Transform your PDFs into Flipbooks and boost your revenue!
Leverage SEO-optimized Flipbooks, powerful backlinks, and multimedia content to professionally showcase your products and significantly increase your reach.
ONE OF THE LEADING<br />
AUCTION HOUSES<br />
IN EUROPE<br />
CATALOGUE III<br />
OLD MASTER PAINTINGS PART 2<br />
Auctions: Thursday, 26 September 2024<br />
Exhibition: Saturday, 21 September – Tuesday, 24 September 2024
OLD MASTER<br />
PAINTINGS<br />
PART II
235<br />
FLORENTINISCHE SCHULE<br />
DES 16. JAHRHUNDERTS<br />
MADONNA MIT KIND<br />
Öl auf Pappelholz.<br />
78 x 64 cm.<br />
Ungerahmt, verso durch Leisten befestigt.<br />
Beigegeben eine amtliche Ausfuhrbescheinigung von<br />
der Direction Génerale des Beaux-Arts et des Lettres,<br />
Brüssel, 25. Februar 1949.<br />
Tafelbild, wohl eines Andachtsaltars. Maria mit betont<br />
jugendlichen, anmutigen Gesichtszügen dargestellt,<br />
über dem goldbraunen Haar ein weißes Schleiertuch,<br />
das sich bis zur Brust lange herabzieht. Auf dem Halssaum<br />
des roten Kleides ein dunkles Bortenband mit<br />
pseudohebräischen Buchstaben. Die goldene Mantelagraffe<br />
mit Perlen zeigt einen geflügelten Engelskopf.<br />
Der Blick nachdenklich, Maria vor einem Goldbrokattuch,<br />
seitlich Landschaft mit schlanken Zypressen.<br />
Das Kind hält einen Kreuzstab, der dem Johannesknaben<br />
überreicht werden soll, der hier im Bild nicht<br />
mehr zu sehen ist. Die Darstellung ist durch die Abschrägungen<br />
der Ecken reduziert. Der Malstil zeigt<br />
die Schule von Florenz, in der bereits Meister wie<br />
Filippino Lippi (1406-1469) den Typus der anmutigen<br />
Frauen geprägt hatten.<br />
(1402291) (11)<br />
FLORENTINE SCHOOL,<br />
16TH CENTURY<br />
MADONNA AND CHILD<br />
Oil on poplar panel.<br />
78 x 64 cm.<br />
Accompanied by an official export paper from “La<br />
Direction Génerale des Beaux-Arts et des Lettres“,<br />
Brussels, 25 February 1949.<br />
€ 15.000 - € 18.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
14 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
236<br />
BARTOLOMEO RAMENGHI IL BAGNACAVALLO,<br />
1485 BAGNACAVALLO – 1542 BOLOGNA<br />
Bartolomeo Ramenghi il Bagnacavallo war ein Schüler<br />
von Francesco Francia (um 1450-1517). In Rom arbeitete<br />
er laut Bericht des Kunstbiografen Giorgio Vasari<br />
als Gehilfe Raphaels (1483-1520), dessen Stil behielt<br />
er in seinen Werken bei, jedoch ist in seinem Werk<br />
alsbald ein Einfluss von Dosso Dossi spürbar (1489-<br />
1541). Werke seiner Hand finden sich in etlichen bedeutenden<br />
öffentlichen Sammlungen, wie etwa seine<br />
„Madonna mit Kind“ in der Dresdener Gemäldegalerie,<br />
sein Bildnis „Ludwig XI von Frankreich“ im Museum<br />
Berlin oder „Madonna mit Heiligen“ in der Pinakothek<br />
Bologna. In der Kirche San Pietro in Bologna ist sein<br />
Altarbild „Christus am Kreuz mit drei Heiligen“ zu sehen.<br />
MADONNA MIT KIND UND DEM JOHANNESKNABEN<br />
Öl auf Pappelholz. Verso zwei Querleisten.<br />
57 x 47,5 cm.<br />
Beigegeben eine Expertise von Mauro U. Lucco,<br />
Bazzano, 21 September 2019, in Kopie.<br />
Insbesondere in seinen Madonnenbildern ist die<br />
Raphael-Tradition zu bemerken, was darauf zurückzuführen<br />
ist, dass dieser bedeutende Meister einen<br />
Madonnentypus schuf, der für lange Zeit prägend<br />
werden sollte. In vorliegendem Bild wird die Marienfigur<br />
von einem grünen Velum hinterfangen, das<br />
rechts einen Landschaftsausblick frei lässt. Allerdings<br />
haben Untersuchungen 2019 ergeben, dass in der linken<br />
Bildseite die Figur des Heiligen Josef positioniert war,<br />
später übermalt. Solche zusätzlichen Figuren wie etwa<br />
Josef, Hieronymus oder Sankt Anna finden sich in<br />
Madonnendarstellungen Ramenghis öfter. Diese Abänderung<br />
hat kompositionell einen Dreiecksaufbau<br />
bewirkt. Der Blick der Maria ist nachdenklich gezeigt,<br />
im Hinblick auf die Zukunft des Sohnes, während die<br />
beiden Kinder ungeachtet dessen miteinander kommunizieren,<br />
wobei das Jesuskind mit dem Finger<br />
nach oben zeigt.<br />
Das Gemälde wird in der Expertise in die Nähe u. a.<br />
eines weiteren Bildes gestellt, einem Madonnenbild<br />
im Ospedale dei Pellegrini in Bagnacavallo, heute im<br />
dortigen Stadtmuseum, und wie das vorliegende Bild<br />
in die Zeit um 1505 zu datieren. A.R.<br />
(14009411) (11)<br />
BARTOLOMEO RAMENGHI IL BAGNACAVALLO,<br />
1485 BAGNACAVALLO – 1542 BOLOGNA<br />
THE VIRGIN AND CHRIST CHILD WITH INFANT<br />
SAINT JOHN THE BAPTIST<br />
Oil on poplar wood. Two parquetting slats on the<br />
reverse.<br />
57 x 47.5 cm.<br />
Accompanied by an expert‘s report by Mauro U. Lucco,<br />
Bazzano, 21 September 2019, in copy.<br />
€ 10.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
16 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
237<br />
FLORENTINER MEISTER<br />
DES SPÄTEN 16. JAHRHUNDERTS<br />
DIE HEILIGE FAMILIE MIT DEM JOHANNESKNABEN<br />
Öl auf Kupfer.<br />
22,5 x 17,3 cm.<br />
Das kleine Andachtsbild besticht durch die hohe<br />
Malqualität sowie die feinpinselige Ausführung. Die<br />
Gruppe vor einer bergigen Landschaft mit bekrönenden<br />
Burgen, hinterfangen vom Abendrot. Die beiden<br />
Kinder einander zugewandt, während Maria und der<br />
bärtig gezeigte Joseph nachdenklich wirken. Der Malstil<br />
weist manieristische Elemente auf, die eine Nähe<br />
zur florentinischen Malerei verraten, wie sie ebenso<br />
als italienische Einflüsse in der deutschen Malerei zu<br />
finden sind. Die Verwendung von Kupfer als Bildträger<br />
weist hin auf einen hochrangigen Auftrag, dem die<br />
Qualität des Malers von Rang auch entspricht.<br />
(1410231) (11)<br />
€ 5.000 - € 7.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />
17
238<br />
MEISTER DES 16. JAHRHUNDERTS<br />
TRIPTYCHON MIT DER THRONENDEN MADONNA<br />
MIT DEM JESUSKNABEN UND ZWEI HEILIGEN<br />
SCHOOL OF THE 16TH CENTURY<br />
TRIPTYCH WITH THE ENTHRONED MADONNA<br />
WITH JESUS AND TWO SAINTS<br />
Öl auf Holz.<br />
Die Darstellungen: 130 x 172 cm.<br />
In dekorativem teilvergoldeten Prunkrahmen.<br />
Im Mittelpunkt die auf einem Thron mit Baldachin<br />
sitzende Jungfrau Maria in rotem Gewand und langem<br />
dunkelblauen Mantel sowie weißem Schleier um ihr<br />
Haupt, das zudem von einem Nimbus hinterfangen ist.<br />
Sie hält in ihrem Schoß den blondgelockten, stehenden,<br />
nackten Jesusknaben, der sie mit seinem linken<br />
Arm liebevoll umarmt und seine rechte Hand zum<br />
Segensgestus erhoben hat. Über Maria fliegend zwei<br />
geflügelte Putti, die eine goldene Krone über ihr<br />
Haupt halten. Auf dem gestuften Absatz zum Thron<br />
ist zudem ein wertvoller Teppich mit farbigen meist<br />
floralen Mustern erkennbar. Links- und rechtsseitig<br />
des Thrones fällt der Blick in eine weite bergige Landschaft<br />
mit einigen erkennbaren Häusern unter hohem<br />
blauen Himmel mit großen weißen Wolkenformationen.<br />
Auf der rechts von Maria befindlichen Tafel ist vor<br />
grauem Hintergrund der Apostel Markus in langem<br />
wallenden Gewand zu sehen, unter seinem linken Arm<br />
das Evangelium haltend. Er hat einen Vollbart, dunkle<br />
Haare und sein Haupt ist mit einem Nimbus hinterfangen.<br />
Zudem ist sowohl hinter seinem Kopf als auch<br />
hinter seinem Korpus ein leichter Schatten rechts erkennbar.<br />
Am unteren rechten Bildrand ist zudem sein<br />
Attribut erkennbar, ein geflügelter Löwe. Auf der linken<br />
Tafel ist ein Bischof in prachtvollem Gewand und<br />
einem großen Bischofstab in seiner linken Hand zu<br />
erkennen. Sein Haupt wiederrum von einem goldenen<br />
Nimbus hinterfangen. Links hinter dem Bischof ragt<br />
der Kopf eines Pferdes herein. Dies dürfte ein Attribut<br />
des Dargestellten sein, bei dem es sich wohl um Ulrich<br />
von Augsburg handelt, der von 923-973 Bischof von<br />
Augsburg war. Das Triptychon in einem prachtvollen<br />
teilvergoldeten Rahmen mit Voluten, vielen floralen<br />
Mustern und Fruchtdarstellungen.<br />
(1411716) (2) (18)<br />
Oil on panel.<br />
The depictions: 130 x 172 cm.<br />
€ 18.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
18 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />
19
239<br />
FLÄMISCHER ODER DEUTSCHER MALER<br />
DER MITTE DES 16. JAHRHUNDERTS<br />
ZWEI TAFELN WOHL EINES TRIPTYCHONS MIT<br />
CHRISTUSDARSTELLUNGEN<br />
Öl auf Holz.<br />
Je 45,1 x 19,7 cm.<br />
Die eine Tafel zeigt vor Gebäuden der Stadt den gefangen<br />
genommenen Jesus mit Dornenkrone und Purpurmantel,<br />
über dem die Worte „ECCE HOMO“ zu lesen<br />
sind. Mit diesen Worten stellt nach Darstellung des<br />
Johannesevangeliums der römische Statthalter Pontius<br />
Pilatus dem Volk den gefolterten Jesus vor, weil er<br />
keinen Grund für dessen Verurteilung sieht. Die Tafel<br />
zeigt links von Jesus einen Soldaten und rechts Pilatus<br />
mit erhobener Hand, das unterhalb von ihnen stehende<br />
Volk befragend. Die zweite Tafel zeigt den Kreuz tragenden<br />
Jesus, umgeben von Schächern und mehreren<br />
Figuren, zu denen wohl auch Maria am rechten Bildrand<br />
vor dem Tor und der Mauer der Stadt gehört. Im Hintergrund<br />
der Kalvarienberg mit den bereits aufgestellten<br />
drei Kreuzen. Erzählerische Darstellung, die sich genau<br />
an den Bibeltext hält, die Figuren dabei in farbenfrohe,<br />
teils prächtig und fein ausgestatteter Kleidung.<br />
(1410937) (1) (18)<br />
€ 8.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
20 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
240<br />
FRANCESCO RAIBOLINI,<br />
GENANNT „FRANCESCO FRANCIA“,<br />
1450 – 1517<br />
Der Künstler war ein italienischer Renaissance-Maler,<br />
Goldschmiedmedailleur und Bildhauer. Er gilt als Begründer<br />
der Bologneser Schule der Malerei.<br />
MADONNENBILDNIS<br />
Öl auf Holz.<br />
9 x 7 cm.<br />
In schwarzem Passepartout, in kleinen Holzrahmen eingelassen,<br />
in großem, vergoldeten Rahmen.<br />
Beigegeben ein naturwissenschaftlicher Untersuchungsbericht<br />
von Prof. Dr. Manfred Schreiner, Wien,<br />
der aus materialtechnologischer Sicht keinen Einwand<br />
gegen die Entstehung des Gemäldes in die<br />
Schaffensperiode von Francesco Raibolini hat.<br />
Die Darstellung zeigt auf traditionelle Weise vor hellblauem<br />
Hintergrund das Bildnis der Madonna mit<br />
blauem und darunterliegendem durchsichtigem Schleier<br />
auf ihrem Haupt und einem roten Kleid. Sie hat ein<br />
feines zartes Inkarnat und mit ihren dunklen Augen<br />
blickt sie nachdenklich nach unten. Der Künstler ist bekannt<br />
für diese Art der Madonnendarstellung, teils<br />
hält jedoch Maria auch den Jesusknaben auf ihrem<br />
Schoß.<br />
(1391712) (18)<br />
€ 9.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />
21
241<br />
DEUTSCHE SCHULE UM 1550/ 1570<br />
DIE PERSONIFIKATION DER HOFFNUNG<br />
Öl auf Holz. Parkettiert.<br />
70 x 59 cm.<br />
Vor dunklem Hintergrund das Dreiviertelbildnis einer<br />
jungen Frau mit hellem, zarten Inkarnat, leicht geröteten<br />
Wangen, rötlichen Haaren und farblich gleichen<br />
Augen, den Blick seitlich nach oben gewendet. Sie<br />
trägt ein faltenreiches grünes Gewand mit weißgrauem<br />
Kragen und Ärmeln des Untergewandes, und<br />
hält in ihrer kräftigen linken Hand einen großen, nach<br />
oben gerichteten Anker. Ihre rechte Hand hat sie behutsam<br />
auf ihre Brust gelegt. Dargestellt ist hier die<br />
Personifikation der Hoffnung in der Gestalt einer Frau:<br />
der Anker und auch die Farbe Grün gelten als Symbol<br />
der Hoffnung.<br />
(1400851) (18)<br />
GERMAN SCHOOL, CA. 1550/ 1570<br />
THE PERSONIFICATION OF HOPE<br />
Oil on panel. Parquetted.<br />
70 x 59 cm.<br />
€ 10.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
242<br />
SÜDDEUTSCHER MALER NACH 1520<br />
ECCE HOMO<br />
Öl auf Holz. Parkettiert.<br />
81 x 60 cm.<br />
In furniertem Wellenleistenrahmen.<br />
Beigegeben ist eine Pigmentanalyse von Claudio<br />
Falcucci vom 18. Oktober 2023, in Kopie.<br />
In dem Kolorit, das einem Chiaroscuro Holzschnitt<br />
angeglichen ist, die halbfigurige Darstellung des gepeinigten<br />
Christus mit Spottzepter, Umhang und Dornenkrone.<br />
Sein Haupt von lichtem Schein und doppeltem<br />
Strahlennimbus umfangen. Die stark grafische Auffassung<br />
lässt den Schluss zu, dass der Maler sich bei der<br />
Darstellung an grafischen Vorlagen wie den Ecce Homo<br />
Holzschnitten von Albrecht Dürer orientiert haben mag.<br />
(1401121) (13)<br />
SOUTH GERMAN SCHOOL, AFTER 1520<br />
ECCE HOMO<br />
Oil on panel. Parquetted.<br />
81 x 60 cm.<br />
Accompanied by a technical analysis by Claudio<br />
Falcucci from 18 october 2023, in copy.<br />
€ 13.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
22 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
243<br />
ALTNIEDERLÄNDISCHER MEISTER<br />
DES 16. JAHRHUNDERTS<br />
DIE ENTHAUPTUNG JOHANNES DES TÄUFERS<br />
OLD NETHERLANDISH SCHOOL,<br />
16TH CENTURY<br />
THE BEHEADING OF SAINT JOHN THE BAPTIST<br />
Öl auf Holz. Parkettiert.<br />
55 x 82 cm.<br />
In Prunkrahmen.<br />
Auf einer Veranda vor einer grauen gemauerten Wand<br />
stehend, ein Henker in grün-weißem Gewand, der<br />
voller Stolz in seiner linken Hand das mit einem Goldnimbus<br />
umgebene Haupt Johannes des Täufers hält,<br />
von dem Blut herabtropft. Dafür benutzt hat er ein<br />
Schwert, welches er mit seiner rechten Hand nach<br />
oben streckt. Am rechten Bildrand zwei edel gekleidete<br />
Figuren, die andächtig ihre Hände gefaltet haben und<br />
traurig nach unten blicken. Mittig geht über die niedrige<br />
Mauer der Blick auf eine Landschaft mit Bergen, Bäumen<br />
und einem Gebäudekomplex unter wolkenlosem<br />
Himmel. Eher seltene Darstellung der Enthauptung<br />
des Johannes, bei der sonst oft Salome im Mittelpunkt<br />
steht.<br />
(1410182) (18)<br />
Oil on panel. Parquetted.<br />
55 x 82 cm.<br />
In magnificent frame.<br />
€ 12.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />
23
244<br />
FLORENTINISCHER MEISTER<br />
DES AUSGEHENDEN 16. JAHRHUNDERTS,<br />
AUS DEM KREIS DES FRANCESCO SALVIATI,<br />
1510 – 1563<br />
PORTRAIT EINES MANNES (GIULIO ROMANO?)<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
46 x 39 cm.<br />
In dekorativem Rahmen.<br />
Brustbildnis leicht nach rechts eines Mannes mit leicht<br />
bräunlichem Inkarnat, schwarzen Lockenhaaren und<br />
einem langen braunen Bart. Wiedergegeben vor grünlichem<br />
Hintergrund trägt er ein fast schwarzes Gewand<br />
und blickt mit seinen dunkelbraunen Augen eindringlich<br />
aus dem Gemälde heraus.<br />
Ein fast identisches Portrait eines Mannes, jedoch als<br />
Halbportrait, das früher bekannt war als Portrait von<br />
Giulio Romano und einem unbekannten italienischen<br />
Maler der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts zugeordnet<br />
wird, befindet sich im Louvre unter der Inventarnummer<br />
425;HER 299. Eine weitere, fast identische<br />
Portraitdarstellung, die früher ebenfalls Giulio<br />
Romano als Dargestelltem zugeschrieben wurde, befindet<br />
sich als Radierung und Kupferstich von ca.<br />
1804/15 im Britischen Museum unter der Nummer<br />
1856.0308.720.<br />
(1410902) (18)<br />
FLORENTINE SCHOOL,<br />
LATE 16TH CENTURY,<br />
FROM THE CIRCLE OF FRANCESCO SALVIATI,<br />
1510 – 1563<br />
PORTRAIT OF A GENTLEMAN (GIULIO ROMANO?)<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
46 x 39 cm.<br />
An almost identical portrait of a gentleman, but as a<br />
half-portrait, which was previously known as a portrait<br />
of Giulio Romano and is attributed to an unknown Italian<br />
painter of the second half of the 16th century, is<br />
held at the Louvre under inventory no. 425;HER 299.<br />
Another, almost identical portrait, which was previously<br />
also identified Giulio Romano as the sitter,<br />
is held at the British Museum as an etching and copperplate<br />
engraving dating to ca. 1804/15 under no.<br />
1856.0308.720.<br />
€ 25.000 - € 35.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
24 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />
25
245<br />
NIEDERLÄNDISCHER MEISTER<br />
DES 16. JAHRHUNDERTS<br />
HALBBILDNIS EINES MANNES<br />
Öl auf Eichenholz. Parkettiert.<br />
68 x 57 cm.<br />
Links oben original Beschriftung mit Altersangabe des<br />
Dargestellten und Datierung „Aeta 26. Ao 1555“, darunter<br />
verwischte Reste einer Signatur „Antoni (...)“.<br />
Der Mann in schwarzer spanischer Tracht mit Barett<br />
und geschlitzten Pluderärmeln. Die Lichtwirkung ganz<br />
auf das Gesicht des Portraitierten gerichtet, der dem<br />
Betrachter entgegenblickt, mit lebensnahem Gesichtsausdruck,<br />
wobei der fest geschlossene Mund mit<br />
schmalen Lippen Entschlossenheit zeigt, die Kinnpartie<br />
Ähnlichkeit mit Mitgliedern des Habsburgischen<br />
Hofes. Das Halbbildnis vor oliv-grauem, nach rechts<br />
sich aufhellendem Hintergrund.<br />
Literatur:<br />
Joanna Woodall, Anthonis Mor: Art and Authority,<br />
Zwolle 2007.<br />
Henri Hymans, Antonio Moro: Son Œuvre Et Son<br />
Temps, Brüssel 1910.<br />
W. A. Wijburg, Antonie Mor van Dashorst, ‚vermaard<br />
schilder van Utrecht‘ en zijn naaste familie, in:<br />
De Nederlandsche Leeuw 76, 1959, S. 230-248.<br />
(1411712) (2) (11)<br />
DUTCH MASTER OF THE 16TH CENTURY<br />
HALF-PORTRAIT OF A MAN<br />
Oil on oak panel. Parquetted.<br />
68 x 57 cm.<br />
Original inscription top left with age of the depicted<br />
and date “Aeta 26. Ao 1555“, beneath smudged remains<br />
of a signature “Antoni (...)“.<br />
Literature:<br />
Johanna Woodall, Anthonis Mor: Art and Authority,<br />
Zwolle 2007.<br />
Henri Hymans, Antonio Moro: Son Œuvre Et Son<br />
Temps, Brussels 1910.<br />
W. A. Wijburg, Antonie Mor van Dashorst,<br />
‘vermaard schilder van Utrecht’ en zijn naaste<br />
familie, in: De Nederlandsche Leeuw 76, 1959,<br />
p. 230-248.<br />
€ 18.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
26 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
246<br />
DOMENIKOS THEOTOKOPOULOS,<br />
GENANNT „EL GRECO“,<br />
1541 CANDIA, KRETA – 1614 TOLEDO,<br />
WERKSTATT / SOHN DES<br />
DIE EXTASE DES HEILIGEN FRANZISKUS<br />
VON ASSISI<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
37 x 28 cm.<br />
Verso auf dem Rahmen mit Resten von Vermerken<br />
oder Nummerierungen unterschiedlicher Epochen.<br />
In historischem spanischem Rahmen.<br />
Vor abgedunkeltem Fond die nach links gewandte<br />
Halbfigur des Heiligen Franziskus von Assisi in Ekstase<br />
mit neben ihm liegendem Totenschädel in flottem<br />
Pinsel duktus und manieristisch gelängten Gliedern,<br />
verzerrtem Gesicht und leuchtenden Augen. Von el<br />
Greco sind einige Gemälde nachgewiesen, welche<br />
den Heiligen Franziskus darstellt. In seinem Werkverzeichnis<br />
zeigt José Camón Aznar ausgiebig die verschiedenen<br />
Darstellungen des Heiligen Franziskus<br />
von Assisi. Teilweise wird dieser mit Bruder Leon dargestellt,<br />
teilweise, wie bei unserem Gemälde, ohne<br />
ihn. Mehrere vergleichbare Werke, von denen Fotografien<br />
zum Vergleich vorliegen, werden von Aznar<br />
angeführt. So befand sich eines in der Sammlung<br />
Goudstikker, Amsterdam (Werkverzeichnis Abb. 448),<br />
eines befindet sich im Museo del Greco, Toledo (Werkverzeichnis<br />
Abb. 449). Weitere Werke dieser Komposition<br />
erwähnt Aznar Im Colegio de Doncellas Nobles,<br />
Toledo; im Museum in Ottawa; in der Sammlung Payá;<br />
im Colegio del Patriarca, Valencia; eine Version aus der<br />
Sammlung Máximo Pena im Kunsthandel Rosado; im<br />
Instituto de Ensenanza Media de Logrono; bei Alejandro<br />
Pidal in Madrid; in der Sammlung Heredia Espinola;<br />
ein Gemälde das sich in der Iglesia de Vargas in<br />
Toledo befand; eine Version in der Sammlung L. Albert<br />
Hahn in der Schweiz; eine Version der Sammlung<br />
Valdés in Bilbao; in der Fundacion Barnes in Merion; in<br />
der Sammlung Quer in Barcelona; in der Sammlung M.<br />
A. Goldstein in Saint Louis, USA; eine Version in einer<br />
Privatsammlung in Granada; in der Sammlung Angel<br />
Rosillo in Madrid und in der Walters Art Gallery in Baltimore<br />
(Inv. Nr. 37.424). Ein weiteres Gemälde mit dem<br />
gleichen Motiv ist im Musée des beaux-arts de Pau in<br />
Frankreich zu finden. Ob das hier vorliegende Gemälde<br />
mit einem der oben in Privatsammlungen befindlichen<br />
Werke identisch ist, lässt sich zu diesem Zeitpunkt<br />
nicht eindeutig feststellen.<br />
Provenienz:<br />
Süddeutscher Kunstbesitz.<br />
Norditalienische Privatsammlung.<br />
Literatur:<br />
Vgl. José Camón Aznar, Domenico Greco,<br />
Madrid 1970, S. 557ff.<br />
(1410076) (13)<br />
DOMENIKOS THEOTOKOPOULOS,<br />
ALSO KNOWN AS “EL GRECO“,<br />
1541 CANDIA, CRETE – 1614 TOLEDO,<br />
WORKSHOP/SON OF<br />
THE ECSTASY OF SAINT FRANCIS OF ASSISI<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
37 x 28 cm.<br />
Remains of notes or numbering from varying<br />
ages on the back of the frame.<br />
Provenance:<br />
Art collection, South Germany.<br />
Private collection, Northern Italy.<br />
Literature:<br />
cf. José Camón Aznar, Domenico Greco,<br />
Madrid 1970, p. 557ff.<br />
€ 15.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />
27
247<br />
CARLO DOLCI,<br />
1616 FLORENZ – 1686 EBENDA, NACH<br />
JUDITH MIT DEM HAUPT DES HOLOFERNES<br />
Öl auf Leinwand.<br />
114 x 91 cm.<br />
In ornamental reliefiertem Rahmen.<br />
Die Tötung des Holofernes wird im Buch Judith im<br />
Alten Testament berichtet. Nach etlichem Brandschatzen<br />
und Morden im gesamten Vorderen Orient,<br />
gelangt Holofernes nach Betulia, wo es Judith gelingt,<br />
ihn und sein Gefolge in ein Gelage zu verwickeln. Sie<br />
und ihre Magd nutzen seine Trunkenheit aus und enthaupten<br />
ihn. Vor abgedunkeltem Grund die etwas<br />
nach links gedrehte Halbfigur der Judith in ihrer Hand<br />
die Platte mit dem Haupt des Holofernes haltend.<br />
Wiederholung nach dem Gemälde aus der Staatlichen<br />
Kunstsammlung Dresden. Riss.<br />
(1401532) (13)<br />
CARLO DOLCI,<br />
1616 FLORENCE – 1686 IBID., AFTER<br />
JUDITH WITH THE HEAD OF HOLOFERNES<br />
Oil on canvas.<br />
114 x 91 cm.<br />
Copy after the painting held at the Staatliche<br />
Kunstsammlungen, Dresden.<br />
€ 10.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
28 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
248<br />
ITALIENISCHER CARAVAGGIST<br />
DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
DAVID MIT DEM HAUPT DES GOLIATH<br />
Öl auf Leinwand. Wachsdoubliert.<br />
81 x 134 cm.<br />
In ebonisiertem Profilrahmen mit godronnierter<br />
Holzleiste.<br />
Vor unbestimmtem architektonischen Hintergrund im<br />
Zentrum die jugendlich wiedergegebene Halbfigur des<br />
nach links blickenden David, zu seiner rechten das<br />
fahle Haupt des Goliath auf einem Steinblock liegend,<br />
links am Rand ein geharnischter römischer Soldat. Die<br />
Darstellung nimmt Bezug auf (1.Sa 17). „Als nun David<br />
zurückkam vom Sieg über den Philister, nahm ihn Abner<br />
und brachte ihn vor Saul, und er hatte des Philisters<br />
Haupt in der Hand“.<br />
(14104730) (13)<br />
ITALIAN CARAVAGGIST,<br />
17TH CENTURY<br />
DAVID WITH THE HEAD OF GOLIATH<br />
Oil on canvas. Wax relining.<br />
81 x 134 cm.<br />
€ 18.000 - € 22.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />
29
249<br />
PÂRIS BORDONE,<br />
1500 TREVISO – 1571 VENEDIG,<br />
WERKSTATT DES<br />
MARS, VENUS UND AMOR<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
132 x 124 cm.<br />
In dekorativem Rahmen.<br />
Nach der römischen Mythologie war Amor der Sohn<br />
der Venus, die Göttin der Liebe und der Schönheit,<br />
und des Mars, dem Gott des Krieges. Auf dem Gemälde<br />
sind die drei vor einem Apfelbaum zu finden:<br />
links Venus in weißer Bluse und rotem Samtgewand<br />
mit tiefen Dekollete, in ihrer rechten Hand einen Apfel<br />
haltend, rechts der muskulöse Mars, der gerade vom<br />
Baum einen Apfel pflückt und auf den kleinen nackten,<br />
geflügelten Amor niederblickt, der sich mit seinem<br />
Arm nach oben streckt, um diesen Apfel zu erhalten.<br />
Darstellung ganz nach dem berühmten Vorbild von Paris<br />
Bordone.<br />
Anmerkung:<br />
Das Originalgemälde stammt aus den 1550er Jahren<br />
und befindet sich in der Sammlung der Eremitage in<br />
Sankt Petersburg.<br />
(1411181) (18)<br />
PÂRIS BORDONE,<br />
1500 TREVISO – 1571 VENICE,<br />
WORKSHOP OF<br />
MARS, VENUS AND CUPID<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
132 x 124 cm.<br />
Notes:<br />
The original painting dates to the 1550s and is held<br />
in the collections of the State Hermitage in Saint<br />
Petersburg.<br />
€ 12.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
250<br />
RUTILIO MANETTI,<br />
1571 SIENA – 1639 EBENDA., KREIS DES<br />
DIE HANDLESERIN<br />
Öl auf Leinwand.<br />
110 x 166 cm.<br />
In vergoldetem Kehlrahmen.<br />
In einer durch Architekturelemente angedeuteten<br />
Parkanlage mit Brunnenfigur und Steinrelief eine junge<br />
Frau, ihre Hand auf eine Brüstung auflegend. Daneben<br />
eine alte Dame, die ihr aus der Hand liest. Hinter dieser<br />
wohl ein Liebhaber eine Blüte unter seine Nase haltend,<br />
offensichtlich gewiss der ihm günstigen Deutung.<br />
Sicherlich mit Bezug auf die zeitgenössische italienische<br />
Literatur.<br />
(1410291) (4) (13)<br />
€ 8.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
30 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
251<br />
ITALIENISCHER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
DIE ANBETUNG DER HIRTEN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
116 x 150 cm.<br />
ITALIAN SCHOOL, 17TH CENTURY<br />
THE ADORATION OF THE SHEPHERDS<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
116 x 150 cm.<br />
In einem stallartigen Innenraum die figurenreiche Darstellung<br />
mit Maria im Mittelpunkt mit dem nackten<br />
Jesusknaben, der auf einem hellen Laken in ihrem<br />
Schoß liegt. Sie blickt zur rechten Seite auf drei Hirten,<br />
einer kniend mit gefalteten Händen und ein weiterer<br />
am rechten Bildrand, der einen Dudelsack hält. Links<br />
hinter Maria der stehende Josef, zwei weitere Hirten<br />
und eine Frau, die einen Esel am Strick festhält, der<br />
neugierig am linken unteren Rand auf den Neugeborenen<br />
blickt. Malerei in überwiegend monochromer<br />
beige-brauner Farbigkeit mit starken Hell-Dunkel-<br />
Kontrasten, von französischen Caravaggisten beeinflußt.<br />
Durch die helle Lichtführung werden das Gesicht<br />
und die Halspartien der beiden Frauen und der liegende<br />
Jesusknabe besonders hervorgehoben.<br />
Provenienz:<br />
Europäische Privatsammlung<br />
(1402124) (18)<br />
Provenance:<br />
Private collection, Europe.<br />
€ 15.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />
31
252<br />
PABLO LEGOTE,<br />
UM 1590/91 LUXEMBURG – 1670/71, ZUG.<br />
Um 1609 zog er mit seiner Familie nach Sevilla. Ein<br />
großes Gemälde aus seiner Hand befindet sich in der<br />
Iglesia San Salvador in Sevilla.<br />
APOSTEL JAKOBUS DER ÄLTERE<br />
Öl auf Leinwand.<br />
213 x 117 cm.<br />
In ornamental reliefiertem Rahmen.<br />
Vor unbestimmtem Grund der Ganzkörperfigur eines<br />
Mannes mit Pilgerstab nach rechts innerhalb der Bildfläche<br />
voranschreiten mit offenem Schuhwerk und in<br />
seiner Hand liegendem geöffneten Buch mit Schweinsledereinband.<br />
(1401534) (13)<br />
PABLO LEGOTE,<br />
CA. 1590/91 LUXEMBURG – 1670/71, ATTRIBUTED<br />
THE APOSTLE SAINT JAMES THE GREAT<br />
Oil on canvas.<br />
213 x 117 cm.<br />
€ 10.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
32 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
253<br />
LEANDRO BASSANO,<br />
EIGENTLICH „LEANDRO DA PONTE“,<br />
1557 BASSANO DEL GRAPPA – 1622 VENEDIG,<br />
ZUG.<br />
PASTORALE LANDSCHAFT<br />
LEANDRO BASSANO,<br />
ACTUALLY “LEANDRO DA PONTE“,<br />
1557 BASSANO DEL GRAPPA – 1622 VENICE,<br />
ATTRIBUTED<br />
PASTORAL LANDSCAPE<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
126 x 174 cm.<br />
In schmalem Rahmen.<br />
Inmitten einer leicht hügeligen, von blau-türkisen<br />
Tönen dominierten Landschaft ein Bauernhaus mit<br />
Pergola, silbrig glänzendem Blattwerk in den davorstehenden<br />
Bäumen und im Vordergrund Frauen an<br />
einem Brunnen mit Weidevieh und Jagdleuten, sowie<br />
rechts unten einem Mann, im Begriff ein Schaf zu<br />
scheren. Besch.<br />
(1402129) (13)<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
126 x 174 cm.<br />
€ 15.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />
33
254<br />
FLORENTINER MEISTER DER ZWEITEN HÄLFTE<br />
DES 16. JAHRHUNDERTS<br />
MARIA MIT DEM JESUSKIND UND JOHANNES<br />
Öl auf Pappelholz.<br />
116 x 87,5 cm.<br />
Ungerahmt.<br />
Vor einem nachtblauen, von Goldquasten hervorgehobenen<br />
Textil zeichnet sich die Gruppe ab: Im Zentrum<br />
das stehende Jesuskind mit dem ihm zukommenden<br />
Agnus Dei, das von Johannes gehalten wird, rechts<br />
die Heilige Mutter Gottes Jesus mit einer Hand unterstützend.<br />
(1411011) (13)<br />
FLORENTINE SCHOOL, SECOND HALF<br />
OF THE 16TH CENTURY<br />
THE VIRGIN AND CHRIST CHILD WITH<br />
SAINT JOHN THE BAPTIST<br />
Oil on poplar panel.<br />
116 x 87.5 cm.<br />
€ 10.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
255<br />
LUIS TRISTAN,<br />
1586 – 1624, ZUG.<br />
APOSTEL PAULUS<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
83 x 63 cm.<br />
Unten bezeichnet.<br />
In breitem, ornamental reliefierten Rahmen mit<br />
Wappenbekrönung.<br />
Vor dunklem Fond sich abzeichnend die sich leicht<br />
nach links wendende Halbfigur des Apostels Paulus<br />
mit im Redegestus erhobener Hand, zusammen gekniffener<br />
Stirn und einem langen ihm attributiv zukommendem<br />
Schwert in seiner anderen Hand.<br />
(14015313) (13)<br />
LUIS TRISTAN,<br />
1586 – 1624, ATTRIBUTED<br />
PAUL THE APOSTLE<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
83 x 63 cm.<br />
Inscribed below.<br />
€ 4.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
34 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
256<br />
JUSEPE DE RIBERA,<br />
1588/91 – 1652, KREIS DES<br />
ECCE HOMO<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
55 x 45 cm.<br />
In dekorativem Rahmen.<br />
Wir danken Prof. Nicola Spinosa für freundliche Hinweise<br />
bezüglich der Katalogisierung.<br />
Vor braunem Hintergrund Christus im Halbbildnis, gezeigt<br />
mit Dornenkrone auf dem Haupt und einem langen<br />
Rohrstock in seiner rechten Hand, als Spottzeichen<br />
der Königswürde, sowie mit einem roten Mantel<br />
über seiner rechten Schulter herabhängend. Er hat ein<br />
helles Inkarnat, den Kopf nach oben gerichtet, ebenso<br />
seinen Blick mit seinen glänzenden dunklen Augen,<br />
dabei den Mund leicht geöffnet, als ob er spricht. Auf<br />
seiner Brust zudem mehrere rote Blutstropfen. Qualitätvolle<br />
Malerei mit betonter Hell-Dunkel-Akzentuierung.<br />
Anmerkung:<br />
Ecce Homo-Darstellungen waren bei vielen Künstlern<br />
seiner Zeit ein beliebtes Thema, so zu finden bei<br />
Guido Reni (1575-1642), Caravaggio (1571-1610) und<br />
bei Bartolomé Esteban Murillo (1618-1682).<br />
Ein vergleichbares Werk, Ribera zugeschrieben befindet<br />
sich im Museo de Cádiz aus der Sammlung von<br />
Frau Alejandrina Gessler de la Croix (Madame Anselma).<br />
Literatur:<br />
Vgl. Nicola Spinosa, Ribera Opera completa, 2006,<br />
S. 148 sowie S. 343 für weitere Ecce Homo-Darstellungen<br />
des Künstlers. (1410901)<br />
JUSEPE DE RIBERA,<br />
1588/91 – 1652, CIRCLE OF<br />
ECCE HOMO<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
55 x 45 cm.<br />
We would like to thank Professor Nicola Spinosa for<br />
kind advices regarding the cataloguing.<br />
Notes:<br />
A comparable work attributed to Ribera can be found<br />
in the Museo de Cádiz in the collection of Mrs Alejandrina<br />
Gessler de la Croix (Madame Anselma).<br />
Literature:<br />
Cf. Nicola Spinosa, Ribera Opera completa, 2006, p.<br />
148 and p. 343 for further Ecce Homo depictions by<br />
the artist.<br />
€ 18.000- € 22.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />
35
257<br />
PAOLO CALIARI,<br />
GENANNT „IL VERONESE“,<br />
1528 – 1588, ZUG.<br />
MARTYRIUM DES HEILIGEN SEBASTIAN<br />
Öl auf Leinwand.<br />
130 x 169 cm .<br />
In ornamental verziertem Rahmen.<br />
Unter einer manieristischen Bogenarchitektur mit<br />
korinthischen Kapitellen unter den Bogen eingepasst<br />
die liegende Figur eines unbekleideten Sebastian mit<br />
um ihn herum versammelten in unterschiedlicher<br />
Weise agierenden Personen. Die Komposition basiert<br />
auf Veroneses meisterhaftem Werk in der Chiesa di<br />
San Sebastiano in Venedig von 1565, die ebenfalls das<br />
Martyrium des Heiligen Sebastian zeigt.<br />
(1410861) (13)<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
36 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
258<br />
CARLO PORTELLI,<br />
UM 1508 – 1574, ZUG.<br />
Der Künstler war ein italienischer Maler der Renaissance,<br />
der hauptsächlich in Florenz tätig war. Er war<br />
ein Schüler von Ridolfo Ghirlandaio (1483-1561). Der<br />
Künstler Giorgio Vasari (1511-1574) nahm seine Fähigkeiten<br />
zur Kenntnis. Portelli malte u.a. mehrere Altarbilder<br />
für Kirchen in Florenz, darunter für die Kirche<br />
Santa Maria Maggiore.<br />
DIE MADONNA MIT DEM JESUSKNABEN UND<br />
JOHANNES DEM TÄUFER<br />
Öl auf Holz.<br />
113 x 83 cm.<br />
Gerahmt.<br />
Die das Bild fast gänzlich einnehmenden Figuren in<br />
Nahsicht vor einem großen hellbraunen Baumstumpf.<br />
Die sitzende Madonna in altrosafarbenem Gewand<br />
und hellblauem faltenreichem Mantel, der ihre Beine<br />
bedeckt. Sie trägt als Kopfbedeckung ein beiges, bis<br />
zum Hals reichendes Tuch und hat um ihr Haupt zudem<br />
einen Strahlennimbus. Sie hält mit den zarten<br />
schmalen Fingern ihrer rechten Hand den seitlich ihres<br />
Schoßes friedlich schlafenden nackten Jesusknaben,<br />
den sie liebevoll anblickt. Dieser hat gold-blond gelocktes<br />
Haar, eine kleine Stupsnase und leicht gerötete<br />
Wangen, seinen linken Arm ausgestreckt auf der<br />
Madonna liegend. Mit ihrem leicht nach hinten ausgestreckten<br />
linken Arm hält die Madonna den nur mit<br />
einem leichten Fellgewand bekleideten Johannesknaben<br />
zurück, der in seiner rechten Hand einige<br />
Blumen hält und verhindert so, dass der Schlafende<br />
aufgeweckt wird. Feine einfühlsame Darstellung in<br />
weicher harmonischer Farbgebung mit besonderer<br />
Herausstellung der Kleidung Mariens und des feinen<br />
Inkarnats der Dargestellten.<br />
Anmerkung:<br />
Die Darstellung der Madonna mit dem Jesusknaben<br />
und Johannes findet sich mehrfach im Werk des<br />
Künstlers wieder, dabei die Madonna häufig in<br />
zartem altrosafarbenem Gewand und die Figuren<br />
jeweils großformatig in Nahsicht.<br />
