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Old Master Paintings Part 2

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ONE OF THE LEADING<br />

AUCTION HOUSES<br />

IN EUROPE<br />

CATALOGUE III<br />

OLD MASTER PAINTINGS PART 2<br />

Auctions: Thursday, 26 September 2024<br />

Exhibition: Saturday, 21 September – Tuesday, 24 September 2024


OLD MASTER<br />

PAINTINGS<br />

PART II


235<br />

FLORENTINISCHE SCHULE<br />

DES 16. JAHRHUNDERTS<br />

MADONNA MIT KIND<br />

Öl auf Pappelholz.<br />

78 x 64 cm.<br />

Ungerahmt, verso durch Leisten befestigt.<br />

Beigegeben eine amtliche Ausfuhrbescheinigung von<br />

der Direction Génerale des Beaux-Arts et des Lettres,<br />

Brüssel, 25. Februar 1949.<br />

Tafelbild, wohl eines Andachtsaltars. Maria mit betont<br />

jugendlichen, anmutigen Gesichtszügen dargestellt,<br />

über dem goldbraunen Haar ein weißes Schleiertuch,<br />

das sich bis zur Brust lange herabzieht. Auf dem Halssaum<br />

des roten Kleides ein dunkles Bortenband mit<br />

pseudohebräischen Buchstaben. Die goldene Mantelagraffe<br />

mit Perlen zeigt einen geflügelten Engelskopf.<br />

Der Blick nachdenklich, Maria vor einem Goldbrokattuch,<br />

seitlich Landschaft mit schlanken Zypressen.<br />

Das Kind hält einen Kreuzstab, der dem Johannesknaben<br />

überreicht werden soll, der hier im Bild nicht<br />

mehr zu sehen ist. Die Darstellung ist durch die Abschrägungen<br />

der Ecken reduziert. Der Malstil zeigt<br />

die Schule von Florenz, in der bereits Meister wie<br />

Filippino Lippi (1406-1469) den Typus der anmutigen<br />

Frauen geprägt hatten.<br />

(1402291) (11)<br />

FLORENTINE SCHOOL,<br />

16TH CENTURY<br />

MADONNA AND CHILD<br />

Oil on poplar panel.<br />

78 x 64 cm.<br />

Accompanied by an official export paper from “La<br />

Direction Génerale des Beaux-Arts et des Lettres“,<br />

Brussels, 25 February 1949.<br />

€ 15.000 - € 18.000<br />

Sistrix<br />

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236<br />

BARTOLOMEO RAMENGHI IL BAGNACAVALLO,<br />

1485 BAGNACAVALLO – 1542 BOLOGNA<br />

Bartolomeo Ramenghi il Bagnacavallo war ein Schüler<br />

von Francesco Francia (um 1450-1517). In Rom arbeitete<br />

er laut Bericht des Kunstbiografen Giorgio Vasari<br />

als Gehilfe Raphaels (1483-1520), dessen Stil behielt<br />

er in seinen Werken bei, jedoch ist in seinem Werk<br />

alsbald ein Einfluss von Dosso Dossi spürbar (1489-<br />

1541). Werke seiner Hand finden sich in etlichen bedeutenden<br />

öffentlichen Sammlungen, wie etwa seine<br />

„Madonna mit Kind“ in der Dresdener Gemäldegalerie,<br />

sein Bildnis „Ludwig XI von Frankreich“ im Museum<br />

Berlin oder „Madonna mit Heiligen“ in der Pinakothek<br />

Bologna. In der Kirche San Pietro in Bologna ist sein<br />

Altarbild „Christus am Kreuz mit drei Heiligen“ zu sehen.<br />

MADONNA MIT KIND UND DEM JOHANNESKNABEN<br />

Öl auf Pappelholz. Verso zwei Querleisten.<br />

57 x 47,5 cm.<br />

Beigegeben eine Expertise von Mauro U. Lucco,<br />

Bazzano, 21 September 2019, in Kopie.<br />

Insbesondere in seinen Madonnenbildern ist die<br />

Raphael-Tradition zu bemerken, was darauf zurückzuführen<br />

ist, dass dieser bedeutende Meister einen<br />

Madonnentypus schuf, der für lange Zeit prägend<br />

werden sollte. In vorliegendem Bild wird die Marienfigur<br />

von einem grünen Velum hinterfangen, das<br />

rechts einen Landschaftsausblick frei lässt. Allerdings<br />

haben Untersuchungen 2019 ergeben, dass in der linken<br />

Bildseite die Figur des Heiligen Josef positioniert war,<br />

später übermalt. Solche zusätzlichen Figuren wie etwa<br />

Josef, Hieronymus oder Sankt Anna finden sich in<br />

Madonnendarstellungen Ramenghis öfter. Diese Abänderung<br />

hat kompositionell einen Dreiecksaufbau<br />

bewirkt. Der Blick der Maria ist nachdenklich gezeigt,<br />

im Hinblick auf die Zukunft des Sohnes, während die<br />

beiden Kinder ungeachtet dessen miteinander kommunizieren,<br />

wobei das Jesuskind mit dem Finger<br />

nach oben zeigt.<br />

Das Gemälde wird in der Expertise in die Nähe u. a.<br />

eines weiteren Bildes gestellt, einem Madonnenbild<br />

im Ospedale dei Pellegrini in Bagnacavallo, heute im<br />

dortigen Stadtmuseum, und wie das vorliegende Bild<br />

in die Zeit um 1505 zu datieren. A.R.<br />

(14009411) (11)<br />

BARTOLOMEO RAMENGHI IL BAGNACAVALLO,<br />

1485 BAGNACAVALLO – 1542 BOLOGNA<br />

THE VIRGIN AND CHRIST CHILD WITH INFANT<br />

SAINT JOHN THE BAPTIST<br />

Oil on poplar wood. Two parquetting slats on the<br />

reverse.<br />

57 x 47.5 cm.<br />

Accompanied by an expert‘s report by Mauro U. Lucco,<br />

Bazzano, 21 September 2019, in copy.<br />

€ 10.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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237<br />

FLORENTINER MEISTER<br />

DES SPÄTEN 16. JAHRHUNDERTS<br />

DIE HEILIGE FAMILIE MIT DEM JOHANNESKNABEN<br />

Öl auf Kupfer.<br />

22,5 x 17,3 cm.<br />

Das kleine Andachtsbild besticht durch die hohe<br />

Malqualität sowie die feinpinselige Ausführung. Die<br />

Gruppe vor einer bergigen Landschaft mit bekrönenden<br />

Burgen, hinterfangen vom Abendrot. Die beiden<br />

Kinder einander zugewandt, während Maria und der<br />

bärtig gezeigte Joseph nachdenklich wirken. Der Malstil<br />

weist manieristische Elemente auf, die eine Nähe<br />

zur florentinischen Malerei verraten, wie sie ebenso<br />

als italienische Einflüsse in der deutschen Malerei zu<br />

finden sind. Die Verwendung von Kupfer als Bildträger<br />

weist hin auf einen hochrangigen Auftrag, dem die<br />

Qualität des Malers von Rang auch entspricht.<br />

(1410231) (11)<br />

€ 5.000 - € 7.000<br />

Sistrix<br />

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17


238<br />

MEISTER DES 16. JAHRHUNDERTS<br />

TRIPTYCHON MIT DER THRONENDEN MADONNA<br />

MIT DEM JESUSKNABEN UND ZWEI HEILIGEN<br />

SCHOOL OF THE 16TH CENTURY<br />

TRIPTYCH WITH THE ENTHRONED MADONNA<br />

WITH JESUS AND TWO SAINTS<br />

Öl auf Holz.<br />

Die Darstellungen: 130 x 172 cm.<br />

In dekorativem teilvergoldeten Prunkrahmen.<br />

Im Mittelpunkt die auf einem Thron mit Baldachin<br />

sitzende Jungfrau Maria in rotem Gewand und langem<br />

dunkelblauen Mantel sowie weißem Schleier um ihr<br />

Haupt, das zudem von einem Nimbus hinterfangen ist.<br />

Sie hält in ihrem Schoß den blondgelockten, stehenden,<br />

nackten Jesusknaben, der sie mit seinem linken<br />

Arm liebevoll umarmt und seine rechte Hand zum<br />

Segensgestus erhoben hat. Über Maria fliegend zwei<br />

geflügelte Putti, die eine goldene Krone über ihr<br />

Haupt halten. Auf dem gestuften Absatz zum Thron<br />

ist zudem ein wertvoller Teppich mit farbigen meist<br />

floralen Mustern erkennbar. Links- und rechtsseitig<br />

des Thrones fällt der Blick in eine weite bergige Landschaft<br />

mit einigen erkennbaren Häusern unter hohem<br />

blauen Himmel mit großen weißen Wolkenformationen.<br />

Auf der rechts von Maria befindlichen Tafel ist vor<br />

grauem Hintergrund der Apostel Markus in langem<br />

wallenden Gewand zu sehen, unter seinem linken Arm<br />

das Evangelium haltend. Er hat einen Vollbart, dunkle<br />

Haare und sein Haupt ist mit einem Nimbus hinterfangen.<br />

Zudem ist sowohl hinter seinem Kopf als auch<br />

hinter seinem Korpus ein leichter Schatten rechts erkennbar.<br />

Am unteren rechten Bildrand ist zudem sein<br />

Attribut erkennbar, ein geflügelter Löwe. Auf der linken<br />

Tafel ist ein Bischof in prachtvollem Gewand und<br />

einem großen Bischofstab in seiner linken Hand zu<br />

erkennen. Sein Haupt wiederrum von einem goldenen<br />

Nimbus hinterfangen. Links hinter dem Bischof ragt<br />

der Kopf eines Pferdes herein. Dies dürfte ein Attribut<br />

des Dargestellten sein, bei dem es sich wohl um Ulrich<br />

von Augsburg handelt, der von 923-973 Bischof von<br />

Augsburg war. Das Triptychon in einem prachtvollen<br />

teilvergoldeten Rahmen mit Voluten, vielen floralen<br />

Mustern und Fruchtdarstellungen.<br />

(1411716) (2) (18)<br />

Oil on panel.<br />

The depictions: 130 x 172 cm.<br />

€ 18.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

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19


239<br />

FLÄMISCHER ODER DEUTSCHER MALER<br />

DER MITTE DES 16. JAHRHUNDERTS<br />

ZWEI TAFELN WOHL EINES TRIPTYCHONS MIT<br />

CHRISTUSDARSTELLUNGEN<br />

Öl auf Holz.<br />

Je 45,1 x 19,7 cm.<br />

Die eine Tafel zeigt vor Gebäuden der Stadt den gefangen<br />

genommenen Jesus mit Dornenkrone und Purpurmantel,<br />

über dem die Worte „ECCE HOMO“ zu lesen<br />

sind. Mit diesen Worten stellt nach Darstellung des<br />

Johannesevangeliums der römische Statthalter Pontius<br />

Pilatus dem Volk den gefolterten Jesus vor, weil er<br />

keinen Grund für dessen Verurteilung sieht. Die Tafel<br />

zeigt links von Jesus einen Soldaten und rechts Pilatus<br />

mit erhobener Hand, das unterhalb von ihnen stehende<br />

Volk befragend. Die zweite Tafel zeigt den Kreuz tragenden<br />

Jesus, umgeben von Schächern und mehreren<br />

Figuren, zu denen wohl auch Maria am rechten Bildrand<br />

vor dem Tor und der Mauer der Stadt gehört. Im Hintergrund<br />

der Kalvarienberg mit den bereits aufgestellten<br />

drei Kreuzen. Erzählerische Darstellung, die sich genau<br />

an den Bibeltext hält, die Figuren dabei in farbenfrohe,<br />

teils prächtig und fein ausgestatteter Kleidung.<br />

(1410937) (1) (18)<br />

€ 8.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

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240<br />

FRANCESCO RAIBOLINI,<br />

GENANNT „FRANCESCO FRANCIA“,<br />

1450 – 1517<br />

Der Künstler war ein italienischer Renaissance-Maler,<br />

Goldschmiedmedailleur und Bildhauer. Er gilt als Begründer<br />

der Bologneser Schule der Malerei.<br />

MADONNENBILDNIS<br />

Öl auf Holz.<br />

9 x 7 cm.<br />

In schwarzem Passepartout, in kleinen Holzrahmen eingelassen,<br />

in großem, vergoldeten Rahmen.<br />

Beigegeben ein naturwissenschaftlicher Untersuchungsbericht<br />

von Prof. Dr. Manfred Schreiner, Wien,<br />

der aus materialtechnologischer Sicht keinen Einwand<br />

gegen die Entstehung des Gemäldes in die<br />

Schaffensperiode von Francesco Raibolini hat.<br />

Die Darstellung zeigt auf traditionelle Weise vor hellblauem<br />

Hintergrund das Bildnis der Madonna mit<br />

blauem und darunterliegendem durchsichtigem Schleier<br />

auf ihrem Haupt und einem roten Kleid. Sie hat ein<br />

feines zartes Inkarnat und mit ihren dunklen Augen<br />

blickt sie nachdenklich nach unten. Der Künstler ist bekannt<br />

für diese Art der Madonnendarstellung, teils<br />

hält jedoch Maria auch den Jesusknaben auf ihrem<br />

Schoß.<br />

(1391712) (18)<br />

€ 9.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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21


241<br />

DEUTSCHE SCHULE UM 1550/ 1570<br />

DIE PERSONIFIKATION DER HOFFNUNG<br />

Öl auf Holz. Parkettiert.<br />

70 x 59 cm.<br />

Vor dunklem Hintergrund das Dreiviertelbildnis einer<br />

jungen Frau mit hellem, zarten Inkarnat, leicht geröteten<br />

Wangen, rötlichen Haaren und farblich gleichen<br />

Augen, den Blick seitlich nach oben gewendet. Sie<br />

trägt ein faltenreiches grünes Gewand mit weißgrauem<br />

Kragen und Ärmeln des Untergewandes, und<br />

hält in ihrer kräftigen linken Hand einen großen, nach<br />

oben gerichteten Anker. Ihre rechte Hand hat sie behutsam<br />

auf ihre Brust gelegt. Dargestellt ist hier die<br />

Personifikation der Hoffnung in der Gestalt einer Frau:<br />

der Anker und auch die Farbe Grün gelten als Symbol<br />

der Hoffnung.<br />

(1400851) (18)<br />

GERMAN SCHOOL, CA. 1550/ 1570<br />

THE PERSONIFICATION OF HOPE<br />

Oil on panel. Parquetted.<br />

70 x 59 cm.<br />

€ 10.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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242<br />

SÜDDEUTSCHER MALER NACH 1520<br />

ECCE HOMO<br />

Öl auf Holz. Parkettiert.<br />

81 x 60 cm.<br />

In furniertem Wellenleistenrahmen.<br />

Beigegeben ist eine Pigmentanalyse von Claudio<br />

Falcucci vom 18. Oktober 2023, in Kopie.<br />

In dem Kolorit, das einem Chiaroscuro Holzschnitt<br />

angeglichen ist, die halbfigurige Darstellung des gepeinigten<br />

Christus mit Spottzepter, Umhang und Dornenkrone.<br />

Sein Haupt von lichtem Schein und doppeltem<br />

Strahlennimbus umfangen. Die stark grafische Auffassung<br />

lässt den Schluss zu, dass der Maler sich bei der<br />

Darstellung an grafischen Vorlagen wie den Ecce Homo<br />

Holzschnitten von Albrecht Dürer orientiert haben mag.<br />

(1401121) (13)<br />

SOUTH GERMAN SCHOOL, AFTER 1520<br />

ECCE HOMO<br />

Oil on panel. Parquetted.<br />

81 x 60 cm.<br />

Accompanied by a technical analysis by Claudio<br />

Falcucci from 18 october 2023, in copy.<br />

€ 13.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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243<br />

ALTNIEDERLÄNDISCHER MEISTER<br />

DES 16. JAHRHUNDERTS<br />

DIE ENTHAUPTUNG JOHANNES DES TÄUFERS<br />

OLD NETHERLANDISH SCHOOL,<br />

16TH CENTURY<br />

THE BEHEADING OF SAINT JOHN THE BAPTIST<br />

Öl auf Holz. Parkettiert.<br />

55 x 82 cm.<br />

In Prunkrahmen.<br />

Auf einer Veranda vor einer grauen gemauerten Wand<br />

stehend, ein Henker in grün-weißem Gewand, der<br />

voller Stolz in seiner linken Hand das mit einem Goldnimbus<br />

umgebene Haupt Johannes des Täufers hält,<br />

von dem Blut herabtropft. Dafür benutzt hat er ein<br />

Schwert, welches er mit seiner rechten Hand nach<br />

oben streckt. Am rechten Bildrand zwei edel gekleidete<br />

Figuren, die andächtig ihre Hände gefaltet haben und<br />

traurig nach unten blicken. Mittig geht über die niedrige<br />

Mauer der Blick auf eine Landschaft mit Bergen, Bäumen<br />

und einem Gebäudekomplex unter wolkenlosem<br />

Himmel. Eher seltene Darstellung der Enthauptung<br />

des Johannes, bei der sonst oft Salome im Mittelpunkt<br />

steht.<br />

(1410182) (18)<br />

Oil on panel. Parquetted.<br />

55 x 82 cm.<br />

In magnificent frame.<br />

€ 12.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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23


244<br />

FLORENTINISCHER MEISTER<br />

DES AUSGEHENDEN 16. JAHRHUNDERTS,<br />

AUS DEM KREIS DES FRANCESCO SALVIATI,<br />

1510 – 1563<br />

PORTRAIT EINES MANNES (GIULIO ROMANO?)<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

46 x 39 cm.<br />

In dekorativem Rahmen.<br />

Brustbildnis leicht nach rechts eines Mannes mit leicht<br />

bräunlichem Inkarnat, schwarzen Lockenhaaren und<br />

einem langen braunen Bart. Wiedergegeben vor grünlichem<br />

Hintergrund trägt er ein fast schwarzes Gewand<br />

und blickt mit seinen dunkelbraunen Augen eindringlich<br />

aus dem Gemälde heraus.<br />

Ein fast identisches Portrait eines Mannes, jedoch als<br />

Halbportrait, das früher bekannt war als Portrait von<br />

Giulio Romano und einem unbekannten italienischen<br />

Maler der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts zugeordnet<br />

wird, befindet sich im Louvre unter der Inventarnummer<br />

425;HER 299. Eine weitere, fast identische<br />

Portraitdarstellung, die früher ebenfalls Giulio<br />

Romano als Dargestelltem zugeschrieben wurde, befindet<br />

sich als Radierung und Kupferstich von ca.<br />

1804/15 im Britischen Museum unter der Nummer<br />

1856.0308.720.<br />

(1410902) (18)<br />

FLORENTINE SCHOOL,<br />

LATE 16TH CENTURY,<br />

FROM THE CIRCLE OF FRANCESCO SALVIATI,<br />

1510 – 1563<br />

PORTRAIT OF A GENTLEMAN (GIULIO ROMANO?)<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

46 x 39 cm.<br />

An almost identical portrait of a gentleman, but as a<br />

half-portrait, which was previously known as a portrait<br />

of Giulio Romano and is attributed to an unknown Italian<br />

painter of the second half of the 16th century, is<br />

held at the Louvre under inventory no. 425;HER 299.<br />

Another, almost identical portrait, which was previously<br />

also identified Giulio Romano as the sitter,<br />

is held at the British Museum as an etching and copperplate<br />

engraving dating to ca. 1804/15 under no.<br />

1856.0308.720.<br />

€ 25.000 - € 35.000<br />

Sistrix<br />

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25


245<br />

NIEDERLÄNDISCHER MEISTER<br />

DES 16. JAHRHUNDERTS<br />

HALBBILDNIS EINES MANNES<br />

Öl auf Eichenholz. Parkettiert.<br />

68 x 57 cm.<br />

Links oben original Beschriftung mit Altersangabe des<br />

Dargestellten und Datierung „Aeta 26. Ao 1555“, darunter<br />

verwischte Reste einer Signatur „Antoni (...)“.<br />

Der Mann in schwarzer spanischer Tracht mit Barett<br />

und geschlitzten Pluderärmeln. Die Lichtwirkung ganz<br />

auf das Gesicht des Portraitierten gerichtet, der dem<br />

Betrachter entgegenblickt, mit lebensnahem Gesichtsausdruck,<br />

wobei der fest geschlossene Mund mit<br />

schmalen Lippen Entschlossenheit zeigt, die Kinnpartie<br />

Ähnlichkeit mit Mitgliedern des Habsburgischen<br />

Hofes. Das Halbbildnis vor oliv-grauem, nach rechts<br />

sich aufhellendem Hintergrund.<br />

Literatur:<br />

Joanna Woodall, Anthonis Mor: Art and Authority,<br />

Zwolle 2007.<br />

Henri Hymans, Antonio Moro: Son Œuvre Et Son<br />

Temps, Brüssel 1910.<br />

W. A. Wijburg, Antonie Mor van Dashorst, ‚vermaard<br />

schilder van Utrecht‘ en zijn naaste familie, in:<br />

De Nederlandsche Leeuw 76, 1959, S. 230-248.<br />

(1411712) (2) (11)<br />

DUTCH MASTER OF THE 16TH CENTURY<br />

HALF-PORTRAIT OF A MAN<br />

Oil on oak panel. Parquetted.<br />

68 x 57 cm.<br />

Original inscription top left with age of the depicted<br />

and date “Aeta 26. Ao 1555“, beneath smudged remains<br />

of a signature “Antoni (...)“.<br />

Literature:<br />

Johanna Woodall, Anthonis Mor: Art and Authority,<br />

Zwolle 2007.<br />

Henri Hymans, Antonio Moro: Son Œuvre Et Son<br />

Temps, Brussels 1910.<br />

W. A. Wijburg, Antonie Mor van Dashorst,<br />

‘vermaard schilder van Utrecht’ en zijn naaste<br />

familie, in: De Nederlandsche Leeuw 76, 1959,<br />

p. 230-248.<br />

€ 18.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

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246<br />

DOMENIKOS THEOTOKOPOULOS,<br />

GENANNT „EL GRECO“,<br />

1541 CANDIA, KRETA – 1614 TOLEDO,<br />

WERKSTATT / SOHN DES<br />

DIE EXTASE DES HEILIGEN FRANZISKUS<br />

VON ASSISI<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

37 x 28 cm.<br />

Verso auf dem Rahmen mit Resten von Vermerken<br />

oder Nummerierungen unterschiedlicher Epochen.<br />

In historischem spanischem Rahmen.<br />

Vor abgedunkeltem Fond die nach links gewandte<br />

Halbfigur des Heiligen Franziskus von Assisi in Ekstase<br />

mit neben ihm liegendem Totenschädel in flottem<br />

Pinsel duktus und manieristisch gelängten Gliedern,<br />

verzerrtem Gesicht und leuchtenden Augen. Von el<br />

Greco sind einige Gemälde nachgewiesen, welche<br />

den Heiligen Franziskus darstellt. In seinem Werkverzeichnis<br />

zeigt José Camón Aznar ausgiebig die verschiedenen<br />

Darstellungen des Heiligen Franziskus<br />

von Assisi. Teilweise wird dieser mit Bruder Leon dargestellt,<br />

teilweise, wie bei unserem Gemälde, ohne<br />

ihn. Mehrere vergleichbare Werke, von denen Fotografien<br />

zum Vergleich vorliegen, werden von Aznar<br />

angeführt. So befand sich eines in der Sammlung<br />

Goudstikker, Amsterdam (Werkverzeichnis Abb. 448),<br />

eines befindet sich im Museo del Greco, Toledo (Werkverzeichnis<br />

Abb. 449). Weitere Werke dieser Komposition<br />

erwähnt Aznar Im Colegio de Doncellas Nobles,<br />

Toledo; im Museum in Ottawa; in der Sammlung Payá;<br />

im Colegio del Patriarca, Valencia; eine Version aus der<br />

Sammlung Máximo Pena im Kunsthandel Rosado; im<br />

Instituto de Ensenanza Media de Logrono; bei Alejandro<br />

Pidal in Madrid; in der Sammlung Heredia Espinola;<br />

ein Gemälde das sich in der Iglesia de Vargas in<br />

Toledo befand; eine Version in der Sammlung L. Albert<br />

Hahn in der Schweiz; eine Version der Sammlung<br />

Valdés in Bilbao; in der Fundacion Barnes in Merion; in<br />

der Sammlung Quer in Barcelona; in der Sammlung M.<br />

A. Goldstein in Saint Louis, USA; eine Version in einer<br />

Privatsammlung in Granada; in der Sammlung Angel<br />

Rosillo in Madrid und in der Walters Art Gallery in Baltimore<br />

(Inv. Nr. 37.424). Ein weiteres Gemälde mit dem<br />

gleichen Motiv ist im Musée des beaux-arts de Pau in<br />

Frankreich zu finden. Ob das hier vorliegende Gemälde<br />

mit einem der oben in Privatsammlungen befindlichen<br />

Werke identisch ist, lässt sich zu diesem Zeitpunkt<br />

nicht eindeutig feststellen.<br />

Provenienz:<br />

Süddeutscher Kunstbesitz.<br />

Norditalienische Privatsammlung.<br />

Literatur:<br />

Vgl. José Camón Aznar, Domenico Greco,<br />

Madrid 1970, S. 557ff.<br />

(1410076) (13)<br />

DOMENIKOS THEOTOKOPOULOS,<br />

ALSO KNOWN AS “EL GRECO“,<br />

1541 CANDIA, CRETE – 1614 TOLEDO,<br />

WORKSHOP/SON OF<br />

THE ECSTASY OF SAINT FRANCIS OF ASSISI<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

37 x 28 cm.<br />

Remains of notes or numbering from varying<br />

ages on the back of the frame.<br />

Provenance:<br />

Art collection, South Germany.<br />

Private collection, Northern Italy.<br />

Literature:<br />

cf. José Camón Aznar, Domenico Greco,<br />

Madrid 1970, p. 557ff.<br />

€ 15.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

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27


247<br />

CARLO DOLCI,<br />

1616 FLORENZ – 1686 EBENDA, NACH<br />

JUDITH MIT DEM HAUPT DES HOLOFERNES<br />

Öl auf Leinwand.<br />

114 x 91 cm.<br />

In ornamental reliefiertem Rahmen.<br />

Die Tötung des Holofernes wird im Buch Judith im<br />

Alten Testament berichtet. Nach etlichem Brandschatzen<br />

und Morden im gesamten Vorderen Orient,<br />

gelangt Holofernes nach Betulia, wo es Judith gelingt,<br />

ihn und sein Gefolge in ein Gelage zu verwickeln. Sie<br />

und ihre Magd nutzen seine Trunkenheit aus und enthaupten<br />

ihn. Vor abgedunkeltem Grund die etwas<br />

nach links gedrehte Halbfigur der Judith in ihrer Hand<br />

die Platte mit dem Haupt des Holofernes haltend.<br />

Wiederholung nach dem Gemälde aus der Staatlichen<br />

Kunstsammlung Dresden. Riss.<br />

(1401532) (13)<br />

CARLO DOLCI,<br />

1616 FLORENCE – 1686 IBID., AFTER<br />

JUDITH WITH THE HEAD OF HOLOFERNES<br />

Oil on canvas.<br />

114 x 91 cm.<br />

Copy after the painting held at the Staatliche<br />

Kunstsammlungen, Dresden.<br />

€ 10.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

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248<br />

ITALIENISCHER CARAVAGGIST<br />

DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

DAVID MIT DEM HAUPT DES GOLIATH<br />

Öl auf Leinwand. Wachsdoubliert.<br />

81 x 134 cm.<br />

In ebonisiertem Profilrahmen mit godronnierter<br />

Holzleiste.<br />

Vor unbestimmtem architektonischen Hintergrund im<br />

Zentrum die jugendlich wiedergegebene Halbfigur des<br />

nach links blickenden David, zu seiner rechten das<br />

fahle Haupt des Goliath auf einem Steinblock liegend,<br />

links am Rand ein geharnischter römischer Soldat. Die<br />

Darstellung nimmt Bezug auf (1.Sa 17). „Als nun David<br />

zurückkam vom Sieg über den Philister, nahm ihn Abner<br />

und brachte ihn vor Saul, und er hatte des Philisters<br />

Haupt in der Hand“.<br />

(14104730) (13)<br />

ITALIAN CARAVAGGIST,<br />

17TH CENTURY<br />

DAVID WITH THE HEAD OF GOLIATH<br />

Oil on canvas. Wax relining.<br />

81 x 134 cm.<br />

€ 18.000 - € 22.000<br />

Sistrix<br />

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29


249<br />

PÂRIS BORDONE,<br />

1500 TREVISO – 1571 VENEDIG,<br />

WERKSTATT DES<br />

MARS, VENUS UND AMOR<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

132 x 124 cm.<br />

In dekorativem Rahmen.<br />

Nach der römischen Mythologie war Amor der Sohn<br />

der Venus, die Göttin der Liebe und der Schönheit,<br />

und des Mars, dem Gott des Krieges. Auf dem Gemälde<br />

sind die drei vor einem Apfelbaum zu finden:<br />

links Venus in weißer Bluse und rotem Samtgewand<br />

mit tiefen Dekollete, in ihrer rechten Hand einen Apfel<br />

haltend, rechts der muskulöse Mars, der gerade vom<br />

Baum einen Apfel pflückt und auf den kleinen nackten,<br />

geflügelten Amor niederblickt, der sich mit seinem<br />

Arm nach oben streckt, um diesen Apfel zu erhalten.<br />

Darstellung ganz nach dem berühmten Vorbild von Paris<br />

Bordone.<br />

Anmerkung:<br />

Das Originalgemälde stammt aus den 1550er Jahren<br />

und befindet sich in der Sammlung der Eremitage in<br />

Sankt Petersburg.<br />

(1411181) (18)<br />

PÂRIS BORDONE,<br />

1500 TREVISO – 1571 VENICE,<br />

WORKSHOP OF<br />

MARS, VENUS AND CUPID<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

132 x 124 cm.<br />

Notes:<br />

The original painting dates to the 1550s and is held<br />

in the collections of the State Hermitage in Saint<br />

Petersburg.<br />

€ 12.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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250<br />

RUTILIO MANETTI,<br />

1571 SIENA – 1639 EBENDA., KREIS DES<br />

DIE HANDLESERIN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

110 x 166 cm.<br />

In vergoldetem Kehlrahmen.<br />

In einer durch Architekturelemente angedeuteten<br />

Parkanlage mit Brunnenfigur und Steinrelief eine junge<br />

Frau, ihre Hand auf eine Brüstung auflegend. Daneben<br />

eine alte Dame, die ihr aus der Hand liest. Hinter dieser<br />

wohl ein Liebhaber eine Blüte unter seine Nase haltend,<br />

offensichtlich gewiss der ihm günstigen Deutung.<br />

Sicherlich mit Bezug auf die zeitgenössische italienische<br />

Literatur.<br />

(1410291) (4) (13)<br />

€ 8.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

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251<br />

ITALIENISCHER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

DIE ANBETUNG DER HIRTEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

116 x 150 cm.<br />

ITALIAN SCHOOL, 17TH CENTURY<br />

THE ADORATION OF THE SHEPHERDS<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

116 x 150 cm.<br />

In einem stallartigen Innenraum die figurenreiche Darstellung<br />

mit Maria im Mittelpunkt mit dem nackten<br />

Jesusknaben, der auf einem hellen Laken in ihrem<br />

Schoß liegt. Sie blickt zur rechten Seite auf drei Hirten,<br />

einer kniend mit gefalteten Händen und ein weiterer<br />

am rechten Bildrand, der einen Dudelsack hält. Links<br />

hinter Maria der stehende Josef, zwei weitere Hirten<br />

und eine Frau, die einen Esel am Strick festhält, der<br />

neugierig am linken unteren Rand auf den Neugeborenen<br />

blickt. Malerei in überwiegend monochromer<br />

beige-brauner Farbigkeit mit starken Hell-Dunkel-<br />

Kontrasten, von französischen Caravaggisten beeinflußt.<br />

Durch die helle Lichtführung werden das Gesicht<br />

und die Halspartien der beiden Frauen und der liegende<br />

Jesusknabe besonders hervorgehoben.<br />

Provenienz:<br />

Europäische Privatsammlung<br />

(1402124) (18)<br />

Provenance:<br />

Private collection, Europe.<br />

€ 15.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

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31


252<br />

PABLO LEGOTE,<br />

UM 1590/91 LUXEMBURG – 1670/71, ZUG.<br />

Um 1609 zog er mit seiner Familie nach Sevilla. Ein<br />

großes Gemälde aus seiner Hand befindet sich in der<br />

Iglesia San Salvador in Sevilla.<br />

APOSTEL JAKOBUS DER ÄLTERE<br />

Öl auf Leinwand.<br />

213 x 117 cm.<br />

In ornamental reliefiertem Rahmen.<br />

Vor unbestimmtem Grund der Ganzkörperfigur eines<br />

Mannes mit Pilgerstab nach rechts innerhalb der Bildfläche<br />

voranschreiten mit offenem Schuhwerk und in<br />

seiner Hand liegendem geöffneten Buch mit Schweinsledereinband.<br />

(1401534) (13)<br />

PABLO LEGOTE,<br />

CA. 1590/91 LUXEMBURG – 1670/71, ATTRIBUTED<br />

THE APOSTLE SAINT JAMES THE GREAT<br />

Oil on canvas.<br />

213 x 117 cm.<br />

€ 10.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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253<br />

LEANDRO BASSANO,<br />

EIGENTLICH „LEANDRO DA PONTE“,<br />

1557 BASSANO DEL GRAPPA – 1622 VENEDIG,<br />

ZUG.<br />

PASTORALE LANDSCHAFT<br />

LEANDRO BASSANO,<br />

ACTUALLY “LEANDRO DA PONTE“,<br />

1557 BASSANO DEL GRAPPA – 1622 VENICE,<br />

ATTRIBUTED<br />

PASTORAL LANDSCAPE<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

126 x 174 cm.<br />

In schmalem Rahmen.<br />

Inmitten einer leicht hügeligen, von blau-türkisen<br />

Tönen dominierten Landschaft ein Bauernhaus mit<br />

Pergola, silbrig glänzendem Blattwerk in den davorstehenden<br />

Bäumen und im Vordergrund Frauen an<br />

einem Brunnen mit Weidevieh und Jagdleuten, sowie<br />

rechts unten einem Mann, im Begriff ein Schaf zu<br />

scheren. Besch.<br />

(1402129) (13)<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

126 x 174 cm.<br />

€ 15.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

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33


254<br />

FLORENTINER MEISTER DER ZWEITEN HÄLFTE<br />

DES 16. JAHRHUNDERTS<br />

MARIA MIT DEM JESUSKIND UND JOHANNES<br />

Öl auf Pappelholz.<br />

116 x 87,5 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

Vor einem nachtblauen, von Goldquasten hervorgehobenen<br />

Textil zeichnet sich die Gruppe ab: Im Zentrum<br />

das stehende Jesuskind mit dem ihm zukommenden<br />

Agnus Dei, das von Johannes gehalten wird, rechts<br />

die Heilige Mutter Gottes Jesus mit einer Hand unterstützend.<br />

(1411011) (13)<br />

FLORENTINE SCHOOL, SECOND HALF<br />

OF THE 16TH CENTURY<br />

THE VIRGIN AND CHRIST CHILD WITH<br />

SAINT JOHN THE BAPTIST<br />

Oil on poplar panel.<br />

116 x 87.5 cm.<br />

€ 10.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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255<br />

LUIS TRISTAN,<br />

1586 – 1624, ZUG.<br />

APOSTEL PAULUS<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

83 x 63 cm.<br />

Unten bezeichnet.<br />

In breitem, ornamental reliefierten Rahmen mit<br />

Wappenbekrönung.<br />

Vor dunklem Fond sich abzeichnend die sich leicht<br />

nach links wendende Halbfigur des Apostels Paulus<br />

mit im Redegestus erhobener Hand, zusammen gekniffener<br />

Stirn und einem langen ihm attributiv zukommendem<br />

Schwert in seiner anderen Hand.<br />

(14015313) (13)<br />

LUIS TRISTAN,<br />

1586 – 1624, ATTRIBUTED<br />

PAUL THE APOSTLE<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

83 x 63 cm.<br />

Inscribed below.<br />

€ 4.000 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

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256<br />

JUSEPE DE RIBERA,<br />

1588/91 – 1652, KREIS DES<br />

ECCE HOMO<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

55 x 45 cm.<br />

In dekorativem Rahmen.<br />

Wir danken Prof. Nicola Spinosa für freundliche Hinweise<br />

bezüglich der Katalogisierung.<br />

Vor braunem Hintergrund Christus im Halbbildnis, gezeigt<br />

mit Dornenkrone auf dem Haupt und einem langen<br />

Rohrstock in seiner rechten Hand, als Spottzeichen<br />

der Königswürde, sowie mit einem roten Mantel<br />

über seiner rechten Schulter herabhängend. Er hat ein<br />

helles Inkarnat, den Kopf nach oben gerichtet, ebenso<br />

seinen Blick mit seinen glänzenden dunklen Augen,<br />

dabei den Mund leicht geöffnet, als ob er spricht. Auf<br />

seiner Brust zudem mehrere rote Blutstropfen. Qualitätvolle<br />

Malerei mit betonter Hell-Dunkel-Akzentuierung.<br />

Anmerkung:<br />

Ecce Homo-Darstellungen waren bei vielen Künstlern<br />

seiner Zeit ein beliebtes Thema, so zu finden bei<br />

Guido Reni (1575-1642), Caravaggio (1571-1610) und<br />

bei Bartolomé Esteban Murillo (1618-1682).<br />

Ein vergleichbares Werk, Ribera zugeschrieben befindet<br />

sich im Museo de Cádiz aus der Sammlung von<br />

Frau Alejandrina Gessler de la Croix (Madame Anselma).<br />

Literatur:<br />

Vgl. Nicola Spinosa, Ribera Opera completa, 2006,<br />

S. 148 sowie S. 343 für weitere Ecce Homo-Darstellungen<br />

des Künstlers. (1410901)<br />

JUSEPE DE RIBERA,<br />

1588/91 – 1652, CIRCLE OF<br />

ECCE HOMO<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

55 x 45 cm.<br />

We would like to thank Professor Nicola Spinosa for<br />

kind advices regarding the cataloguing.<br />

Notes:<br />

A comparable work attributed to Ribera can be found<br />

in the Museo de Cádiz in the collection of Mrs Alejandrina<br />

Gessler de la Croix (Madame Anselma).<br />

Literature:<br />

Cf. Nicola Spinosa, Ribera Opera completa, 2006, p.<br />

148 and p. 343 for further Ecce Homo depictions by<br />

the artist.<br />

€ 18.000- € 22.000<br />

Sistrix<br />

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35


257<br />

PAOLO CALIARI,<br />

GENANNT „IL VERONESE“,<br />

1528 – 1588, ZUG.<br />

MARTYRIUM DES HEILIGEN SEBASTIAN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

130 x 169 cm .<br />

In ornamental verziertem Rahmen.<br />

Unter einer manieristischen Bogenarchitektur mit<br />

korinthischen Kapitellen unter den Bogen eingepasst<br />

die liegende Figur eines unbekleideten Sebastian mit<br />

um ihn herum versammelten in unterschiedlicher<br />

Weise agierenden Personen. Die Komposition basiert<br />

auf Veroneses meisterhaftem Werk in der Chiesa di<br />

San Sebastiano in Venedig von 1565, die ebenfalls das<br />

Martyrium des Heiligen Sebastian zeigt.<br />

(1410861) (13)<br />

€ 8.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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258<br />

