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Ort der
sehnsucht
europa-Park
Resort
„Wir sind sehr nah an den Gästen dran“
Roland mack (links) und
Thomas Mack blicken zufrieden
auf die geschichte der Hotels
im Europa-Park seit den 1990er
jahren zurück.
Wie kam es eigentlich zur Idee des ersten Hotels
„El Andaluz“ im Europa-Park?
Roland Mack: Wir haben immer wieder gespürt, dass
unsere Gäste gerne über Nacht bleiben wollten und
sie sich Pensionen und Privatzimmer in der Nähe gesucht
haben. Je größer unser Angebot wurde, desto
größer die Distanzen, aus denen unsere Besucher
kamen. Da ging es an die Grenzen des Tagesausfluges.
Wir haben beobachtet, dass beispielsweise bei
Disney in Florida und in den amerikanischen Parks die
ersten Hotels entstanden sind. Das haben wir aufgenommen
und mit ersten Planungen begonnen. Als
dann der Freizeitpark im holländischen Efteling ein
Hotel gebaut hatte und damit erfolgreich war, starteten
wir auch.
Sollte das Hotel ursprünglich näher an der Autobahn
liegen?
Roland Mack: Ja, 1992 war gerade der Skandinavische
Themenbereich fertig. Da hat uns ein Manager eines
Hotelkonzerns besucht, um einen möglichen Invest
zu prüfen. Wir diskutierten viele Varianten. Ich dachte
damals, so ein Hotel geht nur, wenn es 365 Tage
im Jahr geöffnet ist und deshalb wollten wir es an
der Autobahn bauen, um neben den Parkbesuchern
weitere Kunden zu gewinnen. In dieser Zeit kam ein
ehemaliger Disney-Manager und sagte im Gespräch
zu mir: „Das Hotel muss an den Park, das gehört zusammen.“
Ich war sofort überzeugt. Wir haben umgedacht
und diesem Mann können wir dankbar sein,
er hatte absolut Recht. Das war ein Glücksfall.
Wollten Sie ursprünglich einen externen Betreiber?
Roland Mack: Ja, aber das war gar nicht so einfach.
Und der eine oder andere sagte uns auch frei heraus,
warum realisieren Sie das nicht selbst? Das haben wir
dann auch gemacht.
Welche Rolle spielen die Hotels heute wirtschaftlich
für das Unternehmen Europa-Park?
Thomas Mack: Das ist für unser Unternehmen ein
extrem wichtiger Wirtschaftsfaktor. Die Hotels helfen
uns, den Park auch an schwächeren Tagen gut
auszulasten. Mit dem ersten Hotel kamen die ersten
Veranstaltungen im Europa-Park. Heute könnten
wir ohne Hotels so gut wie keine Abendveranstaltung
umsetzen. Klar spielt das Wirtschaftliche
eine große Rolle, aber es geht auch um das Erlebnis
der Besucher. Das thematisierte Hotel ist ideal für
den Gesamteindruck beim Besuch hier im Park. Die
Gäste tauchen in eine andere Welt ein. Die Thematisierung
ist ein erheblicher Faktor des Erfolges. Am
Abend setzt sich das Erlebnis aus dem Europa-Park
im Hotel fort.
Roland Mack: Da gibt es eine schöne Geschichte kurz
nach Eröffnung des ersten Hotels „El Andaluz“. In der
Gastronomie wollten meine Bereichsleiter damals
bei Pommes Frites und Bratwürsten bleiben und dies
auch nur auf das Tagesgeschäft beschränken. Ich
dachte damals, wir brauchen auch Formate wie das
Rittermahl, Hochzeiten und andere Veranstaltungen,
um die Hotels auszulasten, also muss auch ein entsprechendes
gastronomisches Angebot geschaffen
werden. Trotz aller Skepsis sind dann alle mit auf den
Zug aufgesprungen, was aus heutiger Sicht rückblickend
enorm wichtig war ...
Thomas Mack: ... das Hotel war damals eine mutige
Entscheidung. Damals gab es gar keine Winteröffnung,
die Saison war relativ kurz und wir mussten
uns einiges einfallen lassen, um einen eigenständigen
Hotelbetrieb aufzubauen. Damals war das
visionär. Deshalb haben wir auch Investoren und
Partner gesucht, um weitere Hotels zu bauen und
zu betreiben. Wir haben aber glücklicherweise keine
gefunden und alles selbst in der Hand behalten. Was
für ein Glücksfall. Damals hat kaum einer an die Idee
geglaubt. Weit weg von einer großen Stadt, dann der
Park über Monate geschlossen, wie sollte das funktionieren,
hieß es auch in der Branche.
Was waren denn genau die Gründe, dass große
Hotelkonzerne abgelehnt haben?
Roland Mack: Es war sicherlich die Saisonalität des
Parks, aber man konnte sich auch bei den Fachleuten
schwer vorstellen, ein großes Hotel in Rust zu
betreiben. München und Berlin Ja, aber in einem
Fischerdorf? Die Leute konnten sich nicht öffnen,
hatten Scheuklappen und Vorurteile und die Chance
des Standortes nicht erkannt. Heute kommen
die Hotelketten näher an uns gerückt, nachdem
die Erfolgsstory zu sehen ist. Die haben ihre Chance
verschlafen.
6 träume
Träume
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lie zusammen ist, waren eher selten. Wir wollten mit
den Hotels das Urlaubserlebnis weitergeben. Italien
hatten wir schon im Park. Und Spanien sollte als Dorf
im Park plus Hotel neu entstehen. Hier reisen die
Deutschen gerne hin, war unser Bauchgefühl. Viele
Leute sagen: Das ist Urlaub. Ich erinnere mich noch
gut: Die Auszeichnung zum „Hotelier des Jahres“ war
damals in Frankfurt. 1.200 Hoteliers im Saal und die
Frau des Bundeskanzlers, Hannelore Kohl, war Laudatorin.
Die eingesessenen Hoteliers waren nicht
gerade begeistert, dass da oben ein Maschinenbauingenieur
stand und den Preis bekam …
… waren sie neidisch?
Roland Mack: Es war auf der einen Seite Respekt, aber
auf der anderen Seite auch richtig Neid. Warum der
und nicht wir? Die meisten hatten gar kein Gefühl für
die Branche Freizeitpark und hatten den Europa-Park
bislang nicht richtig ernst genommen. Ich war heilfroh,
als ich wieder von der Bühne war. Inzwischen
hat das Hotelresort unzählige weitere Preise bekommen.
Sogar die renommierte Brillat-Savarin-Plakette
für herausragende Gast- und Tafelkultur. Das ist eine
der traditionsreichsten Auszeichnungen im Gastgewerbe.
Wie war denn damals die Reaktion in der Hotelbranche?
Roland Mack: Die meisten haben gesagt, jetzt haben
die Macks 20 Jahre lang Geld verdient, der Park läuft
gut, jetzt bauen sie ein Hotel und dann geht es rapide
abwärts mit dem Unternehmen. Das kann ja nicht
funktionieren. Wie soll ein Hotel mit 600 Betten jemals
voll werden? Die Realität war eine andere: Wir
hatten im ersten Jahr eine Belegung von 87 Prozent.
Thomas Mack: Ich erinnere mich noch gut, wie wir
uns am ersten Tag der Hoteleröffnung mit der ganzen
Familie – ich war damals 14 – in der Lobby des
Hotel „El Andaluz“ versammelt hatten und die ersten
Gäste mit Handschlag begrüßten. Das war ein aufregender
Moment. Wir wussten nicht, wie läuft es und
wie kommt das neue Hotel an. Ursprünglich dachten
wir übrigens, das Hotel kann von der Parkgastronomie
aus versorgt werden, was natürlich nicht funktioniert
hat. Wir mussten viel lernen und haben auch
Lehrgeld bezahlt.
Roland Mack: Interessant ist, dass damals mein Vater
Franz Mack, so weitsichtig war und auch hinter dem
Hotel stand vom ersten Augenblick an. Ihm war es
zwar ein bisschen zu groß und er hat mal nachts mit
einer Rasierklinge aus den Plänen ein Stockwerk herausgeschnitten.
Das haben wir akzeptiert. Aber mir
ist wichtig, dass er die Chance des Hotels von Anfang
an erkannt und auch mit unterstützt hatte, obwohl
das nicht seine Welt war. Sonst hätten wir es vermutlich
nicht gemacht. Ich wollte, dass der Park mit dem
Hotel noch attraktiver wird. Deshalb das spanische
Thema und die Anbindung an den Spanischen Themenbereich.
Wir hatten dann das spanische Dorf vor
dem Hotel fertiggestellt und es entstand eine schöne
Einheit.
Wann haben Sie gemerkt, dass das Thema Hotel
und Gastronomie für Ihren Werdegang mal sehr
wichtig sein würde?
Thomas Mack: Das war schon recht früh. Ich habe
als Schüler am Buffet im Restaurant gejobbt und
habe dann den damaligen Chef der Hotels und Restaurants,
Armin Rosenkranz, getroffen, der mich in
diese Welt eingeführt hat. Das hat mir schon sehr
früh Spaß gemacht, das war eine neue schöne Erfahrung
für mich. Ich wollte ja in jedem Fall etwas
im Park machen. 1995 ging das mit dem ersten Hotel
los und zwar gleich mit einem starken Wachstum.
Dann 1999 kam das „Castillo Alcazar“ dazu. Im
Jahr 2000 hatte ich gerade das Abitur in der Tasche,
da stellte sich die Frage, was mache ich? Damals waren
es mein Vater und der Zirkuspfarrer Ernst Heller,
die mich in diese Richtung bestärkten. Ernst Heller
hatte gute Kontakte zu den Hotelfachschulen in der
Schweiz und so war mein Berufsweg vorgegeben.
Wir sind gemeinsam nach Luzern gefahren, um mit
dem Direktor zu sprechen. Mir hat das sofort gefallen
und ich habe mit dem Studium begonnen. Das
war genau mein Weg. Ich kann mir bis heute keinen
schöneren Beruf vorstellen, wenngleich ich ja im
Park auch Verantwortung über die Bereiche Hotel
und Gastronomie hinaus trage.
Roland Mack: Ich hatte damals auch versucht, Thomas
in diese Richtung zu lenken. Damit hatte er ein
eigenständiges Feld. Es war absehbar, dass der damalige
Manager Armin Rosenkranz, der weitläufig
mit der Familie verwandt war, altersmäßig aufhören
würde und da hat Thomas hervorragend reingepasst.
Thomas Mack: Es war allerdings dann schon sehr bitter,
dass Armin Rosenkranz 2006 viel zu früh verstarb.
Er war für meinen Bruder Michael und mich ein enger
Berater und konnte auch gut zwischen meinem Vater
und mir vermitteln. Ich habe ihn sehr geschätzt
und sein Tod hat eine große Lücke hinterlassen. So
kam ich damals auch sehr früh in die Verantwortung.
Wie wichtig sind die Hotels als Imageträger für das
Gesamtunternehmen Europa-Park?
Thomas Mack: Wir schaffen es, durch die Hotels auch
eine andere Zielgruppe in den Park zu holen. Viele
Hotelgäste lernen bei Tagungen erst den Europa-
Park kennen. Da gibt es schon eine enge Wechselbeziehung.
Das Hotel hilft uns, Menschen in den Park zu
bekommen, die eigentlich vorher nichts von Freizeitparks
gehalten haben. Da herrschen ja viele Vorurteile.
Die Hotels und die Gastronomie – jetzt sogar mit
unserem Zwei-Sterne-Restaurant „Ammolite – The
Lighthouse Restaurant“ – sind schon sehr hilfreich
für das Image und das Renommee des Gesamtunternehmens.
Der Tag im Park wird durch einen schönen
Hotelaufenthalt am Abend nochmal erheblich
verstärkt. Die Besucher lassen alle Eindrücke Revue
passieren und fahren mit einem glücklichen Gefühl
nach Hause. Das gilt auch für Geburtstage, Hochzeiten
oder Jubiläen, die bei uns gefeiert werden.
Die Hotels sind nun selbst eine Attraktion geworden,
auch ohne Europa-Park?
Thomas Mack: Ursprünglich war das Ziel: Der Gast
ist im Park und kann dann noch übernachten. Heute
sind die Hotels in ihrer Hochwertigkeit mit der Thematisierung,
Gastronomie und dem hohen Standard
„Vier Sterne Superior“ eine eigenständige Einheit.
Also die Thematisierung der Hotels ist elementar
wichtig?
Thomas Mack: Es ist ein Gesamterlebnis. Wer einen
Tag im Europa-Park verbracht hat, sollte am Abend
nicht in einem nüchternen Business-Hotel schlafen.
Roland Mack: Das wurde dann auch in der Hotelbranche
anerkannt. Wir sind ja mit dem Hotel „El Andaluz“
„Hotelier des Jahres“ geworden. Konzept und Erfolg
wurden ausgezeichnet. Thematisierte Hotels in
Deutschland waren damals vollkommen unbekannt,
auch die Vierbett-Zimmer, in denen die ganze Fami-
Thomas Mack: Es ist ja schon so, dass wir die Urlaubsstimmung
aus dem entsprechenden Land hierher
holen. Bei Italien und Spanien wird das besonders
deutlich. Das kann kein anderes Hotel in Deutschland.
Roland Mack: Da muss ich auch dem verstorbenen
Filmarchitekten und Freund Ulrich Damrau ein großes
Kompliment machen, dass es gelungen ist, über
die Formensprache, über die Architektur und unzählige
Details, bei denen uns auch Innenausstatter
Rudi Neumeier geholfen hat, die Menschen in die
Stimmung eines jeweiligen Landes zu versetzen. Als
wäre man mittendrin. Wir haben nicht die Gebäude
kopiert, sondern schaffen das Lebensgefühl mit den
typischen Formen, Farben und auch den Original-
Materialien. Wir wollen in der Architektur und bei
den Kostümen typisch sein. Auch mit Musik, also
Livemusik. Man taucht komplett in ein anderes Land
ein. Man soll das Gefühl haben, man ist in Italien.
Auch beim Essen und bei einem Glas Rotwein auf
der Piazza im „Colosseo“.
Wie hoch war eigentlich damals das Risiko, ein Hotel
zu bauen?
Roland Mack: Klar, wir mussten uns schon sagen:
Schuster, bleib‘ bei Deinen Leisten. Mach‘ das, was
8 träume Träume
9
Du kannst. Wir sind keine Hoteliers. Es gibt viele Beispiele
von Quereinsteigern in der Hotelbranche, die
es nicht geschafft haben, damit Geld zu verdienen.
Es wird schön gebaut, aber die Betriebswirtschaft
bleibt außen vor. Das war jetzt bei uns nicht ganz so
gefährlich, weil wir ja eine hohe Besucherzahl im Europa-Park
hatten. Aber wir waren eben nicht an einer
internationalen Achse. Wenn wir heute auf damals
zurückblicken, kann ich nur auf die Gastronomie im
ersten Hotel verweisen. Da sind wir am Anfang komplett
unter Wasser gewesen. Wir hatten Chaos pur in
der Küche. Wir sind überrollt worden. Alle waren am
Verzweifeln und wussten nicht, wie sich dieser extreme
Druck beherrschen lässt. Die Besucher kamen am
Abend alle gleichzeitig aus dem Park und wollten alle
à la Carte essen. Das war nicht zu bewältigen. Daraus
ist bei den nächsten Hotels der Mix entstanden mit
Buffet und à la Carte. Damit lässt sich alles abfedern.
Da haben wir sehr viel Erfahrung gesammelt und in
jedem neuen Hotel das Konzept verbessert und verfeinert.
Das gilt bis heute.
Wie schaffen Sie es, dass die Mitarbeiter eine so
große Herzlichkeit und Freundlichkeit ausstrahlen?
Ein Punkt, der von allen Europa-Park-Besuchern
immer herausgestellt wird.
Roland Mack: Vorleben, Vorlächeln ...
Thomas Mack: Gute Auswahl und ständige Schulungen
und ständig präsent sein. Die wichtigste Ressource
für den Erfolg sind die Mitarbeiter. Unsere
Schulungen sind sehr breit angelegt. Das geht bis zu
Weinseminaren, aber auch Schulungen, wie man korrekt
mit Gästen aus anderen Kulturkreisen umgeht.
Oder Training für Konfliktsituationen. Mitarbeiter
werden gefördert und gefordert. Letztlich finden wir
auch gute Mitarbeiter, weil wir ein tolles Unternehmen
sind, das sich ständig weiterentwickelt. Interessanterweise
haben wir eine sehr geringe Fluktuation
bei unseren Mitarbeitern, die meisten arbeiten seit
vielen Jahren bei uns.
Ist es schwierig, Mitarbeiter zu gewinnen?
Thomas Mack: Ja, in jedem Fall! Hier in der Region ist
die Arbeitslosenquote sehr gering. Wir müssen auch
Mitarbeiter aus anderen Ländern für uns gewinnen.
Wir bringen Ihnen die deutsche Sprache bei, schulen
sie. Da müssen wir schon sehr kreativ sein, sonst geht
es nicht. Wir haben ein Sommerprogramm, in dem
wir Studenten aus ganz Europa in den Park holen. Da
gibt es viele Ansatzpunkte. Mitarbeitergewinnung
zählt zu den größten Herausforderungen.
Roland Mack: Mitarbeiter sind enorm wichtig und
insgesamt geht es bei unserem Hotelresort ja auch
um eine sehr hohe Investitionssumme. Wir haben
inzwischen dreistellige Millionenbeträge in unsere
Hotels investiert. Und allein die Technologie, die
der Gast gar nicht sieht, ist sehr aufwendig. Von der
Lüftung bis zu den Elektroanlagen. Da ist schon unglaublich
viel an Infrastruktur und Computertechnik
verbaut.
Thomas Mack: Es ist eine große Herausforderung
geworden, so viele Gäste zu versorgen. Unser Sicherheitsdienst
hat jetzt einen 24-Stunden-Betrieb. Die
letzte Bar schließt um 4 Uhr, um 6 Uhr beginnt das
Frühstück. Sanitäter sind die ganze Nacht da. Da gibt
es eine kompetente Versorgung rund um die Uhr. Das
Hotelresort ist wie eine kleine Stadt mit rund 4.500
Gästen täglich.
Haben Sie selbst schon in allen Hotels übernachtet?
Thomas Mack: Ja!
Roland Mack. Noch nicht in allen, das sollte ich eigentlich
noch vollständig machen … irgendwie
kommt man sich komisch vor, wenn man ohnehin
daneben wohnt ...
Wie ist das, als Chef Gast zu sein?
Thomas Mack: Man ist sehr kritisch. Es ist eine gute
Erkenntnis. Da müsste noch ein Haken ins Bad gemacht
werden oder es stört ein Licht draußen und es
ist zu laut … ich wohne ja auch in einem der Hotels
und erlebe alles täglich hautnah wie ein Gast. Ob gefeiert
wird, eine Show ist oder ein Vorkommnis. Wir
sind mittendrin.
Wie finden Sie heraus, was die Gäste wirklich wollen?
Thomas Mack: Wir sind jeden Tag sehr nah an den
Gästen dran. Klar, machen wir auch Umfragen, aber
das Wichtigste ist, ständig präsent zu sein und mit
den Gästen zu reden. Ich glaube, es gibt keinen Tag,
an dem wir nicht einen Punkt optimieren und verbessern.
Die Hotels leben, verändern und verbessern
sich, das bewegt sich alles ständig. Sonst wäre der
Erfolg schnell weg. Das fängt zum Beispiel bei der
Klimaanlage an. Die ersten Hotels haben wir aus Kostengründen
ohne Klimatisierung gebaut. Das wurde
inzwischen überall nachgerüstet. Allein im Hotel
„Colosseo“ 346 Zimmer nachzurüsten, das ist schon
eine enorme Herausforderung. Die Optik darf nicht
leiden und der Hotelbetrieb sollte möglich wenig
gestört werden. Wir lernen ständig dazu. Manche
Gäste haben die Lautstärke in den Fluren kritisiert.
Inzwischen haben wir in den Hotels Teppiche verlegt
und auch die Türen doppelt isoliert. Das gilt auch für
die Restaurants. Das Thema Buffet kommt bei den
Familien super an, das Konzept ging inzwischen in
alle neuen Hotels ein. Wir haben ein sehr gutes Preis-
Leistungs-Verhältnis. Übrigens: Die teuersten Suiten
sind immer zuerst weg. Wir haben inzwischen rund
zehn Prozent aller Zimmer als Suiten. Die verkaufen
sich sehr gut. Gastronomisch können wir es mit jedem
Grandhotel in Deutschland aufnehmen. Der
Aufwand, in jedem Hotel eine andere Küche zu betreiben
und zu bieten, ist enorm, aber er zahlt sich bei
den Gästen hundertprozentig aus.
Roland Mack: Wir sind ständig im Gespräch mit unseren
Gästen und Mitarbeitern und spüren sehr intensiv,
was gut ankommt. Ein Beispiel: unsere tollen
Bars. Die sind einmalig in Deutschland. Wir haben
ein riesiges internationales Getränkesortiment mit
Whisky, Gin, Rum, Wodka, unzähligen Biersorten und
allein 40.000 Flaschen Wein aus aller Welt ...
Thomas Mack: ... auch der Wohlfühlfaktor ist sehr
wichtig. Wir haben im Hotel „Santa Isabel“ den Spaund
Wellnessbereich gleich größer gemacht und die
Kapazitäten überall erhöht. Das schätzen die Gäste.
Wir haben auch ein bestehendes Fitnesscenter gekauft
und in das Hotel integriert. Das sind sehr hochwertige
Anlagen.
Wie sieht die Zukunft des Hotelstandortes Europa-
Park aus?
Roland Mack: Ein Marktforschungsinstitut aus London
hat herausgefunden, wir haben bislang zu wenig
Hotelbetten für den Standort, gerade auch im Blick
auf den künftigen Wasserpark. Es bestehen ja auf
den 45 Hektar der neuen Fläche neben dem Hotel
Krønasår zwei weitere Hotelstandorte. Ich glaube,
dass wir schneller wachsen werden.
Thomas Mack: Im Ort Rust gab es ja immer die Sorge,
dass mit jedem neuen Hotel des Europa-Park die
Privatzimmer unter Druck geraten. Aber das ist überhaupt
nicht der Fall. Die Zahl der Übernachtungen
steigt und steigt. Inzwischen trägt der Gemeinderat
jeden neuen Antrag für ein Hotel mit, weil es zum
Erfolg aller beiträgt. Es gibt auch ständig weitere Privatzimmer.
Alle sind Gewinner. Die Saison ist ja auch
länger. Wenn jetzt noch die Wasserwelt kommt, erhöht
sich das noch stärker. Die ganze Region profitiert
davon.
Roland Mack: Beim aktuellen Hotel Krønasår war
sogar ein Raumordnungsverfahren gefordert. Erstmals
gab es die offizielle Sorge, wir würden der
bestehenden Hotellerie zu viel Konkurrenz machen.
Man will uns immer bei neuen Hotels unter der
300-Zimmer-Größe halten.
Thomas Mack: Noch nicht alle haben verstanden,
dass das Resort Europa-Park für sich lebt. Wir ziehen
keine Gäste aus der Region ab. Nein, im Gegenteil,
wir bringen der Region zusätzliche Gäste. Die
Leute wollen am Park wohnen und zu Fuß in den
Park gehen. Wir werden mit jedem neuen Zimmer
in Rust Freiburg keinen einzigen Hotelplatz wegnehmen.
Roland Mack: Übrigens noch ein weiterer Aspekt:
Wir haben mit den Hotels ganz anderes Fachpersonal
benötigt. Von Hotelkaufleuten bis zu Hausdamen
gibt es viele neue Berufsbilder. Das war eine
große Herausforderung. Wir sind damit auch ein
großer Ausbildungsbetrieb geworden.