Der Künstler war ein italienischer Maler der Renaissance,<br />
der hauptsächlich in Florenz tätig war. Er war<br />
ein Schüler von Ridolfo Ghirlandaio (1483-1561). Der<br />
Künstler Giorgio Vasari (1511-1574) nahm seine Fähigkeiten<br />
zur Kenntnis. Portelli malte u.a. mehrere Altarbilder<br />
für Kirchen in Florenz, darunter für die Kirche<br />
Santa Maria Maggiore.<br />
(1411196) (4) (18)<br />
CARLO PORTELLI,<br />
CA. 1508 – 1574, ATTRIBUTED<br />
THE VIRGIN AND CHRIST CHILD WITH SAINT JOHN<br />
THE BAPTIST<br />
Oil on panel.<br />
113 x 83 cm.<br />
€ 16.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />
37
259<br />
IPPOLITO SCARSELLA,<br />
GENANNT „SCARSELLINO“,<br />
1551 – 1620<br />
MADONNA MIT KIND<br />
Öl auf Leinwand.<br />
46,5 x 39 cm.<br />
In prächtigem venezianischem Barockrahmen.<br />
Beigegeben eine Expertise von Prof. Ugo Ruggeri,<br />
Venedig, in Kopie.<br />
Das Gemälde, in auffallend heller Farbigkeit, die an<br />
Werke der Venezianer wie Veronese und Tizian erinnert,<br />
zeigt die Madonna vor goldfarbenem, lichtem Hintergrund.<br />
Die Farben ihres Gewandes wechseln pastellig<br />
zwischen hellem Blau und einem hellen Rosa im Kleid,<br />
was für die venezianische Malerei der Zeit typisch ist.<br />
Der Maler zählt zu den wichtigsten Vertretern der<br />
Schule von Ferrara, war Sohn eines Architekten, ging<br />
jung nach Bologna, wechselte aber alsbald nach Venedig<br />
in die Werkstatt des Veronese. Als Mitarbeiter der<br />
Brüder Caracci wirkte er auch im Palazzo dei Diamanti<br />
in Ferrara. Daneben kam er auf seinen Reisen durch<br />
nahezu ganz Italien mit unterschiedlichsten Einflüsse<br />
in Kontakt, wobei die venezianische Malerei für ihn<br />
dominierend blieb.<br />
(1411198) (4) (11)<br />
IPPOLITO SCARSELLA,<br />
ALSO KNOWN AS “SCARSELLINO”<br />
1551 – 1620<br />
MADONNA WITH CHILD<br />
Oil on canvas.<br />
46,5 x 39 cm.<br />
Accompanied by an expert’s report by<br />
Prof Ugo Ruggeri, Venice, in copy.<br />
€ 10.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
38 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
260<br />
GIOVANNI BATTISTA PAGGI,<br />
1554 – 1627, ZUG.<br />
RINALDO UND ARMIDA ODER ALLEGORIE<br />
AUF KRIEG UND FRIEDEN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
83 x 70 cm.<br />
In breitem bronzierten Profilrahmen.<br />
Ein junger Feldherr in römischer Rüstung wird von einer<br />
weiblichen allegorischen Figur mit einem Blumenkranz<br />
bekrönt. Der Geharnischte hält einen Ovalspiegel<br />
hoch, in den der junge Krieger blickt. Dass das Thema<br />
im Zusammenhang mit dem literarischen Werk des<br />
Torquato Tasso (1544-1595), Gerusalemme liberata,<br />
von 1574 steht, wurde bereits gesehen. Allerdings<br />
lässt sich die Darstellung zudem auch als Allegorie<br />
von Krieg und Frieden deuten. Das Thema der Bekrönung<br />
des Kriegsgottes Mars hat beispielsweise Peter<br />
Paul Rubens (1577-1640) gezeigt, mit seinem Bild<br />
„Die Bekrönung des Kriegsgottes Mars durch eine<br />
geflügelte Viktorie“ (Staatsgalerie Neuburg/Donau).<br />
Im vorliegenden Bild würde es sich jedoch um die allegorische<br />
Gestalt der Eirene, Göttin des Friedens handeln,<br />
die häufig mit Blumen und Blumenkranz dargestellt<br />
wird. Zu ihren Attributen zählt auch der Putto<br />
Plutos, der in der Malerei auch gerne in doppelter<br />
Gestalt zweier Putten zu sehen ist. Der Spiegel mag<br />
andeuten, dass sich Mars in der Situation des Friedens,<br />
blumengeschmückt gefallen soll. Da der Kriegsgott<br />
hier jugendlich gezeigt wird, könnte man annehmen,<br />
dass das Gemälde anlässlich eines Friedens nach nur<br />
kurzem Krieg (auch „Mars“ genannt) geschaffen wurde.<br />
Die bisher alleinige Deutung des Gemäldes als „Rinaldo<br />
und Armida“ kann in dem Bild auch gesehen werden,<br />
da Doppeldeutungen in der Barock-Malerei nicht ungewöhnlich<br />
sind. So gilt hier auch der Vergleich einem<br />
allerdings späteren Werk von Antonio Pietro Zucchi<br />
(1726-1795). Ein Spiegel ist auch den beiden Gestalten<br />
in einem Werk (um 1600) des Jan Soens (um 1547-um<br />
1611) beigegeben.<br />
(14007631) (13)<br />
GIOVANNI BATTISTA PAGGI,<br />
1554 – 1627, ATTRIBUTED<br />
RINALDO AND ARMIDA OR ALLEGORY<br />
OF WAR AND PEACE<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
83 x 70 cm.<br />
€ 7.000 - € 9.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />
39
261<br />
ITALIENISCHER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
DIE GEISSELUNG JESU<br />
Öl auf Holz. Parkettiert.<br />
76 x 63,5 cm<br />
In vergoldetem Rahmen.<br />
In einem Innenraum wird der nur mit einem weißen<br />
Lendenschurz bekleidete, leicht vorgebeugte Jesus<br />
von einem Folterknecht mit Strick an eine Säule angebunden,<br />
während zwei weitere mit erhobenen Bündeln<br />
auf ihn einschlagen wollen. Das Haupt Jesu ist<br />
von einem hellen Nimbus umgeben, sein ergebener<br />
Blick seitlich aus dem Bild heraus gerichtet. Die Geißelung<br />
ist bühnenhaft dargestellt durch eine Stufe im<br />
vorderen Bereich.<br />
(14111413) (3) (18)<br />
€ 8.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
262<br />
ERCOLE GENNARI,<br />
1597 – 1658, ZUG.<br />
Italienischer Renaissance – Zeichner und – Maler. Hatte<br />
eine lebenslange Verbindung mit dem Maler Guercino,<br />
einschließlich der Heirat mit seiner Schwester Lucia<br />
1628. Lebte mit seiner Familie dann in Bologna,<br />
DER HEILIGE APOSTEL PAULUS<br />
Öl auf Leinwand. Altdoubliert.<br />
70 x 54,5 cm<br />
In vergoldetem Rahmen.<br />
Beigegeben eine Expertise von Emilio Negro, Bologna,<br />
in Kopie.<br />
Brustbildnis des Heiligen im Profil nach links. Er hat<br />
ein länglich-schmales Gesicht mit Halbglatze und<br />
dunklem Haarkranz sowie einen langen gesträhnten<br />
Bart. Gekleidet ist er mit einem rotem, in Falten<br />
gelegtem Überwurf, unter dem am Hals ein grünes<br />
Gewand hervorschaut. In seiner Linken hält er mit fester<br />
Hand ein Schwert. Das helle Inkarnat in feiner Manier<br />
und das leuchtend rote Gewand bilden einen starken<br />
Kontrast zum dunklen Hintergrund. Typische Art der<br />
Darstellung des Apostels auf Gemälden, vglb. mit Arbeiten<br />
von Montagna (1482) und A. Dürer (1526).<br />
(1411711) (2) (18)<br />
ERCOLE GENNARI,<br />
1597 – 1658, ATTRIBUTED<br />
THE HOLY APOSTLE PAULUS<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
70 x 54,5 cm.<br />
Accompanied by an expert’s report by Emilio Negro,<br />
Bologna, in copy.<br />
€ 14.000 - € 22.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
40 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
262<br />
RAPHAEL-NACHFOLGE<br />
DES AUSGEHENDEN 16. JAHRHUNDERTS/<br />
FRÜHEN 17. JAHRHUNDERTS<br />
HEILIGE FAMILIE MIT DEM VELUM<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
127 x 97 cm.<br />
Unten rechts mit altem Besitzerwappen.<br />
In bronziertem Rahmen.<br />
In einem durch Wandbehänge angedeutetem Innenraum<br />
ein nah an den Betrachterraum grenzendes<br />
Holzbrett. Darauf auf einem weißen Kissen mit Tuch<br />
rücklings das Jesuskind liegend und mit den Armen<br />
nach Maria greifend, die neben ihr steht und ein Velum<br />
ausbreitet, gleichsam um die zwei Sphären des irdischen<br />
und des himmlischen Daseins zu verdeutlichen.<br />
Neben ihr, die mit einer Brosche geschmückt ist,<br />
Joseph stehend.<br />
Anmerkung:<br />
Raphael Sanzio da Urbino (1483 – 1520) war der<br />
bedeutendste Künstler der italienischen Hochrenaissance.<br />
(14114913) (1) (13)<br />
RAPHAEL SUCCESSION OF<br />
THE LATE 16TH/ EARLY 17TH CENTURY<br />
THE HOLY FAMILY WITH THE VELLUM<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
127 x 97 cm.<br />
<strong>Old</strong> owner’s coat of arms lower right.<br />
€ 12.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
263<br />
MATTEO ROSSELLI,<br />
1578 FLORENZ – 1651, ZUG.<br />
JAËL UND SISARA<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
121 x 96,5 cm.<br />
In Prunkrahmen.<br />
Die Darstellung geht auf eine biblische Erzählung zurück,<br />
nach der der kanaanäische Feldherr Sisera nach<br />
einer verlorenen Schlacht gegen die Israeliten geflüchtet<br />
war und sich in einem Zelt der Jaël versteckte. Dort<br />
wollte sie ihn angeblich vor den Feinden verstecken,<br />
jedoch trieb sie ihm, während er schlief, mit einem<br />
Schmiedehammer einen Zeltpflock durch die Schläfe,<br />
dieser Moment ist auf dem Gemälde wiedergegeben.<br />
Im Hintergrund die Leinwände des Zeltes, davor die<br />
schöne Jaël in edler rot-weißer Kleidung mit Schmuck,<br />
vor ihr der schlafende Feldherr mit seinem Schwert<br />
und rechtsseitig gelegten Helm. Sie hält gerade den<br />
Pflock an die Stirn und schwingt einen Hammer, um<br />
die grausame Tat zu vollbringen. Vergleichbare Darstellungen<br />
lassen sich auch bei anderen Künstlern<br />
finden, darunter auch von Artemisia Gentileschi<br />
(1593-1654).<br />
(1411411) (18)<br />
MATTEO ROSSELLI,<br />
1578 FLORENCE – 1651, ATTRIBUTED<br />
JAEL AND SISARA<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
121 x 96.5 cm.<br />
42 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.<br />
The depiction is based on a Bible story according to<br />
which the Canaanite general Sisera fled after a lost<br />
battle against the Israelites and hid Jael’s tent.<br />
€ 18.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID
Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />
43
265<br />
FLORENTINER MALER DES 16. JAHRHUNDERTS<br />
MADONNA MIT KIND UND JOHANNES<br />
DEM TÄUFER<br />
Öl auf Holztafel. Teilparkettiert.<br />
87 x 69 cm.<br />
Mit einer seitlichen Holzleiste.<br />
Vor einem Berg in rot-blauem Gewand und Tuch stehend<br />
die Madonna, mit beiden Händen den nackten,<br />
auf einem Podest ebenfalls stehenden Jesusknaben<br />
haltend. Sie und Jesus blicken hinab auf den jungen<br />
Johannes in Fellgewand, der seine rechte Hand mit<br />
ausgestreckten Zeigefinger erhoben hat und aus dem<br />
Bild hinausblickt. Die Häupter der drei Figuren jeweils<br />
von einem goldenen Strahlennimbus hinterfangen.<br />
Die länglichen Figuren und ihre Gestik an den Manierismus<br />
der Zeit erinnernd. Malerei in zurückhaltender,<br />
weicher Farbgebung.<br />
(1410781) (18)<br />
FLORENTINE PAINTER OF THE 16TH CENTURY<br />
MADONNA AND CHILD WITH SAINT JOHN<br />
THE BAPTIST<br />
Oil on panel. <strong>Part</strong>ly parquetted.<br />
87 x 69 cm.<br />
€ 18.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
44 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
266<br />
ALESSANDRO DEL BARBIERE,<br />
EIGENTLICH „ALESSANDRO FEI“,<br />
1538/43 – 1592 FLORENZ, KREIS DES<br />
Alessandro Fei war ein in Florenz tätiger italienischer<br />
Maler, der im manieristischen Stil arbeitete. Er wurde<br />
auch il Barbiere genannt. 1563 wurde er Mitglied<br />
der Accademia dell‘Arte e del Disegno in Florenz<br />
und war bis 1574 ein vertrauter Assistent von Giorgio<br />
Vasari.<br />
DIE MADONNA MIT DEM JESUSKNABEN<br />
Öl auf Holz.<br />
66 x 54,5 cm.<br />
In dekorativem Rahmen.<br />
Vor einem jeweils zur Seite gerafften grünen Samtvorhang<br />
die sitzende Madonna in rot-blauem Gewand,<br />
mit ihren Händen den nackten, blondgelockten Jesus<br />
haltend. Dieser versucht gerade, sich mit einem Teil<br />
ihres Tuches auf dem Kopf zu bedecken und blickt dabei<br />
auf ihre linke Hand unter seinem Arm. Liebevolle<br />
Darstellung mit betonten hell-dunkel <strong>Part</strong>ien.<br />
(1411195) (4) (18)<br />
ALESSANDRO DEL BARBIERE,<br />
ACTUALLY “ALESSANDRO FEI”<br />
1538/43 – 1592 FLORENCE, CIRCLE OF<br />
MADONNA AND CHRIST CHILD<br />
Oil on panel.<br />
66 x 54.5 cm.<br />
€ 10.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />
45
267<br />
FLORENTINISCHER MANIERIST UM 1600<br />
DREI GRAZIEN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
145 x 105 cm.<br />
Unsigniert.<br />
In profiliertem Rahmen.<br />
Auf einer Holzbank vor dunklem Hintergrund sitzen<br />
drei Frauenakte. Die mittlere Figur ist in starker Biegung<br />
ganz dem Betrachter zugewandt, die beiden<br />
äußeren Frauen, in Rückansicht, drehen sich dem<br />
mittleren Akt zu, um Blumenschmuck im Haar der<br />
jungen Frau zu drapieren. Diese ist nur mit einem<br />
kleinen, hellen, in zahlreiche Querfalten gelegtem<br />
Tuch bedeckt. Um den Hals und in den Händen trägt<br />
sie kostbaren Schmuck.<br />
Typisch für den Manierismus ist eine Tendenz zur Überlängung<br />
der Figuren und deren Gliedmaßen, wie hier<br />
deutlich zu sehen - vor allem bei der mittleren Aktfigur<br />
und der kühlen Farbpalette. Auch wesentlich ist die<br />
Bearbeitung erotischer Szenen bei gleichzeitiger Zurückhaltung<br />
jeglicher Sinnlichkeit.<br />
(1411252) (3) (19)<br />
FLORENTINE MANNERIST CA. 1600<br />
THE THREE GRACES<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
145 x 105 cm.<br />
€ 18.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
46 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
268<br />
NORDITALIENISCHER MEISTER<br />
DES 16./ 17. JAHRHUNDERTS<br />
VENUS UND AMOR<br />
NORTH ITALIAN MASTER<br />
OF THE 16TH/ 17TH CENTURY<br />
VENUS AND CUPID<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
119 x 109 cm.<br />
In vergoldetem Rahmen mit Muscheldekor.<br />
Die Venus ist nur mit einem roten Lendenschurz bekleidet,<br />
sitztend in einer Landschaft im Kniestück dargestellt,<br />
mit Amor, der dem Betrachter den Rücken<br />
zuwendet und auf ihrem Schoß kniet. Beide blicken,<br />
die Gesichter nahe aneinander geschmiegt, Richtung<br />
Betrachter und Amor scheint gerade dabei zu sein der<br />
Venus einen Pfeil ins Herz zu stechen. Ihre freie Hand<br />
hält dabei seinen Köcher mit Bogen und weiteren<br />
Pfeilen. Das besonders Verführerische an dem Motiv<br />
scheint also, dass Venus sich in den hier adressierten<br />
männlichen Betrachter gleich zu verlieben scheint,<br />
forciert durch den Pfeil, den Amor ihr gleich in das<br />
Herz stechen wird. Das ist ganz dem Stil der venezianischen<br />
Schule des 16. Jahrhunderts verpflichtet, sowohl<br />
was die Komposition der nahe an den Betrachter geführten<br />
Figuren, als auch den Typus der Frau betrifft,<br />
den so auch Paris Bordone (1500-1571) auf seinen<br />
Gemälden verwendete. Werke des Künstlers sind in<br />
den bedeutensten öffentlichen Sammlungen, u.a. in<br />
Italien, Frankreich und Österreich zu finden.<br />
(14007619) (10)<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
119 x 109 cm.<br />
€ 18.000 - € 22.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />
47
269<br />
DIRCK BARENDSZ,<br />
1534 – 1592, ZUG.<br />
DIE MENSCHHEIT IN ERWARTUNG<br />
DES JÜNGSTEN GERICHTS<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
115 x 142 cm.<br />
Verso mit alter Nummerierung.<br />
In ebonisiertem Profilrahmen.<br />
Von dem als Vorbild anzunehmenden Gemälde existiert<br />
ein von Sadeler gefertigter Stich. Im Gegensatz zu Gemälden,<br />
welche der seitenverkehrten Darstellung des<br />
Stiches folgen, vermittelt der Maler des vorliegenden<br />
Gemäldes die seitenrichtige Komposition nach dem<br />
originalen Gemälde. Da sowohl die Gebäude im Hintergrund<br />
variieren als auch der Regenbogen unter Christus<br />
fehlt, liegt die Vermutung nahe, dass es sich um eine<br />
Arbeit aus der Werkstatt des Dirck Barendsz handelt.<br />
(1402296) (10)<br />
DIRCK BARENDSZ,<br />
1534 – 1592, ATTRIBUTED<br />
HUMANITY AWAITING THE LAST JUDGEMENT<br />
Oil on canvas. Doubled.<br />
115 x 142 cm.<br />
Verso with old numbering.<br />
€ 15.000 - € 18.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
48 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
270<br />
JAN JOZEFSZ. VAN GOYEN,<br />
1596 LEIDEN – 1656 DEN HAAG, UMKREIS DES<br />
DIE ÜBERFAHRT<br />
JAN JOZEFSZ. VAN GOYEN,<br />
1596 LEIDEN – 1656 DEN HAAG, CIRCLE OF<br />
THE CROSSING<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
94 x 135 cm.<br />
Links unten datiert „1640“.<br />
In Régence-Stilrahmen.<br />
Weite stimmungsvolle Gewässerlandschaft mit sich<br />
von links keilförmig in den Horizont hineinschiebendem<br />
Ufer mit dörflicher Bebauung, die in einem Kirch turm<br />
kulminiert dessen Wetterhahn mit darum herumfliegenden<br />
Vögeln korrespondiert. Die Bebauung wie<br />
auch die Uferböschung spiegelt sich in dem flachen<br />
Gewässer auf dem auch eine Fähre zu sehen ist, die<br />
einem Wagen und mehreren Personen, die sich ebenfalls<br />
gut beobachtet im Wasser spiegeln, beim Übersetzen<br />
hilft. Die Tonalität des Gemäldes verweist noch<br />
ganz auf van Goyen während die Komposition etwa<br />
auf Maerten Frans de Hulst oder seinen Kreis passen<br />
könnte. Eine abschließende Definierung des für das<br />
angebotene Werk verantwortlichen Künstlers ist derzeit<br />
noch nicht darlegbar.<br />
(1411222) (13)<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
94 x 135 cm.<br />
Signed and dated “1640” lower left.<br />
€ 15.000 - € 18.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />
49
271<br />
ADRIAEN VAN STALBEMT,<br />
1580 ANTWERPEN – 1662 EBENDA<br />
Adriaen van Stalbernt war ein flämischer Maler, Radierer<br />
und Zeichner. Nach seiner Lehre wurde er 1610 in die<br />
Beigegeben eine Expertise von Dr. Klaus Ertz, Lingen,<br />
25. Februar 2023, in Kopie.<br />
Sankt Lukas-Gilde Antwerpen aufgenommen und zum<br />
Meister ernannt. Sein künstlerisches Werk ist ganz der<br />
Tradition der älteren flämischen Schule verpflichtet.<br />
Einige seiner Sujets, wie Landschaften, können durchaus<br />
mit denen von Hendrik van Balen d. Ä. (1575-1632)<br />
verglichen werden.<br />
Die beiden Figuren treiben das Vieh hinunter zu einem<br />
Städtchen am Ufer, und führen gleichsam auch den<br />
Betrachter mit ins Bild. Fein detailliert ist das Laub der<br />
mächtigen Bäume wiedergegeben, wie auch die Einzelheiten<br />
der im Licht tiefer liegenden Gebäude mit<br />
Brücken und weiterer Figurenstaffage. Dieser Lichtkontrast<br />
WALDLANDSCHAFT MIT BAUERNPAAR<br />
AUF DEM WEG ZUM MARKT<br />
Öl auf Holz. Parkettiert.<br />
29,5 x 41,4 cm.<br />
belebt auch die Darstellung.<br />
Das Gemälde lässt den Einfluss erkennen, der auf den<br />
Maler gewirkt hat: Die Vorbilder waren Adam Elsheimer,<br />
Paul Bril und vor allem Jan Brueghel d. Ä. Bildelemente<br />
zeigen, dass es sich hier um ein frühes Werk<br />
von Stalbemt handelt, entstanden wohl nach 1600.<br />
€ 7.500 - € 9.500<br />
(14009413) (11)<br />
ADRIAEN VAN STALBEMT,<br />
1580 ANTWERP – 1662 IBID.<br />
FOREST LANDSCAPE WITH PEASANT COUPLE<br />
ON THEIR WAY TO MARKET<br />
Oil on panel. Parquetted.<br />
29.5 x 41.4 cm.<br />
Accompanied by an expert‘s report by Dr Klaus Ertz,<br />
Lingen, 25 February 2023, in copy.<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
50 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
272<br />
ALEXANDER KEIRINCX,<br />
1600 ANTWERPEN – 1652 AMSTERDAM, ZUG.<br />
LANDSCHAFT MIT MERKUR UND ARGUS<br />
Öl auf Holz.<br />
44,5 x 72,5 cm.<br />
In dekorativem Rahmen.<br />
Das Gemälde gibt die Erzählung nach den Metamorphosen<br />
des Ovid wieder: Die Priesterin Io, die Geliebte<br />
des Zeus, wurde von seiner Gattin Hera in eine<br />
weiße Kuh verwandelt, um so die Untreue ihres Gemahls<br />
zu rächen; nach der Verwandlung wurde sie<br />
dem Riesen Argus, dem Hirten mit den hundert Augen,<br />
unterstellt. Um Io zu befreien, schickte Zeus den<br />
Himmelsboten Merkur zu ihr; diesem gelang es durch<br />
sein Flötenspiel, Argus einzuschläfern und dann zu<br />
töten, worauf Io ihre weibliche Gestalt zurückerhielt.<br />
Zu sehen ist auf dem Gemälde eine idyllische Flusslandschaft<br />
mit Kühen, Schafen und Ziegen. Rechtsseitig<br />
auf einem Stein auf einem roten Tuch sitzend Merkur<br />
mit dem geflügelten Hut und Flöte spielend. Ihm gegenüber<br />
der an einem Baum sitzende, bereits eingeschlafene<br />
Argus und zwischen beiden stehend Io in Gestalt<br />
einer weißen Kuh. Qualitätvolle Wiedergabe eines in<br />
der Kunstgeschichte der Malerei beliebten Themas.<br />
(1410938) (1) (18)<br />
ALEXANDER KEIRINCX,<br />
1600 ANTWERPEN – 1652 AMSTERDAM,<br />
ATTRIBUTED<br />
LANDSCAPE WITH MERCURY AND ARGUS<br />
Oil on panel.<br />
44,5 x 72,5 cm.<br />
€ 10.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />
51
273<br />
JOSSE DE MOMPER D. J. (1564 – 1635)<br />
UND<br />
JAN BRUEGHEL D. Ä. (1568 – 1625)<br />
FELSLANDSCHAFT MIT EREMITEN IN<br />
DER EINSIEDELEI<br />
Öl auf Holz.<br />
23 x 25 cm.<br />
In dekorativem Rahmen.<br />
Beigegeben ein Gutachten von Dr. Klaus Ertz,<br />
Lingen, 13. November 2000, in Kopie.<br />
Blick von leicht erhöhtem Standpunkt in eine Felsenlandschaft,<br />
in der sich Einsiedler im Mönchsgewand<br />
in einer Klause niedergelassen haben. Am unteren<br />
Bildrand ein kleines Gewässer, das aus einem der<br />
rechtsseitig nach oben ragenden Felsbrocken entspringt.<br />
Links ein Mönch, der gerade einen Esel aus<br />
einem Eimer tränkt. In der Bildmitte ein langer hölzerner<br />
Altar mit einem dahinter aufgestellten, großen<br />
Kreuz. Am Altar kniend ein betender Eremit, auf dem<br />
Tisch links ein gold glänzender Weihwasserkessel. An<br />
einem kleinen Gitter links des Altars zwei sich unterhaltender<br />
Männer, der linke einer der Eremiten, der<br />
rechte ein wandernder Pilger mit Wanderstab, Sandalen<br />
und Pilgerhut auf dem Rücken sowie Pilgerabzeichen<br />
auf dem Schulterumhang. Im Hintergrund links<br />
eine offene Grotte sowie mittig drei weitere Figuren,<br />
die auf die Klause zustreben. Der gesamte Hintergrund<br />
wird eingenommen von Felsengebilden und einem Tor<br />
durch und über das der Blick auf den blauen Himmel<br />
fällt. Dr. Klaus Ertz ordnet die Landschaft Josse de<br />
Momper d. J. zu, die Staffagefiguren und den Esel dem<br />
Jan Brueghel d. Ä. Das Gemälde ist nach Dr. Klaus<br />
Ertz um 1620 entstanden und ist ein schönes Beispiel<br />
der Zusammenarbeit beider Künstler innerhalb des<br />
großen Kompositionsgedankens der Grotten- oder<br />
Felsenlandschaften, die oft Einsiedler in ihren Klausen<br />
darstellen.<br />
JOSSE DE MOMPER THE YOUNGER (1564 – 1635)<br />
AND<br />
JAN BRUEGHEL THE ELDER (1568 – 1625)<br />
ROCKY LANDSCAPE WITH HERMIT<br />
IN A HERMITAGE<br />
Oil on panel.<br />
23 x 25 cm.<br />
Accompanied by an expert´s report by Dr Klaus Ertz,<br />
Lingen, 13 November 2000, in copy.<br />
Literature:<br />
Klaus Ertz, Christa Nitze-Ertz, Jan Brueghel d. Ä.<br />
(1568-1625): Kritischer Katalog der Gemälde, vol. 4,<br />
Lingen 2010, p. 1622, 1623 (ill.).<br />
€ 35.000 - € 50.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Literatur:<br />
Klaus Ertz und Christa Nitze-Ertz, Jan Brueghel d. Ä.<br />
(1568-1625): Kritischer Katalog der Gemälde, Bd. 4,<br />
Lingen 2010, S. 1622-1623 (Abb).<br />
(1411496) (1) (18)<br />
52 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />
53
274<br />
HIERONYMUS FRANCKEN II,<br />
1578 ANTWERPEN – 1623, ZUG.<br />
VERSUCHUNG DES HEILIGEN ANTONIUS<br />
Öl auf Holz. Parkettiert.<br />
41 x 28 cm.<br />
In ebonisiertem Rahmen mit bronzierter Blattleiste.<br />
In kardinalrotem Gewandt der studierende Heilige<br />
mit rückwärts angedeuteter Kapelle mit Rundbogen<br />
portal. Um ihn herum mehrere Boschsche<br />
Phantasiewesen<br />
(1401901) (3) (13)<br />
€ 5.000 - € 7.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
275<br />
PAUL BRIL,<br />
UM 1553/54 ANTWERPEN – 1626 ROM,<br />
SCHULE DES<br />
HEILIGER EINSIEDLER<br />
Öl auf Kupfer.<br />
18,5 x 23,5 cm.<br />
In einem Wald ein grau gekleideter Einsiedler mit Heiligenschein<br />
vor einer offenen Einsiedelei oder Kapelle,<br />
in der ein Kruzifix und eine stehende Bischofsfigur zu<br />
erkennen sind. Mit überkreuzten Armen blickt er in<br />
Anbetung auf ein am Boden liegendes Kreuzbild.<br />
Nach rechts eine Waldschneise mit Blick auf eine Einsielerkirche<br />
und einen Kranich an einem Flusslauf, von<br />
dem ein weiterer fliegender Kranich, der ein Medaillon<br />
trägt, in der Bildmitte zu erkennen ist. Die Darstellung<br />
des Einsiedler-Heiligen in der Tradition des Heiligen<br />
Antonius. Feine Malerei mit vielen differenzierten Grünund<br />
Brauntönen.<br />
(1411497) (1) (18)<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
54 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
276<br />
FLÄMISCHER MEISTER DER ERSTEN HÄLFTE<br />
DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
DIE HEILIGE FAMILIE IM BLUMENKRANZ<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
85 x 115 cm.<br />
In ebonisiertem Rahmen mit weißer Innenleiste.<br />
Vor abgedunkeltem Fond eine liegende Ovalkartusche.<br />
Darin im Zentrum Maria mit dem Kinde und Joseph<br />
sowie zwei weiteren Personen. Von der Hand eines<br />
anderen Malers gestaltete aufwändige Blütenumrandung<br />
vor Trompe l‘œil Kartusche mit zahlreichen<br />
verschiedenen Blumen wie Rosen Lilien, Wicken,<br />
Nelken und Anemonen.<br />
(1402293) (13)<br />
FLEMISH SCHOOL, FIRST HALF<br />
OF THE 17TH CENTURY<br />
THE HOLY FAMILY IN FLORAL WREATH<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
85 x 115 cm.<br />
€ 13.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />
55
277<br />
JAN VAN KESSEL D. Ä.,<br />
1626 ANTWERPEN – 1679 EBENDA<br />
MARIENDARSTELLUNG MIT BLUMENRAHMUNG<br />
Öl auf Holz.<br />
64,2 x 43,9 cm.<br />
Beigegeben eine Expertise von Dr. Klaus Ertz, Lingen,<br />
22.3.2021, in Kopie.<br />
Dieser Bildtypus ist - wie so häufig im Kreis der Meister<br />
Jan Brueghel, Rubens oder Daniel Seghers - eine Zusammenarbeit<br />
zweier fachspezialisierter Maler. Die zentrale<br />
Bildkartusche, hier mit einem dunklen Rollwerkrahmen<br />
gemalt, wird durch Blumenarrangements von<br />
der Hand des Jan van Kessel d. Ä. eingefasst.<br />
Das zentrale Bild zeigt eine jugendliche Maria mit Kind<br />
und dem Johannesknaben. Der Stil weist hier auf einen<br />
Meister der Rubens-Nachfolge. Die Blumen, die diese<br />
Bildkartusche umgeben, sind als Huldigung an Maria<br />
gedacht, wie dies so zahlreich in Bildthemen wie Maria<br />
im Rosenkranz in dieser Zeit zwischen 1648 und 1672<br />
(datierte Beispiele) vorgestellt wurde, eine Reminiszenz<br />
auch an das Thema der Rosenkranzmadonna.<br />
Große, volle Rosenblüten und die damals so begehrten<br />
Tulpen wechseln hier mit kleinen Frühlingsblümchen,<br />
sämtlich vor schwarzem, die Farben verlebendigendem<br />
Hintergrund. Jan van Kessel war Enkel des Jan Brueghel<br />
d. Ä. und der Neffe von Jan Brueghel d. J., was seine<br />
Hinwendung zu dieser Malgattung erklärt. Im beiliegenden<br />
Gutachten wird die Entstehung des Bildes in<br />
die späten 1650er-Jahre gesetzt.<br />
Literatur:<br />
Vgl. Klaus Ertz, Christa Nitze-Ertz, Jan van Kessel der<br />
Ältere, der Jüngere, der „Andere“, Kritische Kataloge<br />
der Gemälde, Flämische Maler im Umkreis der großen<br />
Meister, Bd. 8, Lingen 2012.<br />
(14009415) (11)<br />
JAN VAN KESSEL THE ELDER,<br />
1626 ANTWERP – 1679 IBID.<br />
DEPICTION OF SAINT MARY THE VIRGIN<br />
IN FLORAL WREATH<br />
Oil on panel.<br />
64.2 x 43.9 cm.<br />
Accompanied by an expert‘s report by Dr Klaus Ertz,<br />
Lingen, 22 March 2021, in copy.<br />
€ 10.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
56 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
278<br />
JAN BRUEGHEL D.J. (1601 –1678), ZUG.<br />
UND EIN MALER DER FRANCKEN-FAMILIE<br />
DIE GEBURT CHRIST UMGEBEN VON<br />
EINEM BLUMENKRANZ<br />
Öl auf Holz.<br />
63 x 48,5 cm.<br />
Wir danken Frau Christa Nitze-Ertz und Dr. Klaus Ertz<br />
für freundliche Hinweise zur Katalogisierung, deren<br />
Ansicht nach die Blumen beider Kränze von Jan<br />
Brueghel d. J., die Figuren mit der Anbetung von einem<br />
Maler aus der Francken-Familie und Maria mit<br />
Kind von einem unbekannten Künstler stammen.<br />
Vor dunklem, fast schwarzen Hintergrund im Hochformat<br />
ein ovaler Kranz mit verschiedenen Blumen,<br />
darunter u.a. Rosen, Tulpen, Schneeball, Maiglöckchen,<br />
Iris, Türkenbund und weiße Lilien sowie diverse Kleinblütler<br />
und am unteren Rand kleine rote Beeren. Im<br />
Zentrum eine hochovale Kartusche mit der figurenreichen<br />
Darstellung der Geburt Jesu, umgeben von<br />
mehreren geflügelten Engeln und Hirten, linksseitig<br />
mit angedeutetem Stall, aus dem heraus ein Ochse<br />
auf das in der Krippe liegende Kind blickt. Im nächtlichen<br />
Hintergrund, auf freiem Feld, einige Hirten,<br />
denen im Himmel ein Engel erscheint. Qualitätvolle<br />
Malerei mit starken Hell-Dunkel-Kontrasten, wodurch<br />
die Blumen besonders gut hervorgehoben werden.<br />
Literatur:<br />
Vgl. Klaus Ertz, Jan Brueghel d. J., Die Gemälde mit<br />
kritischem Œuvrekatalog, Freren 1984.<br />
(14114718) (1) (18)<br />
JAN BRUEGHEL THE YOUNGER (1601 – 1678),<br />
ATTRIBUTED<br />
AND A PAINTER OF THE FRANCKEN–FAMILY<br />
NATIVITY IN FLORAL WREATH<br />
Oil on panel.<br />
63 x 48.5 cm.<br />
We would like to thank Mrs. Christa Nitze-Ertz and Dr<br />
Klaus Ertz, who are of the opinion that the flowers of<br />
both wreaths are by the hand of Jan Brueghel the<br />
Younger while the figures of the Adoration were<br />
created by a painter from the Francken Family and the<br />
Virgin and Child by an unknown artist.<br />
€ 8.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />
57
279<br />
ERASMUS QUELLINUS D. J.,<br />
1607 ANTWERPEN – 1678, ZUG.<br />
DIE MYSTISCHE VERMÄHLUNG DER HEILIGEN<br />
KATHARINA MIT ST. APOLLONIA UND THEKLA<br />
VON IKONIUM<br />
Öl auf Holz.<br />
57 x 40 cm.<br />
Auf dem Rahmen mit gravierter Plakette mit Namensnennung<br />
des Quellinus.<br />
In Wellenleistenrahmen.<br />
Erasmus Quellinus, Schüler von Peter Paul Rubens,<br />
jedoch hauptsächlich auch inspiriert durch die Bologneser<br />
Maler sowie Reni und Guercino und dessen<br />
Neffen Benedetto Gennari. Das Thema entspricht dem<br />
legendären Traum der Heiligen Katharina, wonach sie<br />
nach Entsagung einer Ehe mit Jesus selbst vermählt<br />
wurde. Die Legende ist in der Bildkunst zahlreich<br />
wieder gegeben worden. Hier die Darstellung mit der<br />
Heiligen Mutter Gottes im Bildzentrum sitzend das<br />
Jesuskind auf ihrem Schoß haltend. Über ihnen ein<br />
Baldachin aus architektonisch gewachsenem Rosenblattwerk,<br />
darum drei Putti Rosen und Palmzweige<br />
herbeibringend. Links von Maria die Heilige Apollonia<br />
von Alexandria mit der ihr attributiv zukommenden<br />
Zange und einem Palmblatt. Ihr wurde während eines<br />
Progroms in Alexandrien laut Bischof Dionysius die<br />
Kinnlade zertrümmert und die Zähne ausgeschlagen,<br />
weshalb sie die Zange sinnbildlich trägt; darauf stürzte<br />
sie sich freiwillig in die Flammen eines Scheiterhaufens,<br />
was als Martyrium gedeutet wird. Erst später wollte<br />
die Legende, dass es sich bei Apollonia um eine Kaisertochter<br />
handelte, sodass sie uns hier mit purpurnem<br />
Gewand mit edlem Hermelinbesatz und Perlohrringen<br />
gegenübertritt. Rechts vor Maria knieend die Heilige<br />
Katharina mit dem zerbrochenen Rad. Dahinter Thekla<br />
von Ikonium mit dem ihr attributiv zukommenden<br />
Löwen und dem Flammenbündel. Thekla wurde vom<br />
Feuertod verschont und eine Löwin hielt andere wilde<br />
Tiere von ihr ab. Vertikaler Spalt.<br />
(14007632) (13)<br />
ERASMUS QUELLINUS THE YOUNGER,<br />
1607 ANTWERP – 1678, ATTRIBUTED<br />
THE MYSTIC MARRIAGE OF SAINT CATHERINE<br />
OF ALEXANDRIA WITH SAINT APOLLONIA AND<br />
SAINT THECLA OF ICONIUM<br />
Oil on panel.<br />
57 x 40 cm.<br />
CITES export restrictions - sale in the EU only (frame).<br />
€ 14.000 - € 18.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
58 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
280<br />
REMBRANDT HARMENSZ. VAN RIJN,<br />
1606 LEIDEN – 1669 AMSTERDAM,<br />
KREIS ODER NACHFOLGE DES<br />
BILDNIS EINES PROPHETEN<br />
Öl auf Holz.<br />
44,3 x 34 cm.<br />
Verso mit altem rotem Lacksiegel.<br />
In vergoldetem, ornamental verzierten Rahmen.<br />
In herausragender Feinmalerei das Hüftbildnis eines<br />
alten Mannes mit sorgsam ausgeführtem weißem<br />
Bart und tiefen Gesichtsfalten, deren Differenziertheit<br />
der des Bartes in nichts nachsteht. Detailliert ausgeführter<br />
Brustschmuck als Agraffe den mauvefarbenen<br />
Mantel zusammenhaltend. Ein verzierter Turban zieht<br />
das Augenmerk des Betrachters auf sich. Motivisch<br />
erinnert das vorliegende Werk an Rembrandts Meisterwerke,<br />
während die Feinmalerei auf die großen Leidener<br />
Feinmaler verweist. Der bisher noch nicht<br />
identifizierte Künstler zeigt im Hintergrund ein architektonisches<br />
Repoussoirelement, das jedoch nicht<br />
von der von Schlaglichtern erhellten Hauptperson ablenkt.<br />
Provenienz:<br />
Château de Malvaux, Saint-Éloy-d‘Allier, Frankreich.<br />
(1410079) (13)<br />
REMBRANDT HARMENSZ VAN RIJN,<br />
1606 LEIDEN – 1669 AMSTERDAM,<br />
CIRCLE OR FOLLOWER OF<br />
PORTRAIT OF A PROPHET<br />
Oil on panel.<br />
44.3 x 34 cm.<br />
With old red lacquer seal on the reverse.<br />
Provenance:<br />
Château de Malvaux, Saint-Éloy-d’Allier, France.<br />
€ 10.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Château de Malvaux<br />
60 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
281<br />
JAN VAN NOORDT,<br />
1623/24 – NACH 1676/86, ZUG.<br />
DER ENGEL ERSCHEINT HAGAR IN DER WÜSTE<br />
JAN VAN NOORDT,<br />
1623/24 – AFTER 1676/86, ATTRIBUTED<br />
THE ANGEL APPEARS TO HAGAR IN THE DESERT<br />
Öl auf Holz. Parkettiert.<br />
85 x 115 cm.<br />
In reliefiertem Rahmen.<br />
Camaieuhafte Landschaftsdarstellung mit Wiedergabe<br />
der biblischen Legende aus Genesis, Kapitel 21,<br />
14-17, wonach Hagar, die Gemahlin Abrahams, nach<br />
ihrer Verstoßung in die Wüste von einem Engel gerettet<br />
wird, der ihr einen Weg zum lebensrettenden Wasser<br />
weist. Ein sandiger, mit seiner niedrigen Vegetation an<br />
die Niederlande erinnernder Boden dient als Schauplatz<br />
für die biblische Szene, wobei der Engel über<br />
einer Distel schwebt, neben der die schwangere Hagar<br />
Platz genommen hatte - ein Symbol des Überlebenskampfes<br />
in einer unwirtlichen Gegend.<br />
(1410932) (1) (13)<br />
Oil on panel. Parquetted.<br />
85 x 115 cm.<br />
€ 10.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />
61
282<br />
ANTHONIUS VAN DYCK,<br />
1599 ANTWERPEN – 1641 LONDON, ZUG.<br />
SALVATOR MUNDI<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
85 x 62 cm.<br />
In gekehltem, vergoldeten Rahmen.<br />
Beigegeben folgende Gutachten in Kopie:<br />
Maurizio Marini, Rom, ohne Datum, sowie Didier Bodart,<br />
Rom, 15. November 1990. Beide Gutachten kommen<br />
inhaltlich zu dem Schluss, dass es sich um ein Werk<br />
von Anthonius van Dyck handelt.<br />
Ferner eine technische Analyse von M.I.D.A. von<br />
Claudio Falcucci, Rom, in Kopie.<br />
Der Knabe hält die rechten Finger erhoben, ein rotes<br />
Tuch zieht über den Hinterkopf hinweg, mit dem Fuß<br />