CARLO PORTELLI,<br />

UM 1508 – 1574, ZUG.<br />

Der Künstler war ein italienischer Maler der Renaissance,<br />

der hauptsächlich in Florenz tätig war. Er war<br />

ein Schüler von Ridolfo Ghirlandaio (1483-1561). Der<br />

Künstler Giorgio Vasari (1511-1574) nahm seine Fähigkeiten<br />

zur Kenntnis. Portelli malte u.a. mehrere Altarbilder<br />

für Kirchen in Florenz, darunter für die Kirche<br />

Santa Maria Maggiore.<br />

DIE MADONNA MIT DEM JESUSKNABEN UND<br />

JOHANNES DEM TÄUFER<br />

Öl auf Holz.<br />

113 x 83 cm.<br />

Gerahmt.<br />

Die das Bild fast gänzlich einnehmenden Figuren in<br />

Nahsicht vor einem großen hellbraunen Baumstumpf.<br />

Die sitzende Madonna in altrosafarbenem Gewand<br />

und hellblauem faltenreichem Mantel, der ihre Beine<br />

bedeckt. Sie trägt als Kopfbedeckung ein beiges, bis<br />

zum Hals reichendes Tuch und hat um ihr Haupt zudem<br />

einen Strahlennimbus. Sie hält mit den zarten<br />

schmalen Fingern ihrer rechten Hand den seitlich ihres<br />

Schoßes friedlich schlafenden nackten Jesusknaben,<br />

den sie liebevoll anblickt. Dieser hat gold-blond gelocktes<br />

Haar, eine kleine Stupsnase und leicht gerötete<br />

Wangen, seinen linken Arm ausgestreckt auf der<br />

Madonna liegend. Mit ihrem leicht nach hinten ausgestreckten<br />

linken Arm hält die Madonna den nur mit<br />

einem leichten Fellgewand bekleideten Johannesknaben<br />

zurück, der in seiner rechten Hand einige<br />

Blumen hält und verhindert so, dass der Schlafende<br />

aufgeweckt wird. Feine einfühlsame Darstellung in<br />

weicher harmonischer Farbgebung mit besonderer<br />

Herausstellung der Kleidung Mariens und des feinen<br />

Inkarnats der Dargestellten.<br />

Anmerkung:<br />

Die Darstellung der Madonna mit dem Jesusknaben<br />

und Johannes findet sich mehrfach im Werk des<br />

Künstlers wieder, dabei die Madonna häufig in<br />

zartem altrosafarbenem Gewand und die Figuren<br />

jeweils großformatig in Nahsicht.<br />

Der Künstler war ein italienischer Maler der Renaissance,<br />

der hauptsächlich in Florenz tätig war. Er war<br />

ein Schüler von Ridolfo Ghirlandaio (1483-1561). Der<br />

Künstler Giorgio Vasari (1511-1574) nahm seine Fähigkeiten<br />

zur Kenntnis. Portelli malte u.a. mehrere Altarbilder<br />

für Kirchen in Florenz, darunter für die Kirche<br />

Santa Maria Maggiore.<br />

(1411196) (4) (18)<br />

CARLO PORTELLI,<br />

CA. 1508 – 1574, ATTRIBUTED<br />

THE VIRGIN AND CHRIST CHILD WITH SAINT JOHN<br />

THE BAPTIST<br />

Oil on panel.<br />

113 x 83 cm.<br />

€ 16.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

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37


259<br />

IPPOLITO SCARSELLA,<br />

GENANNT „SCARSELLINO“,<br />

1551 – 1620<br />

MADONNA MIT KIND<br />

Öl auf Leinwand.<br />

46,5 x 39 cm.<br />

In prächtigem venezianischem Barockrahmen.<br />

Beigegeben eine Expertise von Prof. Ugo Ruggeri,<br />

Venedig, in Kopie.<br />

Das Gemälde, in auffallend heller Farbigkeit, die an<br />

Werke der Venezianer wie Veronese und Tizian erinnert,<br />

zeigt die Madonna vor goldfarbenem, lichtem Hintergrund.<br />

Die Farben ihres Gewandes wechseln pastellig<br />

zwischen hellem Blau und einem hellen Rosa im Kleid,<br />

was für die venezianische Malerei der Zeit typisch ist.<br />

Der Maler zählt zu den wichtigsten Vertretern der<br />

Schule von Ferrara, war Sohn eines Architekten, ging<br />

jung nach Bologna, wechselte aber alsbald nach Venedig<br />

in die Werkstatt des Veronese. Als Mitarbeiter der<br />

Brüder Caracci wirkte er auch im Palazzo dei Diamanti<br />

in Ferrara. Daneben kam er auf seinen Reisen durch<br />

nahezu ganz Italien mit unterschiedlichsten Einflüsse<br />

in Kontakt, wobei die venezianische Malerei für ihn<br />

dominierend blieb.<br />

(1411198) (4) (11)<br />

IPPOLITO SCARSELLA,<br />

ALSO KNOWN AS “SCARSELLINO”<br />

1551 – 1620<br />

MADONNA WITH CHILD<br />

Oil on canvas.<br />

46,5 x 39 cm.<br />

Accompanied by an expert’s report by<br />

Prof Ugo Ruggeri, Venice, in copy.<br />

€ 10.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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260<br />

GIOVANNI BATTISTA PAGGI,<br />

1554 – 1627, ZUG.<br />

RINALDO UND ARMIDA ODER ALLEGORIE<br />

AUF KRIEG UND FRIEDEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

83 x 70 cm.<br />

In breitem bronzierten Profilrahmen.<br />

Ein junger Feldherr in römischer Rüstung wird von einer<br />

weiblichen allegorischen Figur mit einem Blumenkranz<br />

bekrönt. Der Geharnischte hält einen Ovalspiegel<br />

hoch, in den der junge Krieger blickt. Dass das Thema<br />

im Zusammenhang mit dem literarischen Werk des<br />

Torquato Tasso (1544-1595), Gerusalemme liberata,<br />

von 1574 steht, wurde bereits gesehen. Allerdings<br />

lässt sich die Darstellung zudem auch als Allegorie<br />

von Krieg und Frieden deuten. Das Thema der Bekrönung<br />

des Kriegsgottes Mars hat beispielsweise Peter<br />

Paul Rubens (1577-1640) gezeigt, mit seinem Bild<br />

„Die Bekrönung des Kriegsgottes Mars durch eine<br />

geflügelte Viktorie“ (Staatsgalerie Neuburg/Donau).<br />

Im vorliegenden Bild würde es sich jedoch um die allegorische<br />

Gestalt der Eirene, Göttin des Friedens handeln,<br />

die häufig mit Blumen und Blumenkranz dargestellt<br />

wird. Zu ihren Attributen zählt auch der Putto<br />

Plutos, der in der Malerei auch gerne in doppelter<br />

Gestalt zweier Putten zu sehen ist. Der Spiegel mag<br />

andeuten, dass sich Mars in der Situation des Friedens,<br />

blumengeschmückt gefallen soll. Da der Kriegsgott<br />

hier jugendlich gezeigt wird, könnte man annehmen,<br />

dass das Gemälde anlässlich eines Friedens nach nur<br />

kurzem Krieg (auch „Mars“ genannt) geschaffen wurde.<br />

Die bisher alleinige Deutung des Gemäldes als „Rinaldo<br />

und Armida“ kann in dem Bild auch gesehen werden,<br />

da Doppeldeutungen in der Barock-Malerei nicht ungewöhnlich<br />

sind. So gilt hier auch der Vergleich einem<br />

allerdings späteren Werk von Antonio Pietro Zucchi<br />

(1726-1795). Ein Spiegel ist auch den beiden Gestalten<br />

in einem Werk (um 1600) des Jan Soens (um 1547-um<br />

1611) beigegeben.<br />

(14007631) (13)<br />

GIOVANNI BATTISTA PAGGI,<br />

1554 – 1627, ATTRIBUTED<br />

RINALDO AND ARMIDA OR ALLEGORY<br />

OF WAR AND PEACE<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

83 x 70 cm.<br />

€ 7.000 - € 9.000<br />

Sistrix<br />

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39


261<br />

ITALIENISCHER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

DIE GEISSELUNG JESU<br />

Öl auf Holz. Parkettiert.<br />

76 x 63,5 cm<br />

In vergoldetem Rahmen.<br />

In einem Innenraum wird der nur mit einem weißen<br />

Lendenschurz bekleidete, leicht vorgebeugte Jesus<br />

von einem Folterknecht mit Strick an eine Säule angebunden,<br />

während zwei weitere mit erhobenen Bündeln<br />

auf ihn einschlagen wollen. Das Haupt Jesu ist<br />

von einem hellen Nimbus umgeben, sein ergebener<br />

Blick seitlich aus dem Bild heraus gerichtet. Die Geißelung<br />

ist bühnenhaft dargestellt durch eine Stufe im<br />

vorderen Bereich.<br />

(14111413) (3) (18)<br />

€ 8.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

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262<br />

ERCOLE GENNARI,<br />

1597 – 1658, ZUG.<br />

Italienischer Renaissance – Zeichner und – Maler. Hatte<br />

eine lebenslange Verbindung mit dem Maler Guercino,<br />

einschließlich der Heirat mit seiner Schwester Lucia<br />

1628. Lebte mit seiner Familie dann in Bologna,<br />

DER HEILIGE APOSTEL PAULUS<br />

Öl auf Leinwand. Altdoubliert.<br />

70 x 54,5 cm<br />

In vergoldetem Rahmen.<br />

Beigegeben eine Expertise von Emilio Negro, Bologna,<br />

in Kopie.<br />

Brustbildnis des Heiligen im Profil nach links. Er hat<br />

ein länglich-schmales Gesicht mit Halbglatze und<br />

dunklem Haarkranz sowie einen langen gesträhnten<br />

Bart. Gekleidet ist er mit einem rotem, in Falten<br />

gelegtem Überwurf, unter dem am Hals ein grünes<br />

Gewand hervorschaut. In seiner Linken hält er mit fester<br />

Hand ein Schwert. Das helle Inkarnat in feiner Manier<br />

und das leuchtend rote Gewand bilden einen starken<br />

Kontrast zum dunklen Hintergrund. Typische Art der<br />

Darstellung des Apostels auf Gemälden, vglb. mit Arbeiten<br />

von Montagna (1482) und A. Dürer (1526).<br />

(1411711) (2) (18)<br />

ERCOLE GENNARI,<br />

1597 – 1658, ATTRIBUTED<br />

THE HOLY APOSTLE PAULUS<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

70 x 54,5 cm.<br />

Accompanied by an expert’s report by Emilio Negro,<br />

Bologna, in copy.<br />

€ 14.000 - € 22.000<br />

Sistrix<br />

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262<br />

RAPHAEL-NACHFOLGE<br />

DES AUSGEHENDEN 16. JAHRHUNDERTS/<br />

FRÜHEN 17. JAHRHUNDERTS<br />

HEILIGE FAMILIE MIT DEM VELUM<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

127 x 97 cm.<br />

Unten rechts mit altem Besitzerwappen.<br />

In bronziertem Rahmen.<br />

In einem durch Wandbehänge angedeutetem Innenraum<br />

ein nah an den Betrachterraum grenzendes<br />

Holzbrett. Darauf auf einem weißen Kissen mit Tuch<br />

rücklings das Jesuskind liegend und mit den Armen<br />

nach Maria greifend, die neben ihr steht und ein Velum<br />

ausbreitet, gleichsam um die zwei Sphären des irdischen<br />

und des himmlischen Daseins zu verdeutlichen.<br />

Neben ihr, die mit einer Brosche geschmückt ist,<br />

Joseph stehend.<br />

Anmerkung:<br />

Raphael Sanzio da Urbino (1483 – 1520) war der<br />

bedeutendste Künstler der italienischen Hochrenaissance.<br />

(14114913) (1) (13)<br />

RAPHAEL SUCCESSION OF<br />

THE LATE 16TH/ EARLY 17TH CENTURY<br />

THE HOLY FAMILY WITH THE VELLUM<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

127 x 97 cm.<br />

<strong>Old</strong> owner’s coat of arms lower right.<br />

€ 12.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

263<br />

MATTEO ROSSELLI,<br />

1578 FLORENZ – 1651, ZUG.<br />

JAËL UND SISARA<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

121 x 96,5 cm.<br />

In Prunkrahmen.<br />

Die Darstellung geht auf eine biblische Erzählung zurück,<br />

nach der der kanaanäische Feldherr Sisera nach<br />

einer verlorenen Schlacht gegen die Israeliten geflüchtet<br />

war und sich in einem Zelt der Jaël versteckte. Dort<br />

wollte sie ihn angeblich vor den Feinden verstecken,<br />

jedoch trieb sie ihm, während er schlief, mit einem<br />

Schmiedehammer einen Zeltpflock durch die Schläfe,<br />

dieser Moment ist auf dem Gemälde wiedergegeben.<br />

Im Hintergrund die Leinwände des Zeltes, davor die<br />

schöne Jaël in edler rot-weißer Kleidung mit Schmuck,<br />

vor ihr der schlafende Feldherr mit seinem Schwert<br />

und rechtsseitig gelegten Helm. Sie hält gerade den<br />

Pflock an die Stirn und schwingt einen Hammer, um<br />

die grausame Tat zu vollbringen. Vergleichbare Darstellungen<br />

lassen sich auch bei anderen Künstlern<br />

finden, darunter auch von Artemisia Gentileschi<br />

(1593-1654).<br />

(1411411) (18)<br />

MATTEO ROSSELLI,<br />

1578 FLORENCE – 1651, ATTRIBUTED<br />

JAEL AND SISARA<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

121 x 96.5 cm.<br />

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The depiction is based on a Bible story according to<br />

which the Canaanite general Sisera fled after a lost<br />

battle against the Israelites and hid Jael’s tent.<br />

€ 18.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

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43


265<br />

FLORENTINER MALER DES 16. JAHRHUNDERTS<br />

MADONNA MIT KIND UND JOHANNES<br />

DEM TÄUFER<br />

Öl auf Holztafel. Teilparkettiert.<br />

87 x 69 cm.<br />

Mit einer seitlichen Holzleiste.<br />

Vor einem Berg in rot-blauem Gewand und Tuch stehend<br />

die Madonna, mit beiden Händen den nackten,<br />

auf einem Podest ebenfalls stehenden Jesusknaben<br />

haltend. Sie und Jesus blicken hinab auf den jungen<br />

Johannes in Fellgewand, der seine rechte Hand mit<br />

ausgestreckten Zeigefinger erhoben hat und aus dem<br />

Bild hinausblickt. Die Häupter der drei Figuren jeweils<br />

von einem goldenen Strahlennimbus hinterfangen.<br />

Die länglichen Figuren und ihre Gestik an den Manierismus<br />

der Zeit erinnernd. Malerei in zurückhaltender,<br />

weicher Farbgebung.<br />

(1410781) (18)<br />

FLORENTINE PAINTER OF THE 16TH CENTURY<br />

MADONNA AND CHILD WITH SAINT JOHN<br />

THE BAPTIST<br />

Oil on panel. <strong>Part</strong>ly parquetted.<br />

87 x 69 cm.<br />

€ 18.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

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266<br />

ALESSANDRO DEL BARBIERE,<br />

EIGENTLICH „ALESSANDRO FEI“,<br />

1538/43 – 1592 FLORENZ, KREIS DES<br />

Alessandro Fei war ein in Florenz tätiger italienischer<br />

Maler, der im manieristischen Stil arbeitete. Er wurde<br />

auch il Barbiere genannt. 1563 wurde er Mitglied<br />

der Accademia dell‘Arte e del Disegno in Florenz<br />

und war bis 1574 ein vertrauter Assistent von Giorgio<br />

Vasari.<br />

DIE MADONNA MIT DEM JESUSKNABEN<br />

Öl auf Holz.<br />

66 x 54,5 cm.<br />

In dekorativem Rahmen.<br />

Vor einem jeweils zur Seite gerafften grünen Samtvorhang<br />

die sitzende Madonna in rot-blauem Gewand,<br />

mit ihren Händen den nackten, blondgelockten Jesus<br />

haltend. Dieser versucht gerade, sich mit einem Teil<br />

ihres Tuches auf dem Kopf zu bedecken und blickt dabei<br />

auf ihre linke Hand unter seinem Arm. Liebevolle<br />

Darstellung mit betonten hell-dunkel <strong>Part</strong>ien.<br />

(1411195) (4) (18)<br />

ALESSANDRO DEL BARBIERE,<br />

ACTUALLY “ALESSANDRO FEI”<br />

1538/43 – 1592 FLORENCE, CIRCLE OF<br />

MADONNA AND CHRIST CHILD<br />

Oil on panel.<br />

66 x 54.5 cm.<br />

€ 10.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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45


267<br />

FLORENTINISCHER MANIERIST UM 1600<br />

DREI GRAZIEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

145 x 105 cm.<br />

Unsigniert.<br />

In profiliertem Rahmen.<br />

Auf einer Holzbank vor dunklem Hintergrund sitzen<br />

drei Frauenakte. Die mittlere Figur ist in starker Biegung<br />

ganz dem Betrachter zugewandt, die beiden<br />

äußeren Frauen, in Rückansicht, drehen sich dem<br />

mittleren Akt zu, um Blumenschmuck im Haar der<br />

jungen Frau zu drapieren. Diese ist nur mit einem<br />

kleinen, hellen, in zahlreiche Querfalten gelegtem<br />

Tuch bedeckt. Um den Hals und in den Händen trägt<br />

sie kostbaren Schmuck.<br />

Typisch für den Manierismus ist eine Tendenz zur Überlängung<br />

der Figuren und deren Gliedmaßen, wie hier<br />

deutlich zu sehen - vor allem bei der mittleren Aktfigur<br />

und der kühlen Farbpalette. Auch wesentlich ist die<br />

Bearbeitung erotischer Szenen bei gleichzeitiger Zurückhaltung<br />

jeglicher Sinnlichkeit.<br />

(1411252) (3) (19)<br />

FLORENTINE MANNERIST CA. 1600<br />

THE THREE GRACES<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

145 x 105 cm.<br />

€ 18.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

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268<br />

NORDITALIENISCHER MEISTER<br />

DES 16./ 17. JAHRHUNDERTS<br />

VENUS UND AMOR<br />

NORTH ITALIAN MASTER<br />

OF THE 16TH/ 17TH CENTURY<br />

VENUS AND CUPID<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

119 x 109 cm.<br />

In vergoldetem Rahmen mit Muscheldekor.<br />

Die Venus ist nur mit einem roten Lendenschurz bekleidet,<br />

sitztend in einer Landschaft im Kniestück dargestellt,<br />

mit Amor, der dem Betrachter den Rücken<br />

zuwendet und auf ihrem Schoß kniet. Beide blicken,<br />

die Gesichter nahe aneinander geschmiegt, Richtung<br />

Betrachter und Amor scheint gerade dabei zu sein der<br />

Venus einen Pfeil ins Herz zu stechen. Ihre freie Hand<br />

hält dabei seinen Köcher mit Bogen und weiteren<br />

Pfeilen. Das besonders Verführerische an dem Motiv<br />

scheint also, dass Venus sich in den hier adressierten<br />

männlichen Betrachter gleich zu verlieben scheint,<br />

forciert durch den Pfeil, den Amor ihr gleich in das<br />

Herz stechen wird. Das ist ganz dem Stil der venezianischen<br />

Schule des 16. Jahrhunderts verpflichtet, sowohl<br />

was die Komposition der nahe an den Betrachter geführten<br />

Figuren, als auch den Typus der Frau betrifft,<br />

den so auch Paris Bordone (1500-1571) auf seinen<br />

Gemälden verwendete. Werke des Künstlers sind in<br />

den bedeutensten öffentlichen Sammlungen, u.a. in<br />

Italien, Frankreich und Österreich zu finden.<br />

(14007619) (10)<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

119 x 109 cm.<br />

€ 18.000 - € 22.000<br />

Sistrix<br />

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47


269<br />

DIRCK BARENDSZ,<br />

1534 – 1592, ZUG.<br />

DIE MENSCHHEIT IN ERWARTUNG<br />

DES JÜNGSTEN GERICHTS<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

115 x 142 cm.<br />

Verso mit alter Nummerierung.<br />

In ebonisiertem Profilrahmen.<br />

Von dem als Vorbild anzunehmenden Gemälde existiert<br />

ein von Sadeler gefertigter Stich. Im Gegensatz zu Gemälden,<br />

welche der seitenverkehrten Darstellung des<br />

Stiches folgen, vermittelt der Maler des vorliegenden<br />

Gemäldes die seitenrichtige Komposition nach dem<br />

originalen Gemälde. Da sowohl die Gebäude im Hintergrund<br />

variieren als auch der Regenbogen unter Christus<br />

fehlt, liegt die Vermutung nahe, dass es sich um eine<br />

Arbeit aus der Werkstatt des Dirck Barendsz handelt.<br />

(1402296) (10)<br />

DIRCK BARENDSZ,<br />

1534 – 1592, ATTRIBUTED<br />

HUMANITY AWAITING THE LAST JUDGEMENT<br />

Oil on canvas. Doubled.<br />

115 x 142 cm.<br />

Verso with old numbering.<br />

€ 15.000 - € 18.000<br />

Sistrix<br />

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270<br />

JAN JOZEFSZ. VAN GOYEN,<br />

1596 LEIDEN – 1656 DEN HAAG, UMKREIS DES<br />

DIE ÜBERFAHRT<br />

JAN JOZEFSZ. VAN GOYEN,<br />

1596 LEIDEN – 1656 DEN HAAG, CIRCLE OF<br />

THE CROSSING<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

94 x 135 cm.<br />

Links unten datiert „1640“.<br />

In Régence-Stilrahmen.<br />

Weite stimmungsvolle Gewässerlandschaft mit sich<br />

von links keilförmig in den Horizont hineinschiebendem<br />

Ufer mit dörflicher Bebauung, die in einem Kirch turm<br />

kulminiert dessen Wetterhahn mit darum herumfliegenden<br />

Vögeln korrespondiert. Die Bebauung wie<br />

auch die Uferböschung spiegelt sich in dem flachen<br />

Gewässer auf dem auch eine Fähre zu sehen ist, die<br />

einem Wagen und mehreren Personen, die sich ebenfalls<br />

gut beobachtet im Wasser spiegeln, beim Übersetzen<br />

hilft. Die Tonalität des Gemäldes verweist noch<br />

ganz auf van Goyen während die Komposition etwa<br />

auf Maerten Frans de Hulst oder seinen Kreis passen<br />

könnte. Eine abschließende Definierung des für das<br />

angebotene Werk verantwortlichen Künstlers ist derzeit<br />

noch nicht darlegbar.<br />

(1411222) (13)<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

94 x 135 cm.<br />

Signed and dated “1640” lower left.<br />

€ 15.000 - € 18.000<br />

Sistrix<br />

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49


271<br />

ADRIAEN VAN STALBEMT,<br />

1580 ANTWERPEN – 1662 EBENDA<br />

Adriaen van Stalbernt war ein flämischer Maler, Radierer<br />

und Zeichner. Nach seiner Lehre wurde er 1610 in die<br />

Beigegeben eine Expertise von Dr. Klaus Ertz, Lingen,<br />

25. Februar 2023, in Kopie.<br />

Sankt Lukas-Gilde Antwerpen aufgenommen und zum<br />

Meister ernannt. Sein künstlerisches Werk ist ganz der<br />

Tradition der älteren flämischen Schule verpflichtet.<br />

Einige seiner Sujets, wie Landschaften, können durchaus<br />

mit denen von Hendrik van Balen d. Ä. (1575-1632)<br />

verglichen werden.<br />

Die beiden Figuren treiben das Vieh hinunter zu einem<br />

Städtchen am Ufer, und führen gleichsam auch den<br />

Betrachter mit ins Bild. Fein detailliert ist das Laub der<br />

mächtigen Bäume wiedergegeben, wie auch die Einzelheiten<br />

der im Licht tiefer liegenden Gebäude mit<br />

Brücken und weiterer Figurenstaffage. Dieser Lichtkontrast<br />

WALDLANDSCHAFT MIT BAUERNPAAR<br />

AUF DEM WEG ZUM MARKT<br />

Öl auf Holz. Parkettiert.<br />

29,5 x 41,4 cm.<br />

belebt auch die Darstellung.<br />

Das Gemälde lässt den Einfluss erkennen, der auf den<br />

Maler gewirkt hat: Die Vorbilder waren Adam Elsheimer,<br />

Paul Bril und vor allem Jan Brueghel d. Ä. Bildelemente<br />

zeigen, dass es sich hier um ein frühes Werk<br />

von Stalbemt handelt, entstanden wohl nach 1600.<br />

€ 7.500 - € 9.500<br />

(14009413) (11)<br />

ADRIAEN VAN STALBEMT,<br />

1580 ANTWERP – 1662 IBID.<br />

FOREST LANDSCAPE WITH PEASANT COUPLE<br />

ON THEIR WAY TO MARKET<br />

Oil on panel. Parquetted.<br />

29.5 x 41.4 cm.<br />

Accompanied by an expert‘s report by Dr Klaus Ertz,<br />

Lingen, 25 February 2023, in copy.<br />

Sistrix<br />

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272<br />

ALEXANDER KEIRINCX,<br />

1600 ANTWERPEN – 1652 AMSTERDAM, ZUG.<br />

LANDSCHAFT MIT MERKUR UND ARGUS<br />

Öl auf Holz.<br />

44,5 x 72,5 cm.<br />

In dekorativem Rahmen.<br />

Das Gemälde gibt die Erzählung nach den Metamorphosen<br />

des Ovid wieder: Die Priesterin Io, die Geliebte<br />

des Zeus, wurde von seiner Gattin Hera in eine<br />

weiße Kuh verwandelt, um so die Untreue ihres Gemahls<br />

zu rächen; nach der Verwandlung wurde sie<br />

dem Riesen Argus, dem Hirten mit den hundert Augen,<br />

unterstellt. Um Io zu befreien, schickte Zeus den<br />

Himmelsboten Merkur zu ihr; diesem gelang es durch<br />

sein Flötenspiel, Argus einzuschläfern und dann zu<br />

töten, worauf Io ihre weibliche Gestalt zurückerhielt.<br />

Zu sehen ist auf dem Gemälde eine idyllische Flusslandschaft<br />

mit Kühen, Schafen und Ziegen. Rechtsseitig<br />

auf einem Stein auf einem roten Tuch sitzend Merkur<br />

mit dem geflügelten Hut und Flöte spielend. Ihm gegenüber<br />

der an einem Baum sitzende, bereits eingeschlafene<br />

Argus und zwischen beiden stehend Io in Gestalt<br />

einer weißen Kuh. Qualitätvolle Wiedergabe eines in<br />

der Kunstgeschichte der Malerei beliebten Themas.<br />

(1410938) (1) (18)<br />

ALEXANDER KEIRINCX,<br />

1600 ANTWERPEN – 1652 AMSTERDAM,<br />

ATTRIBUTED<br />

LANDSCAPE WITH MERCURY AND ARGUS<br />

Oil on panel.<br />

44,5 x 72,5 cm.<br />

€ 10.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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51


273<br />

JOSSE DE MOMPER D. J. (1564 – 1635)<br />

UND<br />

JAN BRUEGHEL D. Ä. (1568 – 1625)<br />

FELSLANDSCHAFT MIT EREMITEN IN<br />

DER EINSIEDELEI<br />

Öl auf Holz.<br />

23 x 25 cm.<br />

In dekorativem Rahmen.<br />

Beigegeben ein Gutachten von Dr. Klaus Ertz,<br />

Lingen, 13. November 2000, in Kopie.<br />

Blick von leicht erhöhtem Standpunkt in eine Felsenlandschaft,<br />

in der sich Einsiedler im Mönchsgewand<br />

in einer Klause niedergelassen haben. Am unteren<br />

Bildrand ein kleines Gewässer, das aus einem der<br />

rechtsseitig nach oben ragenden Felsbrocken entspringt.<br />

Links ein Mönch, der gerade einen Esel aus<br />

einem Eimer tränkt. In der Bildmitte ein langer hölzerner<br />

Altar mit einem dahinter aufgestellten, großen<br />

Kreuz. Am Altar kniend ein betender Eremit, auf dem<br />

Tisch links ein gold glänzender Weihwasserkessel. An<br />

einem kleinen Gitter links des Altars zwei sich unterhaltender<br />

Männer, der linke einer der Eremiten, der<br />

rechte ein wandernder Pilger mit Wanderstab, Sandalen<br />

und Pilgerhut auf dem Rücken sowie Pilgerabzeichen<br />

auf dem Schulterumhang. Im Hintergrund links<br />

eine offene Grotte sowie mittig drei weitere Figuren,<br />

die auf die Klause zustreben. Der gesamte Hintergrund<br />

wird eingenommen von Felsengebilden und einem Tor<br />

durch und über das der Blick auf den blauen Himmel<br />

fällt. Dr. Klaus Ertz ordnet die Landschaft Josse de<br />

Momper d. J. zu, die Staffagefiguren und den Esel dem<br />

Jan Brueghel d. Ä. Das Gemälde ist nach Dr. Klaus<br />

Ertz um 1620 entstanden und ist ein schönes Beispiel<br />

der Zusammenarbeit beider Künstler innerhalb des<br />

großen Kompositionsgedankens der Grotten- oder<br />

Felsenlandschaften, die oft Einsiedler in ihren Klausen<br />

darstellen.<br />

JOSSE DE MOMPER THE YOUNGER (1564 – 1635)<br />

AND<br />

JAN BRUEGHEL THE ELDER (1568 – 1625)<br />

ROCKY LANDSCAPE WITH HERMIT<br />

IN A HERMITAGE<br />

Oil on panel.<br />

23 x 25 cm.<br />

Accompanied by an expert´s report by Dr Klaus Ertz,<br />

Lingen, 13 November 2000, in copy.<br />

Literature:<br />

Klaus Ertz, Christa Nitze-Ertz, Jan Brueghel d. Ä.<br />

(1568-1625): Kritischer Katalog der Gemälde, vol. 4,<br />

Lingen 2010, p. 1622, 1623 (ill.).<br />

€ 35.000 - € 50.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Literatur:<br />

Klaus Ertz und Christa Nitze-Ertz, Jan Brueghel d. Ä.<br />

(1568-1625): Kritischer Katalog der Gemälde, Bd. 4,<br />

Lingen 2010, S. 1622-1623 (Abb).<br />

(1411496) (1) (18)<br />

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53


274<br />

HIERONYMUS FRANCKEN II,<br />

1578 ANTWERPEN – 1623, ZUG.<br />

VERSUCHUNG DES HEILIGEN ANTONIUS<br />

Öl auf Holz. Parkettiert.<br />

41 x 28 cm.<br />

In ebonisiertem Rahmen mit bronzierter Blattleiste.<br />

In kardinalrotem Gewandt der studierende Heilige<br />

mit rückwärts angedeuteter Kapelle mit Rundbogen<br />

portal. Um ihn herum mehrere Boschsche<br />

Phantasiewesen<br />

(1401901) (3) (13)<br />

€ 5.000 - € 7.000<br />

Sistrix<br />

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275<br />

PAUL BRIL,<br />

UM 1553/54 ANTWERPEN – 1626 ROM,<br />

SCHULE DES<br />

HEILIGER EINSIEDLER<br />

Öl auf Kupfer.<br />

18,5 x 23,5 cm.<br />

In einem Wald ein grau gekleideter Einsiedler mit Heiligenschein<br />

vor einer offenen Einsiedelei oder Kapelle,<br />

in der ein Kruzifix und eine stehende Bischofsfigur zu<br />

erkennen sind. Mit überkreuzten Armen blickt er in<br />

Anbetung auf ein am Boden liegendes Kreuzbild.<br />

Nach rechts eine Waldschneise mit Blick auf eine Einsielerkirche<br />

und einen Kranich an einem Flusslauf, von<br />

dem ein weiterer fliegender Kranich, der ein Medaillon<br />

trägt, in der Bildmitte zu erkennen ist. Die Darstellung<br />

des Einsiedler-Heiligen in der Tradition des Heiligen<br />

Antonius. Feine Malerei mit vielen differenzierten Grünund<br />

Brauntönen.<br />

(1411497) (1) (18)<br />

€ 8.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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276<br />

FLÄMISCHER MEISTER DER ERSTEN HÄLFTE<br />

DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

DIE HEILIGE FAMILIE IM BLUMENKRANZ<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

85 x 115 cm.<br />

In ebonisiertem Rahmen mit weißer Innenleiste.<br />

Vor abgedunkeltem Fond eine liegende Ovalkartusche.<br />

Darin im Zentrum Maria mit dem Kinde und Joseph<br />

sowie zwei weiteren Personen. Von der Hand eines<br />

anderen Malers gestaltete aufwändige Blütenumrandung<br />

vor Trompe l‘œil Kartusche mit zahlreichen<br />

verschiedenen Blumen wie Rosen Lilien, Wicken,<br />

Nelken und Anemonen.<br />

(1402293) (13)<br />

FLEMISH SCHOOL, FIRST HALF<br />

OF THE 17TH CENTURY<br />

THE HOLY FAMILY IN FLORAL WREATH<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

85 x 115 cm.<br />

€ 13.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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55


277<br />

JAN VAN KESSEL D. Ä.,<br />

1626 ANTWERPEN – 1679 EBENDA<br />

MARIENDARSTELLUNG MIT BLUMENRAHMUNG<br />

Öl auf Holz.<br />

64,2 x 43,9 cm.<br />

Beigegeben eine Expertise von Dr. Klaus Ertz, Lingen,<br />

22.3.2021, in Kopie.<br />

Dieser Bildtypus ist - wie so häufig im Kreis der Meister<br />

Jan Brueghel, Rubens oder Daniel Seghers - eine Zusammenarbeit<br />

zweier fachspezialisierter Maler. Die zentrale<br />

Bildkartusche, hier mit einem dunklen Rollwerkrahmen<br />

gemalt, wird durch Blumenarrangements von<br />

der Hand des Jan van Kessel d. Ä. eingefasst.<br />

Das zentrale Bild zeigt eine jugendliche Maria mit Kind<br />

und dem Johannesknaben. Der Stil weist hier auf einen<br />

Meister der Rubens-Nachfolge. Die Blumen, die diese<br />

Bildkartusche umgeben, sind als Huldigung an Maria<br />

gedacht, wie dies so zahlreich in Bildthemen wie Maria<br />

im Rosenkranz in dieser Zeit zwischen 1648 und 1672<br />

(datierte Beispiele) vorgestellt wurde, eine Reminiszenz<br />

auch an das Thema der Rosenkranzmadonna.<br />

Große, volle Rosenblüten und die damals so begehrten<br />

Tulpen wechseln hier mit kleinen Frühlingsblümchen,<br />

sämtlich vor schwarzem, die Farben verlebendigendem<br />

Hintergrund. Jan van Kessel war Enkel des Jan Brueghel<br />

d. Ä. und der Neffe von Jan Brueghel d. J., was seine<br />

Hinwendung zu dieser Malgattung erklärt. Im beiliegenden<br />

Gutachten wird die Entstehung des Bildes in<br />

die späten 1650er-Jahre gesetzt.<br />

Literatur:<br />

Vgl. Klaus Ertz, Christa Nitze-Ertz, Jan van Kessel der<br />

Ältere, der Jüngere, der „Andere“, Kritische Kataloge<br />

der Gemälde, Flämische Maler im Umkreis der großen<br />

Meister, Bd. 8, Lingen 2012.<br />

(14009415) (11)<br />

JAN VAN KESSEL THE ELDER,<br />

1626 ANTWERP – 1679 IBID.<br />

DEPICTION OF SAINT MARY THE VIRGIN<br />

IN FLORAL WREATH<br />

Oil on panel.<br />

64.2 x 43.9 cm.<br />

Accompanied by an expert‘s report by Dr Klaus Ertz,<br />

Lingen, 22 March 2021, in copy.<br />

€ 10.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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278<br />

JAN BRUEGHEL D.J. (1601 –1678), ZUG.<br />

UND EIN MALER DER FRANCKEN-FAMILIE<br />

DIE GEBURT CHRIST UMGEBEN VON<br />

EINEM BLUMENKRANZ<br />

Öl auf Holz.<br />

63 x 48,5 cm.<br />

Wir danken Frau Christa Nitze-Ertz und Dr. Klaus Ertz<br />

für freundliche Hinweise zur Katalogisierung, deren<br />

Ansicht nach die Blumen beider Kränze von Jan<br />

Brueghel d. J., die Figuren mit der Anbetung von einem<br />

Maler aus der Francken-Familie und Maria mit<br />

Kind von einem unbekannten Künstler stammen.<br />

Vor dunklem, fast schwarzen Hintergrund im Hochformat<br />

ein ovaler Kranz mit verschiedenen Blumen,<br />

darunter u.a. Rosen, Tulpen, Schneeball, Maiglöckchen,<br />

Iris, Türkenbund und weiße Lilien sowie diverse Kleinblütler<br />

und am unteren Rand kleine rote Beeren. Im<br />

Zentrum eine hochovale Kartusche mit der figurenreichen<br />

Darstellung der Geburt Jesu, umgeben von<br />

mehreren geflügelten Engeln und Hirten, linksseitig<br />

mit angedeutetem Stall, aus dem heraus ein Ochse<br />

auf das in der Krippe liegende Kind blickt. Im nächtlichen<br />

Hintergrund, auf freiem Feld, einige Hirten,<br />

denen im Himmel ein Engel erscheint. Qualitätvolle<br />

Malerei mit starken Hell-Dunkel-Kontrasten, wodurch<br />

die Blumen besonders gut hervorgehoben werden.<br />

Literatur:<br />

Vgl. Klaus Ertz, Jan Brueghel d. J., Die Gemälde mit<br />

kritischem Œuvrekatalog, Freren 1984.<br />

(14114718) (1) (18)<br />

JAN BRUEGHEL THE YOUNGER (1601 – 1678),<br />

ATTRIBUTED<br />

AND A PAINTER OF THE FRANCKEN–FAMILY<br />

NATIVITY IN FLORAL WREATH<br />

Oil on panel.<br />

63 x 48.5 cm.<br />

We would like to thank Mrs. Christa Nitze-Ertz and Dr<br />

Klaus Ertz, who are of the opinion that the flowers of<br />

both wreaths are by the hand of Jan Brueghel the<br />

Younger while the figures of the Adoration were<br />

created by a painter from the Francken Family and the<br />

Virgin and Child by an unknown artist.<br />

€ 8.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

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57


279<br />

ERASMUS QUELLINUS D. J.,<br />

1607 ANTWERPEN – 1678, ZUG.<br />

DIE MYSTISCHE VERMÄHLUNG DER HEILIGEN<br />

KATHARINA MIT ST. APOLLONIA UND THEKLA<br />

VON IKONIUM<br />

Öl auf Holz.<br />

57 x 40 cm.<br />

Auf dem Rahmen mit gravierter Plakette mit Namensnennung<br />

des Quellinus.<br />

In Wellenleistenrahmen.<br />

Erasmus Quellinus, Schüler von Peter Paul Rubens,<br />

jedoch hauptsächlich auch inspiriert durch die Bologneser<br />

Maler sowie Reni und Guercino und dessen<br />

Neffen Benedetto Gennari. Das Thema entspricht dem<br />

legendären Traum der Heiligen Katharina, wonach sie<br />

nach Entsagung einer Ehe mit Jesus selbst vermählt<br />

wurde. Die Legende ist in der Bildkunst zahlreich<br />

wieder gegeben worden. Hier die Darstellung mit der<br />

Heiligen Mutter Gottes im Bildzentrum sitzend das<br />

Jesuskind auf ihrem Schoß haltend. Über ihnen ein<br />

Baldachin aus architektonisch gewachsenem Rosenblattwerk,<br />

darum drei Putti Rosen und Palmzweige<br />

herbeibringend. Links von Maria die Heilige Apollonia<br />

von Alexandria mit der ihr attributiv zukommenden<br />

Zange und einem Palmblatt. Ihr wurde während eines<br />

Progroms in Alexandrien laut Bischof Dionysius die<br />

Kinnlade zertrümmert und die Zähne ausgeschlagen,<br />

weshalb sie die Zange sinnbildlich trägt; darauf stürzte<br />

sie sich freiwillig in die Flammen eines Scheiterhaufens,<br />

was als Martyrium gedeutet wird. Erst später wollte<br />

die Legende, dass es sich bei Apollonia um eine Kaisertochter<br />

handelte, sodass sie uns hier mit purpurnem<br />

Gewand mit edlem Hermelinbesatz und Perlohrringen<br />

gegenübertritt. Rechts vor Maria knieend die Heilige<br />

Katharina mit dem zerbrochenen Rad. Dahinter Thekla<br />

von Ikonium mit dem ihr attributiv zukommenden<br />

Löwen und dem Flammenbündel. Thekla wurde vom<br />

Feuertod verschont und eine Löwin hielt andere wilde<br />

Tiere von ihr ab. Vertikaler Spalt.<br />

(14007632) (13)<br />

ERASMUS QUELLINUS THE YOUNGER,<br />

1607 ANTWERP – 1678, ATTRIBUTED<br />

THE MYSTIC MARRIAGE OF SAINT CATHERINE<br />

OF ALEXANDRIA WITH SAINT APOLLONIA AND<br />

SAINT THECLA OF ICONIUM<br />

Oil on panel.<br />

57 x 40 cm.<br />

CITES export restrictions - sale in the EU only (frame).<br />

€ 14.000 - € 18.000<br />

Sistrix<br />

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280<br />

REMBRANDT HARMENSZ. VAN RIJN,<br />

1606 LEIDEN – 1669 AMSTERDAM,<br />

KREIS ODER NACHFOLGE DES<br />

BILDNIS EINES PROPHETEN<br />

Öl auf Holz.<br />

44,3 x 34 cm.<br />

Verso mit altem rotem Lacksiegel.<br />

In vergoldetem, ornamental verzierten Rahmen.<br />

In herausragender Feinmalerei das Hüftbildnis eines<br />

alten Mannes mit sorgsam ausgeführtem weißem<br />

Bart und tiefen Gesichtsfalten, deren Differenziertheit<br />

der des Bartes in nichts nachsteht. Detailliert ausgeführter<br />

Brustschmuck als Agraffe den mauvefarbenen<br />

Mantel zusammenhaltend. Ein verzierter Turban zieht<br />

das Augenmerk des Betrachters auf sich. Motivisch<br />

erinnert das vorliegende Werk an Rembrandts Meisterwerke,<br />

während die Feinmalerei auf die großen Leidener<br />

Feinmaler verweist. Der bisher noch nicht<br />

identifizierte Künstler zeigt im Hintergrund ein architektonisches<br />

Repoussoirelement, das jedoch nicht<br />

von der von Schlaglichtern erhellten Hauptperson ablenkt.<br />

Provenienz:<br />

Château de Malvaux, Saint-Éloy-d‘Allier, Frankreich.<br />

(1410079) (13)<br />

REMBRANDT HARMENSZ VAN RIJN,<br />

1606 LEIDEN – 1669 AMSTERDAM,<br />

CIRCLE OR FOLLOWER OF<br />

PORTRAIT OF A PROPHET<br />

Oil on panel.<br />

44.3 x 34 cm.<br />

With old red lacquer seal on the reverse.<br />

Provenance:<br />

Château de Malvaux, Saint-Éloy-d’Allier, France.<br />

€ 10.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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Château de Malvaux<br />

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281<br />

JAN VAN NOORDT,<br />

1623/24 – NACH 1676/86, ZUG.<br />

DER ENGEL ERSCHEINT HAGAR IN DER WÜSTE<br />

JAN VAN NOORDT,<br />

1623/24 – AFTER 1676/86, ATTRIBUTED<br />

THE ANGEL APPEARS TO HAGAR IN THE DESERT<br />

Öl auf Holz. Parkettiert.<br />

85 x 115 cm.<br />

In reliefiertem Rahmen.<br />

Camaieuhafte Landschaftsdarstellung mit Wiedergabe<br />

der biblischen Legende aus Genesis, Kapitel 21,<br />

14-17, wonach Hagar, die Gemahlin Abrahams, nach<br />

ihrer Verstoßung in die Wüste von einem Engel gerettet<br />

wird, der ihr einen Weg zum lebensrettenden Wasser<br />

weist. Ein sandiger, mit seiner niedrigen Vegetation an<br />

die Niederlande erinnernder Boden dient als Schauplatz<br />

für die biblische Szene, wobei der Engel über<br />

einer Distel schwebt, neben der die schwangere Hagar<br />

Platz genommen hatte - ein Symbol des Überlebenskampfes<br />

in einer unwirtlichen Gegend.<br />

(1410932) (1) (13)<br />

Oil on panel. Parquetted.<br />

85 x 115 cm.<br />

€ 10.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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61