Welche Rolle spielt die Online-Buchung bei der
Vermarktung?
Roland Mack: Zunächst haben wir fast ausschließlich
mit Reiseveranstaltern zusammengearbeitet.
Heute wird sehr viel direkt bei uns online gebucht.
Wir dürfen aber nicht vergessen, dass wir lange
den Vorteil hatten, über die Reiseveranstalter bundesweit
in die Kataloge zu kommen und in jedem
Reisebüro buchbar zu sein, deshalb halten wir den
Reiseveranstaltern auch heute noch die Treue, obwohl
die direkte Online-Buchung für uns betriebswirtschaftlich
wesentlich besser ist.
Thomas Mack: Übrigens, erst mit den Hotels sind
wir eine richtige Reisedestination geworden und
nicht nur ein Tagesausflugsziel. Unser großes Anliegen
war ja immer der Ausbau der Destination.
Gerade mit „Rulantica“ werden wir zu einem ganzjährigen
Reiseziel. Heute sind auch Mallorca, Italien
oder die Türkei unsere Mitbewerber, nicht nur
andere Freizeitparks. Jetzt sind wir mit Freizeitpark
und Hotels ein Resort. Deswegen haben wir auch
unseren Namen in Resort geändert mit Freizeitpark,
sechs Hotels, Golfplatz und vielem mehr. Das
Camp Resort ist entstanden für Jugendgruppen.
Inzwischen ist das Zelterlebnis mit Abenteuer,
Shows, Thematisierung und Westernsaloon bei allen
Gästen sehr beliebt. Wir können ja auch unsere
große Showkompetenz mit weit über 300 internationalen
Künstlern und Artisten auf alle Hotels
übertragen. Das kann kein anderer Mitbewerber
leisten.
Das Interview führte Horst Koppelstätter
10 träume Träume
11
Awards
Hotels
Gastronomie
auszug
auszug
Das internationale Freizeitportal
„Parkscout“ vergibt seinen begehrten
„Publikums Award“. Rund 35.000
Teilnehmer hatten abgestimmt und den
Europa-Park in zwei Kategorien zum
Sieger gekürt. Sowohl in der Rubrik „Beste
Freizeitpark Gastronomie“ als auch in
der Sparte „Bestes Themenhotel“ hatte
Deutschlands größter Freizeitpark mit
dem 4-Sterne Superior Hotel „Colosseo“
die Nase vorne.
Der Freizeit-Verlag Landsberg zeichnet die
besten Wellness- und Familienhotels des
Jahres aus. Dabei wurden die Europa-Park-
Hotels gleich zweifach ausgezeichnet:
Das 4-Sterne Superior Hotel „Santa Isabel“
erhielt in der Kategorie „Logis“ die „Kleine
Wellness Aphrodite“. Außerdem gewann
das 4-Sterne Superior Hotel „Bell Rock“
ebenfalls im Bereich „Logis“ den „Kleinen
Family Cup“.
Die weltweit größte Reise-Webseite
„TripAdvisor“ hat die „Travellers´ Choice
Awards“ verliehen. Vier Erlebnishotels in
der Rubrik „Familie“ schafften es unter
die deutschen Top Ten: Mit Platz drei
gelang dem 4-Sterne Superior Hotel „Bell
Rock“ abermals der Sprung aufs Podium.
Das 4-Sterne Superior Hotel „Colosseo“
belegte einen starken vierten Rang. Einen
sehr guten siebten und achten Platz
sicherten sich zudem die beiden 4-Sterne
Hotels „El Andaluz“ und „Castillo Alcazar“.
Das größte deutsche Urlaubs- und Reiseportal
„HolidayCheck“ hat zum wiederholten
Male zwei Hotels des Europa-Park
ausgezeichnet. Sowohl das 4-Sterne Hotel
„Castillo Alcazar“ als auch das 4-Sterne
Superior Hotel „Santa Isabel“ gehören
zu den beliebtesten Unterkünfte der
Nation und durften sich erneut über den
begehrten „HolidayCheck Award“ freuen.
Das 4-Sterne Superior Erlebnishotel
„Colosseo“ wird in der Kategorie
„Autoreisen“ auf den 1. Platz gewählt und
damit mit der exklusiven „Sunny Heart“
Hotelauszeichnung geehrt.
Über 40.000 Leser verleihen dem Europa-
Park das Prädikat „bestes Themenhotel“
(Hotel „Bell Rock“).
Zum wiederholten Mal in Folge erhält
das Hotel „Colosseo“ des Europa-Park
Hotel Resort den Neckermann Primo
Award. Mit dieser Auszeichnung gehört
das Hotel „Colosseo“ bereits seit seiner
Eröffnung 2004 zu den Lieblingshotels
der Neckermann-Kunden.
Das 4-Sterne Superior Hotel „Colosseo“
des Europa-Park wird im Rahmen des
Family Cup 2011 zum besten Familienhotel
im deutschsprachigen Raum
ausgezeichnet und erhält in der Kategorie
„Logis“ eine Auszeichnung für besondere
Familienfreundlichkeit.
Das Europa-Park-Hotel „Colosseo“ wird
von der Jury der Branchenkonferenz
„Hotelforum 2004“ zur „Hotelimmobilie
des Jahres“ gewählt. Unter Branchenkennern
gilt dieser Preis als Hotel-Oscar.
Roland Mack wird als „Hotelier des Jahres“
ausgezeichnet.
Das neu eröffnete Hotel „Bell Rock“
wurde 2012 mit dem „TopHotel Opening
Award“ als bester Newcomer in der
Kategorie „Exceptional“ ausgezeichnet.
Wellness Stars Deutschland zeichnet die
Europa-Park Hotels 2011 mit 5 Wellness
Stars aus.
Der „Schlemmer Atlas“ zeichnet den
Weinexperten Vincenzo De Biase des
Europa-Park als einen der besten 50
Sommeliers Deutschlands aus. De Biase
wird bei der Frankfurter Buchmesse vom
„Großen Restaurant & Hotel Guide“ zum
Sommelier des Jahres ernannt.
Beim Gipfeltreffen der Gastronomie in
Frankfurt am Main wird Zwei-Sterne-Koch
Peter Hagen-Wiest vom „Ammolite – The
Lighthouse Restaurant“ in den Kreis der 50
besten Köche Deutschlands aufgenommen.
Das Fine-Dining Restaurant „Ammolite –
The Lighthouse Restaurant“ im Hotel „Bell
Rock“ im Europa-Park erhält 17 Gault&Millau
Punkte.
Der Europa-Park wird mit dem
renommierten Hamburger Foodservice-
Preis für sein „herausragendes Hospitalityund
Foodservice-Angebot“ ausgezeichnet.
Das Fine-Dining-Restaurant „Ammolite –
The Lighthouse Restaurant“ im Hotel „Bell
Rock“ im Europa-Park wird rund zwei Jahre
nach Eröffnung mit dem zweiten Michelin-
Stern ausgezeichnet.
Roland Mack wird mit der renommierten
Brillat-Savarin-Plakette geehrt.
Die Restaurants der spanischen
Erlebnishotels des Europa-Park
Hotelresort „El Andaluz“ und „Castillo
Alcazar“ erhalten vom Tourismusverband
Baden-Württemberg und der DEHOGA
Baden-Württemberg die Auszeichnung
„Familienrestaurant 2003“.
12 träume Träume
13
Königssuite im Hotel „El Andaluz“.
Von Stefan Tolksdorf
„Aus Träumen Räume machen“
El Andaluz
Eviva
España
Es war der Start zu einer neuen Erfolgsstory: Mit
der Eröffnung des Themenhotels „El Andaluz“ im
Europa-Park begann 1995 für die Unternehmerfamilie
Mack eine Ära als Hoteliers. Im Facebook-Ranking
der beliebtesten deutschen Hotels verzeichnet das
„El Andaluz“ eine Steigerung von anfangs 4.000 auf
mehr als 46.000 Fans bis heute – ein regelrechter
Quantensprung. „Wir sind über die gesamte Saison
zu mehr als 90 Prozent ausgelastet“, sagt Michaela
Doll-Lämmer, Direktorin der Europa-Park-Hotels.
Dieser Boom war vor zwei Jahrzehnten allenfalls für
einige unverbesserliche Visionäre zu erahnen. Rudolf
Neumeier ist einer von ihnen.
Der namhafte Innenausstatter aus dem bayerischen
Holzkirchen lieferte die entscheidenden Anregungen
für das erste der Mack-Hotels und stand auch bei der
Konzeption der folgenden Hotelbauten an vorderster
Front. Seine Devise: „Aus Träumen Räume machen“
hat er im Europa-Park auf ideale Weise umgesetzt.
Vor allem Neumeiers Enthusiasmus und seiner Überzeugungskraft
ist es zu verdanken, dass eine Vision
Wirklichkeit wurde, der eine unvergessliche Reise voraus
ging. Das Ziel: natürlich Spanien!
Als er mit Franz und Roland Mack nach Andalusien
aufbrach, zweifelte Neumeier keinen Augenblick
daran, dass es ihm sehr bald gelingen würde, seinen
Freund Roland und dessen Familie für sein Lieblingsland
zu begeistern. Spätestens im zauberhaften Sevilla
sprangen die Tore auf : „Was für ein Land! Eviva
España!“
Rudolf Neumeier
Visionär · Gestalter · spanienbegeisteter.
Die schönsten Paradores der iberischen Halbinsel,
in denen die Reisenden Logis nahmen, taten ihr Übriges.
Ein Hotel vor dem Gelände des damals fast
20-jährigen, stetig wachsenden Europa-Park, ein
Stück Spanien in Südbaden als Standquartier und
Erholungsort für die Parkbesucher und etwaige Kongressgäste
– dieser Gedanke öffnete für die Planer
ganz neue Dimensionen.
Nur Parkgründer Franz Mack blieb einstweilen skeptisch.
Eine gern kolportierte Anekdote: Den Seniorchef
zieht es in einer durchgrübelten Nacht zu den
am Vortrag abgesegneten Plänen. Besorgt schneidet
er feinsäuberlich mit einer Rasierklinge das geplante
vierte Geschoss heraus.
Die Zweifel des Seniors sollten sich schon bald als gegenstandslos
erweisen: Ein Jahr nach der Eröffnung
des Hauses in Anwesenheit des berühmten Tenors
José Carreras war ein Anbau nötig – die so genannte
„Alhambra“.
16
träume
träume 17
Von der Fassadengestaltung bis
zur Inneneinrichtung ließ man
dem fantasievollen Gestalter Rudi
Neumeier nahezu freie Hand. Ein
Genuss, den jung Gebliebenen
durch die von ihm entworfenen
Suiten und Säle zu begleiten, denn
Neumeiers Spanienbegeisterung
ist ungebrochen. Spürbar wird sie
in seiner Freude am sprechenden
Detail – in keinem anderen Hotel
des Resorts so augenfällig wie
eben hier. Den Besucher will er
auf eine vielfältige Entdeckungsreise
schicken – in die Geschichte
und Kultur der iberischen Halbinsel.
Im „El Andaluz“ stimmt eigentlich
alles, außer dass es nicht
am Mittelmeer oder am tosenden
Atlantik, sondern am Oberrhein
liegt.
Vom Entrée bis zur Decke kommt
dem Besucher nahezu alles zauberhaft
spanisch vor – selbst das
„Karussell der Narren“ vor dem
Eingang hatte seinen Platz ehemals
auf der Weltausstellung von
Sevilla. Im Patio sieht sich der Besucher
umfangen vom Ambiente
eines andalusischen Palastes. 25
Reiter sollten in einem derartigen
Innenhof Platz finden, wo
der spanische Patrón seine Landarbeiter
instruierte und hohe
Gäste empfing. Maurische Bauformen
stehen hier Pate. Ebenso
orientalischen Ursprungs sind die
wundervollen Azulejos, welche
die Wände auch der Treppenhäuser
zieren – glasierte Kacheln mit
typisch spanischen Motiven, wie
dem Wappen der beiden vereinigten
Königreiche Kastilien und
Aragon – allesamt gefertigt von
andalusischen und katalanischen
Spezialmanufakturen. Dann die
Türfassungen im plateresken Stil
– größtenteils Originale aus Spaniens
goldenem siebzehnten Jahrhundert.
Bienvenida
18 träume
träume 19
Das Auge kommt nicht zur Ruhe – überall Überraschungen
und Wiedererkennungseffekte. Neumeiers
Kennerschaft für kuriose Antiquitäten ist allenthalben
zu spüren.
So hat er in der Bar „El Circo“ mit unzähligen originellen
Accessoires die bunte Welt der Artisten lebendig
werden lassen und im Restaurant „Don Quichotte“
hat er der agrarischen Tradition des Landes
gedacht. Der atmosphärisch in buntes Licht gehüllte
Spa-Bereich erinnert an die ornamentale Pracht
der Alhambra, ebenso wie der Gartenhof. Er weckt
Erinnerungen an den Generalife-Palast. Schließlich
waren es die Mauren, welche die Schönheiten des
Oasengartens in Al Andaluz (damals noch der Name
für das komplette islamische Spanien) und Südeuropa
einführten, ebenso zahlreiche Nutzpflanzen, wie
Palmen, Zitronen und Orangen. Ein Ort der Ruhe und
Erholung.
Variaciones de
tapas
Aceitunas
Aceitunas fritas
Aïoli
Albóndigas
Alcachofas en salsa de tomate
Alcachofas fritas
Alcachofas rellenas
Alitas de pollo
Almejas
Almendras fritas
Angulas al ajillo
Arroz con leche
Atún con tomate
Atún en escabeche
Bacalao
Bacalao con pimientos y patatas
Banderilla
Berberechos al vapor
Boquerones en vinagre
Boquerones fritos
Cacahuetes
Calamares a la romana
Calamares rellenos
Cañaillas
Caracoles a la llauna
Carne en salsa
Cerdo a la naranja
Champiñones al jerez
Chipirones a la andaluza
Chipirones en su tinta
Chorizo
Chorizo a la riojana
Chorizo a la sidra
Churros con chocolate
Ciruelas
Crema catalana
Crema de naranja
Croquetas de jamón
Dátiles con bacon
Empanada
Ensalada rusa
Esparragos
Flan
Gambas a la plancha
Gambas al ajillo
Gambas rebozadas
Gazpacho
Higadillos al jerez
Huevos rellenos
Jamón
Jamon ibérico
Jamón serrano
Leche frita
Mejillones a la marinera
Mejillones al vapor
Morcilla frita
Natillas
Pan con tomate
Papas arrugadas
Patatas allioli
Patatas bravas
Patatas chips
Patatas fritas
Pescadito frito
Pimientos de padrón
Pimientos del piquillo al ajillo
Pinchos morunos
Pollo al ajillo
Pulpo
Pulpo a la gallega
Puntillitas fritas
Queso
Queso de cabra en aceite
Queso frito
Rabo de toro
Rancho canario
Riñones al jerez
Salmorejo cordobés
Sardinas en escabeche
Sardinas en espeto
Sepia a la plancha
Torrijas
Tortilla de patatas
Turrón
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träume 21
Weiter geht es zu den luxuriös ausgestatteten Zimmern
und Appartements. Der italienische Kunstmaler
Roberto Radici hat sie unlängst mit typisch spanischen
Motiven geschmückt. In elegantem Weinrot sind die
Wände gestrichen. Darauf spanische Kunst von Miró
bis Dalí. Und dann der Stierkampf. Der Nationalsport
der stolzen Spanier wird hier kunstvoll zelebriert. An
den Wänden, in Gemälden, Fotos und Accessoires.
Dazwischen Palmen und Zypressen im südlichen
Innenhof, ein plätschernder Brunnen im Zentrum.
Südlicher geht’s nicht. Geschmackvolle Brokatvor-
hänge in den Zimmern, spanisch-maurische Möbel,
Fresken, edle Stickereien auf den Bettüberwürfen
und zauberhafte Doppelstockbetten für Kinder. Wer
noch nie in Spanien war, der hat im „El Andaluz“ Gelegenheit,
in die kulturelle Faszination dieses Landes
einzutauchen. In der repräsentativen Königssuite –
gebucht gleichermaßen von Firmenchefs, Verliebten
und kinderreichen Familien – treffen wir auf die Fotos
des spanischen Königpaares. Leider haben sich Felipe
und Letizia im „El Andaluz“ noch nicht eingefunden.
Altbundeskanzler Helmut Kohl und der ehemalige
Bundespräsident Roman Herzog zeigten sich aber,
ebenso wie Boris Becker und andere Gäste aus der
ganzen Welt, sichtlich beeindruckt vom gelungenen
spanischen Ambiente. Firmen wie Bosch, Meiko und
die Telekom nutzen das Hotel schon für Seminare
und Konferenzen. Auch Rudi Neumeier ist runde zwei
Jahrzehnte nach der glanzvollen Eröffnung mehr
als zufrieden mit seinem ersten Europa-Park-Hotel:
„Spanischer geht’s nicht – ein echtes Highlight!“ Und
natürlich freut er sich schon auf die nächste Feria de
Sevilla! In Spanien und am Oberrhein.
Goya · Velázquez · El Greco
die gr0SSen spanier
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träume 23
Ein echtes Highlight
El andaluz
Spanische Sommerfinca
Patio
1995
eröffnet
680
Betten
Suiten:
Themensuiten,
luxuriöse
Königssuite
Gastronomie:
Spezialitätenrestaurant „Don Quichotte“
„Bodega“ mit Tapas und Tinto
Bar „El Circo“
Schwimmbad: beheizter Außenpool
Wellness: Wohlfühloase „Marrakesh“
Hotelshop „El Mercadillo del Andaluz“
1995 begann für die
Unternehmerfamilie Mack
eine Ära als Hoteliers
Eviva España!
PAtio
Spanien liegt am Oberrhein
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träume 25
Präsidentensuite „Königin Isabel“ im Hotel „Castillo Alcazar“.
So oder so ähnlich könnte es auf der
kastilischen Hochebene aufragen. „Alcázar“ –
das Wort bedeutet im Islamischen „befestigtes
Schloss“. Die Mauren brachten es nach
Spanien: Herrschaftszentren, weit wohnlicher
als die „Castillos“ ihrer christlichen Nachbarn,
die sich im Wohnstil an ihnen orientierten.
Die berühmtesten „Alcázars“ stehen in Sevilla,
Segovia und Toledo. Das einzige „Castillo
Alcazar“ aber blickt über die Rheinebene.
Schon von weitem eine echte Dominante
vor Deutschlands größtem Freizeitpark.
„Ist das wirklich eine Burg?“, will ein Knirps
von seinem Vater wissen. Der zuckt mit den
Schultern: „Vielleicht!“ Origineller hat kein
Hotel seine Vertikale kaschiert, wie dieser
„Burgturm“ mit dem überkragenden obersten
Geschoss.
Castillo
Alcazar
befestigtes
Schloss
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träume 29
Wer im eleganten
„El Andaluz“ eincheckt,
dem ersten der sechs
Europa-Park-Hotels,
und sich im Foyer links
hält, gerät alsbald
mitten hinein in die
Welt des „Alcázar“, eine
Welt des ritterlichen
Nationalhelden El
Cid und der „Reyes
Católicos”. Beide
Hotels teilen sich
ihre Rezeption
und Belegschaft.
Quadersteine und
Fackelhalter bezeichnen
das wechselnde
Ambiente – vom
blendend weißen
Palacio mit seinen
herrlichen Azulejos
ins eher rustikale
Mittelalter. Gespannt
sind wir, wie das
„Castillo“ wohl von
innen aussieht.
Zunächst lockt die
Aussicht!
Von jedem Stockwerk
ergeben sich prachtvolle
Blicke weit über den
Park, bis hin zum
Schwarzwald und an
den Saum der Vogesen.
Tief unter uns liegt
die spanische Arena,
in der im Sommer
Ritterspiele stattfinden.
Das Interieur des
Hauses entrückt uns
erwartungsgemäß
in die Geschichte
der iberischen
Halbinsel – von der
im 15. Jahrhundert die
Entdecker ausfuhren
und mit Gold und
Wissen über neue
Erdteile heimkehrten.
Alte und Neue Welt treffen sich
im Europa-Park symbolisch:
Vom einen Fenster
der Kolumbus-Suite
blickt man auf das
nur wenige hundert
Meter entfernte Hotel
„Bell Rock“. In diesen
Gemächern mag
sich der Gast wie in
Christoph Kolumbus‘
Kapitänskoje der Santa
Maria fühlen und die
Abbildungen an den
Wänden – Galeonen
und Karavellen –
künden von Spaniens
großer Zeit.
Christoph
Kolumbus
(1451-1506),
italienischer
Seefahrer
in spanischen
Diensten.
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träume
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Die nahe Präsidentensuite „Königin Isabel“ erinnert
dagegen an Kolumbus’ Auftraggeberin, Königin
Isabella von Kastilien, die mit ihrem Ehemann
Fernando von Aragón die beiden christlichen Reiche
Spaniens vereinte und den Mauren ihre letzte
Bastion, das Königreich Granada, abrang. Wahrhaft
königlich lässt es sich hier logieren. Das Wappen
von Kastilien, der Burgturm und die gekrönten
Streifen Aragóns sind in den Räumen, die einer
herrschaftlichen Kemenate gleichen, allenthalben
präsent. Besonders beeindruckend: das schicke
Himmelbett. Wuchtige, edle Holztüren, Steinfliesen
und wahrhaft königliche Kissen mit kostbaren
Stickereien muten mehr als ritterlich an: fürstlich,
königlich, herrschaftlich. Erhaben im Burgturm
können bis zu sechs Edelleute in den beiden Präsidentensuiten
logieren. Auch die „Kolumbus-Suite“
und die des spanischen Kardinals Mendoza zeigen
sich im höfischen Ambiente. Rustikales Burgflair
paart sich gekonnt mit durchdachter Eleganz und
viel Komfort. Kostbare Stoffe, warmes Holz, edle
Teppiche und himmlische Betten verleihen den
königlichen Gemächern eine mystisch-ritterliche
Note.
Der Enkel der „Reyes Católicos“, der Habsburger Karl
V., sollte ein Reich erben, in dem die Sonne nicht
unterging – weil es von Mexiko bis Neapel reichte
– und auch das Land am Oberrhein einschloss. Die
Böcklins, die früheren Besitzer der Gegend am Europa-Park,
leisteten diesem bedeutendsten Herrscher
des 16. Jahrhunderts allzeit treue Dienste. Wahrhaft
kaiserlich wohnt es sich auch in Karls Appartement
im „Castillo Alcazar“. Auch die Frau, von der Kaiser
Karl im kalten Deutschland träumte, die schöne Isabella
von Portugal, ist in der stilecht bemalten Suite
zu sehen. Leider starb die heiß Geliebte schon mit 36
Jahren. Kaiser Karl kam nicht darüber hinweg.
Ritterlich auch die Zimmer im Castillo, in denen
jedes kleine Detail an die Zeit der Könige, Ritter
und Burgfräuleins erinnert. Die Betten in gotischen
Bogennischen, gediegene Schlossbeleuchtung,
Wandbemalungen und kuschelige Betten für die
kleinen Rittersleut, die sich mit Begeisterung in die
weichen Kissen fallen lassen ... und in ihren Träumen
auf den Spuren von El Cid wandeln. Der berühmte
Caballero, der zum spanischen Volkshelden wurde.