tritt er auf die Schlange, während er sich auf einen<br />
Globus stützt. Das Gemälde nach einem Gemälde<br />
von Anthonius van Dyck (1599-1641), das sich in den<br />
Staatlichen Kunstsammlungen in Dresden befindet<br />
(Galerienr. 1025).<br />
Literatur:<br />
Vgl. Erik Larsen, L‘opera completa del Van Dyck<br />
1626 - 1641, Bd. II, S. 91f, Nr. 574.<br />
Vgl. Gemäldegalerie Alte Meister, Dresden 2007,<br />
Bd. III, S. 237, Nr. 1025. (1400767) (13)<br />
ANTHONIUS VAN DYCK,<br />
1599 ANTWERP – 1641 LONDON, ATTRIBUTED<br />
SALVATOR MUNDI<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
85 x 62 cm.<br />
Accompanied by an expert‘s report by Maurizio Marini,<br />
Rome, n.d. and by Didier Bodart, Rome, 15 November<br />
1990, in copy. Both reports conclude that the present<br />
work is by Anthony van Dyck.<br />
Furthermore a technical analysis by M.I.D.A. by Claudio<br />
Falcucci, Rome, in copy.<br />
Literature:<br />
cf. E. Larsen, L‘opera completa di Van Dyck 1626 - 1641,<br />
vol. II, pp. 91, no. 574.<br />
cf. Gemäldegalerie Alte Meister, Dresden 2007,<br />
vol. III, p. 237, no. 1025.<br />
€ 14.000 - € 18.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
62 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
283<br />
PETER PAUL RUBENS,<br />
1577 SIEGEN – 1640 ANTWERPEN, NACH<br />
DIE DREI GRAZIEN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
145 x 110 cm.<br />
In teilvergoldetem Profilrahmen.<br />
Die „Drei Grazien“ stellen die drei Töchter des Zeus<br />
dar, von denen jede als fähig beschrieben wird, den<br />
Menschen eine bestimmte Gabe zu verleihen: Euphrosyne<br />
(Fröhlichkeit), Aglaia (Eleganz) und Thalia (Jugend<br />
und Schönheit). Hier stehen sie jeweils zueinandergewandt<br />
inmitten einer Landschaft mit Parkvase mit<br />
Füllhorn haltendem Putto, links auf einem Repoussoirgeäst<br />
textiler Behang. Wiederholung des Themas, das<br />
Rubens 1636 ausgeführt hat und welches sich heute<br />
im Museo del Prado in Madrid befindet. Wenngleich<br />
einige <strong>Part</strong>ien summarisch wiedergegeben wurden,<br />
erscheint uns das vorliegende Werk doch als frische,<br />
farbkräftige Hommage an Rubens.<br />
(1410111) (2) (13)<br />
PETER PAUL RUBENS,<br />
1577 SIEGEN – 1640 ANTWERP, AFTER<br />
THE THREE GRACES<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
145 x 110 cm.<br />
€ 10.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />
63
284<br />
HENDRICK VAN BALEN D. J.,<br />
1623 – 1661<br />
CERES UND VENUS ALS ALLEGORIE<br />
DES HERBSTES<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
117 x 171 cm.<br />
In ebonisiertem Profilrahmen.<br />
Beigegeben ein Gutachten von Philippine Motais de<br />
Narbonne, die das vorliegende Gemälde Hendrick van<br />
Balen zuschreibt, in Kopie.<br />
In großem Format die zwei, einmal frontal, einmal als<br />
Rückenfigur dargestellten allegorischen Figuren inmitten<br />
einer Landschaft mit Früchten und Korn bzw.<br />
Pfeilköcher und Amor, im Hintergrund ein von Putten<br />
gehaltener Bacchus.<br />
Anmerkung 1:<br />
Eine weitere Venus Ceres Gruppe wird beim RKD<br />
in Den Haag unter Nr. 114770 verzeichnet.<br />
Anmerkung 2:<br />
Ein weiteres ähnliches Gemälde wurde mit einem<br />
Schätzpreis von 100.000-200.000 Euro 2022 beim<br />
Auktionshaus Schlosser mit einer Expertise von Dr.<br />
d. J. angeboten, sodass auch bei diesem Werk eine<br />
Zusammenarbeit mit Jan Brueghel d. J. möglich erscheint.<br />
Auch beim Dorotheum in Wien wurde am<br />
17. Oktober 2012 ein Gemälde von van Balen und<br />
Jan Brueghel d.J. zu 303.000 Euro inkl. Aufgeld<br />
verkauft. (1400491) (13)<br />
HENDRICK VAN BALEN THE YOUNGER,<br />
1623 – 1661<br />
CERES AND VENUS AS ALLEGORIES OF AUTUMN<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
117 x 171 cm.<br />
In ebonized, moulded frame.<br />
Accompanied by an expert‘s report by Philippine Motais<br />
de Narbonne, who identifies Hendrick van Balen as<br />
the creator of the present painting, in copy.<br />
€ 13.000 - € 18.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
64 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
285<br />
ITALIENISCHER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
VENUS UND AMOR<br />
Öl auf Leinwand.<br />
63 x 75 cm.<br />
In bergiger Landschaft im Licht der untergehenden<br />
Sonne die unbekleidete Venus vor einem knorrigen<br />
alten Baum dargestellt, zwischen dem ein rotes Tuch<br />
hängt. Sie liegt langestreckt auf einem dunkelblauen<br />
Tuch mit rotem Kopfkissen. In ihrem Schoss friedlich<br />
schlummernd der kleine geflügelte Armor, mit Köcher<br />
und Bogen am Tuchende liegen. Oberhalb von Venus<br />
schwebend, zwei weitere geflügelte Putti mit einem<br />
Füll horn und Blumengirlanden. Durch die Beleuchtung<br />
wird besonders der feine nackte Körper der Venus<br />
hervorgehoben, während der Kopfbereich verschattet<br />
bleibt. Beliebtes Motiv in der Malerei.<br />
(1400762) (18)<br />
€ 9.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />
65
286<br />
SALOMON DE BRAY,<br />
1597 AMSTERDAM – 1664 HAARLEM, ZUG.<br />
BILDNIS EINES JUNGEN MANNES<br />
MIT FEDERBARETT<br />
Öl auf Holz.<br />
55,5 x 62 cm.<br />
Rahmen im hochbarockem Stil.<br />
Beigegeben ein technischer Untersuchungsbericht in<br />
Kopie.<br />
Das Halbbildnis eines jungen Mannes, der nach links<br />
gewandt ist. Sein Kopf ist leicht gesenkt, und das Gesicht<br />
wird von einem sanften Lichtstrahl erhellt, was<br />
charakteristisch für die Malweise Rembrandts ist.<br />
Der Lippenbart als blonder Flaum angedeutet. Die<br />
Goldkordel mit einem Medaillon und die Gewandung<br />
insgesamt zeigen ihn dem gehobenen Stand zugehörig.<br />
Das Gemälde ist nicht als Charakterstudie zu<br />
sehen, wie vormals angenommen, sondern vielmehr<br />
als Portaitauftrag entstanden. Dafür spricht die genaue<br />
Wiedergabe der Details, wie auch die künstlerisch<br />
treffend erfasste Lebensnähe des Dargestellten.<br />
Unter den Zeitgenossen Rembrandts und seinen Schülern<br />
ist hier vor allem Salomon de Bray zu nennen, der<br />
sich als Vorsitzender der Haarlemer Lukasgilde neben<br />
anderen Themen auch dem Auftragsportrait gewidmet<br />
hat. Im Gegensatz zu weiteren Rembrandt-<br />
Nach folgern, die die pastose Malweise des späteren<br />
Rembrandts übernommen haben, ist hier ein glatter<br />
Farb auftrag festzustellen. Diese feine Pinseltechnik<br />
lässt sich auch hier im vorliegenden Portrait feststellen.<br />
Das Gemälde wurde einer technischen Untersuchung<br />
zur Altersbestimmung des Farbträgers unterzogen.<br />
Danach besteht die Eichenplatte aus drei miteinander<br />
verleimten Teilen. Es ergab sich als Materialherkunft<br />
Baltische Eiche, mit Fälldatum nach 1513 bzw.<br />
nach 1632.<br />
(1411691) (11)<br />
SALOMON DE BRAY,<br />
1597 AMSTERDAM – 1664 HAARLEM, ATTRIBUTED<br />
PORTRAIT OF A YOUNG MAN WITH<br />
A FEATHER BERET<br />
Oil on panel.<br />
55.5 x 62 cm.<br />
Accompanied by a technical analysis in copy.<br />
The painting should not be considered a “character<br />
study”, as previously assumed, but rather as a portrait<br />
commission. This is supported by the precise reproduction<br />
of the details and the artistically accurate<br />
realism of the person depicted. Among Rembrandt´s<br />
contemporaries and his students, Salomon de Bray<br />
should particularly be mentioned. As chairman of the<br />
Haarlem Guild of Saint Luke, he devoted his career to<br />
commissioned portraits, among other subjects. The<br />
painting was subjected to a technical examination to<br />
determine the age of the panel. The material origin<br />
was identified as Baltic oak, with a felling date after<br />
1513 or after 1632.<br />
€ 60.000 - € 80.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
66 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />
67
287<br />
SIMON DE VOS,<br />
1603 ANTWERPEN – 1676 EBENDA<br />
LAUTENSPIELERIN MIT VEREHRER<br />
Öl auf Kupferplatte, auf Holz hinterlegt.<br />
28,5 x 35,4 cm.<br />
In dekorativem Rahmen mit goldfarbener Bemalung.<br />
Beigegeben eine Expertise von Dr. Klaus Ertz, Lingen,<br />
vom 22. Januar 2022, in Kopie.<br />
In einem Innenraum, der von einem goldbraunem Vorhang<br />
überfangen wird, sitzt eine junge Frau in einem<br />
eleganten langen roten Kleid mit weitem Dekollete,<br />
lockigen Haaren und Perlenohrringen. Sie hält mit<br />
ihren langen, schmalen Händen eine große Mandoline<br />
und in ihrem Schoß ein aufgeschlagenes Notenheft.<br />
Neben ihr ein Kavalier, der ihr Avancen macht und sie<br />
umarmt. Rechtsseitig ein mit Speisen üppig gedeckter<br />
Tisch, hinter dem ein Diener voller Interesse das Paar<br />
beobachtet. Am Boden verstreut liegende Spielkarten<br />
und ein sitzendes kleines Hündchen. Im Hintergrund<br />
links ist durch einen Türdurchblick ein Gasthaus zu sehen,<br />
vor dem die Wirtin einen Mann mit Besen vertreibt.<br />
Das Gemälde greift ein beliebtes Motiv des Künstlers<br />
auf: das der fröhlich musizierenden Gesellschaften,<br />
die eine deutliche Verwandschaft mit dem verbreiteten<br />
holländischen Genre dieser Thematik zeigen. Laut Dr.<br />
Ertz stechen in Werken des Künstlers in den Gesichtern<br />
der Dargestellten vor allem die spitzen Nasen und die<br />
etwas kräftigeren Unterkiefer hervor, sowie die langgliedrigen<br />
Hände, wie in dem hier vorliegenden Gemälde.<br />
Zahlreiche Andeutungen sind in dem Gemälde<br />
ebenfalls zu finden, so zum Beispiel blickt die elegante<br />
Dame in Richtung der Tür auf die Wirtin, als Überlegung,<br />
ob sie nicht auch die Avancen des Kavaliers ablehnen<br />
sollte. Dr. Ertz ordnet das Werk in die 1640er<br />
Jahre in Antwerpen ein.<br />
(14111220) (18)<br />
€ 9.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
68 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
288<br />
WILLEM VAN HERP,<br />
1614 ANTWERPEN – 1677 EBENDA, KREIS DES<br />
DIE MYSTISCHE VERMÄHLUNG DER<br />
HEILIGEN KATHARINA MIT DEM JESUSKIND<br />
Öl auf Kupfertafel.<br />
55,5 x 43,5 cm.<br />
In dekorativem, teilvergoldeten Rahmen.<br />
Das christologisch-symbolische Thema wird dargestellt,<br />
indem die vor einer Gebäudefront mit nach<br />
links gezogenem roten Vorhang auf einem Thron mit<br />
Krone sitzende Maria das stehende Jesuskind auf<br />
dem Schoß hält, das wiederum einen Ring als Zeichen<br />
der mystischen Vermählung an den Finger der<br />
stehenden Heiligen Katharina steckt. Im Hintergrund<br />
dem Geschehen beiwohnende Figuren, darüber in den<br />
Wolken drei geflügelte Putti mit Blütenkranz. Katharina<br />
trägt ein edles glänzendes Gewand und eine Krone als<br />
Zeichen für ihre königliche Herkunft; vor ihr ein Putto<br />
mit Palmwedel, der damit auf das kommende Märtyrium<br />
hinweist. Am linken Bildrand zwei weitere Putti<br />
mit einem Blumenkorb, von denen einer Blüten<br />
streut. Qualitätvolle detailreiche Darstellung eines in<br />
der Malerei der Zeit beliebten Themas.<br />
(1410184) (18)<br />
WILLEM VAN HERP,<br />
1614 ANTWERP– 1677 IBID, CIRCLE OF<br />
THE MYSTIC MARRIAGE OF SAINT CATHERINE<br />
WITH THE CHRIST CHILD<br />
Oil on copper.<br />
55.5 x 43.5 cm.<br />
In decorative, parcel-gilt frame.<br />
€ 8.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />
69
289<br />
JAN VAN BALEN,<br />
1611 ANTWERPEN – 1654 EBENDA, ZUG.<br />
DIE WUNDERSAME BROTVERMEHRUNG<br />
Öl auf Kupfer.<br />
29,5 x 42,5 cm.<br />
Verso mit Resten eines alten Stempels.<br />
In gekehltem vergoldetem Rahmen.<br />
Weite hügelige Landschaft mit feingliedrigen Staffagebäumen<br />
im Mittelgrund. Zwischen diesen erstreckt<br />
sich ein weites hügeliges Tal, das zum Horizont mit<br />
einer petrolblauen Gebirgskette abschließt. Im Vordergrund<br />
eine verschachtelte vielfigurige Komposition in<br />
brillanten Farben, welche die Wundersame Brotvermehrung<br />
zeigt. Jesus hat einen Tag lang mit vielen<br />
Menschen verbracht. Er hat sie angehört, mit ihnen<br />
gesprochen und sie geheilt. Es wird Abend und weil<br />
es so viele sind, sagen seine Jünger er soll die Leute<br />
in die umliegenden Dörfer schicken, damit sie dort<br />
zu essen bekommen. „Nein“, antwortet er, „gebt ihr<br />
ihnen zu essen!“ „Aber wir haben doch nur fünf Brote<br />
und zwei Fische für über 5000 Leute!“ Da sagt Jesus,<br />
dass sie die Menschen in Gruppen zu je 50 versammeln<br />
sollen, nimmt die fünf Brote und zwei Fische<br />
(hier werden sie vermutlich von Petrus links von Jesus<br />
herangetragen, segnet sie und sagt dann den Jüngern<br />
sie sollen sie austeilen. Die Jünger tun das und alle<br />
werden satt, ja es bleiben sogar 12 Körbe mit Brotresten<br />
übrig, davon stehen vier Körbe hier im Zentrum.<br />
Es wird vermutet, dass der Akt des Teilens als Wunder<br />
begriffen werden soll.<br />
Vergleiche:<br />
Die Komposition lässt sich sehr schön mit einem<br />
Gemälde vergleichen, welches unter der RKD Nummer<br />
193060 geführt wird. Es ist mit 58 x 65 cm größer,<br />
jedoch nicht auf Kupfer, sondern auf Leinwand gemalt<br />
(siehe Vergleichsabbildung). Statt Jesus stellte der<br />
Maler Apoll in das Zentrum der Komposition und<br />
ordnete die anderen Figuren um ihn herum. Unser<br />
Gemälde zeigt eine weit größere Vielfalt hinsichtlich<br />
der Staffage und der schönen weiten Landschaft.<br />
(14100711) (13)<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
70 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
290<br />
PAUWELS CASTEELS,<br />
1625 ANTWERPEN – 1677 EBENDA, ZUG.<br />
DER TRIUMPH VON NEPTUN UND AMPHITRITE<br />
PAUWELS CASTEELS,<br />
1625 ANTWERP – 1677 IBID., ATTRIBUTED<br />
THE TRIUMPH OF NEPTUNE AND AMPHITRITE<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
83 x 118 cm.<br />
In dekorativem Rahmen.<br />
Amphitrite ist eine Okeanide oder Nereide der griechischen<br />
Mythologie, die für ihre Schönheit bekannt war<br />
und unverheiratet bleiben wollte. Neptun - der römische<br />
Gott des Wassers - hatte ein Auge auf sie geworfen und<br />
bedrängte sie, dass sie floh und sich versteckte. Er<br />
konnte ihr Herz durch einen Delfin als Brautwerber<br />
erweichen und sich schließlich mit ihr vermählen. Die<br />
figurenreiche Darstellung zeigt ihn mit Dreizack und<br />
Amphitrite mit rotem wehenden Tuch wohl auf einem<br />
von einem Hippokampen gezogenen Wagen. Der<br />
Dreizack repräsentiert seine Macht über Wasser und<br />
Stürme; die Fische und andere Meerestiere. Muscheln<br />
und Perlen, die teils von seinen Untertanen getragen<br />
werden, zeigen seinen Reichtum. Am oberen rechten<br />
Bildrand die Vermählung der beiden im Beisein zahlreicher<br />
Untertanen. Darstellung in der Art des Antwerpener<br />
Manierismus.<br />
(1402161) (18)<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
83 x 118 cm.<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />
71
291<br />
DIRCK VAN BABUREN,<br />
UM 1594 UTRECHT – 1624 EBENDA, ZUG.<br />
PORTRAIT DES APOSTEL JACOBUS DER ÄLTERE<br />
Öl auf Leinwand.<br />
77 x 63,5 cm.<br />
In ornamental reliefiertem Rahmen.<br />
Das hier angebotene Gemälde wird beim RKD Den<br />
Haag als „Dirck van Baburen zugeschrieben“ unter<br />
Nummer 292950 geführt.<br />
Vor unbestimmtem Hintergrund das nach links gerichtete<br />
Profilbildnis eines älteren Herren mit Pilgerstab.<br />
Auf seiner Schulter prangt eine Jacobsmuschel, sein<br />
Haupt umspielt ein raumgreifender Nimbus. Van Baburen,<br />
der zusammen mit Hendrick ter Brugghen und<br />
Geritt van Honthorst zum Kreis der niederländischen<br />
Caravaggisten gehörte, war zwar noch 1611 in Utrecht<br />
als Schüler des Paulus Moreelse (1571-1638) verzeichnet,<br />
reiste aber alsbald nach Italien, wo er bis<br />
1621 blieb und nach seiner Rückkehr nach Utrecht<br />
1624 starb. 1615 führte er in Parma das Altarbild der<br />
Kirche Santa Maria die Servi aus. In Rom, wo Baburen<br />
bis 1621 blieb, wird auch das vorliegende Gemälde<br />
entstanden sein, das die klassischen Züge Baburens<br />
zeigt, der auch vom Einfluss des Jusepe de Ribera<br />
(1591-1656) zeugt, der sich sowohl in Parma als auch<br />
in Rom aufhielt.<br />
DIRCK VAN BABUREN,<br />
CA. 1594 UTRECHT – 1624 IBID., ATTRIBUTED<br />
PORTRAIT OF THE APOSTLE<br />
SAINT JAMES THE ELDER<br />
Oil on canvas.<br />
77 x 63.5 cm.<br />
The painting on offer for sale in this lot is listed at the<br />
RKD in The Hague under no. 292950 as attributed to<br />
Dirck van Baburen.<br />
€ 25.000 - € 35.000 (†)<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Provenienz:<br />
Finarte, Mailand, 20. November 1955, Lot 537<br />
(als Dirck van Baburen).<br />
Privatsammlung, Italien.<br />
Als zugeschrieben an Dirck van Baburen am 23.10.<br />
2018 im Dorotheum Wien angeboten. Die Zuschreibung<br />
geht zurück auf Paul Huys Janssen, der das Werk<br />
in die italienische Frühzeit des Künstlers datierte.<br />
Die damalige Beschreibung umfasste folgende<br />
Einschränkung: Wayne Franits hat die Zuschreibung<br />
an Dirck van Baburen auf Grundlage einer hochaufgelösten<br />
Digitalfotografie nicht anerkannt.<br />
Literatur:<br />
Vgl. X. F. Salomon, The Young Ribera, in: The Burlington<br />
Magazine, Nr. 153, 2011, S. 475-478.<br />
Vgl. Wayne E. Franits, The <strong>Paintings</strong> of Dirck van<br />
Baburen, Amsterdam/ Philadelphia 2013. (1390111)<br />
(13)<br />
72 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
292<br />
JACOB GERRITSZ. CUYP,<br />
1594 DORDRECHT – 1651/52 EBENDA, ZUG.<br />
PORTRAIT VON ZWEI ELEGANT<br />
GEKLEIDETEN KINDERN<br />
Öl auf Holz. Parkettiert.<br />
109 x 80 cm.<br />
In vergoldetem Prunkrahmen.<br />
Vor dunklem Hintergrund, auf zweifarbig gefliestem<br />
Boden stehend, die beiden Kinder in fast identischer,<br />
langer weißer Kleidung. Linksseitig das größere Kind<br />
mit hohem schwarzen Hut, wohl ein Junge mit langen<br />
blonden Haaren, die Ärmel in Hellblau und mit einer<br />
Knopfreihe versehen, in seiner rechten, nach vorne<br />
gestreckten Hand einen großen Bogen haltend, während<br />
in der anderen Hand ein Pfeilende zu erkennen<br />
ist. Rechts von ihm wohl ein stehendes Mädchen mit<br />
gold glänzenden Ärmeln und Knopfreihe, ein flaches<br />
Barett auf dem Kopf, unter dem rosafarbene Schleifen<br />
hervorragen. In der rechten erhobenen Hand hält es<br />
einen kleinen Stab mit einem Vogel an einer Leine als<br />
Spielzeug. Das Mädchen hat, ebenso wie ihr Bruder,<br />
ein feines Inkarnat, jedoch mit geröteten Wangen.<br />
Beide schauen mit glänzenden Augen interessiert aus<br />
dem Bild heraus. Repräsentative Darstellung dieser<br />
beiden Kinder.<br />
(1401431) (18)<br />
JACOB GERRITSZ. CUYP,<br />
1594 DORDRECHT – 1651/52 IBID., ATTRIBUTED<br />
PORTRAIT OF TWO ELEGANTLY DRESSED<br />
CHILDREN<br />
Oil on panel. Parquetted.<br />
109 x 80 cm.<br />
€ 11.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
74 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
293<br />
UTRECHTER CARAVAGGIST<br />
DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
KERKERSZENE<br />
Öl auf Leinwand.<br />
169 x 238 cm.<br />
Ungerahmt.<br />
In kontrastreicher, caravaggesker Auffassung die teils<br />
geharnischten Figuren eher warmes Licht von einer<br />
Feuerquelle im Zentrum des Gemäldes empfangend.<br />
Rechts im Hintergrund die Abführung Christi durch<br />
mehrere Figuren.<br />
(1411072) (1) (13)<br />
UTRECHT CARAVAGGIST<br />
OF THE 17TH CENTURY<br />
DUNGEON SCENE<br />
Oil on canvas.<br />
169 x 238 cm.<br />
€ 12.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />
75
294<br />
ANTHONIUS VAN DYCK,<br />
1599 ANTWERPEN – 1641 LONDON,<br />
NACHFOLGE DES<br />
BEWEINUNG CHRISTI<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
100 x 130 cm.<br />
In mit Goldornamenten dekoriertem Rahmen.<br />
Im Zentrum der vom Kreuz genommene Jesus auf<br />
einem weißen Laken, das teils auch seinen Schambereich<br />
bedeckt, mit seinem Oberkörper und den<br />
Armen im Schoß der hinter ihm sitzenden Maria in<br />
blauem Gewand liegend. Sie hat ihre Arme nach unten<br />
ausgestreckt, hält mit ihrer rechten Hand den Unterarm<br />
Jesu und blickt mit verweinten Augen zum Himmel.<br />
Hinter ihr der Kreuzbalken mit der darauf befestigten<br />
Inschrift „I.N.R.I.“ rudimentär zu erkennen.<br />
Links drei Engel, von denen besonders der mittlere<br />
mit seinen großen Flügeln und einem leuchtend roten<br />
Gewand herausragt, die alle den Leichnam betrachten<br />
und ihn beweinen. Im rechten Hintergrund des Himmelsbereiches<br />
Cherubim erkennbar. Das Gemälde ist eine<br />
seitenverkehrte Kopie eines Originals von Anthonius<br />
van Dyck, das von ihm um 1628 bis 1630 angefertigt<br />
wurde und sich heute in der Alten Pinakothek in München<br />
befindet.<br />
(14111412) (3) (13)<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
76 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
295<br />
BALTHASAR BESCHEY,<br />
1708 ANTWERPEN – 1776 EBENDA, ZUG.<br />
DIE HEILIGE FAMILIE MIT EINEM PAPAGEI<br />
Feinmalerei in Öl auf Holz.<br />
38 x 46 cm.<br />
In dekorativem Rahmen.<br />
Kopie nach dem Gemälde von Peter Paul Rubens<br />
(1577-1640) um 1714, im Antwerpener Kunstmuseum<br />
(dortige Originalmaße 163 x 192 cm).<br />
Im Mittelpunkt vor einer steinernen Wand Maria in<br />
blau-rotem Gewand, vor ihr der fast nackte, stehende<br />
Christusknabe, dessen blonde, lockige Haare sie behutsam<br />
mit ihrer rechten Hand berüht. Rechts neben<br />
beiden Josef in dunklem Gewand mit hellbraunem<br />
Überwurf, der mit seiner Rechten sich an sein Kinn<br />
fasst und nachdenklich die beiden betrachtet. Auf der<br />
linken Seite auf der Basis einer Säule stehend ein<br />
gelb-blauer Papagei, der mit seinem Schnabel eine<br />
Weinranke erfasst hat, vor weiter Landschaft im<br />
warmen Licht der untergehenden Sonne.<br />
(1411718) (2) (11)<br />
BALTHASAR BESCHEY,<br />
1708 ANTWERP – 1776 IBID., ATTRIBUTED<br />
THE HOLY FAMILY WITH A PARROT<br />
Fine painting in oil on panel.<br />
38 x 46 cm.<br />
In decorative frame.<br />
Copy after Peter Paul Rubens (1577-1640) ca. 1714,<br />
in Antwerp Art Museum (with original dimensions<br />
163 x 192 cm).<br />
€ 15.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />
77
296<br />
JAN ROOS,<br />
1591 – 1638<br />
Der Künstler hatte in Antwerben bei Jan de Wael und<br />
Frans Snyders studiert. 1616 siedelte er nach Genua<br />
über und eröffnete dort seine Werkstatt.<br />
BLUMENSTILLLEBEN MIT ERDBEERSCHALE<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
Im vergoldeten, ornamental verzierten Rahmen.<br />
Wir danken Herrn Jan De Boever für freundliche Hinweise<br />
in Bezug auf die Autorschaft des Gemäldes.<br />
JAN ROOS,<br />
1591 – 1638<br />
FLORAL STILL LIFE WITH STRAWBERRY BOWL<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
We would like to thank Jan De Boever for his kind<br />
suggestions regarding the attribution of the painting.<br />
€ 20.000 - € 30.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
In horizontaler Ausrichtung eine Steinstufe, auf welcher<br />
kontrastvoll eine stark gebauchte Glasvase steht.<br />
In dieser ein weit in den Raum hineinreichendes, vor<br />
dem dunklen Fond kontrastierendes, Blumenbouquet<br />
mit Schneeball, Tulpen und Lilien. Daneben eine<br />
Wanli schale auf Wanliteller mit Erdbeeren vor einem<br />
maskaronverzierten Kaspo stehend. Zu Füßen des<br />
Steinsockels ein Blütenkranz an Tonschale mit Sonnenblume.<br />
(1411076) (1) (13)<br />
78 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />
79
297<br />
ISAAC WILLAERTS,<br />
1620 – 1693<br />
HANDELSSCHIFFE IN SEENOT<br />
VOR FELSIGER KÜSTE<br />
Öl auf Eichenholz.<br />
56 x 86 cm.<br />
Rechts unten signiert und datiert „Is.Willarts. 1646“.<br />
In dekorativem Rahmen.<br />
Auf stürmischer See britische und niederländische<br />
Handelsschiffe gegen die hohen Wellen ankämpfend,<br />
einige gesunken, eines der Schiffe gerade auf die<br />
rechts seitige steinige Küste auflaufend und sinkend.<br />
Laut Verweis auf der Rückseite des Gemäldes trägt<br />
es die burgundische Flagge und möglicherweise auch<br />
das Wappen der Provinz Gelderland. Im Vordergrund<br />
rechts sind am Uferstück Retter und Überlebende zu<br />
sehen, während einige Schiffsbrüchige noch im<br />
Wasser treiben. Dramatische, bewegte Darstellung in<br />
der Manier des Künstlers.<br />
ISAAC WILLAERTS,<br />
1620 – 1693<br />
MERCHANT SHIPS IN DISTRESS<br />
OFF A ROCKY COAST<br />
Oil on oak panel.<br />
56 x 86 cm.<br />
Signed and dated “Is.Willarts. 1646” lower right.<br />
Provenance:<br />
Mrs HG McGrath; sold by her estate executors<br />
London, Christie´s, 19 November 1971, lot 122.<br />
€ 15.000 - € 18.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Provenienz:<br />
Mrs. HG McGrath von deren Testamentsvollstreckern<br />
verkauft, Auktion Christie´s New York, 19.November<br />
1971, Lot 122.<br />
(14109315) (1) (18)<br />
80 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
298<br />
FLÄMISCHER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS,<br />
KREIS DES DAVID TENIERS II,<br />
1610 – 1690<br />
DAS BAUERNFEST<br />
FLEMISH SCHOOL OF THE 17TH CENTURY,<br />
CIRCLE OF DAVID TENIERS II,<br />
1610 – 1690<br />
PEASANT FESTIVAL<br />
Öl auf Leinwand.<br />
75 x 92 cm.<br />
Links unten Restsignatur.<br />
In hellem akanthusblattreliefierten Rahmen.<br />
In einer sanfthügeligen Landschaft mit vereinzeltem<br />
Baumbestand die Kulisse eines architektonisch verschachtelten<br />
Dorfes mit niedriger Kirche mit Dachreiter<br />
und einem zwischen Häusern stehendem Turm.<br />
Davor im Sonnenschein des Tages teils an Tischen<br />
teils an Holzfässern sitzende Personen den Freuden<br />
eines Festes nachgehend. Das Thema auf eine Bilderfindung<br />
David Teniers II (1610-1690) zurückgehend.<br />
(1411491) (1) (13)<br />
Oil on canvas.<br />
75 x 92 cm.<br />
Remains of a signature lower left.<br />
€ 15.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />
81
299<br />
SALOMON VAN RUYSDAEL,<br />
UM 1602 NAARDEN – 1670 HAARLEM<br />
ALTES BAUERNHAUS, UM 1625 – 1635<br />
Öl auf Holz.<br />
32,6 x 32,5 cm.<br />
In dekorativem Rahmen.<br />
Das Gemälde ist im RKD, Den Haag als ein eigenhändiges<br />
Werk von Salomon van Ruysdael archiviert unter<br />
der Bild-Nr. 311529.<br />
Blick auf ein altes, mit Brettern verkleidetes Gehöft,<br />
dessen Frontseite mit geöffneter Tür und geöffnetem<br />
Fenster von der Sonne beschienen wird, während die<br />
rechte Seite mit einem weiteren Gemäuer verschattet<br />
bleibt. Vor einer kleinen Wäscheleine, auf einer Bank<br />
sitzend, ein Paar, während zwei weitere Figuren dabei<br />
sind zwei Fässer in den Hauseingang zu rollen. Links<br />
des Gebäudes fällt der Blick auf ein kleines Wäldchen<br />
mit alten knorrigen und weit verzweigten Bäumen in<br />
bräunlichem Herbstlaub, darüber der graue, fast wolkenlos<br />
wirkende Himmel. Qualitätvolle harmonische,<br />
überwiegend tonige Malerei mit gekonnter Licht- und<br />
Schatteninszenierung.<br />
(1411071) (1) (18)<br />
SALOMON VAN RUYSDAEL,<br />
CA. 1602 NAARDEN – 1670 HAARLEM<br />
LANDSCAPE WITH OLD FARMHOUSE<br />
AND FIGURES<br />
Oil on panel.<br />
33 x 32.5 cm.<br />
The painting registred at RKD, The Hague as an autograph<br />
work by Salomon van Ruysdael, image no.<br />
311529.<br />
€ 24.000 - € 28.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
82 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />
83
300<br />
JAN COSSIERS,<br />
1600 ANTWERPEN – 1671, ZUG.<br />
DER GESCHMACKSSINN<br />
Öl auf Holz.<br />
73 x 56,5 cm.<br />
In dekorativem Rahmen.<br />
Brustbildnis in Nahsicht des jungen Mannes mit braunen,<br />
schulterlangen, lockigen Haaren in einem hellbraunen<br />
Gewand, mit Blick zur Seite. Er hält in seiner<br />
rechten Hand einen Krug und in seiner linken ein<br />
kleines Glas, das er gerade befüllen möchte. Von links<br />
oben fällt Licht auf sein feines zartes Gesicht mit den<br />
rötlichen Wangen, dem roten Mund, den leuchtenden<br />
braunen Augen, die zudem Glanzlichter aufweisen.<br />
Darstellung vor braunem Hintergrund in überwiegend<br />
monochromer Farbigkeit, typisch für den bekannten<br />
Künstler.<br />
Der Maler erhielt seinen ersten Unterricht bei seinem<br />
Vater und begab sich dann in die Werkstatt des damals<br />
bedeutenden Portrait- und Historienmalers Cornelis<br />
de Vos (um 1584-1651). Nach einer Reise in Frankreich<br />
1623 wurde sein Einfluss durch den holländischen<br />
Maler Abraham de Vries (um 1590-1650/62) deutlich.<br />
1624 bereits in Italien, konnte er die Werke von Michelangelo<br />
Merisi il Caravaggio (1570/71-1610) studieren,<br />
die einen großen Einfluss auf ihn ausübten. Neben zahlreichen<br />
kirchlichen Aufträgen widmete er sich auch<br />
Portraits bedeutender Persönlichkeiten seiner Zeit.<br />
(14109512) (18)<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
84 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
301<br />
SALOMON ROMBOUTS,<br />
1650 HAARLEM – 1702, ZUG.<br />
BLICK AUF DEN GROTE MARKT IN HAARLEM<br />
Öl auf Holz, teils parkettiert.<br />
83 x 114 cm.<br />
Rechts unten Monogramm und datiert.<br />
Im Zentrum inmitten der prachtvollen Bürgerhäuser<br />
und Bauten der Stadt steht eine Marktszene, die von<br />
Figuren unterschiedlichster Herkunft bevölkert ist, die<br />
sich um ein hölzernes Podium versammelt haben, das<br />
wohl gerade ein Schausteller aufgebaut hat. Durch<br />
ihre farbig leuchtende Kleidung fallen besonders ein<br />
Paar im linken, sowie ein zur Seite stehender Mann<br />
im rechten Vordergrund auf. Qualitätvolle, präzise Darstellung<br />
mit hohem grau-weißen Himmel mit dicken<br />
Wolkenformationen und einigen fliegenden Vögeln.<br />
(1410952) (18)<br />
SALOMON ROMBOUTS,<br />
1650 HAARLEM – 1702, ATTRIBUTED<br />
VIEW OF THE GROTE MARKT IN HAARLEM<br />
Oil on panel, partially parquetted.<br />
83 x 114 cm.<br />
Monogrammed and dated lower right.<br />
€ 22.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />
85
302<br />
PIETER BRUEGHEL D. J.,<br />
UM 1564 BRÜSSEL – 1637/38 ANTWERPEN,<br />
KREIS DES<br />
DIE APFELERNTE<br />
PIETER BRUEGHEL THE YOUNGER,<br />
CA. 1564 BRUSSELS – 1637/38 ANTWERP,<br />
CIRCLE OF<br />
THE APPLE HARVEST<br />
Öl auf Holz. Parkettiert.<br />
27 x 37 cm.<br />
In dekorativem Rahmen.<br />
Blick auf eine dörfliche Landschaft mit Bauern. Links<br />
ein hoher Baum, an dem eine Leiter zur Apfelernte<br />
steht und eine Frau, die mit ihrer Schürze bereits geerntete<br />
Früchte hält, neben ihr die kleine Tochter, die<br />
gerne noch einen weiteren Apfel haben möchte und<br />
zwei Helfer. In der Bildmitte ein Mann beim Bearbeiten<br />
des Ackers mit einem von zwei Pferden gezogenem<br />
Rechen und ein weiterer heraneilender Erntehelfer.<br />
In der rechten unteren Ecke ein Pflug, über dem<br />
eine Jacke liegt. Malerei in überwiegend beige-grüner<br />
Farbgebung, aufgelockert durch rote Kleidungstücke<br />
und gerötete Gesichter.<br />
(1391551) (18)<br />
Oil on panel. Parquetted.<br />
27 x 37 cm.<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
86 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
303<br />
JACOB BOUTTATS,<br />
1660 – 1718, ZUG.<br />
ADAM UND EVA IM PARADIES<br />
Öl auf Kupfer.<br />
12,3 x 15,6 cm.<br />
In einem alten, original geschnitzten und<br />
teilvergoldeten Rahmen der Zeit.<br />
Kleines, miniaturhaft gehaltenes Gemälde, das die<br />
biblische Paradieserzählung thematisiert. Das erste<br />
Menschenpaar – noch vor dem Sündenfall – ist hier<br />
ins absolute Zentrum der Darstellung gesetzt, die<br />
Nacktheit fällt vor dem Baum mit mächtiger Krone<br />
entsprechend auf. Seitlich die für Baumlandschaften<br />
Brueghels typischen Waldschneisen. Der gesamte<br />
untere Bildabschnitt wird als leicht hügeliger Vordergrund<br />
gezeigt, angefüllt mit nahezu sämtlichen bekannten<br />
Tieren, die hier in paradiesischem Frieden<br />
nebeneinander lagern. Vor dem politischen Hintergrund<br />
der in der Epoche Bouttats tobenden Kriege<br />
werden derartige Darstellungen des himmlischen<br />
Friedens erst recht verständlich. A.R.<br />
JACOB BOUTTATS,<br />
1660 – 1718, ATTRIBUTED<br />
ADAM AND EVE IN PARADISE<br />
Oil on copper.<br />
12.3 x 15.6 cm.<br />
In old, original carved and parcel-gilt frame<br />
of the period.<br />
Small, miniature painting depicting the biblical<br />
story of paradise.<br />
€ 10.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Anmerkung:<br />
Gemälde hier übergroß abgebildet.<br />
(1380817) (11)<br />
Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />
87
88 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
304<br />
WILLEM CLAESZ. HEDA,<br />
1594 – 1680/82, KREIS DES<br />
STILLLEBEN MIT BESCHEIDEN GEDECKTEM TISCH<br />
Öl auf Holz.<br />
36 x 27 cm.<br />
In kühlgrauer Farbigkeit, wie sie vor allem für Werke<br />
Hedas typisch ist, zeigt das Bild einen weiß gedeckten<br />
Tisch mit weit herabhängendem Tuch, darauf eine auf<br />
einer Platte liegende Zinnkanne neben halbierter<br />
Zitrone, dahinter ein nahezu geleertes Weinglas und<br />
ein Kerzenständer; auf dem Tischtuch Nüsse.<br />
Die Bildaussage thematisiert den in Barockstillleben<br />
häufig formulierten Vanitasgedanken, das Ende aller<br />
Dinge. Dies kommt in der abgebrannten Kerze ebenso<br />
zum Ausdruck, wie in der liegenden Kanne oder dem<br />
zur Neige geleerten Weinglas.<br />
(14114915) (1) (11)<br />
€ 8.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
305<br />
ISAAC JANSZ. VAN OSTADE,<br />
1621 HAARLEM – 1649 EBENDA, ZUG.<br />
Der Künstler war Bruder und Schüler von Adriaen van<br />
Ostade (1610-1685), unter dessen Einfluss auch seine<br />
ersten Arbeiten stehen. Seine Gemälde zeigen meist<br />
Schlachten und ländliche Szenen. Nach 1640 zeigen<br />
sie jedoch vor allem das bäuerliche Leben auf den<br />
Straßen und Wirtshausszenen.<br />
INTERIEUR MIT BAUERNFAMILIE<br />
Öl auf Holz. Parkettiert.<br />
31 x 40,5 cm.<br />
Das Gemäldeformat ist bewusst betont breitformatig<br />
gewählt, um dem Geschehen im Raum eine ausreichende<br />
Bühne zu verschaffen. Unter einem weithin<br />
ziehenden Deckengebälk ist im Hintergrund mittig<br />
eine Feuerstelle mit Kaminhaube zu sehen, davor eine<br />
sitzende Frau und ein auf einem Stuhl sitzender<br />
Mann, zwischen ihnen ein kleines Kind und ein Hund.<br />
Links neben ihnen eine Türöffnung, durch die der Blick<br />
in einen weiteren Raum mit einem Bett fällt. Besonders<br />
reizvoll wirkt das Bild durch ein Fenster auf der<br />
linken Seite, durch das strahlender Sonnenschein in<br />
den Raum auf den Boden fällt und diesen erhellt.<br />
Vom Licht getroffen werden eine Kanne auf der Fensterbank,<br />
ein Korbbett für das kleine Kind, sowie am<br />
rechten Bildrand präsentierte Küchenutensilien, zu<br />
denen neben verschiedenen Körben und Schalen<br />
auch Gemüse gehört, darunter mehrere Kohlköpfe,<br />