282<br />

ANTHONIUS VAN DYCK,<br />

1599 ANTWERPEN – 1641 LONDON, ZUG.<br />

SALVATOR MUNDI<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

85 x 62 cm.<br />

In gekehltem, vergoldeten Rahmen.<br />

Beigegeben folgende Gutachten in Kopie:<br />

Maurizio Marini, Rom, ohne Datum, sowie Didier Bodart,<br />

Rom, 15. November 1990. Beide Gutachten kommen<br />

inhaltlich zu dem Schluss, dass es sich um ein Werk<br />

von Anthonius van Dyck handelt.<br />

Ferner eine technische Analyse von M.I.D.A. von<br />

Claudio Falcucci, Rom, in Kopie.<br />

Der Knabe hält die rechten Finger erhoben, ein rotes<br />

Tuch zieht über den Hinterkopf hinweg, mit dem Fuß<br />

tritt er auf die Schlange, während er sich auf einen<br />

Globus stützt. Das Gemälde nach einem Gemälde<br />

von Anthonius van Dyck (1599-1641), das sich in den<br />

Staatlichen Kunstsammlungen in Dresden befindet<br />

(Galerienr. 1025).<br />

Literatur:<br />

Vgl. Erik Larsen, L‘opera completa del Van Dyck<br />

1626 - 1641, Bd. II, S. 91f, Nr. 574.<br />

Vgl. Gemäldegalerie Alte Meister, Dresden 2007,<br />

Bd. III, S. 237, Nr. 1025. (1400767) (13)<br />

ANTHONIUS VAN DYCK,<br />

1599 ANTWERP – 1641 LONDON, ATTRIBUTED<br />

SALVATOR MUNDI<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

85 x 62 cm.<br />

Accompanied by an expert‘s report by Maurizio Marini,<br />

Rome, n.d. and by Didier Bodart, Rome, 15 November<br />

1990, in copy. Both reports conclude that the present<br />

work is by Anthony van Dyck.<br />

Furthermore a technical analysis by M.I.D.A. by Claudio<br />

Falcucci, Rome, in copy.<br />

Literature:<br />

cf. E. Larsen, L‘opera completa di Van Dyck 1626 - 1641,<br />

vol. II, pp. 91, no. 574.<br />

cf. Gemäldegalerie Alte Meister, Dresden 2007,<br />

vol. III, p. 237, no. 1025.<br />

€ 14.000 - € 18.000<br />

Sistrix<br />

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283<br />

PETER PAUL RUBENS,<br />

1577 SIEGEN – 1640 ANTWERPEN, NACH<br />

DIE DREI GRAZIEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

145 x 110 cm.<br />

In teilvergoldetem Profilrahmen.<br />

Die „Drei Grazien“ stellen die drei Töchter des Zeus<br />

dar, von denen jede als fähig beschrieben wird, den<br />

Menschen eine bestimmte Gabe zu verleihen: Euphrosyne<br />

(Fröhlichkeit), Aglaia (Eleganz) und Thalia (Jugend<br />

und Schönheit). Hier stehen sie jeweils zueinandergewandt<br />

inmitten einer Landschaft mit Parkvase mit<br />

Füllhorn haltendem Putto, links auf einem Repoussoirgeäst<br />

textiler Behang. Wiederholung des Themas, das<br />

Rubens 1636 ausgeführt hat und welches sich heute<br />

im Museo del Prado in Madrid befindet. Wenngleich<br />

einige <strong>Part</strong>ien summarisch wiedergegeben wurden,<br />

erscheint uns das vorliegende Werk doch als frische,<br />

farbkräftige Hommage an Rubens.<br />

(1410111) (2) (13)<br />

PETER PAUL RUBENS,<br />

1577 SIEGEN – 1640 ANTWERP, AFTER<br />

THE THREE GRACES<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

145 x 110 cm.<br />

€ 10.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

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63


284<br />

HENDRICK VAN BALEN D. J.,<br />

1623 – 1661<br />

CERES UND VENUS ALS ALLEGORIE<br />

DES HERBSTES<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

117 x 171 cm.<br />

In ebonisiertem Profilrahmen.<br />

Beigegeben ein Gutachten von Philippine Motais de<br />

Narbonne, die das vorliegende Gemälde Hendrick van<br />

Balen zuschreibt, in Kopie.<br />

In großem Format die zwei, einmal frontal, einmal als<br />

Rückenfigur dargestellten allegorischen Figuren inmitten<br />

einer Landschaft mit Früchten und Korn bzw.<br />

Pfeilköcher und Amor, im Hintergrund ein von Putten<br />

gehaltener Bacchus.<br />

Anmerkung 1:<br />

Eine weitere Venus Ceres Gruppe wird beim RKD<br />

in Den Haag unter Nr. 114770 verzeichnet.<br />

Anmerkung 2:<br />

Ein weiteres ähnliches Gemälde wurde mit einem<br />

Schätzpreis von 100.000-200.000 Euro 2022 beim<br />

Auktionshaus Schlosser mit einer Expertise von Dr.<br />

d. J. angeboten, sodass auch bei diesem Werk eine<br />

Zusammenarbeit mit Jan Brueghel d. J. möglich erscheint.<br />

Auch beim Dorotheum in Wien wurde am<br />

17. Oktober 2012 ein Gemälde von van Balen und<br />

Jan Brueghel d.J. zu 303.000 Euro inkl. Aufgeld<br />

verkauft. (1400491) (13)<br />

HENDRICK VAN BALEN THE YOUNGER,<br />

1623 – 1661<br />

CERES AND VENUS AS ALLEGORIES OF AUTUMN<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

117 x 171 cm.<br />

In ebonized, moulded frame.<br />

Accompanied by an expert‘s report by Philippine Motais<br />

de Narbonne, who identifies Hendrick van Balen as<br />

the creator of the present painting, in copy.<br />

€ 13.000 - € 18.000<br />

Sistrix<br />

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285<br />

ITALIENISCHER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

VENUS UND AMOR<br />

Öl auf Leinwand.<br />

63 x 75 cm.<br />

In bergiger Landschaft im Licht der untergehenden<br />

Sonne die unbekleidete Venus vor einem knorrigen<br />

alten Baum dargestellt, zwischen dem ein rotes Tuch<br />

hängt. Sie liegt langestreckt auf einem dunkelblauen<br />

Tuch mit rotem Kopfkissen. In ihrem Schoss friedlich<br />

schlummernd der kleine geflügelte Armor, mit Köcher<br />

und Bogen am Tuchende liegen. Oberhalb von Venus<br />

schwebend, zwei weitere geflügelte Putti mit einem<br />

Füll horn und Blumengirlanden. Durch die Beleuchtung<br />

wird besonders der feine nackte Körper der Venus<br />

hervorgehoben, während der Kopfbereich verschattet<br />

bleibt. Beliebtes Motiv in der Malerei.<br />

(1400762) (18)<br />

€ 9.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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65


286<br />

SALOMON DE BRAY,<br />

1597 AMSTERDAM – 1664 HAARLEM, ZUG.<br />

BILDNIS EINES JUNGEN MANNES<br />

MIT FEDERBARETT<br />

Öl auf Holz.<br />

55,5 x 62 cm.<br />

Rahmen im hochbarockem Stil.<br />

Beigegeben ein technischer Untersuchungsbericht in<br />

Kopie.<br />

Das Halbbildnis eines jungen Mannes, der nach links<br />

gewandt ist. Sein Kopf ist leicht gesenkt, und das Gesicht<br />

wird von einem sanften Lichtstrahl erhellt, was<br />

charakteristisch für die Malweise Rembrandts ist.<br />

Der Lippenbart als blonder Flaum angedeutet. Die<br />

Goldkordel mit einem Medaillon und die Gewandung<br />

insgesamt zeigen ihn dem gehobenen Stand zugehörig.<br />

Das Gemälde ist nicht als Charakterstudie zu<br />

sehen, wie vormals angenommen, sondern vielmehr<br />

als Portaitauftrag entstanden. Dafür spricht die genaue<br />

Wiedergabe der Details, wie auch die künstlerisch<br />

treffend erfasste Lebensnähe des Dargestellten.<br />

Unter den Zeitgenossen Rembrandts und seinen Schülern<br />

ist hier vor allem Salomon de Bray zu nennen, der<br />

sich als Vorsitzender der Haarlemer Lukasgilde neben<br />

anderen Themen auch dem Auftragsportrait gewidmet<br />

hat. Im Gegensatz zu weiteren Rembrandt-<br />

Nach folgern, die die pastose Malweise des späteren<br />

Rembrandts übernommen haben, ist hier ein glatter<br />

Farb auftrag festzustellen. Diese feine Pinseltechnik<br />

lässt sich auch hier im vorliegenden Portrait feststellen.<br />

Das Gemälde wurde einer technischen Untersuchung<br />

zur Altersbestimmung des Farbträgers unterzogen.<br />

Danach besteht die Eichenplatte aus drei miteinander<br />

verleimten Teilen. Es ergab sich als Materialherkunft<br />

Baltische Eiche, mit Fälldatum nach 1513 bzw.<br />

nach 1632.<br />

(1411691) (11)<br />

SALOMON DE BRAY,<br />

1597 AMSTERDAM – 1664 HAARLEM, ATTRIBUTED<br />

PORTRAIT OF A YOUNG MAN WITH<br />

A FEATHER BERET<br />

Oil on panel.<br />

55.5 x 62 cm.<br />

Accompanied by a technical analysis in copy.<br />

The painting should not be considered a “character<br />

study”, as previously assumed, but rather as a portrait<br />

commission. This is supported by the precise reproduction<br />

of the details and the artistically accurate<br />

realism of the person depicted. Among Rembrandt´s<br />

contemporaries and his students, Salomon de Bray<br />

should particularly be mentioned. As chairman of the<br />

Haarlem Guild of Saint Luke, he devoted his career to<br />

commissioned portraits, among other subjects. The<br />

painting was subjected to a technical examination to<br />

determine the age of the panel. The material origin<br />

was identified as Baltic oak, with a felling date after<br />

1513 or after 1632.<br />

€ 60.000 - € 80.000<br />

Sistrix<br />

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67


287<br />

SIMON DE VOS,<br />

1603 ANTWERPEN – 1676 EBENDA<br />

LAUTENSPIELERIN MIT VEREHRER<br />

Öl auf Kupferplatte, auf Holz hinterlegt.<br />

28,5 x 35,4 cm.<br />

In dekorativem Rahmen mit goldfarbener Bemalung.<br />

Beigegeben eine Expertise von Dr. Klaus Ertz, Lingen,<br />

vom 22. Januar 2022, in Kopie.<br />

In einem Innenraum, der von einem goldbraunem Vorhang<br />

überfangen wird, sitzt eine junge Frau in einem<br />

eleganten langen roten Kleid mit weitem Dekollete,<br />

lockigen Haaren und Perlenohrringen. Sie hält mit<br />

ihren langen, schmalen Händen eine große Mandoline<br />

und in ihrem Schoß ein aufgeschlagenes Notenheft.<br />

Neben ihr ein Kavalier, der ihr Avancen macht und sie<br />

umarmt. Rechtsseitig ein mit Speisen üppig gedeckter<br />

Tisch, hinter dem ein Diener voller Interesse das Paar<br />

beobachtet. Am Boden verstreut liegende Spielkarten<br />

und ein sitzendes kleines Hündchen. Im Hintergrund<br />

links ist durch einen Türdurchblick ein Gasthaus zu sehen,<br />

vor dem die Wirtin einen Mann mit Besen vertreibt.<br />

Das Gemälde greift ein beliebtes Motiv des Künstlers<br />

auf: das der fröhlich musizierenden Gesellschaften,<br />

die eine deutliche Verwandschaft mit dem verbreiteten<br />

holländischen Genre dieser Thematik zeigen. Laut Dr.<br />

Ertz stechen in Werken des Künstlers in den Gesichtern<br />

der Dargestellten vor allem die spitzen Nasen und die<br />

etwas kräftigeren Unterkiefer hervor, sowie die langgliedrigen<br />

Hände, wie in dem hier vorliegenden Gemälde.<br />

Zahlreiche Andeutungen sind in dem Gemälde<br />

ebenfalls zu finden, so zum Beispiel blickt die elegante<br />

Dame in Richtung der Tür auf die Wirtin, als Überlegung,<br />

ob sie nicht auch die Avancen des Kavaliers ablehnen<br />

sollte. Dr. Ertz ordnet das Werk in die 1640er<br />

Jahre in Antwerpen ein.<br />

(14111220) (18)<br />

€ 9.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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288<br />

WILLEM VAN HERP,<br />

1614 ANTWERPEN – 1677 EBENDA, KREIS DES<br />

DIE MYSTISCHE VERMÄHLUNG DER<br />

HEILIGEN KATHARINA MIT DEM JESUSKIND<br />

Öl auf Kupfertafel.<br />

55,5 x 43,5 cm.<br />

In dekorativem, teilvergoldeten Rahmen.<br />

Das christologisch-symbolische Thema wird dargestellt,<br />

indem die vor einer Gebäudefront mit nach<br />

links gezogenem roten Vorhang auf einem Thron mit<br />

Krone sitzende Maria das stehende Jesuskind auf<br />

dem Schoß hält, das wiederum einen Ring als Zeichen<br />

der mystischen Vermählung an den Finger der<br />

stehenden Heiligen Katharina steckt. Im Hintergrund<br />

dem Geschehen beiwohnende Figuren, darüber in den<br />

Wolken drei geflügelte Putti mit Blütenkranz. Katharina<br />

trägt ein edles glänzendes Gewand und eine Krone als<br />

Zeichen für ihre königliche Herkunft; vor ihr ein Putto<br />

mit Palmwedel, der damit auf das kommende Märtyrium<br />

hinweist. Am linken Bildrand zwei weitere Putti<br />

mit einem Blumenkorb, von denen einer Blüten<br />

streut. Qualitätvolle detailreiche Darstellung eines in<br />

der Malerei der Zeit beliebten Themas.<br />

(1410184) (18)<br />

WILLEM VAN HERP,<br />

1614 ANTWERP– 1677 IBID, CIRCLE OF<br />

THE MYSTIC MARRIAGE OF SAINT CATHERINE<br />

WITH THE CHRIST CHILD<br />

Oil on copper.<br />

55.5 x 43.5 cm.<br />

In decorative, parcel-gilt frame.<br />

€ 8.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

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69


289<br />

JAN VAN BALEN,<br />

1611 ANTWERPEN – 1654 EBENDA, ZUG.<br />

DIE WUNDERSAME BROTVERMEHRUNG<br />

Öl auf Kupfer.<br />

29,5 x 42,5 cm.<br />

Verso mit Resten eines alten Stempels.<br />

In gekehltem vergoldetem Rahmen.<br />

Weite hügelige Landschaft mit feingliedrigen Staffagebäumen<br />

im Mittelgrund. Zwischen diesen erstreckt<br />

sich ein weites hügeliges Tal, das zum Horizont mit<br />

einer petrolblauen Gebirgskette abschließt. Im Vordergrund<br />

eine verschachtelte vielfigurige Komposition in<br />

brillanten Farben, welche die Wundersame Brotvermehrung<br />

zeigt. Jesus hat einen Tag lang mit vielen<br />

Menschen verbracht. Er hat sie angehört, mit ihnen<br />

gesprochen und sie geheilt. Es wird Abend und weil<br />

es so viele sind, sagen seine Jünger er soll die Leute<br />

in die umliegenden Dörfer schicken, damit sie dort<br />

zu essen bekommen. „Nein“, antwortet er, „gebt ihr<br />

ihnen zu essen!“ „Aber wir haben doch nur fünf Brote<br />

und zwei Fische für über 5000 Leute!“ Da sagt Jesus,<br />

dass sie die Menschen in Gruppen zu je 50 versammeln<br />

sollen, nimmt die fünf Brote und zwei Fische<br />

(hier werden sie vermutlich von Petrus links von Jesus<br />

herangetragen, segnet sie und sagt dann den Jüngern<br />

sie sollen sie austeilen. Die Jünger tun das und alle<br />

werden satt, ja es bleiben sogar 12 Körbe mit Brotresten<br />

übrig, davon stehen vier Körbe hier im Zentrum.<br />

Es wird vermutet, dass der Akt des Teilens als Wunder<br />

begriffen werden soll.<br />

Vergleiche:<br />

Die Komposition lässt sich sehr schön mit einem<br />

Gemälde vergleichen, welches unter der RKD Nummer<br />

193060 geführt wird. Es ist mit 58 x 65 cm größer,<br />

jedoch nicht auf Kupfer, sondern auf Leinwand gemalt<br />

(siehe Vergleichsabbildung). Statt Jesus stellte der<br />

Maler Apoll in das Zentrum der Komposition und<br />

ordnete die anderen Figuren um ihn herum. Unser<br />

Gemälde zeigt eine weit größere Vielfalt hinsichtlich<br />

der Staffage und der schönen weiten Landschaft.<br />

(14100711) (13)<br />

€ 8.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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290<br />

PAUWELS CASTEELS,<br />

1625 ANTWERPEN – 1677 EBENDA, ZUG.<br />

DER TRIUMPH VON NEPTUN UND AMPHITRITE<br />

PAUWELS CASTEELS,<br />

1625 ANTWERP – 1677 IBID., ATTRIBUTED<br />

THE TRIUMPH OF NEPTUNE AND AMPHITRITE<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

83 x 118 cm.<br />

In dekorativem Rahmen.<br />

Amphitrite ist eine Okeanide oder Nereide der griechischen<br />

Mythologie, die für ihre Schönheit bekannt war<br />

und unverheiratet bleiben wollte. Neptun - der römische<br />

Gott des Wassers - hatte ein Auge auf sie geworfen und<br />

bedrängte sie, dass sie floh und sich versteckte. Er<br />

konnte ihr Herz durch einen Delfin als Brautwerber<br />

erweichen und sich schließlich mit ihr vermählen. Die<br />

figurenreiche Darstellung zeigt ihn mit Dreizack und<br />

Amphitrite mit rotem wehenden Tuch wohl auf einem<br />

von einem Hippokampen gezogenen Wagen. Der<br />

Dreizack repräsentiert seine Macht über Wasser und<br />

Stürme; die Fische und andere Meerestiere. Muscheln<br />

und Perlen, die teils von seinen Untertanen getragen<br />

werden, zeigen seinen Reichtum. Am oberen rechten<br />

Bildrand die Vermählung der beiden im Beisein zahlreicher<br />

Untertanen. Darstellung in der Art des Antwerpener<br />

Manierismus.<br />

(1402161) (18)<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

83 x 118 cm.<br />

€ 8.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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71


291<br />

DIRCK VAN BABUREN,<br />

UM 1594 UTRECHT – 1624 EBENDA, ZUG.<br />

PORTRAIT DES APOSTEL JACOBUS DER ÄLTERE<br />

Öl auf Leinwand.<br />

77 x 63,5 cm.<br />

In ornamental reliefiertem Rahmen.<br />

Das hier angebotene Gemälde wird beim RKD Den<br />

Haag als „Dirck van Baburen zugeschrieben“ unter<br />

Nummer 292950 geführt.<br />

Vor unbestimmtem Hintergrund das nach links gerichtete<br />

Profilbildnis eines älteren Herren mit Pilgerstab.<br />

Auf seiner Schulter prangt eine Jacobsmuschel, sein<br />

Haupt umspielt ein raumgreifender Nimbus. Van Baburen,<br />

der zusammen mit Hendrick ter Brugghen und<br />

Geritt van Honthorst zum Kreis der niederländischen<br />

Caravaggisten gehörte, war zwar noch 1611 in Utrecht<br />

als Schüler des Paulus Moreelse (1571-1638) verzeichnet,<br />

reiste aber alsbald nach Italien, wo er bis<br />

1621 blieb und nach seiner Rückkehr nach Utrecht<br />

1624 starb. 1615 führte er in Parma das Altarbild der<br />

Kirche Santa Maria die Servi aus. In Rom, wo Baburen<br />

bis 1621 blieb, wird auch das vorliegende Gemälde<br />

entstanden sein, das die klassischen Züge Baburens<br />

zeigt, der auch vom Einfluss des Jusepe de Ribera<br />

(1591-1656) zeugt, der sich sowohl in Parma als auch<br />

in Rom aufhielt.<br />

DIRCK VAN BABUREN,<br />

CA. 1594 UTRECHT – 1624 IBID., ATTRIBUTED<br />

PORTRAIT OF THE APOSTLE<br />

SAINT JAMES THE ELDER<br />

Oil on canvas.<br />

77 x 63.5 cm.<br />

The painting on offer for sale in this lot is listed at the<br />

RKD in The Hague under no. 292950 as attributed to<br />

Dirck van Baburen.<br />

€ 25.000 - € 35.000 (†)<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Provenienz:<br />

Finarte, Mailand, 20. November 1955, Lot 537<br />

(als Dirck van Baburen).<br />

Privatsammlung, Italien.<br />

Als zugeschrieben an Dirck van Baburen am 23.10.<br />

2018 im Dorotheum Wien angeboten. Die Zuschreibung<br />

geht zurück auf Paul Huys Janssen, der das Werk<br />

in die italienische Frühzeit des Künstlers datierte.<br />

Die damalige Beschreibung umfasste folgende<br />

Einschränkung: Wayne Franits hat die Zuschreibung<br />

an Dirck van Baburen auf Grundlage einer hochaufgelösten<br />

Digitalfotografie nicht anerkannt.<br />

Literatur:<br />

Vgl. X. F. Salomon, The Young Ribera, in: The Burlington<br />

Magazine, Nr. 153, 2011, S. 475-478.<br />

Vgl. Wayne E. Franits, The <strong>Paintings</strong> of Dirck van<br />

Baburen, Amsterdam/ Philadelphia 2013. (1390111)<br />

(13)<br />

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292<br />

JACOB GERRITSZ. CUYP,<br />

1594 DORDRECHT – 1651/52 EBENDA, ZUG.<br />

PORTRAIT VON ZWEI ELEGANT<br />

GEKLEIDETEN KINDERN<br />

Öl auf Holz. Parkettiert.<br />

109 x 80 cm.<br />

In vergoldetem Prunkrahmen.<br />

Vor dunklem Hintergrund, auf zweifarbig gefliestem<br />

Boden stehend, die beiden Kinder in fast identischer,<br />

langer weißer Kleidung. Linksseitig das größere Kind<br />

mit hohem schwarzen Hut, wohl ein Junge mit langen<br />

blonden Haaren, die Ärmel in Hellblau und mit einer<br />

Knopfreihe versehen, in seiner rechten, nach vorne<br />

gestreckten Hand einen großen Bogen haltend, während<br />

in der anderen Hand ein Pfeilende zu erkennen<br />

ist. Rechts von ihm wohl ein stehendes Mädchen mit<br />

gold glänzenden Ärmeln und Knopfreihe, ein flaches<br />

Barett auf dem Kopf, unter dem rosafarbene Schleifen<br />

hervorragen. In der rechten erhobenen Hand hält es<br />

einen kleinen Stab mit einem Vogel an einer Leine als<br />

Spielzeug. Das Mädchen hat, ebenso wie ihr Bruder,<br />

ein feines Inkarnat, jedoch mit geröteten Wangen.<br />

Beide schauen mit glänzenden Augen interessiert aus<br />

dem Bild heraus. Repräsentative Darstellung dieser<br />

beiden Kinder.<br />

(1401431) (18)<br />

JACOB GERRITSZ. CUYP,<br />

1594 DORDRECHT – 1651/52 IBID., ATTRIBUTED<br />

PORTRAIT OF TWO ELEGANTLY DRESSED<br />

CHILDREN<br />

Oil on panel. Parquetted.<br />

109 x 80 cm.<br />

€ 11.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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293<br />

UTRECHTER CARAVAGGIST<br />

DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

KERKERSZENE<br />

Öl auf Leinwand.<br />

169 x 238 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

In kontrastreicher, caravaggesker Auffassung die teils<br />

geharnischten Figuren eher warmes Licht von einer<br />

Feuerquelle im Zentrum des Gemäldes empfangend.<br />

Rechts im Hintergrund die Abführung Christi durch<br />

mehrere Figuren.<br />

(1411072) (1) (13)<br />

UTRECHT CARAVAGGIST<br />

OF THE 17TH CENTURY<br />

DUNGEON SCENE<br />

Oil on canvas.<br />

169 x 238 cm.<br />

€ 12.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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75


294<br />

ANTHONIUS VAN DYCK,<br />

1599 ANTWERPEN – 1641 LONDON,<br />

NACHFOLGE DES<br />

BEWEINUNG CHRISTI<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

100 x 130 cm.<br />

In mit Goldornamenten dekoriertem Rahmen.<br />

Im Zentrum der vom Kreuz genommene Jesus auf<br />

einem weißen Laken, das teils auch seinen Schambereich<br />

bedeckt, mit seinem Oberkörper und den<br />

Armen im Schoß der hinter ihm sitzenden Maria in<br />

blauem Gewand liegend. Sie hat ihre Arme nach unten<br />

ausgestreckt, hält mit ihrer rechten Hand den Unterarm<br />

Jesu und blickt mit verweinten Augen zum Himmel.<br />

Hinter ihr der Kreuzbalken mit der darauf befestigten<br />

Inschrift „I.N.R.I.“ rudimentär zu erkennen.<br />

Links drei Engel, von denen besonders der mittlere<br />

mit seinen großen Flügeln und einem leuchtend roten<br />

Gewand herausragt, die alle den Leichnam betrachten<br />

und ihn beweinen. Im rechten Hintergrund des Himmelsbereiches<br />

Cherubim erkennbar. Das Gemälde ist eine<br />

seitenverkehrte Kopie eines Originals von Anthonius<br />

van Dyck, das von ihm um 1628 bis 1630 angefertigt<br />

wurde und sich heute in der Alten Pinakothek in München<br />

befindet.<br />

(14111412) (3) (13)<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

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295<br />

BALTHASAR BESCHEY,<br />

1708 ANTWERPEN – 1776 EBENDA, ZUG.<br />

DIE HEILIGE FAMILIE MIT EINEM PAPAGEI<br />

Feinmalerei in Öl auf Holz.<br />

38 x 46 cm.<br />

In dekorativem Rahmen.<br />

Kopie nach dem Gemälde von Peter Paul Rubens<br />

(1577-1640) um 1714, im Antwerpener Kunstmuseum<br />

(dortige Originalmaße 163 x 192 cm).<br />

Im Mittelpunkt vor einer steinernen Wand Maria in<br />

blau-rotem Gewand, vor ihr der fast nackte, stehende<br />

Christusknabe, dessen blonde, lockige Haare sie behutsam<br />

mit ihrer rechten Hand berüht. Rechts neben<br />

beiden Josef in dunklem Gewand mit hellbraunem<br />

Überwurf, der mit seiner Rechten sich an sein Kinn<br />

fasst und nachdenklich die beiden betrachtet. Auf der<br />

linken Seite auf der Basis einer Säule stehend ein<br />

gelb-blauer Papagei, der mit seinem Schnabel eine<br />

Weinranke erfasst hat, vor weiter Landschaft im<br />

warmen Licht der untergehenden Sonne.<br />

(1411718) (2) (11)<br />

BALTHASAR BESCHEY,<br />

1708 ANTWERP – 1776 IBID., ATTRIBUTED<br />

THE HOLY FAMILY WITH A PARROT<br />

Fine painting in oil on panel.<br />

38 x 46 cm.<br />

In decorative frame.<br />

Copy after Peter Paul Rubens (1577-1640) ca. 1714,<br />

in Antwerp Art Museum (with original dimensions<br />

163 x 192 cm).<br />

€ 15.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

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77


296<br />

JAN ROOS,<br />

1591 – 1638<br />

Der Künstler hatte in Antwerben bei Jan de Wael und<br />

Frans Snyders studiert. 1616 siedelte er nach Genua<br />

über und eröffnete dort seine Werkstatt.<br />

BLUMENSTILLLEBEN MIT ERDBEERSCHALE<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

Im vergoldeten, ornamental verzierten Rahmen.<br />

Wir danken Herrn Jan De Boever für freundliche Hinweise<br />

in Bezug auf die Autorschaft des Gemäldes.<br />

JAN ROOS,<br />

1591 – 1638<br />

FLORAL STILL LIFE WITH STRAWBERRY BOWL<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

We would like to thank Jan De Boever for his kind<br />

suggestions regarding the attribution of the painting.<br />

€ 20.000 - € 30.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

In horizontaler Ausrichtung eine Steinstufe, auf welcher<br />

kontrastvoll eine stark gebauchte Glasvase steht.<br />

In dieser ein weit in den Raum hineinreichendes, vor<br />

dem dunklen Fond kontrastierendes, Blumenbouquet<br />

mit Schneeball, Tulpen und Lilien. Daneben eine<br />

Wanli schale auf Wanliteller mit Erdbeeren vor einem<br />

maskaronverzierten Kaspo stehend. Zu Füßen des<br />

Steinsockels ein Blütenkranz an Tonschale mit Sonnenblume.<br />

(1411076) (1) (13)<br />

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79


297<br />

ISAAC WILLAERTS,<br />

1620 – 1693<br />

HANDELSSCHIFFE IN SEENOT<br />

VOR FELSIGER KÜSTE<br />

Öl auf Eichenholz.<br />

56 x 86 cm.<br />

Rechts unten signiert und datiert „Is.Willarts. 1646“.<br />

In dekorativem Rahmen.<br />

Auf stürmischer See britische und niederländische<br />

Handelsschiffe gegen die hohen Wellen ankämpfend,<br />

einige gesunken, eines der Schiffe gerade auf die<br />

rechts seitige steinige Küste auflaufend und sinkend.<br />

Laut Verweis auf der Rückseite des Gemäldes trägt<br />

es die burgundische Flagge und möglicherweise auch<br />

das Wappen der Provinz Gelderland. Im Vordergrund<br />

rechts sind am Uferstück Retter und Überlebende zu<br />

sehen, während einige Schiffsbrüchige noch im<br />

Wasser treiben. Dramatische, bewegte Darstellung in<br />

der Manier des Künstlers.<br />

ISAAC WILLAERTS,<br />

1620 – 1693<br />

MERCHANT SHIPS IN DISTRESS<br />

OFF A ROCKY COAST<br />

Oil on oak panel.<br />

56 x 86 cm.<br />

Signed and dated “Is.Willarts. 1646” lower right.<br />

Provenance:<br />

Mrs HG McGrath; sold by her estate executors<br />

London, Christie´s, 19 November 1971, lot 122.<br />

€ 15.000 - € 18.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Provenienz:<br />

Mrs. HG McGrath von deren Testamentsvollstreckern<br />

verkauft, Auktion Christie´s New York, 19.November<br />

1971, Lot 122.<br />

(14109315) (1) (18)<br />

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298<br />

FLÄMISCHER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS,<br />

KREIS DES DAVID TENIERS II,<br />

1610 – 1690<br />

DAS BAUERNFEST<br />

FLEMISH SCHOOL OF THE 17TH CENTURY,<br />

CIRCLE OF DAVID TENIERS II,<br />

1610 – 1690<br />

PEASANT FESTIVAL<br />

Öl auf Leinwand.<br />

75 x 92 cm.<br />

Links unten Restsignatur.<br />

In hellem akanthusblattreliefierten Rahmen.<br />

In einer sanfthügeligen Landschaft mit vereinzeltem<br />

Baumbestand die Kulisse eines architektonisch verschachtelten<br />

Dorfes mit niedriger Kirche mit Dachreiter<br />

und einem zwischen Häusern stehendem Turm.<br />

Davor im Sonnenschein des Tages teils an Tischen<br />

teils an Holzfässern sitzende Personen den Freuden<br />

eines Festes nachgehend. Das Thema auf eine Bilderfindung<br />

David Teniers II (1610-1690) zurückgehend.<br />

(1411491) (1) (13)<br />

Oil on canvas.<br />

75 x 92 cm.<br />

Remains of a signature lower left.<br />

€ 15.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

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81


299<br />

SALOMON VAN RUYSDAEL,<br />

UM 1602 NAARDEN – 1670 HAARLEM<br />

ALTES BAUERNHAUS, UM 1625 – 1635<br />

Öl auf Holz.<br />

32,6 x 32,5 cm.<br />

In dekorativem Rahmen.<br />

Das Gemälde ist im RKD, Den Haag als ein eigenhändiges<br />

Werk von Salomon van Ruysdael archiviert unter<br />

der Bild-Nr. 311529.<br />

Blick auf ein altes, mit Brettern verkleidetes Gehöft,<br />

dessen Frontseite mit geöffneter Tür und geöffnetem<br />

Fenster von der Sonne beschienen wird, während die<br />

rechte Seite mit einem weiteren Gemäuer verschattet<br />

bleibt. Vor einer kleinen Wäscheleine, auf einer Bank<br />

sitzend, ein Paar, während zwei weitere Figuren dabei<br />

sind zwei Fässer in den Hauseingang zu rollen. Links<br />

des Gebäudes fällt der Blick auf ein kleines Wäldchen<br />

mit alten knorrigen und weit verzweigten Bäumen in<br />

bräunlichem Herbstlaub, darüber der graue, fast wolkenlos<br />

wirkende Himmel. Qualitätvolle harmonische,<br />

überwiegend tonige Malerei mit gekonnter Licht- und<br />

Schatteninszenierung.<br />

(1411071) (1) (18)<br />

SALOMON VAN RUYSDAEL,<br />

CA. 1602 NAARDEN – 1670 HAARLEM<br />

LANDSCAPE WITH OLD FARMHOUSE<br />

AND FIGURES<br />

Oil on panel.<br />

33 x 32.5 cm.<br />

The painting registred at RKD, The Hague as an autograph<br />

work by Salomon van Ruysdael, image no.<br />

311529.<br />

€ 24.000 - € 28.000<br />

Sistrix<br />

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83


300<br />

JAN COSSIERS,<br />

1600 ANTWERPEN – 1671, ZUG.<br />

DER GESCHMACKSSINN<br />

Öl auf Holz.<br />

73 x 56,5 cm.<br />

In dekorativem Rahmen.<br />

Brustbildnis in Nahsicht des jungen Mannes mit braunen,<br />

schulterlangen, lockigen Haaren in einem hellbraunen<br />

Gewand, mit Blick zur Seite. Er hält in seiner<br />

rechten Hand einen Krug und in seiner linken ein<br />

kleines Glas, das er gerade befüllen möchte. Von links<br />

oben fällt Licht auf sein feines zartes Gesicht mit den<br />

rötlichen Wangen, dem roten Mund, den leuchtenden<br />

braunen Augen, die zudem Glanzlichter aufweisen.<br />

Darstellung vor braunem Hintergrund in überwiegend<br />

monochromer Farbigkeit, typisch für den bekannten<br />

Künstler.<br />

Der Maler erhielt seinen ersten Unterricht bei seinem<br />

Vater und begab sich dann in die Werkstatt des damals<br />

bedeutenden Portrait- und Historienmalers Cornelis<br />

de Vos (um 1584-1651). Nach einer Reise in Frankreich<br />

1623 wurde sein Einfluss durch den holländischen<br />

Maler Abraham de Vries (um 1590-1650/62) deutlich.<br />

1624 bereits in Italien, konnte er die Werke von Michelangelo<br />

Merisi il Caravaggio (1570/71-1610) studieren,<br />

die einen großen Einfluss auf ihn ausübten. Neben zahlreichen<br />

kirchlichen Aufträgen widmete er sich auch<br />

Portraits bedeutender Persönlichkeiten seiner Zeit.<br />

(14109512) (18)<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

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301<br />

SALOMON ROMBOUTS,<br />

1650 HAARLEM – 1702, ZUG.<br />

BLICK AUF DEN GROTE MARKT IN HAARLEM<br />

Öl auf Holz, teils parkettiert.<br />

83 x 114 cm.<br />

Rechts unten Monogramm und datiert.<br />

Im Zentrum inmitten der prachtvollen Bürgerhäuser<br />

und Bauten der Stadt steht eine Marktszene, die von<br />

Figuren unterschiedlichster Herkunft bevölkert ist, die<br />

sich um ein hölzernes Podium versammelt haben, das<br />

wohl gerade ein Schausteller aufgebaut hat. Durch<br />

ihre farbig leuchtende Kleidung fallen besonders ein<br />

Paar im linken, sowie ein zur Seite stehender Mann<br />

im rechten Vordergrund auf. Qualitätvolle, präzise Darstellung<br />

mit hohem grau-weißen Himmel mit dicken<br />

Wolkenformationen und einigen fliegenden Vögeln.<br />

(1410952) (18)<br />

SALOMON ROMBOUTS,<br />

1650 HAARLEM – 1702, ATTRIBUTED<br />

VIEW OF THE GROTE MARKT IN HAARLEM<br />

Oil on panel, partially parquetted.<br />

83 x 114 cm.<br />

Monogrammed and dated lower right.<br />

€ 22.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

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85


302<br />

PIETER BRUEGHEL D. J.,<br />

UM 1564 BRÜSSEL – 1637/38 ANTWERPEN,<br />

KREIS DES<br />

DIE APFELERNTE<br />

PIETER BRUEGHEL THE YOUNGER,<br />

CA. 1564 BRUSSELS – 1637/38 ANTWERP,<br />

CIRCLE OF<br />

THE APPLE HARVEST<br />

Öl auf Holz. Parkettiert.<br />

27 x 37 cm.<br />

In dekorativem Rahmen.<br />

Blick auf eine dörfliche Landschaft mit Bauern. Links<br />

ein hoher Baum, an dem eine Leiter zur Apfelernte<br />

steht und eine Frau, die mit ihrer Schürze bereits geerntete<br />

Früchte hält, neben ihr die kleine Tochter, die<br />

gerne noch einen weiteren Apfel haben möchte und<br />

zwei Helfer. In der Bildmitte ein Mann beim Bearbeiten<br />

des Ackers mit einem von zwei Pferden gezogenem<br />

Rechen und ein weiterer heraneilender Erntehelfer.<br />

In der rechten unteren Ecke ein Pflug, über dem<br />

eine Jacke liegt. Malerei in überwiegend beige-grüner<br />

Farbgebung, aufgelockert durch rote Kleidungstücke<br />

und gerötete Gesichter.<br />

(1391551) (18)<br />

Oil on panel. Parquetted.<br />

27 x 37 cm.<br />

€ 8.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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303<br />

JACOB BOUTTATS,<br />

1660 – 1718, ZUG.<br />

ADAM UND EVA IM PARADIES<br />

Öl auf Kupfer.<br />

12,3 x 15,6 cm.<br />

In einem alten, original geschnitzten und<br />

teilvergoldeten Rahmen der Zeit.<br />

Kleines, miniaturhaft gehaltenes Gemälde, das die<br />

biblische Paradieserzählung thematisiert. Das erste<br />

Menschenpaar – noch vor dem Sündenfall – ist hier<br />

ins absolute Zentrum der Darstellung gesetzt, die<br />

Nacktheit fällt vor dem Baum mit mächtiger Krone<br />

entsprechend auf. Seitlich die für Baumlandschaften<br />

Brueghels typischen Waldschneisen. Der gesamte<br />

untere Bildabschnitt wird als leicht hügeliger Vordergrund<br />

gezeigt, angefüllt mit nahezu sämtlichen bekannten<br />

Tieren, die hier in paradiesischem Frieden<br />

nebeneinander lagern. Vor dem politischen Hintergrund<br />

der in der Epoche Bouttats tobenden Kriege<br />

werden derartige Darstellungen des himmlischen<br />

Friedens erst recht verständlich. A.R.<br />

JACOB BOUTTATS,<br />

1660 – 1718, ATTRIBUTED<br />

ADAM AND EVE IN PARADISE<br />

Oil on copper.<br />

12.3 x 15.6 cm.<br />

In old, original carved and parcel-gilt frame<br />

of the period.<br />

Small, miniature painting depicting the biblical<br />

story of paradise.<br />

€ 10.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Anmerkung:<br />

Gemälde hier übergroß abgebildet.<br />

(1380817) (11)<br />

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87


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304<br />

WILLEM CLAESZ. HEDA,<br />

1594 – 1680/82, KREIS DES<br />

STILLLEBEN MIT BESCHEIDEN GEDECKTEM TISCH<br />

Öl auf Holz.<br />

36 x 27 cm.<br />

In kühlgrauer Farbigkeit, wie sie vor allem für Werke<br />

Hedas typisch ist, zeigt das Bild einen weiß gedeckten<br />

Tisch mit weit herabhängendem Tuch, darauf eine auf<br />

einer Platte liegende Zinnkanne neben halbierter<br />

Zitrone, dahinter ein nahezu geleertes Weinglas und<br />

ein Kerzenständer; auf dem Tischtuch Nüsse.<br />

Die Bildaussage thematisiert den in Barockstillleben<br />

häufig formulierten Vanitasgedanken, das Ende aller<br />

Dinge. Dies kommt in der abgebrannten Kerze ebenso<br />

zum Ausdruck, wie in der liegenden Kanne oder dem<br />

zur Neige geleerten Weinglas.<br />

(14114915) (1) (11)<br />

€ 8.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

305<br />

ISAAC JANSZ. VAN OSTADE,<br />

1621 HAARLEM – 1649 EBENDA, ZUG.<br />

Der Künstler war Bruder und Schüler von Adriaen van<br />

Ostade (1610-1685), unter dessen Einfluss auch seine<br />

ersten Arbeiten stehen. Seine Gemälde zeigen meist<br />

Schlachten und ländliche Szenen. Nach 1640 zeigen<br />

sie jedoch vor allem das bäuerliche Leben auf den<br />

Straßen und Wirtshausszenen.<br />

INTERIEUR MIT BAUERNFAMILIE<br />

Öl auf Holz. Parkettiert.<br />

31 x 40,5 cm.<br />

Das Gemäldeformat ist bewusst betont breitformatig<br />

gewählt, um dem Geschehen im Raum eine ausreichende<br />

Bühne zu verschaffen. Unter einem weithin<br />

ziehenden Deckengebälk ist im Hintergrund mittig<br />

eine Feuerstelle mit Kaminhaube zu sehen, davor eine<br />

sitzende Frau und ein auf einem Stuhl sitzender<br />

Mann, zwischen ihnen ein kleines Kind und ein Hund.<br />

Links neben ihnen eine Türöffnung, durch die der Blick<br />

in einen weiteren Raum mit einem Bett fällt. Besonders<br />

reizvoll wirkt das Bild durch ein Fenster auf der<br />

linken Seite, durch das strahlender Sonnenschein in<br />

den Raum auf den Boden fällt und diesen erhellt.<br />

Vom Licht getroffen werden eine Kanne auf der Fensterbank,<br />

ein Korbbett für das kleine Kind, sowie am<br />

rechten Bildrand präsentierte Küchenutensilien, zu<br />

denen neben verschiedenen Körben und Schalen<br />

auch Gemüse gehört, darunter mehrere Kohlköpfe,<br />

Gurken, Möhren, zudem ist im Hintergrund ein Bündel<br />

Korn erkennbar. Qualitätvolle Malerei mit bravourösem<br />

Licht- und Schattenspiel. Diese betonte Beleuchtung<br />

vom Fenster links verrät bereits den Einfluss<br />

der Malerei Rembrandt van Rijns (1606-1669). Riss.<br />

(14111223) (18)<br />

ISAAC JANSZ. VAN OSTADE,<br />

1621 HAARLEM – 1649 IBID., ATTRIBUTED<br />

INTERIOR WITH A PEASANT FAMILY<br />

Oil on panel. Parquetted.<br />

31 x 40.5 cm.<br />

€ 10.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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89