Seine Abenteuer werden hier lebendig.
ritter
Burgfräulein
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Eine ansehnliche
Sammlung historischer
Joche, Sättel und
Trensen: kleine, bunt
bemalte Holzpferde
erinnern daran, dass in
Spanien und Portugal
die hohe Schule der
Reitkunst gepflegt
wird. Und wem käme
da nicht die Spanische
Hofreitschule der
Habsburger in Wien in
den Sinn? Zwischen den
ehemaligen Herren über
Freiburg im Breisgau
und ihren spanischen
Vettern bestand auch
ehetechnisch reger
Austausch, was die
zahlreichen Portraits
im „Castillo Alcazar“
verraten. Nicht
umsonst finden sich
im Untergeschoss
die Kopien von vier
Habsburgern des
Bildschnitzers Sixt von
Staufen: Zwei von ihnen
herrschten auch in
Spanien.
Das burgähnlichste
am Haus ist aber
der stimmungsvolle
gotische Rittersaal
im Erdgeschoss.
Hier glaubt man
sich endgültig
entrückt in die Zeit
der „Reconquista“.
Hier unten „regiert“
auch Frank Müller
als unumschränkter
„Maître de Plaisir“ für
Essen und Trinken,
oder, wie es heute
heißt: Direktor
Food & Beverage.
Begeistert zeigt er
die hochmoderne
Küchentechnik, die
beide Hotels versorgt.
Auch die Heiztechnik
der zwei kombinierten
Häuser kann sich
sehen lassen: Sie
verfügen über zwei
Gaskessel und ein
Blockheizkraftwerk. So
modern war noch kein
Castillo, und selbst die
spanischen Könige in
ihren Alcázars dürften
nicht annähernd so
komfortabel logiert
haben.
Auf der Höhe der Zinnen, im neunten Stock des Castillo, erinnert die Bar „Buena Vista Club“ an wohl die erfolgreichste Spanisch sprechende Band der Welt: die singenden
Legenden aus Kuba. Eine aufwendig geschnitzte Kassettendecke, darunter eine hölzerne Galerie, ganz wie auf einem spanischen Schloss des Siglo de Oro.
Gemütliche Mansarden und lauschige Turmgelasse bieten ein intimes Ambiente für Festlichkeiten aller Art, wie für gemütliche Stunden zu zweit. Da darf man sich
getrost als Don oder Donna fühlen, als Ritter oder Burgfräulein, Karl und Isabella – ganz nach Belieben. Die geräumige Bar mit ihrem offenen Kamin und einer schmucken
Bibliothek ist in verschiedene Themenbereiche gegliedert. Hier gibt es in jedem Winkel etwas zu entdecken, abgesehen von den erstklassig gemixten Drinks.
Mittelalterliche Holzbalken zieren die Decke, überall Wappen, auch eine Ritterrüstung steht bereit. Bei aller Vielfalt dreht sich hier oben aber alles um das „caballo“.
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träume
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Burgturm
Castillo Alcazar
Befestigtes Schloss
1999
eröffnet
489
Betten
Für Ritter,
Burgherren und
Fräuleins
Buffetrestaurant „Castillo“
Panoramabar „Buena Vista Club“
„Pueblo del Agua“
„Zuverlässige
Informationen sind
unbedingt nötig für
das Gelingen eines
Unternehmens“
Christoph Kolumbus (1451-1506)
Y viva España!
36 träume
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Ruheoase im Hotel „St. Isabel“.
Von Ariane Lindemann
Auszeit hinter Klostermauern
Santa Isabel
portugiesischer
Charme
Zwei Kinder hüpfen begeistert mit ihren Teddybären
unterm Arm an der Klosterpforte vorbei durch die
Halle. „Schau mal, Mama, ein echter Mönch!“, ruft eines
der beiden mit Blick auf die Empore, auf der ein
Franziskaner in dunkelbrauner Kutte stehend in ein
Buch versunken ist. Vor einer Tür machen sie Halt und
gucken neugierig hinein. „Pssst ... eine echte Kapelle!“
Wer durch die Klosterpforte das Hotel „Santa Isabel“
betritt, findet sich in einer anderen Welt wieder. Leise
gregorianische Gesänge erfüllen die klösterlichen
Mauern. Auf den Fluren ertönt mittelalterliche Flötenmusik.
Wie aus der Ferne klingt Kirchengeläut in
die Halle. Kinder spähen gebannt den langen Kreuzgang
entlang, durch dessen gotische Fenster die hellen
Sonnenstrahlen auf die Terracottafliesen fallen
– was für eine friedvolle feierliche Stimmung! Bilder
berühmter Mönche schmücken die schlichten weißen
Wände. Das Personal trägt helle kuttenartige Gewänder.
Wir sind im Kloster.
Immer wieder bleiben Gäste in der Halle vor dem großen
Bild über dem Kamin stehen. Es zeigt Königin Elisabeth
(1271-1336), die populärste portugiesische Königin
aller Zeiten, auch bekannt als die Heilige Isabel.
Sie ist berühmte Namensgeberin des Hotels. Bis heute
wird sie in der Legende um das „Rosenwunder“ verehrt.
Kirchenbänke, Beichtstühle, Kerzenständer und
schlichte Oberlichter aus Glas: Die ausgeklügelte sakrale
Anmutung strahlt viel Stil, Wärme und Gemütlichkeit
aus. Rings um den Raum legt sich ein breites
blauweißes Band aus echten portugiesischen Fliesen
in Bauchhöhe der Wand entlang. Die dekorativen Keramik-Importe
zeigen die Entdeckung Brasiliens durch
den Seefahrer Pedroa Álvarez Cabral. Auch die Entdecker
Magellan und Vasco da Gama treten im „Santa
Isabel“ an vielen Stellen in Erscheinung. Große und
kleine Spiegel, eine echte Orgel auf dem atriumartigen
Umgang im ersten Obergeschoss, mannigfache
Konterfeis von Weltumseglern und Entdeckern schaffen
eine faszinierende Atmosphäre. Das berühmte
Böcklin-Kreuz – eine Nachbildung des Kruzifixes aus
dem Freiburger Münster, das an die Anfänge des
Europa-Park um das Schloss Balthasar erinnert –
könnte nirgends besser passen als in die große Eingangshalle
dieses Hotels. „Refectorium“, „Convento“
und „Biblioteca Vasco da Gama“ sind die Namen wunderschön
gestalteter Räume mit schmucken Wandmalereien
und kostbaren Gemälden, die mit moderner
multimedialer Ausstattung für Veranstaltungen
genutzt werden können.
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träume 41
„Hier im Santa Isabel fühle ich mich wie zuhause“
Zur Eröffnung des Hotels „Santa Isabel“ kam 2007 die portugiesische Fußball-Legende Eusébio in den Europa-Park und gab folgendes Interview
Himmlische Klosterromantik
Die Liebe zu landestypischen Details setzt sich auf
den Fluren und in den Zimmern fort. „Jedes Detail
muss eine Geschichte erzählen“, davon ist Rudi Neumeier
überzeugt. Dass es im Hotel „Santa Isabel“,
aber auch in allen anderen Hotels im Resort, gelungen
ist, das Kulturgut anderer Länder so an den Gast
weiterzugeben, dass dieser sich in einer anderen
Welt wiederfindet, das ist sein Verdienst. Auch Portugals
Fußball-Legende Eusébio, der bei der Eröffnung
2007 dabei war, fühlte sich im portugiesischen
Flair wie zuhause (siehe Interview Seite 43). Bevor es
an den Bau des vierten Themenhotels ging, für das
eigentlich eine griechische Thematisierung vorgesehen
war, machte Rudi Neumeier, der ein Planungsbüro
in Holzkirchen betreibt, eine Portugal-Reise. Sein
Mitbringsel: Die Idee, im Europa-Park ein Hotel im
Stile eines portugiesischen Klosters zu bauen. Nach
Besichtigung des berühmten Hieronymus-Klosters
in Lissabon war Neumeier derartig begeistert, dass
er Roland Mack noch am Telefon für sein Projekt gewann.
Bereits auf der Rückfahrt hatte er genau vor
Augen, was in Rust entstehen sollte. Fortan brachte
er ein Original nach dem anderen aus Portugal und
Spanien in den Europa-Park. Auf unzähligen Reisen
erstand er Fliesen, Bilder, Reliefs, Kirchenausstattung,
Kacheln und Terracotta auf Flohmärkten und
bei Händlern. Sogar ein schmiedeeisernes Altargitter
aus dem berühmten Kloster Tomar hat er aufgespürt.
Bei der Gestaltung des Hotels hatte er völlig freie
Hand. Lediglich sein Vorschlag, auf dem Dach des
Hauses ein Storchennest zu installieren, fand beim
Parkchef keinen großen Anklang. „Wenn kein Storch
kommt, musst Du Dich reinsetzen, Rudi!“, hat Roland
Mack ihm damals gesagt.
Wie gefällt Ihnen das
portugiesische Hotel
„Santa Isabel“?
Eusébio: Ich habe wirklich
schon viele außergewöhnliche
Hotels in
aller Welt gesehen, in
Paris, New York oder Las
Vegas. Doch das „Santa
Isabel“ ist etwas Besonderes:
Ich fühle ich mich
vom ersten Augenblick
an zuhause. Das gilt
übrigens nicht nur für
das Hotel, sondern für
den gesamten Europa-
Park, den ich heute zum
ersten Mal erlebte. Ich
habe gerade meine Frau
in Lissabon angerufen
und ihr gesagt, wir
müssen mit unseren Enkelkindern
nochmal hier
herkommen und einige
Tage bleiben. Ich bin so
begeistert, das müssen
unsere Enkel unbedingt
sehen!
Die Spieler verdienen
heutzutage astronomische
Summen, viel mehr
als Sie während Ihrer aktiven
Zeit. Was hat sich
verändert im Fußball?
Eusébio: Fußball von
gestern und heute kann
man überhaupt nicht
vergleichen. Ich bin
schon sehr erstaunt,
wie das heute läuft.
Mir fehlt oftmals der
Zusammenhalt der
Fußballer untereinander.
Eine Fußballmannschaft
ist doch ein Team – alle
müssen zusammenspielen
– das bleibt beim
immer stärker vom
Kommerz geprägten
Sport von heute leider
vielfach auf der Strecke.
Unsere Liebe zum Trikot,
zum Team, zur Nationalmannschaft
war einfach
stärker als ich es heute
oftmals sehe. Zum
Geld. Ich habe damals
umgerechnet 30 Euro
bei Benfica Lissabon
bekommen und war
dennoch glücklich. Heute
geht es um Millionen.
Ich bin keinem neidisch.
Sie sind ein emotionaler
Mensch, der sich zum
Beispiel nie gescheut
hat, in der Öffentlichkeit
zu weinen. Welche
Bedeutung haben Emotionen
für Ihr Leben?
Eusébio: Ich habe
Fußball aus Liebe mit
viel Emotion gespielt.
Ohne Leidenschaft keine
Höchstleistung. Dabei
war für mich aber auch
immer der Respekt vor
den anderen Spielern
sehr wichtig. Wenn der
Gegner besser war, habe
ich das akzeptiert. Aber
keine Frage, natürlich
wollte ich immer Tore
schießen und gewinnen.
Welche Lebensweisheit
würden Sie jungen Menschen
mit auf den Weg
geben?
Eusébio: Das Entscheidende
für junge Mensche
ist ihre Ausbildung.
Darauf baut alles auf.
Eusébio
da Silva Ferreira
Sie sollen studieren.
Fußball ist gut, man
kann auch eine Zeit
davon leben, aber das
reicht in den seltensten
Fällen für das ganze Leben.
Ein guter Beruf ist
unerlässlich. Mein Tipp:
Keine Drogen, nicht
Rauchen, wenig Alkohol.
Und die Familie lieben,
das ist die Hauptsache.
Das Gespräch führte
Horst Koppelstätter
anlässlich der Eröffnung
des Hotels „Santa Isabel“.
„ Der Schwarze Panther“ wurde am 25. Januar 1942 in Mosambik geboren und ist am 5. Januar 2014
gestorben. Als portugiesischer Fußballspieler prägte er in den 60er Jahren den europäischen Fußball.
Eusébio war der Superstar der Fußball-WM 1966 und mit neun Toren auch Torschützenkönig. Er
wurde mit spektakulären Schüssen, feinen Dribblings und enormer Grundschnelligkeit zu einer der
Ausnahmeerscheinungen des Turniers und führte die portugiesische Fußballnationalmannschaft auf
den dritten Platz. Franz Beckenbauer sagt: „Vor ihm haben die besten Torhüter der Welt gezittert.“ Er
gewann mit Benfica Lissabon zehn Meisterschaften, fünfmal den Pokal und 1962 gegen Real Madrid
den Europapokal. 1968 gewann er mit 42 Toren den erstmals vergebenen „Goldenen Schuh“ als bester
Torschütze in Europas Ligen und wiederholte das Kunststück 1973 mit 40 Treffern. 383 Tore erzielte
er in 365 Einsätzen für Benfica, 41 Tore in 64 Einsätzen für das Nationalteam. Im Alter von 32 Jahren
beendete er 1974, nach einer schweren Knieverletzung, seine Karriere.
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träume
Das Rosenwunder
Königliche Gemächer
Anklänge an klösterliche Kargheit werden in den
66 Schlafgemächern geschickt und klug in Szene
gesetzt, ohne in irgendeinem Winkel ungemütlich
oder kühl zu wirken. Im Gegenteil – durch die überzeugende
Inszenierung von Bildern, Stoffen, Decken,
Bettüberwürfen, alten Möbeln und den gemütlichen
Stockbetten für Kinder, die hinter einer Schranktür
mit seitlichen Guckschlitzen verschwinden, entsteht
pure Behaglichkeit in den Zimmern und Suiten.
Die Bäder sind kleine Wellnessoasen – liebevoll ausgestattet
mit Reminiszenzen an Portugal, an berühmte
Seefahrer und an das Mönchtum. 98 Prozent
der gesamten Dekoration des Hotels hat Rudi Neumeier
aus Portugal nach Rust gebracht. Schränke,
Hocker, Betbänkchen und immer wieder „Azulejos“,
die berühmten farbenprächtigen ornamentierten
Kacheln aus dem iberischen Raum.
Wenn die Mönche früher zur eigentlichen Bettruhe
noch Licht im Zimmer hatten, konnte der Abt dies durch
ein kleines Oberlicht über der Tür erkennen. Im „Santa
Isabel“ sind in Anlehnung daran die Zimmernummern
über jeder Tür beleuchtet. Hier, wie überall im Klosterhotel,
wurde absolut nichts dem Zufall überlassen.
In der Sagrado-Suite „König Manuel I.“ zaubern kräftige
Blautöne und warmes Braun ein prunkvolles
Ambiente. Eine feudale goldene Krone beleuchtet
den herrschaftlichen Raum. Das fürstliche Bad ist das
i-Tüpfelchen an Behaglichkeit gepaart mit Luxus. Die
Deluxe-Zimmer haben alle einen Balkon mit traumhaftem
Ausblick auf Schwarzwald und Vogesen oder
den Europa-Park.
Wenn sich vor dem Zubettgehen die eine oder andere
Zimmertür einen kleinen Spalt öffnet, guckt meist
ein Kind heraus, um nachzusehen, ob der Mönch
noch immer auf der Kanzel steht. Und tatsächlich, er
ist noch da. Das Klosterleben muss ganz schön anstrengend
sein, denkt sich so mancher junger Gast,
bevor er in den weichen Kissen im Klosterbett in
süße Träume versinkt, während ganz langsam auch
die gregorianischen Gesänge verstummen.
Die Namenspatronin
Rainha Santa Isabel war von
1282 bis 1325 Königin von
Portugal. In der Legende
um das „Rosenwunder“
wird sie bis heute für ihre
Mildtätigkeit gerühmt. Der
Legende nach schenkte
Santa Isabel ihre Reichtümer,
indem sie heimlich Gaben
an Armenhäuser und
Klöster verteilte. Dieser
Verschwendung von
Staatsgeldern wollte ihr Mann
König Dionysius von Portugal
ein Ende setzen und folgte
seiner Frau eines Tages, als sie
die Armen mit Gold und Silber
beschenken wollte. Auf seine
Frage, wohin Isabel gehen
wolle, antwortete sie, sie wolle
die Altäre des Klosters Santa
Cruz mit Rosen schmücken.
Ihr Mann forderte sie auf,
ihm den Inhalt des Korbes zu
zeigen. Mit den Worten „Mein
Herr, eine Königin Portugals
lügt nicht!“ öffnete Santa
Isabel ihren Korb und ein
schöner Strauß weißer und
roter Rosen erblühte.
Isabel ist die spanische
und portugiesische Form
des deutschen weiblichen
Vornamens Elisabeth. Dies
war auch der Name der
verstorbenen Mutter von
Roland und Jürgen Mack.
Somit ist die Namensgebung
für das Hotel „Santa Isabel“
auch eine Hommage an die
sehr großherzige Mutter der
beiden Brüder.
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träume
träume 45
Irdische Freuden
Das „Santa Isabel“ ist ein Ort der Ruhe und der inneren
Einkehr. Die Kloster-Architektur und das sakrale
Ambiente bilden den perfekten Rahmen für üppige
sinnliche Genüsse. Friedlich und bequem schlafen,
Verwöhnprogramme für Körper und Seele genießen
und natürlich gutes Essen sind die weltlichen Werte,
die Glücksmomente erzeugen. Angefangen beim
guten portugiesischen Porto, dem Portwein aus dem
Duoro-Tal. Stark und süß schmeckt der fruchtige rote
Begleiter an einem kulinarischen Abend im Restaurant
„Sala Santa Isabel“. Beim Anblick der Räumlichkeiten
wird einem schnell klar, warum im Restaurant
dieses Hotels ein Spezialitätenbuffet vom Feinsten
aufgetischt wird. Denn wer sich hier einmal niedergelassen
hat, der möchte bleiben. Möglichst lange. Das
kann man am besten, indem man sich langsam, Stück
für Stück den iberisch-mediterranen Spezialitäten
nähert, damit sie auf der Zunge einen ganzen Abend
lang zum Erlebnis werden. Auch an den schönen Einrichtungsdetails
kann man sich nicht sattsehen. Der
Blick auf den Klostergarten mit alten Weinstöcken
und auf die drei Außenterrassen ist so friedlich-romantisch,
dass Spezialitäten wie der Secreto, das versteckte
Filet vom Iberico Belotta Schwein, Muscheln,
Pulposalat, geräucherte Fische und gegrilltes Fleisch,
spanischer Schinken und vieles mehr einen gebührenden,
südlich anmutenden Rahmen bekommen.
Ebenfalls in der „Sala Santa Isabel“ findet das reich-
haltige Frühstück statt. Wenn die Morgensonne auf
die dekorativen alten Apothekengläser fällt, die in historischen
Pharmazieregalen bis zur Zimmerdecke reichen
und nebenan den klösterlichen Kräutergarten in
hellstes Licht taucht, hat der Tag einen guten Anfang.
Was darf in keinem Kloster fehlen? Natürlich die Klosterschänke.
In der Eingangshalle sieht man durch eine
dicke Glasplatte im Boden in den urigen Bierkeller hinunter.
Der kleine schummrige Raum mit nur wenigen
Holztischen unter dem echten Kreuzgewölbe ist wie
geschaffen für fröhliche Mönchsgelage. Engelsputten
grüßen von den Wänden und wachen über die weltlichen
Gelüste, stilechte Bierkrüge mit Zinndeckeln
warten darauf, dass ihnen der erfrischende goldene
Saft eingeschenkt wird. Vielleicht ein Naturtrübes
frisch gezapft? Oder das prickelnde, obergärige Europa-Park
eigene Craft Bier „Pale Ale 1975“? „Nur bestes
badisches Brauwasser, ausgesuchte Rohstoffe wie
geröstetes Gerstenmalz und exotische Aromahopfen,
kommen in das nach handwerklicher Tradition
hergestellte Bier – gebraut im „Brauwerk Baden“ in
Offenburg. Es wird in allen Bars und Restaurants des
Resorts ausgeschenkt“, so Matthias Bansen, Direktor
Food & Beverage in den Hotels. Das beliebte vollmundige
Craft Bier harmoniert mit Fisch- und Fleischfondue,
der feinen Spezialität des urgemütlichen
Mönchskellers.
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träume 47
Innere Einkehr
„ ja, ich will!“
Die kleinen Weihwasserbecken an der Eingangstür
jedes Zimmers sind dekorative Anspielungen auf
das Leben im Kloster. Die Jakobus-Kapelle im Erdgeschoss
dagegen ist ein echtes kostbares Kleinod
sakraler Kunst. Mit einem Altar von 1640 aus dem
spanischen Toledo und einer Heiligenfigur aus dem
16. Jahrhundert hat sie eine faszinierende Geschichte.
60 bis 80 mal werden hier jedes Jahr Bräute von ihren
Zukünftigen vor den Altar geführt. Trauungen, Taufen,
Ehejubiläen und andere Veranstaltungen finden
in der kleinen Kapelle statt. Viele Menschen finden
den Weg hierher auch einfach nur zum Beten.
„Mit den Menschen, die sich in der Kirche im Europa-Park
begegnen, entwickeln sich wunderbare
Gespräche. Für viele ist es wichtig, mitten im Urlaub
oder in der Freizeitwelt einmal innezuhalten
und nachzudenken“, erzählt der katholische Diakon
Andreas Wilhelm, der gemeinsam mit dem evangelischen
Diakon Martin Lampeitl als Seelsorger
im Europa-Park arbeitet. „Es ist uns wichtig, auch
in einem Freizeitpark als Kirche präsent zu sein“, so
Wilhelm. Die Familie Mack ist seit Generationen
stark verwurzelt im christlichen Glauben. „Sogar
die Fahrgeschäfte werden vor Inbetriebnahme gesegnet
und auch alle Hotels“, weiß der Seelsorger
zu berichten. Nicht nur Freizeitspaß, sondern auch
ein Sinnangebot bieten, ist seit jeher das gelebte
Credo der Familie. Die Jakobus-Kapelle liegt am Jakobsweg
und ist Europa-Park-Gründer Franz Mack
gewidmet. Sein Foto auf dem Altar fällt jedem
gleich ins Auge. Auch die Norwegische Stabkirche
mitten im Park ist nicht nur eine architektonische
Attraktion aus dem hohen Norden, sondern vor allem
ein Zeichen dafür, dass Kirche auch oder gerade
mitten im fröhlichen Trubel ein Ort der Stille und
Einkehr sein kann.
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Entschleunigen
Emanuela Stolzenberger
Masseurin · medizinische Bademeisterin.
Nicht nur Familien und Parkbesucher finden den
Weg ins „Santa Isabel“. Die klösterliche Herberge ist
auch eine erste Adresse für Menschen, die mal ein
paar Tage abschalten wollen. Nicht selten sieht man
Paare an der Klosterpforte stehen, die sich ein paar
Wellness-Tage als Auszeit gönnen. Denn dafür ist das
„Santa Isabel“ berühmt: für seinen ausgesprochen
schönen Wellnessbereich im Turm direkt unter dem
Dach. Schon beim Betreten des Panorama-Spa im
fünften Stock duftet es nach frischen Zitronen und
Vanille. Gedämpftes Licht und eine ruhige Atmosphäre
läuten ihn ein – den unendlichen Entschleunigungsmodus
über den Dächern von Rust. „Zu uns
kommen viele Menschen, die sich nach einem langen
Tag zwischen Trubel und Fahrgeschäften noch
etwas Entspannung gönnen wollen“, sagt Masseurin
Emanuela Stolzenberger. „Aber es kommen auch viele,
die den Park gar nicht von innen kennen, zum Beispiel
Business-Menschen und ‚Stresskandidaten‘, die
ganz bewusst zwei oder mehr Tage Ruhe brauchen.
Die sind bei uns natürlich goldrichtig.“ Das Angebot
an Massagen und Anwendungen ist abgestimmt
auf individuelle Wünsche und auch auf das jeweilige
Stresslevel. Besonders beliebt ist „Polynesia“, eine
Reise durch die Südsee. Wie kann man sich das vorstellen?
Bei einem wohltuenden Vanille-Peeling und
einer Bora-Bora-Massage werden für zwei bis zweieinhalb
Stunden mental die einzelnen Südseeinseln
abgeklappert. „Danach fühlen sich alle wie neu geboren“,
so die Erfahrung der Masseurin und medizinischen
Bademeisterin.
Es passiert nicht selten, dass sie die Tiefenentspannten
nach einiger Zeit aus ihrem wohlverdienten
Schlaf im traumhaft schönen Ruheraum, eingehüllt
in einen flauschigen Bademantel, zurück in den Alltag
holen müssen. Dann gibt es erst mal einen Tee.
Milchbäder, Baden im türkisfarbenem Lagunenwasser
oder Partnerangebote, wie gemeinsame Massage
mit ausgewählten Ölen, dazu ein Glas Cava
– auch das: einmalige Erlebnisse fernab vom Alltag.
Dampfbad, Hamam, Kosmetikanwendungen: Frauen,
Männer und auch Kinder haben die Wahl. „Wir
umgarnen die Gäste gerne ein bisschen, das tut ihnen
gut.“ Emanuela Stolzenberger liebt ihre Arbeit
im Kreuzgewölbe im „Santa Isabel“. Einen schöneren
Arbeitsplatz kann sie sich nicht vorstellen. In den Hotels
„Santa Isabel“, „Colosseo“ und „Bell Rock“ gibt es
außerdem einen großen Wellness- und Spa-Bereich
mit insgesamt sechs thematisierten Saunen mit
vielfältigen Anwendungen. Und egal, in welchem
Hotel man logiert, kann man hin- und herswitchen,
je nach Vorliebe. Der Pool des „Santa Isabel“ befindet
sich im Erdgeschoss und hat einen Zugang zum
Kinderwasserspielplatz des Hotels „Castillo Alcazar“.
Wenn je nach Tageszeit das Licht in den Innenraum
scheint, ist jeder Tropfen, der aus der riesigen Deckendusche
kommt, reine Meditation. Das „Santa
Isabel“ ist klösterlich-schlicht und elegant und verführerisch
zugleich. Und zwar vom Mönchsgelage
im urigen Bierkeller bis hoch unter das Dach im
edlen Spa-Ambiente. Roland Mack fand dann doch
noch Gefallen an der Idee, den Störchen eine Heimat
auf dem Dach des „Santa Isabel“ zu geben. Wie treue
Stammgäste kommen sie im Frühjahr und gehen im
Herbst. Anhand ihrer Beringung kann man erkennen,
dass immer dieselben Paare zurückkommen. Vom
Fenster des Spa aus kann man beobachten, wie die
prächtigen schwarz-weißen Vögel majestätisch ihre
Kreise ziehen. Vertraut man einem alten Volksglauben,
ist dem Haus Glück beschieden, auf dem ein
Storch sein Nest gebaut hat.
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klösterlich · schlicht · elegant · verführerisch
santa isabel
Portugiesisches Klosterflair
2007
eröffnet
290
Betten
Konferenz- und
Veranstaltungsräume
für bis zu
400 Personen
Gastronomie:
Buffetrestaurant „Sala Santa Isabel“
„Brauereikeller“
Standardzimmer,
Deluxe-Zimmer,
Themensuiten,
Sagradosuiten
Schwimmbad: mit Inneneinstieg
Wellness- und Spa-Bereich
„Sankt-Jakobus-Kapelle“
König Manuel I.
Glück
Vertraut man einem alten Volksglauben, ist dem Haus Glück beschieden,
auf dem ein Storch sein Nest gebaut hat.
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Conference meets Entertainment
confertainment
1998
gegründet
Mehr als
30
Veranstaltungsräume
rund 1.600
Veranstaltungen
im Jahr
Locations für
10 bis 5.000 Personen
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Von christoph ertz
Wo Kongresse auch Spaß machen
confertainment
conference
Entertainment
„Habt Ihr gut gegessen“, fragt der Redner. Ein vielstimmiges
„Ja“ kommt zurück. „Seid Ihr müde? Oder
wollen wir weitermachen?“ Wieder lautet die vielstimmige
Antwort: „Ja.“ Mehr als 60 Vertriebsmitarbeiter
von „Dallmayr Vending & Office“ aus ganz
Deutschland sind im Europa-Park zu ihrer jährlichen
Tagung zusammengekommen. Anhand eines riesigen
Bildschirms im Tagungsraum „Biblioteca Magellan“
des Hotels „Santa Isabel“ gibt der Redner
Einblicke in Themen rund um den Automatenservice
und zeigt Best-Practice-Beispiele. Zum zweitägigen
Programm gehören neben Vorträgen und Präsentationen
auch allerlei kulinarische Highlights sowie
Teambuilding-Aktivitäten, wie eine erlebnisreiche
Schnitzeljagd durch den Freizeitpark. „Der Europa-
Park bietet unzählige Möglichkeiten, unsere Tagung
zu einem außergewöhnlichen Erlebnis zu machen.
Wir fühlen uns wirklich sehr gut betreut und freuen
uns, hier zu sein“, erklärt Carolin Bühler vom Dallmayr-Marketing.
Bei einem anderen Firmen-Event
wirbeln Tänzer über die Bühne, dazu vollführt eine
Luftakrobatin schwindelerregende Pirouetten. Beim
Finale ruft ein Moderator, untermalt von Kanonendonner
und Konfettiregen, mehreren Hundert Gästen
zu: „Hat es Euch gefallen?“ Jubel ist die Antwort.
Zu einer weiteren Veranstaltung reisen einmal im
Jahr sogar mehr als 6.000 IT-Fachleute aus der ganzen
Welt nach Rust, um an der größten Fachmesse
für Hosting und Cloud-Computing teilzunehmen. Per
Video-Schalte sprachen bereits Apple-Mitbegründer
Steve Wozniak, Whistleblower Edward Snowden und
der Computerviren-Experte Eugene Kaspersky zu
den Teilnehmern des „Cloud-Fest“.
Die drei Veranstaltungen sind Beispiele aus dem
„Confertainment“ des Europa-Park. Der Begriff setzt
sich aus den Worten „Conference“ und „Entertainment“
zusammen. Das vom Europa-Park geschaffene
Konzept ist längst zu einem Synonym für das erfolgreiche
Zusammenspiel von professionellem Tagen
und außergewöhnlichem Feiern geworden. „Von der
kleinen Familienfeier oder der Weihnachtsfeier eines
Handwerksbetriebs bis hin zur Jahreshauptversammlung
eines Großkonzerns decken wir alles ab“, erklärt
Confertainment-Leiter Ronald Schwär. Insgesamt
rund 1.600 Veranstaltungen finden mittlerweile jährlich
im Park statt, darunter auch noch Tanzfestivals,
Promi-Galas, Misswahlen, Parteitage und Sportmeisterschaften.
2017 hatten die Confertainment-Angebote
zusammen 86.000 Teilnehmer, eine weitere
Steigerung wird erwartet. Die Kundenreferenzliste
reicht unter anderem von der Bitburger Brauerei und
Coca-Cola Deutschland über den FC Basel, Porsche,
Bosch und Siemens bis zur Volksbank Lahr.
Bereits seit 1995, als mit dem „El Andaluz“ das erste
Themenhotel des Europa-Park eröffnete, werden
Tagungs- und Veranstaltungsmöglichkeiten angeboten.
1998 wurde dann das Confertainment gegründet.
Die Tagungs- und Veranstaltungsabteilung ist
seither stetig gewachsen. Ihre gegenwärtig 15 Mitarbeiter
begleiten die Kunden von der ersten Anfrage
bis zum eigentlichen Veranstaltungstag bei allen organisatorischen
Fragen. „Manchmal dauern die Vorbereitungen
länger als ein Jahr“, sagt Schwär.
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Traumpalast
refectorium
Mehr als 30 Veranstaltungsräume
Insbesondere die Hotels des Parks und die Fülle an
Orten für die unterschiedlichsten Anlässe bereiten
den Boden für das Confertainment. Der Park bietet
insgesamt mehr als 30 Tagungs- und Veranstaltungsräume
mit Platz für zehn bis zu vielen hundert
Personen. Dabei hat jedes der fünf gegenwärtigen
Hotels zwei bis vier Tagungsräume direkt im Haus.
„Im Schnitt haben wir pro Veranstaltung 130 Gäste“,
sagt Ronald Schwär. „Manchmal sind es eine Handvoll,
manchmal aber auch Tausende.“ Der kleinste
Raum für das Confertainment ist die gediegen eingerichtete
„Captain`s Bridge“ im Hotel „Bell Rock“. „Er
ist besonders gut für hochrangige geschäftliche Treffen
geeignet“, beschreibt der Confertainment-Leiter.
Beispielsweise auch das Salon-Karussell „Eden Palladium“
bildet einen besonderen Rahmen für kleinere
Veranstaltungen. Für ein rustikaleres Ambiente etwa
zu Familienfeiern sorgt dagegen der „Brauereikeller“
im Hotel „Santa Isabel“. Ausgesprochen pittoresk ist
die Atmosphäre im Spiegelzelt „Traumpalast“ aus
den 1920er Jahren. Und in festlich klassizistische
Stimmung versetzt der Ballsaal Berlin die Gäste. Für
Großveranstaltungen bieten dagegen die „Europa-
Park Arena“ sowie der „Europa-Park Dome“ ausreichend
Platz. Die Tagungsräume sind allesamt auf
dem neuesten Stand der Technik. „Zum Beispiel
erwarten die Gäste heute brillante Bilder“, erklärt
Schwär. „Vor zwei Jahren haben wir daher alle Räume
modernisiert und unter anderem mit Full HD ausgestattet.“
Zur Grundausstattung gehören insgesamt
auch jeweils 45 Flipcharts und Pinnwände, um beste
Voraussetzungen für Tagungen zu bieten.
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Hotels tragen zu den Sinneseindrücken bei
Viele Kunden buchen Abendprogramme hinzu. Das
Showprogramm des Europa-Park mit rund 300 internationalen
Künstlern bietet mit seinen vielen
Facetten für jeden Geschmack den passenden Rahmen.
Beispielsweise bei der Europa-Park Dinner-
Show präsentieren sie im Barocktheater „Europa-
Park Teatro“ Akrobatik, Tanz und Musik, während
ein Galamenü von Sterne-Koch Peter Hagen-Wiest
serviert wird. Am Ende eines erlebnisreichen Tages
heißt es übernachten. Die aktuell fünf parkeigenen
Erlebnishotels bieten italienisches Flair im „Colosseo“,
portugiesische Kloster-Idylle im „Santa Isabel“,
ritterliches Burg-Ambiente im „Castillo Alcazar“ oder
spanische Nächte im „El Andaluz“. Im Vier-Sterne Superior
Hotel „Bell Rock“ nächtigen die Gäste im maritimen
Flair Neuenglands. „Auch Veranstaltungen
mit 1.000 Übernachtungen sind für uns heute kein
Problem“, betont Schwär.
Mit dem neuen Erlebnishotel „Krønasår“ an der
Wasserwelt Rulantica weiten sich die Möglichkeiten
noch mehr aus. Dort wird es zwei zusätzliche vielfältig
nutzbare Veranstaltungsräume geben. „Hinzu
kommen die Terrasse, Restaurants und Bars, die wir
ebenfalls nutzen können“, blickt Schwär voraus. Doch
schon heute gilt: „Gäste berichten immer wieder,
dass Tagungen bei uns anregender und inspirierender
sind als in sonst üblichen Tagungshotels. Oft bringen
wir die Gäste mit dem Europapark-Express zu ihrem
Hotel, allein diese Anfahrt ist schon erbauend, dann
kommen die thematisch attraktive Gestaltung und
die hohe Qualität unserer Hotels dazu. Die Hotels tragen
viel zu den Sinneseindrücken bei den Gästen bei.“
Räume für jeden
Anlass
Arena of football
ballsaal Berlin
Bayerischer biergarten
Biblioteca MAgellan
Biblioteca Vasco da gama
convento
alhambra
bistro la cigale
bodega
borghese di rolf knie
brauereikeller
canaletto
captain´s bridge
circus celebration
colonial house
eisstation
europa-park arena
europa-park teatro
europa-park dome & Foyer
Foyer & konferenzraum Goethe
Globe Theater
harvard
Jeanne d‘arc
Kaffi Hús
konferenzraum heinrich mack
konferenzraum st. Petersburg
La sala Bianca
la scala
Magellan – lounge & Bar
Magic cinema
miguel de cervantes
narrenscheune
pizzeria venezia mit restaurant
refectorium
Restaurant Antica Roma
Restaurant captain´s finest
Restaurant castillo
Restaurant cesare
Restaurant Don Quichotte
Restaurant harborside
Restaurant medici
Restaurant sala santa isabel
Restaurant schloss balthasar
Restaurant seehaus
Restaurant turnierzelt
rock-café
rossini – la sala
salle d‘europe
salle petit paris
salle strasbourg
salon versailles
schwarzwälder vogtshaus
silver lake saloon
spanische arena
taverna mykonos
traumpalast
verdi – la sala
weinkeller enoteca di siena
wiener beisl
Yale
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Ronald Schwär, Leiter Confertainment.
Die tägliche Herausforderung von Schwär und seinen
Mitarbeitern besteht darin, für die vielen verschiedenen
Anlässe stets den genau passenden
Rahmen zu organisieren und jede Veranstaltung
zu einem Ereignis werden zu lassen. Um dieses Ziel
zu erreichen, können die Veranstaltungsexperten
wortwörtlich aus dem Vollen schöpfen. Bei Bedarf
stehen der Fundus an Kostümen und Requisiten sowie
die Künstler, Artisten und Handwerker des Europa-Park
zur Verfügung. Wird kurzfristig eine Bühne
benötigt, lässt die Abteilung diese von der parkeigenen
Schreinertruppe bauen. Möchte ein Firmenchef
seine Belegschaft als Pirat oder Cowboy begrüßen,
findet sich ganz sicher das entsprechende Kostüm
und wird rasch von einer Schneiderin auf die benötigte
Größe angepasst. Dies zeigt zudem: An dem
Erfolg des Event-Standbeins arbeiten viele Mitarbeiter
mit. Während die Dallmayr-Mitarbeiter in ihrer
Tagung gerade den Vortrag über Kaffeeautomaten
verfolgen, bereitet Benjamin Probst mit zwei Kollegen
von der Ausstattungstechnik den Saal „La Scala“
im Hotel „Colosseo“ für ein Firmenevent am Abend
vor. Tische werden festlich gedeckt, Stühle herbeigeschafft
und Bühnentechnik aufgebaut. „Manchmal
kommt es vor, dass eine Veranstaltung nachts um 2
Uhr endet und am Morgen um acht steht die nächste
am gleichen Ort an“, berichtet Probst. „Dann muss
alles sehr fix gehen, aber wir sind gut aufeinander
eingespielt.“ Seinen persönlichen Rekord beziffert er
auf 56 Veranstaltungen in einer Woche, an denen er
mitgearbeitet hat.
Die Mitarbeiter, die erstklassigen Hotels, die abwechslungsreiche
Gastronomie, seine Spaßangebote
und seine Infrastruktur lassen den Europa-Park
im Veranstaltungsbereich zu einem Land der unbegrenzten
Möglichkeiten werden. „Solch ein Ambiente
für Veranstaltungen auf hohem Niveau gibt es
sicher kein zweites Mal“, sagt Schwär.
land der unbegrenzten Möglichkeiten
Feste · Events · tagungen
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Confertainment Center
Europa-Park Arena
2017
eröffnet
3.400
Quadratmeter
Galaabend
Messe · Tagung · show
Konzert · TV-Event
Platz für 5.000 Personen
Catering bis zu 2.400 Personen
VIP-Bereich
Empore
Konferenzraum
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„Caesare & Cleopatra Suite“ im Hotel „Colosseo“.
Stargast Claudia Cardinale.
Von Horst Koppelstätter
Ein Stück Italien
C o l o s s e o
mio
Caro
Wer zog mehr Blicke auf sich, das neue Hotel „Colosseo“ oder die weltberühmte
Filmdiva Claudia Cardinale? Zur Eröffnung des Hotels „Colosseo“ im Europa-Park
im Juni 2004 kam sie als Stargast „Ich bin eine Frau, die niemand stoppen kann.
Ich werde nie in Pension gehen“, sagte die Schauspielerin der italienischen Tageszeitung
„Corriere della Sera“ im März 2018. „Mit 80 bin ich eine Frau, die mit sich
im Reinen ist.“ Nach dem Krieg verkörperte sie als Schauspielerin in unzähligen
Rollen ihr bezauberndes Heimatland Italien. Bis heute ist sie charmant und sexy
geblieben, das Alter scheint bei ihr Nebensache.
Das Hotel „Colosseo“ ist eines der größten Hotels in Deutschland. Es ist so italienisch,
dass man glaubt, man wäre dort – in dem schönen, sonnenverwöhnten
Land mit den guten Weinen, den fröhlichen Temperamenten und wunderbaren
Künsten. Die Portofino-Fassaden sind so authentisch wie der monumentale Colosseobogen,
von dem aus man auf die Piazza hinunterschaut. „Ich spüre, mit wie
viel Liebe hier ein Stück Italien entstanden ist“, schwärmte die Filmdiva mit einem
strahlenden Lächeln zu Roland, Jürgen und dem damaligen Seniorchef Franz
Mack. Rund 700 Gäste feierten mit, als das größte Hotel Baden-Württembergs
seine Tore öffnete. Mehr als 50 Millionen Euro investierte der Europa-Park in das
4-Sterne Superior Hotel.
Légion
D`honneur
Roland Mack und
Claudia Cardinale sind
beide mit dem höchsten
französischen Orden
„Légion d‘honneur“
ausgezeichnet. Der Orden
wurde am 19. Mai 1802 von
Napoleon Bonaparte,
damals noch Erster Konsul,
in der Absicht gestiftet,
militärische und zivile
Verdienste, ausgezeichnete
Talente und große
Tugenden zu belohnen.
In Zivilkleidung wird die
Miniatur als rotes Band
oder als rote Rosette im
Knopfloch getragen.
Michael, der Sohn von
Roland Mack wurde unterdessen
zum Honorarkonsul
Frankreichs ernannt.
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Auch viele Jahre nach seiner Eröffnung steht das
„Colosseo“ auf der Beliebtheitsskala der Europa-Park-
Gäste ganz weit oben. Wir treffen die Hoteldirektorin
Michaela Doll-Lämmer und den für die Gastronomie
verantwortlichen Direktor (Food & Beverage) Frank
Müller bei einem Rundgang durch das „Colosseo“.
Wie kam es eigentlich zur Idee, Italien als Hotel
abzubilden?
Michaela Doll-Lämmer: Italien ist einfach für uns
Deutsche ein unglaublich wichtiges Urlaubsziel. Da
kommt vieles zusammen: schöne Landschaften, gutes
Essen und guter Wein, freundliche und herzliche
Menschen, tolle Städte, antike Denkmäler. Diese vielen
Italienfaktoren bis hin zur Lebensfreude finden
die Gäste nahezu überall hier im Hotel, auch bei den
Mitarbeitern ...
Frank Müller: … natürlich spielt auch das Essen eine
große Rolle, aber wir bieten dem Gast unglaublich
viele weitere Besonderheiten. Gerade wurden die
Räume vom berühmten italienischen Freskenmaler
Roberto Radici neu gestaltet. Italienische Lieferanten
beliefern uns direkt mit Lebensmitteln
aus Italien. Wir arbeiten mit italienischen Winzern
zusammen und übrigens auch mit dem besten Käsehersteller
aus Italien. Es versteht sich von selbst,
dass wir italienische Köche beschäftigen. Diese lieben
es, ihre Heimat zu präsentieren. Das ist schon
sehr authentisch. Italienische Küche ist weit mehr
als nur Pizza und Gelati. Wir versuchen, Italien wirklich
zu leben. Unser Sommelier Vincenzo de Biase ist
ein Vollblut-Italiener und Weinkenner mit Leib und
Seele, Das spüren unsere Gäste, die sich wie in Bella
Italia fühlen.
bella
italia
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Wie drückt sich die Thematisierung in den Zimmern
aus? Und was zeichnet die Suite aus, in der
wir gerade sitzen?
Doll-Lämmer: Das ist die Suite Arminius ...
… oh, wer war denn Arminius …?
Doll-Lämmer: Benannt nach Armin Rosenkranz, der
jahrelang als Familienmitglied hier als Direktor tätig
war … wenn wir von der italienischen Thematisierung
sprechen, fängt das ja schon damit an, dass wir uns
hier im Colosseo-Bogen befinden. Die Suite hat vier
Meter hohe Räume. Alle Wände sind aufwendig in alter
Freskentechnik vom renommierten italienischen
Maler Roberto Radici bemalt. Das ist eine großartige
künstlerische Leistung. Viele antike Themen aus Rom
wurden aufgearbeitet. Der Blick nach draußen fällt
auch auf Teile des Colosseo und selbst die kleinen
Kinderbetten haben lustige italienische Motive. Im
Bad haben wir ebenfalls Malerei und hochwertigen
italienischen Marmor. Selbst die Bettüberwürfe sind
mit italienischen Motiven versehen. Die Türen sind
alten italienischen Portalen nachempfunden. Alle
Materialen sind Originale, das ist uns sehr wichtig.
Im Reinigungsaufwand ist das nicht immer ganz einfach,
aber letztlich werden wir so authentisch.
Die Zimmer sind ja auch optimal auf Familien mit
Kindern ausgerichtet?
Doll-Lämmer: Wir haben in allen Zimmern Kinderbetten.
Das ist ja enorm wichtig für uns und zieht
sich durch alle Hotels. Überall gibt es die Etagenbetten.
In vielen Zimmern gibt es Kindermöbel, wie diese
Kindersitzgruppe mit kleinem Sessel und Tisch. In
manchen Suiten sind Kinderbäder eingerichtet, wo
die kleinen Gäste durch kleine Türen durchgehen mit
kleiner Toilette. Auch im im öffentlichen Bereich und
in den Restaurants gibt es extra Toiletten für Kinder –
mit integrierten Wickeltischen. Bei uns sind auch alle
Spielecken thematisiert, zum Beispiel wie eine alte
italienische Baustelle mit Netzen und Gängen, da
stecken schon viele Ideen drin. Im Kinderwasserspielbereich
ist alles animiert wie in einem großen Schiff,
das in den Kinderpool fährt. Bei uns ist alles mit viel
Liebe zum Detail ausgewählt und im „Colosseo“ ist
eben alles bis in den kleinsten Winkel italienisch.
Müller: Der Kindergast ist ein vollwertiger Gast. Die
Kinderbuffets sind abgesenkt und alles auf die Größe
abgestimmt. Selbst im Sternerestaurant „Ammolite“
sind Kinder willkommen. In jedem Restaurant gibt es
eine eigene Kinderkarte. Solche Details tragen schon
sehr stark zum Erfolg bei.
Pinocchio
„Von allen Berufen auf der Welt gibt es nur einen einzigen, der mir gefallen könnte. Und was für ein Beruf wäre das?
Essen, trinken, schlafen, mich vergnügen und von früh bis spät ein Vagabundenleben führen“.
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Wie schwierig war es, das perfekt durchzustylen?
Müller: Es bedarf vieler Menschen mit gutem Geschmack.
Der Innenarchitekt Rudi Neumeier hat ein
exzellentes Händchen, wir haben eine Eigentümerfamilie,
die jedes Hotelzimmer fast wie ihr eigenes
Wohnzimmer behandelt und viele Ideen einbringt.
Da werden auch sehr hohe Ansprüche gestellt bis hin
zu den Wandmalereien und Kunstwerken und zur
Ausgestaltung. Wir versuchen selbst auch als Mitarbeiter
möglichst viel dazu beizutragen und bekommen
von der Unternehmerfamilie große Freiheiten,
die Qualität auch umzusetzen.
Doll-Lämmer: Da fügen sich viele Mosaiksteinchen
zu einem Bild. Nur durch das Zusammenspiel vieler
Menschen kann so etwas entstehen. Wir wollen keinen
billigen Abklatsch aus Pappmaché, sondern es
muss möglichst viel echt sein.
Müller: Damit schaffen wir es auch, die Verweildauer
der Besucher weiter zu erhöhen. Die Hotels sind allein
ein eigenes Reiseziel. Viele Gäste kommen einfach
nur, um Kaffee zu trinken zu uns. Außerhalb der
Saison bieten wir ja beispielsweise die sehr erfolgreichen
Wohlfühlwochen für unsere Gäste.
Wie ist es mit der Kleidung der Mitarbeiter?
Doll-Lämmer: An der Rezeption sind die Togas der
Mitarbeiter den alten Römern nachempfunden. Beim
Housekeeping mussten wir das ein bisschen abwandeln,
die Kleidung muss ja für die tägliche Arbeit auch
praktisch sein. Aber das Italienische kommt immer
durch.
Müller: Das ist ja in allen Hotels wieder individuell
im Europa-Park. Der Aufwand hierfür ist sehr hoch.
Die Einkleidung eines einzigen Kellners im Restaurant
Captain‘s Finest kostet beispielsweise 700 Euro. Darin
sind die Kosten für die Logistik, die eigene Kleiderkammer
und die Schneiderei noch nicht enthalten.
Das sind schon enorme Beträge, die sich summieren.
Die Rückmeldung der Gäste ist allerdings groß. Das
kommt an.
Opera
Nessun dorma
Vincerò!
casanova · maranello · Vaticano
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Jetzt sind wir in den Restaurants des „Colosseo“.
Wie drückt sich hier Bella Italia aus?
Müller: Es ist das ganze Lebensgefühl. Die Olivenbäume,
die einfachen karierten Tischdecken ein Platz im
typischen Weinkeller. Es stehen ein erstklassiges Olivenöl
und ein besonderer Balsamico-Essig auf dem
Tisch. Der offene Blick auf den Pizzaofen. Das sind
Italiener, die da arbeiten – eine wunderbare neue
Pizzeria. Wir haben hier einen ehemaligen Ziegenstall
zum Pizzarestaurant La Romantica umgebaut.
Es ist eine der schönsten Pizzerien, die man sich vorstellen
kann, mit einer herrlichen Terrasse mit Blick
auf den Colosseobogen. Der Pizzaofen kommt direkt
aus Italien. Er wird mit Holz befeuert, hat einen Drehteller
und entwickelt eine Hitze bis 250 Grad Celsius.
Innerhalb von eineinhalb Minuten ist die Pizza fertig
auf einem Top Niveau. Das zieht sich durch alle
Restaurants. Wir haben es geschafft, alle Gäste zufriedenzustellen.
Ebenso haben wir ein hochwertiges
Buffetrestaurant, bedienen das Pizzasegment und
bieten ein tolles italienisches Feinschmeckerrestaurant
auf hohem Niveau, das „Medici“. Wir können jeden
Geldbeutel und jeden Geschmack zufriedenstellen.
Am Abend haben wir hier 500 Gäste oder mehr
allein in der Pizzeria.
Wie ist es mit der Kunst?
Doll-Lämmer: Die Kunst spielt eine sehr große Rolle.
Die Fassadenmalerei ist Portofino nachempfunden.
Wir haben nicht nur viele Freskenmalereien, sondern
auch sehr viele Gemälde und andere Kunstwerke in
den Hotelräumen. Erstklassige Kunstmaler und Stukkateure
wurden dafür engagiert. Dafür hat die Inhaberfamilie
Mack sehr viel Geld investiert. Der Gast
spürt das schon sehr stark.
salute
Vincenzo De Biase, Sommelier.
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Wie fallen die Reaktionen der Gäste aus?
Doll-Lämmer: Der erste Aha-Effekt ist, wenn die Gäste
in die Lobby eintreten. Die riesige Raumhöhe mit
der Deckenmalerei und der Blick raus auf die Piazza
und den Colosseobogen erzeugen großes Staunen.
Der nächste Überraschungseffekt ist es, wenn die
Gäste in die Zimmer kommen, die ja alle thematisiert
sind. Dann der Blick aus dem Fenster auf Colosseo-
Bogen oder in den Europa-Park. Die Gäste kommen
und sagen, so ein großes Fitnesscenter haben sie
bislang noch nie gesehen. Das freut uns schon sehr,
wenn wir merken, wie die Gäste staunen und sich
wohlfühlen. Morgens Schwimmen im riesigen Pool
mit Blick nach oben auf den 40 Meter hohen Colosseo-Bogen.
Die Gäste beobachten genau, dass selbst
die Sauna bis ins letzte Detail durchgestylt und thematisch
an Italien angelegt ist. Wir haben sehr viele
positive Rückmeldungen.
Müller: Eine häufige Frage ist immer wieder, wie wir
es schaffen, diese Qualität umzusetzen bei diesem
Massengeschäft. Es gibt nichts Vergleichbares in
Deutschland. Wir sind eines der größten Hotels und
die Gäste fühlen sich dennoch als Individualisten. Es
ist die Liebe zum Beruf, es ist auch Spaß bei uns dabei.
Ich bin gerade über die Piazza gelaufen und ich kann
mich nach 20 Jahren immer noch nicht satt sehen.
Wenn ich in der Abendstimmung über die Brücke in
Richtung Hotel „Bell Rock“ gehe und die Lichtstimmung
sehe, denke ich immer wieder: „Ist das nicht
unglaublich schön?“ Wir brennen dafür. Wenn man
dann noch von der Unternehmerfamilie vielfach freie
Hand erhält, dann kommt auch was Erfolgreiches zustande.
Doll-Lämmer: Unsere Mitarbeiter sind oftmals schon
im Vorfeld Europa-Park-Fans. Wir müssen die Begeisterung
als Führungskräfte auch vorleben. Wir kommen
selbst mit einem lachenden Gesicht morgens
rein. Das überträgt sich.
o sole mio
ciao bella
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Werden Sie manchmal auch auf die Wäscheleine
auf der Piazza angesprochen?
Doll-Lämmer: Da gibt es schon Rückmeldungen,
meist lustige natürlich. Gelegentlich kommt es schon
mal vor, dass für einen Gast nicht ganz klar war, dass
es sich um Dekoration handelt. Wir sind da doch sehr
detailgenau. Die Wäscheleine passt absolut zum italienischen
Flair und im Winter dekorieren wir um, da
hängt dann die Wäsche des Weihnachtsmanns draußen
...
Wie ist Ihre persönliche Beziehung zu Italien?
Müller: Italien findet für mich hier im Hotel „Colosseo“
statt.
Doll-Lämmer: Ich habe noch viele Kindheitserinnerungen,
weil ich mit meinen Eltern oft nach Italien
gereist bin. Das sind meine ersten Erinnerungen
an Urlaub. Heute arbeite ich in italienischem
Ambiente.
Die Thematisierung ist einer der großen Erfolgsfaktoren
der Europa-Park-Hotels. Welches sind die
Vor- und die Nachteile der Thematisierung?
Doll-Lämmer: Vorteile sind ganz klar die Gästebegeisterung
und Zufriedenheit. Das sichert unseren
Erfolg. Wir wollen noch authentischer sein als andere
Themenhotels. Da setzen auch die Herausforderungen
an. Die Materialien müssen auch gut gepflegt
werden. Und bei der großen Zahl an Gästen
ist das nicht ganz ohne. Mit Rücksicht auf die hochwertigen
Materialien muss sehr sorgfältig gereinigt
werden. Da kann man nicht mal einfach glatt drüber
wischen. Das ist teilweise recht aufwendig und
es kostet auch mehr Zeit, um alles gut Instand zu
halten.
Müller: So hoch der Anspruch ist an die Thematisierung,
so hoch ist der Anspruch alles tiptop in Schuss
zu halten. Das müssen auch alle Mitarbeiter wissen.
Es ist nicht selbstverständlich. Die Ansprüche sind
extrem hoch. Jede kleine Glühbirne, jede Lichteinstellung,
jedes Detail ist uns enorm wichtig.
Doll-Lämmer: Wir müssen mit allen Sinnen arbeiten.
Ob Licht, Lautstärke der Musik oder wie es in einem
Raum riecht ... alle Faktoren müssen stimmen.
Welches ist Ihr persönlich schönster Patz im Hotel
Colosseo?
Müller: Abends sitze ich gerne mal im „Medici“.
Doll-Lämmer: Es ist alles schön. Ich finde die Piazza
wundervoll, oder hinten direkt an der Elz ganz in
Ruhe. Ein Gast hat neulich gesagt, man fühlt sich hier
wie am Tiber in Rom. Oder auch das kleine Buchsbaumgärtchen
ist einmalig.
Und von wo hat man den schönsten Blick?
Doll-Lämmer: Von der Piazza aus nach oben auf den
Colosseobogen.
Müller: Auf der Piazza am Abend.
Frank Müller
„Ambitionierte und talentierte Mitarbeiter zu finden und zu halten, gehört
täglich zu meinen größten Herausforderungen“ erklärt Frank Müller. Gemeinsam
mit seinem Kollegen Matthias Bansen, sowie den Küchendirektoren Thomas Röttele
und Holger Strütt verantwortet er die gesamte Hotelgastronomie mit derzeit
550 Mitarbeitern. 200 weitere Stellen gilt es für das neue 4-Sterne Superior
Hotel „Krønasår“ nebst Wasserpark „Rulantica“ ab Frühjahr 2019 zu besetzen.
„Qualitätssicherung und kontinuierliche Verbesserungsprozesse in sämtlichen
Restaurants und Bars erreiche ich durch konsequente Präsenz und permanenten
Austausch mit meinen Mitarbeitern“ erläutert Frank Müller. Inspirationen für
neue Ideen und Konzepte habe er quasi täglich, denn sein Arbeitstag beginnt
oftmals schon vor 9 Uhr und endet nicht selten nach 22 Uhr.
Michaela Doll-Lämmer
Als die Powerfrau vor mehr als 20 Jahren in
Deutschlands größtem Freizeitpark einstieg, übernahm
sie die Leitung für den Beherbergungsbereich
des „El Andaluz“, dem ersten Europa-Park Hotel.
Im Laufe ihrer Karriere hat Michaela Doll-Lämmer
vier weitere Themenhotels miteröffnet. „Ich finde sie
alle einzigartig und faszinierend und freue mich, an
einem so schönen Ort zu arbeiten. Mein Büro liegt im
„Colosseo“. Wenn ich aus dem Fenster schaue, blicke
ich auf Lavendel, Pinien, Rosen und Olivenbäume“,
schwärmt die Logis-Direktorin der Hotels.
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thomas Röttele ist Küchendirektor.
Italien
im winter
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Dolce Vita im alten Rom
Colosseo
vacanze flair
2004
1.450
eröffnet
Betten
Wasserspielplatz
und Kinderspielecke
Wasserspiele
auf der Piazza
Gastronomie: Antica Roma · Cesare · Medici
La Romantica · Bar Colosseo · Commedia dell’Arte
Enoteca di Siena
Themensuiten,
Deluxe-Zimmer mit eigenem
Kinderbereich,
Präsidentensuiten,
Suiten „Reale“ und
„Caesare & Cleopatra“
im Colosseobogen
Außenpool, Wellness & Spa-Bereich mit
Dampfbad, Sauna, Schwitzbad und Solarium
Ballsaal „La Scala“
Konferenz- und Tagungsräume
La vita è bella
la dolce vita
zu jeder zeit
84
träume
träume 85
Von Michael Schröder
Sehen und gesehen werden
Die Bars
Matthias Bansen
Direktor Food & Beverage.
im Europa-Park
„Eine Bar“, sinniert der
Schriftsteller und Publizist
Peter Richter nicht
ohne ironisches Augenzwinkern,
„ist nichts
als die Fortsetzung der
Bibliothek mit weniger
trockenen Mitteln.” Was
der Autor renommierter
deutscher Zeitungen
meint: Auch aufgeklärter
Genuss mit Maß vermittle
durchaus Erfahrung,
Weisheit und Lebensfreude.
Nun, er würde
wohl staunen, wenn er
wüsste, dass man eine
Woche lang täglich die
Bar wechseln könnte,
ohne seinen Standort
zu verlassen. Denn nicht
weniger als sieben Bars
haben im Europa-Park
ihre Türen geöffnet – zur
erholsamen Tea-Time
ebenso wie zum entspannten
Chill-out nach
einem spektakulären
Erlebnistag im Park.
Matthias Bansen ist Direktor
Food & Beverage
und in dieser Funktion
„Herr“ über alle sieben
Bars. Mit der Bar „El
Circo“ im Hotel „El Andaluz“
fing 1995 alles an,
erzählt Bansen und führt
den Gast in eine zauberhafte
bunte Zirkuswelt,
in der es rundum blinkt
und blitzt. Die Bilder
stammen von Rolf Knie
aus der berühmten
Schweizer Zirkusdynastie.
Kleine Holzclowns und
-artisten stehen Spalier,
auch ein geschnitzter
Charlie Chaplin darf da
nicht fehlen. Nicht viel
weniger prominent sind
die Besucher aus Politik,
Sport und Showbiz,
deren Fotos die Wände
schmücken. Ein Kamin
sorgt für Wohlfühl-
Atmosphäre, während an
lauen Sommerabenden
der lauschige Innenhof,
eine mediterrane Oase
mit plätscherndem Brunnen,
zu Sundowner und
Livemusik lockt.
„Rund 200 Whiskysorten
finden Sie in den
Regalen“, zählt Bansen
nicht ohne Stolz auf,
„darunter allein etwa 140
Single Malts.“ Dreht sich
denn hier alles nur um
Cocktails und Longdrinks,
um Tastings mit
Whiskyflights? „Nein“,
lacht Bansen, „wir bieten
natürlich auch hausgemachte
Limonaden an.“
Die „El Circo“ ist schließlich
eine so genannte
Hybrid-Bar, die tagsüber
multifunktionell auch
als Café firmiert. Da gibt
es dann für die Eltern
Kaffee und Kuchen, auch
Tapas und Sandwiches,
während die Kinder nebenan
im Schwimmbad
plantschen. Die Bar ist
überdies eine Hommage
der Familie Mack an ihre
langjährigen engen Kontakte
zu großen Zirkusfamilien
wie Althoff, Krone,
Roncalli oder Knie.
Hotel
„El Andaluz“
1995
140
Single Malts
El Circo
Rund
200
Whiskysorten
Hybrid-Bar
Cocktails
Longdrinks
Kaffee und Kuchen
Tapas
Sandwiches
Die Gestaltung
der Bar erinnert
an ein buntes
Zirkustreiben
86 träume
träume 87
Buena Vista Club
Hotel
„Castillo Alcazar“
1999
Pale Ale 1975
Europa-Park-Craft-Bier
Bis zu
150
Cocktails
Sierra Antigua Plata
Europa-Park Edition
„Dieser Tequila
muss in Mexiko
abgefüllt werden,
darüber wacht sogar
eine Kommission“
1999 eröffnete die erste Panorama-Bar „Buena
Vista Club“ im neunten Geschoss des Hotels
„Castillo Alcazar“, einer spanischen Ritterburg,
die direkt an das „El Andaluz“ angebaut wurde.
Der Blick von den Balkonen auf den Park und
in die Rheinebene bis zum Schwarzwald ist
sensationell. Über zwei Etagen mit einer Galerie
geht diese rustikale Rooftop-Bar, die mit
ihren verwinkelten Stuben, dem verkachelten
Fußboden, den Balustraden, Kassettendecken,
Holzpferden, Pferdesätteln, Wappenschildern
und einer Ritterrüstung den Gast in ein mittelalterliches
Ambiente versetzt.
Rooftop-Bar
70 Rums
60 Liköre
20 Tequilas
30 Gins
20 Wodkas
2004, als das im Stil des antiken Roms gebaute
Hotel „Colosseo“ eröffnet wurde, kamen zwei
weitere Bars hinzu: zum einen im Erdgeschoss
die schon ab morgens um 9 Uhr geöffnete
„Commedia dell‘Arte“, mehr ein Nichtraucher-
Café für die ganze Familie direkt an der belebten
Piazza mit dem Brunnen und den Bögen
des römischen Amphitheaters. Zum anderen
in der fünften Etage die mit insgesamt 345
Sitzplätzen größte „Bar Colosseo“. In der nach
der italienischen Maskenkomödie benannten
„Commedia“-Bar wird natürlich das authentische
Flair einer Kaffeebar alla italia gepflegt,
mit Espresso, Cappuccino, Latte Macchiato,
Tramezzini und Gelato – eine „tolle Mischung
aus Cocktailbar, Eiscafé und Straßenbistro“,
wie es ein begeisterter Besucher im Internet
beschreibt. Von der Terrasse aus kann man
tagsüber den Kindern beim Spielen zwischen
den Wasserfontänen zuschauen und abends
beim Chill-out fasziniert die Multimedia-Show
aus Wasser und Licht bewundern.
Matthias Bansen liebt seine Arbeit mit den
Spirituosen, er hat selbst einmal als Barkeeper
gearbeitet, bevor er die Hotelfachschule in
Garmisch-Partenkirchen besuchte. So bietet
sein Sortiment im „Buena Vista Club“ rund
70 Rums, 60 Liköre, 20 Tequilas, 30 Gins und
20 Wodkas an. Jeweils zwischen 100 und 150
Cocktails umfasst das Angebot in allen Hotel-
Bars. Inzwischen lässt der Europa-Park auch
ein eigenes Craft-Bier („Pale Ale 1975“) brauen,
lässt Gin, Rum und Wodka editieren. Und in
Kooperation mit der „Destilería Sierra Unidas“
in Guadalajara entsteht „Antiguo Plata“, ein
hundertprozentiger Agave-Tequila, der sich
bestens für eine Margarita eignet. „Dieser
Tequila muss in Mexiko abgefüllt werden,
darüber wacht sogar eine Kommission“, erzählt
Bansen, „deshalb liefern wir die Flaschen mit
unserem Label dorthin.“
Die Original Buena Vista
Social Club Gruppe in der
gleichnamigen Bar.
Commedia dell‘Arte
Hotel
„Colosseo“
2004
sehen und
gesehen werden
temperamentvoll
Piazza
Colosseo
bar
CafÉ
Gelateria
abends beim Chill-out
fasziniert die
Multimedia-Show aus
Wasser und Licht
88 träume
träume 89
Bar Colosseo
Hotel
345
„Colosseo“
2004
Sitzplätze
Ohio Mint River
2cl Evan Williams Straight Bourbon
2cl Antica Formula
1cl Branca Menta
2cl Homemade Himbeerlikör – Canario Cachaca based
5. Etage
Cocktails
Liveshows
Aussicht auf die
Piazza
Nicht nur von den Sitzplätzen her
stellt die gleichnamige Bar im obersten
Stockwerk des Hotels „Colosseo“
das Nonplusultra dar, sie verfügt
ebenso über das größte Cocktail-Angebot
von Caipirinha bis Piña Colada.
Eine besondere Spezialität sind dabei
die „barrel aged“-Cocktails, also
die Fasslagerung fertig gemixter
Cocktails. Auch die Liveshows und
die Aussicht von der Terrasse auf die
Piazza sorgen dafür, dass diese Bar
abends stets gut besucht ist. Ach ja,
was darf in einer italienischen Bar
nicht fehlen? Natürlich ein wenig
Mafia-Atmosphäre. Wer dort hinein
schnuppern will, darf im spartanisch
eingerichteten, mit Bildern von Don
Corleone aus „Der Pate“ geschmücktem
Hinterzimmer Platz nehmen.
Und wer es ganz „gemütlich“ hinter
Gittern haben möchte: Auch dafür
steht ein Stahlkäfig bereit. Diese Bar
erinnert auch an die traditionsreiche
italienische Autorallye „Mille Miglia“.
Das 2012 im neuenglischen Stil eröffnete
Erlebnishotel „Bell Rock“ beherbergt
ebenfalls zwei Bars: „Spirit of St. Louis“
und „Roland Koch Lodge Africa Bar & Wine
Cellar“. Tagsüber wird in der „Spirit“ zur
Tea-Time serviert, abends können sich
die Gäste an Cocktails erfreuen, seltene
Whisky-Raritäten probieren oder in der
stilechten Smokers Lounge, dem „Havanna
Club“, edle Zigarren schmauchen. Für
den „Whisky Guide Deutschland“ zählt die
„Spirit“ zu den 50 besten Whisky-Bars im
Land. „Wir sind hier auch sehr experimentell
unterwegs, was Drinks betrifft“, hebt
Bansen hervor. „So kochen wir eigenen
Sirup, stellen Essenzen her, setzen Limoncello
an.“ Und das Barfood wie Black Angus
Burger, Ceasar Salad oder Hummersuppe,
betont Bansen, sei sensationell gut.
Das Interieur in der „Spirit of St. Louis“
stimmt, wie der Name schon andeutet,
auf Charles Lindbergh ein, der mit seiner
gleichnamigen Maschine am 20. Mai 1927
den Atlantik im Nonstop-Flug von New
York nach Paris überquerte. Die ganze Bar
ist eine einzige Hommage an die Flug-Pioniere
der 20er Jahre des vorigen Jahrhunderts.
Davon künden viele Flugzeug-
Modelle, historische Fotos an den Wänden
und andere Ausstellungsstücke. Neben der
Tragfläche einer Cessna wurde sogar der
neunzylindrige Sternmotor einer russischen
Antonow An-2 zum Tisch umgebaut.
Der Flugmotor dieses robusten, liebevoll
„Tante Anna“ genannten Mehrzweckflugzeugs
war das Geschenk der Hochseilartisten-Familie
Traber zur Hochzeit von
Thomas und Katja Mack. Zum Flieger-Flair
der „Spirit“ passt auch die nostalgische,
an den Coca-Cola-Erfinder John Stith
Pemberton erinnernde Coca-Cola-Lounge
mit den typischen roten Kühlschränken.
Der Europa-Park ist einer der wichtigsten
Partner von Coca Cola Deutschland.
Spirit of St. Louis
Erlebnishotel
„Bell Rock“
2012
Tea time
Smokers Lounge
Havanna Club
Livemusik
Antonow An-2
9
Zylinder
Barfood
Black Angus Burger
Ceasar Salad
Hummersuppe
90
träume
träume 91
Magellan Lounge
Zu allerletzt unser Geheimtipp, die „Magellan Lounge“. Die siebte ist mit nur 16 Sitzplätzen auch die kleinste Bar
(44 weitere Plätze bestehen auf der Terrasse). Im Gegensatz zu allen anderen Bars, die auch für externe Gäste
zugänglich sind, ist sie nur vom Europa-Park aus oder mit dem direkten Zugang vom EP-Express des Bahnhofs
Spanien zu erreichen und hat mit Ausnahme der baden-württembergischen Schulferien nur nachmittags von
Donnerstag bis Sonntag geöffnet. Doch das macht sie wieder wett, denn ihre Location ist einzigartig: Wir
finden sie auf dem prächtigen Segelschiff „Santa Maria“ neben der Wasserachterbahn im Portugiesischen
Themenbereich. Wer das Schiff geentert hat, darf sich in der Kapitänskajüte wie der portugiesische Seefahrer
Ferdinand Magellan fühlen, der im Auftrag des spanischen Königs segelte.