Gurken, Möhren, zudem ist im Hintergrund ein Bündel<br />
Korn erkennbar. Qualitätvolle Malerei mit bravourösem<br />
Licht- und Schattenspiel. Diese betonte Beleuchtung<br />
vom Fenster links verrät bereits den Einfluss<br />
der Malerei Rembrandt van Rijns (1606-1669). Riss.<br />
(14111223) (18)<br />
ISAAC JANSZ. VAN OSTADE,<br />
1621 HAARLEM – 1649 IBID., ATTRIBUTED<br />
INTERIOR WITH A PEASANT FAMILY<br />
Oil on panel. Parquetted.<br />
31 x 40.5 cm.<br />
€ 10.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />
89
306<br />
CORNELIS VAN POELENBURGH,<br />
1594/95 UTRECHT – 1667 UTRECHT<br />
DAS BAD DER JAGDGÖTTIN DIANA<br />
Öl auf Eichenholz.<br />
46,7 x 63,5 cm.<br />
Links unten signiert „C.POL“.<br />
In vergoldetem Prunkrahmen.<br />
Landschaft mit badenden Nymphen um die zentrale<br />
Gruppe mit der Jagdgöttin Diana gelagert, in einer<br />
weit nach hinten ziehenden Landschaft mit Baumkronen<br />
im Mittelgrund und einer links stehenden, großen<br />
Felsenhöhle, unter deren Schutz sich eine größere<br />
Gruppe von nackten Nymphen befindet. Die Jagdgöttin<br />
im Zentrum auf weißem Laken, von einer Gespielin<br />
gestützt, erhebt erschrocken die rechte Hand, während<br />
gleichzeitig eine junge Frau links ebenfalls in aufgeregter<br />
Haltung ihren Arm hat. Wohl nachdem, der<br />
Legende gemäß, sich der Jäger Aktion nähert, der im<br />
Bild nicht zu sehen ist. Ganz deutlich hat hier der Maler<br />
bereits den antik-thematischen Vorwand Nacktheit darzustellen<br />
nicht außer Acht gelassen, wenn wir sehen,<br />
dass die Attribute der Diana lediglich noch in einem<br />
Pfeilköcher in der rechten unteren Ecke zu erkennen<br />
sind. Horizontal durchgehende Rest.<br />
Provenienz:<br />
Sammlung Schlegel, 1844, Nr. 13, verso auf einem<br />
alten Aufkleber genannt,<br />
Sammlung E.D. Jaderhames, 1883, Nr. 38, verso<br />
auf einem alten Aufkleber genannt. (1410251) (2) (18)<br />
€ 7.000 - € 9.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
306 A<br />
GILLIS AEGIDIUS NEYTS,<br />
1623 – 1687, ZUG.<br />
FANTASIELANDSCHAFT MIT ANTIKER<br />
FIGURENSTAFFAGE<br />
Öl auf Holz.<br />
46 x 64 cm.<br />
Wie so häufig in der niederländischen Malerei wird<br />
die Landschaft fantasievoll vorgeführt und mit antikmythologischer<br />
Figurenstaffage belebt. Hier wird der<br />
Blick zwischen Baumgruppen und bergigen Anhöhen<br />
in ein Tal mit einer Stadt in der Ferne geführt. Die Türme<br />
sind auch hier fantasievolle Bilderfindungen, die<br />
eine historische Ferne illusionieren sollen. Das junge<br />
Paar im Vordergrund zeigt die dürftig bekleidete Venus,<br />
die einen Jüngling umfängt. Es ist Adonis mit Jagdspeer,<br />
der legendengemäß auf der Jagd von einem<br />
Eber getötet wird. Hier sind die beiden noch vereint<br />
neben dem Wagen der Venus, origineller Weise von<br />
zwei Schwänen gezogen.<br />
Über die Ausbildung des Malers besteht noch keine<br />
Sicherheit. Als Lehrer wird Lucas van Uden angenommen.<br />
1647 war er bereits Mitglieder der Lukasgilde in<br />
Antwerpen. Später wird er als Bürger von Namur genannt.<br />
In den 1670er-Jahren wirkte er in Lille, zog wahrscheinlich<br />
um 1680 wieder zurück nach Antwerpen. Das<br />
Bild zeigt harmonische Wirkung bei hoher Malqualität.<br />
(14009412) (11)<br />
GILLIS AEGIDIUS NEYTS,<br />
1623 – 1687, ATTRIBUTED<br />
FANTASY LANDSCAPE WITH ANTIQUE<br />
FIGURAL STAFFAGE<br />
Oil on panel.<br />
46 x 64 cm.<br />
€ 4.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
90 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
307<br />
HIERONYMUS JANSSENS,<br />
1624 ANTWERPEN – 1693 EBENDA<br />
1636 war der Künstler Lehrling des Christoffel van der<br />
Laemen und 1643 Meister der Lukasgilde. Werke seiner<br />
Hand sind in öffentlichen Museen wie Berliner Kunstgewerbemuseum,<br />
Braunschweig, Brüssel, Dünkirchen,<br />
Gent, Lille, Madrid, Paris etc. zu sehen.<br />
JUDITH MIT DEM HAUPT DES HOLOFERNES<br />
Öl auf Holz.<br />
64 x 47 cm.<br />
Rechts unten signiert „h. Janssens.fc.“<br />
Gezeigt ist die jüdische Heldin Judith, die den in seinem<br />
Zelt betrunken schlafenden Philister-Feldherrn<br />
Holofernes enthauptet hatte – und seinen Kopf als<br />
Trophäe des Feindes ins Lager der Israeliten verbrachte.<br />
Hier liegt jedoch die Vermutung nahe, dass es sich<br />
um ein Porträtbildnis einer adeligen Dame handelt.<br />
Vielleicht wollte der Auftraggeber der mutigen Frau<br />
ein solches Denkmal setzen. Womöglich hat sie es<br />
geschafft, einen Feind zur Strecke zu bringen. Sowohl<br />
die Dame, als auch der Kopf des „Holofernes“ weisen<br />
porträthafte Züge auf. Auffallend ist das Gesicht des<br />
Enthaupteten, das ganz entgegen der toten, geschlossenen<br />
Augen dem Bildbetrachter recht lebendig entgegenblickt.<br />
Wurde damit eine persönliche Situation<br />
dokumentiert? Solche Anspielungen sind in der Barockmalerei<br />
nicht selten zu finden. Dies ist umso wahrscheinlicher,<br />
da im Werk Janssens, hier auch durch<br />
seine Signatur bestätigt, eine solche Darstellung einmalig<br />
ist.<br />
Wie fast sämtliche Maler des Goldenden Zeitalters der<br />
Niederländer war auch Janssens für eigene Themensujets<br />
bekannt geworden. Seine Bilder zeigen fast ausschließlich<br />
höfische Gesellschaftsszenen, Tanzveranstaltungen<br />
oder Bildnisse der noblen Gesellschaftsschicht.<br />
Umso mehr erstaunt hier eine biblische Darstellung,<br />
was sich sonst in seinem Werk gar nicht findet.<br />
Provenienz:<br />
Privatsammlung, Belgien.<br />
(14109513) (11)<br />
HIERONYMUS JANSSENS,<br />
1624 ANTWERP – 1693 IBID.<br />
JUDITH WITH THE HEAD OF HOLOFERNES<br />
Oil on panel.<br />
64 x 47 cm.<br />
Signed “h. Janssens.fc.” lower right.<br />
€ 12.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />
91
308<br />
JAN FRANS BESCHEY,<br />
1717 – 1786<br />
FLUSSLANDSCHAFT MIT REISENDEN AUF<br />
DEM WEG IN EIN DORF<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
37 x 46,5 cm.<br />
Beigegeben ein Gutachten von Prof. Dr. Dr. h.c. Jan<br />
de Maere, Rambrouch, 10. April 2024, in Kopie.<br />
Am breiten Ufer eines großen Flusses, an dem auch<br />
mehrere Häuser eines Dorfes stehen, sind mehrere<br />
Figuren unterwegs: Ein Planwagen, mehrere elegante<br />
Männer mit Pferden, Familien mit Kindern, sowie auf<br />
einem Holzsteg am Ufer mehrere Reisende, die auf<br />
Boote zur Überfahrt warten. Rechtsseitig der große<br />
Fluss mit kleinen Segelschiffen und figurenbesetzten<br />
Booten in türkis schimmernder Farbigkeit unter hohem<br />
Himmel mit weißen Wolkenformationen. Malerei<br />
in der typischen, überwiegend blauen und türkisen<br />
Farbigkeit, aufgelockert durch rote und blaue Kleidungsstücke,<br />
sowie durch zwei weiße Schimmel. Laut<br />
Jan de Maere ist das vorliegende Gemälde um 1740<br />
zu datieren und ist ein typisches Werk, sowohl im Stil,<br />
als auch im Pinselduktus von Jan Frans Beschey.<br />
Der Künstler gehörte zu einem Familienunternehmen,<br />
das sich auf das Kopieren und neu interpretieren anderer<br />
flämischer Altmeister des 17. Jahrhunderts spezialisierte,<br />
daunter insbesondere der Landschaften<br />
von Jan Brueghel d. Ä. (1568-1625).<br />
(14023213) (18)<br />
JAN FRANS BESCHEY,<br />
1717 – 1786<br />
RIVER LANDSCAPE WITH TRAVELERS<br />
ON THEIR WAY TO A VILLAGE<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
37 x 46.5 cm.<br />
Accompanied by an expert‘s report by Prof. Dr. Dr.<br />
h.c. Jan de Maere, Rambrouch, April 10, 2024, in<br />
copy.<br />
€ 10.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
92 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
309<br />
RÖMISCHER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
LANDSCHAFT MIT HIRTEN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
95 x 125 cm.<br />
In Prunkrahmen.<br />
In bergiger Landschaft im orangen Licht der untergehenden<br />
Sonne ein ermüdet sitzendes Hirtenpaar mit<br />
seinen Tieren und eine stehende Frau in bewegtem<br />
Gewand, die beide mit Fingerzeig in eine andere Richtung<br />
wohl zum Weitergehen auffordert. Linksseitig<br />
ein großer, bis in die obere Bildmitte verzweigter, alter<br />
Baum. Stimmungvolle Malerei in überwiegend beigegrüner<br />
Farbigkeit, aufgelockert durch weiße, blaue<br />
und rote Kleidungsstücke der beiden Frauen.<br />
(1410593) (18)<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />
93
310<br />
SALVATOR ROSA,<br />
1615 NEAPEL – 1673 ROM, ZUG.<br />
FANTASTISCHE LANDSCHAFT MIT SOLDATEN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
65 x 80 cm.<br />
In dekorativem Rahmen.<br />
In bergiger Landschaft an einem Fluss drei auf einem<br />
bizarren Felsenstück lagernde Soldaten in glänzender<br />
Rüstung, die von dort einen guten Aussichtspunkt<br />
über die Umgebung haben. Hinter ihnen auf der rechten<br />
Bildseite ein weitaus höherer, breiter Felsbrocken, vor<br />
dem einige alte dürre Bäume stehen, hinter denen<br />
sich ein Mann mit roter Jacke versteckt hat, der gerade<br />
seine Flinte abfeuert auf einen fliegenden weißen<br />
Vogel. Die Soldaten scheinen sichtlich erschreckt<br />
durch den Schuss. Im Hintergrund teils schemenhaft<br />
ein Gebirge unter blauem Himmel mit großen, dramatisch<br />
wiedergegebenen grau-weißen Wolken.<br />
Das Gemälde repräsentiert in überzeugender Weise<br />
den Stil des Salvator Rosa. Seinen Landschaften, die<br />
nicht selten bizarre Felsen und fantasievolle Einbindung<br />
der Figurenstaffage zeigen, entspricht auch die<br />
Darstellung in vorliegenden Bild. Rahmen besch.<br />
Ammerkung:<br />
Rosa, auch Salvatoriello genannt, zählt zu den eigenwilligsten<br />
Malern seiner Zeit. Selbst auch Dichter und<br />
Schauspieler, verstand er die Wirkung theatralischer<br />
Effekte. Hier gilt er als Gegenspieler etwa zu dem<br />
Zeitgenossen Claude le Lorrain, dessen Bilder klassizistische<br />
Ruhe zeigen. (1410802) (18)<br />
SALVATOR ROSA,<br />
1615 NAPLES – 1673 ROME, ATTRIBUTED<br />
FANTASTIC LANDSCAPE WITH SOLDIERS<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
65 x 80 cm.<br />
In decorative frame.<br />
The painting is a convincingly displays the style of<br />
Salvator Rosa. His landscapes, which often show<br />
bizarre rock formations and imaginative integration of<br />
figural staffage, are also reflected in the depiction in<br />
the present painting.<br />
€ 8.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
94 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
311<br />
MALER DER ZWEITEN HÄLFTE<br />
DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
Gemäldepaar<br />
LOTH UND SEINE TÖCHTER<br />
sowie<br />
SUSANNA UND DIE BEIDEN ALTEN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
Je 106 x 138 cm.<br />
In vergoldeten Rahmen.<br />
Das eine Gemälde zeigt den sitzenden Lot, teils mit<br />
einem roten Tuch umhüllt, mit seinen Töchtern in einer<br />
Höhle. Eine von ihnen ist gerade dabei, ihm in eine<br />
Schale Wein einzuschenken, um ihn trunken zu machen,<br />
während die versucht, ihn mit nacktem Oberkörper,<br />
einem über seinen Oberschenkel gelegten Bein und<br />
mit sinnlichem Blick versucht, zu verführen. Rechts<br />
fällt die Sicht aus der Höhle heraus auf die brennende<br />
Stadt Sodom und die zur Salzsäule erstarrte Frau des<br />
Lot. Das Thema des anderen Gemäldes stammt aus<br />
dem Buch Daniel, wonach die keusche Susanna von<br />
zwei alten Männern bedrängt wird, die jedoch später<br />
ihrer Tat überführt werden. Im Zentrum des Gemäldes<br />
sitzt Susanna am Rand eines Brunnens, zum Bade halb<br />
entkleidet, lediglich ein weißes Tuch bedeckt ihren<br />
zarten hellhäutigen Körper. Sie blickt erschrocken auf<br />
einen hinter ihr stehenden Mann mit Kopfbedeckung,<br />
der sie zur Stille mit Fingerzeig mahnt. Links<br />
der weitere ältere vollbärtige Mann mit rotem Umhang,<br />
der versucht ihr das Tuch zu entwenden. Durch<br />
die Beleuchtung wird insbesondere das Inkarnat der<br />
Susanna hervorgehoben. Beide Gemälde mit beliebten<br />
Bildmotiven des Alten Testamentes.<br />
(1410171) (18)<br />
SCHOOL OF THE SECOND HALF OF THE 17TH<br />
CENTURY<br />
A pair of paintings<br />
LOTH AND HIS DAUGTHERS<br />
and<br />
SUSANNA AND THE TWO ELDERS<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
106 x 138 cm each.<br />
€ 12.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />
95
312<br />
SÜDNIEDERLÄNDISCHER<br />
ODER DEUTSCHER MALER,<br />
UM 1630<br />
JUNGER MANN SPIELT DIE TENORBLOCKFLÖTE<br />
Öl auf Holz.<br />
92 x 72,5 cm.<br />
In vegetabil dekoriertem Rahmen.<br />
Ein vergleichbares Gemälde wurde beim RKD in Den<br />
Haag unter Inv.Nr. 195887 durch Dr. Jan Kosten dem<br />
Künstler Cecco del Caravaggio (1580-1630), zugewiesen.<br />
Ein Mann, der reich gekleidet eine Tenorblockflöte<br />
spielt, hat seinen Arm auf eine Tischkante gelegt, auf<br />
der ein Glutbehältnis mit danebenliegenden Tabakspfeifen<br />
und Spielkarten liegen. Eine kaum aus der Verschattung<br />
heraustretende junge Frau, die einer weiteren<br />
Figur nah gegenüber steht wird zusammen mit dieser<br />
Zeugnis eines intimen Konzertes: Die Menge an Pfeifen<br />
und der symbolische Gehalt der diagonal den Bildraum<br />
definierenden Flöte, legt zusammen mit der Szene im<br />
Halbdunkel nahe, dass es sich hier um eine Bordellszene<br />
handelt mit angedeuteter Kritik an den dort<br />
herrschenden Lastern.<br />
Anmerkung:<br />
Das vergleichbare beim RKD gelistete Gemälde wurde<br />
2006 bei Tajan, Paris, (als Utrechter Schule, um 1630)<br />
sowie 2008 bei Sotheby‘s London versteigert<br />
(€ 80.000).<br />
Literatur:<br />
Vgl. Claudio Strinati, Alessandro Zuccari, Elisa Bagnoni,<br />
I Caravaggeschi. Percorsi e protagonisti, Mailand<br />
2010, Bd. 2, S. 361-369.<br />
(1410931) (1) (13)<br />
SOUTHERN DUTCH OR GERMAN SCHOOL,<br />
CA. 1630<br />
YOUNG MAN PLAYING THE TENOR RECORDER<br />
Oil on panel.<br />
92 x 72.5 cm.<br />
The painting is comparable to another version at the<br />
RKD in The Hague with no. 195887 and there attributed<br />
to the artist Cecco del Caravaggio (1580-1630), a student<br />
of Caravaggio by Dr Jan Kosten.<br />
Note:<br />
The comparable painting at the RKD was formerly<br />
sold at Tajan, Paris (as School of Utrecht, ca. 1630) in<br />
2006 and at Sotheby‘s London, in 2008 (€ 80.000).<br />
Literature:<br />
Compare Claudio Strinati, Alessandro Zuccari, Elisa<br />
Bagnoni, I Caravaggeschi. Percorsi e protagonisti,<br />
Milan, 2010, vol. 2, pp. 361-369.<br />
€ 26.000 - € 28.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
96 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
313<br />
GEORG JOHANN HAINZ,<br />
UM 1630 – UM 1688 HAMBURG, ZUG.<br />
PRUNKSTILLLEBEN MIT NAUTILUS,<br />
WANLI PORZELLAN UND FRÜCHTEN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
98 x 85 cm.<br />
In ebonisiertem Profilrahmen.<br />
Die Zuschreibung an den genannten Künstler bestätigt<br />
durch Dr. Fred G. Meijer.<br />
Auf einer von einem roten Textil knapp verdeckten<br />
Steinplatte ist ein Stillleben zu sehen, das sich vor<br />
allem durch den figürlich gestalteten geschnittenen und<br />
silbermontierten Nautiluspokal auszeichnet, der das<br />
Bildzentrum in einer dominanten Vertikale beherrscht.<br />
Um ihn herum gruppiert zwei Wanlischalen mit Trauben,<br />
Aprikosen und Kirschen, eine Glastazza a la facon de<br />
Venise zeichnet sich nur durch ihre zarten Lichtreflexe<br />
vor dem dunklen Grund ab.<br />
Vergleiche:<br />
Mehrere sehr ähnliche Stilleben von Georg Hainz sind<br />
bekannt. Der gleiche Nautiluspokal befindet sich etwa<br />
im Besitz der Kulturstiftung des Landes Schleswig-<br />
Holstein – Schloss Gottorf, Schleswig, Inventarnummer<br />
1992/118. (14109314) (1) (13)<br />
GEORG JOHANN HAINZ,<br />
CA. 1630 – CA. 1688 HAMBURG, ATTRIBUTED<br />
STILL LIFE WITH NAUTILUS, WANLI PORCELAIN<br />
AND FRUITS<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
98 x 85 cm.<br />
In ebonized profiled frame.<br />
The attribution to the above-mentioned artist was<br />
confirmed by Dr Fred G. Meijer.<br />
€ 10.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
314<br />
PAUL DE VOS,<br />
UM 1591 HULST – 1678 ANTWERPEN<br />
HUND MIT GROSSEM FLEISCHBROCKEN<br />
Öl auf Leinwand.<br />
80 x 120 cm.<br />
Beigegeben eine Expertise von Dr. Klaus Ertz, Lingen,<br />
vom 21. Oktober 2019, in Kopie.<br />
In einer Art Keller auf dem dunklen Steinboden liegend,<br />
ein großer brauner Hund mit hellen Stirnflecken, der<br />
mit hochgezogenen Lefzen seinen offenbar gestohlenen<br />
riesigen Fleischbrocken verteidigt, auf dem er die<br />
Vorderpfoten liegen hat.<br />
Laut Ertz dürfte das Werk in den 1640er Jahren durch<br />
den Künstler geschaffen worden sein und der Hund<br />
wohl zum Haushalt der Malers gehört haben.<br />
Der Künstler war der Schwager von Frans Snyders, in<br />
dessen Werk vergleichbare Motive mit Hund zu finden<br />
sind. Die Arbeiten des hier genannten Künstlers zeichnen<br />
sich jedoch durch ein kraftvolles Temperament<br />
aus. Der Hund ist eines seiner Lieblingsmotive, das von<br />
ihm sich in anderem Umfeld häufig wiederfindet, so<br />
beispielsweise mit anderen, ihn ankläffenden Hunden.<br />
(1410474) (18)<br />
€ 8.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />
97
315<br />
NIEDERLÄNDISCHER MEISTER<br />
DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
FLUSSLANDSCHAFT MIT LAGERNDEN HIRTEN<br />
Öl auf Holz, teils parkettiert.<br />
76 x 60 cm.<br />
Links unten auf Bottich bezeichnet „Berchem“.<br />
In dekorativem Flammleistenrahmen.<br />
Von erhöhtem Standpunkt Blick auf eine weite Flusslandschaft,<br />
in deren Mittelpunkt eine dreibogige<br />
Steinbrücke steht, nach rechts vorbei an Felsen. Links<br />
der Brücke ein hoher rechteckiger Turm mit Anbauten,<br />
auf dem eine kleine Kapelle steht und von dem linksseitig,<br />
tiefer gelegen eine hängende Glocke erkennbar<br />
ist. Am breiten Ufer des Bildvordergrunds eine große<br />
Hirtenfamilie mit Kühen und Schafen, sowie einem<br />
kleinen Wagen. Im Hintergrund eine bergige Landschaft<br />
unter hohem blau-grauem Himmel, in dem ein hoher<br />
schmaler Baum ragt. Figurenreiche Darstellung in zurück<br />
haltender Farbgebung.<br />
(14111222) (18)<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
316<br />
PETER PAUL RUBENS,<br />
1577 SIEGEN – 1640 ANTWERPEN, KOPIE NACH<br />
PORTRAIT DER ISABELLA CLARA EUGENIA<br />
VON SPANIEN (1566-1633) ALS NONNE<br />
Öl auf Holz.<br />
27 x 19 cm.<br />
Das vorliegende Gemälde ist wohl eine seitenverkehrte<br />
Kopie nach einem Gemälde von Rubens. Dem Gemälde<br />
könnte aber auch der Kupferstich von Abraham II Verhoeven<br />
(1575-1652) zugrunde liegen. Ein vergleichbares<br />
Portrait wurde zudem von Anthonis van Dyck (1599-<br />
1641) im Jahr 1632 geschaffen und befindet sich im<br />
Gartenpalais Liechtenstein.<br />
Anmerkung:<br />
Isabella Clara Eugenia von Spanien war spanische<br />
Infantin und Statthalterin der spanischen Niederlande<br />
aus dem Haus Habsburg, sie war die Tochter des<br />
spanischen Königs Philipp II von Habsburg, Sohn<br />
des Kaisers Karl V, und der Elisabeth von Valois. Sie<br />
regierte ab 1621 als Statthalterin von Spanien und<br />
auf ihr Geheiß hin verhandelte Peter Paul Rubens ab<br />
1627 erfolgreich um Frieden zwischen England und<br />
Spanien.<br />
(14104714) (18)<br />
CITES export restrictions - sale in the EU only (frame).<br />
€ 4.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
98 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
317<br />
BERNHARD KEIL,<br />
GENANNT „MONSÙ BERNARDO“,<br />
1624 HELSING – 1687 ROM, ZUG.<br />
JÜNGLING MIT EINER GHIRONDA (DREHLEIER)<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
104 x 96 cm.<br />
In dekorativem, goldfarbenen Rahmen.<br />
Vor dunklem Hintergrund das Halbbildnis eines Jungen<br />
nach links in einfacher Kleidung mit Strohhut. Er hält<br />
unter seinem linken Arm eine Drehleier und blickt mit<br />
seinen dunklen Augen nachdenklich aus dem Bild<br />
heraus. Malerei in der Manier des Künstlers.<br />
Provenienz:<br />
Auktionshaus Koller, Zürich, 28. September 2018, Lot<br />
3076.<br />
(1410441) (18)<br />
BERNHARD KEIL,<br />
ALSO KNOWN AS “MONSÙ BERNARDO”,<br />
1624 HELSINGØR – 1687 ROME, ATTRIBUTED<br />
YOUTH WITH A GHIRONDA (HURY-GURDY)<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
104 x 96 cm.<br />
In decorative, gold-coloured frame.<br />
€ 8.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
318<br />
GERRIT VAN HONTHORST,<br />
1590 UTRECHT – 1656 EBENDA, ZUG.<br />
PORTRAIT EINER ADELIGEN DAME<br />
Öl auf Holz.<br />
74 x 59 cm.<br />
In gemaltem Hochoval vor braunem Hintergrund leicht<br />
nach links stehend, eine junge, elegante Dame in rotem<br />
Kleid, reich mit Perlen und Edelsteinen besetzten Broschen,<br />
sowie einer Perlenkette um den Hals und eine<br />
weitere im sorgsam frisierten Haar. Sie hat ein feines<br />
Inkarnat und mit ihren glänzenden Augen blickt sie<br />
aus dem Bild heraus. Links ihres Kopfes ist wohl das<br />
bekrönte Familienwappen wiedergegeben. Repräsentative<br />
Darstellung in qualitätvoller Manier.<br />
(14114712) (1) (18)<br />
€ 2.500 - € 3.500<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />
99
319<br />
ADRIAEN PIETERSZ. VAN DE VENNE,<br />
1589 DELFT – 1662 DEN HAAG, ZUG.<br />
GEWELDIGE BOTTICHEYT<br />
Öl auf Holz, teils parkettiert.<br />
40 x 56 cm.<br />
In holländischer Landschaft, worauf am linken Bildrand<br />
eine Windmühle hindeutet, sitzt sitzt ein Mann<br />
neben dem von einer Holzschuhe tragenden Figur<br />
hochgehaltenen Rad eines Messer- oder Scherenschleifers,<br />
an dem sich ein törichter Bauer das Haupt<br />
„schärfen“ lässt. Auf einer am Boden liegenden Kartusche<br />
ist zu lesen: „Geweldige Botticheyt.“ Der Ausspruch<br />
verfügt über eine subtile Doppelbedeutung,<br />
wie sie für die „Zotten“ oder Narrenszenen, ein Subgenre<br />
der niederländischen Malerei, dem dieses Gemälde<br />
angehört, typisch sind. Das holländische Wort<br />
„bot“ (für „stumpf“) bezieht sich sowohl auf Messer<br />
und Scheren als auch auf dumme, stumpfsinnige<br />
Menschen, während „geweldige“ „gewaltig“ bedeutet.<br />
Wir haben es also mit einer Szene von „gewaltiger<br />
Stumpfheit“ bzw. „gewaltigem Stumpfsinn“ zu tun.<br />
Zwei Frauen am rechten Bildrand sehen verwundert<br />
diesem Treiben zu. Die vorliegende Szene, reich an<br />
Humor und menschlichem Drama, ist ein typisches<br />
Werk des Künstlers.<br />
Anmerkung:<br />
Das humoristische Motiv des „Schädelschleifers“<br />
verwendete van der Venne auch in einer Stichserie,<br />
die 1635 veröffentlicht wurde.<br />
(1410961) (18)<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
320<br />
DOMENICO MAGGIOTTO,<br />
1712 VENEDIG – 1794<br />
FLÖTE SPIELENDER KNABE<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
68 x 54,5 cm.<br />
In dekorativem Rahmen.<br />
Beigeben eine Expertise von Prof. Egidio Martini,<br />
Venedig, in Kopie.<br />
Vor dunkelbraunem Hintergrund das Halbbildnis nach<br />
links eines Knaben mit zartem Inkarnat, leicht verschattetem<br />
Auge, einem weißem Hemd und einem<br />
hellbraunen Umhang, der konzentriert auf einer Flöte<br />
spielt. Malerei mit starkem Hell-Dunkel-Kontrast, bei<br />
der durch die Beleuchtung das Gesicht, die linke<br />
Schulter und die linke Hand des Spielers besonders<br />
hervorgehoben werden.<br />
(1410276) (18)<br />
€ 6.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
100 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
321<br />
PIETER MULIER D. J.,<br />
GENANNT „CAVALIERE TEMPESTA“,<br />
UM 1637 HAARLEM – 1701 MAILAND<br />
Der Maler war in Haarlem Schüler seines Vaters Pieter<br />
Mulier d. Ä. (1615-1670). Er wirkte nach seiner<br />
Emigration nach Rom auch in Genua. Dort wegen der<br />
Ermordung seiner Ehefrau zu 16 Jahren Gefängnis<br />
verurteilt, konnte er nach dem französischen Bombardement<br />
schon 1684 nach Parma fliehen, wo er bis ins<br />
hohe Alter arbeitete, Berichten zufolge mit zwei übereinander<br />
getragenen Brillengläsern.<br />
GROSSE LANDSCHAFT MIT AQUÄDUKT<br />
UND HIRTEN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
145 x 187 cm.<br />
In ornamental reliefiertem, vergoldeten Rahmen.<br />
Beigegeben ein Gutachten von Didier Bodart, Rom,<br />
19. November 2006 sowie ein Gutachten von Chiara<br />
Menoni, Brescia, Februar 2016, in Kopie.<br />
Beeindruckendes Landschaftswerk vor in die Tiefe gestaffeltem<br />
Hügel mit teils schroffen jedoch im nachmittäglichen<br />
Licht warm erleuchteten Felsen. Im Vordergrund<br />
eine kleine Viehherde mit ihren Hirten, im<br />
Mittelgrund ein von Vegetation heimgesuchter Rundturm<br />
mit römischem Aquädukt, im Hintergrund Hügel<br />
mit spärlichem Bewuchs und einem, durch eine aufsteigende<br />
Rauchsäule gekennzeichneten, Dorf.<br />
Literatur:<br />
Vgl. Marcel Roethlisberger, Pieter Mulier, Cavalier<br />
Pietro Tempesta and his time, Delaware 1970.<br />
(1400675) (13)<br />
PIETER MULIER THE YOUNGER,<br />
ALSO KNOWN AS “IL CAVALIER TEMPESTA“,<br />
CA. 1637 HAARLEM – 1701 MILAN<br />
LARGE LANDSCAPE WITH AQUEDUCT<br />
AND SHEPHERDS<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
145 x 187 cm.<br />
Accompanied by an expert‘s report by Didier Bodart,<br />
Rome, 19 November 2006 and by Chiara Menoni,<br />
Brescia, February 2016, in copy.<br />
Literature:<br />
cf. Marcel Roethlisberger, Pieter Mulier, Cavalier<br />
Pietro Tempesta and his time, University of Delaware<br />
Press, 1970.<br />
€ 13.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />
101
322<br />
FILIPPO LAURI,<br />
1623 ROM – 1694<br />
Gemäldepaar<br />
ANSICHTEN DER BÜSSENDEN MARIA MAGDALENA<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
Je 45 x 75 cm.<br />
In vergoldeten Rahmen.<br />
Beigegeben eine Expertise von Prof. Giancarlo Sestieri,<br />
Rom, 3. Juni 2022 in Kopie.<br />
Das eine Gemälde zeigt die nach rechts kniende; büßende<br />
Magdalena in blauem Gewand, die vor einem<br />
Felshang nach oben blickt auf ein Kruzifix, das von<br />
einem Engel auf einer Wolke, umgeben von weiteren<br />
Engeln, gehalten wird. Hinter der Heiligen eine weite<br />
Landschaft und einige spielende Putti. Rechts neben<br />
Magdalena am Boden ein Kind mit einer Hirschkuh,<br />
die beide an Darstellungen, besonders in der Romantik,<br />
der Heiligen Genoveva im Wald erinnern, deren Sohn<br />
von einer Hirschkuh genährt wird. Das andere Gemälde<br />
gibt Magdalena nach links kniend; in einem gelben<br />
Gewand vor einem Felsenstück wieder, auf dem ein<br />
aufgeschlagenes Buch und ein Totenschädel zur Meditation<br />
und Buße liegen. Ihr Blick gilt jedoch erneut einem<br />
größeren Kruzifix, das von einem Engel auf einer Wolke<br />
gehalten wird. Im Landschaftshintergrund vertreibt<br />
ein Engel ein dämonisches Ungeheuer mit Flügeln<br />
und im rechten Vordergrund versuchen einige Putti<br />
Schlangen zu vertreiben, die ebenso wie das Ungeheuer<br />
versuchen könnten, Magdalena von ihrer Medition<br />
abzulenken. Die Bilddarstellung auch an Werke mit<br />
der „Versuchung des Heiligen Antonius“ erinnernd.<br />
Laut Sestieri hat der Maler mit den beiden Werken<br />
auch seinen anzüglichen und witzigen Geschmack auf<br />
ein religiöses Thema übertragen; die versammelten<br />
Gruppen auf den Gemälden stechen besonders hervor<br />
und scheinen die Heilige bei ihrer Buße zu trösten.<br />
(14007613) (18)<br />
FILIPPO LAURI,<br />
1623 ROME – 1694<br />
A pair of paintings<br />
WITH THE REPENTANT MARY MAGDALENE<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
45 x 75 cm each.<br />
In gilt frame.<br />
Accompanied by an expert‘s report by Professor<br />
Giancarlo Sestieri, Rome, 3 June 2022, in copy.<br />
€ 10.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
102 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
323<br />
JAN VAN KESSEL,<br />
UM 1629 ANTWERPEN – UM 1661 EBENDA,<br />
NACHFOLGE DES<br />
Gemäldepaar<br />
BLUMENSTÜCKE IN NOPPENGLÄSERN<br />
JAN VAN KESSEL,<br />
CA. 1629 ANTWERP – CA. 1679 IBID.,<br />
FOLLOWER OF<br />
A pair of paintings<br />
FLORAL BOUQUETS IN PRUNTED VASE<br />
Öl auf Holz.<br />
Maße jeweils: 31 x 20 cm.<br />
Gemeinsam in samtbezogenem Passepartout in<br />
ebonisierten Wellenleistenrahmen eingepasst.<br />
Jeweils auf angedeuteter Tischplatte ein Waldglas mit<br />
Noppenzier stehend. Darin jeweils ein dichtes, polychrom<br />
staffiertes Blumengebinde mit fein aufgefasstem<br />
Blütenwerk Lilien, Rosen, Narzissen, Wicken, Tulpen und<br />
weitere Blumen aufweisend. Neben den Bouquets einmal<br />
ein Kirschenpaar und einmal eine sitzende, ihren<br />
Schatten werfende Fliege.<br />
Literatur:<br />
Vgl. Klaus Ertz, Christa Nitze-Ertz, Die Maler Jan van<br />
Kessel. Jan van Kessel der Ältere 1626-1679. Jan<br />
van Kessel der Jüngere 1654-1708. Jan van Kessel<br />
der „Andere“ ca. 1620-ca. 1661. Kritische Kataloge<br />
der Gemälde, Lingen 2012. Hier sind vor allem die<br />
Vergleichsgemälde (Abteilung Blumen in Noppenglas)<br />
interessant, wo besonders ähnliche Kompositionen<br />
zu sehen sind (Nr. 493 und 494). (1400141) (13)<br />
Oil on panel.<br />
Dimensions: 31 x 20 cm each.<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />
103
104 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
324<br />
PSEUDO HIEPES,<br />
TÄTIG 1650 – 1675, KREIS DES<br />
Gemäldepaar<br />
BLUMEN- UND OBSTSTILLLEBEN<br />
PSEUDO HIEPES,<br />
ACTIVE 1650 – 1675, CIRCLE OF<br />
A pair of paintings<br />
STILL LIFE WITH FLOWERS AND FRUIT<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
Je 63 x 75,5 cm.<br />
In Prunkrahmen.<br />
Die beiden Gemälde zeigen jeweils vor dunklem Hintergrund<br />
eine Tischplatte, zum einen rötlich, zum anderen<br />
weiß gedeckt und darauf jeweils eine große bauchige<br />
Vase mit einem Blumenarrangement. Auf dem einen<br />
Bild besteht dieses überwiegend aus Rosen, Tulpen<br />
und kleinem Weißblütler, zudem ist auf der Vase das<br />
Bild einer Flusslandschaft im Queroval zu erkennen.<br />
Links neben ihr stehend eine silber glänzende Schale<br />
mit Zitrusfrüchten, während über dem rechten Rand<br />
die Stängel einer weißen Narzisse und einer rötlichen<br />
Tulpe liegen. Das andere Gemälde zeigt auf dem Vasenkorpus<br />
im Queroval eine Flusslandschaft mit Gebäuden<br />
und Figuren, in der Vase selbst, sorgsam arrangiert,<br />
Tulpen, Gräser und eine große Iris. Neben der Vase<br />
rechts erneut eine glänzende Platte, die gefüllt ist mit<br />
Kirschen, zudem über die Tischplatte herabragend der<br />
Stängel einer langen roten Nelke und einer Tulpe. Malerei<br />
in der typischen Manier des Künstlers und seines<br />
Umkreises mit starken Hell-Dunkel-Abstufungen.<br />
(1410203) (3) (18)<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
63 x 75.5 cm each.<br />
€ 30.000 - € 40.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />
105
325<br />
BARTOLOMEO LIGOZZI,<br />
1630 – 1695, TÄTIG IN FLORENZ, ZUG.<br />
STILLLEBEN MIT PRACHTVOLLER BLUMENVASE,<br />
TISCHUHR UND HÜNDCHEN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
115 x 145 cm.<br />
In dekorativem, teilvergoldeten Rahmen.<br />
In einem dunklen Innenraum mit einem von der oberen<br />
Mitte nach links unten hängenden, goldbestickten<br />
Vorhang mit Quasten, ein Tisch mit Decke, auf dem eine<br />
goldglänzende Vase mit einem großen prachtvollen<br />
Blumenbouquet steht, aus überwiegend roten, weißen<br />
und blauen Blumen. Linksseitig auf dem Tisch eine<br />
rotes Samtkissen mit zwei Goldquasten, auf dem ein<br />
Hündchen mit roter Schleife um den Hals und herausgestreckter<br />
Zunge liegt. Rechtsseitig ein steinernes<br />
Podest, auf dem eine wertvolle Tischuhr steht. Das<br />
Licht fällt von links herein und hebt den Vorhang, das<br />
Hündchen, diverse Blumen und das Ziffernblatt mit<br />
der darunter befindlichen Landschaftsbemalung besonders<br />
hervor.<br />
Anmerkung:<br />
Das Gemälde ist abgebildet im Archiv der Fondazione<br />
Federico Zeri, Bologna unter der Inv.Nr. 164994.<br />
(1410181) (18)<br />
BARTOLOMEO LIGOZZI,<br />
1630 – 1695, ACTIVE IN FLORENCE, ATTRIBUTED<br />
STILL LIFE WITH MAGNIFICENT FLOWER VASE,<br />
DESK CLOCK AND LITTLE DOG<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
115 x 145 cm.<br />
In decorative, parcel-gilt frame.<br />
Notes:<br />
The painting is illustrated in the archive of Fondazione<br />
Federico Zeri, Bologna under inv. no. 164994.<br />
€ 18.000 - € 22.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
106 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />
107
108 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
326<br />
GIUSEPPE BARTOLOMEO CHIARI,<br />
1654 ROM – 1727 EBENDA, ZUG.<br />
GENIUS DER KÜNSTE<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
93 x 68 cm.<br />
In vergoldetem reliefverzierten Rahmen.<br />
Personifikation der Allegorie in Gestalt des geflügelten<br />
Knaben mit Blattkranz und blauem Lendentuch. Er<br />
sitzt auf einem Sockel, um ihn stilllebenhaft arrangiert<br />
Geige, Notenblätter, Palette mit Malpinsel, Bücher,<br />
davor Zirkel und Winkelmaß sowie eine Theatermaske,<br />
auf die er seinen Fuß gelegt hat. Daneben Füllhorn<br />
mit Medaillen und Münzen. In der Hand hält er einen<br />
Lorbeerkranz, Sinnbild für den Ruhm der Künste, im<br />
Hintergrund eine Pyramide in Art des Cestius-Grabmals<br />
in Rom.<br />
(1400771) (13)<br />
GIUSEPPE BARTOLOMEO CHIARI,<br />
1654 ROME – 1727 IBID., ATTRIBUTED<br />
GENIUS OF THE ARTS<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
93 x 68 cm.<br />
€ 10.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
327<br />
ITALIENISCHER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
DIE DREI GRAZIEN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
169 x 111 cm.<br />
Ungerahmt.<br />
In der römischen Mythologie sind die drei Grazien die<br />
Töchter des Zeus und der Eurynome und brachten<br />
den Menschen und den Göttern Anmut, Schönheit<br />
und Festesfreude. Sie werden vor einer Gebäudewand<br />
stehend bei freiem Brustbereich mit umgehängten<br />
Tüchern in der Farbentrias Gelb, Rot und Blau<br />
anmutig mit feinen Gesichtern wiedergegeben, eine<br />
von ihnen in Seitenansicht. Nach rechts weist eine Grazie<br />
auf eine Landschaft hin, in der ein weiß gedeckter<br />
Tisch steht. Malerei in harmonischer Farbgebung mit<br />
betonter Licht- und Schatteninszenierung. Teils rest.,<br />
teils Retuschen.<br />
(1410582) (18)<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />
109
328<br />
MONOGRAMMIST DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
DIE VERKÜNDIGUNG AN MARIA<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
130 x 156 cm.<br />
Links unten monogrammiert in Ligatur und datiert<br />
„MR.1673“.<br />
In vergoldetem Rahmen.<br />
In einem großen Innenraum mit zur linken Seite gerafftem,<br />
schweren Vorhang Maria in rot-blauem Gewand,<br />