306<br />

CORNELIS VAN POELENBURGH,<br />

1594/95 UTRECHT – 1667 UTRECHT<br />

DAS BAD DER JAGDGÖTTIN DIANA<br />

Öl auf Eichenholz.<br />

46,7 x 63,5 cm.<br />

Links unten signiert „C.POL“.<br />

In vergoldetem Prunkrahmen.<br />

Landschaft mit badenden Nymphen um die zentrale<br />

Gruppe mit der Jagdgöttin Diana gelagert, in einer<br />

weit nach hinten ziehenden Landschaft mit Baumkronen<br />

im Mittelgrund und einer links stehenden, großen<br />

Felsenhöhle, unter deren Schutz sich eine größere<br />

Gruppe von nackten Nymphen befindet. Die Jagdgöttin<br />

im Zentrum auf weißem Laken, von einer Gespielin<br />

gestützt, erhebt erschrocken die rechte Hand, während<br />

gleichzeitig eine junge Frau links ebenfalls in aufgeregter<br />

Haltung ihren Arm hat. Wohl nachdem, der<br />

Legende gemäß, sich der Jäger Aktion nähert, der im<br />

Bild nicht zu sehen ist. Ganz deutlich hat hier der Maler<br />

bereits den antik-thematischen Vorwand Nacktheit darzustellen<br />

nicht außer Acht gelassen, wenn wir sehen,<br />

dass die Attribute der Diana lediglich noch in einem<br />

Pfeilköcher in der rechten unteren Ecke zu erkennen<br />

sind. Horizontal durchgehende Rest.<br />

Provenienz:<br />

Sammlung Schlegel, 1844, Nr. 13, verso auf einem<br />

alten Aufkleber genannt,<br />

Sammlung E.D. Jaderhames, 1883, Nr. 38, verso<br />

auf einem alten Aufkleber genannt. (1410251) (2) (18)<br />

€ 7.000 - € 9.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

306 A<br />

GILLIS AEGIDIUS NEYTS,<br />

1623 – 1687, ZUG.<br />

FANTASIELANDSCHAFT MIT ANTIKER<br />

FIGURENSTAFFAGE<br />

Öl auf Holz.<br />

46 x 64 cm.<br />

Wie so häufig in der niederländischen Malerei wird<br />

die Landschaft fantasievoll vorgeführt und mit antikmythologischer<br />

Figurenstaffage belebt. Hier wird der<br />

Blick zwischen Baumgruppen und bergigen Anhöhen<br />

in ein Tal mit einer Stadt in der Ferne geführt. Die Türme<br />

sind auch hier fantasievolle Bilderfindungen, die<br />

eine historische Ferne illusionieren sollen. Das junge<br />

Paar im Vordergrund zeigt die dürftig bekleidete Venus,<br />

die einen Jüngling umfängt. Es ist Adonis mit Jagdspeer,<br />

der legendengemäß auf der Jagd von einem<br />

Eber getötet wird. Hier sind die beiden noch vereint<br />

neben dem Wagen der Venus, origineller Weise von<br />

zwei Schwänen gezogen.<br />

Über die Ausbildung des Malers besteht noch keine<br />

Sicherheit. Als Lehrer wird Lucas van Uden angenommen.<br />

1647 war er bereits Mitglieder der Lukasgilde in<br />

Antwerpen. Später wird er als Bürger von Namur genannt.<br />

In den 1670er-Jahren wirkte er in Lille, zog wahrscheinlich<br />

um 1680 wieder zurück nach Antwerpen. Das<br />

Bild zeigt harmonische Wirkung bei hoher Malqualität.<br />

(14009412) (11)<br />

GILLIS AEGIDIUS NEYTS,<br />

1623 – 1687, ATTRIBUTED<br />

FANTASY LANDSCAPE WITH ANTIQUE<br />

FIGURAL STAFFAGE<br />

Oil on panel.<br />

46 x 64 cm.<br />

€ 4.000 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

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307<br />

HIERONYMUS JANSSENS,<br />

1624 ANTWERPEN – 1693 EBENDA<br />

1636 war der Künstler Lehrling des Christoffel van der<br />

Laemen und 1643 Meister der Lukasgilde. Werke seiner<br />

Hand sind in öffentlichen Museen wie Berliner Kunstgewerbemuseum,<br />

Braunschweig, Brüssel, Dünkirchen,<br />

Gent, Lille, Madrid, Paris etc. zu sehen.<br />

JUDITH MIT DEM HAUPT DES HOLOFERNES<br />

Öl auf Holz.<br />

64 x 47 cm.<br />

Rechts unten signiert „h. Janssens.fc.“<br />

Gezeigt ist die jüdische Heldin Judith, die den in seinem<br />

Zelt betrunken schlafenden Philister-Feldherrn<br />

Holofernes enthauptet hatte – und seinen Kopf als<br />

Trophäe des Feindes ins Lager der Israeliten verbrachte.<br />

Hier liegt jedoch die Vermutung nahe, dass es sich<br />

um ein Porträtbildnis einer adeligen Dame handelt.<br />

Vielleicht wollte der Auftraggeber der mutigen Frau<br />

ein solches Denkmal setzen. Womöglich hat sie es<br />

geschafft, einen Feind zur Strecke zu bringen. Sowohl<br />

die Dame, als auch der Kopf des „Holofernes“ weisen<br />

porträthafte Züge auf. Auffallend ist das Gesicht des<br />

Enthaupteten, das ganz entgegen der toten, geschlossenen<br />

Augen dem Bildbetrachter recht lebendig entgegenblickt.<br />

Wurde damit eine persönliche Situation<br />

dokumentiert? Solche Anspielungen sind in der Barockmalerei<br />

nicht selten zu finden. Dies ist umso wahrscheinlicher,<br />

da im Werk Janssens, hier auch durch<br />

seine Signatur bestätigt, eine solche Darstellung einmalig<br />

ist.<br />

Wie fast sämtliche Maler des Goldenden Zeitalters der<br />

Niederländer war auch Janssens für eigene Themensujets<br />

bekannt geworden. Seine Bilder zeigen fast ausschließlich<br />

höfische Gesellschaftsszenen, Tanzveranstaltungen<br />

oder Bildnisse der noblen Gesellschaftsschicht.<br />

Umso mehr erstaunt hier eine biblische Darstellung,<br />

was sich sonst in seinem Werk gar nicht findet.<br />

Provenienz:<br />

Privatsammlung, Belgien.<br />

(14109513) (11)<br />

HIERONYMUS JANSSENS,<br />

1624 ANTWERP – 1693 IBID.<br />

JUDITH WITH THE HEAD OF HOLOFERNES<br />

Oil on panel.<br />

64 x 47 cm.<br />

Signed “h. Janssens.fc.” lower right.<br />

€ 12.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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91


308<br />

JAN FRANS BESCHEY,<br />

1717 – 1786<br />

FLUSSLANDSCHAFT MIT REISENDEN AUF<br />

DEM WEG IN EIN DORF<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

37 x 46,5 cm.<br />

Beigegeben ein Gutachten von Prof. Dr. Dr. h.c. Jan<br />

de Maere, Rambrouch, 10. April 2024, in Kopie.<br />

Am breiten Ufer eines großen Flusses, an dem auch<br />

mehrere Häuser eines Dorfes stehen, sind mehrere<br />

Figuren unterwegs: Ein Planwagen, mehrere elegante<br />

Männer mit Pferden, Familien mit Kindern, sowie auf<br />

einem Holzsteg am Ufer mehrere Reisende, die auf<br />

Boote zur Überfahrt warten. Rechtsseitig der große<br />

Fluss mit kleinen Segelschiffen und figurenbesetzten<br />

Booten in türkis schimmernder Farbigkeit unter hohem<br />

Himmel mit weißen Wolkenformationen. Malerei<br />

in der typischen, überwiegend blauen und türkisen<br />

Farbigkeit, aufgelockert durch rote und blaue Kleidungsstücke,<br />

sowie durch zwei weiße Schimmel. Laut<br />

Jan de Maere ist das vorliegende Gemälde um 1740<br />

zu datieren und ist ein typisches Werk, sowohl im Stil,<br />

als auch im Pinselduktus von Jan Frans Beschey.<br />

Der Künstler gehörte zu einem Familienunternehmen,<br />

das sich auf das Kopieren und neu interpretieren anderer<br />

flämischer Altmeister des 17. Jahrhunderts spezialisierte,<br />

daunter insbesondere der Landschaften<br />

von Jan Brueghel d. Ä. (1568-1625).<br />

(14023213) (18)<br />

JAN FRANS BESCHEY,<br />

1717 – 1786<br />

RIVER LANDSCAPE WITH TRAVELERS<br />

ON THEIR WAY TO A VILLAGE<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

37 x 46.5 cm.<br />

Accompanied by an expert‘s report by Prof. Dr. Dr.<br />

h.c. Jan de Maere, Rambrouch, April 10, 2024, in<br />

copy.<br />

€ 10.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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309<br />

RÖMISCHER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

LANDSCHAFT MIT HIRTEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

95 x 125 cm.<br />

In Prunkrahmen.<br />

In bergiger Landschaft im orangen Licht der untergehenden<br />

Sonne ein ermüdet sitzendes Hirtenpaar mit<br />

seinen Tieren und eine stehende Frau in bewegtem<br />

Gewand, die beide mit Fingerzeig in eine andere Richtung<br />

wohl zum Weitergehen auffordert. Linksseitig<br />

ein großer, bis in die obere Bildmitte verzweigter, alter<br />

Baum. Stimmungvolle Malerei in überwiegend beigegrüner<br />

Farbigkeit, aufgelockert durch weiße, blaue<br />

und rote Kleidungsstücke der beiden Frauen.<br />

(1410593) (18)<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

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93


310<br />

SALVATOR ROSA,<br />

1615 NEAPEL – 1673 ROM, ZUG.<br />

FANTASTISCHE LANDSCHAFT MIT SOLDATEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

65 x 80 cm.<br />

In dekorativem Rahmen.<br />

In bergiger Landschaft an einem Fluss drei auf einem<br />

bizarren Felsenstück lagernde Soldaten in glänzender<br />

Rüstung, die von dort einen guten Aussichtspunkt<br />

über die Umgebung haben. Hinter ihnen auf der rechten<br />

Bildseite ein weitaus höherer, breiter Felsbrocken, vor<br />

dem einige alte dürre Bäume stehen, hinter denen<br />

sich ein Mann mit roter Jacke versteckt hat, der gerade<br />

seine Flinte abfeuert auf einen fliegenden weißen<br />

Vogel. Die Soldaten scheinen sichtlich erschreckt<br />

durch den Schuss. Im Hintergrund teils schemenhaft<br />

ein Gebirge unter blauem Himmel mit großen, dramatisch<br />

wiedergegebenen grau-weißen Wolken.<br />

Das Gemälde repräsentiert in überzeugender Weise<br />

den Stil des Salvator Rosa. Seinen Landschaften, die<br />

nicht selten bizarre Felsen und fantasievolle Einbindung<br />

der Figurenstaffage zeigen, entspricht auch die<br />

Darstellung in vorliegenden Bild. Rahmen besch.<br />

Ammerkung:<br />

Rosa, auch Salvatoriello genannt, zählt zu den eigenwilligsten<br />

Malern seiner Zeit. Selbst auch Dichter und<br />

Schauspieler, verstand er die Wirkung theatralischer<br />

Effekte. Hier gilt er als Gegenspieler etwa zu dem<br />

Zeitgenossen Claude le Lorrain, dessen Bilder klassizistische<br />

Ruhe zeigen. (1410802) (18)<br />

SALVATOR ROSA,<br />

1615 NAPLES – 1673 ROME, ATTRIBUTED<br />

FANTASTIC LANDSCAPE WITH SOLDIERS<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

65 x 80 cm.<br />

In decorative frame.<br />

The painting is a convincingly displays the style of<br />

Salvator Rosa. His landscapes, which often show<br />

bizarre rock formations and imaginative integration of<br />

figural staffage, are also reflected in the depiction in<br />

the present painting.<br />

€ 8.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

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311<br />

MALER DER ZWEITEN HÄLFTE<br />

DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

Gemäldepaar<br />

LOTH UND SEINE TÖCHTER<br />

sowie<br />

SUSANNA UND DIE BEIDEN ALTEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

Je 106 x 138 cm.<br />

In vergoldeten Rahmen.<br />

Das eine Gemälde zeigt den sitzenden Lot, teils mit<br />

einem roten Tuch umhüllt, mit seinen Töchtern in einer<br />

Höhle. Eine von ihnen ist gerade dabei, ihm in eine<br />

Schale Wein einzuschenken, um ihn trunken zu machen,<br />

während die versucht, ihn mit nacktem Oberkörper,<br />

einem über seinen Oberschenkel gelegten Bein und<br />

mit sinnlichem Blick versucht, zu verführen. Rechts<br />

fällt die Sicht aus der Höhle heraus auf die brennende<br />

Stadt Sodom und die zur Salzsäule erstarrte Frau des<br />

Lot. Das Thema des anderen Gemäldes stammt aus<br />

dem Buch Daniel, wonach die keusche Susanna von<br />

zwei alten Männern bedrängt wird, die jedoch später<br />

ihrer Tat überführt werden. Im Zentrum des Gemäldes<br />

sitzt Susanna am Rand eines Brunnens, zum Bade halb<br />

entkleidet, lediglich ein weißes Tuch bedeckt ihren<br />

zarten hellhäutigen Körper. Sie blickt erschrocken auf<br />

einen hinter ihr stehenden Mann mit Kopfbedeckung,<br />

der sie zur Stille mit Fingerzeig mahnt. Links<br />

der weitere ältere vollbärtige Mann mit rotem Umhang,<br />

der versucht ihr das Tuch zu entwenden. Durch<br />

die Beleuchtung wird insbesondere das Inkarnat der<br />

Susanna hervorgehoben. Beide Gemälde mit beliebten<br />

Bildmotiven des Alten Testamentes.<br />

(1410171) (18)<br />

SCHOOL OF THE SECOND HALF OF THE 17TH<br />

CENTURY<br />

A pair of paintings<br />

LOTH AND HIS DAUGTHERS<br />

and<br />

SUSANNA AND THE TWO ELDERS<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

106 x 138 cm each.<br />

€ 12.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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95


312<br />

SÜDNIEDERLÄNDISCHER<br />

ODER DEUTSCHER MALER,<br />

UM 1630<br />

JUNGER MANN SPIELT DIE TENORBLOCKFLÖTE<br />

Öl auf Holz.<br />

92 x 72,5 cm.<br />

In vegetabil dekoriertem Rahmen.<br />

Ein vergleichbares Gemälde wurde beim RKD in Den<br />

Haag unter Inv.Nr. 195887 durch Dr. Jan Kosten dem<br />

Künstler Cecco del Caravaggio (1580-1630), zugewiesen.<br />

Ein Mann, der reich gekleidet eine Tenorblockflöte<br />

spielt, hat seinen Arm auf eine Tischkante gelegt, auf<br />

der ein Glutbehältnis mit danebenliegenden Tabakspfeifen<br />

und Spielkarten liegen. Eine kaum aus der Verschattung<br />

heraustretende junge Frau, die einer weiteren<br />

Figur nah gegenüber steht wird zusammen mit dieser<br />

Zeugnis eines intimen Konzertes: Die Menge an Pfeifen<br />

und der symbolische Gehalt der diagonal den Bildraum<br />

definierenden Flöte, legt zusammen mit der Szene im<br />

Halbdunkel nahe, dass es sich hier um eine Bordellszene<br />

handelt mit angedeuteter Kritik an den dort<br />

herrschenden Lastern.<br />

Anmerkung:<br />

Das vergleichbare beim RKD gelistete Gemälde wurde<br />

2006 bei Tajan, Paris, (als Utrechter Schule, um 1630)<br />

sowie 2008 bei Sotheby‘s London versteigert<br />

(€ 80.000).<br />

Literatur:<br />

Vgl. Claudio Strinati, Alessandro Zuccari, Elisa Bagnoni,<br />

I Caravaggeschi. Percorsi e protagonisti, Mailand<br />

2010, Bd. 2, S. 361-369.<br />

(1410931) (1) (13)<br />

SOUTHERN DUTCH OR GERMAN SCHOOL,<br />

CA. 1630<br />

YOUNG MAN PLAYING THE TENOR RECORDER<br />

Oil on panel.<br />

92 x 72.5 cm.<br />

The painting is comparable to another version at the<br />

RKD in The Hague with no. 195887 and there attributed<br />

to the artist Cecco del Caravaggio (1580-1630), a student<br />

of Caravaggio by Dr Jan Kosten.<br />

Note:<br />

The comparable painting at the RKD was formerly<br />

sold at Tajan, Paris (as School of Utrecht, ca. 1630) in<br />

2006 and at Sotheby‘s London, in 2008 (€ 80.000).<br />

Literature:<br />

Compare Claudio Strinati, Alessandro Zuccari, Elisa<br />

Bagnoni, I Caravaggeschi. Percorsi e protagonisti,<br />

Milan, 2010, vol. 2, pp. 361-369.<br />

€ 26.000 - € 28.000<br />

Sistrix<br />

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313<br />

GEORG JOHANN HAINZ,<br />

UM 1630 – UM 1688 HAMBURG, ZUG.<br />

PRUNKSTILLLEBEN MIT NAUTILUS,<br />

WANLI PORZELLAN UND FRÜCHTEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

98 x 85 cm.<br />

In ebonisiertem Profilrahmen.<br />

Die Zuschreibung an den genannten Künstler bestätigt<br />

durch Dr. Fred G. Meijer.<br />

Auf einer von einem roten Textil knapp verdeckten<br />

Steinplatte ist ein Stillleben zu sehen, das sich vor<br />

allem durch den figürlich gestalteten geschnittenen und<br />

silbermontierten Nautiluspokal auszeichnet, der das<br />

Bildzentrum in einer dominanten Vertikale beherrscht.<br />

Um ihn herum gruppiert zwei Wanlischalen mit Trauben,<br />

Aprikosen und Kirschen, eine Glastazza a la facon de<br />

Venise zeichnet sich nur durch ihre zarten Lichtreflexe<br />

vor dem dunklen Grund ab.<br />

Vergleiche:<br />

Mehrere sehr ähnliche Stilleben von Georg Hainz sind<br />

bekannt. Der gleiche Nautiluspokal befindet sich etwa<br />

im Besitz der Kulturstiftung des Landes Schleswig-<br />

Holstein – Schloss Gottorf, Schleswig, Inventarnummer<br />

1992/118. (14109314) (1) (13)<br />

GEORG JOHANN HAINZ,<br />

CA. 1630 – CA. 1688 HAMBURG, ATTRIBUTED<br />

STILL LIFE WITH NAUTILUS, WANLI PORCELAIN<br />

AND FRUITS<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

98 x 85 cm.<br />

In ebonized profiled frame.<br />

The attribution to the above-mentioned artist was<br />

confirmed by Dr Fred G. Meijer.<br />

€ 10.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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314<br />

PAUL DE VOS,<br />

UM 1591 HULST – 1678 ANTWERPEN<br />

HUND MIT GROSSEM FLEISCHBROCKEN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

80 x 120 cm.<br />

Beigegeben eine Expertise von Dr. Klaus Ertz, Lingen,<br />

vom 21. Oktober 2019, in Kopie.<br />

In einer Art Keller auf dem dunklen Steinboden liegend,<br />

ein großer brauner Hund mit hellen Stirnflecken, der<br />

mit hochgezogenen Lefzen seinen offenbar gestohlenen<br />

riesigen Fleischbrocken verteidigt, auf dem er die<br />

Vorderpfoten liegen hat.<br />

Laut Ertz dürfte das Werk in den 1640er Jahren durch<br />

den Künstler geschaffen worden sein und der Hund<br />

wohl zum Haushalt der Malers gehört haben.<br />

Der Künstler war der Schwager von Frans Snyders, in<br />

dessen Werk vergleichbare Motive mit Hund zu finden<br />

sind. Die Arbeiten des hier genannten Künstlers zeichnen<br />

sich jedoch durch ein kraftvolles Temperament<br />

aus. Der Hund ist eines seiner Lieblingsmotive, das von<br />

ihm sich in anderem Umfeld häufig wiederfindet, so<br />

beispielsweise mit anderen, ihn ankläffenden Hunden.<br />

(1410474) (18)<br />

€ 8.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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97


315<br />

NIEDERLÄNDISCHER MEISTER<br />

DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

FLUSSLANDSCHAFT MIT LAGERNDEN HIRTEN<br />

Öl auf Holz, teils parkettiert.<br />

76 x 60 cm.<br />

Links unten auf Bottich bezeichnet „Berchem“.<br />

In dekorativem Flammleistenrahmen.<br />

Von erhöhtem Standpunkt Blick auf eine weite Flusslandschaft,<br />

in deren Mittelpunkt eine dreibogige<br />

Steinbrücke steht, nach rechts vorbei an Felsen. Links<br />

der Brücke ein hoher rechteckiger Turm mit Anbauten,<br />

auf dem eine kleine Kapelle steht und von dem linksseitig,<br />

tiefer gelegen eine hängende Glocke erkennbar<br />

ist. Am breiten Ufer des Bildvordergrunds eine große<br />

Hirtenfamilie mit Kühen und Schafen, sowie einem<br />

kleinen Wagen. Im Hintergrund eine bergige Landschaft<br />

unter hohem blau-grauem Himmel, in dem ein hoher<br />

schmaler Baum ragt. Figurenreiche Darstellung in zurück<br />

haltender Farbgebung.<br />

(14111222) (18)<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

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316<br />

PETER PAUL RUBENS,<br />

1577 SIEGEN – 1640 ANTWERPEN, KOPIE NACH<br />

PORTRAIT DER ISABELLA CLARA EUGENIA<br />

VON SPANIEN (1566-1633) ALS NONNE<br />

Öl auf Holz.<br />

27 x 19 cm.<br />

Das vorliegende Gemälde ist wohl eine seitenverkehrte<br />

Kopie nach einem Gemälde von Rubens. Dem Gemälde<br />

könnte aber auch der Kupferstich von Abraham II Verhoeven<br />

(1575-1652) zugrunde liegen. Ein vergleichbares<br />

Portrait wurde zudem von Anthonis van Dyck (1599-<br />

1641) im Jahr 1632 geschaffen und befindet sich im<br />

Gartenpalais Liechtenstein.<br />

Anmerkung:<br />

Isabella Clara Eugenia von Spanien war spanische<br />

Infantin und Statthalterin der spanischen Niederlande<br />

aus dem Haus Habsburg, sie war die Tochter des<br />

spanischen Königs Philipp II von Habsburg, Sohn<br />

des Kaisers Karl V, und der Elisabeth von Valois. Sie<br />

regierte ab 1621 als Statthalterin von Spanien und<br />

auf ihr Geheiß hin verhandelte Peter Paul Rubens ab<br />

1627 erfolgreich um Frieden zwischen England und<br />

Spanien.<br />

(14104714) (18)<br />

CITES export restrictions - sale in the EU only (frame).<br />

€ 4.000 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

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317<br />

BERNHARD KEIL,<br />

GENANNT „MONSÙ BERNARDO“,<br />

1624 HELSING – 1687 ROM, ZUG.<br />

JÜNGLING MIT EINER GHIRONDA (DREHLEIER)<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

104 x 96 cm.<br />

In dekorativem, goldfarbenen Rahmen.<br />

Vor dunklem Hintergrund das Halbbildnis eines Jungen<br />

nach links in einfacher Kleidung mit Strohhut. Er hält<br />

unter seinem linken Arm eine Drehleier und blickt mit<br />

seinen dunklen Augen nachdenklich aus dem Bild<br />

heraus. Malerei in der Manier des Künstlers.<br />

Provenienz:<br />

Auktionshaus Koller, Zürich, 28. September 2018, Lot<br />

3076.<br />

(1410441) (18)<br />

BERNHARD KEIL,<br />

ALSO KNOWN AS “MONSÙ BERNARDO”,<br />

1624 HELSINGØR – 1687 ROME, ATTRIBUTED<br />

YOUTH WITH A GHIRONDA (HURY-GURDY)<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

104 x 96 cm.<br />

In decorative, gold-coloured frame.<br />

€ 8.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

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318<br />

GERRIT VAN HONTHORST,<br />

1590 UTRECHT – 1656 EBENDA, ZUG.<br />

PORTRAIT EINER ADELIGEN DAME<br />

Öl auf Holz.<br />

74 x 59 cm.<br />

In gemaltem Hochoval vor braunem Hintergrund leicht<br />

nach links stehend, eine junge, elegante Dame in rotem<br />

Kleid, reich mit Perlen und Edelsteinen besetzten Broschen,<br />

sowie einer Perlenkette um den Hals und eine<br />

weitere im sorgsam frisierten Haar. Sie hat ein feines<br />

Inkarnat und mit ihren glänzenden Augen blickt sie<br />

aus dem Bild heraus. Links ihres Kopfes ist wohl das<br />

bekrönte Familienwappen wiedergegeben. Repräsentative<br />

Darstellung in qualitätvoller Manier.<br />

(14114712) (1) (18)<br />

€ 2.500 - € 3.500<br />

Sistrix<br />

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99


319<br />

ADRIAEN PIETERSZ. VAN DE VENNE,<br />

1589 DELFT – 1662 DEN HAAG, ZUG.<br />

GEWELDIGE BOTTICHEYT<br />

Öl auf Holz, teils parkettiert.<br />

40 x 56 cm.<br />

In holländischer Landschaft, worauf am linken Bildrand<br />

eine Windmühle hindeutet, sitzt sitzt ein Mann<br />

neben dem von einer Holzschuhe tragenden Figur<br />

hochgehaltenen Rad eines Messer- oder Scherenschleifers,<br />

an dem sich ein törichter Bauer das Haupt<br />

„schärfen“ lässt. Auf einer am Boden liegenden Kartusche<br />

ist zu lesen: „Geweldige Botticheyt.“ Der Ausspruch<br />

verfügt über eine subtile Doppelbedeutung,<br />

wie sie für die „Zotten“ oder Narrenszenen, ein Subgenre<br />

der niederländischen Malerei, dem dieses Gemälde<br />

angehört, typisch sind. Das holländische Wort<br />

„bot“ (für „stumpf“) bezieht sich sowohl auf Messer<br />

und Scheren als auch auf dumme, stumpfsinnige<br />

Menschen, während „geweldige“ „gewaltig“ bedeutet.<br />

Wir haben es also mit einer Szene von „gewaltiger<br />

Stumpfheit“ bzw. „gewaltigem Stumpfsinn“ zu tun.<br />

Zwei Frauen am rechten Bildrand sehen verwundert<br />

diesem Treiben zu. Die vorliegende Szene, reich an<br />

Humor und menschlichem Drama, ist ein typisches<br />

Werk des Künstlers.<br />

Anmerkung:<br />

Das humoristische Motiv des „Schädelschleifers“<br />

verwendete van der Venne auch in einer Stichserie,<br />

die 1635 veröffentlicht wurde.<br />

(1410961) (18)<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

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320<br />

DOMENICO MAGGIOTTO,<br />

1712 VENEDIG – 1794<br />

FLÖTE SPIELENDER KNABE<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

68 x 54,5 cm.<br />

In dekorativem Rahmen.<br />

Beigeben eine Expertise von Prof. Egidio Martini,<br />

Venedig, in Kopie.<br />

Vor dunkelbraunem Hintergrund das Halbbildnis nach<br />

links eines Knaben mit zartem Inkarnat, leicht verschattetem<br />

Auge, einem weißem Hemd und einem<br />

hellbraunen Umhang, der konzentriert auf einer Flöte<br />

spielt. Malerei mit starkem Hell-Dunkel-Kontrast, bei<br />

der durch die Beleuchtung das Gesicht, die linke<br />

Schulter und die linke Hand des Spielers besonders<br />

hervorgehoben werden.<br />

(1410276) (18)<br />

€ 6.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

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321<br />

PIETER MULIER D. J.,<br />

GENANNT „CAVALIERE TEMPESTA“,<br />

UM 1637 HAARLEM – 1701 MAILAND<br />

Der Maler war in Haarlem Schüler seines Vaters Pieter<br />

Mulier d. Ä. (1615-1670). Er wirkte nach seiner<br />

Emigration nach Rom auch in Genua. Dort wegen der<br />

Ermordung seiner Ehefrau zu 16 Jahren Gefängnis<br />

verurteilt, konnte er nach dem französischen Bombardement<br />

schon 1684 nach Parma fliehen, wo er bis ins<br />

hohe Alter arbeitete, Berichten zufolge mit zwei übereinander<br />

getragenen Brillengläsern.<br />

GROSSE LANDSCHAFT MIT AQUÄDUKT<br />

UND HIRTEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

145 x 187 cm.<br />

In ornamental reliefiertem, vergoldeten Rahmen.<br />

Beigegeben ein Gutachten von Didier Bodart, Rom,<br />

19. November 2006 sowie ein Gutachten von Chiara<br />

Menoni, Brescia, Februar 2016, in Kopie.<br />

Beeindruckendes Landschaftswerk vor in die Tiefe gestaffeltem<br />

Hügel mit teils schroffen jedoch im nachmittäglichen<br />

Licht warm erleuchteten Felsen. Im Vordergrund<br />

eine kleine Viehherde mit ihren Hirten, im<br />

Mittelgrund ein von Vegetation heimgesuchter Rundturm<br />

mit römischem Aquädukt, im Hintergrund Hügel<br />

mit spärlichem Bewuchs und einem, durch eine aufsteigende<br />

Rauchsäule gekennzeichneten, Dorf.<br />

Literatur:<br />

Vgl. Marcel Roethlisberger, Pieter Mulier, Cavalier<br />

Pietro Tempesta and his time, Delaware 1970.<br />

(1400675) (13)<br />

PIETER MULIER THE YOUNGER,<br />

ALSO KNOWN AS “IL CAVALIER TEMPESTA“,<br />

CA. 1637 HAARLEM – 1701 MILAN<br />

LARGE LANDSCAPE WITH AQUEDUCT<br />

AND SHEPHERDS<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

145 x 187 cm.<br />

Accompanied by an expert‘s report by Didier Bodart,<br />

Rome, 19 November 2006 and by Chiara Menoni,<br />

Brescia, February 2016, in copy.<br />

Literature:<br />

cf. Marcel Roethlisberger, Pieter Mulier, Cavalier<br />

Pietro Tempesta and his time, University of Delaware<br />

Press, 1970.<br />

€ 13.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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101


322<br />

FILIPPO LAURI,<br />

1623 ROM – 1694<br />

Gemäldepaar<br />

ANSICHTEN DER BÜSSENDEN MARIA MAGDALENA<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

Je 45 x 75 cm.<br />

In vergoldeten Rahmen.<br />

Beigegeben eine Expertise von Prof. Giancarlo Sestieri,<br />

Rom, 3. Juni 2022 in Kopie.<br />

Das eine Gemälde zeigt die nach rechts kniende; büßende<br />

Magdalena in blauem Gewand, die vor einem<br />

Felshang nach oben blickt auf ein Kruzifix, das von<br />

einem Engel auf einer Wolke, umgeben von weiteren<br />

Engeln, gehalten wird. Hinter der Heiligen eine weite<br />

Landschaft und einige spielende Putti. Rechts neben<br />

Magdalena am Boden ein Kind mit einer Hirschkuh,<br />

die beide an Darstellungen, besonders in der Romantik,<br />

der Heiligen Genoveva im Wald erinnern, deren Sohn<br />

von einer Hirschkuh genährt wird. Das andere Gemälde<br />

gibt Magdalena nach links kniend; in einem gelben<br />

Gewand vor einem Felsenstück wieder, auf dem ein<br />

aufgeschlagenes Buch und ein Totenschädel zur Meditation<br />

und Buße liegen. Ihr Blick gilt jedoch erneut einem<br />

größeren Kruzifix, das von einem Engel auf einer Wolke<br />

gehalten wird. Im Landschaftshintergrund vertreibt<br />

ein Engel ein dämonisches Ungeheuer mit Flügeln<br />

und im rechten Vordergrund versuchen einige Putti<br />

Schlangen zu vertreiben, die ebenso wie das Ungeheuer<br />

versuchen könnten, Magdalena von ihrer Medition<br />

abzulenken. Die Bilddarstellung auch an Werke mit<br />

der „Versuchung des Heiligen Antonius“ erinnernd.<br />

Laut Sestieri hat der Maler mit den beiden Werken<br />

auch seinen anzüglichen und witzigen Geschmack auf<br />

ein religiöses Thema übertragen; die versammelten<br />

Gruppen auf den Gemälden stechen besonders hervor<br />

und scheinen die Heilige bei ihrer Buße zu trösten.<br />

(14007613) (18)<br />

FILIPPO LAURI,<br />

1623 ROME – 1694<br />

A pair of paintings<br />

WITH THE REPENTANT MARY MAGDALENE<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

45 x 75 cm each.<br />

In gilt frame.<br />

Accompanied by an expert‘s report by Professor<br />

Giancarlo Sestieri, Rome, 3 June 2022, in copy.<br />

€ 10.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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323<br />

JAN VAN KESSEL,<br />

UM 1629 ANTWERPEN – UM 1661 EBENDA,<br />

NACHFOLGE DES<br />

Gemäldepaar<br />

BLUMENSTÜCKE IN NOPPENGLÄSERN<br />

JAN VAN KESSEL,<br />

CA. 1629 ANTWERP – CA. 1679 IBID.,<br />

FOLLOWER OF<br />

A pair of paintings<br />

FLORAL BOUQUETS IN PRUNTED VASE<br />

Öl auf Holz.<br />

Maße jeweils: 31 x 20 cm.<br />

Gemeinsam in samtbezogenem Passepartout in<br />

ebonisierten Wellenleistenrahmen eingepasst.<br />

Jeweils auf angedeuteter Tischplatte ein Waldglas mit<br />

Noppenzier stehend. Darin jeweils ein dichtes, polychrom<br />

staffiertes Blumengebinde mit fein aufgefasstem<br />

Blütenwerk Lilien, Rosen, Narzissen, Wicken, Tulpen und<br />

weitere Blumen aufweisend. Neben den Bouquets einmal<br />

ein Kirschenpaar und einmal eine sitzende, ihren<br />

Schatten werfende Fliege.<br />

Literatur:<br />

Vgl. Klaus Ertz, Christa Nitze-Ertz, Die Maler Jan van<br />

Kessel. Jan van Kessel der Ältere 1626-1679. Jan<br />

van Kessel der Jüngere 1654-1708. Jan van Kessel<br />

der „Andere“ ca. 1620-ca. 1661. Kritische Kataloge<br />

der Gemälde, Lingen 2012. Hier sind vor allem die<br />

Vergleichsgemälde (Abteilung Blumen in Noppenglas)<br />

interessant, wo besonders ähnliche Kompositionen<br />

zu sehen sind (Nr. 493 und 494). (1400141) (13)<br />

Oil on panel.<br />

Dimensions: 31 x 20 cm each.<br />

€ 8.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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324<br />

PSEUDO HIEPES,<br />

TÄTIG 1650 – 1675, KREIS DES<br />

Gemäldepaar<br />

BLUMEN- UND OBSTSTILLLEBEN<br />

PSEUDO HIEPES,<br />

ACTIVE 1650 – 1675, CIRCLE OF<br />

A pair of paintings<br />

STILL LIFE WITH FLOWERS AND FRUIT<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

Je 63 x 75,5 cm.<br />

In Prunkrahmen.<br />

Die beiden Gemälde zeigen jeweils vor dunklem Hintergrund<br />

eine Tischplatte, zum einen rötlich, zum anderen<br />

weiß gedeckt und darauf jeweils eine große bauchige<br />

Vase mit einem Blumenarrangement. Auf dem einen<br />

Bild besteht dieses überwiegend aus Rosen, Tulpen<br />

und kleinem Weißblütler, zudem ist auf der Vase das<br />

Bild einer Flusslandschaft im Queroval zu erkennen.<br />

Links neben ihr stehend eine silber glänzende Schale<br />

mit Zitrusfrüchten, während über dem rechten Rand<br />

die Stängel einer weißen Narzisse und einer rötlichen<br />

Tulpe liegen. Das andere Gemälde zeigt auf dem Vasenkorpus<br />

im Queroval eine Flusslandschaft mit Gebäuden<br />

und Figuren, in der Vase selbst, sorgsam arrangiert,<br />

Tulpen, Gräser und eine große Iris. Neben der Vase<br />

rechts erneut eine glänzende Platte, die gefüllt ist mit<br />

Kirschen, zudem über die Tischplatte herabragend der<br />

Stängel einer langen roten Nelke und einer Tulpe. Malerei<br />

in der typischen Manier des Künstlers und seines<br />

Umkreises mit starken Hell-Dunkel-Abstufungen.<br />

(1410203) (3) (18)<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

63 x 75.5 cm each.<br />

€ 30.000 - € 40.000<br />

Sistrix<br />

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105


325<br />

BARTOLOMEO LIGOZZI,<br />

1630 – 1695, TÄTIG IN FLORENZ, ZUG.<br />

STILLLEBEN MIT PRACHTVOLLER BLUMENVASE,<br />

TISCHUHR UND HÜNDCHEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

115 x 145 cm.<br />

In dekorativem, teilvergoldeten Rahmen.<br />

In einem dunklen Innenraum mit einem von der oberen<br />

Mitte nach links unten hängenden, goldbestickten<br />

Vorhang mit Quasten, ein Tisch mit Decke, auf dem eine<br />

goldglänzende Vase mit einem großen prachtvollen<br />

Blumenbouquet steht, aus überwiegend roten, weißen<br />

und blauen Blumen. Linksseitig auf dem Tisch eine<br />

rotes Samtkissen mit zwei Goldquasten, auf dem ein<br />

Hündchen mit roter Schleife um den Hals und herausgestreckter<br />

Zunge liegt. Rechtsseitig ein steinernes<br />

Podest, auf dem eine wertvolle Tischuhr steht. Das<br />

Licht fällt von links herein und hebt den Vorhang, das<br />

Hündchen, diverse Blumen und das Ziffernblatt mit<br />

der darunter befindlichen Landschaftsbemalung besonders<br />

hervor.<br />

Anmerkung:<br />

Das Gemälde ist abgebildet im Archiv der Fondazione<br />

Federico Zeri, Bologna unter der Inv.Nr. 164994.<br />

(1410181) (18)<br />

BARTOLOMEO LIGOZZI,<br />

1630 – 1695, ACTIVE IN FLORENCE, ATTRIBUTED<br />

STILL LIFE WITH MAGNIFICENT FLOWER VASE,<br />

DESK CLOCK AND LITTLE DOG<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

115 x 145 cm.<br />

In decorative, parcel-gilt frame.<br />

Notes:<br />

The painting is illustrated in the archive of Fondazione<br />

Federico Zeri, Bologna under inv. no. 164994.<br />

€ 18.000 - € 22.000<br />

Sistrix<br />

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107


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326<br />

GIUSEPPE BARTOLOMEO CHIARI,<br />

1654 ROM – 1727 EBENDA, ZUG.<br />

GENIUS DER KÜNSTE<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

93 x 68 cm.<br />

In vergoldetem reliefverzierten Rahmen.<br />

Personifikation der Allegorie in Gestalt des geflügelten<br />

Knaben mit Blattkranz und blauem Lendentuch. Er<br />

sitzt auf einem Sockel, um ihn stilllebenhaft arrangiert<br />

Geige, Notenblätter, Palette mit Malpinsel, Bücher,<br />

davor Zirkel und Winkelmaß sowie eine Theatermaske,<br />

auf die er seinen Fuß gelegt hat. Daneben Füllhorn<br />

mit Medaillen und Münzen. In der Hand hält er einen<br />

Lorbeerkranz, Sinnbild für den Ruhm der Künste, im<br />

Hintergrund eine Pyramide in Art des Cestius-Grabmals<br />

in Rom.<br />

(1400771) (13)<br />

GIUSEPPE BARTOLOMEO CHIARI,<br />

1654 ROME – 1727 IBID., ATTRIBUTED<br />

GENIUS OF THE ARTS<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

93 x 68 cm.<br />

€ 10.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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327<br />

