06.09.2024 Views

Ein Koffer voller Träume

You also want an ePaper? Increase the reach of your titles

YUMPU automatically turns print PDFs into web optimized ePapers that Google loves.


1 2 3 4 5

6 7 8 9 10

11 12 13 14 15

16 17 18 19 20

21 22 23 24 25

26 27 28 29 30

31 32 33 34 35

36 37 38 39 40

sehnsucht 5

41 42 43 44 45 46 47 48 49 50



Ort der

sehnsucht

europa-Park

Resort

„Wir sind sehr nah an den Gästen dran“

Roland mack (links) und

Thomas Mack blicken zufrieden

auf die geschichte der Hotels

im Europa-Park seit den 1990er

jahren zurück.

Wie kam es eigentlich zur Idee des ersten Hotels

„El Andaluz“ im Europa-Park?

Roland Mack: Wir haben immer wieder gespürt, dass

unsere Gäste gerne über Nacht bleiben wollten und

sie sich Pensionen und Privatzimmer in der Nähe gesucht

haben. Je größer unser Angebot wurde, desto

größer die Distanzen, aus denen unsere Besucher

kamen. Da ging es an die Grenzen des Tagesausfluges.

Wir haben beobachtet, dass beispielsweise bei

Disney in Florida und in den amerikanischen Parks die

ersten Hotels entstanden sind. Das haben wir aufgenommen

und mit ersten Planungen begonnen. Als

dann der Freizeitpark im holländischen Efteling ein

Hotel gebaut hatte und damit erfolgreich war, starteten

wir auch.

Sollte das Hotel ursprünglich näher an der Autobahn

liegen?

Roland Mack: Ja, 1992 war gerade der Skandinavische

Themenbereich fertig. Da hat uns ein Manager eines

Hotelkonzerns besucht, um einen möglichen Invest

zu prüfen. Wir diskutierten viele Varianten. Ich dachte

damals, so ein Hotel geht nur, wenn es 365 Tage

im Jahr geöffnet ist und deshalb wollten wir es an

der Autobahn bauen, um neben den Parkbesuchern

weitere Kunden zu gewinnen. In dieser Zeit kam ein

ehemaliger Disney-Manager und sagte im Gespräch

zu mir: „Das Hotel muss an den Park, das gehört zusammen.“

Ich war sofort überzeugt. Wir haben umgedacht

und diesem Mann können wir dankbar sein,

er hatte absolut Recht. Das war ein Glücksfall.

Wollten Sie ursprünglich einen externen Betreiber?

Roland Mack: Ja, aber das war gar nicht so einfach.

Und der eine oder andere sagte uns auch frei heraus,

warum realisieren Sie das nicht selbst? Das haben wir

dann auch gemacht.

Welche Rolle spielen die Hotels heute wirtschaftlich

für das Unternehmen Europa-Park?

Thomas Mack: Das ist für unser Unternehmen ein

extrem wichtiger Wirtschaftsfaktor. Die Hotels helfen

uns, den Park auch an schwächeren Tagen gut

auszulasten. Mit dem ersten Hotel kamen die ersten

Veranstaltungen im Europa-Park. Heute könnten

wir ohne Hotels so gut wie keine Abendveranstaltung

umsetzen. Klar spielt das Wirtschaftliche

eine große Rolle, aber es geht auch um das Erlebnis

der Besucher. Das thematisierte Hotel ist ideal für

den Gesamteindruck beim Besuch hier im Park. Die

Gäste tauchen in eine andere Welt ein. Die Thematisierung

ist ein erheblicher Faktor des Erfolges. Am

Abend setzt sich das Erlebnis aus dem Europa-Park

im Hotel fort.

Roland Mack: Da gibt es eine schöne Geschichte kurz

nach Eröffnung des ersten Hotels „El Andaluz“. In der

Gastronomie wollten meine Bereichsleiter damals

bei Pommes Frites und Bratwürsten bleiben und dies

auch nur auf das Tagesgeschäft beschränken. Ich

dachte damals, wir brauchen auch Formate wie das

Rittermahl, Hochzeiten und andere Veranstaltungen,

um die Hotels auszulasten, also muss auch ein entsprechendes

gastronomisches Angebot geschaffen

werden. Trotz aller Skepsis sind dann alle mit auf den

Zug aufgesprungen, was aus heutiger Sicht rückblickend

enorm wichtig war ...

Thomas Mack: ... das Hotel war damals eine mutige

Entscheidung. Damals gab es gar keine Winteröffnung,

die Saison war relativ kurz und wir mussten

uns einiges einfallen lassen, um einen eigenständigen

Hotelbetrieb aufzubauen. Damals war das

visionär. Deshalb haben wir auch Investoren und

Partner gesucht, um weitere Hotels zu bauen und

zu betreiben. Wir haben aber glücklicherweise keine

gefunden und alles selbst in der Hand behalten. Was

für ein Glücksfall. Damals hat kaum einer an die Idee

geglaubt. Weit weg von einer großen Stadt, dann der

Park über Monate geschlossen, wie sollte das funktionieren,

hieß es auch in der Branche.

Was waren denn genau die Gründe, dass große

Hotelkonzerne abgelehnt haben?

Roland Mack: Es war sicherlich die Saisonalität des

Parks, aber man konnte sich auch bei den Fachleuten

schwer vorstellen, ein großes Hotel in Rust zu

betreiben. München und Berlin Ja, aber in einem

Fischerdorf? Die Leute konnten sich nicht öffnen,

hatten Scheuklappen und Vorurteile und die Chance

des Standortes nicht erkannt. Heute kommen

die Hotelketten näher an uns gerückt, nachdem

die Erfolgsstory zu sehen ist. Die haben ihre Chance

verschlafen.

6 träume

Träume

7



lie zusammen ist, waren eher selten. Wir wollten mit

den Hotels das Urlaubserlebnis weitergeben. Italien

hatten wir schon im Park. Und Spanien sollte als Dorf

im Park plus Hotel neu entstehen. Hier reisen die

Deutschen gerne hin, war unser Bauchgefühl. Viele

Leute sagen: Das ist Urlaub. Ich erinnere mich noch

gut: Die Auszeichnung zum „Hotelier des Jahres“ war

damals in Frankfurt. 1.200 Hoteliers im Saal und die

Frau des Bundeskanzlers, Hannelore Kohl, war Laudatorin.

Die eingesessenen Hoteliers waren nicht

gerade begeistert, dass da oben ein Maschinenbauingenieur

stand und den Preis bekam …

… waren sie neidisch?

Roland Mack: Es war auf der einen Seite Respekt, aber

auf der anderen Seite auch richtig Neid. Warum der

und nicht wir? Die meisten hatten gar kein Gefühl für

die Branche Freizeitpark und hatten den Europa-Park

bislang nicht richtig ernst genommen. Ich war heilfroh,

als ich wieder von der Bühne war. Inzwischen

hat das Hotelresort unzählige weitere Preise bekommen.

Sogar die renommierte Brillat-Savarin-Plakette

für herausragende Gast- und Tafelkultur. Das ist eine

der traditionsreichsten Auszeichnungen im Gastgewerbe.

Wie war denn damals die Reaktion in der Hotelbranche?

Roland Mack: Die meisten haben gesagt, jetzt haben

die Macks 20 Jahre lang Geld verdient, der Park läuft

gut, jetzt bauen sie ein Hotel und dann geht es rapide

abwärts mit dem Unternehmen. Das kann ja nicht

funktionieren. Wie soll ein Hotel mit 600 Betten jemals

voll werden? Die Realität war eine andere: Wir

hatten im ersten Jahr eine Belegung von 87 Prozent.

Thomas Mack: Ich erinnere mich noch gut, wie wir

uns am ersten Tag der Hoteleröffnung mit der ganzen

Familie – ich war damals 14 – in der Lobby des

Hotel „El Andaluz“ versammelt hatten und die ersten

Gäste mit Handschlag begrüßten. Das war ein aufregender

Moment. Wir wussten nicht, wie läuft es und

wie kommt das neue Hotel an. Ursprünglich dachten

wir übrigens, das Hotel kann von der Parkgastronomie

aus versorgt werden, was natürlich nicht funktioniert

hat. Wir mussten viel lernen und haben auch

Lehrgeld bezahlt.

Roland Mack: Interessant ist, dass damals mein Vater

Franz Mack, so weitsichtig war und auch hinter dem

Hotel stand vom ersten Augenblick an. Ihm war es

zwar ein bisschen zu groß und er hat mal nachts mit

einer Rasierklinge aus den Plänen ein Stockwerk herausgeschnitten.

Das haben wir akzeptiert. Aber mir

ist wichtig, dass er die Chance des Hotels von Anfang

an erkannt und auch mit unterstützt hatte, obwohl

das nicht seine Welt war. Sonst hätten wir es vermutlich

nicht gemacht. Ich wollte, dass der Park mit dem

Hotel noch attraktiver wird. Deshalb das spanische

Thema und die Anbindung an den Spanischen Themenbereich.

Wir hatten dann das spanische Dorf vor

dem Hotel fertiggestellt und es entstand eine schöne

Einheit.

Wann haben Sie gemerkt, dass das Thema Hotel

und Gastronomie für Ihren Werdegang mal sehr

wichtig sein würde?

Thomas Mack: Das war schon recht früh. Ich habe

als Schüler am Buffet im Restaurant gejobbt und

habe dann den damaligen Chef der Hotels und Restaurants,

Armin Rosenkranz, getroffen, der mich in

diese Welt eingeführt hat. Das hat mir schon sehr

früh Spaß gemacht, das war eine neue schöne Erfahrung

für mich. Ich wollte ja in jedem Fall etwas

im Park machen. 1995 ging das mit dem ersten Hotel

los und zwar gleich mit einem starken Wachstum.

Dann 1999 kam das „Castillo Alcazar“ dazu. Im

Jahr 2000 hatte ich gerade das Abitur in der Tasche,

da stellte sich die Frage, was mache ich? Damals waren

es mein Vater und der Zirkuspfarrer Ernst Heller,

die mich in diese Richtung bestärkten. Ernst Heller

hatte gute Kontakte zu den Hotelfachschulen in der

Schweiz und so war mein Berufsweg vorgegeben.

Wir sind gemeinsam nach Luzern gefahren, um mit

dem Direktor zu sprechen. Mir hat das sofort gefallen

und ich habe mit dem Studium begonnen. Das

war genau mein Weg. Ich kann mir bis heute keinen

schöneren Beruf vorstellen, wenngleich ich ja im

Park auch Verantwortung über die Bereiche Hotel

und Gastronomie hinaus trage.

Roland Mack: Ich hatte damals auch versucht, Thomas

in diese Richtung zu lenken. Damit hatte er ein

eigenständiges Feld. Es war absehbar, dass der damalige

Manager Armin Rosenkranz, der weitläufig

mit der Familie verwandt war, altersmäßig aufhören

würde und da hat Thomas hervorragend reingepasst.

Thomas Mack: Es war allerdings dann schon sehr bitter,

dass Armin Rosenkranz 2006 viel zu früh verstarb.

Er war für meinen Bruder Michael und mich ein enger

Berater und konnte auch gut zwischen meinem Vater

und mir vermitteln. Ich habe ihn sehr geschätzt

und sein Tod hat eine große Lücke hinterlassen. So

kam ich damals auch sehr früh in die Verantwortung.

Wie wichtig sind die Hotels als Imageträger für das

Gesamtunternehmen Europa-Park?

Thomas Mack: Wir schaffen es, durch die Hotels auch

eine andere Zielgruppe in den Park zu holen. Viele

Hotelgäste lernen bei Tagungen erst den Europa-

Park kennen. Da gibt es schon eine enge Wechselbeziehung.

Das Hotel hilft uns, Menschen in den Park zu

bekommen, die eigentlich vorher nichts von Freizeitparks

gehalten haben. Da herrschen ja viele Vorurteile.

Die Hotels und die Gastronomie – jetzt sogar mit

unserem Zwei-Sterne-Restaurant „Ammolite – The

Lighthouse Restaurant“ – sind schon sehr hilfreich

für das Image und das Renommee des Gesamtunternehmens.

Der Tag im Park wird durch einen schönen

Hotelaufenthalt am Abend nochmal erheblich

verstärkt. Die Besucher lassen alle Eindrücke Revue

passieren und fahren mit einem glücklichen Gefühl

nach Hause. Das gilt auch für Geburtstage, Hochzeiten

oder Jubiläen, die bei uns gefeiert werden.

Die Hotels sind nun selbst eine Attraktion geworden,

auch ohne Europa-Park?

Thomas Mack: Ursprünglich war das Ziel: Der Gast

ist im Park und kann dann noch übernachten. Heute

sind die Hotels in ihrer Hochwertigkeit mit der Thematisierung,

Gastronomie und dem hohen Standard

„Vier Sterne Superior“ eine eigenständige Einheit.

Also die Thematisierung der Hotels ist elementar

wichtig?

Thomas Mack: Es ist ein Gesamterlebnis. Wer einen

Tag im Europa-Park verbracht hat, sollte am Abend

nicht in einem nüchternen Business-Hotel schlafen.

Roland Mack: Das wurde dann auch in der Hotelbranche

anerkannt. Wir sind ja mit dem Hotel „El Andaluz“

„Hotelier des Jahres“ geworden. Konzept und Erfolg

wurden ausgezeichnet. Thematisierte Hotels in

Deutschland waren damals vollkommen unbekannt,

auch die Vierbett-Zimmer, in denen die ganze Fami-

Thomas Mack: Es ist ja schon so, dass wir die Urlaubsstimmung

aus dem entsprechenden Land hierher

holen. Bei Italien und Spanien wird das besonders

deutlich. Das kann kein anderes Hotel in Deutschland.

Roland Mack: Da muss ich auch dem verstorbenen

Filmarchitekten und Freund Ulrich Damrau ein großes

Kompliment machen, dass es gelungen ist, über

die Formensprache, über die Architektur und unzählige

Details, bei denen uns auch Innenausstatter

Rudi Neumeier geholfen hat, die Menschen in die

Stimmung eines jeweiligen Landes zu versetzen. Als

wäre man mittendrin. Wir haben nicht die Gebäude

kopiert, sondern schaffen das Lebensgefühl mit den

typischen Formen, Farben und auch den Original-

Materialien. Wir wollen in der Architektur und bei

den Kostümen typisch sein. Auch mit Musik, also

Livemusik. Man taucht komplett in ein anderes Land

ein. Man soll das Gefühl haben, man ist in Italien.

Auch beim Essen und bei einem Glas Rotwein auf

der Piazza im „Colosseo“.

Wie hoch war eigentlich damals das Risiko, ein Hotel

zu bauen?

Roland Mack: Klar, wir mussten uns schon sagen:

Schuster, bleib‘ bei Deinen Leisten. Mach‘ das, was

8 träume Träume

9



Du kannst. Wir sind keine Hoteliers. Es gibt viele Beispiele

von Quereinsteigern in der Hotelbranche, die

es nicht geschafft haben, damit Geld zu verdienen.

Es wird schön gebaut, aber die Betriebswirtschaft

bleibt außen vor. Das war jetzt bei uns nicht ganz so

gefährlich, weil wir ja eine hohe Besucherzahl im Europa-Park

hatten. Aber wir waren eben nicht an einer

internationalen Achse. Wenn wir heute auf damals

zurückblicken, kann ich nur auf die Gastronomie im

ersten Hotel verweisen. Da sind wir am Anfang komplett

unter Wasser gewesen. Wir hatten Chaos pur in

der Küche. Wir sind überrollt worden. Alle waren am

Verzweifeln und wussten nicht, wie sich dieser extreme

Druck beherrschen lässt. Die Besucher kamen am

Abend alle gleichzeitig aus dem Park und wollten alle

à la Carte essen. Das war nicht zu bewältigen. Daraus

ist bei den nächsten Hotels der Mix entstanden mit

Buffet und à la Carte. Damit lässt sich alles abfedern.

Da haben wir sehr viel Erfahrung gesammelt und in

jedem neuen Hotel das Konzept verbessert und verfeinert.

Das gilt bis heute.

Wie schaffen Sie es, dass die Mitarbeiter eine so

große Herzlichkeit und Freundlichkeit ausstrahlen?

Ein Punkt, der von allen Europa-Park-Besuchern

immer herausgestellt wird.

Roland Mack: Vorleben, Vorlächeln ...

Thomas Mack: Gute Auswahl und ständige Schulungen

und ständig präsent sein. Die wichtigste Ressource

für den Erfolg sind die Mitarbeiter. Unsere

Schulungen sind sehr breit angelegt. Das geht bis zu

Weinseminaren, aber auch Schulungen, wie man korrekt

mit Gästen aus anderen Kulturkreisen umgeht.

Oder Training für Konfliktsituationen. Mitarbeiter

werden gefördert und gefordert. Letztlich finden wir

auch gute Mitarbeiter, weil wir ein tolles Unternehmen

sind, das sich ständig weiterentwickelt. Interessanterweise

haben wir eine sehr geringe Fluktuation

bei unseren Mitarbeitern, die meisten arbeiten seit

vielen Jahren bei uns.

Ist es schwierig, Mitarbeiter zu gewinnen?

Thomas Mack: Ja, in jedem Fall! Hier in der Region ist

die Arbeitslosenquote sehr gering. Wir müssen auch

Mitarbeiter aus anderen Ländern für uns gewinnen.

Wir bringen Ihnen die deutsche Sprache bei, schulen

sie. Da müssen wir schon sehr kreativ sein, sonst geht

es nicht. Wir haben ein Sommerprogramm, in dem

wir Studenten aus ganz Europa in den Park holen. Da

gibt es viele Ansatzpunkte. Mitarbeitergewinnung

zählt zu den größten Herausforderungen.

Roland Mack: Mitarbeiter sind enorm wichtig und

insgesamt geht es bei unserem Hotelresort ja auch

um eine sehr hohe Investitionssumme. Wir haben

inzwischen dreistellige Millionenbeträge in unsere

Hotels investiert. Und allein die Technologie, die

der Gast gar nicht sieht, ist sehr aufwendig. Von der

Lüftung bis zu den Elektroanlagen. Da ist schon unglaublich

viel an Infrastruktur und Computertechnik

verbaut.

Thomas Mack: Es ist eine große Herausforderung

geworden, so viele Gäste zu versorgen. Unser Sicherheitsdienst

hat jetzt einen 24-Stunden-Betrieb. Die

letzte Bar schließt um 4 Uhr, um 6 Uhr beginnt das

Frühstück. Sanitäter sind die ganze Nacht da. Da gibt

es eine kompetente Versorgung rund um die Uhr. Das

Hotelresort ist wie eine kleine Stadt mit rund 4.500

Gästen täglich.

Haben Sie selbst schon in allen Hotels übernachtet?

Thomas Mack: Ja!

Roland Mack. Noch nicht in allen, das sollte ich eigentlich

noch vollständig machen … irgendwie

kommt man sich komisch vor, wenn man ohnehin

daneben wohnt ...

Wie ist das, als Chef Gast zu sein?

Thomas Mack: Man ist sehr kritisch. Es ist eine gute

Erkenntnis. Da müsste noch ein Haken ins Bad gemacht

werden oder es stört ein Licht draußen und es

ist zu laut … ich wohne ja auch in einem der Hotels

und erlebe alles täglich hautnah wie ein Gast. Ob gefeiert

wird, eine Show ist oder ein Vorkommnis. Wir

sind mittendrin.

Wie finden Sie heraus, was die Gäste wirklich wollen?

Thomas Mack: Wir sind jeden Tag sehr nah an den

Gästen dran. Klar, machen wir auch Umfragen, aber

das Wichtigste ist, ständig präsent zu sein und mit

den Gästen zu reden. Ich glaube, es gibt keinen Tag,

an dem wir nicht einen Punkt optimieren und verbessern.

Die Hotels leben, verändern und verbessern

sich, das bewegt sich alles ständig. Sonst wäre der

Erfolg schnell weg. Das fängt zum Beispiel bei der

Klimaanlage an. Die ersten Hotels haben wir aus Kostengründen

ohne Klimatisierung gebaut. Das wurde

inzwischen überall nachgerüstet. Allein im Hotel

„Colosseo“ 346 Zimmer nachzurüsten, das ist schon

eine enorme Herausforderung. Die Optik darf nicht

leiden und der Hotelbetrieb sollte möglich wenig

gestört werden. Wir lernen ständig dazu. Manche

Gäste haben die Lautstärke in den Fluren kritisiert.

Inzwischen haben wir in den Hotels Teppiche verlegt

und auch die Türen doppelt isoliert. Das gilt auch für

die Restaurants. Das Thema Buffet kommt bei den

Familien super an, das Konzept ging inzwischen in

alle neuen Hotels ein. Wir haben ein sehr gutes Preis-

Leistungs-Verhältnis. Übrigens: Die teuersten Suiten

sind immer zuerst weg. Wir haben inzwischen rund

zehn Prozent aller Zimmer als Suiten. Die verkaufen

sich sehr gut. Gastronomisch können wir es mit jedem

Grandhotel in Deutschland aufnehmen. Der

Aufwand, in jedem Hotel eine andere Küche zu betreiben

und zu bieten, ist enorm, aber er zahlt sich bei

den Gästen hundertprozentig aus.

Roland Mack: Wir sind ständig im Gespräch mit unseren

Gästen und Mitarbeitern und spüren sehr intensiv,

was gut ankommt. Ein Beispiel: unsere tollen

Bars. Die sind einmalig in Deutschland. Wir haben

ein riesiges internationales Getränkesortiment mit

Whisky, Gin, Rum, Wodka, unzähligen Biersorten und

allein 40.000 Flaschen Wein aus aller Welt ...

Thomas Mack: ... auch der Wohlfühlfaktor ist sehr

wichtig. Wir haben im Hotel „Santa Isabel“ den Spaund

Wellnessbereich gleich größer gemacht und die

Kapazitäten überall erhöht. Das schätzen die Gäste.

Wir haben auch ein bestehendes Fitnesscenter gekauft

und in das Hotel integriert. Das sind sehr hochwertige

Anlagen.

Wie sieht die Zukunft des Hotelstandortes Europa-

Park aus?

Roland Mack: Ein Marktforschungsinstitut aus London

hat herausgefunden, wir haben bislang zu wenig

Hotelbetten für den Standort, gerade auch im Blick

auf den künftigen Wasserpark. Es bestehen ja auf

den 45 Hektar der neuen Fläche neben dem Hotel

Krønasår zwei weitere Hotelstandorte. Ich glaube,

dass wir schneller wachsen werden.

Thomas Mack: Im Ort Rust gab es ja immer die Sorge,

dass mit jedem neuen Hotel des Europa-Park die

Privatzimmer unter Druck geraten. Aber das ist überhaupt

nicht der Fall. Die Zahl der Übernachtungen

steigt und steigt. Inzwischen trägt der Gemeinderat

jeden neuen Antrag für ein Hotel mit, weil es zum

Erfolg aller beiträgt. Es gibt auch ständig weitere Privatzimmer.

Alle sind Gewinner. Die Saison ist ja auch

länger. Wenn jetzt noch die Wasserwelt kommt, erhöht

sich das noch stärker. Die ganze Region profitiert

davon.

Roland Mack: Beim aktuellen Hotel Krønasår war

sogar ein Raumordnungsverfahren gefordert. Erstmals

gab es die offizielle Sorge, wir würden der

bestehenden Hotellerie zu viel Konkurrenz machen.

Man will uns immer bei neuen Hotels unter der

300-Zimmer-Größe halten.

Thomas Mack: Noch nicht alle haben verstanden,

dass das Resort Europa-Park für sich lebt. Wir ziehen

keine Gäste aus der Region ab. Nein, im Gegenteil,

wir bringen der Region zusätzliche Gäste. Die

Leute wollen am Park wohnen und zu Fuß in den

Park gehen. Wir werden mit jedem neuen Zimmer

in Rust Freiburg keinen einzigen Hotelplatz wegnehmen.