an einem Betpult kniend mit aufgeschlagenem Buch.<br />
Auf der rechten Bildseite erscheint ihr der Erzengel<br />
Gabriel auf einer großen weißen Wolke in gelblichem<br />
Gewand mit großen Flügeln, in seiner Hand eine weiße<br />
Lilie haltend, ein Symbol der Jungfräulichkeit und<br />
Reinheit. Er verkündet ihr, dass sie den Sohn Gottes<br />
vom Heiligen Geist empfangen und ihn gebären werde.<br />
Zwischen ihnen vor aufgehelltem Hintergrund, umgeben<br />
von zahlreichen Puttiköpfen, die Taube des heiligen<br />
Geistes schwebend, von dem ausgehend Strahlen auf<br />
Maria treffen und auf den der Erzengel mit ausgestrecktem<br />
Arm weist. Maria hat voller Überraschung<br />
ihre beiden Arme nach vorne ausgestreckt und blickt<br />
berührt zu Boden, auf dem ein Kästchen mit Nähutensilien<br />
steht und mehrere, die Wolke umgebende Puttiköpfe<br />
zu sehen sind. Malerei mit starken Hell-Dunkel-<br />
Akzenten, an die Caravaggisten erinnernd.<br />
(1411494) (1) (18)<br />
MONOGRAMMIST, 17TH CENTURY<br />
ANNUNCIATION<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
130 x 156 cm.<br />
Monogrammed in ligature and dated “MR.1673”<br />
lower left.<br />
€ 15.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
110 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />
111
329<br />
MALER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
CERES EMPFÄNGT DEN GÜRTEL DER<br />
PROSERPINA DURCH CYANE<br />
MASTER OF THE 17TH CENTURY<br />
CERES RECEIVES THE BELT OF PROSERPINA<br />
THROUGH CYANE<br />
Öl auf Holz. Parkettiert.<br />
95 x 125 cm.<br />
In breitem, ebonisierten Rahmen mit Goldleiste.<br />
Im Zentrum der hügeligen Landschaft Ceres an einer<br />
Quelle sitzend, die zuforderst durch eine daraus emporsteigende<br />
Nymphe spezifiziert wird und durch eine<br />
quelltypische Vegetation umrandet wird. Die Figuren<br />
werden raumfüllend präsentiert. Im rechten Hintergrund<br />
eine helle hügelige Landschaft mit einem Dreispänner,<br />
auf dem Pluto mit seinem Dreizack zu sehen<br />
ist, der Proserpina – Tochter der Ceres – entführt hatte.<br />
Nachdem Ceres schon überall nach Proserpina gesucht<br />
hatte, sitzt sie nun an der Quelle der Cyane und<br />
ihr wird durch den Gürtel eröffnet, dass Proserpina<br />
ihre Jungfräulichkeit verloren haben muss.<br />
Anmerkung 1:<br />
Eine vergleichbare, jedoch weniger erzählerisch ausgeschmückte,<br />
Darstellung des Künstlers Cornelis van<br />
Haarlem (1562-1638) ist im RKD in Den Haag unter<br />
der Nr. 297823 registriert.<br />
Anmerkung 2:<br />
Bei der römischen Hochzeit wurde der Gürtel mit einem<br />
besonderen Knoten, dem Nodus Herculaneus,<br />
gebunden, den der Bräutigam in der Hochzeitsnacht<br />
lösen musste, bevor es zur ersten Vereinigung der<br />
Brautleute kommen konnte. (1402292) (13)<br />
Oil on panel. Parquetted.<br />
95 x 125 cm.<br />
€ 15.000 - € 18.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
112 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
330<br />
ANTONIO MARIA VASSALLO,<br />
UM 1620 GENUA – 1664 MAILAND, ZUG.<br />
DIE TOILETTE DER VENUS<br />
ANTONIO MARIA VASSALLO,<br />
CA. 1620 GENOA – 1664 MILAN, ATTRIBUTED<br />
THE TOILET OF VENUS<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
90 x 120,5 cm.<br />
In vergoldetem Rahmen.<br />
Dargestellt wird eine intime und zugleich erotische<br />
Szene im Sinne der Zeit. In Landschaft vor einem<br />
Felsenstück der sitzende Halbakt der Venus, die zum<br />
Teil auf einem roten Tuch sitzt, welches den Schambereich<br />
bedeckt. Sie blickt in einen kleinen Spiegel,<br />
der von einem vor ihr stehenden Putto gehalten wird.<br />
Ein weiterer, hinter ihr stehender Putto spielt mit<br />
einer Taube eines Paares, von dem das Gegenstück<br />
im Vordergrund am Boden pickend zu erkennen ist. Zu<br />
ihren Füßen liegend ein weiterer Putto mit einem<br />
roten Band in seinen Haaren, einem Köcher hinter<br />
seinem Rücken und vor ihm liegend ein Bogen. Ikonographisch<br />
können die beiden hiermit als Venus und<br />
Amor identifiziert werden. Darstellung eines beliebten<br />
Themas, das unter dem Bildtypus „Toilette der Venus“<br />
von zahlreiche Malern, insbesondere des 16. und 17.<br />
Jahrhunderts aufgegriffen wurde.<br />
(1411412) (18)<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
90 x 120.5 cm.<br />
€ 25.000 - € 30.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />
113
331<br />
CARLO MARATTA,<br />
1625 CAMERANO – 1713 ROM, ZUG.<br />
Der talentierte Maler wurde bereits mit zwölf Jahren<br />
Schüler des Andrea Sacchi (1599-1661). Um 1700<br />
wurde Maratti Präsident der Accademia de San Luca<br />
in Rom und dann schließlich in den Ritterstand erhoben.<br />
Sein Gesamtwerk ist überwiegend von religiösen<br />
Themen geprägt.<br />
DIE DREI MARIEN MIT MUTTERGOTTES UND<br />
DORNENKRANZ VOR GOLGOTA<br />
Öl auf Leinwand.<br />
72,5 x 59,5 cm.<br />
Verso auf der Leinwand alte Sammlungsnummer<br />
„262“. Auf dem Keilrahmen mit vermuteter Künstlernennung<br />
„Carlo Dolci“.<br />
In ebonisiertem Profilrahmen.<br />
Carlo Maratta, der auch als „Carletto delle Madonne“<br />
bekannt war, stellt auf dieser Leinwand den Besuch<br />
der drei Marien am leeren Grab Christi dar, die von der<br />
Jungfrau Maria begleitet werden (Mk 16,6-7). Ein Engel<br />
nähert sich und zeigt der Mutter die Dornenkrone,<br />
das Symbol für die Passion ihres Sohnes. Von der vorliegenden<br />
Darstellung gibt es mindestens zwei weitere<br />
Versionen, die als autograf angesehen werden: Die<br />
eine war für Papst Alexander VIII Ottoboni bestimmt,<br />
wurde aber dem gleichnamigen Kardinal übergeben,<br />
da der Pontifex inzwischen verstorben war, während<br />
die andere Version für Niccolò Maria Pallavicini bestimmt<br />
war. Andere Künstler wie Sebastiano Conca<br />
und Francesco Trevisiani bezogen sich in ihren Werken<br />
auf diese Komposition, die für den römischen Barock<br />
so bezeichnend ist.<br />
Anmerkung:<br />
Eine vergleichbare Version war in Auktion bei Sotheby‘s,<br />
Mailand, 30. November 2004, Lot 76 (86 x 71,5 cm).<br />
Ebenso vergleichbar die Version in der Fondazione<br />
Sorgente Group, Rom, mit dem Gutachten von<br />
Giancarlo Sestieri vom 15. Juni 2005, der darauf<br />
hinweist, dass es von dieser Komposition mindestens<br />
zwei autografe Versionen gibt. Des Weiteren<br />
soll es eine Version in Melbourne Hall, Derby,<br />
Großbritannien geben.<br />
(13700211) (13)<br />
CARLO MARATTA,<br />
1625 CAMERANO – 1713 ROME, ATTRIBUTED<br />
THE THREE MARYS WITH THE VIRGIN MOTHER AND<br />
CROWN OF THORNS IN FRONT OF GOLGOTHA<br />
Oil on canvas.<br />
72.5 x 59.5 cm.<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
332<br />
VENTURA SALIMBENI,<br />
AUCH GENANNT „CAVALIERE BEVILACQUA“,<br />
1568 – 1613, ZUG.<br />
MARIA MAGDALENA IN BETRACHTUNG<br />
DES KREUZES<br />
Öl auf Leinwand.<br />
80 x 65 cm.<br />
Die Heilige wird in einem Renaissance-Innenraum gezeigt,<br />
mit Nischenfiguren, zentraler Fensteröffnung<br />
und Blick in eine Landschaft. Maria Magdalena ist betont<br />
jugendlich dargestellt, ihr blauer Mantel über rotem<br />
Kleid stellt einen farbikonografischen Bezug von ihrem<br />
Namen Maria zur Mutter Jesu her. Als Büßerin barfüßig<br />
dargestellt, gilt ihr nachdenklicher Blick dem Corpus<br />
Christi auf einem Holzkreuz, das auf dem Tisch liegt.<br />
Ihr linker Arm zeigt eine abweisende Geste - wohl gegen<br />
ihr früheres sündhaftes Leben. Der Maler hat den für<br />
das Thema üblichen Totenschädel bewusst vermieden,<br />
um dem Bild die Härte solcher Anschauung zu nehmen<br />
und um Ästhetik und die Anmut der Mädchen gestalt in<br />
der Epoche des Humanismus umso wirkungs voller zur<br />
Geltung zu bringen.<br />
Als Maler ist aus stilistischen Gründen Salimbeni zu<br />
nennen, der von Papst Sixtus V nach Rom berufen<br />
wurde und später zusammen mit Alessandro Casolani<br />
in der Chiesa dei Santi Quirico e Giulitta in Siena gearbeitet<br />
hat. Auch in Montalcino und Perugia führte er<br />
Altarbilder aus, wonach er zum Ritter des Goldenen<br />
Sporns erhoben wurde und sich fortan Cavaliere Ventura<br />
Salimbeni Bevilacqua nennen durfte.<br />
Das Gemälde zeigt bereits die stilistischen Charakteristika<br />
der Hochrenaissance und des Manierismus,<br />
dürfte also um oder kurz nach 1600 entstanden sein.<br />
A.R.<br />
(1410936) (1) (11)<br />
€ 8.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
114 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
333<br />
FRANCESCO SOLIMENA,<br />
1657 CANALE DI SERINO – 1747 BARRA DI NAPOLI,<br />
ZUG.<br />
HAGAR UND ISMAEL<br />
FRANCESCO SOLIMENA,<br />
1657 CANALE DI SERINO – 1747 BARRA DI NAPOLI,<br />
ATTRIBUTED<br />
HAGAR AND ISHMAEL<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
73,5 x 100 cm.<br />
In breitem Profilrahmen.<br />
Der biblischen Erzählung folgend, ist Ismael, der Sohn<br />
Abrahams, und Hagar eine ägyptische Magd Abrahams.<br />
Hagar und Ismael werden schließlich aus Abrahams<br />
Haushalt verstoßen und die Wüste geschickt.<br />
Dort erscheint ihnen ein Engel, der sie auffordert wieder<br />
zurückzukehren. Dargestellt ist auf dem Gemälde der<br />
Moment, in dem ein Engel den beiden an einer Quelle<br />
erscheint und sie mit der linken Hand auffordert zurückzukehren<br />
und mit dem rechten Arm auf den Weg<br />
weist. Neben Luca Giordano (1632/34-1705), von dem<br />
er sich stark beeinflussen ließ, gilt er als einer der<br />
führenden Vertreter der neapolitanischen Malerei seiner<br />
Zeit. Da Neapel etliche Jahre aufgrund des Spanischen<br />
Erbfolgekriegs an das österreichische Habsburg<br />
ging, erhielt Solimena auch zahlreiche Aufträge<br />
aus Wien (z.B. Hochaltarbild der Kapelle im Schloss<br />
Belvedere) und beeinflusste so auch die österreichischen<br />
Barock-Maler wie Daniel Gran (um 1694-1757)<br />
oder Paul Troger (1698-1762).<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
73.5 x 100 cm.<br />
€ 10.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Literatur:<br />
Vgl. Nicola Spinosa (Hrsg.), Francesco Solimena<br />
(1657-1747) e le Arti a Napoli, Rom 2018.<br />
(14104731) (13)<br />
Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />
115
335<br />
NEAPOLITANISCHER MEISTER DER<br />
ZWEITEN HÄLFTE DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
DAS MARTYRIUM DES HEILIGEN LAURENTIUS<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
Durchmesser: 104 cm.<br />
In à jour gearbeitetem, vergoldeten, mit Wein und<br />
Früchten dekorierten Rahmen.<br />
Der römische Diakon zur Zeit Papstes Sixtus II wurde<br />
vom römischen Kaiser Valerian ausgepeitscht und aufgefordert<br />
den Kirchenschatz innerhalb von drei Tagen<br />
herauszugeben. Dieser verteilte jedoch den Kirchenschatz<br />
an die Mitglieder der Gemeinde und präsentierte<br />
dem Kaiser Verkrüppelte, Kranke und Blinde,<br />
Lepröse und Witwen als Schatz der Kirche. Aufgrund<br />
dessen wurde Laurentius auf einem glühenden<br />
Eisenrost, hier rechts unten im Bild angedeutet, hingerichtet.<br />
Laurentius, der durch eine links oben, außerhalb<br />
des Bildfeldes zu erahnende Lichtquelle seine<br />
Beleuchtung empfängt, steht im Zentrum des Gemäldes,<br />
um ihn herum angeordnet seine Peiniger. Ein<br />
Putto über der Szenerie, eine Krone herbeiführend,<br />
neben dieser zwei Cherubim.<br />
(14007620) (13)<br />
NEAPOLITAN SCHOOL,<br />
SECOND HALF OF THE 17TH CENTURY<br />
THE MARTYRDOM OF SAINT LAWRENCE<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
Diameter: 104 cm.<br />
€ 8.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
334<br />
BOLOGNESER SCHULE,<br />
ANFANG DES 18. JAHRHUNDERTS<br />
BESCHNEIDUNG CHRISTI<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
148 x 126 cm.<br />
In breitem teilebonisierten Rahmen.<br />
Szene des neuen Testaments, nach der das Jesuskind<br />
am achten Tag nach seiner Geburt im Tempel den<br />
Hohe priestern vorgeführt wird. Der Tempel nur durch<br />
repoussoirhaft in den Bildraum gleitende Architekturelemente<br />
angedeutet, Wolkenbänke, auf denen Putti<br />
liegen, verklären die räumliche Struktur. Die Beschneidungsszene<br />
im Zentrum des Bildes mit dem Christuskind<br />
in liegender Kreuzform auf weißem Tuch gehalten<br />
mit zahlreichen umstehenden Personen.<br />
(1402121) (13)<br />
BOLOGNESE SCHOOL,<br />
EARLY 18TH CENTURY<br />
THE CIRCUMCISION OF CHRIST<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
148 x 126 cm.<br />
€ 12.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
116 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
336<br />
GIUSEPPE MARIA CRESPI,<br />
AUCH GENANNT „LO SPAGNOLO“,<br />
1665 BOLOGNA – 1747 EBENDA, ZUG.<br />
DER HEILIGE FRANZ VON PAOLA<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
106 x 76 cm.<br />
In breitem Prunkrahmen.<br />
Vor dunklem Hintergrund der Heilige Franz von Paola<br />
(1416-1507) in Kutte mit Kaputze. Seine rechte Hand<br />
hat er ausgebreitet auf seine Brust gelegt, während<br />
seine Linke einen Metallstab mit ovalem Schild hält,<br />
auf dem das Wort „Caritas“ zu lesen ist. Er hat ein<br />
fahles Gesicht mit Vollbart und sein Blick ist nach<br />
oben ehrwürdig gen Himmel gerichtet. Der Begriff<br />
Caritas ist gleichzeitig ein Verweis darauf, dass er als<br />
Gründer des Ordens der Paulaner sich besonders den<br />
Armen und Unterdrückten widmete.<br />
Anmerkung:<br />
Der Name der Paulaner-Brauerei bezieht sich auf den<br />
von Franz von Paola in Süditalien gegründeten Paulaner-<br />
Orden.<br />
(1410321) (18)<br />
€ 9.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />
117
337<br />
GIUSEPPE NUVOLONE,<br />
1619 SAN GIMIGNANO – 1703 MILANO<br />
Tätig in Mailand, Brescia und Cremona.<br />
CARITAS ROMANA<br />
Öl auf oktogonaler Holzplatte, teils parkettiert.<br />
59 x 51 cm.<br />
In dekorativem, oktagonalen Rahmen.<br />
Die hier gezeigte Geschichte ist unter dem Namen<br />
„Caritas Romana“ bekannt, der „Römischen Barmherzigkeit“.<br />
Die Episode findet sich bei Valerius Maximus,<br />
einem römischen Schriftsteller der Antike. Mit der Zeit<br />
erhielten die Figuren auch Eigennamen, sodass diese<br />
Episode auch unter „Cimon und Pero“ bekannt ist.<br />
Das Gemälde zeigt in Nahsicht den römischen Seher<br />
Cimon, der zum Tode durch Verhungern im Kerker verurteilt<br />
worden war. Durch seine Tochter Pero wird er am<br />
Leben gehalten, indem sie ihm ihre Brust mit Muttermilch<br />
reicht. Links Cimon mit grauem Haar und deutlich<br />
ausgestreckter rechter Hand, mit der er sich seiner<br />
Tochter zuwendet, die neben ihm steht mit<br />
weitem Dekolleté und liebevoll auf ihren Vater herabblickt.<br />
Das Thema wurde vielfach Bildgegenstand in<br />
mehreren Stilepochen. Den Bildgegenstand als Akt<br />
der Nächstenliebe zu verstehen ist nicht immer nur<br />
positiv gesehen worden. Die Szene grenzt an ein Tabu,<br />
das hier gebrochen worden ist. Malerei mit starker<br />
Hell-Dunkel-Betonung.<br />
Literatur:<br />
Francesco Ceretti, Carlo Francesco e Giuseppe<br />
Nuvolone. Tracce di beltà lombarda, Mailand 2023,<br />
S. 8, Abb. 1. (1411192) (4) (18)<br />
GIUSEPPE NUVOLONE,<br />
1619 SAN GIMIGNANO – 1703 MILAN<br />
Active in Milan, Brescia, and Cremona.<br />
ROMAN CHARITY<br />
Oil on octagonal panel, partially parquetted.<br />
59 x 51 cm.<br />
Literature:<br />
Francesco Ceretti, Carlo Francesco e Giuseppe<br />
Nuvolone. Tracce di beltà lombarda, Milan 2023,<br />
p. 8, ill. 1.<br />
€ 13.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
118 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
338<br />
GIUSEPPE NUVOLONE,<br />
1619 SAN GIMIGNANO – 1703 MILANO,<br />
IN MILANO, BRESCIA UND CREMONA TÄTIG<br />
DIE HEILIGE APOLLONIA<br />
Öl auf Holz.<br />
58 x 41 cm.<br />
In vergoldetem Rahmen.<br />
Vor dunklem Hintergrund das Halbbildnis der Heiligen<br />
in einem roten Gewand mit weitem, von einer Brosche<br />
verzierten Dekolleté. Sie hat schulterlanges,<br />
wohlfrisiertes braunes Haar, in das eine Perlenreihe<br />
eingearbeitet ist. Im Vordergrund hält sie in ihrer linken<br />
Hand eines ihrer Attribute: Eine Zange mit einem eingeklemmten<br />
Zahn. Sie hat eine feines zartes Inkarnat<br />
und mit den glänzenden Augen ihres nach oben gerichteten<br />
Kopfes blickt sie ergeben gen Himmel. Malerei<br />
mit starken Hell-Dunkel-Kontrasten.<br />
Anmerkung:<br />
Apollonia von Alexandria lebte im dritten Jahrhundert<br />
in Alexandria in Ägypten. Sie starb wahrscheinlich<br />
um 249 als Jungfrau und Märtyrerin. Während der<br />
Christenverfolgungen unter Kaiser Decius wurde sie<br />
verschleppt und man schlug ihr die Zähne aus und<br />
drohte sie lebendig zu verbrennen, falls sie ihren<br />
Glauben nicht verleugnet. Wegen der Art ihres<br />
Martyriums wird sie bei Zahnschmerzen und Leiden<br />
angerufen und ist auch Schutzpatronin der Zahnärzte.<br />
Literatur:<br />
Francesco Ceretti, Carlo Francesco e Giuseppe<br />
Nuvolone. Tracce di beltà lombarda, Mailand 2023,<br />
S. 15, Abb. 8.<br />
(1411193) (4) (18)<br />
€ 9.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
339<br />
(ABB. LINKS)<br />
ANTONIO BELLUCCI,<br />
1654 PIEVE DI SOLIGO – 1726 EBENDA<br />
Antonio Bellucci, der von Succi genannt wird, war ein<br />
italienischer Barockmaler, studierte in Venedig unter<br />
Andrea Celesti (1637-1712), Pietro Liberi (1614-1687)<br />
und Antonio Zanchi (1631-1722). Wie andere Vertreter<br />
der venezianischen Malerei (Sebastiano Ricci (1659-<br />
1734), Giovanni Battista Tiepolo (1696-1770)) nahm er<br />
Malaufträge in Norditalien an, wo er prächtige Fresken<br />
für die Paläste der lokalen Gönner schuf. Zeitweise lebt<br />
er auch am Hofe des Kurfürsten Johann Wilhelm von<br />
der Pfalz (1658-1716), für dessen Gemäldegalerie ereinige<br />
Bilder schuf.<br />
DIANA UND ENDYMION<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
122 x 152 cm.<br />
In profiliertem Rahmen mit Akanthuseckzier.<br />
Beigegeben ein Gutachten von Dario Succi, Gorizia,<br />
ohne Datum, in Kopie.<br />
Das Gemälde zeigt eine der beliebtesten Szenen der<br />
italienischen Malerei des 17. Jahrhunderts, nämlich<br />
die Sage vom schönen Hirten Endymion, dem Jupiter<br />
ewigen Schlaf und Jugend gewährte und in den sich<br />
Diana unglücklich verliebte, da sie ihn nur nachts, in<br />
der Dunkelheit, küssen und umarmen konnte. Gut<br />
vergleichbar ist etwa auch ein Gemälde mit Adam und<br />
Eva aus der Hand des Bellucci, welches bei der<br />
Fondazione Zeri unter Nummer 58231 geführt wird.<br />
Succi führt noch weitere Vergleichsbeispiele an von<br />
denen sich zwei in einer Privatsammlung befinden,<br />
eines in den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen<br />
und eines im Szépmûvészeti Múzeum in Budapest.<br />
Literatur:<br />
Vgl. Fabrizio Magani, Antonio Bellucci, Rimini 1995,<br />
Nr. 83. (14111411) (3) (13)<br />
(ILL. LEFT)<br />
ANTONIO BELLUCCI,<br />
1654 PIEVE DI SOLIGO – 1726 IBID.<br />
DIANA AND ENDYMION<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
122 x 152 cm.<br />
Accompanied by an expert‘s report by Dario Succi,<br />
Gorizia, n.d., in copy.<br />
A painting that compares well is that of Adam and Eve<br />
by Bellucci, which is listed at Fondazione Zeri, under<br />
no. 58231. Succi cites further comparative examples,<br />
two of which are held in a private collection, one in<br />
the Bayerische Staatsgemäldesammlung and one in<br />
a museum in Budapest.<br />
Literature:<br />
cf. Fabrizio Magani, Antonio Bellucci, Rimini 1995,<br />
no. 83.<br />
€ 10.000 - € 12.000<br />
INFO | BID<br />
Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />
Sistrix<br />
119
340<br />
GIACOMO ANTONIO MELCHIORRE CERUTI,<br />
1698 MAILAND – 1767 EBENDA,<br />
SCHÜLER/ WERKSTATT DES<br />
PORTRAIT EINES ELEGANTEN HERREN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
73 x 55 cm.<br />
In vergoldetem Rahmen.<br />
Beigegeben eine Expertise von Prof. Dr. Luciano<br />
Anelli, Brescia, 27. Oktober 1989, in Kopie.<br />
Vor dunklem Hintergrund das realistische Portrait eines<br />
Mannes mit Umhang und Kopfbedeckung aus gelblichem<br />
Satin mit blauem Futter und einem Kragen aus<br />
weißem Musselin. Mit seinen glänzenden dunklen<br />
Augen blickt er voller Interesse aus dem Bild heraus.<br />
Einfühlsame Darstellung, bei der, der Maler versucht,<br />
so Anelli, auch die inneren Werte des Dargestellten<br />
zum Ausdruck zu bringen.<br />
(14116622) (18)<br />
€ 5.000 - € 7.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
341<br />
ITALIENISCHER MALER<br />
DES 17./ 18. JAHRHUNDERTS<br />
AUS DEM UMKREIS DES FRANCESCO MANCHINI<br />
(1679 – 1758)<br />
MARIA DAS JESUSKIND MIT BREI FÜTTERND<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
97 x 71 cm.<br />
Die Heilige Familie mit Maria im roten Kleid und<br />
blauem Mantel, das Jesuskind in ihrem linken Arm<br />
haltend, das auf einem rosa Kissen sitzt; dieses liegt<br />
wiederum auf einem Tisch mit grüner Brokat-Decke.<br />
Maria hält in ihrer Rechten einen Löffel, mit dem sie<br />
das Kind aus einer von einem Engel gehaltenen Schale<br />
mit Brei füttert. Josef im braunen Mantel betrachtet<br />
das Geschehen. Im Hintergrund mit braunen Wolken<br />
fällt durch diese von oben links ein Lichtstrahl schräg<br />
auf das feine Gesicht Mariens und auf das Jesuskind.<br />
Liebevolle profane Darstellung der fütternden Maria<br />
bei geringer Farbigkeit. Vergleichbare Motive sind<br />
auch in den Niederlanden der Zeit zu finden.<br />
(1411717) (2) (18)<br />
ITALIAN SCHOOL, 17TH/ 18TH CENTURY<br />
FROM THE CIRCLE OF FRANCESCO MANCHINI<br />
(1679 – 1758)<br />
THE VIRGIN MARY FEEDING CHRIST CHILD<br />
WITH PUREE<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
97 x 71 cm.<br />
€ 10.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
120 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
342<br />
ALESSANDRO SALUCCI,<br />
1590 – 1655/60, ZUG.<br />
ARCHITEKTURCAPRICCIO MIT TRIUMPHBOGEN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
88 x 121 cm.<br />
Auf einem sonnenbeschienenen Hafen neben antiken<br />
Architekturteilen, zu denen ein Tempel mit hohen Säulen<br />
im Vordergrund und ein großer Rundbogen gehören, hat<br />
sich eine Vielfalt Figuren niedergelassen. Im Zentrum<br />
ein Paar mit schwarzem Gewand, das versucht ein<br />
gutes Angebot von dem jungen Fischer zu bekommen.<br />
Daneben laufen zwei Herrschaffen mit buntem<br />
Gewand und arabischer Kopfbedeckung. Linksseitig<br />
eine Gruppe mit einfach bekleideter Männer, die sich<br />
unterhalten. Neben streitenden Hunden sind zwei beladenen<br />
Esel zu erkennen. Rechtsseitig ist der Hafen<br />
mit vielen Ruderbooten belegt, Fischer bereiten ihr<br />
Pescato für die Vermarktung vor. Im Hintergrund, in<br />
überwiegend erdtöniger Farbigkeit wiedergegeben,<br />
die Silhouette von zahlreichen antiken Gebäuden, wie<br />
der eines Rundtempels unter hohem, überhellen Himmel.<br />
Malerei mit gekonnter Hell-Dunkel-Inszenierung,<br />
die Figuren dabei durch ihre farbenfrohe Kleidung und<br />
die weißen Elemente besonders hervorgehoben.<br />
(1410805) (18)<br />
ALESSANDRO SALUCCI,<br />
1590 – 1655/60, ATTRIBUTED<br />
ARCHITECTURAL CAPRICCIO WITH<br />
TRIUMPHAL ARCH<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
88 x 121 cm.<br />
On a sunlit harbour next to ancient architectural parts,<br />
including a temple with round columns and a triumphal<br />
arch, figured staffage in the foreground.<br />
€ 25.000 - € 35.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />
121
343<br />
TIZIANO VECELLIO,<br />
1485 BEI BELLUNO – 1576 VENEDIG,<br />
NACHFOLGE DES 17./ 18. JAHRHUNDERTS<br />
FRAU MIT SPIEGEL<br />
Öl auf Leinwand.<br />
110 x 90 cm.<br />
In ornamental reliefiertem und vergoldetem Rahmen.<br />
Vor einer steinernen Brüstung innerhalb eines durch<br />
einen einzigen rückwärtigen Winkel definierten Innenraumes<br />
eine Frau in edler Kledigung mit Perlohring mit<br />
einer Hand auf ihr Gesicht weisend, mit der anderen ein<br />
Gefäß berührend, das neben einem Kamm steht. Eine<br />
Zofe oder wie im Original ein Diener hält einen kleinen<br />
Handspiegel und berührt einen weiteren großen Spiegel<br />
hinter der Frau. Das vorliegende Gemälde nimmt<br />
Bezug auf Tizians um 1515 entstandenes Gemälde, das<br />
sich heute im Musée du Louvre in Paris befindet.<br />
(1410581) (13)<br />
TIZIANO VECELLIO,<br />
1485 NEAR BELLUNO – 1576 VENICE,<br />
FOLLOWER OF THE 17TH/ 18TH CENTURY<br />
WOMAN WITH MIRROR<br />
Oil on canvas.<br />
110 x 90 cm.<br />
The present painting refers to Titian‘s painting from<br />
ca. 1515, which is now held at the Musée du Louvre<br />
in Paris.<br />
€ 16.000 - € 18.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
344<br />
ITALIENISCHER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
JUDITH UND HOLOFERNES<br />
Öl auf Leinwand.<br />
180 x 143 cm.<br />
Das klassische und kraftvolle Hell-Dunkel der italienischen<br />
Kunst des 17. Jahrhunderts sowie die traditionelle<br />
Farbpalette und die wiederkehrende Thematik<br />
kennzeichnen dieses bedeutende Gemälde mit Judith<br />
und Holofernes. Vor einem voluminösen roten Vorhang<br />
hebt die junge Frau, von direktem Licht angestrahlt,<br />
den Kopf des Holofernes an den Haaren hoch.<br />
Hinter ihr liegt der hilflose Körper auf dem Bett, der<br />
Helm auf dem Boden im Vordergrund. Rechts im<br />
Bild bereitet sich ein Diener darauf vor, der jungen<br />
Frau zu helfen.<br />
Die Komposition der Szene erinnert an das Gemälde<br />
mit demselben Thema von Peter Paul Rubens, das<br />
sich in den Uffizi in Florenz befindet (RKD Nr. 197909).<br />
Judith dominiert das Bild, indem sie ihren Platz in der<br />
von links nach rechts verlaufenden Diagonale einnimmt.<br />
Mit der linken Hand hält sie Holofernes‘ Haupt<br />
an den Haaren und reicht ihn dem Diener. Die kleinen<br />
Abweichungen des Gemäldes im Vergleich zu Rubens‘<br />
Vorlage deuten darauf hin, dass der Künstler Gelegenheit<br />
hatte, in Mittelitalien zu reisen und sich von den<br />
barocken Malern inspirieren zu lassen.<br />
(1410202) (3) (19)<br />
ITALIAN SCHOOL, 17TH CENTURY<br />
JUDITH AND HOLOFERNES<br />
Oil on canvas.<br />
180 x 143 cm.<br />
€ 15.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
122 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
345<br />
ANDREA BELVEDERE,<br />
1652 – 1732<br />
BLUMENBOUQUET IN VASE AUF STEINSOCKEL<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
38 x 27 cm.<br />
In reliefverziertem, vergoldeten Rahmen.<br />
Beigegeben ein Gutachten von Prof. Alberto Cottino,<br />
Turin, 11. April 2023, in Kopie.<br />
Auf einem Steinsockel eine metallisch schimmernde<br />
Vase mit Zungenfries, in der eine fein aufgefasste<br />
Komposition von roten, weißen und blauen Blüten<br />
unter gebracht ist. Cottino vergleicht die hier angebotene<br />
Darstellung etwa mit einem Werk von Bevedere,<br />
das in der Fototeca Zeri unter Nummer 84053 verzeichnet<br />
ist). Der Maler zählt zu den bedeutendsten<br />
Vertretern der Stilllebenmalerei in Neapel. Als „Abate<br />
Andrea“ stand er in der Tradition des Römers Paolo<br />
Porpora (1617-1673) und dessen Schüler, des Neapoletaners<br />
Giovanni Battista Ruoppolo (1629-1693). Zwischen<br />
1694 und 1700 wirkte er als Hofmaler am Spanischen<br />
Hof unter König Karl II. Hier war er zusammen<br />
mit Luca Giordano im Escorial mit Ausmalung von<br />
Räumen betraut.<br />
Literatur:<br />
Vgl. Gerd-Helge Vogel, Pflanzen, Blüten, Früchte.<br />
Botanische Illustrationen in Kunst und Wissenschaft,<br />
Berlin 2014.<br />
(1410163) (3) (13)<br />
€ 6.000 - € 9.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
124 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
346<br />
RÖMISCHER MEISTER DES<br />
AUSGEHENDEN 17. JAHRHUNDERTS<br />
GROSSES STILLLEBEN MIT FRÜCHTEN, BLUMEN,<br />
FEDERVIEH UND EINEM MEERSCHWEINCHEN<br />
ROMAN SCHOOL,<br />
END OF 17TH CENTURY<br />
LARGE STILL LIFE WITH FRUIT, FLOWERS,<br />
FOWL AND HAMSTER<br />
Öl auf Leinwand.<br />
106 x 188 cm.<br />
In dekorativem Rahmen.<br />
In bergiger Landschaft unter blauem Himmel, vor einem<br />
Felsplateau eine kleine weiße Decke mit Spitze auf<br />
einem Stein liegend, darauf teils geöffnete Feigen.<br />
Darüber auf einem weiteren höheren Stück des Felsens<br />
ein flacher geflochtener Korb, darin zahlreiche<br />
farbenfrohe Blumen, teils über den Rand hinabhängend.<br />
Auffallend im Zentrum jedoch ein stehender<br />
farbenfroher Hahn, dahinter eine weiße Henne, die an<br />
einer Feige pickt. Rechts des Hahns, neben Blumen,<br />
ein geöffneter großer Kürbis und dahinter ein übergroß<br />
dargestelltes Meerschweinchen, das unterhalb<br />
der weißen Decke hervorschaut. Am linken Rand weitere<br />
Kürbisse, während am rechten Bildrand ein glänzendes<br />
Schalengefäß zu erkennen ist, um das sich<br />
eine Ackerwinde rankt und auf der am oberen Rand<br />
ein roter Ara pickt. Qualitätvolle Malerei, bei der insbesondere<br />
die farbenfrohen Blumen, Früchte und auch<br />
die Tiere, gegenüber dem dunkleren Hintergrund hervorgehoben<br />
werden.<br />
(1402295) (18)<br />
Oil on canvas.<br />
106 x 188 cm.<br />
€ 20.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />
125
347<br />
NORDITALIENISCHER MALER<br />
DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
JOSEF WIRD VON DEN BRÜDERN VERKAUFT<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
178 x 118 cm.<br />
In goldfarbenem Profilrahmen.<br />
In dem großformatigen Gemälde wird eine Bibelstelle<br />
aus der Josefsgeschichte bildnerisch umgesetzt:<br />
1Mo 37,26-28: Da sagte Juda zu seinen Brüdern: „Was<br />
haben wir davon, wenn wir unseren Bruder erschlagen<br />
und die Bluttat verheimlichen müssen.Verkaufen wir<br />
ihn doch an die Ismaëliten und vergreifen uns nicht an<br />
ihm! Schließlich ist er unser Bruder, unser eigenes<br />
Fleisch und Blut.“ Seine Brüder hörten auf ihn.Als die<br />
midianitischen Händler herankamen, zogen sie Josef<br />
aus der Zisterne. Sie verkauften ihn für 20 Silberstücke<br />
an die Ismaëliten, die ihn nach Ägypten mitnahmen.<br />
Der Protagonist im Zentrum ensteigt soeben mithilfe<br />
eines Strickes der Zisterne, um ihn herum die älteren<br />
Brüder; der Geldbeutel wird soeben gewechselt, im<br />
Hintergrund eine gebirgige Landschaft, ein Kamel<br />
überblickt die Szenerie und hilft der Verortung gleichermaßen.<br />
Laut Einlieferertradition kann auch ein<br />
Verweis des Wunders des San Simon von Trient in Betracht<br />
gezogen werden.<br />
(1400792) (13)<br />
€ 7.000 - € 9.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
348<br />
FRANCISCO VARELA,<br />
UM 1580 – 1645, ZUG.<br />
JOHANNES EVANGELIST MIT HEILIGEM BISCHOF<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
118 x 105 cm.<br />
In gekehltem Holzrahmen.<br />
Hinter einer Tischplatte, auf der ein rotes Tischtuch<br />
und gegossenes Schreibzeug zu sehen sind, sowie ein<br />
Weihwasserkessel, ein Bischof mit Mitra und Bibel,<br />
vermutlich ein Heiliger, dahinter Johannes Evangelist<br />
im Begriff zu schreiben, über ihm sein ihm attributiv<br />
zukommender Adler mit Henkelgefäß im Schnabel.<br />
(1401535) (13)<br />
FRANCISCO VARELA,<br />
CA. 1580 – 1645, ATTRIBUTED<br />
SAINT JOHN THE EVANGELIST WITH HOLY BISHOP<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
118 x 105 cm.<br />
€ 7.000 - € 9.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
126 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
349<br />
CARLO COPPOLA,<br />
TÄTIG UM 1639 – 1665 IN NEAPEL, ZUG.<br />
KREUZIGUNG CHRISTI<br />
CARLO COPPOLA,<br />
ACTIVE CA. 1639 – 1665 IN NAPLES, ATTRIBUTED<br />
THE CRUCIFIXION OF CHRIST<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
98 x 150 cm.<br />
In vergoldetem Kehlrahmen.<br />
Vor schroffen Felsen auf denen sich zahlreiche Figuren<br />
vor der Wolkenbank abzeichnen liegt im Mittelgrund<br />
das Holzkreuz, auf dem man im Begriff ist, den fahlen<br />
Körper Christi, der zusätzlich durch einen Nimbus<br />
gekennzeichnet ist, festzunageln und festzuzurren.<br />
Links dahinter ebenfalls durch einen Nimbus kenntlich<br />
gemacht die knieende Muttergottes in einem für sie<br />
typi schen Gewand. Ungewöhnliche vielfigurige Darstellung.<br />
Es gibt nur sehr wenige sichere Hinweise auf<br />
das Leben und Schaffen von Carlo Coppola. Wir wissen<br />
aus den historischen Überlieferungen Bernardo De<br />
Dominicis, dem wichtigsten Historiker für neapolitanische<br />
Malerei im 18. Jahrhundert, dass Coppola ein<br />
angesehener Schlachtenmaler war und sich stark an<br />
seinem Lehrer Aniello Falcone orientierte. Viele Bilder<br />
aus Inventarlisten bekannter neapolitanischer Sammler<br />
des 17. und 18. Jahrhunderts deuten auf die Richtigkeit<br />
dieser Einschätzung hin. Anlehnungen an den Stil<br />
von Falcone, aber auch an Andrea Di Lione und Micco<br />
Spadaro sind seinem Werk immanent.<br />
(14111217) (13)<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
98 x 150 cm.<br />
€ 14.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />
127
350<br />
FLORENTINISCHER MEISTER<br />
DES 17. JAHRHUNDERTS,<br />
KOPIE NACH/ NACHFOLGE DES GIOVANNI<br />
MARTINELLI (UM 1610 - 1659/68)<br />
DER TOD ERSCHEINT BEIM FESTMAHL -<br />
MEMENTO MORI<br />
Öl auf Leinwand.<br />
67 x 95 cm.<br />
In vergoldetem Reliefrahmen.<br />
In einem Innenraum, der durch ein rotes Repoussoirtuch<br />
eingeleitet wird ein mit weißem Tuch gedeckter<br />
Tisch, an dem gerade noch fröhlich ein Beisammensein<br />
herrschte von festlich gekleideten Personen, deren<br />
Unbekümmertheit jäh durch das Erscheinen des Todes<br />
in Gestalt eines Skelettes beendet worden ist. Die<br />
Komposition nimmt Bezug auf Giovanni Martinelli,<br />
von dem das gleiche Thema etwas reichhaltiger in der<br />
Ausgestaltung im New Orleans Museum of Art unter<br />
Inventarnummer 56.57 verwahrt und auf um 1630 datiert<br />
wird.<br />
Literatur:<br />
Vgl. Chiara d‘Afflitto, Martinelli Giovanni, in: Mario<br />
Caravale (Hrsg.), Dizionario Biografico degli Italiani,<br />
Istituto della Enciclopedia Italiana, Bd. 71, Rom<br />
2008.<br />
Vgl. Sandro Bellesi (Hrsg.), Catalogo dei pittori fiorentini<br />
del ‘600 e ‘700, Biografie e opere. Ediz. Polistampa,<br />
Florenz 2009, Bd. 1, S. 192-194, Bd. 3, S. 86-93.<br />
Vgl. Andrea Baldinotti, Bruno Santi, Riccardo Spinelli<br />
(Hrsg.), Giovanni Martinelli, pittore di Montevarchi:<br />
maestro del Seicento fiorentino, Florenz 2011.<br />
(1410112) (2) (13)<br />
€ 8.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
351<br />
GASPARD DUGHET,<br />
1615 – 1675, ZUG.<br />
BERGIGE LANDSCHAFT MIT FLUSS<br />
UND TEMPELANLAGE<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
80,5 x 64,5 cm.<br />
In vergoldetem Prunkrahmen.<br />
Blick von erhöhtem Standpunkt auf hohe, meist mit<br />
Sträuchern und Bäumen bewachsene Felsen, auf<br />