ITALIENISCHER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

DIE DREI GRAZIEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

169 x 111 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

In der römischen Mythologie sind die drei Grazien die<br />

Töchter des Zeus und der Eurynome und brachten<br />

den Menschen und den Göttern Anmut, Schönheit<br />

und Festesfreude. Sie werden vor einer Gebäudewand<br />

stehend bei freiem Brustbereich mit umgehängten<br />

Tüchern in der Farbentrias Gelb, Rot und Blau<br />

anmutig mit feinen Gesichtern wiedergegeben, eine<br />

von ihnen in Seitenansicht. Nach rechts weist eine Grazie<br />

auf eine Landschaft hin, in der ein weiß gedeckter<br />

Tisch steht. Malerei in harmonischer Farbgebung mit<br />

betonter Licht- und Schatteninszenierung. Teils rest.,<br />

teils Retuschen.<br />

(1410582) (18)<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

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109


328<br />

MONOGRAMMIST DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

DIE VERKÜNDIGUNG AN MARIA<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

130 x 156 cm.<br />

Links unten monogrammiert in Ligatur und datiert<br />

„MR.1673“.<br />

In vergoldetem Rahmen.<br />

In einem großen Innenraum mit zur linken Seite gerafftem,<br />

schweren Vorhang Maria in rot-blauem Gewand,<br />

an einem Betpult kniend mit aufgeschlagenem Buch.<br />

Auf der rechten Bildseite erscheint ihr der Erzengel<br />

Gabriel auf einer großen weißen Wolke in gelblichem<br />

Gewand mit großen Flügeln, in seiner Hand eine weiße<br />

Lilie haltend, ein Symbol der Jungfräulichkeit und<br />

Reinheit. Er verkündet ihr, dass sie den Sohn Gottes<br />

vom Heiligen Geist empfangen und ihn gebären werde.<br />

Zwischen ihnen vor aufgehelltem Hintergrund, umgeben<br />

von zahlreichen Puttiköpfen, die Taube des heiligen<br />

Geistes schwebend, von dem ausgehend Strahlen auf<br />

Maria treffen und auf den der Erzengel mit ausgestrecktem<br />

Arm weist. Maria hat voller Überraschung<br />

ihre beiden Arme nach vorne ausgestreckt und blickt<br />

berührt zu Boden, auf dem ein Kästchen mit Nähutensilien<br />

steht und mehrere, die Wolke umgebende Puttiköpfe<br />

zu sehen sind. Malerei mit starken Hell-Dunkel-<br />

Akzenten, an die Caravaggisten erinnernd.<br />

(1411494) (1) (18)<br />

MONOGRAMMIST, 17TH CENTURY<br />

ANNUNCIATION<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

130 x 156 cm.<br />

Monogrammed in ligature and dated “MR.1673”<br />

lower left.<br />

€ 15.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

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111


329<br />

MALER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

CERES EMPFÄNGT DEN GÜRTEL DER<br />

PROSERPINA DURCH CYANE<br />

MASTER OF THE 17TH CENTURY<br />

CERES RECEIVES THE BELT OF PROSERPINA<br />

THROUGH CYANE<br />

Öl auf Holz. Parkettiert.<br />

95 x 125 cm.<br />

In breitem, ebonisierten Rahmen mit Goldleiste.<br />

Im Zentrum der hügeligen Landschaft Ceres an einer<br />

Quelle sitzend, die zuforderst durch eine daraus emporsteigende<br />

Nymphe spezifiziert wird und durch eine<br />

quelltypische Vegetation umrandet wird. Die Figuren<br />

werden raumfüllend präsentiert. Im rechten Hintergrund<br />

eine helle hügelige Landschaft mit einem Dreispänner,<br />

auf dem Pluto mit seinem Dreizack zu sehen<br />

ist, der Proserpina – Tochter der Ceres – entführt hatte.<br />

Nachdem Ceres schon überall nach Proserpina gesucht<br />

hatte, sitzt sie nun an der Quelle der Cyane und<br />

ihr wird durch den Gürtel eröffnet, dass Proserpina<br />

ihre Jungfräulichkeit verloren haben muss.<br />

Anmerkung 1:<br />

Eine vergleichbare, jedoch weniger erzählerisch ausgeschmückte,<br />

Darstellung des Künstlers Cornelis van<br />

Haarlem (1562-1638) ist im RKD in Den Haag unter<br />

der Nr. 297823 registriert.<br />

Anmerkung 2:<br />

Bei der römischen Hochzeit wurde der Gürtel mit einem<br />

besonderen Knoten, dem Nodus Herculaneus,<br />

gebunden, den der Bräutigam in der Hochzeitsnacht<br />

lösen musste, bevor es zur ersten Vereinigung der<br />

Brautleute kommen konnte. (1402292) (13)<br />

Oil on panel. Parquetted.<br />

95 x 125 cm.<br />

€ 15.000 - € 18.000<br />

Sistrix<br />

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330<br />

ANTONIO MARIA VASSALLO,<br />

UM 1620 GENUA – 1664 MAILAND, ZUG.<br />

DIE TOILETTE DER VENUS<br />

ANTONIO MARIA VASSALLO,<br />

CA. 1620 GENOA – 1664 MILAN, ATTRIBUTED<br />

THE TOILET OF VENUS<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

90 x 120,5 cm.<br />

In vergoldetem Rahmen.<br />

Dargestellt wird eine intime und zugleich erotische<br />

Szene im Sinne der Zeit. In Landschaft vor einem<br />

Felsenstück der sitzende Halbakt der Venus, die zum<br />

Teil auf einem roten Tuch sitzt, welches den Schambereich<br />

bedeckt. Sie blickt in einen kleinen Spiegel,<br />

der von einem vor ihr stehenden Putto gehalten wird.<br />

Ein weiterer, hinter ihr stehender Putto spielt mit<br />

einer Taube eines Paares, von dem das Gegenstück<br />

im Vordergrund am Boden pickend zu erkennen ist. Zu<br />

ihren Füßen liegend ein weiterer Putto mit einem<br />

roten Band in seinen Haaren, einem Köcher hinter<br />

seinem Rücken und vor ihm liegend ein Bogen. Ikonographisch<br />

können die beiden hiermit als Venus und<br />

Amor identifiziert werden. Darstellung eines beliebten<br />

Themas, das unter dem Bildtypus „Toilette der Venus“<br />

von zahlreiche Malern, insbesondere des 16. und 17.<br />

Jahrhunderts aufgegriffen wurde.<br />

(1411412) (18)<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

90 x 120.5 cm.<br />

€ 25.000 - € 30.000<br />

Sistrix<br />

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113


331<br />

CARLO MARATTA,<br />

1625 CAMERANO – 1713 ROM, ZUG.<br />

Der talentierte Maler wurde bereits mit zwölf Jahren<br />

Schüler des Andrea Sacchi (1599-1661). Um 1700<br />

wurde Maratti Präsident der Accademia de San Luca<br />

in Rom und dann schließlich in den Ritterstand erhoben.<br />

Sein Gesamtwerk ist überwiegend von religiösen<br />

Themen geprägt.<br />

DIE DREI MARIEN MIT MUTTERGOTTES UND<br />

DORNENKRANZ VOR GOLGOTA<br />

Öl auf Leinwand.<br />

72,5 x 59,5 cm.<br />

Verso auf der Leinwand alte Sammlungsnummer<br />

„262“. Auf dem Keilrahmen mit vermuteter Künstlernennung<br />

„Carlo Dolci“.<br />

In ebonisiertem Profilrahmen.<br />

Carlo Maratta, der auch als „Carletto delle Madonne“<br />

bekannt war, stellt auf dieser Leinwand den Besuch<br />

der drei Marien am leeren Grab Christi dar, die von der<br />

Jungfrau Maria begleitet werden (Mk 16,6-7). Ein Engel<br />

nähert sich und zeigt der Mutter die Dornenkrone,<br />

das Symbol für die Passion ihres Sohnes. Von der vorliegenden<br />

Darstellung gibt es mindestens zwei weitere<br />

Versionen, die als autograf angesehen werden: Die<br />

eine war für Papst Alexander VIII Ottoboni bestimmt,<br />

wurde aber dem gleichnamigen Kardinal übergeben,<br />

da der Pontifex inzwischen verstorben war, während<br />

die andere Version für Niccolò Maria Pallavicini bestimmt<br />

war. Andere Künstler wie Sebastiano Conca<br />

und Francesco Trevisiani bezogen sich in ihren Werken<br />

auf diese Komposition, die für den römischen Barock<br />

so bezeichnend ist.<br />

Anmerkung:<br />

Eine vergleichbare Version war in Auktion bei Sotheby‘s,<br />

Mailand, 30. November 2004, Lot 76 (86 x 71,5 cm).<br />

Ebenso vergleichbar die Version in der Fondazione<br />

Sorgente Group, Rom, mit dem Gutachten von<br />

Giancarlo Sestieri vom 15. Juni 2005, der darauf<br />

hinweist, dass es von dieser Komposition mindestens<br />

zwei autografe Versionen gibt. Des Weiteren<br />

soll es eine Version in Melbourne Hall, Derby,<br />

Großbritannien geben.<br />

(13700211) (13)<br />

CARLO MARATTA,<br />

1625 CAMERANO – 1713 ROME, ATTRIBUTED<br />

THE THREE MARYS WITH THE VIRGIN MOTHER AND<br />

CROWN OF THORNS IN FRONT OF GOLGOTHA<br />

Oil on canvas.<br />

72.5 x 59.5 cm.<br />

€ 8.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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332<br />

VENTURA SALIMBENI,<br />

AUCH GENANNT „CAVALIERE BEVILACQUA“,<br />

1568 – 1613, ZUG.<br />

MARIA MAGDALENA IN BETRACHTUNG<br />

DES KREUZES<br />

Öl auf Leinwand.<br />

80 x 65 cm.<br />

Die Heilige wird in einem Renaissance-Innenraum gezeigt,<br />

mit Nischenfiguren, zentraler Fensteröffnung<br />

und Blick in eine Landschaft. Maria Magdalena ist betont<br />

jugendlich dargestellt, ihr blauer Mantel über rotem<br />

Kleid stellt einen farbikonografischen Bezug von ihrem<br />

Namen Maria zur Mutter Jesu her. Als Büßerin barfüßig<br />

dargestellt, gilt ihr nachdenklicher Blick dem Corpus<br />

Christi auf einem Holzkreuz, das auf dem Tisch liegt.<br />

Ihr linker Arm zeigt eine abweisende Geste - wohl gegen<br />

ihr früheres sündhaftes Leben. Der Maler hat den für<br />

das Thema üblichen Totenschädel bewusst vermieden,<br />

um dem Bild die Härte solcher Anschauung zu nehmen<br />

und um Ästhetik und die Anmut der Mädchen gestalt in<br />

der Epoche des Humanismus umso wirkungs voller zur<br />

Geltung zu bringen.<br />

Als Maler ist aus stilistischen Gründen Salimbeni zu<br />

nennen, der von Papst Sixtus V nach Rom berufen<br />

wurde und später zusammen mit Alessandro Casolani<br />

in der Chiesa dei Santi Quirico e Giulitta in Siena gearbeitet<br />

hat. Auch in Montalcino und Perugia führte er<br />

Altarbilder aus, wonach er zum Ritter des Goldenen<br />

Sporns erhoben wurde und sich fortan Cavaliere Ventura<br />

Salimbeni Bevilacqua nennen durfte.<br />

Das Gemälde zeigt bereits die stilistischen Charakteristika<br />

der Hochrenaissance und des Manierismus,<br />

dürfte also um oder kurz nach 1600 entstanden sein.<br />

A.R.<br />

(1410936) (1) (11)<br />

€ 8.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

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333<br />

FRANCESCO SOLIMENA,<br />

1657 CANALE DI SERINO – 1747 BARRA DI NAPOLI,<br />

ZUG.<br />

HAGAR UND ISMAEL<br />

FRANCESCO SOLIMENA,<br />

1657 CANALE DI SERINO – 1747 BARRA DI NAPOLI,<br />

ATTRIBUTED<br />

HAGAR AND ISHMAEL<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

73,5 x 100 cm.<br />

In breitem Profilrahmen.<br />

Der biblischen Erzählung folgend, ist Ismael, der Sohn<br />

Abrahams, und Hagar eine ägyptische Magd Abrahams.<br />

Hagar und Ismael werden schließlich aus Abrahams<br />

Haushalt verstoßen und die Wüste geschickt.<br />

Dort erscheint ihnen ein Engel, der sie auffordert wieder<br />

zurückzukehren. Dargestellt ist auf dem Gemälde der<br />

Moment, in dem ein Engel den beiden an einer Quelle<br />

erscheint und sie mit der linken Hand auffordert zurückzukehren<br />

und mit dem rechten Arm auf den Weg<br />

weist. Neben Luca Giordano (1632/34-1705), von dem<br />

er sich stark beeinflussen ließ, gilt er als einer der<br />

führenden Vertreter der neapolitanischen Malerei seiner<br />

Zeit. Da Neapel etliche Jahre aufgrund des Spanischen<br />

Erbfolgekriegs an das österreichische Habsburg<br />

ging, erhielt Solimena auch zahlreiche Aufträge<br />

aus Wien (z.B. Hochaltarbild der Kapelle im Schloss<br />

Belvedere) und beeinflusste so auch die österreichischen<br />

Barock-Maler wie Daniel Gran (um 1694-1757)<br />

oder Paul Troger (1698-1762).<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

73.5 x 100 cm.<br />

€ 10.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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Literatur:<br />

Vgl. Nicola Spinosa (Hrsg.), Francesco Solimena<br />

(1657-1747) e le Arti a Napoli, Rom 2018.<br />

(14104731) (13)<br />

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115


335<br />

NEAPOLITANISCHER MEISTER DER<br />

ZWEITEN HÄLFTE DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

DAS MARTYRIUM DES HEILIGEN LAURENTIUS<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

Durchmesser: 104 cm.<br />

In à jour gearbeitetem, vergoldeten, mit Wein und<br />

Früchten dekorierten Rahmen.<br />

Der römische Diakon zur Zeit Papstes Sixtus II wurde<br />

vom römischen Kaiser Valerian ausgepeitscht und aufgefordert<br />

den Kirchenschatz innerhalb von drei Tagen<br />

herauszugeben. Dieser verteilte jedoch den Kirchenschatz<br />

an die Mitglieder der Gemeinde und präsentierte<br />

dem Kaiser Verkrüppelte, Kranke und Blinde,<br />

Lepröse und Witwen als Schatz der Kirche. Aufgrund<br />

dessen wurde Laurentius auf einem glühenden<br />

Eisenrost, hier rechts unten im Bild angedeutet, hingerichtet.<br />

Laurentius, der durch eine links oben, außerhalb<br />

des Bildfeldes zu erahnende Lichtquelle seine<br />

Beleuchtung empfängt, steht im Zentrum des Gemäldes,<br />

um ihn herum angeordnet seine Peiniger. Ein<br />

Putto über der Szenerie, eine Krone herbeiführend,<br />

neben dieser zwei Cherubim.<br />

(14007620) (13)<br />

NEAPOLITAN SCHOOL,<br />

SECOND HALF OF THE 17TH CENTURY<br />

THE MARTYRDOM OF SAINT LAWRENCE<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

Diameter: 104 cm.<br />

€ 8.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

334<br />

BOLOGNESER SCHULE,<br />

ANFANG DES 18. JAHRHUNDERTS<br />

BESCHNEIDUNG CHRISTI<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

148 x 126 cm.<br />

In breitem teilebonisierten Rahmen.<br />

Szene des neuen Testaments, nach der das Jesuskind<br />

am achten Tag nach seiner Geburt im Tempel den<br />

Hohe priestern vorgeführt wird. Der Tempel nur durch<br />

repoussoirhaft in den Bildraum gleitende Architekturelemente<br />

angedeutet, Wolkenbänke, auf denen Putti<br />

liegen, verklären die räumliche Struktur. Die Beschneidungsszene<br />

im Zentrum des Bildes mit dem Christuskind<br />

in liegender Kreuzform auf weißem Tuch gehalten<br />

mit zahlreichen umstehenden Personen.<br />

(1402121) (13)<br />

BOLOGNESE SCHOOL,<br />

EARLY 18TH CENTURY<br />

THE CIRCUMCISION OF CHRIST<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

148 x 126 cm.<br />

€ 12.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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336<br />

GIUSEPPE MARIA CRESPI,<br />

AUCH GENANNT „LO SPAGNOLO“,<br />

1665 BOLOGNA – 1747 EBENDA, ZUG.<br />

DER HEILIGE FRANZ VON PAOLA<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

106 x 76 cm.<br />

In breitem Prunkrahmen.<br />

Vor dunklem Hintergrund der Heilige Franz von Paola<br />

(1416-1507) in Kutte mit Kaputze. Seine rechte Hand<br />

hat er ausgebreitet auf seine Brust gelegt, während<br />

seine Linke einen Metallstab mit ovalem Schild hält,<br />

auf dem das Wort „Caritas“ zu lesen ist. Er hat ein<br />

fahles Gesicht mit Vollbart und sein Blick ist nach<br />

oben ehrwürdig gen Himmel gerichtet. Der Begriff<br />

Caritas ist gleichzeitig ein Verweis darauf, dass er als<br />

Gründer des Ordens der Paulaner sich besonders den<br />

Armen und Unterdrückten widmete.<br />

Anmerkung:<br />

Der Name der Paulaner-Brauerei bezieht sich auf den<br />

von Franz von Paola in Süditalien gegründeten Paulaner-<br />

Orden.<br />

(1410321) (18)<br />

€ 9.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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117


337<br />

GIUSEPPE NUVOLONE,<br />

1619 SAN GIMIGNANO – 1703 MILANO<br />

Tätig in Mailand, Brescia und Cremona.<br />

CARITAS ROMANA<br />

Öl auf oktogonaler Holzplatte, teils parkettiert.<br />

59 x 51 cm.<br />

In dekorativem, oktagonalen Rahmen.<br />

Die hier gezeigte Geschichte ist unter dem Namen<br />

„Caritas Romana“ bekannt, der „Römischen Barmherzigkeit“.<br />

Die Episode findet sich bei Valerius Maximus,<br />

einem römischen Schriftsteller der Antike. Mit der Zeit<br />

erhielten die Figuren auch Eigennamen, sodass diese<br />

Episode auch unter „Cimon und Pero“ bekannt ist.<br />

Das Gemälde zeigt in Nahsicht den römischen Seher<br />

Cimon, der zum Tode durch Verhungern im Kerker verurteilt<br />

worden war. Durch seine Tochter Pero wird er am<br />

Leben gehalten, indem sie ihm ihre Brust mit Muttermilch<br />

reicht. Links Cimon mit grauem Haar und deutlich<br />

ausgestreckter rechter Hand, mit der er sich seiner<br />

Tochter zuwendet, die neben ihm steht mit<br />

weitem Dekolleté und liebevoll auf ihren Vater herabblickt.<br />

Das Thema wurde vielfach Bildgegenstand in<br />

mehreren Stilepochen. Den Bildgegenstand als Akt<br />

der Nächstenliebe zu verstehen ist nicht immer nur<br />

positiv gesehen worden. Die Szene grenzt an ein Tabu,<br />

das hier gebrochen worden ist. Malerei mit starker<br />

Hell-Dunkel-Betonung.<br />

Literatur:<br />

Francesco Ceretti, Carlo Francesco e Giuseppe<br />

Nuvolone. Tracce di beltà lombarda, Mailand 2023,<br />

S. 8, Abb. 1. (1411192) (4) (18)<br />

GIUSEPPE NUVOLONE,<br />

1619 SAN GIMIGNANO – 1703 MILAN<br />

Active in Milan, Brescia, and Cremona.<br />

ROMAN CHARITY<br />

Oil on octagonal panel, partially parquetted.<br />

59 x 51 cm.<br />

Literature:<br />

Francesco Ceretti, Carlo Francesco e Giuseppe<br />

Nuvolone. Tracce di beltà lombarda, Milan 2023,<br />

p. 8, ill. 1.<br />

€ 13.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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338<br />

GIUSEPPE NUVOLONE,<br />

1619 SAN GIMIGNANO – 1703 MILANO,<br />

IN MILANO, BRESCIA UND CREMONA TÄTIG<br />

DIE HEILIGE APOLLONIA<br />

Öl auf Holz.<br />

58 x 41 cm.<br />

In vergoldetem Rahmen.<br />

Vor dunklem Hintergrund das Halbbildnis der Heiligen<br />

in einem roten Gewand mit weitem, von einer Brosche<br />

verzierten Dekolleté. Sie hat schulterlanges,<br />

wohlfrisiertes braunes Haar, in das eine Perlenreihe<br />

eingearbeitet ist. Im Vordergrund hält sie in ihrer linken<br />

Hand eines ihrer Attribute: Eine Zange mit einem eingeklemmten<br />

Zahn. Sie hat eine feines zartes Inkarnat<br />

und mit den glänzenden Augen ihres nach oben gerichteten<br />

Kopfes blickt sie ergeben gen Himmel. Malerei<br />

mit starken Hell-Dunkel-Kontrasten.<br />

Anmerkung:<br />

Apollonia von Alexandria lebte im dritten Jahrhundert<br />

in Alexandria in Ägypten. Sie starb wahrscheinlich<br />

um 249 als Jungfrau und Märtyrerin. Während der<br />

Christenverfolgungen unter Kaiser Decius wurde sie<br />

verschleppt und man schlug ihr die Zähne aus und<br />

drohte sie lebendig zu verbrennen, falls sie ihren<br />

Glauben nicht verleugnet. Wegen der Art ihres<br />

Martyriums wird sie bei Zahnschmerzen und Leiden<br />

angerufen und ist auch Schutzpatronin der Zahnärzte.<br />

Literatur:<br />

Francesco Ceretti, Carlo Francesco e Giuseppe<br />

Nuvolone. Tracce di beltà lombarda, Mailand 2023,<br />

S. 15, Abb. 8.<br />

(1411193) (4) (18)<br />

€ 9.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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339<br />

(ABB. LINKS)<br />

ANTONIO BELLUCCI,<br />

1654 PIEVE DI SOLIGO – 1726 EBENDA<br />

Antonio Bellucci, der von Succi genannt wird, war ein<br />

italienischer Barockmaler, studierte in Venedig unter<br />

Andrea Celesti (1637-1712), Pietro Liberi (1614-1687)<br />

und Antonio Zanchi (1631-1722). Wie andere Vertreter<br />

der venezianischen Malerei (Sebastiano Ricci (1659-<br />

1734), Giovanni Battista Tiepolo (1696-1770)) nahm er<br />

Malaufträge in Norditalien an, wo er prächtige Fresken<br />

für die Paläste der lokalen Gönner schuf. Zeitweise lebt<br />

er auch am Hofe des Kurfürsten Johann Wilhelm von<br />

der Pfalz (1658-1716), für dessen Gemäldegalerie ereinige<br />

Bilder schuf.<br />

DIANA UND ENDYMION<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

122 x 152 cm.<br />

In profiliertem Rahmen mit Akanthuseckzier.<br />

Beigegeben ein Gutachten von Dario Succi, Gorizia,<br />

ohne Datum, in Kopie.<br />

Das Gemälde zeigt eine der beliebtesten Szenen der<br />

italienischen Malerei des 17. Jahrhunderts, nämlich<br />

die Sage vom schönen Hirten Endymion, dem Jupiter<br />

ewigen Schlaf und Jugend gewährte und in den sich<br />

Diana unglücklich verliebte, da sie ihn nur nachts, in<br />

der Dunkelheit, küssen und umarmen konnte. Gut<br />

vergleichbar ist etwa auch ein Gemälde mit Adam und<br />

Eva aus der Hand des Bellucci, welches bei der<br />

Fondazione Zeri unter Nummer 58231 geführt wird.<br />

Succi führt noch weitere Vergleichsbeispiele an von<br />

denen sich zwei in einer Privatsammlung befinden,<br />

eines in den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen<br />

und eines im Szépmûvészeti Múzeum in Budapest.<br />

Literatur:<br />

Vgl. Fabrizio Magani, Antonio Bellucci, Rimini 1995,<br />

Nr. 83. (14111411) (3) (13)<br />

(ILL. LEFT)<br />

ANTONIO BELLUCCI,<br />

1654 PIEVE DI SOLIGO – 1726 IBID.<br />

DIANA AND ENDYMION<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

122 x 152 cm.<br />

Accompanied by an expert‘s report by Dario Succi,<br />

Gorizia, n.d., in copy.<br />

A painting that compares well is that of Adam and Eve<br />

by Bellucci, which is listed at Fondazione Zeri, under<br />

no. 58231. Succi cites further comparative examples,<br />

two of which are held in a private collection, one in<br />

the Bayerische Staatsgemäldesammlung and one in<br />

a museum in Budapest.<br />

Literature:<br />

cf. Fabrizio Magani, Antonio Bellucci, Rimini 1995,<br />

no. 83.<br />

€ 10.000 - € 12.000<br />

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119


340<br />

GIACOMO ANTONIO MELCHIORRE CERUTI,<br />

1698 MAILAND – 1767 EBENDA,<br />

SCHÜLER/ WERKSTATT DES<br />

PORTRAIT EINES ELEGANTEN HERREN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

73 x 55 cm.<br />

In vergoldetem Rahmen.<br />

Beigegeben eine Expertise von Prof. Dr. Luciano<br />

Anelli, Brescia, 27. Oktober 1989, in Kopie.<br />

Vor dunklem Hintergrund das realistische Portrait eines<br />

Mannes mit Umhang und Kopfbedeckung aus gelblichem<br />

Satin mit blauem Futter und einem Kragen aus<br />

weißem Musselin. Mit seinen glänzenden dunklen<br />

Augen blickt er voller Interesse aus dem Bild heraus.<br />

Einfühlsame Darstellung, bei der, der Maler versucht,<br />

so Anelli, auch die inneren Werte des Dargestellten<br />

zum Ausdruck zu bringen.<br />

(14116622) (18)<br />

€ 5.000 - € 7.000<br />

Sistrix<br />

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341<br />

ITALIENISCHER MALER<br />

DES 17./ 18. JAHRHUNDERTS<br />

AUS DEM UMKREIS DES FRANCESCO MANCHINI<br />

(1679 – 1758)<br />

MARIA DAS JESUSKIND MIT BREI FÜTTERND<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

97 x 71 cm.<br />

Die Heilige Familie mit Maria im roten Kleid und<br />

blauem Mantel, das Jesuskind in ihrem linken Arm<br />

haltend, das auf einem rosa Kissen sitzt; dieses liegt<br />

wiederum auf einem Tisch mit grüner Brokat-Decke.<br />

Maria hält in ihrer Rechten einen Löffel, mit dem sie<br />

das Kind aus einer von einem Engel gehaltenen Schale<br />

mit Brei füttert. Josef im braunen Mantel betrachtet<br />

das Geschehen. Im Hintergrund mit braunen Wolken<br />

fällt durch diese von oben links ein Lichtstrahl schräg<br />

auf das feine Gesicht Mariens und auf das Jesuskind.<br />

Liebevolle profane Darstellung der fütternden Maria<br />

bei geringer Farbigkeit. Vergleichbare Motive sind<br />

auch in den Niederlanden der Zeit zu finden.<br />

(1411717) (2) (18)<br />

ITALIAN SCHOOL, 17TH/ 18TH CENTURY<br />

FROM THE CIRCLE OF FRANCESCO MANCHINI<br />

(1679 – 1758)<br />

THE VIRGIN MARY FEEDING CHRIST CHILD<br />

WITH PUREE<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

97 x 71 cm.<br />

€ 10.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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342<br />

ALESSANDRO SALUCCI,<br />

1590 – 1655/60, ZUG.<br />

ARCHITEKTURCAPRICCIO MIT TRIUMPHBOGEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

88 x 121 cm.<br />

Auf einem sonnenbeschienenen Hafen neben antiken<br />

Architekturteilen, zu denen ein Tempel mit hohen Säulen<br />

im Vordergrund und ein großer Rundbogen gehören, hat<br />

sich eine Vielfalt Figuren niedergelassen. Im Zentrum<br />

ein Paar mit schwarzem Gewand, das versucht ein<br />

gutes Angebot von dem jungen Fischer zu bekommen.<br />

Daneben laufen zwei Herrschaffen mit buntem<br />

Gewand und arabischer Kopfbedeckung. Linksseitig<br />

eine Gruppe mit einfach bekleideter Männer, die sich<br />

unterhalten. Neben streitenden Hunden sind zwei beladenen<br />

Esel zu erkennen. Rechtsseitig ist der Hafen<br />

mit vielen Ruderbooten belegt, Fischer bereiten ihr<br />

Pescato für die Vermarktung vor. Im Hintergrund, in<br />

überwiegend erdtöniger Farbigkeit wiedergegeben,<br />

die Silhouette von zahlreichen antiken Gebäuden, wie<br />

der eines Rundtempels unter hohem, überhellen Himmel.<br />

Malerei mit gekonnter Hell-Dunkel-Inszenierung,<br />

die Figuren dabei durch ihre farbenfrohe Kleidung und<br />

die weißen Elemente besonders hervorgehoben.<br />

(1410805) (18)<br />

ALESSANDRO SALUCCI,<br />

1590 – 1655/60, ATTRIBUTED<br />

ARCHITECTURAL CAPRICCIO WITH<br />

TRIUMPHAL ARCH<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

88 x 121 cm.<br />

On a sunlit harbour next to ancient architectural parts,<br />

including a temple with round columns and a triumphal<br />

arch, figured staffage in the foreground.<br />

€ 25.000 - € 35.000<br />

Sistrix<br />

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121


343<br />

TIZIANO VECELLIO,<br />

1485 BEI BELLUNO – 1576 VENEDIG,<br />

NACHFOLGE DES 17./ 18. JAHRHUNDERTS<br />

FRAU MIT SPIEGEL<br />

Öl auf Leinwand.<br />

110 x 90 cm.<br />

In ornamental reliefiertem und vergoldetem Rahmen.<br />

Vor einer steinernen Brüstung innerhalb eines durch<br />

einen einzigen rückwärtigen Winkel definierten Innenraumes<br />

eine Frau in edler Kledigung mit Perlohring mit<br />

einer Hand auf ihr Gesicht weisend, mit der anderen ein<br />

Gefäß berührend, das neben einem Kamm steht. Eine<br />

Zofe oder wie im Original ein Diener hält einen kleinen<br />

Handspiegel und berührt einen weiteren großen Spiegel<br />

hinter der Frau. Das vorliegende Gemälde nimmt<br />

Bezug auf Tizians um 1515 entstandenes Gemälde, das<br />

sich heute im Musée du Louvre in Paris befindet.<br />

(1410581) (13)<br />

TIZIANO VECELLIO,<br />

1485 NEAR BELLUNO – 1576 VENICE,<br />

FOLLOWER OF THE 17TH/ 18TH CENTURY<br />

WOMAN WITH MIRROR<br />

Oil on canvas.<br />

110 x 90 cm.<br />

The present painting refers to Titian‘s painting from<br />

ca. 1515, which is now held at the Musée du Louvre<br />

in Paris.<br />

€ 16.000 - € 18.000<br />

Sistrix<br />

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344<br />

ITALIENISCHER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

JUDITH UND HOLOFERNES<br />

Öl auf Leinwand.<br />

180 x 143 cm.<br />

Das klassische und kraftvolle Hell-Dunkel der italienischen<br />

Kunst des 17. Jahrhunderts sowie die traditionelle<br />

Farbpalette und die wiederkehrende Thematik<br />

kennzeichnen dieses bedeutende Gemälde mit Judith<br />

und Holofernes. Vor einem voluminösen roten Vorhang<br />

hebt die junge Frau, von direktem Licht angestrahlt,<br />

den Kopf des Holofernes an den Haaren hoch.<br />

Hinter ihr liegt der hilflose Körper auf dem Bett, der<br />

Helm auf dem Boden im Vordergrund. Rechts im<br />

Bild bereitet sich ein Diener darauf vor, der jungen<br />

Frau zu helfen.<br />

Die Komposition der Szene erinnert an das Gemälde<br />

mit demselben Thema von Peter Paul Rubens, das<br />

sich in den Uffizi in Florenz befindet (RKD Nr. 197909).<br />

Judith dominiert das Bild, indem sie ihren Platz in der<br />

von links nach rechts verlaufenden Diagonale einnimmt.<br />

Mit der linken Hand hält sie Holofernes‘ Haupt<br />

an den Haaren und reicht ihn dem Diener. Die kleinen<br />

Abweichungen des Gemäldes im Vergleich zu Rubens‘<br />

Vorlage deuten darauf hin, dass der Künstler Gelegenheit<br />

hatte, in Mittelitalien zu reisen und sich von den<br />

barocken Malern inspirieren zu lassen.<br />

(1410202) (3) (19)<br />

ITALIAN SCHOOL, 17TH CENTURY<br />

JUDITH AND HOLOFERNES<br />

Oil on canvas.<br />

180 x 143 cm.<br />

€ 15.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

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345<br />

ANDREA BELVEDERE,<br />

1652 – 1732<br />

BLUMENBOUQUET IN VASE AUF STEINSOCKEL<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

38 x 27 cm.<br />

In reliefverziertem, vergoldeten Rahmen.<br />

Beigegeben ein Gutachten von Prof. Alberto Cottino,<br />

Turin, 11. April 2023, in Kopie.<br />

Auf einem Steinsockel eine metallisch schimmernde<br />

Vase mit Zungenfries, in der eine fein aufgefasste<br />

Komposition von roten, weißen und blauen Blüten<br />

unter gebracht ist. Cottino vergleicht die hier angebotene<br />

Darstellung etwa mit einem Werk von Bevedere,<br />

das in der Fototeca Zeri unter Nummer 84053 verzeichnet<br />

ist). Der Maler zählt zu den bedeutendsten<br />

Vertretern der Stilllebenmalerei in Neapel. Als „Abate<br />

Andrea“ stand er in der Tradition des Römers Paolo<br />

Porpora (1617-1673) und dessen Schüler, des Neapoletaners<br />

Giovanni Battista Ruoppolo (1629-1693). Zwischen<br />

1694 und 1700 wirkte er als Hofmaler am Spanischen<br />

Hof unter König Karl II. Hier war er zusammen<br />

mit Luca Giordano im Escorial mit Ausmalung von<br />

Räumen betraut.<br />

Literatur:<br />

Vgl. Gerd-Helge Vogel, Pflanzen, Blüten, Früchte.<br />

Botanische Illustrationen in Kunst und Wissenschaft,<br />

Berlin 2014.<br />

(1410163) (3) (13)<br />

€ 6.000 - € 9.000<br />

Sistrix<br />

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346<br />

RÖMISCHER MEISTER DES<br />

AUSGEHENDEN 17. JAHRHUNDERTS<br />

GROSSES STILLLEBEN MIT FRÜCHTEN, BLUMEN,<br />

FEDERVIEH UND EINEM MEERSCHWEINCHEN<br />

ROMAN SCHOOL,<br />

END OF 17TH CENTURY<br />

LARGE STILL LIFE WITH FRUIT, FLOWERS,<br />

FOWL AND HAMSTER<br />

Öl auf Leinwand.<br />

106 x 188 cm.<br />

In dekorativem Rahmen.<br />

In bergiger Landschaft unter blauem Himmel, vor einem<br />

Felsplateau eine kleine weiße Decke mit Spitze auf<br />

einem Stein liegend, darauf teils geöffnete Feigen.<br />

Darüber auf einem weiteren höheren Stück des Felsens<br />

ein flacher geflochtener Korb, darin zahlreiche<br />

farbenfrohe Blumen, teils über den Rand hinabhängend.<br />

Auffallend im Zentrum jedoch ein stehender<br />

farbenfroher Hahn, dahinter eine weiße Henne, die an<br />

einer Feige pickt. Rechts des Hahns, neben Blumen,<br />

ein geöffneter großer Kürbis und dahinter ein übergroß<br />

dargestelltes Meerschweinchen, das unterhalb<br />

der weißen Decke hervorschaut. Am linken Rand weitere<br />

Kürbisse, während am rechten Bildrand ein glänzendes<br />

Schalengefäß zu erkennen ist, um das sich<br />

eine Ackerwinde rankt und auf der am oberen Rand<br />

ein roter Ara pickt. Qualitätvolle Malerei, bei der insbesondere<br />

die farbenfrohen Blumen, Früchte und auch<br />

die Tiere, gegenüber dem dunkleren Hintergrund hervorgehoben<br />

werden.<br />

(1402295) (18)<br />

Oil on canvas.<br />

106 x 188 cm.<br />

€ 20.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

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125


347<br />

NORDITALIENISCHER MALER<br />

DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

JOSEF WIRD VON DEN BRÜDERN VERKAUFT<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

178 x 118 cm.<br />

In goldfarbenem Profilrahmen.<br />

In dem großformatigen Gemälde wird eine Bibelstelle<br />

aus der Josefsgeschichte bildnerisch umgesetzt:<br />

1Mo 37,26-28: Da sagte Juda zu seinen Brüdern: „Was<br />

haben wir davon, wenn wir unseren Bruder erschlagen<br />

und die Bluttat verheimlichen müssen.Verkaufen wir<br />

ihn doch an die Ismaëliten und vergreifen uns nicht an<br />

ihm! Schließlich ist er unser Bruder, unser eigenes<br />

Fleisch und Blut.“ Seine Brüder hörten auf ihn.Als die<br />

midianitischen Händler herankamen, zogen sie Josef<br />

aus der Zisterne. Sie verkauften ihn für 20 Silberstücke<br />

an die Ismaëliten, die ihn nach Ägypten mitnahmen.<br />

Der Protagonist im Zentrum ensteigt soeben mithilfe<br />

eines Strickes der Zisterne, um ihn herum die älteren<br />

Brüder; der Geldbeutel wird soeben gewechselt, im<br />

Hintergrund eine gebirgige Landschaft, ein Kamel<br />

überblickt die Szenerie und hilft der Verortung gleichermaßen.<br />

Laut Einlieferertradition kann auch ein<br />

Verweis des Wunders des San Simon von Trient in Betracht<br />

gezogen werden.<br />

(1400792) (13)<br />

€ 7.000 - € 9.000<br />

Sistrix<br />

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348<br />

FRANCISCO VARELA,<br />

UM 1580 – 1645, ZUG.<br />

JOHANNES EVANGELIST MIT HEILIGEM BISCHOF<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

118 x 105 cm.<br />

In gekehltem Holzrahmen.<br />

Hinter einer Tischplatte, auf der ein rotes Tischtuch<br />

und gegossenes Schreibzeug zu sehen sind, sowie ein<br />

Weihwasserkessel, ein Bischof mit Mitra und Bibel,<br />

vermutlich ein Heiliger, dahinter Johannes Evangelist<br />

im Begriff zu schreiben, über ihm sein ihm attributiv<br />

zukommender Adler mit Henkelgefäß im Schnabel.<br />

(1401535) (13)<br />

FRANCISCO VARELA,<br />

CA. 1580 – 1645, ATTRIBUTED<br />

SAINT JOHN THE EVANGELIST WITH HOLY BISHOP<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

118 x 105 cm.<br />

€ 7.000 - € 9.000<br />

Sistrix<br />

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349<br />

CARLO COPPOLA,<br />

TÄTIG UM 1639 – 1665 IN NEAPEL, ZUG.<br />

KREUZIGUNG CHRISTI<br />

CARLO COPPOLA,<br />

ACTIVE CA. 1639 – 1665 IN NAPLES, ATTRIBUTED<br />

THE CRUCIFIXION OF CHRIST<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

98 x 150 cm.<br />

In vergoldetem Kehlrahmen.<br />

Vor schroffen Felsen auf denen sich zahlreiche Figuren<br />

vor der Wolkenbank abzeichnen liegt im Mittelgrund<br />

das Holzkreuz, auf dem man im Begriff ist, den fahlen<br />

Körper Christi, der zusätzlich durch einen Nimbus<br />

gekennzeichnet ist, festzunageln und festzuzurren.<br />

Links dahinter ebenfalls durch einen Nimbus kenntlich<br />

gemacht die knieende Muttergottes in einem für sie<br />

typi schen Gewand. Ungewöhnliche vielfigurige Darstellung.<br />

Es gibt nur sehr wenige sichere Hinweise auf<br />

das Leben und Schaffen von Carlo Coppola. Wir wissen<br />

aus den historischen Überlieferungen Bernardo De<br />

Dominicis, dem wichtigsten Historiker für neapolitanische<br />

Malerei im 18. Jahrhundert, dass Coppola ein<br />

angesehener Schlachtenmaler war und sich stark an<br />

seinem Lehrer Aniello Falcone orientierte. Viele Bilder<br />

aus Inventarlisten bekannter neapolitanischer Sammler<br />

des 17. und 18. Jahrhunderts deuten auf die Richtigkeit<br />

dieser Einschätzung hin. Anlehnungen an den Stil<br />

von Falcone, aber auch an Andrea Di Lione und Micco<br />

Spadaro sind seinem Werk immanent.<br />

(14111217) (13)<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

98 x 150 cm.<br />

€ 14.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

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127


350<br />

FLORENTINISCHER MEISTER<br />

DES 17. JAHRHUNDERTS,<br />

KOPIE NACH/ NACHFOLGE DES GIOVANNI<br />

MARTINELLI (UM 1610 - 1659/68)<br />

DER TOD ERSCHEINT BEIM FESTMAHL -<br />

MEMENTO MORI<br />

Öl auf Leinwand.<br />

67 x 95 cm.<br />

In vergoldetem Reliefrahmen.<br />

In einem Innenraum, der durch ein rotes Repoussoirtuch<br />

eingeleitet wird ein mit weißem Tuch gedeckter<br />

Tisch, an dem gerade noch fröhlich ein Beisammensein<br />

herrschte von festlich gekleideten Personen, deren<br />

Unbekümmertheit jäh durch das Erscheinen des Todes<br />

in Gestalt eines Skelettes beendet worden ist. Die<br />

Komposition nimmt Bezug auf Giovanni Martinelli,<br />

von dem das gleiche Thema etwas reichhaltiger in der<br />

Ausgestaltung im New Orleans Museum of Art unter<br />

Inventarnummer 56.57 verwahrt und auf um 1630 datiert<br />

wird.<br />

Literatur:<br />

Vgl. Chiara d‘Afflitto, Martinelli Giovanni, in: Mario<br />

Caravale (Hrsg.), Dizionario Biografico degli Italiani,<br />

Istituto della Enciclopedia Italiana, Bd. 71, Rom<br />

2008.<br />

Vgl. Sandro Bellesi (Hrsg.), Catalogo dei pittori fiorentini<br />

del ‘600 e ‘700, Biografie e opere. Ediz. Polistampa,<br />

Florenz 2009, Bd. 1, S. 192-194, Bd. 3, S. 86-93.<br />

Vgl. Andrea Baldinotti, Bruno Santi, Riccardo Spinelli<br />

(Hrsg.), Giovanni Martinelli, pittore di Montevarchi:<br />

maestro del Seicento fiorentino, Florenz 2011.<br />

(1410112) (2) (13)<br />

€ 8.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

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351<br />

GASPARD DUGHET,<br />

1615 – 1675, ZUG.<br />

BERGIGE LANDSCHAFT MIT FLUSS<br />

UND TEMPELANLAGE<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

80,5 x 64,5 cm.<br />

In vergoldetem Prunkrahmen.<br />

Blick von erhöhtem Standpunkt auf hohe, meist mit<br />

Sträuchern und Bäumen bewachsene Felsen, auf<br />

deren oberen Plateau eine Anlage mit Rundtempel<br />

und ihr gegenüber eine Kirche oder Klosteranlage vor<br />

einem über Kaskaden in die Tiefe verlaufenden Fluss<br />

erkennbar sind. Im unteren Teil des Gemäldes ist<br />

durch einen Felsenbogen der weitere Verlauf des<br />

Flusses sichtbar. Am unteren Rand drei junge Frauen,<br />

von denen zwei einen Korb mit Blumen befüllen, während<br />

eine weitere einen kleinen Blumen gefüllten<br />

Korb auf ihrem Kopf davonträgt. Harmonische ruhige<br />

Landschaftsdarstellung in zurückhaltender Farbgebung,<br />

aufgelockert durch die farbige Kleidung der Frauen.<br />

(1410807) (18)<br />

GASPARD DUGHET,<br />

1615 – 1675, ATTRIBUTED<br />

MOUNTAINOUS LANDSCAPE WITH RIVER<br />

AND TEMPLE<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

80.5 x 64.5 cm.<br />

€ 10.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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352<br />