Roland Mack: Übrigens noch ein weiterer Aspekt:

Wir haben mit den Hotels ganz anderes Fachpersonal

benötigt. Von Hotelkaufleuten bis zu Hausdamen

gibt es viele neue Berufsbilder. Das war eine

große Herausforderung. Wir sind damit auch ein

großer Ausbildungsbetrieb geworden.

Welche Rolle spielt die Online-Buchung bei der

Vermarktung?

Roland Mack: Zunächst haben wir fast ausschließlich

mit Reiseveranstaltern zusammengearbeitet.

Heute wird sehr viel direkt bei uns online gebucht.

Wir dürfen aber nicht vergessen, dass wir lange

den Vorteil hatten, über die Reiseveranstalter bundesweit

in die Kataloge zu kommen und in jedem

Reisebüro buchbar zu sein, deshalb halten wir den

Reiseveranstaltern auch heute noch die Treue, obwohl

die direkte Online-Buchung für uns betriebswirtschaftlich

wesentlich besser ist.

Thomas Mack: Übrigens, erst mit den Hotels sind

wir eine richtige Reisedestination geworden und

nicht nur ein Tagesausflugsziel. Unser großes Anliegen

war ja immer der Ausbau der Destination.

Gerade mit „Rulantica“ werden wir zu einem ganzjährigen

Reiseziel. Heute sind auch Mallorca, Italien

oder die Türkei unsere Mitbewerber, nicht nur

andere Freizeitparks. Jetzt sind wir mit Freizeitpark

und Hotels ein Resort. Deswegen haben wir auch

unseren Namen in Resort geändert mit Freizeitpark,

sechs Hotels, Golfplatz und vielem mehr. Das

Camp Resort ist entstanden für Jugendgruppen.

Inzwischen ist das Zelterlebnis mit Abenteuer,

Shows, Thematisierung und Westernsaloon bei allen

Gästen sehr beliebt. Wir können ja auch unsere

große Showkompetenz mit weit über 300 internationalen

Künstlern und Artisten auf alle Hotels

übertragen. Das kann kein anderer Mitbewerber

leisten.

Das Interview führte Horst Koppelstätter

10 träume Träume

11



Awards

Hotels

Gastronomie

auszug

auszug

Das internationale Freizeitportal

„Parkscout“ vergibt seinen begehrten

„Publikums Award“. Rund 35.000

Teilnehmer hatten abgestimmt und den

Europa-Park in zwei Kategorien zum

Sieger gekürt. Sowohl in der Rubrik „Beste

Freizeitpark Gastronomie“ als auch in

der Sparte „Bestes Themenhotel“ hatte

Deutschlands größter Freizeitpark mit

dem 4-Sterne Superior Hotel „Colosseo“

die Nase vorne.

Der Freizeit-Verlag Landsberg zeichnet die

besten Wellness- und Familienhotels des

Jahres aus. Dabei wurden die Europa-Park-

Hotels gleich zweifach ausgezeichnet:

Das 4-Sterne Superior Hotel „Santa Isabel“

erhielt in der Kategorie „Logis“ die „Kleine

Wellness Aphrodite“. Außerdem gewann

das 4-Sterne Superior Hotel „Bell Rock“

ebenfalls im Bereich „Logis“ den „Kleinen

Family Cup“.

Die weltweit größte Reise-Webseite

„TripAdvisor“ hat die „Travellers´ Choice

Awards“ verliehen. Vier Erlebnishotels in

der Rubrik „Familie“ schafften es unter

die deutschen Top Ten: Mit Platz drei

gelang dem 4-Sterne Superior Hotel „Bell

Rock“ abermals der Sprung aufs Podium.

Das 4-Sterne Superior Hotel „Colosseo“

belegte einen starken vierten Rang. Einen

sehr guten siebten und achten Platz

sicherten sich zudem die beiden 4-Sterne

Hotels „El Andaluz“ und „Castillo Alcazar“.

Das größte deutsche Urlaubs- und Reiseportal

„HolidayCheck“ hat zum wiederholten

Male zwei Hotels des Europa-Park

ausgezeichnet. Sowohl das 4-Sterne Hotel

„Castillo Alcazar“ als auch das 4-Sterne

Superior Hotel „Santa Isabel“ gehören

zu den beliebtesten Unterkünfte der

Nation und durften sich erneut über den

begehrten „HolidayCheck Award“ freuen.

Das 4-Sterne Superior Erlebnishotel

„Colosseo“ wird in der Kategorie

„Autoreisen“ auf den 1. Platz gewählt und

damit mit der exklusiven „Sunny Heart“

Hotelauszeichnung geehrt.

Über 40.000 Leser verleihen dem Europa-

Park das Prädikat „bestes Themenhotel“

(Hotel „Bell Rock“).

Zum wiederholten Mal in Folge erhält

das Hotel „Colosseo“ des Europa-Park

Hotel Resort den Neckermann Primo

Award. Mit dieser Auszeichnung gehört

das Hotel „Colosseo“ bereits seit seiner

Eröffnung 2004 zu den Lieblingshotels

der Neckermann-Kunden.

Das 4-Sterne Superior Hotel „Colosseo“

des Europa-Park wird im Rahmen des

Family Cup 2011 zum besten Familienhotel

im deutschsprachigen Raum

ausgezeichnet und erhält in der Kategorie

„Logis“ eine Auszeichnung für besondere

Familienfreundlichkeit.

Das Europa-Park-Hotel „Colosseo“ wird

von der Jury der Branchenkonferenz

„Hotelforum 2004“ zur „Hotelimmobilie

des Jahres“ gewählt. Unter Branchenkennern

gilt dieser Preis als Hotel-Oscar.

Roland Mack wird als „Hotelier des Jahres“

ausgezeichnet.

Das neu eröffnete Hotel „Bell Rock“

wurde 2012 mit dem „TopHotel Opening

Award“ als bester Newcomer in der

Kategorie „Exceptional“ ausgezeichnet.

Wellness Stars Deutschland zeichnet die

Europa-Park Hotels 2011 mit 5 Wellness

Stars aus.

Der „Schlemmer Atlas“ zeichnet den

Weinexperten Vincenzo De Biase des

Europa-Park als einen der besten 50

Sommeliers Deutschlands aus. De Biase

wird bei der Frankfurter Buchmesse vom

„Großen Restaurant & Hotel Guide“ zum

Sommelier des Jahres ernannt.

Beim Gipfeltreffen der Gastronomie in

Frankfurt am Main wird Zwei-Sterne-Koch

Peter Hagen-Wiest vom „Ammolite – The

Lighthouse Restaurant“ in den Kreis der 50

besten Köche Deutschlands aufgenommen.

Das Fine-Dining Restaurant „Ammolite –

The Lighthouse Restaurant“ im Hotel „Bell

Rock“ im Europa-Park erhält 17 Gault&Millau

Punkte.

Der Europa-Park wird mit dem

renommierten Hamburger Foodservice-

Preis für sein „herausragendes Hospitalityund

Foodservice-Angebot“ ausgezeichnet.

Das Fine-Dining-Restaurant „Ammolite –

The Lighthouse Restaurant“ im Hotel „Bell

Rock“ im Europa-Park wird rund zwei Jahre

nach Eröffnung mit dem zweiten Michelin-

Stern ausgezeichnet.

Roland Mack wird mit der renommierten

Brillat-Savarin-Plakette geehrt.

Die Restaurants der spanischen

Erlebnishotels des Europa-Park

Hotelresort „El Andaluz“ und „Castillo

Alcazar“ erhalten vom Tourismusverband

Baden-Württemberg und der DEHOGA

Baden-Württemberg die Auszeichnung

„Familienrestaurant 2003“.

12 träume Träume

13



Königssuite im Hotel „El Andaluz“.



Von Stefan Tolksdorf

„Aus Träumen Räume machen“

El Andaluz

Eviva

España

Es war der Start zu einer neuen Erfolgsstory: Mit

der Eröffnung des Themenhotels „El Andaluz“ im

Europa-Park begann 1995 für die Unternehmerfamilie

Mack eine Ära als Hoteliers. Im Facebook-Ranking

der beliebtesten deutschen Hotels verzeichnet das

„El Andaluz“ eine Steigerung von anfangs 4.000 auf

mehr als 46.000 Fans bis heute – ein regelrechter

Quantensprung. „Wir sind über die gesamte Saison

zu mehr als 90 Prozent ausgelastet“, sagt Michaela

Doll-Lämmer, Direktorin der Europa-Park-Hotels.

Dieser Boom war vor zwei Jahrzehnten allenfalls für

einige unverbesserliche Visionäre zu erahnen. Rudolf

Neumeier ist einer von ihnen.

Der namhafte Innenausstatter aus dem bayerischen

Holzkirchen lieferte die entscheidenden Anregungen

für das erste der Mack-Hotels und stand auch bei der

Konzeption der folgenden Hotelbauten an vorderster

Front. Seine Devise: „Aus Träumen Räume machen“

hat er im Europa-Park auf ideale Weise umgesetzt.

Vor allem Neumeiers Enthusiasmus und seiner Überzeugungskraft

ist es zu verdanken, dass eine Vision

Wirklichkeit wurde, der eine unvergessliche Reise voraus

ging. Das Ziel: natürlich Spanien!

Als er mit Franz und Roland Mack nach Andalusien

aufbrach, zweifelte Neumeier keinen Augenblick

daran, dass es ihm sehr bald gelingen würde, seinen

Freund Roland und dessen Familie für sein Lieblingsland

zu begeistern. Spätestens im zauberhaften Sevilla

sprangen die Tore auf : „Was für ein Land! Eviva

España!“

Rudolf Neumeier

Visionär · Gestalter · spanienbegeisteter.

Die schönsten Paradores der iberischen Halbinsel,

in denen die Reisenden Logis nahmen, taten ihr Übriges.

Ein Hotel vor dem Gelände des damals fast

20-jährigen, stetig wachsenden Europa-Park, ein

Stück Spanien in Südbaden als Standquartier und

Erholungsort für die Parkbesucher und etwaige Kongressgäste

– dieser Gedanke öffnete für die Planer

ganz neue Dimensionen.

Nur Parkgründer Franz Mack blieb einstweilen skeptisch.

Eine gern kolportierte Anekdote: Den Seniorchef

zieht es in einer durchgrübelten Nacht zu den

am Vortrag abgesegneten Plänen. Besorgt schneidet

er feinsäuberlich mit einer Rasierklinge das geplante

vierte Geschoss heraus.

Die Zweifel des Seniors sollten sich schon bald als gegenstandslos

erweisen: Ein Jahr nach der Eröffnung

des Hauses in Anwesenheit des berühmten Tenors

José Carreras war ein Anbau nötig – die so genannte

„Alhambra“.

16

träume

träume 17



Von der Fassadengestaltung bis

zur Inneneinrichtung ließ man

dem fantasievollen Gestalter Rudi

Neumeier nahezu freie Hand. Ein

Genuss, den jung Gebliebenen

durch die von ihm entworfenen

Suiten und Säle zu begleiten, denn

Neumeiers Spanienbegeisterung

ist ungebrochen. Spürbar wird sie

in seiner Freude am sprechenden

Detail – in keinem anderen Hotel

des Resorts so augenfällig wie

eben hier. Den Besucher will er

auf eine vielfältige Entdeckungsreise

schicken – in die Geschichte

und Kultur der iberischen Halbinsel.

Im „El Andaluz“ stimmt eigentlich

alles, außer dass es nicht

am Mittelmeer oder am tosenden

Atlantik, sondern am Oberrhein

liegt.

Vom Entrée bis zur Decke kommt

dem Besucher nahezu alles zauberhaft

spanisch vor – selbst das

„Karussell der Narren“ vor dem

Eingang hatte seinen Platz ehemals

auf der Weltausstellung von

Sevilla. Im Patio sieht sich der Besucher

umfangen vom Ambiente

eines andalusischen Palastes. 25

Reiter sollten in einem derartigen

Innenhof Platz finden, wo

der spanische Patrón seine Landarbeiter

instruierte und hohe

Gäste empfing. Maurische Bauformen

stehen hier Pate. Ebenso

orientalischen Ursprungs sind die

wundervollen Azulejos, welche

die Wände auch der Treppenhäuser

zieren – glasierte Kacheln mit

typisch spanischen Motiven, wie

dem Wappen der beiden vereinigten

Königreiche Kastilien und

Aragon – allesamt gefertigt von

andalusischen und katalanischen

Spezialmanufakturen. Dann die

Türfassungen im plateresken Stil

– größtenteils Originale aus Spaniens

goldenem siebzehnten Jahrhundert.

Bienvenida

18 träume

träume 19



Das Auge kommt nicht zur Ruhe – überall Überraschungen

und Wiedererkennungseffekte. Neumeiers

Kennerschaft für kuriose Antiquitäten ist allenthalben

zu spüren.

So hat er in der Bar „El Circo“ mit unzähligen originellen

Accessoires die bunte Welt der Artisten lebendig

werden lassen und im Restaurant „Don Quichotte“

hat er der agrarischen Tradition des Landes

gedacht. Der atmosphärisch in buntes Licht gehüllte

Spa-Bereich erinnert an die ornamentale Pracht

der Alhambra, ebenso wie der Gartenhof. Er weckt

Erinnerungen an den Generalife-Palast. Schließlich

waren es die Mauren, welche die Schönheiten des

Oasengartens in Al Andaluz (damals noch der Name

für das komplette islamische Spanien) und Südeuropa

einführten, ebenso zahlreiche Nutzpflanzen, wie

Palmen, Zitronen und Orangen. Ein Ort der Ruhe und

Erholung.

Variaciones de

tapas

Aceitunas

Aceitunas fritas

Aïoli

Albóndigas

Alcachofas en salsa de tomate

Alcachofas fritas

Alcachofas rellenas

Alitas de pollo

Almejas

Almendras fritas

Angulas al ajillo

Arroz con leche

Atún con tomate

Atún en escabeche

Bacalao

Bacalao con pimientos y patatas

Banderilla

Berberechos al vapor

Boquerones en vinagre

Boquerones fritos

Cacahuetes

Calamares a la romana

Calamares rellenos

Cañaillas

Caracoles a la llauna

Carne en salsa

Cerdo a la naranja

Champiñones al jerez

Chipirones a la andaluza

Chipirones en su tinta

Chorizo

Chorizo a la riojana

Chorizo a la sidra

Churros con chocolate

Ciruelas

Crema catalana

Crema de naranja

Croquetas de jamón

Dátiles con bacon

Empanada

Ensalada rusa

Esparragos

Flan

Gambas a la plancha

Gambas al ajillo

Gambas rebozadas

Gazpacho

Higadillos al jerez

Huevos rellenos

Jamón

Jamon ibérico

Jamón serrano

Leche frita

Mejillones a la marinera

Mejillones al vapor

Morcilla frita

Natillas

Pan con tomate

Papas arrugadas

Patatas allioli

Patatas bravas

Patatas chips

Patatas fritas

Pescadito frito

Pimientos de padrón

Pimientos del piquillo al ajillo

Pinchos morunos

Pollo al ajillo

Pulpo

Pulpo a la gallega

Puntillitas fritas

Queso

Queso de cabra en aceite

Queso frito

Rabo de toro

Rancho canario

Riñones al jerez

Salmorejo cordobés

Sardinas en escabeche

Sardinas en espeto

Sepia a la plancha

Torrijas

Tortilla de patatas

Turrón

20

träume

träume 21



Weiter geht es zu den luxuriös ausgestatteten Zimmern

und Appartements. Der italienische Kunstmaler

Roberto Radici hat sie unlängst mit typisch spanischen

Motiven geschmückt. In elegantem Weinrot sind die

Wände gestrichen. Darauf spanische Kunst von Miró

bis Dalí. Und dann der Stierkampf. Der Nationalsport

der stolzen Spanier wird hier kunstvoll zelebriert. An

den Wänden, in Gemälden, Fotos und Accessoires.

Dazwischen Palmen und Zypressen im südlichen

Innenhof, ein plätschernder Brunnen im Zentrum.

Südlicher geht’s nicht. Geschmackvolle Brokatvor-

hänge in den Zimmern, spanisch-maurische Möbel,

Fresken, edle Stickereien auf den Bettüberwürfen

und zauberhafte Doppelstockbetten für Kinder. Wer

noch nie in Spanien war, der hat im „El Andaluz“ Gelegenheit,

in die kulturelle Faszination dieses Landes

einzutauchen. In der repräsentativen Königssuite –

gebucht gleichermaßen von Firmenchefs, Verliebten

und kinderreichen Familien – treffen wir auf die Fotos

des spanischen Königpaares. Leider haben sich Felipe

und Letizia im „El Andaluz“ noch nicht eingefunden.

Altbundeskanzler Helmut Kohl und der ehemalige

Bundespräsident Roman Herzog zeigten sich aber,

ebenso wie Boris Becker und andere Gäste aus der

ganzen Welt, sichtlich beeindruckt vom gelungenen

spanischen Ambiente. Firmen wie Bosch, Meiko und

die Telekom nutzen das Hotel schon für Seminare

und Konferenzen. Auch Rudi Neumeier ist runde zwei

Jahrzehnte nach der glanzvollen Eröffnung mehr

als zufrieden mit seinem ersten Europa-Park-Hotel:

„Spanischer geht’s nicht – ein echtes Highlight!“ Und

natürlich freut er sich schon auf die nächste Feria de

Sevilla! In Spanien und am Oberrhein.

Goya · Velázquez · El Greco

die gr0SSen spanier

22

träume

träume 23



Ein echtes Highlight

El andaluz

Spanische Sommerfinca

Patio

1995

eröffnet

680

Betten

Suiten:

Themensuiten,

luxuriöse

Königssuite

Gastronomie:

Spezialitätenrestaurant „Don Quichotte“

„Bodega“ mit Tapas und Tinto

Bar „El Circo“

Schwimmbad: beheizter Außenpool

Wellness: Wohlfühloase „Marrakesh“

Hotelshop „El Mercadillo del Andaluz“

1995 begann für die

Unternehmerfamilie Mack

eine Ära als Hoteliers

Eviva España!

PAtio

Spanien liegt am Oberrhein

24

träume

träume 25



Präsidentensuite „Königin Isabel“ im Hotel „Castillo Alcazar“.



So oder so ähnlich könnte es auf der

kastilischen Hochebene aufragen. „Alcázar“ –

das Wort bedeutet im Islamischen „befestigtes

Schloss“. Die Mauren brachten es nach

Spanien: Herrschaftszentren, weit wohnlicher

als die „Castillos“ ihrer christlichen Nachbarn,

die sich im Wohnstil an ihnen orientierten.

Die berühmtesten „Alcázars“ stehen in Sevilla,

Segovia und Toledo. Das einzige „Castillo

Alcazar“ aber blickt über die Rheinebene.

Schon von weitem eine echte Dominante

vor Deutschlands größtem Freizeitpark.

„Ist das wirklich eine Burg?“, will ein Knirps

von seinem Vater wissen. Der zuckt mit den

Schultern: „Vielleicht!“ Origineller hat kein

Hotel seine Vertikale kaschiert, wie dieser

„Burgturm“ mit dem überkragenden obersten

Geschoss.

Castillo

Alcazar

befestigtes

Schloss

28

träume

träume 29



Wer im eleganten

„El Andaluz“ eincheckt,

dem ersten der sechs

Europa-Park-Hotels,

und sich im Foyer links

hält, gerät alsbald

mitten hinein in die

Welt des „Alcázar“, eine

Welt des ritterlichen

Nationalhelden El

Cid und der „Reyes

Católicos”. Beide

Hotels teilen sich

ihre Rezeption

und Belegschaft.

Quadersteine und

Fackelhalter bezeichnen

das wechselnde

Ambiente – vom

blendend weißen

Palacio mit seinen

herrlichen Azulejos

ins eher rustikale

Mittelalter. Gespannt

sind wir, wie das

„Castillo“ wohl von

innen aussieht.

Zunächst lockt die

Aussicht!

Von jedem Stockwerk

ergeben sich prachtvolle

Blicke weit über den

Park, bis hin zum

Schwarzwald und an

den Saum der Vogesen.

Tief unter uns liegt

die spanische Arena,

in der im Sommer

Ritterspiele stattfinden.

Das Interieur des

Hauses entrückt uns

erwartungsgemäß

in die Geschichte

der iberischen

Halbinsel – von der

im 15. Jahrhundert die

Entdecker ausfuhren

und mit Gold und

Wissen über neue

Erdteile heimkehrten.

Alte und Neue Welt treffen sich

im Europa-Park symbolisch:

Vom einen Fenster

der Kolumbus-Suite

blickt man auf das

nur wenige hundert

Meter entfernte Hotel

„Bell Rock“. In diesen

Gemächern mag

sich der Gast wie in

Christoph Kolumbus‘

Kapitänskoje der Santa

Maria fühlen und die

Abbildungen an den

Wänden – Galeonen

und Karavellen –

künden von Spaniens

großer Zeit.

Christoph

Kolumbus

(1451-1506),

italienischer

Seefahrer

in spanischen

Diensten.

30

träume

träume 31



Die nahe Präsidentensuite „Königin Isabel“ erinnert

dagegen an Kolumbus’ Auftraggeberin, Königin

Isabella von Kastilien, die mit ihrem Ehemann

Fernando von Aragón die beiden christlichen Reiche

Spaniens vereinte und den Mauren ihre letzte

Bastion, das Königreich Granada, abrang. Wahrhaft

königlich lässt es sich hier logieren. Das Wappen

von Kastilien, der Burgturm und die gekrönten

Streifen Aragóns sind in den Räumen, die einer

herrschaftlichen Kemenate gleichen, allenthalben

präsent. Besonders beeindruckend: das schicke

Himmelbett. Wuchtige, edle Holztüren, Steinfliesen

und wahrhaft königliche Kissen mit kostbaren

Stickereien muten mehr als ritterlich an: fürstlich,

königlich, herrschaftlich. Erhaben im Burgturm

können bis zu sechs Edelleute in den beiden Präsidentensuiten

logieren. Auch die „Kolumbus-Suite“

und die des spanischen Kardinals Mendoza zeigen

sich im höfischen Ambiente. Rustikales Burgflair

paart sich gekonnt mit durchdachter Eleganz und

viel Komfort. Kostbare Stoffe, warmes Holz, edle

Teppiche und himmlische Betten verleihen den

königlichen Gemächern eine mystisch-ritterliche

Note.

Der Enkel der „Reyes Católicos“, der Habsburger Karl

V., sollte ein Reich erben, in dem die Sonne nicht

unterging – weil es von Mexiko bis Neapel reichte

– und auch das Land am Oberrhein einschloss. Die

Böcklins, die früheren Besitzer der Gegend am Europa-Park,

leisteten diesem bedeutendsten Herrscher

des 16. Jahrhunderts allzeit treue Dienste. Wahrhaft

kaiserlich wohnt es sich auch in Karls Appartement

im „Castillo Alcazar“. Auch die Frau, von der Kaiser

Karl im kalten Deutschland träumte, die schöne Isabella

von Portugal, ist in der stilecht bemalten Suite

zu sehen. Leider starb die heiß Geliebte schon mit 36

Jahren. Kaiser Karl kam nicht darüber hinweg.

Ritterlich auch die Zimmer im Castillo, in denen

jedes kleine Detail an die Zeit der Könige, Ritter

und Burgfräuleins erinnert. Die Betten in gotischen

Bogennischen, gediegene Schlossbeleuchtung,

Wandbemalungen und kuschelige Betten für die

kleinen Rittersleut, die sich mit Begeisterung in die

weichen Kissen fallen lassen ... und in ihren Träumen

auf den Spuren von El Cid wandeln. Der berühmte

Caballero, der zum spanischen Volkshelden wurde.