deren oberen Plateau eine Anlage mit Rundtempel<br />
und ihr gegenüber eine Kirche oder Klosteranlage vor<br />
einem über Kaskaden in die Tiefe verlaufenden Fluss<br />
erkennbar sind. Im unteren Teil des Gemäldes ist<br />
durch einen Felsenbogen der weitere Verlauf des<br />
Flusses sichtbar. Am unteren Rand drei junge Frauen,<br />
von denen zwei einen Korb mit Blumen befüllen, während<br />
eine weitere einen kleinen Blumen gefüllten<br />
Korb auf ihrem Kopf davonträgt. Harmonische ruhige<br />
Landschaftsdarstellung in zurückhaltender Farbgebung,<br />
aufgelockert durch die farbige Kleidung der Frauen.<br />
(1410807) (18)<br />
GASPARD DUGHET,<br />
1615 – 1675, ATTRIBUTED<br />
MOUNTAINOUS LANDSCAPE WITH RIVER<br />
AND TEMPLE<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
80.5 x 64.5 cm.<br />
€ 10.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
128 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
352<br />
PIETRO DANDINI,<br />
1646 FLORENZ – 1712 EBENDA, ZUG.<br />
DER TRIUMPH DES DAVID<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
117 x 172 cm.<br />
In vergoldetem Rahmen.<br />
Im Zentrum des Gemäldes, vor den Toren der rechtsseitig<br />
sichtbaren Stadtmauer, der junge David in einem<br />
goldenen Wagen mit Vierergespann neben dem König<br />
sitzend und in seiner rechten Hand den großen Kopf<br />
des getöteten Riesen Goliaths haltend. Hinter ihm<br />
und zu den Seiten des Wagens zahlreiche Soldaten in<br />
Rüstung mit Speeren, die ebenfalls von der Schlacht<br />
zurückkehren. Auf der rechten Bildseite zahlreiche<br />
tanzende und musizierende Frauen in edlen Gewändern,<br />
die die Zurückkehrenden freudig empfangen.<br />
Unter den Frauen eine Harfenspielerin, eine Frau mit<br />
Flöte sowie weitere mit Geige und Tamburin. Am unteren<br />
linken Bildrand eine weitere Frau in glänzendem<br />
Gewand, auf einem weißen Laken einen nackten<br />
Knaben haltend. Qualitätvolle Malerei mit starken Hell<br />
Dunkel-Kontrasten, dabei diverse Kleidungsstücke durch<br />
Farbe und Glanz besonders hervorgehoben.<br />
PIETRO DANDINI,<br />
1646 FLORENCE – 1712 IBID., ATTRIBUTED<br />
THE TRIUMPH OF DAVID<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
117 x 172 cm.<br />
Notes:<br />
There are stylistic and compositional similarities with<br />
the painting ‘The Coronation of Bacchus‘, which was<br />
auctioned at Sotheby‘s in New York on 30 January<br />
2016 under lot. 702.<br />
€ 9.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Anmerkung:<br />
Stilistische und kompositorische Ähnlichkeiten gibt<br />
es mit dem Gemälde „Die Krönung des Bacchus“,<br />
das am 30. Januar 2016 bei Sotheby‘s New York<br />
unter Lot 702 versteigert wurde.<br />
Literatur:<br />
Vgl. Sandro Bellesi, Catalogo dei pittori fiorentini<br />
del ‘600 e ‘700. Biografie e opere, Florenz 2009, II,<br />
S. 207, Abb. 438. (14007630) (18)<br />
Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />
129
353<br />
GASPARD DE CRAYER,<br />
1584 ANTWERPEN – 1669 GENT, ZUG./ KREIS DES<br />
PORTRAIT VON KÖNIG PHILIPP IV VON SPANIEN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
114 x 81 cm.<br />
In teilvergoldetem Prunkrahmen.<br />
In einen Innenraum vor einem schweren roten Vorhang,<br />
vom dem rechts eine goldfarbene Quaste herabhängt,<br />
das Dreiviertelportrait des Königs in einem faltenreichen<br />
schwarzen Gewand mit goldenen Knopfreihen und<br />
einem weißem Stehkragen, der mit Spitze besetzt ist,<br />
die auch an den Armenden des Gewandes hervorsticht.<br />
Dazu trägt er den Orden vom Goldenen Vlies<br />
(der König war von 1621 bis 1665 Großmeister dieses<br />
Ritterodens). Vor ihm ein Tisch, auf dem auf einer Brokatdecke<br />
die Insignien seiner Macht liegen: die goldene,<br />
reich mit Edelsteinen verzierte Krone und das Zepter,<br />
auf die er mit dem Zeigefinger seiner linken Hand<br />
weist. Er hat ein feines Gesicht, einen rötlichen Mund<br />
und mit seinen glänzenden Augen blickt er würdevoll<br />
aus dem Bild heraus.<br />
GASPARD DE CRAYER,<br />
1584 ANTWERP – 1669 GHENT,<br />
ATTRIBUTED/CIRCLE OF<br />
PORTRAIT OF KING PHILIP IV OF SPAIN<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
114 x 81 cm.<br />
€ 20.000 - € 30.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Anmerkung:<br />
Gaspar de Crayer war ein flämischer Maler, der bekannt<br />
ist für seine vielen Altarbilder und Porträts.<br />
In den Akten der Lukasgilde ist er 1587 und 1589<br />
als Lehrer eingetragen und in den Jahren 1608 und<br />
1621 als Dekan. Durch den Kardinalerzbischof von<br />
Toledo, Ferdinand von Spanien, Sohn von König<br />
Philipp III von Spanien, wurde Crayer zum Hofmaler<br />
ernannt. Diese Stellung am Hofe wurde ihm nach<br />
Ferdinands Tod von Philipp IV von Spanien bestätigt.<br />
(14007616) (18)<br />
130 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
132 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
354<br />
GIOVANNI BERNARDO CARBONE,<br />
1616 – 1683, ZUG.<br />
PORTRAIT EINES EDELMANNES<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
200 x 142 cm.<br />
In vergoldetem Profilrahmen.<br />
In einem Innenraum, dessen Bodenfliesen perspektivisch<br />
genau gelegt sind, steht als Ganzkörperfigur<br />
in leichtem Kontrast ein Mann mit Gehstock und<br />
dunklem Gewand mit reicher Golldfaden- und Silberfadenstickerei,<br />
die Spitzenmanchetten zeichnen sich<br />
vom rest des Gewandes in Struktur und Farbe gut ab<br />
und finden ihren Widerhall im Jabot. Neben dem Mann<br />
mit Allongeperücke die Figur eines Bediensteten, der<br />
einen purpurnen Vorhang mit Goldverbrämung beiseite<br />
hält. Links ein Ausblick in eine parkähnliche Landschaft.<br />
Ein vergleichbares ganzfiguriges Gemälde des<br />
genannten Künstlers wird in der Wallace Collection in<br />
London unter Inventarnummer P53 verwahrt.<br />
(1411142) (3) (13)<br />
355<br />
JACOBUS STORCK,<br />
1641 AMSTERDAM – UM 1692, ZUG.<br />
CAPRICCIO EINES SÜDLÄNDISCHEN HAFENS<br />
Öl auf Holz, teils parkettiert.<br />
76 x 106,2 cm.<br />
In dekorativem Rahmen.<br />
Ansicht eines großen Hafens mit fantastischen und<br />
realistischen Elementen. Linksseitig auf See ein<br />
prachtvoller Dreimaster mit holländischer Beflaggung,<br />
im Vordergrund zwei venezianische Gondeln, von denen<br />
eine gerade am rechtsseitigen Ufer vor einem Platz<br />
angelegt hat. Auf diesem finden sich zahlreiche Figuren,<br />
teils in eleganter dunkler Kleidung mit Spitzenkragen,<br />
aber auch Männer mit Umhängen und Turban. Am<br />
rechten Rand führt eine kleine Steinbrücke durch eine<br />
prächtige Fassade zu einer Kirche oder als bewachtes<br />
Tor in die Stadt. Im Hintergrund die fantasievollen<br />
Bauten der Stadt mit Wehranlage, mehreren Türmen<br />
und Kirchen. Qualitätvolles, detailreiches Werk des<br />
Künstlers.<br />
(14109310) (1) (18)<br />
GIOVANNI BERNARDO CARBONE,<br />
1616 – 1683, ATTRIBUTED<br />
PORTRAIT OF A GENTLEMAN<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
200 x 142 cm.<br />
€ 12.000 - € 14.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
JACOBUS STORCK,<br />
1641 AMSTERDAM – CA. 1692, ATTRIBUTED<br />
CAPRICCIO OF A SOUTHERN PORT<br />
Oil on panel, partially parquetted.<br />
76 x 106.2 cm.<br />
€ 14.000 - € 16.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />
133
356<br />
ITALIENISCHER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
DIE SIEGREICHE SCHLACHT<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
137 x 165 cm.<br />
In vergoldetem Kehlrahmen.<br />
Inmitten einer hügeligen Landschaft mit links in den<br />
Bildraum hineinragendem Repoussoirbaum und rückwärts<br />
abschließender Stadtsilhouette vor bläulichem<br />
Gebirgszug, die Darstellung zahlreicher Personen mit<br />
teils fein aufgefassten Gesichtszügen mit Standarten<br />
und durch eine gewonnene Schlacht erworbene Wertgegenstände,<br />
einige Soldaten im Kartenspiel begriffen.<br />
Provenienz:<br />
Semenzato, Mailand, 13. Mai 1993,<br />
Lot 30 als Cornels de Wael.<br />
Baron Chimenti.<br />
Europäische Privatsammlung.<br />
(1402123) (13)<br />
€ 9.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
134 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
357<br />
ABRAHAM VAN DER HOEF,<br />
1611/12 – 1649<br />
DREISSIGJÄHRIGER KRIEG<br />
Öl auf Holz im Oval.<br />
47 x 63 cm.<br />
Rechts unten monogrammiert „AH“.<br />
In dekorativem vergoldeten Rahmen.<br />
Auf freiem Feld, unter hohem weiß-grauen Himmel,<br />
die teils berittenen kämpfenden Soldaten. Im Mittelpunkt<br />
läuft ein Fahnenträger nach rechts und wird dabei<br />
von einem Soldaten auf einem braunen Pferd mit Degen<br />
verfolgt. Hinter ihm ein Mann auf einem Schimmel<br />
in Rüstung und Hut, mit seiner rechten Hand gerade<br />
einen Schuss auf einen Soldaten abfeuernd. Von links<br />
nähert sich ein ganzer Trupp mit hochragenden Lanzen<br />
und einer zerschlissenen Flagge. Im Vordergrund sind<br />
bereits drei Soldaten zu Boden gegangen. Malerei in<br />
zurückhaltender Farbgebung.<br />
(1410125) (18)<br />
ABRAHAM VAN DER HOEF,<br />
1611/12 – 1649<br />
THIRTY YEARS WAR<br />
Oil on panel in oval.<br />
47 x 63 cm.<br />
Monogrammed “AH“ lower right.<br />
In decorative gilt frame.<br />
Fighting soldiers on foot and horseback in the open<br />
country under vast white and grey skies. Painted in<br />
muted hues.<br />
€ 7.000 - € 9.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />
135
358<br />
ANTHONIE PALAMEDESZ,<br />
1601 DELFT – 1673 AMSTERDAM, ZUG.<br />
DAS HÖFISCHE HAUSKONZERT<br />
ANTHONIE PALAMEDESZ,<br />
1601 DELFT – 1673 AMSTERDAM, ATTRIBUTED<br />
COURTLY HOUSE CONCERT<br />
Öl auf Holz, teils parkettiert.<br />
51,5 x 74,5 cm.<br />
Der in Schottland geborene Portraitist und Genremaler<br />
ist vor allem für Gesellschaftsstücke bekannt,<br />
die meist festliche Ereignisse dokumentieren. Seine<br />
Porträtkunst mag dazu geführt haben, dass er gerade<br />
für Gruppenbilder gefragt war, in denen auch Portraits<br />
zu vermuten sind.<br />
Dazu zählen nicht wenige Darstellungen von Hauskonzerten.<br />
So auch hier, wo Palamedesz eine in blauem<br />
Seidenkleid am Cembalo spielende Dame ins Bildzentrum<br />
gesetzt hat, die von einem Cellisten begleitet<br />
wird. Zwei weitere Figuren scheinen als Sänger zu<br />
fungieren. Ein Herr im Rücken der Dame erhebt ein<br />
Glas und blickt wie sie dem Betrachter entgegen,<br />
während ein weiteres Paar links an einem Tisch sitzt.<br />
So ist auch dieses Bild wohl als gemalte Erinnerung<br />
an ein musikalisches Festereignis zu verstehen.<br />
Der Maler wuchs zusammen mit seinen Brüdern in<br />
Delft auf, wohin die Familie aus Schottland gezogen<br />
war. Unterricht erhielt er von Hans Jordaens und vor<br />
allem von dem Portraitisten Michiel van Mierevelt.<br />
Schon dieser hatte mit seiner Anatomie-Lehrstunde<br />
Gruppenporträts geschaffen, was wohl auf das Wirken<br />
von Palamedesz eingewirkt haben mag. Zwanzigjährig<br />
wurde er Mitglied der Malergilde, in der er später in<br />
den Rang des Dekans aufstieg.<br />
Werke seiner Hand finden sich in zahlreichen bedeutenden<br />
öffentlichen Sammlungen und Museen. A.R.<br />
(1410935) (1) (11)<br />
Oil on wood, partly parquetted.<br />
51.5 x 74.5 cm.<br />
€ 12.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
136 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
359<br />
ADAM FRANS VAN DER MEULEN,<br />
1632 BRÜSSEL – 1690 PARIS, ZUG.<br />
Der Künstler war ein flämischer Schlachten-, Genreund<br />
Landschaftsmaler.<br />
KAVALLERIESCHLACHT<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
36,5 x 49 cm.<br />
In dekorativem Rahmen.<br />
Im Vordergrund einer Landschaft vor einer großen<br />
Gebäuderuine zwei heftig miteinander kämpfende<br />
Soldaten zu Pferde, davon einer in Rückenansicht mit<br />
roter Kleidung und Brustpanzer. Ein Soldat und ein<br />
Pferd bereits am Boden liegend. Links hinter ihnen<br />
weitere Kämpfer. In der unteren rechten Bildecke<br />
werden stilllebenhaft eine Kanone, eine Flagge, Rüstungsteile<br />
und eine Trommel wiedergegeben. Dahinter<br />
in der Ferne vor Gebirgskulisse ein Gewässer, in<br />
dem weitere Soldaten erkennbar sind. Die Figur des<br />
Reiters in Rückenansicht findet sich auch auf anderen<br />
Werken des Künstlers wieder.<br />
Anmerkung:<br />
1651 war Adam Frans van der Meulen Mitglied der<br />
Lukasgilde in Brüssel und persönlicher Künstler von<br />
Ludwig XIV. Seine Gemälde sind in den Museen<br />
Europas und Amerikas aufbewahrt. (1410121) (18)<br />
€ 4.500 - € 6.500<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
360<br />
PIETER DE HOOCH,<br />
1629 ROTTERDAM – 1684 AMSTERDAM,<br />
NACHFOLGE DES<br />
INTERIEUR MIT DREI DAMEN UND EINEM PAPAGEI<br />
Öl auf Holz.<br />
37 x 29 cm.<br />
Rechts unten auf Treppe monogrammiert „P.D.H.“.<br />
In dekorativem Rahmen.<br />
In einem Interieur mit schwarz-weiß gefliestem Marmorboden<br />
zwei elegante Damen in langen, faltenreichen<br />
Röcken an einem Tisch sitzend, auf dem ein<br />
goldglänzender Käfig mit einem Papagei steht. Eine<br />
stehende Bedienstete hat gerade einen kleinen Henkelkorb<br />
wohl mit Trauben gebracht, mit denen eine<br />
der Damen versucht, den Papagei zu füttern, für den<br />
auch weitere Früchte in einer Schale auf dem Tisch<br />
bereitstehen. Linksseitig fällt das Licht durch zwei<br />
hohe Fenster in den Raum. Feine Malerei mit Details,<br />
zu denen auch ein gesticktes Wappen auf der Rückseite<br />
eines Stuhl und ein hängender Spiegel gehören.<br />
(14104728) (18)<br />
€ 8.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />
137
138 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
361<br />
FRANCESCO ALBANI,<br />
1578 BOLOGNA – 1660 EBENDA, KREIS DES<br />
GEMÄLDEPAAR MYTHOLOGISCHE SZENEN<br />
362<br />
ITALIENISCHER MALER IM STIL<br />
DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
GROSSES SCHLACHTENBILDNIS<br />
ITALIAN SCHOOL,<br />
IN THE STYLE OF THE 17TH CENTURY<br />
LARGE BATTLE PAINTING<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
Je 65 x 81 cm.<br />
In dekorativem Rahmen.<br />
Das eine Gemälde zeigt in weiter Landschaft im Licht<br />
der hinter Bergen untergehenden Sonne die Jagdgöttin<br />
Diana in blauem Gewand mit eingearbeiteter<br />
goldener Mondsichel in ihrem Haar, einem Köcher mit<br />
Pfeilen auf ihrem Rücken und einem Bogen in ihrer<br />
linken Hand. Sie wird von Nymphen begleitet, die ihr<br />
helfen, den vor ihnen liegenden, auf Tuch und roten<br />
Kissen schlafenden Putti, heimlich deren Bögen und<br />
Köcher zu entwenden. Das andere Gemälde stellt die<br />
in abendlicher Landschaft auf einem Bett liegende<br />
Venus dar und den neben ihr am Boden liegenden<br />
Mars. Umgeben sind sie von mehreren Amoretten,<br />
von denen im Hintergrund rechts einige versuchen,<br />
mit Pfeil und Bogen auf ein aufgehängtes Schild zu<br />
schiessen. Erzählerische vielfigurige Darstellungen in<br />
harmonischer Farbgebung. Vereinzelt Retuschen.<br />
(1400766) (18)<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
148 x 228 cm.<br />
In vergoldetem Profilrahmen.<br />
In lockerem Pinselduktus eine dynamische Schlach tenszene<br />
von teils berittenen Soldaten, die ein Schlachtfeld<br />
inmitten einer hügeligen Landschaft mit Festungsstaffage<br />
bespielen. Die Pinselführung und die<br />
Darstellungsweise erinnern an das 17. Jahrhundert<br />
und auch unser Gemälde mag noch im 17. Jahrhundert<br />
entstanden sein.<br />
(1411253) (3) (13)<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
148 x 228 cm.<br />
€ 10.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />
139
363<br />
SALVATOR ROSA,<br />
1615 ARENELLA, NEAPEL – 1673 ROM, KREIS DES<br />
PAAR IMPOSANTE SCHLACHTENSZENEN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
114,5 x 165 cm.<br />
In teilversilbertem, ebonisierten Rahmen.<br />
Offensichtlich wurden die beiden angebotenen, vormals<br />
in der Staatsgalerie Stuttgart befindlichen Gemälde<br />
bereits als Pendants geschaffen: Einmal tritt von links,<br />
einmal von rechts ein spärlich belaubter Repoussoirbaum<br />
in die Bildfläche. Diese stellt eine hüge lige Landschaft<br />
mit Festungsarchitekturstaffage dar, in der jeweils<br />
ein Schlachtengetümmel zu sehen ist. Offensichtlich<br />
ist der Bezug zu den Türkenkriegen, wie unschwer an<br />
der Kleidung mancher Beteiligten zu sehen ist. Neben<br />
Salvator Rosa, dem die Gemälde vormals zugeschrieben<br />
wurden, wird auch der Name des Francesco Graziani<br />
als Urheber für die Schlachtenbilder genannt zu dem<br />
auch das silbrige metallische innerhalb des Kolorits gut<br />
passen würde.<br />
Provenienz:<br />
Staatsgalerie Stuttgart als Leihgabe aus Privatbesitz<br />
seit 1998 (Inventarnummer L1349 und L1350).<br />
Privatsammlung Radebeul bei Dresden.<br />
(1410841) (13)<br />
SALVATOR ROSA,<br />
1615 ARENELLA, NAPLES – 1673 ROME, CIRCLE OF<br />
A PAIR OF IMPRESSIVE BATTLE SCENES<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
114.5 x 165 cm.<br />
Provenance:<br />
Staatsgalerie Stuttgart, on loan from private owners<br />
since 1998 (inv. no. L1349 and L1350).<br />
Private collection Radebeul near Dresden.<br />
€ 12.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
140 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
364<br />
GENUESER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
DER BETHLEHEMITISCHE KINDERMORD<br />
GENOESE SCHOOL, 17TH CENTURY<br />
THE MASSACRE OF THE INNOCENTS<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
96 x 123 cm.<br />
In vergoldetem Rahmen.<br />
Wie im Matthäusevangelium (Mt. 2) überliefert wurde,<br />
hatte König Herodes die Tötung aller männlichen<br />
Kleinkinder in Bethlehem angeordnet, um den neugeborenen<br />
König der Juden, Jesus von Nazaret, zu<br />
beseitigen. Die figurenreiche Szene spielt auf einem<br />
großen Platz vor den Gebäuden einer Stadt. Zahlreiche<br />
Frauen und Männer versuchen ihre kleinen<br />
Kinder vor den Soldaten zu schützen. Im Hintergrund<br />
links unterhalb eines in Bäumen aufgehängten roten<br />
Tuches, wohl einige Heerführer, darunter besonders<br />
auffallend ein Soldat in glänzender Rüstung auf einem<br />
Schimmel. Malerei mit starken Hell-Dunkel-Kontrasten,<br />
die Darstellung auch an Werke des Malers Scipione<br />
Compagno (1624-um 1680) erinnernd.<br />
(1410172) (18)<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
96 x 123 cm.<br />
In gilt frame.<br />
€ 9.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />
141
365<br />
ILARIO GIACINTO MERCANTI,<br />
GENANNT „LO SPOLVERINI“,<br />
1657 PARMA – 1734<br />
Der Künstler lernte bei Franceso Monti (1646-1712)<br />
und spezialisierte sich auf das Kampfgenre. Unbewiesen<br />
ist sein Aufenthalt in Venedig bei Monti etwa um<br />
1690, wo er seine Malpalette mit tonalen Einflüssen<br />
und die Szenen mit charakteristischen Flecken bereicherte,<br />
die seinen Stil während seiner Reife charakterisieren<br />
sollten.<br />
Gemäldepaar<br />
SCHLACHTENSZENEN<br />
Öl auf Leinwand.<br />
94 x 118 cm sowie 94 x 118 cm.<br />
Ein Gemälde verso beschriftet „Ilario Spolverini 1706“.<br />
In dekorativen rostfarbigen Rahmen.<br />
Die beiden Gemälde zeigen Schlachten mit theatralischer<br />
Kulisse: Auf dem ersten erleuchtet der Himmel<br />
mit weißen Wolken und dichten Rauchwolken, während<br />
im Hintergrund die Schlacht hektisch Richtung<br />
Dorf weiterzieht. Im Vordergrund sieht man einen<br />
Mann, der sich mit erhobenen Schwert zum Auszug<br />
vormacht und sich von den Soldaten stolz verfolgen<br />
lässt. Auf der rechten Seite ist eine andere Gruppe<br />
von Soldaten und kämpfenden Männern zu sehen, die<br />
sich mischen, kämpfen und mit Schwertern verletzen.<br />
Großes Augenmerk gilt der Komposition sowie bewegungsvollen<br />
Gestaltung von Formen und Posen der<br />
Figuren, die die Szene bevölkern.<br />
Bei dem anderen Gemälde wird eine Stadt nach dem<br />
Angriff dargestellt, als die Truppen das kleine Dorf verlassen,<br />
als die Gebäude bereits in die Feuerwolken<br />
gehüllt sind. Im Hintergrund sehen wir, grob angedeutet,<br />
die einheimischen Soldaten die mit allen Mitteln<br />
versuchen, ihre Stadt zu verteidigen oder eben zu<br />
verlassen. Auch bei dieser Darstellung wird viel Wert<br />
auf Formen, Plastizität und Bewegung gelegt.<br />
Literatur:<br />
Fondazione Zeri, Bologna, Nr. 84514 und 84515.<br />
(1411121) (19)<br />
142 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
ILARIO GIACINTO MERCANTI,<br />
ALSO KNOWN AS “LO SPOLVERINI”,<br />
1657 PARMA – 1734<br />
A pair of paintings<br />
BATTLE SCENES<br />
Oil on canvas.<br />
94 x 118 cm and 94 x 118 cm.<br />
One painting inscribed “Ilario Spolverini 1706“<br />
on the back of the painting.<br />
Literature:<br />
Fondazione Zeri, Bologna, nos. 84514 and 84515.<br />
€ 15.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />
143
144 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
366<br />
SÜDDEUTSCHER MALER DES 18. JAHRHUNDERTS<br />
GEMÄLDEPAAR MILITÄRLAGER<br />
Gouachen auf Karton.<br />
Je 21 x 29 cm.<br />
In hügeliger Landschaft jeweils ein Zeltlager, davon<br />
eines mit Zelten auf der linken Bildseite und der niederländischen<br />
Flagge, davor mehrere Soldaten mit Pferden<br />
und einige beim Kartenspiel, sowie ein Offizier<br />
mit roter Jacke und einem Dreispitz auf dem Kopf auf<br />
einem Schimmel. Das andere Gemälde zeigt ein zur<br />
rechten Seite aufgeschlagenes Zeltlager mit Flagge<br />
und mehreren berittenen Husaren, darunter erneut<br />
erneut ein Offizier auf einem Schimmel. Darstellungen<br />
zweier unterschiedlicher Militärlager mit vielen Details.<br />
(14104734) (18)<br />
€ 8.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
367<br />
ABRAHAM JANSZ STORCK,<br />
1635 AMSTERDAM – 1708 EBENDA<br />
SCHLOSSPARK MIT BRUNNENANLAGE<br />
UND ELEGANTER GESELLSCHAFT<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
33,5 x 48 cm.<br />
Links unten signiert „A Storck“.<br />
Im Licht der aufgehenden Morgensonne hat sich eine<br />
vornehme Gesellschaft in einer Schlossanlage versammelt,<br />
um zu einer Falkenjagd aufzubrechen; dazu<br />
gehören auch zwei gesattelte Pferde, mehrere Jagdhunde<br />
und dressierte Falken, die auf einem Brett<br />
von einem Mann im Vordergrund getragen werden.<br />
Rechtsseitig eine breite Treppe, die zum im Hintergrund<br />
liegenden Schloss führt, auf der das Regentenpaar<br />
steht, um auf die Pferde zu steigen. Links davon<br />
eine große Brunnenanlage mit zahlreichen Skulpturen.<br />
Der Künstler hat neben südlichen Hafenansichten mit<br />
eleganten Gesellschaften auch Parklandschaften mit<br />
ähnlicher Figurenstaffage gemalt, jedoch sind diese<br />
meist besonders fein ausgeführte Gemälde, wie das<br />
vorliegende, eher selten auf dem Markt zu finden.<br />
Eine vergleichbare Darstellung ist im RKD unter der<br />
Nr. 110212 zu finden.<br />
Provenienz:<br />
H. von Schoen (verso laut Etiketten), wohl der<br />
bayerische Diplomat Hans von Schoen (1876-1969);<br />
Belgische Privatsammlung.<br />
(1410958) (18)<br />
ABRAHAM JANSZ STORCK,<br />
1635 AMSTERDAM – 1710 IBID.<br />
PALACE PARK WITH FOUNTAIN<br />
AND ELEGANT COMPANY<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
33.5 x 48 cm.<br />
Signed “A Storck” lower left.<br />
A similar depiction is listed at the RKD under no.<br />
110212.<br />
Provenance:<br />
H. von Schoen (according to labels on the reverse),<br />
probably referring to Bavarian diplomat Hans von<br />
Schoen (1876 - 1969).<br />
Private collection, Belgium.<br />
€ 20.000 - € 30.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />
145
146 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
368<br />
PHILIPP PETER ROOS,<br />
GENANNT „ROSA DA TIVOLI“,<br />
UM 1655 FRANKFURT AM MAIN – 1706 ROM, ZUG.<br />
Der Künstler war der Sohn des Malers Johann Heinrich<br />
Roos (1631-1685). Ausgebildet wurde er zunächst von<br />
seinem Vater und ab 1677 in Rom von dem Kirchenmaler<br />
Giacinto Brandi (1621/23-1691), seinem Schwiegervater.<br />
Roos hat oft Ölbilder von Hirten und Herden in<br />
Landschaften gemalt. Nach häufigerem Wohnungs<br />
Tivoli nieder, wo er die Tiere seiner eigenen Herde<br />
zeichnete.<br />
Gemäldepaar<br />
ARKADISCHE LANDSCHAFTEN MIT TIEREN<br />
PHILIPP PETER ROOS,<br />
ALSO KNOWN AS “ROSA DA TIVOLI“,<br />
CA. 1655 FRANKFURT ON THE MAIN – 1706 ROME,<br />
ATTRIBUTED<br />
A pair of paintings<br />
ARCADIAN LANDSCAPES WITH ANIMALS<br />
Oil on canvas.<br />
137 x 158 cm.<br />
€ 14.000 - € 18.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Öl auf Leinwand.<br />
137 x 158 cm.<br />
In breitem, ornamental verzierten Rahmen.<br />
Jeweils in eine sonnendurchflutete, hügelige Landschaft<br />
eingebettet mehrere Tiere, deren Pinselduktus<br />
mit dem des Philipp Peter Roos (Rosa da Tivoli) ident ist.<br />
(1410241) (13)<br />
Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />
147
369<br />
RÖMISCHE SCHULE DES 18. JAHRHUNDERTS<br />
STILLLEBEN MIT FRÜCHTEN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
77,5 x 97,5 cm.<br />
Im dekorativen vergoldeten Rahmen.<br />
In Waldlandschaft, vor und auf dem mit Figurenfries<br />
versehenen Sockel einer in die Höhe ragenden Säule,<br />
die sorgsam wiedergegebenen Früchte. Zu erkennen<br />
sind u. a. mehrere Feigen, Äpfel, helle und dunkle<br />
Weintraubenrispen, teils mit zur Seite und einem nach<br />
oben rankendem Weinlaubzweig, ein paar Kirschen und<br />
Pflaumen sowie zwei große Kürbisse. Durch die feine<br />
Lichtinszenierung werden diverse Früchte und ihre<br />
wiederspiegelnden Glanzlichter besonders hervorgehoben.<br />
Harmonische Darstellung in zurückhaltender<br />
Farbigkeit.<br />
(1401622) (18)<br />
€ 4.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
148 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
370<br />
GIAMBETTINO CIGNAROLI,<br />
1706 VERONA – 1770, ZUG.<br />
Der Maler war Schüler des Antonio Balestra (1666-<br />
1740) und widmete sich hauptsächlich religiösen Motiven,<br />
mit wenigen Ausnahmen. Überlieferungsgemäß<br />
soll Kaiser Joseph II nach seinem Besuch Veronas<br />
diesen Künstler den ersten Maler Europas genannt<br />
haben.<br />
ANTONIUS UND KLEOPATRA<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
120 x 90 cm.<br />
In à jour gearbeitetem, bronzierten Rahmen mit<br />
geschliffenem Spiegelbesatz.<br />
Vor dunklem Grund die Darstellung der Figuren, eine<br />
junge Dame mit Perlschmuck, wohl als Kleopatra<br />
identifizierbar, mit dahinter sichtbarem, in eine Richtung<br />
weisenden bärtigen Mann. Vor ihr eine Dienerfigur<br />
beim Heranbringen weiterer Geschmeide.<br />
(14007612) (13)<br />
GIAMBETTINO CIGNAROLI,<br />
1706 VERONA – 1770, ATTRIBUTED<br />
ANTONIUS AND CLEOPATRA<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
120 x 90 cm<br />
€ 10.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
150 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
371<br />
LEONARDO COCCORANTE,<br />
1680 NEAPEL – UM 1750, ZUG.<br />
Coccorante war ein bedeutender Vertreter der Ruinenlandschaft<br />
bzw. der Ruinencapricci. Seine Werke unterscheiden<br />
sich jedoch stilistisch entschieden von den<br />
römischen Malern wie Ricci oder Piranesi, denn Coccorante<br />
wirkte weit früher, und steht damit eigentlich<br />
am Beginn dieses Genres. Er studierte zunächst in<br />
Neapel unter Nicola Carissa und dem Flamen Jan<br />
Frans van Bloemen (1662-1749), war dann Mitarbeiter<br />
von Viviano Codazzi. Zusammen mit Angelo Maria<br />
Costa (1670-1721) wandte er sich allerdings den bühnenbildartigen<br />
Capricci zu, die damals europaweit sehr<br />
gefragt waren. Das Studium schloss er bei Gabriele<br />
Richiardelli ab. Bald zählte er zu den erfolgreichsten<br />
Malern dieses Genres in seiner Heimatstadt. Zahlreiche<br />
Werke seiner Hand, die sich in neapolitanischen Sammlungen<br />
finden, bestätigen dies. Erstmals hat Oreste<br />
Ferrari (1954) und dann Sergio Ortolani (1970) auf die<br />
Bedeutung des Malers hingewiesen. Zudem wurde<br />
er weithin bekannt und gewürdigt durch die Ausstellung<br />
der neapolitanischen Malerei des Settecento<br />
1979 und die darauf folgenden Erkenntnisse von Nicola<br />
Spinosa und Leonardo di Mauro. Was den Erfolg Coccorantes<br />
betrifft, so wissen wir, dass er im Künstlerkreis<br />
für Carlo di Borbone, König beider Sizilien wirkte, so<br />
etwa für Dekorationen im Palazzo Reale di Caserta,<br />
anlässlich der Vermählung Karls VII mit Maria Amalia<br />
von Sachsen, 1738. Darüber hinaus sind zahlreiche<br />
seiner Werke nach Frankreich, Spanien und England<br />
gegangen, wie beispielsweise in öffentliche Sammlungen:<br />
Museo Regionale Agostino Pepoli (Trapani),<br />
Pinacoteca del Castello Sforzesco (Mailand), Louvre,<br />
Musée départemental de l‘Oise (Beauvais), Museum<br />
Grenoble, The Lowe Art Museum (Coral Gables, Florida),<br />
sowie Honolulu Museum of Art.<br />
ARCHITEKTURCAPRICCIO<br />
Öl auf Leinwand.<br />
195 x 120 cm.<br />
In vergoldetem Rahmen.<br />
Von erhöhtem Standpunkt Blick auf den Eingang eines<br />
am Meer gelegenen, palastartigen Gebäudes mit<br />
Rundbögen und fantasievoll gestalteten Säulen, deren<br />
Kapitelle teils aus floralen Mustern, teils aus zusammengerollen<br />
Veluten bestehen. Den oberen Abschluss<br />
des palastartigen Gebäudes bildet eine Balustrade,<br />
auf der zum Teil fantasievoll gestaltete Vasen stehen.<br />
Im unteren mittleren Bereich des Gebäudes ist zudem<br />
ein Fenster zu erkennen, vor dem ein weiß-blauer<br />
Sonnenschutz befestigt ist. Im Vordergrund zwei<br />
Männer im Gespräch, von denen ein in gelbem Gewand<br />
gekleideter Mann mit blauer Kopfbedeckung<br />
direkt aus dem Bild schaut. Dahinter am Uferrand<br />
zwei Männer, die auf das weite Meer blicken, in dem<br />
rechtsseitig auf einer ins Meer ragenden Landzunge<br />
diverse Gebäuderuinen zu erkennen sind, vor bergigem<br />
Hintergrund. Der Palast unter hohem hellblauen<br />
Himmel mit wenigen Wolken im warmen, teils gelblichen<br />
Licht der untergehenden Sonne. Die fantasievolle<br />
Idee der Palast- und Ruinengestaltung sowie das<br />
gelb-bräunliche Mauerwerk sind für den italienischen<br />
Künstler typische Markenzeichen.<br />
(1401701) (2) (18)<br />
LEONARDO COCCORANTE,<br />
1680 NAPLES – CA. 1750, ATTRIBUTED<br />
ARCHITECTURE CAPRICCIO<br />
Oil on canvas.<br />
195 x 120 cm.<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />
151
372<br />
PIETRO ANTONIO ROTARI,<br />
1707 VERONA – 1762 SANKT PETERSBURG, ZUG.<br />
Rotari war Schüler des Antonio Balestra (1666-1740)<br />
und ging zwei Jahre nach Venedig, um Werke von<br />
Tiziano Vecellio (1485/89-1576) und Paolo Veronese<br />
(1528-1588) zu kopieren, ab 1728 widmete er sich dem<br />
Studium der Antike in Rom bei Francesco Trevisani<br />
(1656-1746). Zu seinen Aufenthalten gehört auch die<br />
Werkstatt des Francesco Solimena (1657-1747), wo er<br />
bis 1734 blieb. Seine Versuche, sich am französischen<br />
Hof zu bewerben waren vergeblich, umso erfolgreicher<br />
jedoch sein Wirken als Hofmaler des sächsischen Kurfürsten<br />
und polnischen Königs August III in Dresden.<br />
Auch in Sankt Petersburg erhielt er den Titel des Hofmalers<br />
unter Peter III und Katharina II. 50 seiner russischen<br />
Frauenbildnisse stiftete die Zarin Elisabeth der<br />
russischen Akademie der Künste, über 350 solcher<br />
Gemälde kamen ins Kabinett der Moden und Grazien<br />
im Peterhof.<br />
MÄDCHEN MIT RUSSISCHER PELZMÜTZE<br />
Öl auf Leinwand.<br />
44,5 x 34,5 cm.<br />
Verso alter Aufkleber mit Künstlernennung.<br />
In vergoldetem Rahmen.<br />
Vor dunklem Hintergrund das Portrait einer jungen Frau<br />
mit Kopfbedeckung, roten Ohrringen und pelzverbrämter<br />
gelblicher Jacke. Mit ihren dunklen Augen blickt sie<br />
liebevoll den Betrachter an. Vereinzelt Retuschen.<br />
Anmerkung:<br />
Während seines Aufenthaltes in Russland zwischen<br />
1756-1762 fertigte Rotari zahlreiche Portraits von<br />
Privatpersonen an, die die Bewunderung von Kunstkennern<br />
erregten. (1410122) (18)<br />
€ 7.500 - € 9.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
152 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
373<br />
FRANCISCO DE GOYA,<br />
1746 FUENDETODOS, ARAGÓN –<br />
1828 BORDEAUX, ZUG.<br />
JUNGES MÄDCHEN MIT TAMBURIN<br />
Öl auf Leinwand.<br />
57,5 x 45 cm.<br />
Im Halbbildnis nach rechts, der Kopf mit lachendem<br />
Gesicht, den Nacken leicht zurückgeworfen, mit einer<br />
roten Quastenhaube über langem schwarzen Haar.<br />
Bekleidet mit einem grünsamtenen, reich mit Fransen<br />
und Quasten bestickten Kleid sowie mit einer weißen<br />
Seidenscherpe mit Goldfransen. Der Hintergrund in<br />
Art einer Hauswand, von oben beleuchtet, nach unten<br />
hin verschattet.<br />
Die hohe Qualität des Bildes lässt durchaus an eine<br />
Arbeit des berühmten Künstlers denken. Darunter der<br />
Gesichtsausdruck mit dem nahezu karikaturhaft überzeichnetem<br />
Lächeln des hübschen Mädchens und<br />
den übergroßen Augen, desweiteren auch die Pinseltechnik<br />
im Glanz der Kleidung. Als Vergleich ist Goyas<br />
Gemälde „Majas auf dem Balkon“ (nach 1805), befindlich<br />
im Metropolitan Museum, New York.<br />
(1411693) (11)<br />
FRANCISCO DE GOYA,<br />
1746 FUENDETODOS, ARAGÓN –<br />
1828 BORDEAUX, ATTRIBUTED<br />
YOUNG GIRL PLAYING THE TAMBOURINE<br />
Oil on canvas.<br />
57.5 x 45 cm.<br />
The painting’s high quality would definitely suggest<br />
the famous artist’s involvement: the pretty girl’s facial<br />
expression with caricature-like smile and her oversized<br />
eyes and also the brushwork in the highlights of<br />
her clothes. For comparison see Goya's painting Majas<br />
on a Balcony (after 1805) held at the Metropolitan<br />
Museum of Art, New York.<br />
€ 12.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />
153
374<br />
FAUSTINO BOCCHI,<br />
1659 BRESCIA – 1741, ZUG.<br />
FRÖHLICHE GESTALTEN AN EINEM FLUSS<br />
VOR STADTKULISSE<br />
FAUSTINO BOCCHI,<br />
1659 BRESCIA – 1741, ATTRIBUTED<br />
CHEERFUL FIGURES BY A RIVER IN FRONT<br />
OF A CITY LANDSCAPE<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
57 x 72,5 cm<br />
Ungerahmt.<br />
Im Zentrum dieser figurenreichen Darstellung ein auf<br />
dem Fluss mit Liliputanern besetztes Boot, das aus<br />
einem Kürbis besteht. Darin sitzend wohl ein elegantes<br />
Brautpaar mit weiteren Figuren in höfischer Kleidung,<br />
teils mit grau-weißen Allongeperücken. Weitere kleine<br />
Boote begleiten das Kürbisboot. Eine Figur auf der<br />
Bedachung des Bootes hält einen großen roten Pilz<br />
oberhalb des Paares, quasi wie einen Baldachin. Dicht<br />
gedrängt am Ufer und auf einem Gebäude links bejubeln<br />
zahlreiche Figuren die Bootsfahrt, die an eine<br />
Fahrt des Dogen in Venedig an einem Festtag erinnert.<br />
Im Hintergrund schemenhaft eine lange Stadtmauer,<br />