PIETRO DANDINI,<br />

1646 FLORENZ – 1712 EBENDA, ZUG.<br />

DER TRIUMPH DES DAVID<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

117 x 172 cm.<br />

In vergoldetem Rahmen.<br />

Im Zentrum des Gemäldes, vor den Toren der rechtsseitig<br />

sichtbaren Stadtmauer, der junge David in einem<br />

goldenen Wagen mit Vierergespann neben dem König<br />

sitzend und in seiner rechten Hand den großen Kopf<br />

des getöteten Riesen Goliaths haltend. Hinter ihm<br />

und zu den Seiten des Wagens zahlreiche Soldaten in<br />

Rüstung mit Speeren, die ebenfalls von der Schlacht<br />

zurückkehren. Auf der rechten Bildseite zahlreiche<br />

tanzende und musizierende Frauen in edlen Gewändern,<br />

die die Zurückkehrenden freudig empfangen.<br />

Unter den Frauen eine Harfenspielerin, eine Frau mit<br />

Flöte sowie weitere mit Geige und Tamburin. Am unteren<br />

linken Bildrand eine weitere Frau in glänzendem<br />

Gewand, auf einem weißen Laken einen nackten<br />

Knaben haltend. Qualitätvolle Malerei mit starken Hell­<br />

Dunkel-Kontrasten, dabei diverse Kleidungsstücke durch<br />

Farbe und Glanz besonders hervorgehoben.<br />

PIETRO DANDINI,<br />

1646 FLORENCE – 1712 IBID., ATTRIBUTED<br />

THE TRIUMPH OF DAVID<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

117 x 172 cm.<br />

Notes:<br />

There are stylistic and compositional similarities with<br />

the painting ‘The Coronation of Bacchus‘, which was<br />

auctioned at Sotheby‘s in New York on 30 January<br />

2016 under lot. 702.<br />

€ 9.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Anmerkung:<br />

Stilistische und kompositorische Ähnlichkeiten gibt<br />

es mit dem Gemälde „Die Krönung des Bacchus“,<br />

das am 30. Januar 2016 bei Sotheby‘s New York<br />

unter Lot 702 versteigert wurde.<br />

Literatur:<br />

Vgl. Sandro Bellesi, Catalogo dei pittori fiorentini<br />

del ‘600 e ‘700. Biografie e opere, Florenz 2009, II,<br />

S. 207, Abb. 438. (14007630) (18)<br />

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129


353<br />

GASPARD DE CRAYER,<br />

1584 ANTWERPEN – 1669 GENT, ZUG./ KREIS DES<br />

PORTRAIT VON KÖNIG PHILIPP IV VON SPANIEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

114 x 81 cm.<br />

In teilvergoldetem Prunkrahmen.<br />

In einen Innenraum vor einem schweren roten Vorhang,<br />

vom dem rechts eine goldfarbene Quaste herabhängt,<br />

das Dreiviertelportrait des Königs in einem faltenreichen<br />

schwarzen Gewand mit goldenen Knopfreihen und<br />

einem weißem Stehkragen, der mit Spitze besetzt ist,<br />

die auch an den Armenden des Gewandes hervorsticht.<br />

Dazu trägt er den Orden vom Goldenen Vlies<br />

(der König war von 1621 bis 1665 Großmeister dieses<br />

Ritterodens). Vor ihm ein Tisch, auf dem auf einer Brokatdecke<br />

die Insignien seiner Macht liegen: die goldene,<br />

reich mit Edelsteinen verzierte Krone und das Zepter,<br />

auf die er mit dem Zeigefinger seiner linken Hand<br />

weist. Er hat ein feines Gesicht, einen rötlichen Mund<br />

und mit seinen glänzenden Augen blickt er würdevoll<br />

aus dem Bild heraus.<br />

GASPARD DE CRAYER,<br />

1584 ANTWERP – 1669 GHENT,<br />

ATTRIBUTED/CIRCLE OF<br />

PORTRAIT OF KING PHILIP IV OF SPAIN<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

114 x 81 cm.<br />

€ 20.000 - € 30.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Anmerkung:<br />

Gaspar de Crayer war ein flämischer Maler, der bekannt<br />

ist für seine vielen Altarbilder und Porträts.<br />

In den Akten der Lukasgilde ist er 1587 und 1589<br />

als Lehrer eingetragen und in den Jahren 1608 und<br />

1621 als Dekan. Durch den Kardinalerzbischof von<br />

Toledo, Ferdinand von Spanien, Sohn von König<br />

Philipp III von Spanien, wurde Crayer zum Hofmaler<br />

ernannt. Diese Stellung am Hofe wurde ihm nach<br />

Ferdinands Tod von Philipp IV von Spanien bestätigt.<br />

(14007616) (18)<br />

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354<br />

GIOVANNI BERNARDO CARBONE,<br />

1616 – 1683, ZUG.<br />

PORTRAIT EINES EDELMANNES<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

200 x 142 cm.<br />

In vergoldetem Profilrahmen.<br />

In einem Innenraum, dessen Bodenfliesen perspektivisch<br />

genau gelegt sind, steht als Ganzkörperfigur<br />

in leichtem Kontrast ein Mann mit Gehstock und<br />

dunklem Gewand mit reicher Golldfaden- und Silberfadenstickerei,<br />

die Spitzenmanchetten zeichnen sich<br />

vom rest des Gewandes in Struktur und Farbe gut ab<br />

und finden ihren Widerhall im Jabot. Neben dem Mann<br />

mit Allongeperücke die Figur eines Bediensteten, der<br />

einen purpurnen Vorhang mit Goldverbrämung beiseite<br />

hält. Links ein Ausblick in eine parkähnliche Landschaft.<br />

Ein vergleichbares ganzfiguriges Gemälde des<br />

genannten Künstlers wird in der Wallace Collection in<br />

London unter Inventarnummer P53 verwahrt.<br />

(1411142) (3) (13)<br />

355<br />

JACOBUS STORCK,<br />

1641 AMSTERDAM – UM 1692, ZUG.<br />

CAPRICCIO EINES SÜDLÄNDISCHEN HAFENS<br />

Öl auf Holz, teils parkettiert.<br />

76 x 106,2 cm.<br />

In dekorativem Rahmen.<br />

Ansicht eines großen Hafens mit fantastischen und<br />

realistischen Elementen. Linksseitig auf See ein<br />

prachtvoller Dreimaster mit holländischer Beflaggung,<br />

im Vordergrund zwei venezianische Gondeln, von denen<br />

eine gerade am rechtsseitigen Ufer vor einem Platz<br />

angelegt hat. Auf diesem finden sich zahlreiche Figuren,<br />

teils in eleganter dunkler Kleidung mit Spitzenkragen,<br />

aber auch Männer mit Umhängen und Turban. Am<br />

rechten Rand führt eine kleine Steinbrücke durch eine<br />

prächtige Fassade zu einer Kirche oder als bewachtes<br />

Tor in die Stadt. Im Hintergrund die fantasievollen<br />

Bauten der Stadt mit Wehranlage, mehreren Türmen<br />

und Kirchen. Qualitätvolles, detailreiches Werk des<br />

Künstlers.<br />

(14109310) (1) (18)<br />

GIOVANNI BERNARDO CARBONE,<br />

1616 – 1683, ATTRIBUTED<br />

PORTRAIT OF A GENTLEMAN<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

200 x 142 cm.<br />

€ 12.000 - € 14.000<br />

Sistrix<br />

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JACOBUS STORCK,<br />

1641 AMSTERDAM – CA. 1692, ATTRIBUTED<br />

CAPRICCIO OF A SOUTHERN PORT<br />

Oil on panel, partially parquetted.<br />

76 x 106.2 cm.<br />

€ 14.000 - € 16.000<br />

Sistrix<br />

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133


356<br />

ITALIENISCHER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

DIE SIEGREICHE SCHLACHT<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

137 x 165 cm.<br />

In vergoldetem Kehlrahmen.<br />

Inmitten einer hügeligen Landschaft mit links in den<br />

Bildraum hineinragendem Repoussoirbaum und rückwärts<br />

abschließender Stadtsilhouette vor bläulichem<br />

Gebirgszug, die Darstellung zahlreicher Personen mit<br />

teils fein aufgefassten Gesichtszügen mit Standarten<br />

und durch eine gewonnene Schlacht erworbene Wertgegenstände,<br />

einige Soldaten im Kartenspiel begriffen.<br />

Provenienz:<br />

Semenzato, Mailand, 13. Mai 1993,<br />

Lot 30 als Cornels de Wael.<br />

Baron Chimenti.<br />

Europäische Privatsammlung.<br />

(1402123) (13)<br />

€ 9.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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357<br />

ABRAHAM VAN DER HOEF,<br />

1611/12 – 1649<br />

DREISSIGJÄHRIGER KRIEG<br />

Öl auf Holz im Oval.<br />

47 x 63 cm.<br />

Rechts unten monogrammiert „AH“.<br />

In dekorativem vergoldeten Rahmen.<br />

Auf freiem Feld, unter hohem weiß-grauen Himmel,<br />

die teils berittenen kämpfenden Soldaten. Im Mittelpunkt<br />

läuft ein Fahnenträger nach rechts und wird dabei<br />

von einem Soldaten auf einem braunen Pferd mit Degen<br />

verfolgt. Hinter ihm ein Mann auf einem Schimmel<br />

in Rüstung und Hut, mit seiner rechten Hand gerade<br />

einen Schuss auf einen Soldaten abfeuernd. Von links<br />

nähert sich ein ganzer Trupp mit hochragenden Lanzen<br />

und einer zerschlissenen Flagge. Im Vordergrund sind<br />

bereits drei Soldaten zu Boden gegangen. Malerei in<br />

zurückhaltender Farbgebung.<br />

(1410125) (18)<br />

ABRAHAM VAN DER HOEF,<br />

1611/12 – 1649<br />

THIRTY YEARS WAR<br />

Oil on panel in oval.<br />

47 x 63 cm.<br />

Monogrammed “AH“ lower right.<br />

In decorative gilt frame.<br />

Fighting soldiers on foot and horseback in the open<br />

country under vast white and grey skies. Painted in<br />

muted hues.<br />

€ 7.000 - € 9.000<br />

Sistrix<br />

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135


358<br />

ANTHONIE PALAMEDESZ,<br />

1601 DELFT – 1673 AMSTERDAM, ZUG.<br />

DAS HÖFISCHE HAUSKONZERT<br />

ANTHONIE PALAMEDESZ,<br />

1601 DELFT – 1673 AMSTERDAM, ATTRIBUTED<br />

COURTLY HOUSE CONCERT<br />

Öl auf Holz, teils parkettiert.<br />

51,5 x 74,5 cm.<br />

Der in Schottland geborene Portraitist und Genremaler<br />

ist vor allem für Gesellschaftsstücke bekannt,<br />

die meist festliche Ereignisse dokumentieren. Seine<br />

Porträtkunst mag dazu geführt haben, dass er gerade<br />

für Gruppenbilder gefragt war, in denen auch Portraits<br />

zu vermuten sind.<br />

Dazu zählen nicht wenige Darstellungen von Hauskonzerten.<br />

So auch hier, wo Palamedesz eine in blauem<br />

Seidenkleid am Cembalo spielende Dame ins Bildzentrum<br />

gesetzt hat, die von einem Cellisten begleitet<br />

wird. Zwei weitere Figuren scheinen als Sänger zu<br />

fungieren. Ein Herr im Rücken der Dame erhebt ein<br />

Glas und blickt wie sie dem Betrachter entgegen,<br />

während ein weiteres Paar links an einem Tisch sitzt.<br />

So ist auch dieses Bild wohl als gemalte Erinnerung<br />

an ein musikalisches Festereignis zu verstehen.<br />

Der Maler wuchs zusammen mit seinen Brüdern in<br />

Delft auf, wohin die Familie aus Schottland gezogen<br />

war. Unterricht erhielt er von Hans Jordaens und vor<br />

allem von dem Portraitisten Michiel van Mierevelt.<br />

Schon dieser hatte mit seiner Anatomie-Lehrstunde<br />

Gruppenporträts geschaffen, was wohl auf das Wirken<br />

von Palamedesz eingewirkt haben mag. Zwanzigjährig<br />

wurde er Mitglied der Malergilde, in der er später in<br />

den Rang des Dekans aufstieg.<br />

Werke seiner Hand finden sich in zahlreichen bedeutenden<br />

öffentlichen Sammlungen und Museen. A.R.<br />

(1410935) (1) (11)<br />

Oil on wood, partly parquetted.<br />

51.5 x 74.5 cm.<br />

€ 12.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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359<br />

ADAM FRANS VAN DER MEULEN,<br />

1632 BRÜSSEL – 1690 PARIS, ZUG.<br />

Der Künstler war ein flämischer Schlachten-, Genreund<br />

Landschaftsmaler.<br />

KAVALLERIESCHLACHT<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

36,5 x 49 cm.<br />

In dekorativem Rahmen.<br />

Im Vordergrund einer Landschaft vor einer großen<br />

Gebäuderuine zwei heftig miteinander kämpfende<br />

Soldaten zu Pferde, davon einer in Rückenansicht mit<br />

roter Kleidung und Brustpanzer. Ein Soldat und ein<br />

Pferd bereits am Boden liegend. Links hinter ihnen<br />

weitere Kämpfer. In der unteren rechten Bildecke<br />

werden stilllebenhaft eine Kanone, eine Flagge, Rüstungsteile<br />

und eine Trommel wiedergegeben. Dahinter<br />

in der Ferne vor Gebirgskulisse ein Gewässer, in<br />

dem weitere Soldaten erkennbar sind. Die Figur des<br />

Reiters in Rückenansicht findet sich auch auf anderen<br />

Werken des Künstlers wieder.<br />

Anmerkung:<br />

1651 war Adam Frans van der Meulen Mitglied der<br />

Lukasgilde in Brüssel und persönlicher Künstler von<br />

Ludwig XIV. Seine Gemälde sind in den Museen<br />

Europas und Amerikas aufbewahrt. (1410121) (18)<br />

€ 4.500 - € 6.500<br />

Sistrix<br />

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360<br />

PIETER DE HOOCH,<br />

1629 ROTTERDAM – 1684 AMSTERDAM,<br />

NACHFOLGE DES<br />

INTERIEUR MIT DREI DAMEN UND EINEM PAPAGEI<br />

Öl auf Holz.<br />

37 x 29 cm.<br />

Rechts unten auf Treppe monogrammiert „P.D.H.“.<br />

In dekorativem Rahmen.<br />

In einem Interieur mit schwarz-weiß gefliestem Marmorboden<br />

zwei elegante Damen in langen, faltenreichen<br />

Röcken an einem Tisch sitzend, auf dem ein<br />

goldglänzender Käfig mit einem Papagei steht. Eine<br />

stehende Bedienstete hat gerade einen kleinen Henkelkorb<br />

wohl mit Trauben gebracht, mit denen eine<br />

der Damen versucht, den Papagei zu füttern, für den<br />

auch weitere Früchte in einer Schale auf dem Tisch<br />

bereitstehen. Linksseitig fällt das Licht durch zwei<br />

hohe Fenster in den Raum. Feine Malerei mit Details,<br />

zu denen auch ein gesticktes Wappen auf der Rückseite<br />

eines Stuhl und ein hängender Spiegel gehören.<br />

(14104728) (18)<br />

€ 8.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

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137


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361<br />

FRANCESCO ALBANI,<br />

1578 BOLOGNA – 1660 EBENDA, KREIS DES<br />

GEMÄLDEPAAR MYTHOLOGISCHE SZENEN<br />

362<br />

ITALIENISCHER MALER IM STIL<br />

DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

GROSSES SCHLACHTENBILDNIS<br />

ITALIAN SCHOOL,<br />

IN THE STYLE OF THE 17TH CENTURY<br />

LARGE BATTLE PAINTING<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

Je 65 x 81 cm.<br />

In dekorativem Rahmen.<br />

Das eine Gemälde zeigt in weiter Landschaft im Licht<br />

der hinter Bergen untergehenden Sonne die Jagdgöttin<br />

Diana in blauem Gewand mit eingearbeiteter<br />

goldener Mondsichel in ihrem Haar, einem Köcher mit<br />

Pfeilen auf ihrem Rücken und einem Bogen in ihrer<br />

linken Hand. Sie wird von Nymphen begleitet, die ihr<br />

helfen, den vor ihnen liegenden, auf Tuch und roten<br />

Kissen schlafenden Putti, heimlich deren Bögen und<br />

Köcher zu entwenden. Das andere Gemälde stellt die<br />

in abendlicher Landschaft auf einem Bett liegende<br />

Venus dar und den neben ihr am Boden liegenden<br />

Mars. Umgeben sind sie von mehreren Amoretten,<br />

von denen im Hintergrund rechts einige versuchen,<br />

mit Pfeil und Bogen auf ein aufgehängtes Schild zu<br />

schiessen. Erzählerische vielfigurige Darstellungen in<br />

harmonischer Farbgebung. Vereinzelt Retuschen.<br />

(1400766) (18)<br />

€ 8.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

148 x 228 cm.<br />

In vergoldetem Profilrahmen.<br />

In lockerem Pinselduktus eine dynamische Schlach tenszene<br />

von teils berittenen Soldaten, die ein Schlachtfeld<br />

inmitten einer hügeligen Landschaft mit Festungsstaffage<br />

bespielen. Die Pinselführung und die<br />

Darstellungsweise erinnern an das 17. Jahrhundert<br />

und auch unser Gemälde mag noch im 17. Jahrhundert<br />

entstanden sein.<br />

(1411253) (3) (13)<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

148 x 228 cm.<br />

€ 10.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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139


363<br />

SALVATOR ROSA,<br />

1615 ARENELLA, NEAPEL – 1673 ROM, KREIS DES<br />

PAAR IMPOSANTE SCHLACHTENSZENEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

114,5 x 165 cm.<br />

In teilversilbertem, ebonisierten Rahmen.<br />

Offensichtlich wurden die beiden angebotenen, vormals<br />

in der Staatsgalerie Stuttgart befindlichen Gemälde<br />

bereits als Pendants geschaffen: Einmal tritt von links,<br />

einmal von rechts ein spärlich belaubter Repoussoirbaum<br />

in die Bildfläche. Diese stellt eine hüge lige Landschaft<br />

mit Festungsarchitekturstaffage dar, in der jeweils<br />

ein Schlachtengetümmel zu sehen ist. Offensichtlich<br />

ist der Bezug zu den Türkenkriegen, wie unschwer an<br />

der Kleidung mancher Beteiligten zu sehen ist. Neben<br />

Salvator Rosa, dem die Gemälde vormals zugeschrieben<br />

wurden, wird auch der Name des Francesco Graziani<br />

als Urheber für die Schlachtenbilder genannt zu dem<br />

auch das silbrige metallische innerhalb des Kolorits gut<br />

passen würde.<br />

Provenienz:<br />

Staatsgalerie Stuttgart als Leihgabe aus Privatbesitz<br />

seit 1998 (Inventarnummer L1349 und L1350).<br />

Privatsammlung Radebeul bei Dresden.<br />

(1410841) (13)<br />

SALVATOR ROSA,<br />

1615 ARENELLA, NAPLES – 1673 ROME, CIRCLE OF<br />

A PAIR OF IMPRESSIVE BATTLE SCENES<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

114.5 x 165 cm.<br />

Provenance:<br />

Staatsgalerie Stuttgart, on loan from private owners<br />

since 1998 (inv. no. L1349 and L1350).<br />

Private collection Radebeul near Dresden.<br />

€ 12.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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364<br />

GENUESER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

DER BETHLEHEMITISCHE KINDERMORD<br />

GENOESE SCHOOL, 17TH CENTURY<br />

THE MASSACRE OF THE INNOCENTS<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

96 x 123 cm.<br />

In vergoldetem Rahmen.<br />

Wie im Matthäusevangelium (Mt. 2) überliefert wurde,<br />

hatte König Herodes die Tötung aller männlichen<br />

Kleinkinder in Bethlehem angeordnet, um den neugeborenen<br />

König der Juden, Jesus von Nazaret, zu<br />

beseitigen. Die figurenreiche Szene spielt auf einem<br />

großen Platz vor den Gebäuden einer Stadt. Zahlreiche<br />

Frauen und Männer versuchen ihre kleinen<br />

Kinder vor den Soldaten zu schützen. Im Hintergrund<br />

links unterhalb eines in Bäumen aufgehängten roten<br />

Tuches, wohl einige Heerführer, darunter besonders<br />

auffallend ein Soldat in glänzender Rüstung auf einem<br />

Schimmel. Malerei mit starken Hell-Dunkel-Kontrasten,<br />

die Darstellung auch an Werke des Malers Scipione<br />

Compagno (1624-um 1680) erinnernd.<br />

(1410172) (18)<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

96 x 123 cm.<br />

In gilt frame.<br />

€ 9.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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141


365<br />

ILARIO GIACINTO MERCANTI,<br />

GENANNT „LO SPOLVERINI“,<br />

1657 PARMA – 1734<br />

Der Künstler lernte bei Franceso Monti (1646-1712)<br />

und spezialisierte sich auf das Kampfgenre. Unbewiesen<br />

ist sein Aufenthalt in Venedig bei Monti etwa um<br />

1690, wo er seine Malpalette mit tonalen Einflüssen<br />

und die Szenen mit charakteristischen Flecken bereicherte,<br />

die seinen Stil während seiner Reife charakterisieren<br />

sollten.<br />

Gemäldepaar<br />

SCHLACHTENSZENEN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

94 x 118 cm sowie 94 x 118 cm.<br />

Ein Gemälde verso beschriftet „Ilario Spolverini 1706“.<br />

In dekorativen rostfarbigen Rahmen.<br />

Die beiden Gemälde zeigen Schlachten mit theatralischer<br />

Kulisse: Auf dem ersten erleuchtet der Himmel<br />

mit weißen Wolken und dichten Rauchwolken, während<br />

im Hintergrund die Schlacht hektisch Richtung<br />

Dorf weiterzieht. Im Vordergrund sieht man einen<br />

Mann, der sich mit erhobenen Schwert zum Auszug<br />

vormacht und sich von den Soldaten stolz verfolgen<br />

lässt. Auf der rechten Seite ist eine andere Gruppe<br />

von Soldaten und kämpfenden Männern zu sehen, die<br />

sich mischen, kämpfen und mit Schwertern verletzen.<br />

Großes Augenmerk gilt der Komposition sowie bewegungsvollen<br />

Gestaltung von Formen und Posen der<br />

Figuren, die die Szene bevölkern.<br />

Bei dem anderen Gemälde wird eine Stadt nach dem<br />

Angriff dargestellt, als die Truppen das kleine Dorf verlassen,<br />

als die Gebäude bereits in die Feuerwolken<br />

gehüllt sind. Im Hintergrund sehen wir, grob angedeutet,<br />

die einheimischen Soldaten die mit allen Mitteln<br />

versuchen, ihre Stadt zu verteidigen oder eben zu<br />

verlassen. Auch bei dieser Darstellung wird viel Wert<br />

auf Formen, Plastizität und Bewegung gelegt.<br />

Literatur:<br />

Fondazione Zeri, Bologna, Nr. 84514 und 84515.<br />

(1411121) (19)<br />

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ILARIO GIACINTO MERCANTI,<br />

ALSO KNOWN AS “LO SPOLVERINI”,<br />

1657 PARMA – 1734<br />

A pair of paintings<br />

BATTLE SCENES<br />

Oil on canvas.<br />

94 x 118 cm and 94 x 118 cm.<br />

One painting inscribed “Ilario Spolverini 1706“<br />

on the back of the painting.<br />

Literature:<br />

Fondazione Zeri, Bologna, nos. 84514 and 84515.<br />

€ 15.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

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366<br />

SÜDDEUTSCHER MALER DES 18. JAHRHUNDERTS<br />

GEMÄLDEPAAR MILITÄRLAGER<br />

Gouachen auf Karton.<br />

Je 21 x 29 cm.<br />

In hügeliger Landschaft jeweils ein Zeltlager, davon<br />

eines mit Zelten auf der linken Bildseite und der niederländischen<br />

Flagge, davor mehrere Soldaten mit Pferden<br />

und einige beim Kartenspiel, sowie ein Offizier<br />

mit roter Jacke und einem Dreispitz auf dem Kopf auf<br />

einem Schimmel. Das andere Gemälde zeigt ein zur<br />

rechten Seite aufgeschlagenes Zeltlager mit Flagge<br />

und mehreren berittenen Husaren, darunter erneut<br />

erneut ein Offizier auf einem Schimmel. Darstellungen<br />

zweier unterschiedlicher Militärlager mit vielen Details.<br />

(14104734) (18)<br />

€ 8.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

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367<br />

ABRAHAM JANSZ STORCK,<br />

1635 AMSTERDAM – 1708 EBENDA<br />

SCHLOSSPARK MIT BRUNNENANLAGE<br />

UND ELEGANTER GESELLSCHAFT<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

33,5 x 48 cm.<br />

Links unten signiert „A Storck“.<br />

Im Licht der aufgehenden Morgensonne hat sich eine<br />

vornehme Gesellschaft in einer Schlossanlage versammelt,<br />

um zu einer Falkenjagd aufzubrechen; dazu<br />

gehören auch zwei gesattelte Pferde, mehrere Jagdhunde<br />

und dressierte Falken, die auf einem Brett<br />

von einem Mann im Vordergrund getragen werden.<br />

Rechtsseitig eine breite Treppe, die zum im Hintergrund<br />

liegenden Schloss führt, auf der das Regentenpaar<br />

steht, um auf die Pferde zu steigen. Links davon<br />

eine große Brunnenanlage mit zahlreichen Skulpturen.<br />

Der Künstler hat neben südlichen Hafenansichten mit<br />

eleganten Gesellschaften auch Parklandschaften mit<br />

ähnlicher Figurenstaffage gemalt, jedoch sind diese<br />

meist besonders fein ausgeführte Gemälde, wie das<br />

vorliegende, eher selten auf dem Markt zu finden.<br />

Eine vergleichbare Darstellung ist im RKD unter der<br />

Nr. 110212 zu finden.<br />

Provenienz:<br />

H. von Schoen (verso laut Etiketten), wohl der<br />

bayerische Diplomat Hans von Schoen (1876-1969);<br />

Belgische Privatsammlung.<br />

(1410958) (18)<br />

ABRAHAM JANSZ STORCK,<br />

1635 AMSTERDAM – 1710 IBID.<br />

PALACE PARK WITH FOUNTAIN<br />

AND ELEGANT COMPANY<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

33.5 x 48 cm.<br />

Signed “A Storck” lower left.<br />

A similar depiction is listed at the RKD under no.<br />

110212.<br />

Provenance:<br />

H. von Schoen (according to labels on the reverse),<br />

probably referring to Bavarian diplomat Hans von<br />

Schoen (1876 - 1969).<br />

Private collection, Belgium.<br />

€ 20.000 - € 30.000<br />

Sistrix<br />

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145


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368<br />

PHILIPP PETER ROOS,<br />

GENANNT „ROSA DA TIVOLI“,<br />

UM 1655 FRANKFURT AM MAIN – 1706 ROM, ZUG.<br />

Der Künstler war der Sohn des Malers Johann Heinrich<br />

Roos (1631-1685). Ausgebildet wurde er zunächst von<br />

seinem Vater und ab 1677 in Rom von dem Kirchenmaler<br />

Giacinto Brandi (1621/23-1691), seinem Schwiegervater.<br />

Roos hat oft Ölbilder von Hirten und Herden in<br />

Landschaften gemalt. Nach häufigerem Wohnungs<br />

Tivoli nieder, wo er die Tiere seiner eigenen Herde<br />

zeichnete.<br />

Gemäldepaar<br />

ARKADISCHE LANDSCHAFTEN MIT TIEREN<br />

PHILIPP PETER ROOS,<br />

ALSO KNOWN AS “ROSA DA TIVOLI“,<br />

CA. 1655 FRANKFURT ON THE MAIN – 1706 ROME,<br />

ATTRIBUTED<br />

A pair of paintings<br />

ARCADIAN LANDSCAPES WITH ANIMALS<br />

Oil on canvas.<br />

137 x 158 cm.<br />

€ 14.000 - € 18.000<br />

Sistrix<br />

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Öl auf Leinwand.<br />

137 x 158 cm.<br />

In breitem, ornamental verzierten Rahmen.<br />

Jeweils in eine sonnendurchflutete, hügelige Landschaft<br />

eingebettet mehrere Tiere, deren Pinselduktus<br />

mit dem des Philipp Peter Roos (Rosa da Tivoli) ident ist.<br />

(1410241) (13)<br />

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147


369<br />

RÖMISCHE SCHULE DES 18. JAHRHUNDERTS<br />

STILLLEBEN MIT FRÜCHTEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

77,5 x 97,5 cm.<br />

Im dekorativen vergoldeten Rahmen.<br />

In Waldlandschaft, vor und auf dem mit Figurenfries<br />

versehenen Sockel einer in die Höhe ragenden Säule,<br />

die sorgsam wiedergegebenen Früchte. Zu erkennen<br />

sind u. a. mehrere Feigen, Äpfel, helle und dunkle<br />

Weintraubenrispen, teils mit zur Seite und einem nach<br />

oben rankendem Weinlaubzweig, ein paar Kirschen und<br />

Pflaumen sowie zwei große Kürbisse. Durch die feine<br />

Lichtinszenierung werden diverse Früchte und ihre<br />

wiederspiegelnden Glanzlichter besonders hervorgehoben.<br />

Harmonische Darstellung in zurückhaltender<br />

Farbigkeit.<br />

(1401622) (18)<br />

€ 4.000 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

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370<br />

GIAMBETTINO CIGNAROLI,<br />

1706 VERONA – 1770, ZUG.<br />

Der Maler war Schüler des Antonio Balestra (1666-<br />

1740) und widmete sich hauptsächlich religiösen Motiven,<br />

mit wenigen Ausnahmen. Überlieferungsgemäß<br />

soll Kaiser Joseph II nach seinem Besuch Veronas<br />

diesen Künstler den ersten Maler Europas genannt<br />

haben.<br />

ANTONIUS UND KLEOPATRA<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

120 x 90 cm.<br />

In à jour gearbeitetem, bronzierten Rahmen mit<br />

geschliffenem Spiegelbesatz.<br />

Vor dunklem Grund die Darstellung der Figuren, eine<br />

junge Dame mit Perlschmuck, wohl als Kleopatra<br />

identifizierbar, mit dahinter sichtbarem, in eine Richtung<br />

weisenden bärtigen Mann. Vor ihr eine Dienerfigur<br />

beim Heranbringen weiterer Geschmeide.<br />

(14007612) (13)<br />

GIAMBETTINO CIGNAROLI,<br />

1706 VERONA – 1770, ATTRIBUTED<br />

ANTONIUS AND CLEOPATRA<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

120 x 90 cm<br />

€ 10.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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371<br />

LEONARDO COCCORANTE,<br />

1680 NEAPEL – UM 1750, ZUG.<br />

Coccorante war ein bedeutender Vertreter der Ruinenlandschaft<br />

bzw. der Ruinencapricci. Seine Werke unterscheiden<br />

sich jedoch stilistisch entschieden von den<br />

römischen Malern wie Ricci oder Piranesi, denn Coccorante<br />

wirkte weit früher, und steht damit eigentlich<br />

am Beginn dieses Genres. Er studierte zunächst in<br />

Neapel unter Nicola Carissa und dem Flamen Jan<br />

Frans van Bloemen (1662-1749), war dann Mitarbeiter<br />

von Viviano Codazzi. Zusammen mit Angelo Maria<br />

Costa (1670-1721) wandte er sich allerdings den bühnenbildartigen<br />

Capricci zu, die damals europaweit sehr<br />

gefragt waren. Das Studium schloss er bei Gabriele<br />

Richiardelli ab. Bald zählte er zu den erfolgreichsten<br />

Malern dieses Genres in seiner Heimatstadt. Zahlreiche<br />

Werke seiner Hand, die sich in neapolitanischen Sammlungen<br />

finden, bestätigen dies. Erstmals hat Oreste<br />

Ferrari (1954) und dann Sergio Ortolani (1970) auf die<br />

Bedeutung des Malers hingewiesen. Zudem wurde<br />

er weithin bekannt und gewürdigt durch die Ausstellung<br />

der neapolitanischen Malerei des Settecento<br />

1979 und die darauf folgenden Erkenntnisse von Nicola<br />

Spinosa und Leonardo di Mauro. Was den Erfolg Coccorantes<br />

betrifft, so wissen wir, dass er im Künstlerkreis<br />

für Carlo di Borbone, König beider Sizilien wirkte, so<br />

etwa für Dekorationen im Palazzo Reale di Caserta,<br />

anlässlich der Vermählung Karls VII mit Maria Amalia<br />

von Sachsen, 1738. Darüber hinaus sind zahlreiche<br />

seiner Werke nach Frankreich, Spanien und England<br />

gegangen, wie beispielsweise in öffentliche Sammlungen:<br />

Museo Regionale Agostino Pepoli (Trapani),<br />

Pinacoteca del Castello Sforzesco (Mailand), Louvre,<br />

Musée départemental de l‘Oise (Beauvais), Museum<br />

Grenoble, The Lowe Art Museum (Coral Gables, Florida),<br />

sowie Honolulu Museum of Art.<br />

ARCHITEKTURCAPRICCIO<br />

Öl auf Leinwand.<br />

195 x 120 cm.<br />

In vergoldetem Rahmen.<br />

Von erhöhtem Standpunkt Blick auf den Eingang eines<br />

am Meer gelegenen, palastartigen Gebäudes mit<br />

Rundbögen und fantasievoll gestalteten Säulen, deren<br />

Kapitelle teils aus floralen Mustern, teils aus zusammengerollen<br />

Veluten bestehen. Den oberen Abschluss<br />

des palastartigen Gebäudes bildet eine Balustrade,<br />

auf der zum Teil fantasievoll gestaltete Vasen stehen.<br />

Im unteren mittleren Bereich des Gebäudes ist zudem<br />

ein Fenster zu erkennen, vor dem ein weiß-blauer<br />

Sonnenschutz befestigt ist. Im Vordergrund zwei<br />

Männer im Gespräch, von denen ein in gelbem Gewand<br />

gekleideter Mann mit blauer Kopfbedeckung<br />

direkt aus dem Bild schaut. Dahinter am Uferrand<br />

zwei Männer, die auf das weite Meer blicken, in dem<br />

rechtsseitig auf einer ins Meer ragenden Landzunge<br />

diverse Gebäuderuinen zu erkennen sind, vor bergigem<br />

Hintergrund. Der Palast unter hohem hellblauen<br />

Himmel mit wenigen Wolken im warmen, teils gelblichen<br />

Licht der untergehenden Sonne. Die fantasievolle<br />

Idee der Palast- und Ruinengestaltung sowie das<br />

gelb-bräunliche Mauerwerk sind für den italienischen<br />

Künstler typische Markenzeichen.<br />

(1401701) (2) (18)<br />

LEONARDO COCCORANTE,<br />

1680 NAPLES – CA. 1750, ATTRIBUTED<br />

ARCHITECTURE CAPRICCIO<br />

Oil on canvas.<br />

195 x 120 cm.<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

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151


372<br />

PIETRO ANTONIO ROTARI,<br />

1707 VERONA – 1762 SANKT PETERSBURG, ZUG.<br />

Rotari war Schüler des Antonio Balestra (1666-1740)<br />

und ging zwei Jahre nach Venedig, um Werke von<br />

Tiziano Vecellio (1485/89-1576) und Paolo Veronese<br />

(1528-1588) zu kopieren, ab 1728 widmete er sich dem<br />

Studium der Antike in Rom bei Francesco Trevisani<br />

(1656-1746). Zu seinen Aufenthalten gehört auch die<br />

Werkstatt des Francesco Solimena (1657-1747), wo er<br />

bis 1734 blieb. Seine Versuche, sich am französischen<br />

Hof zu bewerben waren vergeblich, umso erfolgreicher<br />

jedoch sein Wirken als Hofmaler des sächsischen Kurfürsten<br />

und polnischen Königs August III in Dresden.<br />

Auch in Sankt Petersburg erhielt er den Titel des Hofmalers<br />

unter Peter III und Katharina II. 50 seiner russischen<br />

Frauenbildnisse stiftete die Zarin Elisabeth der<br />

russischen Akademie der Künste, über 350 solcher<br />

Gemälde kamen ins Kabinett der Moden und Grazien<br />

im Peterhof.<br />

MÄDCHEN MIT RUSSISCHER PELZMÜTZE<br />

Öl auf Leinwand.<br />

44,5 x 34,5 cm.<br />

Verso alter Aufkleber mit Künstlernennung.<br />

In vergoldetem Rahmen.<br />

Vor dunklem Hintergrund das Portrait einer jungen Frau<br />

mit Kopfbedeckung, roten Ohrringen und pelzverbrämter<br />

gelblicher Jacke. Mit ihren dunklen Augen blickt sie<br />

liebevoll den Betrachter an. Vereinzelt Retuschen.<br />

Anmerkung:<br />

Während seines Aufenthaltes in Russland zwischen<br />

1756-1762 fertigte Rotari zahlreiche Portraits von<br />

Privatpersonen an, die die Bewunderung von Kunstkennern<br />

erregten. (1410122) (18)<br />

€ 7.500 - € 9.000<br />

Sistrix<br />

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373<br />

FRANCISCO DE GOYA,<br />

1746 FUENDETODOS, ARAGÓN –<br />

1828 BORDEAUX, ZUG.<br />

JUNGES MÄDCHEN MIT TAMBURIN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

57,5 x 45 cm.<br />

Im Halbbildnis nach rechts, der Kopf mit lachendem<br />

Gesicht, den Nacken leicht zurückgeworfen, mit einer<br />

roten Quastenhaube über langem schwarzen Haar.<br />

Bekleidet mit einem grünsamtenen, reich mit Fransen<br />

und Quasten bestickten Kleid sowie mit einer weißen<br />

Seidenscherpe mit Goldfransen. Der Hintergrund in<br />

Art einer Hauswand, von oben beleuchtet, nach unten<br />

hin verschattet.<br />

Die hohe Qualität des Bildes lässt durchaus an eine<br />

Arbeit des berühmten Künstlers denken. Darunter der<br />

Gesichtsausdruck mit dem nahezu karikaturhaft überzeichnetem<br />

Lächeln des hübschen Mädchens und<br />

den übergroßen Augen, desweiteren auch die Pinseltechnik<br />

im Glanz der Kleidung. Als Vergleich ist Goyas<br />

Gemälde „Majas auf dem Balkon“ (nach 1805), befindlich<br />

im Metropolitan Museum, New York.<br />

(1411693) (11)<br />

FRANCISCO DE GOYA,<br />

1746 FUENDETODOS, ARAGÓN –<br />

1828 BORDEAUX, ATTRIBUTED<br />

YOUNG GIRL PLAYING THE TAMBOURINE<br />

Oil on canvas.<br />

57.5 x 45 cm.<br />

The painting’s high quality would definitely suggest<br />

the famous artist’s involvement: the pretty girl’s facial<br />

expression with caricature-like smile and her oversized<br />

eyes and also the brushwork in the highlights of<br />

her clothes. For comparison see Goya's painting Majas<br />

on a Balcony (after 1805) held at the Metropolitan<br />

Museum of Art, New York.<br />

€ 12.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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153