Segelschiff
„Santa Marian“
Portugal
16
Sitzplätze
Ferdinand
Magell an
1480-1521
portugiesischer
Seefahrer
Weltumsegler
Old Fashioned
Vermutlich bequemer als einst Magellan sitzt man in schweren, dunkelbraunen Ledersesseln, kann alte Seekarten
und die Galerie der berühmten Entdecker der Weltmeere studieren. Oder man träumt, wenn die Sonne untergeht,
auf dem Oberdeck bei einem Glas Bowle von fernen Zielen. „Diese Bar ist so sensationell“, sagt Bansen,
„dass sie öfter für ein Private Dinner gebucht wird.“ Und was sagte noch Peter Richter, der Schriftsteller und
Bar-Experte: „Ich behaupte, dass man als ein anderer aus einer Bibliothek herauskommt, als man hineingegangen
ist. Ich behaupte aber auch, dass man als ein anderer aus einer Bar herauskommt, als man hineingegangen
ist.“ Wenn das mal nicht auf die „Magellan Lounge“ zutrifft.
Geheimtipp
„Diese Bar ist
so sensationell,
dass sie öfter
für ein
Private Dinner
gebucht wird.“
6
cl
Bourbon/Scotch/Rye Whisky
1 cl Zuckersirup
3 Spritzer Angostura Bitters
1 Orangenzeste
wasser
Urvater aller Cocktails
history
Der Old Fashioned gilt
als einer der ältesten, wenn
nicht sogar als der älteste
Cocktail überhaupt.
Er stammt aus dem 18. Jahrhundert
und wurde seitdem
Dutzende und Hunderte Male
immer wieder abgewandelt.
Was stets gleich blieb: die
Kombination aus Zucker,
Wasser, Spirituose und
Bitters. Zu seiner Entstehung
hieß der Old Fashioned noch
schlicht und ergreifend
Whisky Cocktail.
92
träume
träume 93
John F. Kennedy Suite im Hotel „Bell Rock“.
Das
bell rock
rockt
Von christoph ertz
Was haben Bundeskanzlerin
Angela Merkel, Fußball-Ikone
Pelé und James-Bond-Legende
Roger Moore gemeinsam?
Antwort: Sie haben alle schon
im Hotel „Bell Rock“ des
Europa-Park übernachtet – und
im Gästebuch Botschaften
hinterlassen. Roger Moore kam
2012 nach Rust, um als Stargast
mit 700 weiteren Gästen
das „Bell Rock“ zu eröffnen.
Von dem 2017 verstorbenen
Filmstar ist im Gästebuch die
allererste Widmung erhalten,
sie lautet: „Gratulation der
Familie Mack, Sie haben dieses
außergewöhnliche Hotel in
einem Jahr gebaut.“
Es gibt wohl kaum ein Land
auf der Welt, in dem Pelé noch
nicht gewesen ist, er schrieb:
„Bell Rock, vielen Dank!“ Dazu
malte er ein Tor mit einem
Ball im Netz und gesellte dazu
die Zahl 1.283 – so viele Tore
schoss Pelé in seiner Karriere.
Bundeskanzlerin Merkel
notierte knapp: „Alles Gute für
den Europa-Park Rust.“ Noch
viele weitere Prominente haben
schon im „Bell Rock“ genächtigt
und begeisterte Widmungen
geschrieben, darunter Franz
Beckenbauer („Super – wie
immer“), Bülent Ceylan („Bell
Rock rockt“), Philipp Lahm,
Helene Fischer und Andrea Berg.
96
sehnsucht
träume 97
Wolfgang Schäuble lobt das unternehmerische Engagements Roland Macks anlässlich der Auszeichnung mit dem
Innovationspreis des Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft e.V. (BTW) in Berlin: „Der Europa-Park ist
in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ein Leuchtturm gegen die Versuchung zur Resignation.“ Als gebürtiger Badener
gratulierte Schäuble außerdem seiner eigenen Heimat zum Europa-Park: „Dieses Unternehmen ist keine anonyme
Freizeitfabrik, sondern ein gelebtes Familienunternehmen.“
Alle eint, dass sie sich sehr wohlgefühlt haben in dem fünften Themenhotel des Europa-Park. Das „Bell Rock“ ist benannt nach einem Anfang des
19. Jahrhunderts erbauten und noch heute existierenden Leuchtturm, der auf einem Nordsee-Felsen vor der schottischen Küste steht. Der berühmte
englische Maler William Turner hielt ihn 1819 als edles Bollwerk inmitten brutaler Naturgewalten fest. Für viele Auswanderer nach Amerika war er mit
das Letzte, was sie auf ihrer Schiffsroute in die Neue Welt von Europa sahen. Und dies sollte auch die Richtung für das „Bell Rock“ sein. Die Vorgabe
für das Thema lautete: Neokolonial. Der Begriff fasst die historischen Baustile der Europäer in ihren ehemaligen Übersee-Besitzungen zusammen.
Herausgekommen ist ein außergewöhnliches Design, das Eleganz, Gediegenheit und Verwegenheit kombiniert und sowohl Neuengland als auch
Asien sowie Afrika in einem Hotel vereint. Es entstand ein hinreißendes Ensemble aus acht zusammenhängenden Gebäuden und einem Leuchtturm
mit neun Stockwerken, der schon von weitem ein äußerst ungewöhnlicher Eyecatcher in der flachen südbadischen Landschaft ist.
William Turner
98
träume
träume 99
An den Wänden künden
viele Zeugnisse von den
prominenten Gästen des
Hotels.
„Nach acht Jahren im ‚Colosseo‘ hat
mich die Neueröffnung des ‚Bell Rock‘
im Neuengland-Stil so gereizt, dass ich
unbedingt hierher wechseln wollte“,
sagt Markus Widmann, Empfangschef
des Hotels. „Wenn man hier in die Lobby
reinkommt, ist man direkt in einer
anderen Welt.“ Bis ins Detail greift die
vom Planungsbüro für Innenarchitektur
Rudolf Neumeier erstellte maritime
Inneneinrichtung Themen wie Kolonialisierung,
Neuengland und Seefahrt
auf. Für die Umsetzung reiste Rudolf
Neumeier mit seinem Sohn unter anderem
nach Boston, besuchte Messen
und ein Museum der Shaker-Freikirche.
Vor Ort kauften sie beispielsweise
Holz für die „Spirit of St. Louis Bar“ des
heutigen Hotels. Aus 15 Ländern kamen
Einrichtungsgegenstände, Materialien
und Dekoration zusammen, darunter
eine Original-Speisekarte der Titanic
und Uhren aus früheren Zeiten.
100
träume
träume 101
Konsequent zieht sich die Thematik durch alle Zimmer, Restaurants, Lobby und den Poolbereich. Überall können sich die
Gäste auf Spuren der Auswanderer begeben. In 225 Zimmern, davon 190 Standardzimmer, herrscht die Thematisierung
Neuengland vor – nach jenem Gebiet im Nordosten der heutigen USA, das neben Virginia der Ursprung der englischen
Besiedlung Nordamerikas war. Es gibt „Schiffsstockbetten“, dazu moderne Kommunikationstechnik und eine raffinierte
Badezimmerintegration – also mithin ein Komfort, der den früheren Auswanderergenerationen auf ihren Schiffen
schlicht unvorstellbar gewesen sein dürfte. Dielenböden und eine stilgerechte Möblierung runden das maritime Flair ab.
Das Hotel hat 35 thematisierte Suiten und wird diesbezüglich nur vom neuen Hotel „Krønasår“ übertroffen.
Michael Mack und der
Künstler Stefan Strumbel.
Ahoi Heimat
suite 6600
by stefan strumbel
102
träume
träume 103
„A wonderful place and a wonderful night. Thank you so much!“,
sagte Bill Clinton nach seinem Aufenthalt in der Präsidentensuite
des Hotel „Bell Rock“. Die „Presidential Bar“ im Leuchtturm
beim sitzungsraum Captain’s Bridge ist ein wunderbarer Ort für
private Empfänge von Promis und Staatsgästen.
John F. Kennedy
George Washington
Thomas Jefferson
Abraham Lincoln
Ein Highlight bilden sicherlich die sechs im Leuchtturm
untergebrachten Turmsuiten. Sie inszenieren
US-Präsidenten wie George Washington oder Thomas
Jefferson. Die oberste, die „John F. Kennedy“-Turmsuite
mit Sauna und Whirlpool, zieht sich über zwei
Stockwerke und bietet einen Rundumblick auf Kaiserstuhl,
Rheinebene und Vogesen.
104
träume
träume 105
Mit 35 hat das „Bell Rock“ die größte Anzahl an Suiten unter
den Europa-Park Hotels. Sie sind alle individuell thematisiert
– in einer durchaus bunten Auswahl. Neben Suiten mit
blau- oder rot-weiß gestreiften Tapeten, heller Holzvertäfelung
und klassischen Telefonen im Neuenglandstil finden
entdeckerfreudige Gäste auch die Einrichtungsthemen
„Afrika“, „Asien“, „Orient“ und „Lateinamerika“ vor.
around the world
entdeckergeist
106
träume
träume 107
Küchendirektor Holger Strütt.
harborside
verwegenheit · gediegenheit · eleganz
captain´s finest
konsequent · amerikanisch · weltklasse
Auch kulinarisch zaubert das „Bell Rock“ einen neokolonialen Stilmix auf die Teller.
Dazu dienen viele Schiffsmodelle, Wal- und Haiknochen als Deko – die Gäste werden
sozusagen zu schlemmenden Entdeckungsreisenden auf den sieben Meeren. Wie
der Name schon sagt herrscht im Buffetrestaurant „Harborside“ ein durchaus
rustikal-launiges Hafenambiente. Asiatische, afrikanische und indische Speisen –
Meeresfisch, Fleisch und knackiges Gemüse – werden hier direkt vor den Augen der
Gäste auf einem großen Mongolengrill, einem afrikanischen Lavasteingrill oder auch
als indisches Schöpfgericht zubereitet. Und wie es sich für einen „Hafen“ gehört,
wartet das Restaurant „Harborside“ mit einer wunderbaren Sonnenterrasse auf.
Das À-la-carte-Restaurant „Captain’s Finest“ versetzt mit seinen Holzpaneelen an der Decke die Gäste in die noble Atmosphäre eines
Ozeandampfers. Wer hier kulinarisch in See sticht, landet defintiv in Amerika: Beste Steaks aus dem mittleren Westen der USA, Tartar
vom Black-Angus-Rind sowie Hummer aus Maine und Thunfischtartar von der Ostküste sorgen für ein Captain’s Dinner. „Wir bieten im
‚Bell Rock‘ wahrscheinlich die beste Hummersuppe auf der ganzen Welt“, ist Frank Müller, Direktor Food & Beverage des Europa-Park,
überzeugt. Das Besondere der Bell-Rock-Gastronomie ist für ihn der „Grad an Konsequenz und Qualität“ – er erläutert: „Wir haben hier
einen deutschen Küchenchef, der die amerikanische Küche richtig lebt, liebt und kann, er war lange in den USA und macht Steaks bis zur
Vollendung.“ Müller erinnert an den Anfang: „Natürlich war der erste Monat noch holprig, aber dann waren wir schnell stabil. Wir hatten
sehr bald die Rückmeldung von vielen Experten, sie hätten es noch nie erlebt, dass ein Hotel in dieser Größenordnung so schnell in einer
derartigen Qualität an den Markt gegangen ist.“
108
träume
träume 109
weisse pracht
Fernweh
110
träume
träume 111
Himmlisch-süße Verführungen
sahnehäubchen
für schwarzwälder kirsch
Das „Bell Rock“ verfügt zudem über eine
eigene Konditorei mit drei Mitarbeiterinnen,
die für besonders feine und auch sahnige
Gaumenfreuden sorgen. Gäste, die sich
fithalten wollen, können auf einer Fläche von
350 Quadratmetern im Fitness-Club „Boston
Red Sox“ trainieren oder im Sauna-Bereich mit
Finnischer Sauna, Biosauna und Dampfbad
entspannen. Gemütlich ausklingen lässt sich
der Tag in der Bar „Spirit of St. Louis“ oder in
der „Roland Koch Lodge – African-Bar & Wine-
Cellar“. An die 300 Menschen arbeiten im „Bell
Rock“, darunter auch Elektriker und zwei hauseigene
Maler. Jährlich werden Zimmer und
Einrichtungen renoviert. Für den Hotellerie-
Bereich zuständig ist Logis-Direktorin Michaela
Doll-Lämmer. „Wie jedes der Park-Hotels ist
auch das Bell Rock einzigartig“, sagt sie. „Ich
hätte aber beispielsweise nie gedacht, dass ich
einmal warme Unterwäsche für einen weltberühmten
James-Bond-Darsteller organisiere,
der zur Eröffnung des ‚Bell Rock‘ da war.“
Viele Gäste sind Stammgäste, die wiederholt
das Neuengland-Hotel ansteuern. Zudem
kommen die Gäste aus der ganzen Welt – auch
Australier und Inder haben in dem außergewöhnlichen
Ambiente schon übernachtet.
„Manchmal bekommen wir an der Rezeption
sogar kleine Geschenke von den Gästen
mitgebracht“, berichtet Empfangschef Markus
Widmann. Der wohl längste und auch euphorischste
Eintrag ins Gästebuch des „Bell Rock“
stammt vom ehemaligen Fußball-Manager
Reiner „Calli“ Calmund: „Nach vielen Aufenthalten
komme ich zu einem klaren Ergebnis:
Euer Bell Rock ist mein absolutes Lieblingshotel.
Ambiente, Atmosphäre, super Zimmer mit
großartigen Betten, Service und die herzliche
Gastfreundschaft sind Weltklasse.“
„Die Gäste bewundern
zwar die bunten Cupcakes,
aber sie bestellen dann
doch ein Stück Schwarzwälder
Kirschtorte“, erzählt
Konditorin Cordula Müller
lachend. Backen ist nach wie
vor ihre Leidenschaft und
mit Engelsgeduld verziert
sie aufwendige Torten.
„Ich habe als Jugendliche
im Fernsehen jemanden
gesehen, der Zuckerfiguren
herstellte. Das hat mich
so fasziniert, dass ich eine
Lehre im Café Steinmetz
in Freiburg als Konditorin
absolvierte“, erinnert sie
sich. Danach arbeitete sie
als Pâtissière in der Schweiz,
sammelte Erfahrungen
in London und auf den
Bermudas, war Bistroleiterin
im Schloss Reinach und Konditorin
im Eiscafé Pinguin
in Waldkirch, bevor sie 2012
in den Europa-Park kam
und seither im „Bell Rock“
Kuchen, Torten und Pralinen
kreiert. „Ich kann mich
hier austoben, das gefällt
mir sehr. Alles ist handgemacht,
ohne Anrührpulver,
wir verwenden für unsere
Buttercreme echte Butter,
nehmen frische Vanille, teure
Kuvertüre und verzichten
komplett auf Konservierungsstoffe“,
erzählt die
Zuckerbäckerin.
An den Wochenenden
stehen 30 bis 40 Kuchen an,
unter der Woche backt sie
bis zu zehn, meist werden
Käsekuchen, Apfelkuchen,
Schwarzwälder Kirschtorte
und ein saisonaler Obstkuchen
angeboten. „Wir verkaufen
auch außer Haus und
beliefern Veranstaltungen im
Europa-Park. Häufig fertigen
wir Hochzeits- oder Tauftorten
auf Bestellung. Als
ich anfing, durfte ich gleich
die mehrstöckige Hochzeitstorte
für Thomas Mack
machen, einen Meter hoch
und wunderschön verziert“,
schwärmt sie. Bisher waren
Torten meist komplett mit
Kuvertüre überzogen, der
Trend geht zu „Naked cake“
mit sichtbaren Schichten. Die
Expertin hält sich an Rezepte,
doch selbst bei ihr geht mal
was schief, davon dürfe man
sich nicht entmutigen lassen.
„Zum Backen braucht man
Mut, Geduld und Fantasie“,
meint Müller. Für die echte
Schwarzwälder Kirschtorte
übrigens werden Sauerkirschen
mit viel Zimt eingekocht.
„Das Kirschwasser“,
rät die Verführerin, „wird
nicht nur auf den Biskuitboden
geträufelt, sondern
auch in die Sahne gemischt.
Das Kirschwasser sollte man
deutlich rausschmecken.“
cordula müller
112
träume
träume 113
Ensemble aus acht zusammenhängenden Gebäuden
Bell Rock
Neuengland-Style
rockt
2012
1.000
eröffnet
Betten
Suiten:
29 individuell
thematisierte
Suiten und 6 Suiten
im Leuchtturm
Buffetrestaurant „Harborside“
Servicerestaurant „Captain’s Finest“
2-Sterne Restaurant „Ammolite –
The Lighthouse Restaurant“
Bar „Spirit of St. Louis“
„Roland Koch Lodge –
African Bar & Wine Cellar“
Beheizter Außenpool
Wellness- und Spa-Bereich „New England“
mit Fitnesscenter
Neue Welt
ambiente · Atmosphäre
114
träume
träume 115
116
träume
träume 117
Gastronomisches Juwel
Ammolite
Von Michael Schröder
Mit 130 Stundenkilometern rauscht der „Silver Star“
in die Tiefe, der „Blue Fire Megacoaster“ beschleunigt
in 2,5 Sekunden auf Tempo 100 und katapultiert
seine Adrenalin-Junkies durch eine 360-Grad-
Schraube. Nervenkitzel pur. Und für den perfekten
Grusel sorgen später die Horror Nights Traumatica.
Wohin man auch blickt: Action und Abenteuer, Spaß
und Spannung, Show und Schauer – dafür steht
der Europa-Park, dafür pilgern jährlich 5,6 Millionen
Menschen ins südbadische Rust. Und ausgerechnet
hier, bitteschön, soll es ein Refugium für Gourmets
geben? Ein Feinschmecker-Lokal mit einer „hervorragenden
Küche“, wie der Restaurantführer Guide
Michelin urteilt, die „einen Umweg verdient“?
Den Umweg dorthin weist der mächtige, rot-weiß
gestrichene Leuchtturm am Hotel „Bell Rock“. 35
Meter hoch ragt der Turm gen Himmel, exakt so
hoch wie das Original vor der schottischen Küste
auf jenem „schönen“, für die Seefahrer aber
gefährlichen Felsen, der dem Hotel seinen Namen
gab. Sechs Themensuiten beherbergt der Turm in
den oberen Etagen, unser Objekt der kulinarischen
Begierde residiert jedoch im Erdgeschoss: „Ammolite
– The Lighthouse Restaurant“. Auf dem blauen
Baldachin über dem Eingang prangt die stilisierte
Form eines spiralförmigen fossilen Ammoniten, dem
der seltene, wie Opal oder Perlmutt schimmernde,
Schmuckstein Ammolit zu verdanken ist.
Gleich am Eingang bestaunen wir das spektakuläre, transparent wirkende Kunstobjekt aus hauchdünnen kilometerlangen Glasfäden der amerikanischen Künstlerin Toots Zynsky.
118
träume
So soll auch das Restaurant ein Schmuckstück sein, ein gastronomisches Juwel im Europa-Park. Aber wie passt das zusammen – der
Trubel im Park, in dem tonnenweise Pommes Frites, Spaghetti, Currywurst und Hamburger vertilgt werden, und eine Haute Cuisine, die
höchsten lukullischen Ansprüchen gerecht wird? „Das Image von Freizeitparks war, was die Verpflegung betrifft“, sagt Thomas Mack,
„noch nie besonders gut.“ Mack ist für Hotellerie und Gastronomie verantwortlich. „Dabei legten wir hier in Rust schon immer Wert auf
ein gepflegtes Angebot.“ Weil er sich stets über die Klischees geärgert habe, die den Europa-Park auf Kirmes-Niveau reduzierten, sei er
auf seinen Vater zugegangen und habe ihm den Vorschlag für ein „Fine Dining Restaurant“ unterbreitet, das auch höchsten Ansprüchen
gerecht wird, um die Zielgruppe der Feinschmecker abzudecken.
Mit seinem Vorstoß
stieß er nicht gerade
offene Türen ein. Roland
Mack war erst einmal
skeptisch. Vor allem,
als er hörte, dass die
Restaurant-Mannschaft
um der Qualität willen
nur an fünf Tagen in der
Woche arbeiten sollte,
wo doch der Park von
Montag bis Sonntag
geöffnet habe. Doch die
hartnäckige Überzeugungsarbeit
zahlte sich
irgendwann aus. Als 2013
der erste Michelin-Stern,
gerade mal ein Jahr nach
der Eröffnung des „Bell
Rock“, über dem „Ammolite“
strahlte, waren
alle stolz – und nach dem
überraschenden zweiten
von maximal drei Sternen
wiederum nur ein Jahr
später nur noch perplex.
Zusammen mit den 17
Punkten im Restaurantführer
Gault&Millau und
weiteren Auszeichnungen
zählt das „Ammolite“
damit nicht nur zu den
40 besten Restaurants
in Deutschland, es ist
auch das einzige Sterne-
Restaurant in einem Freizeitpark
weltweit. Selbst
der strenge Kritiker-Papst
Wolfram Siebeck, der
bis zu seinem Tod ganz
in der Nähe auf Burg
Mahlberg lebte, war verblüfft:
„Ein Feinschmeckerrestaurant
mit dieser
Qualität im Freizeitpark
– damit hatte ich nicht
gerechnet.“
„Das ‚Ammolite‘ ist
unser Leuchtturm“,
sagt Thomas Mack, „der
auch auf die gesamte
Gastronomie des Parks
abstrahlt“, und das darf
man ruhig wortwörtlich
nehmen. So betreten
wir diesen Leuchtturm,
um sogleich in
eine im Vergleich zur
akustischen Parkkulisse
überraschend
gedämpfte Atmosphäre
des dezent ausgeleuchteten
Restaurants
einzutauchen. Gleich
am Eingang bestaunen
wir das spektakuläre,
transparent wirkende
Kunstobjekt aus hauchdünnen
kilometerlangen
Glasfäden der amerikanischen
Künstlerin
Toots Zynsky. Mondäne
Eleganz umfängt den
Gast, wie er sie nur aus
den Top-Restaurants
dieser Welt kennt. Goldene
Dekor-Elemente,
edle Stoffe in Anthrazit
und hellem, silbrigen
Grau verwöhnen das
Auge, halbtransparente
Gardinen teilen wie
Schleier den Raum mit
seinen 36 Sitzplätzen in
intime Nischen auf, was
den Wohlfühlcharakter
des „Ammolite“ noch
verstärkt. Zusammen
mit der zum Gästebereich
hin offenen Küche
ist dies das stilvolle Reich
von Peter Hagen-Wiest
und seinem Maître-Sommelier
Marco Gerlach.
120
träume
träume 121
Hagen-Wiest brachte eine beachtliche Karriere
mit, als er nach Rust wechselte. Sein Berufsweg
führte ihn unter anderem zur „Villa Joya“ von Dieter
Koschina, dem einzigen Zwei-Sterne-Restaurant in
Portugal. Danach kochte er an der Seite von Koch-
Legende Harald Wohlfahrt in der mit drei Sternen
gekrönten „Schwarzwaldstube“ in Baiersbronn und
ging schließlich zu Peter Knogl ins „Cheval Blanc“
in Basel, der ihn der Familie Mack empfahl. Damals
hatten bereits zuvor einige etablierte Sterneköche
in Rust abgesagt. Im Buch „Der beste Rat, den ich je
bekam: Lebensrezepte von Spitzenköchen“ schreibt
Hagen-Wiest: „Ich war wagemutig genug, mich an
diese Aufgabe heranzutrauen, und Thomas Mack
war wagemutig genug, mir, der ich noch nie als Küchenchef
gearbeitet hatte, dieses Projekt anzuvertrauen.“
Das Vertrauen hat sich ausgezahlt – sowohl
für den gebürtigen Vorarlberger Hagen-Wiest als
auch für die Familie Mack.
Zwei Menüs bietet das „Ammolite“ an: Das eine
heißt „Around the World“ mit sieben Gängen, das
andere, „Black Forest Cuisine“, hat einen Gang
weniger. „Wir haben viele internationale Gäste“, sagt
Hagen-Wiest, „die vor allem seit dem zweiten Stern
zu uns kommen. Aber wir möchten gleichzeitig mit
dem Schwarzwald-Menü auch unsere Verbundenheit
mit der Heimat demonstrieren.“ Hagen-Wiest
ist alles andere als ein Dogmatiker am Herd, seine
kreativen, auch ästhetisch fürs Auge geformten,
Gerichte spiegeln Weltoffenheit auf Basis der klassischen
Haute Cuisine wider. Ein schönes Beispiel
dafür ist etwa der sanft pochierte Schwarzwälder
Bachsaibling mit mildem asiatischen Daikon-Rettich
im Reis-Dashi (Fischsud). Für die Mayonnaise zum
Saibling verwendet Hagen-Wiest eine ursprünglich
japanische Miso-Würzpaste, die aber in diesem Fall
im heimischen Schwarzwald aus Reis, Gerste, Soja
oder Lupinen fermentiert wird. „Das Grundprodukt
ist, wenn die Qualität stimmt, immer von hier“, sagt
er, „aber die Zutaten können aus der ganzen Welt
stammen.“ Eine friedliche Koexistenz also aus regionaler
und internationaler Küche.
Wir erleben eine harmonische, auf das Produkt
fokussierte Stilistik, in der Hagen-Wiest mit Aromen
und Geschmacksfacetten jongliert, ohne verspielt
und gekünstelt zu sein. „Weniger ist mehr“, heißt
sein Motto. Wie er etwa im „Around-the-World-
Menü“ die Gänseleber-Kugel mit einem Chutney aus
Birne und Passionsfrucht füllt und sie mit Pata-
Negra-Schinken umwickelt. Da kommen Süße, Säure
und auch eine Spur Salzigkeit zusammen. Und dann
seine komplexen Saucen: Man möchte gar nicht
mehr aufhören, den Safran-Sud zum Steinbutt auf
Rucola-Graupen auszulöffeln …
Peter Hagen-Wiest
„Ich war wagemutig genug für Rust“
122
träume
träume 123
Optimaler Genuss und handwerkliche Perfektion
bleiben bis zum Schluss auf konstantem Niveau,
wenn die farbenfrohen, köstlichen Desserts aus
der Werkstatt von Chef-Pâtissier David Mahn
auf den Tisch kommen. Ein Könner, der im Finale
des Wettbewerbs „Pâtissier des Jahres 2015“ den
zweiten Platz unter den besten Acht belegte.
Zusammen mit Hagen-Wiest startete er 2012 im
„Ammolite“. Da darf der dritte im Bunde aus der
Gründungs-Crew nicht fehlen: Marco Gerlach,
der Restaurantleiter & Sommelier.
Mit viel Charme, souveräner Leichtigkeit und
einer fulminanten Weinbegleitung leitet Gerlach
das Res-taurant. Sein schlichtes Credo: „Ich
möchte Gäste glücklich machen.“ Und man
glaubt ihm aufs Wort, wenn er davon spricht,
dass auch er selbst Glücksmomente erlebt.
Dann nämlich, wenn Gäste etwas mürrisch zur
Tür hineinkommen und nach einem exzellenten
Abend zufrieden wieder nach Hause gehen. Gerlach
versteht es, geschickt die Balance zu halten:
„Ich muss sowohl die Gourmets ansprechen, die
gezielt ein Zwei-Sterne-Restaurant aufsuchen,
als auch die Besucher des Parks, die sich vielleicht
das erste Mal dieses Vergnügen gönnen.“
Diese Gratwanderung gelingt optimal, und
sicher trägt dazu auch das so genannte „Casual
Fine Dining“ bei: Entspannt, ohne zwanghafte
Rituale und steifes Gebaren, gleichwohl wie am
Schnürchen soll der Service ablaufen. Das macht
das Team hier perfekt – und schaut auch mal
diskret darüber hinweg, wenn ein Gast im allzu
lockeren Freizeitdress erscheint, weil dies doch
ein Freizeitpark ist …
fine dining
36
Hotel
Bell Rock
Zwei
Michelin-Sterne
Plätze
David Mahn
Chef-Pâtissier
Bild oben links
Marco gerlach
Restaurantleiter &
Sommelier
Bild oben rechts
17 von 20 Punkten
im Gault&Millau
Ebenso wie Hagen-
Wiest betont auch
Gerlach, dass er das
uneingeschränkte
Vertrauen der Familie
Mack besitze. Sicher,
auch ein „Ammolite“
muss betriebswirtschaftlich
arbeiten,
aber noch viel wichtiger
ist für Thomas Mack,
dass sich nach der
Sterne-Vergabe auch
die anderen Köche der
à-la-Carte-Gastronomie
im Park herausgefordert
fühlten. „Das war wie
ein Ansporn: ‚Komm‘,
wir können doch auch
gut kochen!“ Wie geht
es weiter mit dem
„Ammolite“? Sind Träume
erlaubt? Für Peter
Hagen-Wiest ist klar,
„dass wir uns auf diesem
Niveau stabilisieren
wollen“. Und Thomas
Mack will keinen Druck
ausüben – „das war vor
den Sternen schon so
und wird es auch bleiben“.
Hat er noch Wün-
sche? „Das Restaurant
ist sehr gut gebucht,
aber es gibt auch nach
sechs Jahren bei vielen
immer noch die irrige
Annahme, dass man
das Lokal nur durch
den Park erreicht. Dabei
kann man von den
Parkplätzen vor dem
„Bell Rock“ aus durch
die Lobby des Hotels
direkt ins ‚Ammolite‘
gehen.“
Man spürt die Leidenschaft
von Thomas
Mack, wenn er von
seinen „Babies“ erzählt,
vom „Bell Rock“ und
dem „Ammolite“, die
seine Handschrift
tragen. Und davon,
dass er seinen Vater,
der schließlich als
„Gastronom des Jahres
2017“ geehrt wurde,
überzeugen konnte.
Roland Mack war, als
die Sterne über dem
„Ammolite“ leuchteten,
nur noch stolz.
124
träume
träume 125
Erste Klasse nach
Boston
Von Wolfram Siebeck
Siebeck lebte viele Jahre in Blickweite des Europa-Park in der Burg Mahlberg.
2012 veröffentlichte er diesen Beitrag in seinem beliebten Blog „Wo isst Siebeck?“
Es ist wie im Märchen.
Da reitet man tagelang
durch eine endlose
Wüste, nichts als gelber
Sand. Und auf einmal
taucht völlig unerwartet
eine goldene
Stadt am Horizont auf,
komplett mit Kirche,
Moschee, Schloss,
Markthalle, Schänke
und Rathaus. Man reibt
sich verwundert die
Augen; aber greifbar
liegt er vor mir – der
Europa-Park.
Ich will auf keinen Fall
behaupten, das Land
am Oberrhein sei eine
Wüste. Es gibt dort
alles, auch die Kirchen,
Moscheen, Schänken
und Rathäuser, jede
Menge.
Der Europa-Park ist ein
künstliches Gebilde.
Ohne Tradition und
Geschichte, einzig aus
der Inspiration eines
einfallsreichen Unternehmers
geboren, wirkt
er wie eine Fata Morgana.
Doch je länger man
sich in ihr aufhält, um
so realer scheint sie.
Ein verflixtes Phänomen.
Da ist man
jahrelang um dieses
Phänomen herumgeritten,
weil man Fata
Morganas nicht traut,
vor allem, wenn sie als
Objekt der Volksbelustigung
sehr, um nicht
zu sagen ungeheuer
populär sind.
Wie ungeheuer die
Beliebtheit des Europa-
Park gewachsen ist im
Laufe der Zeit, erkennt
man daran, dass man
die Straßen der näheren
Umgebung nicht wiedererkennt.
Sie haben
amerikanische Dimensionen
angenommen,
sind ampelgeregelt
(clever), erdbebensicher
(wahrscheinlich)
und lassen die A5,
die man soeben bei
Rust verlassen hat, als
armselige Baustelle
erscheinen(was sie
tatsächlich ist).
Und schon fährt man
am Collosseum vorbei.
Dann taucht neben einem
die phantastische
Achterbahn aus Holz
auf, die eher ein Kunstwerk
ist. Die Goldene
Stadt liegt vor einem.
Ich folge dem Schild
HOTEL BELL ROCK, fahre
vor und fühle mich
nach Massachusetts
versetzt. Beinahe hätte
ich einen rotweißen
Leuchtturm gerammt,
was diesem weniger
geschadet hätte als
meinem alten Töff-Töff.
Denn wie alles auf dem
Boden des Europa-Park
ist das Hotel solide gebaut,
Unmöglich, dass
die Erlebnis-Immobilie
des Roland Mack bei
einem Hurrikan weggefegt
werden könnte wie
die Häuser im Nordosten
der USA, nach deren
Vorbild das „Bell Rock“
gebaut wurde.
Herr Mack hat
den Ort Rust vom
Armenhaus am Rhein
zur Wohlstandsoase
entwickelt und hört mit
dem Entwickeln einfach
nicht auf. Ein Beispiel,
wie man auch in
Krisenzeiten Wachstum
und Wohlstand fördern
kann. Man muss nur
die Bedürfnisse der
Mainstream genannten
Masse kennen.
Während ich in der
Hotelhalle an den Portraits
amerikanischer
Präsidenten entlang
gehe, überlege ich, ob
er auch meine Bedürfnisse
kennt.
Angesichts der ausgestellten
Schiffsmodelle
und der Fischfang-
Utensilien, kommen sie
mir automatisch zum
Bewusstsein.
Hummer, denke ich
(oder im Dialekt der
Indianer – den ich nicht
schlechter beherrsche
als Old Shatterhand
– auch Maine
Lobster genannt),
oder Languste oder
Clam Showder. Nach
gründlicher Befragung
meiner Appetit-
Apps streiche ich
den Chowder aber
wieder von der Liste,
weil ich mich daran
erinnere, dass die dicke
Muschelsuppe sonst
immer enttäuschend
schmeckte, sofern von
Geschmack überhaupt
die Rede sein konnte.
Beim Studium
aushängender
Speisekarten fallen mir
weitere Spezialitäten
der Nordatlantik-Küche
auf, und ich frage mich,
ob ein Restaurant
derart spezialisiert sein
darf, wenn es Gäste
aus aller Welt bedienen
will. Die zunehmende
Zahl der Milch-nichtvertragenden-Esser,
der
Veganer und Leuten,
denen von allem
schlecht wird, was
nicht dreimal um den
Petersplatz getragen
wurde, sollte zu
denken geben. Gerade
noch rechtzeitig
rieche ich den von
einem Barbecue
herüber wehenden
Brandgeruch und weiß,
dass auch besuchende
Karnivoren in New
England nicht Not
leiden müssen.
Sowieso gibt es
Sea Food nur in
dieser riesigen ‘À la
carte’ genannten
Brasserie, während
ich von freundlichen
Pfadfindern in polierten,
schwarzen Schuhen
(Blackfoot Indians?) in
die Gourmet-Abteilung
entführt werde.
Dort gibt es weniger
als 40 Plätze. Das
entspricht ungefähr den
Platzverhältnissen in der
1. Klasse eines Fliegers
nach Boston. Nur dass
sie hier im „Bell Rock“-
Hotel des Europa-Park
unendlich angenehmer
sind, komfortmäßig und
kulinarisch.
Wolfram Siebeck (1928-2016) galt als einer der profiliertesten Gastrokritiker in Deutschland. Er war Journalist und hat unzählige Bücher
über Essen und Trinken veröffentlicht. Mit dabei war immer Siebecks Frau Barbara. Berühmt wurden Siebecks Bücher über die elsässische Küche.
Wolfram Siebecks Kolumnen und auch seine Buchveröffentlichungen hatten und haben ein Ziel: Die Leser sollen erfahren und dafür
sensibilisiert werden, dass Essen und Trinken von höchster Qualität sein sollen. Siebeck polemisierte in seinen Kolumnen und Büchern gegen Fast Food,
Fertiggerichte, Lebensmittel aus den Discount-Läden, subventionierte Landwirtschaft und nicht artgerechte Tierhaltung, mangelhafte Tischkultur und
die seiner Meinung nach schlechte deutsche Küche. Sein Stil war satirisch, sarkastisch und oftmals – absichtlich – verletzend.
Auch an Selbstironie und Selbstkritik ließ es Siebeck in den essayistisch angelegten Artikeln nicht mangeln.
Wolfram Siebeck wurde im neuen Fine-Dining-Restaurant „Tre Krønen“ im Hotel „KrØ nasÅ r“ der Raum
„Chef‘s Table“ gewidmet. Eine Reihe gastronomischer Raritäten wie Restaurantführer, signierte Speisekarten,
Artikel, Fotos und Bücher aus dem Besitz des berühmten Gastrokritikers erinnern hier an
Wolfram Siebeck. In einer regelmäSSigen „Wolfram-Siebeck-Gesprächsreihe“ sollen sein Name und sein
Andenken auch in Zukunft gepflegt werden.
126
träume
träume 127
Hotel „Krønasår“: Welt der Entdecker.
Museumshotel
KrØ nasÅ r
Wiking
Saga
Kaum zu glauben, aber wahr: An dieser Stelle waren vor rund zwei Jahren
noch Maisfelder so weit das Auge reichte. Nun recken sich die imposanten
Fassaden vom „Krønasår – The Museum-Hotel“ bei der Wasserwelt
Rulantica in die Höhe. Bis auf sieben Stockwerke strebt das Hotel empor. Es
setzt sich aus mehreren, aneinandergereihten oder miteinander verzahnten
Gebäuden zusammen und mutet an, als sei ein Altstadtteil berühmter
nordischer Küstenmetropolen wie Kopenhagen nach Südbaden verpflanzt
worden – Skandinavien beginnt nun in Südbaden.
Das „Krønasår“, das
mitten im Grünen
eine einzigartige Urlaubsstimmung
versprüht, ist das
sechste und neueste
Hotel des Eu-
ropa-Park – und es
ist „das Projekt der achten Generation“
der Unterneh- merfamilie Mack,
deren Wurzeln bis zu Paul Mack reichen, der 1780 in Waldkirch eine Wagenbauer-Werkstatt
gründete. So beschreibt es Thomas Mack. Seit 2016
sind er und sein Bruder Michael gemeinsam mit ihrem Vater Roland Mack
sowie ihrem Onkel Jürgen Mack Teil der Geschäftsleitung des Europa-Park.
Als geschäftsführende Gesellschafter verantworten sie maßgeblich die
Umsetzung der neuen Wasserwelt samt des Hotels „Krønasår“ gemeinsam
mit ihrer Schwester und Diplom-Architektin Ann-Kathrin Mack. Die
Verwirklichung des Projekts auf der grünen – in diesem Fall oft maisbedeckten
– Wiese fühle sich so an wie die Gründung des Europa-Park durch
den Vater und den Großvater in den 1970er Jahren, erklärt Thomas Mack.
„Die Erweiterung unseres Gesamtangebotes und die Verwirklichung dieser
einzigartigen Wasser-Erlebniswelt sind ein wichtiger Schritt zur Standortsicherung“,
betont er. „Zudem schaffen wir rund 550 neue Arbeitsplätze,
wovon circa 250 Stellen auf das Erlebnis-Hotel entfallen.“
130
Träume
träume 131
„Zum ersten Mal wird nicht nur ein Land repräsentiert,
sondern auch eine dahinter stehende Geschichte erzählt“
Ann-Kathrin Mack
Viele kreative Prozesse, logistisches Zusammenführen,
harte Arbeit, Ausdauer, Entschlossenheit, Reisen,
das Eintauchen in eine andere Kultur und auch
so manche schlaflose Nacht stecken dahinter. Der
Traum von der Wasserwelt wurde bereits vor mehr
als zwei Jahrzehnten geboren – „und kurz nach dem
‚Bell Rock‘ haben wir schon begonnen, uns mit einem
weiteren Hotel zu beschäftigen“, so Thomas Mack.
Beim „Krønasår“ wird zudem ein neuer Ansatz verfolgt:
„Zum ersten Mal wird nicht nur ein Land repräsentiert,
sondern auch eine dahinter stehende
Geschichte erzählt“, erklärt Ann-Kathrin Mack. Das
neue Hotel ist stilistisch und inhaltlich eingebettet
in die vielfältige Rulantica-Phantasie des gesamten
Wasserparks und des „Adventure Club of Europe“
(ACE). Sie wird bereits seit mehreren Jahren von
MackMedia entwickelt. Erzählt wird die Geschichte
zweier Waisenkinder, die sich in einem Naturkunde-
Museum verstecken und von dort aus auf eine fantastische
Reise zu einer sagenumwobenen, nordischen
Insel aufbrechen: „Rulantica“. Im „Krønasår“
hat die Geschichte somit ihren Ursprung. Dort entdecken
die beiden Kinder die Wahrheit über die als
Seemannsgarn verschrieene Insel und brechen zu
ihrem Abenteuer auf.
Für Chris Lange begann das Abenteuer vor etwa drei
Jahren. Damals kam er als Creative Director zu Mack
Solutions, der von Michael Mack 2007 ins Leben gerufenen
Ideenschmiede des Europa-Park. „Es gab
schon den geschützten Namen Rulantica und erste
Ideen für den Wasserpark, aber das waren noch
Fragmente“, erinnert er sich. Zunächst war ihm vor
allem klar, welche Thematisierung er nicht wollte:
Nur ja keine Piraten, Palmen oder versunkene Inseln
wie Atlantis. „Das gibt es ja schon tausendmal“, sagt
Lange. „Wir wollten uns unbedingt davon absetzen.“
In der Folge wurde viel diskutiert und wurden Skizzen
gefertigt, Ideen verworfen oder bestätigt sowie
Umsetzungen mit Bau- und sonstigen Experten abgeklärt.
Aus den vielen Prozessen in einem Kernteam
von etwa fünf Leuten und insbesondere mit Michael
Mack als kreativem Motor schälte sich nach und
nach „Rulantica“ heraus – eine verborgene Insel in einer
Art Paralleluniversum, deren Geheimnisschleier
gelüftet wird. „Das war sogar schon die erste konkrete
Idee, jedoch war „Rulantica“ zwischendurch unter
anderem auch mal ein Schiff auf weltweiter Entdeckungsreise“,
beschreibt der Kreativ-Direktor, „aber
wie so oft in einer kreativen Arbeit kamen wir auch
hier irgendwann auf den Ausgangspunkt zurück.“
Insgesamt habe es zwei Jahre gedauert, bis alles fertig
designed gewesen sei.
132
Träume
Träume 133
„Die Menschen sehnen sich nach Geschichten“, ist
auch Thomas Mack überzeugt. Die Rulantica-Phantasie
dann aber in einem wirklichen Hotel zu Stein
werden zu lassen, ist eher noch komplexer als die
Ideenfindung. „Viele Schritte laufen dabei parallel“,
erläutert der geschäftsführende Gesellschafter. Es
ist wie bei einem Puzzle, das sich aus schier unendlich
vielen Vorbereitungen, Planungen, Sitzungen,
Beratungen und Einzelentscheidungen zusammenfindet.
Beispielsweise beginnt auch die Mitarbeitersuche
und -schulung lange vor der eigentlichen
Eröffnung. Zudem will der detailverliebte Reichtum
an Dekorationen, für den der Europa-Park berühmt
ist, zusammengetragen sein. „Ann-Kathrin und ich
sind unter anderem nach Hamburg geflogen, um
originale Taucheranzüge, Lampen und sonstige Seemanns-Accessoires
aufzukaufen“, erklärt Thomas
Mack.
Weitere Reisen führten sie zu Studienzwecken in alle
Länder Skandinaviens. „Man muss die Kultur verstehen
und die Menschen kennenlernen“, betont Mack.
Seine Schwester Ann-Kathrin ist im Team von Mack
Solutions dabei. Für sie ist das „Krønasår“ die erste
große Aufgabe nach ihrem Architektur-Studium.
„Das ist enorm spannend, eine Riesenchance und
auch nicht selbstverständlich, gleich so ein Riesenprojekt
mit auf die Beine zu stellen“, sagt sie. Vor
allem bei den Fassaden habe es viele Diskussionen
gegeben – „die Farbauswahl hat mich die eine oder
andere schlaflose Nacht gekostet“. Besonders viel
Herzblut von ihr stecke in den Standardzimmern, so
Ann-Kathrin Mack weiter, die sogleich noch einen
Einblick in die Akribie gibt, mit der im Europa-Park gearbeitet
wird: „Die Oberflächen der Möbel und auch
die Vorhänge haben wir zigmal verändert. Bis wir zufrieden
waren, verging etwa ein Jahr.“
134
Träume
träume 135
Adventure Club
of Europe
Europa-Park-Straße 2
77977 Rust bei Freiburg
Beim Betreten des „Krønasår“ kommt
der Gast zunächst in eine gewaltige
Lobby – einen hohen, offenen Raum bis
zum siebten Stockwerk. Von der Decke
hängt das Skelett der riesigen Meeresschlange
„Svalgur“ herab. Sie ist Teil der
Geschichts- und Themenwelt rund um
„Rulantica“. Viele weitere solcher Exponate
stellen die Verbindung zum ACE her.
Auch die Flure und einzelnen Zimmer sind
geprägt von Entdeckerkarten, Vitrinen
sowie Bücherregalen und stecken voller
Ausstellungsstücke. Bis zu 1.300 Gäste
können im „Krønasår“ übernachten. Das
Hotel für Entdecker bietet 276 thematisierte
Zimmer und 28 liebevoll gestaltete
Suiten (siehe auch Interview mit Ann-Kathrin
Mack im Anschluss). Die Zimmer haben
eine Größe von 29 bis 49 Quadratmetern.
In den obersten Geschossen unterm
Dach befinden sich hauptsächlich zweistöckige
Suiten mit einer Zimmergröße
von bis zu 92 Quadratmetern.
Pre-Opening-Manager Matthias Altmann
beschreibt eine der Besonderheiten der
Suiten: „In drei Suiten gibt es eine ausfahrbare
Sauna ... das ist etwas ganz Besonderes.
Sie stammen von der Firma Klafs aus
Schwäbisch Hall, dem größten Saunahersteller
der Welt. Eine Sauna bietet Platz
für zwei Personen. Eingefahren ist sie 60
Zentimeter tief und wirkt wie ein normaler
Kleiderschrank, ausgefahren kommt
sie auf eine Tiefe von 1,70 Metern. Wenn
der Gast sie einschaltet, ist sie in etwa 20
Minuten bis auf Saunatemperatur aufgeheizt.
Solche ausziehbaren Saunas gibt es
bislang eher im Privatbereich, im Objektbereich
gehören wir zu den ersten, die sie
verwenden. Das ist definitiv eine Novität“.
svalgur
lobby
136 Träume
träume 137
bubBa svens
nordisch
Zum gastronomischen Angebot sagt Thomas Mack: „Wir decken ein sehr großes
Portfolio an ausgewählten Speisen ab. Ob kleiner oder großer Hunger – wir bieten
für jeden das Richtige.“ Die Gäste können wählen zwischen dem großzügigen
À-la-carte-Restaurant „Bubba Svens“ und dem Fine-Dining-Restaurant „Tre
Krønen“. Das „Bubba Svens“ empfängt im Stil eines alten Bootshauses mit 650
Sitzplätzen. Es zaubert nicht nur ein vielfältiges Angebot auf die Teller, sondern
ermöglicht auch ein gemütliches Beisammensein. Das große Restaurant ist nach
unterschiedlichen Thematisierungen optisch unterteilt. In einem Bereich wähnt
man sich wie in einer Werft, in einem anderen in einer Schlosserei und ein weiterer
thematisiert wiederum das Rudern. An der Decke sehen die Gäste ein großes
Schiff hängen – es handelt sich um die „Wiking Saga“, den originalgetreuen
Nachbau eines Wikinger-Schiffs. Es stammt vom Weltumsegler und Abenteurer
Burghard Pieske, der in den 1990er Jahren mit dem Boot den Atlantik überquert
hat. Die „Wiking Saga“ gilt als ein Meisterstück nordischer Schiffbaukunst und
bewährte sich meisterhaft in den Stürmen des Nordatlantiks.
Ideengeber
Brian Bojsen.
Im gehobenen Restaurant „Tre Krønen“ mit insgesamt
220 Sitzplätzen ermöglicht ein „Chef´s Table“ für bis
zu 20 Personen einen exklusiven Blick in die Küche.
Durch das gesamte Speisenangebot zieht sich als roter
Faden die skandinavische Küche. Die Gerichte sind zusammen
mit dem dänischen Fernseh-Koch Brian Bojsen,
bekannt aus der ZDF-Sendung „Küchenschlacht“,
entwickelt worden. Auch in der Bar „Erikssøn“
bleibt das übergreifende nordisch-maritime Gestaltungthema
bestehen: Die nach dem isländischen
Entdecker Leif Eriksson benannte Bar erstreckt sich
direkt hinter dem Eingangsfoyer über zwei Stockwerke.
Ein sahniges und süßes Vergnügen bietet das
„Café Konditori“, in dem typische skandinavische Kuchen
und Süßspeisen serviert werden.
Mit modernster Veranstaltungstechnik erweitern
zudem zwei vielfältig nutzbare Veranstaltungsräume
im „Krønasår“ das Confertainment-Angebot
des Europa-Park. Beim Hotel stehen 725 Parkplätze
inklusive zehn für Elektro-Fahrzeuge und 25 E-Bike-
Ladestationen zur Verfügung. Auf den weitläufigen
Terrassen mit rund 590 Sitzplätzen kann man bei
gutem Wetter an einem ebenfalls neu errichteten
4.500 Quadratmeter großen See vor dem Hotel
sitzen. „Das wird mit Sicherheit für viele ein Lieblingsplatz“,
ist Matthias Altmann überzeugt. Er hat
als Pre-Opening-Manager das Hotel „Krønasår“ mit
aus der Taufe gehoben. Und Thomas Mack ist sich
sicher: „Über unser Krønasår wird man weltweit
sprechen.“
138
Träume
träume 139
Die Suiten der
Könige
Gespräch mit Diplom-Architektin Ann-Kathrin Mack über die Zimmer und
deren Entstehungsgeschichte im Hotel Krønasår
Hygge
Gemütlichkeit
auf Skandinavisch
Wie hat sich die Zimmergestaltung im neuen Hotel
Krønasår entwickelt?
Ann-Kathrin Mack: Am Anfang steht die Erzählung
einer Geschichte. Dies ist in jedem unserer Hotels der
Fall. Beim „Krønasår“ haben wir uns komplett dem
Thema Museum verschrieben. Die Gäste werden
sich hier wie in einem echten Naturkundemuseum
fühlen – überall ist der Abenteuer- und Forschergeist
zu spüren und es gibt viele spannende Überraschungen
zu entdecken. Bis sich aus der Geschichte ein
Zimmer entwickelt, sind es viele kleine Schritte. Nach
und nach ergab sich ein stimmiges Bild, ein Prozess,
der mehrere Monate andauerte. In engem Austausch
mit den Designern haben wir dann so lange an der
Umsetzung gefeilt, bis alles optimiert war. In diesem
langen Prozess ist unser Team in den unterschiedlichsten
Bereichen involviert und wir haben uns viele
Rückmeldungen zum täglichen Doing eingeholt. So
haben beispielsweise die Reinigungskräfte bereits
das Musterzimmer inspiziert, um zu sehen, ob auch
in der Praxis alles passt. Denn es ist sehr wichtig,
dass Design und Funktionalität letztlich auch zusammenpassen.
Wie profitieren Sie aus den Erfahrungen der bestehenden
Hotels, wenn ein neues Hotel entsteht?
Mack: Auf jeden Fall lernen wir immer dazu und sind
ständig am Optimieren. Wir haben beispielsweise
in den Zimmern im „Krønasår“ Bad und Toilette
getrennt. Damit sind wir dem Wunsch vieler Gäste
nachgekommen. Auch sind alle Zimmer von Anfang
an klimatisiert – im „Colosseo“ musste das alles nachgerüstet
werden.
Wie sind die Zimmer ausgestattet?
Mack: Authentizität und Qualität haben für uns einen
hohen Stellenwert. In den Zimmern liegt zum
Beispiel überall Parkettboden. Damit vermitteln wir
die Haptik und Wärme von echtem Material. Die Möbel
sind aus Vollholz, also kein Furnier, und auch die
Stoffe sind besonders hochwertig. Es handelt sich um
genähte Naturstoffe, meist aus Baumwolle. Da wir
Brandschutzauflagen berücksichtigen müssen, stehen
nicht immer alle Materialien zur Auswahl. Aber
wir bekommen das alles gut miteinander verbunden,
da wir natürlich auch von den Erfahrungswerten aus
unseren anderen Themenhotels profitieren.
Was erwartet den Gast in einem Standardzimmer?
Mack: Entdecker-Ambiente pur! Da das Thema Museumshotel
ist, haben wir die Zimmer als Studierzimmer
der Expeditionisten eingerichtet, die auf der
Suche nach der versunkenen Insel Rulantica waren.
Sie brachten von ihrer Reise die unterschiedlichsten
Dinge mit, die sie dann in ihrem Studierzimmer mit
Forschungsinstrumenten untersuchten. Das ist thematisch
der rote Faden für die Zimmer. Alle Standardzimmer
sind klimatisiert und mit Flachbildschirm sowie
High-Speed-WLAN ausgestattet. Dazu kommen
Telefon und Safe als Ausstattungsmerkmale. Wir
haben zwei grundsätzliche Zimmertypen. Der eine
ist bläulich, mit großer blauer, umlaufender Tapete.
Es handelt sich hierbei um einen Entwurf des Mack-
Solutions-Teams. Der andere Zimmertyp ist heller
gestaltet und stammt von Rudi Neumeier, der auch
schon die anderen Häuser ausgestattet hat.
Was gibt es zu den Betten zu sagen?
Mack: Wir haben sehr hochwertige und komfortable
Boxspringbetten in allen Standardzimmern. Die Kinderbetten
sind echten Reisekoffern nachempfunden,
in denen es sich die jungen Entdecker für die Nacht
gemütlich machen können. Auch diese sind mit sehr
hochwertigen Matratzen ausgestattet.
Und wie sehen die Suiten aus?
Mack: Die 28 aufwendig mit viel Liebe zum Detail gestalteten
Suiten sind im skandinavischen Stil gehalten
und die Mehrzahl verfügt über zwei Geschosse. Die
fünf prachtvoll eingerichteten Turmsuiten sind besonders
imposant und bieten fast 100 Quadratmetern
einzigartigen Luxus. Als Vorbild für die Gestaltung
dienten die königlichen Häuser in Norwegen, Schweden
und Dänemark. Eine andere Suite haben wir ganz
im Wikingerstil gestaltet. Zudem haben wir zwei der
Suiten den Olympiasiegern Georg und Dieter Thoma
sowie Markus Wasmeier und Georg Hackl gewidmet.
Darin finden sich viele originale Erinnerungsstücke der
Wintersport-Stars. Über die Ausstattungsmerkmale
der Standardzimmer hinaus, verfügt jede Suite über
Kaffeemaschine, Badewanne und eine Minibar, die im
Preis inkludiert ist.
Was trägt am meisten dazu bei, dass sich die Gäste
wohlfühlen? Was macht ein gutes Zimmer aus?
Mack: Es sind sehr viele Mosaiksteinchen, die ein harmonisches
Gesamtbild ergeben. Farbkombinationen,
Materialien und Lichtstimmung sind sehr wichtig,
damit die Gäste in eine andere Welt eintauchen können.
Als Gast spürt man sehr schnell, ob alles authentisch
ist oder nur so aufgesetzt wurde. Unser Team
war vor Ort in Skandinavien und hat sich viele Gebäude
angesehen und zahlreiche Inspirationen geholt.
Wir haben die Architektur wirklich erlebt und erfühlt
und bauen nicht nur irgendetwas nach. Das geht bis
ins kleinste Detail. Unser Ziel ist es, dass der Gast das
Hotel betritt und sich gleichzeitig wohl und in eine
andere Welt versetzt fühlt.
Das Interview führte Horst Koppelstätter
140
Träume
Die Reise zu einer sagenumwobenen Insel
KrØ nasÅ r
The Museum-Hotel
erzählt
2019
1.300
eröffnet
Betten
2 8
individuell
thematisierte
Suiten
2 Tagungsräume
4.500 Quadratmeter
groSSer See
Restaurant „Bubba Svens“
Fine-Dining-Restaurant „Tre Krønen“
mit „Chef’s Table“ für bis zu 20 Personen
gewidmet dem legendären Restaurantkritiker
Wolfram Siebeck
„Café Konditori“
„Bar Erikssøn“
Rulantica
Über eine Brücke
direkter Übergang zur
Wasserwelt
entdeckT: rulantica
142
Träume
träume 143
Apanachi
Geronimo
Knoxville
Sitting Bull
Louisiana
Von Ariane Lindemann
Willkommen im
Camp-Resort
abenteuer
Wildwest
Es ist Abend geworden in Rust. Langsam schlendern die Besucher Richtung
Camp-Resort, um dort ihre Zelte und Blockhütten für die Nacht aufzusuchen
oder sich in die Planwagen zurückzuziehen. Am Eingang des Resorts hört man
Pferdehufe scharren. Tumultartige Geräusche ziehen die Besucher an, Kinder
rennen Richtung Ranch. Dort öffnet sich gerade ein Gatter, Cowboys stürmen auf
Wildpferden herbei und vollführen lautstark mutige Geschicklichkeitstricks. Acht
Sekunden müssen sich die athletischen Gauchos in halsbrecherischer Pose auf
den Wildpferden halten, um „echte“ Rodeo-Reiter zu sein. Die Rufe der Cowboys
dringen durch den Staub, den die galoppierenden Pferde aufwirbeln, hin zu
den Familien, die am Rand stehen und klatschen. Kinder hocken auf Holzgeländern,
feuern die wagemutigen Cowboys an und jubeln und lachen, wenn kesse
Revolver-Ladies kunstvoll ihr Lasso schwenken und dabei so mancher Cowboyhut
durch die Luft fliegt. Der Wilde Westen lebt. Mitten im Europa-Park.
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40 Wagen westwärts Hereinspaziert – der Saloon ist geöffnet!
Wer im Camp-Resort übernachtet, genießt ein
Abenteuer der besonderen Art. Hier ist fast nichts
wie im richtigen Leben. Beim Betreten tauscht
jeder Gast den Alltag ein gegen die Romantik und
Exotik des legendären Wilden Westens. „Hier
könnte man einen Film drehen!“, hört man Kinder
immer wieder sagen, die im Nullkommanichts in die
Welt der Revolverhelden und Stammeshäuptlinge,
Goldgräber und gemeinen Schurken abtauchen.
Sie spielen Winnetou und Lederstrumpf, Sitting
Bull und Nscho-tschi, die hübsche Apachin. Für ein
paar Stunden sind sie selbst die Hauptdarsteller
in ihrer eigenen Bonanza-Welt. Und wirklich jeder
noch so kleine Winkel im Camp-Resort erinnert an
die Helden des Wilden Westens, wie die amerikanische
Pionierzeit zwischen 1840 und 1890 genannt
wird, in der die Region westlich des Mississippi von
Angloamerikanern und Immigranten aus Europa
besiedelt wurde.
„Für welches Nachtlager man sich auch entscheidet:
Jedes hat seinen besonderen Reiz“, sagt Jennifer
Knapp, Managerin des Camp-Resorts. Tausende
Siedler zogen damals mit ihren Planwagen in den
Westen Amerikas, um dort ein neues Leben zu
beginnen. Die Wagen boten einen Platz zum Schla-
fen, darüber eine bogenförmige Plane zum Schutz
gegen Wind und Wetter. Im Camp-Resort gibt es
13 Planwagen, in denen es sich bis zu vier Personen
gemütlich machen können. Was die Siedler damals
nicht hatten, können die Gäste des Resorts auf
kurzen Wegen erreichen: Toiletten, Waschräume,
Restaurants. Die Planwagen liegen an einem idyllischen
See. Am Ufer gegenüber leuchten die Lichter
des Saloons. Westernmelodien dringen durch die
Dunkelheit. Manch einer linst zu später Stunde noch
einmal aus dem Wagen, um die besondere Nachtstimmung
einzufangen und als schöne Erinnerung
abzuspeichern.
Der „Silver Lake Saloon“ ist das Zentrum des Resorts.
Durch die Schwingtür offenbart sich einem
alles, was man je in einem Westernfilm gesehen
hat. Jesse James, Billy The Kid, Wyatt Earp – sie alle
sind hier präsent. Bilder und Fotos von Buffalo Bill,
den stolzen Stammeshäuptlingen Sitting Bull und
Crazy Horse hängen an den Wänden. Man kann sie
förmlich riechen, die rauchenden Colts eines Gary
Cooper oder John Wayne, die sich in der staubigen
Wüste kaltblütige Schießereien mit Gesetzlosen
liefern. Von irgendwoher kommt die berühmteste
Westernmelodie aller Zeiten. Da schleicht sich der
Mundharmonikaspieler in die Fantasie, mit seinem
zerfurchten Gesicht und den Katzenaugen unter
der Hutkrempe, wie er das „Lied vom Tod“ spielt.
Oder der Showdown in „Zwölf Uhr mittags“, als
Marshall Kane in der Mittagshitze der Kleinstadt
Headleyville den finalen Schuss auf den Banditen
Frank Miller abfeuert. All das wird im Camp-Resort
heraufbeschworen, lebendig gehalten und zu
einem unvergesslichen Erlebnis authentisch in
Szene gesetzt. Nicht nur ein bisschen Western hier
und ein bisschen Staffage dort. Nein, die Liebe zum
Detail ist hier schier unerschöpflich. An manchen
Stücken, wie zum Beispiel einer echten Cowboyhose
oder einem echten „Stetson“, an Pistolen,
Gewehren und Tomahawks scheinen noch Staub,
Schweiß und Blut der Vergangenheit zu kleben. An
der Bar des Saloons nimmt man auf echten Ledersätteln
Platz.
Tierfelle, ausgestopfte Rinder- und Elchköpfe hängen
an den Wänden und schauen von oben herab
als wären sie noch lebendig. Von der Saloon-Decke
baumelt ein Trapez. „Spezielle Westernabende
mit Musik krönen den Aufenthalt im Silver Lake
Saloon“, erklärt Jennifer Knapp. „Vier-Gänge-Menü,
Countrymusik, Tänzerinnen und Akrobatiknummern
erfüllen dann den Saloon mit berauschender
Western-Atmosphäre.“ Im „Silver Lake Saloon“ kann
man – außer an den Westernabenden – à la carte
speisen. Da gehören Spare Ribs genauso dazu wie
knackige Salate und saftige Steaks. Diese kann man
an den Grillplätzen auch selbst auf das offene Feuer
legen, wenn man statt der Saloon-Atmosphäre die
Lagerfeuer- und Stockbrot-Stimmung liebt.
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Winnetou
Honeymoon
Suite
Nscho-tschi · Schöner Tag
Duell am Red River
Die Rothäute sind müde
Wer nicht im Planwagen schlafen will, der hat
die Wahl zwischen Blockhütte oder Tipizelt. Die
Blockhütten mögen für die Siedler sein, die schon
sesshaft geworden sind und ein festes Dach über
dem Kopf bevorzugen. Schlafsäcke und Handtücher
sind mitzubringen, die rustikale Bettstatt
ist extrem urig. Der Innenraum ist von der Prärie
durch dicke Holzbalken getrennt. „Die Honeymoon-
Suite hat sogar ein Badezimmer, Klimaanlage, TV
und eine Veranda“, so Knapp. Die Resort-Managerin
ist mehrmals am Tag im Gelände unterwegs und
schaut nach dem Rechten. Auf einer Veranda sitzt
ein Mann ganz in John-Wayne-Manier im Schaukelstuhl
und genießt den Ausblick.
Sie heißen Apanachi, Geronimo oder Knoxville,
Sitting Bull oder Louisiana. Schon die Namen der
Tipizelte beflügeln die Fantasie. Das Camp Resort
ist nicht nur für Großstadtindianer, sondern für
alle, die die Faszination eines Indianerzeltes einmal
hautnah spüren wollen. Hier sind die Rothäute unter
sich, stromern bei sternenklarer Nacht durchs
Gelände und sind nur schwer ins Bett zu kriegen.
Am Ende gelingt das den Eltern oft nur noch mit
einem „Hough – Ich habe gesprochen“. Denn das
ist die einzige Sprache, die die kleinen Apachen
und Comanchen nach einem langen schönen
Abend im Camp-Resort noch verstehen. Wer jetzt
noch zum Zähneputzen oder Duschen muss, hat
es nicht weit bis zum „Wash-House“. Die Tür
schwingt wie im Saloon. Dahinter befinden sich
schön gestaltete und gepflegte Waschräume und
Toiletten.
Abends sitzen viele noch lange beim knisternden Lagerfeuer. Die Grillen zirpen
und es kommt nicht selten vor, dass die Familie sich bei Einbruch der Dunkelheit
Indianergeschichten erzählt oder die Kinder noch bis spät um die Wigwams
schleichen, bevor sie in ihren Behausungen in die Kissen fallen. Ganz leise hören
sie dann noch das Trappeln der Pferde vor dem Saloon. Vielleicht ist das aber
auch schon der Beginn eines wunderschönen Traumes über Prärie-Romantik,
fiese Revolverhelden, Sheriffs, Häuptlinge oder hoffnungsfrohe Goldsucher
des amerikanischen Westens. Die Cowboys flüstern jetzt nur noch. Das Zirpen
der Grillen verstummt. Jetzt heißt es „Hanhepi Wakan“, wie die Lakota-Indianer
sagen, wenn sie sich Gute Nacht wünschen. Auch im Saloon ist inzwischen das
letzte Licht erloschen.
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Wie im Wilden Westen
Camp-Resort
Kleine Westernstadt
2003
eröffnet
458
Betten
Camping:
200 Stellplätze
mit Stromanschluss
für Wohnmobile,
Caravans
und Zelte
Gastronomie: Restaurant „Silver Lake Saloon“
mit Außenterrasse
Selbstbedienungsrestaurant „Amigos Cantina“
Westernkiosk / Feuerstellen zum Grillen
Naturbadesee und großzügige Liegewiese,
Beachvolleyballplatz, Tennisanlage und
überdachter Spielplatz
Beheizbare Tipizelte, Blockhütten
(4er, 6er, 12er, 16er-Zimmer)
und Planwagen mit
bequemen Schlafmöglichkeiten
„Honeymoon-Suite“
mit Badezimmer,
Klimaanlage und TV
Nachtlager
Gute Nacht
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Ein Koffer voller
Träume
Prominente Gäste
impressum
1 Bill Clinton
2 Franz Beckenbauer
51 Nina Hagen
52 Roger Moore
Herausgeber:
Europa-Park GmbH & Co Mack KG
3 Bernhard Paul
4 Roman Herzog
5 José Carreras
6 Felix Baumgartner
53 Ursula Karven
54 Dieter Zetsche
55 Monica Ivancan
56 Iris Berben
Idee und Konzept:
Dr. Ing. Roland Mack, Thomas Mack,
Horst Koppelstätter
Marianne und Roland mack
Mauritia und Jürgen mack
7 Richard von Weizsäcker
8 Günther Oettinger
9 Carolin Niemczyk, Daniel Grunenberg
10 Veronica Ferres
11 Sabine Christiansen
12 Mike Krüger
13 Robert Zollitsch
14 Frank Elstner
15 Berti Vogts
16 Helene Fischer
17 Clueso
57 Thorbjørn Jagland
58 Vitali Klitschko
59 Howard Carpendale
60 Eckart von Hirschhausen
61 Joko Winterscheidt
62 Martin Schmitt
63 Patrick Lindner
64 Sepp Blatter
65 Luc Besson
66 Johannes B. Kerner
67 Arthur Abraham, Regina Halmich
Redaktion:
Koppelstätter Media GmbH,
Baden-Baden:
Horst Koppelstätter, Michael Schröder,
Stefan Tolksdorf, Christoph Ertz,
Ariane Lindemann
Gestaltung: Sabine Ostholt.
Koordination:
Kristina Lott
18 Angela Merkel
19 Susann und Matthias Steiner
20 Joachim Löw
21 Thomas Hermanns
22 Hubert Burda
23 Maria Furtwängler
24 Paola Felix
25 Gérard Depardieu
68 Thomas D
69 Yvonne Catterfeld
70 Jörg Pilawa
71 José Manuel Barroso
72 Franziska van Almsick
73 Winfried Kretschmann
74 Lena Gercke
75 Thomas Strobl
Postanschrift Redaktion:
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www.koppelstaetter-media.de
26 Guido Wolf
27 Cherno Jobatey, Katarina Witt
28 Marie Bäumer
76 Ralf Schumacher
77 Doris Schmitz
78 Stefanie Klos
Gesamtherstellung:
Kraft Premium, Ettlingen
Nicolas und Ann-Kathrin Mack
Thomas und Katja mack
Miriam und Michael mack
29 Steven Gätjen
30 Udo Jürgens
31 Mark Keller
32 Mario Barth
33 DJ Bobo
34 Valery Gergiev
35 Nelly Furtado
36 Heiner Lauterbach
37 Günther Jauch
38 Stefan Mross
39 Boris Becker
40 Wolfgang Schäuble
41 Birgit Schrowange, Frank Spothelfer
42 Philipp Lahm
43 Tomi Ungerer
44 Guido Maria Kretschmer
79 Sven Hannawald
80 Bianca Jagger
81 Rolf Knie
82 Helmut Kohl
83 Anastacia
84 Marcus Schenkenberg
85 Lukas Podolski
86 Lothar Späth
87 Werner und Sybille Mang
88 Erzbischof Stefan Burger
89 Henry Maske
90 Steffi Graf und Andre Agassi
91 Elton
92 Joey Kelly
93 Phil Murphy
94 Hansy Vogt
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Claudia Thoma, Bernhard Rein, Koppelstätter
Media, Michael Thoma, Achim Mende,
Michael Tinnefeld, Presse- und Informationsamt
der Bundesregierung, Laurence
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KristianSchuller, Jens Hartmann/Hubert
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Andreas Franke/ProSieben, Privat, Thomas
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Ihre
45 Beat Hefti
46 Karl-Heinz Rummenigge
47 Alexander Mazza
48 Otto
49 Christina Surer
95 Billy Gibbons, ZZ Top
96 Jürgen Klinsmann
97 Pelé
98 Ingo Lenßen
99 Lena Meyer-Landrut
© 2018:
Alle Rechte vorbehalten.
Nachdruck – auch auszugsweise – nur
mit Genehmigung der Redaktion.
GAstgeber
50 Reiner Calmund
100 Ralf Moeller
Familie
Mack
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