mit dahinterliegenden Gebäuden unter abendlichem<br />
Himmel, in dem der Mond hinter einem Wolkenbank<br />
zu sehen ist. Humorige, detailreiche Darstellung in der<br />
typischen Manier des Künstlers, in dessen Werken der<br />
Kürbis auch als Turm oder sonstiges Gebäude auftaucht.<br />
Am unteren rechten Rand berieben, sowie an<br />
kleiner Stelle am unteren Teil des Bootes.<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
57 x 72.5 cm.<br />
Unframed.<br />
€ 12.000 - € 18.000 (†)<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Anmerkung:<br />
Das Werk des in Brescia tätigen und wohl unter<br />
Angelo Everardi (1647-1680) ausgebildeten Malers<br />
vereint Einflüsse der Bamboccianti wie auch der<br />
flämischen Malerei hinsichtlich der Sujets und der<br />
naturalistischen Wiedergabe. Bocchi hatte sich auf<br />
die bei seinen Zeitgenossen sehr beliebten Darstellungen<br />
von Zwergen und Liliputaner spezialisiert -<br />
eine Mode, die sich nicht nur in der Malerei wiederfindet,<br />
sondern auch in der Literatur, denkt man an<br />
die vier Bände von Gullivers Reisen von Jonathan<br />
Swift, die ab 1726 in London erschienen. (1402421)<br />
(18)<br />
154 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />
155
375<br />
GIUSEPPE BERNARDINO BISON,<br />
1762 – 1844<br />
LAGUNEN-CAPRICCIO MIT KUPPELBAU<br />
AUF EINER INSEL<br />
Öl auf Leinwand.<br />
35,5 x 69 cm.<br />
Beigegeben eine Expertise von Dario Succi, Gorizia,<br />
14. November 2001, in Kopie.<br />
Das in einer Ausstellung bereits präsentierte Gemälde<br />
zeigt eine kleine Laguneninsel, darauf ein phantasievoll<br />
erdachter Bau mit Tempelfassade und Kuppel, von<br />
Bäumen romantisch umgeben. Hier hat sich die späte<br />
venezianische Vedutenmalerei mit der Phantastik der<br />
Capricci des vorangegangenen Jahrhunderts vermählt.<br />
Für Bison ist dies als geradezu typisch zu nennen,<br />
wirkte er doch, nach seinem Studium bei Giovanni<br />
Antonio Canal, alsbald zusammen mit dem Theatermaler<br />
Gian Antonio Selva (1751-1819) und wurde<br />
selbst zu einem gesuchten Bühnenmaler an den<br />
Opernhäusern von Treviso, Gorizia, Triest und Venedig.<br />
Erst um 1830 ging er nach Mailand an die Accademia<br />
di Belle Arti di Brera.<br />
Provenienz:<br />
Privatsammlung.<br />
GIUSEPPE BERNARDINO BISON,<br />
1762 – 1844<br />
LAGOON CAPRICCIO WITH DOMED STUCTURE<br />
ON AN ISLAND<br />
Oil on canvas.<br />
35.5 x 69 cm.<br />
Accompanied by an expert’s report by Dario Succi,<br />
Gorizia, 14 November 2001, in copy.<br />
Provenance:<br />
Private collection.<br />
Notes:<br />
The painting was exhibited at the “Museo Civico<br />
Gianni Bellini” Sarnico (Assiciazione Amici della<br />
Pinacoteca), described in the catalogue, and<br />
illustrated.<br />
Literature:<br />
Davide Dotti (ed.), Vedute e Capricci del ‘600 e<br />
‘700 Lombarda e Veneto. (con la collaborazione<br />
dell’Accademia Carrara di Bergamo), cat no. 22,<br />
p. 52.<br />
€ 12.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Anmerkung:<br />
Das Gemälde wurde im Museo Civico „Gianni Bellini“<br />
Sarnico (Assiciazione Amici della Pinacoteca) ausgestellt<br />
sowie im Katalog beschrieben und abgebildet.<br />
Literatur:<br />
Francesco Guardi, Paesaggi, Vedute e Capricci del<br />
‘600 e ‘700 Lombarda e Veneto, Davide Dotti (Hrsg.),<br />
Silvana 2007, Kat. Nr. 22., S. 52. (1411197) (4) (11)<br />
156 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
376<br />
PAOLO ANESI,<br />
1697 ROM – 1773 EBENDA, KREIS DES<br />
BLICK AUF DIE TIBERINSEL IN ROM<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
48 x 98 cm.<br />
In dekorativem Rahmen.<br />
Auf dem Gemälde ist in der Mitte des Vordergrundes<br />
auf dem breiten Tiber ein großes Floss zu sehen, das<br />
schwer beladen ist mit Gepäck und einigen Figuren.<br />
Zwei Flößer bemühen sich, dieses anzutreiben. Im<br />
Hintergrund die Tiberinsel, von der aus jeweils zur Seite<br />
eine große Brücke geht. Rechtsseitig rechts ragt inmitten<br />
der Häuser von Rom die prächtige Kuppel des<br />
Petersdoms heraus. Darstellung unter blauen Himmel<br />
mit großen Wolkenformationen in zurückhaltender<br />
Farbgebung.<br />
Anmerkung:<br />
Paolo Anesi war zusammen mit Andrea Locatelli<br />
(1695-1741), Paolo Monaldi (um 1710-1779) und<br />
Alessio Demarchis (1684-1752) einer der bedeutendsten<br />
Landschaftsmaler der römischen Künstlerszene<br />
des 18. Jahrhunderts<br />
(1400768) (18)<br />
PAOLO ANESI,<br />
1697 ROME – 1773 IBID., CIRCLE OF<br />
VIEW OF THE TIBER ISLAND IN ROME<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
48 x 98 cm.<br />
Notes:<br />
Alongside Andrea Locatelli (1695 - 1741), Paolo Monaldi<br />
(ca. 1710 - 1779) and Alessio Demarchis (1684 - 1752),<br />
Paolo Anesi was one of the most important landscape<br />
painters of the Roman art scene of the 18th century.<br />
€ 20.000 - € 30.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />
157
377<br />
JOHANN RICHTER,<br />
AUCH „GIOVANNI RICHTER“,<br />
1665 STOCKHOLM – 1745 VENEDIG<br />
Richter begab sich 1697 von Schweden in die Lagunenstadt,<br />
wo er alsbald Arbeiten für Sammlerkreise<br />
schuf. 1717 ist er bereits durch ein Schreiben des Veronesers<br />
Antonio Balestra dokumentiert. Richter stand<br />
in der Maltradition des Luca Carlevarijs (1663/65-<br />
1729/31), bei dem er anfänglich gelernt hatte. Bekannt<br />
geworden ist er durch zahlreiche Venedig ansichten.<br />
VENEDIGVEDUTE MIT SAN PIETRO DI CASTELLO<br />
UND DER CHIESA PATRIARCALE<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
37,2 x 53,5 cm.<br />
In vergoldetem, ornamental verzierten Rahmen.<br />
Beigegeben ein Gutachten von Dario Succi, Gorizia, in<br />
Kopie.<br />
Das angebotene Gemälde zeigt im Querformat den<br />
Blick auf die venezianische Insel Castello, die als die<br />
allererste befestigte Siedlung Venedigs überhaupt gilt.<br />
So stand bereits im 7. Jahrhundert eine Kirche, im 15.<br />
Jahrhundert die erste Kathedrale der Lagunenstadt.<br />
Erst Napoleon erwirkte für die Basilika von San Marco<br />
den Kathedraltitel. Der leicht schiefe Campanile, aus<br />
Istrischem Kalkstein und ab 1482 von Mauro Codussi<br />
errichtet, dominiert das Bildzentrum, ist jedoch etwas<br />
nach rechts verschoben. Zusammen mit der Fassade,<br />
die von der Sonne erhellt wird und von links diagonal<br />
in das Bild einleitet, bildet er den eigentlichen Inhalt<br />
des Gemäldes. Für die Fassade lieferte Andrea Palladio<br />
erste Umbauentwürfe, doch nach dem Tod des<br />
Auftraggebers führte Francesco Smeraldi die Arbeiten<br />
aus. Die Staffage mit Schiffen und Lastkähnen, die mit<br />
zeitgenössisch gekleideten Frauen besetzt sind und<br />
den Blick des Betrachters in das Bildgeschehen einführen,<br />
belebt die Darstellung. Francesco Guardi hatte<br />
ebenfalls eine Ansicht dieses Sestiere geschaffen und<br />
dabei den schief stehenden Turm besonders betont.<br />
Succi datiert in dem Gutachten die Entstehung dieses<br />
Gemäldes in die 1730er-Jahre.<br />
Literatur:<br />
Vgl. Rodolfo Pallucchini, La pittura nel Veneto. Il Settecento,<br />
Bd. I, 1994-1996, S. 192.<br />
Vgl. Areli Marina, From the Myth to the Margins: The<br />
Patriarchs Piazza at San Pietro di Castello in Venice,<br />
in: Renaissance Quarterly, Nr. 64 (2011), S. 353-429.<br />
Vgl. Herbert Rosendorfer, Kirchenführer Venedig,<br />
Leipzig 2013, S. 146-149.<br />
Vgl. Ennio Concina, Piero Codato, Vittorio Pavan:<br />
Kirchen in Venedig, München 1996.<br />
(1410771) (4) (13)<br />
JOHANN RICHTER,<br />
ALSO KNOWN AS “GIOVANNI RICHTER”,<br />
1665 STOCKHOLM – 1745 VENICE<br />
VENICE VEDUTA WITH SAN PIETRO DI CASTELLO<br />
AND CHIESA PATRIARCALE<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
37.2 x 53.5 cm.<br />
Accompanied by an expert‘s report by Dario Succi,<br />
Gorizia, dating the painting to the 1730s, in copy.<br />
The painting on offer for sale in this lot shows a landscape<br />
view of the Venetian Island of Castello, which was<br />
the very first fortified settlement in Venice. Francesco<br />
Guardi also created a view of this district, emphasizing<br />
the leaning tower. Succi dates this painting to the<br />
1730s.<br />
Literature:<br />
cf. Rodolfo Pallucchini, La pittura nel Veneto. Il Settecento,<br />
1994-1996, vol. I., p. 192.<br />
cf. Areli Marina, From the myth to the margins: The<br />
patriarch‘s piazza at San Pietro di Castello in Venice,<br />
in: Renaissance Quarterly, no. 64 (2011), pp. 353-<br />
429.<br />
cf. Herbert Rosendorfer, Kirchenführer Venedig,<br />
Leipzig 2013, pp. 146-149.<br />
cf. Ennio Concina, Piero Codato, Vittorio Pavan,<br />
Kirchen in Venedig, Munich 1996.<br />
€ 15.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
158 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
378<br />
APOLLONIO FACCHINETTI,<br />
AUCH GENANNT „DOMENICHINI“,<br />
TÄTIG 1715 – 1770, ART DES<br />
Apollonio Facchinetti, nach dem Vornamen seines<br />
Vaters Domenico (1669-1743) auch Domenichini genannt,<br />
war ehemals als „Meister der Fondazione<br />
Langmatt“ bekannt geworden. Dreizehn Veduten der<br />
Langmatt-Stiftung in Baden haben nach Vorschlag von<br />
Dario Succi zu einer Benennung des Malers geführt.<br />
Sein Name wurde entdeckt durch die Korrespondenz<br />
zwischen dem britischen Minister Sir John Strange und<br />
dem venezianischen Gemäldeagenten Maria Sasso.<br />
Als Vedutist widmete sich Apollonio wohl ausschließlich<br />
der Stadt Venedig. Vermutlich war er ein Schüler<br />
Carlevaris (1663/65-1729/31), Francesco Albottos<br />
(1721/22-1757), oder Michele Giovanni Marieschis<br />
(1696/1710-1743). Der Zeitraum zwischen 1740 und<br />
1750, in dem Giovanni Antonio Canal, genannt „Canaletto“<br />
(1697-1768) sich in England aufhielt, kam Apollonio<br />
zugute, war er nun, bei den Reisenden der<br />
Grand Tour mit seinen Veduten äußerst beliebt. Bei<br />
etlichen Ausstellungen wurde die Anerkennung der<br />
im Stilvergleich stehenden Werke an Apollonio immer<br />
präziser.<br />
VENEDIGVEDUTE MIT DER KIRCHE<br />
SANTA MARIA DI NAZARETH<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
46 x 72,5 cm.<br />
In vergoldetem, ornamental reliefierten Rahmen.<br />
Beigegeben ein Gutachten von Emilio Negro, Bologna,<br />
in Kopie.<br />
Der Canal Grande mit ruhiger Oberfläche, auf der sich<br />
die umliegenden Gebäude spiegeln. Mehrere bemannte<br />
Gondeln sind zu sehen. Der Blick gleitet über<br />
den Canal Grande auf die Fassade der Kirche Santa<br />
Maria di Nazareth, umgangssprachlich Santa Maria<br />
degli Scalzi genannt. Die Kirche Santa Lucia, die heute<br />
nicht mehr existiert, wurde 1861 im Zuge des Bahnhofsbaus<br />
abgerissen, der heute den Namen der Kirche<br />
trägt. An der Stelle der ehemaligen Kirche befindet sich<br />
heute der Piazzale Roma. In dieser Hinsicht ist das<br />
Gemälde von hoher denkmalpflegerischer und stadthistorischer<br />
Bedeutung. Besonders hervorzuheben<br />
ist die Detailausführung der Fassadenausstattung der<br />
Kirche Santa Maria, die die Nischenfiguren und die<br />
Giebelplastik zeigt. Auch zeitgenössische Details, wie<br />
der blaue, von oben herabschwingende Portalvorhang,<br />
der leicht zur Seite geschoben ist, verdienen<br />
Beachtung.<br />
(1410774) (4) (13)<br />
APOLLONIO FACCHINETTI,<br />
ALSO KNOWN AS “DOMENICHINI”,<br />
ACTIVE 1715 – 1770, STYLE OF<br />
VENICE VEDUTA WITH CHURCH OF<br />
SANTA MARIA DI NAZARETH<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
46 x 72.5 cm.<br />
In gilt frame with ornamental reliefs.<br />
Accompanied by an expert‘s report by Emilio Negro,<br />
Bologna, in copy.<br />
€ 20.000 - € 30.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />
159
379<br />
GIOVANNI ANTONIO CANAL,<br />
GENANNT „CANALETTO“,<br />
1697 VENEDIG – 1768 EBENDA, NACHFOLGE DES<br />
CAPRICCIO EINER PALASTLOGGIA<br />
MIT FIGURENSTAFFAGE<br />
Öl auf Leinwand.<br />
132,2 x 93,5 cm.<br />
In vergoldetem Prunkrahmen.<br />
Bei dem Gemälde handelt es sich nicht eigentlich um<br />
ein „Capriccio“, dazu ist das Gesamtgegenständliche<br />
zu entschieden realistisch, die architektonischen Einzelheiten<br />
zu detailgenau gezeigt, wie wir dies eben bei<br />
Werken Canalettos kennen. Dennoch ist hier möglicherweise<br />
eine Fantasiearchitektur ins Bild gesetzt,<br />
die vom Innern einer hohen, von Säulen getragenen<br />
Loggia mit Blick auf eine Parkmauer in ungewöhnlicher<br />
Weise auch die Raumdecke der Loggia in einem Halbbogen<br />
offen zeigt. Solche fantastischen Architekturideen<br />
sind uns von Stichen des Piranesi geläufig. Der<br />
Wechsel von Schatten im Raum und hellem, im Sonnenlicht<br />
stehendem Gebäude verleiht dem Gemälde<br />
eine attraktive Spannung. Man scheint die südlichsommerliche<br />
Temperatur zu spüren, bei der die Staffagefiguren<br />
sich sämtlich im Schatten aufhalten.<br />
Höchst originell hierbei die Personen auf der oberen<br />
Emporenbalustrade, von der ein großes Velum herabhängt,<br />
wie ebenso der schräg im unteren Raum<br />
hängende ovale Goldrahmen oder die extrem lang herunterhängende<br />
Laterne links im Bild.<br />
Die Darstellung ist weitgehend identisch mit einem<br />
1765 geschaffenen Werk Canalettos, mit Museumsbetitelung<br />
„Colonnade Opening onto the Courtyard of<br />
a Palace“ im Cannon Hall Museum, bei Barnsley in<br />
South Yorkshire (56 x 42 cm.)<br />
Eine weitere Version („Perspektive mit Porticus“) in<br />
kleineren Abmessungen (42 x 32,5) befindet sich in der<br />
Sammlung Carmen Thyssen Nationalmuseum Thyssen-Bornemisza,<br />
Inv.Nr. CTB 1981.39, dort mit variierenden<br />
Einzelheiten einer ausführlicher geschilderten<br />
Staffage, mit einem Bettler, einem Mann mit Kind sowie<br />
Hühnern in der Loggia, die Parkmauer ist anders<br />
dargestellt, anstelle der Vase mit Figuren bekrönt.<br />
Ferner ist eine weitere Darstellung bei Stephen Ongpi<br />
Fine Art bekannt geworden, ausgeführt in Gouache<br />
und Feder, mit Aufschrift „Anto. Canale“, in den Abmessungen<br />
36,4 x 28,7 cm, erstmals 1919 im Petit<br />
Palais, Paris, ehem. Slg. Luigi Albertini, Rom, zusammen<br />
mit dem dazugehörigen Ölbild ausgestellt.<br />
Canaletto, in Europa längst bekannt, wurde am 11.<br />
September 1763 in die 1750 gegründete venezianische<br />
Akademie aufgenommen, und hatte dazu ein Musterbeispiel<br />
seines Könnens einzureichen, das sich heute<br />
in der Galleria dell´Accademia in Venedig befindet. Das<br />
Bildthema, von dem mehrere Versionen existieren,<br />
dessen Darstellung auch Giovanni Antonio Guardi<br />
(1698/99-1760) zu einem seiner Bilder inspiriert hat,<br />
ist 1765, also in der nämlichen Zeit entstanden, in der<br />
Canaletto sich erneut wieder Gegenständen seiner<br />
Heimatstadt zuwandte.<br />
So reiht sich das vorliegende Gemälde in die bereits<br />
bekannten Versionen ein, zum Teil auch von der Werkstatt<br />
geschaffen, die weitgehend Detailunterschiede<br />
erkennen lassen.<br />
Literatur:<br />
Vgl. Ettore Modigliani, Capolavori veneziani del’700<br />
ritornati in Italia, in: Dedalo. Rassegna d’Arte diretta<br />
da Ugo Ojetti, Mailand/ Rom 1924-1925.<br />
Vgl. Terisio Pignatti, Il Museo Correr di Venezia: Dipinti<br />
del XVII e XVIII Secolo, Venedig 1960.<br />
Vgl. W. G. Constable, Canaletto. Giovanni Antonio<br />
Canal 1697-1768, Oxford 1962, Vol.1, S. 155.<br />
Vgl. Lionello Puppi, L’opera completa del Canaletto,<br />
Mailand 1968.<br />
Vgl. André Corboz, Canaletto: Una Venezia immaginaria,<br />
Mailand 1985, Vol.2, S. 768-769.<br />
Vgl. Dario Succi, Capricci Veneziani del Settecento,<br />
Turin 1988.<br />
Vgl. Jane Martineau and Andrew Robison (Ed.), The<br />
Glory of Venice: Art in the Eighteenth Century, Ausstellungskatalog,<br />
National Gallery London, 29. Januar<br />
- 23. April 1995, London 1994. A.R.<br />
(1370321) (11)<br />
GIOVANNI ANTONIO CANAL,<br />
ALSO KNOWN AS “CANALETTO”,<br />
1697 VENICE – 1768 IBID., FOLLOWER OF<br />
CAPRICCIO OF A PALACE LOGGIA<br />
WITH FIGURE STAFFAGE<br />
Oil on canvas.<br />
132.2 x 93.5 cm.<br />
The painting is not actually a “capriccio” as the overall<br />
objective is too decidedly realistic for that, and the<br />
architectural details are shown with too much detail,<br />
as is typical of Canaletto´s works. Nevertheless, an<br />
imaginary architecture is possibly depicted here. From<br />
the inside of a high loggia supported by columns with<br />
a view of a park wall, it also shows the open ceiling<br />
of the loggia in a semi-arch in an unusual way. Such<br />
fantastic architectural ideas are familiar from engravings<br />
by Piranesi. The alternation of shadows in the<br />
room and a bright building standing in the sunlight<br />
gives the painting an attractive tension. One appears<br />
to feel the southern summer temperature, in which<br />
the staffage figures are all in the shade. The people on<br />
the upper gallery balustrade, from which a large veil is<br />
hanging, are highly original, as is the oval gold frame<br />
hanging diagonally in the lower room or the extremely<br />
long hanging lantern on the left of the painting. The<br />
depiction is largely identical to a work by Canaletto<br />
from 1765, titled Colonnade Opening onto the Courtyard<br />
of a Palace in Cannon Hall Museum, South Yorkshire<br />
(<strong>Part</strong> of Barnsley Museums, 56 x 42 cm). Another<br />
version (Perspective with Porticus) with smaller dimensions<br />
(42 x 32.5) is held at the Carmen Thyssen Collection<br />
(Thyssen-Bornemisza National Museum, inv.<br />
no. CTB 1981.39), there with varying details of a more<br />
detailed figure staffage including a beggar, a man with<br />
a child and chickens in the loggia. The park wall is also<br />
depicted differently, surmounted by figures instead of<br />
a vase. Another illustration by Stephen Ongpin, Fine<br />
Art, is known, executed in gouache and pen, with the<br />
inscription “Anto. Canale” (36.4 x 28.7 cm), exhibited<br />
for the first time in 1919 in the Petit Palais, Paris, formerly<br />
Coll. Luigi Albertini, Rome, together with the<br />
accompanying oil painting. Canaletto, long known in<br />
Europe, was admitted to the Venetian Academy<br />
founded in 1750 on 11 September 1763, and he had<br />
to submit a model example of his skills, which is now<br />
held at the Galleria dell’Accademia in Venice. The subject<br />
of the painting, of which there are several versions<br />
and whose depiction also inspired Guardi to create<br />
one of his paintings, was created in 1765, i.e. at the<br />
same time that Canaletto was again turning to subjects<br />
from his hometown. Thus, the present painting<br />
aligns with the already known versions, in part also<br />
created by the workshop, which largely show differences<br />
in detail.<br />
€ 30.000 - € 50.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
160 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
380<br />
JOSEF HEINTZ D. J.,<br />
1600 AUGSBURG – 1678 VENEDIG, NACHFOLGE DES<br />
DIE CACCIA DEI TORI<br />
Öl auf Leinwand. Altdoubliert.<br />
73 x 91 cm.<br />
In reliefverziertem Rahmen.<br />
Es ist eine Eigenart Josef Heintz d.J., dass in seinem<br />
Werk ein gewisser Eklektizismus vorherrscht, der einem<br />
gleichzeitigen Interesse an verschiedenen Stilen<br />
geschuldet ist, und der Tatsache, dass sich sein Schaffen<br />
mitunter auch an der jeweilig herrschenden Mode<br />
orientierte. So sind einerseits noch stark dem Manierismus<br />
verpflichtete Werke seiner Hand bekannt, andererseits<br />
dem durch den Dänen Bernardo Keilhau<br />
(1624-1687) in die Lagunenstadt eingeführten Naturalismus<br />
verpflichtete Werke, während gerade das hier<br />
angebotene Gemälde mit der Stierjagd im Campo San<br />
Polo von dem farcenhaften Impetus des Callot erfüllt<br />
ist – dadurch erhielt er auch den Beinamen „pittore di<br />
più pennelli“.<br />
Dargestellt ist hier die Jagd auf die Stiere auf dem<br />
Campo di San Polo. Es ist das beliebteste, aber auch<br />
das blutigste tradtionelle venezianische Fest, das<br />
während des Karnevals zelebriert wurde. Es war eine<br />
Hatz auf Stiere und oft auch Ochsen, zu denen die<br />
eingesetzten Hunden speziell ausgebildet wurden.<br />
Stiere, die sich losrissen, konnten unter den umherstehenden<br />
Schaulustigen eine – nicht immer ungewollte<br />
– Panik hervorrufen, die bei Zuschauern, die das<br />
Treiben auf Balkonen und von Fenstern aus beobachteten,<br />
natürlich ausblieb und in Belustigung umschlug.<br />
(1411141) (3) (13)<br />
JOSEPH HEINTZ THE YOUNGER,<br />
1600 AUGSBURG – 1678 VENICE, FOLLOWER OF<br />
THE CACCIA DEI TORI<br />
Oil on canvas. <strong>Old</strong> relining.<br />
73 x 91 cm.<br />
Depiction of the bull hunt in Campo di San Polo. It is<br />
the most popular, but also the bloodiest traditional<br />
Venetian festival celebrated during the carnival.<br />
€ 7.500 - € 9.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
381<br />
GIACOMO GUARDI,<br />
1764 – 1835, ZUG.<br />
BLICK ÜBER DEN CANAL GRANDE ZUR INSEL<br />
SAN GIORGIO MAGGIORE<br />
Öl auf Leinwand.<br />
38 x 53,5 cm.<br />
Blick auf die Insel mit der Kirche San Giorgio Maggiore<br />
und dem Gebäudekomplex eines Benediktinerklosters,<br />
dessen Gründung ins 10. Jahrhundert zurückreicht.<br />
Der Kirchenbau, ab 1565 von Andrea Palladio aufgeführt,<br />
zählt mit seiner markanten Fassade zu den Wahrzeichen<br />
der Lagunenstadt, und wurde zu einem beliebten<br />
Motiv Venedigs, das nahezu alle Vedutisten,<br />
wie G. Guardi oder Tironi, bis ins 19. Jahrhundert dokumentiert<br />
haben.<br />
(1411146) (3) (11)<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
162 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
382<br />
APOLLONIO FACCHINETTI,<br />
AUCH GENANNT „DOMENICHINI“,<br />
TÄTIG 1740 – 1770<br />
Apollonio Facchinetti, nach dem Vornamen seines<br />
Vaters Domenico (1669-1743) auch Domenichini genannt,<br />
war ehemals als „Meister der Fondazione Langmatt“<br />
bekannt geworden. Dreizehn Veduten der Langmatt-Stiftung<br />
in Baden haben nach Vorschlag von Dario<br />
Succi zu einer Benennung des Malers geführt. Sein<br />
Name wurde entdeckt durch die Korrespondenz zwischen<br />
dem britischen Minister Sir John Strange und<br />
dem venezianischen Gemäldeagenten Maria Sasso.<br />
Als Vedutist widmete sich Apollonio wohl ausschließlich<br />
der Stadt Venedig. Vermutlich war er ein Schüler<br />
Carlevaris (1663/65-1729/31), Francesco Albottos<br />
(1721/22-1757), oder Michele Giovanni Marieschis<br />
(1696/1710-1743). Der Zeitraum zwischen 1740 und<br />
1750, in dem Giovanni Antonio Canal, genannt „Canaletto“<br />
(1697-1768) sich in England aufhielt, kam Apollonio<br />
zugute, war er nun, bei den Reisenden der Grand<br />
Tour mit seinen Veduten äußerst beliebt. Bei etlichen<br />
Ausstellungen wurde die Anerkennung der im Stilvergleich<br />
stehenden Werke an Apollonio immer präziser.<br />
APOLLONIO FACCHINETTI,<br />
ALSO KNOWN AS “DOMENICHINI”,<br />
ACTIVE 1740 – 1770<br />
LANDSCAPE WITH VILLAS AND BUILDINGS ON<br />
THE BANKS OF THE BRENTA CANAL<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
43.5 x 71.5 cm.<br />
Literature:<br />
Dario Succi, Dipinti di antichi maestri italiani, no. 51.<br />
€ 16.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
LANDSCHAFT MIT VILLEN UND BAUTEN AM UFER<br />
DES BRENTA KANALS<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
43,5 x 71,5 cm.<br />
In dekorativem Rahmen.<br />
Blick auf einen breiten Weg, auf dem zwei Kutschen<br />
vorbeifahren an mehreren Gebäuden und einem<br />
pracht vollen Palazzo mit hoher Treppe. Rechtsseitig<br />
der Brenta, an dessen Ufer zwei Frauen im Gespräch<br />
und ein Angler zu erkennen sind, sowie mehrere Enten<br />
und Schwäne auf dem Wasser. Darstellung in der<br />
Manier des Künstlers.<br />
Literatur:<br />
Dario Succi, Dipinti di antichi maestri italiani, Nr. 51.<br />
(1411651) (18)<br />
Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />
163
383<br />
GIOVANNI MIGLIARA,<br />
1785 ALESSANDRIA – 1837 MAILAND, ZUG.<br />
Italienischer Architektur- und Historienmaler. Studium<br />
an der Accademia di Belle Arti di Brera Mailand. 1804<br />
für das Teatro Carcano tätig und für die Scala. 1822<br />
Professur an der Brera Akademie. 1833 Hofmaler für<br />
König Albert von Sardinien. Sein Werk dokumentiert,<br />
dass er vor allem auch in Rom und Venedig gewirkt hat.<br />
VENEZIANISCHES CAPRICCIO MIT BAUWERKEN<br />
DES ANDREA PALLADIO<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
60 x 73 cm.<br />
Verso mit alten Etiketten.<br />
In imposantem vergoldeten Louis XV-Rahmen.<br />
Beigegeben ein Gutachten von Xavier Goyet, Spezialist<br />
für Altmeister der venezianischen Schule des 18.<br />
Jahrhunderts, Marseille, 10. Dezember 2002 in Kopie,<br />
in dem Goyet das angebotene Werk der Hand des<br />
Giovanni Migliara zuschreibt.<br />
Die bedeutende Komposition zeigt gleich mehrere<br />
Besonderheiten: dem Canal Grande mit seinen Gondeln<br />
und der Figurenstaffage, die einen Rückgriff in das 18.<br />
Jahrhundert verrät, wird eine Brücke zugedacht, die<br />
so nie ausgeführt wurde. Es handelt sich um die Rialtobrücke,<br />
für deren Ausführung Andrea Palladio (1508-<br />
1580) nicht den Zuschlag erhielt. Neben Antonio da<br />
Ponte nach dessen Plänen die heute uns gut bekannte<br />
Brücke 1588 gebaut wurde, reichten nämlich auch<br />
Michelangelo und Andrea Palladio Entwürfe ein. In<br />
seinem Buch Quattro libri dell ‘architettura befindet<br />
sich auf einer Doppelseite die hier dargestellte Brücke;<br />
Palladio beschreibt auf S. 239: „Sie hätte ausgezeichnet<br />
an den Ort gepasst, an dem sie hätte errichtet werden<br />
sollen, nämlich die Mitte einer Stadt, die zu den<br />
größten und edelsten in Italien zählt und die das Zentrum<br />
vieler anderer Städte ist. Aus allen Teilen der<br />
Welt kommen die Menschen dorthin, um Handel zu<br />
treiben. [...] Um der Größe und Würde jener Stadt zu<br />
dienen, entwarf ich auf der Brücke drei Straßen, jene<br />
in der Mitte breit und schön, jene an den Seiten etwas<br />
schmaler. Auf der einen wie der anderen Seite der<br />
besagten Straßen ordnete ich Läden an, sodass sechs<br />
Reihen entstanden wären. Darüber hinaus errichtete<br />
ich an den Brückenenden und in der Mitte - also über<br />
dem Hauptbogen – Loggien, die den Händlern dazu<br />
gedient hätten, einander zu treffen und Geschäfte zu<br />
machen, und die dem Ganzen größere Zweckmäßigkeit<br />
und Schönheit verliehen hätten. [...] Es sollte<br />
nicht als Neuerung angesehen werden, auf Brücken<br />
Loggien zu errichten, denn auch die Aelius Brücke in<br />
Rom [...] war in der Antike mit Loggien bestückt, die<br />
mit bronzenen Säulen und anderem wunderbaren<br />
Schmuck verziert waren.“ Neben der nicht ausgeführten<br />
Rialtobrücke malte Migliara auch zwei existierende<br />
Palladiobauten aus Vicenza, sodass Palladios architektonisches<br />
ausgeführtes und nicht ausgeführtes<br />
Erbe in einem Gemälde kulminiert: Es handelt sich<br />
um den Palazzo Chiericati links und die sogenannte Basilica<br />
Palladiana rechts. In dem angebotenen Gemälde<br />
bezieht sich Migliara eng auf das Gemälde von Canaletto<br />
von ca. 1755 mit den Maßen 58 x 82 cm, das in<br />
der Galleria Nazionale Di Parma verwahrt wird. So<br />
wird in unserem Werk nicht nur der große Architekt<br />
Palladio und sein Rückbezug auf die Antike, sondern<br />
auch der bedeutende Maler Canaletto gewürdigt, zwei<br />
Künstler, die Migliara sicherlich vorbildhaft schätzte.<br />
Provenienz:<br />
Sammlung Granier, Toulouse.<br />
Galerie Christian Dumartin, Manoir de Beauvais,<br />
Ligré, Centre-Val de Loire, 2002.<br />
Anmerkung:<br />
Le Manoir de Beauvais wurde im 16. und 17. Jahrhundert<br />
errichtet und befindet sich in Ligré im<br />
Centre-Val de Loire (siehe Abb.).<br />
Literatur:<br />
Zu der dargestellten nicht ausgeführten Rialto-Brücke<br />
über den Canal Grande siehe den Entwurf, in: Andrea<br />
Palladio, Die vier Bücher zur Architektur. Nach der<br />
Ausgabe Venedig 1570, Basel 1993, 13. Kapitel.<br />
Vgl. Mary Pittaluga, Le „vedute veneziane“ di Giovanni<br />
Migliara, in: Arte veneta, 1954, S. 334-337.<br />
Vgl. Lucia Fornari Schianchi, Galleria Nazionale<br />
di Parma – Catalogo delle opere, Mailand 2000.<br />
Vgl. Hubert Huse, Palladio am Canal Grande, in:<br />
Städel Jahrbuch NF. VII, 1979, S. 61-99.<br />
Vgl. Arturo Mensi, Giovanni Migliara: 1785-1837,<br />
Alessandria 1935.<br />
Vgl. Cinisello Balsamo, Giovanni Migliara: viaggio<br />
in Italia, Mailand 2019.<br />
Vgl. Daniela Causa, Giovanni Migliara, Alessandria<br />
2006.<br />
Vgl. Sandra Pinto, L‘Ottocento: Ciovanni Migliara<br />
e Antonio Maria Viecha – un artista e un mecenate<br />
alessandrini alle origini della Pinacoeteca, Alessandria<br />
1986. (1410071) (13)<br />
GIOVANNI MIGLIARA,<br />
1785 ALESSANDRIA – 1837 MILAN, ATTRIBUTTED<br />
VENETIAN CAPRICCIO WITH BUILDINGS<br />
BY ANDREA PALLADIO<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
60 x 73 cm.<br />
<strong>Old</strong> labels on the reverse.<br />
In impressive gilt Louis XV frame.<br />
Accompanied by an expert‘s report by Xavier Goyet,<br />
<strong>Old</strong> <strong>Master</strong>s specialist of the Venetian School of the<br />
18th century, Marseille, 10 December 2002, in copy.<br />
He identifies Giovanni Migliara as the creator of the<br />
painting on offer for sale in this lot.<br />
The important composition shows several special<br />
features: The Grand Canal, with its gondolas and the<br />
figural staffage hinting at a return to the 18th century<br />
and is dedicated to a bridge that was never constructed<br />
in this design. It is a design for the Rialto Bridge by<br />
Andrea Palladio (1508 - 1580) for which he was not<br />
awarded the contract. In addition to the unbuilt Rialto<br />
Bridge, Migliara also painted two existing Palladio<br />
buildings from Vicenza, so that Palladio‘s architectural<br />
legacy, both built and unbuilt, culminates in one<br />
painting: namely the Palazzo Chiericati on the left and<br />
the Basilica Palladiana on the right.<br />
Provenance:<br />
Granier collection, Toulouse.<br />
Galerie Christian Dumartin, Manoir de Beauvais,<br />
Ligré, Centre-Val de Loire, 2002.<br />
€ 40.000 - € 60.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Manoir de Beauvais, Ligré<br />
Plan für die Rialto-Brücke, Andrea Palladio, Die vier<br />
Bücher zur Architektur. Nach der Ausgabe Venedig<br />
1570, Kapitel 13<br />
164 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />
165
383 A<br />
FRANCESCO SALVATOR FONTEBASSO,<br />
1707 VENEDIG – 1769 EBENDA<br />
RÖMISCHER KAISER BEI DER HULDIGUNG<br />
DER APHRODITE<br />
Öl auf Leinwand.<br />
138 x 98 cm.<br />
In dekorativem Rahmen.<br />
Beigegeben eine Expertise mit Zuschreibung an<br />
den Künstler von Dr. Federica Spadotto, 25. November<br />
2022, in Kopie.<br />
Dr. Spadotto sieht in dem vorliegenden Gemälde ein<br />
Werk in einer Schnittstelle zur Figurenmalerei im Zusammenhang<br />
mit politischen Feierlichkeiten. Im Vordergrund<br />
ein kniender Kaiser mit Hermelinmantel und<br />
goldener Krone, übliche Attribute Karls des Großen,<br />
die später von Künstlern auf die Herrscher der klassischen<br />
Antike ausgedehnt wurden. Er huldigt der großen<br />
goldenen Skulptur der Aphrodite auf einem opulenten<br />
Sockel im Tempel von Pafios auf Zypern, der<br />
von gedrehten, reich verzierten Säulen umgeben ist.<br />
Im Hintergrund vor grau wiedergegebenen Gebäuden<br />
und einer Art Fahnenmast, die an einen Obelisken erinnert,<br />
zahlreiche Figuren, teils mit Turbanen. Die dargestellten<br />
Fruaen in edlen langen Kleidern könnten<br />
zum Teil als Priesterinnen der Göttin verstanden werden,<br />
die somit die Darstellung des Tempels bestätigen.<br />
Qualitätvolle Malerei in der Manier und Farbigkeit<br />
des Künstlers.<br />
Francesco Fontebasso, der bei Sebastiano Ricci in die<br />
Lehre ging, aber stark von Giovanni Battista Tiepolo<br />
beeinflusst war, wurde zu einem der führenden<br />
Künstler im Venedig des 18. Jahrhunderts und war ein<br />
gefragter Maler von Fresken und großen Historienbildern.<br />
In seiner frühen Karriere verbrachte er kurze Zeit<br />
in Bologna und Rom, bevor er in seine Heimatstadt<br />
Venedig zurückkehrte. Wahrscheinlich kam er um<br />
1730 zum ersten Mal mit Tiepolos Werk in Berührung,<br />
als er die Fresken im Palazzo Patriarcale in Udine sah<br />
- eine Begegnung, die Fontebassos Werk in eine entscheidende<br />
neue Richtung lenken sollte. Dies zeigte<br />
sich in seinem ersten großen Auftrag in Venedig, dem<br />
der Familie Manin für I Gesuiti, der 1734 ausgeführt<br />
wurde, als sein Ruf bereits so weit gewachsen war,<br />
dass er eine Schule eröffnen konnte. In den folgenden<br />
Jahrzehnten erhielt er zahlreiche Aufträge von Mitgliedern<br />
der venezianischen Aristokratie, und 1761 wurde<br />
er auf Einladung der Kaiserin Katharina II nach Sankt<br />
Petersburg eingeladen, wo er fast zwei Jahre lang<br />
blieb und an Projekten für den Winterpalast und andere<br />
kaiserliche Paläste arbeitete. Nach seiner Ernennung<br />
zum Professor an der kaiserlichen Kunstakademie<br />
in Sankt Petersburg kehrte er am Ende seiner<br />
glanzvollen Karriere nach Venedig zurück und wurde<br />
1768 Principe der Accademia Veneziana.<br />
Provenienz:<br />
Europäische Privatsammlung. (1402125) (18)<br />
FRANCESCO SALVATOR FONTEBASSO,<br />
1707 VENICE – 1769 IBID.<br />
ROMAN EMPEROR WORSHIPPING APHRODITE<br />
Oil on canvas.<br />
138 x 98 cm.<br />
Accompanied by an expert‘s report identifying the artist<br />
by Dr Federica Spadotto, 25 November 2022, in copy.<br />
Provenance:<br />
Private collection, Europe.<br />
€ 20.000 - € 30.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
166 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
384<br />
CHRISTIAN DIETRICY, EIGENTLICH<br />
„CHRISTIAN WILHELM ERNST DIETRICH“,<br />
1712 WEIMAR – 1774 DRESDEN, ZUG.<br />
KAIN UND ABEL<br />
Öl auf Leinwand.<br />
48 x 64 cm.<br />
Die Bibellegende wird hier dramatisch vorgestellt, an<br />
einem abschüssigen Hang in felsiger Landschaft. Der<br />
Brudermörder Kain blickt entsetzt auf zu Gott, der im<br />
Licht erscheint, umgeben von drohenden Wolken,<br />
während Abel am Boden liegt.<br />
Dietrichs Werk zeigt Beispiele aus allen Themenbereichen<br />
der Malerei seiner Zeit, befördert durch Reisen<br />
nach Italien, wie auch der Beschäftigung mit der altholländischen<br />
Malerei. Von Winckelmann höchst geschätzt,<br />
erfuhren seine Bilder europaweites Interesse.<br />
Bei dem Gemälde handelt es sich laut Recherchen<br />
von Dr. Alexander Rauch um ein wiederentdecktes<br />
Werk Dietrichs. Das lange verschollene Bild wurde<br />
bereits 1761 von dem Graveur Jean Daullé (1703-<br />