Seine Abenteuer werden hier lebendig.

ritter

Burgfräulein

32

träume

träume 33



Eine ansehnliche

Sammlung historischer

Joche, Sättel und

Trensen: kleine, bunt

bemalte Holzpferde

erinnern daran, dass in

Spanien und Portugal

die hohe Schule der

Reitkunst gepflegt

wird. Und wem käme

da nicht die Spanische

Hofreitschule der

Habsburger in Wien in

den Sinn? Zwischen den

ehemaligen Herren über

Freiburg im Breisgau

und ihren spanischen

Vettern bestand auch

ehetechnisch reger

Austausch, was die

zahlreichen Portraits

im „Castillo Alcazar“

verraten. Nicht

umsonst finden sich

im Untergeschoss

die Kopien von vier

Habsburgern des

Bildschnitzers Sixt von

Staufen: Zwei von ihnen

herrschten auch in

Spanien.

Das burgähnlichste

am Haus ist aber

der stimmungsvolle

gotische Rittersaal

im Erdgeschoss.

Hier glaubt man

sich endgültig

entrückt in die Zeit

der „Reconquista“.

Hier unten „regiert“

auch Frank Müller

als unumschränkter

„Maître de Plaisir“ für

Essen und Trinken,

oder, wie es heute

heißt: Direktor

Food & Beverage.

Begeistert zeigt er

die hochmoderne

Küchentechnik, die

beide Hotels versorgt.

Auch die Heiztechnik

der zwei kombinierten

Häuser kann sich

sehen lassen: Sie

verfügen über zwei

Gaskessel und ein

Blockheizkraftwerk. So

modern war noch kein

Castillo, und selbst die

spanischen Könige in

ihren Alcázars dürften

nicht annähernd so

komfortabel logiert

haben.

Auf der Höhe der Zinnen, im neunten Stock des Castillo, erinnert die Bar „Buena Vista Club“ an wohl die erfolgreichste Spanisch sprechende Band der Welt: die singenden

Legenden aus Kuba. Eine aufwendig geschnitzte Kassettendecke, darunter eine hölzerne Galerie, ganz wie auf einem spanischen Schloss des Siglo de Oro.

Gemütliche Mansarden und lauschige Turmgelasse bieten ein intimes Ambiente für Festlichkeiten aller Art, wie für gemütliche Stunden zu zweit. Da darf man sich

getrost als Don oder Donna fühlen, als Ritter oder Burgfräulein, Karl und Isabella – ganz nach Belieben. Die geräumige Bar mit ihrem offenen Kamin und einer schmucken

Bibliothek ist in verschiedene Themenbereiche gegliedert. Hier gibt es in jedem Winkel etwas zu entdecken, abgesehen von den erstklassig gemixten Drinks.

Mittelalterliche Holzbalken zieren die Decke, überall Wappen, auch eine Ritterrüstung steht bereit. Bei aller Vielfalt dreht sich hier oben aber alles um das „caballo“.

34

träume

träume 35



Burgturm

Castillo Alcazar

Befestigtes Schloss

1999

eröffnet

489

Betten

Für Ritter,

Burgherren und

Fräuleins

Buffetrestaurant „Castillo“

Panoramabar „Buena Vista Club“

„Pueblo del Agua“

„Zuverlässige

Informationen sind

unbedingt nötig für

das Gelingen eines

Unternehmens“

Christoph Kolumbus (1451-1506)

Y viva España!

36 träume

träume 37



Ruheoase im Hotel „St. Isabel“.



Von Ariane Lindemann

Auszeit hinter Klostermauern

Santa Isabel

portugiesischer

Charme

Zwei Kinder hüpfen begeistert mit ihren Teddybären

unterm Arm an der Klosterpforte vorbei durch die

Halle. „Schau mal, Mama, ein echter Mönch!“, ruft eines

der beiden mit Blick auf die Empore, auf der ein

Franziskaner in dunkelbrauner Kutte stehend in ein

Buch versunken ist. Vor einer Tür machen sie Halt und

gucken neugierig hinein. „Pssst ... eine echte Kapelle!“

Wer durch die Klosterpforte das Hotel „Santa Isabel“

betritt, findet sich in einer anderen Welt wieder. Leise

gregorianische Gesänge erfüllen die klösterlichen

Mauern. Auf den Fluren ertönt mittelalterliche Flötenmusik.

Wie aus der Ferne klingt Kirchengeläut in

die Halle. Kinder spähen gebannt den langen Kreuzgang

entlang, durch dessen gotische Fenster die hellen

Sonnenstrahlen auf die Terracottafliesen fallen

– was für eine friedvolle feierliche Stimmung! Bilder

berühmter Mönche schmücken die schlichten weißen

Wände. Das Personal trägt helle kuttenartige Gewänder.

Wir sind im Kloster.

Immer wieder bleiben Gäste in der Halle vor dem großen

Bild über dem Kamin stehen. Es zeigt Königin Elisabeth

(1271-1336), die populärste portugiesische Königin

aller Zeiten, auch bekannt als die Heilige Isabel.

Sie ist berühmte Namensgeberin des Hotels. Bis heute

wird sie in der Legende um das „Rosenwunder“ verehrt.

Kirchenbänke, Beichtstühle, Kerzenständer und

schlichte Oberlichter aus Glas: Die ausgeklügelte sakrale

Anmutung strahlt viel Stil, Wärme und Gemütlichkeit

aus. Rings um den Raum legt sich ein breites

blauweißes Band aus echten portugiesischen Fliesen

in Bauchhöhe der Wand entlang. Die dekorativen Keramik-Importe

zeigen die Entdeckung Brasiliens durch

den Seefahrer Pedroa Álvarez Cabral. Auch die Entdecker

Magellan und Vasco da Gama treten im „Santa

Isabel“ an vielen Stellen in Erscheinung. Große und

kleine Spiegel, eine echte Orgel auf dem atriumartigen

Umgang im ersten Obergeschoss, mannigfache

Konterfeis von Weltumseglern und Entdeckern schaffen

eine faszinierende Atmosphäre. Das berühmte

Böcklin-Kreuz – eine Nachbildung des Kruzifixes aus

dem Freiburger Münster, das an die Anfänge des

Europa-Park um das Schloss Balthasar erinnert –

könnte nirgends besser passen als in die große Eingangshalle

dieses Hotels. „Refectorium“, „Convento“

und „Biblioteca Vasco da Gama“ sind die Namen wunderschön

gestalteter Räume mit schmucken Wandmalereien

und kostbaren Gemälden, die mit moderner

multimedialer Ausstattung für Veranstaltungen

genutzt werden können.

40

träume

träume 41



„Hier im Santa Isabel fühle ich mich wie zuhause“

Zur Eröffnung des Hotels „Santa Isabel“ kam 2007 die portugiesische Fußball-Legende Eusébio in den Europa-Park und gab folgendes Interview

Himmlische Klosterromantik

Die Liebe zu landestypischen Details setzt sich auf

den Fluren und in den Zimmern fort. „Jedes Detail

muss eine Geschichte erzählen“, davon ist Rudi Neumeier

überzeugt. Dass es im Hotel „Santa Isabel“,

aber auch in allen anderen Hotels im Resort, gelungen

ist, das Kulturgut anderer Länder so an den Gast

weiterzugeben, dass dieser sich in einer anderen

Welt wiederfindet, das ist sein Verdienst. Auch Portugals

Fußball-Legende Eusébio, der bei der Eröffnung

2007 dabei war, fühlte sich im portugiesischen

Flair wie zuhause (siehe Interview Seite 43). Bevor es

an den Bau des vierten Themenhotels ging, für das

eigentlich eine griechische Thematisierung vorgesehen

war, machte Rudi Neumeier, der ein Planungsbüro

in Holzkirchen betreibt, eine Portugal-Reise. Sein

Mitbringsel: Die Idee, im Europa-Park ein Hotel im

Stile eines portugiesischen Klosters zu bauen. Nach

Besichtigung des berühmten Hieronymus-Klosters

in Lissabon war Neumeier derartig begeistert, dass

er Roland Mack noch am Telefon für sein Projekt gewann.

Bereits auf der Rückfahrt hatte er genau vor

Augen, was in Rust entstehen sollte. Fortan brachte

er ein Original nach dem anderen aus Portugal und

Spanien in den Europa-Park. Auf unzähligen Reisen

erstand er Fliesen, Bilder, Reliefs, Kirchenausstattung,

Kacheln und Terracotta auf Flohmärkten und

bei Händlern. Sogar ein schmiedeeisernes Altargitter

aus dem berühmten Kloster Tomar hat er aufgespürt.

Bei der Gestaltung des Hotels hatte er völlig freie

Hand. Lediglich sein Vorschlag, auf dem Dach des

Hauses ein Storchennest zu installieren, fand beim

Parkchef keinen großen Anklang. „Wenn kein Storch

kommt, musst Du Dich reinsetzen, Rudi!“, hat Roland

Mack ihm damals gesagt.

Wie gefällt Ihnen das

portugiesische Hotel

„Santa Isabel“?

Eusébio: Ich habe wirklich

schon viele außergewöhnliche

Hotels in

aller Welt gesehen, in

Paris, New York oder Las

Vegas. Doch das „Santa

Isabel“ ist etwas Besonderes:

Ich fühle ich mich

vom ersten Augenblick

an zuhause. Das gilt

übrigens nicht nur für

das Hotel, sondern für

den gesamten Europa-

Park, den ich heute zum

ersten Mal erlebte. Ich

habe gerade meine Frau

in Lissabon angerufen

und ihr gesagt, wir

müssen mit unseren Enkelkindern

nochmal hier

herkommen und einige

Tage bleiben. Ich bin so

begeistert, das müssen

unsere Enkel unbedingt

sehen!

Die Spieler verdienen

heutzutage astronomische

Summen, viel mehr

als Sie während Ihrer aktiven

Zeit. Was hat sich

verändert im Fußball?

Eusébio: Fußball von

gestern und heute kann

man überhaupt nicht

vergleichen. Ich bin

schon sehr erstaunt,

wie das heute läuft.

Mir fehlt oftmals der

Zusammenhalt der

Fußballer untereinander.

Eine Fußballmannschaft

ist doch ein Team – alle

müssen zusammenspielen

– das bleibt beim

immer stärker vom

Kommerz geprägten

Sport von heute leider

vielfach auf der Strecke.

Unsere Liebe zum Trikot,

zum Team, zur Nationalmannschaft

war einfach

stärker als ich es heute

oftmals sehe. Zum

Geld. Ich habe damals

umgerechnet 30 Euro

bei Benfica Lissabon

bekommen und war

dennoch glücklich. Heute

geht es um Millionen.

Ich bin keinem neidisch.

Sie sind ein emotionaler

Mensch, der sich zum

Beispiel nie gescheut

hat, in der Öffentlichkeit

zu weinen. Welche

Bedeutung haben Emotionen

für Ihr Leben?

Eusébio: Ich habe

Fußball aus Liebe mit

viel Emotion gespielt.

Ohne Leidenschaft keine

Höchstleistung. Dabei

war für mich aber auch

immer der Respekt vor

den anderen Spielern

sehr wichtig. Wenn der

Gegner besser war, habe

ich das akzeptiert. Aber

keine Frage, natürlich

wollte ich immer Tore

schießen und gewinnen.

Welche Lebensweisheit

würden Sie jungen Menschen

mit auf den Weg

geben?

Eusébio: Das Entscheidende

für junge Mensche

ist ihre Ausbildung.

Darauf baut alles auf.

Eusébio

da Silva Ferreira

Sie sollen studieren.

Fußball ist gut, man

kann auch eine Zeit

davon leben, aber das

reicht in den seltensten

Fällen für das ganze Leben.

Ein guter Beruf ist

unerlässlich. Mein Tipp:

Keine Drogen, nicht

Rauchen, wenig Alkohol.

Und die Familie lieben,

das ist die Hauptsache.

Das Gespräch führte

Horst Koppelstätter

anlässlich der Eröffnung

des Hotels „Santa Isabel“.

„ Der Schwarze Panther“ wurde am 25. Januar 1942 in Mosambik geboren und ist am 5. Januar 2014

gestorben. Als portugiesischer Fußballspieler prägte er in den 60er Jahren den europäischen Fußball.

Eusébio war der Superstar der Fußball-WM 1966 und mit neun Toren auch Torschützenkönig. Er

wurde mit spektakulären Schüssen, feinen Dribblings und enormer Grundschnelligkeit zu einer der

Ausnahmeerscheinungen des Turniers und führte die portugiesische Fußballnationalmannschaft auf

den dritten Platz. Franz Beckenbauer sagt: „Vor ihm haben die besten Torhüter der Welt gezittert.“ Er

gewann mit Benfica Lissabon zehn Meisterschaften, fünfmal den Pokal und 1962 gegen Real Madrid

den Europapokal. 1968 gewann er mit 42 Toren den erstmals vergebenen „Goldenen Schuh“ als bester

Torschütze in Europas Ligen und wiederholte das Kunststück 1973 mit 40 Treffern. 383 Tore erzielte

er in 365 Einsätzen für Benfica, 41 Tore in 64 Einsätzen für das Nationalteam. Im Alter von 32 Jahren

beendete er 1974, nach einer schweren Knieverletzung, seine Karriere.

42

träume



Das Rosenwunder

Königliche Gemächer

Anklänge an klösterliche Kargheit werden in den

66 Schlafgemächern geschickt und klug in Szene

gesetzt, ohne in irgendeinem Winkel ungemütlich

oder kühl zu wirken. Im Gegenteil – durch die überzeugende

Inszenierung von Bildern, Stoffen, Decken,

Bettüberwürfen, alten Möbeln und den gemütlichen

Stockbetten für Kinder, die hinter einer Schranktür

mit seitlichen Guckschlitzen verschwinden, entsteht

pure Behaglichkeit in den Zimmern und Suiten.

Die Bäder sind kleine Wellnessoasen – liebevoll ausgestattet

mit Reminiszenzen an Portugal, an berühmte

Seefahrer und an das Mönchtum. 98 Prozent

der gesamten Dekoration des Hotels hat Rudi Neumeier

aus Portugal nach Rust gebracht. Schränke,

Hocker, Betbänkchen und immer wieder „Azulejos“,

die berühmten farbenprächtigen ornamentierten

Kacheln aus dem iberischen Raum.

Wenn die Mönche früher zur eigentlichen Bettruhe

noch Licht im Zimmer hatten, konnte der Abt dies durch

ein kleines Oberlicht über der Tür erkennen. Im „Santa

Isabel“ sind in Anlehnung daran die Zimmernummern

über jeder Tür beleuchtet. Hier, wie überall im Klosterhotel,

wurde absolut nichts dem Zufall überlassen.

In der Sagrado-Suite „König Manuel I.“ zaubern kräftige

Blautöne und warmes Braun ein prunkvolles

Ambiente. Eine feudale goldene Krone beleuchtet

den herrschaftlichen Raum. Das fürstliche Bad ist das

i-Tüpfelchen an Behaglichkeit gepaart mit Luxus. Die

Deluxe-Zimmer haben alle einen Balkon mit traumhaftem

Ausblick auf Schwarzwald und Vogesen oder

den Europa-Park.

Wenn sich vor dem Zubettgehen die eine oder andere

Zimmertür einen kleinen Spalt öffnet, guckt meist

ein Kind heraus, um nachzusehen, ob der Mönch

noch immer auf der Kanzel steht. Und tatsächlich, er

ist noch da. Das Klosterleben muss ganz schön anstrengend

sein, denkt sich so mancher junger Gast,

bevor er in den weichen Kissen im Klosterbett in

süße Träume versinkt, während ganz langsam auch

die gregorianischen Gesänge verstummen.

Die Namenspatronin

Rainha Santa Isabel war von

1282 bis 1325 Königin von

Portugal. In der Legende

um das „Rosenwunder“

wird sie bis heute für ihre

Mildtätigkeit gerühmt. Der

Legende nach schenkte

Santa Isabel ihre Reichtümer,

indem sie heimlich Gaben

an Armenhäuser und

Klöster verteilte. Dieser

Verschwendung von

Staatsgeldern wollte ihr Mann

König Dionysius von Portugal

ein Ende setzen und folgte

seiner Frau eines Tages, als sie

die Armen mit Gold und Silber

beschenken wollte. Auf seine

Frage, wohin Isabel gehen

wolle, antwortete sie, sie wolle

die Altäre des Klosters Santa

Cruz mit Rosen schmücken.

Ihr Mann forderte sie auf,

ihm den Inhalt des Korbes zu

zeigen. Mit den Worten „Mein

Herr, eine Königin Portugals

lügt nicht!“ öffnete Santa

Isabel ihren Korb und ein

schöner Strauß weißer und

roter Rosen erblühte.

Isabel ist die spanische

und portugiesische Form

des deutschen weiblichen

Vornamens Elisabeth. Dies

war auch der Name der

verstorbenen Mutter von

Roland und Jürgen Mack.

Somit ist die Namensgebung

für das Hotel „Santa Isabel“

auch eine Hommage an die

sehr großherzige Mutter der

beiden Brüder.

44

träume

träume 45



Irdische Freuden

Das „Santa Isabel“ ist ein Ort der Ruhe und der inneren

Einkehr. Die Kloster-Architektur und das sakrale

Ambiente bilden den perfekten Rahmen für üppige

sinnliche Genüsse. Friedlich und bequem schlafen,

Verwöhnprogramme für Körper und Seele genießen

und natürlich gutes Essen sind die weltlichen Werte,

die Glücksmomente erzeugen. Angefangen beim

guten portugiesischen Porto, dem Portwein aus dem

Duoro-Tal. Stark und süß schmeckt der fruchtige rote

Begleiter an einem kulinarischen Abend im Restaurant

„Sala Santa Isabel“. Beim Anblick der Räumlichkeiten

wird einem schnell klar, warum im Restaurant

dieses Hotels ein Spezialitätenbuffet vom Feinsten

aufgetischt wird. Denn wer sich hier einmal niedergelassen

hat, der möchte bleiben. Möglichst lange. Das

kann man am besten, indem man sich langsam, Stück

für Stück den iberisch-mediterranen Spezialitäten

nähert, damit sie auf der Zunge einen ganzen Abend

lang zum Erlebnis werden. Auch an den schönen Einrichtungsdetails

kann man sich nicht sattsehen. Der

Blick auf den Klostergarten mit alten Weinstöcken

und auf die drei Außenterrassen ist so friedlich-romantisch,

dass Spezialitäten wie der Secreto, das versteckte

Filet vom Iberico Belotta Schwein, Muscheln,

Pulposalat, geräucherte Fische und gegrilltes Fleisch,

spanischer Schinken und vieles mehr einen gebührenden,

südlich anmutenden Rahmen bekommen.

Ebenfalls in der „Sala Santa Isabel“ findet das reich-

haltige Frühstück statt. Wenn die Morgensonne auf

die dekorativen alten Apothekengläser fällt, die in historischen

Pharmazieregalen bis zur Zimmerdecke reichen

und nebenan den klösterlichen Kräutergarten in

hellstes Licht taucht, hat der Tag einen guten Anfang.

Was darf in keinem Kloster fehlen? Natürlich die Klosterschänke.

In der Eingangshalle sieht man durch eine

dicke Glasplatte im Boden in den urigen Bierkeller hinunter.

Der kleine schummrige Raum mit nur wenigen

Holztischen unter dem echten Kreuzgewölbe ist wie

geschaffen für fröhliche Mönchsgelage. Engelsputten

grüßen von den Wänden und wachen über die weltlichen

Gelüste, stilechte Bierkrüge mit Zinndeckeln

warten darauf, dass ihnen der erfrischende goldene

Saft eingeschenkt wird. Vielleicht ein Naturtrübes

frisch gezapft? Oder das prickelnde, obergärige Europa-Park

eigene Craft Bier „Pale Ale 1975“? „Nur bestes

badisches Brauwasser, ausgesuchte Rohstoffe wie

geröstetes Gerstenmalz und exotische Aromahopfen,

kommen in das nach handwerklicher Tradition

hergestellte Bier – gebraut im „Brauwerk Baden“ in

Offenburg. Es wird in allen Bars und Restaurants des

Resorts ausgeschenkt“, so Matthias Bansen, Direktor

Food & Beverage in den Hotels. Das beliebte vollmundige

Craft Bier harmoniert mit Fisch- und Fleischfondue,

der feinen Spezialität des urgemütlichen

Mönchskellers.

46

träume

träume 47



Innere Einkehr

„ ja, ich will!“

Die kleinen Weihwasserbecken an der Eingangstür

jedes Zimmers sind dekorative Anspielungen auf

das Leben im Kloster. Die Jakobus-Kapelle im Erdgeschoss

dagegen ist ein echtes kostbares Kleinod

sakraler Kunst. Mit einem Altar von 1640 aus dem

spanischen Toledo und einer Heiligenfigur aus dem

16. Jahrhundert hat sie eine faszinierende Geschichte.

60 bis 80 mal werden hier jedes Jahr Bräute von ihren

Zukünftigen vor den Altar geführt. Trauungen, Taufen,

Ehejubiläen und andere Veranstaltungen finden

in der kleinen Kapelle statt. Viele Menschen finden

den Weg hierher auch einfach nur zum Beten.

„Mit den Menschen, die sich in der Kirche im Europa-Park

begegnen, entwickeln sich wunderbare

Gespräche. Für viele ist es wichtig, mitten im Urlaub

oder in der Freizeitwelt einmal innezuhalten

und nachzudenken“, erzählt der katholische Diakon

Andreas Wilhelm, der gemeinsam mit dem evangelischen

Diakon Martin Lampeitl als Seelsorger

im Europa-Park arbeitet. „Es ist uns wichtig, auch

in einem Freizeitpark als Kirche präsent zu sein“, so

Wilhelm. Die Familie Mack ist seit Generationen

stark verwurzelt im christlichen Glauben. „Sogar

die Fahrgeschäfte werden vor Inbetriebnahme gesegnet

und auch alle Hotels“, weiß der Seelsorger

zu berichten. Nicht nur Freizeitspaß, sondern auch

ein Sinnangebot bieten, ist seit jeher das gelebte

Credo der Familie. Die Jakobus-Kapelle liegt am Jakobsweg

und ist Europa-Park-Gründer Franz Mack

gewidmet. Sein Foto auf dem Altar fällt jedem

gleich ins Auge. Auch die Norwegische Stabkirche

mitten im Park ist nicht nur eine architektonische

Attraktion aus dem hohen Norden, sondern vor allem

ein Zeichen dafür, dass Kirche auch oder gerade

mitten im fröhlichen Trubel ein Ort der Stille und

Einkehr sein kann.

48

träume

träume 49



Entschleunigen

Emanuela Stolzenberger

Masseurin · medizinische Bademeisterin.

Nicht nur Familien und Parkbesucher finden den

Weg ins „Santa Isabel“. Die klösterliche Herberge ist

auch eine erste Adresse für Menschen, die mal ein

paar Tage abschalten wollen. Nicht selten sieht man

Paare an der Klosterpforte stehen, die sich ein paar

Wellness-Tage als Auszeit gönnen. Denn dafür ist das

„Santa Isabel“ berühmt: für seinen ausgesprochen

schönen Wellnessbereich im Turm direkt unter dem

Dach. Schon beim Betreten des Panorama-Spa im

fünften Stock duftet es nach frischen Zitronen und

Vanille. Gedämpftes Licht und eine ruhige Atmosphäre

läuten ihn ein – den unendlichen Entschleunigungsmodus

über den Dächern von Rust. „Zu uns

kommen viele Menschen, die sich nach einem langen

Tag zwischen Trubel und Fahrgeschäften noch

etwas Entspannung gönnen wollen“, sagt Masseurin

Emanuela Stolzenberger. „Aber es kommen auch viele,

die den Park gar nicht von innen kennen, zum Beispiel

Business-Menschen und ‚Stresskandidaten‘, die

ganz bewusst zwei oder mehr Tage Ruhe brauchen.

Die sind bei uns natürlich goldrichtig.“ Das Angebot

an Massagen und Anwendungen ist abgestimmt

auf individuelle Wünsche und auch auf das jeweilige

Stresslevel. Besonders beliebt ist „Polynesia“, eine

Reise durch die Südsee. Wie kann man sich das vorstellen?

Bei einem wohltuenden Vanille-Peeling und

einer Bora-Bora-Massage werden für zwei bis zweieinhalb

Stunden mental die einzelnen Südseeinseln

abgeklappert. „Danach fühlen sich alle wie neu geboren“,

so die Erfahrung der Masseurin und medizinischen

Bademeisterin.

Es passiert nicht selten, dass sie die Tiefenentspannten

nach einiger Zeit aus ihrem wohlverdienten

Schlaf im traumhaft schönen Ruheraum, eingehüllt

in einen flauschigen Bademantel, zurück in den Alltag

holen müssen. Dann gibt es erst mal einen Tee.

Milchbäder, Baden im türkisfarbenem Lagunenwasser

oder Partnerangebote, wie gemeinsame Massage

mit ausgewählten Ölen, dazu ein Glas Cava

– auch das: einmalige Erlebnisse fernab vom Alltag.

Dampfbad, Hamam, Kosmetikanwendungen: Frauen,

Männer und auch Kinder haben die Wahl. „Wir

umgarnen die Gäste gerne ein bisschen, das tut ihnen

gut.“ Emanuela Stolzenberger liebt ihre Arbeit

im Kreuzgewölbe im „Santa Isabel“. Einen schöneren

Arbeitsplatz kann sie sich nicht vorstellen. In den Hotels

„Santa Isabel“, „Colosseo“ und „Bell Rock“ gibt es

außerdem einen großen Wellness- und Spa-Bereich

mit insgesamt sechs thematisierten Saunen mit

vielfältigen Anwendungen. Und egal, in welchem

Hotel man logiert, kann man hin- und herswitchen,

je nach Vorliebe. Der Pool des „Santa Isabel“ befindet

sich im Erdgeschoss und hat einen Zugang zum

Kinderwasserspielplatz des Hotels „Castillo Alcazar“.

Wenn je nach Tageszeit das Licht in den Innenraum

scheint, ist jeder Tropfen, der aus der riesigen Deckendusche

kommt, reine Meditation. Das „Santa

Isabel“ ist klösterlich-schlicht und elegant und verführerisch

zugleich. Und zwar vom Mönchsgelage

im urigen Bierkeller bis hoch unter das Dach im

edlen Spa-Ambiente. Roland Mack fand dann doch

noch Gefallen an der Idee, den Störchen eine Heimat

auf dem Dach des „Santa Isabel“ zu geben. Wie treue

Stammgäste kommen sie im Frühjahr und gehen im

Herbst. Anhand ihrer Beringung kann man erkennen,

dass immer dieselben Paare zurückkommen. Vom

Fenster des Spa aus kann man beobachten, wie die

prächtigen schwarz-weißen Vögel majestätisch ihre

Kreise ziehen. Vertraut man einem alten Volksglauben,

ist dem Haus Glück beschieden, auf dem ein

Storch sein Nest gebaut hat.

50

träume

träume 51



klösterlich · schlicht · elegant · verführerisch

santa isabel

Portugiesisches Klosterflair

2007

eröffnet

290

Betten

Konferenz- und

Veranstaltungsräume

für bis zu

400 Personen

Gastronomie:

Buffetrestaurant „Sala Santa Isabel“

„Brauereikeller“

Standardzimmer,

Deluxe-Zimmer,

Themensuiten,

Sagradosuiten

Schwimmbad: mit Inneneinstieg

Wellness- und Spa-Bereich

„Sankt-Jakobus-Kapelle“

König Manuel I.

Glück

Vertraut man einem alten Volksglauben, ist dem Haus Glück beschieden,

auf dem ein Storch sein Nest gebaut hat.

52

träume

träume 53



Conference meets Entertainment

confertainment

1998

gegründet

Mehr als

30

Veranstaltungsräume

rund 1.600

Veranstaltungen

im Jahr

Locations für

10 bis 5.000 Personen

54

träume

träume 55



Von christoph ertz

Wo Kongresse auch Spaß machen

confertainment

conference

Entertainment

„Habt Ihr gut gegessen“, fragt der Redner. Ein vielstimmiges

„Ja“ kommt zurück. „Seid Ihr müde? Oder

wollen wir weitermachen?“ Wieder lautet die vielstimmige

Antwort: „Ja.“ Mehr als 60 Vertriebsmitarbeiter

von „Dallmayr Vending & Office“ aus ganz

Deutschland sind im Europa-Park zu ihrer jährlichen

Tagung zusammengekommen. Anhand eines riesigen

Bildschirms im Tagungsraum „Biblioteca Magellan“

des Hotels „Santa Isabel“ gibt der Redner

Einblicke in Themen rund um den Automatenservice

und zeigt Best-Practice-Beispiele. Zum zweitägigen

Programm gehören neben Vorträgen und Präsentationen

auch allerlei kulinarische Highlights sowie

Teambuilding-Aktivitäten, wie eine erlebnisreiche

Schnitzeljagd durch den Freizeitpark. „Der Europa-

Park bietet unzählige Möglichkeiten, unsere Tagung

zu einem außergewöhnlichen Erlebnis zu machen.

Wir fühlen uns wirklich sehr gut betreut und freuen

uns, hier zu sein“, erklärt Carolin Bühler vom Dallmayr-Marketing.

Bei einem anderen Firmen-Event

wirbeln Tänzer über die Bühne, dazu vollführt eine

Luftakrobatin schwindelerregende Pirouetten. Beim

Finale ruft ein Moderator, untermalt von Kanonendonner

und Konfettiregen, mehreren Hundert Gästen

zu: „Hat es Euch gefallen?“ Jubel ist die Antwort.

Zu einer weiteren Veranstaltung reisen einmal im

Jahr sogar mehr als 6.000 IT-Fachleute aus der ganzen

Welt nach Rust, um an der größten Fachmesse

für Hosting und Cloud-Computing teilzunehmen. Per

Video-Schalte sprachen bereits Apple-Mitbegründer

Steve Wozniak, Whistleblower Edward Snowden und

der Computerviren-Experte Eugene Kaspersky zu

den Teilnehmern des „Cloud-Fest“.

Die drei Veranstaltungen sind Beispiele aus dem

„Confertainment“ des Europa-Park. Der Begriff setzt

sich aus den Worten „Conference“ und „Entertainment“

zusammen. Das vom Europa-Park geschaffene

Konzept ist längst zu einem Synonym für das erfolgreiche

Zusammenspiel von professionellem Tagen

und außergewöhnlichem Feiern geworden. „Von der

kleinen Familienfeier oder der Weihnachtsfeier eines

Handwerksbetriebs bis hin zur Jahreshauptversammlung

eines Großkonzerns decken wir alles ab“, erklärt

Confertainment-Leiter Ronald Schwär. Insgesamt

rund 1.600 Veranstaltungen finden mittlerweile jährlich

im Park statt, darunter auch noch Tanzfestivals,

Promi-Galas, Misswahlen, Parteitage und Sportmeisterschaften.

2017 hatten die Confertainment-Angebote

zusammen 86.000 Teilnehmer, eine weitere

Steigerung wird erwartet. Die Kundenreferenzliste

reicht unter anderem von der Bitburger Brauerei und

Coca-Cola Deutschland über den FC Basel, Porsche,

Bosch und Siemens bis zur Volksbank Lahr.

Bereits seit 1995, als mit dem „El Andaluz“ das erste

Themenhotel des Europa-Park eröffnete, werden

Tagungs- und Veranstaltungsmöglichkeiten angeboten.

1998 wurde dann das Confertainment gegründet.

Die Tagungs- und Veranstaltungsabteilung ist

seither stetig gewachsen. Ihre gegenwärtig 15 Mitarbeiter

begleiten die Kunden von der ersten Anfrage

bis zum eigentlichen Veranstaltungstag bei allen organisatorischen

Fragen. „Manchmal dauern die Vorbereitungen

länger als ein Jahr“, sagt Schwär.

56

träume

träume 57



Traumpalast

refectorium

Mehr als 30 Veranstaltungsräume

Insbesondere die Hotels des Parks und die Fülle an

Orten für die unterschiedlichsten Anlässe bereiten

den Boden für das Confertainment. Der Park bietet

insgesamt mehr als 30 Tagungs- und Veranstaltungsräume

mit Platz für zehn bis zu vielen hundert

Personen. Dabei hat jedes der fünf gegenwärtigen

Hotels zwei bis vier Tagungsräume direkt im Haus.

„Im Schnitt haben wir pro Veranstaltung 130 Gäste“,

sagt Ronald Schwär. „Manchmal sind es eine Handvoll,

manchmal aber auch Tausende.“ Der kleinste

Raum für das Confertainment ist die gediegen eingerichtete

„Captain`s Bridge“ im Hotel „Bell Rock“. „Er

ist besonders gut für hochrangige geschäftliche Treffen

geeignet“, beschreibt der Confertainment-Leiter.

Beispielsweise auch das Salon-Karussell „Eden Palladium“

bildet einen besonderen Rahmen für kleinere

Veranstaltungen. Für ein rustikaleres Ambiente etwa

zu Familienfeiern sorgt dagegen der „Brauereikeller“

im Hotel „Santa Isabel“. Ausgesprochen pittoresk ist

die Atmosphäre im Spiegelzelt „Traumpalast“ aus

den 1920er Jahren. Und in festlich klassizistische

Stimmung versetzt der Ballsaal Berlin die Gäste. Für

Großveranstaltungen bieten dagegen die „Europa-

Park Arena“ sowie der „Europa-Park Dome“ ausreichend

Platz. Die Tagungsräume sind allesamt auf

dem neuesten Stand der Technik. „Zum Beispiel

erwarten die Gäste heute brillante Bilder“, erklärt

Schwär. „Vor zwei Jahren haben wir daher alle Räume

modernisiert und unter anderem mit Full HD ausgestattet.“

Zur Grundausstattung gehören insgesamt

auch jeweils 45 Flipcharts und Pinnwände, um beste

Voraussetzungen für Tagungen zu bieten.

58 träume

träume 59



Hotels tragen zu den Sinneseindrücken bei

Viele Kunden buchen Abendprogramme hinzu. Das

Showprogramm des Europa-Park mit rund 300 internationalen

Künstlern bietet mit seinen vielen

Facetten für jeden Geschmack den passenden Rahmen.

Beispielsweise bei der Europa-Park Dinner-

Show präsentieren sie im Barocktheater „Europa-

Park Teatro“ Akrobatik, Tanz und Musik, während

ein Galamenü von Sterne-Koch Peter Hagen-Wiest

serviert wird. Am Ende eines erlebnisreichen Tages

heißt es übernachten. Die aktuell fünf parkeigenen

Erlebnishotels bieten italienisches Flair im „Colosseo“,

portugiesische Kloster-Idylle im „Santa Isabel“,

ritterliches Burg-Ambiente im „Castillo Alcazar“ oder

spanische Nächte im „El Andaluz“. Im Vier-Sterne Superior

Hotel „Bell Rock“ nächtigen die Gäste im maritimen

Flair Neuenglands. „Auch Veranstaltungen

mit 1.000 Übernachtungen sind für uns heute kein

Problem“, betont Schwär.

Mit dem neuen Erlebnishotel „Krønasår“ an der

Wasserwelt Rulantica weiten sich die Möglichkeiten

noch mehr aus. Dort wird es zwei zusätzliche vielfältig

nutzbare Veranstaltungsräume geben. „Hinzu

kommen die Terrasse, Restaurants und Bars, die wir

ebenfalls nutzen können“, blickt Schwär voraus. Doch

schon heute gilt: „Gäste berichten immer wieder,

dass Tagungen bei uns anregender und inspirierender

sind als in sonst üblichen Tagungshotels. Oft bringen

wir die Gäste mit dem Europapark-Express zu ihrem

Hotel, allein diese Anfahrt ist schon erbauend, dann

kommen die thematisch attraktive Gestaltung und

die hohe Qualität unserer Hotels dazu. Die Hotels tragen

viel zu den Sinneseindrücken bei den Gästen bei.“

Räume für jeden

Anlass

Arena of football

ballsaal Berlin

Bayerischer biergarten

Biblioteca MAgellan

Biblioteca Vasco da gama

convento

alhambra

bistro la cigale

bodega

borghese di rolf knie

brauereikeller

canaletto

captain´s bridge

circus celebration

colonial house

eisstation

europa-park arena

europa-park teatro

europa-park dome & Foyer

Foyer & konferenzraum Goethe

Globe Theater

harvard

Jeanne d‘arc

Kaffi Hús

konferenzraum heinrich mack

konferenzraum st. Petersburg

La sala Bianca

la scala

Magellan – lounge & Bar

Magic cinema

miguel de cervantes

narrenscheune

pizzeria venezia mit restaurant

refectorium

Restaurant Antica Roma

Restaurant captain´s finest

Restaurant castillo

Restaurant cesare

Restaurant Don Quichotte

Restaurant harborside

Restaurant medici

Restaurant sala santa isabel

Restaurant schloss balthasar

Restaurant seehaus

Restaurant turnierzelt

rock-café

rossini – la sala

salle d‘europe

salle petit paris

salle strasbourg

salon versailles

schwarzwälder vogtshaus

silver lake saloon

spanische arena

taverna mykonos

traumpalast

verdi – la sala

weinkeller enoteca di siena

wiener beisl

Yale

60

träume

träume 61



Ronald Schwär, Leiter Confertainment.

Die tägliche Herausforderung von Schwär und seinen

Mitarbeitern besteht darin, für die vielen verschiedenen

Anlässe stets den genau passenden

Rahmen zu organisieren und jede Veranstaltung

zu einem Ereignis werden zu lassen. Um dieses Ziel

zu erreichen, können die Veranstaltungsexperten

wortwörtlich aus dem Vollen schöpfen. Bei Bedarf

stehen der Fundus an Kostümen und Requisiten sowie

die Künstler, Artisten und Handwerker des Europa-Park

zur Verfügung. Wird kurzfristig eine Bühne

benötigt, lässt die Abteilung diese von der parkeigenen

Schreinertruppe bauen. Möchte ein Firmenchef

seine Belegschaft als Pirat oder Cowboy begrüßen,

findet sich ganz sicher das entsprechende Kostüm

und wird rasch von einer Schneiderin auf die benötigte

Größe angepasst. Dies zeigt zudem: An dem

Erfolg des Event-Standbeins arbeiten viele Mitarbeiter

mit. Während die Dallmayr-Mitarbeiter in ihrer

Tagung gerade den Vortrag über Kaffeeautomaten

verfolgen, bereitet Benjamin Probst mit zwei Kollegen

von der Ausstattungstechnik den Saal „La Scala“

im Hotel „Colosseo“ für ein Firmenevent am Abend

vor. Tische werden festlich gedeckt, Stühle herbeigeschafft

und Bühnentechnik aufgebaut. „Manchmal

kommt es vor, dass eine Veranstaltung nachts um 2

Uhr endet und am Morgen um acht steht die nächste

am gleichen Ort an“, berichtet Probst. „Dann muss

alles sehr fix gehen, aber wir sind gut aufeinander

eingespielt.“ Seinen persönlichen Rekord beziffert er

auf 56 Veranstaltungen in einer Woche, an denen er

mitgearbeitet hat.

Die Mitarbeiter, die erstklassigen Hotels, die abwechslungsreiche

Gastronomie, seine Spaßangebote

und seine Infrastruktur lassen den Europa-Park

im Veranstaltungsbereich zu einem Land der unbegrenzten

Möglichkeiten werden. „Solch ein Ambiente

für Veranstaltungen auf hohem Niveau gibt es

sicher kein zweites Mal“, sagt Schwär.

land der unbegrenzten Möglichkeiten

Feste · Events · tagungen

62

träume

träume 63



Confertainment Center

Europa-Park Arena

2017

eröffnet

3.400

Quadratmeter

Galaabend

Messe · Tagung · show

Konzert · TV-Event

Platz für 5.000 Personen

Catering bis zu 2.400 Personen

VIP-Bereich

Empore

Konferenzraum

64

träume

träume 65



„Caesare & Cleopatra Suite“ im Hotel „Colosseo“.



Stargast Claudia Cardinale.

Von Horst Koppelstätter

Ein Stück Italien

C o l o s s e o

mio

Caro

Wer zog mehr Blicke auf sich, das neue Hotel „Colosseo“ oder die weltberühmte

Filmdiva Claudia Cardinale? Zur Eröffnung des Hotels „Colosseo“ im Europa-Park

im Juni 2004 kam sie als Stargast „Ich bin eine Frau, die niemand stoppen kann.

Ich werde nie in Pension gehen“, sagte die Schauspielerin der italienischen Tageszeitung

„Corriere della Sera“ im März 2018. „Mit 80 bin ich eine Frau, die mit sich

im Reinen ist.“ Nach dem Krieg verkörperte sie als Schauspielerin in unzähligen

Rollen ihr bezauberndes Heimatland Italien. Bis heute ist sie charmant und sexy

geblieben, das Alter scheint bei ihr Nebensache.

Das Hotel „Colosseo“ ist eines der größten Hotels in Deutschland. Es ist so italienisch,

dass man glaubt, man wäre dort – in dem schönen, sonnenverwöhnten

Land mit den guten Weinen, den fröhlichen Temperamenten und wunderbaren

Künsten. Die Portofino-Fassaden sind so authentisch wie der monumentale Colosseobogen,

von dem aus man auf die Piazza hinunterschaut. „Ich spüre, mit wie

viel Liebe hier ein Stück Italien entstanden ist“, schwärmte die Filmdiva mit einem

strahlenden Lächeln zu Roland, Jürgen und dem damaligen Seniorchef Franz

Mack. Rund 700 Gäste feierten mit, als das größte Hotel Baden-Württembergs

seine Tore öffnete. Mehr als 50 Millionen Euro investierte der Europa-Park in das

4-Sterne Superior Hotel.

Légion

D`honneur

Roland Mack und

Claudia Cardinale sind

beide mit dem höchsten

französischen Orden

„Légion d‘honneur“

ausgezeichnet. Der Orden

wurde am 19. Mai 1802 von

Napoleon Bonaparte,

damals noch Erster Konsul,

in der Absicht gestiftet,

militärische und zivile

Verdienste, ausgezeichnete

Talente und große

Tugenden zu belohnen.

In Zivilkleidung wird die

Miniatur als rotes Band

oder als rote Rosette im

Knopfloch getragen.

Michael, der Sohn von

Roland Mack wurde unterdessen

zum Honorarkonsul

Frankreichs ernannt.

68

träume

träume 69



Auch viele Jahre nach seiner Eröffnung steht das

„Colosseo“ auf der Beliebtheitsskala der Europa-Park-

Gäste ganz weit oben. Wir treffen die Hoteldirektorin

Michaela Doll-Lämmer und den für die Gastronomie

verantwortlichen Direktor (Food & Beverage) Frank

Müller bei einem Rundgang durch das „Colosseo“.

Wie kam es eigentlich zur Idee, Italien als Hotel

abzubilden?

Michaela Doll-Lämmer: Italien ist einfach für uns

Deutsche ein unglaublich wichtiges Urlaubsziel. Da

kommt vieles zusammen: schöne Landschaften, gutes

Essen und guter Wein, freundliche und herzliche

Menschen, tolle Städte, antike Denkmäler. Diese vielen

Italienfaktoren bis hin zur Lebensfreude finden

die Gäste nahezu überall hier im Hotel, auch bei den

Mitarbeitern ...

Frank Müller: … natürlich spielt auch das Essen eine

große Rolle, aber wir bieten dem Gast unglaublich

viele weitere Besonderheiten. Gerade wurden die

Räume vom berühmten italienischen Freskenmaler

Roberto Radici neu gestaltet. Italienische Lieferanten

beliefern uns direkt mit Lebensmitteln

aus Italien. Wir arbeiten mit italienischen Winzern

zusammen und übrigens auch mit dem besten Käsehersteller

aus Italien. Es versteht sich von selbst,

dass wir italienische Köche beschäftigen. Diese lieben

es, ihre Heimat zu präsentieren. Das ist schon

sehr authentisch. Italienische Küche ist weit mehr

als nur Pizza und Gelati. Wir versuchen, Italien wirklich

zu leben. Unser Sommelier Vincenzo de Biase ist

ein Vollblut-Italiener und Weinkenner mit Leib und

Seele, Das spüren unsere Gäste, die sich wie in Bella

Italia fühlen.

bella

italia

70

träume

träume 71



Wie drückt sich die Thematisierung in den Zimmern

aus? Und was zeichnet die Suite aus, in der

wir gerade sitzen?

Doll-Lämmer: Das ist die Suite Arminius ...

… oh, wer war denn Arminius …?

Doll-Lämmer: Benannt nach Armin Rosenkranz, der

jahrelang als Familienmitglied hier als Direktor tätig

war … wenn wir von der italienischen Thematisierung

sprechen, fängt das ja schon damit an, dass wir uns

hier im Colosseo-Bogen befinden. Die Suite hat vier

Meter hohe Räume. Alle Wände sind aufwendig in alter

Freskentechnik vom renommierten italienischen

Maler Roberto Radici bemalt. Das ist eine großartige

künstlerische Leistung. Viele antike Themen aus Rom

wurden aufgearbeitet. Der Blick nach draußen fällt

auch auf Teile des Colosseo und selbst die kleinen

Kinderbetten haben lustige italienische Motive. Im

Bad haben wir ebenfalls Malerei und hochwertigen

italienischen Marmor. Selbst die Bettüberwürfe sind

mit italienischen Motiven versehen. Die Türen sind

alten italienischen Portalen nachempfunden. Alle

Materialen sind Originale, das ist uns sehr wichtig.

Im Reinigungsaufwand ist das nicht immer ganz einfach,

aber letztlich werden wir so authentisch.

Die Zimmer sind ja auch optimal auf Familien mit

Kindern ausgerichtet?

Doll-Lämmer: Wir haben in allen Zimmern Kinderbetten.

Das ist ja enorm wichtig für uns und zieht

sich durch alle Hotels. Überall gibt es die Etagenbetten.

In vielen Zimmern gibt es Kindermöbel, wie diese

Kindersitzgruppe mit kleinem Sessel und Tisch. In

manchen Suiten sind Kinderbäder eingerichtet, wo

die kleinen Gäste durch kleine Türen durchgehen mit

kleiner Toilette. Auch im im öffentlichen Bereich und

in den Restaurants gibt es extra Toiletten für Kinder –

mit integrierten Wickeltischen. Bei uns sind auch alle

Spielecken thematisiert, zum Beispiel wie eine alte

italienische Baustelle mit Netzen und Gängen, da

stecken schon viele Ideen drin. Im Kinderwasserspielbereich

ist alles animiert wie in einem großen Schiff,

das in den Kinderpool fährt. Bei uns ist alles mit viel

Liebe zum Detail ausgewählt und im „Colosseo“ ist

eben alles bis in den kleinsten Winkel italienisch.

Müller: Der Kindergast ist ein vollwertiger Gast. Die

Kinderbuffets sind abgesenkt und alles auf die Größe

abgestimmt. Selbst im Sternerestaurant „Ammolite“

sind Kinder willkommen. In jedem Restaurant gibt es

eine eigene Kinderkarte. Solche Details tragen schon

sehr stark zum Erfolg bei.

Pinocchio

„Von allen Berufen auf der Welt gibt es nur einen einzigen, der mir gefallen könnte. Und was für ein Beruf wäre das?

Essen, trinken, schlafen, mich vergnügen und von früh bis spät ein Vagabundenleben führen“.

72

träume

träume 73



Wie schwierig war es, das perfekt durchzustylen?

Müller: Es bedarf vieler Menschen mit gutem Geschmack.

Der Innenarchitekt Rudi Neumeier hat ein

exzellentes Händchen, wir haben eine Eigentümerfamilie,

die jedes Hotelzimmer fast wie ihr eigenes

Wohnzimmer behandelt und viele Ideen einbringt.

Da werden auch sehr hohe Ansprüche gestellt bis hin

zu den Wandmalereien und Kunstwerken und zur

Ausgestaltung. Wir versuchen selbst auch als Mitarbeiter

möglichst viel dazu beizutragen und bekommen

von der Unternehmerfamilie große Freiheiten,

die Qualität auch umzusetzen.

Doll-Lämmer: Da fügen sich viele Mosaiksteinchen

zu einem Bild. Nur durch das Zusammenspiel vieler

Menschen kann so etwas entstehen. Wir wollen keinen

billigen Abklatsch aus Pappmaché, sondern es

muss möglichst viel echt sein.

Müller: Damit schaffen wir es auch, die Verweildauer

der Besucher weiter zu erhöhen. Die Hotels sind allein

ein eigenes Reiseziel. Viele Gäste kommen einfach

nur, um Kaffee zu trinken zu uns. Außerhalb der

Saison bieten wir ja beispielsweise die sehr erfolgreichen

Wohlfühlwochen für unsere Gäste.

Wie ist es mit der Kleidung der Mitarbeiter?

Doll-Lämmer: An der Rezeption sind die Togas der

Mitarbeiter den alten Römern nachempfunden. Beim

Housekeeping mussten wir das ein bisschen abwandeln,

die Kleidung muss ja für die tägliche Arbeit auch

praktisch sein. Aber das Italienische kommt immer

durch.

Müller: Das ist ja in allen Hotels wieder individuell

im Europa-Park. Der Aufwand hierfür ist sehr hoch.

Die Einkleidung eines einzigen Kellners im Restaurant

Captain‘s Finest kostet beispielsweise 700 Euro. Darin

sind die Kosten für die Logistik, die eigene Kleiderkammer

und die Schneiderei noch nicht enthalten.

Das sind schon enorme Beträge, die sich summieren.

Die Rückmeldung der Gäste ist allerdings groß. Das

kommt an.

Opera

Nessun dorma

Vincerò!

casanova · maranello · Vaticano

74

träume

träume 75



Jetzt sind wir in den Restaurants des „Colosseo“.

Wie drückt sich hier Bella Italia aus?

Müller: Es ist das ganze Lebensgefühl. Die Olivenbäume,

die einfachen karierten Tischdecken ein Platz im

typischen Weinkeller. Es stehen ein erstklassiges Olivenöl

und ein besonderer Balsamico-Essig auf dem

Tisch. Der offene Blick auf den Pizzaofen. Das sind

Italiener, die da arbeiten – eine wunderbare neue

Pizzeria. Wir haben hier einen ehemaligen Ziegenstall

zum Pizzarestaurant La Romantica umgebaut.

Es ist eine der schönsten Pizzerien, die man sich vorstellen

kann, mit einer herrlichen Terrasse mit Blick

auf den Colosseobogen. Der Pizzaofen kommt direkt

aus Italien. Er wird mit Holz befeuert, hat einen Drehteller

und entwickelt eine Hitze bis 250 Grad Celsius.

Innerhalb von eineinhalb Minuten ist die Pizza fertig

auf einem Top Niveau. Das zieht sich durch alle

Restaurants. Wir haben es geschafft, alle Gäste zufriedenzustellen.

Ebenso haben wir ein hochwertiges

Buffetrestaurant, bedienen das Pizzasegment und

bieten ein tolles italienisches Feinschmeckerrestaurant

auf hohem Niveau, das „Medici“. Wir können jeden

Geldbeutel und jeden Geschmack zufriedenstellen.

Am Abend haben wir hier 500 Gäste oder mehr

allein in der Pizzeria.

Wie ist es mit der Kunst?

Doll-Lämmer: Die Kunst spielt eine sehr große Rolle.

Die Fassadenmalerei ist Portofino nachempfunden.

Wir haben nicht nur viele Freskenmalereien, sondern

auch sehr viele Gemälde und andere Kunstwerke in

den Hotelräumen. Erstklassige Kunstmaler und Stukkateure

wurden dafür engagiert. Dafür hat die Inhaberfamilie

Mack sehr viel Geld investiert. Der Gast

spürt das schon sehr stark.

salute

Vincenzo De Biase, Sommelier.

76

träume

träume 77



Wie fallen die Reaktionen der Gäste aus?

Doll-Lämmer: Der erste Aha-Effekt ist, wenn die Gäste

in die Lobby eintreten. Die riesige Raumhöhe mit

der Deckenmalerei und der Blick raus auf die Piazza

und den Colosseobogen erzeugen großes Staunen.

Der nächste Überraschungseffekt ist es, wenn die

Gäste in die Zimmer kommen, die ja alle thematisiert

sind. Dann der Blick aus dem Fenster auf Colosseo-

Bogen oder in den Europa-Park. Die Gäste kommen

und sagen, so ein großes Fitnesscenter haben sie

bislang noch nie gesehen. Das freut uns schon sehr,

wenn wir merken, wie die Gäste staunen und sich

wohlfühlen. Morgens Schwimmen im riesigen Pool

mit Blick nach oben auf den 40 Meter hohen Colosseo-Bogen.

Die Gäste beobachten genau, dass selbst

die Sauna bis ins letzte Detail durchgestylt und thematisch

an Italien angelegt ist. Wir haben sehr viele

positive Rückmeldungen.

Müller: Eine häufige Frage ist immer wieder, wie wir

es schaffen, diese Qualität umzusetzen bei diesem

Massengeschäft. Es gibt nichts Vergleichbares in

Deutschland. Wir sind eines der größten Hotels und

die Gäste fühlen sich dennoch als Individualisten. Es

ist die Liebe zum Beruf, es ist auch Spaß bei uns dabei.

Ich bin gerade über die Piazza gelaufen und ich kann

mich nach 20 Jahren immer noch nicht satt sehen.

Wenn ich in der Abendstimmung über die Brücke in

Richtung Hotel „Bell Rock“ gehe und die Lichtstimmung

sehe, denke ich immer wieder: „Ist das nicht

unglaublich schön?“ Wir brennen dafür. Wenn man

dann noch von der Unternehmerfamilie vielfach freie

Hand erhält, dann kommt auch was Erfolgreiches zustande.

Doll-Lämmer: Unsere Mitarbeiter sind oftmals schon

im Vorfeld Europa-Park-Fans. Wir müssen die Begeisterung

als Führungskräfte auch vorleben. Wir kommen

selbst mit einem lachenden Gesicht morgens

rein. Das überträgt sich.

o sole mio

ciao bella

78

träume

träume 79



Werden Sie manchmal auch auf die Wäscheleine

auf der Piazza angesprochen?

Doll-Lämmer: Da gibt es schon Rückmeldungen,

meist lustige natürlich. Gelegentlich kommt es schon

mal vor, dass für einen Gast nicht ganz klar war, dass

es sich um Dekoration handelt. Wir sind da doch sehr

detailgenau. Die Wäscheleine passt absolut zum italienischen

Flair und im Winter dekorieren wir um, da

hängt dann die Wäsche des Weihnachtsmanns draußen

...

Wie ist Ihre persönliche Beziehung zu Italien?

Müller: Italien findet für mich hier im Hotel „Colosseo“

statt.

Doll-Lämmer: Ich habe noch viele Kindheitserinnerungen,

weil ich mit meinen Eltern oft nach Italien

gereist bin. Das sind meine ersten Erinnerungen

an Urlaub. Heute arbeite ich in italienischem

Ambiente.

Die Thematisierung ist einer der großen Erfolgsfaktoren

der Europa-Park-Hotels. Welches sind die

Vor- und die Nachteile der Thematisierung?

Doll-Lämmer: Vorteile sind ganz klar die Gästebegeisterung

und Zufriedenheit. Das sichert unseren

Erfolg. Wir wollen noch authentischer sein als andere

Themenhotels. Da setzen auch die Herausforderungen

an. Die Materialien müssen auch gut gepflegt

werden. Und bei der großen Zahl an Gästen

ist das nicht ganz ohne. Mit Rücksicht auf die hochwertigen

Materialien muss sehr sorgfältig gereinigt

werden. Da kann man nicht mal einfach glatt drüber

wischen. Das ist teilweise recht aufwendig und

es kostet auch mehr Zeit, um alles gut Instand zu

halten.

Müller: So hoch der Anspruch ist an die Thematisierung,

so hoch ist der Anspruch alles tiptop in Schuss

zu halten. Das müssen auch alle Mitarbeiter wissen.

Es ist nicht selbstverständlich. Die Ansprüche sind

extrem hoch. Jede kleine Glühbirne, jede Lichteinstellung,

jedes Detail ist uns enorm wichtig.

Doll-Lämmer: Wir müssen mit allen Sinnen arbeiten.

Ob Licht, Lautstärke der Musik oder wie es in einem

Raum riecht ... alle Faktoren müssen stimmen.

Welches ist Ihr persönlich schönster Patz im Hotel

Colosseo?

Müller: Abends sitze ich gerne mal im „Medici“.

Doll-Lämmer: Es ist alles schön. Ich finde die Piazza

wundervoll, oder hinten direkt an der Elz ganz in

Ruhe. Ein Gast hat neulich gesagt, man fühlt sich hier

wie am Tiber in Rom. Oder auch das kleine Buchsbaumgärtchen

ist einmalig.

Und von wo hat man den schönsten Blick?

Doll-Lämmer: Von der Piazza aus nach oben auf den

Colosseobogen.

Müller: Auf der Piazza am Abend.

Frank Müller

„Ambitionierte und talentierte Mitarbeiter zu finden und zu halten, gehört

täglich zu meinen größten Herausforderungen“ erklärt Frank Müller. Gemeinsam

mit seinem Kollegen Matthias Bansen, sowie den Küchendirektoren Thomas Röttele

und Holger Strütt verantwortet er die gesamte Hotelgastronomie mit derzeit

550 Mitarbeitern. 200 weitere Stellen gilt es für das neue 4-Sterne Superior

Hotel „Krønasår“ nebst Wasserpark „Rulantica“ ab Frühjahr 2019 zu besetzen.

„Qualitätssicherung und kontinuierliche Verbesserungsprozesse in sämtlichen

Restaurants und Bars erreiche ich durch konsequente Präsenz und permanenten

Austausch mit meinen Mitarbeitern“ erläutert Frank Müller. Inspirationen für

neue Ideen und Konzepte habe er quasi täglich, denn sein Arbeitstag beginnt

oftmals schon vor 9 Uhr und endet nicht selten nach 22 Uhr.

Michaela Doll-Lämmer

Als die Powerfrau vor mehr als 20 Jahren in

Deutschlands größtem Freizeitpark einstieg, übernahm

sie die Leitung für den Beherbergungsbereich

des „El Andaluz“, dem ersten Europa-Park Hotel.

Im Laufe ihrer Karriere hat Michaela Doll-Lämmer

vier weitere Themenhotels miteröffnet. „Ich finde sie

alle einzigartig und faszinierend und freue mich, an

einem so schönen Ort zu arbeiten. Mein Büro liegt im

„Colosseo“. Wenn ich aus dem Fenster schaue, blicke

ich auf Lavendel, Pinien, Rosen und Olivenbäume“,

schwärmt die Logis-Direktorin der Hotels.

80

träume

träume 81



thomas Röttele ist Küchendirektor.

Italien

im winter

82

träume

träume 83



Dolce Vita im alten Rom

Colosseo

vacanze flair

2004

1.450

eröffnet

Betten

Wasserspielplatz

und Kinderspielecke

Wasserspiele

auf der Piazza

Gastronomie: Antica Roma · Cesare · Medici

La Romantica · Bar Colosseo · Commedia dell’Arte

Enoteca di Siena

Themensuiten,

Deluxe-Zimmer mit eigenem

Kinderbereich,

Präsidentensuiten,

Suiten „Reale“ und

„Caesare & Cleopatra“

im Colosseobogen

Außenpool, Wellness & Spa-Bereich mit

Dampfbad, Sauna, Schwitzbad und Solarium

Ballsaal „La Scala“

Konferenz- und Tagungsräume

La vita è bella

la dolce vita

zu jeder zeit

84

träume

träume 85



Von Michael Schröder

Sehen und gesehen werden

Die Bars

Matthias Bansen

Direktor Food & Beverage.

im Europa-Park

„Eine Bar“, sinniert der

Schriftsteller und Publizist

Peter Richter nicht

ohne ironisches Augenzwinkern,

„ist nichts

als die Fortsetzung der

Bibliothek mit weniger

trockenen Mitteln.” Was

der Autor renommierter

deutscher Zeitungen

meint: Auch aufgeklärter

Genuss mit Maß vermittle

durchaus Erfahrung,

Weisheit und Lebensfreude.

Nun, er würde

wohl staunen, wenn er

wüsste, dass man eine

Woche lang täglich die

Bar wechseln könnte,

ohne seinen Standort

zu verlassen. Denn nicht

weniger als sieben Bars

haben im Europa-Park

ihre Türen geöffnet – zur

erholsamen Tea-Time

ebenso wie zum entspannten

Chill-out nach

einem spektakulären

Erlebnistag im Park.

Matthias Bansen ist Direktor

Food & Beverage

und in dieser Funktion

„Herr“ über alle sieben

Bars. Mit der Bar „El

Circo“ im Hotel „El Andaluz“

fing 1995 alles an,

erzählt Bansen und führt

den Gast in eine zauberhafte

bunte Zirkuswelt,

in der es rundum blinkt

und blitzt. Die Bilder

stammen von Rolf Knie

aus der berühmten

Schweizer Zirkusdynastie.

Kleine Holzclowns und

-artisten stehen Spalier,

auch ein geschnitzter

Charlie Chaplin darf da

nicht fehlen. Nicht viel

weniger prominent sind

die Besucher aus Politik,

Sport und Showbiz,

deren Fotos die Wände

schmücken. Ein Kamin

sorgt für Wohlfühl-

Atmosphäre, während an

lauen Sommerabenden

der lauschige Innenhof,

eine mediterrane Oase

mit plätscherndem Brunnen,

zu Sundowner und

Livemusik lockt.

„Rund 200 Whiskysorten

finden Sie in den

Regalen“, zählt Bansen

nicht ohne Stolz auf,

„darunter allein etwa 140

Single Malts.“ Dreht sich

denn hier alles nur um

Cocktails und Longdrinks,

um Tastings mit

Whiskyflights? „Nein“,

lacht Bansen, „wir bieten

natürlich auch hausgemachte

Limonaden an.“

Die „El Circo“ ist schließlich

eine so genannte

Hybrid-Bar, die tagsüber

multifunktionell auch

als Café firmiert. Da gibt

es dann für die Eltern

Kaffee und Kuchen, auch

Tapas und Sandwiches,

während die Kinder nebenan

im Schwimmbad

plantschen. Die Bar ist

überdies eine Hommage

der Familie Mack an ihre

langjährigen engen Kontakte

zu großen Zirkusfamilien

wie Althoff, Krone,

Roncalli oder Knie.

Hotel

„El Andaluz“

1995

140

Single Malts

El Circo

Rund

200

Whiskysorten

Hybrid-Bar

Cocktails

Longdrinks

Kaffee und Kuchen

Tapas

Sandwiches

Die Gestaltung

der Bar erinnert

an ein buntes

Zirkustreiben

86 träume

träume 87



Buena Vista Club

Hotel

„Castillo Alcazar“

1999

Pale Ale 1975

Europa-Park-Craft-Bier

Bis zu

150

Cocktails

Sierra Antigua Plata

Europa-Park Edition

„Dieser Tequila

muss in Mexiko

abgefüllt werden,

darüber wacht sogar

eine Kommission“

1999 eröffnete die erste Panorama-Bar „Buena

Vista Club“ im neunten Geschoss des Hotels

„Castillo Alcazar“, einer spanischen Ritterburg,

die direkt an das „El Andaluz“ angebaut wurde.

Der Blick von den Balkonen auf den Park und

in die Rheinebene bis zum Schwarzwald ist

sensationell. Über zwei Etagen mit einer Galerie

geht diese rustikale Rooftop-Bar, die mit

ihren verwinkelten Stuben, dem verkachelten

Fußboden, den Balustraden, Kassettendecken,

Holzpferden, Pferdesätteln, Wappenschildern

und einer Ritterrüstung den Gast in ein mittelalterliches

Ambiente versetzt.

Rooftop-Bar

70 Rums

60 Liköre

20 Tequilas

30 Gins

20 Wodkas

2004, als das im Stil des antiken Roms gebaute

Hotel „Colosseo“ eröffnet wurde, kamen zwei

weitere Bars hinzu: zum einen im Erdgeschoss

die schon ab morgens um 9 Uhr geöffnete

„Commedia dell‘Arte“, mehr ein Nichtraucher-

Café für die ganze Familie direkt an der belebten

Piazza mit dem Brunnen und den Bögen

des römischen Amphitheaters. Zum anderen

in der fünften Etage die mit insgesamt 345

Sitzplätzen größte „Bar Colosseo“. In der nach

der italienischen Maskenkomödie benannten

„Commedia“-Bar wird natürlich das authentische

Flair einer Kaffeebar alla italia gepflegt,

mit Espresso, Cappuccino, Latte Macchiato,

Tramezzini und Gelato – eine „tolle Mischung

aus Cocktailbar, Eiscafé und Straßenbistro“,

wie es ein begeisterter Besucher im Internet

beschreibt. Von der Terrasse aus kann man

tagsüber den Kindern beim Spielen zwischen

den Wasserfontänen zuschauen und abends

beim Chill-out fasziniert die Multimedia-Show

aus Wasser und Licht bewundern.

Matthias Bansen liebt seine Arbeit mit den

Spirituosen, er hat selbst einmal als Barkeeper

gearbeitet, bevor er die Hotelfachschule in

Garmisch-Partenkirchen besuchte. So bietet

sein Sortiment im „Buena Vista Club“ rund

70 Rums, 60 Liköre, 20 Tequilas, 30 Gins und

20 Wodkas an. Jeweils zwischen 100 und 150

Cocktails umfasst das Angebot in allen Hotel-

Bars. Inzwischen lässt der Europa-Park auch

ein eigenes Craft-Bier („Pale Ale 1975“) brauen,

lässt Gin, Rum und Wodka editieren. Und in

Kooperation mit der „Destilería Sierra Unidas“

in Guadalajara entsteht „Antiguo Plata“, ein

hundertprozentiger Agave-Tequila, der sich

bestens für eine Margarita eignet. „Dieser

Tequila muss in Mexiko abgefüllt werden,

darüber wacht sogar eine Kommission“, erzählt

Bansen, „deshalb liefern wir die Flaschen mit

unserem Label dorthin.“

Die Original Buena Vista

Social Club Gruppe in der

gleichnamigen Bar.

Commedia dell‘Arte

Hotel

„Colosseo“

2004

sehen und

gesehen werden

temperamentvoll

Piazza

Colosseo

bar

CafÉ

Gelateria

abends beim Chill-out

fasziniert die

Multimedia-Show aus

Wasser und Licht

88 träume

träume 89



Bar Colosseo

Hotel

345

„Colosseo“

2004

Sitzplätze

Ohio Mint River

2cl Evan Williams Straight Bourbon

2cl Antica Formula

1cl Branca Menta

2cl Homemade Himbeerlikör – Canario Cachaca based

5. Etage

Cocktails

Liveshows

Aussicht auf die

Piazza

Nicht nur von den Sitzplätzen her

stellt die gleichnamige Bar im obersten

Stockwerk des Hotels „Colosseo“

das Nonplusultra dar, sie verfügt

ebenso über das größte Cocktail-Angebot

von Caipirinha bis Piña Colada.

Eine besondere Spezialität sind dabei

die „barrel aged“-Cocktails, also

die Fasslagerung fertig gemixter

Cocktails. Auch die Liveshows und

die Aussicht von der Terrasse auf die

Piazza sorgen dafür, dass diese Bar

abends stets gut besucht ist. Ach ja,

was darf in einer italienischen Bar

nicht fehlen? Natürlich ein wenig

Mafia-Atmosphäre. Wer dort hinein

schnuppern will, darf im spartanisch

eingerichteten, mit Bildern von Don

Corleone aus „Der Pate“ geschmücktem

Hinterzimmer Platz nehmen.

Und wer es ganz „gemütlich“ hinter

Gittern haben möchte: Auch dafür

steht ein Stahlkäfig bereit. Diese Bar

erinnert auch an die traditionsreiche

italienische Autorallye „Mille Miglia“.

Das 2012 im neuenglischen Stil eröffnete

Erlebnishotel „Bell Rock“ beherbergt

ebenfalls zwei Bars: „Spirit of St. Louis“

und „Roland Koch Lodge Africa Bar & Wine

Cellar“. Tagsüber wird in der „Spirit“ zur

Tea-Time serviert, abends können sich

die Gäste an Cocktails erfreuen, seltene

Whisky-Raritäten probieren oder in der

stilechten Smokers Lounge, dem „Havanna

Club“, edle Zigarren schmauchen. Für

den „Whisky Guide Deutschland“ zählt die

„Spirit“ zu den 50 besten Whisky-Bars im

Land. „Wir sind hier auch sehr experimentell

unterwegs, was Drinks betrifft“, hebt

Bansen hervor. „So kochen wir eigenen

Sirup, stellen Essenzen her, setzen Limoncello

an.“ Und das Barfood wie Black Angus

Burger, Ceasar Salad oder Hummersuppe,

betont Bansen, sei sensationell gut.

Das Interieur in der „Spirit of St. Louis“

stimmt, wie der Name schon andeutet,

auf Charles Lindbergh ein, der mit seiner

gleichnamigen Maschine am 20. Mai 1927

den Atlantik im Nonstop-Flug von New

York nach Paris überquerte. Die ganze Bar

ist eine einzige Hommage an die Flug-Pioniere

der 20er Jahre des vorigen Jahrhunderts.

Davon künden viele Flugzeug-

Modelle, historische Fotos an den Wänden

und andere Ausstellungsstücke. Neben der

Tragfläche einer Cessna wurde sogar der

neunzylindrige Sternmotor einer russischen

Antonow An-2 zum Tisch umgebaut.

Der Flugmotor dieses robusten, liebevoll

„Tante Anna“ genannten Mehrzweckflugzeugs

war das Geschenk der Hochseilartisten-Familie

Traber zur Hochzeit von

Thomas und Katja Mack. Zum Flieger-Flair

der „Spirit“ passt auch die nostalgische,

an den Coca-Cola-Erfinder John Stith

Pemberton erinnernde Coca-Cola-Lounge

mit den typischen roten Kühlschränken.

Der Europa-Park ist einer der wichtigsten

Partner von Coca Cola Deutschland.

Spirit of St. Louis

Erlebnishotel

„Bell Rock“

2012

Tea time

Smokers Lounge

Havanna Club

Livemusik

Antonow An-2

9

Zylinder

Barfood

Black Angus Burger

Ceasar Salad

Hummersuppe

90

träume

träume 91



Magellan Lounge

Zu allerletzt unser Geheimtipp, die „Magellan Lounge“. Die siebte ist mit nur 16 Sitzplätzen auch die kleinste Bar

(44 weitere Plätze bestehen auf der Terrasse). Im Gegensatz zu allen anderen Bars, die auch für externe Gäste

zugänglich sind, ist sie nur vom Europa-Park aus oder mit dem direkten Zugang vom EP-Express des Bahnhofs

Spanien zu erreichen und hat mit Ausnahme der baden-württembergischen Schulferien nur nachmittags von

Donnerstag bis Sonntag geöffnet. Doch das macht sie wieder wett, denn ihre Location ist einzigartig: Wir

finden sie auf dem prächtigen Segelschiff „Santa Maria“ neben der Wasserachterbahn im Portugiesischen

Themenbereich. Wer das Schiff geentert hat, darf sich in der Kapitänskajüte wie der portugiesische Seefahrer

Ferdinand Magellan fühlen, der im Auftrag des spanischen Königs segelte.

Segelschiff

„Santa Marian“

Portugal

16

Sitzplätze

Ferdinand

Magell an

1480-1521

portugiesischer

Seefahrer

Weltumsegler

Old Fashioned

Vermutlich bequemer als einst Magellan sitzt man in schweren, dunkelbraunen Ledersesseln, kann alte Seekarten

und die Galerie der berühmten Entdecker der Weltmeere studieren. Oder man träumt, wenn die Sonne untergeht,

auf dem Oberdeck bei einem Glas Bowle von fernen Zielen. „Diese Bar ist so sensationell“, sagt Bansen,

„dass sie öfter für ein Private Dinner gebucht wird.“ Und was sagte noch Peter Richter, der Schriftsteller und

Bar-Experte: „Ich behaupte, dass man als ein anderer aus einer Bibliothek herauskommt, als man hineingegangen

ist. Ich behaupte aber auch, dass man als ein anderer aus einer Bar herauskommt, als man hineingegangen

ist.“ Wenn das mal nicht auf die „Magellan Lounge“ zutrifft.

Geheimtipp

„Diese Bar ist

so sensationell,

dass sie öfter

für ein

Private Dinner

gebucht wird.“

6

cl

Bourbon/Scotch/Rye Whisky

1 cl Zuckersirup

3 Spritzer Angostura Bitters

1 Orangenzeste

wasser

Urvater aller Cocktails

history

Der Old Fashioned gilt

als einer der ältesten, wenn

nicht sogar als der älteste

Cocktail überhaupt.

Er stammt aus dem 18. Jahrhundert

und wurde seitdem

Dutzende und Hunderte Male

immer wieder abgewandelt.

Was stets gleich blieb: die

Kombination aus Zucker,

Wasser, Spirituose und

Bitters. Zu seiner Entstehung

hieß der Old Fashioned noch

schlicht und ergreifend

Whisky Cocktail.

92

träume

träume 93



John F. Kennedy Suite im Hotel „Bell Rock“.



Das

bell rock

rockt

Von christoph ertz

Was haben Bundeskanzlerin

Angela Merkel, Fußball-Ikone

Pelé und James-Bond-Legende

Roger Moore gemeinsam?

Antwort: Sie haben alle schon

im Hotel „Bell Rock“ des

Europa-Park übernachtet – und

im Gästebuch Botschaften

hinterlassen. Roger Moore kam

2012 nach Rust, um als Stargast

mit 700 weiteren Gästen

das „Bell Rock“ zu eröffnen.

Von dem 2017 verstorbenen

Filmstar ist im Gästebuch die

allererste Widmung erhalten,

sie lautet: „Gratulation der

Familie Mack, Sie haben dieses

außergewöhnliche Hotel in

einem Jahr gebaut.“

Es gibt wohl kaum ein Land

auf der Welt, in dem Pelé noch

nicht gewesen ist, er schrieb:

„Bell Rock, vielen Dank!“ Dazu

malte er ein Tor mit einem

Ball im Netz und gesellte dazu

die Zahl 1.283 – so viele Tore

schoss Pelé in seiner Karriere.

Bundeskanzlerin Merkel

notierte knapp: „Alles Gute für

den Europa-Park Rust.“ Noch

viele weitere Prominente haben

schon im „Bell Rock“ genächtigt

und begeisterte Widmungen

geschrieben, darunter Franz

Beckenbauer („Super – wie

immer“), Bülent Ceylan („Bell

Rock rockt“), Philipp Lahm,

Helene Fischer und Andrea Berg.

96

sehnsucht

träume 97



Wolfgang Schäuble lobt das unternehmerische Engagements Roland Macks anlässlich der Auszeichnung mit dem

Innovationspreis des Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft e.V. (BTW) in Berlin: „Der Europa-Park ist

in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ein Leuchtturm gegen die Versuchung zur Resignation.“ Als gebürtiger Badener

gratulierte Schäuble außerdem seiner eigenen Heimat zum Europa-Park: „Dieses Unternehmen ist keine anonyme

Freizeitfabrik, sondern ein gelebtes Familienunternehmen.“

Alle eint, dass sie sich sehr wohlgefühlt haben in dem fünften Themenhotel des Europa-Park. Das „Bell Rock“ ist benannt nach einem Anfang des

19. Jahrhunderts erbauten und noch heute existierenden Leuchtturm, der auf einem Nordsee-Felsen vor der schottischen Küste steht. Der berühmte

englische Maler William Turner hielt ihn 1819 als edles Bollwerk inmitten brutaler Naturgewalten fest. Für viele Auswanderer nach Amerika war er mit

das Letzte, was sie auf ihrer Schiffsroute in die Neue Welt von Europa sahen. Und dies sollte auch die Richtung für das „Bell Rock“ sein. Die Vorgabe

für das Thema lautete: Neokolonial. Der Begriff fasst die historischen Baustile der Europäer in ihren ehemaligen Übersee-Besitzungen zusammen.

Herausgekommen ist ein außergewöhnliches Design, das Eleganz, Gediegenheit und Verwegenheit kombiniert und sowohl Neuengland als auch

Asien sowie Afrika in einem Hotel vereint. Es entstand ein hinreißendes Ensemble aus acht zusammenhängenden Gebäuden und einem Leuchtturm

mit neun Stockwerken, der schon von weitem ein äußerst ungewöhnlicher Eyecatcher in der flachen südbadischen Landschaft ist.

William Turner

98

träume

träume 99



An den Wänden künden

viele Zeugnisse von den

prominenten Gästen des

Hotels.

„Nach acht Jahren im ‚Colosseo‘ hat

mich die Neueröffnung des ‚Bell Rock‘

im Neuengland-Stil so gereizt, dass ich

unbedingt hierher wechseln wollte“,

sagt Markus Widmann, Empfangschef

des Hotels. „Wenn man hier in die Lobby

reinkommt, ist man direkt in einer

anderen Welt.“ Bis ins Detail greift die

vom Planungsbüro für Innenarchitektur

Rudolf Neumeier erstellte maritime

Inneneinrichtung Themen wie Kolonialisierung,

Neuengland und Seefahrt

auf. Für die Umsetzung reiste Rudolf

Neumeier mit seinem Sohn unter anderem

nach Boston, besuchte Messen

und ein Museum der Shaker-Freikirche.

Vor Ort kauften sie beispielsweise

Holz für die „Spirit of St. Louis Bar“ des

heutigen Hotels. Aus 15 Ländern kamen

Einrichtungsgegenstände, Materialien

und Dekoration zusammen, darunter

eine Original-Speisekarte der Titanic

und Uhren aus früheren Zeiten.

100

träume

träume 101



Konsequent zieht sich die Thematik durch alle Zimmer, Restaurants, Lobby und den Poolbereich. Überall können sich die

Gäste auf Spuren der Auswanderer begeben. In 225 Zimmern, davon 190 Standardzimmer, herrscht die Thematisierung

Neuengland vor – nach jenem Gebiet im Nordosten der heutigen USA, das neben Virginia der Ursprung der englischen

Besiedlung Nordamerikas war. Es gibt „Schiffsstockbetten“, dazu moderne Kommunikationstechnik und eine raffinierte

Badezimmerintegration – also mithin ein Komfort, der den früheren Auswanderergenerationen auf ihren Schiffen

schlicht unvorstellbar gewesen sein dürfte. Dielenböden und eine stilgerechte Möblierung runden das maritime Flair ab.

Das Hotel hat 35 thematisierte Suiten und wird diesbezüglich nur vom neuen Hotel „Krønasår“ übertroffen.

Michael Mack und der

Künstler Stefan Strumbel.

Ahoi Heimat

suite 6600

by stefan strumbel

102

träume

träume 103



„A wonderful place and a wonderful night. Thank you so much!“,

sagte Bill Clinton nach seinem Aufenthalt in der Präsidentensuite

des Hotel „Bell Rock“. Die „Presidential Bar“ im Leuchtturm

beim sitzungsraum Captain’s Bridge ist ein wunderbarer Ort für

private Empfänge von Promis und Staatsgästen.

John F. Kennedy

George Washington

Thomas Jefferson

Abraham Lincoln

Ein Highlight bilden sicherlich die sechs im Leuchtturm

untergebrachten Turmsuiten. Sie inszenieren

US-Präsidenten wie George Washington oder Thomas

Jefferson. Die oberste, die „John F. Kennedy“-Turmsuite

mit Sauna und Whirlpool, zieht sich über zwei

Stockwerke und bietet einen Rundumblick auf Kaiserstuhl,

Rheinebene und Vogesen.

104

träume

träume 105



Mit 35 hat das „Bell Rock“ die größte Anzahl an Suiten unter

den Europa-Park Hotels. Sie sind alle individuell thematisiert

– in einer durchaus bunten Auswahl. Neben Suiten mit

blau- oder rot-weiß gestreiften Tapeten, heller Holzvertäfelung

und klassischen Telefonen im Neuenglandstil finden

entdeckerfreudige Gäste auch die Einrichtungsthemen

„Afrika“, „Asien“, „Orient“ und „Lateinamerika“ vor.

around the world

entdeckergeist

106

träume

träume 107



Küchendirektor Holger Strütt.

harborside

verwegenheit · gediegenheit · eleganz

captain´s finest

konsequent · amerikanisch · weltklasse

Auch kulinarisch zaubert das „Bell Rock“ einen neokolonialen Stilmix auf die Teller.

Dazu dienen viele Schiffsmodelle, Wal- und Haiknochen als Deko – die Gäste werden

sozusagen zu schlemmenden Entdeckungsreisenden auf den sieben Meeren. Wie

der Name schon sagt herrscht im Buffetrestaurant „Harborside“ ein durchaus

rustikal-launiges Hafenambiente. Asiatische, afrikanische und indische Speisen –

Meeresfisch, Fleisch und knackiges Gemüse – werden hier direkt vor den Augen der

Gäste auf einem großen Mongolengrill, einem afrikanischen Lavasteingrill oder auch

als indisches Schöpfgericht zubereitet. Und wie es sich für einen „Hafen“ gehört,

wartet das Restaurant „Harborside“ mit einer wunderbaren Sonnenterrasse auf.

Das À-la-carte-Restaurant „Captain’s Finest“ versetzt mit seinen Holzpaneelen an der Decke die Gäste in die noble Atmosphäre eines

Ozeandampfers. Wer hier kulinarisch in See sticht, landet defintiv in Amerika: Beste Steaks aus dem mittleren Westen der USA, Tartar

vom Black-Angus-Rind sowie Hummer aus Maine und Thunfischtartar von der Ostküste sorgen für ein Captain’s Dinner. „Wir bieten im

‚Bell Rock‘ wahrscheinlich die beste Hummersuppe auf der ganzen Welt“, ist Frank Müller, Direktor Food & Beverage des Europa-Park,

überzeugt. Das Besondere der Bell-Rock-Gastronomie ist für ihn der „Grad an Konsequenz und Qualität“ – er erläutert: „Wir haben hier

einen deutschen Küchenchef, der die amerikanische Küche richtig lebt, liebt und kann, er war lange in den USA und macht Steaks bis zur

Vollendung.“ Müller erinnert an den Anfang: „Natürlich war der erste Monat noch holprig, aber dann waren wir schnell stabil. Wir hatten

sehr bald die Rückmeldung von vielen Experten, sie hätten es noch nie erlebt, dass ein Hotel in dieser Größenordnung so schnell in einer

derartigen Qualität an den Markt gegangen ist.“

108

träume

träume 109



weisse pracht

Fernweh

110

träume

träume 111



Himmlisch-süße Verführungen

sahnehäubchen

für schwarzwälder kirsch

Das „Bell Rock“ verfügt zudem über eine

eigene Konditorei mit drei Mitarbeiterinnen,

die für besonders feine und auch sahnige

Gaumenfreuden sorgen. Gäste, die sich

fithalten wollen, können auf einer Fläche von

350 Quadratmetern im Fitness-Club „Boston

Red Sox“ trainieren oder im Sauna-Bereich mit

Finnischer Sauna, Biosauna und Dampfbad

entspannen. Gemütlich ausklingen lässt sich

der Tag in der Bar „Spirit of St. Louis“ oder in

der „Roland Koch Lodge – African-Bar & Wine-

Cellar“. An die 300 Menschen arbeiten im „Bell

Rock“, darunter auch Elektriker und zwei hauseigene

Maler. Jährlich werden Zimmer und

Einrichtungen renoviert. Für den Hotellerie-

Bereich zuständig ist Logis-Direktorin Michaela

Doll-Lämmer. „Wie jedes der Park-Hotels ist

auch das Bell Rock einzigartig“, sagt sie. „Ich

hätte aber beispielsweise nie gedacht, dass ich

einmal warme Unterwäsche für einen weltberühmten

James-Bond-Darsteller organisiere,

der zur Eröffnung des ‚Bell Rock‘ da war.“

Viele Gäste sind Stammgäste, die wiederholt

das Neuengland-Hotel ansteuern. Zudem

kommen die Gäste aus der ganzen Welt – auch

Australier und Inder haben in dem außergewöhnlichen

Ambiente schon übernachtet.

„Manchmal bekommen wir an der Rezeption

sogar kleine Geschenke von den Gästen

mitgebracht“, berichtet Empfangschef Markus

Widmann. Der wohl längste und auch euphorischste

Eintrag ins Gästebuch des „Bell Rock“

stammt vom ehemaligen Fußball-Manager

Reiner „Calli“ Calmund: „Nach vielen Aufenthalten

komme ich zu einem klaren Ergebnis:

Euer Bell Rock ist mein absolutes Lieblingshotel.

Ambiente, Atmosphäre, super Zimmer mit

großartigen Betten, Service und die herzliche

Gastfreundschaft sind Weltklasse.“

„Die Gäste bewundern

zwar die bunten Cupcakes,

aber sie bestellen dann

doch ein Stück Schwarzwälder

Kirschtorte“, erzählt

Konditorin Cordula Müller

lachend. Backen ist nach wie

vor ihre Leidenschaft und

mit Engelsgeduld verziert

sie aufwendige Torten.

„Ich habe als Jugendliche

im Fernsehen jemanden

gesehen, der Zuckerfiguren

herstellte. Das hat mich

so fasziniert, dass ich eine

Lehre im Café Steinmetz

in Freiburg als Konditorin

absolvierte“, erinnert sie

sich. Danach arbeitete sie

als Pâtissière in der Schweiz,

sammelte Erfahrungen

in London und auf den

Bermudas, war Bistroleiterin

im Schloss Reinach und Konditorin

im Eiscafé Pinguin

in Waldkirch, bevor sie 2012

in den Europa-Park kam

und seither im „Bell Rock“

Kuchen, Torten und Pralinen

kreiert. „Ich kann mich

hier austoben, das gefällt

mir sehr. Alles ist handgemacht,

ohne Anrührpulver,

wir verwenden für unsere

Buttercreme echte Butter,

nehmen frische Vanille, teure

Kuvertüre und verzichten

komplett auf Konservierungsstoffe“,

erzählt die

Zuckerbäckerin.

An den Wochenenden

stehen 30 bis 40 Kuchen an,

unter der Woche backt sie

bis zu zehn, meist werden

Käsekuchen, Apfelkuchen,

Schwarzwälder Kirschtorte

und ein saisonaler Obstkuchen

angeboten. „Wir verkaufen

auch außer Haus und

beliefern Veranstaltungen im

Europa-Park. Häufig fertigen

wir Hochzeits- oder Tauftorten

auf Bestellung. Als

ich anfing, durfte ich gleich

die mehrstöckige Hochzeitstorte

für Thomas Mack

machen, einen Meter hoch

und wunderschön verziert“,

schwärmt sie. Bisher waren

Torten meist komplett mit

Kuvertüre überzogen, der

Trend geht zu „Naked cake“

mit sichtbaren Schichten. Die

Expertin hält sich an Rezepte,

doch selbst bei ihr geht mal

was schief, davon dürfe man

sich nicht entmutigen lassen.

„Zum Backen braucht man

Mut, Geduld und Fantasie“,

meint Müller. Für die echte

Schwarzwälder Kirschtorte

übrigens werden Sauerkirschen

mit viel Zimt eingekocht.

„Das Kirschwasser“,

rät die Verführerin, „wird

nicht nur auf den Biskuitboden

geträufelt, sondern

auch in die Sahne gemischt.

Das Kirschwasser sollte man

deutlich rausschmecken.“

cordula müller

112

träume

träume 113



Ensemble aus acht zusammenhängenden Gebäuden

Bell Rock

Neuengland-Style

rockt

2012

1.000

eröffnet

Betten

Suiten:

29 individuell

thematisierte

Suiten und 6 Suiten

im Leuchtturm

Buffetrestaurant „Harborside“

Servicerestaurant „Captain’s Finest“

2-Sterne Restaurant „Ammolite –

The Lighthouse Restaurant“

Bar „Spirit of St. Louis“

„Roland Koch Lodge –

African Bar & Wine Cellar“

Beheizter Außenpool

Wellness- und Spa-Bereich „New England“

mit Fitnesscenter

Neue Welt

ambiente · Atmosphäre

114

träume

träume 115



116

träume

träume 117



Gastronomisches Juwel

Ammolite

Von Michael Schröder

Mit 130 Stundenkilometern rauscht der „Silver Star“

in die Tiefe, der „Blue Fire Megacoaster“ beschleunigt

in 2,5 Sekunden auf Tempo 100 und katapultiert

seine Adrenalin-Junkies durch eine 360-Grad-

Schraube. Nervenkitzel pur. Und für den perfekten

Grusel sorgen später die Horror Nights Traumatica.

Wohin man auch blickt: Action und Abenteuer, Spaß

und Spannung, Show und Schauer – dafür steht

der Europa-Park, dafür pilgern jährlich 5,6 Millionen

Menschen ins südbadische Rust. Und ausgerechnet

hier, bitteschön, soll es ein Refugium für Gourmets

geben? Ein Feinschmecker-Lokal mit einer „hervorragenden

Küche“, wie der Restaurantführer Guide

Michelin urteilt, die „einen Umweg verdient“?

Den Umweg dorthin weist der mächtige, rot-weiß

gestrichene Leuchtturm am Hotel „Bell Rock“. 35

Meter hoch ragt der Turm gen Himmel, exakt so

hoch wie das Original vor der schottischen Küste

auf jenem „schönen“, für die Seefahrer aber

gefährlichen Felsen, der dem Hotel seinen Namen

gab. Sechs Themensuiten beherbergt der Turm in

den oberen Etagen, unser Objekt der kulinarischen

Begierde residiert jedoch im Erdgeschoss: „Ammolite

– The Lighthouse Restaurant“. Auf dem blauen

Baldachin über dem Eingang prangt die stilisierte

Form eines spiralförmigen fossilen Ammoniten, dem

der seltene, wie Opal oder Perlmutt schimmernde,

Schmuckstein Ammolit zu verdanken ist.

Gleich am Eingang bestaunen wir das spektakuläre, transparent wirkende Kunstobjekt aus hauchdünnen kilometerlangen Glasfäden der amerikanischen Künstlerin Toots Zynsky.

118

träume



So soll auch das Restaurant ein Schmuckstück sein, ein gastronomisches Juwel im Europa-Park. Aber wie passt das zusammen – der

Trubel im Park, in dem tonnenweise Pommes Frites, Spaghetti, Currywurst und Hamburger vertilgt werden, und eine Haute Cuisine, die

höchsten lukullischen Ansprüchen gerecht wird? „Das Image von Freizeitparks war, was die Verpflegung betrifft“, sagt Thomas Mack,

„noch nie besonders gut.“ Mack ist für Hotellerie und Gastronomie verantwortlich. „Dabei legten wir hier in Rust schon immer Wert auf

ein gepflegtes Angebot.“ Weil er sich stets über die Klischees geärgert habe, die den Europa-Park auf Kirmes-Niveau reduzierten, sei er

auf seinen Vater zugegangen und habe ihm den Vorschlag für ein „Fine Dining Restaurant“ unterbreitet, das auch höchsten Ansprüchen

gerecht wird, um die Zielgruppe der Feinschmecker abzudecken.

Mit seinem Vorstoß

stieß er nicht gerade

offene Türen ein. Roland

Mack war erst einmal

skeptisch. Vor allem,

als er hörte, dass die

Restaurant-Mannschaft

um der Qualität willen

nur an fünf Tagen in der

Woche arbeiten sollte,

wo doch der Park von

Montag bis Sonntag

geöffnet habe. Doch die

hartnäckige Überzeugungsarbeit

zahlte sich

irgendwann aus. Als 2013

der erste Michelin-Stern,

gerade mal ein Jahr nach

der Eröffnung des „Bell

Rock“, über dem „Ammolite“

strahlte, waren

alle stolz – und nach dem

überraschenden zweiten

von maximal drei Sternen

wiederum nur ein Jahr

später nur noch perplex.

Zusammen mit den 17

Punkten im Restaurantführer

Gault&Millau und

weiteren Auszeichnungen

zählt das „Ammolite“

damit nicht nur zu den

40 besten Restaurants

in Deutschland, es ist

auch das einzige Sterne-

Restaurant in einem Freizeitpark

weltweit. Selbst

der strenge Kritiker-Papst

Wolfram Siebeck, der

bis zu seinem Tod ganz

in der Nähe auf Burg

Mahlberg lebte, war verblüfft:

„Ein Feinschmeckerrestaurant

mit dieser

Qualität im Freizeitpark

– damit hatte ich nicht

gerechnet.“

„Das ‚Ammolite‘ ist

unser Leuchtturm“,

sagt Thomas Mack, „der

auch auf die gesamte

Gastronomie des Parks

abstrahlt“, und das darf

man ruhig wortwörtlich

nehmen. So betreten

wir diesen Leuchtturm,

um sogleich in

eine im Vergleich zur

akustischen Parkkulisse

überraschend

gedämpfte Atmosphäre

des dezent ausgeleuchteten

Restaurants

einzutauchen. Gleich

am Eingang bestaunen

wir das spektakuläre,

transparent wirkende

Kunstobjekt aus hauchdünnen

kilometerlangen

Glasfäden der amerikanischen

Künstlerin

Toots Zynsky. Mondäne

Eleganz umfängt den

Gast, wie er sie nur aus

den Top-Restaurants

dieser Welt kennt. Goldene

Dekor-Elemente,

edle Stoffe in Anthrazit

und hellem, silbrigen

Grau verwöhnen das

Auge, halbtransparente

Gardinen teilen wie

Schleier den Raum mit

seinen 36 Sitzplätzen in

intime Nischen auf, was

den Wohlfühlcharakter

des „Ammolite“ noch

verstärkt. Zusammen

mit der zum Gästebereich

hin offenen Küche

ist dies das stilvolle Reich

von Peter Hagen-Wiest

und seinem Maître-Sommelier

Marco Gerlach.

120

träume

träume 121



Hagen-Wiest brachte eine beachtliche Karriere

mit, als er nach Rust wechselte. Sein Berufsweg

führte ihn unter anderem zur „Villa Joya“ von Dieter

Koschina, dem einzigen Zwei-Sterne-Restaurant in

Portugal. Danach kochte er an der Seite von Koch-

Legende Harald Wohlfahrt in der mit drei Sternen

gekrönten „Schwarzwaldstube“ in Baiersbronn und

ging schließlich zu Peter Knogl ins „Cheval Blanc“

in Basel, der ihn der Familie Mack empfahl. Damals

hatten bereits zuvor einige etablierte Sterneköche

in Rust abgesagt. Im Buch „Der beste Rat, den ich je

bekam: Lebensrezepte von Spitzenköchen“ schreibt

Hagen-Wiest: „Ich war wagemutig genug, mich an

diese Aufgabe heranzutrauen, und Thomas Mack

war wagemutig genug, mir, der ich noch nie als Küchenchef

gearbeitet hatte, dieses Projekt anzuvertrauen.“

Das Vertrauen hat sich ausgezahlt – sowohl

für den gebürtigen Vorarlberger Hagen-Wiest als

auch für die Familie Mack.

Zwei Menüs bietet das „Ammolite“ an: Das eine

heißt „Around the World“ mit sieben Gängen, das

andere, „Black Forest Cuisine“, hat einen Gang

weniger. „Wir haben viele internationale Gäste“, sagt

Hagen-Wiest, „die vor allem seit dem zweiten Stern

zu uns kommen. Aber wir möchten gleichzeitig mit

dem Schwarzwald-Menü auch unsere Verbundenheit

mit der Heimat demonstrieren.“ Hagen-Wiest

ist alles andere als ein Dogmatiker am Herd, seine

kreativen, auch ästhetisch fürs Auge geformten,

Gerichte spiegeln Weltoffenheit auf Basis der klassischen

Haute Cuisine wider. Ein schönes Beispiel

dafür ist etwa der sanft pochierte Schwarzwälder

Bachsaibling mit mildem asiatischen Daikon-Rettich

im Reis-Dashi (Fischsud). Für die Mayonnaise zum

Saibling verwendet Hagen-Wiest eine ursprünglich

japanische Miso-Würzpaste, die aber in diesem Fall

im heimischen Schwarzwald aus Reis, Gerste, Soja

oder Lupinen fermentiert wird. „Das Grundprodukt

ist, wenn die Qualität stimmt, immer von hier“, sagt

er, „aber die Zutaten können aus der ganzen Welt

stammen.“ Eine friedliche Koexistenz also aus regionaler

und internationaler Küche.

Wir erleben eine harmonische, auf das Produkt

fokussierte Stilistik, in der Hagen-Wiest mit Aromen

und Geschmacksfacetten jongliert, ohne verspielt

und gekünstelt zu sein. „Weniger ist mehr“, heißt

sein Motto. Wie er etwa im „Around-the-World-

Menü“ die Gänseleber-Kugel mit einem Chutney aus

Birne und Passionsfrucht füllt und sie mit Pata-

Negra-Schinken umwickelt. Da kommen Süße, Säure

und auch eine Spur Salzigkeit zusammen. Und dann

seine komplexen Saucen: Man möchte gar nicht

mehr aufhören, den Safran-Sud zum Steinbutt auf

Rucola-Graupen auszulöffeln …

Peter Hagen-Wiest

„Ich war wagemutig genug für Rust“

122

träume

träume 123



Optimaler Genuss und handwerkliche Perfektion

bleiben bis zum Schluss auf konstantem Niveau,

wenn die farbenfrohen, köstlichen Desserts aus

der Werkstatt von Chef-Pâtissier David Mahn

auf den Tisch kommen. Ein Könner, der im Finale

des Wettbewerbs „Pâtissier des Jahres 2015“ den

zweiten Platz unter den besten Acht belegte.

Zusammen mit Hagen-Wiest startete er 2012 im

„Ammolite“. Da darf der dritte im Bunde aus der

Gründungs-Crew nicht fehlen: Marco Gerlach,

der Restaurantleiter & Sommelier.

Mit viel Charme, souveräner Leichtigkeit und

einer fulminanten Weinbegleitung leitet Gerlach

das Res-taurant. Sein schlichtes Credo: „Ich

möchte Gäste glücklich machen.“ Und man

glaubt ihm aufs Wort, wenn er davon spricht,

dass auch er selbst Glücksmomente erlebt.

Dann nämlich, wenn Gäste etwas mürrisch zur

Tür hineinkommen und nach einem exzellenten

Abend zufrieden wieder nach Hause gehen. Gerlach

versteht es, geschickt die Balance zu halten:

„Ich muss sowohl die Gourmets ansprechen, die

gezielt ein Zwei-Sterne-Restaurant aufsuchen,

als auch die Besucher des Parks, die sich vielleicht

das erste Mal dieses Vergnügen gönnen.“

Diese Gratwanderung gelingt optimal, und

sicher trägt dazu auch das so genannte „Casual

Fine Dining“ bei: Entspannt, ohne zwanghafte

Rituale und steifes Gebaren, gleichwohl wie am

Schnürchen soll der Service ablaufen. Das macht

das Team hier perfekt – und schaut auch mal

diskret darüber hinweg, wenn ein Gast im allzu

lockeren Freizeitdress erscheint, weil dies doch

ein Freizeitpark ist …

fine dining

36

Hotel

Bell Rock

Zwei

Michelin-Sterne

Plätze

David Mahn

Chef-Pâtissier

Bild oben links

Marco gerlach

Restaurantleiter &

Sommelier

Bild oben rechts

17 von 20 Punkten

im Gault&Millau

Ebenso wie Hagen-

Wiest betont auch

Gerlach, dass er das

uneingeschränkte

Vertrauen der Familie

Mack besitze. Sicher,

auch ein „Ammolite“

muss betriebswirtschaftlich

arbeiten,

aber noch viel wichtiger

ist für Thomas Mack,

dass sich nach der

Sterne-Vergabe auch

die anderen Köche der

à-la-Carte-Gastronomie

im Park herausgefordert

fühlten. „Das war wie

ein Ansporn: ‚Komm‘,

wir können doch auch

gut kochen!“ Wie geht

es weiter mit dem

„Ammolite“? Sind Träume

erlaubt? Für Peter

Hagen-Wiest ist klar,

„dass wir uns auf diesem

Niveau stabilisieren

wollen“. Und Thomas

Mack will keinen Druck

ausüben – „das war vor

den Sternen schon so

und wird es auch bleiben“.

Hat er noch Wün-

sche? „Das Restaurant

ist sehr gut gebucht,

aber es gibt auch nach

sechs Jahren bei vielen

immer noch die irrige

Annahme, dass man

das Lokal nur durch

den Park erreicht. Dabei

kann man von den

Parkplätzen vor dem

„Bell Rock“ aus durch

die Lobby des Hotels

direkt ins ‚Ammolite‘

gehen.“

Man spürt die Leidenschaft

von Thomas

Mack, wenn er von

seinen „Babies“ erzählt,

vom „Bell Rock“ und

dem „Ammolite“, die

seine Handschrift

tragen. Und davon,

dass er seinen Vater,

der schließlich als

„Gastronom des Jahres

2017“ geehrt wurde,

überzeugen konnte.

Roland Mack war, als

die Sterne über dem

„Ammolite“ leuchteten,

nur noch stolz.

124

träume

träume 125



Erste Klasse nach

Boston

Von Wolfram Siebeck

Siebeck lebte viele Jahre in Blickweite des Europa-Park in der Burg Mahlberg.

2012 veröffentlichte er diesen Beitrag in seinem beliebten Blog „Wo isst Siebeck?“

Es ist wie im Märchen.

Da reitet man tagelang

durch eine endlose

Wüste, nichts als gelber

Sand. Und auf einmal

taucht völlig unerwartet

eine goldene

Stadt am Horizont auf,

komplett mit Kirche,

Moschee, Schloss,

Markthalle, Schänke

und Rathaus. Man reibt

sich verwundert die

Augen; aber greifbar

liegt er vor mir – der

Europa-Park.

Ich will auf keinen Fall

behaupten, das Land

am Oberrhein sei eine

Wüste. Es gibt dort

alles, auch die Kirchen,

Moscheen, Schänken

und Rathäuser, jede

Menge.

Der Europa-Park ist ein

künstliches Gebilde.

Ohne Tradition und

Geschichte, einzig aus

der Inspiration eines

einfallsreichen Unternehmers

geboren, wirkt

er wie eine Fata Morgana.

Doch je länger man

sich in ihr aufhält, um

so realer scheint sie.

Ein verflixtes Phänomen.

Da ist man

jahrelang um dieses

Phänomen herumgeritten,

weil man Fata

Morganas nicht traut,

vor allem, wenn sie als

Objekt der Volksbelustigung

sehr, um nicht

zu sagen ungeheuer

populär sind.

Wie ungeheuer die

Beliebtheit des Europa-

Park gewachsen ist im

Laufe der Zeit, erkennt

man daran, dass man

die Straßen der näheren

Umgebung nicht wiedererkennt.

Sie haben

amerikanische Dimensionen

angenommen,

sind ampelgeregelt

(clever), erdbebensicher

(wahrscheinlich)

und lassen die A5,

die man soeben bei

Rust verlassen hat, als

armselige Baustelle

erscheinen(was sie

tatsächlich ist).

Und schon fährt man

am Collosseum vorbei.

Dann taucht neben einem

die phantastische

Achterbahn aus Holz

auf, die eher ein Kunstwerk

ist. Die Goldene

Stadt liegt vor einem.

Ich folge dem Schild

HOTEL BELL ROCK, fahre

vor und fühle mich

nach Massachusetts

versetzt. Beinahe hätte

ich einen rotweißen

Leuchtturm gerammt,

was diesem weniger

geschadet hätte als

meinem alten Töff-Töff.

Denn wie alles auf dem

Boden des Europa-Park

ist das Hotel solide gebaut,

Unmöglich, dass

die Erlebnis-Immobilie

des Roland Mack bei

einem Hurrikan weggefegt

werden könnte wie

die Häuser im Nordosten

der USA, nach deren

Vorbild das „Bell Rock“

gebaut wurde.

Herr Mack hat

den Ort Rust vom

Armenhaus am Rhein

zur Wohlstandsoase

entwickelt und hört mit

dem Entwickeln einfach

nicht auf. Ein Beispiel,

wie man auch in

Krisenzeiten Wachstum

und Wohlstand fördern

kann. Man muss nur

die Bedürfnisse der

Mainstream genannten

Masse kennen.

Während ich in der

Hotelhalle an den Portraits

amerikanischer

Präsidenten entlang

gehe, überlege ich, ob

er auch meine Bedürfnisse

kennt.

Angesichts der ausgestellten

Schiffsmodelle

und der Fischfang-

Utensilien, kommen sie

mir automatisch zum

Bewusstsein.

Hummer, denke ich

(oder im Dialekt der

Indianer – den ich nicht

schlechter beherrsche

als Old Shatterhand

– auch Maine

Lobster genannt),

oder Languste oder

Clam Showder. Nach

gründlicher Befragung

meiner Appetit-

Apps streiche ich

den Chowder aber

wieder von der Liste,

weil ich mich daran

erinnere, dass die dicke

Muschelsuppe sonst

immer enttäuschend

schmeckte, sofern von

Geschmack überhaupt

die Rede sein konnte.

Beim Studium

aushängender

Speisekarten fallen mir

weitere Spezialitäten

der Nordatlantik-Küche

auf, und ich frage mich,

ob ein Restaurant

derart spezialisiert sein

darf, wenn es Gäste

aus aller Welt bedienen

will. Die zunehmende

Zahl der Milch-nichtvertragenden-Esser,

der

Veganer und Leuten,

denen von allem

schlecht wird, was

nicht dreimal um den

Petersplatz getragen

wurde, sollte zu

denken geben. Gerade

noch rechtzeitig

rieche ich den von

einem Barbecue

herüber wehenden

Brandgeruch und weiß,

dass auch besuchende

Karnivoren in New

England nicht Not

leiden müssen.

Sowieso gibt es

Sea Food nur in

dieser riesigen ‘À la

carte’ genannten

Brasserie, während

ich von freundlichen

Pfadfindern in polierten,

schwarzen Schuhen

(Blackfoot Indians?) in

die Gourmet-Abteilung

entführt werde.

Dort gibt es weniger

als 40 Plätze. Das

entspricht ungefähr den

Platzverhältnissen in der

1. Klasse eines Fliegers

nach Boston. Nur dass

sie hier im „Bell Rock“-

Hotel des Europa-Park

unendlich angenehmer

sind, komfortmäßig und

kulinarisch.

Wolfram Siebeck (1928-2016) galt als einer der profiliertesten Gastrokritiker in Deutschland. Er war Journalist und hat unzählige Bücher

über Essen und Trinken veröffentlicht. Mit dabei war immer Siebecks Frau Barbara. Berühmt wurden Siebecks Bücher über die elsässische Küche.

Wolfram Siebecks Kolumnen und auch seine Buchveröffentlichungen hatten und haben ein Ziel: Die Leser sollen erfahren und dafür

sensibilisiert werden, dass Essen und Trinken von höchster Qualität sein sollen. Siebeck polemisierte in seinen Kolumnen und Büchern gegen Fast Food,

Fertiggerichte, Lebensmittel aus den Discount-Läden, subventionierte Landwirtschaft und nicht artgerechte Tierhaltung, mangelhafte Tischkultur und

die seiner Meinung nach schlechte deutsche Küche. Sein Stil war satirisch, sarkastisch und oftmals – absichtlich – verletzend.

Auch an Selbstironie und Selbstkritik ließ es Siebeck in den essayistisch angelegten Artikeln nicht mangeln.

Wolfram Siebeck wurde im neuen Fine-Dining-Restaurant „Tre Krønen“ im Hotel „KrØ nasÅ r“ der Raum

„Chef‘s Table“ gewidmet. Eine Reihe gastronomischer Raritäten wie Restaurantführer, signierte Speisekarten,

Artikel, Fotos und Bücher aus dem Besitz des berühmten Gastrokritikers erinnern hier an

Wolfram Siebeck. In einer regelmäSSigen „Wolfram-Siebeck-Gesprächsreihe“ sollen sein Name und sein

Andenken auch in Zukunft gepflegt werden.

126

träume

träume 127



Hotel „Krønasår“: Welt der Entdecker.



Museumshotel

KrØ nasÅ r

Wiking

Saga

Kaum zu glauben, aber wahr: An dieser Stelle waren vor rund zwei Jahren

noch Maisfelder so weit das Auge reichte. Nun recken sich die imposanten

Fassaden vom „Krønasår – The Museum-Hotel“ bei der Wasserwelt

Rulantica in die Höhe. Bis auf sieben Stockwerke strebt das Hotel empor. Es

setzt sich aus mehreren, aneinandergereihten oder miteinander verzahnten

Gebäuden zusammen und mutet an, als sei ein Altstadtteil berühmter

nordischer Küstenmetropolen wie Kopenhagen nach Südbaden verpflanzt

worden – Skandinavien beginnt nun in Südbaden.

Das „Krønasår“, das

mitten im Grünen

eine einzigartige Urlaubsstimmung

versprüht, ist das

sechste und neueste

Hotel des Eu-

ropa-Park – und es

ist „das Projekt der achten Generation“

der Unterneh- merfamilie Mack,

deren Wurzeln bis zu Paul Mack reichen, der 1780 in Waldkirch eine Wagenbauer-Werkstatt

gründete. So beschreibt es Thomas Mack. Seit 2016

sind er und sein Bruder Michael gemeinsam mit ihrem Vater Roland Mack

sowie ihrem Onkel Jürgen Mack Teil der Geschäftsleitung des Europa-Park.

Als geschäftsführende Gesellschafter verantworten sie maßgeblich die

Umsetzung der neuen Wasserwelt samt des Hotels „Krønasår“ gemeinsam

mit ihrer Schwester und Diplom-Architektin Ann-Kathrin Mack. Die

Verwirklichung des Projekts auf der grünen – in diesem Fall oft maisbedeckten

– Wiese fühle sich so an wie die Gründung des Europa-Park durch

den Vater und den Großvater in den 1970er Jahren, erklärt Thomas Mack.

„Die Erweiterung unseres Gesamtangebotes und die Verwirklichung dieser

einzigartigen Wasser-Erlebniswelt sind ein wichtiger Schritt zur Standortsicherung“,

betont er. „Zudem schaffen wir rund 550 neue Arbeitsplätze,

wovon circa 250 Stellen auf das Erlebnis-Hotel entfallen.“

130

Träume

träume 131



„Zum ersten Mal wird nicht nur ein Land repräsentiert,

sondern auch eine dahinter stehende Geschichte erzählt“

Ann-Kathrin Mack

Viele kreative Prozesse, logistisches Zusammenführen,

harte Arbeit, Ausdauer, Entschlossenheit, Reisen,

das Eintauchen in eine andere Kultur und auch

so manche schlaflose Nacht stecken dahinter. Der

Traum von der Wasserwelt wurde bereits vor mehr

als zwei Jahrzehnten geboren – „und kurz nach dem

‚Bell Rock‘ haben wir schon begonnen, uns mit einem

weiteren Hotel zu beschäftigen“, so Thomas Mack.

Beim „Krønasår“ wird zudem ein neuer Ansatz verfolgt:

„Zum ersten Mal wird nicht nur ein Land repräsentiert,

sondern auch eine dahinter stehende

Geschichte erzählt“, erklärt Ann-Kathrin Mack. Das

neue Hotel ist stilistisch und inhaltlich eingebettet

in die vielfältige Rulantica-Phantasie des gesamten

Wasserparks und des „Adventure Club of Europe“

(ACE). Sie wird bereits seit mehreren Jahren von

MackMedia entwickelt. Erzählt wird die Geschichte

zweier Waisenkinder, die sich in einem Naturkunde-

Museum verstecken und von dort aus auf eine fantastische

Reise zu einer sagenumwobenen, nordischen

Insel aufbrechen: „Rulantica“. Im „Krønasår“

hat die Geschichte somit ihren Ursprung. Dort entdecken

die beiden Kinder die Wahrheit über die als

Seemannsgarn verschrieene Insel und brechen zu

ihrem Abenteuer auf.

Für Chris Lange begann das Abenteuer vor etwa drei

Jahren. Damals kam er als Creative Director zu Mack

Solutions, der von Michael Mack 2007 ins Leben gerufenen

Ideenschmiede des Europa-Park. „Es gab

schon den geschützten Namen Rulantica und erste

Ideen für den Wasserpark, aber das waren noch

Fragmente“, erinnert er sich. Zunächst war ihm vor

allem klar, welche Thematisierung er nicht wollte:

Nur ja keine Piraten, Palmen oder versunkene Inseln

wie Atlantis. „Das gibt es ja schon tausendmal“, sagt

Lange. „Wir wollten uns unbedingt davon absetzen.“

In der Folge wurde viel diskutiert und wurden Skizzen

gefertigt, Ideen verworfen oder bestätigt sowie

Umsetzungen mit Bau- und sonstigen Experten abgeklärt.

Aus den vielen Prozessen in einem Kernteam

von etwa fünf Leuten und insbesondere mit Michael

Mack als kreativem Motor schälte sich nach und

nach „Rulantica“ heraus – eine verborgene Insel in einer

Art Paralleluniversum, deren Geheimnisschleier

gelüftet wird. „Das war sogar schon die erste konkrete

Idee, jedoch war „Rulantica“ zwischendurch unter

anderem auch mal ein Schiff auf weltweiter Entdeckungsreise“,

beschreibt der Kreativ-Direktor, „aber

wie so oft in einer kreativen Arbeit kamen wir auch

hier irgendwann auf den Ausgangspunkt zurück.“

Insgesamt habe es zwei Jahre gedauert, bis alles fertig

designed gewesen sei.

132

Träume

Träume 133



„Die Menschen sehnen sich nach Geschichten“, ist

auch Thomas Mack überzeugt. Die Rulantica-Phantasie

dann aber in einem wirklichen Hotel zu Stein

werden zu lassen, ist eher noch komplexer als die

Ideenfindung. „Viele Schritte laufen dabei parallel“,

erläutert der geschäftsführende Gesellschafter. Es

ist wie bei einem Puzzle, das sich aus schier unendlich

vielen Vorbereitungen, Planungen, Sitzungen,

Beratungen und Einzelentscheidungen zusammenfindet.

Beispielsweise beginnt auch die Mitarbeitersuche

und -schulung lange vor der eigentlichen

Eröffnung. Zudem will der detailverliebte Reichtum

an Dekorationen, für den der Europa-Park berühmt

ist, zusammengetragen sein. „Ann-Kathrin und ich

sind unter anderem nach Hamburg geflogen, um

originale Taucheranzüge, Lampen und sonstige Seemanns-Accessoires

aufzukaufen“, erklärt Thomas

Mack.

Weitere Reisen führten sie zu Studienzwecken in alle

Länder Skandinaviens. „Man muss die Kultur verstehen

und die Menschen kennenlernen“, betont Mack.

Seine Schwester Ann-Kathrin ist im Team von Mack

Solutions dabei. Für sie ist das „Krønasår“ die erste

große Aufgabe nach ihrem Architektur-Studium.

„Das ist enorm spannend, eine Riesenchance und

auch nicht selbstverständlich, gleich so ein Riesenprojekt

mit auf die Beine zu stellen“, sagt sie. Vor

allem bei den Fassaden habe es viele Diskussionen

gegeben – „die Farbauswahl hat mich die eine oder

andere schlaflose Nacht gekostet“. Besonders viel

Herzblut von ihr stecke in den Standardzimmern, so

Ann-Kathrin Mack weiter, die sogleich noch einen

Einblick in die Akribie gibt, mit der im Europa-Park gearbeitet

wird: „Die Oberflächen der Möbel und auch

die Vorhänge haben wir zigmal verändert. Bis wir zufrieden

waren, verging etwa ein Jahr.“

134

Träume

träume 135



Adventure Club

of Europe

Europa-Park-Straße 2

77977 Rust bei Freiburg

Beim Betreten des „Krønasår“ kommt

der Gast zunächst in eine gewaltige

Lobby – einen hohen, offenen Raum bis

zum siebten Stockwerk. Von der Decke

hängt das Skelett der riesigen Meeresschlange

„Svalgur“ herab. Sie ist Teil der

Geschichts- und Themenwelt rund um

„Rulantica“. Viele weitere solcher Exponate

stellen die Verbindung zum ACE her.

Auch die Flure und einzelnen Zimmer sind

geprägt von Entdeckerkarten, Vitrinen

sowie Bücherregalen und stecken voller

Ausstellungsstücke. Bis zu 1.300 Gäste

können im „Krønasår“ übernachten. Das

Hotel für Entdecker bietet 276 thematisierte

Zimmer und 28 liebevoll gestaltete

Suiten (siehe auch Interview mit Ann-Kathrin

Mack im Anschluss). Die Zimmer haben

eine Größe von 29 bis 49 Quadratmetern.

In den obersten Geschossen unterm

Dach befinden sich hauptsächlich zweistöckige

Suiten mit einer Zimmergröße

von bis zu 92 Quadratmetern.

Pre-Opening-Manager Matthias Altmann

beschreibt eine der Besonderheiten der

Suiten: „In drei Suiten gibt es eine ausfahrbare

Sauna ... das ist etwas ganz Besonderes.

Sie stammen von der Firma Klafs aus

Schwäbisch Hall, dem größten Saunahersteller

der Welt. Eine Sauna bietet Platz

für zwei Personen. Eingefahren ist sie 60

Zentimeter tief und wirkt wie ein normaler

Kleiderschrank, ausgefahren kommt

sie auf eine Tiefe von 1,70 Metern. Wenn

der Gast sie einschaltet, ist sie in etwa 20

Minuten bis auf Saunatemperatur aufgeheizt.

Solche ausziehbaren Saunas gibt es

bislang eher im Privatbereich, im Objektbereich

gehören wir zu den ersten, die sie

verwenden. Das ist definitiv eine Novität“.

svalgur

lobby

136 Träume

träume 137



bubBa svens

nordisch

Zum gastronomischen Angebot sagt Thomas Mack: „Wir decken ein sehr großes

Portfolio an ausgewählten Speisen ab. Ob kleiner oder großer Hunger – wir bieten

für jeden das Richtige.“ Die Gäste können wählen zwischen dem großzügigen

À-la-carte-Restaurant „Bubba Svens“ und dem Fine-Dining-Restaurant „Tre

Krønen“. Das „Bubba Svens“ empfängt im Stil eines alten Bootshauses mit 650

Sitzplätzen. Es zaubert nicht nur ein vielfältiges Angebot auf die Teller, sondern

ermöglicht auch ein gemütliches Beisammensein. Das große Restaurant ist nach

unterschiedlichen Thematisierungen optisch unterteilt. In einem Bereich wähnt

man sich wie in einer Werft, in einem anderen in einer Schlosserei und ein weiterer

thematisiert wiederum das Rudern. An der Decke sehen die Gäste ein großes

Schiff hängen – es handelt sich um die „Wiking Saga“, den originalgetreuen

Nachbau eines Wikinger-Schiffs. Es stammt vom Weltumsegler und Abenteurer

Burghard Pieske, der in den 1990er Jahren mit dem Boot den Atlantik überquert

hat. Die „Wiking Saga“ gilt als ein Meisterstück nordischer Schiffbaukunst und

bewährte sich meisterhaft in den Stürmen des Nordatlantiks.

Ideengeber

Brian Bojsen.

Im gehobenen Restaurant „Tre Krønen“ mit insgesamt

220 Sitzplätzen ermöglicht ein „Chef´s Table“ für bis

zu 20 Personen einen exklusiven Blick in die Küche.

Durch das gesamte Speisenangebot zieht sich als roter

Faden die skandinavische Küche. Die Gerichte sind zusammen

mit dem dänischen Fernseh-Koch Brian Bojsen,

bekannt aus der ZDF-Sendung „Küchenschlacht“,

entwickelt worden. Auch in der Bar „Erikssøn“

bleibt das übergreifende nordisch-maritime Gestaltungthema

bestehen: Die nach dem isländischen

Entdecker Leif Eriksson benannte Bar erstreckt sich

direkt hinter dem Eingangsfoyer über zwei Stockwerke.

Ein sahniges und süßes Vergnügen bietet das

„Café Konditori“, in dem typische skandinavische Kuchen

und Süßspeisen serviert werden.

Mit modernster Veranstaltungstechnik erweitern

zudem zwei vielfältig nutzbare Veranstaltungsräume

im „Krønasår“ das Confertainment-Angebot

des Europa-Park. Beim Hotel stehen 725 Parkplätze

inklusive zehn für Elektro-Fahrzeuge und 25 E-Bike-

Ladestationen zur Verfügung. Auf den weitläufigen

Terrassen mit rund 590 Sitzplätzen kann man bei

gutem Wetter an einem ebenfalls neu errichteten

4.500 Quadratmeter großen See vor dem Hotel

sitzen. „Das wird mit Sicherheit für viele ein Lieblingsplatz“,

ist Matthias Altmann überzeugt. Er hat

als Pre-Opening-Manager das Hotel „Krønasår“ mit

aus der Taufe gehoben. Und Thomas Mack ist sich

sicher: „Über unser Krønasår wird man weltweit

sprechen.“

138

Träume

träume 139



Die Suiten der

Könige

Gespräch mit Diplom-Architektin Ann-Kathrin Mack über die Zimmer und

deren Entstehungsgeschichte im Hotel Krønasår

Hygge

Gemütlichkeit

auf Skandinavisch

Wie hat sich die Zimmergestaltung im neuen Hotel

Krønasår entwickelt?

Ann-Kathrin Mack: Am Anfang steht die Erzählung

einer Geschichte. Dies ist in jedem unserer Hotels der

Fall. Beim „Krønasår“ haben wir uns komplett dem

Thema Museum verschrieben. Die Gäste werden

sich hier wie in einem echten Naturkundemuseum

fühlen – überall ist der Abenteuer- und Forschergeist

zu spüren und es gibt viele spannende Überraschungen

zu entdecken. Bis sich aus der Geschichte ein

Zimmer entwickelt, sind es viele kleine Schritte. Nach

und nach ergab sich ein stimmiges Bild, ein Prozess,

der mehrere Monate andauerte. In engem Austausch

mit den Designern haben wir dann so lange an der

Umsetzung gefeilt, bis alles optimiert war. In diesem

langen Prozess ist unser Team in den unterschiedlichsten

Bereichen involviert und wir haben uns viele

Rückmeldungen zum täglichen Doing eingeholt. So

haben beispielsweise die Reinigungskräfte bereits

das Musterzimmer inspiziert, um zu sehen, ob auch

in der Praxis alles passt. Denn es ist sehr wichtig,

dass Design und Funktionalität letztlich auch zusammenpassen.

Wie profitieren Sie aus den Erfahrungen der bestehenden

Hotels, wenn ein neues Hotel entsteht?

Mack: Auf jeden Fall lernen wir immer dazu und sind

ständig am Optimieren. Wir haben beispielsweise

in den Zimmern im „Krønasår“ Bad und Toilette

getrennt. Damit sind wir dem Wunsch vieler Gäste

nachgekommen. Auch sind alle Zimmer von Anfang

an klimatisiert – im „Colosseo“ musste das alles nachgerüstet

werden.

Wie sind die Zimmer ausgestattet?

Mack: Authentizität und Qualität haben für uns einen

hohen Stellenwert. In den Zimmern liegt zum

Beispiel überall Parkettboden. Damit vermitteln wir

die Haptik und Wärme von echtem Material. Die Möbel

sind aus Vollholz, also kein Furnier, und auch die

Stoffe sind besonders hochwertig. Es handelt sich um

genähte Naturstoffe, meist aus Baumwolle. Da wir

Brandschutzauflagen berücksichtigen müssen, stehen

nicht immer alle Materialien zur Auswahl. Aber

wir bekommen das alles gut miteinander verbunden,

da wir natürlich auch von den Erfahrungswerten aus

unseren anderen Themenhotels profitieren.

Was erwartet den Gast in einem Standardzimmer?

Mack: Entdecker-Ambiente pur! Da das Thema Museumshotel

ist, haben wir die Zimmer als Studierzimmer

der Expeditionisten eingerichtet, die auf der

Suche nach der versunkenen Insel Rulantica waren.

Sie brachten von ihrer Reise die unterschiedlichsten

Dinge mit, die sie dann in ihrem Studierzimmer mit

Forschungsinstrumenten untersuchten. Das ist thematisch

der rote Faden für die Zimmer. Alle Standardzimmer

sind klimatisiert und mit Flachbildschirm sowie

High-Speed-WLAN ausgestattet. Dazu kommen

Telefon und Safe als Ausstattungsmerkmale. Wir

haben zwei grundsätzliche Zimmertypen. Der eine

ist bläulich, mit großer blauer, umlaufender Tapete.

Es handelt sich hierbei um einen Entwurf des Mack-

Solutions-Teams. Der andere Zimmertyp ist heller

gestaltet und stammt von Rudi Neumeier, der auch

schon die anderen Häuser ausgestattet hat.

Was gibt es zu den Betten zu sagen?

Mack: Wir haben sehr hochwertige und komfortable

Boxspringbetten in allen Standardzimmern. Die Kinderbetten

sind echten Reisekoffern nachempfunden,

in denen es sich die jungen Entdecker für die Nacht

gemütlich machen können. Auch diese sind mit sehr

hochwertigen Matratzen ausgestattet.

Und wie sehen die Suiten aus?

Mack: Die 28 aufwendig mit viel Liebe zum Detail gestalteten

Suiten sind im skandinavischen Stil gehalten

und die Mehrzahl verfügt über zwei Geschosse. Die

fünf prachtvoll eingerichteten Turmsuiten sind besonders

imposant und bieten fast 100 Quadratmetern

einzigartigen Luxus. Als Vorbild für die Gestaltung

dienten die königlichen Häuser in Norwegen, Schweden

und Dänemark. Eine andere Suite haben wir ganz

im Wikingerstil gestaltet. Zudem haben wir zwei der

Suiten den Olympiasiegern Georg und Dieter Thoma

sowie Markus Wasmeier und Georg Hackl gewidmet.

Darin finden sich viele originale Erinnerungsstücke der

Wintersport-Stars. Über die Ausstattungsmerkmale

der Standardzimmer hinaus, verfügt jede Suite über

Kaffeemaschine, Badewanne und eine Minibar, die im

Preis inkludiert ist.

Was trägt am meisten dazu bei, dass sich die Gäste

wohlfühlen? Was macht ein gutes Zimmer aus?

Mack: Es sind sehr viele Mosaiksteinchen, die ein harmonisches

Gesamtbild ergeben. Farbkombinationen,

Materialien und Lichtstimmung sind sehr wichtig,

damit die Gäste in eine andere Welt eintauchen können.

Als Gast spürt man sehr schnell, ob alles authentisch

ist oder nur so aufgesetzt wurde. Unser Team

war vor Ort in Skandinavien und hat sich viele Gebäude

angesehen und zahlreiche Inspirationen geholt.

Wir haben die Architektur wirklich erlebt und erfühlt

und bauen nicht nur irgendetwas nach. Das geht bis

ins kleinste Detail. Unser Ziel ist es, dass der Gast das

Hotel betritt und sich gleichzeitig wohl und in eine

andere Welt versetzt fühlt.

Das Interview führte Horst Koppelstätter

140

Träume



Die Reise zu einer sagenumwobenen Insel

KrØ nasÅ r

The Museum-Hotel

erzählt

2019

1.300

eröffnet

Betten

2 8

individuell

thematisierte

Suiten

2 Tagungsräume

4.500 Quadratmeter

groSSer See

Restaurant „Bubba Svens“

Fine-Dining-Restaurant „Tre Krønen“

mit „Chef’s Table“ für bis zu 20 Personen

gewidmet dem legendären Restaurantkritiker

Wolfram Siebeck

„Café Konditori“

„Bar Erikssøn“

Rulantica

Über eine Brücke

direkter Übergang zur

Wasserwelt

entdeckT: rulantica

142

Träume

träume 143



Apanachi

Geronimo

Knoxville

Sitting Bull

Louisiana

Von Ariane Lindemann

Willkommen im

Camp-Resort

abenteuer

Wildwest

Es ist Abend geworden in Rust. Langsam schlendern die Besucher Richtung

Camp-Resort, um dort ihre Zelte und Blockhütten für die Nacht aufzusuchen

oder sich in die Planwagen zurückzuziehen. Am Eingang des Resorts hört man

Pferdehufe scharren. Tumultartige Geräusche ziehen die Besucher an, Kinder

rennen Richtung Ranch. Dort öffnet sich gerade ein Gatter, Cowboys stürmen auf

Wildpferden herbei und vollführen lautstark mutige Geschicklichkeitstricks. Acht

Sekunden müssen sich die athletischen Gauchos in halsbrecherischer Pose auf

den Wildpferden halten, um „echte“ Rodeo-Reiter zu sein. Die Rufe der Cowboys

dringen durch den Staub, den die galoppierenden Pferde aufwirbeln, hin zu

den Familien, die am Rand stehen und klatschen. Kinder hocken auf Holzgeländern,

feuern die wagemutigen Cowboys an und jubeln und lachen, wenn kesse

Revolver-Ladies kunstvoll ihr Lasso schwenken und dabei so mancher Cowboyhut

durch die Luft fliegt. Der Wilde Westen lebt. Mitten im Europa-Park.

144

träume

träume 145



40 Wagen westwärts Hereinspaziert – der Saloon ist geöffnet!

Wer im Camp-Resort übernachtet, genießt ein

Abenteuer der besonderen Art. Hier ist fast nichts

wie im richtigen Leben. Beim Betreten tauscht

jeder Gast den Alltag ein gegen die Romantik und

Exotik des legendären Wilden Westens. „Hier

könnte man einen Film drehen!“, hört man Kinder

immer wieder sagen, die im Nullkommanichts in die

Welt der Revolverhelden und Stammeshäuptlinge,

Goldgräber und gemeinen Schurken abtauchen.

Sie spielen Winnetou und Lederstrumpf, Sitting

Bull und Nscho-tschi, die hübsche Apachin. Für ein

paar Stunden sind sie selbst die Hauptdarsteller

in ihrer eigenen Bonanza-Welt. Und wirklich jeder

noch so kleine Winkel im Camp-Resort erinnert an

die Helden des Wilden Westens, wie die amerikanische

Pionierzeit zwischen 1840 und 1890 genannt

wird, in der die Region westlich des Mississippi von

Angloamerikanern und Immigranten aus Europa

besiedelt wurde.

„Für welches Nachtlager man sich auch entscheidet:

Jedes hat seinen besonderen Reiz“, sagt Jennifer

Knapp, Managerin des Camp-Resorts. Tausende

Siedler zogen damals mit ihren Planwagen in den

Westen Amerikas, um dort ein neues Leben zu

beginnen. Die Wagen boten einen Platz zum Schla-

fen, darüber eine bogenförmige Plane zum Schutz

gegen Wind und Wetter. Im Camp-Resort gibt es

13 Planwagen, in denen es sich bis zu vier Personen

gemütlich machen können. Was die Siedler damals

nicht hatten, können die Gäste des Resorts auf

kurzen Wegen erreichen: Toiletten, Waschräume,

Restaurants. Die Planwagen liegen an einem idyllischen

See. Am Ufer gegenüber leuchten die Lichter

des Saloons. Westernmelodien dringen durch die

Dunkelheit. Manch einer linst zu später Stunde noch

einmal aus dem Wagen, um die besondere Nachtstimmung

einzufangen und als schöne Erinnerung

abzuspeichern.

Der „Silver Lake Saloon“ ist das Zentrum des Resorts.

Durch die Schwingtür offenbart sich einem

alles, was man je in einem Westernfilm gesehen

hat. Jesse James, Billy The Kid, Wyatt Earp – sie alle

sind hier präsent. Bilder und Fotos von Buffalo Bill,

den stolzen Stammeshäuptlingen Sitting Bull und

Crazy Horse hängen an den Wänden. Man kann sie

förmlich riechen, die rauchenden Colts eines Gary

Cooper oder John Wayne, die sich in der staubigen

Wüste kaltblütige Schießereien mit Gesetzlosen

liefern. Von irgendwoher kommt die berühmteste

Westernmelodie aller Zeiten. Da schleicht sich der

Mundharmonikaspieler in die Fantasie, mit seinem

zerfurchten Gesicht und den Katzenaugen unter

der Hutkrempe, wie er das „Lied vom Tod“ spielt.

Oder der Showdown in „Zwölf Uhr mittags“, als

Marshall Kane in der Mittagshitze der Kleinstadt

Headleyville den finalen Schuss auf den Banditen

Frank Miller abfeuert. All das wird im Camp-Resort

heraufbeschworen, lebendig gehalten und zu

einem unvergesslichen Erlebnis authentisch in

Szene gesetzt. Nicht nur ein bisschen Western hier

und ein bisschen Staffage dort. Nein, die Liebe zum

Detail ist hier schier unerschöpflich. An manchen

Stücken, wie zum Beispiel einer echten Cowboyhose

oder einem echten „Stetson“, an Pistolen,

Gewehren und Tomahawks scheinen noch Staub,

Schweiß und Blut der Vergangenheit zu kleben. An

der Bar des Saloons nimmt man auf echten Ledersätteln

Platz.

Tierfelle, ausgestopfte Rinder- und Elchköpfe hängen

an den Wänden und schauen von oben herab

als wären sie noch lebendig. Von der Saloon-Decke

baumelt ein Trapez. „Spezielle Westernabende

mit Musik krönen den Aufenthalt im Silver Lake

Saloon“, erklärt Jennifer Knapp. „Vier-Gänge-Menü,

Countrymusik, Tänzerinnen und Akrobatiknummern

erfüllen dann den Saloon mit berauschender

Western-Atmosphäre.“ Im „Silver Lake Saloon“ kann

man – außer an den Westernabenden – à la carte

speisen. Da gehören Spare Ribs genauso dazu wie

knackige Salate und saftige Steaks. Diese kann man

an den Grillplätzen auch selbst auf das offene Feuer

legen, wenn man statt der Saloon-Atmosphäre die

Lagerfeuer- und Stockbrot-Stimmung liebt.

146

träume

träume 147



Winnetou

Honeymoon

Suite

Nscho-tschi · Schöner Tag

Duell am Red River

Die Rothäute sind müde

Wer nicht im Planwagen schlafen will, der hat

die Wahl zwischen Blockhütte oder Tipizelt. Die

Blockhütten mögen für die Siedler sein, die schon

sesshaft geworden sind und ein festes Dach über

dem Kopf bevorzugen. Schlafsäcke und Handtücher

sind mitzubringen, die rustikale Bettstatt

ist extrem urig. Der Innenraum ist von der Prärie

durch dicke Holzbalken getrennt. „Die Honeymoon-

Suite hat sogar ein Badezimmer, Klimaanlage, TV

und eine Veranda“, so Knapp. Die Resort-Managerin

ist mehrmals am Tag im Gelände unterwegs und

schaut nach dem Rechten. Auf einer Veranda sitzt

ein Mann ganz in John-Wayne-Manier im Schaukelstuhl

und genießt den Ausblick.

Sie heißen Apanachi, Geronimo oder Knoxville,

Sitting Bull oder Louisiana. Schon die Namen der

Tipizelte beflügeln die Fantasie. Das Camp Resort

ist nicht nur für Großstadtindianer, sondern für

alle, die die Faszination eines Indianerzeltes einmal

hautnah spüren wollen. Hier sind die Rothäute unter

sich, stromern bei sternenklarer Nacht durchs

Gelände und sind nur schwer ins Bett zu kriegen.

Am Ende gelingt das den Eltern oft nur noch mit

einem „Hough – Ich habe gesprochen“. Denn das

ist die einzige Sprache, die die kleinen Apachen

und Comanchen nach einem langen schönen

Abend im Camp-Resort noch verstehen. Wer jetzt

noch zum Zähneputzen oder Duschen muss, hat

es nicht weit bis zum „Wash-House“. Die Tür

schwingt wie im Saloon. Dahinter befinden sich

schön gestaltete und gepflegte Waschräume und

Toiletten.

Abends sitzen viele noch lange beim knisternden Lagerfeuer. Die Grillen zirpen

und es kommt nicht selten vor, dass die Familie sich bei Einbruch der Dunkelheit

Indianergeschichten erzählt oder die Kinder noch bis spät um die Wigwams

schleichen, bevor sie in ihren Behausungen in die Kissen fallen. Ganz leise hören

sie dann noch das Trappeln der Pferde vor dem Saloon. Vielleicht ist das aber

auch schon der Beginn eines wunderschönen Traumes über Prärie-Romantik,

fiese Revolverhelden, Sheriffs, Häuptlinge oder hoffnungsfrohe Goldsucher

des amerikanischen Westens. Die Cowboys flüstern jetzt nur noch. Das Zirpen

der Grillen verstummt. Jetzt heißt es „Hanhepi Wakan“, wie die Lakota-Indianer

sagen, wenn sie sich Gute Nacht wünschen. Auch im Saloon ist inzwischen das

letzte Licht erloschen.

148

träume

Träume 149



Wie im Wilden Westen

Camp-Resort

Kleine Westernstadt

2003

eröffnet

458

Betten

Camping:

200 Stellplätze

mit Stromanschluss

für Wohnmobile,

Caravans

und Zelte

Gastronomie: Restaurant „Silver Lake Saloon“

mit Außenterrasse

Selbstbedienungsrestaurant „Amigos Cantina“

Westernkiosk / Feuerstellen zum Grillen

Naturbadesee und großzügige Liegewiese,

Beachvolleyballplatz, Tennisanlage und

überdachter Spielplatz

Beheizbare Tipizelte, Blockhütten

(4er, 6er, 12er, 16er-Zimmer)

und Planwagen mit

bequemen Schlafmöglichkeiten

„Honeymoon-Suite“

mit Badezimmer,

Klimaanlage und TV

Nachtlager

Gute Nacht

150

träume

Träume 151



Ein Koffer voller

Träume

Prominente Gäste

impressum

1 Bill Clinton

2 Franz Beckenbauer

51 Nina Hagen

52 Roger Moore

Herausgeber:

Europa-Park GmbH & Co Mack KG

3 Bernhard Paul

4 Roman Herzog

5 José Carreras

6 Felix Baumgartner

53 Ursula Karven

54 Dieter Zetsche

55 Monica Ivancan

56 Iris Berben

Idee und Konzept:

Dr. Ing. Roland Mack, Thomas Mack,

Horst Koppelstätter

Marianne und Roland mack

Mauritia und Jürgen mack

7 Richard von Weizsäcker

8 Günther Oettinger

9 Carolin Niemczyk, Daniel Grunenberg

10 Veronica Ferres

11 Sabine Christiansen

12 Mike Krüger

13 Robert Zollitsch

14 Frank Elstner

15 Berti Vogts

16 Helene Fischer

17 Clueso

57 Thorbjørn Jagland

58 Vitali Klitschko

59 Howard Carpendale

60 Eckart von Hirschhausen

61 Joko Winterscheidt

62 Martin Schmitt

63 Patrick Lindner

64 Sepp Blatter

65 Luc Besson

66 Johannes B. Kerner

67 Arthur Abraham, Regina Halmich

Redaktion:

Koppelstätter Media GmbH,

Baden-Baden:

Horst Koppelstätter, Michael Schröder,

Stefan Tolksdorf, Christoph Ertz,

Ariane Lindemann

Gestaltung: Sabine Ostholt.

Koordination:

Kristina Lott

18 Angela Merkel

19 Susann und Matthias Steiner

20 Joachim Löw

21 Thomas Hermanns

22 Hubert Burda

23 Maria Furtwängler

24 Paola Felix

25 Gérard Depardieu

68 Thomas D

69 Yvonne Catterfeld

70 Jörg Pilawa

71 José Manuel Barroso

72 Franziska van Almsick

73 Winfried Kretschmann

74 Lena Gercke

75 Thomas Strobl

Postanschrift Redaktion:

Koppelstätter Media GmbH

Friedrichstraße 2

76530 Baden-Baden

Telefon (07221) 97372-0

E-Mail: hok@koppelstaetter-media.de

www.koppelstaetter-media.de

26 Guido Wolf

27 Cherno Jobatey, Katarina Witt

28 Marie Bäumer

76 Ralf Schumacher

77 Doris Schmitz

78 Stefanie Klos

Gesamtherstellung:

Kraft Premium, Ettlingen

Nicolas und Ann-Kathrin Mack

Thomas und Katja mack

Miriam und Michael mack

29 Steven Gätjen

30 Udo Jürgens

31 Mark Keller

32 Mario Barth

33 DJ Bobo

34 Valery Gergiev

35 Nelly Furtado

36 Heiner Lauterbach

37 Günther Jauch

38 Stefan Mross

39 Boris Becker

40 Wolfgang Schäuble

41 Birgit Schrowange, Frank Spothelfer

42 Philipp Lahm

43 Tomi Ungerer

44 Guido Maria Kretschmer

79 Sven Hannawald

80 Bianca Jagger

81 Rolf Knie

82 Helmut Kohl

83 Anastacia

84 Marcus Schenkenberg

85 Lukas Podolski

86 Lothar Späth

87 Werner und Sybille Mang

88 Erzbischof Stefan Burger

89 Henry Maske

90 Steffi Graf und Andre Agassi

91 Elton

92 Joey Kelly

93 Phil Murphy

94 Hansy Vogt

Foto- und Copyrightnachweis:

Peter Sandbiller, Michael Bode, Europa-Park,

Claudia Thoma, Bernhard Rein, Koppelstätter

Media, Michael Thoma, Achim Mende,

Michael Tinnefeld, Presse- und Informationsamt

der Bundesregierung, Laurence

Chaperon, Hoch Zwei/Juergen Tap, SKUB

Fotostudio, Eric Tran-Quang, UniversalMusic/

KristianSchuller, Jens Hartmann/Hubert

Burda Media, Winfried Rothermel, Robin

Böttcher, Timon Bronner, Rüssl Musikverlag

GmbH, Celebrity Network, Council of Europe,

Andreas Franke/ProSieben, Privat, Thomas

Stachelhaus, iStock.com/romrodinka, iStock.

com/IPGGutenbergUKLtd, Shutterstock

Ihre

45 Beat Hefti

46 Karl-Heinz Rummenigge

47 Alexander Mazza

48 Otto

49 Christina Surer

95 Billy Gibbons, ZZ Top

96 Jürgen Klinsmann

97 Pelé

98 Ingo Lenßen

99 Lena Meyer-Landrut

© 2018:

Alle Rechte vorbehalten.

Nachdruck – auch auszugsweise – nur

mit Genehmigung der Redaktion.

GAstgeber

50 Reiner Calmund

100 Ralf Moeller

Familie

Mack

152

Träume

Träume 153



51 52 53 54 55

56 57 58 59 60

61 62 63 64 65

66 67 68 69 70

71 72 73 74 75

76 77 78 79 80

81 82 83 84 85

86 87 88 89 90

sehnsucht 155

91 92 93 94 95 96 97 98 99 100



Hooray! Your file is uploaded and ready to be published.

Saved successfully!

Ooh no, something went wrong!