374<br />

FAUSTINO BOCCHI,<br />

1659 BRESCIA – 1741, ZUG.<br />

FRÖHLICHE GESTALTEN AN EINEM FLUSS<br />

VOR STADTKULISSE<br />

FAUSTINO BOCCHI,<br />

1659 BRESCIA – 1741, ATTRIBUTED<br />

CHEERFUL FIGURES BY A RIVER IN FRONT<br />

OF A CITY LANDSCAPE<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

57 x 72,5 cm<br />

Ungerahmt.<br />

Im Zentrum dieser figurenreichen Darstellung ein auf<br />

dem Fluss mit Liliputanern besetztes Boot, das aus<br />

einem Kürbis besteht. Darin sitzend wohl ein elegantes<br />

Brautpaar mit weiteren Figuren in höfischer Kleidung,<br />

teils mit grau-weißen Allongeperücken. Weitere kleine<br />

Boote begleiten das Kürbisboot. Eine Figur auf der<br />

Bedachung des Bootes hält einen großen roten Pilz<br />

oberhalb des Paares, quasi wie einen Baldachin. Dicht<br />

gedrängt am Ufer und auf einem Gebäude links bejubeln<br />

zahlreiche Figuren die Bootsfahrt, die an eine<br />

Fahrt des Dogen in Venedig an einem Festtag erinnert.<br />

Im Hintergrund schemenhaft eine lange Stadtmauer,<br />

mit dahinterliegenden Gebäuden unter abendlichem<br />

Himmel, in dem der Mond hinter einem Wolkenbank<br />

zu sehen ist. Humorige, detailreiche Darstellung in der<br />

typischen Manier des Künstlers, in dessen Werken der<br />

Kürbis auch als Turm oder sonstiges Gebäude auftaucht.<br />

Am unteren rechten Rand berieben, sowie an<br />

kleiner Stelle am unteren Teil des Bootes.<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

57 x 72.5 cm.<br />

Unframed.<br />

€ 12.000 - € 18.000 (†)<br />

Sistrix<br />

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Anmerkung:<br />

Das Werk des in Brescia tätigen und wohl unter<br />

Angelo Everardi (1647-1680) ausgebildeten Malers<br />

vereint Einflüsse der Bamboccianti wie auch der<br />

flämischen Malerei hinsichtlich der Sujets und der<br />

naturalistischen Wiedergabe. Bocchi hatte sich auf<br />

die bei seinen Zeitgenossen sehr beliebten Darstellungen<br />

von Zwergen und Liliputaner spezialisiert -<br />

eine Mode, die sich nicht nur in der Malerei wiederfindet,<br />

sondern auch in der Literatur, denkt man an<br />

die vier Bände von Gullivers Reisen von Jonathan<br />

Swift, die ab 1726 in London erschienen. (1402421)<br />

(18)<br />

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155


375<br />

GIUSEPPE BERNARDINO BISON,<br />

1762 – 1844<br />

LAGUNEN-CAPRICCIO MIT KUPPELBAU<br />

AUF EINER INSEL<br />

Öl auf Leinwand.<br />

35,5 x 69 cm.<br />

Beigegeben eine Expertise von Dario Succi, Gorizia,<br />

14. November 2001, in Kopie.<br />

Das in einer Ausstellung bereits präsentierte Gemälde<br />

zeigt eine kleine Laguneninsel, darauf ein phantasievoll<br />

erdachter Bau mit Tempelfassade und Kuppel, von<br />

Bäumen romantisch umgeben. Hier hat sich die späte<br />

venezianische Vedutenmalerei mit der Phantastik der<br />

Capricci des vorangegangenen Jahrhunderts vermählt.<br />

Für Bison ist dies als geradezu typisch zu nennen,<br />

wirkte er doch, nach seinem Studium bei Giovanni<br />

Antonio Canal, alsbald zusammen mit dem Theatermaler<br />

Gian Antonio Selva (1751-1819) und wurde<br />

selbst zu einem gesuchten Bühnenmaler an den<br />

Opernhäusern von Treviso, Gorizia, Triest und Venedig.<br />

Erst um 1830 ging er nach Mailand an die Accademia<br />

di Belle Arti di Brera.<br />

Provenienz:<br />

Privatsammlung.<br />

GIUSEPPE BERNARDINO BISON,<br />

1762 – 1844<br />

LAGOON CAPRICCIO WITH DOMED STUCTURE<br />

ON AN ISLAND<br />

Oil on canvas.<br />

35.5 x 69 cm.<br />

Accompanied by an expert’s report by Dario Succi,<br />

Gorizia, 14 November 2001, in copy.<br />

Provenance:<br />

Private collection.<br />

Notes:<br />

The painting was exhibited at the “Museo Civico<br />

Gianni Bellini” Sarnico (Assiciazione Amici della<br />

Pinacoteca), described in the catalogue, and<br />

illustrated.<br />

Literature:<br />

Davide Dotti (ed.), Vedute e Capricci del ‘600 e<br />

‘700 Lombarda e Veneto. (con la collaborazione<br />

dell’Accademia Carrara di Bergamo), cat no. 22,<br />

p. 52.<br />

€ 12.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Anmerkung:<br />

Das Gemälde wurde im Museo Civico „Gianni Bellini“<br />

Sarnico (Assiciazione Amici della Pinacoteca) ausgestellt<br />

sowie im Katalog beschrieben und abgebildet.<br />

Literatur:<br />

Francesco Guardi, Paesaggi, Vedute e Capricci del<br />

‘600 e ‘700 Lombarda e Veneto, Davide Dotti (Hrsg.),<br />

Silvana 2007, Kat. Nr. 22., S. 52. (1411197) (4) (11)<br />

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376<br />

PAOLO ANESI,<br />

1697 ROM – 1773 EBENDA, KREIS DES<br />

BLICK AUF DIE TIBERINSEL IN ROM<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

48 x 98 cm.<br />

In dekorativem Rahmen.<br />

Auf dem Gemälde ist in der Mitte des Vordergrundes<br />

auf dem breiten Tiber ein großes Floss zu sehen, das<br />

schwer beladen ist mit Gepäck und einigen Figuren.<br />

Zwei Flößer bemühen sich, dieses anzutreiben. Im<br />

Hintergrund die Tiberinsel, von der aus jeweils zur Seite<br />

eine große Brücke geht. Rechtsseitig rechts ragt inmitten<br />

der Häuser von Rom die prächtige Kuppel des<br />

Petersdoms heraus. Darstellung unter blauen Himmel<br />

mit großen Wolkenformationen in zurückhaltender<br />

Farbgebung.<br />

Anmerkung:<br />

Paolo Anesi war zusammen mit Andrea Locatelli<br />

(1695-1741), Paolo Monaldi (um 1710-1779) und<br />

Alessio Demarchis (1684-1752) einer der bedeutendsten<br />

Landschaftsmaler der römischen Künstlerszene<br />

des 18. Jahrhunderts<br />

(1400768) (18)<br />

PAOLO ANESI,<br />

1697 ROME – 1773 IBID., CIRCLE OF<br />

VIEW OF THE TIBER ISLAND IN ROME<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

48 x 98 cm.<br />

Notes:<br />

Alongside Andrea Locatelli (1695 - 1741), Paolo Monaldi<br />

(ca. 1710 - 1779) and Alessio Demarchis (1684 - 1752),<br />

Paolo Anesi was one of the most important landscape<br />

painters of the Roman art scene of the 18th century.<br />

€ 20.000 - € 30.000<br />

Sistrix<br />

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157


377<br />

JOHANN RICHTER,<br />

AUCH „GIOVANNI RICHTER“,<br />

1665 STOCKHOLM – 1745 VENEDIG<br />

Richter begab sich 1697 von Schweden in die Lagunenstadt,<br />

wo er alsbald Arbeiten für Sammlerkreise<br />

schuf. 1717 ist er bereits durch ein Schreiben des Veronesers<br />

Antonio Balestra dokumentiert. Richter stand<br />

in der Maltradition des Luca Carlevarijs (1663/65-<br />

1729/31), bei dem er anfänglich gelernt hatte. Bekannt<br />

geworden ist er durch zahlreiche Venedig ansichten.<br />

VENEDIGVEDUTE MIT SAN PIETRO DI CASTELLO<br />

UND DER CHIESA PATRIARCALE<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

37,2 x 53,5 cm.<br />

In vergoldetem, ornamental verzierten Rahmen.<br />

Beigegeben ein Gutachten von Dario Succi, Gorizia, in<br />

Kopie.<br />

Das angebotene Gemälde zeigt im Querformat den<br />

Blick auf die venezianische Insel Castello, die als die<br />

allererste befestigte Siedlung Venedigs überhaupt gilt.<br />

So stand bereits im 7. Jahrhundert eine Kirche, im 15.<br />

Jahrhundert die erste Kathedrale der Lagunenstadt.<br />

Erst Napoleon erwirkte für die Basilika von San Marco<br />

den Kathedraltitel. Der leicht schiefe Campanile, aus<br />

Istrischem Kalkstein und ab 1482 von Mauro Codussi<br />

errichtet, dominiert das Bildzentrum, ist jedoch etwas<br />

nach rechts verschoben. Zusammen mit der Fassade,<br />

die von der Sonne erhellt wird und von links diagonal<br />

in das Bild einleitet, bildet er den eigentlichen Inhalt<br />

des Gemäldes. Für die Fassade lieferte Andrea Palladio<br />

erste Umbauentwürfe, doch nach dem Tod des<br />

Auftraggebers führte Francesco Smeraldi die Arbeiten<br />

aus. Die Staffage mit Schiffen und Lastkähnen, die mit<br />

zeitgenössisch gekleideten Frauen besetzt sind und<br />

den Blick des Betrachters in das Bildgeschehen einführen,<br />

belebt die Darstellung. Francesco Guardi hatte<br />

ebenfalls eine Ansicht dieses Sestiere geschaffen und<br />

dabei den schief stehenden Turm besonders betont.<br />

Succi datiert in dem Gutachten die Entstehung dieses<br />

Gemäldes in die 1730er-Jahre.<br />

Literatur:<br />

Vgl. Rodolfo Pallucchini, La pittura nel Veneto. Il Settecento,<br />

Bd. I, 1994-1996, S. 192.<br />

Vgl. Areli Marina, From the Myth to the Margins: The<br />

Patriarchs Piazza at San Pietro di Castello in Venice,<br />

in: Renaissance Quarterly, Nr. 64 (2011), S. 353-429.<br />

Vgl. Herbert Rosendorfer, Kirchenführer Venedig,<br />

Leipzig 2013, S. 146-149.<br />

Vgl. Ennio Concina, Piero Codato, Vittorio Pavan:<br />

Kirchen in Venedig, München 1996.<br />

(1410771) (4) (13)<br />

JOHANN RICHTER,<br />

ALSO KNOWN AS “GIOVANNI RICHTER”,<br />

1665 STOCKHOLM – 1745 VENICE<br />

VENICE VEDUTA WITH SAN PIETRO DI CASTELLO<br />

AND CHIESA PATRIARCALE<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

37.2 x 53.5 cm.<br />

Accompanied by an expert‘s report by Dario Succi,<br />

Gorizia, dating the painting to the 1730s, in copy.<br />

The painting on offer for sale in this lot shows a landscape<br />

view of the Venetian Island of Castello, which was<br />

the very first fortified settlement in Venice. Francesco<br />

Guardi also created a view of this district, emphasizing<br />

the leaning tower. Succi dates this painting to the<br />

1730s.<br />

Literature:<br />

cf. Rodolfo Pallucchini, La pittura nel Veneto. Il Settecento,<br />

1994-1996, vol. I., p. 192.<br />

cf. Areli Marina, From the myth to the margins: The<br />

patriarch‘s piazza at San Pietro di Castello in Venice,<br />

in: Renaissance Quarterly, no. 64 (2011), pp. 353-<br />

429.<br />

cf. Herbert Rosendorfer, Kirchenführer Venedig,<br />

Leipzig 2013, pp. 146-149.<br />

cf. Ennio Concina, Piero Codato, Vittorio Pavan,<br />

Kirchen in Venedig, Munich 1996.<br />

€ 15.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

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378<br />

APOLLONIO FACCHINETTI,<br />

AUCH GENANNT „DOMENICHINI“,<br />

TÄTIG 1715 – 1770, ART DES<br />

Apollonio Facchinetti, nach dem Vornamen seines<br />

Vaters Domenico (1669-1743) auch Domenichini genannt,<br />

war ehemals als „Meister der Fondazione<br />

Langmatt“ bekannt geworden. Dreizehn Veduten der<br />

Langmatt-Stiftung in Baden haben nach Vorschlag von<br />

Dario Succi zu einer Benennung des Malers geführt.<br />

Sein Name wurde entdeckt durch die Korrespondenz<br />

zwischen dem britischen Minister Sir John Strange und<br />

dem venezianischen Gemäldeagenten Maria Sasso.<br />

Als Vedutist widmete sich Apollonio wohl ausschließlich<br />

der Stadt Venedig. Vermutlich war er ein Schüler<br />

Carlevaris (1663/65-1729/31), Francesco Albottos<br />

(1721/22-1757), oder Michele Giovanni Marieschis<br />

(1696/1710-1743). Der Zeitraum zwischen 1740 und<br />

1750, in dem Giovanni Antonio Canal, genannt „Canaletto“<br />

(1697-1768) sich in England aufhielt, kam Apollonio<br />

zugute, war er nun, bei den Reisenden der<br />

Grand Tour mit seinen Veduten äußerst beliebt. Bei<br />

etlichen Ausstellungen wurde die Anerkennung der<br />

im Stilvergleich stehenden Werke an Apollonio immer<br />

präziser.<br />

VENEDIGVEDUTE MIT DER KIRCHE<br />

SANTA MARIA DI NAZARETH<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

46 x 72,5 cm.<br />

In vergoldetem, ornamental reliefierten Rahmen.<br />

Beigegeben ein Gutachten von Emilio Negro, Bologna,<br />

in Kopie.<br />

Der Canal Grande mit ruhiger Oberfläche, auf der sich<br />

die umliegenden Gebäude spiegeln. Mehrere bemannte<br />

Gondeln sind zu sehen. Der Blick gleitet über<br />

den Canal Grande auf die Fassade der Kirche Santa<br />

Maria di Nazareth, umgangssprachlich Santa Maria<br />

degli Scalzi genannt. Die Kirche Santa Lucia, die heute<br />

nicht mehr existiert, wurde 1861 im Zuge des Bahnhofsbaus<br />

abgerissen, der heute den Namen der Kirche<br />

trägt. An der Stelle der ehemaligen Kirche befindet sich<br />

heute der Piazzale Roma. In dieser Hinsicht ist das<br />

Gemälde von hoher denkmalpflegerischer und stadthistorischer<br />

Bedeutung. Besonders hervorzuheben<br />

ist die Detailausführung der Fassadenausstattung der<br />

Kirche Santa Maria, die die Nischenfiguren und die<br />

Giebelplastik zeigt. Auch zeitgenössische Details, wie<br />

der blaue, von oben herabschwingende Portalvorhang,<br />

der leicht zur Seite geschoben ist, verdienen<br />

Beachtung.<br />

(1410774) (4) (13)<br />

APOLLONIO FACCHINETTI,<br />

ALSO KNOWN AS “DOMENICHINI”,<br />

ACTIVE 1715 – 1770, STYLE OF<br />

VENICE VEDUTA WITH CHURCH OF<br />

SANTA MARIA DI NAZARETH<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

46 x 72.5 cm.<br />

In gilt frame with ornamental reliefs.<br />

Accompanied by an expert‘s report by Emilio Negro,<br />

Bologna, in copy.<br />

€ 20.000 - € 30.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

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159


379<br />

GIOVANNI ANTONIO CANAL,<br />

GENANNT „CANALETTO“,<br />

1697 VENEDIG – 1768 EBENDA, NACHFOLGE DES<br />

CAPRICCIO EINER PALASTLOGGIA<br />

MIT FIGURENSTAFFAGE<br />

Öl auf Leinwand.<br />

132,2 x 93,5 cm.<br />

In vergoldetem Prunkrahmen.<br />

Bei dem Gemälde handelt es sich nicht eigentlich um<br />

ein „Capriccio“, dazu ist das Gesamtgegenständliche<br />

zu entschieden realistisch, die architektonischen Einzelheiten<br />

zu detailgenau gezeigt, wie wir dies eben bei<br />

Werken Canalettos kennen. Dennoch ist hier möglicherweise<br />

eine Fantasiearchitektur ins Bild gesetzt,<br />

die vom Innern einer hohen, von Säulen getragenen<br />

Loggia mit Blick auf eine Parkmauer in ungewöhnlicher<br />

Weise auch die Raumdecke der Loggia in einem Halbbogen<br />

offen zeigt. Solche fantastischen Architekturideen<br />

sind uns von Stichen des Piranesi geläufig. Der<br />

Wechsel von Schatten im Raum und hellem, im Sonnenlicht<br />

stehendem Gebäude verleiht dem Gemälde<br />

eine attraktive Spannung. Man scheint die südlichsommerliche<br />

Temperatur zu spüren, bei der die Staffagefiguren<br />

sich sämtlich im Schatten aufhalten.<br />

Höchst originell hierbei die Personen auf der oberen<br />

Emporenbalustrade, von der ein großes Velum herabhängt,<br />

wie ebenso der schräg im unteren Raum<br />

hängende ovale Goldrahmen oder die extrem lang herunterhängende<br />

Laterne links im Bild.<br />

Die Darstellung ist weitgehend identisch mit einem<br />

1765 geschaffenen Werk Canalettos, mit Museumsbetitelung<br />

„Colonnade Opening onto the Courtyard of<br />

a Palace“ im Cannon Hall Museum, bei Barnsley in<br />

South Yorkshire (56 x 42 cm.)<br />

Eine weitere Version („Perspektive mit Porticus“) in<br />

kleineren Abmessungen (42 x 32,5) befindet sich in der<br />

Sammlung Carmen Thyssen Nationalmuseum Thyssen-Bornemisza,<br />

Inv.Nr. CTB 1981.39, dort mit variierenden<br />

Einzelheiten einer ausführlicher geschilderten<br />

Staffage, mit einem Bettler, einem Mann mit Kind sowie<br />

Hühnern in der Loggia, die Parkmauer ist anders<br />

dargestellt, anstelle der Vase mit Figuren bekrönt.<br />

Ferner ist eine weitere Darstellung bei Stephen Ongpi<br />

Fine Art bekannt geworden, ausgeführt in Gouache<br />

und Feder, mit Aufschrift „Anto. Canale“, in den Abmessungen<br />

36,4 x 28,7 cm, erstmals 1919 im Petit<br />

Palais, Paris, ehem. Slg. Luigi Albertini, Rom, zusammen<br />

mit dem dazugehörigen Ölbild ausgestellt.<br />

Canaletto, in Europa längst bekannt, wurde am 11.<br />

September 1763 in die 1750 gegründete venezianische<br />

Akademie aufgenommen, und hatte dazu ein Musterbeispiel<br />

seines Könnens einzureichen, das sich heute<br />

in der Galleria dell´Accademia in Venedig befindet. Das<br />

Bildthema, von dem mehrere Versionen existieren,<br />

dessen Darstellung auch Giovanni Antonio Guardi<br />

(1698/99-1760) zu einem seiner Bilder inspiriert hat,<br />

ist 1765, also in der nämlichen Zeit entstanden, in der<br />

Canaletto sich erneut wieder Gegenständen seiner<br />

Heimatstadt zuwandte.<br />

So reiht sich das vorliegende Gemälde in die bereits<br />

bekannten Versionen ein, zum Teil auch von der Werkstatt<br />

geschaffen, die weitgehend Detailunterschiede<br />

erkennen lassen.<br />

Literatur:<br />

Vgl. Ettore Modigliani, Capolavori veneziani del’700<br />

ritornati in Italia, in: Dedalo. Rassegna d’Arte diretta<br />

da Ugo Ojetti, Mailand/ Rom 1924-1925.<br />

Vgl. Terisio Pignatti, Il Museo Correr di Venezia: Dipinti<br />

del XVII e XVIII Secolo, Venedig 1960.<br />

Vgl. W. G. Constable, Canaletto. Giovanni Antonio<br />

Canal 1697-1768, Oxford 1962, Vol.1, S. 155.<br />

Vgl. Lionello Puppi, L’opera completa del Canaletto,<br />

Mailand 1968.<br />

Vgl. André Corboz, Canaletto: Una Venezia immaginaria,<br />

Mailand 1985, Vol.2, S. 768-769.<br />

Vgl. Dario Succi, Capricci Veneziani del Settecento,<br />

Turin 1988.<br />

Vgl. Jane Martineau and Andrew Robison (Ed.), The<br />

Glory of Venice: Art in the Eighteenth Century, Ausstellungskatalog,<br />

National Gallery London, 29. Januar<br />

- 23. April 1995, London 1994. A.R.<br />

(1370321) (11)<br />

GIOVANNI ANTONIO CANAL,<br />

ALSO KNOWN AS “CANALETTO”,<br />

1697 VENICE – 1768 IBID., FOLLOWER OF<br />

CAPRICCIO OF A PALACE LOGGIA<br />

WITH FIGURE STAFFAGE<br />

Oil on canvas.<br />

132.2 x 93.5 cm.<br />

The painting is not actually a “capriccio” as the overall<br />

objective is too decidedly realistic for that, and the<br />

architectural details are shown with too much detail,<br />

as is typical of Canaletto´s works. Nevertheless, an<br />

imaginary architecture is possibly depicted here. From<br />

the inside of a high loggia supported by columns with<br />

a view of a park wall, it also shows the open ceiling<br />

of the loggia in a semi-arch in an unusual way. Such<br />

fantastic architectural ideas are familiar from engravings<br />

by Piranesi. The alternation of shadows in the<br />

room and a bright building standing in the sunlight<br />

gives the painting an attractive tension. One appears<br />

to feel the southern summer temperature, in which<br />

the staffage figures are all in the shade. The people on<br />

the upper gallery balustrade, from which a large veil is<br />

hanging, are highly original, as is the oval gold frame<br />

hanging diagonally in the lower room or the extremely<br />

long hanging lantern on the left of the painting. The<br />

depiction is largely identical to a work by Canaletto<br />

from 1765, titled Colonnade Opening onto the Courtyard<br />

of a Palace in Cannon Hall Museum, South Yorkshire<br />

(<strong>Part</strong> of Barnsley Museums, 56 x 42 cm). Another<br />

version (Perspective with Porticus) with smaller dimensions<br />

(42 x 32.5) is held at the Carmen Thyssen Collection<br />

(Thyssen-Bornemisza National Museum, inv.<br />

no. CTB 1981.39), there with varying details of a more<br />

detailed figure staffage including a beggar, a man with<br />

a child and chickens in the loggia. The park wall is also<br />

depicted differently, surmounted by figures instead of<br />

a vase. Another illustration by Stephen Ongpin, Fine<br />

Art, is known, executed in gouache and pen, with the<br />

inscription “Anto. Canale” (36.4 x 28.7 cm), exhibited<br />

for the first time in 1919 in the Petit Palais, Paris, formerly<br />

Coll. Luigi Albertini, Rome, together with the<br />

accompanying oil painting. Canaletto, long known in<br />

Europe, was admitted to the Venetian Academy<br />

founded in 1750 on 11 September 1763, and he had<br />

to submit a model example of his skills, which is now<br />

held at the Galleria dell’Accademia in Venice. The subject<br />

of the painting, of which there are several versions<br />

and whose depiction also inspired Guardi to create<br />

one of his paintings, was created in 1765, i.e. at the<br />

same time that Canaletto was again turning to subjects<br />

from his hometown. Thus, the present painting<br />

aligns with the already known versions, in part also<br />

created by the workshop, which largely show differences<br />

in detail.<br />

€ 30.000 - € 50.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

160 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.


380<br />

JOSEF HEINTZ D. J.,<br />

1600 AUGSBURG – 1678 VENEDIG, NACHFOLGE DES<br />

DIE CACCIA DEI TORI<br />

Öl auf Leinwand. Altdoubliert.<br />

73 x 91 cm.<br />

In reliefverziertem Rahmen.<br />

Es ist eine Eigenart Josef Heintz d.J., dass in seinem<br />

Werk ein gewisser Eklektizismus vorherrscht, der einem<br />

gleichzeitigen Interesse an verschiedenen Stilen<br />

geschuldet ist, und der Tatsache, dass sich sein Schaffen<br />

mitunter auch an der jeweilig herrschenden Mode<br />

orientierte. So sind einerseits noch stark dem Manierismus<br />

verpflichtete Werke seiner Hand bekannt, andererseits<br />

dem durch den Dänen Bernardo Keilhau<br />

(1624-1687) in die Lagunenstadt eingeführten Naturalismus<br />

verpflichtete Werke, während gerade das hier<br />

angebotene Gemälde mit der Stierjagd im Campo San<br />

Polo von dem farcenhaften Impetus des Callot erfüllt<br />

ist – dadurch erhielt er auch den Beinamen „pittore di<br />

più pennelli“.<br />

Dargestellt ist hier die Jagd auf die Stiere auf dem<br />

Campo di San Polo. Es ist das beliebteste, aber auch<br />

das blutigste tradtionelle venezianische Fest, das<br />

während des Karnevals zelebriert wurde. Es war eine<br />

Hatz auf Stiere und oft auch Ochsen, zu denen die<br />

eingesetzten Hunden speziell ausgebildet wurden.<br />

Stiere, die sich losrissen, konnten unter den umherstehenden<br />

Schaulustigen eine – nicht immer ungewollte<br />

– Panik hervorrufen, die bei Zuschauern, die das<br />

Treiben auf Balkonen und von Fenstern aus beobachteten,<br />

natürlich ausblieb und in Belustigung umschlug.<br />

(1411141) (3) (13)<br />

JOSEPH HEINTZ THE YOUNGER,<br />

1600 AUGSBURG – 1678 VENICE, FOLLOWER OF<br />

THE CACCIA DEI TORI<br />

Oil on canvas. <strong>Old</strong> relining.<br />

73 x 91 cm.<br />

Depiction of the bull hunt in Campo di San Polo. It is<br />

the most popular, but also the bloodiest traditional<br />

Venetian festival celebrated during the carnival.<br />

€ 7.500 - € 9.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

381<br />

GIACOMO GUARDI,<br />

1764 – 1835, ZUG.<br />

BLICK ÜBER DEN CANAL GRANDE ZUR INSEL<br />

SAN GIORGIO MAGGIORE<br />

Öl auf Leinwand.<br />

38 x 53,5 cm.<br />

Blick auf die Insel mit der Kirche San Giorgio Maggiore<br />

und dem Gebäudekomplex eines Benediktinerklosters,<br />

dessen Gründung ins 10. Jahrhundert zurückreicht.<br />

Der Kirchenbau, ab 1565 von Andrea Palladio aufgeführt,<br />

zählt mit seiner markanten Fassade zu den Wahrzeichen<br />

der Lagunenstadt, und wurde zu einem beliebten<br />

Motiv Venedigs, das nahezu alle Vedutisten,<br />

wie G. Guardi oder Tironi, bis ins 19. Jahrhundert dokumentiert<br />

haben.<br />

(1411146) (3) (11)<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

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162 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.


382<br />

APOLLONIO FACCHINETTI,<br />

AUCH GENANNT „DOMENICHINI“,<br />

TÄTIG 1740 – 1770<br />

Apollonio Facchinetti, nach dem Vornamen seines<br />

Vaters Domenico (1669-1743) auch Domenichini genannt,<br />

war ehemals als „Meister der Fondazione Langmatt“<br />

bekannt geworden. Dreizehn Veduten der Langmatt-Stiftung<br />

in Baden haben nach Vorschlag von Dario<br />

Succi zu einer Benennung des Malers geführt. Sein<br />

Name wurde entdeckt durch die Korrespondenz zwischen<br />

dem britischen Minister Sir John Strange und<br />

dem venezianischen Gemäldeagenten Maria Sasso.<br />

Als Vedutist widmete sich Apollonio wohl ausschließlich<br />

der Stadt Venedig. Vermutlich war er ein Schüler<br />

Carlevaris (1663/65-1729/31), Francesco Albottos<br />

(1721/22-1757), oder Michele Giovanni Marieschis<br />

(1696/1710-1743). Der Zeitraum zwischen 1740 und<br />

1750, in dem Giovanni Antonio Canal, genannt „Canaletto“<br />

(1697-1768) sich in England aufhielt, kam Apollonio<br />

zugute, war er nun, bei den Reisenden der Grand<br />

Tour mit seinen Veduten äußerst beliebt. Bei etlichen<br />

Ausstellungen wurde die Anerkennung der im Stilvergleich<br />

stehenden Werke an Apollonio immer präziser.<br />

APOLLONIO FACCHINETTI,<br />

ALSO KNOWN AS “DOMENICHINI”,<br />

ACTIVE 1740 – 1770<br />

LANDSCAPE WITH VILLAS AND BUILDINGS ON<br />

THE BANKS OF THE BRENTA CANAL<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

43.5 x 71.5 cm.<br />

Literature:<br />

Dario Succi, Dipinti di antichi maestri italiani, no. 51.<br />

€ 16.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

LANDSCHAFT MIT VILLEN UND BAUTEN AM UFER<br />

DES BRENTA KANALS<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

43,5 x 71,5 cm.<br />

In dekorativem Rahmen.<br />

Blick auf einen breiten Weg, auf dem zwei Kutschen<br />

vorbeifahren an mehreren Gebäuden und einem<br />

pracht vollen Palazzo mit hoher Treppe. Rechtsseitig<br />

der Brenta, an dessen Ufer zwei Frauen im Gespräch<br />

und ein Angler zu erkennen sind, sowie mehrere Enten<br />

und Schwäne auf dem Wasser. Darstellung in der<br />

Manier des Künstlers.<br />

Literatur:<br />

Dario Succi, Dipinti di antichi maestri italiani, Nr. 51.<br />

(1411651) (18)<br />

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163


383<br />

GIOVANNI MIGLIARA,<br />

1785 ALESSANDRIA – 1837 MAILAND, ZUG.<br />

Italienischer Architektur- und Historienmaler. Studium<br />

an der Accademia di Belle Arti di Brera Mailand. 1804<br />

für das Teatro Carcano tätig und für die Scala. 1822<br />

Professur an der Brera Akademie. 1833 Hofmaler für<br />

König Albert von Sardinien. Sein Werk dokumentiert,<br />

dass er vor allem auch in Rom und Venedig gewirkt hat.<br />

VENEZIANISCHES CAPRICCIO MIT BAUWERKEN<br />

DES ANDREA PALLADIO<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

60 x 73 cm.<br />

Verso mit alten Etiketten.<br />

In imposantem vergoldeten Louis XV-Rahmen.<br />

Beigegeben ein Gutachten von Xavier Goyet, Spezialist<br />

für Altmeister der venezianischen Schule des 18.<br />

Jahrhunderts, Marseille, 10. Dezember 2002 in Kopie,<br />

in dem Goyet das angebotene Werk der Hand des<br />

Giovanni Migliara zuschreibt.<br />

Die bedeutende Komposition zeigt gleich mehrere<br />

Besonderheiten: dem Canal Grande mit seinen Gondeln<br />

und der Figurenstaffage, die einen Rückgriff in das 18.<br />

Jahrhundert verrät, wird eine Brücke zugedacht, die<br />

so nie ausgeführt wurde. Es handelt sich um die Rialtobrücke,<br />

für deren Ausführung Andrea Palladio (1508-<br />

1580) nicht den Zuschlag erhielt. Neben Antonio da<br />

Ponte nach dessen Plänen die heute uns gut bekannte<br />

Brücke 1588 gebaut wurde, reichten nämlich auch<br />

Michelangelo und Andrea Palladio Entwürfe ein. In<br />

seinem Buch Quattro libri dell ‘architettura befindet<br />

sich auf einer Doppelseite die hier dargestellte Brücke;<br />

Palladio beschreibt auf S. 239: „Sie hätte ausgezeichnet<br />

an den Ort gepasst, an dem sie hätte errichtet werden<br />

sollen, nämlich die Mitte einer Stadt, die zu den<br />

größten und edelsten in Italien zählt und die das Zentrum<br />

vieler anderer Städte ist. Aus allen Teilen der<br />

Welt kommen die Menschen dorthin, um Handel zu<br />

treiben. [...] Um der Größe und Würde jener Stadt zu<br />

dienen, entwarf ich auf der Brücke drei Straßen, jene<br />

in der Mitte breit und schön, jene an den Seiten etwas<br />

schmaler. Auf der einen wie der anderen Seite der<br />

besagten Straßen ordnete ich Läden an, sodass sechs<br />

Reihen entstanden wären. Darüber hinaus errichtete<br />

ich an den Brückenenden und in der Mitte - also über<br />

dem Hauptbogen – Loggien, die den Händlern dazu<br />

gedient hätten, einander zu treffen und Geschäfte zu<br />

machen, und die dem Ganzen größere Zweckmäßigkeit<br />

und Schönheit verliehen hätten. [...] Es sollte<br />

nicht als Neuerung angesehen werden, auf Brücken<br />

Loggien zu errichten, denn auch die Aelius­ Brücke in<br />

Rom [...] war in der Antike mit Loggien bestückt, die<br />

mit bronzenen Säulen und anderem wunderbaren<br />

Schmuck verziert waren.“ Neben der nicht ausgeführten<br />

Rialtobrücke malte Migliara auch zwei existierende<br />

Palladiobauten aus Vicenza, sodass Palladios architektonisches<br />

ausgeführtes und nicht ausgeführtes<br />

Erbe in einem Gemälde kulminiert: Es handelt sich<br />

um den Palazzo Chiericati links und die sogenannte Basilica<br />

Palladiana rechts. In dem angebotenen Gemälde<br />

bezieht sich Migliara eng auf das Gemälde von Canaletto<br />

von ca. 1755 mit den Maßen 58 x 82 cm, das in<br />

der Galleria Nazionale Di Parma verwahrt wird. So<br />

wird in unserem Werk nicht nur der große Architekt<br />

Palladio und sein Rückbezug auf die Antike, sondern<br />

auch der bedeutende Maler Canaletto gewürdigt, zwei<br />

Künstler, die Migliara sicherlich vorbildhaft schätzte.<br />

Provenienz:<br />

Sammlung Granier, Toulouse.<br />

Galerie Christian Dumartin, Manoir de Beauvais,<br />

Ligré, Centre-Val de Loire, 2002.<br />

Anmerkung:<br />

Le Manoir de Beauvais wurde im 16. und 17. Jahrhundert<br />

errichtet und befindet sich in Ligré im<br />

Centre-Val de Loire (siehe Abb.).<br />

Literatur:<br />

Zu der dargestellten nicht ausgeführten Rialto-Brücke<br />

über den Canal Grande siehe den Entwurf, in: Andrea<br />

Palladio, Die vier Bücher zur Architektur. Nach der<br />

Ausgabe Venedig 1570, Basel 1993, 13. Kapitel.<br />

Vgl. Mary Pittaluga, Le „vedute veneziane“ di Giovanni<br />

Migliara, in: Arte veneta, 1954, S. 334-337.<br />

Vgl. Lucia Fornari Schianchi, Galleria Nazionale<br />

di Parma – Catalogo delle opere, Mailand 2000.<br />

Vgl. Hubert Huse, Palladio am Canal Grande, in:<br />

Städel Jahrbuch NF. VII, 1979, S. 61-99.<br />

Vgl. Arturo Mensi, Giovanni Migliara: 1785-1837,<br />

Alessandria 1935.<br />

Vgl. Cinisello Balsamo, Giovanni Migliara: viaggio<br />

in Italia, Mailand 2019.<br />

Vgl. Daniela Causa, Giovanni Migliara, Alessandria<br />

2006.<br />

Vgl. Sandra Pinto, L‘Ottocento: Ciovanni Migliara<br />

e Antonio Maria Viecha – un artista e un mecenate<br />

alessandrini alle origini della Pinacoeteca, Alessandria<br />

1986. (1410071) (13)<br />

GIOVANNI MIGLIARA,<br />

1785 ALESSANDRIA – 1837 MILAN, ATTRIBUTTED<br />

VENETIAN CAPRICCIO WITH BUILDINGS<br />

BY ANDREA PALLADIO<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

60 x 73 cm.<br />

<strong>Old</strong> labels on the reverse.<br />

In impressive gilt Louis XV frame.<br />

Accompanied by an expert‘s report by Xavier Goyet,<br />

<strong>Old</strong> <strong>Master</strong>s specialist of the Venetian School of the<br />

18th century, Marseille, 10 December 2002, in copy.<br />

He identifies Giovanni Migliara as the creator of the<br />

painting on offer for sale in this lot.<br />

The important composition shows several special<br />

features: The Grand Canal, with its gondolas and the<br />

figural staffage hinting at a return to the 18th century<br />

and is dedicated to a bridge that was never constructed<br />

in this design. It is a design for the Rialto Bridge by<br />

Andrea Palladio (1508 - 1580) for which he was not<br />

awarded the contract. In addition to the unbuilt Rialto<br />

Bridge, Migliara also painted two existing Palladio<br />

buildings from Vicenza, so that Palladio‘s architectural<br />

legacy, both built and unbuilt, culminates in one<br />

painting: namely the Palazzo Chiericati on the left and<br />

the Basilica Palladiana on the right.<br />

Provenance:<br />

Granier collection, Toulouse.<br />

Galerie Christian Dumartin, Manoir de Beauvais,<br />

Ligré, Centre-Val de Loire, 2002.<br />

€ 40.000 - € 60.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Manoir de Beauvais, Ligré<br />

Plan für die Rialto-Brücke, Andrea Palladio, Die vier<br />

Bücher zur Architektur. Nach der Ausgabe Venedig<br />

1570, Kapitel 13<br />

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165


383 A<br />

FRANCESCO SALVATOR FONTEBASSO,<br />

1707 VENEDIG – 1769 EBENDA<br />

RÖMISCHER KAISER BEI DER HULDIGUNG<br />

DER APHRODITE<br />

Öl auf Leinwand.<br />

138 x 98 cm.<br />

In dekorativem Rahmen.<br />

Beigegeben eine Expertise mit Zuschreibung an<br />

den Künstler von Dr. Federica Spadotto, 25. November<br />

2022, in Kopie.<br />

Dr. Spadotto sieht in dem vorliegenden Gemälde ein<br />

Werk in einer Schnittstelle zur Figurenmalerei im Zusammenhang<br />

mit politischen Feierlichkeiten. Im Vordergrund<br />

ein kniender Kaiser mit Hermelinmantel und<br />

goldener Krone, übliche Attribute Karls des Großen,<br />

die später von Künstlern auf die Herrscher der klassischen<br />

Antike ausgedehnt wurden. Er huldigt der großen<br />

goldenen Skulptur der Aphrodite auf einem opulenten<br />

Sockel im Tempel von Pafios auf Zypern, der<br />

von gedrehten, reich verzierten Säulen umgeben ist.<br />

Im Hintergrund vor grau wiedergegebenen Gebäuden<br />

und einer Art Fahnenmast, die an einen Obelisken erinnert,<br />

zahlreiche Figuren, teils mit Turbanen. Die dargestellten<br />

Fruaen in edlen langen Kleidern könnten<br />

zum Teil als Priesterinnen der Göttin verstanden werden,<br />

die somit die Darstellung des Tempels bestätigen.<br />

Qualitätvolle Malerei in der Manier und Farbigkeit<br />

des Künstlers.<br />

Francesco Fontebasso, der bei Sebastiano Ricci in die<br />

Lehre ging, aber stark von Giovanni Battista Tiepolo<br />

beeinflusst war, wurde zu einem der führenden<br />

Künstler im Venedig des 18. Jahrhunderts und war ein<br />

gefragter Maler von Fresken und großen Historienbildern.<br />

In seiner frühen Karriere verbrachte er kurze Zeit<br />

in Bologna und Rom, bevor er in seine Heimatstadt<br />

Venedig zurückkehrte. Wahrscheinlich kam er um<br />

1730 zum ersten Mal mit Tiepolos Werk in Berührung,<br />

als er die Fresken im Palazzo Patriarcale in Udine sah<br />

- eine Begegnung, die Fontebassos Werk in eine entscheidende<br />

neue Richtung lenken sollte. Dies zeigte<br />

sich in seinem ersten großen Auftrag in Venedig, dem<br />

der Familie Manin für I Gesuiti, der 1734 ausgeführt<br />

wurde, als sein Ruf bereits so weit gewachsen war,<br />

dass er eine Schule eröffnen konnte. In den folgenden<br />

Jahrzehnten erhielt er zahlreiche Aufträge von Mitgliedern<br />

der venezianischen Aristokratie, und 1761 wurde<br />

er auf Einladung der Kaiserin Katharina II nach Sankt<br />

Petersburg eingeladen, wo er fast zwei Jahre lang<br />

blieb und an Projekten für den Winterpalast und andere<br />

kaiserliche Paläste arbeitete. Nach seiner Ernennung<br />

zum Professor an der kaiserlichen Kunstakademie<br />

in Sankt Petersburg kehrte er am Ende seiner<br />

glanzvollen Karriere nach Venedig zurück und wurde<br />

1768 Principe der Accademia Veneziana.<br />

Provenienz:<br />

Europäische Privatsammlung. (1402125) (18)<br />

FRANCESCO SALVATOR FONTEBASSO,<br />

1707 VENICE – 1769 IBID.<br />

ROMAN EMPEROR WORSHIPPING APHRODITE<br />

Oil on canvas.<br />

138 x 98 cm.<br />

Accompanied by an expert‘s report identifying the artist<br />

by Dr Federica Spadotto, 25 November 2022, in copy.<br />

Provenance:<br />

Private collection, Europe.<br />

€ 20.000 - € 30.000<br />

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384<br />

CHRISTIAN DIETRICY, EIGENTLICH<br />

„CHRISTIAN WILHELM ERNST DIETRICH“,<br />

1712 WEIMAR – 1774 DRESDEN, ZUG.<br />

KAIN UND ABEL<br />

Öl auf Leinwand.<br />

48 x 64 cm.<br />

Die Bibellegende wird hier dramatisch vorgestellt, an<br />

einem abschüssigen Hang in felsiger Landschaft. Der<br />

Brudermörder Kain blickt entsetzt auf zu Gott, der im<br />

Licht erscheint, umgeben von drohenden Wolken,<br />

während Abel am Boden liegt.<br />

Dietrichs Werk zeigt Beispiele aus allen Themenbereichen<br />

der Malerei seiner Zeit, befördert durch Reisen<br />

nach Italien, wie auch der Beschäftigung mit der altholländischen<br />

Malerei. Von Winckelmann höchst geschätzt,<br />

erfuhren seine Bilder europaweites Interesse.<br />

Bei dem Gemälde handelt es sich laut Recherchen<br />

von Dr. Alexander Rauch um ein wiederentdecktes<br />

Werk Dietrichs. Das lange verschollene Bild wurde<br />

bereits 1761 von dem Graveur Jean Daullé (1703-<br />

1763) in einem Stich „Cain et Abel“ veröffentlicht. Am<br />

Unterrand der seitenverkehrten Stichdarstellung „Peint<br />

par Dietricy, Peintre de la Cour de Saxe“ sowie rechts<br />

„Grave par J. Daullé, Graveur du Roy 1761“. – “A Paris<br />

chez Daullé Graveur du Roy, Quai des Augustins.“.<br />

Laut Beschriftung war das Gemälde Dietrichs im Besitz<br />

des damals in Paris tätigen deutschen Malers Johann<br />

Anton de Peters (1725-1795), Hofmaler des Prinzen<br />

Charles de Lorraine, Gouverneur der Niederlande.<br />

Wiederum nach dem Stich von Daullé entstand eine<br />

weitere, nahezu identische Darstellung als Farblithografie<br />

– daher nun seitenrichtig – in der Bibelausgabe<br />

von Joseph Franz von Allioli, dort mit dem Vermerk<br />

„Nach einem Original von Dietrich“. Gott in den Wolken<br />

allerdings – neben weiteren Abänderungen – sehr unterschiedlich<br />

neu konzipiert.<br />

Das Gemälde in der für Dietrich zu erwartenden, hohen<br />

meisterlichen Qualität und in tadelloser Erhaltung.<br />

A.R.<br />

Literatur:<br />

Vgl. Petra Schniewind Michel, Christian Wilhelm<br />

Ernst Dietrich, München 2012.<br />

(1400765) (11)<br />

€ 4.000 - € 6.000<br />

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385<br />

VENEZIANISCHER MEISTER<br />

DES 18. JAHRHUNDERTS<br />

DIE HEILIGE MARIA MAGDALENA<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

62 x 48,5 cm.<br />

In dekorativem, vergoldetem Rahmen.<br />

In gemaltem Hochoval das Halbbildnis der Maria<br />

Magdalena als Büßerin an einem Tisch, auf dem ein<br />

aufgeschlagenes Buch liegt. Sie trägt ein weiß-blaues<br />

Gewand, das ihre linke Schulter frei lässt, über dem<br />

die welligen blonden Strähnen ihres langen Haares<br />

herabhängen. In ihren Händen hält sie mit leicht tränenden<br />

Augen einen Totenschädel, neben dem am<br />

linken Bildrand das Salbgefäß als ihr Attribut zu erkennen<br />

ist. Durch den Lichteinfall werden insbesondere<br />

ihr zartes Inkarnat, ihre Hände, das Buch und ihr goldener<br />

Nimbus hervorgehoben. Qualitätvolle Malerei<br />

mit gekonnter Licht- und Schattengestaltung.<br />

(1410592) (18)<br />

SCHOOL OF VENICE,<br />

18TH CENTURY<br />

SAINT MARY MAGDALENE<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

62 x 48.5 cm.<br />

€ 10.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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169


386<br />

GIOVANNI BATTISTA TIEPOLO,<br />

1696 VENEDIG – 1770 MADRID, KREIS DES<br />

VARIANTE ZUM GASTMAHL DER CLEOPATRA<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

91 x 123 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

Dem Fresko Tiepolos im Palazzo Labbia entweder vorausgehend<br />

oder folgend, zeigt die hier angebotene<br />

Darstellung hinter einer à jour gearbeiteten und reliefierten<br />

Brüstung mehrere Musikanten beim Spiel ihrer<br />

Instrumente. Hinter ihnen werden Pilastervorlagen<br />

einer architektonischen Struktur gezeigt, die auch im<br />

Palazzo Labbia gezeigt werden, bei der Version in der<br />

National Gallery in Melbourne jedoch fehlen.<br />

Literatur:<br />

Vgl. Roger Fry, Cleopatra´s Feast by G. B. Tiepolo, The<br />

Burlington Magazine, Bd. 63, Nr. 366.<br />

Vgl. Everett Fahy, Tiepolo´s Meeting of Antony and<br />

Cleopatra, The Burlington Magazine, Bd. 113, Nr. 825,<br />

Venetian Painting.<br />

Vgl. Keith Christiansen, Giambattista Tiepolo 1696-<br />

1770, Museo Del Settecento Veneziano, Ausstellungskatalog,<br />

5. September - 9. Dezember 1996 und im<br />

Metropolitan Museum of Art, New York, 22. Januar<br />

- 27. April 1997, New York 1996. (1411291) (3) (13)<br />

€ 7.000 - € 9.000<br />

Sistrix<br />

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387<br />

GIOVANNI BATTISTA TIEPOLO,<br />

1696 VENEDIG – 1770 MADRID, WERKSTATT DES<br />

Gemäldepaar<br />

BUSSE, DEMUT UND WAHRHEIT<br />

sowie<br />

MUT UND GERECHTIGKEIT<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

39 x 46,5 cm.<br />

Die Darstellungen zeigen Deckenbild-Eckpartien aus<br />

dem Kapitelsaal in der Scuola Grande dei Carmini,<br />

Venedig, im Sestiere Dorsoduro, für den Tiepolo von<br />

1739 bis 1749 die Bilder schuf. Dabei handelt es sich<br />

um an die Decke montierte Ölgemälde.<br />

Die beiden vorliegenden Gemälde entsprechen inhaltlich<br />

zweien von den vier Eckbildern des Saales (ca.<br />

240 x 240 cm.), dessen großes Hauptbild 1749 als<br />

letztes eingefügt wurde, mit der Darstellung der Maria,<br />

die dem Heiligen Simon Stock das Scapulier überreicht.<br />

Sämtliche begleitende Teilbilder stellen Allegorien dar.<br />

Hier die Themen „Mut und Gerechtigkeit“, sowie<br />

„Buße, Demut und Wahrheit“. Dabei ist die „Buße“<br />

mit gebräuntem Gesicht mit einem Kreuz gezeigt, die<br />

„Demut“ in Weiß mit einem Lamm, die „Wahrheit“<br />

hält ein Sieb.<br />

Im Gegenstück ist der „Mut“ als weibliche Allegorie<br />

vorgestellt, die sich an eine Säule als Symbol der<br />

Stärke lehnt, während die „Gerechtigkeit“ das Schwert<br />

hält. Putten in Wolken bzw. auf gemaltem Gebälk bereichern<br />

die Gruppen. Die Ecken in den vorliegenden<br />

Gemälden sind in Braun abgesetzt, und unterscheiden<br />

sich von den Abgrenzungen an der Raumdecke<br />

durch Stuckrahmungen.<br />

Dabei ist zu beobachten, dass zudem etliche Details<br />

nicht der Ausführung im Saal entsprechen. So zeigen<br />

die Deckenbilder je eine große rundbogige Abgrenzung,<br />

während dies bei den vorliegenden kleinen Vorlagen<br />

noch nicht berücksichtigt ist. Auch unterscheidet<br />

sich in dem erstgenannten Bild die Darstellung des<br />

Architektur-Gesimses wesentlich von der Ausführung:<br />

der in der großen Ausführung gemalte Perlstab fehlt<br />

hier, ebenso der Kopf unterhalb des Gesimsvorsprungs<br />

rechts. Im Deckenbild ist links unten auf dem Stein<br />

die Datierung „1744“ zu sehen.<br />

Auch im Gegenstück sind einige Unterschiede zur<br />

Deckenbild-Ausführung zu erkennen. Die Lichtführung<br />

auf dem ockerfarbenen Kleid der Justitia ist wesentlich<br />

auf „Zacken“ reduziert, den roten Quasten an der<br />

Hellebarde fehlen noch die Quasten. Die vorliegenden<br />

Unterschiede zwischen den beiden Ölbildern sind<br />

vielfältig und lassen darauf schließen, dass es sich<br />

hierbei nicht um bloße Kopien der Deckenbilder handelt.<br />

Vielmehr ist anzunehmen, dass diese Werke als<br />

Vorlagen für die endgültige Ausführung dienten. Die in<br />

den Bildern erkennbaren, scharf gezeichneten, dunklen<br />

Begrenzungslinien unterstützen diese Annahme<br />

zusätzlich. Angesichts des enormen Aufgebots an<br />

Malern in der Werkstatt von Tiepolo ist es nahezu unmöglich,<br />

präzise Zuordnungen zu treffen. Es ist jedoch<br />

anzunehmen, dass für die Erstellung solcher Vorlagen<br />

lediglich die engsten Vertrauten des Meisters in Betracht<br />

gezogen wurden.<br />

(1411591) (11)<br />

€ 8.000 - € 10.000 (†)<br />

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171


388<br />

UBALDO GANDOLFI,<br />

1728 – 1781<br />

HERKULES TRIUMPHIERT ÜBER<br />

DIE LERNÄISCHE HYDRA<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

112,6 x 156,5 cm.<br />

In teils à jour gearbeitetem Rahmen.<br />

Beigegeben eine Expertise von Donatella Biagi Maino,<br />

vom 28. Dezember 2010 sowie eine von Mina Gregori,<br />

vom 14. August 2008, jeweils in Kopie.<br />

Gandolfi lernte und arbeitete in Bologna und steht am<br />

Ende der großen emilianischen Tradition der Zeichenkunst,<br />

die in den Caracci und seinem Bruder Gaetano<br />

kulminierte. Ubaldo Gandolfi fixierte sich auf eine genaue<br />

figurative Darstellung, die mit einer leichten malerischen<br />

Note verschmolz. Das vorliegende Werk, das<br />

die zweite der sieben Arbeiten des Herkules darstellt,<br />

zeigt Ubaldos Begabung der realistischen Darstellung<br />

der menschlichen Gestalt. Die Szene zeigt Herkules,<br />

der sich ausruht, nachdem er die Hydra besiegt hat,<br />

ein neunköpfiges Ungeheuer, das in einem Sumpf in<br />

der Nähe von Lerna hauste und die Landbewohner<br />

terrorisierte. Das Thema war in der Bologneser Tradition<br />

weit verbreitet, da es den Künstlern eine dramatische<br />

Gelegenheit bot, die nackte männliche Gestalt darzustellen<br />

und gleichzeitig dem Betrachter eine ansprechende<br />

metaphorische Darstellung des Triumphs des<br />

Guten über das Böse zu bieten.<br />

UBALDO GANDOLFI,<br />

1728 – 1781<br />

HERCULES TRIUMPHS OVER<br />

THE LERNEAN HYDRA<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

112.6 x 156.5 cm.<br />

Accompanied by an expert’s report by Donatella Biagi<br />

Maino, 28 December 2010 and by Mina Gregori, dated<br />

14 August 2008, each in copy.<br />

Provenance:<br />

Sotheby’s New York, 26 January 2017, lot 239.<br />

€ 70.000 - € 90.000 (†)<br />

Sistrix<br />

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Provenienz:<br />

Sotheby‘s New York, 26. Januar 2017, Lot 239.<br />

(1381867) (13)<br />

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173


389<br />

GASPAR PEETER VERBRUGGEN D. J.,<br />

1664 ANTWERPEN – 1730<br />

JUNGE FRAU MIT PUTTO UND BLUMENGIRLANDE<br />

Öl auf Leinwand. Wachsdoulbiert.<br />

89,5 x 139,7 cm.<br />

In teilebonisiertem Rahmen.<br />

Beigegeben ein Gutachten im Original von Dr. Klaus<br />

Ertz, Lingen, 24. März 2022.<br />

Vor einer angedeuteten hügeligen Landschaft mit<br />

wolkenverhangenem Himmel eine Parkvase mit gerippter<br />

Wandung und tordierten Profilen. Daneben ein<br />

Putto mit ausgestellten Flügeln ein mächtiges Blumenbouquet<br />

haltend, das in der Parkvase seinen Widerhall<br />

findet und auch von der Dame, die als Flora gesehen<br />

werden kann, sanft berührt wird. Diese ebenso zart<br />

wie die Blütenblätter und verlegen aus dem Bild hinausblickend.<br />

Ertz, der das Gemälde im Original untersuchen<br />

konnte, kommt in seinem Gutachten zu dem<br />

Schluss, dass es in den 1690er Jahren in Antwerpen<br />

gemalt worden sein muss. Wie im Antwerpen des 17.<br />

Jahrhunderts üblich, wurden den Stillleben Verbruggens<br />

meist Figuren anderer Maler hinzugefügt, was<br />

als gängige Arbeitsteilung gewertet werden kann; in<br />

diesem Fall jedoch erkennt Ertz auch in der Figur das<br />

Werk Verbruggens selbst, der sie im Stil des Peter<br />

Ykens angefertigt hat, während sie wunderbar zu den<br />

großen Blüten im Stil des Jean-Baptist Monnoyer passe.<br />

(1411402) (13)<br />

GASPAR PEETER VERBRUGGEN THE YOUNGER,<br />

1664 ANTWERP – 1730<br />

YOUNG WOMAN WITH PUTTO AND<br />

FLOWER GARLAND<br />

Oil on canvas. Wax relining.<br />

89.5 x 139.7 cm.<br />

Accompanied by an original expert‘s report by<br />

Dr Klaus Ertz, Lingen, 24 March 2022.<br />

€ 15.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

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175


390<br />

GIOVANNI STANCHI,<br />

1608 – 1673<br />

GOLDFARBENE VASE MIT<br />

GROSSEM BLUMENSTRAUSS<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

99,5 x 74 ,5 cm.<br />

In dekorativem, vergoldeten Rahmen.<br />

Beigegeben ein Gutachten von Prof. Alberto Cottino,<br />

Torino, 1. Februar 2024, in Kopie.<br />

Vor braunem Hintergrund, der nach rechts aufhellt,<br />

auf einer Platte stehend, eine glänzende Metallvase<br />

mit Maskaron und einem plastisch ausgearbeiteten<br />

Putto; darin das hochragende prächtige Blumenarrangement,<br />

unter anderem aus Rosen, Lilien, Pfingstrosen,<br />

Ackerwinde, Tulpen und Iris. Das Gemälde ist<br />

von raffinierter Eleganz und hat eine pastose, sowie<br />

klare brillante Farbpalette, bei der durch den Lichteinfall<br />

von links die rechte Seite der Blumen im Schatten<br />

liegt. Prof. Cottino hält das Gemälde für ein reifes<br />

Werk des Künstlers.<br />

(1410162) (3) (18)<br />

GIOVANNI STANCHI,<br />

1608 – 1673<br />

GOLD-COLOURED VASE WITH LARGE FLORAL<br />

BOUQUET<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

99.5 x 74.5 cm.<br />

Accompanied by an expert’s report by Professor<br />

Alberto Cottino, Turin, 1 February 2024, in copy. Professor<br />

Cottino considers the painting a mature work<br />

by the artist.<br />

€ 12.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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391<br />

CHARLES-AMÉDÉE-PHILIPPE VAN LOO,<br />

1719 – 1795<br />

GALANTE BADESZENE<br />

Öl auf Holz.<br />

37 x 50 cm.<br />

Links unten signiert und datiert „1736“.<br />

Verso Aufkleber von Christie´s.<br />

Das Gemälde zeigt eine für das französische Rokoko<br />

typische Verschmelzung von galanter Szenerie mit bekannten<br />

Mythenmotiven der Antike. Obschon hier im<br />

Bild alle Attribute für das Thema „Venus im Bade“ fehlen,<br />

wird es doch damit assoziiert. Dieser Kunstkniff<br />

wurde auch von Malern wie Boucher oder Fragonard<br />

angewandt.<br />

Hier wird eine junge Frau von zwei Mädchen beim<br />

Bad neben einem Steinbrunnen umsorgt. Während ihr<br />

eines der Mädchen eine Wasserschüssel reicht, zieht<br />

das andere ein Tuch über die nackte Schönheit, um<br />

sie vor fremden Blicken zu schützen. Doch der Bildbetrachter<br />

soll den unerlaubten Blick genießen. Hier<br />

wird an das Thema der badenden Venus erinnert, dennoch<br />

wird die Wiedergabe der Aktdarstellung dadurch<br />

nur gerechtfertigt.<br />

Der Maler studierte bei seinem Vater in Turin und Rom,<br />

erhielt bald Auszeichnungen und kam 1748 an den<br />

Hof Friedrichs des Großen, wo er zehn Jahre wirkte.<br />

Während des Siebenjährigen Krieges zog er in seine<br />

Heimat, kehrte er alsbald an den Preußischen Hof zurück<br />

und schuf etwa das Deckenbild im Potsdamer<br />

Schloss.<br />

Provenienz:<br />

Sammlung Edmond de Rothschild.<br />

Galerie Sakura, Paris. (1410992) (11)<br />

CHARLES–AMÉDÉE–PHILIPPE VAN LOO,<br />

1719 – 1795<br />

GALLANT BATHING SCENE<br />

Oil on panel.<br />

Signed and dated “1736“ lower left.<br />

Label by Christie’s on the reverse.<br />

Provenance:<br />

Edmond de Rothschild collection.<br />

Galerie Sakura, Paris.<br />

€ 15.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

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177


392<br />

GERARDUS VAN SPAENDONCK,<br />

1746 – 1822<br />

Van Spaendonck zählt zu jenen Künstlern, die eine in<br />

Holland mit Jan van Huysum bereits höchst ausgereifte<br />

Blumenmalerei nach Frankreich brachten. Er studierte<br />

in den 1670-er Jahren bei Willem Herreyns an der Antwerpener<br />

Akademie, begab sich jedoch 1769 nach<br />

Paris, wo er zum Miniaturmaler am Hof ernannt wurde.<br />

1786 war er Kabinett-Hofmaler von Marie Antoinette.<br />

Sein außergewöhnliches Können zog zahlreiche<br />

Schüler in sein Atelier. 1804 erhielt er den Orden der<br />

Ehrenlegion.<br />

GROSSER BLUMENSTRAUSS IN EINER STEINVASE<br />

MIT FRÜCHTEN, NESTGELEGE UND SCHNECKE<br />

Öl auf Leinwand.<br />

69,5 x 57,5 cm.<br />

Das Gemälde besticht nicht allein durch die Vielfalt<br />

der Blumen und Kleintiere, vielmehr auch durch die<br />

Eleganz der Farbwahl und der hohen Ästhetik der gesamten<br />

Bildwirkung.<br />

(1402262) (11)<br />

€ 8.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

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393<br />

FRANZÖSISCHE SCHULE DES 18. JAHRHUNDERTS<br />

BACCHANAL<br />

FRENCH SCHOOL, 18TH CENTURY<br />

BACCHANAL<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

95 x 126 cm.<br />

In vergoldetem Rahmen.<br />

Unter blauem Himmel eine fröhliche Gesellschaft<br />

beim Feiern vor weiter bergiger Landschaft. Linksseitig<br />

ein Faun und eine Nymphe beim Tanz. In der Mitte auf<br />

einem Wagen, gezogen von zwei Löwen, wohl die sitzende<br />

Ariadne, in die sich der Weingott Bacchus verliebt<br />

und die er zu seiner Braut auserkoren hatte, wohl<br />

auf dem Weg zu ihm. Begleitet wird sie von weiteren<br />

Nymphen, zum Teil mit Früchten und Blumen. Im<br />

Himmel ein Puttipaar, von denen einer einen schweren<br />

Früchtekorb trägt. Figurenreiche Darstellung in zurückhaltender<br />

Farbgebung.<br />

(14007625) (18)<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

95 x 126 cm.<br />

€ 4.000 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

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394<br />

BALTHASAR BESCHEY,<br />

1708 ANTWERPEN – 1776 EBENDA<br />

VENUS UND ADONIS<br />

Öl auf Holz.<br />

50 x 47 cm.<br />

Links unten signiert „B Beschey f.“<br />

Die schöne Venus in weißem Gewand, das eine Brustseite<br />

freilässt und gold glänzendem Umhang neben<br />

Adonis vor einem Felsenvorsprung sitzend, der sie<br />

liebevoll anblickt und umarmt. Im Hintergrund rechts<br />

auf einer Anhöhe, unterhalb eines kleinen Wasserlaufs<br />

sitzend ein Flöte blasender Pan. Linksseitig des Paars<br />

ein kleiner, zartblühender Rosenstrauch. Qualitätvolle<br />

Darstellung des berühmten Liebespaares der römischen<br />

Mythologie. In einem leicht hochovalen bemalten<br />

vergoldeten Rahmen, auf dem am oberen Rand<br />

eine kleine Schnecke und ein Schmetterling, sowie<br />

am unteren Rand ein weiterer Schmetterling zu erkennen<br />

sind. Das ganze auf einer bemalten braunen<br />

quadratischen Platte, an deren unterer linken und rechten<br />

Seite jeweils ein Eichhörnchen zu erkennen ist.<br />

(1410954) (18)<br />

BALTHASAR BESCHEY,<br />

1708 ANTWERP – 1776 IBID.<br />

VENUS AND ADONIS<br />

Oil on panel.<br />

50 x 47 cm.<br />

Signed “B Beschey f.” lower left.<br />

€ 18.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

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181


395<br />

MALER DES 18. JAHRHUNDERTS<br />

PORTRAIT EINER ELEGANTEN DAME<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

Im Hochoval 75 x 60,5 cm.<br />

In dekorativem, rechteckigen Rahmen.<br />

Vor dunklem Hintergrund die junge Dame in einem<br />

weißen Untergewand, das am Kragen mit Spitze<br />

verziert ist, einem rosanen Übergewand und einem<br />

Pelz, der über ihrer linken Schulter herabhängt und<br />

durch eine wertvolle Brosche mit der anderen Pelzseite<br />

verbunden ist. Sie hat lockiges graues Haar, in das<br />

Perlenschmuck eingearbeitet ist; mit ihren dunklen<br />

Augen blickt sie leicht seitlich interessiert aus dem<br />

Bild heraus.<br />

(1400763) (18)<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

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396<br />

HENDRIK FRANS VAN LINT,<br />

1684 ANTWERPEN – 1763 ROM<br />

Hendrik Frans van Lint wird in Antwerpen als Sohn<br />

des Historienmalers Pieter van Lint (1609-1660) und<br />

dessen zweiter Frau Anna Moeren geboren. Da sein<br />

Vater starb als er erst 6 Jahre alt war, wurde van Lint<br />

1696 Lehrling bei Peeter van Bredael, einem Maler von<br />

italianisierenden Landschaften. Van Lint blieb nicht, um<br />

seine Lehre zu beenden, sondern ging zwischen 1697<br />

und 1700 nach Rom. 1697 trat van Lint den Bentvueghels<br />

bei, einer Vereinigung von hauptsächlich<br />

niederländischen und flämischen Künstlern, die in<br />

Rom arbeiteten. Bei den Bentvueghels war es üblich,<br />

sich einen ansprechenden Spitznamen zuzulegen.<br />

Van Lints Name war „Lo Studio“. Dieser Spitzname<br />

mag ihm wegen seiner akribischen Technik gegeben<br />

worden sein. Van Lint scheint sich zudem im Kreis<br />

des holländischen Vedutenmalers Gaspar van Wittel<br />

bewegt zu haben, der in Rom als „Il Vanvitelli“ bekannt<br />

war. Van Wittel hatte sich 1675 in Rom niedergelassen,<br />

wo er mit seinen topografischen Ansichten<br />

zu einem der meistgefragten Künstler seiner Generation<br />

geworden war. Van Lint blieb für den Rest seines<br />

Lebens überwiegend in Rom.<br />

ITALIENISCHE RUINENLANDSCHAFT AM SEE<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

42,6 x 54,4 cm.<br />

In breitem Prunkrahmen.<br />

Beigegeben ein Gutachten von Dr. Klaus Ertz, Lingen,<br />

28. November 2022, in Kopie.<br />

Unter sommerlich hellblauem Himmel ein ruhig verlaufender<br />

Fluss oder See, an dessen Ufer rechtsseitig<br />

ein antikes Ruinenstück mit zwei kannelierten korinthischen<br />

Säulen an den Uferrand hineinragt. Linksseitig<br />

weitere antike Ruinen, darunter ein großer Rundtempel<br />

und auf einer flacheren gelb-grünen Wiese einige<br />

Schafe. Am linken unteren Bildrand, unterhalb eines<br />

großen Baumes, haben sich drei Schäfer und eine Hirtin<br />

niedergelassen und blicken auf den Fluss in dieser<br />

harmonischen Landschaft. Laut Dr. Ertz ist das Gemälde<br />

in den 1740er-Jahren in Rom geschaffen worden.<br />

Seine Landschaften, so auch hier, lassen den Einfluss<br />

der „Idealen Lanschaften“ des Franzosen Claude le<br />

Lorrain (1600-1682) erkennen. Es gibt durch den<br />

Künstler zahlreiche signierte Gemälde, die dem vorliegenden<br />

stilistisch zugeordnet werden können, sodass<br />

auch dieses nicht signierte Gemälde in das Gesamtwerk<br />

des Landschaftsmalers einzuordnen ist.<br />

(14111221) (18)<br />

HENDRIK FRANS VAN LINT,<br />

1684 ANTWERP – 1763 ROME<br />

ITALIAN RUIN LANDSCAPE ON A LAKE<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

42.6 x 54.4 cm.<br />

Accompanied by an expert‘s report by Dr Klaus Ertz,<br />

Lingen, 28 November 2022, in copy.<br />

According to Dr Ertz, the painting was created in<br />

Rome in the 1740s. As is the case here, the artist‘s<br />

landscapes show the influence of the “Ideal Landscapes“<br />

of the Frenchman Claude le Lorrain (1600 -<br />

1682). There are numerous paintings signed by the<br />

artist that can be stylistically assigned to the present<br />

work, so that this unsigned painting can also be classified<br />

as part of the landscape painter‘s overall œuvre.<br />

€ 10.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

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183


397<br />

THOMAS GERMAIN DUVIVIER,<br />

1735 – 1814, ZUG.<br />

DIE ATTRIBUTE DER KÜNSTE<br />

THOMAS GERMAIN DUVIVIER,<br />

1735 – 1814, ATTRIBUTED<br />

THE ATTRIBUTES OF THE ARTS<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

61 x 73 cm.<br />

In dekorativem Rahmen.<br />

In gemaltem Queroval vor einem dunkelroten Vorhang<br />

werden verschiedene Gegenstände präsentiert, die<br />

als Attribute diverser Künste zu sehen sind. Zu diesen<br />

gehören ein Notenheft und eine Geige für die Musik,<br />

eine Holzpalette mit Farben und Pinsel für die Malerei,<br />

ein Zirkel und eine Zeichnung für die Architektur, die<br />

weiße Marmorbüste einer Römerin für die Bildhauerei,<br />

sowie ein Globus für die Astronomie und Astrologie,<br />

sowie weitere Objekte. Außerhalb der ovalen Darstellung<br />

am unteren linken Rand ein Aufkleber mit der<br />

Bezeichnung „P66“, wohl eine Inventarnummer. Darstellung<br />

in der typischen Manier des französischen<br />

Künstlers.<br />

(1410906) (18)<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

61 x 73 cm.<br />

€ 17.000 - € 22.000<br />

Sistrix<br />

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398<br />

HENRI HORACE ROLAND DE LA PORTE,<br />

1724 PARIS – 1793 EBENDA, ZUG.<br />

Der französische Stilllebenmaler war Schüler von Jean-<br />

Baptiste Oudry (1686-1755). 1763 wurde er als Blumenund<br />

Tiermaler an die Königliche Akademie für Malerei<br />

und Bildhauerei in Paris aufgenommen.<br />

STILLLEBEN MIT PFIRSICHEN UND RENEKLODEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

33 x 46 cm.<br />

In dekorativem Rahmen.<br />

HENRI HORACE ROLAND DE LA PORTE,<br />

1724 PARIS – 1793 IBID.,<br />

ATTRIBUTED<br />

STILL LIFE WITH PEACHES AND GREENGAGE<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

33 x 46 cm.<br />

€ 12.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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Vor braunem Hintergrund eine einfache Tischplatte, auf<br />

der eine leicht glänzende Zinnschale steht mit leuchtenden<br />

rot-gelben Pfirsichen und einer Reneklode, hinter<br />

denen links einige weiße Blüten zu sehen sind. Im<br />

Vordergrund links weitere liegende Renekloden, sowie<br />

rechtsseitig auf einem grünen Blatt ein saftiger<br />

glänzender Pfirsich. Feine qualitätvolle Malerei mit der<br />

realistisch wirkenden Darstellung der Früchte und<br />

Blüten.<br />

(1410907) (18)<br />

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185


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399<br />

FRANZÖSISCHER MALER<br />

DES 18. JAHRHUNDERTS<br />

BACCHANTIN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

99 x 75 cm.<br />

Links unten monogrammiert „J.A.V.“.<br />

In vergoldetem Rahmen.<br />

Vor Landschaftshintergrund das Dreiviertelbildnis<br />

einer jungen nackten Frau, die als Anhängerin des römischen<br />

Weingottes Bacchus wohl an einer Kultfeier<br />

zu seinen Ehren teilnimmt. Sie hat langes, offenes<br />

Haar, das mit einem Weinlaubkranz geschmückt ist<br />

und hält in ihrer rechten Hand ein Tamburin, in dem<br />

Weinreben liegen. In ihrer erhobenen linken Hand hat<br />

sie ein Paar Kastagnetten, die sie zu spielen scheint,<br />

dabei blickt sie mit leichtem Lächeln aus dem Bild<br />

heraus.<br />

(14007622) (18)<br />

FRENCH SCHOOL,<br />

18TH CENTURY<br />

BACCHANTE<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

99 x 75 cm.<br />

Monogrammed “J.A.V.” lower left.<br />

€ 8.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

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400<br />

HYACINTHE RIGAUD,<br />

1659 PERPIGNAN – 1743 PARIS, KREIS DES<br />

PORTRAIT DES WILLIAM BENTINCK,<br />

1. EARL OF PORTLAND<br />

Öl auf Leinwand. Randdoubliert.<br />

138 x 106 cm.<br />

In dekorativem Rahmen.<br />

Repräsentatives Dreiviertelportrait des 1. Earl von Portland<br />

nach dem Original von Hyacinthe Rigaud von<br />

1699, leicht nach rechts vor Landschaftshintergrund<br />

und teils bebauten Flussufer. Der Dargestellte mit langer<br />

Allongeperücke und glänzender Rüstung, einem<br />

Feldherrenstab in seiner nach vorn ausgestreckten<br />

rechten Hand haltend, während die andere auf seinem<br />

mit schwarzen Federn besetzten Helm ruht. Mit<br />

seinen Augen schaut er selbstbewusst aus dem Bild<br />

heraus. Vereinzelt rest., teils Retuschen.<br />

Anmerkung:<br />

Johann Wilhelm (Hans Willem) Bentinck, 1. Earl<br />

of Portland (1648-1709) war ein niederländischenglischer<br />

Höfling und Diplomat unter Wilhelm III<br />

von Oranien, zu dessen engsten Vertrauten er zählte.<br />

(1410531) (18)<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

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187


401<br />

FRANZÖSISCHER MALER DES 18. JAHRHUNDERTS<br />

VIER GEMÄLDE MIT HUNDEN IN LANDSCHAFT<br />

Öl auf Leinwand.<br />

Je 23,5 x 27,5 cm.<br />

Verso jeweils Aufkleber mit handschriftlicher Nennung<br />

von Sammlungs- und Künstlername, sowie runder<br />

Christie‘s Aufkleber<br />

In vergoldeten Rahmen.<br />

In bewaldeter Landschaft jeweils ein bis zwei Hunde mit<br />

unterschiedlichem Verhalten: beim Betrachten eines<br />

Schnepfenpaares zwischen roten und blauen Blumen;<br />

beim Aufscheuchen zweier schnell fortfliegender Enten;<br />

zwei Hunde beim Beschnuppern erlegter Beute,<br />

sowie zwei Hunde beim Betrachten eines erlegten<br />

Fasans, neben dem das Jagdgewehr an einen Baum<br />

gelehnt steht und eine Jagdtasche liegt. Malerei in der<br />

typischen Manier des Künstlers, die Hunde jeweils<br />

besonders fein wiedergegeben und herausgestellt.<br />

Anmerkung:<br />

Die Arbeiten ehemals Oudry zugewiesen. Der Künstler<br />

zeichnete sich insbesondere durch die perfekte<br />

Auffassung und Wiedergabe der Physiognomien<br />

gejagter Wildtiere aus. Zu seinen Auftraggebern<br />

gehörten der König von Frankreich und die französische<br />

Aristokratie ebenso wie Herrscher und Adelige<br />

aus ganz Europa.<br />

(1401108) (18)<br />

€ 8.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

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402<br />

FRANS VAN AKEN,<br />

UM 1666 ANTWERPEN – 1713/ 14 EBENDA<br />

FRANS VAN AKEN,<br />

CA. 1666 ANTWERP – 1713/14 IBID.<br />

FAMILIENPORTRÄT IN EINEM GARTEN<br />

FAMILY PORTRAIT IN A GARDEN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

Links unten monogrammiert „FVA“.<br />

Ungerahmt.<br />

In der Mitte der Komposition posiert ein adeliges<br />

Paar, begleitet von anderen Familienmitgliedern und<br />

einigen Dienern. Die Dame in einem eleganten und üppigen<br />

grünen Kleid zeigt mit einer Handgeste zu den<br />

Schwänen, die sich neugierig nähern. Diese Gestik<br />

und die adligen Vögel symbolisieren das Reichtum<br />

und die Kultivierheit, die die Familie durch den Auftrag<br />

für dieses Portrait vermitteln wollte. Im Hintergrund<br />

ist eine große Marmorskulptur auf einem Podest zu<br />

sehen, die zwei Ringer darstellt. Auch sie unterstreicht,<br />

wie die Flaschen im Vordergrund, die Vornehmheit<br />

der Familie.<br />

Die Kulisse, die der Antwerpener Künstler meisterhaft<br />

wie eine Theaterkulisse gestaltet hat, gliedert<br />

sich in die rechte Seite, auf der neben der bereits erwähnten<br />

Skulptur eine elegante Balustrade zu sehen<br />

ist, die den Weg zum Familienpalast unterstreicht,<br />

während sich die linke Seite mit einem weiten Blick in<br />

die Natur öffnet: ein langer Wasserweg, in dem sich<br />

das Blau des Himmels kurz vor Sonnenuntergang<br />

spiegelt. Einriss und rest.<br />

(1410587) (19)<br />

Oil on canvas.<br />

Monogrammed “FVA” lower left.<br />

€ 12.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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189


403<br />

JOHANN GEORG TRAUTMANN,<br />

1713 – 1769, ZUG.<br />

DER ERFOLGREICHE RAUBZUG<br />

JOHANN GEORG TRAUTMANN,<br />

1713 – 1769, ATTRIBUTED<br />

THE SUCCESSFUL RAID<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

67 x 61 cm.<br />

In dekorativem, teilvergoldeten Rahmen.<br />

Im Rundbogeneingang eines alten Gebäudes hat wohl<br />

eine Diebesbande ihr erbeutetes Raubgut ausgebreitet:<br />

In der Mitte eine große Kiste mit wertvollen<br />

Tüchern und Bändern, davor liegend wertvolle goldene<br />

Schalen und Gefäße. Rechts daneben begutachten<br />

zwei Frauen die ausgebreiteten Münzen, zudem hält<br />

hinter ihnen ein Reiter ein wertvolles Stück Stoff, während<br />

ein zweiter eine weitere, kleinere Schmuckkiste<br />

heranträgt. Rechts, locker an den Sockel zweier folgender<br />

Säulen gelehnt, wohl der Anführer in rotem<br />

Gewand mit Kopfbedeckung, mit ausgebreitetem<br />

rechten Arm auf die Beute hinweisend und dabei aus<br />

dem Bild auf den Betrachter hinausblickend. Die<br />

nächtliche Darstellung wird nicht zuletzt erhellt durch<br />

eine erhobene, brennende Fackel, die eine der beiden<br />

Frauen hält. Nach links fällt der Blick auf eine Landschaft<br />

mit einem Wachsoldaten mit Gewehr und zwei<br />

weitere Männer. Qualitätvolle, nächtliche Darstellung<br />

mit vielen Details in überwiegend rot-brauner Farbgebung.<br />

(1411441) (18)<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

67 x 61 cm.<br />

€ 7.000 - € 9.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

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404<br />

JEAN-BAPTISTE VAN LOO,<br />

1684 AIX-EN-PROVENCE – 1745 EBENDA, ZUG.<br />

ALLEGORIE DER POESIE<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

105 x 136 cm.<br />

In goldfarbenem Rahmen.<br />

In einer großen Parkanlage haben sich mehrere Kinder<br />

in eleganter barocker Kleidung niedergelassen und<br />

gehen verschiedenen Tätigkeiten nach. In der Mitte ein<br />

sitzendes Mädchen in weißem Gewand mit blondem<br />

Haar und geröteten Wangen, auf einer kleinen goldenen<br />

Lyra spielend. Ein Junge, der neben ihr steht mit einem<br />

Ärmeln und rötlichem Mantelüberwurf, sieht sie verliebt<br />

an und scheint mit seinen Händen im Takt der Musik<br />

zu klatschen. Hinter ihm sitzend ein Junge, auf seinen<br />

übereinandergeschlagenen Beinen eine Schriftrolle<br />

auf einer Unterlage haltend, in seiner rechten Hand<br />

einen Federkiel, seinen Kopf schließlich auf seine<br />

linke Hand gestützt und über seine niederzuschreibende<br />

Dichtung nachdenkend. Links von ihm liegen am<br />

Boden eine Panflöte, ein Tamburin und eine Maske<br />

sowie ein Fell. Rechtsseitig, am Boden sitzend, ein<br />

weiterer Knabe mit aufgeschlagenem Buch, einen<br />

Federkiel in seiner Hand haltend und vor ihm liegend<br />

eine Schriftrolle mit den Worten „ŒUVRES DE<br />

PINDAR“, die auf den griechischen Dichter Pindar (um<br />

518 - nach 446 v. Chr) hinweist. Zudem liegt er halb<br />

auf einem geschlossenen Buch mit dem Titel „Horace“,<br />

ein weiterer Hinweis auf einen bedeutenden römischen<br />

Dichter. Im Hintergrund rechts ein stehender<br />

Knabe, der versucht, das junge Mädchen mit seinen<br />

ausgestreckten Armen auf einen großen Rundtempel<br />

im Hintergrund hinzuweisen. Stimmungsvolle, harmonische<br />

Malerei in weichen Farbtönen mit vielen Details,<br />

die als Allegorie der Poesie zu verstehen sind.<br />

Kleine Rahmenschäden.<br />

JEAN–BAPTISTE VAN LOO,<br />

1684 AIX–EN–PROVENCE – 1745 IBID.,<br />

ATTRIBUTED<br />

ALLEGORY OF POETRY<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

105 x 136 cm.<br />

€ 8.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

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Anmerkung:<br />

Der Künstler wurde von seinem Vater unterrichtet und<br />

hatte schon in jungen Jahren Aufträge für Kirchen und<br />

öffentliche Gebäude in Aix-en-Provence und Toulon.<br />

Nach seinem Studium in Rom ging er nach Paris,<br />

wo er zum Mitglied der Königlichen Akademie der<br />

Künste gewählt wurde. Er malte mehrere Altarbilder<br />

und restaurierte Werke von Francesco Primaticcio<br />

(1504-1570) in Fontainebleau. 1737 ging er nach<br />

England, wo er durch Portraits bekannt wurde und<br />

kehrte schließlich 1742 nach Paris zurück.<br />

(14007626) (18)<br />

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193


405<br />

ITALIENISCHER MALER<br />

DES SPÄTEN 19. JAHRHUNDERTS<br />

DIE VERKÜNDIGUNG AN MARIA<br />

Öl auf alter Holztafel, teils parkettiert.<br />

110 x 148 x 4,5 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

Das vorliegende Werk wohl eine Kopie oder auf ein<br />

altes Werk zurückgehend. In einem Innenraum mit<br />

gehobener Ausstattung die sitzende Maria in rotblauem<br />

Gewand mit großem goldenen Nimbus, die<br />

überrascht auf einen durch die Tür eintretenden Engel<br />

in feinem Gewand mit Goldstickerei, großen Flügeln<br />

und einem goldenen Nimbus blickt. Der Engel begrüßt<br />

Maria, die ihn erwiedert, was auf der Tafel in<br />

goldenen lateinischen Lettern wiedergegeben ist. In<br />

der oberen linken Ecke des Raumes fällt durch ein<br />

kleines Fenster ein goldener Strahl, an dessen Ende<br />

die Taube des Heiligen Geistes erkennbar ist. Links<br />

außerhalb des Raums eine Veranda mit Rundbögen,<br />

ein Baum und im Vordergrund eine Wiese mit verschiedenen<br />

Blumen erkennbar. Vergleichbare Beispiele<br />

für Vorlagen lassen sich in der italienischen Malerei<br />

mehrfach finden, so beispielsweise schon die Verkündigung<br />

von Fra Angelico (um 1395-1455), um 1438-45.<br />

(1410642) (18)<br />

ITALIAN SCHOOL,<br />

LATE 19TH CENTURY<br />

ANNUNCIATION<br />

Oil on panel, partially parquetted.<br />

110 x 148 x 4.5 cm.<br />

€ 10.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

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195


CATALOGUE IV<br />

IMPRESSIONISTS & MODERN ART<br />

19TH/20TH CENTURY PAINTINGS<br />

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