1763) in einem Stich „Cain et Abel“ veröffentlicht. Am<br />
Unterrand der seitenverkehrten Stichdarstellung „Peint<br />
par Dietricy, Peintre de la Cour de Saxe“ sowie rechts<br />
„Grave par J. Daullé, Graveur du Roy 1761“. – “A Paris<br />
chez Daullé Graveur du Roy, Quai des Augustins.“.<br />
Laut Beschriftung war das Gemälde Dietrichs im Besitz<br />
des damals in Paris tätigen deutschen Malers Johann<br />
Anton de Peters (1725-1795), Hofmaler des Prinzen<br />
Charles de Lorraine, Gouverneur der Niederlande.<br />
Wiederum nach dem Stich von Daullé entstand eine<br />
weitere, nahezu identische Darstellung als Farblithografie<br />
– daher nun seitenrichtig – in der Bibelausgabe<br />
von Joseph Franz von Allioli, dort mit dem Vermerk<br />
„Nach einem Original von Dietrich“. Gott in den Wolken<br />
allerdings – neben weiteren Abänderungen – sehr unterschiedlich<br />
neu konzipiert.<br />
Das Gemälde in der für Dietrich zu erwartenden, hohen<br />
meisterlichen Qualität und in tadelloser Erhaltung.<br />
A.R.<br />
Literatur:<br />
Vgl. Petra Schniewind Michel, Christian Wilhelm<br />
Ernst Dietrich, München 2012.<br />
(1400765) (11)<br />
€ 4.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
168 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
385<br />
VENEZIANISCHER MEISTER<br />
DES 18. JAHRHUNDERTS<br />
DIE HEILIGE MARIA MAGDALENA<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
62 x 48,5 cm.<br />
In dekorativem, vergoldetem Rahmen.<br />
In gemaltem Hochoval das Halbbildnis der Maria<br />
Magdalena als Büßerin an einem Tisch, auf dem ein<br />
aufgeschlagenes Buch liegt. Sie trägt ein weiß-blaues<br />
Gewand, das ihre linke Schulter frei lässt, über dem<br />
die welligen blonden Strähnen ihres langen Haares<br />
herabhängen. In ihren Händen hält sie mit leicht tränenden<br />
Augen einen Totenschädel, neben dem am<br />
linken Bildrand das Salbgefäß als ihr Attribut zu erkennen<br />
ist. Durch den Lichteinfall werden insbesondere<br />
ihr zartes Inkarnat, ihre Hände, das Buch und ihr goldener<br />
Nimbus hervorgehoben. Qualitätvolle Malerei<br />
mit gekonnter Licht- und Schattengestaltung.<br />
(1410592) (18)<br />
SCHOOL OF VENICE,<br />
18TH CENTURY<br />
SAINT MARY MAGDALENE<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
62 x 48.5 cm.<br />
€ 10.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />
169
386<br />
GIOVANNI BATTISTA TIEPOLO,<br />
1696 VENEDIG – 1770 MADRID, KREIS DES<br />
VARIANTE ZUM GASTMAHL DER CLEOPATRA<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
91 x 123 cm.<br />
Ungerahmt.<br />
Dem Fresko Tiepolos im Palazzo Labbia entweder vorausgehend<br />
oder folgend, zeigt die hier angebotene<br />
Darstellung hinter einer à jour gearbeiteten und reliefierten<br />
Brüstung mehrere Musikanten beim Spiel ihrer<br />
Instrumente. Hinter ihnen werden Pilastervorlagen<br />
einer architektonischen Struktur gezeigt, die auch im<br />
Palazzo Labbia gezeigt werden, bei der Version in der<br />
National Gallery in Melbourne jedoch fehlen.<br />
Literatur:<br />
Vgl. Roger Fry, Cleopatra´s Feast by G. B. Tiepolo, The<br />
Burlington Magazine, Bd. 63, Nr. 366.<br />
Vgl. Everett Fahy, Tiepolo´s Meeting of Antony and<br />
Cleopatra, The Burlington Magazine, Bd. 113, Nr. 825,<br />
Venetian Painting.<br />
Vgl. Keith Christiansen, Giambattista Tiepolo 1696-<br />
1770, Museo Del Settecento Veneziano, Ausstellungskatalog,<br />
5. September - 9. Dezember 1996 und im<br />
Metropolitan Museum of Art, New York, 22. Januar<br />
- 27. April 1997, New York 1996. (1411291) (3) (13)<br />
€ 7.000 - € 9.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
387<br />
GIOVANNI BATTISTA TIEPOLO,<br />
1696 VENEDIG – 1770 MADRID, WERKSTATT DES<br />
Gemäldepaar<br />
BUSSE, DEMUT UND WAHRHEIT<br />
sowie<br />
MUT UND GERECHTIGKEIT<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
39 x 46,5 cm.<br />
Die Darstellungen zeigen Deckenbild-Eckpartien aus<br />
dem Kapitelsaal in der Scuola Grande dei Carmini,<br />
Venedig, im Sestiere Dorsoduro, für den Tiepolo von<br />
1739 bis 1749 die Bilder schuf. Dabei handelt es sich<br />
um an die Decke montierte Ölgemälde.<br />
Die beiden vorliegenden Gemälde entsprechen inhaltlich<br />
zweien von den vier Eckbildern des Saales (ca.<br />
240 x 240 cm.), dessen großes Hauptbild 1749 als<br />
letztes eingefügt wurde, mit der Darstellung der Maria,<br />
die dem Heiligen Simon Stock das Scapulier überreicht.<br />
Sämtliche begleitende Teilbilder stellen Allegorien dar.<br />
Hier die Themen „Mut und Gerechtigkeit“, sowie<br />
„Buße, Demut und Wahrheit“. Dabei ist die „Buße“<br />
mit gebräuntem Gesicht mit einem Kreuz gezeigt, die<br />
„Demut“ in Weiß mit einem Lamm, die „Wahrheit“<br />
hält ein Sieb.<br />
Im Gegenstück ist der „Mut“ als weibliche Allegorie<br />
vorgestellt, die sich an eine Säule als Symbol der<br />
Stärke lehnt, während die „Gerechtigkeit“ das Schwert<br />
hält. Putten in Wolken bzw. auf gemaltem Gebälk bereichern<br />
die Gruppen. Die Ecken in den vorliegenden<br />
Gemälden sind in Braun abgesetzt, und unterscheiden<br />
sich von den Abgrenzungen an der Raumdecke<br />
durch Stuckrahmungen.<br />
Dabei ist zu beobachten, dass zudem etliche Details<br />
nicht der Ausführung im Saal entsprechen. So zeigen<br />
die Deckenbilder je eine große rundbogige Abgrenzung,<br />
während dies bei den vorliegenden kleinen Vorlagen<br />
noch nicht berücksichtigt ist. Auch unterscheidet<br />
sich in dem erstgenannten Bild die Darstellung des<br />
Architektur-Gesimses wesentlich von der Ausführung:<br />
der in der großen Ausführung gemalte Perlstab fehlt<br />
hier, ebenso der Kopf unterhalb des Gesimsvorsprungs<br />
rechts. Im Deckenbild ist links unten auf dem Stein<br />
die Datierung „1744“ zu sehen.<br />
Auch im Gegenstück sind einige Unterschiede zur<br />
Deckenbild-Ausführung zu erkennen. Die Lichtführung<br />
auf dem ockerfarbenen Kleid der Justitia ist wesentlich<br />
auf „Zacken“ reduziert, den roten Quasten an der<br />
Hellebarde fehlen noch die Quasten. Die vorliegenden<br />
Unterschiede zwischen den beiden Ölbildern sind<br />
vielfältig und lassen darauf schließen, dass es sich<br />
hierbei nicht um bloße Kopien der Deckenbilder handelt.<br />
Vielmehr ist anzunehmen, dass diese Werke als<br />
Vorlagen für die endgültige Ausführung dienten. Die in<br />
den Bildern erkennbaren, scharf gezeichneten, dunklen<br />
Begrenzungslinien unterstützen diese Annahme<br />
zusätzlich. Angesichts des enormen Aufgebots an<br />
Malern in der Werkstatt von Tiepolo ist es nahezu unmöglich,<br />
präzise Zuordnungen zu treffen. Es ist jedoch<br />
anzunehmen, dass für die Erstellung solcher Vorlagen<br />
lediglich die engsten Vertrauten des Meisters in Betracht<br />
gezogen wurden.<br />
(1411591) (11)<br />
€ 8.000 - € 10.000 (†)<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
170 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />
171
388<br />
UBALDO GANDOLFI,<br />
1728 – 1781<br />
HERKULES TRIUMPHIERT ÜBER<br />
DIE LERNÄISCHE HYDRA<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
112,6 x 156,5 cm.<br />
In teils à jour gearbeitetem Rahmen.<br />
Beigegeben eine Expertise von Donatella Biagi Maino,<br />
vom 28. Dezember 2010 sowie eine von Mina Gregori,<br />
vom 14. August 2008, jeweils in Kopie.<br />
Gandolfi lernte und arbeitete in Bologna und steht am<br />
Ende der großen emilianischen Tradition der Zeichenkunst,<br />
die in den Caracci und seinem Bruder Gaetano<br />
kulminierte. Ubaldo Gandolfi fixierte sich auf eine genaue<br />
figurative Darstellung, die mit einer leichten malerischen<br />
Note verschmolz. Das vorliegende Werk, das<br />
die zweite der sieben Arbeiten des Herkules darstellt,<br />
zeigt Ubaldos Begabung der realistischen Darstellung<br />
der menschlichen Gestalt. Die Szene zeigt Herkules,<br />
der sich ausruht, nachdem er die Hydra besiegt hat,<br />
ein neunköpfiges Ungeheuer, das in einem Sumpf in<br />
der Nähe von Lerna hauste und die Landbewohner<br />
terrorisierte. Das Thema war in der Bologneser Tradition<br />
weit verbreitet, da es den Künstlern eine dramatische<br />
Gelegenheit bot, die nackte männliche Gestalt darzustellen<br />
und gleichzeitig dem Betrachter eine ansprechende<br />
metaphorische Darstellung des Triumphs des<br />
Guten über das Böse zu bieten.<br />
UBALDO GANDOLFI,<br />
1728 – 1781<br />
HERCULES TRIUMPHS OVER<br />
THE LERNEAN HYDRA<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
112.6 x 156.5 cm.<br />
Accompanied by an expert’s report by Donatella Biagi<br />
Maino, 28 December 2010 and by Mina Gregori, dated<br />
14 August 2008, each in copy.<br />
Provenance:<br />
Sotheby’s New York, 26 January 2017, lot 239.<br />
€ 70.000 - € 90.000 (†)<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Provenienz:<br />
Sotheby‘s New York, 26. Januar 2017, Lot 239.<br />
(1381867) (13)<br />
172 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />
173
389<br />
GASPAR PEETER VERBRUGGEN D. J.,<br />
1664 ANTWERPEN – 1730<br />
JUNGE FRAU MIT PUTTO UND BLUMENGIRLANDE<br />
Öl auf Leinwand. Wachsdoulbiert.<br />
89,5 x 139,7 cm.<br />
In teilebonisiertem Rahmen.<br />
Beigegeben ein Gutachten im Original von Dr. Klaus<br />
Ertz, Lingen, 24. März 2022.<br />
Vor einer angedeuteten hügeligen Landschaft mit<br />
wolkenverhangenem Himmel eine Parkvase mit gerippter<br />
Wandung und tordierten Profilen. Daneben ein<br />
Putto mit ausgestellten Flügeln ein mächtiges Blumenbouquet<br />
haltend, das in der Parkvase seinen Widerhall<br />
findet und auch von der Dame, die als Flora gesehen<br />
werden kann, sanft berührt wird. Diese ebenso zart<br />
wie die Blütenblätter und verlegen aus dem Bild hinausblickend.<br />
Ertz, der das Gemälde im Original untersuchen<br />
konnte, kommt in seinem Gutachten zu dem<br />
Schluss, dass es in den 1690er Jahren in Antwerpen<br />
gemalt worden sein muss. Wie im Antwerpen des 17.<br />
Jahrhunderts üblich, wurden den Stillleben Verbruggens<br />
meist Figuren anderer Maler hinzugefügt, was<br />
als gängige Arbeitsteilung gewertet werden kann; in<br />
diesem Fall jedoch erkennt Ertz auch in der Figur das<br />
Werk Verbruggens selbst, der sie im Stil des Peter<br />
Ykens angefertigt hat, während sie wunderbar zu den<br />
großen Blüten im Stil des Jean-Baptist Monnoyer passe.<br />
(1411402) (13)<br />
GASPAR PEETER VERBRUGGEN THE YOUNGER,<br />
1664 ANTWERP – 1730<br />
YOUNG WOMAN WITH PUTTO AND<br />
FLOWER GARLAND<br />
Oil on canvas. Wax relining.<br />
89.5 x 139.7 cm.<br />
Accompanied by an original expert‘s report by<br />
Dr Klaus Ertz, Lingen, 24 March 2022.<br />
€ 15.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
174 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />
175
390<br />
GIOVANNI STANCHI,<br />
1608 – 1673<br />
GOLDFARBENE VASE MIT<br />
GROSSEM BLUMENSTRAUSS<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
99,5 x 74 ,5 cm.<br />
In dekorativem, vergoldeten Rahmen.<br />
Beigegeben ein Gutachten von Prof. Alberto Cottino,<br />
Torino, 1. Februar 2024, in Kopie.<br />
Vor braunem Hintergrund, der nach rechts aufhellt,<br />
auf einer Platte stehend, eine glänzende Metallvase<br />
mit Maskaron und einem plastisch ausgearbeiteten<br />
Putto; darin das hochragende prächtige Blumenarrangement,<br />
unter anderem aus Rosen, Lilien, Pfingstrosen,<br />
Ackerwinde, Tulpen und Iris. Das Gemälde ist<br />
von raffinierter Eleganz und hat eine pastose, sowie<br />
klare brillante Farbpalette, bei der durch den Lichteinfall<br />
von links die rechte Seite der Blumen im Schatten<br />
liegt. Prof. Cottino hält das Gemälde für ein reifes<br />
Werk des Künstlers.<br />
(1410162) (3) (18)<br />
GIOVANNI STANCHI,<br />
1608 – 1673<br />
GOLD-COLOURED VASE WITH LARGE FLORAL<br />
BOUQUET<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
99.5 x 74.5 cm.<br />
Accompanied by an expert’s report by Professor<br />
Alberto Cottino, Turin, 1 February 2024, in copy. Professor<br />
Cottino considers the painting a mature work<br />
by the artist.<br />
€ 12.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
176 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
391<br />
CHARLES-AMÉDÉE-PHILIPPE VAN LOO,<br />
1719 – 1795<br />
GALANTE BADESZENE<br />
Öl auf Holz.<br />
37 x 50 cm.<br />
Links unten signiert und datiert „1736“.<br />
Verso Aufkleber von Christie´s.<br />
Das Gemälde zeigt eine für das französische Rokoko<br />
typische Verschmelzung von galanter Szenerie mit bekannten<br />
Mythenmotiven der Antike. Obschon hier im<br />
Bild alle Attribute für das Thema „Venus im Bade“ fehlen,<br />
wird es doch damit assoziiert. Dieser Kunstkniff<br />
wurde auch von Malern wie Boucher oder Fragonard<br />
angewandt.<br />
Hier wird eine junge Frau von zwei Mädchen beim<br />
Bad neben einem Steinbrunnen umsorgt. Während ihr<br />
eines der Mädchen eine Wasserschüssel reicht, zieht<br />
das andere ein Tuch über die nackte Schönheit, um<br />
sie vor fremden Blicken zu schützen. Doch der Bildbetrachter<br />
soll den unerlaubten Blick genießen. Hier<br />
wird an das Thema der badenden Venus erinnert, dennoch<br />
wird die Wiedergabe der Aktdarstellung dadurch<br />
nur gerechtfertigt.<br />
Der Maler studierte bei seinem Vater in Turin und Rom,<br />
erhielt bald Auszeichnungen und kam 1748 an den<br />
Hof Friedrichs des Großen, wo er zehn Jahre wirkte.<br />
Während des Siebenjährigen Krieges zog er in seine<br />
Heimat, kehrte er alsbald an den Preußischen Hof zurück<br />
und schuf etwa das Deckenbild im Potsdamer<br />
Schloss.<br />
Provenienz:<br />
Sammlung Edmond de Rothschild.<br />
Galerie Sakura, Paris. (1410992) (11)<br />
CHARLES–AMÉDÉE–PHILIPPE VAN LOO,<br />
1719 – 1795<br />
GALLANT BATHING SCENE<br />
Oil on panel.<br />
Signed and dated “1736“ lower left.<br />
Label by Christie’s on the reverse.<br />
Provenance:<br />
Edmond de Rothschild collection.<br />
Galerie Sakura, Paris.<br />
€ 15.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />
177
392<br />
GERARDUS VAN SPAENDONCK,<br />
1746 – 1822<br />
Van Spaendonck zählt zu jenen Künstlern, die eine in<br />
Holland mit Jan van Huysum bereits höchst ausgereifte<br />
Blumenmalerei nach Frankreich brachten. Er studierte<br />
in den 1670-er Jahren bei Willem Herreyns an der Antwerpener<br />
Akademie, begab sich jedoch 1769 nach<br />
Paris, wo er zum Miniaturmaler am Hof ernannt wurde.<br />
1786 war er Kabinett-Hofmaler von Marie Antoinette.<br />
Sein außergewöhnliches Können zog zahlreiche<br />
Schüler in sein Atelier. 1804 erhielt er den Orden der<br />
Ehrenlegion.<br />
GROSSER BLUMENSTRAUSS IN EINER STEINVASE<br />
MIT FRÜCHTEN, NESTGELEGE UND SCHNECKE<br />
Öl auf Leinwand.<br />
69,5 x 57,5 cm.<br />
Das Gemälde besticht nicht allein durch die Vielfalt<br />
der Blumen und Kleintiere, vielmehr auch durch die<br />
Eleganz der Farbwahl und der hohen Ästhetik der gesamten<br />
Bildwirkung.<br />
(1402262) (11)<br />
€ 8.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
178 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
393<br />
FRANZÖSISCHE SCHULE DES 18. JAHRHUNDERTS<br />
BACCHANAL<br />
FRENCH SCHOOL, 18TH CENTURY<br />
BACCHANAL<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
95 x 126 cm.<br />
In vergoldetem Rahmen.<br />
Unter blauem Himmel eine fröhliche Gesellschaft<br />
beim Feiern vor weiter bergiger Landschaft. Linksseitig<br />
ein Faun und eine Nymphe beim Tanz. In der Mitte auf<br />
einem Wagen, gezogen von zwei Löwen, wohl die sitzende<br />
Ariadne, in die sich der Weingott Bacchus verliebt<br />
und die er zu seiner Braut auserkoren hatte, wohl<br />
auf dem Weg zu ihm. Begleitet wird sie von weiteren<br />
Nymphen, zum Teil mit Früchten und Blumen. Im<br />
Himmel ein Puttipaar, von denen einer einen schweren<br />
Früchtekorb trägt. Figurenreiche Darstellung in zurückhaltender<br />
Farbgebung.<br />
(14007625) (18)<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
95 x 126 cm.<br />
€ 4.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
180 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
394<br />
BALTHASAR BESCHEY,<br />
1708 ANTWERPEN – 1776 EBENDA<br />
VENUS UND ADONIS<br />
Öl auf Holz.<br />
50 x 47 cm.<br />
Links unten signiert „B Beschey f.“<br />
Die schöne Venus in weißem Gewand, das eine Brustseite<br />
freilässt und gold glänzendem Umhang neben<br />
Adonis vor einem Felsenvorsprung sitzend, der sie<br />
liebevoll anblickt und umarmt. Im Hintergrund rechts<br />
auf einer Anhöhe, unterhalb eines kleinen Wasserlaufs<br />
sitzend ein Flöte blasender Pan. Linksseitig des Paars<br />
ein kleiner, zartblühender Rosenstrauch. Qualitätvolle<br />
Darstellung des berühmten Liebespaares der römischen<br />
Mythologie. In einem leicht hochovalen bemalten<br />
vergoldeten Rahmen, auf dem am oberen Rand<br />
eine kleine Schnecke und ein Schmetterling, sowie<br />
am unteren Rand ein weiterer Schmetterling zu erkennen<br />
sind. Das ganze auf einer bemalten braunen<br />
quadratischen Platte, an deren unterer linken und rechten<br />
Seite jeweils ein Eichhörnchen zu erkennen ist.<br />
(1410954) (18)<br />
BALTHASAR BESCHEY,<br />
1708 ANTWERP – 1776 IBID.<br />
VENUS AND ADONIS<br />
Oil on panel.<br />
50 x 47 cm.<br />
Signed “B Beschey f.” lower left.<br />
€ 18.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />
181
395<br />
MALER DES 18. JAHRHUNDERTS<br />
PORTRAIT EINER ELEGANTEN DAME<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
Im Hochoval 75 x 60,5 cm.<br />
In dekorativem, rechteckigen Rahmen.<br />
Vor dunklem Hintergrund die junge Dame in einem<br />
weißen Untergewand, das am Kragen mit Spitze<br />
verziert ist, einem rosanen Übergewand und einem<br />
Pelz, der über ihrer linken Schulter herabhängt und<br />
durch eine wertvolle Brosche mit der anderen Pelzseite<br />
verbunden ist. Sie hat lockiges graues Haar, in das<br />
Perlenschmuck eingearbeitet ist; mit ihren dunklen<br />
Augen blickt sie leicht seitlich interessiert aus dem<br />
Bild heraus.<br />
(1400763) (18)<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
182 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
396<br />
HENDRIK FRANS VAN LINT,<br />
1684 ANTWERPEN – 1763 ROM<br />
Hendrik Frans van Lint wird in Antwerpen als Sohn<br />
des Historienmalers Pieter van Lint (1609-1660) und<br />
dessen zweiter Frau Anna Moeren geboren. Da sein<br />
Vater starb als er erst 6 Jahre alt war, wurde van Lint<br />
1696 Lehrling bei Peeter van Bredael, einem Maler von<br />
italianisierenden Landschaften. Van Lint blieb nicht, um<br />
seine Lehre zu beenden, sondern ging zwischen 1697<br />
und 1700 nach Rom. 1697 trat van Lint den Bentvueghels<br />
bei, einer Vereinigung von hauptsächlich<br />
niederländischen und flämischen Künstlern, die in<br />
Rom arbeiteten. Bei den Bentvueghels war es üblich,<br />
sich einen ansprechenden Spitznamen zuzulegen.<br />
Van Lints Name war „Lo Studio“. Dieser Spitzname<br />
mag ihm wegen seiner akribischen Technik gegeben<br />
worden sein. Van Lint scheint sich zudem im Kreis<br />
des holländischen Vedutenmalers Gaspar van Wittel<br />
bewegt zu haben, der in Rom als „Il Vanvitelli“ bekannt<br />
war. Van Wittel hatte sich 1675 in Rom niedergelassen,<br />
wo er mit seinen topografischen Ansichten<br />
zu einem der meistgefragten Künstler seiner Generation<br />
geworden war. Van Lint blieb für den Rest seines<br />
Lebens überwiegend in Rom.<br />
ITALIENISCHE RUINENLANDSCHAFT AM SEE<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
42,6 x 54,4 cm.<br />
In breitem Prunkrahmen.<br />
Beigegeben ein Gutachten von Dr. Klaus Ertz, Lingen,<br />
28. November 2022, in Kopie.<br />
Unter sommerlich hellblauem Himmel ein ruhig verlaufender<br />
Fluss oder See, an dessen Ufer rechtsseitig<br />
ein antikes Ruinenstück mit zwei kannelierten korinthischen<br />
Säulen an den Uferrand hineinragt. Linksseitig<br />
weitere antike Ruinen, darunter ein großer Rundtempel<br />
und auf einer flacheren gelb-grünen Wiese einige<br />
Schafe. Am linken unteren Bildrand, unterhalb eines<br />
großen Baumes, haben sich drei Schäfer und eine Hirtin<br />
niedergelassen und blicken auf den Fluss in dieser<br />
harmonischen Landschaft. Laut Dr. Ertz ist das Gemälde<br />
in den 1740er-Jahren in Rom geschaffen worden.<br />
Seine Landschaften, so auch hier, lassen den Einfluss<br />
der „Idealen Lanschaften“ des Franzosen Claude le<br />
Lorrain (1600-1682) erkennen. Es gibt durch den<br />
Künstler zahlreiche signierte Gemälde, die dem vorliegenden<br />
stilistisch zugeordnet werden können, sodass<br />
auch dieses nicht signierte Gemälde in das Gesamtwerk<br />
des Landschaftsmalers einzuordnen ist.<br />
(14111221) (18)<br />
HENDRIK FRANS VAN LINT,<br />
1684 ANTWERP – 1763 ROME<br />
ITALIAN RUIN LANDSCAPE ON A LAKE<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
42.6 x 54.4 cm.<br />
Accompanied by an expert‘s report by Dr Klaus Ertz,<br />
Lingen, 28 November 2022, in copy.<br />
According to Dr Ertz, the painting was created in<br />
Rome in the 1740s. As is the case here, the artist‘s<br />
landscapes show the influence of the “Ideal Landscapes“<br />
of the Frenchman Claude le Lorrain (1600 -<br />
1682). There are numerous paintings signed by the<br />
artist that can be stylistically assigned to the present<br />
work, so that this unsigned painting can also be classified<br />
as part of the landscape painter‘s overall œuvre.<br />
€ 10.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />
183
397<br />
THOMAS GERMAIN DUVIVIER,<br />
1735 – 1814, ZUG.<br />
DIE ATTRIBUTE DER KÜNSTE<br />
THOMAS GERMAIN DUVIVIER,<br />
1735 – 1814, ATTRIBUTED<br />
THE ATTRIBUTES OF THE ARTS<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
61 x 73 cm.<br />
In dekorativem Rahmen.<br />
In gemaltem Queroval vor einem dunkelroten Vorhang<br />
werden verschiedene Gegenstände präsentiert, die<br />
als Attribute diverser Künste zu sehen sind. Zu diesen<br />
gehören ein Notenheft und eine Geige für die Musik,<br />
eine Holzpalette mit Farben und Pinsel für die Malerei,<br />
ein Zirkel und eine Zeichnung für die Architektur, die<br />
weiße Marmorbüste einer Römerin für die Bildhauerei,<br />
sowie ein Globus für die Astronomie und Astrologie,<br />
sowie weitere Objekte. Außerhalb der ovalen Darstellung<br />
am unteren linken Rand ein Aufkleber mit der<br />
Bezeichnung „P66“, wohl eine Inventarnummer. Darstellung<br />
in der typischen Manier des französischen<br />
Künstlers.<br />
(1410906) (18)<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
61 x 73 cm.<br />
€ 17.000 - € 22.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
184 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
398<br />
HENRI HORACE ROLAND DE LA PORTE,<br />
1724 PARIS – 1793 EBENDA, ZUG.<br />
Der französische Stilllebenmaler war Schüler von Jean-<br />
Baptiste Oudry (1686-1755). 1763 wurde er als Blumenund<br />
Tiermaler an die Königliche Akademie für Malerei<br />
und Bildhauerei in Paris aufgenommen.<br />
STILLLEBEN MIT PFIRSICHEN UND RENEKLODEN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
33 x 46 cm.<br />
In dekorativem Rahmen.<br />
HENRI HORACE ROLAND DE LA PORTE,<br />
1724 PARIS – 1793 IBID.,<br />
ATTRIBUTED<br />
STILL LIFE WITH PEACHES AND GREENGAGE<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
33 x 46 cm.<br />
€ 12.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Vor braunem Hintergrund eine einfache Tischplatte, auf<br />
der eine leicht glänzende Zinnschale steht mit leuchtenden<br />
rot-gelben Pfirsichen und einer Reneklode, hinter<br />
denen links einige weiße Blüten zu sehen sind. Im<br />
Vordergrund links weitere liegende Renekloden, sowie<br />
rechtsseitig auf einem grünen Blatt ein saftiger<br />
glänzender Pfirsich. Feine qualitätvolle Malerei mit der<br />
realistisch wirkenden Darstellung der Früchte und<br />
Blüten.<br />
(1410907) (18)<br />
Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />
185
186 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
399<br />
FRANZÖSISCHER MALER<br />
DES 18. JAHRHUNDERTS<br />
BACCHANTIN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
99 x 75 cm.<br />
Links unten monogrammiert „J.A.V.“.<br />
In vergoldetem Rahmen.<br />
Vor Landschaftshintergrund das Dreiviertelbildnis<br />
einer jungen nackten Frau, die als Anhängerin des römischen<br />
Weingottes Bacchus wohl an einer Kultfeier<br />
zu seinen Ehren teilnimmt. Sie hat langes, offenes<br />
Haar, das mit einem Weinlaubkranz geschmückt ist<br />
und hält in ihrer rechten Hand ein Tamburin, in dem<br />
Weinreben liegen. In ihrer erhobenen linken Hand hat<br />
sie ein Paar Kastagnetten, die sie zu spielen scheint,<br />
dabei blickt sie mit leichtem Lächeln aus dem Bild<br />
heraus.<br />
(14007622) (18)<br />
FRENCH SCHOOL,<br />
18TH CENTURY<br />
BACCHANTE<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
99 x 75 cm.<br />
Monogrammed “J.A.V.” lower left.<br />
€ 8.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
400<br />
HYACINTHE RIGAUD,<br />
1659 PERPIGNAN – 1743 PARIS, KREIS DES<br />
PORTRAIT DES WILLIAM BENTINCK,<br />
1. EARL OF PORTLAND<br />
Öl auf Leinwand. Randdoubliert.<br />
138 x 106 cm.<br />
In dekorativem Rahmen.<br />
Repräsentatives Dreiviertelportrait des 1. Earl von Portland<br />
nach dem Original von Hyacinthe Rigaud von<br />
1699, leicht nach rechts vor Landschaftshintergrund<br />
und teils bebauten Flussufer. Der Dargestellte mit langer<br />
Allongeperücke und glänzender Rüstung, einem<br />
Feldherrenstab in seiner nach vorn ausgestreckten<br />
rechten Hand haltend, während die andere auf seinem<br />
mit schwarzen Federn besetzten Helm ruht. Mit<br />
seinen Augen schaut er selbstbewusst aus dem Bild<br />
heraus. Vereinzelt rest., teils Retuschen.<br />
Anmerkung:<br />
Johann Wilhelm (Hans Willem) Bentinck, 1. Earl<br />
of Portland (1648-1709) war ein niederländischenglischer<br />
Höfling und Diplomat unter Wilhelm III<br />
von Oranien, zu dessen engsten Vertrauten er zählte.<br />
(1410531) (18)<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />
187
401<br />
FRANZÖSISCHER MALER DES 18. JAHRHUNDERTS<br />
VIER GEMÄLDE MIT HUNDEN IN LANDSCHAFT<br />
Öl auf Leinwand.<br />
Je 23,5 x 27,5 cm.<br />
Verso jeweils Aufkleber mit handschriftlicher Nennung<br />
von Sammlungs- und Künstlername, sowie runder<br />
Christie‘s Aufkleber<br />
In vergoldeten Rahmen.<br />
In bewaldeter Landschaft jeweils ein bis zwei Hunde mit<br />
unterschiedlichem Verhalten: beim Betrachten eines<br />
Schnepfenpaares zwischen roten und blauen Blumen;<br />
beim Aufscheuchen zweier schnell fortfliegender Enten;<br />
zwei Hunde beim Beschnuppern erlegter Beute,<br />
sowie zwei Hunde beim Betrachten eines erlegten<br />
Fasans, neben dem das Jagdgewehr an einen Baum<br />
gelehnt steht und eine Jagdtasche liegt. Malerei in der<br />
typischen Manier des Künstlers, die Hunde jeweils<br />
besonders fein wiedergegeben und herausgestellt.<br />
Anmerkung:<br />
Die Arbeiten ehemals Oudry zugewiesen. Der Künstler<br />
zeichnete sich insbesondere durch die perfekte<br />
Auffassung und Wiedergabe der Physiognomien<br />
gejagter Wildtiere aus. Zu seinen Auftraggebern<br />
gehörten der König von Frankreich und die französische<br />
Aristokratie ebenso wie Herrscher und Adelige<br />
aus ganz Europa.<br />
(1401108) (18)<br />
€ 8.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
188 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
402<br />
FRANS VAN AKEN,<br />
UM 1666 ANTWERPEN – 1713/ 14 EBENDA<br />
FRANS VAN AKEN,<br />
CA. 1666 ANTWERP – 1713/14 IBID.<br />
FAMILIENPORTRÄT IN EINEM GARTEN<br />
FAMILY PORTRAIT IN A GARDEN<br />
Öl auf Leinwand.<br />
Links unten monogrammiert „FVA“.<br />
Ungerahmt.<br />
In der Mitte der Komposition posiert ein adeliges<br />
Paar, begleitet von anderen Familienmitgliedern und<br />
einigen Dienern. Die Dame in einem eleganten und üppigen<br />
grünen Kleid zeigt mit einer Handgeste zu den<br />
Schwänen, die sich neugierig nähern. Diese Gestik<br />
und die adligen Vögel symbolisieren das Reichtum<br />
und die Kultivierheit, die die Familie durch den Auftrag<br />
für dieses Portrait vermitteln wollte. Im Hintergrund<br />
ist eine große Marmorskulptur auf einem Podest zu<br />
sehen, die zwei Ringer darstellt. Auch sie unterstreicht,<br />
wie die Flaschen im Vordergrund, die Vornehmheit<br />
der Familie.<br />
Die Kulisse, die der Antwerpener Künstler meisterhaft<br />
wie eine Theaterkulisse gestaltet hat, gliedert<br />
sich in die rechte Seite, auf der neben der bereits erwähnten<br />
Skulptur eine elegante Balustrade zu sehen<br />
ist, die den Weg zum Familienpalast unterstreicht,<br />
während sich die linke Seite mit einem weiten Blick in<br />
die Natur öffnet: ein langer Wasserweg, in dem sich<br />
das Blau des Himmels kurz vor Sonnenuntergang<br />
spiegelt. Einriss und rest.<br />
(1410587) (19)<br />
Oil on canvas.<br />
Monogrammed “FVA” lower left.<br />
€ 12.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />
189
403<br />
JOHANN GEORG TRAUTMANN,<br />
1713 – 1769, ZUG.<br />
DER ERFOLGREICHE RAUBZUG<br />
JOHANN GEORG TRAUTMANN,<br />
1713 – 1769, ATTRIBUTED<br />
THE SUCCESSFUL RAID<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
67 x 61 cm.<br />
In dekorativem, teilvergoldeten Rahmen.<br />
Im Rundbogeneingang eines alten Gebäudes hat wohl<br />
eine Diebesbande ihr erbeutetes Raubgut ausgebreitet:<br />
In der Mitte eine große Kiste mit wertvollen<br />
Tüchern und Bändern, davor liegend wertvolle goldene<br />
Schalen und Gefäße. Rechts daneben begutachten<br />
zwei Frauen die ausgebreiteten Münzen, zudem hält<br />
hinter ihnen ein Reiter ein wertvolles Stück Stoff, während<br />
ein zweiter eine weitere, kleinere Schmuckkiste<br />
heranträgt. Rechts, locker an den Sockel zweier folgender<br />
Säulen gelehnt, wohl der Anführer in rotem<br />
Gewand mit Kopfbedeckung, mit ausgebreitetem<br />
rechten Arm auf die Beute hinweisend und dabei aus<br />
dem Bild auf den Betrachter hinausblickend. Die<br />
nächtliche Darstellung wird nicht zuletzt erhellt durch<br />
eine erhobene, brennende Fackel, die eine der beiden<br />
Frauen hält. Nach links fällt der Blick auf eine Landschaft<br />
mit einem Wachsoldaten mit Gewehr und zwei<br />
weitere Männer. Qualitätvolle, nächtliche Darstellung<br />
mit vielen Details in überwiegend rot-brauner Farbgebung.<br />
(1411441) (18)<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
67 x 61 cm.<br />
€ 7.000 - € 9.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
190 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
404<br />
JEAN-BAPTISTE VAN LOO,<br />
1684 AIX-EN-PROVENCE – 1745 EBENDA, ZUG.<br />
ALLEGORIE DER POESIE<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
105 x 136 cm.<br />
In goldfarbenem Rahmen.<br />
In einer großen Parkanlage haben sich mehrere Kinder<br />
in eleganter barocker Kleidung niedergelassen und<br />
gehen verschiedenen Tätigkeiten nach. In der Mitte ein<br />
sitzendes Mädchen in weißem Gewand mit blondem<br />
Haar und geröteten Wangen, auf einer kleinen goldenen<br />
Lyra spielend. Ein Junge, der neben ihr steht mit einem<br />
Ärmeln und rötlichem Mantelüberwurf, sieht sie verliebt<br />
an und scheint mit seinen Händen im Takt der Musik<br />
zu klatschen. Hinter ihm sitzend ein Junge, auf seinen<br />
übereinandergeschlagenen Beinen eine Schriftrolle<br />
auf einer Unterlage haltend, in seiner rechten Hand<br />
einen Federkiel, seinen Kopf schließlich auf seine<br />
linke Hand gestützt und über seine niederzuschreibende<br />
Dichtung nachdenkend. Links von ihm liegen am<br />
Boden eine Panflöte, ein Tamburin und eine Maske<br />
sowie ein Fell. Rechtsseitig, am Boden sitzend, ein<br />
weiterer Knabe mit aufgeschlagenem Buch, einen<br />
Federkiel in seiner Hand haltend und vor ihm liegend<br />
eine Schriftrolle mit den Worten „ŒUVRES DE<br />
PINDAR“, die auf den griechischen Dichter Pindar (um<br />
518 - nach 446 v. Chr) hinweist. Zudem liegt er halb<br />
auf einem geschlossenen Buch mit dem Titel „Horace“,<br />
ein weiterer Hinweis auf einen bedeutenden römischen<br />
Dichter. Im Hintergrund rechts ein stehender<br />
Knabe, der versucht, das junge Mädchen mit seinen<br />
ausgestreckten Armen auf einen großen Rundtempel<br />
im Hintergrund hinzuweisen. Stimmungsvolle, harmonische<br />
Malerei in weichen Farbtönen mit vielen Details,<br />
die als Allegorie der Poesie zu verstehen sind.<br />
Kleine Rahmenschäden.<br />
JEAN–BAPTISTE VAN LOO,<br />
1684 AIX–EN–PROVENCE – 1745 IBID.,<br />
ATTRIBUTED<br />
ALLEGORY OF POETRY<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
105 x 136 cm.<br />
€ 8.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Anmerkung:<br />
Der Künstler wurde von seinem Vater unterrichtet und<br />
hatte schon in jungen Jahren Aufträge für Kirchen und<br />
öffentliche Gebäude in Aix-en-Provence und Toulon.<br />
Nach seinem Studium in Rom ging er nach Paris,<br />
wo er zum Mitglied der Königlichen Akademie der<br />
Künste gewählt wurde. Er malte mehrere Altarbilder<br />
und restaurierte Werke von Francesco Primaticcio<br />
(1504-1570) in Fontainebleau. 1737 ging er nach<br />
England, wo er durch Portraits bekannt wurde und<br />
kehrte schließlich 1742 nach Paris zurück.<br />
(14007626) (18)<br />
192 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />
193
405<br />
ITALIENISCHER MALER<br />
DES SPÄTEN 19. JAHRHUNDERTS<br />
DIE VERKÜNDIGUNG AN MARIA<br />
Öl auf alter Holztafel, teils parkettiert.<br />
110 x 148 x 4,5 cm.<br />
Ungerahmt.<br />
Das vorliegende Werk wohl eine Kopie oder auf ein<br />
altes Werk zurückgehend. In einem Innenraum mit<br />
gehobener Ausstattung die sitzende Maria in rotblauem<br />
Gewand mit großem goldenen Nimbus, die<br />
überrascht auf einen durch die Tür eintretenden Engel<br />
in feinem Gewand mit Goldstickerei, großen Flügeln<br />
und einem goldenen Nimbus blickt. Der Engel begrüßt<br />
Maria, die ihn erwiedert, was auf der Tafel in<br />
goldenen lateinischen Lettern wiedergegeben ist. In<br />
der oberen linken Ecke des Raumes fällt durch ein<br />
kleines Fenster ein goldener Strahl, an dessen Ende<br />
die Taube des Heiligen Geistes erkennbar ist. Links<br />
außerhalb des Raums eine Veranda mit Rundbögen,<br />
ein Baum und im Vordergrund eine Wiese mit verschiedenen<br />
Blumen erkennbar. Vergleichbare Beispiele<br />
für Vorlagen lassen sich in der italienischen Malerei<br />
mehrfach finden, so beispielsweise schon die Verkündigung<br />
von Fra Angelico (um 1395-1455), um 1438-45.<br />
(1410642) (18)<br />
ITALIAN SCHOOL,<br />
LATE 19TH CENTURY<br />
ANNUNCIATION<br />
Oil on panel, partially parquetted.<br />
110 x 148 x 4.5 cm.<br />
€ 10.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
194 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.
Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />
195
CATALOGUE IV<br />
IMPRESSIONISTS & MODERN ART<br />
19TH/20TH CENTURY PAINTINGS<br />
Please click here to browse the next catalogue: