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Falstaff Wein Guide Deutschland 2025

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falstaff<br />

WEIN GUIDE<br />

DEUTSCHLAND<br />

<strong>2025</strong><br />

500 <strong>Wein</strong>güter<br />

4000 <strong>Wein</strong>empfehlungen<br />

200 Gasthäuser in den <strong>Wein</strong>regionen


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falstaff<br />

WEIN GUIDE<br />

DEUTSCHLAND<br />

<strong>2025</strong><br />

500 <strong>Wein</strong>güter<br />

4000 <strong>Wein</strong>empfehlungen<br />

200 Gasthäuser in den <strong>Wein</strong>regionen


INHALT<br />

DER FALSTAFF WEINGUIDE<br />

DEUTSCHLAND <strong>2025</strong><br />

6 Editorial<br />

12 So lesen Sie diesen <strong>Guide</strong><br />

16 Verkostungsteam<br />

22 Verkostungsklausur 2024<br />

26 Kollektion des Jahres: <strong>Wein</strong>gut Graf Neipperg<br />

32 Newcomer <strong>2025</strong><br />

DIE WEINBAUREGIONEN<br />

42 AHR<br />

64 BADEN<br />

152 FRANKEN<br />

210 MITTELRHEIN<br />

230 MOSEL<br />

300 NAHE<br />

328 PFALZ<br />

416 RHEINGAU UND<br />

HESSISCHE BERGSTRASSE<br />

470 RHEINHESSEN<br />

554 SAALE-UNSTRUT, SACHSEN,<br />

NORDOSTEN<br />

578 WÜRTTEMBERG<br />

646 Gastgeber aus Leidenschaft<br />

678 Genussadressen – mit bester Empfehlung<br />

682 Index<br />

706 Impressum<br />

4 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


EDITORIAL<br />

LIEBE LESERINNEN<br />

UND LESER!<br />

Wolfgang M.<br />

Rosam,<br />

Herausgeber<br />

<strong>Falstaff</strong><br />

Ulrich Sautter,<br />

Chefredakteur<br />

<strong>Falstaff</strong><br />

<strong>Wein</strong>guide<br />

<strong>Deutschland</strong><br />

<strong>Deutschland</strong>s Winzer waren noch nie so erfolgreich mit ihren <strong>Wein</strong>en wie gerade jetzt:<br />

Das zeigen die Bewertungen unseres neuen <strong>Wein</strong>guides, den Sie gerade in Händen halten.<br />

Alleine fünf Mal konnten wir die Maximalnote von 100 Punkten vergeben – das<br />

gab es noch nie. Besonders bemerkenswert ist, dass auch zwei trockene <strong>Wein</strong>e die Höchstwertung<br />

erreichten: der Zeller Kreuzberg Riesling aus dem <strong>Wein</strong>gut Battenfeld-Spanier und der<br />

Oberrotweiler Henkenberg Grauburgunder aus dem <strong>Wein</strong>gut Salwey. Weitere 100 Punkte verdienten<br />

sich die Trockenbeerenauslesen aus dem Kiedricher Gräfenberg (<strong>Wein</strong>gut Robert<br />

Weil), aus dem Bernkasteler Doctor (Gutshaus Mosel der <strong>Wein</strong>güter Wegeler) und aus dem<br />

Oestricher Eiserberg (Gutshaus Rheingau der <strong>Wein</strong>güter Wegeler).<br />

Aber auch unterhalb der 100 Punkte wird deutlich, wie gut der Weißwein-Jahrgang 2023 trotz<br />

aller Wetterkapriolen geworden ist – und ganz besonders auch, wie einzigartig die Rotweine<br />

aus 2022 sind. Insgesamt 275 <strong>Wein</strong>e erzielten eine Bewertung von 95 Punkten oder mehr. König<br />

Riesling dominiert auf dieser Ehrentafel mit 146 Positionen, aber 69 dieser herausragenden<br />

Kelterungen, also fast genau ein Viertel, sind Spätburgunder, 16 weitere dieser Top-<strong>Wein</strong>e sind<br />

Chardonnays. Das zeigt, wie stark sich der deutsche <strong>Wein</strong>bau in der letzten Dekade verändert<br />

hat. <strong>Deutschland</strong> ist auf dem besten Weg, ebenso Burgunderland wie Rieslingland zu werden.<br />

Die Spätburgunder aus 2022 darf kein Liebhaber dieser Sorte verpassen – noch nie haben wir<br />

<strong>Wein</strong>e aus einem warmen Jahrgang verkostet, die so viel Frische mitbringen, und das in Verbindung<br />

mit reifen, dichten, »krokanten« Gerbstoffen. Diese <strong>Wein</strong>e imitieren Burgund nicht,<br />

sie schmecken nach Ahrtal, Baden, Pfalz, Württemberg, Rheingau und so weiter. Aber mit ihrer<br />

Struktur und ihrem Reifevermögen stellen sie sich gleichberechtigt neben die besten <strong>Wein</strong>e<br />

der Côte d’Or. Wir wünschen Ihnen viel Spaß und Gewinn beim Stöbern in den Verkostungsnotizen<br />

und beim Lesen der Begleittexte. Falls Sie in ein <strong>Wein</strong>baugebiet reisen, wird ihnen unser<br />

<strong>Wein</strong>guide im wahrsten Sinne des Wortes ein <strong>Guide</strong> sein, ein Tourenguide, der auch Tipps<br />

für kulinarische Erlebnisse nach der Verkostung bereithält. Belohnen Sie die Winzer und Gastronomen<br />

mit Ihrer Neugier – und <strong>Falstaff</strong> mit Ihrer Treue!<br />

Herzlichst Ihre<br />

WO L FGA N G M . R O SA M<br />

Herausgeber <strong>Falstaff</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

ULRICH SAUTTER<br />

Chefredakteur <strong>Falstaff</strong> <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong><br />

Fotos: © Stefan Gergely, Florian Bolk<br />

6 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


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8 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


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9


Der Verlauf der Mosel zwischen Bullay, Zell,<br />

Briedel, Pünderich und Reil<br />

10 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


INHALT<br />

WEIN<br />

GUIDE<br />

DEUTSCHLAND<br />

Foto: WSNA<br />

11


ÜBERBLICK<br />

SO LESEN SIE<br />

DIESEN GUIDE<br />

Der <strong>Falstaff</strong> <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong><br />

erfüllt mehrere Funktionen:<br />

Zuallererst gibt er mit seinen Bewertungen<br />

einen Überblick über die besten <strong>Wein</strong>e,<br />

die aus den aktuellen Preislisten der<br />

Winzer auf unserem Probentisch standen.<br />

Zum Zweiten finden Sie die fünf interessantesten<br />

<strong>Wein</strong>e jedes Betriebs beschrieben. Auf<br />

diese sensorischen Beschreibungen legt das<br />

<strong>Falstaff</strong>-Team großen Wert: Denn je nach<br />

Anlass und je nach kulinarischer Begleitung,<br />

kann auch ein mit soliden 89 Punkten bewerteter,<br />

ideal ausgereifter Basiswein besser<br />

schmecken als ein noch jugendlich-verschlossener<br />

94-Punkte-<strong>Wein</strong>. Um sich hier<br />

zurechtzufinden, empfiehlt es sich, die Probennotiz<br />

zu Rate zu ziehen. Und ebenso zur<br />

Beantwortung der Frage: Könnte dieser<br />

<strong>Wein</strong> mir persönlich schmecken? <strong>Wein</strong>e, für<br />

deren Notiz hier im gedruckten <strong>Guide</strong> kein<br />

Platz mehr war, finden Sie online auf<br />

www.falstaff.de, am einfachsten über die<br />

Volltext-Suchfunktion.<br />

Bei manchen <strong>Wein</strong>en haben wir hinter die<br />

Bewertung ein Plus geschrieben: zum Beispiel<br />

91+ Punkte. Das Pluszeichen weist darauf<br />

hin, dass der <strong>Wein</strong> entweder je nach Kontext<br />

(beispielsweise bei Tisch) oder in Zukunft<br />

durch seine Reifeentwicklung über sich hinauswachsen<br />

wird. Die »91+« bedeuten also<br />

durchaus etwas anderes als etwa »91,5«. Sie<br />

sagen aus: 91 Punkte entsprechen der nüchternen<br />

sachlichen Sicht einer analytischen<br />

Verkostung, aber das Genusspotenzial dieses<br />

<strong>Wein</strong>s ist deutlich größer.<br />

Weiterhin zeichnen wir jeweils einen <strong>Wein</strong><br />

pro Betrieb als »<strong>Falstaff</strong>-Tipp« aus. Sie erkennen<br />

diesen an der durchgezogenen goldenen<br />

Linie unter der <strong>Wein</strong>bezeichnung.<br />

Für diese <strong>Wein</strong>e sprechen wir eine besondere<br />

Empfehlung aus, weil sie entweder ein<br />

hervorragendes Preis-Genuss-Verhältnis<br />

besitzen oder es sich um eine Spezialität<br />

oder um eine Kuriosität des betreffenden<br />

<strong>Wein</strong>guts handelt.<br />

Auch die Leistungskraft und das Prestige<br />

der Betriebe insgesamt erfahren eine Bewertung<br />

durch das <strong>Falstaff</strong>-Team, und zwar auf<br />

einer Skala von eins bis fünf Sternen.<br />

Die Sterne haben folgende Bedeutung:<br />

Betrieb, der regelmäßig <strong>Wein</strong>e hervorbringt,<br />

die typisch für Sorte und Herkunftsregion<br />

sind<br />

Betrieb, der für verlässliche <strong>Wein</strong>qualität<br />

bekannt ist und die <strong>Wein</strong>e seiner Region auf<br />

hohem Niveau repräsentiert<br />

Betrieb, der für individuelle <strong>Wein</strong>e von<br />

kontinuierlich hervorragender Qualität<br />

bekannt ist und bundesweit sowie auch auf<br />

einzelnen Exportmärkten hohes Ansehen<br />

genießt<br />

Betrieb, der kontinuierlich für Spitzenleistungen<br />

bekannt ist und dessen stilistische<br />

Ausrichtung im In- und Ausland hohes<br />

Ansehen genießt<br />

Betrieb, der seit langer Zeit kontinuierlich<br />

für Spitzenleistungen bekannt ist und<br />

im In- und Ausland für seine stilistische<br />

Eigenständigkeit höchstes Ansehen genießt<br />

Wir hoffen, dass Ihnen unser <strong>Guide</strong> durch<br />

diese Angaben beim <strong>Wein</strong>einkauf hilft. Auch<br />

als Reisebegleiter leistet er durch die Vielzahl<br />

an Kontaktinformationen und Adressen<br />

gute Dienste. Zu guter Letzt ist er so angelegt,<br />

dass man ihn auch nach Jahren<br />

nochmal aus dem Regal nehmen und wie in<br />

einem Jahrbuch nachlesen kann, was im betreffenden<br />

Zeitraum in Bezug auf den deutschen<br />

<strong>Wein</strong> gerade aktuell war. Am meisten<br />

freuen würde es uns, wenn dann der Moment<br />

gekommen ist, um einen gereiften<br />

<strong>Wein</strong> im Glas mit jener Probennotiz zu vergleichen,<br />

die das <strong>Falstaff</strong>-Team Jahre zuvor<br />

geschrieben hat.<br />

12 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


SCHLESWIG-<br />

HOLSTEIN<br />

HAMBURG<br />

WEINBAU IN<br />

DEUTSCHLAND<br />

NIEDER-<br />

SACHSEN<br />

MECKLENBURG-<br />

VORPOMMERN<br />

Magdeburg<br />

BERLIN<br />

BRANDENBURG<br />

14<br />

13<br />

5<br />

1<br />

Düsseldorf<br />

Rhein<br />

6<br />

2<br />

7<br />

4<br />

RHEINLAND-<br />

PFALZ<br />

Mosel<br />

Saarbrücken<br />

SAARLAND<br />

Breisach<br />

NORDRHEIN-<br />

WESTFALEN<br />

Rhein<br />

10<br />

4<br />

8<br />

Wiesbaden<br />

Mainz<br />

2<br />

9<br />

HESSEN<br />

Neckar<br />

BADEN-<br />

WÜRTTEMBERG<br />

Bodensee<br />

2<br />

15<br />

Stuttgart<br />

15<br />

Unstrut<br />

3<br />

11<br />

THÜRINGEN<br />

Erfurt<br />

Saale<br />

Main<br />

SACHSEN-ANHALT<br />

BAYERN<br />

Donau<br />

München<br />

Freyburg<br />

Elbe<br />

Dresden<br />

12<br />

SACHSEN<br />

1 Ahr, Seite 42<br />

2 Baden, Seite 64<br />

3 Franken, Seite 152<br />

4 Mittelrhein, Seite 210<br />

5 Mosel, Seite 230<br />

6 Nahe, Seite 300<br />

7 Pfalz, Seite 328<br />

8 Rheingau, Seite 416<br />

9 Hessische Bergstraße, Seite 467<br />

10 Rheinhessen, Seite 470<br />

11 Saale-Unstrut, Seite 554<br />

12 Sachsen, Seite 570<br />

13 Brandenburg, Seite 573<br />

14 Mecklenburg-Vorpommern, Seite 573<br />

15 Württemberg, Seite 578<br />

13


ÜBERBLICK<br />

BEWERTUNGSÜBERSICHT<br />

UND VERZEICHNIS DER<br />

ABKÜRZUNGEN<br />

WEINSPEZIFISCH<br />

<br />

Schaumwein<br />

LEGENDE<br />

WEINGÜTER<br />

WEINBEWERTUNGEN<br />

100 Nicht zu übertreffen<br />

95–99 Absolute Weltklasse<br />

90–94 Ausgezeichneter <strong>Wein</strong>,<br />

unter den besten<br />

<strong>Wein</strong>en des Jahrgangs<br />

85–89 Gut bis sehr gut<br />

PREISKATEGORIEN<br />

€ Bis 9,99 Euro<br />

€€ 10 bis 19,99 Euro<br />

€€€ 20 bis 49,99 Euro<br />

€€€€ 50 Euro oder mehr<br />

ABKÜRZUNGEN<br />

EG Erstes Gewächs<br />

GG Großes Gewächs<br />

NK Naturkork<br />

KK Kunststoffstöpsel<br />

VK Kronkorken<br />

VL VinoLok (Glas)<br />

DV Drehverschluss<br />

DIAM Verschluss aus<br />

gepresstem<br />

Korkgranulat<br />

WEISSWEINSORTEN<br />

AU Auxerrois<br />

BC Bacchus<br />

BLM Blütenmuskateller<br />

CB Cabernet Blanc<br />

CB2 Chenin Blanc<br />

CBL Calardis Blanc<br />

CH Chardonnay<br />

GE Gutedel<br />

GM Gelber Muskateller<br />

GV Grüner Veltliner<br />

HX Huxelrebe<br />

JO Johanniter<br />

KR Kerner<br />

MB Manzoni Bianco<br />

MS Muscaris<br />

MT Müller-Thurgau / Rivaner<br />

PG Grauburgunder<br />

PH Phönix<br />

RR Riesling<br />

RV Roter Veltliner<br />

SB Sauvignon Blanc<br />

SC Sauvignac<br />

SG Sauvignon Gris<br />

SO Solaris<br />

STG Sauvitage<br />

SÄ Scheurebe<br />

TR Traminer / Gewürztraminer<br />

VI Viognier<br />

WB Weißburgunder / Pinot Blanc<br />

ROTWEINSORTEN<br />

AC Acolon<br />

BA Barbera<br />

BF Blaufränkisch<br />

BP Blauer Portugieser<br />

BZ Blauer Zweigelt<br />

CA Carménère<br />

CAC Cabernet Carol<br />

CC Cabernet Cortis<br />

CD Cabernet Dorsa<br />

CF Cabernet Franc<br />

CI Cabernet Mitos<br />

CO Domina<br />

CS Cabernet Sauvignon<br />

CT Cabertin<br />

CU Cabernet Cubin<br />

DA Dakapo<br />

DF Dornfelder<br />

DU<br />

FB<br />

GN<br />

LG<br />

LMB<br />

MA<br />

ME<br />

MON<br />

MTR<br />

MV<br />

NE<br />

PM<br />

PN<br />

PV<br />

RD<br />

RE<br />

SL<br />

SN<br />

SW<br />

SY<br />

TE<br />

TL<br />

ZW<br />

Dunkelfelder<br />

Frühburgunder<br />

Grenache<br />

Lagrein<br />

Lemberger<br />

Malbec<br />

Merlot<br />

Monarch<br />

Muskattrollinger<br />

Mourvèdre<br />

Nebbiolo<br />

Pinot Meunier<br />

Pinot Noir / Spätburgunder<br />

Petit Verdot<br />

Rondo<br />

Regent<br />

St. Laurent<br />

Sangiovese<br />

Schwarzriesling<br />

Syrah / Shiraz<br />

Tempranillo<br />

Trollinger<br />

Zweigelt<br />

LEGENDE<br />

GASTHÄUSER<br />

SYMBOLIK<br />

Garten / Terrasse<br />

Übernachtungsmöglichkeit<br />

Parkplätze vorhanden<br />

Kinderfreundlich<br />

Hunde nicht erwünscht<br />

Behindertengerecht<br />

Kreditkarte wird akzeptiert<br />

PREISKATEGORIEN<br />

Günstige Preiskategorie<br />

Mittlere Preiskategorie<br />

Gehobene Preiskategorie<br />

14 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


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Bezaubert mit außergewöhnlicher Filigranität:<br />

die federleichte Glasserie.<br />

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MIT HERZ & WEINVERSTAND<br />

Diese Mitglieder der <strong>Falstaff</strong>-Verkostungsjury degustierten und diskutierten –<br />

mit der richtigen Mischung aus Begeisterungsfähigkeit und kritischer Distanz.<br />

ULRICH SAUTTER<br />

<strong>Wein</strong>-Chefredakteur<br />

<strong>Falstaff</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

Ulrich Sautter wuchs am Bodensee auf und<br />

legte bereits im Alter von zehn Jahren seine<br />

erste <strong>Wein</strong>sammlung an. Während des Studiums<br />

begann er, über <strong>Wein</strong> zu schreiben, nach<br />

seiner Promotion war er als Redakteur und Autor<br />

tätig. Sautter ist Mitautor des <strong>Wein</strong>atlas<br />

<strong>Deutschland</strong> und Chefredakteur für <strong>Wein</strong> bei<br />

<strong>Falstaff</strong> <strong>Deutschland</strong>.<br />

RAINER SCHÄFER<br />

Freischaffender Autor, Chef vom Dienst<br />

<strong>Falstaff</strong> <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong><br />

Der renommierte deutsche <strong>Wein</strong>kenner Rainer<br />

Schäfer wuchs in Oberschwaben auf und lebt<br />

seit über 30 Jahren als Journalist in Hamburg.<br />

Er sammelte als Kind neben Fußball-Sammelbildern<br />

auch <strong>Wein</strong>etiketten, der erste <strong>Wein</strong>, der ihn<br />

in Bann zog, war ein Silvaner vom Kaiserstuhl.<br />

Schäfer schreibt über das, was er am meisten<br />

schätzt – Essen, Fußball und natürlich <strong>Wein</strong>.<br />

Fotos: © Shutterstock, Peter Niepagenkemper, Christine Krawall, CurtiusWineConsulting beigestellt<br />

16 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


VERKOSTUNGSTEAM<br />

CLAUDIA ALBRECHT<br />

Patronne und Sommelière, Lütjensee<br />

Claudia Albrechts Wirken fand an einigen<br />

namhaften Stätten in der Gastronomie statt,<br />

nachdem sie 2004 in München die Ausbildung<br />

zur IHK-Sommelière absolvierte. Seit 2009 leitet<br />

sie den über 100 Jahre alten Traditionsbetrieb<br />

ihrer Familie, die »Fischerklause« am Lütjensee<br />

in der Stormarnschen Schweiz unweit<br />

Hamburgs. Vom Busche- Verlag wurde Sie bereits<br />

mehrfach unter die 50 Topsommeliers<br />

<strong>Deutschland</strong>s gewählt.<br />

AXEL BODE<br />

Fotograf und Sommelier,<br />

Hamburg<br />

Der gelernte Fotograf Axel Bode hängte 2003<br />

seine Kamera an den Nagel und eröffnete in Hamburg<br />

(Ottensen) DAS KNUTH. Dem nicht genug,<br />

hob er 2013 mit seiner Frau Julia das <strong>Wein</strong>-Restaurant<br />

»Witwenball« aus der Taufe. Dieses<br />

gastro nomische Allrounderlebnis besticht im urbanen<br />

Ambiente durch allerfeinste Speisen und<br />

<strong>Wein</strong>e aus handwerklicher Produktion. Auch als<br />

Ort für <strong>Wein</strong>proben und Präsentationen hat sich<br />

die Location einen Namen gemacht.<br />

DOMINIQUE BLANCK<br />

Koch und <strong>Wein</strong>fachberater,<br />

Berlin<br />

Nach einer dreijährigen Kochlehre im Sterne-<br />

Restaurant »Au Crocodile« in Straßburg war<br />

der gebürtige Elsässer in verschiedenen bekannten<br />

Hotels und Restaurants im Elsass, Südfrankreich<br />

und in den französischen Alpen tätig.<br />

Nach seinem Umzug nach Berlin kochte er zunächst<br />

im »Châlet Suisse« im Grunewald und<br />

danach als Souschef im KaDeWe. Als geprüfter<br />

<strong>Wein</strong>fachberater der IHK übernahm Blanck anschließend<br />

den Cateringbereich im KaDeWe.<br />

FLORIAN BRUNNER<br />

Geschäftsführer der Gesellschaft für<br />

<strong>Wein</strong>bewertung, Berlin<br />

Florian Brunner studierte <strong>Wein</strong>betriebswirtschaft<br />

an der Hochschule Heilbronn und schrieb seine<br />

Diplomarbeit zum Thema »Internationale <strong>Wein</strong>wettbewerbe«<br />

in Zusammenarbeit mit dem internationalen<br />

Önologenverband OIV (Internationale<br />

Organisation für Rebe und <strong>Wein</strong>). Seit 2012 ist er<br />

Geschäftsführer der Berliner Gesellschaft für<br />

<strong>Wein</strong>bewertung.<br />

17


ELISABETH FÜNGERS<br />

Freischaffende Autorin und Kolumnistin,<br />

Inhaberin Restaurant Nil, Hamburg<br />

Elisabeth Füngers stammt aus einer Familie von<br />

Fisch- und Feinkosthändlern, Metzgern und<br />

Gastronomen. Selbst liegt ihr die Gastronomie<br />

im Blut, seit 30 Jahren ist sie Inhaberin und gute<br />

Seele des weinaffinen Hamburger Restaurants<br />

»Nil«. Die wenige Zeit, die Füngers nicht im Restaurant<br />

bei der Fürsorge für Gäste und Personal<br />

verbringt, nützt sie als Kochbuchautorin, Verkosterin<br />

und Kolumnistin.<br />

BONNIE REINWALD<br />

Sommelière, Journalistin und Dozentin,<br />

Kopenhagen<br />

Die Sommelière und Restaurantleiterin mit mehr<br />

als 20 Jahren Berufserfahrung unterrichtet zukünftige<br />

Sommeliers sowie WSET-3-Studierende<br />

an der Vinakademiet in Kopenhagen, schreibt regelmäßig<br />

für die dänische <strong>Wein</strong>zeitschrift DinVin-<br />

<strong>Guide</strong> und wirkt als Verkosterin bei zahlreichen<br />

internationalen <strong>Wein</strong>wettbewerben mit. Außerdem<br />

ist sie Vorstandsmitglied im dänischen Sommelierverband.<br />

Eine ihrer Spezialisierungen gilt<br />

dem deutschen <strong>Wein</strong>.<br />

JENNY RIED<br />

IHK-geprüfte Sommelière und <strong>Wein</strong>dozentin,<br />

Hamburg<br />

Die Quereinsteigerin mit Leidenschaft für <strong>Wein</strong><br />

und gutes Essen hat auf dem Weg zur IHK-geprüften<br />

Sommelière Praktika in der Sternegastronomie<br />

absolviert, und auch bei Winzern an<br />

der Mosel, in der Champagne und im Jura hat<br />

sie tatkräftig mit angepackt. Ried lebt mit ihrer<br />

Familie in Hamburg, wo sie auch <strong>Wein</strong>seminare<br />

in der »Villa Verde« abhält.<br />

Fotos: beigestellt, © Anna Stöcher, Florian Bolk, Klaus Knuffmann/Michael Kutej<br />

18 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


VERKOSTUNGSTEAM<br />

KATHARINA IGLESIAS<br />

Gastgeberin und Sommelière, wineBANK<br />

Hamburg<br />

Die gebürtige Kielerin entdeckte 2017 im Hotel<br />

»Deidesheimer Hof« ihre Leidenschaft für den<br />

<strong>Wein</strong>. Zu den Stationen der IHK-geprüften Sommelière<br />

zählen seither Dirk Luther, der »Kieler<br />

Kaufmann«, das Hapag-Lloyd-Schiff »Hanseatic«,<br />

sowie das »Kinfelts Kitchen & Wine«. Seit<br />

2023 steht sie der »wineBANK Hamburg« als<br />

Clubmanagerin und Sommelière vor.<br />

MATTHIAS NESKE<br />

Autor und Blogger, Betreiber des Blogs<br />

Chez Matze, Bamberg<br />

Als gebürtigem Harzer wurde Matthias Neske<br />

die <strong>Wein</strong>liebe nicht gerade in die Wiege gelegt.<br />

Als er jedoch seine Diplomarbeit in Südfrankreich<br />

schrieb, überall von <strong>Wein</strong>orten und <strong>Wein</strong>wesen<br />

umgeben, war es auch um ihn geschehen.<br />

Seit elf Jahren betreibt der promovierte<br />

Geograf seinen Blog »Chez Matze«. Dort betätigt<br />

er sich gern als Dénicheur, erkundet also<br />

Nischen, starke Charaktere und die wunderbare<br />

Vielfalt der <strong>Wein</strong>welt.<br />

ELENA SCHEER<br />

IHK-geprüfte Sommelière, Berlin<br />

Elena Scheer, geboren 1998, absolvierte Praktika<br />

im Noma in Kopenhagen und in der <strong>Falstaff</strong>-Redaktion,<br />

arbeitete in Restaurants wie<br />

Burg Schwarzenstein, Essigbrätlein, Sosein, Nobelhart<br />

& Schmutzig, Jaja sowie in der Freiheit<br />

Vinothek Ulm. Derzeit trifft man sie vor allem<br />

im Hörsaal eines Masterstudiums in klinischer<br />

Psychologie an – sowie im Restaurant Verōnika<br />

des Fotografiska Museum Berlin.<br />

PETER SCHEIB<br />

Prüfleiter der Gesellschaft für<br />

<strong>Wein</strong>bewertung, Berlin<br />

Der gebürtige Schwabe war 30 Jahre lang<br />

staatlicher <strong>Wein</strong>kontrolleur im Land Berlin und<br />

verfügt über einen immensen Erfahrungsschatz<br />

in allen Aspekten der <strong>Wein</strong>begutachtung. Seit<br />

dem Jahr 2017 ist er Prüfleiter bei der Berliner<br />

Gesellschaft für <strong>Wein</strong>bewertung, die unter anderem<br />

namhafte Akteure des deutschen <strong>Wein</strong>handels<br />

bei der Qualitätssicherung berät.<br />

19


VERKOSTUNGSTEAM<br />

CHRISTIANE SCHMITT<br />

Hotelfachfrau und IHK-geprüfte Sommelière,<br />

Hamburg<br />

Die gebürtige Rheinländerin machte neben ihrer<br />

Ausbildung als Hotelfachfrau und Sommelière<br />

Praktika auf <strong>Wein</strong>gütern in Neuseeland, Südafrika<br />

und Österreich. Nach Stationen in Hamburgs<br />

Hotel Louis C. Jacob und im Grand Elysée Hotel<br />

war sie fünf Jahre lang in der Hanse Lounge tätig,<br />

wechselte von dort in den Handel – und kehrte<br />

schließlich in die Gastronomie zurück: zuerst in<br />

Hamburgs Restaurant Klinker, dann ins Salt &<br />

Silver am Meer nach St. Peter-Ording.<br />

THOMAS SCHWITALLA<br />

Freischaffender Autor,<br />

Hamburg<br />

Thomas Schwitalla beschäftigt sich seit mehr<br />

als drei Jahrzehnten intensiv mit <strong>Wein</strong> und<br />

freut sich, immer wieder neue, großartige Weißund<br />

Rotweine zu entdecken. Der in Freiburg<br />

geborene Journalist hat für Tages- und Wochenzeitungen<br />

gearbeitet und verfügt auch über<br />

weitreichende Erfahrungen im Bereich Corporate<br />

Communications, er lebt mit seiner Familie<br />

in der Nähe von Hamburg.<br />

HEIKO-TORSTEN JÜRGEN TAUDIEN<br />

Autor und Dienstleiter im Bereich Sachwerte,<br />

Hamburg<br />

Heiko-Torsten Jürgen Taudien ist freischaffender<br />

Autor, Certified Sommelier, »WSET certified«,<br />

Dienstleister im Bereich Sachwerte und<br />

auf Frankreich, USA und <strong>Deutschland</strong> spezialisierter<br />

Verkoster. Derzeit arbeitet Heiko-Torsten<br />

Jürgen Taudien auch an einer Publikation<br />

zum Thema »<strong>Wein</strong> als Wert«. Der gebürtige<br />

Niedersachse pendelt seit 2007 zwischen Hamburg<br />

und London.<br />

Fotos: beigestellt<br />

20 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


<strong>Wein</strong>kellerbau – Gewölbebau – <strong>Wein</strong>regale<br />

<strong>Wein</strong>keller Innenausbau<br />

Posthotel Taube, Schruns<br />

Gewölbe- und <strong>Wein</strong>kellerbau<br />

privat<br />

<strong>Wein</strong>regal<br />

Bausatz-System<br />

Fasskeller <strong>Wein</strong>gut Ziereisen,<br />

Ziegelgewölbe in Elementbauweise<br />

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RHEINGAU REGIO-PORTRÄT<br />

ZWEI LEBHAFTE TAGE<br />

IN DER VILLA VIVA<br />

In Hamburgs Hotel Villa Viva fand eine zweitägige Verkostungsklausur für diesen<br />

<strong>Wein</strong>guide statt: Zwölf Verkosterinnen und Verkoster diskutierten die Kollektionen<br />

junger Winzer, nahmen die aktuellen <strong>Wein</strong>e einzelner Spitzenlagen unter die Lupe und<br />

bewerteten die edelsüßen Spitzenweine des jüngsten Jahrgangs.<br />

Das Mineralwasser Viva con Agua ist<br />

seit vielen Jahren bestens bekannt<br />

als ein Benefizprojekt, dessen Erlöse<br />

zum Brunnenbau in Regionen verwendet<br />

werden, in denen es an Wasser und an Geld<br />

fehlt. Recht neu hingegen ist, dass die Marke<br />

auch ein Hotel betreibt. Der unter anderem<br />

von prominenten Musikern finanzierte Neubau<br />

– den Betreibern ist wichtig zu betonen,<br />

dass keine Erlöse aus dem Mineralwasserverkauf<br />

und kein einziger Spendencent in das<br />

Hotel geflossen sind – nahm im Winter<br />

2023/24 seinen Betrieb auf. Obwohl die 19<br />

Investoren das Eigenkapital für den Bau und<br />

Betrieb eingebracht haben, halten sie nur ein<br />

Drittel der Stimmrechte, die restlichen Anteile<br />

liegen bei zwei gemeinnützigen Organisationen:<br />

der Viva-con-Agua-Stiftung und dem<br />

Viva con Agua de St. Pauli e. V. Die Gewinne<br />

des Hotels werden ebenso in den Brunnenbau<br />

fließen, wie es beim Mineralwasser der<br />

Fall ist, die Vision »Wasser für alle« steht im<br />

Mittelpunkt. Mit seiner zentralen Lage im<br />

Münzviertel unweit des Hauptbahnhofs, mit<br />

den hellen und freundlichen Interieurs und<br />

der legeren Atmosphäre richtet sich die Unterkunft<br />

vor allem an junge Berufstätige, an<br />

Städte- und Kulturreisende – an eine Klientel,<br />

die Stil und hohe Standards sucht und dafür<br />

einen fairen Preis bezahlen kann.<br />

<strong>Falstaff</strong> hatte Ende August zwei Tage lang in<br />

der Villa Viva Quartier bezogen. Den atemberaubend<br />

schönen Blick von der Dachterrasse<br />

über die Hamburger City und zur Elbphilharmonie<br />

konnten die zwölf Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer allerdings nur<br />

Fotos: © Villa Viva Hamburg, beigestellt<br />

22 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


VERKOSTUNGSKLAUSUR 2024<br />

RHEINGAU REGIO-PORTRÄT<br />

beim Begrüßungs-Apéro genießen. Dann<br />

ging es konzentriert ans Werk: Auf dem Plan<br />

standen zu Beginn die Kollektionen von<br />

neun jungen Winzerinnen und Winzern. Aus<br />

diesen neun von der Redaktion vorausgewählten<br />

Betrieben hieß es nun drei zu bestimmen,<br />

die für den Titel »Newcomer des<br />

Jahres« nominiert werden. Intensive Diskussionen<br />

in Kleingruppen und im Plenum folgten,<br />

das hohe Niveau der Betriebe machte<br />

den Jurorinnen und Juroren die Entscheidung<br />

nicht leicht. Die drei auserwählten<br />

Winzer und Betriebe werden in diesem <strong>Guide</strong><br />

ab Seite 32 porträtiert.<br />

Ein zweiter Verkostungsblock galt den Top-<br />

Rieslingen des Jahres, geordnet nach den<br />

Kategorien »vom Vulkangestein«, »vom<br />

Kalk« und »vom Schiefer«. Auch Top-Spätburgunder<br />

standen auf dem Probentisch – in<br />

den Kategorien »Kalk« und »Schiefer«.<br />

Vor dem abschließenden Verkostungsmarathon<br />

am zweiten Tag haben alle Beteiligten<br />

immer sehr viel Respekt: Es handelt sich um<br />

Villa Viva Hamburg<br />

die faszinierendste, aber auch um die forderndste<br />

Verkostung: diejenige der edelsüßen<br />

Spitzenweine, von Beerenauslesen und<br />

Trockenbeerenauslesen. Dieses Jahr war das<br />

Tasting ein wahres Feuerwerk. Ganz offen-<br />

Die Verkostungsjury (v. l. n. r.): Ulrich Sautter, Chefredakteur <strong>Wein</strong> <strong>Falstaff</strong> <strong>Deutschland</strong>; Bonnie Reinwald, Sommelière<br />

und Journalistin, Kopenhagen; Katharina Iglesias, wineBANK Hamburg; Rainer Schäfer, Journalist und CvD<br />

<strong>Falstaff</strong> <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong>, Hamburg; Jenny Ried, Sommelière und <strong>Falstaff</strong>-Verkosterin, Hamburg; Claudia<br />

Albrecht, Fischerklause Lütjensee; Heiko Taudien, Autor und Dienstleiter im Bereich Sachwerte, Hamburg; Florian<br />

Brunner, Geschäftsführer der Gesellschaft für <strong>Wein</strong>bewertung, Berlin; Peter Scheib, Prüfleiter der Gesellschaft für<br />

<strong>Wein</strong>bewertung, Berlin; Dominique Blanck, Koch und <strong>Wein</strong>fachberater, Berlin; Thomas Schwitalla, Journalist und<br />

<strong>Falstaff</strong>-Verkoster, Wohltorf. Nicht im Bild: Elisabeth Füngers, Restaurant Nil, Hamburg.<br />

23


VERKOSTUNGSKLAUSUR 2024<br />

RoofDrop Bar<br />

im Dachgeschoss der Villa Viva<br />

Verkostungsklausur<br />

im Tagungsraum Ocean<br />

bar gestattete es der Jahrgang 2023, Botrytisweine<br />

von hoher Konzentration und von<br />

großer Frische zu erzeugen. Komplex und<br />

balanciert – <strong>Wein</strong>e für Jahrzehnte der Reife.<br />

Am Ende standen dreimal 100 Punkte in der<br />

Verkostungsdatenbank, zweimal 99, dreimal<br />

98+ und zweimal 98. Eine solch hohe<br />

Zahl von Top-Bewertungen hat es in der Geschichte<br />

der <strong>Falstaff</strong> <strong>Wein</strong>guides noch nie<br />

gegeben. Die Verkostungsjury ging fröhlich<br />

auseinander – aber nicht, ohne sich nochmals<br />

mit einem eleganten Lunch von Küchenchef<br />

Yannick Rogge gestärkt zu haben.<br />

Wir danken unserem<br />

Glassponsor<br />

Riedel Glas.<br />

»Die Villa Viva ist mehr als<br />

ein Gasthaus in Hamburg.<br />

Vielmehr ist es eine Plattform<br />

für Partizipation und freudvolles<br />

soziales Engagement.«<br />

VILLA VIVA HAMBURG<br />

Ein Haus, das Brunnen baut<br />

Schultzweg 4, 20097 Hamburg<br />

T: +49 40 537 990 10<br />

zirkus@villaviva-hamburg.de<br />

www.villaviva-hamburg.de<br />

Fotos: beigestellt, © Villa Viva Hamburg<br />

24 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


Der<br />

Genuss<br />

reiner<br />

Natur<br />

aus den Tiefen<br />

des Biosphärenreservats<br />

Ausgewogen mineralisiert<br />

und natriumarm<br />

Besonders leicht, weich und<br />

harmonisch im Geschmack<br />

Der ideale Begleiter für<br />

unverfälschten <strong>Wein</strong>genuss<br />

www.rhoensprudel.de/wasser-wein


KOLLEKTION<br />

DES<br />

JAHRES<br />

»Der Lemberger liegt uns sehr am Herzen –<br />

auch nachzuweisen, dass diese <strong>Wein</strong>e exzellent reifen können.<br />

Darum bringen wir jetzt das Ruthe GG aus dem Jahrgang 2016<br />

auf den Markt – aus dem Reifekeller.«<br />

PHILIPP ERBGRAF ZU NEIPPERG<br />

Burg Neipperg mit Monopol<br />

VDP.Große Lage Schlossberg<br />

26 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


NEWCOMER 2023<br />

Stefanie und Fabian Lassak betreiben auf<br />

nur drei Hektar Rebfläche seit 2016 ein<br />

kleines, feines Manufaktur-<strong>Wein</strong>gut<br />

»DAS, WAS WIR SCHON GUT KÖNNEN,<br />

KONTINUIERLICH VERBESSERN«<br />

Philipp Graf Neipperg hat vor fünf Jahren die schwierige Aufgabe übernommen, die<br />

Leitung eines <strong>Wein</strong>guts zu übernehmen, das bereits für herausragend gute <strong>Wein</strong>e<br />

bekannt war. Würde sich das überhaupt noch steigern lassen?<br />

Die neuen <strong>Wein</strong>e zeigen: Die Antwort lautet ja.<br />

TEXT ULRICH SAUTTER<br />

Fotos: beigestellt, © <strong>Wein</strong>gut Graf Neipperg<br />

Eine Kollektion des Jahres kann<br />

sich durch die unterschiedlichsten<br />

Eigenschaften für diesen Titel qualifizieren:<br />

Sie kann einen aktuell in<br />

den Verkauf gekommenen Jahrgang in seiner<br />

feinsten Erscheinungsform zeigen, sie<br />

kann das Leistungsvermögen eines <strong>Wein</strong>guts<br />

am beeindruckendsten Punkt einer Aufwärtsdynamik<br />

dokumentieren, sie kann<br />

durch die Klarheit ihrer Idee und eine außergewöhnliche<br />

stilistische Geschlossenheit<br />

glänzen. Oder sie kann all diese Eigenschaften<br />

mitbringen – ganz besonders ausgeprägt<br />

aber ein weiteres, ein viertes Charakteristikum.<br />

Eines, das sich vielleicht am besten mit<br />

einem Vergleich aus der Welt der Leichtathletik<br />

illustrieren lässt. Dort gibt es 100-Meter-Läufer<br />

mit spritzigem Sprintvermögen,<br />

1500-Meter-Läufer von atemberaubender<br />

Ausdauer, Stabhochspringer mit konzentriertem<br />

Koordinationsvermögen, Kugelstoßer<br />

mit kolossaler Kraft – und es gibt Zehnkämpfer,<br />

die in der Lage sind, in den unterschiedlichsten<br />

Disziplinen Außergewöhnliches<br />

zu leisten.<br />

VIELSEITIGKEIT<br />

Die aktuelle Kollektion des <strong>Wein</strong>guts Graf<br />

Neipperg verfügt über genau diese Zehnkampf-Tugenden:<br />

Sie weist kulinarische<br />

Weißburgunder ebenso auf wie kernige und<br />

charakterstarke Rieslinge, sie dekliniert den<br />

archaisch-würzigen Muskateller in trocken<br />

und fruchtsüß, zeigt hoch verdichtete und<br />

gleichermaßen elegante Spätburgunder in einer<br />

jugendlichen Frühform. Und sie unter-<br />

27


»Württemberg ist gerade in<br />

einem so großen Umbruch –<br />

da möchte ich mit dabei sein.«<br />

PHILIPP ERBGRAF ZU NEIPPERG<br />

WEINGUT GRAF NEIPPERG, SCHWAIGERN<br />

streicht mit einem 2016er Neipperger Ortswein<br />

»Spätburgunder aus dem Reifekeller«,<br />

wie berechtigt die Hoffnungen sind, die man<br />

sich für die Entwicklung dieser jungen <strong>Wein</strong>e<br />

machen kann. Last, but not least zelebriert<br />

das <strong>Wein</strong>gut, wie eh und je, die würzig-fruchtige<br />

Delikatesse des Lembergers.<br />

DER IDEALE JAHRGANGSTYP<br />

So viel zur Vielseitigkeit der aktuellen Kollektion.<br />

Wie bereits oben erwähnt, gibt es<br />

bei einer Kollektion des Jahres immer auch<br />

ein Moment der Aktualität: Wie hat das<br />

<strong>Wein</strong>gut den aktuellen Jahrgang gemeistert?<br />

Der aktuelle Jahrgang, das ist bei den<br />

Rotweinen aus dem Neipperger Schlossberg<br />

2022: ein warmes, trockenes Jahr.<br />

Und wie schmecken die <strong>Wein</strong>e? Frisch und<br />

saftig. Bei den beiden Roten der für ihre<br />

Spätstarter-Eigenschaften bekannten<br />

Schwaigerner Ruthe ist 2021 der aktuelle<br />

Jahrgang. Ein feuchtes Jahr mit kompliziertem<br />

Herbst. Und wie schmecken die<br />

<strong>Wein</strong>e? Stoffig und dicht.<br />

AUFWÄRTSDYNAMIK<br />

Und da kommen wir zu jenem Aspekt, der<br />

oben als »der beeindruckendste Punkt einer<br />

Aufwärtsdynamik« beschrieben wurde.<br />

Die <strong>Wein</strong>e des gräflichen <strong>Wein</strong>guts<br />

Michel Städter,<br />

Leiter <strong>Wein</strong>bau<br />

Der <strong>Wein</strong>gutskeller<br />

im Schloss in Schwaigern<br />

Fotos: beigestellt, © <strong>Wein</strong>gut Graf Neipperg<br />

28 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


KOLLEKTION DES JAHRES <strong>2025</strong><br />

Burg Neipperg, die Stammburg der Grafen<br />

von Neipperg aus dem 12. Jahrhundert<br />

standen schon immer für Eleganz und Reifevermögen,<br />

und doch scheint gerade der<br />

2021er Spätburgunder aus der Ruthe ein<br />

neues Kapitel aufzuschlagen. Der <strong>Wein</strong> hat<br />

die Neippergsche Finesse, aber zugleich einen<br />

burgundischen Extraktreichtum und<br />

eine Tiefe, die man gerade in so einem<br />

Jahrgang nicht einmal von einem Fünf-<br />

Sterne-<strong>Wein</strong>gut erwarten würde.<br />

Auch der »Kapellenkeller Fumé Blanc«<br />

zeigt etwas von dieser Aufwärtsdynamik,<br />

Vom Erbgrafenpaar<br />

Paula und Philipp kreiert:<br />

P.+P. Rot , P.+P. Weiß<br />

die mit einer Stilstik einhergeht, die etwas<br />

Jugendliches ausstrahlt – und trotzdem gediegen<br />

bleibt. Philipp Graf Neipperg, geboren<br />

1978, verweist auf die wohltuende Mischung<br />

von älteren und jüngeren im Team:<br />

»Mein Vater und unser Kellermeister Bernd<br />

Supp sind die alten Hasen, dann komme<br />

schon ich, alle anderen sind jünger. Württemberg<br />

ist gerade in einem so großen Umbruch,<br />

da möchte ich mit unserem <strong>Wein</strong>gut<br />

mit dabei sein.«<br />

Die Kapellenkeller-Serie, von Philipp Graf<br />

Neipperg 2021 initiiert, umfasst neben dem<br />

Sauvignon »Fumé« Blanc auch einen kulinarisch<br />

gedachten, gehaltvollen und 15<br />

Monate im gebrauchten Barrique ausgebauten<br />

Non-Vintage-Rosé – und sogar einen<br />

»Blanc de Macération«, also einen mit<br />

Schalenkontakt erzeugten Weißwein: »Unsere<br />

zweite Kellermeisterin hat bei Birgit<br />

Braunstein gearbeitet, daher wollten wir<br />

etwas in Richtung Naturwein machen, aber<br />

auf zivilisierte Weise.«<br />

STILISTISCHE GESCHLOSSENHEIT<br />

Die vielleicht beeindruckendste Eigenschaft<br />

der neuen Neipperg-<strong>Wein</strong>e ist aber,<br />

dass sie das Bekannte weiterführen und<br />

das Neue scheinbar mühelos integrieren.<br />

»Wir wollen das, was wir schon lange ma-<br />

29


KOLLEKTION DES JAHRES 2024<br />

KOLLEKTION DES JAHRES <strong>2025</strong><br />

Kellermeister Bernd Supp<br />

und Karl-Eugen Graf von Neipperg<br />

chen und gut können, kontinuierlich verbessern<br />

und gleichzeitig schauen, wo man<br />

sich hinentwickeln kann«, umreißt<br />

Philipp Graf Neipperg die Idee, mit der er<br />

2019 ins <strong>Wein</strong>gut kam, um nach und nach<br />

die Nachfolge seines Vaters anzutreten.<br />

Im Zeichen der ideellen Kohärenz zum<br />

Markenkern der Neippergschen <strong>Wein</strong>e<br />

fing er auch gleich im ersten Jahr an, größere<br />

Mengen – die Rede ist von einem<br />

Viertel der Menge bei gewissen Abfüllungen<br />

– an 2016er Rotweinen zur Seite<br />

zu legen. Seither wächst der »Reifekeller«<br />

mit jedem Jahrgang. Inzwischen<br />

kommen die ersten der eingelagerten<br />

Flaschen wieder auf den Markt: Der<br />

Spätburgunder Ortswein und das Lemberger<br />

GG aus 2016 sind – zumal angesichts<br />

des sehr bescheidenen Preisaufschlags<br />

– ein Geschenk an all diejenigen,<br />

die die Komplexität reifer <strong>Wein</strong>e lieben,<br />

oder neugierig sind, sie kennenzulernen.<br />

»Gerade der Lemberger liegt uns sehr am<br />

Herzen – und auch nachzuweisen, dass<br />

diese <strong>Wein</strong>e exzellent reifen können. Wenn<br />

wir es nicht tun, wer dann?« – fragt das<br />

Mitglied jener Familie, die diese Sorte im<br />

18. Jahrhundert nach Württemberg gebracht<br />

haben soll. In den 250 oder 300<br />

Jahren, die seither vergangen sind, wird<br />

das gräfliche <strong>Wein</strong>gut gewiss so manchen<br />

guten Jahrgang im Keller gehabt haben.<br />

Was ließe sich Besseres sagen, als dass sich<br />

die aktuellen <strong>Wein</strong>e mit größtem Selbstbewusstsein<br />

in diese Reihe stellen können?<br />

Die verkosteten <strong>Wein</strong>e und weitere Infos<br />

über dieses <strong>Wein</strong>gut finden Sie auf Seite 624.<br />

<strong>Wein</strong>gut Graf Neipperg<br />

VDP.Erste Lage Schlossberg<br />

in Klingenberg am Neckar<br />

FULL OF JOY–GUTSWEINE<br />

Christopher Fulls <strong>Wein</strong>e<br />

im Rohrschachtestdesign<br />

Fotos: beigestellt, <strong>Wein</strong>gut Graf Neipperg<br />

30 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


Kalte Getränke<br />

auf Knopfdruck.<br />

rierwerk.de/beezer


Oliver Schell in den durch die Flut 2021<br />

zerstörten <strong>Wein</strong>gärten der Lage Dernauer Goldkaul –<br />

das letzte Fass ist als Flutedition erhältlich<br />

NEWCOMER <strong>2025</strong><br />

DIE KRAFT<br />

DER NEUEN<br />

GENERATION<br />

<strong>Deutschland</strong>s Winzernachwuchs ist gut ausgebildet und oft bereits<br />

erstaunlich erfahren. Hier stellen wir jene drei Betriebe vor, die dieses<br />

Jahr für den Titel »Newcomer des Jahres« nominiert sind.<br />

TEXTE RAINER SCHÄFER


NEWCOMER 2024<br />

AN DIE GRENZEN GEHEN<br />

Der ehrgeizige Simon Sommerhalter hat viel vor: Er will mit<br />

seinen Landweinen das Profil des Markgräflerlandes mitprägen.<br />

Chardonnay, Pinot Noir und Gutedel spielen dabei wichtige Rollen.<br />

Fotos: © <strong>Wein</strong>gut 0. Schell, <strong>Wein</strong>gut Sommerhalter<br />

O<br />

b in der Schule, dem Studium in<br />

Geisenheim, das er mit Bravour<br />

und der Note 1,3 abschloss, Simon<br />

Sommerhalter strebt immer nach dem Besten:<br />

»Ich war schon immer sehr ehrgeizig«,<br />

sagt der junge Winzer aus Schliengen im<br />

Markgräflerland. »Ich kann auch den Rebberg<br />

nicht verlassen, wenn die Trauben<br />

nicht perfekt sind.« Musterschüler und<br />

Streber könnte mancher denken, aber nur,<br />

bis er seine <strong>Wein</strong>e verkostet hat. Die sind<br />

ambitioniert, zeigen aber auch, dass der<br />

28-Jährige über viel Feingefühl und Empathie<br />

verfügt. Und dass er heute mehr der<br />

Praxis als der Theorie vertraut. Aber der<br />

Reihe nach.<br />

Seine Winzerlehre absolvierte Simon Sommerhalter<br />

bei Josef Walz in Heitersheim, wo<br />

er viel im Außenbetrieb arbeitete, in Schloss<br />

Ortenberg dagegen, seiner zweiten Station,<br />

»mehr im Keller«. Nachdem er 2019 das<br />

Studium beendet hatte, ging es ins Willamette<br />

Valley nach Oregon zum <strong>Wein</strong>gut Archery<br />

Summit, bei dem ein »halbes Jahr<br />

Praktikum mehr gebracht hat als drei Jahre<br />

Geisenheim«. Von <strong>Wein</strong>macher Ian Burch,<br />

der einige Jahre in Burgund verbrachte,<br />

habe er viel über das Wesen von Pinot Noir<br />

Weißburgunder trocken<br />

aus dem Markgräferland<br />

33


NEWCOMER <strong>2025</strong><br />

und Chardonnay gelernt. In Oregon kam<br />

ihm auch die Idee für seine drei <strong>Wein</strong>linien<br />

»Ursprung«, »Aufstieg« und »Spitze«. Die<br />

stehen auch sinnbildlich für die Steigung am<br />

»Hochblauen« im Südschwarzwald, »unserem<br />

Hausberg« – die Hügellandschaft ist<br />

auch auf den Etiketten abgebildet.<br />

Bevor er 2020 den Keller im elterlichen<br />

<strong>Wein</strong>gut übernahm, hospitierte Sommerhalter<br />

noch sechs Wochen im <strong>Wein</strong>gut Ziereisen<br />

in Efringen-Kirchen, wo er »einiges<br />

mitgenommen« und auch den Gedanken<br />

des badischen Landweins verinnerlicht<br />

habe. Der rebellische Hanspeter Ziereisen,<br />

der sich gegen die eng gefassten Regeln der<br />

amtlichen Qualitätsweinprüfung stellt,<br />

überzeugte ihn auch davon, dass ein Keller<br />

nicht so »clean« sein müsse wie angenommen.<br />

Als er dort einmal gründlich den Boden<br />

schrubbte, beobachtete ihn Hanspeter<br />

Ziereisen dabei und sagte: »Simon, mach’s<br />

Licht aus, dann sieht es auch sauber aus.«<br />

In dieser Zeit habe er »alles, was ich in der<br />

Schule gelernt habe, noch mal überdacht«.<br />

Das eine war Theorie, jetzt ging es um die<br />

Praxis. In den legendären Runden im Hof<br />

der Ziereisens wurde auch Sommerhalter<br />

mit charaktervollen <strong>Wein</strong>en aus aller Welt<br />

in Geschmack und Gefühl geschult wie vor<br />

ihm Dutzende andere Talente.<br />

Zu Hause in Schliengen lässt ihm Vater<br />

Friedrich »alle Freiheiten«. Obwohl Simon<br />

Sommerhalter die »<strong>Wein</strong>e ziemlich verändert<br />

hat, verlief das ohne Generationskonflikt«.<br />

Waren sie vorher »eher klassisch«, arbeitet<br />

der junge Kellermeister »naturnah und<br />

mit Low Intervention«. Spontangärung,<br />

Ausbau im Holz und ein Hefelager, das bis<br />

zu 24 Monate dauern kann, sind Elemente<br />

dieser <strong>Wein</strong>bereitung, bei der »Zeit eine große<br />

Rolle spielt. Ich darf nicht ungeduldig<br />

sein, wenn der <strong>Wein</strong> auf der Hefe liegt. Er<br />

macht, was er machen möchte.« Als Landwein-Winzer<br />

habe er viel mehr Freiheit im<br />

Keller, »ich kann <strong>Wein</strong>e mit natürlicher Trübung<br />

und leichter Reduktion auf die Flasche<br />

bringen, die sonst als fehlerhaft gelten«.<br />

Viereinhalb Hektar bewirtschaftet die Winzerfamilie,<br />

von denen Spätburgunder und<br />

Gutedel mit je 30 Prozent den größten Anteil<br />

einnehmen. Es sei ihm ein großes Anliegen,<br />

den Gutedel »voranzubringen, ich bin<br />

ein großer Fan der Rebsorte«. Simon Sommerhalter<br />

baut drei unterschiedliche Gut-<br />

Simon Sommerthaler (li.) mit seiner Familie.<br />

Fotos: © <strong>Wein</strong>gut Sommerhalter<br />

34 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


»Alles, was ich in der<br />

Schule gelernt habe, habe<br />

ich noch mal überdacht.«<br />

SIMON SOMMERHALTER<br />

WEINGUT SOMMERHALTER, MAUCHEN<br />

edel- und Chasselas-Typen aus, mit seinem<br />

Chasselas »Heaven« will er zeigen, »was<br />

für ein enormes Potenzial in der Rebsorte<br />

steckt, Gutedel kann auch sehr gut reifen«.<br />

Aber Sommerhalter, der seit dem 1. Juli<br />

2024 das <strong>Wein</strong>gut unter seinem Namen<br />

führt, geht auch im <strong>Wein</strong>berg die Zukunft<br />

an: Im Mauchener Sonnenstück hat er in einer<br />

warmen Südlage Syrah angepflanzt.<br />

Simon Sommerhalter arbeitet im <strong>Wein</strong>gut<br />

eng mit seiner Zwillingsschwester Paulina<br />

zusammen, die in Geisenheim internationale<br />

<strong>Wein</strong>wirtschaft studiert hat und sich im<br />

<strong>Wein</strong>gut vor allem um das Organisatorische<br />

kümmert. 2020 kelterten sie auch einen gemeinsamen<br />

<strong>Wein</strong>, den Spätburgunder<br />

»Twin Edition«, Fortsetzung folgt. Sommerhalters<br />

Spitzenweine aus den besten<br />

Einzellagen sollen auch die vier Elemente<br />

verkörpern: Der Chasselas »Heaven« steht<br />

für das Element Luft, da er vom höchstgelegenen<br />

<strong>Wein</strong>berg stammt und immer gute<br />

Säurewerte aufweist. Der Pinot Blanc<br />

»Stonebux« verweist auf das Element Erde,<br />

die Reben wachsen auf steinigem, kalkreichem<br />

Löss-Lehm, der Langlebigkeit und<br />

Eleganz verleiht. Der Chardonnay »Spring«<br />

erinnert an das Element Wasser, da der skelettreiche<br />

Kalkmergelboden durch eine<br />

Quelle mit Mineralien versorgt wird. Der<br />

Pinot Noir »Firestone« schließlich deutet<br />

auf das Element Feuer, da die Reben dafür<br />

auf dunklem Ton mit einem hohen Feuersteinanteil<br />

wachsen. Mit diesen <strong>Wein</strong>en<br />

wolle er einen »Wow-Effekt erzielen«, sie<br />

unterstreichen auch Sommerhalters hohe<br />

Ansprüche. Seinen Ehrgeiz lebt der fußballbegeisterte<br />

Winzer, der am SC Freiburg<br />

»sehr viel Freude hat«, auch im Sport beim<br />

Triathlon aus. Er müsse »immer an seine<br />

Grenzen gehen«, sagt Simon Sommerhalter,<br />

er kann einfach nicht anders.<br />

Die verkosteten <strong>Wein</strong>e und weitere Infos<br />

über dieses <strong>Wein</strong>gut finden Sie auf Seite 139.<br />

35


NEWCOMER 2024<br />

Christopher Full<br />

KATASTROPHE MIT HAPPY END<br />

Christin Robrecht und Oliver Schell hat die Flut an der Ahr als Winzerpaar noch näher<br />

zusammengebracht. Gemeinsam setzen sie im <strong>Wein</strong>gut O. Schell in Rech Akzente mit<br />

Spätburgunder und Souvignier Gris.<br />

M<br />

anchmal kann aus einer Katastrophe<br />

auch etwas Unerwartetes<br />

entstehen wie bei Oliver Schell<br />

und Christin Robrecht: Die Flutwelle, die<br />

im Juli 2021 das Ahrtal zerstörte, habe sie<br />

als Winzerpaar noch näher zusammengebracht.<br />

»Wir haben rund um die Uhr gearbeitet.<br />

Komplett bei null wieder anfangen<br />

zu müssen, schafft auch Platz für kreative<br />

Energie. Wir haben begonnen, unsere Visionen<br />

umzusetzen«, sagt die 27-Jährige. Der<br />

ganze Betrieb wurde »in Mitleidenschaft<br />

gezogen, das Flaschenlager in Dernau mit<br />

viereinhalb Meter hohen Regalen richtig<br />

durchgespült«, erzählt der 34-jährige Winzer.<br />

Im <strong>Wein</strong>gut in Rech wurde die Vinothek<br />

zerstört, das Wasser stand im Keller bis zur<br />

Decke – in einer Zeit, in der die Familie das<br />

100-jährige Gründungsjubiläum des <strong>Wein</strong>guts<br />

feiern wollte. »Aber wir konnten aus<br />

der Katastrophe etwas Gutes ziehen«, sagt<br />

Oliver Schell, der sich nach den ganzen Turbulenzen<br />

ganz besonders über die Nominierung<br />

als »Newcomer des Jahres« freut.<br />

Das <strong>Wein</strong>gut, das 1921 vom Urgroßvater<br />

gegründet wurde, wird von den beiden nun<br />

in vierter Generation geführt. Schell übernahm<br />

den Betrieb 2018, Christin Robrecht<br />

kam ein Jahr zuvor als Aushilfe nach Rech,<br />

seit 2021 übernimmt sie »immer mehr Verantwortung«.<br />

Noch arbeitet die gelernte Erziehungswissenschaftlerin<br />

an einer Schule,<br />

will sich aber bald ganz auf den <strong>Wein</strong> einlassen.<br />

»Christin ist aus dem <strong>Wein</strong>gut gar<br />

nicht mehr wegzudenken«, sagt ihr Verlobter,<br />

der ebenfalls über Umwege zur Winzerei<br />

kam. Oliver Schell studierte Betriebswirtschaftslehre<br />

FULL OF JOY–GUTSWEINE<br />

in Koblenz, »aber ich ließ das<br />

Studium Christopher irgendwann Fulls <strong>Wein</strong>e schleifen, ich wollte<br />

lieber im <strong>Wein</strong> Rohrschachtestdesign<br />

machen«. Bei Paul Schumacher<br />

Fotos: © <strong>Wein</strong>gut 0. Schell<br />

36 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


NEWCOMER <strong>2025</strong><br />

»Ich will beim Pinot keine<br />

pechschwarzen Trauben<br />

wie vom Cabernet.«<br />

OLIVER SCHELL<br />

WEINGUT O. SCHELL, RECH<br />

in Dernau ging er in die Lehre, legte danach<br />

die Prüfung zum <strong>Wein</strong>bauwirtschafter ab,<br />

sein Vater Otger steht ihm mit seiner Erfahrung<br />

zur Seite.<br />

Derzeit stehen 7,5 Hektar Rebfläche in Ertrag,<br />

bis zur Flut befand sich das <strong>Wein</strong>gut<br />

in Umstellung zum biologischen <strong>Wein</strong>bau,<br />

aber Geräte und Maschinen wurden zerstört,<br />

»wir müssen erst wieder richtig auf<br />

die Beine kommen, dann wollen wir biologisch<br />

arbeiten«, kündigt Oliver Schell an.<br />

Spätburgunder, »die klassische Rebsorte<br />

aus dem Ahrtal«, will das Paar in »verschiedenen<br />

Richtungen ausbauen und interpretieren«,<br />

vom Rosé über leichten,<br />

fruchtigen Rotwein bis zum »Top-Lagen-<br />

Burgunder«. Oliver Schell schätzt eine Stilistik,<br />

die »das Kühle von Schiefer und<br />

Ahrtal zeigt. Ich bevorzuge Spätburgunder,<br />

wie man ihn von früher kennt, ich will<br />

beim Pinot keine pechschwarzen Trauben<br />

wie vom Cabernet.«<br />

Der Winzer hat erkannt, dass der Dernauer<br />

Burggarten mit seinem Schieferboden, eine<br />

»total unterschätzte Lage«, beste Voraussetzungen<br />

für sein Vorhaben mitbringt. Da<br />

wärme die Sonne den <strong>Wein</strong>berg nicht den<br />

ganzen Tag, »sie kommt erst gegen zehn<br />

oder elf Uhr«. Im Burggarten wurde gerade<br />

zum ersten Mal Frühburgunder gepflanzt,<br />

dort stehen auch seit 2021 15 Ahr Souvignier<br />

Gris, ein »Herzensprojekt« von Chris-<br />

Roland und Simon Hornstein bei der Lese<br />

<strong>Wein</strong>präsentation am <strong>Wein</strong>gut O.Schell<br />

Li.: *Nur 723 Flaschen* Weißburgunder,<br />

Sekt Extra Brut<br />

37


NEWCOMER <strong>2025</strong><br />

tin Robrecht, die sich selbst als »sehr perfektionistisch«<br />

beschreibt. Ihr opulenter und<br />

tiefgründiger »I can’t believe it’s a Piwi« mit<br />

selbst gestaltetem Etikett in Pop-Art-Ästhetik<br />

ist der erste von drei <strong>Wein</strong>en mit Künstleretiketten,<br />

die sie verantwortet – neben dem<br />

Sekt »Sparkling Night«, angelehnt an Vincent<br />

van Goghs Werk »Sternennacht«, und<br />

einem Cabernet Sauvignon mit einem Motiv<br />

von Claude Monet, der im kommenden Jahr<br />

zum ersten Mal gekeltert werden soll.<br />

Nach dem <strong>Wein</strong> ist es die Kunst, die »uns<br />

total verbindet«, erzählt Oliver Schell. Ihn<br />

fasziniert es, wenn Pop-Art-Künstler wie<br />

Roy Lichtenstein »mit wenigen Strichen<br />

etwas entstehen lassen und mit wenig viel<br />

ausdrücken können«. In den gemeinsamen<br />

Urlauben gehören Besuche in Museen zum<br />

Tagesprogramm, wie in Rom, wo sie eine<br />

Van-Gogh-Wanderausstellung besuchten.<br />

Im letzten Urlaub in der Provence verbrachten<br />

sie einen Tag in der Abtei Saint-<br />

Paul-de-Mausole in Saint-Rémy-de-Provence,<br />

wo der niederländische Künstler<br />

über ein Jahr lang wohnte.<br />

Im <strong>Wein</strong>gut ergänzen sich die beiden inzwischen<br />

»perfekt, wir denken ähnlich,<br />

können Sachen ausdiskutieren und finden<br />

unterm Strich immer einen Konsens«, sagt<br />

Oliver Schell. »Gleichzeitig ist Christin<br />

mein größter Kritiker, sie ist so ehrlich wie<br />

niemand sonst. Das ist für mich sehr wichtig,<br />

andernfalls kommt man nicht voran.«<br />

Das Winzerpaar hat noch einiges gemeinsam<br />

vor, auch die bislang wohl wichtigste<br />

Etappe in ihrem Leben ist schon geplant:<br />

<strong>2025</strong> soll in der Champagne geheiratet<br />

werden.<br />

Die verkosteten <strong>Wein</strong>e und weitere Infos<br />

über dieses <strong>Wein</strong>gut finden Sie auf Seite 61.<br />

<strong>Wein</strong>-Fest der Winzer vom Bodensee<br />

Christin Robrecht und Oliver Schell<br />

im Fasskeller des <strong>Wein</strong>guts<br />

Fotos: © <strong>Wein</strong>gut 0. Schell<br />

38 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


NEWCOMER 2024<br />

DIE GOLDENE GENERATION<br />

Am bayerischen Bodensee ist eine lebendige <strong>Wein</strong>szene entstanden,<br />

er gilt als einer der Hotspots schlechthin. Einer der Hauptdarsteller ist<br />

Jonas Kurek in Nonnenhorn.<br />

Fotos: © <strong>Wein</strong>gut Kurek<br />

Der Schwerpunkt hat sich verlagert<br />

in der Familie Kurek, auch wenn<br />

es nach wie vor um Früchte geht:<br />

Für Markus Kurek sind Äpfel immer noch<br />

die große Leidenschaft, für seinen Sohn Jonas<br />

sind es die <strong>Wein</strong>trauben. Über zwei Generationen<br />

lebte die Familie in Nonnenhorn<br />

vom Obstanbau, »man konnte damit<br />

gutes Geld verdienen«, weiß Jonas Kurek,<br />

»die Reben hat man nur nebenbei gemacht«.<br />

Als sein Vater vor 30 Jahren der<br />

Liebe halber aus Baden an den bayerischen<br />

Bodensee zog, standen dort im ganzen Gebiet<br />

25 Hektar Rebfläche in Ertrag, inzwischen<br />

sind es 100, der Obstbau geht weiter<br />

zurück. Jonas Kurek ist der erste in der Familie,<br />

der die Trauben aus den eigenen<br />

<strong>Wein</strong>bergen nicht mehr verkauft. Im Februar<br />

2019 beendete er das Studium in Geisenheim,<br />

»dann haben wir zu Hause gesagt,<br />

wir ziehen es als Familie durch«. Inzwischen<br />

sind die knapp sieben Hektar<br />

»vollständig bei uns«. 2019 war auch der<br />

erste Jahrgang, den Jonas Kurek verantwortete,<br />

es war gleichzeitig der Start für<br />

eine vielversprechende Winzerkarriere.<br />

Der Paradigmenwechsel am bayerischen Bodensee<br />

hat sich vollzogen, wie man nicht nur<br />

Muskateller<br />

Nonnenhorner Seehalde<br />

39


»Bei uns sind die Trauben<br />

früh aromatisch reif, wir<br />

haben weniger Alkohol.«<br />

JONAS KUREK<br />

WEINGUT KUREK, NONNENHORN<br />

bei den Kureks beobachten kann. Es sind<br />

Winzer wie Simon Hornstein und Benjamin<br />

Lanz in Nonnenhorn oder das <strong>Wein</strong>gut<br />

Schmidt am Bodensee in Wasserburg, die das<br />

Anbaugebiet nach vorne bringen; eine kleine<br />

Enklave mit einem Dutzend <strong>Wein</strong>güter, die<br />

kurioserweise zum Anbaugebiet Württemberg<br />

zählt. Wohl nirgendwo ist in den letzten<br />

Jahren so viel passiert wie hier. »Wir sind definitiv<br />

die goldene Generation«, sagt der<br />

30-jährige Kurek, der realistisch genug ist,<br />

um die Gründe dafür einschätzen zu können:<br />

Am See war es zu kühl, um <strong>Wein</strong>e der gehobeneren<br />

Güte zu erzeugen, der Klimawandel<br />

spielt der jungen <strong>Wein</strong>szene in die Karten.<br />

»Wir hatten lange nicht die perfekten Bedingungen«,<br />

erklärt Kurek, »jetzt kann es woanders<br />

zu warm und zu trocken sein, aber<br />

wir ernten perfekte Trauben. Jetzt sind viel<br />

spannendere <strong>Wein</strong>e möglich.« Während sein<br />

Vater noch für »knackige Seeweine« vom<br />

Müller-Thurgau stand, sind es vor allem<br />

Burgundersorten und Chardonnay, die sich<br />

am Seeufer mit Blick auf die oft schneebedeckten<br />

Berge wohlfühlen.<br />

Es kommt nicht überraschend, dass nach Simon<br />

Hornstein, der 2023 zum <strong>Falstaff</strong>-Newcomer<br />

gewählt wurde, nun Jonas Kurek zu<br />

den Anwärtern zählt. »Wir haben viel mehr<br />

Freiheit und dürfen machen«, erklärt der<br />

Die von Jonas und Simon Kurek<br />

View from the<br />

geführte<br />

Tüllinger<br />

<strong>Wein</strong>bar<br />

Berg<br />

im <strong>Wein</strong>gut Kurek<br />

Fotos: © <strong>Wein</strong>gut Kurek<br />

40 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


NEWCOMER <strong>2025</strong><br />

<strong>Wein</strong>gut und Vinothek Kurek<br />

Nonnenhorner, »bei uns gab es keinen Keller,<br />

mein Vater redet da nicht drein.« Den Horizont<br />

weiten und »viel lernen« konnte Kurek<br />

bei zwei »supertollen Betrieben«, beim <strong>Wein</strong>gut<br />

Huber in Malterdingen und bei Paul und<br />

Sebastian Fürst in Bürgstadt. Seine zweijährige<br />

Ausbildung absolvierte er in Malterdingen.<br />

Als Bernhard Huber im Juni 2014 verstarb,<br />

»habe ich auch noch im dritten Herbst geholfen«.<br />

Die zwölf Wochen Praktikum während<br />

des Studiums verbrachte er schließlich in<br />

Bürgstadt. Nach den beiden Stationen kannte<br />

er die »grundsätzliche Arbeit mit Maische<br />

und wie man Fässer bearbeitet. Sie haben<br />

mich auch weinbaulich geprägt, ich wusste<br />

danach, dass die Traube nicht aussehen muss<br />

wie ein liegendes Ei.« Trotz der enormen Ansprüche,<br />

die beide <strong>Wein</strong>güter pflegen, erlebte<br />

er auch gravierende Unterschiede: Während<br />

es bei Huber hektisch im Keller wurde, wenn<br />

sich während der Spontangärung Fehltöne<br />

bildeten, nahm Sebastian Fürst dieselben gelassen<br />

hin: »Für ihn gehörten sie in einem gewissen<br />

Stadium dazu, er wusste, dass sie sich<br />

wieder verflüchtigen.«<br />

Die Vorliebe für Chardonnay und Pinot Noir,<br />

die Jonas Kurek »am liebsten trinkt«, wurde<br />

auf den Lehrstationen durch regelmäßiges Verkosten<br />

fundamental untermauert. Auch wenn<br />

er Riesling schätze, »diese Vorliebe wird man<br />

nicht mehr los«. Um »Fine Wine« erzeugen zu<br />

können, hat er das Gelernte auf die Gegebenheiten<br />

am See übertragen, <strong>Wein</strong>berge mit leichten<br />

Böden und Cool-Climate-Verhältnissen:<br />

»Bei uns sind die Trauben früher aromatisch<br />

reif, wir haben weniger Alkohol, von Haus aus<br />

eine höhere Säure und etwas grünlicheren<br />

Gerbstoff«, deshalb setze er auf Ganztraubenpressung,<br />

Spontangärung, ein ausgedehntes<br />

Hefelager und eine längere Fassreife. Trinkfluss<br />

sei ihm wichtig, auch bei den Lagenweinen,<br />

»das ist unser Stil, und der ist gefragt«.<br />

Mit seinem jüngeren Bruder Simon betreibt er<br />

auch die <strong>Wein</strong>bar im <strong>Wein</strong>gut, mit »fast 1000<br />

Fremdweinen, von Baden bis Burgund. So etwas<br />

gab es bei uns noch nicht.« Jonas Kurek,<br />

nach eigener Einschätzung ein »entspannter<br />

Typ, der nicht aufgeregt durch die Gegend rennen<br />

muss«, verbrachte seine Freizeit gerne<br />

beim Fußball, Schwimmen, Boxen und Schafkopf-Spielen.<br />

»Jetzt will ich beim <strong>Wein</strong> das<br />

Maximum rausholen und noch besser werden«,<br />

sagt er, »es macht gerade sehr viel Spaß<br />

am See, aber noch kennen uns viel zu wenige.«<br />

Die verkosteten <strong>Wein</strong>e und weitere Infos<br />

über dieses <strong>Wein</strong>gut finden Sie auf Seite 616.<br />

41


Blick vom Silberberg auf Walporzheim<br />

und Bad Neuenahr-Ahrweiler


AHR<br />

BESTECHENDE ELEGANZ<br />

Foto: © WSNA


REGIO-PORTRÄT AHR<br />

Pfarrwingert und Hardtberg über Dernau<br />

PHÖNIX AUS DER ASCHE<br />

Die Rotweininsel südlich von Bonn hatte einen eindrucksvollen Aufstieg hinter sich.<br />

In einer Nacht im Juli 2021 schien das alles von den Fluten des Hochwassers<br />

begraben zu werden. Heute blickt die Ahr wieder nach vorn –<br />

und die <strong>Wein</strong>e schmecken, als sei nie etwas gewesen.<br />

TEXT STEFAN PEGATZKY<br />

Unter den 13 deutschen <strong>Wein</strong>baugebieten<br />

galt die Ahr lange Zeit als so<br />

etwas wie das Schmuckkästchen<br />

der heimischen <strong>Wein</strong>kultur. Klein, fein –<br />

und seit gut zehn Jahren mit einigen Spätburgunder-Juwelen<br />

im Portfolio, die auch<br />

international zu den besten Pinot Noirs<br />

überhaupt gezählt werden. Dann kam die<br />

Flutkatastrophe des 14. Juli 2021, und zusätzlich<br />

zu Toten, Verletzten und Traumatisierten<br />

sowie erheblichen Zerstörungen<br />

versetzte sie auch dem <strong>Wein</strong>bau entlang<br />

des Tals einen schweren Schlag. Wie Hubert<br />

Pauly, der Präsident des <strong>Wein</strong>bauverbands<br />

Ahr, zum dritten Jahrestag des<br />

schrecklichen Ereignisses bilanzierte, waren<br />

von den 65 Haupterwerbsbetrieben<br />

der Region nicht weniger als 60 betroffen.<br />

Gut zehn Prozent der Anbaufläche war<br />

zerstört worden. Der Sachschaden für die<br />

Winzer betrug gut 200 Millionen Euro.<br />

Mit enormer Energie begannen fast alle<br />

Betriebe sofort mit dem Wiederaufbau, sei<br />

es an Ort und Stelle oder an einem flutsicheren<br />

Alternativ-Standort.<br />

Doch das Fortführen des Betriebs und die<br />

Sicherung der Produktion ist für die Winzer<br />

nur das eine. Das andere ist das Fortbestehen<br />

der Kultur- und Genusslandschaft<br />

im Ahrtal, die sich in den letzten Jahrzehnten<br />

mit und um den <strong>Wein</strong>bau herum zwischen<br />

Sinzig und Altenahr entfaltet hat.<br />

Und die zeigt nach wie vor ein Bild mit<br />

Fehlstellen. Auch wenn – ein Lichtblick<br />

immerhin − das Steigenberger Hotel Bad<br />

Neuenahr im Frühjahr 2024 wiedereröff-<br />

Fotos: beigestellt, © <strong>Wein</strong>gut Paul Schumacher, <strong>Wein</strong>gut Deutzerhof<br />

44 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


REGIO-PORTRÄT AHR<br />

net hat, bleiben die Übernachtungskapazitäten<br />

an der Ahr noch immer unter dem<br />

Niveau der Zeit vor der Flut. Auch die Restaurants<br />

haben noch nicht alle wieder geöffnet<br />

– was auch mit dem allgemeinen<br />

Mitarbeitermangel zu tun hat. Immerhin<br />

leuchten nach wie vor durch das Restaurant<br />

Brogsitter (*) und durch Steinheuers<br />

Alte Post (**) Michelin-Sterne über dem<br />

Ahrtal. Auch einige <strong>Wein</strong>güter und Genossenschaften<br />

machen kulinarische, stets<br />

weinfreundliche, Angebote. Bei der Genossenschaft<br />

Dagernova in Dernau etwa blieb<br />

das Restaurant von der Flut verschont. Lukas<br />

Sermann in Altenahr hat gleich in der<br />

ersten Phase des Wiederaufbaus ein Restaurant<br />

(»Thüres«) im Stil einer mondänen<br />

<strong>Wein</strong>bar gebaut. Paul Schumacher ist mit<br />

seinem Gutsausschank auf ein Wiesengrundstück<br />

oberhalb des Marienthaler<br />

Trotzenbergs gezogen und wird dort rechtzeitig<br />

zum Start der Sommersaison <strong>2025</strong><br />

sogar ein neues Gebäude errichtet haben.<br />

Ein weiterer Pluspunkt ist, dass die weintouristisch<br />

so wichtige Bahnstrecke zwischen<br />

Ahrbrück und Walporzheim im<br />

kommenden Jahr wieder durchgängig befahrbar<br />

sein soll.<br />

Dörte und Meike Näkel<br />

<strong>Wein</strong>gut Meyer-Näkel, Dernau<br />

Doch Straßenbauprojekte, Kanalarbeiten<br />

und der Fernwärmeausbau werden noch<br />

einige Jahre dafür sorgen, dass es im Tal<br />

der Ahr »ziemlich wild aussieht«, wie es<br />

der Winzer und Vorsitzende des VDP-Regionalverbandes,<br />

Marc Adeneuer, formuliert.<br />

Er warnt zugleich, einfach zur Tagesordnung<br />

zurückzukehren. Mit Blick auf<br />

Südtirol und die Niederlande wünscht er<br />

sich, dass die Region zeitgemäße Formen<br />

Jan Riske<br />

<strong>Wein</strong>gut Erwin Riske, Dernau<br />

45


REGIO-PORTRÄT AHR<br />

WEINBAUGEBIET AHR<br />

Anbaufläche ca. 540 Hektar<br />

Aufteilung 40 Einzellagen<br />

Wichtigste Rebsorten<br />

Spätburgunder, Frühburgunder<br />

Verbände<br />

Ahrwein e. V., Hauptstraße 80<br />

53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler<br />

www.ahrwein.de<br />

Rhein<br />

8<br />

9<br />

10<br />

1<br />

4<br />

2 Dernau<br />

Altenahr<br />

Mayschoß<br />

Marienthal<br />

Ahrweiler<br />

Walporzheim<br />

5, 6, 7<br />

Bad Neuenahr<br />

Heimersheim<br />

Ahr<br />

Sinzing<br />

3<br />

Rech<br />

<strong>Wein</strong>bau<br />

Stg.: Steigung<br />

Hm.: Höhenmeter<br />

PRIVILEGIERTE WEINLAGEN<br />

1 Altenahr Eck<br />

8 ha, 150–260 Hm., 40–60 % Stg., Grauwacke,<br />

Schieferverwitterungsgestein<br />

2 Mayschoß Mönchberg<br />

45 ha, 200–220 Hm., Grauwacke mit kleinem<br />

Lehmanteil<br />

3 Rech Herrenberg<br />

17 ha, 130–260 Hm., 25–60 % Stg., Grauwacke,<br />

Lehm<br />

4 Dernau Pfarrwingert<br />

10 ha, 125–220 Hm., 15–60 % Stg., Schiefer, Grauwacke,<br />

Lehm<br />

5 Walporzheim Kräuterberg<br />

5 ha, 110–180 Hm., 15–60 %, Stg., Grauwacken,<br />

sandiger Lehm, Verwitterungsschiefer<br />

6 Walporzheim Gärkammer<br />

0,68 ha, 110–180 Hm., 15–60 % Stg., Grauwacke,<br />

sandiger Lehm, Schiefer<br />

7 Walporzheim Alte Lay<br />

9 ha, 110–250 Hm., 10–75 % Stg., verwitterter Schiefer,<br />

lehmiger Grauwacke, sandiger Lehm<br />

8 Ahrweiler Rosenthal<br />

50 ha, 110–180 Hm., 0–45 % Stg., Grauwacke,<br />

Lehm, Löss, Lösslehm<br />

9 Bad Neuenahr Kirchtürmchen<br />

9 ha, 120–160 Hm., 10–40 % Stg., Grauwacke, Lehm,<br />

Löss, Lösslehm, Schiefer<br />

10 Heimersheim Landskrone<br />

15 ha, 80–170 Hm., 15–60 % Stg., Basalt, Schiefer,<br />

lehmiger Ton<br />

46 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


REGIO-PORTRÄT AHR<br />

Steigenberger Hotel<br />

Bad Neuenahr<br />

Brogsitters Gasthaus<br />

Sanct Peter<br />

Fotos: beigestellt, © <strong>Wein</strong>gut Jean Stodden / Peter Bender, Steigenberger Hotel,<br />

von <strong>Wein</strong>festen und Events entwickelt,<br />

um beim Werben um Gäste nicht »den<br />

Anschluss zu verlieren«.<br />

Ansonsten hoffen viele Winzer an der Ahr,<br />

dass sich der Blick von außen nicht mehr<br />

auf die Flut und ihre Folgen, sondern endlich<br />

wieder auf den <strong>Wein</strong> richtet. Nachdem<br />

es beim 2020er noch um das Drama<br />

verlorener oder geretteter Fässer und<br />

beim 2021er um die prekäre Keltersituation<br />

und die Solidarität der Helfer ging,<br />

gibt der großartige Jahrgang 2022 dazu<br />

endlich wieder Gelegenheit. Einen »winzerfreundlichen<br />

Jahrgang« nennt ihn Alexander<br />

Stodden vom <strong>Wein</strong>gut Jean Stodden,<br />

für den Kollegen Marc Adeneuer ist<br />

er gar ein »Geschenk«. »Die sonnig-heißen<br />

Tage«, berichtet Stodden, »haben uns<br />

eine leichte Lese beschert. Die Trauben<br />

waren durchweg gesund und die <strong>Wein</strong>e<br />

bestechen durch ihre Eleganz. Ein bisschen<br />

wie 2018, sehr früh zugänglich und<br />

bestechend durch einen voluminösen Körper.«<br />

Vor Trockenstress, mit dem der<br />

Spätburgunder in anderen Regionen im<br />

heißen Jahrgang 2022 nicht selten zu<br />

kämpfen hatte, bewahrten die Reben<br />

leichte Niederschläge im Frühsommer.<br />

Für die Frischereserven an der Ahr waren<br />

aber vor allem alte, tief wurzelnde Spätburgunder-Anlagen<br />

verantwortlich − wie<br />

die des <strong>Wein</strong>guts J.J. Adeneuer in der<br />

Gärkammer, dieses Jahr einer der Favoriten<br />

bei den <strong>Falstaff</strong>-Verkostungen. Mit<br />

einem leichten Schmunzeln berichtet<br />

Marc Adeneuer, dass das einzige Problem<br />

des Jahrgangs darin gelegen habe, für<br />

Alexander Stodden<br />

<strong>Wein</strong>gut Jean Stodden, Rech<br />

47


REGIO-PORTRÄT AHR<br />

REGIO-PORTRÄT AHR<br />

Marc Adeneuer<br />

<strong>Wein</strong>gut J.J. Adeneuer<br />

Bad Neuenahr-Ahrweiler<br />

aber überwiegend noch im Fass liegt,<br />

bringt dann wieder ein Stück weit Normalität.<br />

In den Worten von Alexander Stodden<br />

»ein etwas kühleres Jahr« mit einer<br />

»filigranen Säure und weichem Tannin«.<br />

Nicht zuletzt der höhere Schädlingsdruck<br />

erforderte eine verstärkte Traubenselektion,<br />

sei es direkt am Stock oder auf dem<br />

Sortierband. Freuen dürfen sich Winzer<br />

wie Konsumenten gleichermaßen über die<br />

Ernteerträge, die – nach dem mengenmäßigen<br />

Einbruch 2020/21 − in beiden Jahren<br />

über dem Zehnjahresdurchschnitt liegen.<br />

Neben den spektakulären Qualitäten<br />

der 2022er ist das gleich die zweite gute<br />

Nachricht von der Ahr.<br />

ausreichend Trockeneis während der bei<br />

tropischen Temperaturen stattfindenden<br />

Kaltmazeration zu sorgen. Das Resultat:<br />

Noch nie wurden in der absoluten Spitze,<br />

aber auch in der Ebene gleich darunter,<br />

an der Ahr so viele herausragende <strong>Wein</strong>e<br />

produziert wie 2022. Zumindest für den<br />

<strong>Wein</strong> also gilt: Die Region hat 2021 hinter<br />

sich gelassen.<br />

Der Jahrgang 2023, der vielfach als Weißwein<br />

bereits gefüllt wurde, als Rotwein<br />

Stefan Pegatzky, freischaffender Autor, Betreiber<br />

der Website sur-la-pointe.com. Der gebürtige<br />

Frankfurter und heutige Berliner entwickelte früh<br />

ein Interesse für Fine Wine. Seit 2014 schreibt er<br />

hauptberuflich als Journalist zu den Themen<br />

<strong>Wein</strong> und Genuss, seit 2022 auch über weinwirtschaftliche<br />

Themen. Sein 2021 erschienenes<br />

Buch »Champagner. Die 100 wichtigsten Maisons,<br />

Winzer und Kooperativen« wurde im selben Jahr<br />

als <strong>Wein</strong>buch des Jahres mit dem Deutschen<br />

Kochbuchpreis in Gold ausgezeichnet.<br />

Julia Bertram und Benedikt Baltes<br />

<strong>Wein</strong>gut Bertram-Baltes, Dernau<br />

Fotos: beigestellt, © <strong>Wein</strong>gut Bertram-Baltes <strong>Wein</strong>gut J.J. Adeneuer<br />

48 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


AHR WEINGÜTER<br />

<br />

WEINGUT<br />

J.J. ADENEUER<br />

Max-Planck-Straße 8, 53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler<br />

T: +49 2641 34473, adeneuer.de<br />

Kontakt: Marc Adeneuer<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–12 Uhr und 13.30–18 Uhr,<br />

Sa 10–15 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 93.300 (10 % weiß, 85 % rot,<br />

5 % Schaumwein)/12,5 ha<br />

Marc, Tim und Frank Adeneuer haben<br />

es in 2022 geschafft, die Reife, die<br />

der warme Jahrgang ermöglichte,<br />

mit einer stupenden Frische zu kombinieren<br />

und mit geschliffener mineralischer Spannung.<br />

Der Spätburgunder aus der Lage Gärkammer,<br />

bekanntlich eine Enklave im Kräuterberg,<br />

die mit dem alten Kastenholz-Klon<br />

bepflanzt ist, setzt sich mit beeindruckender<br />

Komplexität an die Spitze der Kollektion, die<br />

auch unterhalb der Lagenweine im preislich<br />

moderaten Bereich höchst attraktive Angebote<br />

macht. Diese Pinots sind ein MUST für alle<br />

Liebhaber des Ahr-Spätburgunders!<br />

97 2022 Walporzheim Gärkammer<br />

Pinot Noir GG<br />

Frisch und immens nuancenreich im Duft: Mandel und<br />

Kirschkern, Malve, feine Kräuternoten, Minze, Salbeibonbon,<br />

Himbeerblüte. Im Mund hat der <strong>Wein</strong> viel Saft, eine kräftige<br />

Menge an mürbem, phenolisch makellos reifem Gerbstoff,<br />

der Extrakt mündet in eindringliche taktile Mineralität. Sehr<br />

lang. Und groß! 13 Vol.-%, NK, €€€€<br />

95 2019 Walporzheim Kräuterberg<br />

Pinot Noir GG<br />

Dunkle Beeren, Amarenakirsche, etwas Wacholder, intensiv<br />

kräuterwürzig. Im Mund hat der <strong>Wein</strong> eine schöne Weite,<br />

feinkörnigen, beginnend mürb gewordenen Gerbstoff, Säure<br />

und Saft geben dem <strong>Wein</strong> im Abgang Eleganz, die typische<br />

Mineralität der Lage gibt Spannung. 12,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />

94+ 2022 Ahrweiler Rosenthal Pinot Noir GG<br />

Der Duft zeigt Frischfruchtigkeit und Schieferwürze in<br />

schönster Harmonie: Hagebutte, Himbeere, Herzkirsche,<br />

dann schwarzen Pfeffer, florale Töne. Der Gaumen beginnt<br />

saftig, entfaltet dann einen reifen Gerbstoff in mittelhoher<br />

Menge, reife Säure und viel Geschmeidigkeit sorgen für einen<br />

charmanten Abklang. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

93+ 2021 »J.J. Adeneuer N°1« Spätburgunder<br />

trocken<br />

Rote Johannisbeere, Preiselbeere, leicht florale Noten, dezenter<br />

Holzeinsatz. Im Mund ist der Gaumen weich grundiert,<br />

ein körniges, leicht trockenes, aber reifes Tannin sorgt<br />

für Struktur, eine gut integrierte Säure und taktile Mineralität<br />

verstärken den Eindruck der Eleganz. Tolle Balance!<br />

13 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2022 »J.J. Adeneuer N°2« Spätburgunder<br />

trocken<br />

Mandel und Waldhimbeere, Wacholder, kräuterwürzige Noten.<br />

Minze. Viel Pinot. Der Gaumen besitzt eine schöne Eleganz,<br />

feines, aber auch griffiges Tannin, Saftigkeit, reife Säure.<br />

Eine ganz entspannte, natürlich wirkende Harmonie.<br />

13 Vol.-%, DV, €€<br />

90+ 2022 »J.J. Adeneuer« Spätburgunder<br />

trocken<br />

Ein Duft von Süßkirsche und Hagebuttentee steigt aus dem<br />

Glas mit leichter Kräuterwürze. Am Gaumen hat der <strong>Wein</strong> einige<br />

Körperkraft, gut integrierten Alkohol bei eher verhaltener<br />

Säure und dichten Gerbstoff auf geschmeidigem Fond.<br />

Braucht Essen! 13 Vol.-%, DV, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein falstaff -Tipp<br />

49


WEINGUT<br />

BERTRAM-BALTES<br />

Hardtbergstr. 5, 53507 Dernau<br />

T: +49 2643 1216, bertram-baltes.de<br />

Kontakt: Julia und Benedikt Baltes<br />

Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />

Hektar: 7 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Julia Baltes ist voller Leidenschaft, wenn<br />

sie erklärt, wie sie und ihr Ehemann Benedikt<br />

die Steillagen im Ahrtal kultivieren:<br />

nach den Prinzipien der Permakultur<br />

und des regenerativen <strong>Wein</strong>baus. Dabei<br />

nimmt das Paar manches Risiko auf sich: Bei<br />

Spätburgundern mit nur 11,5 Volumenprozent<br />

Alkohol bewegt sich die Extraktion der<br />

Gerbstoffe zwangsläufig auf einem schmalen<br />

Grat, doch zugleich wirkt die mineralische<br />

Essenz der Lagen kunstvoll herausgemeisselt.<br />

Es sind <strong>Wein</strong>e, die Diskussionen, aber<br />

auch Gänsehaut auslösen können, handwerklich<br />

gearbeitet mit weitem Reifefenster.<br />

97 2022 Walporzheim Kräuterberg<br />

Spätburgunder trocken<br />

Sehr reduktiv, gerbige Beeren, Preiselbeere, florale Töne.<br />

Süßholz, Schokolade. Der Gaumen hat viel Saft, einen kernigen,<br />

leicht grün angelegten Bau, hohe Dichte, mineralische<br />

Noten, weit im Hintergrund auch der lagentypische<br />

Schmelz. Kühne Struktur. Hefiger Abklang.<br />

11,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />

95 2022 Marienthal Trotzenberg<br />

Spätburgunder trocken<br />

Kultivierte Reduktionsnote, Hefe, Feuerstein und kühler<br />

Rauch. Kirsche, Waldhimbeere, grüne Mandel. Zeigt am Gaumen<br />

viel Substanz, gebündelt im Extrakt, geschmeidige Textur,<br />

tragende, unbeirrte Säure, die Mineralik spielt Kompass,<br />

auf lange Reife angelegt. 11,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />

94 2022 Dernau Pfarrwingert Spätburgunder<br />

trocken<br />

Das reduktive Programm wird fortgeführt, Hefe, kühler<br />

Rauch, Feuerstein, Hagebutte, Schlehe, rote Kirsche. Stringent<br />

am Gaumen mit Sauerkirsche, der dicht verwobene Extrakt<br />

wird von steiniger Mineralik unterlegt, die Gerbstoffe<br />

sind al dente, bereit zur Reifung. 11,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

93+ 2022 Dernau Hardtberg Spätburgunder<br />

trocken<br />

Nach der dunklen Reduktionswolke zeigen sich Himbeere,<br />

rote Kirsche, Schlehe und Aroniabeere. Straff gezogene<br />

Struktur mit eng anliegendem, feinporigem Extrakt, mineralisches<br />

Timbre, energische Säure, feinkörniger Gerbstoff mit<br />

Reserven, schlank inszenierte Substanz. 11,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2022 Dernau Spätburgunder trocken<br />

Im Duft gewohnt reduktiv, dunkelhefig, rauchig, knackige<br />

rote Kirsche, beerig, Sanddorn, Granatapfel. Am Gaumen<br />

haarscharf definiert, feste, schlanke Struktur, lineare Energie<br />

mit straffer Säure, Sauerkirsche, bissfeste Zwetschge,<br />

auf den Punkt extrahiertes Tannin. 11,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

91+ 2022 »Handwerk« Spätburgunder trocken<br />

Mit der typischen Reduktionsnote des Hauses, rote Kirsche,<br />

Kirschkern, Himbeere, Granatapfel. Straffer, alkoholreduzierter<br />

Bau, mit weicher, feinporiger Textur, präzise Säure,<br />

trocken, ungekünstelt, griffiges, saftiges Taninn, mit viel Gefühl<br />

und Verstand gekeltert. 11 Vol.-%, DV, €€<br />

50 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

BROGSITTER<br />

Max-Planck-Straße 1, 53501 Grafschaft<br />

T: +49 2225 918111, brogsitter.de<br />

AHR WEINGÜTER<br />

Kontakt: Hans-Joachim Brogsitter<br />

Ab-Hof-Verkauf: Vinothek Mo bis Fr 8–20 Uhr,<br />

Sa 9–20 Uhr, So 13–19 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 190.000 (10 % weiß, 80 % rot,<br />

5 % Rosé, 5 % Schaumwein)/33 ha<br />

Hans-Joachim Brogsitters <strong>Wein</strong>gut ist<br />

Teil eines stolzen Ensembles, zu dem<br />

auch das Hotel Villa Sanct Peter, das<br />

Landhotel Sanct Peter und das Gasthaus<br />

Sanct Peter nebst dem Sternerestaurant<br />

Brogsitter gehören, alle in Walporzheim. Mit<br />

den Lagen-Spätburgundern kratzt das hoch<br />

über dem Ahrtal in Grafschaft angesiedelte<br />

<strong>Wein</strong>gut am vierten Stern. Der mineralische,<br />

feinfruchtige Frühburgunder ist unser Tipp:<br />

sehr viel <strong>Wein</strong> fürs Geld. Die Weißweine sind<br />

von merklicher Süße beeinflusst, am stimmigsten<br />

fanden wir das im feinherben Riesling<br />

aus dem Ahrweiler Klosterberg.<br />

91 2023 Walporzheim Klosterberg Riesling<br />

feinherb<br />

Der schieferwürzig eingefärbte Duft ist von intensiven<br />

Fruchtaromen begleitet: Ananas und <strong>Wein</strong>bergpfirsich,<br />

Grapefruit, Mango, Himbeere und auch Melisse. Im Mund hat<br />

der <strong>Wein</strong> eine seidige Textur, eine getragene Anlage, die Süße-Säure-Balance<br />

ist gelungen, der <strong>Wein</strong> endet frisch und<br />

clean. Wo ist das Gefügelcurry? 11,5 Vol.-%, DV, €<br />

94+ 2022 »Hommage Großes Gewächs«<br />

Walporzheim Kräuterberg<br />

Spätburgunder trocken<br />

Tannenharz, Preiselbeere, Walderdbeere, Salbei, schwarzer<br />

Pfeffer. Auch purer Schiefer. Der Gaumen setzt weich und<br />

geradezu ölig an, man sieht die Steilterrassen vor dem geistigen<br />

Auge, dann übernehmen ein poliertes Tannin und intensive<br />

taktile Mineralität. 13,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

93+ 2022 »Hommage Großes Gewächs«<br />

Walporzheim Alte Lay Spätburgunder<br />

trocken<br />

Der Duft lässt Aromen anklingen von Nuss-Nougat-Creme,<br />

Bitterkräutern und Hagebuttentee. Eleganz und Dichte sind<br />

hier kein Widerspruch: Der makellos reife Gerbstoff ist saftig<br />

unterlegt und schafft gemeinsam mit Säure und taktiler Mineralität<br />

einen vibrierenden Eindruck. Länge und Potenzial.<br />

14 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

92 2022 »Hommage Großes Gewächs«<br />

Ahrweiler Silberberg Spätburgunder tr.<br />

Kräuterwürze, Salbeibonbon, auch Herzkirsche, Milchschokolade.<br />

Baumharz. Im Mund hat der <strong>Wein</strong> einen recht kraftvollen<br />

Bau, reichen Alkohol, feinkörnigen Gerbstoff mittlerer<br />

Dichte, eine eher reife Säure, und einen mineralisch gut<br />

definierten Hintergrund. 13,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

92+ 2022 »Ad Aram« Frühburgunder trocken<br />

Im Duft: Milchschokolade, Neuholz und schwarzer Pfeffer,<br />

Darjeeling- und Hagebuttentee. Der Gaumen ist seidig angelegt<br />

und entfaltet hinter dem homogen präsenten Gerbstoff<br />

eine saftige, süße Frucht von guter Klarheit. Gut integrierte<br />

Säure, mineralische Noten, tolle Länge.<br />

13,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />

90+ 2023 Marienthal Stiftsberg Riesling tr.<br />

90 2023 Ahrweiler Klosterberg<br />

Weissburgunder trocken<br />

89+ 2023 Ahrweiler Klosterberg<br />

Grauburgunder trocken<br />

89+ 2023 »No. 1« Blanc de Noir Spätburgunder tr.<br />

90+ 2023 »Private Edition« Spätburgunder<br />

Rosé trocken<br />

90 2022 »Prim-Ahr« Cuvée trocken PN/DF/RE/FB<br />

90 2022 »Iris« Spätburgunder trocken<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein falstaff -Tipp<br />

51


WEINGUT<br />

BURGGARTEN<br />

Landskroner Straße 61, 53474 Heppingen<br />

T: +49 2641 21280, www.weingut-burggarten.de<br />

Kontakt: Paul & Heiko Schäfer<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 10–12 Uhr und 13.30–18 Uhr,<br />

Sa und So 10–13 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 120.000 (35 % weiß, 65 % rot)/15 ha<br />

Über das Katastrophenjahr 2021 im<br />

Ahrtal ist viel geschrieben und gesprochen<br />

worden, mit dem famosen<br />

Jahrgang 2022 richten Paul und Heiko Schäfer<br />

vom <strong>Wein</strong>gut Burggarten entschlossen den<br />

Blick nach vorne: Die Burgunder bauen auf<br />

guter Substanz, die Gerbstoffqualität setzt<br />

Maßstäbe, die Mineralik der Top-Lagen in<br />

Walporzheim, Neuenahr und Heimersheim<br />

»sticht als Ass«, wie am Verkostungstisch zu<br />

hören war. Monumental erhaben präsentiert<br />

sich der Kräuterberg, unsere Empfehlung ist<br />

der stilvolle und charmante Sonnenberg. Starke<br />

Kollektion aus Heppingen!<br />

97 2022 Walporzheim Kräuterberg<br />

Spätburgunder GG<br />

Hibiskus- und Malvenblüten im imposanten Duft, Rauch, etwas<br />

Neuholz, konzentrierte dunkle und rote Frucht, Tabak,<br />

Schiefer. Schafft es vom ersten Moment an eine Monumentalität<br />

mit Dynamik und Tiefgründigkeit zu verbinden, Tannin-erhaben,<br />

Mineralik-erhaben. 13,5 Vol.-%, DIAM, €€€€<br />

95 2022 Walporzheim Alte Lay<br />

Spätburgunder GG<br />

Himbeere, getrocknete Rosenblätter, Waldbeeren, rauchig,<br />

dunkle Noten, Hefe. Mit etwas Luft Vanille und Granatapfel.<br />

Am Gaumen beinahe ölig in der Struktur, die würzige Mineralik<br />

sticht als Ass, sie lässt einen nicht kalt und beschäftigt<br />

den Gaumen lange. 13,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

94+ 2022 Heimersheim Burggarten<br />

Spätburgunder GG<br />

Hibiskusblüte, rote Kirsche, kalter Rauch, Waldhimbeere, die<br />

Schieferigkeit der Lage spielt gerne mit rein. Voluminös und<br />

druckvoll am Gaumen, ein großes Format, das viel verspricht:<br />

Extraktdichte, eine zukunftsgerichtete Menge an<br />

noblen Gerbstoffen, patente Mineralik.<br />

13,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

94 2022 Neuenahr Schieferlay<br />

Spätburgunder GG<br />

Noch etwas Neuholz in der Nase, Rauch, Röstaromen, dunkle<br />

Fruchtaromen, Brombeeren, Kirsche, Schwarze Johannisbeere,<br />

dunkle Schokolade. Setzt am Gaumen mit mürbem<br />

Gerbstoff weich an, dunkle Frucht und dunkle Schokolade<br />

bilden die Folie für die mineralische Entfaltung. Gutes Potenzial.<br />

13,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

94 2022 Neuenahr Sonnenberg<br />

Spätburgunder GG<br />

Warmer Rauch begleitet die rote Frucht, Kirsche, Himbeere,<br />

Hagebutte, etwas Malvenblüte. Gutes Volumen am Gaumen,<br />

nicht zu knapp geschnitten, weicher Fond, reife und dabei<br />

präzise Säure, die Gerbstoffe sind geschmeidig in guter Dosis,<br />

die Lage spendiert das Plus: Mineralik.<br />

13,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

93+ 2022 Neuenahr Sonnenberg<br />

Frühburgunder GG<br />

Entspanntes Ambiente im Duft Waldhimbeere, Zwetschge,<br />

Hefe, feiner Rauch, Zimtstange, kräuterige Noten. Setzt am<br />

Gaumen mit geschmeidigen Fond weich an, gewinnt sein<br />

Profil und Tiefe aus dem strukturgebenden Tannin und der<br />

naturgegebenen Mineralik. Feine Würze, schön.<br />

13,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

52 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


AHR WEINGÜTER<br />

<br />

WEIN-<br />

MANUFAKTUR<br />

DAGERNOVA<br />

Heerstraße 91–93, 53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler<br />

T: +49 2641 9472-0, dagernova.de<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8–18 Uhr, Sa und So 10–18 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 1.400.000 (18 % weiß, 50 % rot,<br />

30 % Rosé, 2 % Schaumwein)/140 ha<br />

<strong>Wein</strong>bau ist immer Teamsport, und<br />

gutes Handwerk ist das Ergebnis<br />

guter Teamarbeit« – so das Credo<br />

der Genossenschaft Dagernova. An Händen<br />

und Herzen fehlt es dem Betrieb nicht:<br />

600 Mitglieder bewirtschaften 140 Hektar.<br />

Das macht im Schnitt 23 Ar, ein Drittel eines<br />

Fußballfelds. Das Ergebnis solchen Breitensports<br />

in den Steillagen kann sich sehen lassen,<br />

die Spitzen des 2022er Jahrgangs sind<br />

vorn dabei bei den besten Pinots des Ahrtals.<br />

Und ein Etikett wie die »Handschrift J« leistet<br />

mit seinem fairen Preis Großes bei der Demokratisierung<br />

des guten Geschmacks.<br />

91 2022 »Kult Mash« Grauburgunder trocken<br />

Kräftiges Zitronengelb mit grünlichen Reflexen. Ein üppiger<br />

Duft, beerig und leicht buttrig, kandierte Orangenschale, ein<br />

Hauch Anissaat. Der Gaumen ist fest gebaut, leicht phenolisch<br />

unterlegt, mit festem Säuregerüst und einer kulinarisch<br />

wertvollen, betont trockenen Abstimmung.<br />

11,5 Vol.-%, NK, €€<br />

93+ 2022 Dernau Pfarrwingert Spätburgunder<br />

trocken<br />

Rauchiges Neuholz, Sauerkirsche, und dunkle Beeren wie<br />

Holunder. Im Mund hat der <strong>Wein</strong> eine enorme Dichte, feinkörniges<br />

Tannin in sehr hoher Menge kleidet den Gaumen<br />

aus, ohne dabei zu adstringieren. Eine volle, reife Gaumenfrucht<br />

begleitet die Struktur, eine reife Säure und taktile<br />

Mineralität spenden Energie. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

93 2022 Dernau Hardtberg Frühburgunder<br />

trocken<br />

Der Duft zeigt etwas Holz und eine intensive Waldbeerfrucht,<br />

auch Noten von Cranberry und Roter Johannisbeere.<br />

Im Mund hat der <strong>Wein</strong> einigen Körper, eine breite Anlage mit<br />

mürbem Gerbstoff in hoher Dichte, mit reifer Säure und würziger<br />

Abgangsfrucht. Ausgezeichnete Länge.<br />

13 Vol.-%, NK, €€€<br />

91+ 2022 »No1« Spätburgunder trocken<br />

Im Duft Süßkirsche, Hagebuttentee, auch kräuterwürzige<br />

und schieferige Noten. Der Gaumen zeigt sich gut gebaut,<br />

mit guter mittlerer Dichte, ausgewogen mit sehr guter Länge<br />

und mit fein nuancierter Abgangsfrucht. Ein eleganter,<br />

zart mineralisch getönter und unaufdringlicher Speisenbegleiter,<br />

schon bald antrinkbar. 13 Vol.-%, NK, €€<br />

91 2022 »Handschrift J« Spätburgunder<br />

trocken<br />

Eine fein nuancierte Beerenfrucht strömt aus dem Glas.<br />

Auch leichte Mandel- und Kräuternoten sind da. Im Mund<br />

zeigt sich ein trockenes, recht straffes Tannin, das aber gut<br />

Bindung zum geschmeidigen Fond und zur Frucht hat. Ein<br />

Basis-Spätburgunder mit Reifepotenzial! 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

90+ 2023 »Kult« Spätburgunder Blanc de Noir<br />

trocken<br />

Eine Weißweinfarbe mit minim rötlichem Schimmer. Ein klarer,<br />

traubiger Pinotduft strömt aus dem Glas. Der Gaumen<br />

fließt rund und fruchtgetragen mit guter Frische, Süße und<br />

Säure balancieren sich auf harmonische Weise, die Beerigkeit<br />

des Spätburgunders ist sehr gut herausgearbeitet.<br />

12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein falstaff -Tipp<br />

53


WEINGUT<br />

DEUTZERHOF<br />

Deutzerwiese 2, 53508 Mayschoß<br />

T: +49 2643 7264, deutzerhof.de<br />

Kontakt: Hans-Jörg Lüchau<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Flaschen/Hektar: 40.000 (15 % weiß, 75 % rot, 5 %<br />

Rosé, 5 % Schaumwein)/6,5 ha<br />

Ein Besuch unseres <strong>Wein</strong>guts lohnt<br />

sich, da die Lage am Fuße des Mönchbergs<br />

wunderschön ist«, schreibt uns<br />

Betriebsleiter Hans-Jörg Lüchau. Das nennen<br />

wir Understatement, denn natürlich ist<br />

die Lage traumhaft und das ganze Ensemble<br />

eine Augenweide. Aber erst die <strong>Wein</strong>e! Dieses<br />

Jahr überraschte uns der Betrieb mit einem<br />

Trio von Frühburgundern, wie wir sie überhaupt<br />

noch nie irgendwo in dieser hochwertigen<br />

Vielfalt verkostet haben: Geradezu subtil<br />

das Exemplar aus dem Mönchberg, dicht<br />

und tief der Herrenberg. Und der Mayschosser<br />

Orts-Frühburgunder ist Top Value!<br />

96 2022 Heimersheim Landskrone<br />

Spätburgunder GG<br />

Floral und kräuterig, Vanille, Wacholder, Minze, Herzkirsche.<br />

Sehr fein im Duft! Auch im Mund hat der <strong>Wein</strong> Ebenmaß:<br />

Reifes Tannin dominiert, lässt jedoch genug Platz für<br />

Saftigkeit, Geschmeidigkeit und aromatische Nuancen, die<br />

Säure ist perfekt integriert. Ein Balancewunder.<br />

12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

95+ 2022 Mayschoß Mönchberg<br />

Frühburgunder GG<br />

Kleine rote Beeren, Schiefer und balsamische Töne, nachgerade<br />

Trüffel. Sehr nuancenreich und fein! Der Gaumen zeigt<br />

sich saftig, griffig, mit feinen, aber dennoch frischen und<br />

spannungsvollen Gerbstoffen. Dichte Abgangsfrucht, feine<br />

mineralische Tönung. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

95 2022 Rech Herrenberg Frühburgunder GG<br />

Im Duft: gekochte Beeren, Crème de Cassis, Rosenblatt.<br />

Straffer Bau, feste Säure, dezent körniges Tannin, deutliche<br />

taktile Mineralität, ein konzentrierter Frühburgunder mit hohem<br />

Spannungsniveau und ausgezeichneten Perspektiven<br />

für die Flaschenreife. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

94+ 2022 Mayschoß Mönchberg<br />

Spätburgunder GG<br />

»Wild« und würzig im Duft, auch floral, Hagebutte, nuancenreich<br />

mit dezentem Holzeinfluss. Der Gaumen erweist sich<br />

als saftig und feinnervig mit gutem Phenoldruck, körniges,<br />

aber dabei nicht raues Tannin, gut mineralisch unterfüttert,<br />

mit Länge und Tiefe. Und hintergründigem Schmelz.<br />

13 Vol.-%, NK, €€€<br />

94 2022 »A&O« Mayschoß Frühburgunder tr.<br />

Eine frische, saftige Beerenfrucht: fast an rote Grütze erinnernd.<br />

Auch schieferwürzige Aromen treten zutage. Im<br />

Mund fließt der <strong>Wein</strong> seidig und saftig, mit lebendiger Säure<br />

und deutlich taktil-mineralischem Hintergrund, mit toller<br />

Spannung und dann auch wieder mit dieser sinnlichen<br />

Frucht im Abklang. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

91+ 2023 »Alte Reben« Heimersheim<br />

Chardonnay trocken<br />

93 2023 »Saumon de l’Ahr« Mayschoß<br />

Spätburgunder Rosé trocken<br />

94+ 2022 Neuenahr Kirchtürmchen<br />

Spätburgunder GG<br />

94 2022 Altenahr Eck Spätburgunder GG<br />

93 2022 »Balthasar« Neuenahr<br />

Spätburgunder trocken<br />

92+ 2022 »Caspar Alte Reben« Ahrweiler<br />

Spätburgunder trocken<br />

91 2022 Spätburgunder trocken<br />

54 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


AHR WEINGÜTER<br />

<br />

WEINGUT<br />

PETER KRIECHEL<br />

Walporzheimer Straße 83–85<br />

53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler<br />

T: +49 2641 36193, www.weingut-kriechel.de<br />

Kontakt: Peter Kriechel<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8–18 Uhr, Sa 10–18 Uhr,<br />

Jan. bis März So 12–17 Uhr, April bis Dez. So 10–18 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 200.000 (15 % weiß, 85 % rot)/27 ha<br />

Mit 27 Hektar ist das Ahrweiler-Familienweingut<br />

um Ernst, Michael und<br />

Peter Kriechel das größte private<br />

Gut im Ahrtal. Der Fokus liegt klar auf den<br />

Burgundersorten; als charmante Besonderheit<br />

spielt bei den Kriechels der Frühburgunder,<br />

eine eher selten kultivierte Spezialität, mit<br />

einer Fläche von über vier Hektar eine wichtige<br />

Rolle. Ein <strong>Wein</strong> aus dieser Rebsorte ist es<br />

auch, der es uns mit seiner Komplexität und<br />

seinen feinen Gerbstoffen besonders begeistert<br />

hat. Ebenfalls sehr gut und herrlich trinkig:<br />

der weiß gekelterte Pinot Noir – eine herrlich<br />

hochwertige Erfrischung.<br />

94 2022 »Jubilus Goldkapsel«<br />

Frühburgunder trocken<br />

Der Duft ist noch verschlossen, zeigt aber Frische und deutet<br />

Komplexität an: mit balsamischen Tönen, Beerenaromen<br />

und einer Prise Holz. Am Gaumen entfaltet sich eine kraftvolle<br />

Dosis sehr feiner Gerbstoffe. Die Struktur ist geschmeidig<br />

grundiert, ohne in Cremigkeit zu versinken. Das wird sehr<br />

fein reifen! 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

94 2022 Bad Neuenahr Sonnenberg<br />

Spätburgunder trocken<br />

Präsentes Neuholz. Dunkle Beeren, schwarzer Pfeffer, Mandel,<br />

auch Kräuter. Der Gaumen macht Druck mit Geschmeidigkeit<br />

und mürbem Tannin, ohne beschwerlich zu wirken.<br />

Integrierte Säure, feine Frucht, Länge – alles, was man von<br />

einem erstklassigen Pinot erwartet. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2022 »S« Spätburgunder trocken<br />

Relativ hell in der Farbe. Würzig im Duft, Wacholder, Minze,<br />

rote Beeren, ein Hauch Karamell, dezentes Holz. Im Mund<br />

zeigt sich ein weitmaschig extrahierter, saftiger <strong>Wein</strong>, der<br />

ganz auf die Eleganz zielt. Fast ist man versucht zu sagen:<br />

süffig. Ungewöhnlich viel Stil fürs Geld. 13 Vol.-%, KK, €€<br />

92 2022 »B« Merlot trocken<br />

Duft nach reifen roten und schwarzen Früchten, Brombeere,<br />

Pflaume, Schlehe, dahinter feine Würze, etwas Nelke, reichhaltig.<br />

Am Gaumen druckvoll ansetzend, dichte, satte Gerbstoffe,<br />

viel Power, rote Früchte, Schlehe, braucht noch Zeit,<br />

der Süden an der Ahr, gute Länge. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2022 »B« Spätburgunder trocken<br />

Duft nach feinen roten Früchten, Sauerkirsche, Hagebutte,<br />

feiner Rauch, dicht gewoben, etwas Brombeere. Am Gaumen<br />

mit satten, geschmeidigen Gerbstoffen, packend, direkt,<br />

lebendige Säure, erneut rote Früchte, gute Struktur<br />

und Länge, toll bei Tisch. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />

90 2023 Blanc de Noir Spätburgunder<br />

trocken<br />

Ganz zartes Cremeweiß. Anfangs etwas hefige Noten, dann<br />

zarte rote Früchte, etwas Himbeere, Sauerkirsche, Mirabellen.<br />

Am Gaumen mit einer lebendigen Säure, schlanker Bau,<br />

auf Frische ausgerichtet, helle Früchte, Apfel, Birne, sehr<br />

charmant und vielseitig. 12 Vol.-%, DV, €<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein falstaff -Tipp<br />

55


MAIBACHFARM<br />

Im Maibachtal 100, 53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler<br />

T: +49 2641 36679, maibachfarm.de<br />

Kontakt: Alexander Weber<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Flaschen/Hektar: 33.300 (20 % weiß, 35 % rot,<br />

40 % Rosé, 5 % Schaumwein)/8,5 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Gleich vier <strong>Wein</strong>e aus 2021 präsentiert<br />

die Maibachfarm, und das ist insofern<br />

erstaunlich, weil es das vermutlich<br />

schlimmste Jahr war, das die Ahr erleben<br />

musste mit der katastrophalen Flutkatastrophe,<br />

die das ganze Tal zurückwarf. Die Burgunder<br />

zeigen sich präsent mit einem jahrgangstypischen<br />

Tannin, sie wollen erschlossen<br />

werden wie der Silberberg, der Geduld belohnt<br />

und dann nach und nach die schieferwürzige<br />

Mineralik auffächert, ebenso auch<br />

die anderen Lagen wie die Alte Lay oder der<br />

Herrenberg. Der Frühburgunder – unser Tipp<br />

– zeigt Fülle, Schmelz und Charme. Voilà!<br />

93 2021 Ahrweiler Silberberg Spätburgunder<br />

trocken<br />

Getrocknete Kräuter wie Thymian und Rosmarin im ersten<br />

Duft, Holzwürze, Waldboden, Waldbeeren, Himbeere, leichte<br />

Ätherik. Der Silberberg will erschlossen werden und es lohnt<br />

sich zuzusehen, wie seine Kraft, Würze und Mineralik im Glas<br />

verschmelzen, intensiv. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2021 Walporzheim Alte Lay<br />

Spätburgunder trocken<br />

Himbeere in der Nase, auch getrocknete Himbeere, Hagebutte,<br />

Veilchen, feine Holzwürze, leichter ätherischer Ton.<br />

Zeigt die Ahr und die Alte Lay in präsenter, lebendiger Form<br />

mit eingewobener Säure, die Gerbstoffe zeigen Grip, mineralisch,<br />

würzig, schöne Pikanz. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2021 Rech Herrenberg Spätburgunder<br />

trocken<br />

Feine Würze, warmer Rauch, getrocknete Rosenblätter, Unterholz,<br />

Himbeere, Hagebutte, Hibiskusblüte. Startet am<br />

Gaumen saftig und mit lebendiger Säure, guter Zug, mittelgewichtig<br />

im Extrakt, feinkörniges Tannin, Würze, Grip und<br />

Mineralik im Ausklang. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

91+ 2021 Ahrweiler Spätburgunder trocken<br />

Etwas Hefe, getrocknete Kräuter, Holzwürze in der Nase,<br />

auch Kirschkern, rote Kirsche, Hibiskus, Pfeffer. Die straffe<br />

Säure sorgt am Gaumen für Organisation und ordnet die Elemente,<br />

mittelgewichtig im Extrakt, griffiges Tannin, trocken,<br />

ehrlich und auch mineralisch. 13 Vol.-%, NK, €€<br />

89+ 2022 Spätburgunder trocken<br />

Würzige Noten, leichte Röstaromen, Schwarze Johannisbeere<br />

und Kirsche, <strong>Wein</strong>bergkräuter, Blumenerde, mineralische<br />

Anklänge. Straff gebaut, bringt Kraft und Fülle mit,<br />

aber auch eine lineare Ausrichtung mit tragender Säure und<br />

griffigen Gerbstoffen. Kulinarisch geeicht.<br />

13 Vol.-%, DIAM, €€<br />

91+ 2020 Frühburgunder trocken<br />

Die feine Holzwürze begleitet Heidelbeere, Kirsche und auch<br />

Pflaume, etwas Rote Bete, Nelke, nasses Laub und Waldboden.<br />

Saftig und würzig am kräftigen Gaumen, mit der Gelassenheit<br />

der Rebsorte und eingewobener Säure, Fülle und<br />

Schmelz im Kern, griffiges Tannin. 13 Vol.-%, NK, €€<br />

56 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


AHR WEINGÜTER<br />

<br />

WEINGUT<br />

MEYER-NÄKEL<br />

Friedenstraße 15, 53507 Dernau<br />

T: +49 2643 1628, meyer-naekel.de<br />

Kontakt: Meike, Dörte und Werner Näkel<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–12 Uhr und 14–17 Uhr,<br />

Sa 11–16 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 140.000 (8 % weiß, 92 % rot)/23 ha<br />

Anbauweise: in Umstellung<br />

Der Stil des Hauses ist seit vielen Jahren<br />

bekannt: Die <strong>Wein</strong>e sind strahlend<br />

klar in Frucht und Mineralität, dabei<br />

stets dicht und balanciert, auf natürliche Weise<br />

frisch. Der Jahrgang 2022 schert aus diesem<br />

eingeübten Geschmacksmuster nicht aus,<br />

aber Dörte und Meike Näkel scheinen uns im<br />

Jahr eins nach der Flut nochmal mehr in Richtung<br />

Finesse gearbeitet zu haben. So gibt der<br />

Steilhang des Kräuterbergs einen <strong>Wein</strong>, der in<br />

seiner Delikatesse fast schon die Schwerkraft<br />

aufzuheben scheint. Wir haben auch noch selten<br />

einen so guten Silberberg verkostet, und<br />

das Rosenthal-GG ist schlicht subtil.<br />

97 2022 Walporzheim Kräuterberg<br />

Spätburgunder GG<br />

»Warm« und dunkelbeerig im Duft, fruchtig, würzig, präsent.<br />

Kirsche. Nelke. Dezentes Holz. Im Mund sehr cremig ansetzend,<br />

konzentrierte Säure, feinkörniges, ja seidiges, dichtes<br />

Tannin, ein ganz homogener Fluss, mit Eleganz, mineralischer<br />

Färbung und sehr guter Länge. Herrliche Balance.<br />

13 Vol.-%, DIAM, €€€€<br />

95 2022 Ahrweiler Silberberg<br />

Spätburgunder GG<br />

Rauchig und kräftig hefewürzig, reduktiv. Waldbeeren, Moos,<br />

Rindenmulch. Der Gaumen zeigt sich noch sehr kompakt,<br />

festes, mineralisch gekoppeltes Tannin macht Druck, lebendige<br />

Säure stützt, die Aromenbegleitung bleibt lange homogen.<br />

Ein Versprechen auf die Zukunft. 13 Vol.-%, DIAM, €€€€<br />

95 2022 Dernau Pfarrwingert<br />

Spätburgunder GG<br />

Im Duft: Darjeeling, Minze, Rote und Weiße Johannisbeere,<br />

Wildkirsche, Hagebutte. Der Gaumen ist von hoher Dichte,<br />

ohne deswegen schwer zu wirken. Viel Saft, ein mustergültig<br />

feiner Säurenerv und mineralische Töne geben im Verbund<br />

mit einer abrundenden Schicht Geschmeidigkeit Eleganz.<br />

Feinsinnig! 13 Vol.-%, DIAM, €€€€<br />

94+ 2022 Ahrweiler Rosenthal<br />

Spätburgunder GG<br />

Duftig: Mandel, Süßkirsche, Kirschkern,auch etwas Minze<br />

und Tomatenkraut. Alkoholkräftig im Gaumen, im Extrakt<br />

indes eher feinkörnig bis feingliedrig, reifes Tannin, nahtlos<br />

integrierte Säure, viel Saftigkeit im Abklang, und eine zarte<br />

mineralische Tönung. Feinsinnig! 13 Vol.-%, DIAM, €€€€<br />

94 2022 Bad Neuenahr Sonnenberg<br />

Spätburgunder GG<br />

Leicht reduktiv, Mandel, Blattgrün und Rote Johannisbeere.<br />

Der Gaumen zeigt sich spannungsvoll, ein festes Säurerückgrat<br />

begleitet den feinkörnigen, geschmeidig unterlegten<br />

Extrakt. Dies ist ein harmonischer Bau, voll und mit einiger<br />

Körperkraft. 13 Vol.-%, DIAM, €€€€<br />

93+ 2022 »Blauschiefer« Dernau<br />

Spätburgunder trocken<br />

Der Duft zeigt sich dunkelbeerig und schieferwürzig wie aus<br />

dem Lehrbuch. Am Gaumen beeindruckt, wie elegant der<br />

<strong>Wein</strong> trotz seines kräftigen Extrakts ist: Die feinkörnigen<br />

Gerbstoffe sind von einem cremigen Fond von satter Frucht<br />

komplett eingebunden, Mineralität und reife Säure verstärken<br />

die Saftigkeit und Länge. 13 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein falstaff -Tipp<br />

57


WEINGUT<br />

NELLES<br />

Göppinger Straße 13a<br />

53474 Bad Neuenahr-Heimersheim<br />

T: +49 2641 24349, www.weingut-nelles.de<br />

Kontakt: Philip Nelles<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–12 Uhr und 14–17 Uhr,<br />

Sa 10–14 Uhr<br />

Hektar: 9 ha<br />

À<br />

la bonne heure! Philip Nelles hat die<br />

Gunst des Jahrgangs 2022 für eine<br />

formidable Kollektion genützt. Beispielhaft<br />

in der Differenzierung, in der Konzentration,<br />

und in der Lagentreue sind die<br />

beiden Spätburgunder-GGs aus der Bad<br />

Neuenahrer Schieferlay und aus dem Heimersheimer<br />

Burggarten: erster ganz »hell«<br />

und fein, mit mineralischen Subtilitäten, wie<br />

sie nur der Schiefer hervorbringen kann.<br />

Letzterer mit »dunkler« Würze und Kraft,<br />

mit großer Tiefe und dennoch ebenfalls ohne<br />

den geringsten Anflug von Schwere. Wir gratulieren<br />

dem <strong>Wein</strong>gut zum vierten Stern!<br />

96 2022 »SL« Bad Neuenahr Schieferlay<br />

Spätburgunder GG<br />

Ein fein nuancierter, beeriger Duft strömt aus dem Glas,<br />

Himbeere, Malve, dezent von Neuholz untermalt. Im Mund<br />

hat der <strong>Wein</strong> eine umwerfende Eleganz, die Gerbstoffe sind<br />

eingebunden und erscheinen mild, haben jedoch große innere<br />

Festigkeit, Dichte und Griff. Eine lebendige Säure gibt<br />

Rückhalt und Länge. Sehr mineralisch!<br />

13,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />

96 2022 »B-52« Heimersheim Burggarten<br />

Spätburgunder GG<br />

Hagebutte, Himbeere, brenzlig-mineralische Töne, Süßkirsche,<br />

noch nicht sehr offen, aber eine Ahnung kommender<br />

Komplexität auslösend. Der Gaumen ist weich grundiert und<br />

sehr dicht mit feinkörnigem Tannin gefüllt, ganz getragen<br />

und voll, aber ohne den Weg der Eleganz zu verlassen.<br />

13 Vol.-%, NK, €€€<br />

94+ 2022 »B-48« Heimersheim Landskrone<br />

Spätburgunder GG<br />

Der Duft zeigt sich beerig und kräuterwürzig. Thymian, fast<br />

Teer. Brombeere, Holunder. Dichter, nachgerade fleischiger<br />

Gerbstoff dominiert den Gaumen, cremig grundiert und dennoch<br />

druckvoll, mit einer stabilen Säure als Rückgrat des<br />

stoffigen Baus. Potenzial! 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

93 2022 »B« Frühburgunder trocken<br />

Mittleres Rubin. Frisch und zugleich intensiv im ersten Duft.<br />

Feine Aromen von Cranberry, Rosenblatt, Kirsche, junge<br />

Himbeere und leichte Holzwürze Am Gaumen Gewürznelke,<br />

Tomatenblatt und wiederum klassisch Himbeere, rote Kirsche,<br />

balanciert von guter Säure bei attraktivem Nachhall.<br />

13 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2022 »1 Ahr« Spätburgunder trocken<br />

Dezentes Rubin. Intensiv im ersten, sehr jugendlichem Duft.<br />

Himbeere, Sauerkirsche, Nelkenblatt sowie ein dezenter<br />

Würzton. Am Gaumen attraktiv saftig, mit mineralischer<br />

Grundierung, reifem Gerbstoff bei guter Säure in einem<br />

schlanken Körper. Der Trinkfluss wird bereits bald Freude<br />

bringen. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

91 2023 »Alte Reben« Riesling trocken<br />

Zitronengelb im Farbton. Ebenfalls zitrisch im ersten Duft,<br />

es folgen Aromen von frischen Pfirsich, gelbem Apfel, Aprikose<br />

und ein Hauch Imkerhonig. Am Gaumen durch gute<br />

Säure balanciert und harmonisch im Trinkfluss. Bereits aktuell<br />

ein guter Speisebegleiter mit Potenzial.<br />

12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

58 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

ERWIN RISKE<br />

Wingertstraße 28, 53507 Dernau<br />

T: +49 2643 8406, www.weingut-riske.de<br />

AHR WEINGÜTER<br />

Kontakt: Katharina Riske<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Flaschen/Hektar: 40.000 (20 % weiß, 75 % rot,<br />

5 % Rosé)/8 ha<br />

Katharina und Jan Riske haben hervorragende<br />

2022er im Keller. Die<br />

beiden Vergleichsweine aus dem<br />

Neuenahrer Sonnenberg und dem Dernauer<br />

Pfarrwingert besitzen eine klare Differenzierung:<br />

Die »normalen« Versionen zeigen<br />

die jeweilige Lage mit Charme und Fruchtigkeit,<br />

die »S«-Varianten tun dasselbe mit<br />

einem Akzent auf Stoffigkeit und Potenzial.<br />

Ein Preis-Genuss-Tipp ist überdies der<br />

»Schieferturm«, der die ganze Faszination<br />

des Ahr-Spätburgunders zu vorteilhaftem<br />

Preis ins Glas bringt. In dieser Form ist der<br />

vierte Stern nicht mehr allzu weit entfernt.<br />

94+ 2022 »R« Dernau Pfarrwingert Pinot Noir<br />

trocken<br />

Herzkirsche, Milchschokolade, Wildpflaume, florale Noten,<br />

Rosenblatt und Hagebutte. Auch schieferwürzige Aromen.<br />

Der Gaumen zeigt sich geschmeidig und großzügig angelegt,<br />

ein körniger, nicht zimperlicher, aber durch den<br />

Schmelz des <strong>Wein</strong>s mild wirkender Gerbstoff dominiert.<br />

13 Vol.-%, NK, €€€<br />

94+ 2022 »R« Bad Neuenahr Sonnenberg<br />

Pinot Noir trocken<br />

Ein mineralwürziger Duft, Mandel, kleine rote Beeren, florale<br />

Töne, dezentes Holz. Der Gaumen beginnt geradezu ölig,<br />

reichhaltig, der Gerbstoff tritt erst nach und nach aus dem<br />

plüschigen Hintergrund hervor. Ein <strong>Wein</strong> mit Fülle und einer<br />

Balance aus der Mineralität. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

94 2022 Dernau Pfarrwingert Spätburgunder<br />

trocken<br />

Dunkle Beeren, Vanille, Schiefer. Würzig, fruchtig, duftig. Der<br />

Gaumen zeigt sich voll, cremig und extraktsüß, mit einer<br />

satten Dosis feinkörniger Gerbstoffe unterlegt, mit reifer<br />

Säure, und einem entspanten, veloursartigen Abklang. Reich<br />

und elegant in einem. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

93+ 2022 Bad Neuenahr Sonnenberg<br />

Spätburgunder trocken<br />

Fruchtgetragen im Duft: Herzkirsche, Walderdbeere, dezentes<br />

Holz, kräuterige und schieferwürzig-pfeffrige Untertöne.<br />

Der Gaumen zeigt sich dicht gefügt, mit reifem, festem<br />

Gerbstoff auf geschmeidigem Fond, einer hintergründigen<br />

Frucht und noch verschlossenem Abgang.<br />

13 Vol.-%, NK, €€€<br />

93+ 2022 Dernau Hardtberg Spätburgunder<br />

trocken<br />

Mandel, Minze und Gesteinsmehl. Darjeeling. Der Gaumen<br />

ist geschmeidig grundiert und zeigt eine mittelgewichtige<br />

Gerbstofffracht, reife Säure, und einen noch kompakt-verschlossenen,<br />

eher zur Würze als zur Frucht neigenden Abklang.<br />

13 Vol.-%, NK, €€€<br />

93 2022 »Schieferturm« Spätburgunder<br />

trocken<br />

Mandel, Rote Johannisbeere, Hagebutte, ätherische Kräuter,<br />

auch Minze. Fein extrahiert auf geschmeidiger Grundlage,<br />

viel Saftigkeit und eine elegante Säure, vor allem aber<br />

auch eine ungewöhnliche Länge für einen <strong>Wein</strong> dieser Preisklasse.<br />

Finessenreich und stilvoll! 13 Vol.-%, DV, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein falstaff -Tipp<br />

59


WEINGUT<br />

MAX SCHELL<br />

Rotweinstraße 41, 53506 Rech<br />

T: +49 2643 3580, max-schell.de<br />

Kontakt: Wolfgang Schulze-Icking<br />

Ab-Hof-Verkauf: täglich 10–18 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 33.300 (20 % weiß, 80 % rot)/4 ha<br />

Im Recher Familienbetrieb tut sich einiges:<br />

Wolfgang Schulze-Icking hat nach<br />

der Flut neue Kellertechnik angeschafft,<br />

eine schonendere Traubenmühle beispielsweise.<br />

Im <strong>Wein</strong>berg kommt jetzt statt eines<br />

Herbizids ein Elektro-Freischneider zum<br />

Einsatz. Und nun hat auch Tochter Annika<br />

ihr Studium in Geisenheim abgeschlossen.<br />

Man darf also voller Neugierde und Vorfreude<br />

auf die Zukunft blicken. Viel zu bieten hat<br />

indes auch die Gegenwart: stoffig-dichte Lagen-Spätburgunder<br />

mit Ahr-typischer Mineralität<br />

und vielschichtiger Frucht. Wir sind<br />

gespannt, wie es hier weitergeht.<br />

94 2022 »Grand Max S« Ahrweiler Rosenthal<br />

Spätburgunder trocken<br />

Braucht Luft und großes Glas, Rauch, geröstete Hagebuttenschale,<br />

Graphit, Piment, Süßkirsche, Veilchen, frische<br />

Blumenerde, dunkle Schokolade. Am Gaumen dicht, ein<br />

kraftvoller Spätburgunder mit satter Frucht, feinkörnigem<br />

Gerbstoff und feiner mineralischen Würze, mit Potenzial.<br />

14 Vol.-%, NK, €€€<br />

93+ 2022 Ahrweiler Silberberg<br />

Spätburgunder trocken<br />

Fein und dicht im Duft, Rote Johannisbeeren, Sauerkirschen,<br />

Hagebuttenschale, Waldbeeren, Fichtennadel, Veilchen,<br />

dunkles Kakaopulver. Am Gaumen Kraft und Eleganz in perfekter<br />

Balance, frische Kühle, feine Frucht vereint mit mineralischer<br />

Würze, seidiger Gerbstoff, eng anliegende Säure,<br />

lang. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

91+ 2021 »Grand Max« Ahrweiler Rosenthal<br />

Spätburgunder trocken<br />

Dicht und animierend im Duft, pfeffrig, Zimtrinde, Rosenblüten,<br />

Waldbeeren, Menthol, Nougat-Schokolade. Am Gaumen<br />

elegant und geschmeidig, frische Beerenfrucht, samtiges<br />

Tannin, gut integrierte Säure, aus einem Guss und mit schöner<br />

Länge, als Solist oder zu Tisch animierend.<br />

13 Vol.-%, NK, €€<br />

91+ 2022 Neuenahr Sonnenberg<br />

Spätbugunder trocken<br />

Holzwürze, Hand in Hand mit der Frucht im Duft, rote Beeren,<br />

Kirschen, Zwetschgen, Vanille, Nougat, dezent Marzipan.<br />

Am Gaumen mit viel Saftigkeit, feingliedriger Säurenerv,<br />

feinkörnigem Gerbstoff, frische Frucht in der Gaumenmitte,<br />

die von feiner Würze ins Finale getragen wird.<br />

13,5 Vol.-%, NK, €€<br />

90+ 2022 »Pulsahr« Spätburgunder trocken<br />

Frische und animierende Waldbeeren- Konfitüre im Duft,<br />

Minze, Efeu, Amarenakirsche, Rote Johannisbeeren, Himbeeren,<br />

dezent florale Noten. Am Gaumen mit Kraft, frische<br />

Frucht, milder und reifer Gerbstoff, guter Säurefluss, saftig,<br />

gut zu Tisch und rustikalen Speisen. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />

92+ 2022 »Alte Reben« Frühburgunder<br />

trocken<br />

Feinwürzig und mit klarer Frucht im Duft, Hagebutten, helle<br />

und dunkle Waldbeeren, schwarze Oliventapenade, Kardamom,<br />

dunkle Schokolade. Am Gaumen mit viel Frische, engmaschig<br />

gebaut, floral und fruchtig bei feiner Würze, feinkörniger<br />

Gerbstoff, lebendige Säure, schöne Länge.<br />

13 Vol.-%, NK, €€<br />

60 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

O. SCHELL<br />

Rotweinstraße 33, 53506 Rech<br />

T: +49 2643 8387, weingutschell.de<br />

AHR WEINGÜTER<br />

Kontakt: Oliver Schell<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 10–17 Uhr,<br />

Sa und So 10–18 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 80.000 (10 % weiß, 65 % rot,<br />

20 % Rosé, 2 % süß, 3 % Schaumwein)/8 ha<br />

Oliver Schell und seine Lebensgefährtin<br />

Christin Robrecht überraschten<br />

die <strong>Falstaff</strong>-Redaktion im Sommer<br />

2024, als sie bei der <strong>Falstaff</strong> »PiWI«-Trophy<br />

mit einem ziemlich beeindruckenden Souvignier<br />

Gris (aus Schiefersteillage!) den dritten<br />

Platz belegten. Doch das hauptsächliche Augenmerk<br />

des Paares sind – wie könnte es an<br />

der Ahr anders sein – die Burgunder. Vom<br />

Jahrgang 2022 fanden wir eine exzellente Serie<br />

von Lagenweinen auf dem Probentisch –<br />

so gut, dass wir das Duo für unseren Titel<br />

»Newcomer des Jahres« nominiert haben.<br />

Ein Porträt finden Sie weiter vorne im Buch.<br />

94 2021 »Symphonie« Dernau Pfarrwingert<br />

Spätburgunder trocken<br />

Eine spannende, vielschichtige Nase mit erste Reife: Darjeeling,<br />

Herzkirsche, Preiselbeere, integriertes Neuholz. Im<br />

Mund gut ausgewogen bei etwas strafferem Gerbstoff,<br />

spannungsvoll, gute Länge bei beginnend sich entfaltender<br />

Würze. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

93+ 2022 Rech Herrenberg Pinot Noir trocken<br />

Waldbeeren, Cassis, viel Schiefer, auch etwas Karamell.<br />

Dicht und druckvoll, seidig, gut säurebegleitet, mit Saftigkeit<br />

und präsenter Gaumenfrucht, und mit sehr guter Länge.<br />

Zeigt die Wärme des Jahrgangs mit Charme und Intensität.<br />

Frankophil im Stil. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />

93 2022 »Kleiner Mönchberg« Mayschoß<br />

Mönchberg Spätburgunder trocken<br />

Darjeeling, Hagebuttentee, auch leicht florale Töne. Der<br />

Gaumen beginnt saftig, entfaltet ein reifes Tannin in mittlerer<br />

Menge, hat einen geschmeidigen Fond, eine schöne mineralische<br />

Definition. Ein sehr eleganter <strong>Wein</strong>, der aus mittlerer<br />

Konzentration ein Maximum an Ausdruck schafft.<br />

13,5 Vol.-%, NK, €€<br />

91+ 2022 Bad Neuenahr Sonnenberg<br />

Spätburgunder trocken<br />

Hagebutte, Mandel, Rote Johannisbeere, schieferwürzige<br />

Noten. Fast auch Gesteinsstaub. Im Mund hat der <strong>Wein</strong> gute<br />

Proportion, reifes, körniges Tannin, das gut eingebunden ist,<br />

präsente Säure, gute Länge. Kann noch reifen und wirkt kulinarisch.<br />

13,5 Vol.-%, NK, €€<br />

90+ 2022 »Charmeur« Bachem Karlskopf<br />

Frühburgunder trocken<br />

Kleine rote Beeren, etwas Mandel, Johannisbeere und Cranberry,<br />

Schiefer. Geschmeidiges Tannin, cremig grundiert,<br />

gute Säure, feingliedrig, sehr saftig, karamellige Holznoten<br />

im Abgang, auch Kokos. Harmonischer Sortentyp.<br />

13 Vol.-%, NK, €€<br />

89+ 2022 Rech Herrenberg Blanc de Noir im<br />

Barrique gereift trocken<br />

Etwas hefig im Duft, auch leicht krautig, dann traubig, Ananas.<br />

Im Mund relativ streng, kernige Säure, deutlicher Gerbstoff,<br />

wenig Gaumenfrucht, im Abgang wieder heftig.<br />

12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein falstaff -Tipp<br />

61


WEINGUT<br />

PAUL<br />

SCHUMACHER<br />

Marienthaler Straße 6, 53474 Marienthal<br />

T: +49 2641 4345, www.weingut-ps.de<br />

Kontakt: Paul Schumacher<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo, Di, Do und Fr 9–12 Uhr,<br />

Sa und So 10–12 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 25.000 (15 % weiß, 85 % rot)/3,9 ha<br />

Paul Schumacher hat sein <strong>Wein</strong>gut während<br />

der letzten 25 Jahre quasi aus<br />

dem Nichts heraus aufgebaut und mit<br />

Beharrlichkeit an die Spitze des Gebiets geführt.<br />

Die Souveränität, mit der er die Bedingungen<br />

des Jahrgangs 2022 genützt hat, um<br />

einige der besten <strong>Wein</strong>e der Unternehmensgeschichte<br />

zu keltern, belegen die Erfahrung des<br />

Winzers, seine Stilsicherheit, ganz zu schweigen<br />

von jener Multitasking-Fähigkeit, die die<br />

Ahrwinzer beim Wiederaufbau nach der Flut<br />

an den Tag legen müssen. Eine dicke Kaufempfehlung<br />

– diese <strong>Wein</strong>e werden auch in 20<br />

Jahren noch große Freude bereiten.<br />

97+ 2022 Walporzheim Kräuterberg<br />

Spätburgunder trocken<br />

Schwarzkirsche mit einer portigen (aber frischen und nicht oxidativen)<br />

Kopfnote, sehr viel Schiefer, dunkle Beeren, dezentes<br />

Holz. Im Mund macht ein ultrafeines Tannin mächtig Druck,<br />

das Spannungsplateau hält enorm lange an und schwingt im<br />

Takt der Mineralität, die sehr feine, lebendige Säure ist nahtlos<br />

eins mit Schmelz und Extrakt. Große Länge. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

96 2022 »Magna Essentia« Ahrweiler<br />

Rosenthal Spätburgunder trocken<br />

Wildkirsche, Heidelbeere, schwarzer und grüner Pfeffer, ein<br />

noch nicht entfaltetes, aber bereits Komplexität andeutendes<br />

Duftbild. Der Gaumen entfaltet mit feinsten Mitteln einen<br />

enormen Tannindruck, viel Saftigkeit und eine reife Säure<br />

untermalen den dichten Körper, die taktil-mineralische<br />

Komponente vibriert. 13 Vol.-%, NK, €€€€<br />

95 2022 Ahrweiler Rosenthal Spätburgunder<br />

trocken<br />

Etwas Hefe im Duft, dunkle Schokolade, Kaffee, Chinarinde,<br />

auch Blaubeere. Im Mund hat der <strong>Wein</strong> eine enorme Dichte,<br />

feinkörniges, griffiges Tannin kleidet den Gaumen aus, ist intensiv<br />

mineralisch und von saftiger Säure begleitet, höchste<br />

Extraktspannung und frische Beerenfrucht treffen auf<br />

Schiefer und auch auf eine Schicht Geschmeidigkeit im Hintergrund.<br />

Packend, lang. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

94 2022 Marienthal Trotzenberg<br />

Spätburgunder trocken<br />

Karamell und Kokos vom Holz, Heidelbeere, Apfelschale und<br />

Holunder. Der Gaumen eröffnet recht geschmeidig, fast cremig,<br />

dann entfaltet sich eine mittlere Menge körnigen Gerbstoffs,<br />

reife Säure untermalt den für die Lage fast schon<br />

charmanten Bau, deutliche Schiefermineralität gibt Energie<br />

und Länge. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

93+ 2022 »Pur Pinot« trocken<br />

Gut integriertes, leicht »süßes« Holz, Karamell, Herzkirsche,<br />

auch Kräuternoten. Der Gaumen zeigt sich sehnig, saftig,<br />

von eleganter Säure gegliedert, eine mittlere bis mittelhohe<br />

Menge Gerbstoff entfaltet eine jugendliche Adstringenz,<br />

taktil-mineralische Komponenten und eine natürlich wirkende<br />

Frucht begleiten die Struktur. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

95 2022 »Alegria« Frühburgunder trocken<br />

Eine schieferwürzig unterlegte dunkle Beerenfrucht, die<br />

große Frische ausstrahlt. Reife Brombeere. Im Mund macht<br />

der <strong>Wein</strong> enorm Druck, feinkörniges Tannin in enormer Menge,<br />

aber auch in makellos reifer Qualität greift an, Säure und<br />

Geschmeidigkeit sind nahtlos miteinander verschmolzen.<br />

Ein Frühburgunder von enormer Komplexität und Tiefe.<br />

13 Vol.-%, NK, €€€<br />

62 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


JEAN<br />

STODDEN<br />

DAS ROTWEINGUT<br />

Rotweinstraße 7–9, 53506 Rech<br />

T: +49 2643 3001, www.stodden.de<br />

AHR WEINGÜTER<br />

Kontakt: Alexander Stodden<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–12 Uhr und 13.30–17.30<br />

Uhr, Mi 9–12 Uhr, Sa 10–13 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 4.500 (2 % weiß, 98 % rot)/9,8 ha<br />

Alexander Stodden gilt als der »burgundischste«<br />

der Ahrwinzer. Und in<br />

der Tat erfüllt er die Ansprüche an<br />

eine solche Kennzeichnung mit dem Jahrgang<br />

2022 in glänzender Weise. Die Großen<br />

Gewächse sind durch die Bank für Jahre und<br />

Jahrzehnte der Flaschenreife angelegt. Der<br />

Gerbstoff ist dicht und Respekt gebietend<br />

wie in Grands Crus von der Côte d’Or. Die<br />

Unterschiede der Lagen sind deutlich angelegt<br />

und werden sich im Laufe der Flaschenreife<br />

plastisch abbilden. Eine ausgezeichnete<br />

Einführung in die stilistische Stodden-Welt<br />

ist der Recher Ortswein, unser Tipp.<br />

97 2022 Rech Herrenberg Sätburgunder GG<br />

Minze, Süßmandel und Wacholder, fast auch Menthol. Dahinter<br />

eine nuancenreich rotbeerige Frucht. Der Gaumen<br />

zeigt sich von perfekter Balance: mit feinkörnigem, saftig<br />

unterlegtem Tannin, intensiver (und zum Duft syntoner)<br />

Gaumenaromatik und taktil-mineralischen Motiven im Abgang.<br />

13 Vol.-%, NK, €€€€<br />

96 2022 Dernau Hardtberg<br />

Spätburgunder GG<br />

Preiselbeere, Cranberry, Hagebutte, grüner Pfeffer, balsamische<br />

Kräutertöne, fast Menthol. Die Gaumenstruktur wirkt<br />

weit und getragen angelegt, körnige Gerbstoffe in mittelhoher<br />

bis hoher Menge füllen den kraftvollen Körper, der von<br />

Säure und taktiler Mineralität im Lot gehalten wird. Großes<br />

Potenzila! 13 Vol.-%, NK, €€€€<br />

96 2022 Bad Neuenahr Sonnenberg<br />

Spätburgunder GG<br />

Ein geradezu wuchtige Frucht strömt aus dem Glas: Blaubeere,<br />

Brombeere, Holundermark, auch etwas dunkle Schokolade.<br />

Der Gaumen entfaltet eine enorme Gerbstoffmenge,<br />

reifes, feinkörniges Tannin in höchster Menge. Das wirkt<br />

aber kein bisschen überextrahiert, der <strong>Wein</strong> hat Frucht und<br />

Geschmeidigkeit und Nerv, um das zu tragen.<br />

13 Vol.-%, NK, €€€€<br />

95 2022 Ahrweiler Rosenthal<br />

Spätburgunder GG<br />

Im Duft: viel Beeren, Schlehe, würzige Töne, Nelke, und ein<br />

klein wenig Ester. Der Gaumen setzt weich an, entfaltet<br />

dann eine straffe Tanninmenge, macht viel Druck, die Säure<br />

kommt spät auf und bleibt eher verhalten. Sehr gute Länge,<br />

mit zum Kauen einladendem Tannin, auf Potenzial gearbeitet.<br />

13 Vol.-%, NK, €€€€<br />

93 2022 Rech Spätburgunder trocken<br />

Rubinrot. Jugendlich im ersten Duft: Schieferwürze, Kirschkern,<br />

dunkle Kirsche und etwas Rauch. Am Gaumen attraktiv<br />

mineralisch, reifer Gerbstoff, ideal balancierende Säure und<br />

wiederum eher dunkle Frucht. Burgundisch und dabei saftig.<br />

Kompliment. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

93 2022 Rech Herrenberg Frühburgunder GG<br />

Karamell und Milchschokolade vom Holz. Im Mund zeigt sich<br />

ein dicht mit körnigem Tannin besetzter <strong>Wein</strong>, der nachgerade<br />

cremig grundiert ist, eine eher milde Säure aufweist, und<br />

mit einer geradezu milden Form der Adstringenz endet. Gute<br />

Länge. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein falstaff -Tipp<br />

63


Ihringen Winklerberg in der Südwestecke des Kaiserstuhls,<br />

links unten die Steilterrassen des Vorderen Winklerbergs<br />

Foto: © HEGER PETERBENDER_2023


BA DEN<br />

QUALITATIV SO STARK<br />

WIE NOCH NIE


BADEN REGIO-PORTRÄT<br />

Baden im Nordosten:<br />

Beckstein im Taubertal<br />

SEGEN UND FLUCH DER VIELFALT<br />

Sucht man nach der Einheit des mehr als 300 Kilometer lang gestreckten<br />

Anbaugebiets Baden, dann sind dies: Wohlstand, Burgunder und Genossenschaften.<br />

Das so entstehende Dreieck ist nicht ganz frei von Spannungen – doch de facto<br />

war der badische <strong>Wein</strong> noch nie so gut wie heute.<br />

TEXT MATTHIAS NESKE<br />

I<br />

ch glaube, ich kenne kein einziges<br />

<strong>Wein</strong>baugebiet, das so vielfältig ist wie<br />

Baden«, sagt Johannes Kopp und<br />

blickt sinnierend vom oberen Rand seines<br />

<strong>Wein</strong>bergs am Schwarzwald in Richtung<br />

Rheinebene. Allein wenn man die räumliche<br />

Ausdehnung betrachtet, wird klar, dass der<br />

bärtige Winzer aus der Ortenau vollkommen<br />

richtig liegt. Über vier Stunden Autofahrt<br />

ohne die üblichen Staus liegen zwischen<br />

dem <strong>Wein</strong>gut Schlör im Taubertal im<br />

Nordosten und dem Südwesten Badens<br />

kurz vor den Toren Basels. Was könnte also<br />

das Einende sein, das zumindest großen Teilen<br />

Badens einen gewissen inneren Zusammenhalt<br />

gibt?<br />

Ortstermin Nr. 1 bei den Kopps in Ebenung,<br />

einem Weiler direkt am Wald, zehn<br />

Minuten von Baden-Baden entfernt. Johannes<br />

und Alina Kopp als junge Generation<br />

haben hier im letzten Jahrzehnt unglaublich<br />

Tempo gemacht. »Mein Vater<br />

starb 2012 sehr früh. Ich war zwar schon<br />

fertig mit meiner Ausbildung, musste mein<br />

Studium aber abbrechen und ins kalte<br />

Wasser springen.« Bald habe er gemerkt,<br />

dass sowohl ihm als auch dem Betrieb<br />

selbst eine Neuausrichtung gut tun würde.<br />

Also verzichtete er zunächst auf Mineraldünger,<br />

dann auf Herbizide, dann kamen<br />

die Hochlandrinder, die Regenwasserzisternen,<br />

Photovoltaik, Holzpelletsheizung,<br />

weitere Rebflächen, schließlich 2022 die<br />

Demeter-Zertifizierung. Und – alles andere<br />

als nebenbei – die Gastronomie, das Restaurant<br />

Ebanat.<br />

66 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


REGIO-PORTRÄT BADEN<br />

Fotos: beigestellt, © badische-weinstrasse/Frischmurth, <strong>Wein</strong>gut Höfflin, <strong>Wein</strong>gut Kopp<br />

Diese dynamische Entwicklung, das Wachstum<br />

auf heute 32 Hektar Rebfläche, sei<br />

ohne die spezifischen Bedingungen der Region<br />

allerdings kaum möglich gewesen.<br />

»Ich glaube, das ähnelt sich tatsächlich in<br />

weiten Teilen Badens«, reflektiert Kopp.<br />

Die Genossenschaften sicherten Nebenerwerb<br />

und Mengenproduktion, seien für die<br />

persönliche Weiterentwicklung aber weniger<br />

günstig. »Wir haben hier eine starke<br />

Technologieregion, in der hohe Gehälter gezahlt<br />

werden«, konstatiert er. Viele junge<br />

Leute wanderten deshalb in diese Berufe ab,<br />

weshalb mittlerweile immer mehr Flächen<br />

brach fallen würden. »Obwohl ich selbst<br />

davon profitiert habe, indem ich so schnell<br />

so gute Parzellen erwerben konnte, sehe ich<br />

das primär mit einem weinenden Auge«,<br />

sagt Johannes Kopp. »Ich hoffe, dass sich<br />

doch wieder junge Leute finden, die Bock<br />

haben, hier im <strong>Wein</strong>bereich etwas zu machen.<br />

Damit das nicht alles verödet. Die Lagen<br />

würden es auf jeden Fall hergeben …«<br />

Was eint Baden seiner Meinung nach also?<br />

»Ganz klar, die Genossenschaftsorientierung<br />

– und die Burgundersorten. Ich habe<br />

von Anfang an voll darauf gesetzt.«<br />

Ortstermin Nr. 2, eine Stunde weiter südlich<br />

am Ostrand des Kaiserstuhls. Hier hat<br />

Matthias Höfflin,<br />

<strong>Wein</strong>gut Höfflin im Schambachtal<br />

jemand Bock gehabt, aus den Möglichkeiten<br />

etwas zu machen – allerdings nicht<br />

ohne Widerstände. »1970 ist unsere Familie<br />

hier ins Schambachtal ausgesiedelt«, erzählt<br />

Matthias Höfflin, »als klassischer Gemischtbetrieb.<br />

Ein bisschen Obst, ein bisschen<br />

Gemüse, ein bisschen Reben, ein<br />

Schwein, manchmal noch eine Kuh und ein<br />

Pferd. So konnte man in den Siebzigerjahren<br />

noch überleben.« 20 Jahre später sah<br />

das schon völlig anders aus. Die Höfflins<br />

beschlossen, den Betrieb zu teilen. Matthias’<br />

Johannes Kopp mit seinen Hochlandrindern,<br />

<strong>Wein</strong>gut Kopp, Sinzheim bei Baden-Baden<br />

67


BADEN REGIO-PORTRÄT<br />

WEINBAUGEBIET BADEN<br />

Anbaufläche ca. 15.800 Hektar<br />

Aufteilung 306 Einzellagen<br />

Wichtigste Rebsorten Spätburgunder, Weißburgunder,<br />

Grauburgunder, Riesling, Gutedel,<br />

Müller-Thurgau<br />

Verbände<br />

Badischer <strong>Wein</strong> GmbH, Basler Landstraße 28b,<br />

79111 Freiburg, www.badischerwein.de<br />

Badischer <strong>Wein</strong>bauverband,<br />

Merzhauser Straße 115, 79100 Freiburg<br />

www.badischer-weinbauverband.de<br />

<strong>Wein</strong>bau<br />

Stg.: Steigung<br />

Hm.: Höhenmeter<br />

6<br />

Durbach<br />

Neuweier<br />

Mannheim<br />

Karlsruhe<br />

4, 5<br />

3<br />

2<br />

Tiefenbach<br />

Neckar<br />

Main<br />

Reicholzheim<br />

1<br />

9<br />

8<br />

Oberrotweil<br />

13<br />

12<br />

10<br />

7<br />

Hecklingen<br />

Malterdingen<br />

Burkheim<br />

11<br />

Achkarren<br />

Ihringen<br />

Ballrechten-Dottingen<br />

Istein<br />

Rhein<br />

BADEN-WÜRTTEMBERG<br />

Donau<br />

14<br />

Meersburg<br />

Bodensee<br />

Konstanz<br />

PRIVILEGIERTE WEINLAGEN<br />

1 Reicholzheim First<br />

16 ha, 280–320 Hm., Muschelkalk<br />

2 Tiefenbach Schellenbrunnen<br />

5,4 ha, 200–240 Hm., roter und blauer Mergel<br />

3 Neuweier Mauerberg<br />

40,3 ha, 200–300 Hm., 50–80 % Stg., Porphyr<br />

4 Durbach Schloss Staufenberg<br />

33,5 ha, 220–370 Hm, 15–80 % Stg., Granit<br />

5 Durbach Plauelrain<br />

190,4 ha, 200–320 Hm., 40–85 % Stg., Granitverwitterung<br />

6 Hecklingen Schlossberg<br />

67,5 ha, 200–280 Hm., weiße Muschelkalkverwitterung<br />

7 Malterdingen Wildenstein<br />

1,65 ha, 240–260 Hm., rote Muschelkalkverwitterung<br />

8 Burkheim Feuerberg<br />

82,9 ha, 200–260 Hm., 0–45 % Stg., dunkle Vulkanverwitterung<br />

9 Oberrotweil Kirchberg<br />

3,3 ha, 220–260 Hm., 10–30 % Stg., Vulkanit, Phonolith<br />

10 Achkarren Schlossberg<br />

79,2 ha, 190–320 Hm., 20–80 % Stg., Vulkanit<br />

11 Ihringen Winklerberg<br />

117 ha, 190–295 Hm., 0–80 % Stg., verwittertes Vulkangestein<br />

12 Ballrechten-Dottingen Castellberg<br />

165 ha, 330–430 Hm., 0–70 % Stg., Kalkmergel, Kalkverwitterung<br />

13 Istein Kirchberg<br />

36,7 ha, 260–300 Hm., 0–40 % Stg., Kalk<br />

14 Meersburg Rieschen<br />

3,7 ha, 401–430 Hm., 30–70 % Stg., Süßwassermolasse<br />

68 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


REGIO-PORTRÄT BADEN<br />

Ebenung mit seinen <strong>Wein</strong>bergen<br />

am Schwarzwaldrand<br />

Fotos: beigestellt © Matthias Neske, <strong>Wein</strong>gut Zähringer<br />

Bruder machte mit Obstbau und Gemüse<br />

weiter, er selbst setzte ausschließlich auf<br />

den <strong>Wein</strong>bau. Auch hier war die Region genossenschaftlich<br />

geprägt. »Das merkt man<br />

heute noch bei den Lagenbezeichnungen.<br />

Unser Tal ist praktisch eine einzige Lage,<br />

egal, wie Ausrichtung, Böden, Mikroklima<br />

aussehen. Deshalb verwenden wir den Lagennamen<br />

auch gar nicht und bringen die<br />

<strong>Wein</strong>e als Landweine auf den Markt.«<br />

Auch bei den Höfflins wird biologisch gewirtschaftet,<br />

seit 30 Jahren schon. »Im<br />

Grunde haben wir wie einige andere hier<br />

in der Region Glück gehabt, dass Freiburg<br />

so ein Pionierzentrum für alles Ökologische<br />

war. Wir haben nämlich im Grunde<br />

die ganze Zeit ohne echtes Marketing produziert.<br />

Ein Wunder, dass wir überlebt haben<br />

…« Mittlerweile gingen sie von der<br />

Zielgruppe her ein wenig weg vom reinen<br />

Biobereich, ohne allerdings bei der <strong>Wein</strong>bereitung<br />

Konzessionen an einen populäreren<br />

Geschmack zu machen. »Früher hatte<br />

der klassische Feinschmecker Angst vor<br />

der Sandale. Das hat sich zum Glück mittlerweile<br />

gelegt«, so der Kaiserstühler.<br />

Was eint sie also, die Badener und ihre <strong>Wein</strong>e,<br />

außer dass hier Feinkost und Sandale<br />

zusammenpassen statt wie woanders Laptop<br />

und Lederhose? »Trockene, gehaltvolle<br />

<strong>Wein</strong>e, dazu lokale Küche. Schließlich ist<br />

Frankreich nah und inspirierend, und die<br />

französische Philosophie der Einheit von<br />

Küche und <strong>Wein</strong> spürt man fast überall in<br />

Baden.«<br />

Das sieht Fabian Zähringer ähnlich, der im<br />

Markgräflerland den klassischen Gutedel<br />

mit beachtlichem Erfolg im traditionellen<br />

Vierlig-Fass aus Schwarzwaldeiche ausbaut.<br />

»Was uns zusätzlich eint, zumindest entlang<br />

des Rheins, das ist eine naturräumliche<br />

Fabian Zähringer<br />

<strong>Wein</strong>gut Zähringer, Heitersheim<br />

69


REGIO-PORTRÄT BADEN<br />

Konrad Schlör<br />

<strong>Wein</strong>gut Konrad Schlör, Wertheim-Reicholzheim<br />

Komponente«, konstatiert er. Im Osten liege<br />

der Schwarzwald als Regenfänger, weshalb<br />

Baden im Vergleich mit dem Elsass<br />

oder der Pfalz deutlich mehr Niederschlag<br />

abbekommen würde. Traditionell sei nur<br />

auf den Südhängen <strong>Wein</strong> angebaut worden,<br />

auf den Nordhängen Obst, in der Ebene<br />

Getreide und andere Ackerfrüchte. »So eine<br />

vielfältige Landschaft zu haben ist aus meiner<br />

Sicht auch ein großer Vorteil, wenn es<br />

darum geht, wie resilient man in Zeiten des<br />

Klimawandels ist.«<br />

Letzte Station der Tour de Baden: Reicholzheim<br />

im Taubertal. Fühlt sich Konrad<br />

Schlör so weit von Freiburg entfernt eigentlich<br />

auch als Badener? »<strong>Wein</strong>baulich durchaus.<br />

Wir haben dank der Nähe zu Franken<br />

zwar auch zehn Prozent Silvaner im Portfolio,<br />

aber die Burgundersorten dominieren.<br />

Und ehrlich gesagt tausche ich mich sehr<br />

gern fachlich mit Kollegen vom Kaiserstuhl<br />

aus.« Geografisch wirke das zwar manchmal<br />

absurd, aber nicht nur historisch gesehen<br />

sei Baden für ihn kein fremdes Land, resümiert<br />

der Tauberfranke.<br />

Unsere diesjährige Verkostung bestätigt<br />

dann sowohl die Burgunderdominanz als<br />

auch die Fähigkeit, wirklich große <strong>Wein</strong>e in<br />

Baden zu kreieren. Unter den am besten bewerteten<br />

<strong>Wein</strong>en der Region befinden sich<br />

viermal Grauburgunder, viermal Spätburgunder<br />

und je einmal Chardonnay und<br />

Gutedel. Tatsächlich ist es dem Grauburgunder<br />

Henkenberg 2021 von Konrad Salwey<br />

gelungen, zum allerersten Mal 100<br />

Punkte mit nach Baden zu nehmen. Mit 98<br />

Punkten auf den weiteren Plätzen: Martin<br />

Waßmers Pinot Noir Castellberg, Thomas<br />

Seegers Spätburgunder RRR und der zunehmend<br />

von den Heger-Töchtern Rebecca<br />

und Katharina verantwortete Vordere<br />

Winklerberg – wieder ein Grauburgunder.<br />

Ob es Baden als Hochverdienstregion gelingt,<br />

auch in Zukunft noch Mengenweine<br />

mit eher geringer Wertschöpfung für die beteiligten<br />

Winzer auf den Markt zu bringen,<br />

wird sich noch zeigen. Woran aber kein<br />

Zweifel besteht: Qualitativ ist Baden so<br />

stark wie noch nie. Das belegen die im <strong>Guide</strong><br />

vertretenen Betriebe eindrucksvoll, und<br />

zwar in der gesamten Region von Wertheim<br />

bis zum Kaiserstuhl.<br />

Weitere Infos über den Autor finden Sie im Kapitel<br />

»Verkostungsteam« auf S. 16.<br />

Joachim und Rebecca Heger<br />

<strong>Wein</strong>gut Dr. Heger, Ihringen am Kaiserstuhl<br />

Fotos: © <strong>Wein</strong>gut <strong>Wein</strong>gut Schlör/Andrea Schlör, <strong>Wein</strong>gut Dr. Heger/Peter Bender<br />

70 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

ABRIL<br />

WEINGÜTER BADEN<br />

Am Enselberg 1, 79235 Vogtsburg-Bischoffingen<br />

T: +49 7662 949323, www.weingut-abril.de<br />

Kontakt: Eva-Maria Köpfer<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Hektar: 31 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Beim <strong>Wein</strong>gut Abril – im Kaiserstuhl seit<br />

langer Zeit bekannt und durch den Einstieg<br />

der Familie Haub zu neuem Tatendrang<br />

erweckt – werden die gut 30 Hektar Rebfläche<br />

konsequent ökologisch bewirtschaftet.<br />

Vergoren wird spontan beziehungsweise mithilfe<br />

der alten, geschmacksneutralen <strong>Wein</strong>hefe<br />

1895, auch Dornröschenhefe genannt. Ziel des<br />

<strong>Wein</strong>guts ist es, authentische <strong>Wein</strong>e mit klarem<br />

Frucht- beziehungsweise Terroirausdruck zu keltern,<br />

gemäß der internen Einteilung in die Kategorien<br />

FRUCHT / STEIN / ZEIT. Die aktuelle<br />

Kollektion untermauert den Aufwärtstrend – die<br />

<strong>Wein</strong>e haben allesamt Tiefe und machen Freude.<br />

93 2022 »Zeit« Bischoffingen Enselberg<br />

Chardonnay trocken<br />

Duft nach weißen Blüten, Zitronenmelisse, feiner Vanille,<br />

gelbem Apfel und Rauch. Komplex am Gaumen mit guter<br />

Spannung, markanter Säure und feiner Mineralität, wieder<br />

helle Früchte, attraktive Kühle und feine Phenolik begleiten<br />

den langen Nachhall. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2022 »Zeit Bleckmen« Chardonnay<br />

trocken<br />

Noch jugendlich im Duft, Bourbonvanille, dann reifer Apfel,<br />

Mirabelle, Ananas sowie Limettenschale. Am Gaumen akzentuierte,<br />

sehr feine Frucht, sehr gut eingebundene Säure,<br />

delikate Phenolik, wieder etwas Vanille und Biskuit. Guter<br />

Nachhall, viel Potenzial. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2022 »Zeit« Bischoffingen Rosenkranz<br />

Grauer Burgunder trocken<br />

Elegant und frisch im Duft, attraktive Kühle, zugleich rauchig.<br />

Aromen von Cantaloupe-Melone, nassem Stein, Grapefruit<br />

und Limette. Am Gaumen herrlich saftig, feine Kräuternoten,<br />

hat viel Substanz und Spannung bei langem Nachhall.<br />

Weiteres Potenzial. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

91 2022 »Stein« Bischoffingen Rosenkranz<br />

Grauer Burgunder trocken<br />

Blasses Goldgelb. Dem Glas entspringt ein Bukett aus weißem<br />

Pfirsich, Zitronenschale, reifer Aprikose sowie Schotter.<br />

Am Gaumen mittelgewichtig, cremige Textur, rauchig,<br />

floral-würzig, mit spürbarer Säure und gutem Nachhall. Ein<br />

guter Speisenbegleiter. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

92 2022 »Zeit« Jechtingen Eichert Cabernet<br />

Franc & Merlot trocken CF/ME<br />

Dicht und akzentuiert im Duft. Feine Aromen von Cassis, rotem<br />

Paprika, Grafit, gefolgt von getrockneten Kräutern und<br />

junger Pflaume. Am Gaumen körperreich bei sehr guter<br />

Struktur, lebendige Säure, feiner, reifer Gerbstoff. Sehr langer<br />

Nachhall, gelungen. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

91 2022 »Stein Magmatit« Spätburgunder<br />

trocken<br />

Im Duft intensiv. Erdig, malzig, pfeffrig, dunkle Kirsche,<br />

Champignon, mineralisch und komplex. Am Gaumen Rauch<br />

und Speck, gute Saftigkeit, gute Gerbstoffqualität, mit Anklängen<br />

von Sauerkirsche. Braucht noch etwas Zeit und<br />

zeigt weiteres Potenzial. 13,5 Vol.-%, DV, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

71


WINZER-<br />

GENOSSENSCHAFT<br />

ACHKARREN<br />

Schlossbergstraße 2, 79235 Vogtsburg-Achkarren<br />

T: +49 7662 93040, wwww.achkarrerwein.com<br />

Kontakt: Diana von Olnhausen<br />

Ab-Hof-Verkauf: Jan. bis März Mo bis Fr 10–12.30 Uhr<br />

und 13.30–17 Uhr, April bis Dez. Mo bis Fr 9.30–17.30 Uhr,<br />

Sa 9–13 Uhr<br />

Hektar: 186 ha<br />

Wer, wie die Winzergenossenschaft<br />

Achkarren, über Besitz in einer so<br />

anspruchsvollen Spitzenlage wie<br />

dem Achkarrer Schlossberg verfügt, ist reichlich<br />

gesegnet, aber auch gefordert. Der <strong>Wein</strong>berg<br />

mit Vulkanverwitterungsböden kann mit<br />

bis zu 60 Prozent Neigung extrem steil sein,<br />

durch die Kessellage staut sich sommerliche<br />

Hitze. Die WG bewirtschaftet 75 Prozent der<br />

insgesamt 111 Hektar Schlossberg und erschließt<br />

dessen Potenzial mit <strong>Wein</strong>en, die sich<br />

bodenständig und mit vulkanischer Mineralik<br />

zeigen: Probieren Sie unbedingt den prototypischen<br />

Spätburgunder.<br />

90 2023 »Edition Bestes Fass« Achkarren<br />

Schlossberg Riesling trocken<br />

In feiner mineralischer Würze kommt im Duft der Lagencharakter<br />

zum Vorschein, dazu Steinobst und Apfel. Die saftigfruchtigen<br />

Aspekte werden im Mund von Mineralik grundiert,<br />

ausgewogene Säure, etwas Zitrusfrucht fördert die<br />

Frische, die Fruchtsüße die Balance. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

89 2023 »Edition Bestes Fass« Achkarren<br />

Schlossberg Scheurebe trocken<br />

Keine Scheurebe, die durch prägnante Aromen auffällt, Muskatblüte,<br />

Mirabelle und reife Stachelbeere, etwas Puderzucker.<br />

Ausgewogen am Gaumen mit feiner Fruchtsüße und<br />

gut dosierter Stoffigkeit, reife Säure, am hinteren Gaumen<br />

sorgt die vulkanische Mineralik für Profil. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

89 2023 Achkarren Schlossberg Grauer<br />

Burgunder Spätlese trocken<br />

Zur Birne und Aprikose passt die Note von Muskatnuss, Orangenschale<br />

und reife Zitrusfrucht, auch Flieder. Zugängliche<br />

und feinwürzige Spätlese mit weichem, cremigem Fond, reife<br />

Säure, die im Hintergrund agiert, im Finish mit mineralischer<br />

Würze. Gerne zum Essen. 13 Vol.-%, DV, €<br />

89 2023 Achkarren Castellberg Weisser<br />

Burgunder Kabinett trocken<br />

Birne, Aprikose und Maracuja zeigen sich im fruchtigfrischen<br />

Duft, etwas Bananenschale, zarte Wiesenkräuter.<br />

Zeigt auch Frische und Frucht am Gaumen, präsente, eingewobene<br />

Säure, klarer Ausdruck, wieder Birne und auch Stachelbeere,<br />

saftig, feinwürzig, ausgewogen. 13 Vol.-%, DV, €<br />

89 2023 Muskateller Kabinett feinherb<br />

In der Nase mit viel Sortentypizität, Muskatblüte, Flieder<br />

und Pfirsich, auch Noten von Mango scheinen auf. Schlanker<br />

Bau, die merkliche Süße steht diesem unbeschwerten Charakter<br />

gut zu Gesicht, zumal die schwungvolle Säure für ein<br />

gutes Gleichgewicht sorgt. 12 Vol.-%, DV, €<br />

91+ 2022 »Edition Bestes Fass« Achkarren<br />

Schlossberg Spätburgunder Spätlese<br />

trocken<br />

Reifer Duftschleier mit Kirschen und Pflaume und Blaubeere,<br />

feine mineralische Würze der großen Lage. Im Mund mit<br />

einer samtenen Textur, die wie ein Seidenschal wirkt, reife<br />

Säure, weiches, feinkörniges Tannin, die vulkanische, würzige<br />

Mineralik ist das Trumpfass. 13,5 Vol.-%, DV, €€<br />

72 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER BADEN<br />

<br />

ALDE GOTT<br />

WINZER<br />

SCHWARZWALD<br />

Talstraße 2, 77887 Sasbachwalden<br />

T: +49 7841 20290, www.aldegott.de<br />

Kontakt: Günter Lehmann<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–18 Uhr, Sa 9–17 Uhr,<br />

Ab-Hof-Verkauf: So 11–17 Uhr<br />

Hektar: 265 ha<br />

Ob die Sage stimmt, ist nicht sicher, sie<br />

ist auf jeden Fall sehr schön: Zu Zeiten<br />

des Dreißigjährigen Krieges, als<br />

das Land nahezu entvölkert war, zog ein junger<br />

Mann durch die Gegend von Sasbachwalden.<br />

Überall fand er nur Zerstörung. Dann<br />

traf er eine junge Frau und rief voller Erleichterung:<br />

»Der Alde Gott lebt noch!« Und wie<br />

er lebt, möchte man heute sagen: Der <strong>Wein</strong>bau<br />

auf den Steilhängen ergibt hier traditionell<br />

kräftige <strong>Wein</strong>e, die Granitböden sorgen<br />

für satte Frucht – so ist es auch beim aktuellen<br />

Jahrgang, der über ganz schön viel Power verfügt,<br />

die durchweg gekonnt verpackt ist.<br />

91 2022 »Ausblick« Grauburgunder trocken<br />

Duft nach feinem Rauch, dazu etwas Brioche, helle Früchte,<br />

Birne, Honigmelone, Hauch Vanille, der Ausbau im Eichenfass<br />

ist spürbar. Am Gaumen dann mit sehr viel Wucht und<br />

Kraft, ausdrucksvoll und cremig, eher verhaltene Säure,<br />

dicht gewoben, langer Nachhall. 14,5 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2022 »Ausblick« Gewürztraminer trocken<br />

Intensiver Duft nach Wildrose, Muskatgewürz, eine Spur Gewürznelke,<br />

Litschi, typisch. Am Gaumen mit einer eher milden<br />

Säure und einem dichten Schmelz, erneut Muskatwürze,<br />

aber auch reife, helle Früchte, später mit feinem mineralischem<br />

Ton. 14,5 Vol.-%, DV, €€<br />

90 2022 »Granit« Riesling trocken<br />

Ein helles Zitronengelb in der Farbe. Duft nach zarter Pfirsichfrucht,<br />

Zwetschge, dazu orientalische Trockenkräuter<br />

und reife gelbe Früchte. Am Gaumen kernig und kräftig, wieder<br />

gelbfleischige Früchte, die Saftigkeit ist bemerkenswert.<br />

Kühle Frische im Finale. 13 Vol.-%, DV, €€€<br />

90 2021 »Weitblick« Weißburgunder trocken<br />

Leicht balsamischer Duft nach Zitronenmelisse und Blutorange,<br />

auch etwas gelber Apfel. Am Gaumen dann recht<br />

stoffig und dicht, lebendige Säure, reife Birnen, pikante<br />

Zitrusfrucht, zarte Vanille, ein cremiger Schmelz begleitet<br />

den bemerkenswerten Abgang. 14,5 Vol.-%, DV, €€<br />

92 2020 »Weitblick« Spätburgunder trocken<br />

Tiefgründiger, mineralisch anklingender Kräuterduft, der<br />

von Lakritze, Schlehen und eingelegten Beerenfrüchten begleitet<br />

wird. Kraftvoll-opulent die Aromatik am Gaumen.<br />

Saftige Gerbstoffe, die dem <strong>Wein</strong> Struktur und Lagerfähigkeit<br />

mitgeben, sehr druckvoll, würziges Finale.<br />

15 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2022 »Ausblick Alte Reben«<br />

Spätburgunder trocken<br />

Vielschichtiger Duft nach Waldbeeren, schwarzer Wildkirsche<br />

und Himbeere, aber auch Lakritze ist dabei. Am Gaumen<br />

mit sehr viel Kraft, die Gerbstoffe sind präsent und perfekt<br />

eingebunden, reife Säure, wieder dunkle Früchte, insgesamt<br />

würzig, gute Länge. 14,5 Vol.-%, DV, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

73


WEINGUT<br />

AUFRICHT<br />

Höhenweg 8, 88719 Stetten<br />

T: +49 7532 2427, www.aufricht.de<br />

Kontakt: Lukas Engelmann<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Sa 10–12 Uhr und 14–18 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 533.300 (50 % weiß, 30 % rot,<br />

10 % Rosé, 5 % Schaumwein)/51 ha<br />

Beim <strong>Wein</strong>gut Aufricht begann die Winzertradition<br />

vor etwa 70 Jahren mit<br />

Josef Aufricht. Heute lenkt mit dem<br />

jungen Johannes Aufricht die dritte Generation<br />

die Geschicke des malerisch im Meersburger<br />

Landschaftsschutzgebiet gelegenen Guts.<br />

Aufricht junior hat den Stil des Hauses sanft<br />

angepasst, Phenole und Fassausbau spielen<br />

nun eine größere Rolle, geblieben ist die feine<br />

Saftigkeit und Harmonie der <strong>Wein</strong>e. Erneut<br />

sehr gelungen sind der Chardonnay aus dem<br />

»Kalkbrunnen« und der Spätburgunder Mocken<br />

– <strong>Wein</strong>e, die eindrucksvoll Zeugnis ihres<br />

exzellenten Terroirs ablegen.<br />

91 2020 »Cuvée Blanc« brut<br />

Hinter seiner hefigen Fassade lässt der Duft Aromen von<br />

Nektarine, schwarzem Pfeffer, Birne und Minze anklingen.<br />

Im Mund führt eine knackige Säure Regie, die mit einer Spur<br />

Süße und weich anrollendem, dann aber doch dynamischem<br />

und pikantem Mousseux flankiert ist. 12 Vol.-%, DIAM, €€<br />

93+ 2023 »Kalkbrunnen« Chardonnay trocken<br />

In der Nase noch recht verhalten mit Aromen von exotischen<br />

Früchten, Zitronenschale, Hefe und getrockneten Kräutern<br />

mit einer kalkigen Mineralität. Am Gaumen hat der <strong>Wein</strong> ein<br />

feines Säuregerüst und einen dichten Körper, balancierter<br />

Holzeinsatz, feine Phenolik und lang. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

93+ 2022 Meersburg Mocken Spätburgunder<br />

trocken<br />

In der Nase ein wenig verhalten, rote und schwarze Früchte,<br />

Wacholder, Kirsche, Brombeere, Heidelbeere, Schlehe und<br />

ein Hauch von Schokolade. Am Gaumen ein lebendiger Körper,<br />

feine Säure, ziseliertes Gerbstoffgerüst, gut gearbeitetes<br />

Holz, würziger Abgang 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2022 Meersburg Trielberg Spätburgunder<br />

trocken<br />

In der Nase eine feine Rauchigkeit, Holzwürze, dunkle Früchte,<br />

Kirsche, Pflaume, Kaffee, Karamell, dazu ein Hauch Eukalyptus.<br />

Am Gaumen eine feine Säure, mittelgewichtig, Holzeinsatz<br />

spürbar, feines, reifes Tannin, gut eingebundener<br />

Alkohol, schöne Länge. 14 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2023 Meersburg Pfattishag Sauvignon<br />

Blanc trocken<br />

In der Nase hat der <strong>Wein</strong> eine schöne Mineralität, Stachelbeere,<br />

goldene Kiwi, weißer Tee, dazu feine florale Noten<br />

und ein Hauch von grünem Paprika. Am Gaumen dann mit einem<br />

schönen Säurezug, fein gewoben, harmonisch, dezent<br />

eingesetztes Holz, schöne Balance. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2023 Meersburg Eichhölzle<br />

Grauburgunder trocken<br />

91+ 2023 »Von Alten Reben« Sauvignon Blanc<br />

trocken<br />

91+ 2023 Meersburg Sommertal<br />

Weissburgunder trocken<br />

91 2023 »Von Alten Reben« Chardonnay tr.<br />

91 2023 »Von Alten Reben« Grauburgunder<br />

trocken<br />

90+ 2023 Weissburgunder trocken<br />

90+ 2023 »Rosé Saignée« trocken<br />

74 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER BADEN<br />

<br />

BÄRMANN<br />

Kirchgasse 38, 79291 Merdingen<br />

T: +49 7668 2570 160, www.weingut-baermann.com<br />

Kontakt: Frank Bärmann<br />

Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />

Flaschen/Hektar: 18.700 (50 % weiß, 40 % rot,<br />

10 % Rosé, 10 % Schaumwein)/3 ha<br />

Das ist die bislang beste und charakterstärkste<br />

Kollektion, die Frank Bärmann,<br />

der drei Hektar <strong>Wein</strong>berge am<br />

Kaiserstuhl und Tuniberg bewirtschaftet, zur<br />

Verkostung vorgelegt hat. Die drei Pinot<br />

Noirs aus 2020 und 2021 imponieren mit<br />

Struktur, Energie, Würze und Mineralik, wobei<br />

die aus dem Merdinger Bühl die Nase etwas<br />

vorne haben. Der »Orange« von der<br />

Scheurebe zeigt die attraktive Seite des Genres<br />

mit Zug, Frische, griffiger Phenolik und aparter<br />

Herbe. Wenn Frank Bärmann diesen starken<br />

Auftritt wiederholt, denken wir gerne<br />

über den dritten Stern nach.<br />

90+ 2021 Muskateller brut<br />

Wer Muskateller liebt, kommt schon beim Duft auf seine<br />

Kosten: Muskatblüte, Litschi, Kiwi, grüne Stachelbeere,<br />

Schwarze Johannisbeere. Am Gaumen straff gebaut, mit einer<br />

Säure, die nach vorne will, gepflegtes Mousse, schöne<br />

Würze und feine Restsüße. Hat Stil. 12 Vol.-%, NK, €€<br />

91+ 2022 Merdingen Bühl Grauburgunder<br />

trocken<br />

Eher unauffällig in der Farbe und im Duft, etwas Hefe, weiße<br />

Mandeln, Birnenschale, Birne, Mirabelle, etwas Cidre, feine<br />

Ätherik. Am Gaumen mit einer Gelassenheit, die nicht getragen<br />

wirkt. Immanente Spannung, feine, reife Phenolik, saftig,<br />

trocken, mineralisch. 13 Vol.-%, NK, €€<br />

92+ 2022 »Orange« unfiltriert trocken<br />

Dezent bernsteinfarben. Quitte und Quittenschale im Duft,<br />

herbe Birne, Wermutkraut, getrockneter Salbei, etwas Salzzitrone.<br />

Die attraktive Seite des »Orange«-Genres mit Zug<br />

und Frische, griffiger Phenolik, die Säure trägt ins Ziel, aparte<br />

Herbe. Schön. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />

92+ 2021 Merdingen Bühl Pinot Noir trocken<br />

Schöne Würze im Duft mit sonnengetrockneten Tabakblättern,<br />

Sauerkirsche, Granatapfel, knackiger Zwetschge und<br />

auch Zimtstange. Stoffig und saftig am Gaumen mit elegantem<br />

Gerbstoff und einer gut eingewobenen Säure, die mit<br />

feiner Ader läuft. Mineralisch grundiert. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2020 »Reserve« Merdingen Bühl Pinot<br />

Noir trocken<br />

Im Duft noch etwas uneinig, welche Seite er betonen will:<br />

viel Würze oder Frucht, etwas bedeckt, Kirsche, getrocknete<br />

Kräuter. Rauch. Eine am Gaumen schon von der Struktur lebende<br />

»Reserve« mit schöner mineralischer Würze und Gehalt,<br />

mittlere Komplexität, gute Länge. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

91+ 2021 Ihringen Fohrenberg Pinot Noir<br />

trocken<br />

Leichtes Kirschrot mit transparentem Rand, Nelke, Lorbeerblatt,<br />

rote Kirsche, schwarzer Pfeffer, feine Holzwürze.<br />

Schafft am Gaumen elegant die Balance von Kraft und Frische,<br />

lebendige Säure wird von mineralischer Energie unterstützt.<br />

Pure Frucht bis ins Finale. 13 Vol.-%, NK, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

75


WEINGUT<br />

AXEL BAUER<br />

Erlenstraße 38, 77815 Bühl<br />

T: +49 7223 8301227, www.weingut-axel-bauer.de<br />

Kontakt: Axel Bauer<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mi bis Fr 13–17 Uhr und nach<br />

Vereinbarung<br />

Flaschen/Hektar: 173.300 (55 % weiß, 40 % rot,<br />

4 % Rosé, 1 % Schaumwein)/28 ha<br />

Anbauweise: in Umstellung<br />

Das Ortenauer <strong>Wein</strong>gut hat sich einen<br />

ausgezeichneten Ruf für dichte, terroirgetriebene<br />

<strong>Wein</strong>e aufgebaut, es<br />

stand auf unserer Beobachtungsliste zum vierten<br />

Stern. Da nun Betriebsleiter Torsten Klein<br />

das Unternehmen verlassen hat, stellen wir die<br />

Aufwertung noch ein Jahr zurück. Doch dass<br />

der Nachfolger das Niveau halten wird, daran<br />

kann kaum Zweifel bestehen: Mit Walter<br />

Bibo hat Axel Bauer einen sehr erfahrenen<br />

Mann an seine Seite geholt. Er arbeitete einst<br />

bei Joachim Heger, dann bei Schloss Reinhartshausen<br />

und zuletzt im eigenen Rheingauer<br />

Start-up Bibo&Runge.<br />

94 2019 »Blacklist« Goldmuskateller<br />

trocken<br />

Gelbgold in der Farbe. Ein intensiver Duft von Rosenblüten,<br />

ein Hauch Bittermandel, ebenfalls ein attraktiv oxidativer<br />

Touch. Fast schlank im Auftakt, aber mit gutem Extrakt, dabei<br />

authentisch in der Rebsorte, reife, gut balancierende<br />

Säure. Ein Statement. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

93+ 2022 »La Grande Réserve Grand Vin«<br />

trocken CH/WB/SB<br />

Zunächst eine attrakive Reduktion im Duft. Ein vom Ausbau<br />

und feinster Frucht dominiertes Bukett. Am Gaumen dann<br />

dicht und fruchtbetont, weißer Pfirsich, Zitronenmelisse,<br />

Birne, Rauch und nasser Stein. Balanciert von sehr guter<br />

Säure. Ganz viel Potenzial. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />

93 2021 »Meisterstück« Pinot Blanc trocken<br />

Attraktiv und vielschichtig im Duft. Aromen von grüner Birne,<br />

weißen Blüten, junger Mandel sowie Estragon. Am Gaumen<br />

zunächst floral, dann sehr fruchtig, primär gelbe<br />

Frucht, auch ein Hauch Mineralität. Taktil durch gute Säure<br />

und akzentuierte Textur. Viel Trinkfluss. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />

93 2021 »Meisterstück« Sauvignon Blanc<br />

trocken<br />

Blasses Goldgelb. Wiesenkräuter, Stachelbeere, Limettenmelisse<br />

und ein Hauch vom nassen Stein im Duft. Am Gaumen<br />

eine subtile Mineralik sowie eine feine, reife Fruchtaromatik,<br />

ebenfalls weißer Pfirisich und Zitronengras. Ein <strong>Wein</strong><br />

mit Potenzial, der bereits Trinkfreude bereitet.<br />

12 Vol.-%, NK, €€€<br />

94 2020 »Réserve Fass No. 20/14« Pinot Noir<br />

trocken<br />

Pflaume, Gewürznelke, Pistolenrauch, Piment sowie ein<br />

Hauch Vanille im komplexen Bukett. Am Gaumen körperreich<br />

und doch nicht opulent, guter reifer Gerbstoff, saftig<br />

durch gute Säure. Diese balanciert ebenfalls die reife, dunkle<br />

Frucht. Druckvoll, mineralisch und lang. Potenzial.<br />

13 Vol.-%, NK, €€€€<br />

93 2019 »Premiere Cuvée Premier Vin«<br />

trocken ME/CS<br />

Attraktiv holzwürzig im Duft, konzentrierte Frucht, rote<br />

Pflaume, Cassis, Brombeere Schwarzkirsche, Wacholderbeere<br />

sowie eine Kräuternote. Am Gaumen dicht und konzentriert,<br />

von präziser Säure sehr gut balanciert, reifer Gerbstoff.<br />

Lang im Nachhall. 14 Vol.-%, NK, €€€<br />

76 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

BAUMANN<br />

WEINGÜTER BADEN<br />

Oberberg 55, 77876 Kappelrodeck<br />

T: +49 176 61018330, www.weingutbaumann.de<br />

Kontakt: Daniel Baumann<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Flaschen/Hektar: 6.700 (24 % weiß, 44 % rot,<br />

15 % Rosé, 17 % Schaumwein)/1 ha<br />

Daniel Baumann, Jahrgang 1989, studierte<br />

Informatik mit <strong>Wein</strong>bau im<br />

Nebenfach, 2021 übernahm er das<br />

<strong>Wein</strong>gut mit einem Hektar Reben von Mutter<br />

Barbara. Unterstützt wird er auch von seinem<br />

Opa Hermann, der mit seinen 93 Jahren im<br />

<strong>Wein</strong>berg immer noch den Takt vorgibt. Der<br />

»Granitsteinwinzer« bringt das Terroir seiner<br />

Lage Pfarrberg eins zu eins mit klirrender Mineralik<br />

in die Flaschen, ob beim Riesling,<br />

Müller-Thurgau oder dem bärenstarken Pinot<br />

Noir »Granit«, bei dem sich das Gestein<br />

in flüssige Materie zu verwandeln scheint. Dafür<br />

ziehen wir aus dem Stand zwei Sterne.<br />

92 2021 Blanc de Noir Crémant brut<br />

Eine beerige Spätburgundernase, frisch, klar, dezent hefewürzig<br />

begleitet. Im Mund hat der <strong>Wein</strong> ein recht dynamisches<br />

Mousseux, ein appetitliches Säurerückgrat, eine saftige,<br />

gut gebündelte Art mit mineralischen Untertönen und<br />

einem aromatischen Abklang. 12 Vol.-%, NK, €€<br />

91+ 2022 Waldulm Pfarrberg Riesling trocken<br />

In der Nase klingt schon die Mineralik an, klare Frucht, grüner<br />

Apfel, Mirabelle, auch Tannennadeln. Stoffig am Gaumen<br />

mit guter Substanz, reife und auch würzig belegte Säure,<br />

die prägnante Granitmineralik scheint wie ein Wasserzeichen<br />

bis ins Finale durch. 11,5 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2022 Waldulm Pfarrberg Müller-Thurgau<br />

trocken<br />

Saftiger roter und gelber Apfel in der Nase, Quittenschale,<br />

ein Hauch Hefe, weißer Sesam, frischer Kümmel, Blumenwiese.<br />

Trotz des geringen Alkoholgehalts am Gaumen vollmundig,<br />

saftig, erfrischende Herbe, eine Spur Klarapfel, phenolische<br />

Pixel, viel Mineralik. 11 Vol.-%, DV, €<br />

90 2022 Waldulm Pfarrberg Spätburgunder<br />

Weißherbst trocken<br />

In der Farbe Zwiebelschale. Beeriger Duft, Waldhimbeere,<br />

Rote Johannisbeeren, feine Kräuterigkeit. Schlanker straffer<br />

Bau, kein «Hände-nach-oben-Wochenende«-Rosé, mit<br />

seiner Mineralik, strukturierenden Gerbstoffen und Phenolen<br />

ein seriöser Speisenbegleiter. 11,5 Vol.-%, DV, €<br />

93 2021 »Granit« Waldulm Pfarrberg Pinot<br />

Noir trocken<br />

Rote Kirsche und Zwetschge in der entspannten, feinwürzigen<br />

Nase mit feinem, kühlem Rauch und druckvollen, steinigen<br />

Noten. Da lebt der Granit am Gaumen förmlich auf und<br />

transformiert sich in flüssige Materie, ein hoch mineralisches<br />

Kraftpaket, kompaktes Tannin, jung. 13 Vol.-%, NK, €€<br />

91 2022 Waldulm Pfarrberg Spätburgunder<br />

trocken<br />

Helles Kirschrot, an den Rändern aufgehellt. Rote Kirsche,<br />

Heidelbeere, Kirschkern, feine Kräuterigkeit, Marzipan. Breit<br />

angelegte Struktur mit weicher Textur, feingliedriger Säure<br />

im klaren, entspannten Fluss, dezenter Fruchtsüße und prägender<br />

Granitmineralik. 12,5 Vol.-%, €<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

77


BECKSTEINER<br />

WINZER<br />

<strong>Wein</strong>straße 30, 97922 Beckstein<br />

T: +49 9343 500-0, www.becksteiner-winzer.de<br />

Kontakt: Michael Braun<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Sa 9–18 Uhr, So 10–16 Uhr<br />

Hektar: 270 ha<br />

Die über 350 Mitglieder der Becksteiner<br />

Winzer aus 21 Dörfern im beschaulichen<br />

Taubertal wissen die<br />

günstigen geografischen Bedingungen mit<br />

Muschelkalkböden und das Cool Climate<br />

konsequent zu nutzen: Dabei entstehen <strong>Wein</strong>e<br />

mit klarer Frucht, Frische und prägender<br />

Kalkmineralik. Schon die Einstiegslinie »Kilian«<br />

bietet viel <strong>Wein</strong> fürs Geld (unser Tipp ist<br />

der saftig-würzige Chardonnay), bei den »Alten<br />

Reben« und den »Reserve«-<strong>Wein</strong>en steigern<br />

sich in Weiß und Rot Komplexität, Tiefe<br />

und Länge. Auf die Becksteiner Winzer um<br />

Kellermeister Florian Döller ist Verlass!<br />

92 2023 »Alte Reben« Gerlachsheim<br />

Herrenberg Hohenstadten Silvaner tr.<br />

Reife Birne, Honigmelone in der Nase, Aprikosentarte, mit<br />

kräuterigen und duftigen Noten. Ein Silvaner, der am Gaumen<br />

weit aufmacht und einiges zu bieten hat mit stoffiger<br />

Fülle, eher herber Saftigkeit und würziger Mineralik, reife,<br />

tragende Phenolik, gute Länge. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />

92 2022 »Reserve« Gerlachsheim<br />

Herrenberg Bildweinberg Chardonnay tr.<br />

Nussige, karamellige Noten mit feinen Röstaromen, reife Ananas,<br />

Mango, getrocknete Kräuter, feine Muskatnuss. «Reserve«,<br />

die aus dem Vollen schöpft, mit weichem Fond und intensiver<br />

Würzigkeit in einer breiten Struktur. Für die kälteren Jahreszeiten,<br />

immer zum Essen. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

90+ 2023 »Kilian« Gerlachsheim Chardonnay tr.<br />

Im Duft finden sich blumige, kräuterige und auch reife Nuancen,<br />

Birne, gelbes Pflaumenmus, gepuffter Mais. Am Gaumen<br />

mit einer festen und dabei eleganten Struktur, saftig<br />

mit feiner Phenolik und mineralisch-würzigen Anklängen,<br />

die auch das Finish noch mitbestimmen. 13 Vol.-%, DV, €<br />

91+ 2022 »Alte Reben« Gerlachsheim<br />

Herrenberg Mittlerer Berg Pinot Noir tr.<br />

Pinotfrucht von Himbeere, Cassis und Schwarzkirsche wird<br />

von rauchig-röstigen Noten begleitet, dunkle Schokolade<br />

und Mokka mischen mit. Führt die Intensität der Aromatik<br />

am Gaumen mit schöner Würze begleitet von feingliedriger<br />

Säure fort. Mittlere Komplexität. 13 Vol.-%, NK, €€<br />

91+ 2021 »Reserve« Gerlachsheim<br />

Herrenberg Wanne Schwarzriesling tr.<br />

Intensiver Duft mit dunklem Rauchfleisch, Tinte, Brombeere,<br />

Schwarzkirsche, dunkler Tabak, geröstete Kaffeebohnen.<br />

Die »Reserve« geht mit frischer und geradliniger Säure in die<br />

von mittlerem Extrakt getragene Substanz, die Tannine sind<br />

ausgewogen, gute Länge. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

91+ 2023 »Alte Reben« Gerlachsheim Herrenberg<br />

Oberer Berg Cuvée trocken MT/GS<br />

91 2023 »Selektion« Gerlachsheim<br />

Herrenberg Chardonnay trocken<br />

90+ 2023 »Selektion« Gerlachsheim<br />

Herrenberg Weißer Burgunder trocken<br />

90+ 2023 »Selektion« Gerlachsheim<br />

Herrenberg Grauer Burgunder trocken<br />

89+ 2023 »Kilian« Beckstein Grauer<br />

Burgunder trocken<br />

91 2022 »Selektion« Beckstein Kirchberg<br />

Schwarzriesling trocken<br />

90 2022 »Selektion« Gerlachsheim<br />

Herrenberg Spätburgunder trocken<br />

78 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

BERCHER<br />

Mittelstadt 13, 79235 Vogtsburg<br />

T: +49 7662 212, www.weingutbercher.de<br />

WEINGÜTER BADEN<br />

Kontakt: Arne und Martin Bercher<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Sa 9–11.30 Uhr und<br />

13.30–17 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 200.000 (48 % weiß, 37 % rot,<br />

10 % Rosé, 5 % Schaumwein)/27 ha<br />

Das namhafte Burkheimer <strong>Wein</strong>gut gehörte<br />

zu den ersten, die mit dem kleinen<br />

Holzfass konsequent eine Kaiserstühler<br />

Variante der Burgunderstilistik suchten.<br />

Dieser Idee sind Arne und Martin Bercher<br />

treu geblieben, insbesondere natürlich bei den<br />

Großen Gewächsen. Wir möchten angesichts<br />

der aktuellen <strong>Wein</strong>e aber auch den Blick auf<br />

die weniger holzgeprägten »Ersten Lagen«<br />

lenken: Das ist alles, egal, ob man über weiße<br />

Burgundersorten spricht, über Pinot Noir<br />

oder Muskateller, erstklassiges Handwerk.<br />

Wie gemacht für die gehobene Tafel, und das<br />

zu einem äußerst fairen Preis.<br />

93+ 2023 Burkheim Feuerberg Haslen<br />

Grauburgunder GG<br />

Leicht reduktiv und sogar etwas blumig im Duft, wenig Holz.<br />

Der Gaumen wirkt konzentriert in Säure und Stoff, zeigt viel<br />

Spannung und hohe Intensität, wirkt dabei noch in sich gekehrt.<br />

Die deutliche Mineralität weckt Erwartungen auf eine komplexe<br />

Entfaltung im Verlauf der Flaschenreife. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

93 2023 Burkheim Feuerberg Haslen<br />

Weißburgunder GG<br />

Dezent im Duft, Rauch, frische Mandarinen und Zitronen,<br />

Honigmelone, getrocknete Minze, Oregano, Kümmel, eine<br />

Spur Zimt. Am Gaumen schlank und mit Zug, Zitrusfrucht,<br />

Kräuterwürze, lebendige Säurestruktur, feine Phenolik, betont<br />

trocken, noch jugendlich. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2023 »SE« Spätburgunder Rosé trocken<br />

Strahlendes, helles Kirschrot im Glas. Rote Frucht im Duft,<br />

Erdbeere, Süßkirsche, Orangenschale, getrocknete Kräuter<br />

(Thymian, Oregano). Am Gaumen mit Beerenfrucht und Kräuterwürze,<br />

feine Salzigkeit, eng anliegende, frische Säure, stilvoll<br />

und saftig mit schönem Trinkfluss. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />

93 2022 Burkheim Feuerberg Kesselberg<br />

Spätburgunder GG<br />

»Süßes« Holz, Kirschkern, kleine rote Beeren. Am Gaumen<br />

hat der <strong>Wein</strong> eine gute Balance: Der vergleichsweise körnige<br />

Gerbstoff liegt in vorsichtig extrahierter Menge vor und ist<br />

geschmeidig grundiert, die Säure bleibt zurückhaltend. Es<br />

ist alles bereit für eine positive Entfaltung während der Flaschenreife.<br />

12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2019 »1G« Burkheim Feuerberg<br />

Spätburgunder Erste Lage trocken<br />

Fein und konzentriert im Duft, Rauch, helle und dunkle Waldbeeren,<br />

Granatapfel, Lorbeer, dunkle Schokolade. Am Gaumen<br />

dicht und elegant, dezente Gaumenfrucht, die sich mit<br />

der Zeit zum feinkörnigen Gerbstoff und zur mineralischen<br />

Würze auffächern wird, lange am Gaumen. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2022 »SE« Chardonnay trocken<br />

92 2023 »1G« Burkheim Feuerberg<br />

Grauburgunder Erste Lage trocken<br />

92 2023 »1G« Burkheim Feuerberg<br />

Muskateller Erste Lage trocken<br />

91+ 2023 »1G« Sasbach Limburg<br />

Weißburgunder trocken<br />

91+ 2023 »1G« Jechtingen Eichert<br />

Grauburgunder Erste Lage trocken<br />

90 2023 Burkheim Weißburgunder trocken<br />

92 2020 «1G« Sasbach Limburg<br />

Spätburgunder Erste Lage trocken<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

79


WEINGUT &<br />

PRIVATKELLEREI<br />

BIMMERLE<br />

Kirchstraße 4, 77871 Renchen-Erlach<br />

T: +49 7843 654, www.wein-bimmerle.de<br />

Kontakt: Siegbert Bimmerle<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8–12 und 13–17 Uhr, Sa 9–13 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 1.333.300 (40 % weiß, 60 % rot)/150 ha<br />

Das <strong>Wein</strong>gut und die Privatkellerei<br />

Bimmerle zählen nicht nur wegen der<br />

stattlichen Anzahl von 150 Hektar<br />

Rebfläche zu den konstanten Größen, die Baden<br />

mitgestalten, auch auf die Qualität der<br />

<strong>Wein</strong>e ist Jahr für Jahr Verlass. Sortentypizität<br />

der einzelnen Rebsorten und die Steigerung<br />

der Qualitäten von der Kabinettklasse bis zu<br />

den vom Holzausbau definierten »Réserve«-<br />

<strong>Wein</strong>en sind die Bausteine, die sich zum großen<br />

Ganzen zusammenfügen. Alle <strong>Wein</strong>e des<br />

stimmigen Portfolios verbindet, dass sie das<br />

leisten, was <strong>Wein</strong> ausmachen kann: nämlich<br />

das leibliche Wohl zu stärken.<br />

92 2021 »Réserve 500« Chardonnay trocken<br />

Neben warmem Rauch auch etwas grüne Walnuss, geröstete<br />

Haselnüsse, Popcorn, in Butter gebratener Mais. Vollmundig<br />

und kraftvoll am Gaumen mit Muskeln und Schmelz, reife<br />

Aprikose und Birne werden würzig begleitet, feine salinen<br />

Noten, von reifer Säure flankiert, lang. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2021 »Réserve 500« Weißburgunder<br />

trocken<br />

Der Holzausbau sorgt für rauchige Würze, warmer Rauch,<br />

reife Mirabelle, Birne, nussige Noten, auch Gewürze wie<br />

Piment. »Réserve« mit kräftigem Bau, stoffige Fülle, der<br />

dichte Extrakt sorgt für Schub, die reife Säure trägt, würzig<br />

und auch leicht salzig, gute Länge. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

91+ 2022 »Réserve 500« Grauburgunder<br />

trocken<br />

Rauch und Röstaromen mit reifer Birne in der intensiven<br />

Nase, Aprikose und auch Aprikosentarte, kandierte Walnüsse.<br />

Strukturgeprägter Grauburgunder, der einiges an Kraft<br />

und Substanz mitbringt und sich trefflich zu kräftigen Gerichten<br />

eignet, dicht, würzig. 14 Vol.-%, NK, €€€<br />

91 2020 Cabernet Sauvignon trocken<br />

Dunkelbeeriger und würziger Duft nach Schwarzen Johannisbeeren,<br />

kühler Rauch und ebenso Röstaromen, Schwarztee<br />

und Tinte. Stoffiger Gaumenansatz mit gutem Extraktgehalt,<br />

druckvoll, saftig, Johannisbeere, etwas Schattenmorelle,<br />

kompakte Gerbstoffstruktur, Potenzial.<br />

13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

91 2023 Sauvignon Blanc Spätlese trocken<br />

Gepflegte Sortentypizität in der Nase, Schwarze Johannisbeere,<br />

gelbe Stachelbeere, reife Kiwi, Mango und Maracuja.<br />

Gutes Gleichgewicht im Mund, kompakte Struktur, Schmelz<br />

und Saft, die präsente Säure bringt Frische und auch Länge,<br />

feinwürzig im Finale. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

89+ 2023 Auxerrois Kabinett trocken<br />

89+ 2023 Weisser Burgunder Kabinett trocken<br />

89 2023 Chardonnay trocken<br />

89 2023 Grauer Burgunder Kabinett trocken<br />

90 2022 Spätburgunder im Eichenfass<br />

gereift trocken<br />

80 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER BADEN<br />

BISCHOFFINGER<br />

WINZER<br />

Bacchusstraße 20, 79235 Vogtsburg-Bischoffingen<br />

T: +49 7662 93010, www.bischoffinger-winzer.de<br />

Kontakt: Thomas Weiler<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Flaschen/Hektar: 1.900.000 (58 % weiß, 42 % rot)/260 ha<br />

Bei den 300 Bischoffinger Winzern weiß<br />

man genau, warum ihre Basislinie<br />

»Handwerkskunst« heißt: Mit Sorgfalt<br />

werden die 260 Hektar <strong>Wein</strong>berge in Lagen<br />

wie Bischoffinger Enselberg und Steinbuck<br />

kultiviert, die Trauben unter der Leitung<br />

von Kellermeister Norbert Kuhn zu <strong>Wein</strong>en<br />

mit Profil verarbeitet, die auch auf der neuen<br />

Sonnenterasse genossen werden können. Die<br />

»Réserve«-<strong>Wein</strong>e potenzieren Substanz, seidige<br />

Fülle und Mineralik, der unbeschwerte<br />

Muskateller ist unsere Empfehlung. In diesem<br />

Jahr feiert die Kooperative ihren 100. Geburtstag.<br />

Darauf stoßen wir an!<br />

92 2021 »Réserve« Bischoffingen Steinbuck<br />

Grauer Burgunder trocken<br />

Getragener Duft mit feiner Vanille und etwas Anis im Duft,<br />

warmer Rauch, Birne, frisch gestoßene Wacholderbeere.<br />

Der süßliche Extrakt wird am Gaumen von der reifen Säure<br />

begleitet, gute Substanz, Volumen und Fülle, schöne Würze<br />

und auch Mineralik, gute Länge. 14,5 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2022 »Réserve« Bischoffingen<br />

Rosenkranz Chardonnay trocken<br />

Mittleres Gelb. Expressiver Duft nach Aprikosen, Ananas,<br />

Holzwürze und auch Vanille, Anis kommt dazu. Verdient sich<br />

den Namen »Réserve« am Gaumen mit Substanz, Fülle, Opulenz<br />

und einer kräftigen Struktur, Schmelz geht in würzige,<br />

salzige Mineralik über, gute Länge. 14 Vol.-%, DV, €€<br />

90 2023 »Handwerkskunst« Bischoffingen<br />

Muskateller feinherb<br />

Intensiver Duft nach Muskatnuss und Minze, Orangenschale<br />

und Bergamotte sind ebenfalls mit dabei. Am Gaumen mit<br />

verhaltener und gut temperierter Säure, schöner Schmelz,<br />

süße Zitrusfrüchte, Orange, erneut Muskatnuss, feine Süße,<br />

balanciert, guter Trinkfluss. 11 Vol.-%, DV, €<br />

92+ 2022 »Pinot One« Bischoffingen Pinot Noir tr.<br />

Orangenblüte mit roter Kirsche und Roter Bete, würzige, er<br />

dige Noten, getrocknete Kräuter, etwas Kümmel, mineralisch.<br />

Druckvoll am Gaumen mit stabilem Säurestrang, betont<br />

trocken, was die vulkanische Mineralik unterstützt, die<br />

Gerbstoffe haben gute Reserven. 14 Vol.-%, NK, €€€<br />

91+ 2022 »Réserve« Bischoffingen Steinbuck<br />

Pinot Noir trocken<br />

Reife Fruchtnoten mit Holzwürze, warmer Rauch, Brombeere,<br />

Pflaume und dunkle Kirschen, ein Hauch Vanille blitzt auf. Am<br />

Gaumen kräftiger Bau mit guter Substanz sowie weichem,<br />

stützendem Gerbstoff, dunkle Schokolade und merkliche mineralische<br />

Grundierung, gute Länge. 14 Vol.-%, NK, €€€<br />

90 2023 »BB« Bischoffingen Grauer<br />

Burgunder trocken<br />

89+ NV »Handwerkskunst« Bischoffingen<br />

Weißer Burgunder & Chardonnay trocken<br />

89+ 2023 »BB« Bischoffingen Weißer<br />

Burgunder trocken<br />

89 2023 »Handwerkskunst« Bischoffingen<br />

Grauburgunder Kabinett trocken<br />

89 NV »Handwerkskunst« Bischoffingen<br />

Weißer Burgunder & Sauvignon Blanc<br />

feinherb<br />

89+ 2022 »Réserve« Bischoffingen<br />

Rosenkranz Merlot trocken<br />

89 NV »20.000 BC« Bischoffingen Cuvée tr.<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

81


WEINGUT<br />

BLANKENHORN<br />

Basler Straße 2, 79418 Schliengen<br />

T: +49 7635 82000, www.weingut-blankenhorn.de<br />

Kontakt: Martin Männer<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo, Di, Do und Fr 9–12 Uhr und<br />

14–17 Uhr, Mi 9–12 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 110.000 (55 % weiß, 45 % rot)/24 ha<br />

Anbauweise: in Umstellung<br />

Nur wenige <strong>Wein</strong>güter können eine solche<br />

Expertise vorweisen, wenn es um<br />

Gutedel geht – der im <strong>Wein</strong>gut Blankenhorn<br />

mit der französischen Rebsortenbezeichnung<br />

»Chasselas« genannt wird: Da<br />

können Yvonne und Martin Männer durchaus<br />

als Koryphäen gelten. Gerade der dichte,<br />

mineralische »Courage« belegt, was dieser oft<br />

unterschätzten Rebsorte aus dem Markgräflerland<br />

zuzutrauen ist. Chardonnay, Syrah<br />

und Pinot Noir gelingen in Schliengen ebenfalls<br />

trefflich, das <strong>Wein</strong>gut Blankenhorn hat<br />

sich längst als feste Größe in Baden und darüber<br />

hinaus etabliert. Guter Auftritt!<br />

93+ 2020 »Courage« Schliengen Chasselas<br />

trocken<br />

Dezente Reduktionsnote im vielschichtigen Duftbild, rauchig,<br />

Flintstein, Mirabelle, gelber Apfel, ein Hauch Cassis.<br />

Fest und straff in seiner Struktur, zeigt momentan erst einen<br />

Ausschnitt seiner großen Möglichkeiten, engmaschig verwoben,<br />

mineralisch, lang. 13 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

92+ 2020 Schliengen Sonnenstück<br />

Chardonnay trocken<br />

Würzig, warmer Rauch, geröstete Haselnuss, gebackener<br />

Kürbis, Piment, Kreuzkümmel, gelbe Frucht, Aprikosen,<br />

Orangen, Kräuterwürze. Der Gaumen beginnt saftig, lebendige<br />

Säure, sämige Stoffigkeit, apart herb, Zitrusfrucht, grüner<br />

Apfel, ein Hauch Vanille im Finale. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2022 Schliengen Chardonnay trocken<br />

Würzig, mit feinem, kaltem Rauch im komplexen Duft, Birne,<br />

Birnenschale, Melone, nussig, mineralisch-steinig, gestoßener<br />

Stein. Mit guter Energie und Spannung am Gaumen, linearer<br />

Schub, dicht und straff in der Struktur, beschäftigt die<br />

Geschmackspapillen, mineralisch. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />

92+ 2022 »Le Clocher« Schliengen Kirchberg<br />

Chasselas trocken<br />

Animierender Duft, leichte Reduktion, rauchig, Mirabellen,<br />

Marillen, Williamsbirne, geröstete Walnüsse, nasser Kalk.<br />

Am Gaumen entfalten sich in einer straffen Struktur Saft,<br />

Spannung und Würze mit feiner, salziger Mineralik, die sich<br />

bis ins Finale zieht. Jung. 12 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

92+ 2019 »Bravoure« Schliengen Syrah<br />

trocken<br />

Sauerkirsche, Schwarze Johannisbeere, Brombeere, Blaubeere<br />

mit einem Odeur von Milchschokolade, rauchige, kräuterige<br />

Würze. Die Kraft, die »Bravoure« mitbringt, wird aufgenommen<br />

in einer weichen Textur, die Gerbstoffe sind reif<br />

und eingebunden. Gute Länge. 13,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

92+ 2020 Schliengen Ölacker Pinot Noir<br />

trocken<br />

Das Rauchig-Würzige steht im Vordergrund, dahinter zeigen<br />

sich Schwarzkirsche, Pflaume, schwarzer Pfeffer und Trockenfleisch.<br />

Attraktives Wechselspiel zwischen markanten<br />

und geschmeidigen Elementen, weiche Textur, Saft, griffiges<br />

Tannin und kalkmineralische Würze.<br />

13 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

82 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

BRENNEISEN<br />

WEINGÜTER BADEN<br />

Am Weiler Weg 2, 79588 Egringen<br />

T: +49 7628 800987, www.weingut-brenneisen.de<br />

Kontakt: Dirk Brenneisen<br />

Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />

Flaschen/Hektar: 30.000 (70 % weiß, 30 % rot)/6 ha<br />

Dirk Brenneisen lebt den <strong>Wein</strong> und sein<br />

<strong>Wein</strong>gut mit jeder Faser. Das gilt auch<br />

für scheinbare Nebensächlichkeiten<br />

wie das Mähen. Während Corona schaffte<br />

sich der Winzer einfach mal kleinwüchsige<br />

Ouessant-Schafe an – Tiere, die im Normalfall<br />

nicht auf die Hinterbeine stehen und daher<br />

nur unter den Stöcken fressen. Inzwischen<br />

hat er auch Freude mit dem Experiment an georgischen<br />

Tongefäßen, den »Qvevris«. Bei alldem<br />

gelingen Brenneisen aber auch die südbadischen<br />

Klassiker wie Gutedel, Weiß-, Grauund<br />

Spätburgunder ausgezeichnet. Und der<br />

Chardonnay-Sekt ist formidabel!<br />

94+ 2018 Blanc de Blancs Zero Dosage<br />

Spontangärungswürze, auch hefewürzige Noten, Maisgrieß,<br />

aber auch gelbfruchtige und ein klein wenig buttrige Töne.<br />

Im Mund hat der <strong>Wein</strong> eine saftige Säure, feines Mousseux,<br />

trotz der Abstimmung als Zero Dosage wirkt der Gaumen<br />

voll und harmonisch. Ein sehr hochwertiger Apéro und ein<br />

vielseitiger Speisenbegleiter. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />

94+ 2021 »Alte Reben« Grauer Burgunder<br />

trocken<br />

Fein und dicht im Duft, Rauch, kalkiges kühles Gesteinsmehl,<br />

frische Frucht von Zitronen, Birnen, Ananas, Heu. Am<br />

Gaumen mit Spannung und Zug, lebendiger, geradliniger<br />

Säurenerv, schlank und tiefgründig, frische Frucht mit<br />

Schmelz, salzig, mineralisch, druckvoll, Langstreckenläufer.<br />

12 Vol.-%, NK, €€€<br />

95 2021 «Quevri mt´s vane« trocken<br />

Strahlendes Orange im Glas. Würzig im Duft, Rauch, Earl-<br />

Grey-Tee, Orangenschale, Kumquat, Minze, Fenchel, Piment,<br />

Kümmel, kandierte Zitrone und Ingwer. Am Gaumen mit<br />

dichtem feinkörnigem, reifem Tanningerüst, frische, feingliedrige<br />

Säure, saftig und ausdrucksstark.<br />

12 Vol.-%, NK, €€€<br />

91 2021 »Lädde« Gutedel trocken<br />

Konzentriert und dicht im Duft, Hefenoten Apfelschale, frischer<br />

Brotteig, Birnenmark, gelbes Currypulver, nussige Anklänge.<br />

Am Gaumen dicht und mit großer Eleganz, aus einem<br />

Guss, saftige Frucht, feine Würze, Schmelz und frische<br />

Säure, schlank und mundfüllend, viel <strong>Wein</strong>. 11 Vol.-%, DV, €<br />

95 2020 »Juri« Pinot Noir trocken<br />

Komplex und fein nuanciert, ätherische und balsamische<br />

Noten, Waldbeeren, Rote Bete, Zwetschgen, Menthol, dezent<br />

Pfeffer und kalkiges Gesteinsmehl. Am Gaumen dicht,<br />

feingliedrige Säure, eng verwobene griffige Phenolik wie ein<br />

Flickenteppich, frische Frucht, mit entspanntem Zug, viel<br />

Potenzial. 13 Vol.-%, NK, €€€€<br />

94 2021 »Molassefels« Chardonnay trocken<br />

94 2021 »Alte Reben« Weisser Burgunder<br />

trocken<br />

93+ 2021 »Molassefels« Grauer Burgunder<br />

trocken<br />

90 2023 Gutedel trocken<br />

94 2020 »Alte Reben« Pinot Noir trocken<br />

93 2020 »Chätsch« Pinot Noir trocken<br />

91 2020 »Molassefels« Pinot Noir trocken<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

83


BURKHEIMER<br />

WINZER<br />

Winzerstraße 8, 79235 Vogtsburg-Burkheim<br />

T: +49 7662 93930, burkheimerwinzer.de<br />

Kontakt: Wolf Klingenmeier<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–12 Uhr und 13.30–18 Uhr,<br />

Sa 9–16 Uhr, So 10–16 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 1.333.300 (60 % weiß, 30 % rot,<br />

7 % Rosé, 1 % süß, 3 % Schaumwein)/120 ha<br />

Die sechzig Winzerfamilien der Genossenschaft<br />

konnten 2024 das hundertjährige<br />

Jubiläum der Kooperative feiern.<br />

Familiär gehe es bei ihnen zu, so schreibt<br />

uns der Vorstand, fruchtbar sei die Zusammenarbeit<br />

von Jung und Alt, von Überlieferung<br />

und Innovation im <strong>Wein</strong>bau. Der wird in<br />

Burkheim schon seit dem 8. Jahrhundert betrieben.<br />

Auf ihren Spitzenlagen Feuerberg und<br />

Schlossgarten stehen vor allem Burgundersorten.<br />

Von diesen konnten wir einen kleinen,<br />

aber feinen Ausschnitt verkosten. Unser Tipp<br />

ist die Grauburgunder-Spätlese »Genuss«, eine<br />

hervorragende Speisenbegleitung.<br />

91 2023 »Genuss« Burkheim Feuerberg<br />

Grauburgunder Spätlese trocken<br />

Zunächst hefegeprägt, die Sortenfrucht von Charentais-Melone<br />

und Heidelbeere wirkt noch sehr jugendlich und nicht<br />

voll entfaltet. Im Mund zeigt sich eine sehr gepflegte, feine<br />

Phenolik, die reife Säure trägt den fülligen Körper. Sehr guter<br />

Bau! Ein kulinarischer Typus. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />

91 2020 »Stolz« Burkheim Feuerberg<br />

Spätburgunder Barrique trocken<br />

Deutliches Neuholz, Speck, Nougat, auch balsamisch-kräuterwürzige<br />

Aromen, Kirsche, Rosine, Menthol. Der Gaumen<br />

ist ganz auf weiche Fülle und Volumen angelegt, die Gerbstoffe<br />

sind feinkörnig und geradezu ölig grundiert, die Säure<br />

ist reif, die Frucht »warm« und reif. Gute Länge. Eine Wuchtbrumme.<br />

14,5 Vol.-%, NK, €€<br />

89 2023 »Lebensfreude« Burkheim Rosé<br />

Kabinett trocken<br />

Helles Lachsrosa in der Farbe. Im Duft Eisbonbon, Erdbeerkonfitüre,<br />

Süßkirsche. Am Gaumen zeigt er sich saftig, leicht<br />

im Extrakt und von leichter Süße getragen. Durch die vergleichsweise<br />

milde Säure ist der <strong>Wein</strong> auch für größere Runden<br />

ein idealer Apéro. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

84 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

CLAUSS<br />

WEINGÜTER BADEN<br />

Obere Dorfstraße 39, 79807 Nack<br />

T: +49 7745 5492, www.weingutclauss.de<br />

Kontakt: Susanne und Berthold Clauß<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo, Di, Do, Fr 10–12 Uhr und 13–17 Uhr,<br />

Sa 10–16 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 186.700 (40 % weiß, 45 % rot,<br />

6 % Rosé, 1 % süß, 8 % Schaumwein)/19 ha<br />

Eigentlich liegt das <strong>Wein</strong>gut der Familie<br />

Clauß schon fast in der Schweiz, so<br />

sehr ist es im südbadischen Grenzgebiet<br />

am Hochrhein zwischen Schaffhausen<br />

und Zürich von der Eidgenossenschaft umgeben.<br />

Susanne und Berthold Clauß – unterstützt<br />

von ihren Kindern – bauen in dem Anfang<br />

der 1980er-Jahre gegründetem <strong>Wein</strong>gut<br />

kraftvolle und ausdrucksstarke <strong>Wein</strong>e aus.<br />

Das milde Klima von Rhein und Bodensee<br />

und die Lehmböden mit Kalkgesteinen bieten<br />

dafür beste Voraussetzungen – Sekt können<br />

sie bei der Familie Clauß natürlich ebenfalls:<br />

Der 2019er Brut Nature hat uns beeindruckt!<br />

93 2019 «Grande Cuvee« brut nature<br />

CH/PN<br />

Sattes Goldgelb, Duft nach Brioche, dazu reifer Apfel, knackige<br />

Birne, aber auch zarte Kirsche und feiner Rauch, vielschichtig,<br />

reichhaltig, Haselnuss. Am Gaumen mit feinem<br />

Mousseux, schwungvoll, Toast, helle Früchte, cremiger<br />

Fond, delikate Säure, schöne Länge, elegant.<br />

12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2022 »Urbanus« Pinot Blanc trocken<br />

Feiner Duft nach zarter Vanille, etwas Brioche, dazu helle<br />

Blüten und roter Apfel, Birne, dezent Mandel, Aprikose<br />

kommt dazu, spürbarer Barriqueeinsatz. Am Gaumen mit<br />

Saft und Kraft, dezente Phenole, gut austarierte Säure,<br />

Apfel, Vanille, fester Kern, lang. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

91+ 2023 »Wildfang« Müller- Thurau trocken<br />

Feiner Duft nach hellen Blüten, etwas Apfelschale, Birnen,<br />

dazu zarte Muskatblüte, zartes Brioche, animierend. Am<br />

Gaumen mit lebendiger Säure, zitrische Aromen, sehr griffiger<br />

Müller-Thurgau, feine Würze, etwas Orange und Muskatblüte,<br />

saftig, endet frisch. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />

90+ 2023 Nack Muskateller trocken GM/RM<br />

Feiner, intensiver Duft nach Muskatblüte, dazu süße Birne,<br />

etwas Orangenabrieb, Holunderblüte und Traubensaft, animierend<br />

und sortentypisch. Am Gaumen mit lebendiger<br />

Säure, erneut Muskatblüte, klar und direkt, griffig, betont<br />

trocken, frisches Finale. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

90+ 2023 Nack Steinler Sauvignon Blanc<br />

trocken<br />

Duft nach reifen Zitrusfrüchten, Stachelbeere, dazu etwas<br />

Schwarze Johannisbeere, frisch und animierend. Am Gaumen<br />

mit einer griffigen Säure, Zitrusfrüchte dominieren,<br />

Limette, etwas Kräuterwürze, frische, direkte Art, schöner<br />

Speisenbegleiter. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

92+ 2021 »Urbanus« Pinot Noir trocken<br />

Intensiver Duft nach saftigen roten Früchten, Sauerkirsche,<br />

pikante Brombeere, zarter Rauch dazu delikate Kräuterwürze.<br />

Am Gaumen mit präsentem Gerbstoff, lebendige Säure,<br />

zupackend, schöne Dichte, erneut knackige rote Früchte,<br />

gute Struktur, schöne Länge. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

91 2023 Spätburgunder Rosé Auslese<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

85


WEINGUT<br />

DÖRFLINGER<br />

Mühlenstraße 7, 79379 Müllheim<br />

T: +49 7631 2207, www.weingut-doerflinger.de<br />

Kontakt: Hermann Dörflinger<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8–12.30 Uhr und<br />

13.30–18.30 Uhr, Sa 9–16 Uhr<br />

Hektar: 20 ha<br />

Man kann bei den sympathischen Dörflingers<br />

schon mal durcheinanderkommen,<br />

weil die Herren des Hauses<br />

seit ein paar Jahrzehnten den Vornamen Hermann<br />

tragen. Aber nicht nur deshalb ist hier<br />

Kontuinität auf hohem Niveau gewahrt. Das<br />

Gut setzt auf konsequent trockenen Ausbau, mit<br />

Hermann junior ist der Fokus vielleicht eine<br />

Spur mehr in Richtung Rotwein gerutscht – der<br />

Merlot großartig! Aber nach wie vor kommen<br />

wir nicht umhin, den herrlich geschmeidig-trinkigen<br />

Gutedel als Tipp herauszustellen. Es geht<br />

einfach nicht anders, die Dörlingers beherrschen<br />

das Spiel mit dieser Sorte einfach perfekt.<br />

92 2021 Pinot Extra Brut<br />

Sattes Lachsrosa. Feiner Pinotduft mit zarter Sauerkirsche,<br />

etwas Waldhimbeere, rote Früchte, dahinter eine charmante<br />

Kräuterwürze plus feiner Rauch. Am Gaumen mit einem<br />

lebendigen, feinen Mousseux, feine Säure, wieder rote<br />

Frucht, schöne Griffigkeit, balanciert und frisch, macht<br />

Spaß. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />

93 2022 Chardonnay Spätlese trocken<br />

Duft nach Vanille, Rauch, dazu Röstaromen, vom Barrique-<br />

Ausbau geprägt, dazu roter Apfel, Birne, feine Minze. Am<br />

Gaumen mit dichtem Zug, lebendige Säure, griffige Phenole,<br />

schöner Schmelz, wieder Apfel und Kräuter, schöne Würze,<br />

gute Struktur und Länge, kraftvoll, wird schön reifen.<br />

13,5 Vol.-%, NK, €€<br />

90+ 2023 Müllheim Reggenhag Gutedel<br />

trocken<br />

Feiner Duft nach frischem Apfel, frisch gemähter Wiese und<br />

zarter grüner Birne, delikat. Am Gaumen mit einer feinen<br />

Säure, schöne Griffigkeit, wieder helle Früchte, Apfel, alles<br />

ganz frisch und klar, hat eine schöne Geschmeidigkeit und<br />

eine gute Länge. 11,5 Vol.-%, DV, €<br />

93 2022 Badenweiler Römerberg Merlot<br />

trocken<br />

Intensiver Duft nach süßer Kirsche, Spätzwetschge, reifer<br />

Brombeere, dazu feine Würze, etwas Rauch, Röstaromen,<br />

zarte Vanille. Am Gaumen mit satten, reifen Gerbstoffen, erneut<br />

süße Kirsche mit Brombeere, feine Säure, hat viel Saft,<br />

gut zum kräftigen Essen, Potenzial. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2022 Müllheim Pfaffenstück<br />

Spätburgunder trocken<br />

Feiner Duft nach roten Früchten, Sauerkirsche, dazu etwas<br />

Schlehe, zarter Rauch, feine Röstaromen, ein Hauch Vanille<br />

und Marzipan. Am Gaumen mit geschmeidigen Gerbstoffen,<br />

feine Säure sorgt für Zug, wieder Kirsche, ein Hauch Pflaume,<br />

geschmeidig, gute Struktur und Länge.<br />

13 Vol.-%, NK, €€€<br />

91 2022 Pinot & Chardonnay Extra Brut<br />

CH/PN<br />

92 2022 Badenweiler Römerberg Weisser<br />

Burgunder Spätlese trocken<br />

91 2023 Müllheim Sonnhalde Grauer<br />

Burgunder Kabinett trocken<br />

86 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER BADEN<br />

<br />

FREIHERR VON UND<br />

ZU FRANCKENSTEIN<br />

<strong>Wein</strong>gartenstraße 66, 77654 Offenburg<br />

T: +49 781 34973, www.weingut-von-franckenstein.de<br />

Kontakt: Stefan Huschle<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mi bis Fr 9–12 Uhr und 14–18 Uhr,<br />

Sa 9–13 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 113.300 (60 % weiß, 30 % rot,<br />

10 % Schaumwein)/18,5 ha<br />

Anbauweise: in Umstellung<br />

Als Stefan Huschle den Traditionsbetrieb,<br />

dessen Wurzeln bis in das 13.<br />

Jahrhundert zurückreichen, im Jahr<br />

Jahr 2008 übernommen hat, rief er das Motto<br />

aus: Weniger ist mehr. Sein Ziel war es, die<br />

Stärken des exzellenten, von Gneis- und Granitböden<br />

geprägten Terroirs maximal zur<br />

Geltung zu bringen. Heute man kann sagen:<br />

Der ambitionierte Winzer hat ganze Arbeit<br />

geleistet. Die aktuelle Kollektion gefällt<br />

durch Präzision, Tiefe und eine wunderbare<br />

Trinkigkeit. Exzellent gelungen ist dabei<br />

auch der wunderbar pikante Chardonnay-<br />

Sekt. Glückwunsch!<br />

93 2019 Chardonnay extra brut<br />

Kräftig aufschäumend, bei feiner Perlage. Der Duft erinnert<br />

durch deutlich vorhandene Briochenoten an Gewächse aus<br />

der Champagne. Dazu kommen Aromen von Birnenfrucht,<br />

etwas Quitte sowie brotige Anmutungen. Cremig am Gaumen,<br />

lebhafte Säure, gute Länge, erwachsen.<br />

12 Vol.-%, NK, €€<br />

94 2022 Lauf Gut Alsenhof Grauburgunder<br />

Erste Lage trocken<br />

Goldgelb, im Duft viel Holzwürze, Vanille, reife Birnen, Mirabellen,<br />

gelbfleischige Äpfel, nussige und rauchige Noten,<br />

vielschichtige Aromatik. Am Gaumen ein gekonnt vinifizierter<br />

Burgunder mit viel Zug und schöner Komplexität, <strong>Wein</strong><br />

mit Zukunft und Länge. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />

93 2022 Zell-Weierbach Neugesetz Riesling<br />

GG<br />

Im Duft fruchtig mit Aromen von gelben Blüten, dazu pflückreife<br />

Aprikose, Pflaume, florale Noten, Blattgrün, etwas Flieder.<br />

Geschmeidiger Gaumenansatz, weiche Textur, saftig,<br />

sich steigernde Würze mit Muskatnuss und Piment, mineralische<br />

Pikanz im Finish. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2022 Berghaupten Schützenberg<br />

Weissburgunder Erste Lage trocken<br />

Vielfältiger Duft mit feinen Holzaromen, dazu reife Birnen,<br />

Pomeranzen, Mandarinen sowie eine feine Rauchigkeit. Am<br />

Gaumen mit viel Saft und einem reichen Aromenspektrum,<br />

helle Früchte, die Säure ist lebendig, gut abgestimmter<br />

Holzeinsatz, hat Potenzial. 13,5 Vol.-%, DV, €€<br />

90 2022 Zell-Weierbach Traminer trocken<br />

Viel Mineralität vom Granit-Urgestein und feiner Wildrosenduft<br />

prägen den Duft. Am Gaumen satt und fest, flankiert<br />

von etwas Süße ist der Traminer rund und geschmeidig bei<br />

sortentypischer Stilistik. Sehr ausgewogen mit dezenter,<br />

gut eingebundener Bitternis. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

93 2020 Zell-Weierbach Spätburgunder<br />

trocken<br />

Edel gereifter Duft, eingelegte Beerenfrüchte, Kirsche, zartes<br />

Piment, mineralisch grundiert. Am Gaumen mit griffigem,<br />

mürbem Gerbstoff, zarter Rauch, Noten von dunklen<br />

Beerenfrüchte, etwas Unterholz. Dichter Extrakt bildet das<br />

Fundament für weitere Reife. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

87


STAATSWEINGUT<br />

FREIBURG<br />

Merzhauser Straße 119, 79100 Freiburg<br />

T: +49 761 40165-4320, www.staatsweingut-freiburg.de<br />

Kontakt: Kolja Bitzenhofer<br />

Ab-Hof-Verkauf: Blankenhornsberg Mo bis Mi 12–17 Uhr,<br />

Do und Fr 12–18 Uhr, Sa 10–16 Uhr;<br />

Freiburg Mo bis Fr 10–19 Uhr, Sa 10–16 Uhr<br />

Hektar: 37 ha<br />

Das Staatsweingut Freiburg lebt eine<br />

außerordentliche gelungene Symbiose<br />

zwischen <strong>Wein</strong>wissenschaft und<br />

praktiziertem <strong>Wein</strong>bau. Hervorgegangen ist<br />

der Betrieb aus dem im Jahr 1842 gegründeten<br />

<strong>Wein</strong>gut Blankenhornsberg am Kaiserstuhl,<br />

wo auch heute noch erstklassige Lagen<br />

bewirtschaftet werden. Der Fokus liegt dort<br />

wie auch in den sehr guten Lagen in Freiburg<br />

auf den Burgundersorten. Gerade der 2018er<br />

Spätburgunder aus Ihringen zeigt, wie fein<br />

diese <strong>Wein</strong>e reifen. Die anderen Burgundersorten<br />

wissen ebenfalls zu überzeugen – so<br />

macht Wissenschaft Spaß.<br />

91 NV »Pinot Chardonnay« extra brut<br />

Duft nach reifem Apfel, Brioche, geröstete Haselnuss, Quitte,<br />

feine Kräuter, Minze, Estragon. Am Gaumen mit lebendigem<br />

Mousseux, grüner Apfel, Birne, lebendige Säure, auskleidende<br />

Textur, griffig, Zitrusfrüchte zeigen sich, endet<br />

sauber und trocken. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />

94 2021 Ihringen Doktorgarten Kleintal<br />

Weißburgunder GG<br />

Würzig im Duft, dezent pfeffrig, weiße Grapefruit, Pfirsich,<br />

Nektarine, frisch in Butter geschwenkter Mais, Kräuterwürze.<br />

Am Gaumen dicht und ausbalanciert, feine Phenolik, gut<br />

integrierte, frische Säure, saftige Frucht, cremiger Fond,<br />

mittelgewichtiger Bau mit guter Würze bis ins Finale.<br />

13 Vol.-%, DV, €€€<br />

93 2021 Ihringen Doktorgarten Winklen<br />

Chardonnay GG<br />

Feinwürziger Duft, Vanille, Rauch, Gesteinsmehl, dahinter<br />

frische Melone, Kräuterwürze, delikat. Am Gaumen mit einer<br />

lebendigen, reifen Säure, griffige Phenole, wieder Vanille<br />

und Rauch, helle Früchte, mineralische Grundierung, gute<br />

Länge, perfekt zu hellem Fleisch. 13 Vol.-%, DV, €€€<br />

93+ 2021 Ihringen Doktorgarten Winklen<br />

Spätburgunder GG<br />

Klares Kirschrot, Duft nach zarten roten Früchten, Sauerkirsche,<br />

Schlehe, Rauch, Gesteinsmehl, feine Würze. Am Gaumen<br />

mit satten, reifen Gerbstoffen, dazu eine belebende<br />

Säure, viel Würze, Kirsche, mineralischer Zug, schöne Spannung,<br />

hat eine gute Länge. 13,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

93 2018 Ihringen Doktorgarten Winklen<br />

Spätburgunder GG<br />

Duft nach reifen roten Beeren, Sauerkirsche, frische Brombeere,<br />

etwas Rauch, heller Tabak, poliertes Leder, schön gereift.<br />

Am Gaumen mit geschliffenem Gerbstoff, gut austarierte<br />

Säure, zupackend, rote Früchte, feine Mineralität, reife Beeren,<br />

gute Länge, sehr gut zum Essen. 13,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

93 2021 Freiburg Schlossberg Chardonnay GG<br />

92+ 2021 Ihringen Doktorgarten Winklen<br />

Grauburgunder GG<br />

91+ 2021 Ihringen Doktorgarten<br />

Grauburgunder Erste Lage trocken<br />

90+ 2021 Pino Magma WB/PG<br />

92 2021 Freiburg Jesuitenschloß<br />

Spätburgunder Erste Lage trocken<br />

92 2021 Ihringen Doktorgarten<br />

Spätburgunder Erste Lage trocken<br />

91 NV »Tamino« Cuvée trocken<br />

88 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER BADEN<br />

WEINGUT OTTO<br />

UND MARTIN FREY<br />

Im Brühl 1, 79211 Denzlingen<br />

T: +49 7666 5253, www.frey-weine.de<br />

Kontakt: Martin und Barbara Frey<br />

Ab-Hof-Verkauf: Do, Fr 9-12 und 14-19 Uhr; Sa 10-16 Uhr;<br />

<strong>Wein</strong>verkauf auch nach Vereinbarung<br />

Flaschen/Hektar: 100.000 (55 % weiß, 40 % rot,<br />

5 % Schaumwein)/18 ha<br />

Zum ersten Mal hat das <strong>Wein</strong>gut Otto<br />

und Martin Frey seinen Pinot Noir aus<br />

der Denzlinger Kalkgrube angestellt,<br />

der auf Anhieb überzeugen konnte und mit<br />

seinem kaufesten Extrakt und seiner Kalkmineralik<br />

die meisten Punkte einheimste. Er bewegt<br />

sich auf 4-Sterne-Niveau und führt eine<br />

starke Kollektion an mit trockenen und mineralischen<br />

<strong>Wein</strong>en, die auf Steilhängen mit kargen<br />

Gneisverwitterungsböden im Glottertal<br />

entstehen, der den Winzern einiges an Anstrengung<br />

und Mühe abverlangt. Unsere<br />

Empfehlung ist der elegante Weißburgunder<br />

vom Gneis mit seiner mineralischen Würze.<br />

93 2022 Denzlingen Eichberg Chardonnay<br />

trocken<br />

Die Eichenwürze schwebt noch über Birne und Mirabelle,<br />

kräuterig, Estragon, Thymian, Lorbeerblatt, auch ein Hauch<br />

Vanille. Ist am Gaumen dicht und druckvoll, der Extrakt entfaltet<br />

sich geschmeidig, mineralischer Kern, der seine Würze<br />

mit der reifen Säure leitet. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2022 »Aigi***« Grauburgunder trocken<br />

In der Farbe dezente Zwiebelschale, dichter und komplexer<br />

Duft nach Rauch, Birne, Lorbeerblatt und getrockneter Kamille,<br />

ein Hauch Vanille. Burgunder mit Statur und Charakter,<br />

am Gaumen mit mittelgewichtigem Extrakt, der den mineralischen<br />

Noten den Vortritt lässt. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />

91 2023 »Gneis**« Weissburgunder trocken<br />

Mirabelle und Mandarine im fruchtig-klaren Duft, reife Birne,<br />

etwas Mango, mit feiner mineralischer Tönung. Am Gaumen<br />

mit einer eleganten, gut tragenden Säure, betont trocken,<br />

dadurch kommt die mineralische Würze gut zum Tragen.<br />

Feines Salz, herbe Birne im Ausklang. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

94 2022 Denzlingen Kalkgrube Pinot Noir<br />

trocken<br />

Braucht Luft, um sich zu öffnen, kräuterig, feine balsamische<br />

Würze, Zwetschge, Johannisbeere, Waldhimbeere.<br />

Mineralisch definiertes Kraftpaket im Mund, dichter Extrakt,<br />

geschmeidige Entfaltung, die feinkörnigen Tannine geben<br />

Struktur, reifer Säurenerv, gute Länge. 13 Vol.-%, NK, €€€€<br />

93 2022 Denzlingen Eichberg Spätburgunder<br />

trocken<br />

Feiner Rauch, Johannisbeeren und Kirschen in beiden Farben,<br />

kräuterig. Dichter Extrakt am Gaumen, der sich in einer<br />

athletischen Kontur unaufgeregt entfaltet, nahtlos anliegende<br />

Säure, die Fruchtdecke trägt, festes, präzise extrahiertes<br />

Tanningerüst, mineralisch, lang. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

91+ 2022 »Gneis**« Spätburgunder trocken<br />

Feinwürzig mit getrockneten Kräutern, dunkler Schokolade,<br />

Brombeeren, roten und schwarzen Kirschen, etwas Unterholz.<br />

Kräftiger, kompakter Bau, präsente Säure, die gut eingewoben<br />

ist, saftige Frucht, griffiges, feinkörniges Tannin,<br />

mineralische Noten, würziger Ausklang. 13 Vol.-%, NK, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

89


WEINGUT<br />

GEIGER<br />

Baitenhauser Straße 3,<br />

88709 Meersburg-Riedetsweiler<br />

T: +49 7532 9856, www.weingut-geiger.de<br />

Kontakt: Thomas Geiger<br />

Ab-Hof-Verkauf: täglich 10–18 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 35.000 (75 % weiß, 25 % rot)/4 ha<br />

Auch wenn der fein aromatische Müller-Thurgau<br />

nicht die Komplexität<br />

der »Fassvollendung« in Weiß und<br />

Rot erreicht, gehört ihm doch unsere Gunst<br />

mit seiner saftigen, würzigen und auch mineralischen<br />

Art: Solche <strong>Wein</strong>e können wohl nur<br />

am Bodensee mit seinen speziellen geologischen<br />

und klimatischen Bedingungen entstehen.<br />

Überhaupt: Alles, was Thomas Geiger als<br />

Winzer anfasst, hat Hand und Fuß, seine <strong>Wein</strong>e<br />

sind keine Poser, sie verbinden ein bodenständiges<br />

Naturell mit Stil, darüber hinaus regen<br />

sie die kulinarische Fantasie an. Gerne<br />

mehr davon!<br />

92 2023 »Blanc Fassvollendung«<br />

Grauburgunder trocken<br />

Würzig, intensiv, Rauch, leicht geröstete Walnüsse, reife Birne,<br />

gelbe Pflaumen, geriebene Muskatnuss. Kräftig gebaut<br />

am Gaumen mit fester Struktur, die gestützt wird von den<br />

reifen Phenolen, zeigt Schmelz und Dichte, abgerundet in<br />

der Gaumenmitte. Kulinarisch geeicht. 13 Vol.-%, NK, €€<br />

91 2023 »Edition« Meersburg Fohrenberg<br />

Müller-Thurgau trocken<br />

Viel Sortentypizität im Duft, Apfel, Birne, auch Mirabelle,<br />

Wiesenkräuter, Trockenblumen und auch Heu. Am Gaumen<br />

kompakt gebaut, saftig, recht trocken abgestimmt, geschmeidig<br />

mit linearer Ausrichtung, balancierte Säure, mineralische<br />

Tönung, Würze, elegant. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

90+ 2023 »Edition« Meersburg Fohrenberg<br />

Weissburgunder trocken<br />

Orangenblüten, Orangen- und Mandarinenschale, feine Würze,<br />

reifer Apfel und auch Birne, etwas frischer Kümmel. Animierend<br />

saftig im Mund, Apfel, Birne, florale und auch leicht<br />

zitrische Anklänge, hat Schmelz, gut dosierte Fülle, reife,<br />

eingewobene Säure, Würze. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

89+ 2023 Muskateller trocken BLM/GM<br />

Expressiver, fruchtiger Duft nach reifer Mango und Papaya,<br />

Rosenblüten, süße Schwarze Johannisbeere, auch Litschi.<br />

Eröffnet am Gaumen mit einer vitalen, geradlinigen Säureader,<br />

feiner Schmelz und begleitende Fruchtsüße, gelbe<br />

Frucht, Mirabelle, Mango. Stilvoll. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

89+ 2023 Meersburg Fohrenberg<br />

Spätburgunder Rosé trocken<br />

Feine Fruchtnoten im Duft, Himbeere und Erdbeere, auch<br />

Rote Johannisbeeren, etwas Blattgrün, gesüßte rote Kirsche.<br />

Vollmundig, saftig und auch mit einer gewissen Fülle<br />

am Gaumen, eingewobene Säure, Schmelz, süßlicher<br />

Fruchtkern, mit feiner Würze im Ausklang.<br />

12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

91+ 2023 »Fassvollendung« Spätburgunder<br />

trocken<br />

Feine Holzlaktik in der Nase, Vollmilchschokolade, Kirsche<br />

dunkel und rot, auch Blaubeere, dunkle Schokolade, feine<br />

Würze. Bei der »Fassvollendung« kommen am Gaumen Kraft<br />

und Fülle zusammen, ohne dass die Eleganz darunter leiden<br />

würde. Reifes, mürbes Tannin, stimmig. 13 Vol.-%, NK, €€<br />

90 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER BADEN<br />

WINZERVEREIN<br />

HAGNAU<br />

Strandbadstraße 7, 88709 Hagnau<br />

T: +49 7532 1030, www.hagnauer.de<br />

Kontakt: Jochen Sahler<br />

Ab-Hof-Verkauf: April bis Okt. Mo bis Fr 8–18 Uhr, Sa<br />

9–18 Uhr, Nov. bis März Mo bis Fr 8–18 Uhr, Sa 9–16 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 1.300.000/177 ha<br />

Es bewegt sich was im Winzer- (und<br />

Brenner-)Dorf am badischen Bodenseeufer:<br />

Vor allem die Weißweine<br />

scheinen uns mehr Mineralität zu zeigen als<br />

früher, unterstrichen von sehr feinen Phenolen,<br />

die von einer behutsamen <strong>Wein</strong>bereitung<br />

künden. Die <strong>Wein</strong>e sind nach wie vor betont<br />

harmonisch abgestimmt – vielleicht auch,<br />

weil das Diktum des Hagnauer Pfarrers Heinrich<br />

Hansjakob (1837–1916) nachwirkt, wonach<br />

der Seewein der »am besten verleumdete«<br />

sei. Damals galt er wohl als sauer. Vermutlich<br />

stimmte das schon früher nur in schlechten<br />

Jahren, und heute ist es komplett falsch.<br />

91 2023 Hagnau Sauvignon Blanc trocken<br />

Im Duft Pfirsich, Stachelbeere und schwarzer Pfeffer. Der<br />

Gaumen verbindet eine dichte, druckvolle Art mit angenehmer<br />

Seefrische, einem feinen Säurenerv und salzigen, mineralischen<br />

Noten. Ein hochwertiger Sortentyp mit deutlichem<br />

Lokalkolorit. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

90+ 2023 »Edition« Hagnau Burgstall<br />

Müller-Thurgau trocken<br />

Löwenzahn, Minze, Vegetation nach Frühlingsregen, auch zitrische<br />

Untertöne. Die Gaumenstruktur verbindet Frische<br />

und Spannung mit einer Spur Süße und mit einem deutlichen<br />

Zug ins Würzige. Der Abklang ist saftig, kompakt, von<br />

guter Konzentration. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

90 2023 Hagnau Burgstall Grauburgunder<br />

trocken<br />

Im Duft Honigmelone, Walnuss und Heidelbeere. Im Mund<br />

entfaltet der <strong>Wein</strong> auf geschmeidigem Fond viel Saftigkeit,<br />

flankiert von lebendiger Säure und deutlicher taktiler Mineralität.<br />

Eine recht präsente Süße unterstützt das Fülleempfinden.<br />

Gute Länge. 13 Vol.-%, DV, €<br />

90 2023 Hagnau Souvignier Gris feinherb<br />

Balsamisch-würzig im Duft, Piment, Minze und Honigmelone.<br />

Auch warmer Ziegel, Sandstein. Im Mund zeigt der <strong>Wein</strong><br />

ein schönes Süße-Säure-Spiel, das der Süße eher die Nebenrolle<br />

zuweist. Ein erfrischender Schluck, der aber auch Körper<br />

und Länge besitzt. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

90 2023 Hagnau Burgstall Rosé trocken<br />

Korallenrosa in der Farbe. Im Duft zeigt sich eine intensive<br />

Frucht: Rote Johannisbeere, Süßkirsche, rauchige Noten,<br />

Traubenzucker. Der Gaumen stellt ebenfalls die süße Frucht<br />

ins Schaufenster, begleitet von zarter Phenolik, frischer<br />

Säure und einer Messerspitze Kohlensäure. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

90 2022 Hagnau Burgstall Pinot Noir trocken<br />

Ein dezenter Holzton (Schokolade, Nougat) trifft auf eine intensive<br />

Frucht von Waldbeerkompott und dunkler Kirsche.<br />

Der Gaumeneindruck ist noch recht jung und kompakt, bei<br />

kräftigem Alkohol und körnigem Tannin bleibt die Abgangsfrucht<br />

derzeit noch eher diskret bei mittlerer Länge.<br />

13 Vol.-%, DV, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

91


WEINGUT<br />

DR. HEGER<br />

Bachenstraße 21, 79241 Ihringen<br />

T: +49 7668 995110, www.heger-weine.de<br />

Kontakt: Joachim Heger<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–12 Uhr und<br />

13.30–18.30 Uhr, Sa 10–14 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 200.000 (70 % weiß, 30 % rot)/35 ha<br />

Ende der 1980er-Jahre begann Joachim<br />

Heger, Spätburgunder mit einem in<br />

<strong>Deutschland</strong> zuvor unbekannten Ernst<br />

zu erzeugen. Im Lauf der folgenden Jahrzehnte<br />

entwickelten seine <strong>Wein</strong>e, weiß wie rot, einen<br />

Terroirbezug, der abermals richtungsweisend<br />

war. Inzwischen übernehmen die Töchter<br />

Rebecca und Katharina mehr und mehr<br />

die Regie im <strong>Wein</strong>gut, und auch sie machen<br />

sich nun daran voranzugehen: hin zu <strong>Wein</strong>en,<br />

die leichter und frischer wirken, ohne Ernsthaftigkeit<br />

und Terroirbezug aufzugeben. Die<br />

neuen <strong>Wein</strong>e zeigen, wie erfolgreich die<br />

Schwestern auf diesem Weg bereits sind.<br />

98 2022 Ihringen Vorderer Winklerberg<br />

Grauburgunder GG<br />

Deutlich holzgeprägt, Kokos und zitrische Töne, dann Anis, wilde<br />

Fenchelsaat, Lindenblüte, Gesteinsmehl. Der Gaumen zeigt sich<br />

von enormer Dichte und dabei ohne die geringste Massivität, der<br />

Extrakt wirkt mineralisch geprägt, konzentriert und letztlich<br />

noch sehr verschlossen. Große Zukunft! 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

95+ 2022 Achkarren Schlossberg<br />

Grauburgunder GG<br />

Röstiges Holz, Kokos und weiße Schokolade. Der Gaumen integriert<br />

feinkörnige Phenole passgenau in einen mittelkräftigen<br />

bis kräftigen Körper, Würze und Geschmeidigkeit deuten<br />

durchaus Fülle an, aber die Struktur lässt den <strong>Wein</strong> unbeschwerlich<br />

erscheinen. Stilvoll! 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

95 2022 »Gras im Ofen« Ihringen Winklerberg<br />

Hinter Winklen Chardonnay GG<br />

Im Duft: gelbe Pflaume, Vanille und Lindenblüte, Lakritze. Der<br />

Gaumen wirkt noch sehr in sich gekehrt. Er zeigt eine reife,<br />

nicht im Übermaß forcierte Phenolik, gut integrierte Säure,<br />

viel Saft und einen festen Säurenerv. Ein ganz unaufdringlich<br />

in Szene gesetzter Inhaltsreichtum. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

93 2022 Ihringen Grauburgunder trocken<br />

Schöne goldgelbe Farbe, in der Nase Rauch und Flintstein,<br />

auch Rote Johannisbeeren, Veilchen. Am Gaumen dann eine<br />

enorm saftige Säure, kräftige Beerenhäute geben feinen<br />

Grip, die stramme Struktur ist spannend angelegt, sehr animierend,<br />

macht Lust auf mehr. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />

95 2021 Ihringen Vorderer Winklerberg<br />

Spätburgunder GG<br />

Rauchige, tuffige, balsamische Noten strömen aus dem Glas<br />

und eine Frische und Reife gut in Einklang bringende rotbeerige<br />

Frucht. Im Mund zeigt sich die Steillage in Geschmeidigkeit und<br />

in der Dichte des feinkörnigen, dichten Gerbstoffs. Vor allem<br />

aber prägt das Vulkangestein mit seiner schier elektrisierenden<br />

Mineralität das Mundgefühl. Groß! 13 Vol.-%, NK, €€€€<br />

95 2022 »Gras im Ofen« Ihringen Winklerberg<br />

Hinter Winklen Weissburgunder GG<br />

94 2022 »Rappenecker« Ihringen<br />

Winklerberg Winklen Weissburgunder GG<br />

93 2022 Ihringen Winklerberg<br />

Grauburgunder Erste Lage trocken<br />

93 2022 Ihringen Winklerberg Chardonnay<br />

Erste Lage trocken<br />

92+ 2022 Ihringen Weissburgunder trocken<br />

93 2021 »Rappenecker« Ihringen<br />

Winklerberg Winklen Spätburgunder GG<br />

92 2020 Ihringen Spätburgunder trocken<br />

92 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

HEINEMANN<br />

WEINGÜTER BADEN<br />

Mengener Straße 4, 79238 Scherzingen<br />

T: +49 7664 6351, www.weingut-heinemann.de<br />

Kontakt: Lothar Heinemann<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 10–18 Uhr, Sa 10–16 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 160.000 (45 % weiß, 33 % rot,<br />

10 % Rosé, 2 % süß, 10 % Schaumwein)/20 ha<br />

Im angesehenen Scherzinger <strong>Wein</strong>gut Heinemann<br />

hat Sohn Niklas die erste eigene<br />

Kollektion vinifiziert, und zwar die Ortsund<br />

Lagenweine aus dem Jahrgang 2022. Der<br />

27-Jährige folgt dabei den stilistischen Vorbildern<br />

der Zeit: Die Weißweine setzen auf Frische<br />

und Spannung und besitzen eine Phenolik,<br />

die weitere Flaschenreife erfordert. Die<br />

Spätburgunder gehen in ihrer Stoffigkeit sogar<br />

noch weiter, bis an die Grenze des Grünlichen,<br />

doch den Härtetest der Nachverkostung<br />

aus tagelang geöffneten Flaschen haben sie<br />

sehr gut bestanden. Wir sind auf alles Weitere<br />

gespannt!<br />

93 2020 »Blanc de Noir« Pinot brut<br />

Vielschichtig im Duft, Apfelschale, Brioche, Zimt, rote Waldbeeren,<br />

Kirschen, dezent Marzipan, Vanille. Am Gaumen<br />

harmonisch und mit feinem Mousseux, cremiger Schmelz,<br />

klare Frucht mit feiner Süße, balanciert von Würze, nicht nur<br />

Solist, ebenfalls guter Speisenbegleiter 12 Vol.-%, NK, €€<br />

94 2022 Ehrenstetten Oelberg<br />

Weißburgunder trocken<br />

Fichte, Salzzitronen, Aprikosen, Quitte, Apfelschale, weiße<br />

Blüten, dezent Salzkaramell, weißer Spargel, Jod. Weißburgunder<br />

mit Geschmeidigkeit, frischer Säurestruktur, engmaschig<br />

aufgezogener Extrakt, gehaltvoll, leicht trocknende<br />

Phenolik, mineralisch, braucht Zeit. 13 Vol.-%, NK, €€€€<br />

94 2022 Ehrenstetten Oelberg<br />

Spätburgunder trocken<br />

Getragene Nase mit reifer Schwarzkirsche, Sultaninen, Feige,<br />

Dattel, Lavendel, Efeu und Eukalyptus, schwarze Oliventapendade.<br />

Kräftiger Bau, eine feste Struktur mit jugendlichen<br />

Bestandteilen: eine stabile Säure und eine leicht grünliche<br />

Gerbstoffstruktur, beinahe karg in der Frucht, dezent<br />

mineralisch unterlegt, braucht Zeit. 13 Vol.-%, NK, €€€€<br />

93+ 2022 Grunern Altenberg Spätburgunder<br />

trocken<br />

Burgundisch im Duft, kleine rote Beeren, florale Untertöne,<br />

eine Prise Holzwürze. Ein nuancenreicher Duft. Im Mund hat<br />

der <strong>Wein</strong> eine gewisse Weite, feinkörniges Tannin und eine<br />

gute Saftigkeit bei allerdings eher reifer Säure. Wird sehr delikat<br />

ausreifen. 13 Vol.-%, NK, €€€€<br />

91+ 2022 Scherzingen Spätburgunder<br />

trocken<br />

Dezent im Duft, florale Noten von Rosen, Veilchen, roten Kirschen,<br />

Waldbeeren und Laub. Am Gaumen kraftvoll, dezent<br />

rote und dunkle Frucht im Spiel mit viel Würze, feinkörniger<br />

Gerbstoff, lebendige Säure, braucht großes Glas, als Solist<br />

und gut bei Tisch. 13 Vol.-%, NK, €€<br />

93 2022 Scherzingen Batzenberg<br />

Chardonnay trocken<br />

92 2022 Scherzingen Batzenberg Gutedel<br />

trocken<br />

91+ 2022 Scherzingen Chardonnay trocken<br />

91 2022 Scherzingen Batzenberg<br />

Weißburgunder trocken<br />

91 2022 Pfaffenweiler Grauburgunder<br />

trocken<br />

93 2022 Scherzingen Batzenberg<br />

Spätburgunder trocken<br />

93 2022 Pfaffenweiler Dürrenberg<br />

Spätburgunder trocken<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

93


WEINGUT<br />

HEITLINGER<br />

Am Mühlberg 3, 76684 Östringen-Tiefenbach<br />

T: +49 7259 911210, www.weingut-heitlinger.de<br />

Kontakt: Claus Burmeister<br />

Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />

Flaschen/Hektar: 580.000 (60 % weiß, 40 % rot)/80 ha<br />

Anbauweise: Biodynamisch<br />

Das <strong>Wein</strong>gut hat einen beachtlichen<br />

Weg hinter sich, seit es der im April<br />

2024 verstorbene Unternehmer Heinz<br />

Heiler (Motel One) vor etwa 20 Jahren übernahm:<br />

Runderneuerung der Stilistik, Umstellung<br />

auf biologische Arbeitsweise und Biodynamik,<br />

Neubau von Keller, Hotel und Restaurant.<br />

Inzwischen ist das <strong>Wein</strong>gut dabei, sein<br />

Profil weiter zu schärfen: Ein Teil der <strong>Wein</strong>e<br />

wird als »Natural Wine« ausgebaut, das größte<br />

Augenmerk aber gilt den Réserven und GGs.<br />

Diese stehen in begeisternder Jahrgangstiefe<br />

zur Verfügung und ihre Art zu reifen überzeugt.<br />

Herzlichen Glückwunsch zum vierten Stern!<br />

94+ 2020 Tiefenbach Heinberg<br />

Chardonnay GG<br />

Braucht Luft und großes Glas, Orangenblüte, Zitronen, weißer<br />

Pfirsich, Zitronenmelisse, salziges Popcorn. Am Gaumen<br />

frisch und kompakt, saftig mit Zug und Spannung, mineralisch<br />

unterlegt, Salzigkeit und eine charmante Bitternote<br />

führen in den langen Nachhall, mit Potenzial.<br />

13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

94 2017 Tiefenbach Hassapfel Auxerrois<br />

Erste Lage trocken<br />

Hefe- und reife Sortenwürze überlagern sich zu einem nuancenreichen,<br />

teils nussigen, teils kräuterwürzigen Duft. Der<br />

Gaumen ist geschmeidig grundiert, die feine phenolische<br />

Struktur und der elegante Säurenerv verleihen dem <strong>Wein</strong><br />

wahre Deikatesse. Kulinarisch wertvoll! 13 Vol.-%, DV, €€€<br />

94 2017 Hilsbach Eichelberg Pinot Blanc GG<br />

Zitrisch im Duft, fein nuanciert, Zitronen, weiße Grapefruit,<br />

Limettenzeste, Orangenblüte, Aprikosen. Am Gaumen elegant<br />

und dicht, frisch, feiner mineralischer Nerv, feingliedrige<br />

Säure, Schmelz durchzogen von Würze, feine Phenolik,<br />

pointiert und in perfekter Balance, noch nicht am Ende seiner<br />

Reise. 13 Vol.-%, DV, €€€<br />

93+ 2022 »Reserve« Hilsbach Chardonnay<br />

trocken<br />

Im Duft findet man etwas Neuholz, Aromen von Banane und<br />

süßem Popcorn. Die Gaumenstruktur fließt rund und wird<br />

von feiner Phenolik getragen, eine Spannung und Fülle passgenau<br />

balancierende Säure gibt große Länge. Mineralischer<br />

Abklang. Elegant und potenzialreich. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

93 2016 Tiefenbach Spiegelberg<br />

Pinot Gris GG<br />

Fein und dicht im Duft, Rauch, roter Apfel, Karamell, Pfirsich,<br />

Nektarine, getrocknete Kräuter, rohe weiße Mandel.<br />

Am Gaumen geschmeidig beginnend, süßliche Frucht, feine<br />

mineralische Würze, stoffig dennoch elegant, getragen und<br />

lange am Gaumen, noch nicht am Ende seiner Reise.<br />

13 Vol.-%, DV, €€€<br />

93 2018 Odenheim Königsbecher<br />

Pinot Noir GG<br />

Erste Reife im Duft, Milchschokolade, Kräuter, nachgerade<br />

macchiaartige Noten. Im Mund zeigt sich viel Saftigkeit hinter<br />

dem immer noch spannungsreichen, leicht adstringierenden<br />

Gerbstoff, der kräftige, etwas zur Breite neigende<br />

Körper wird gut balanciert von Tannin und reifer Säure.<br />

13 Vol.-%, DV, €€€<br />

94 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

HÖFFLIN<br />

WEINGÜTER BADEN<br />

Schambachhof 3, 79268 Bötzingen<br />

T: +49 7663 607030, www.weingut-hoefflin.de<br />

Kontakt: Matthias Höfflin<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Flaschen/Hektar: 133.300 (75 % weiß, 25 % rot)/18 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Es ist zu früh ein Resümee zu ziehen,<br />

weil Matthias Höfflin noch reichlich<br />

Tatkraft versprüht, aber man kann<br />

ihm jetzt schon dafür huldigen, dass er frühzeitig<br />

die Bedeutung und Funktion von Phenolik<br />

im <strong>Wein</strong>, auch im weißen, neu definiert<br />

hat – auch als Spurenelement, das in Zeiten<br />

des Klimawandels wichtiger wird und in der<br />

perfekten Dosierung für Griffigkeit und auch<br />

Frische im <strong>Wein</strong> sorgt. Längst hat er die Arbeit<br />

mit Phenolen zur Meisterschaft entwickelt,<br />

als Paradebeispiel kann der Sauvignon Blanc<br />

»Zaunkönig« gelten. Well done, »Grandmaster<br />

of phenolics«.<br />

93+ 2022 »Zaunkönig« Sauvignon Blanc<br />

trocken<br />

In der Farbe mittleres Goldgelb. Feine Würze, Rauch, Kamille,<br />

Aprikose, Schwarze Johannisbeere, auch Mango. Kräftige,<br />

eng in sich verwobene Struktur am Gaumen, saftig, gute<br />

Extraktdichte und eine sehr kultivierte Phenolik, eingewobene<br />

Säure, lang und jung. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

93+ 2021 »Phonolith« Grauer Burgunder<br />

trocken<br />

Trübes Goldgelb, in der Nase mit getrocknetem Salbei, auch<br />

Kamille, Birne, Rauch, Quitte, ein Hauch Lakritze. Zeigt sich<br />

am Gaumen kraftvoll und mit Zug, dichte, reife Phenolik,<br />

präsente Säure, saftig, mit feinem Schmelz und mehr Würze,<br />

gute Länge, charaktervoll. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

93+ 2022 »Naturreich« Müller-Thurgau<br />

maischevergoren trocken<br />

Kräftiges Goldgelb. <strong>Wein</strong> als Medizin, hier kommt der Duft<br />

dazu: Salbei, Kamille und Rauch, Cidre, ein wenig Saunaaufguss,<br />

ätherisch-kräuterig, Fichtennadeln, Kampfer, Earl-<br />

Grey-Tee, Kümmelkorn. Schlanke Struktur, recht trocken,<br />

präzise Säure und salzig anklingende Mineralik, die feinmaschige<br />

Phenolik schafft Profil, klar definiert, auch Tiefe,<br />

ziemlich »Naturreich«. 11 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2023 »Löss« Auxerrois trocken<br />

Feines Hefedepot. In der Nase würzig mit Quittenschale, Mirabelle,<br />

gelbem Apfel, Brioche, frischen Tannennadeln und<br />

etwas Malz. Am Gaumen mit klarer Definition, straff, guter<br />

Extrakt, saftig, trocken, mit gepflegten Phenolen, mineralische<br />

Würze, gute Länge. 12 Vol.-%, DV, €€<br />

93+ 2020 »Rotkehlchen« Spätburgunder<br />

trocken<br />

Kirschen, Johannisbeeren, Himbeeren und Brombeeren,<br />

nasses Laub, Unterholz, Rauch. Straffe Struktur, die dichte<br />

Extraktfülle sorgt für Schub, aber auch für Entschleunigung,<br />

fester, feinkörniger Gerbstoff mit der Lizenz zur weiteren<br />

Reifung, mineralisch grundiert. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2020 »Cuvée Prestige« brut nature CH/<br />

PN/PM<br />

93+ 2022 »Goldammer« Chardonnay trocken<br />

93+ 2022 »Waldbrettspiel« Weisser<br />

Burgunder trocken<br />

91 2022 »Löss« Weisser Burgunder trocken<br />

91 2023 »Löss« Souvignier Gris trocken<br />

92+ 2020 »Schwarzkehlchen« Spätburgunder<br />

trocken<br />

92+ 2019 »Rufus« Cuvée trocken ME/CS/CF<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

95


MICHAEL<br />

HUBER<br />

WEINMANUFAKTUR<br />

Bühler Seite 59, 77815 Bühl<br />

T: +49 7223 24668, www.weinmanufaktur-huber.de<br />

Kontakt: Michael Huber<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Hektar: 3 ha<br />

Erst 2022 gründete der gelernte <strong>Wein</strong>küfermeister<br />

Michael Huber seine<br />

<strong>Wein</strong>manufaktur in Bühl mit drei<br />

Hektar Reben, er bietet auch Dienstleistungen<br />

für den Lohnausbau in der <strong>Wein</strong>bereitung an.<br />

Der Winzer will »Tradition mit einem frischen,<br />

modernen Ansatz vereinen«, die <strong>Wein</strong>e<br />

unterteilt er in drei Kategorien: Basisweine<br />

(ein Stern), Charakterweine (zwei Sterne) und<br />

Spitzenweine (drei Sterne). Sie streben nach<br />

der Balance zwischen Frucht, Struktur und Finesse,<br />

behalten auch immer kulinarische Aspekte<br />

im Auge wie unser Tipp, der Weißburgunder.<br />

Gelungenes Debüt!<br />

91 2023 Grauburgunder*** trocken<br />

Helles Karamell, Orangenschale, Nelke, reife Birne, Reneklode,<br />

auch Quitte. Kräftig gebaut am Gaumen mit stattlichem<br />

Volumen, dichter Extrakt, athletisch, Saft, Schmelz,<br />

eingewobener Alkohol, reife Phenole, gute Länge. Entfaltet<br />

seine Stärken zu kräftigen Speisen. 14,5 Vol.-%, NK, €€<br />

90+ 2023 Riesling** trocken<br />

Feine Würze, zitrische Noten, gelbe Zitrone, Limettenzesten,<br />

Mirabelle, Apfel und auch Birne, floral, Tomatenrispe. Kompakt<br />

gebauter und linear ausgerichteter <strong>Wein</strong> mit präsenter<br />

Säure, mit gutem Extrakt in diesem Segment, fruchtig-süßlicher<br />

Kern, balanciert. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

90+ 2023 Weißburgunder** trocken<br />

Dezente helle Früchte in der Nase, Mirabelle, etwas Stachelbeere,<br />

auch Mandarine, helle Blüten, weiße Mandeln, feine<br />

Würze. Kompakte Gaumenstruktur, gute Dichte, stabile Säure,<br />

reife gepflegte Phenolik, ausgewogen in seiner Balance,<br />

auch mit der kulinarischen Lizenz. 12 Vol.-%, DV, €€<br />

90 2022 Grauburgunder** trocken<br />

Würzige Nase mit sortentypischen Aromen, Birne, Apfel,<br />

kräuterig, feine Quitte und gerösteter Sesam. Zugänglicher<br />

Burgundertyp mit Saft und feiner Würze, mittlere Komplexität,<br />

reife Phenole und Säure, harmonisch abgerundet mit etwas<br />

Restsüße, Birne im Ausklang. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

89 2023 »Cuvée Dreisamkeit«** feinherb<br />

RR/MT/SÄ<br />

Duft nach zarter Muskatnuss, dazu noch etwas Schwarze<br />

Johannisbeere, Mirabelle und roter Apfel. Am Gaumen mit<br />

milder Säure, Apfel und Birnentarte, etwas Muskatnuss, gut<br />

integrierte Süße, schöne Geschmeidigkeit, mittlere Struktur<br />

und Länge. 10,5 Vol.-%, DV, €€<br />

89+ 2023 Rosé** trocken<br />

In der fruchtigen Nase reife Himbeere und Rote Johannisbeeren,<br />

auch etwas Gelbfrucht, Mirabelle, Buttergebäck.<br />

Zeigt am Gaumen auf einem cremigen Fond ein Zusammenspiel<br />

von präsenter Säure und feiner Restsüße, ausgewogen<br />

in der Balance, Himbeere, Würze im Ausklang.<br />

12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

96 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER BADEN<br />

WEINGUT<br />

KILIAN HUNN<br />

Rathausstraße 2, 79288 Gottenheim<br />

T: +49 7665 6207, www.weingut-hunn.de<br />

Kontakt: Martina und Kilian Hunn<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–12.30 Uhr und 14–19 Uhr,<br />

Sa 9–12.30 Uhr und 14–18 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 213.300 (75 % weiß, 15 % rot,<br />

5 % Rosé, 1 % süß, 4 % Schaumwein)/30 ha<br />

Die Familie Hunn nutzt die exzellenten<br />

Lagen auf den Lössterrassen rund um<br />

die malerische Tuniberg-Gemeinde<br />

Gottenheim, um zugängliche und wunderbar<br />

schmackhafte <strong>Wein</strong>e zu keltern. Kilian Hunn<br />

leitet das Gut mit seiner Frau Martina, die<br />

Söhne Patrick und Jonas haben in sehr namhaften<br />

Betrieben am Kaiserstuhl gelernt und<br />

sich danach hochwertig weitergebildet – nach<br />

und nach steigen sie in den Familienbetrieb<br />

ein. Begeistert hat uns dieses Jahr der Viognier,<br />

eine Rebsorte aus dem Rhônetal, die mittlerweile<br />

auch in Südbaden reift – unbedingt probieren!<br />

93 2022 »Réserve« Viognier trocken<br />

Feiner Duft, der das Zusammenspiel von Eichenholz und Trockenkräuterextrakt<br />

widerspiegelt, dazu Toast, Pomeranzen<br />

und kandierte, exotische Früchte. Am Gaumen druckvoll,<br />

eher milde Säure, erneut süße Zitrusfrüchte, feine Würze,<br />

sehr schöne Länge, gelungen. 13,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

91 2023 »Junge Wilde« Auxerrois trocken<br />

Helles Goldgelb. Würzig-aromatischer Duft mit reichlich<br />

Trockenkräuteraromatik, dazu nussige Noten. Am Gaumen<br />

mit einem schönen Schmelz, bei dem auch die Fruchtsäure<br />

ihren stimmigen Anteil hat. Insgesamt geschliffen, dicht<br />

und lang, harmonisch abgestimmt. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2021 »Réserve« Chardonnay trocken<br />

Honigmelone, eine deutliche Ausprägung frischer Kräuter,<br />

etwas Holz und dezente Buttrigkeit prägen den Duft. Am<br />

Gaumen eine stimmige Allianz von Eichenholzwürze,<br />

Fruchtaroma und frischem Kräuterextrakt, dicht gewoben.<br />

Im Abgang sehr komplex bei mineralischer Verdichtung.<br />

13,5 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2023 »Alte Reben Junge Wilde«<br />

Weißburgunder trocken<br />

Floral-kühler Duft, der von frischer Brotrinde flankiert wird.<br />

Die vibrierende Säure am Gaumen wirkt erfrischend jugendlich.<br />

Grüner Apfel, Limette und auch Anklänge von Mostbirne<br />

sind schmeckbar. Das lebendige Säurerückgrat begleitet<br />

das kompakte Finale. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

90 2023 »Junge Wilde« Grauburgunder<br />

trocken<br />

Schön herausgearbeitete Grauburgunderaromatik mit Noten<br />

von Wasserkastanie, etwas Dill und kühler Apfelfrucht.<br />

Am Gaumen dann frisch und saftig bei guter Textur. Frisch<br />

aufgeschnittene Apfelscheiben vermischen sich mit Kräuternoten<br />

zu einem stimmigen Gesamtbild. Langes Finale.<br />

13,5 Vol.-%, DV, €€<br />

90 2023 »Junge Wilde« Chardonnay trocken<br />

Duft nach Popcorn, etwas Honigmelone und Haselnuss.<br />

Vollmundig und säurefrisch der Auftakt am Gaumen. Durch<br />

eine gute Traubenreife zeigt der <strong>Wein</strong> im Mund Schmelz und<br />

Volumen, schöne Saftigkeit. Insgesamt delikate Feinheit bei<br />

angenehm herbem Nachklang. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

97


WINZER-<br />

GENOSSENSCHAFT<br />

IHRINGEN<br />

Winzerstraße 6, 79241 Ihringen, T: +49 7668 90360<br />

www.winzergenossenschaft-ihringen.de<br />

Kontakt: Roland Jakob<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8–18 Uhr,<br />

April bis Dez. Sa 9–13 Uhr<br />

Hektar: 300 ha<br />

Die Ihringer Winzergenossenschaft<br />

zählt mit 520 Mitgliedern und 300<br />

Hektar Reben zu den renommiertesten<br />

in Baden, die auch Besitz im Ihringer<br />

Winklerberg hält, einer der Top-Lagen, die<br />

mineralische Kraft aus dem Vulkan-Terroir<br />

zieht. Wer den Chardonnay aus dem Winklerberg<br />

verkostet, den wir als Tipp empfehlen,<br />

spürt die unverwechselbare Prägung des<br />

Vulkangesteins, die Kraft und Finesse ermöglicht.<br />

Die Rotweine aus 2020 haben die Wärme<br />

des Jahres zu Kraft und auch Opulenz gebündelt,<br />

der Spätburgunder aus 2021 besticht<br />

mit Balance. Gratulation zum zweiten Stern!<br />

92 2022 »Uringa 962« Ihringen Winklerberg<br />

Chardonnay trocken<br />

Mittleres Goldgelb. Feine Holzwürze, warmer Rauch, getrocknete<br />

Kamille, Birne, gelbe Pflaume, auch Vanille. Kräftiger,<br />

athletischer Burgundertyp mit fester Struktur, reife<br />

Phenole, stützender Gerbstoff, die würzige Mineralik setzt<br />

den letzten Akzent. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />

91 2022 »Uringa 962« Ihringen Winklerberg<br />

Grauer Burgunder trocken<br />

Feine Würze und auch steinige Anklänge in der nuancierten<br />

Nase, Birne, Birnenkompott, etwas Piment, Zimtstange. Fest<br />

gebaute Struktur am Gaumen, klar gefasste Kontur, reife,<br />

stabile Säure, mürbe Phenole, mit der charakteristischen<br />

Mineralik der Lage, Würze. 13 Vol.-%, NK, €€<br />

90+ 2023 »Premium« Ihringen Chardonnay<br />

trocken<br />

Großzügiges Duftbild mit reifer Birne, Aprikosen, Honigmelone,<br />

knackige Stachelbeere, etwas Zimtstange. Entspannter<br />

»Premium«, der auf weichem Fond Schmelz, Kraft und<br />

Substanz entfaltet, reife, feingliedrige Säure, würzige und<br />

auch salzige Mineralik. 13,5 Vol.-%, NK, €<br />

92 2021 »Uringa 962« Ihringen Winklerberg<br />

Spätburgunder trocken<br />

Leicht rauchige und kräuterige Nase mit Kirsche, Pflaume<br />

und Granatapfel, die Würze der Böden, Orangenschale. Am<br />

Gaumen eine kräftig gebaute Struktur, in der sich kühle und<br />

warme Elemente abwechseln, lebendige Säure, kraftvolles<br />

Tannin, mineralische Würze. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />

91+ 2020 »Uringa 962 Réserve« Ihringen<br />

Fohrenberg Merlot trocken<br />

Das Bukett zeigt das warme Jahr mit viel Würze, Rauch,<br />

dunkler Frucht, dunkler Schokolade, einem Hauch Rumtopf<br />

und Pfeifentabak. Kein <strong>Wein</strong> für Schlanktrinker, üppig, wuchtig,<br />

mit viel Substanz und Kraft, der Alkohol ist eingebunden,<br />

kräftiges Gerbstoffgerüst, Reserven. 14,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

91+ 2020 »Uringa 962« Ihringen Fohrenberg<br />

Merlot trocken<br />

Intensives und würziges Bukett mit reifer dunkler Frucht,<br />

Schwarze Johannisbeere, Brombeere, Rauch, Pfeifentabak.<br />

Auch am Gaumen handfest, viel Kraft und Wucht, die mit viel<br />

Würze und mürben Gerbstoffen im breiten Volumen aufgehen.<br />

Gute Länge, zu kräftigen Gerichten. 14,5 Vol.-%, NK, €€<br />

98 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER BADEN<br />

<br />

STAATSWEINGUT<br />

KARLSRUHE<br />

DURLACH<br />

Posseltstraße 19, 76227 Karlsruhe<br />

T: +49 721 940570, turmbergwein.de<br />

Kontakt: Jürgen Kern<br />

Flaschen/Hektar: 44.000 (75 % weiß, 20 % rot,<br />

2 % Rosé, 3 % Schaumwein)/8 ha<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja, Anbauweise: in Umstellung<br />

Über Staatsbetriebe zu meckern hatte<br />

zu allen Zeiten Konjunktur, doch das<br />

im Besitz der staatlichen L-Bank befindliche<br />

Staatsweingut Karlsruhe-Durlach<br />

gibt nicht den geringsten Anlass dafür. Uns<br />

scheint es vielmehr zu jener Art von Betrieben<br />

zu gehören, die die <strong>Wein</strong>kultur tragen und ihr<br />

mit beispielhaften <strong>Wein</strong>en Breite verleihen.<br />

Was wir verkosten konnten, wirkt stilistisch<br />

sattelfest, steht auf dem Boden der badischen<br />

Klassik und verliert dabei gerade den kulinarischen<br />

Aspekt nie aus den Augen. Auch die<br />

Preise sind mit Verstand und Augenmaß kalkuliert.<br />

Damit lässt sich Staat machen!<br />

89 2023 Secco Rosé trocken PN/LMB<br />

Zartes Rosa, Duft nach reifer Süßkirsche, Himbeere, Erdbeere,<br />

dazu auch süße Williamsbirne, ausladend. Am Gaumen<br />

mit einem griffigen Mousseux, verhaltene Säure, dezente,<br />

aber deutlich spürbare Süße, Süßkirsche, Erdbeerkompott,<br />

mittlere Struktur. 11 Vol.-%, NK, €<br />

92 2023 »SL***« Weissburgunder trocken<br />

Der Duft zeit einen nuancierten, leicht beerigen und leicht<br />

floralen Sortentyp, der sehr klar artikuliert ist. Im Mund hat<br />

der <strong>Wein</strong> einiges Gewicht, Geschmeidigkeit, zarte Süße und<br />

eine integrierte Säure, er fließt rund und entfaltet eine sehr<br />

gute aromatische Länge. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

91+ 2023 Durlach Turmberg Chardonnay***<br />

trocken<br />

Der Duft mischt Blütennoten, nussige Töne, einen Anflug<br />

von Spargel. Eine Ahnung von Eichenfass. Im Mund ist der<br />

Holzeinsatz deutlicher, er gibt dem stoffigen <strong>Wein</strong> Abrundung<br />

und entfaltet im Abgang ein behagliches Aroma von<br />

gebrannter Mandel. Leichte Süße – braucht eine Speise mit<br />

fetter Rahmsauce. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2023 Durlach Turmberg Auxerrois**<br />

trocken<br />

Ein frischer, nussiger und kräuterwürziger Duft entsteigt<br />

dem Glas. Auch eine Note von Brotrinde. Im Mund zeigt sich<br />

ein appetitlich proportionierter, auf ganz natürliche Weise<br />

ausgewogener <strong>Wein</strong>: lebendige Säure, eine Prise Spritzigkeit,<br />

ein passend gesetzter Hauch Süße als Gegengewicht.<br />

12 Vol.-%, DV, €€<br />

91+ 2021 Durlach Turmberg Lemberger**<br />

Holzfass trocken<br />

Ein komplexer Duft: pikant-pfeffrige Töne, Schwarzkirsche,<br />

Kirschwasser und Himbeere, ein klein wenig Vanille. Der<br />

Gaumen eröffnet geschmeidig und entfaltet dann ein straffes,<br />

leicht trockenes Tannin, das weiteres Reifepotenzial verspricht.<br />

Mineralischer Abklang. 13 Vol.-%, NK, €€<br />

91+ 2022 Durlach Turmberg Spätburgunder**<br />

Holzfass trocken<br />

Ein dezenter Holzton untermalt einen feinen Duft nach Herzkirsche,<br />

Preiselbeere und Kräutern. Auch der Gaumen besitzt<br />

Ebenmaß: einen geschmeidigen Fond, viel Saftigkeit, reifes<br />

Tannin auf einem schönen Punkt zwischen Feinheit und »al<br />

dente«. Grundsolide und klassisch. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />

91+ 2023 Durlach Turmberg<br />

Grauburgunder*** trocken<br />

91 2023 »SL***« Durlach Turmberg Riesling<br />

trocken<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

99


WEINGUT<br />

FRANZ KELLER<br />

Badbergstraße 44, 79235 Vogtsburg-Oberbergen<br />

T: +49 7662 93300, www.franz-keller.de<br />

Kontakt: Friedrich Keller<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–18 Uhr, Sa 10–18 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 200.000 (60 % weiß, 40 % rot)/35 ha<br />

Anbauweise: in Umstellung<br />

Der Schwarze Adler gehört nicht nur<br />

als Hotel und Restaurant zu jenen<br />

(wenigen) Institutionen, die aus diesem<br />

Land nicht wegzudenken sind: Auch das<br />

<strong>Wein</strong>gut hat in den letzten 50 Jahren badische<br />

<strong>Wein</strong>baugeschichte geschrieben, und zwar<br />

dadurch, dass es am trockenen Ausbau festhielt,<br />

als Restsüße in Mode kam, und indem es<br />

Barriquefässchen einsetzte, als alle den Stahltank<br />

bevorzugten. Friedrich Keller begegnet<br />

der Erderwärmung mit einem auf Frische zielenden<br />

<strong>Wein</strong>stil, dabei schafft er es, die Seelenwärmer-Qualitäten<br />

der <strong>Wein</strong>e zu bewahren,<br />

ohne dass sie alkoholische Hitze besäßen.<br />

92+ 2020 »Pinot Rosé« brut<br />

Zartes Lachsrosa. Ein nuancenreicher Pinotduft, floral, Apfelblüte,<br />

zarte Hefe und ein Anflug tertiärer Töne. Der Gaumen<br />

hat viel Saftigkeit, ein sehr feines Mousseux, einen<br />

leicht salzigen Hintergrund und einen mit dezenter Süße gekonterten,<br />

frischen Säurebogen. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />

96 2022 Achkarren Schlossberg<br />

Grauburgunder GG<br />

Den Duft dominieren zunächst hefige und burgunderbeerige<br />

Aromen. Dann kommt der Vulkanstein. Der Gaumen setzt<br />

weit und geschmeidig an, dann greifen eine trockene Phenolik<br />

und ein saftiger Säurenerv. Eine gewisse Austerität, aber<br />

ohne die warme Lage zu kaschieren. Deutliche Mineralik im<br />

Abgang. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2022 »1G« Oberbergen Pulverbuck<br />

Weissburgunder trocken<br />

Eine beerige Sortenfrucht wird von dezent jodig-mineralischen<br />

Aromen ergänzt. Im Mund hat der <strong>Wein</strong> einen straffen<br />

Bau, ein festes Säurerückgrat kündet von früher Lese, die<br />

durchaus ebenfalls vorhandene Kaiserstühler Geschmeidigkeit<br />

wartet im Hintergrund auf ihren Durchbruch im Verlauf<br />

der Flaschenreife. Sehr gute Länge. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

94 2022 Achkarren Schlossberg<br />

Spätburgunder GG<br />

Im Duft dunkle Beeren und Herzkirsche, Tabak, auch florale<br />

Töne und etwas Neuholz. Der Gaumen fließt recht weich<br />

und saftig, mit süßer Frucht, sehr feinem Gerbstoff und<br />

deutlich mineralischem Hintergrund. Auf Eleganz vinifiziert,<br />

mit guter Phenolreife. 12,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />

93+ 2022 Oberrotweil Spätburgunder trocken<br />

Ein Duft von makelloser Frische: Sauerkirsche, dezentes<br />

Holz, leichte Kräuterwürze. Im Mund zeigt sich ein sehr feiner<br />

Gerbstoff, mehlig, aber druckvoll, mit intensiver Saftigkeit<br />

im Hintergrund und eher reifer Säure. Ein Jahrgangstyp<br />

mit gut ausgeprägtem Village-Charakter. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

91+ 2022 »vom Löss« Spätburgunder trocken<br />

Eine sehr klare, komplexe Pinotfrucht strömt aus dem Glas:<br />

rote Beeren und Rosenblatt, ein Anflug von Holz, Baumharz.<br />

Der Gaumen zeigt sich ausgewogen, mit feinkörnigem Tannin,<br />

trotz jahrgangstypisch eher reifer Säure mit schöner<br />

Saftigkeit und einem unbeschwerlichen Abgang.<br />

12,5 Vol.-%, NK, €€<br />

100 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

KLUMPP<br />

WEINGÜTER BADEN<br />

Heidelberger Straße 100, 76646 Bruchsal<br />

T: +49 7251 16719, www.weingut-klumpp.com<br />

Kontakt: Andreas und Markus Klumpp<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–12 Uhr und 14–18 Uhr,<br />

Sa 9–13 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 230.000 (75 % weiß, 25 % rot)/33 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Andreas und Markus Klumpp arbeiten<br />

mit großer Akribie und Leidenschaft,<br />

um die Unterschiede der Terroirs zur<br />

Geltung zu bringen. Sie bewirtschaften die<br />

Rebanlagen nach Biorichtlinien, in vielen Bereichen<br />

geht es Richtung Biodynamie, das gilt<br />

für die eigene Kompostbereitung, die Herstellung<br />

von Pflanzentees und die Einteilung der<br />

Arbeitsgänge nach dem Mondkalender. Im<br />

Keller haben die <strong>Wein</strong>e genug Zeit, um auf der<br />

Hefe zu reifen. All das zahlt sich aus: Seit Jahren<br />

gehören ihre <strong>Wein</strong>e zur Spitze in Baden –<br />

daran hat sich nichts geändert. Eine Kollektion,<br />

die viel Spaß macht!<br />

94+ 2022 Bruchsal Rothenberg<br />

Grauburgunder trocken<br />

Mittelkräftiges Goldgelb, von gekonntem Holzeinsatz geprägter<br />

Duft, Vanille, Limetten und gut gereifte Zitronen,<br />

zarter Rauch. Am Gaumen dann lebhafte, vibrierende Säure,<br />

schöne Geschmeidigkeit, saftig und dicht, edle Textur, beeindruckend<br />

langes Finale. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

94 2022 Unteröwisheim Kirchberg<br />

Chardonnay trocken<br />

Feiner Duft nach Haselnuss, Melone, Mango und gerösteter,<br />

feiner Mandel, Röstaromen, vielschichtig. Am Gaumen mit<br />

einer lebendigen, delikaten Säure, helle Früchte, etwas Apfel,<br />

auch reife Zitrusfrüchte, komplex, saftig und ausgewogen,<br />

sehr geschmeidig. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2022 Zeutern Himmelreich Riesling<br />

trocken<br />

Duft nach gut gereiftem <strong>Wein</strong>bergpfirsich und grünem Apfel,<br />

dazu auch feine Zitrusfrüchte, heißer Stein, etwas Süßholz.<br />

Am Gaumen mit einer sehr lebendigen, fast prickelnden<br />

Säure, gepaart mit geschliffener Mineralität, delikate<br />

Früchte, lang und frisch im Nachhall. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2022 Unteröwisheim Kirchberg<br />

Weissburgunder trocken<br />

Duft nach nussigen und blumigen Noten, Apfel, knackige<br />

Birne, flankiert von spürbarer Mineralität, zarte Röstaromen.<br />

Der Auftakt am Gaumen ist elegant, spielerisch, Anklänge<br />

von Zitrus- und Apfelfrucht, delikate Säure, dicht und<br />

balanciert. Gute Länge. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2023 »Muschelkalk« Bruchsal<br />

Chardonnay trocken<br />

Duft nach reifem Apfel, Honigmelone, etwas Mango und<br />

Sternfrucht, alles unterlegt von einer steinigen Mineralität.<br />

Am Gaumen dann viel fruchtig-würzige Noten, die von einer<br />

animierenden Säure und anregender Mineralität begleitet<br />

werden, hat eine gute Länge. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />

93+ 2021 Bruchsal Weiherberg Pinot Noir<br />

trocken<br />

Gediegenes Rubinrot. Duft nach delikater roter Beerenfrucht,<br />

schwarze Kirsche, Cranberry, dazu feiner Rauch, animierend.<br />

Am Gaumen dichte gewobene Gerbstoffe, feine<br />

Säure, reichlich Druck, erneut wieder rote Früchte, mineralische<br />

Grundierung, gute Länge. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

101


WEINGUT<br />

KNAB<br />

Hennengärtle 1a, 79346 Endingen<br />

T: +49 7642 6155, www.knabweingut.de<br />

Kontakt: Johannes Rinker<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 17–18.30 Uhr, Sa 10–14 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 150.000 (70 % weiß, 30 % rot)/23 ha<br />

Wer sich fragt, was mit »badischer<br />

Klassik« gemeint sein mag, sollte<br />

einmal die <strong>Wein</strong>e der Familie Rinker<br />

probieren. Oder auch einlisten, denn für<br />

die (gehobene) Gastronomie gibt es kaum<br />

bessere Adressen. Das traditionelle Erscheinungsbild<br />

mit recht gewichtigen, naturverkorkten<br />

Flaschen schafft auch bei Skeptikern<br />

Vertrauen. Beim Tasting überzeugte uns dann<br />

jeder einzelne <strong>Wein</strong>. Alle sind vollständig trocken,<br />

herrlich ausgewogen zwischen Frische<br />

und Materie, die unterschiedlichen Einsatzmöglichkeiten<br />

sind allein von Rebsorte und<br />

Art des Holzeinsatzes bestimmt.<br />

92+ 2023 Endingen Eckkinzig Chardonnay***<br />

trocken<br />

Das weichste Holz der drei Lagenweine, neben Zeder auch<br />

etwas Vanille, Walnuss, Zitronenschale. Im Mund präsentiert<br />

sich der Chardonnay ausgesprochen geschmeidig mit<br />

feiner Säureader, weiter deutlich zitronenbetont, ausgewogener<br />

Typ mit Entwicklungspotenzial. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2023 Endingen Wihlbach Weißer<br />

Burgunder*** trocken<br />

Deutlich holzbetont in der Nase mit Zedernoten, erst dahinter<br />

Orangenschale und etwas Trockengebäck. Im Mund zeigt<br />

sich, dass der Jungwein nur ein wenig Zeit und Luft braucht,<br />

um sich zu harmonisieren. Würzig, mittelgewichtig, feine<br />

Säure – idealer Speisenwein. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2023 Amoltern Steinhalde Grauer<br />

Burgunder*** trocken<br />

Ein Grauburgunder mit leichtem Roséstich im Glas. Sehr gedeckt<br />

in der Nase, Walnuss, Mandel, gebremste Frucht und<br />

offensives Holz. Am Gaumen ausgesprochen sortentypisch,<br />

ausgewogen, etwas Phenolik, feine Holzwürze – auch für<br />

Rotweinspeisen geeignet. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2023 »Alte Reben« Endingen Engelsberg<br />

Weißer Burgunder trocken<br />

Sehr attraktive und unmittelbar ansprechende Fruchtnase.<br />

Aromatische Birne, Zitronenschale, Mandel, etwas Anis und<br />

leichte Hefigkeit. Am Gaumen reintönig und klar, weiterhin<br />

fruchtbetont, Birne, saftiger Apfel, vollkommen trocken, ein<br />

vielseitiger Gastrowein! 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />

93+ 2022 »R« Amoltern Steinhalde<br />

Spätburgunder*** trocken<br />

Rote Beeren in der Nase, zarter als beim Wihlbach, ebenso<br />

feines Holz, ein wenig ätherisch gehalten, Schwarzkirsche,<br />

Himbeere, nur leicht Holunder. Im Mund Pfeffernoten, gemeinsam<br />

mit der weiterhin auf der roten Seite bleibenden<br />

Frucht, engmaschig, elegant. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2022 Endingen Wihlbach<br />

Spätbugunder*** trocken<br />

In der Nase beherrschen herbstfruchtige Noten das Bild,<br />

Holunderbeere und rote Pflaume, alles umrahmt von einem<br />

sehr feinen Holzeinsatz. Sehr jung noch am Gaumen, mittelgewichtig,<br />

präsente Gerbstoffe, ein wenig Schwarze Johannisbeere.<br />

Definitiv viel Potenzial! 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

102 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

KÖPFER<br />

WEINGÜTER BADEN<br />

Dorfstraße 22, 79219 Staufen im Breisgau<br />

T: +49 7633 5288, www.weingut-koepfer.de<br />

Kontakt: Gabriel Köpfer<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Hektar: 6 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Im vergangenen Jahr kürten wir das seit<br />

1756 bestehende <strong>Wein</strong>gut Köpfer, das<br />

schon seit 1978 biologisch arbeitet, mit<br />

dem zweiten Stern. Gabriel Köpfer, der für<br />

den Ausbau der <strong>Wein</strong>e zuständig ist, bestätigt<br />

die gute Leistung mit fünf <strong>Wein</strong>en aus dem<br />

Jahrgang 2022, der amaronehafte Spätburgunder<br />

stammt aus dem warmen Jahr 2018.<br />

Der Weiß- und Grauburgunder, beide von alten<br />

Rebstöcken aus dem Staufener Schlossberg,<br />

zeigen die Kraft, Würze und Mineralik<br />

der Lage, unser Herz schlägt für die »Selektion<br />

K« vom Gutedel. Das ist Lokalkolorit mit<br />

Anspruch und Niveau!<br />

92+ 2022 Staufen Schlossberg<br />

Weißburgunder trocken<br />

Intensiver und ziemlich reifer Duft, Akazienblüten, Aprikose<br />

und weiße Birne, gerösteter Sesam, etwas metallisch. Zeigt<br />

am Gaumen die Mineralik des Schlossbergs mit Würze und<br />

Kraft, dichtem Extrakt mit süßlichem Kern, gute Länge mit<br />

viel Terroirausdruck. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

92+ 2022 Staufen Schlossberg<br />

Grauburgunder trocken<br />

Intensive, kräuterige Nase mit hellem Karamell, feiner Würze,<br />

nussig, Birne, Melone, leicht ätherischer Anklang. Zeigt<br />

am Gaumen zuerst die Lage mit mineralischem Ausdruck<br />

und Dichte, dann Saft und Schmelz mit Würze, reife Säure<br />

und Phenolik, kulinarisch wertvoll. 13,5 Vol.-%, DV, €€<br />

91+ 2022 »Selektion K« Gutedel trocken<br />

Untypischer Gutedel, reife Frucht, Apfel, Mirabelle, auch Birne,<br />

etwas Tabak, Heu, auch ein wenig Kandiszucker. Am Gaumen<br />

mit präsenter Säure, würzig, kräuterig, die reifen Phenole<br />

geben Halt, mittlere Struktur, mineralische Tönung,<br />

viel Würze, »Selektion K« mit Profil. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

90 2022 Grunern Altenberg Bronner trocken<br />

Zitrische Noten, Orangenschale, auch Grapefruit, reife gelbe<br />

Frucht, Pfirsich, Mirabelle und auch Mango, Würze. Zeigt sich<br />

zunächst weich am Gaumen mit samtener Textur und eingewobener<br />

Säure, feine Würze leitet über in den hinteren Gaumen,<br />

wo sich Druck entwickelt. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

90 2022 Spätburgunder Rosé trocken<br />

In der Nase reife Pinotaromen wie Himbeere und Kirsche,<br />

Hagebutte, kräuterig. Weit und breit kein Sonnenschirm in<br />

Sicht, seriöser Rosé, trocken, mit Schmelz, reife Säure, trocken,<br />

mit Gerbstoff statt Süße, zeigt Profil und Charakter,<br />

ein <strong>Wein</strong> zum Essen. 13 Vol.-%, DV, €<br />

92 2018 Kirchhofen Höllhagen<br />

Spätburgunder Barrique trocken<br />

Der heiße Jahrgang zeigt sich in ziemlich reifen Noten,<br />

Pflaume, dunkle Lakritze, Pflaumenlikör, Rumtopf. Am Gaumen<br />

vollmundig und wuchtig mit viel Substanz, der Gerbstoff<br />

braucht Zeit, der Alkohol ist eingebunden. Die Amarone-Variante<br />

des Spätburgunders. Am Kamin.<br />

13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

103


WEINGUT<br />

KONSTANZER<br />

Quellenstraße 22, 79241 Ihringen<br />

T: +49 7668 5537, www.weingut-konstanzer.de<br />

Kontakt: Petra und Horst Konstanzer<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 17–19 Uhr, Sa 10–17 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 75.000 (70 % weiß, 30 % rot)/10 ha<br />

Ihringen im Südwesten des Kaiserstuhls<br />

zählt zu den wärmsten Orten <strong>Deutschland</strong>s<br />

und sein Winklerberg zu den berühmtesten<br />

<strong>Wein</strong>lagen des Landes. Dessen<br />

Zweiklang aus Lössterrassen und wärmespeicherndem<br />

Vulkangestein bietet dem <strong>Wein</strong>gut<br />

Konstanzer optimale Bedingungen für die<br />

Burgundersorten, aber ebenso für Silvaner<br />

und Muskateller. Horst Konstanzer gelingen<br />

ganz typische Kaiserstühler, genauer: Ihringer<br />

<strong>Wein</strong>e. Denn der Genius Loci des teils extrem<br />

steilen, an vielen Stellen von Magma geprägten<br />

Areals bildet sich in allen <strong>Wein</strong>en klar und<br />

deutlich ab.<br />

93 2022 Ihringen Vorderer Winklerberg<br />

Weissburgunder trocken<br />

Dicht und vielschichtig im Duft, sonnenverwöhnte gelbe<br />

Frucht, Ananas, Pfirsich, Mango, gelbes Currypulver, Safran,<br />

feine Holzwürze, steinige Noten. Am Gaumen vollmundig<br />

aber nicht sättigend, mit viel Mineralik und Würze, kernigem,<br />

aber reifen Phenolgerüst, nahtlos eingefügte Säure, Länge<br />

und Potenzial. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

93 2022 Ihringen Winklen Grauburgunder<br />

trocken<br />

Konzentrierter, feiner Duft, Röstnoten, geröstete Haselnuss,<br />

roter Apfel, Honigmelone, feine getrocknete Kräuter. Im<br />

Mund mit Kraft, viel saftig, dicht, Phenolik, Frucht, Würze<br />

und feine Säure dicht beieinander, guter Holzeinsatz, karamellig,<br />

druckvoll, mineralisch unterlegt und sich im Nachhall<br />

verstärkend, aus einem Guss. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2022 Ihringen Winklerberg Chardonnay<br />

trocken<br />

Feine Holzwürze im Duft, Vanille Mango, reifer Pfirsich,<br />

Kräuterwürze, Orangenzeste, Orangenöl, dezent weißes<br />

Nougat. Am Gaumen elegant ausbalanciert von saftiger<br />

Frucht, feiner Phenolik, gut integrierter Säure, geschmeidig<br />

und aus einem Guss, klassisch mit Stil. 13 Vol.-%, NK, €€<br />

91+ 2022 Ihringen Winklerberg<br />

Grauburgunder trocken<br />

Viel Kräuterwürze im Duft, Melisse, Salbei, Minze, Gesteinsmehl,<br />

Birnen, Äpfel, Limettenzeste, frisch gemahlene Walnuss.<br />

Am Gaumen schwungvoll und mit Kraft, Zitrusfrucht,<br />

angenehm herb, würzig, mineralischer Kontrast zum<br />

schmelzigen Fond, gute Länge, kulinarisch gedacht.<br />

13 Vol.-%, NK, €€<br />

94 2020 »pur« Ihringen Winklerberg Winklen<br />

Spätburgunder trocken<br />

Tiefgründig und mit warmem Rauch beginnend, geröstete<br />

Kaffeebohnen, Waldbeeren, Kirschen, Granatapfel, schwarze<br />

Oliventapenade, Fichtennadel, dunkle Schokolade. Am<br />

Gaumen kraftvolle Eleganz, seidige Phenolik, feingliedrige<br />

Säure, klare frische Frucht, dicht, 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

93 2020 Ihringen Vorderer Winklerberg<br />

Spätburgunder trocken<br />

Komplex und fein im Duft, warme Beerenfrucht, Blutorange,<br />

Rote Bete, Veilchen, Melisse, Minze, dunkle Schokolade. Im<br />

Mund dicht, feinkörniges Tannin, enganliegende Säure, frische,<br />

zurückgenommene rote Frucht, taktil-mineralisch,<br />

noch jugendlich und mit Potenzial. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

104 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

KOPP<br />

WEINGÜTER BADEN<br />

Ebenunger Straße 23, 76547 Sinzheim<br />

T: +49 7221 803601, www.weingut-kopp.com<br />

Kontakt: Johannes Kopp<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Flaschen/Hektar: 150.000 (70 % weiß, 30 % rot)/32 ha<br />

Anbauweise: Biodynamisch<br />

Obwohl Johannes Kopp nur zwei Lagenweine<br />

zur Verkostung angestellt<br />

hat, zeigt sich sein önologisches Können<br />

auch in den vermeintlich kleineren <strong>Wein</strong>en<br />

wie dem Chardonnay aus 2023, den wir<br />

empfehlen, weil er »den schmalen Spagat zwischen<br />

Zugänglichkeit und Ausdruck schafft«,<br />

wie einer der Verkoster notierte. Der Chardonnay<br />

aus dem Varnhalter Felsenstück freilich<br />

unterstreicht die Ambitionen des Winzers,<br />

der vor den Toren Baden-Badens einen biodynamischen<br />

Musterbetrieb mit eigener Tierhaltung,<br />

Restaurant und Vinothek – mit Blick auf<br />

das Rheintal – aufgebaut hat.<br />

90+ 2020 »Cuvée Blanc« brut RR/GM/TR<br />

Gelbfruchtige, leicht brenzlige und blütenaromatische<br />

Nase, Mirabelle, Aprikose und auch Birne mit feiner Hefebegleitung.<br />

Am Gaumen mit einer agilen und vorwärts gerichteten<br />

Säure, die durch den cremigen und süßlichen Kern abgepuffert<br />

wird, zugänglich mit Anspruch. 11,5 Vol.-%, NK, €€<br />

93 2022 Varnhalt Felsenstück Chardonnay<br />

trocken<br />

Steinig-karge Noten mit etwas Aprikose, Birne, Quitte, etwas<br />

Polenta, feiner, kühler Rauch, feine Ätherik. Am Gaumen<br />

druckvoll und dicht, extraktgetragen, mit reifer Birne und einer<br />

Mineralik, die das Match mit einer saftigen Säure gewinnt.<br />

Gute Länge, viel Substanz. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2021 Varnhalt Röderswald<br />

Weissburgunder trocken<br />

Hefig und noch von der Spontangärung geprägt, Kümmel,<br />

Kumquats, kräuterig mit Fenchelgrün, auch Aprikose zeigt<br />

sich. Am Gaumen mit straffer Struktur und einer Lageninterpretation,<br />

die Weißburgunder anders zeigen kann: mit<br />

Charme, aber auch mineralischer Verve. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />

90 2023 Weissburgunder trocken<br />

Apfelblüten, Mirabellen und fein kräuterige Anklänge, Estragon,<br />

etwas Basilikum, etwas Feinhefe, Birne und Aprikose.<br />

Zeigt in mittlerer Sequenz Druck und Geschmeidigkeit mit<br />

einem süßlichen Fruchtkern, Gutswein auf hohem Niveau<br />

und mit guter Balance. 11,5 Vol.-%, DV, €€<br />

90 2023 Chardonnay trocken<br />

Zitrische und kräuterige Noten zeigen sich, Apfelschale, Birne,<br />

auch Kümmel und etwas Aprikose klingen durch. Stilvoller<br />

Chardonnay, der den schmalen Spagat zwischen Zugänglichkeit<br />

und Ausdruck schafft, saftig, mit feiner Würze und<br />

auch mineralisch-würzigen Akzenten. 12 Vol.-%, DV, €€<br />

90+ 2022 Pinot Noir trocken<br />

Mittleres Kirschrot, transparenter Rand. Kräuterige, würzige<br />

Nase mit Kirschkern, roter Kirsche, Granatapfel, Liebstöckel.<br />

Die lebhafte, frische Säure sorgt im Mund für Betrieb,<br />

kompakter Bau, feinkörniger, präsenter Gerbstoff, etwas<br />

Sauerkirsche, in sich stimmig. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

105


WEINGUT<br />

PETER KRAUSE<br />

Daisendorferstraße 41/1, 88709 Meersburg<br />

T: +49 7532 50 57, www.weingut-krause.com<br />

Kontakt: Peter Krause<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Flaschen/Hektar: 40.000 (60 % weiß, 20 % rot,<br />

10 % Rosé)/5 ha<br />

Für Peter Krause ist klar: <strong>Wein</strong> ist Heimat,<br />

Tradition und Leidenschaft. So<br />

versteht er sein Handwerk, so lebt er<br />

seine Passion als Winzer, gemäß dieser Maxime<br />

kultiviert er seine hoch über der Meersburger<br />

Altstadt gelegenen Reben, vorwiegend<br />

Burgundersorten, die in dem milden, sonnenverwöhnten<br />

Klima am Bodensee bestens gedeihen.<br />

Hatte zuletzt häufig der Grauburgunder<br />

aus dem Gewann Mocken in unserer internen<br />

Hitparade die Nase vorne, hat uns dieses<br />

Mal der Weißburgunder aus dem Meersburger<br />

Fohrenberg besonders gut gefallen –<br />

der zweite Stern ist nah.<br />

92 2023 Meersburg Fohrenberg Weisser<br />

Burgunder trocken<br />

Klarer Duft nach grünem Apfel, Birne und Wildkräutern,<br />

dazu kommen auch noch weiße Blüten. Am Gaumen mit einer<br />

schönen Saftigkeit, erneut Apfel und Birne, fein eingepasste<br />

Säure, sehr balancierter <strong>Wein</strong>, der auch im langen<br />

Finale sehr frisch bleibt. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

91+ 2023 Meersburg Mocken Grauburgunder<br />

trocken<br />

Duft nach rotem Apfel, Birne, Akazienhonig und etwas frisch<br />

gemahlener Haselnuss, zartes Karamell, delikate Holzwürze.<br />

Am Gaumen gut balanciert mit cremigen Schmelz<br />

und saftiger Frische, mineralisch grundiert, eleganter Grauburgunder<br />

mit viel Stil. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />

91 2023 Meersburg Fohrenberg Müller-<br />

Thurgau trocken<br />

Die noch vorhandene Gärungskohlensäure sorgt für ein zartes<br />

Ploppen beim Öffnen. Duft nach Orangenblüten, Mandarinen<br />

und Muskat. Am Gaumen mit schöner Spannung, viel<br />

Saftigkeit, cremig-schmelzig und harmonisch abgerundet<br />

im Finale. Viel <strong>Wein</strong> fürs Geld! 12 Vol.-%, DV, €<br />

90+ 2023 Meersburg Fohrenberg Auxerrois<br />

trocken<br />

Nussiges Aroma im Duft, Apfel, Mirabelle, <strong>Wein</strong>bergpfirsich<br />

und gelbe Blüten, auch Honigmelone, feine Würze. Am Gaumen<br />

ausgewogen und mit milder Säure und feiner Restsüße<br />

harmonisch abgestimmt, erneut Apfel und Mirabelle, kulinarischer<br />

Typ, vielseitig einsetzbar. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

90 2023 Meersburg Fohrenberg<br />

Spätburgunder Rosé trocken<br />

Zartes Lachsrosa. Duft nach roten Beeren, reife Erdbeeren,<br />

Himbeeren, kräuterige Würze, Hagebuttenblüte, Orangenblüte.<br />

Am Gaumen saftig und frisch, feine Würze, lebendige<br />

Säure, erneut helle rote Früchte, dazu ein Spritzer Limettensaft,<br />

macht Spaß, harmonisch. 12 Vol.-%, DV, €<br />

91 2023 Meersburg Fohrenberg<br />

Spätburgunder trocken<br />

Sehr feiner Burgunderduft nach Blaubeere, roter und dunkler<br />

Kirsche, Vanille, auch Rauch, Milchschokolade und Fliederbeersaft.<br />

Im Mund saftig, feinporiger Gerbstoff, erneut<br />

Kirsche, dazu Schlehe und feinwürzige Zwetschge, schöne<br />

Balance, gute Länge. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />

106 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

KREBS<br />

Birkenweg 48, 79589 Binzen<br />

T: +49 7621 62141, www.weinkrebs.de<br />

WEINGÜTER BADEN<br />

Kontakt: Maximilian Krebs<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Do 14–19 Uhr, Fr 9–19 Uhr, Sa<br />

9–14 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 80.000 (65 % weiß, 35 % rot)/8,5 ha<br />

Eine starke Kollektion vom Vater-Sohn-<br />

Duo Hans und Maximilian Krebs aus<br />

Binzen, nahe der Schweizer Grenze.<br />

Schon die Basislinie »Heimat« bietet viel zum<br />

kleinen Preis, im Mittelbereich »Numme Nüt<br />

Huddle« steigert sich die Qualität, die ihre<br />

Höhen im Segment »Johann Jakob« findet.<br />

Gutedel und Weißburgunder sind eine Kernkompetenz<br />

der Winzerfamilie, wie die Spätburgunder,<br />

von denen sich der Spitzenwein<br />

»Johann Jakob« mit kühler Eleganz auf klarem<br />

Drei-Sterne-Niveau bewegt. Dass Gutedel<br />

viel mehr sein kann als ein Schoppenwein,<br />

belegt unser Tipp: der »Flüdenwein«.<br />

92+ 2022 »Johann Jakob« Weißburgunder<br />

trocken<br />

Kräuterige und leicht hefige Ausbaunoten, feiner Kümmel,<br />

Mirabelle, Apfel und Aprikose, Mandarinenschale, Gartenkräuter.<br />

Saftig, mit feinem Schmelz auf weicher Textur, feine<br />

Säureader, gute Extraktdichte und kalkmineralische Grundierung,<br />

mit Länge und Substanz. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />

92 2022 »Johann Jakob« Gutedel trocken<br />

Kräuterige Noten, Apfelschale, Traubenkern, Thymianhonig,<br />

balsamische Würze, mineralische Anklänge. Im Mund<br />

schlank und straff gehalten, das Format wird gut gefüllt<br />

mit engmaschigem Extrakt, reifen Phenolen und Gerbstoffen,<br />

linearer Fluss, saline Mineralik. 11,5 Vol.-%, NK, €€<br />

90 2023 »Flüdenwein Numme Nüt Huddle«<br />

Eimeldingen Gutedel trocken<br />

Etwas grüne Mandel, grüner und gelber Apfel, Aprikose, Birnenschale,<br />

frisch geschnittene Kräuterwiese. Recht stoffiger,<br />

trockener und erwachsener Gutedel mit reifer, breit verlaufender<br />

Säurespur, mittlerer Struktur, feiner Würze und<br />

Saftigkeit. Auch zum Essen ein Gewinn. 12 Vol.-%, DV, €<br />

93 2022 »Johann Jakob« Spätburgunder<br />

trocken<br />

In einer eleganten und kühlen Aura Schattenmorelle, Wald<br />

beeren wie Him- und Brombeeren, schwarzer Pfeffer, feine<br />

Ätherik. Behält seine kühle Eleganz auch am Gaumen, feine<br />

Wildkirsche, etwas Schlehe, feinkörniger Gerbstoff. Gefühlvoll<br />

vinifiziert, stilvoll. 13 Vol.-%, NK, €€<br />

91 2020 Binzen Brunnacker Spätburgunder<br />

trocken<br />

Rote Kirsche, Pflaume, Schwarze Johannisbeere und Schlehe,<br />

etwas balsamische Würze, schwarzer Pfeffer, Tabak,<br />

Rauchfleisch. Kompakte Struktur im Mund, mit Zug und<br />

auch Spannung, fein ziselierter Säurefaden, Brombeere,<br />

Schlehe, auch herbe Schokolade und Mineralik.<br />

13 Vol.-%, NK, €€<br />

90+ 2023 Binzen Brunnacker Chardonnay<br />

trocken<br />

90+ 2023 Binzen Schlattberg Weißburgunder<br />

trocken<br />

90 2023 Binzen Sonnhole Grauburgunder<br />

trocken<br />

89 2023 »Heimat« Gutedel trocken<br />

89 2023 »Heimat« Weißburgunder trocken<br />

88+ 2023 »Heimat« Spätburgunder Blanc de<br />

Noir trocken<br />

90 2022 »Numme Nüt Huddle« Binzen<br />

Martinsgrund Spätburgunder trocken<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

107


LÄMMLIN-<br />

SCHINDLER<br />

Müllheimer Straße 4, 79418 Schliengen-Mauchen<br />

T: +49 7635 440, www.laemmlin-schindler.de<br />

Kontakt: Gerd Schindler<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Flaschen/Hektar: 146.700/20 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Hoppala! Wir hatten Gerd Schindler<br />

bislang für den Großmeister des fein<br />

austarierten Weißweins gehalten.<br />

Und in der Tat erfüllen Chasselas, Weißburgunder<br />

und Chardonnay auch dieses Jahr die<br />

höchsten Erwartungen. Doch wir haben<br />

kaum je eine so präzise angelegte rote Bordeaux-Cuvée<br />

aus <strong>Deutschland</strong> verkostet wie<br />

den 2019er »Frauenfels«: so viel frische<br />

Frucht, so markantes, reifefähiges Tannin. Die<br />

Roten stehen also auf Augenhöhe mit den<br />

Weißen: Gerd Schindler ist der Großmeister<br />

der Klarheit und des Augenmaßes, und das bei<br />

<strong>Wein</strong>en beider Farben.<br />

93+ 2022 Mauchen Frauenberg<br />

Chardonnay GG<br />

Herrliche Nase nach schokolierter Orangenschale. Danach<br />

folgen zarte Kräuternoten, leicht Vanille, Limettenabrieb<br />

und Litschi. Am Gaumen opulent stoffig, dicht, eng gewoben,<br />

aber alles mit großer Saftigkeit unterlegt. Ausdrucksstarkes<br />

Säurespiel mit Frische! 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2022 »1G« Mauchen Sonnenstück<br />

Weißburgunder trocken<br />

Duftige Nase nach weißen Blüten und Marzipan, auch Zitrusnoten<br />

und Walnussöl. Am Gaumen sehr vielschichtig mit einem<br />

Süße-Säure-Spiel, Herbheit und Frische, knackige Säure<br />

trifft Molligkeit, Grapefruitgrip macht dem Trinkfluss den<br />

Weg frei. Schön! 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />

91+ 2022 »Réserve« Mauchen Chasselas<br />

trocken<br />

Feine Nase nach Orangeat, Zitronenmelisse und Lindenblüten,<br />

auch Kleeblüten und Mandarine. Am Gaumen zarte Vanille,<br />

die animierende Säure erhöht den Trinkfluss und die<br />

spannende Aromatik fügt alles harmonisch zusammen. Ein<br />

guter Speisenbegleiter ! 12 Vol.-%, NK, €€<br />

94 2019 »Frauenfels« Cuvée trocken CS/ME<br />

Ein Fruchtfeuerwerk im Duft: Schwarze Johannisbeere und<br />

Holunder, Brombeere, Schlehe, auch Randensaft. Am Gaumen<br />

überrascht die Feinkörnigkeit des dichten Gerbstoffs –<br />

mit Flaschenreife wird sich das in einen samtenen Eindruck<br />

verwandeln. Reife Säure, deutliche Mineralität, fruchtgetragener<br />

Abklang. Noch blutjung! 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />

92+ 2018 »1G«Mauchen Sonnenstück<br />

Spätburgunder trocken<br />

Lorbeer, Mandel und die Pinot-typische Duftkomponenten<br />

nach »abgefahrenem Pneu«. Auch Kirschkern, Salbei, Zitronenthymian.<br />

Der Gaumen zeigt sich saftig und sehnig, überraschend<br />

»kühl« angesichts des warmen Jahrgangs, der<br />

Gerbstoff ist reif und liegt in passender mittelhoher Menge<br />

vor, die Gaumenstruktur wird noch einige Jahre hin zu immer<br />

größerer Würze reifen. 13 Vol.-%, NK, €€<br />

92+ 2020 Mauchen Merlot trocken<br />

Dezentes Boisée, Zimt, Sauerkirsche, etwas Pflaume, Halbbitterschokolade<br />

und auch eine Note von Unterholz. Der<br />

Gaumen zeigt auf saftigem, fruchtgetragenem Fond ein sandiges<br />

Tannin in gut gewählter Menge, Kalkmineralität und<br />

Säure geben einen schönen Sense of Place: »cool climate«.<br />

Und trotzdem reifes Tannin! 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />

108 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

ALEXANDER<br />

LAIBLE<br />

WEINGÜTER BADEN<br />

Unterweiler 48, 77770 Durbach<br />

T: +49 781 2842380, www.weingut-alexanderlaible.de<br />

Kontakt: Alexander Laible<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 14–18 Uhr und Sa 10–15 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 186.700 (80 % weiß, 10 % rot,<br />

5 % Rosé, 5 % Schaumwein)/20 ha<br />

Leidenschaft und Ausdauer« benennt<br />

Alexander Laible als die Kardinaltugenden,<br />

die ihn bei seiner Arbeit leiten.<br />

Beides kann ihm jeder attestieren, der den<br />

Aufbau des eigenen <strong>Wein</strong>guts während der<br />

letzten 15 Jahre verfolgt hat. Aber auch die<br />

<strong>Wein</strong>e beweisen, dass Laible mit Hartnäckigkeit<br />

und Passion nach einem Weißweinstil<br />

sucht, der zunächst die Stoffigkeit vor Augen<br />

hat und diese dann mit trinkigem Appeal begleitet.<br />

Rebsorten sind dabei wie bei der ungewöhnlichen,<br />

aber komplett stimmigen Cuvée<br />

aus Chardonnay und Sauvignon Blanc namens<br />

»Secret Garden« nur Mittel zum Zweck.<br />

94+ 2022 »Secret Garden« Cuvée trocken<br />

CH/SB<br />

Feiner Rauch im Duft, geröstete Haselnuss, Ananas, Maracuja,<br />

Mango, grüne Stachelbeeren, Salzzitronen. Am Gaumen<br />

konzentriert und druckvoll, dicht, eine nicht alltägliche Cuvée<br />

von Sauvignon Blanc und Chardonnay harmonisch kombiniert,<br />

guter Trinkfluss, lange am Gaumen.<br />

13 Vol.-%, DV, €€€€<br />

94 2022 »Heaven« Chardonnay trocken<br />

Facettenreich im Duft, feine Röstnoten, geröstete Haselnuss,<br />

Mango, Ananas, Nektarine, Quitten, Zitronenzeste. Am<br />

Gaumen dicht und fein nuanciert, geschmeidiger Fond mit<br />

taktiler Mineralität, feinem Säurenerv, elegant, feine Phenolik,<br />

jetzt bereits Trinkgenuss, aber auch Potenzial für weitere<br />

Jahre. 13 Vol.-%, DV, €€€<br />

91 2023 »Tausend Sterne« Riesling trocken<br />

Dezent im Duft, Zitrusfrucht, weißer Pfirsich, grüner Apfel,<br />

florale Noten, getrocknete Kräuter, Gesteinsmehl. Dicht und<br />

saftig am Gaumen, präsente, reife Gaumenfrucht, Schmelz<br />

durchzogen von einer guten Säurestruktur, Würze kontert<br />

feine Süße und trägt ins Finale, viel Trinkfluss.<br />

12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

91 2023 »Wilder Hang« Grauer Burgunder<br />

trocken<br />

Fein und sortentypisch im Duft, roter Apfel, Birnen, Aprikosen,<br />

frisch gemahlene Haselnuss, dezent Rauch. Am Gaumen<br />

mit viel Schmelz und Frische, Karamell zur satten Gaumenfrucht,<br />

getragen von feiner Süße, eng anliegende Säure,<br />

saftig und animierend, kulinarisch vielseitig.<br />

13 Vol.-%, DV, €€€<br />

91 2023 »Im Paradies« Weißer Burgunder<br />

trocken<br />

Feinduftig und kühl im Duft, Zitronen, Aprikosen, Nektarine,<br />

Mango, Kräuterwürze, Gesteinsmehl, frisch gemahlene<br />

Mandeln. Schwungvoll am Gaumen, Schmelz von mineralischer<br />

Würze, salzig in Spannung und Länge gezogen, feiner<br />

Säurenerv, saftig und rund mit schöner Länge.<br />

13 Vol.-%, DV, €€€<br />

90 2023 »Kalkmergel« Riesling trocken<br />

Duftige einladende Nase, weiße Blüten, Holunderblüte, Pfirsich,<br />

Birnen, Zitronen, Orangenzeste, dezent seidige Noten.<br />

Am Gaumen saftig und vollmundig, mit schöner Spannung<br />

von Frucht und Würze, lebendige Säure im Spiel mit charmanter<br />

und dezenter Süße, Trinkspaß. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

109


WEINGUT<br />

LANDERER<br />

Niederrotweil 3, 79235 Vogtsburg-Niederrotweil<br />

T: +49 7662 1070, www.weingut-landerer.de<br />

Kontakt: Johannes Landerer<br />

Ab-Hof-Verkauf: Nov. bis März Mo bis Fr 8–12 Uhr und 14–17<br />

Uhr, Sa 9–12 Uhr und nach Vereinbarung, April bis Okt. Mo bis<br />

Fr 8–12 Uhr und 14–17 Uhr, Sa 9–12 Uhr und 13.30–15.30 Uhr<br />

Hektar: 23 ha<br />

Anbauweise: in Umstellung<br />

Ganz starke Vorstellung von Johannes<br />

Landerer mit seinen <strong>Wein</strong>en aus dem<br />

Jahrgang 2022, für die wir gerne den<br />

vierten Stern verleihen. Der 35-Jährige hält<br />

auch die warmen Lagen in Oberrotweil und<br />

Umgebung mit kluger <strong>Wein</strong>bergsarbeit in<br />

Schach. So entstehen, wie einer der Verkoster<br />

lobte, »athletische Kraftpakete, die Wert auf<br />

Haltunsgnoten legen« wie der famose Chardonnay<br />

oder der Eichberg-Spätburgunder<br />

mit vulkanischer Spannung. Und der Syrah<br />

setzt sich mit reiferem Gerbstoff noch besser<br />

in Szene als 2021. Applaus in Richtung Kaiserstuhl!<br />

94 2022 Oberrotweil Henkenberg<br />

Chardonnay trocken<br />

Kühler Rauch umweht die Frucht im dicht gewobenen Duft,<br />

Birne, Apfel und Quitte, begleitet von steiniger Mineralik.<br />

Athletisches Kraftpaket am Gaumen, das Wert auf Haltungsnoten<br />

legt, Extraktdichte und mineralische Energie<br />

bilden das Spannungsfeld für Eleganz. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

93+ 2022 Leiselheim Gestühl Weißburgunder<br />

trocken<br />

Weiße und gelbe Blüten, Mirabellen, Renekloden, Haselnuss,<br />

anklingende Holzwürze, feines Karamell. Weißburgunder,<br />

der in einer festen, durch griffige Gerbstoffpixel gestützten<br />

Struktur Kraft und feinsalzige Mineralik entwickelt, dichter<br />

Extrakt, gute Länge. Jung. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

93 2022 »Fumé« Oberrotweil Kirchberg<br />

Sauvignon Blanc trocken<br />

Aprikose und Mango, Mangopüree, Papaya, Cassis hält mit<br />

dunkler Aromatik dagegen, feiner Rauch als Obernote. Am<br />

Gaumen nicht auf Frucht konzentriert, trocken, beinahe puristisch,<br />

druckvoll und mit feinsalziger Mineralik, die sich im<br />

langen Finish behauptet. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

94+ 2022 Oberrotweil Eichberg<br />

Spätburgunder trocken<br />

Wildzwetschge ist die erste Note im vielschichtigen Duft,<br />

Schwarzkirsche mit feinem Rauch, etwas Vanille und Tabaknoten.<br />

Ist am Gaumen auf das Terroir konzentriert, das<br />

kompromisslos herausgestellt wird, trocken, puristisch,<br />

mit vulkanischer Spannung und Energie. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

94 2022 Oberrotweil Kirchberg Syrah<br />

trocken<br />

Fester, fleischiger Duft mit Brombeere, Cassis, Maulbeere,<br />

Wacholderbeere und pfeffriger Note, feiner Vanille-Schleier.<br />

Fein extrahierter Gerbstoff, gut proportionierte fleischige<br />

Fülle am Gaumen, die durch dichten Extrakt und stahlige<br />

Mineralik kontrastiert wird. Stark. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2022 »Schwarze Erde« Oberrotweil<br />

Pinot Noir trocken<br />

Mittleres Kirschrot mit transparentem Rand. Wildkirsche<br />

und Schlehe im Duft mit feinrauchigem Ambiente, Hagebutte.<br />

Am Gaumen kompakt gebaut, trocken und mit leicht herber<br />

Saftigkeit, Granatapfel und Schattenmorelle, feinkörniges<br />

Tannin in mittlerer Menge, lebendig. 13 Vol.-%, DIAM, €€<br />

110 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

LANDMANN<br />

WEINGÜTER BADEN<br />

Umkircher Straße 29, 79112 Freiburg im Breisgau<br />

T: +49 7665 6756, www.weingut-landmann.de<br />

Kontakt: Jürgen Landmann<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8–12 Uhr und 13–18 Uhr;<br />

Sa 8–12 Uhr und 13–17 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 200.000 (60 % weiß, 30 % rot,<br />

15 % Rosé)/40 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

<strong>Wein</strong>bau versteht Jürgen Landmann<br />

auch als »Verantwortung<br />

gegenüber der Natur«. Seit er den<br />

alten Familienbetrieb 1995 gemeinsam mit<br />

seinem Bruder übernahm, stellte er auf biologischen<br />

Anbau um. Mittlerweile führt er das<br />

<strong>Wein</strong>gut alleine und erzeugt auf besten Lagen<br />

am Tuniberg bei Freiburg einerseits konzentrierte,<br />

vom Holzfass beeinflusste »L.L.L.«-<br />

<strong>Wein</strong>e, andererseits nach der Rebsorte benannte<br />

Basisqualitäten, die man nicht unterschätzen<br />

sollte: Das ist pure Trinkfreude, die<br />

jedem Wochentag einen Hauch von Sonntag<br />

zu verleihen vermag.<br />

92+ 2022 »L.L.L.« Sauvignon Blanc trocken<br />

Rauch im Duft, grüne Stachelbeere, grüner Apfel, Röstnoten,<br />

Maracuja, mineralische Anklänge, Salzstein. Am Gaumen<br />

dicht und mit gutem Extrakt, salzige, steinige-mineralische<br />

Würze, gut vom Holzeinsatz, feine Phenolik, lange am<br />

Gaumen und mit gutem Reifepotenzial. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2022 »L.L.L.« Chardonnay trocken<br />

Duftige Nase, reife Mango, Ananas, Honigmelone, Akazienhonig,<br />

kandierte Zitronenschale, Apfelschale, Holzwürze.<br />

Kompakte und dichte Struktur am Gaumen, würzig, satte<br />

Frucht mit Süße, die von einer gut integrierten Säure und<br />

Phenolik ausbalanciert wird. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

91+ 2022 »L.L.L.« Weißer Burgunder trocken<br />

Feinduftig, florale Noten, Würze von frischer Zimtstange,<br />

Rauch, weißer Pfirsich, Aprikose, kalkige Kühle, nussige Noten,<br />

dezente Holzwürze. Am Gaumen vollmundig, Schmelz<br />

mit merklicher Süße und Würze, Karamell, dicht und stoffig,<br />

kulinarisch gedacht und mit Potenzial. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

90+ 2022 Pinot Noir Rosé trocken<br />

Pastellfarbenes Rosé im Glas. Rotbeerig im Duft, Erdbeeren,<br />

Himbeeren, Rote Johannisbeeren, Kräuterwürze. Am Gaumen<br />

saftig und schlank, feiner Säurenerv im Zug mit frischer<br />

Frucht und Würze, mundwässernd und trinkanimierend, elegant<br />

und erwachsen, als Aperitif oder zu leichten Speisen.<br />

12,5 Vol.-%, NK, €<br />

93 2020 »L.L.L.« Pinot Noir Barrique trocken<br />

Dicht im Duft, dunkle Kirschen, Waldbeeren, Zwetschgen,<br />

balsamische und erdige Noten, Rote Bete, Zartbitterschokolade,<br />

Pfeffer, Menthol. Am Gaumen elegant und mineralisch<br />

geprägt, feiner Säurenerv und feinkörniges Tannin geben der<br />

frischen Frucht Struktur, guter Holzeinsatz.<br />

13 Vol.-%, NK, €€€<br />

90 2022 »Pinot & Chardonnay« brut<br />

WB/CH/PN<br />

91 2022 Sauvignon Blanc trocken<br />

91 2022 Chardonnay trocken<br />

90+ 2022 Pinot Gris trocken<br />

90+ 2022 Pinot Blanc trocken<br />

90 2022 Rivaner trocken<br />

89+ 2020 Pinot Noir trocken<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

111


BIO WEINGUT<br />

MAIER<br />

Karlsruher Straße 8, 76532 Baden-Baden<br />

T: +49 7221 64197, www.weingutmaier.de<br />

Kontakt: Volker Maier<br />

Ab-Hof-Verkauf: Di bis Fr 9–12 Uhr und 15–18 Uhr,<br />

Sa 9–13 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 55.000 (60 % weiß, 20 % rot,<br />

10 % Rosé, 10 % Schaumwein)/10 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Es mag ein weiter Weg sein vom Kugelstoßring<br />

in die Steillagen der Reben –<br />

Volker Maier hat ihn wunderbar gemeistert<br />

und stellt nun mit feiner Ironie fest,<br />

dass es durchaus etwas komisch aussehen<br />

kann, wenn ein Zwei-Meter-Mann akribisch<br />

an Pflanzen arbeitet und Triebe stutzt. Mit<br />

Ausdauer, Selbstdisziplin und Perfektionismus<br />

– alles Eigenschaften, die im Leistungssport<br />

unabdingbar sind – arbeitet Volker Maier<br />

in seinem feinen Bioweingut. Sein Faible gilt<br />

<strong>Wein</strong>en, die zugänglich sind und viel Spaß bereiten<br />

– und die dabei dennoch eine schöne<br />

Tiefe haben. Ein feine Kollektion.<br />

91 2023 Grauer Burgunder trocken<br />

Duft nach Birne, Ananas, Banane und Mango, insgesamt eine<br />

interessant-exotische Nase. Am Gaumen mit einer gut eingebundenen<br />

Fruchtsäure, sehr schöne Cremigkeit, feine<br />

Fruchtigkeit, delikate, leicht anklingende Mineralität, langer<br />

und satter Nachhall. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

90 2023 Scheurebe feinherb<br />

Intensiv-exotischer Duft mit Aromen von Mango, Maracuja<br />

und Mandarine, dazu etwas Schwarze Johannisbeere, vielschichtig.<br />

Am Gaumen ein schönes Spiel von Säure und<br />

Süße, saftig, erneut lebendige Fruchtaromen, frisch und delikat,<br />

vergnüglich trinkbar. 11 Vol.-%, DV, €€<br />

90 2023 Cabernet Blanc trocken<br />

Zunächst viele weiße Blüten, aber auch Mostbirne und Honigmelone<br />

dominieren die ausdrucksstarke Aromatik im<br />

Duft. Am Gaumen dann viel Erfrischendes bei vorhandener<br />

Harmonie. Eine belebende Säure und viel Birnen- und Melonenfrucht<br />

bilden am Gaumen eine elegante Struktur, die<br />

auch anhält. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

89+ 2023 «Maja« Prior Rosé trocken<br />

Ein helles Orangerot mit zart bräunlichen Reflexen. Im Duft<br />

etwas Hagebutte und Sanddorn, dezent, aber animierend.<br />

Kernig, jedoch immer leichtfüßig der Auftritt am Gaumen,<br />

gut gepufferte Säure bringt ein belebendes Element ins<br />

Spiel. Im Abgang zart anklingender Gerbstoff.<br />

11,5 Vol.-%, DV, €€<br />

93 2018 »7,257« Spätburgunder trocken<br />

Rauchig im Duft, dazu eine Prise Thymiankraut und eingeweckte<br />

Preiselbeeren, dunkle Beeren, reife Kirschen, ausdrucksstark.<br />

Am Gaumen mit kräftigem, körnigem Tannin,<br />

lebendige, gut eingebundene Säure, erneut rote und dunkle<br />

Beeren, Trinkspaß bis zum Schluss. 14 Vol.-%, NK, €€€<br />

89 2022 »BB« Spätburgunder trocken<br />

Duft nach Roter Johannisbeere, Himbeere und gut gereifter<br />

Erdbeere, bunter Früchtekorb. Frisch-fruchtig auch die jugendlich<br />

wirkende Aromatik am Gaumen. Zu den erwähnten<br />

Früchten gesellt sich etwas Hagebuttengelee. Ein unbeschwertes<br />

Vergnügen bis zum Schluss. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

112 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER BADEN<br />

MARKGRÄFLER<br />

WINZER<br />

Winzerstraße 2, 79588 Efringen-Kirchen<br />

T: +49 7628 91140, www.markgraeflerwinzer.de<br />

Kontakt: Hagen H. Rüdlin<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–12.30 Uhr und<br />

13.30–18 Uhr, Sa 9–13 Uhr<br />

Hektar: 915 ha<br />

Seit dem Jahre 1952 keltern die Markgräfler<br />

Winzer wiedererkennbare und ehrliche<br />

<strong>Wein</strong>e von den sonnigen Hügeln zwischen<br />

Freiburg und Basel, heute von 900 Hektar<br />

Rebfläche in 46 Ortschaften – zahlreiche<br />

Spitzenlagen inklusive. Ungewöhnlich für eine<br />

Genossenschaft, werden »Der« Chardonnay,<br />

»Der« Gutedel und »Der« Spätburgunder im<br />

Stil mancher innovativen <strong>Wein</strong>güter als »Badischer<br />

Landwein« auf die Flasche gebracht.<br />

Diese Abfüllungen brillieren gleichermaßen<br />

mit Substanz und zeigen ihre Herkunft. Die<br />

<strong>Wein</strong>e der »G’meinwerk«-Serie überzeugen<br />

mit sehr guter Qualität zu fairem Kurs.<br />

92+ 2021 »DER« Chardonnay trocken<br />

Feine Holzwürze im Spiel mit Frucht, im Duft, salziges Popcorn,<br />

Mango, Ananas, Quitten, Mandarinen, Melisse, Orangenzeste.<br />

Am Gaumen dicht und mit gutem Druck, geschmeidiger<br />

Fond trifft auf gut integrierte Säure mit Zug,<br />

mineralisch salzig, feine Phenolik, beeindruckend lang.<br />

12,5 Vol.-%, NK, €€<br />

92 2021 »DER« Gutedel trocken<br />

Dicht und würzig im Duft, gelber Pfirsich, kandierte Ananas,<br />

Zitronen, Orangenschale, Salbei, Melisse, weißer Nougat.<br />

Am Gaumen erwachsen und mit guter Substanz bei wenig<br />

Alkohol, Schmelz, gut eingebundene Phenolik, reife Säureader<br />

und mineralisch unterlegt, gute Länge.<br />

11,5 Vol.-%, NK, €€<br />

90+ 2023 »G’meinwerk« Chardonnay trocken<br />

Sonnenverwöhnte gelbe Frucht im Duft, Mirabellen, Pfirsich,<br />

Mango, Zitronenmelisse, Orangenzeste, frisch gemahlene<br />

Haselnuss. Am Gaumen mit viel Frische, klare Frucht mit<br />

charmanter Süße, reifer, fester Säure, feiner Phenolik und<br />

salzig im Nachhall, lange. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

90 2023 »G’meinwerk« Sauvignon Blanc tr.<br />

Sortentypisch und klar im Duft, gelbe und grüne Stachelbeere,<br />

Mango, Maracuja, gerösteter Paprika, dezent Rauch.<br />

Am Gaumen klar und frisch, schlank im Alkohol, dennoch<br />

mit guter Substanz, einer Frucht mit erahnender Süße steht<br />

eine feste, lebendige Säure entgegen, straffer, aromatischer<br />

Trinkspaß. 11 Vol.-%, DV, €<br />

92+ 2020 »DER« Spätburgunder trocken<br />

Feinwürzig im Duft, kalkige Würze, dezent pfeffrig, Gewürznelke,<br />

Zimt, Tabak, helle und dunkle Waldbeeren, Granatapfel,<br />

Kirschen, Blutorange, Thymian, dunkle Schokolade.<br />

Am Gaumen fest und straff, feinkörniges, leicht trocknendes<br />

Tannin, feingliedrige Säure, noch dezent in der Frucht und<br />

mit Potenzial für die nächsten Jahre. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

90 2022 »Kunstwerk« Ballrechten-<br />

Dottingen Castellberg Grauburgunder<br />

trocken<br />

90 2023 »Kunstwerk« Istein Kirchberg<br />

Gutedel trocken<br />

90 2022 »Kunstwerk« Ehrenstetten Oelberg<br />

Weissburgunder trocken<br />

89 2023 »G’meinwerk« Weissburgunder<br />

trocken<br />

89 2023 »G’meinwerk« Grauburgunder<br />

trocken<br />

89 2023 »G’meinwerk« Rosé trocken<br />

89+ 2021 »G’meinwerk« Spätburgunder<br />

trocken<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

113


WEINGUT<br />

MARKGRAF<br />

VON BADEN<br />

Schloss Staufenberg 1, 77770 Durbach<br />

T: +49 781 42778, www.schloss-staufenberg.de<br />

Kontakt: Volker Faust<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mär–Okt Täglich 11–19 Uhr,<br />

Nov–Feb Mi bis Sa 11–17 Uhr<br />

Hektar: 22 ha<br />

Beim Markgraf von Baden und dem<br />

Standort Schloss Staufenberg bietet es<br />

sich an, in die Geschichte einzudringen,<br />

die vom Adelsgeschlecht über etliche<br />

Jahrhunderte mitgeprägt wurde. Die vorgelegten<br />

<strong>Wein</strong>e aber legen es nahe, sich mit der<br />

Gegenwart zu beschäftigen: Das Große Gewächs<br />

vom Riesling aka »Klingelberger« verkörpert<br />

die Möglichkeiten des Terroirs in der<br />

Ortenau, das GG vom Spätburgunder kann<br />

für seine Finesse nur gelobt werden. Alle <strong>Wein</strong>e<br />

tragen die Signatur »kulinarisch wertvoll«,<br />

wie unsere <strong>Falstaff</strong>-Empfehlung, der Durbacher<br />

Chardonnay. Wohl bekomm’s!<br />

93 2021 »K« Durbach Schloss Staufenberg<br />

Klingelberger Riesling GG<br />

Würzig in der Nase, reife gelbe Zitrone, rosa Grapefruit, Pfirsich,<br />

etwas Mango und mineralische Noten. Kein Poser am<br />

Gaumen, sondern ein GG mit Maß und Stil, reife Säure, weiche<br />

Textur, Maracuja, Grapefruit, trocken, keineswegs karg,<br />

mineralische Würze, 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

91+ 2022 Durbach Schloss Staufenberg<br />

Grauburgunder Erste Lage trocken<br />

Vielschichtiger Duft, etwas Vanille, Birne, feiner Rauch,<br />

Strohblumen, etwas Quitte und auch Muskatnuss. Am Gaumen<br />

mit guter Substanz und Balance, saftig, stoffig, würzig<br />

und auch mineralisch, reife und dabei präsente Säure, gepflegte<br />

Phenolik, kulinarisch wertvoll. 13 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

91 2023 Durbach Grauburgunder trocken<br />

Reife Honigmelone und Birne im attraktiven, sortentypischen<br />

Duft. Feine Würze, etwas Rauch, Haselnuss, Muskatnuss.<br />

Feste, kompakte Struktur am Gaumen, geht nicht in<br />

die Breite, passende Extraktdichte, reife Säure, gepflegte<br />

Phenolik, trocken, kultiviert, gerne bei Tisch.<br />

12 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2023 Durbach Chardonnay trocken<br />

Birne und gelbe Pflaume in der Nase, kräuterig, getrocknetes<br />

Laub, feine Würze, auch etwas Flachs und Popcorn. Zeigt<br />

am Gaumen ein gutes Gleichgewicht der Elemente, vollmundig,<br />

dabei elegant, saftig, feine Würze, mineralische Anklänge,<br />

Ortswein mit Stil. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

93+ 2020 Durbach Schloss Staufenberg<br />

Sophienberg Spätburgunder GG<br />

Floral, würzig in der Nase, Hibiskusblüte, Veilchen, kühler<br />

Rauch, Kirsche, Johannisbeere, Lorbeerblatt. Am Gaumen<br />

großzügig auf elegante und raffinierte Art, vollmundig, süßlicher<br />

Extraktkern, saftige klare Frucht, Granatapfel, dichte<br />

Tanninstruktur, mineralisch. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

91+ 2022 Durbach Schloss Staufenberg<br />

Spätburgunder Erste Lage trocken<br />

Im fein nuancierten Duft rote Kirsche, Zwetschge, Schattenmorelle,<br />

feiner Rauch, Würze, Unterholz. Zeigt am Gaumen<br />

Anspruch und Lagenherkunft auf eine zugängliche und elegante<br />

Art, saftig, präsente Säure, wohlproportioniert, reifer,<br />

tragender Gerbstoff, mineralisch. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

114 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

MARKGRAF<br />

VON BADEN<br />

WEINGÜTER BADEN<br />

Schloss Salem, 88682 Salem<br />

T: +49 7553 81284, www.markgraf-von-baden.de<br />

Kontakt: Volker Faust<br />

Ab-Hof-Verkauf: täglich 10–18 Uhr<br />

Hektar: 90 ha<br />

Es ist ein großes Privileg, wenn ein <strong>Wein</strong>gut<br />

– wie etwa der Markgraf von Baden<br />

in der Ortenau und am Bodensee –<br />

an zwei Standorten vertreten ist. Schloss<br />

Salem gehört zu den beeindruckendsten Kulturdenkmälern<br />

am See und verbindet in seiner<br />

Architektur gotische Strenge und barocke Üppigkeit.<br />

Die <strong>Wein</strong>e dagegen sind von voralpinen<br />

Klimaparametern geprägt, sie zeigen Frische,<br />

Zug, eine gut proportionierte Dichte,<br />

Würze und Mineralik wie der Birnauer Müller-Thurgau.<br />

Mit viel Finesse punkten die<br />

Spätburgunder aus dem Leopoldsberg: Salem<br />

und <strong>Wein</strong>, das passt einfach zusammen.<br />

91 2023 Birnau Müller-Thurgau trocken<br />

Traubig-beeriger Duft mit Apfel, Birne, gelber Stachelbeere,<br />

Muskatblüte, kräuterigen Noten und Aprikose. Klar konturierter<br />

Gaumen, saftig, gehaltvoll und mit einer angemessenen<br />

Dichte und Linearität, reife, tragende Säure, mineralisch-würziger<br />

Akzent. 12 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2023 Birnau Weißburgunder trocken<br />

Leicht brenzlig in der würzig-intensiven Nase, Orangenblüte<br />

und Orangenschale, reife gelbe Pflaume, Aprikose, Haselnuss.<br />

Am Gaumen gleichwohl saftig, geschmeidig und auch<br />

druckvoll, trocken, mit tragender, eingewobener Säure und<br />

mineralischer Tönung, viel <strong>Wein</strong>. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2023 Birnau Grauburgunder trocken<br />

Feine Würze in der Nase, Rauch, geröstete Haselnüsse, Birne<br />

und Quitte, auch gelbfruchtig, Mirabelle, Lorbeerblatt. Kompakter<br />

Bau am Gaumen, recht schlank gehalten, betont das<br />

Birnauer Terroir, saftig, feine Herbe, Quitte, Birne, für einen<br />

Ortswein druckvoll. 12 Vol.-%, DV, €€<br />

89 2023 »Bodensee« Weißburgunder<br />

trocken<br />

Zur reifen Mirabelle, Aprikose und Birne florale und würzige<br />

Noten, Akazienblüte, Orangenschale. Zeigt am Gaumen eine<br />

unverfälschte, nicht zu komplizierte Miniatur des »Bodensees«:<br />

Mittelgewichtig, trocken, griffige Phenolik. Gemacht,<br />

um bei Tisch getrunken zu werden. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

93 2020 Bermatingen Leopoldsberg<br />

Buchberg Spätburgunder GG<br />

Kühler Rauch, Pfeifentabak, Waldboden, Kirsche und Johannisbeere,<br />

schwarzer Pfeffer, Tinte. Kompakte, auf Eleganz<br />

angelegte Struktur, präsente, eingewobene Säure, feinmaschiger<br />

Extrakt, reife, schokoladige Gerbstoffe, die Reifepotenzial<br />

bergen, mineralisch. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

91 2021 Bermatingen Leopoldsberg<br />

Spätburgunder Erste Lage trocken<br />

Rote Kirsche, Blaubeere, Zwetschge, Sauerkirsche, feiner<br />

Rauch, nasses Leder, dunkle Schokolade, schwarzer Pfeffer.<br />

Setzt am Gaumen mit Kirsche und Schattenmorelle saftig<br />

an, mittelgewichtig im Extrakt, präzise Säure, feinkörniger<br />

Gerbstoff, leichte Adstringenz, elegant. 13 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

115


WEINGUT<br />

GEBR. MATHIS<br />

Enggasse 21, 79291 Merdingen<br />

T: +49 7668 33 40 10, www.gebrueder-mathis.de<br />

Kontakt: Sabeth Sedlatschek<br />

Ab-Hof-Verkauf: Di bis Fr 10–12 Uhr und 14–17 Uhr;<br />

Sa 10–13 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 106.700 (40 % weiß, 60 % rot)/15 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Severin Stich und Sabeth Sedlatschek<br />

waren letztes Jahr als »Newcomer des<br />

Jahres« nominiert – um ein Haar hätte<br />

es auch geklappt mit dem Titel. Wichtiger ist<br />

aber, dass die beiden weiter <strong>Wein</strong>e machen<br />

wie diejenigen, die ihnen die Nominierung<br />

eingetragen haben: dichte, auf Reifefähigkeit,<br />

Würze und kulinarische Marriagen hin<br />

konzipierte <strong>Wein</strong>e, die man in einer Blindprobe<br />

vielleicht sogar auf der anderen Seite<br />

des Rheins verorten würde. Die 2021er Rotweine<br />

und die 2022er Weißweine untermauern<br />

die Ambition – und wir freuen uns schon<br />

auf nächstes Jahr.<br />

93 2022 »St. Morand« Chardonnay trocken<br />

Der Duft ist nuancenreich und druckvoll in einem, zeigt neben<br />

dem röstigen Holz auch Aromen von Wiesenkräutern,<br />

Butter und frischem Maisblatt. Der Gaumen beginnt saftig<br />

und elegant, eine Schicht Geschmeidigkeit, frische Säure<br />

und eher zurückhaltend gesetzte Phenole schaffen einen<br />

unaufdringlichen, aber durchaus reichhaltigen Bau. Im Abgang<br />

kommen kalkmineralische Noten auf.<br />

13 Vol.-%, NK, €€€<br />

91+ 2022 Chardonnay trocken<br />

Eine reduktiv geprägte Nase mit Spontangärungsnoten,<br />

nach Luftzufuhr auch mit kräuterwürzigen Tönen, Kleeblüte,<br />

Flachs. Der Gaumen entfaltet eine gepflegte, feine Phenolik,<br />

bei mittlerer Dichte und Tiefe ist dies bereits der Bauplan<br />

eines recht erwachsenen, kulinarischen Chardonnays.<br />

13 Vol.-%, DIAM, €€<br />

91 2022 »Tuni« Weißburgunder trocken<br />

Balsamische Spontangärungsnoten im Duft, zurückhaltendes<br />

Holz, auch weiße Blüten. Der Gaumen setzt eine lebendige<br />

Säure als Kontrapunkt neben einen zart phenolisch begleiteten,<br />

insgesamt geschmeidigen Körperbau. Der Abgang<br />

zeigt sogar eine gewisse Fülle. 13 Vol.-%, DIAM, €€<br />

94+ 2021 Merdingen Rosenloch<br />

Spätburgunder trocken<br />

Ein nuanciert rotbeeriger Duft wird von dezenter Kalkwürze<br />

und gut integrierten Holztönen flankiert. Mit Luftkontakt<br />

kommen auch florale Aromen auf. Am Gaumen ist der <strong>Wein</strong><br />

ganz auf Potenzial gebaut: Er hat einen reifen, homogenen<br />

Phenoldruck, passende Säure und eine noch verschlossene<br />

Fruchtdecke. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

93+ 2021 »Hohrain« Merdingen Bühl<br />

Spätburgunder trocken<br />

Rauchiges Neuholz. Wildkirsche und pfeffrige Noten. Am<br />

Gaumen hat der <strong>Wein</strong> eine sehr feine Balance, er fließt sehr<br />

homogen und rund, von feinkörnigem Gerbstoff gegliedert,<br />

mit reifer Säure und mineralischen Komponenten untermalt.<br />

<strong>Wein</strong>bau und Extraktion auf Top-Niveau!<br />

13 Vol.-%, NK, €€€<br />

91+ 2021 »Alte Rebe« Spätburgunder trocken<br />

Leicht rauchig im Duft, Aromen von Tomatenmark und Räucherspeck,<br />

auch etwas Karamell und Himbeere. Der dichte<br />

Gerbstoff ist von guter Reife, gibt dem Bau eine sehnige,<br />

aber nicht karge Anmutung, der <strong>Wein</strong> endet mit saftiger, frischer,<br />

von feiner Säure unterlegter Frucht. 13 Vol.-%, DIAM,<br />

€€€<br />

116 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER BADEN<br />

STAATSWEINGUT<br />

MEERSBURG<br />

Seminarstraße 6, 88709 Meersburg<br />

T: +49 7532 446744, www.staatsweingut-meersburg.de<br />

Kontakt: Dr. Jürgen Dietrich<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–18 Uhr, Sa 9–16 Uhr,<br />

So 11–18 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 480.000 (50 % weiß, 15 % rot,<br />

30 % Rosé, 5 % Schaumwein)/60 ha<br />

Das Staatsweingut Meersburg ist eines<br />

der ältesten <strong>Wein</strong>güter <strong>Deutschland</strong>s,<br />

»seit über 800 Jahren leben wir in der<br />

Natur mit der Natur von der Natur«, sagt Dr.<br />

Jürgen Dietrich, der das erste zertifiziert nachhaltige<br />

<strong>Wein</strong>gut in Baden und das erste klimaneutrale<br />

<strong>Wein</strong>gut in Baden-Württemberg<br />

umsichtig leitet. Die Weißweine aus 2023 zeigen<br />

sich in starker Form, angeführt von den<br />

beiden GGs vom Grauburgunder und Riesling<br />

mit Struktur, feiner Phenolik, Mineralik<br />

und Eleganz. Verkosten Sie mal die <strong>Wein</strong>e in<br />

Meersburg mit famosem Blick über den Bodensee<br />

auf die Schweizer Alpen!<br />

93 2023 »GG« Meersburg Rieschen<br />

Grauburgunder*** trocken<br />

Würze, Rauch, auch etwas Karamell in der vielschichtigen<br />

Nase, Mandeln, Birne, junge Quitte und Aprikose, getrocknete<br />

Mangostreifen. Kräftige, bündige Struktur am Gaumen<br />

mit weicher Textur und einer von feiner Phenolik getragenen<br />

Würze, Tiefe und Länge. 13,5 Vol.-%, DV, €€<br />

92+ 2023 »GG« Meersburg Rieschen Riesling<br />

trocken<br />

Fruchtig, feine Blüten, Aprikose, Orangenblüte, Mandarine,<br />

die Würzigkeit und Steinigkeit der Lage kommt auf. Füllig<br />

am Gaumen mit feiner Frucht und reifer Säure, Gelassenheit<br />

und Mineralik bilden das Substrat, Lakritze, etwas burgunderhaft,<br />

viel Herkunft. 13 Vol.-%, DV, €€€<br />

92 2023 Hohentwiel Olgaberg Sauvignon<br />

Blanc trocken<br />

Im Duft zunächst florale, grünliche Noten, grüne Stachelbeere,<br />

grüner Paprika, auch Melisse und Brennnesseln. Im<br />

Mund substanzvoll, vollmundig, der Extrakt füllt die mittelgewichtige<br />

Struktur gut aus, saftig, würzig, mit Schmelz und<br />

der Mineralik des Olgabergs. 13,5 Vol.-%, DV, €€<br />

90+ 2023 Meersburg Jungfernstieg<br />

Weißburgunder trocken<br />

Birne, Litschi und Orangenschale im Duft mit Mirabelle und<br />

Nektarine, feine Würze, etwas Muskatblüte. Zugänglicher<br />

und appetitlicher <strong>Wein</strong> mit Saft, Fülle und Geschmeidigkeit,<br />

Abrundung mit Fruchtsüße in der Gaumenmitte, flankiert<br />

von mineralischen Noten. 3,5 Vol.-%, DV, €€<br />

90+ 2023 Meersburg Bengel Spätburgunder<br />

Weissherbst trocken<br />

Pastellfarben. Himbeere, Walderdbeere, frisches Lorbeerblatt,<br />

Johannisbeere, frisch geschnittene Champignons.<br />

Zeigt am Gaumen gut dosierte Substanz und Fülle, eine<br />

schöne Frische und präsente Säure, Hagebutte und Himbeere.<br />

Fällt schwer, dabei nicht ans Essen zu denken.<br />

13 Vol.-%, DV, €€<br />

92 2020 »GG« Meersburg Bengel<br />

Spätburgunder trocken<br />

Würzig-beeriger Duft, viel Rauch, Pfeifentabak, Kirsche,<br />

Waldbeeren, feine Vanille, Rote Bete, nasse Erde. Straffer<br />

und kompakter Bau am Gaumen, gute Dichte, feste Struktur,<br />

saftig, Kirsche, auch Pflaume und Schattenmorelle, feinkörniges<br />

Tannin, elegant. Potenzial. 12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

117


WEINGUT<br />

MICHEL<br />

Winzerweg 24, 79235 Achkarren<br />

T: +49 7662 429, www.weingutmichel.com<br />

Kontakt: Josef Michel<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 14–17 Uhr, Sa 10–13 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 100.000 (68 % weiß, 25 % rot,<br />

5 % Rosé, 2 % Schaumwein)/14,5 ha<br />

Letztes Jahr konnten wir Josef Michel<br />

und seinem Sohn Robin den vierten<br />

Stern verleihen, und die diesjährige<br />

Vorstellung des <strong>Wein</strong>guts bestätigt diese Bewertung<br />

vollauf. Wie das Duo es schafft, die<br />

Wärme des Glutofens Achkarrer Schlossberg<br />

in Differenzierung zu überführen, ihr Geschick,<br />

aromatischen Reichtum statt Alkoholreichtum<br />

hervorzubringen, das nötigt uns<br />

schon höchsten Respekt ab. Dabei spielen die<br />

GGs in einer eigenen Liga, die preisliche Mittelklasse<br />

»Tephrit« – benannt nach der Art des<br />

Vulkangesteins im Boden – ist eine exzellente<br />

Einführung in diesen Kosmos.<br />

95 2023 Achkarren Schlossberg<br />

Grauburgunder GG<br />

Komplex im Duft: zunächst rauchig-»steinig«, dann Noten<br />

von Nougat, Lindenblüte, Anisplätzchen. Der Gaumen fügt<br />

behutsam extrahierte, mehlige Phenole in einen mineralisch<br />

gefärbten, dichten und extraktsüßen, aber nicht überladenen<br />

Bau. Die Lage ist finessenreich in ätherische Feinheit<br />

überführt. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

94 2022 Achkarren Schlossberg<br />

Chardonnay GG<br />

Anfangs geradezu animalisch, doch das verfliegt und macht<br />

einer würzigen Frucht Platz: Blutorange, geröstete Haselnuss,<br />

frisches Weizenkorn, auch Feuerstein. Der Gaumen<br />

wirkt weit gefasst, hat Körper und auch Geschmeidigkeit,<br />

reife Säure, bleibt aber kontrolliert im Alkohol, mehlige Phenole<br />

und taktile Mineralität tragen den Bau.<br />

13 Vol.-%, NK, €€€<br />

91 2023 »Tephrit« Achkarren Chardonnay<br />

trocken<br />

Feine reife Frucht im Duft, Ananas, Mango, Mirabellen, Quitten,<br />

Orangenzeste, Macadamianuss, Gesteinsmehl. Im Mund<br />

mit lebendiger Säure, saftige, frische und reife Frucht, mineralischer<br />

Zug, der sich im Finale verstärkt, feine Phenolik,<br />

gut bei Tisch und mit weiterem Potenzial. 13 Vol.-%, NK, €€<br />

94 2022 Achkarren Schlossberg<br />

Spätburgunder GG<br />

Rote Johannisbeere, Mandel, Mandelmilch, Himbeere, Süßkirsche.<br />

Kirschblüte. Auch tuffige Noten sind da. Der Gaumen<br />

beginnt cremig, entfaltet dann einen gut dosierten<br />

Gerbstoff, der zwar mit leichter Trockenheit den Jahrgang<br />

anklingen lässt, aber reif und saftig begleitet ist. Am Schluss<br />

bleiben Seidigkeit und Mineralität. 13 Vol.-%, NK, €€€€<br />

93+ 2022 Ihringen Winklerberg Hinter<br />

Winklen Spätburgunder GG<br />

Frischfruchtig, Süßkirsche, auch etwas Zimt und Marzipan.<br />

Der Gaumen zeigt sich gut proportioniert, körniges, aber<br />

nicht anhaftendes Tannin füllt in vorsichtig extrahierter<br />

Menge den Bau, Alkohol und Säure wirken gut aufeinander<br />

bezogen, die Aromendecke hält bis zuletzt und ist von taktilmineralischen<br />

Motiven begleitet. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2022 »Tephrit« Achkarren Spätburgunder<br />

trocken<br />

Rauch im Duft, geräucherter Speck, Sauerkirschen, Rote Johannisbeeren,<br />

Brombeeren, Zwetschgen, Dill, Minze, Nelke,<br />

dunkle Schokolade. Am Gaumen elegant, samtiges Tannin,<br />

feingliedriger Säurenerv, mineralisch unterlegt, klare, saftige<br />

Frucht, schöne Länge, zugänglich, aber auch mit<br />

Potenzial. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

118 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


BIOWEINGUT<br />

MISSBACH<br />

WEINGÜTER BADEN<br />

Schönbergstraße 32, 79285 Ebringen<br />

T: +49 7664 6513, www.bioweingut-missbach.de<br />

Kontakt: Petra Mißbach<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Flaschen/Hektar: 53.300 (50 % weiß, 30 % rot,<br />

5 % Rosé, 15 % Schaumwein)/8 ha<br />

Anbauweise: Biodynamisch<br />

In dieser ungewöhnlichen Kollektion lebt<br />

jeder <strong>Wein</strong> seine ganz eigene Persönlichkeit<br />

aus. Ralph und Petra Mißbach haben<br />

ein Konzept ausgetüftelt und erprobt, das<br />

Unikate ermöglicht: Schon 1994 stellten sie<br />

auf biologischen Anbau um, seit 2020 sind sie<br />

Demeter-zertifiziert, seitdem werden ihre <strong>Wein</strong>e<br />

spontan vergoren. Ihre Naturweine wie der<br />

Grauburgunder »Naturell Speziell« zeigen<br />

handwerkliches Feingefühl und einen Hauch<br />

Avantgarde, die Erfahrung aus 30 Jahren Crémant-Erzeugung<br />

spitzt sich zu in »Madame<br />

Brigitte«. Das hat alles Hand und Fuss – wir<br />

gratulieren herzlich zum dritten Stern.<br />

93 NV »Madame Brigitte« Riesling<br />

brut nature<br />

Der Duft mischt Bergamotte und Kardamom mit balsamischen<br />

Noten und Apfelkompott, Klarapfel sowie Boskop.<br />

Verbindet im Mund schöne Fülle mit Frische und feinem<br />

Mousseux, reife Säure unterstützt die Abstimmung als Brut<br />

Nature. Würze und gute Stoffigkeit tragen den Abklang.<br />

12,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />

93 2020 »Naturell Speziell Ralph Otto«<br />

Grauburgunder trocken<br />

Trübes Bernstein. Riecht nach Quittenschale, Grapefruit,<br />

Blutorange, Apfel, Malvenblüten, Rosenblätter und Herbstlaub.<br />

Am Gaumen mit fester Kontur und einer sehr feinen<br />

Phenolik, die die Eleganz unterstützt, präsente Säure, die<br />

sich zieht, feine Pikanz. Charakterwein.<br />

12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

92 2021 »King Arthur« Riesling trocken<br />

Salbei in der Nase, Honigwabe, reifer Apfel, etwas Cidre und<br />

reifer Pfirsich, Kerzenwachs, auch Kandiszucker. Schlank<br />

und straff gebaut am Gaumen mit einer präsenten, glockenklaren<br />

Säure, engmaschiger Extrakt, mineralisch-salzige<br />

Grundierung, elegant und eigen. 11,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />

91+ 2021 »König Ludwig« Chasselas trocken<br />

Der Ausbau im kleinen Eichenfass zeigt sich im Duft, rauchig,<br />

Apfel, Aprikose, Gartenkräuter, Kamille. »König Ludwig«<br />

ist schlank und straff gebaut, es mangelt dennoch<br />

nicht an Substanz, gut verwobene Struktur, tragende, robuste<br />

Phenolik, mineralische Noten. 11 Vol.-%, DIAM, €€<br />

92+ 2020 »Herr Rossi« Cabernet Carol & Pinot<br />

Noir trocken CAC/PN<br />

Schöne Holzwürze zu Schwarzkirsche, Waldhimbeeren,<br />

Zwetschge, etwas Orangenschale, Unterholz, auch Vanille.<br />

Mittelkräftige Struktur, druckvoll am Gaumen mit engmaschigem<br />

Extrakt, mineralische Unterlegung, die Gerbstoffe<br />

sind knackig und werden ausreifen. 13 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

92 2019 »Charakterköpfe« Spätburgunder<br />

trocken<br />

Feine Holzwürze zu Himbeere, Brombeere, Hagebutte und<br />

Kirschen, Malventee, Unterholz und etwas Tinte. Setzt am<br />

Gaumen mit guter Substanz und dichtem Extrakt kraftvoll<br />

an, mineralisch unterlegt, festes Tanningerüst, handfest,<br />

kein Schmeichler. Weiß, warum er so heißt.<br />

13,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

119


WEINGUT<br />

MOOSMANN<br />

Schwarzwaldstraße 78, 79183 Waldkirch-Buchholz<br />

T: +49 7681 7574, www.weingut-moosmann.com<br />

Kontakt: Michaela Moosmann<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Flaschen/Hektar: 186.700 (45 % weiß, 40 % rot,<br />

5 % Rosé, 10 % Schaumwein)/25 ha<br />

Die Vorfreude am Verkostungstisch ist<br />

immer groß, wenn der beschwingte<br />

und dabei substanzielle Muskateller<br />

aus dem <strong>Wein</strong>gut Moosmann in die Gläser<br />

fließt. »Der ideale Aperitif«, lautete das freudige<br />

Fazit, wir empfehlen ihn als <strong>Falstaff</strong>-<br />

Tipp. Das 25-Hektar-Gut will »<strong>Wein</strong>e mit hohem<br />

Anspruch erzeugen, die dennoch Trinkvergnügen<br />

bereiten und Lust machen auf ein<br />

zweites Glas«: Besser kann man das Credo<br />

der Winzerfamilie nicht auf den Punkt bringen.<br />

Ganz stark aus dem Jahrgang 2022 präsentiert<br />

sich der mineralische Chardonnay<br />

»Reichenbächle«. Viel Potenzial!<br />

93 2022 »Reichenbächle« Chardonnay<br />

trocken<br />

Rauchiges Holz, Hefe, getreideartige Aromen, auch Flachs.<br />

Der Gaumen zeigt einen Chardonnay, der gebündelten und<br />

nicht überbordenden, aber auch nicht grünlich-forcierten<br />

Art. Alles ist in guter Balance, jugendlich-verschlossen, gut<br />

in Stoffigkeit und Mineralität, perspektivreich.<br />

13,5 Vol.-%, NK, €€<br />

92 2022 «Riddele« Weißburgunder trocken<br />

Dezentes Neuholz. Weiße Blüten, Sesam, eine noch verschlossene<br />

Sortenfrucht, weiße Schokolade. Im Mund hat<br />

der <strong>Wein</strong> eine schöne Balance aus geschmeidigen Komponenten<br />

und Extrakt. Feine phenolische Textur, Säure und taktil-mineralische<br />

Noten tragen in einen derzeit noch kompakten<br />

Abklang. 14 Vol.-%, NK, €€<br />

91 2023 Muskateller trocken<br />

Dieser Muskateller zieht im Duft alle Register: Muskatnuss,<br />

frisch geriebene Zitronenschale, auch florale Noten. Im<br />

Mund hat der <strong>Wein</strong> einigen Druck, eine feine Süße, die gut<br />

zur Säure korrespondiert. Der Abgang besitzt Saft und Länge.<br />

Der ideale Aperitif! 13 Vol.-%, DV, €€<br />

90 2023 Sauvignon Blanc trocken<br />

Eine fruchtbetonte, reife Interpretation der Sorte mit einem<br />

Duft von roter Stachelbeere, Kiwi und Nektarine. Im Mund<br />

zeigt sich der <strong>Wein</strong> kernig und stoffig, weniger opulent, als<br />

der Duft erwarten ließe, aber mit guter Länge und frischem,<br />

spannungsreichem Abklang. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

91+ 2021 »Rebhäusle« Spätburgunder<br />

trocken<br />

Holzwürze, Rauch, getrocknete Kräuter, dunkle und rote<br />

Frucht, Kirschen, Waldboden, anklingende Mineralik. Zeigt<br />

am Gaumen Dichte und Substanz, in der Struktur kraftvoll<br />

und auch breit angelegt, tragende Säure, robustes Tanningerüst,<br />

kernig, auch tiefgründig. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />

90+ 2021 »Alte Reben« Spätburgunder<br />

trocken<br />

Würzige, rauchige und auch speckige Noten, dunkle Kirsche,<br />

Schwarze Johannisbeere, Tabak, Lorbeerblatt. Großzügiger<br />

Spätburgunder in seinem Volumen und seiner Würze, getragen<br />

von einer stabilen, selbstbewussten Säure, kompaktes<br />

Tannin, mineralisch, ungekünstelt. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />

120 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER BADEN<br />

WEINGUT<br />

NÄGELSFÖRST<br />

Nägelsförst 1, 76534 Baden-Baden<br />

T: +49 7221 35550, www.naegelsfoerst.de<br />

Kontakt: Tanja Frietsch<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–16 Uhr, Sa 10–16 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 193.300 (75 % weiß, 25 % rot)/33 ha<br />

Die Lage des Guts am »negelsbraunen<br />

Forst«, auf einer Kuppe am Rande<br />

des Schwarzwalds, ist spektakulär. Im<br />

13. Jahrhundert zogen Zisterzienserinnen aus<br />

dem Burgund hierher und bauten Pinot Noir<br />

an. Seit 2016 eine Unternehmerfamilie die<br />

Leitung übernahm, herrscht auf dem Berg<br />

Aufbruchstimmung. Dem Team um Kellermeisterin<br />

Annette Bähr gelang es binnen kurzer<br />

Zeit, das Potenzial der erstklassigen Steillagen<br />

immer weiter zu erschließen. Dieses<br />

Jahr besonders grandios: die dichte und lange<br />

2020er Riesling-Trockenbeerenauslese vom<br />

Baden-Badener Klosterbergfelsen.<br />

92 2023 »Steilflug« Baden-Baden<br />

Klosterbergfelsen Riesling trocken<br />

Feiner Duft nach eingelegten Salzzitronen, reifer Grapefruit<br />

und weißen Blüten, dazu kandierte Ingwerstückchen. Die<br />

Säure am Gaumen ist lebendig, schöner Zug, Zitrusfrüchte<br />

und Pfirsich, insgesamt griffige Struktur durch einen Hauch<br />

Phenolik, gute Länge. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

91 2023 »Luft & Liebe« Weißburgunder<br />

trocken<br />

Der Weißburgunder mit dem schönen Namen »Luft & Liebe«<br />

duftet nach Mandarinen, <strong>Wein</strong>bergpfirsich, Nashibirnen,<br />

dazu ein wenig Brioche und Haselnuss. Am Gaumen mit einer<br />

wohltemperierten Säure, helle Früchte, schöne Cremigkeit,<br />

für Fischgerichte eine ideale Begleitung.<br />

14 Vol.-%, NK, €€€<br />

91 2023 »Rosengold« Gewürztraminer<br />

feinherb<br />

Duft nach Rosenblüte, etwas Muskatnuss, feinherbe Zitrusfrucht,<br />

pikante Würze. Am Gaumen sehr harmonisch gewoben,<br />

feine Säure, gut integrierte Süße, wieder etwas Rose,<br />

delikat, Muskat kommt noch mal durch, Mandarine, balanciert,<br />

gute Länge, toll zu pikanten Gerichten.<br />

12 Vol.-%, DV, €€<br />

90 2023 »Flugkünstler« Sauvignon Blanc<br />

trocken<br />

Im Duft Litschi, Schwarze Johannisbeere, etwas Ananas,<br />

Pfirsich, eine feine Lakritznote kommt dazu, insgesamt animierend.<br />

Am Gaumen mit einer erfrischenden Säure, zupackend,<br />

wieder Cassis, dazu zitrische Elemente, sehr trinkig<br />

und zugänglich, ein Spaßmacher. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

89+ 2023 »Vorfreude« Grauburgunder<br />

trocken<br />

Der Geruch des Grauburgunders ist dezent und geschmeidig,<br />

Pfirsich und weiße Blüten, dazu frisch geschälte, blanchierte<br />

Mandeln. Am Gaumen mit einer eher milden Säure,<br />

reife helle Früchte, roter Apfel, Birne, harmonische Anmutung,<br />

vielseitig einsetzbar.13 Vol.-%, DV, €€<br />

95 2020 Baden-Baden Klosterbergfelsen<br />

Riesling Trockenbeerenauslese<br />

Goldgelb. Intensiver Duft nach getrockneten Früchten und<br />

gedörrter Aprikose, Unterholz, etwas Steinpilz, später kandierte<br />

Limonenschale, warme Kräuter. Am Gaumen mit satter,<br />

schmelzender Süße, Karamell, eingekochter, sehr süßer<br />

Pfirsich, lebendige Säure, dicht, lang. 7,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

121


WEINGUT<br />

SCHLOSS<br />

NEUWEIER<br />

Mauerbergstraße 21, 76534 Baden-Baden<br />

T: +49 7223 96670, www.weingut-schloss-neuweier.de<br />

Kontakt: Robert Schätzle<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Flaschen/Hektar: 133.300 (70 % weiß, 10 % rot,<br />

5 % Rosé, 5 % süß, 10 % Schaumwein)/15 ha<br />

Seitdem Familie Schätzle 2012 das<br />

<strong>Wein</strong>gut Schloss Neuweier übernommen<br />

hat, hat sich viel getan: Die <strong>Wein</strong>e<br />

haben Jahr für Jahr an Frische und Kontur<br />

gewonnen, ohne den Pfad der badischen<br />

Klassik zu verlassen. Wie gut sie reifen, kann<br />

Schätzle mit seinem furios würzigen 2014er<br />

Mauerwein-Riesling ebenso zeigen wie beim<br />

Riesling »Late Release« aus 2019. Wer bei<br />

badischem Riesling eingebildet die Nase<br />

rümpft, lässt sich einiges entgehen. Im Sommer<br />

ist der Schlosshof ein idyllischer Ort, um<br />

zu den <strong>Wein</strong>en Jan Hoffmanns raffinierte Gerichte<br />

zu genießen.<br />

94 2018 »Mauerwein« Neuweier Mauerberg<br />

Riesling GG<br />

Dezentes Boisée, und eine ganze Gewürzkiste im Duft: Piment<br />

und Kardamom, Duqqa-Gewürz, Sonnenblumenkern –<br />

sehr komplex. Der Gaumen ist von Fülle und Schmelz geprägt,<br />

ganz rund und reich und dennoch fein auflösend. Das<br />

ist schon eher Burgund als Riesling. Spannend und sehr kulinarisch.<br />

13 Vol.-%, DV, €€€<br />

94 2014 »Mauerwein« Neuweier Mauerberg<br />

Riesling GG<br />

Bergamotte, Orangenkonfitüre, auch würzig: Korianderkorn,<br />

Anissaat. Ebenso leicht karamellisierte Aromen. Im Mund<br />

besitzt der <strong>Wein</strong> immer noch Drive und Spannung, einigen<br />

Schmelz, aber auch eine feine Phenolik, die der festen Säure<br />

den Weg ebnet. Ein würziger, hervorragend gereifter Riesling.<br />

12 Vol.-%, NK,<br />

93+ 2019 »Late Release« Neuweier Mauerberg<br />

Riesling trocken<br />

Eine feine Würzigkeit kündet von Flaschenreife: Kümmel,<br />

Cassia vera, rauchige Noten, roter Apfel. Im Mund hat der<br />

<strong>Wein</strong> noch immer viel Spannung, Säure und feine Phenole<br />

bauen Druck auf, aber da ist auch genug Frucht und Geschmeidigkeit,<br />

um alles abzurunden. Im Stil eher Elsass als<br />

Baden – sehr raffiniert. 13,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

91 2022 »Alte Reben« Neuweier Riesling<br />

trocken<br />

Leicht pfeffrig und auch sonst im Duft eher würzig als fruchtig,<br />

Melisse, Rosmarin, etwas Zitrone. Im Mund zeigt sich ein<br />

Riesling von badischer Gemütlichkeit, mit guter Dichte und<br />

einer Säure, die im Gaumenverlauf an Dynamik gewinnt.<br />

Trotz des warmen Jahres nicht zu breit! 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

90 2022 Riesling trocken<br />

Limette, Grapefruit und ein Anflug Petrol. Der Gaumen eröffnet<br />

geschmeidig und weich, setzt dann mit dezenter Phenolik<br />

und einer betont trockenen Anmutung fort, die Säure<br />

gibt ausreichend Halt und Länge bei mittelgewichtiger Aromenbegleitung.<br />

12 Vol.-%, DV, €€<br />

93 2022 »R« Neuweier Mauerberg Pinot Noir<br />

trocken<br />

Sehr burgundisch im Duft – und zwar eher in der Frucht als<br />

im (extrem zurückhaltenden) Holzeinsatz: eine kräuterig,<br />

pfeffrig, fast moosig angehauchte Form der Beerigkeit. Im<br />

Mund hat der <strong>Wein</strong> Drive und Spannung, viel Saftigkeit, lebendige<br />

Säure und deutliche taktile Mineralität.<br />

13 Vol.-%, DV, €€<br />

122 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER BADEN<br />

OBERROTWEILER<br />

WINZERVEREIN<br />

Bahnhofstraße 31, 79235 Oberrotweil<br />

T: +49 7662 93200, www.oberrotweiler.de<br />

Kontakt: Jonathan Schäfer<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–17 Uhr, Sa 9–13 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 5.333.300 (45 % weiß, 45 % rot,<br />

5 % Rosé, 5 % Schaumwein)/420 ha<br />

Der Ort Oberrotweil liegt mitten im<br />

Kaiserstuhl, vulkanische Böden, Löss<br />

und Lehm bieten ideale Bedingungen<br />

für <strong>Wein</strong>bau. Hier gründeten 1935 ein paar<br />

Dutzend Winzer den Verein, dem heute rund<br />

220 Familien angehören. Diese produzieren<br />

ein breites Spektrum an Rebsorten, aus denen<br />

Kellermeister Jochen Glyckherr eine weite Palette<br />

von <strong>Wein</strong>en ausbaut. Prädestiniert ist die<br />

Region zwar für Burgundersorten, und deren<br />

Dominanz bestätigt auch die aktuelle Auswahl<br />

auf beeindruckende Weise. Doch auch<br />

die beiden Muskateller des aktuellen Angebots<br />

empfinden wir als sehr gelungen.<br />

91 2022 Oberrotweil Henkenberg<br />

Weissburgunder trocken<br />

Feine Holzwürze im Duft, Karamell, Vanille, Birnen, Aprikosen,<br />

gelber Apfel, Zitronen, frisch gemahlene Mandeln. Am Gaumen<br />

dicht und mit Kraft, saftige Frucht, mineralische Würze<br />

und feine Phenolik sorgt für Spannung, lebendige Säure, gekonnter<br />

Holzeinsatz, schöne Länge. 13 Vol.-%, NK, €€<br />

91 2022 Oberrotweil Henkenberg<br />

Grauburgunder trocken<br />

Holzgeprägt im Duft, Kokos, Röstnoten von gerösteter Haselnuss,<br />

Rauch, Pfirsich, in Butter geschwenkter Mais, kandierte Zitrone<br />

und Orange. Im Mund mit Saft und Zug, klare Frucht im Fluss, Apfel,<br />

weißer Pfirsich, Zitrone, eng anliegende Säure umspielt den<br />

geschmeidigen Kern, fein salzig im Nachhall. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />

90+ 2023 Oberrotweil Muskateller<br />

Fein dezenter Duft nach süßen Zitrusfrüchten, Orangenschale,<br />

süße Limonenschale, zarte Muskatnuss, Muskatblüte,<br />

delikat. Am Gaumen mit einer zarten Säure, feine<br />

Süße, schmelzend, süße Zitrusfrüchte, Touch Muskatnuss,<br />

gute Struktur, macht viel Spaß. 11,5 Vol.-%, DV, €<br />

91 2022 Oberrotweil Eichberg<br />

Spätburgunder trocken<br />

In der Nase Sauerkirsche, Rhabarber, Waldbeeren, Schlehe,<br />

Rote Bete, Unterholz, Milchschokolade, dezent Rauch. Am<br />

Gaumen mit Kraft und Eleganz, frische rote Frucht, feine<br />

Würze, nahtlos eingewobene Säure mit Zug, kerniges reifes<br />

Tannin, guter Holzeinsatz. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />

92+ 2018 Oberrotweil Ruländer Barrique<br />

Trockenbeerenauslese<br />

Bernsteinfarben, intensiver Duft nach Dörrobst, getrocknete<br />

Aprikose, Waldhonig, zart Vanille, etwas Karamell, kandierte<br />

Orange. Am Gaumen viskos, dicht, likörartig, intensive Süße,<br />

wohltemperierte Säure, Dattel, satter Schmelz, gute Länge,<br />

schön gereift und noch jung. 10,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

90 2019 Oberrotweil Chardonnay brut<br />

89 2019 Oberrotweil Muskateller extra<br />

trocken<br />

90 2023 »Vulkangewächs« Grauburgunder<br />

trocken<br />

89 2023 Oberrotweil Weissburgunder<br />

Kabinett trocken<br />

89+ 2023 »Alte Reben« Oberrotweil<br />

Grauburgunder Spätlese trocken<br />

89 2023 »Vulkangewächs« Spätburgunder<br />

Rosé trocken<br />

89+ 2022 Oberrotweil Spätburgunder trocken<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

123


WEINGUT SCHLOSS<br />

ORTENBERG<br />

Am St. Andreas 1, 77799 Ortenberg<br />

T: +49 781 93430, www.wso-wein.de<br />

Kontakt: Matthias Wolf<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8–12 Uhr und 13–17 Uhr,<br />

Sa 9–12 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 333.300 (65 % weiß, 19 % rot,<br />

10 % Rosé, 1 % süß, 5 % Schaumwein)/45 ha<br />

Letztes Jahr verliehen wir dem Ortenberger<br />

<strong>Wein</strong>gut den dritten Stern, und<br />

wir zögern nicht, das <strong>Wein</strong>gut bereits<br />

jetzt auf unsere Watchlist für den vierten zu<br />

setzen: Die Aufbauarbeit seit dem Einstieg des<br />

Hoteliers Thomas Althoff hat beachtlich Tempo<br />

aufgenommen. Dabei scheinen uns dieses<br />

Jahr die Spätburgunder aus dem Jahrgang<br />

2021 die Stars im Ensemble zu sein: etwas verschlossener,<br />

muskulöser der Ortenberger<br />

Schlossberg vom Granit, etwas offener, aber<br />

auch ziselierter der Zell-Weierbacher Spitalberg<br />

von einer kleinen Insel Buntsandstein.<br />

Bitte mehr davon!<br />

94 2022 »St. Andreas GG« Ortenberg<br />

Schlossberg Riesling trocken<br />

Reife Gelbfrucht, ein Anflug von Honig, Orangenkonfitüre, auch<br />

leicht blumige Töne, wie von Lavendel. Auch pfeffrige Gesteinsnoten.<br />

Der Gaumen fließt mild und rund, mit Geschmeidigkeit und feinem,<br />

lange anhaltendem Süße-Säure-Spiel. Ein anmutiger Rheinriesling<br />

vom schroffen Schwarzwaldrand. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />

93+ 2023 »Collection Editon Thomas Althoff«<br />

Sauvignon Blanc trocken<br />

Spontangärungsaromen, balsamische Noten, Minze, Hefeextrakt.<br />

Der <strong>Wein</strong> setzt geschmeidig an, entfaltet dann eine druckvolle,<br />

auch leicht phenolische Gaumenmitte, die Aromen sind<br />

noch verschlossen, deuten aber großes Potenzial an, feste Säure<br />

trägt den stattlichen Bau. 13,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

92 2023 »Collection« Sauvignon Blanc et Gris<br />

trocken SB/SG<br />

Stachelbeere, Holunderblüte und Brennnessel im Duft. Der Gaumen<br />

eröffnet mit Geschmeidigkeit und Süße, setzt dann mit intensiver<br />

Frucht und Würze fort, begleitet von Saftigkeit und Nerv<br />

und deutlicher Mineralität. Hat Power! Und einen langen, von Sortenaromen<br />

getragenen Abklang. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

95 2021 »St. Andreas GG« Zell-Weierbach<br />

Spitalberg Spätburgunder trocken<br />

Ein feinsinniges, mineralisches Duftbild mit Roter Johannisbeeree,<br />

mineralisch-brenzligen Noten und einem Anflug von Malz. Im<br />

Mund macht der Gerbstoff mit sehr feinen Mitteln kräftig Druck.<br />

Geschmeidige Grundierung und delikate Säure vervollkommnen<br />

das Bild eines äußerst feinen Burgunders. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

94 2021 »St. Andreas GG« Ortenberg<br />

Schlossberg Spätburgunder trocken<br />

Ein Duftbild am Übergang zur ersten Entfaltung: mit Kräuteraromen,<br />

Süßkirsche, Leder, Thymian. Der Gaumen zeigt sich<br />

straff, mit einer eher mit Augenmaß gewählten Menge reifen<br />

Gerbstoffs, saftiger Frucht im Hintergrund und einem druckvollen,<br />

mineralisch geprägten Abklang. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2022 »Collection Furore« Cuvée tr. CH/PG/WB<br />

92+ 2022 »St. Andreas GG« Ortenberg Im<br />

Geislesbrunnen Riesling trocken<br />

92 2022 »St. Andreas GG« Ortenberg In der<br />

Steingrube Weißburgunder trocken<br />

91+ 2023 »Collection Unexpected« Riesling tr.<br />

91 2023 »Collection Furore« Cuvée Rosé<br />

trocken ME/SY<br />

93 2021 »Collection Furore« Cuvée tr. CS/SY/PN<br />

93 2022 »St. Andreas 1G« Ortenberg<br />

Andreasberg Spätburgunder trocken<br />

124 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER BADEN<br />

PFAFFENWEILER<br />

WEINHAUS<br />

<strong>Wein</strong>straße 40, 79292 Pfaffenweiler<br />

T: +49 7664 97960, www.pfaffenweiler-wein.de<br />

Kontakt: Marvin Peters<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8–12 Uhr und 13–17 Uhr,<br />

Sa 9–12 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 933.300 (71 % weiß, 11 % rot,<br />

18 % Rosé, 22 % süß, 8 % Schaumwein)/95 ha<br />

Die kleine Winzergemeinschaft, die<br />

südlich von Freiburg überschaubare<br />

95 Hektar bewirtschaftet, hat sich<br />

ganz dem Terroirgedanken verschrieben. An<br />

der Spitze ihrer Produktion stehen die <strong>Wein</strong>e<br />

der »Sancta Clara«-Linie, für die die Trauben<br />

ausschließlich auf Lehm-Löss-Böden mit einem<br />

sehr hohen Anteil an gelbem Kalkstein<br />

wachsen. Dabei widersprechen Chasselas,<br />

Scheurebe oder weißer Merlot mit ihrem<br />

kraftvollen Stil dem Vorurteil, das Markgräflerland<br />

bringe nur leichte <strong>Wein</strong>e hervor. Besonders<br />

gelungen ist unser Favorit, der feine<br />

Pfaffenweiler Muskateller Kabinett.<br />

91 2023 »Klassik« Pfaffenweiler Muskateller<br />

Kabinett<br />

Duft nach feiner Muskatblüte, dahinter zarte Rose, frisch gepresster<br />

Traubensaft und etwas Mandarinenabrieb. Am Gaumen<br />

mit einer eher verhaltenen Säure, erneut Muskatnuss,<br />

etwas Lavendel, zarte, gut eingepasste Süße, guter Trinkfluss,<br />

feinnervige Art, endet frisch. 10,5 Vol.-%, DV, €<br />

90 2023 »Sancta Clara« Sauvignon Blanc<br />

trocken<br />

Leicht reduktiv, etwas Limette, Paprika, rauchige Töne. Die<br />

Gaumenstruktur zeigt sich saftig, straff und stoffig, leicht<br />

spritzig, die Säure ist gut integriert in den kraftvollen Alkohol,<br />

der Abklang bündelt nochmals die Würze.<br />

13,5 Vol.-%, DV, €<br />

90 2023 »Arenit« Chasselas trocken<br />

Im Duft etwas Honig, reife Birne, Kräuter, hefige Untertöne.<br />

Eine Spätlesearomatik. Der Gaumen hat viel Spannung,<br />

auch etwas Kohlensäure, eine dichte, stoffige Art mit festem<br />

Kern und mit einem salzigen Übergang in den kompakten<br />

Abgang. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

90 2023 »Klassik« Scheurebe Kabinett<br />

Feiner Duft nach reifen, hellen Früchten, roter Apfel, etwas<br />

Birne, dazu Melisse und etwas Orangenabrieb. Am Gaumen<br />

mit einer eher milden Säure, Pfirsich, reifer Apfel, gut integrierte<br />

Süße, leichte, zugängliche Art, mittlere Struktur und<br />

Länge. 10,5 Vol.-%, DV, €<br />

89+ 2023 »Sancta Clara« Grauburgunder<br />

trocken<br />

Im Duft Blütenhonig, Heidelbeere, reife Birne. Der Gaumen<br />

erweist sich als korpulent, wird aber zugleich von feiner Phenolik<br />

und fester Säure verschlankt, der Abgang ist aromatisch<br />

noch verschlossen, deutet aber gutes Potenzial zur<br />

Entfaltung an. 13,5 Vol.-%, DV, €<br />

89+ 2023 »Klassik Merlot Weiß« trocken<br />

Eine helle Weißweinfarbe. Eine klare, feine Kirschfrucht im<br />

Duft. Auch florale Untertöne. Im Mund zeigt sich ein recht<br />

druckvoller <strong>Wein</strong>, eine feine Schicht Phenole konturiert im<br />

Verbund mit der Säure, etwas Kohlensäure erfrischt. Als<br />

Terrassenwein zu kräftig, aber zum Essen gut vorstellbar.<br />

13,5 Vol.-%, DV, €<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

125


PIEPER BASLER<br />

WEINGUT<br />

Weierbächle 1, 77654 Offenburg-Zell-Weierbach<br />

T: +49 160 96863544, www.pieperbasler.de<br />

Kontakt: Jochen Basler<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Flaschen/Hektar: 33.300 (75 % weiß, 10 % rot,<br />

10 % Rosé, 5 % Schaumwein)/5,5 ha<br />

Rebmänner seit 1797« ist der Slogan<br />

des <strong>Wein</strong>guts Pieper Basler, das aber<br />

erst 2015 in Zell-Weierbach von Jochen<br />

Basler und Kirsten Pieper gegründet<br />

wurde – davor wurden die Trauben an die örtliche<br />

Winzergenossenschaft geliefert. Die gut<br />

fünf Hektar Reben wachsen am Zeller Abtsberg,<br />

einer partiell extrem steilen Lage mit<br />

Granitverwitterungsböden. Mit Kellermeister<br />

Jürgen von der Mark ist ein ausgewiesener<br />

Spezialist am Werken, der auch den Viognier<br />

gekonnt in Szene zu setzen weiß und ein<br />

Händchen für Naturwein hat. Starker Auftritt<br />

der »Rebmänner«, die nach vorne streben.<br />

93 2022 »Nature« Riesling Chardonnay<br />

trocken RR/CH<br />

Kräftiges Goldgelb in der Farbe. Attraktive Vin-Naturel-Nase,<br />

balsamische Würze, Apfelschale, Quitte, Wermutkraut.<br />

Am Gaumen mit Zug und Spannung, die vom engmaschigen<br />

Extrakt und delikater Phenolik gespeist werden, der Riesling<br />

setzt den Säurebogen, very well done. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

92+ 2022 »Idée« Viognier trocken<br />

Butterkuchen und Mandarinensorbet im kräftig-würzigen<br />

Duft, feine Holzwürze, Piment und gelbes Curry. Druckvoll<br />

am Gaumen mit engmaschigem Extrakt, beinahe zum Kauen,<br />

süßlicher Kern, reife Säure, viel Würze und mineralisches<br />

Rückgrat. Lang, mit Nachhall. 14,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

92+ 2022 »Saveur« Chardonnay trocken<br />

Birne und gelber Apfel mit Strohblumen und Sonnenblumen<br />

im Duft, feiner Rauch, nasses Hanfseil, feine Würze. Stoffig<br />

und vollmundig am Gaumen, kraftvolle Struktur, Schmelz<br />

und Kraft sind auf Augenhöhe, reife, tragende Säure, feine<br />

Würze und prägende Mineralik. 14 Vol.-%, DV, €€<br />

92 2022 »Saveur« Viognier trocken<br />

Kraftvoller, intensiver Duft mit reifer gelber Pflaume, Aprikose,<br />

Anisplätzchen, Birne, Butterkuchen, gelbes Curry.<br />

Breit angelegtes und kräftiges Format, dicht im Extrakt, reife,<br />

stabile Säurespur, viel Würze und auch Mineralik, die sich<br />

bis ins lange Finale zieht. 14,5 Vol.-%, DV, €€<br />

89+ 2023 »Plaisir« Chardonnay trocken<br />

Feine Hefenoten, gelbe Pflaume, Birne, Quitte und Kürbisschale.<br />

Nasse Erde, nasses Laub, Paranuss. »Plaisir« bietet<br />

am Gaumen eine gut dosierte Mischung aus griffigen<br />

Phenolen und geschmeidiger Restsüße, ausgewogen, nie<br />

banal. Tragende Säure, der Blick geht zum Herd.<br />

13 Vol.-%, DV, €<br />

92 2022 »Idée« Spätburgunder trocken<br />

Rote und dunkle Kirsche im Duft mit Waldbeeren, Johannisbeere,<br />

kühler Rauch, Kräuter, gemahlener schwarzer Pfeffer.<br />

Saftig und mit gutem Trinkfluss am Gaumen, präzise<br />

Säureader, die für eine kühle Aura und auch Länge sorgt.<br />

Feinkörniges Gerbstoffnetz, etwas Schlehe.<br />

13,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

126 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER BADEN<br />

WEINGUT BURG<br />

RAVENSBURG<br />

Am Mühlberg 3, 75056 Sulzfeld<br />

T: +49 7259 91120, www.weingut-burg-ravensburg.de<br />

Kontakt: Claus Burmeister<br />

Ab-Hof-Verkauf: Vinothek in Tiefenbach<br />

Di bis So 11–18 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 300.000 (60 % weiß, 40 % rot)/38 ha<br />

Anbauweise: Biodynamisch<br />

Burg Ravensburg zählt sich selbst zu<br />

den ältesten <strong>Wein</strong>gütern der Welt.<br />

Seit dem Jahr 1251 bringen die herausragenden<br />

Lagen im Kraichgau und die mineralstoffreichen<br />

Böden spannende und große<br />

<strong>Wein</strong>e hervor. Bei aller Tradition ist der Betrieb<br />

jedoch stets für Innovationen offen:<br />

Heute ergänzen sich zertifiziert ökologische<br />

Arbeit und biodynamische Lehren mit überliefertem<br />

Handwerk und jahrhundertealtem<br />

Wissen um die vom Gipskeuper geprägten Lagen.<br />

Sehr spannend, dass das Gut ältere Jahrgänge<br />

zur Verkostung eingereicht hat – sie zeigen<br />

das große Reifepotenzial der <strong>Wein</strong>e.<br />

94 2017 Eichelberg Kapellenberg Riesling GG<br />

Feine Reife und präzise Frucht im Duft, Aromen von Zitronenzeste<br />

und gelbem Apfel, dazu eine attraktive Wiesenkräuternote<br />

Am Gaumen mit Zitrusaromen und einer hauchfeinen<br />

Petrolnote, gute, lebendige Säure, dicht gewoben, hat<br />

Zug und einen langen Nachhall. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

93 2016 Sulzfeld Husarenkappe Riesling GG<br />

Goldgelb mit einer hoch attraktiven, individuellen Nase eines<br />

gereiften <strong>Wein</strong>es außerhalb der Riesling-Typizität. Am<br />

Gaumen Kumquat, Haselnuss, glacierte Zitrone, Kieselstein<br />

sowie eine feine Phenolik, ideal eingebundene Säure. Ein toller<br />

Speisebegleiter, schön gereift. 12,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />

93 2022 «DF/BF« Rosé trocken<br />

Blasses Lachsrosa. Reife Frucht, Speck, dazu eine attraktive<br />

Hefenote, Aromen von gelbem Apfel, Wiesenkräuter und ein<br />

Hauch Gewürznelke. Am Gaumen mit schönem Extrakt, lebendige<br />

Säure, delikate Phenolik. Eigenständig und nicht alltäglich,<br />

sehr gelungen. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />

95 2018 Sulzfeld Dicker Franz<br />

Blaufränkisch GG<br />

Intensiv sowie attraktiv reif im Duft, dicht, komplex, Sauerkirsche,<br />

Brombeere, Kräuterwürze, fast balsamisch, dazu<br />

nasser Stein. Am Gaumen mit guter Spannung und Druck bei<br />

reifem, schmelzendem Tannin, sehr gute Säure, reife, rote<br />

Frucht, saftig im langen Nachhall. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2022 Sulzfeld Lerchenberg Blaufränkisch<br />

Erste Lage trocken<br />

Attraktiver Duft mit Schwarzkirsche, Schokolade, rotem<br />

Paprika, Pfeffer sowie einem Hauch Gesteinsmehl. Am<br />

Gaumen herrlich saftig, dabei extraktreich mit reifem Tannin<br />

und guter, lebendiger Säure. Ein gelungener Vertreter<br />

dieser Rebsorte, harmonisch und balanciert.<br />

13 Vol.-%, NK, €€<br />

92+ 2018 Sulzfeld Löchle Pinot Noir GG<br />

Blasses Rubinrot. Kühle rote Frucht, auch Schwarze Johannisbeere,<br />

Cranberry, leichte Würze und attraktive Gipskeuperkühle.<br />

Am Gaumen helle rote Frucht bei reifer Säure und<br />

weit entwickeltem, reifem Gerbstoff. Gute Länge, trinken<br />

und genießen, schön gereift. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

127


WEINGUT<br />

REBHOLZ<br />

Bergstraße 1, 78315 Radolfzell-Liggeringen<br />

T: +49 7732 13811, www.rebholz-wein.de<br />

Kontakt: Hans Rebholz<br />

Ab-Hof-Verkauf: Di bis Fr 16–18.30 Uhr, Sa 10–14 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 53.300 (40 % weiß, 50 % rot,<br />

5 % Rosé, 5 % Schaumwein)/8,5 ha<br />

Es ist eine dieser Pioniergeschichten, wie<br />

sie vielleicht nur der <strong>Wein</strong>bau schreibt:<br />

Hans Rebholz schloss vor etwa 20 Jahren<br />

Pachtverträge mit Dutzenden Eigentümern<br />

von Brachland, um die ersten Hektar<br />

Reben auf der Bodensee-Halbinsel Höri zu<br />

pflanzen. Heute ist das <strong>Wein</strong>gut so erfolgreich,<br />

dass die beiden Söhne Klaus und Christian<br />

mit eingestiegen sind. Und, wenn der Eindruck<br />

nicht täuscht, geben die beiden richtig<br />

Gas: Der Grauburgunder vom Bohlinger Galgenberg<br />

stößt mit seiner pikanten Art in neue<br />

stilistische Dimensionen vor – und auch in<br />

neue Bewertungsregionen.<br />

92 NV Crémant Rosé brut nature<br />

Helles Lachsrosa. Der Duft mischt hefige Noten mit würzigen (Lakritze)<br />

und fruchtigen (Süßkirsche, reife Stachelbeere). Das kultivierte<br />

Mousseux, die Gaumenfrucht und die reife Säure geben<br />

dem Sekt trotz der ganz trockenen Abstimmung als Brut Nature<br />

Harmonie und Zugänglichkeit. Gute Länge. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />

95+ 2022 Bohlingen Galgenberg<br />

Grauburgunder trocken<br />

Leicht rauchig im Duft, Hefe, auch Neuholz. Am Gaumen hat<br />

der <strong>Wein</strong> eine prägnante Dichte, wirkt ungemein konzentriert<br />

und packend, mineralisch und stoffig. Das ist für die<br />

Langstrecke gemacht und hat gar nichts mit bräsigen<br />

Grauburgunder-Klischees zu tun. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

93 2022 Bohlingen Galgenberg<br />

Weissburgunder trocken<br />

Das mittelkräftige Goldgelb gibt Hinweise auf gut gereifte<br />

Trauben. Die Nase ist entsprechend intensiv kräuterig und<br />

mit Noten von Teigmasse, aber auch Frucht ausgestattet.<br />

Den Gaumen erwartet ein <strong>Wein</strong> mit kräftiger Substanz, bei<br />

der Aromen von Bäckerhefe und Kräutern mitspielen, im Abgang<br />

klingt zart die Mineralität an. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

91 2022 Bohlingen Grauburgunder vom Vulkan<br />

Der vulkanische Verwitterungsbogen der Lage transportiert<br />

viel Mineralität vom Boden ins Glas und von dort in die Nase.<br />

Auch Frucht ist reichlich da: Quitte, Stachelbeere, gelbfleischiger<br />

Apfel. Gute Substanz, erfrischende Säure, kraftvoll<br />

mit Zukunft. 13 Vol.-%, NK, €€<br />

90 2022 »vom Vulkan« Bohlingen<br />

Weissburgunder trocken<br />

Etwas zurückhaltende, eher von Fruchtaromen geprägte Nase.<br />

Duftet angenehm nach Stachelbeere, Weißer Johannisbeere,<br />

aber auch grünem Apfel. Daneben leicht nussige Noten, die an<br />

Walnuss denken lassen. Mittelkräftig, bei viel Frische, dann der<br />

Eindruck am Gaumen. Sehr gut abgestimmt die Fruchtsäure bei<br />

lebhaftem Stil. Dabei lässt sich auch etwas Oregano schmecken.<br />

Solide, auch die Länge. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />

92+ 2020 Weiler Im Bühl Spätburgunder tr.<br />

Ein gutes Holzmanagement mit etwas rauchigen Noten vereint<br />

sich stimmig mit Waldbeeren, anklingend Trockenpflaume und<br />

Würze. Saftig dominiert reife Frucht am Gaumen. Brombeere,<br />

Heidelbeere und auch getrocknete Pflaumen lassen sich<br />

schmecken. Die getrockneten Gewürze liefern ein stimmiges<br />

Beiwerk. Röstaromen und ein körniges Tanningerüst leisten<br />

auch noch einen Beitrag für ein stimmiges Finish.<br />

12,5 Vol.-%, NK, €€<br />

128 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

RIEGER<br />

Noblingstraße 13B, 79426 Betberg<br />

T: +49 7634 2013, www.weingutrieger.de<br />

WEINGÜTER BADEN<br />

Kontakt: Philipp Rieger<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Flaschen/Hektar: 240.000 (64 % weiß, 20 % rot,<br />

8 % Rosé, 1 % süß, 7 % Schaumwein)/25 ha<br />

Anbauweise: Biodynamisch<br />

Früher betrieb die Familie Rieger einen<br />

Gutshof mit Viehhaltung, Ackerbau<br />

und einer kleinen Rebfläche. Mitte der<br />

1980er-Jahre spezialisierte sie sich dann ganz<br />

auf <strong>Wein</strong>bau. Dazu hat Bernhard Rieger klar<br />

formuliert: Nur in einem gesunden Umfeld<br />

können Trauben von höchster Güte entstehen.<br />

Folgerichtig ist das <strong>Wein</strong>gut heute Demeter-zertifiziert.<br />

Sohn Philipp geht mit der<br />

weinbaulichen Philosophie seines Vaters in<br />

die Zukunft und keltert gekonnt natürlich<br />

gewachsene <strong>Wein</strong>e, die den Charakter ihrer<br />

Herkunft im Glas wunderbar widerspiegeln.<br />

93 2020 Staufen Schlossberg Crémant<br />

brut nature<br />

Ein zarter Schimmer Altrosa im Glas. Der Duft zeigt beerige<br />

und balsamische Noten, feine Frucht, eine Spur Brioche. Ein<br />

feines Mousseux erfrischt den Auftakt, dann entfaltet sich<br />

ein recht stoffiger, ernsthafter <strong>Wein</strong>. Deutliche Kalkmineralität<br />

gibt dem Abgang zusätzlich Pep. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />

94 2021 Buggingen Hitzbuck<br />

Gewürztraminer trocken<br />

Strohgelbe Farbe im Glas, in der Nase sehr elegant die typische<br />

Würzigkeit von Gewürztraminer, auch zarte Dillblüten,<br />

wirkt kühl. Am Gaumen frisch und kraftvoll zugleich, äußerst<br />

saftig, hoher Trinkfluss mit zarten kräuterigen Noten,<br />

gekonnter Stil mit langem Nachhall. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

94 2021 »Vier Reihen« Pinot Blanc trocken<br />

Duftig würzige, sehr kühl anmutende Nase, zarte weiße Blüten,<br />

Limettenabrieb und leicht Kokosnuss. Am Gaumen ungemein<br />

flüssig, saftige Frische, gekonntes Säurespiel mit<br />

blitzsauberem Nachhall, crisp mit elegantem Druck, ein<br />

stolzer, fein mineralischer <strong>Wein</strong>! 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

93+ 2022 »Alte Rebe« Grauburgunder trocken<br />

Tolle altrosagoldene Farbe dank Schalenkontakt, in der<br />

Nase eher etwas duftarm. Am Gaumen dann große Fülle:<br />

Rauch, rote Beeren, Heu, äußerst cremiges Mundgefühl,<br />

dicht und mollig, etwas Weihrauch. Ein sehr eleganter und<br />

animierender Speisenbegleiter. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />

94 2022 »Alte Rebe« Spätburgunder trocken<br />

Elegant-mattes Granatrot im Glas, eindrucksvolle Nase<br />

nach Cassis und reifen Zwetschgen, Brombeeren, Heu und<br />

leicht Grafit. Am Gaumen üppig saftig, viel Grip und Tannine<br />

mit Biss und enormem Nachhall. Dunkle Schokoladenoten<br />

paaren sich mit dem Trinkfluss vortrefflich.<br />

13,5 Vol.-%, NK, €€<br />

93 2021 Staufen Schlossberg Pinot Gris<br />

trocken<br />

92 2020 »Alte Rebe« Weißburgunder brut<br />

93 2023 »Alte Rebe« Chasselas trocken<br />

92+ 2020 »Bettebura« Spätburgunder<br />

trocken<br />

91 2021 Pinot Noir trocken<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

129


WEINGUT<br />

JOHANN<br />

AUGUST SACK<br />

Bahnhofstraße 30, 97922 Lauda-Königshofen<br />

T: +49 9343 622113, www.sack-wein.de<br />

Kontakt: Karlheinz Sack<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Flaschen/Hektar: 120.000 (60 % weiß, 30 % rot,<br />

7 % Rosé, 3 % Schaumwein)/8,6 ha<br />

Das <strong>Wein</strong>gut Johann August Sack entschied<br />

sich für eine Schwertlilie als<br />

Signet, Sinnbild für Reinheit und Unverfälschtheit.<br />

Die Familie ist nicht nur auf<br />

die Ursprünglichkeit ihrer Lagen Laudaer<br />

Altenberg und Oberlaudaer Steinklinge<br />

stolz; deren Gaben sollen auch ganz und gar<br />

in die <strong>Wein</strong>e übertragen werden. Deshalb<br />

verlässt sich Johann August Sack im Keller<br />

ausschließlich auf traditionelle Methoden<br />

und viel Zeit. Das zahlt sich aus: Die <strong>Wein</strong>e<br />

sind sortentypisch und elegant. Vorbildlich<br />

der frische 2023er Souvignier Gris mit seiner<br />

toll integrierten Säure.<br />

90 2021 Unterschüpf Schwarzriesling<br />

Rosé brut<br />

Im Duft eine würzige Frucht von Roter Johannisbeere und<br />

gelber Süßkirsche. Sehr schön die belebende Säure am Gaumen,<br />

die ein wenig an Zitrusfrüchte denken lässt. Alles gut<br />

vereint in einem schlanken Körper. Konzentriertes, langes<br />

Finale. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />

90 2023 Unterschüpf Schwarzriesling<br />

Blanc de Noir trocken<br />

Eine kurz aufschäumende Perlage deutet darauf hin, dass<br />

noch etwas Gärungskohlensäure im <strong>Wein</strong> vorhanden ist.<br />

Zart anklingende Beerenwürze Roter Johannisbeeren und<br />

gelbe Süßkirsche lassen sich riechen. Sehr schön die belebende<br />

Säurefrische am Gaumen, die auch ein wenig an Zitrusfrüchte<br />

denken lässt. Alles gut vereint in einem schlanken<br />

Körper. Trotzdem durchaus betont das Finale!<br />

12,5 Vol.-%, DV, €<br />

90 2023 Lauda Altenberg Gewürztraminer<br />

trocken<br />

Intensiver Duft nach voll erblühten Wildrosen bei etwas Krokant.<br />

Sehr angenehmes, einschmeichelndes Sortenaroma!<br />

Ein gutes Volumen bei spielerischer Säure begleitet den<br />

Auftritt am Gaumen. Das Aroma ist präsent, jedoch keinesfalls<br />

überbordend. Insgesamt stimmig und auch säurefrisch<br />

bei herbem Nachklang. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

90 2023 Lauda-Königshofen Souvignier Gris<br />

trocken<br />

Ein verhaltener Duft weißer Blüten lässt sich riechen. Hinzu<br />

kommt eine dezente Hefenote. Sehr klar und animierend der<br />

Auftritt am Gaumen, viel Saftigkeit und Frische. Gut strukturiert<br />

auch die Gaumenmitte mit viel gelbfleischiger Frucht. Die<br />

perfekt integrierte Säure trägt das Finale. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

89 2023 Lauda-Königshofen Zweigelt Rosé<br />

trocken<br />

Mit einem hellen Violett mit rötlichem Stich präsentiert sich<br />

das Farbspiel im Glas dieses Zweigelts. Feinwürzig der Duft<br />

bei jugendlicher Frische, zarte Blütennoten, recht reduktiv<br />

verpackt, zaubern dann am Gaumen auch noch anklingend<br />

Aromen von Pomelofrucht hervor. Zart adstringierend der<br />

süffige Abgang. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

90 2022 Königshofen Kirchberg<br />

Tauberschwarz trocken<br />

Der Duft von frisch gepresstem Sauerkirschsaft und etwas<br />

Schlehenduft strömt aus dem Glas. Angenehm leicht, jedoch<br />

säurefrisch der Eindruck am Gaumen. Hier schiebt sich<br />

die Schlehenaromatik in den Vordergrund und verleiht dem<br />

<strong>Wein</strong> damit einen gehörigen Biss. Nachhaltig und jugendlich<br />

im Abgang. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

130 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

SALWEY<br />

Kirchweg 11, 79235 Oberrotweil<br />

T: +49 7662 384, www.salwey.de<br />

WEINGÜTER BADEN<br />

Kontakt: Philipp Hettich<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 14–18 Uhr (Jan. und Feb.<br />

14–17 Uhr), Sa 11–17 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 150.000 (60 % weiß, 40 % rot)/23 ha<br />

Konrad Salweys Grauburgunder wirken<br />

manchmal nicht ganz von dieser<br />

Welt. Dabei haben sie ihre Wurzeln<br />

tief im verwitterten Vulkansgestein. Es sind<br />

weiße Burgunderweine von Weltklasse und<br />

Kaiserstühler Herkunft. Und wenn man<br />

schon glaubt, diesen Stil zu kennen, dann künden<br />

sie – das gilt ebenso für den Kirchberg<br />

Weißburgunder und den Steingrubenberg<br />

Chardonnay – plötzlich von weiterer Evolution:<br />

Sie öffnen die Tür einen Spalt weit zu etwas<br />

mehr Fülle als früher. Darüber verlieren<br />

sie kein Mü an Spannung, gewinnen aber an<br />

Zwischentönen. Das zu verkosten ist ein Fest!<br />

100 2021 Oberrotweil Henkenberg<br />

Grauburgunder GG<br />

Anfangs etwas hefig im Duft, dann kommen Aromen von Lindenblüte,<br />

Darjeelingtee, Mürbgebäck, Tuff und feuchtem<br />

Stein. Der Gaumen zeigt sich enorm verschlossen, phenolisch,<br />

taktil-mineralisch und salzig. Geradezu zum Kauen.<br />

Dennoch auch geschmeidig und mit vielen Zwischentönen.<br />

Lang. Im Abgang Gesteinsmehl noch und noch. Gewaltiges<br />

Potenzial. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

97 2021 Oberrotweil Eichberg<br />

Grauburgunder GG<br />

Ein Anflug von Gold in der Farbe. Tuffiger Duft, brenzlig-<br />

»elektrische« Aromen, dann auch kandierte Orangenschale<br />

und Pflaume. Der Gaumen ist prall mit feinen Phenolen ausgefüllt,<br />

hintergründiger Schmelz deutet das Volumen eines<br />

Ruländers an, aber mit der Bündelung eines Pinot Noir. Paradoxal<br />

und groß. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

96 2021 Oberrotweil Steingrubenberg<br />

Chardonnay GG<br />

Dezentes Holz untermalt einen gelbfruchtigen und auch an<br />

frische Maiskörner erinnernden Duft. Im Mund zeigt der <strong>Wein</strong><br />

eine feine Integration von Geschmeidigkeit und Nerv, eine<br />

feine Prise Phenolik pointiert den Abklang, der vor allem von<br />

taktil-mineralischen Wahrnehmungen und von tuffigen Aromen<br />

bestimmt ist. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

95 2021 Oberrotweil Kirchberg<br />

Weissburgunder GG<br />

Mirabelle, reife Birne und Flachs, auch ein leicht buttriger<br />

Unterton. Der Gaumen eröffnet geschmeidig, setzt dann<br />

ganz trocken fort, mit einem geradezu kolossalen Block aus<br />

phenolischem Extrakt und taktiler Mineralität. Dicht und packend<br />

spannungsreich. 12,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />

93 2022 »Kaiserstuhl Rot« trocken<br />

Spontangärungsnoten, Sauerkirsche, dunkle Waldheidelbeere.<br />

Die Gaumenstruktur zeigt sich dicht und fleischig, gut<br />

fruchtdotiert und saftig auflösend, mit jahrgangstypisch<br />

eher reifer Säure und dennoch ohne Fettpölsterchen. Komplex<br />

und lang. 13 Vol.-%, NK, €€<br />

93 2022 »Kaiserstuhl Weiss« trocken<br />

CH/PG/WB<br />

Ein aufgeräumtes, feines Bukett: etwas blumig, weiße Blüten,<br />

auch beerig, Rote Johannisbeere, leicht buttrig. Eine<br />

sehr erwachsene Gaumenstruktur: dicht, im passenden Maß<br />

phenolisch, geschmeidig grundiert, taktil-mineralisch ausleitend.<br />

Deutlich mehr Vulkan- als Lösscharakter.<br />

13 Vol.-%, NK, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

131


WEINGUT<br />

AM SCHLIPF –<br />

SCHNEIDER<br />

Lörracher Straße 4, 79576 Weil am Rhein<br />

T: +49 7621 72817, www.weingut-am-schlipf.de<br />

Kontakt: Christoph Schneider<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mi bis Fr 9–12 Uhr und 14.30–18.30<br />

Uhr, Sa 10–14 Uhr<br />

Hektar: 15 ha. Anbauweise: in Umstellung<br />

Natürlich haben wir immer ein besonderes<br />

Auge auf Winzer wie Christoph<br />

und Johannes Schneider, die 2022 zu<br />

unseren »Newcomern des Jahres« gekürt<br />

wurden. Das indiziert bei allem Lob, dass etwas<br />

im Entstehen, die Entwicklung aber noch<br />

nicht abgeschlossen ist. Inzwischen haben die<br />

Brüder einen hohen Grad der Verfeinerung erreicht:<br />

Der »Manyer« belegt wie filigran ein<br />

Landwein gearbeitet sein kann, der Rosé<br />

»Grisant« fasziniert mit Bitternoten und Lebendigkeit,<br />

der Spätburgunder Kapf entfaltet<br />

eine vibrierende mineralische Spannung: Aus<br />

»Newcomern« werden gestandene Winzer.<br />

93 2022 »Manyer« Weißburgunder trocken<br />

Feine Hefe, weiße Mandeln, Mandarine, Nektarine, kalter<br />

Rauch, ein Hauch Safran. »Manyer« zeigt die kultivierte Seite<br />

der Landweinkategorie mit merklicher, reifer Phenolik und<br />

einer Würze, die Profil verleiht, mineralische Grundierung,<br />

sehr fein gearbeitet. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2022 Weil am Rhein Chardonnay trocken<br />

Hefeteig und Orangenblüten, feine Reduktionsnoten, getrocknete<br />

Limettenschale, Birne, Quitte. Saftige Herbe, die<br />

den Gaumen animiert, etwas Bitterorange, Grapefruit und<br />

Zitronensaft, straffer, muskulöser Bau, klarer Säurestrang,<br />

gepflegte Phenolik, Mineralik. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

90+ 2022 »vom Kalkstein« Weisser Burgunder<br />

trocken<br />

Feinfruchtiger Duft, Mirabelle, Nektarine, Mandarinenschale,<br />

Krokusblüten, weiße Mandeln, gemahlener Stein. Kompakter,<br />

schlanker Bau mit eleganten, feinporigen Phenolen<br />

und kreidigen Noten, saftiger Apfel und Birne, trocken, verbindet<br />

Zugänglichkeit mit Anspruch. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

93 2022 »Grisant« Spätburgunder Rosé<br />

trocken<br />

Reife Pflaumen, Bitterlikör, Nelken, Muskatnuss, Waldhimbeere,<br />

Blutorange, Zimtstange. Schlanker, drahtiger Bau,<br />

betont trocken am Gaumen mit griffiger Phenolik, die Gerbstoffe<br />

tragen, der Kalk tritt aus allen Poren, klar im Ausdruck,<br />

sehr individuell. 11,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

95+ 2022 Weil am Rhein Kapf Spätburgunder<br />

trocken<br />

Feine Holzwürze umspielt rote Kirschen, knackige Wildpflaume,<br />

kühler Rauch, frisches Lorbeerblatt, nasser Kalk.<br />

Der Gaumen wird von Anfang an unter Spannung und Strom<br />

gesetzt, die mineralische Energie ist die Leitlinie, engmaschiges<br />

Tanninnetz, das lange tragen wird.<br />

13 Vol.-%, NK, €€€€<br />

93+ 2022 Weil am Rhein Spätburgunder<br />

trocken<br />

Feine Holzlaktik in der Nase mit roten Kirschen, Blau- und<br />

Johannisbeeren, leichte Reduktion, auch erdige, würzige<br />

Noten. Kräftiger, kompakter Bau, zeigt sich am Gaumen ungeschönt<br />

und ungekünstelt, betont trocken mit Tanningrip,<br />

würziger und mineralischer Kante. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

132 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER BADEN<br />

WEINGUT<br />

KONRAD SCHLÖR<br />

Martin-Schlör-Straße 22,<br />

97877 Wertheim-Reicholzheim<br />

T: +49 9342 4976, www.weingut-schloer.de<br />

Kontakt: Konrad und Monika Schlör<br />

Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />

Flaschen/Hektar: 26.700 (45 % weiß, 45 % rot,<br />

10 % Schaumwein)/4 ha<br />

Zweifellos ist Konrad Schlör ein Meister<br />

seines Fachs. Seit er Mitte der<br />

1980er-Jahre mit gerade einmal drei<br />

Hektar Rebfläche als Winzer startete, hat er<br />

sich kontinuierlich an die Spitze seiner Zunft<br />

gearbeitet. Die Rebfläche ist heute kaum größer,<br />

aber die Finesse, mit der der Ausnahmewinzer<br />

zu Werke geht, umso mehr. Und keiner<br />

beherrscht es so gut wie Konrad Schlör,<br />

aus dem althergebrachten Schwarzriesling –<br />

der ja kein Riesling ist, sondern zur Pinotfamilie<br />

gehört – einen Rotwein von burgunderhafter<br />

Komplexität und Tiefe zu keltern.<br />

Chapeau!<br />

94 2023 Reicholzheim First<br />

Weißburgunder GG<br />

Geröstete Haselnuss und Rauch im anfänglichen Duft, kandierte<br />

Ananas und Zitronen, Salbei, Bergkräuter, Gesteinsmehl.<br />

Am Gaumen dicht und saftig, gut integrierter Säurefluss<br />

trägt saftige Frucht, begleitet von mineralischer Würze<br />

und feiner Phenolik, schöne Länge. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2023 Reicholzheim First Silvaner trocken<br />

Zu Beginn etwas Hefe, dann kommen gelbfruchtige Aromen<br />

auf. Im Hintergrund zeigen sich auch nussige und kalkwürzige<br />

Noten. Der Gaumen vereint eine wunderbar saftige Taubertäler<br />

Leichtigkeit mit Dichte, zart phenolischer Herbe<br />

und einem pointiert kompakten Abklang. Toller Speisenbegleiter!<br />

12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

94+ 2022 »Fyerst 1476« Schwarzriesling<br />

trocken<br />

Kleine rote Beeren, Salbei und Thymian, getrocknete Tomate,<br />

dezentes Holz. Ein Gaumen wie Samt und Seide! Feingliedrig,<br />

von reifer Säure untermalt, beerig, auch deutlich<br />

kalkmineralisch. Da ist nichts Lautes an diesem <strong>Wein</strong>! Aber<br />

die Länge ist trotzdem herausragend. 13,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />

93+ 2022 Reichholzheim Oberer First<br />

Spätburgunder GG<br />

Zitrisches Neuholz und frischfruchtige Sauerkirsche. Auch<br />

Halbbitterschokolade. Kräuter. Der Gaumen fließt rund und<br />

geschmeidig, die durchaus körnigen Gerbstoffe sind eingebettet<br />

in einen fast schon pummeligen Weichteil. Gute Säure,<br />

deutliche Kalkmineralität. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2022 Reicholzheim First Schwarzriesling<br />

Erste Lage trocken<br />

Im Duft Kirschkern, Preiselbeere, Mandel, leicht florale Töne<br />

und Hagebuttentee. Der Gaumen ist dicht mit mehligem<br />

Tannin besetzt, druckvoll bei reifer Säure, deutlich kalkmineralisch.<br />

Ein sehr kompletter Roter: Frucht, Würze, reife<br />

Phenole, Mineralik. Und Länge! 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2022 Reicholzheim First Spätburgunder<br />

Erste Lage trocken<br />

Der Duft ist intensiv fruchtig: Sauerkirsche, Kirschblüte, Heidelbeere<br />

und Himbeerhonig. Im Mund zeigt der <strong>Wein</strong> einen<br />

dichten Extrakt, griffiges, feinkörniges Tannin, das kalkmineralisch<br />

unterlegt ist, eine feste Säure trägt den stoffigen und<br />

potenzialreichen Bau. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

133


SCHLUMBERGER-<br />

BERNHART<br />

PRIVAT-WEINGUT<br />

<strong>Wein</strong>straße 19, 79295 Sulzburg-Laufen<br />

T: +49 7634 8992, www.schlumbergerwein.de<br />

Kontakt: Ulrich Bernhart<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 10–12 Uhr und 14–18 Uhr,<br />

Sa 10–14 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 60.000 (70 % weiß, 30 % rot)/10 ha<br />

Anbauweise: in Umstellung<br />

Das Markgräflerland hat seit einigen<br />

Jahren einen Lauf – ganz offensichtlich<br />

nützt die Erderwärmung. Doch<br />

auch das Zusammenspiel der erfahrenen Generation<br />

mit der jungen scheint viele Betriebe<br />

voranzubringen, so auch das <strong>Wein</strong>gut von Ulrich<br />

Bernhart, in dem Tochter Johanna inzwischen<br />

eine immer aktivere Rolle einnimmt.<br />

Schon immer waren die <strong>Wein</strong>e für ihre feinnervige<br />

Frische und substanzhaltige Feinheit<br />

bekannt. Aber nun scheint uns die Qualität<br />

nochmals einen Satz gemacht zu haben. Wir<br />

springen mit und heften dem Betrieb den vierten<br />

Stern an. Glückwunsch!<br />

94 2023 »1G« Britzingen Muggardter Berg<br />

Chardonnay trocken<br />

Würziges Neuholz im Duft. Eine nur sehr dezente Frucht,<br />

Orangen, Mais. Der Gaumen steht unter Hochspannung: feine<br />

Phenole, Säure und Kalkmineralität verstärken sich gegenseitig,<br />

der <strong>Wein</strong> wirkt sehr gebündelt und pointiert. Kulinarisch<br />

gedacht, und das mit Reifepotenzial.<br />

13 Vol.-%, NK, €€€<br />

94 2022 Laufen Klosterwingerte<br />

Weissburgunder GG<br />

Duftige Nase, kandierte Orange, Zitrone und Ingwer, Salbei,<br />

Melisse, Minze, reifer weißer Pfirsich, Honigmelone, Anis,<br />

kreidiges Gesteinsmehl. Am Gaumen würzig und mit mineralischer<br />

Spannung, feinem Säurenerv, reifer gelber Frucht<br />

und griffiger Phenolik, noch jugendlich. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

93 2023 »1G Kracher« Laufen Altenberg<br />

Gutedel trocken<br />

Dezentes Holz, Spontangärungswürze, leicht traubige Noten.<br />

Im Mund ist der <strong>Wein</strong> recht geradeaus gebaut, Säure,<br />

Stoff und Salzigkeit lassen die Muskeln spielen, dennoch<br />

bleibt das Ensemble harmonisch und wirkt unangestrengt.<br />

Der Abgang pointiert die Frische. 11,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

90+ 2023 »vom Löss« Grauburgunder trocken<br />

Im Duft findet man Aromen von Birne und Walnuss. Schlank<br />

und saftig ansetzend, hat der <strong>Wein</strong> dennoch eine geschmeidige<br />

Seite, für einen Gutswein eine sehr schöne Dichte und<br />

einen schmackigen, von lebendiger Säure erfrischten Abgang.<br />

12,5 Vol.-%, NK, €<br />

94 2022 Laufen Klosterwingerte<br />

Pinot Noir GG<br />

Im Duft Sauerkirsche, Zimt, Heidelbeere, Mandel und auch<br />

Kräuter. Der Gaumen ist dicht mit griffigem, kalkmineralisch<br />

begleitetem Gerbstoff besetzt, kompakt, mit sehr viel Saft<br />

im Abklang. Ausgezeichnet in Proportion und Frische, zeigt<br />

dieser Pinot das Beste am Jahrgang 2022. Tolle Länge.<br />

13 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2022 »1G« Laufen Altenberg Pinot Noir<br />

trocken<br />

Im Duft findet man Zimt- und Lebkuchenaromen vom Holz,<br />

aber auch Sauerkirsche und eine Note wie von Grüntee und<br />

Dill. Der Gaumen ist auf ganz trockene Weise gerbstoffgeprägt:<br />

Das feinkörnige, reife Tannin liegt in kräftiger Menge<br />

auf einem weichen, geschmeidigen Fond mit gut integrierter<br />

Säure und deutlicher Kalkmineralität. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

134 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER BADEN<br />

<br />

REINHOLD<br />

UND CORNELIA<br />

SCHNEIDER<br />

INH. ALEXANDER SCHNEIDER<br />

Königschaffhauser Straße 2, 79346 Endingen<br />

T: +49 7642 5278, www.weingutschneider.com<br />

Kontakt: Schneider<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Flaschen/Hektar: 40.000/6,8 ha<br />

Es gibt <strong>Wein</strong>e, die können wie auf<br />

Knopfdruck Stimmungen auslösen,<br />

etwa die vom <strong>Wein</strong>gut Reinhold und<br />

Cornelia Schneider. Die Winzerfamilie ist für<br />

klare Standpunkte bekannt, sie hält auch<br />

dickköpfig an Traditionen fest und tituliert<br />

den Grauburgunder noch als Ruländer. Die<br />

<strong>Wein</strong>e ruhen in sich und zeigen auf samtenem<br />

Fond viel Substanz und Mineralität wie die<br />

Auslese »C«. Die Spätburgunder zeigen kühle<br />

Eleganz und penibelst extrahiertes Tannin –<br />

große Klasse! Mancher behauptet, dass die<br />

<strong>Wein</strong>e oldschool wären: Das kann manchmal<br />

weit vorne sein. Fulminantes Debüt!<br />

95 2020 »C« Weißer Burgunder Auslese<br />

trocken<br />

Kühler Rauch und leichte Röstaromen, Tuffaromen, Mineralik,<br />

Birne, Mirabelle und auch Akazienhonig. Eine Auslese, die<br />

ihre Grenzen austesten wollte und das bravourös geschafft<br />

hat: viel Substanz auf samtenem Hintergrund, opulent, mineralisch,<br />

sehr lang, balsamisch. 14,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

94 2022 »Floh« Ruländer Spätlese trocken<br />

Dezentes Goldgelb, reife Würze in der Nase, Birne, etwas<br />

Muskatnuss, feine Würze, die steinige Mineralik des Bodens.<br />

Am Gaumen ein Amalgam aus Dichte, Würze, intergrierter<br />

Frische, jahrgangsbedingter Fruchtsüße und Mineralik. So<br />

schmeckt Ruländer aus 2022! 14 Vol.-%, DIAM, €€<br />

93+ 2022 »Floh« Chardonnay Spätlese<br />

trocken<br />

Dichter, intensiver Duft, reife Birne, Quittenchutney, gelbe<br />

Pflaume, viel Würze und auch mineralischer Ausdruck. Am<br />

Gaumen stoffig, vollmundig und dicht, das Jahr wird abgebildet,<br />

wie es war, würzige Mineralik als Leitfaden, formidable<br />

Säure, lang und jung. 13,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />

92+ 2022 »C« Weißer Burgunder Spätlese<br />

trocken<br />

Reife Mirabelle, Aprikose, würzig, Blütenhonig, Anisplätzchen,<br />

Mandarinenschale. Die Struktur ist auf Spätlese programmiert,<br />

stoffig, vollmundig, ausladend, in sehr guter Balance,<br />

die feine Fruchtsüße wird von Mineralik und reifer<br />

Phenolik gekontert. Das hohe »C«. 14 Vol.-%, DIAM, €€<br />

95 2020 Endingen Unterer Schönenberg<br />

Spätburgunder trocken<br />

Dichter, elegant-würziger Duft mit roter und dunkler Kirsche,<br />

Johannisbeere, Granatapfel, kühler Rauch, Zimtstange.<br />

Die kühle Eleganz versteht sich am Gaumen sehr gut mit<br />

der gut dosierten Kraft, für den warmen Kaiserstuhl sehr<br />

fein gearbeitet, auch bei den Tanninen. Sehr mineralisch.<br />

13 Vol.-%, NK, €€€<br />

94+ 2020 Endingen Engelsberg<br />

Spätburgunder trocken<br />

Rauchige und auch leicht gereifte Noten in der Nase, Holzwürze,<br />

Rauch, Kirsche, Himbeere, Hagebutte, etwas Pfingstrose.<br />

Im Mund mit einem reifen und dabei strammen Säurezug,<br />

gute Substanz, der Extrakt und die Mineralik versprechen<br />

weitere Entwicklung. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

135


WEINGUT<br />

SCHNEIDER-<br />

PFEFFERLE<br />

Kolpingstraße 7, 79423 Heitersheim<br />

T: +49 7634 2836, www.weingut-schneider -pfefferle.de<br />

Kontakt: Katharina Pfefferle<br />

Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />

Hektar: 8 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Mit dem Mut von Quereinsteigern<br />

übernahmen Katharina und Mathias<br />

Pfefferle vor einigen Jahren den landwirtschaftlichen<br />

Gemischtbetrieb der Familie<br />

und strukturierten ihn zu einem Bioweingut um<br />

– mit großem Erfolg. Heute macht das Paar unter<br />

anderem mit ungewöhnlichen Rebsorten<br />

und Neuzüchtungen auf sich aufmerksam –<br />

auch dieser Mut wird belohnt, etwa beim würzigen<br />

Sauvignon Blanc »Fumé« oder dem nuancenreichen<br />

Cabernet Blanc. An der Spitze des<br />

Sortiments sehen wir einen unklassisch behandelten<br />

Klassiker: den Chasselas (Gutedel) »Steiwii«<br />

aus dem Betonei. Danke für die Courage!<br />

92 2019 »Steiwii Chasselas« Gutedel trocken<br />

Im Duft Hefe, Brioche, Champignon und Steinpilz, begleitet<br />

von Maracuja und kandierter Ananas. Sehr sauber und feinstoffig,<br />

spürbar tragende Säure. Spannend vielschichtig am<br />

Gaumen. Pfeffer, Kamille, Fenchel, Papaya. Vornehme Mineralität.<br />

Macht Lust auf einen weiteren Schluck, zu Geräuchertem.<br />

13 Vol.-%, DV, €€<br />

90 2022 »Fumé« Sauvignon Blanc trocken<br />

Besticht im Duft durch Papaya, reife Stachelbeere und frisch<br />

gemähtes Gras. Dezent unterlegte Rauchnote. Im Mund<br />

schmelzige Substanz, lebendige Säure, kraftvoll würzig. Maracujasaft<br />

und Mangopüree, gepaart mit zarter Mineralität.<br />

Gefällig stoffig, zu Risotto mit grünem Spargel und Lardo.<br />

13 Vol.-%, DV, €€<br />

90 2023 »S« Cabernet Blanc trocken<br />

In der Nase Heu, Kumquat, Quittenrelish, grüner Paprika und<br />

etwas weißer Pfeffer. Das Mundgefühl offeriert eine verhaltene<br />

Säure, dezente Vanille und gelbe Birne. Jung und gefällig<br />

rollt er über die Zunge ohne sich aufzudrängen. Feine<br />

Rauchigkeit im Nachhall. Passt zu Frischkäse von Schaf oder<br />

Ziege. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

89+ 2023 »S« Chardonnay trocken<br />

Banane, Hefeteig, gelber Apfel, Currypulver und Honigmelone<br />

vereint in der Nase. Im Mund sauber, jung und frisch, feiner<br />

Schmelz, zarte Säure. Widerkehrende Aromen von Honigmelone,<br />

Bananenschale und etwas Brioche. Unkomplizierter<br />

Vesperwein. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

91+ 2022 »Mythos« trocken<br />

Tiefdunkles Rot von Schwarzkirsche im Glas. Üppiger Duft<br />

von dunklem Leder, Tabakrauch, Zedernholz, Aronia und Trockenpflaume<br />

strömen in die Nase. Im Mund sehr kernige<br />

Tannine, stoffig und auskleidend. Waldbeermarmelade, eingekochte<br />

Preiselbeere mit Nelken und Kaffeesatz. Er verträgt<br />

sicher ein kräftiges Rindergulasch. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2019 »S« Merlot trocken<br />

Im Duft rauchig, ledrig. Brombeere, Schwarzkirsche, reife<br />

Heidelbeere, Zedernholz, Röstaromen, schwarzer Pfeffer.<br />

Auf die Zunge rinnt er saftig, beerig, mit spürbarer Säure.<br />

Merklich weiche Gerbstoffe. Balsamisch mit Anklängen von<br />

Lakritze. Ein kraftvoll trinkiger Begleiter zu Rinderrouladen<br />

mit Preiselbeeren. 13,5 Vol.-%, DV, €€<br />

136 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

SEEGER<br />

WEINGÜTER BADEN<br />

Rohrbacher Straße 101, 69181 Leimen<br />

T: +49 6224 72178, www.seegerweingut.de<br />

Kontakt: Susanne Seeger<br />

Ab-Hof-Verkauf: Do und Fr 15–18 Uhr, Sa 10–14 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 70.000 (50 % weiß, 50 % rot)/12 ha<br />

Die 98 Punkte ziehen wir ganz sicher<br />

nicht leichtfertig und allzu oft, sondern<br />

nur nach intensiver Verkostung<br />

und reiflicher Überlegung. Der monumentale<br />

und auch emotional packende Spätburgunder<br />

»RRR« von Thomas Seeger hat sie sich<br />

redlich verdient. Aber die großen Ambitionen<br />

des Leimener Winzers zeigen sich auch<br />

schon im Einstiegsbereich, der würzige und<br />

gut balancierte Chardonnay aus 2023 – unser<br />

Tipp – bietet sehr viel zum äußerst fairen<br />

Tarif. Tochter Anna hat inzwischen ihre eigene<br />

Linie aufgebaut, es bleibt spannend bei<br />

den Seegers in Leimen.<br />

94 2023 »RR« Chardonnay trocken<br />

Duftet noch nach Holzausbau, kalter Rauch, Karamell, Birne<br />

und auch Quitte, geröstete Maronen. Straffe, klar definierte<br />

Struktur am Gaumen, fokussiert, das Breite meidend, die<br />

Phenole sind sehr fein, attraktiver Säurebogen, dichter Extrakt,<br />

mineralisch, viel Potenzial. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

93 2023 »R« Sauvignon Blanc trocken<br />

Klare und auch intensive Frucht, Ananas, Schwarze Johannisbeere,<br />

Papaya, Mango, ein Hauch Kokosnuss. Eleganter<br />

und gut strukturierter Sauvignon Blanc mit Saft, Frische und<br />

Schmelz, klare Gaumenfrucht, Stachelbeere, Kiwi, sehr feine<br />

Phenole, endet würzig-mineralisch. 12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

91 2023 Chardonnay trocken<br />

Leicht brenzlig in der Nase mit Aprikose, Birne und gelber<br />

Kiwi, gerösteten Haselnüssen, Lorbeerblatt. Anspruchsvoller<br />

und dabei genussfreudiger Einstieg in die Chardonnay-<br />

Range, saftig, würzig, Schmelz, gute Frische und mineralische<br />

Noten, auch bei Tisch patent. 12 Vol.-%, DV, €<br />

98 2022 »RRR« Spätburgunder trocken<br />

Rauchig, geröstete Haselnuss, balsamische Noten, Vanille,<br />

Holz, in der Frucht noch verschlossen. Im Mund dicht, körnig,<br />

straff, mit hoher Eindringlichkeit, auf weichem, auch eher<br />

alkoholkräftigem Fond. Beeindruckend ist das im Extrakt<br />

nochmal zupackende, pointierte Finale. 13 Vol.-%, NK, €€€€<br />

94 2022 »R« Leimen Spermen<br />

Spätburgunder GG<br />

Es strömen Aromen von Cranberry, Himbeere, hellroter Kirsche,<br />

Tabak und eine feine Holzwürze aus dem Glas. Am<br />

Gaumen herrlich saftig durch gute Säure, die sowohl die<br />

Frucht als auch das gute, noch jugendliche Tannin balanciert.<br />

Lange im Nachhall. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

93+ 2022 »R« Leimen Spermen<br />

Blaufränkisch GG<br />

Recht duftige Nase mit Veilchen und mit Nelken gespickter<br />

Orangeschale, dunkle Holzwürze, getrocknete Kräuter, Unterholz.<br />

Konzentriert im Mund mit einer guten Balance der<br />

Elemente, dicht und getragen im Extrakt, tiefgründig, würzig,<br />

reifer Gerbstoff, mineralisch. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

137


SHELTER<br />

WINERY<br />

Salzmatten 1, 79341 Kenzingen<br />

T: +49 7644 927663, www.shelterwinery.de<br />

Kontakt: Hans-Bert Espe und Silke Wolf<br />

Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />

Flaschen/Hektar: 20.000 (5 % weiß, 95 % rot)/5 ha<br />

Wie gut ihre <strong>Wein</strong>e reifen können,<br />

belegen Silke Wolf und Hans-Bert<br />

Espe von der Shelter Winery mit<br />

ihrem Chardonnay aus 2016, der von reifer<br />

Phenolik und mineralischen Akzenten getragen<br />

wird. Mit ihrem »N114« aus 2022 klettern<br />

sie in der Klimax noch höher, er verbindet<br />

Tiefe und sehr viel Eleganz in fein nuancierter<br />

Balance. Das Pendant in Rot dazu ist der Pinot<br />

Noir »N114« aus demselben Jahr, bei dem<br />

»Dichte und Kraft in höchste Eleganz umgesetzt«<br />

werden, wie einer der Verkoster notierte.<br />

Unser Tipp ist der »kleinere« Chardonnay,<br />

der auch Größe entwickelt. Kompliment!<br />

95+ 2022 »N114« Chardonnay trocken<br />

Röstiger Duft nach gegrillten Maronen, kühlem Rauch, Pfeffer,<br />

getrocknetem Laub, Birne, reifer Gelbfrucht, Guave,<br />

Quitte. Gekonnte Nuancierung und Balancierung, die Proportionen<br />

zwischen Frische, Gelassenheit, Eleganz und Tiefe<br />

sind perfekt austariert. Kann viel. 12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

93 2016 Chardonnay trocken<br />

2016 will sich in 2024 erst mal zurechtfinden, rauchgerösteter<br />

Kürbis, Heu, Melonenschaum, kühle, feine Aromatik.<br />

Stoffig und druckvoll am Gaumen, leicht rauchig, die weiche<br />

Textur lässt sich gerne von phenolischen und mineralischen<br />

Akzenten tragen. Kann viel. 12,5 Vol.-%, KK, €€€<br />

92+ 2022 Chardonnay trocken<br />

Attraktive Nuancen im Duft, kühl, rauchig, Apfel, feine Melone,<br />

auch etwas Kürbisschale, nussig, mandelig, auch kräuterig.<br />

Im Mund mit einem sehr überzeugenden Mix aus elaborierten<br />

und griffigen Texturelementen, Phenolik, Frucht und<br />

Frische gehen eins in eins. 13 Vol.-%, DV, €€€<br />

96 2022 »N114« Pinot Noir<br />

Dicht, fein nuanciert, kühl, kleine frische Himbeeren, Heidelund<br />

Walderdbeeren, Grafit, Efeu. Dichte und Kraft in höchste<br />

Eleganz umgesetzt, zart tänzelnde Frucht, klar und pur, beinahe<br />

schwebender, dennoch strukturierter Gerbstoff, großartige<br />

Säureader, lang. 13 Vol.-%, DV, €€€€<br />

93+ 2022 Pinot Noir trocken<br />

Attraktiv und kühl im Duft mit feiner Rauchigkeit, Schwarzkirsche,<br />

Cranberry, Schlehe und schwarzem Pfeffer. Am<br />

Gaumen saftig, mit viel Feingefühl balanciert, elegant inszeniertem<br />

Extrakt und feinkörnigen Gerbstoffen sowie raffiniertem<br />

Säurebogen, lang und auch prägnant.<br />

13 Vol.-%, DV, €€€<br />

91 2022 Spätburgunder<br />

Sehr direkt in der Nase, rauchig, Nelke, Lorbeerblatt,<br />

schwarze Kirsche und Johannisbeere, Brombeere und Maulbeere.<br />

Mit guter Frische und Säure am Gaumen, brombeerig,<br />

Schlehe, viel Trinkfluss und animierend, feinkörniges, griffiges<br />

Tannin, Vin de Soif. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

138 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER BADEN<br />

WEINGUT<br />

SOMMERHALTER<br />

Bergstraße 21, 79418 Schliengen-Mauchen<br />

T: +49 1609 5502966, www.weingut-sommerhalter.de<br />

Kontakt: Simon Sommerhalter<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Flaschen/Hektar: 30.700 (50 % weiß, 30 % rot,<br />

10 % Rosé, 10 % Schaumwein)/4,5 ha<br />

Das <strong>Wein</strong>gut Sommerhalter liegt im<br />

Markgräflerland, seit dem 1. Juli<br />

2024 wird es von Jungwinzer Simon<br />

Sommerhalter geführt, der schon seit 2020 für<br />

den <strong>Wein</strong>ausbau zuständig ist. Auf knapp fünf<br />

Hektar Rebfläche werden Burgundersorten,<br />

Chardonnay und Gutedel angebaut, die Premiumweine<br />

mit englischen Bezeichnungen<br />

werden spontan vergoren und im Holzfass<br />

ausgebaut: Mit viel Talent und Gefühl verbindet<br />

Simon Sommerhalter dabei lokale Identität<br />

mit internationalen Stilistikelementen. Wir<br />

nominieren ihn als Kandidat für den »Newcomer<br />

des Jahres« (siehe auch S. 33).<br />

94 2021 »Stonebux« Pinot Blanc trocken<br />

Schön nuancierter Duft mit feiner Holzwürze, kalter Rauch,<br />

Brioche, ein wenig Hefe, Birne. Am Gaumen schafft der gekonnte<br />

Holzeinsatz Struktur, bis ins Finish anhaltende Steinfrucht,<br />

Birne, auch zitrische Noten, raffinierte Säure, mineralisch<br />

definiert, ambitioniert. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

93 2021 »Spring« Chardonnay trocken<br />

Rauchiger Duft, Holzwürze, butterig, cremig, reife Ananas,<br />

Birne, gelber Apfel, knackige Honigmelone. Am Gaumen geben<br />

Phenole, Gerbstoffe und die nervige Säureader den Takt<br />

vor, leicht süßlicher Extraktkern, verbindet lokale Identität<br />

mit internationalem Ausbaustil. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2021 »Heaven« Chasselas trocken<br />

Im kräftigen Duft leicht rauchig, Holzwürze, reifes Steinobst,<br />

Pfirsich, Apfelschale. Am Gaumen stoffig mit straffer, kompakter<br />

Struktur, die Gerbstoffe vom Holzausbau sind spürbar,<br />

reifes Steinobst, auch tropische Frucht, noch nicht am<br />

Endpunkt seiner Entwicklung. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2021 »Alte Reben« Gutedel trocken<br />

Im Duft leicht rauchig, reifer Apfel, etwas Hefe, Birne, floral,<br />

ein Hauch Orangenblüte. Im Mund mit guter Strukur, Substanz<br />

und Rückgrat, merkliche Phenolik, die auch Dichte<br />

schafft, saftig, frisch, anklingende Kalkmineralik, Kräuterherbe,<br />

feine Lakritze. 12 Vol.-%, NK, €€<br />

93 2021 »Firestone« Pinot Noir trocken<br />

Feuerstein, frische Cranberry, rote Kirsche, würzig, kräuterig,<br />

Tomatenrispe. Gute Spannung am Gaumen, extrakt-getragen,<br />

dunkle Schwarzkirsche, Blaubeere, das griffige, reife<br />

Tannin gibt Struktur und schafft Weite, präsente Säure, kalkige<br />

Mineralik, wirkt lebendig. 13 Vol.-%, NK, €€€€<br />

92+ 2020 »Alte Reben« Spätburgunder<br />

trocken<br />

Waldbeeren, Himbeeren, flankiert von Holzwürze, kräuterig,<br />

Schlehe, Granatapfel, erdige Noten. Kräftiger Bau am Gaumen,<br />

stoffige Textur, zeigt sich trinkreif mit weiterem Potenzial,<br />

gute Substanz, kompakte Tanninstruktur, im Ausklang<br />

feine Herbe, Schlehe. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

139


WEINGUT<br />

STIGLER<br />

Bachenstraße 29, 79241 Ihringen<br />

T: +49 7668 297, www.weingut-stigler.de<br />

Kontakt: Jessica Rihm<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Sa 10–12 Uhr und 15–18 Uhr,<br />

So 15–18 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 106.700 (40 % weiß, 35 % rot,<br />

5 % Rosé, 5 % süß, 15 % Schaumwein)/15 ha<br />

Mit einer kleinen Rebfläche an Ihringens<br />

Vorderem Winklerberg setzte<br />

der Vorfahr von Andreas und Regina<br />

Stigler den Grundstein für das <strong>Wein</strong>gut. Die<br />

ersten <strong>Wein</strong>e wurden in der eigenen Freiburger<br />

Bahnhofsgaststätte ausgeschenkt. Das war<br />

noch zur Zeit der Dampflokomotiven. Der Faden<br />

der Familiengeschichte führt heute zur<br />

fünften Generation: zu Maximilian Stigler, der<br />

bei der Runderneuerung des Betriebsstils eine<br />

bemerkenswerte Dynamik an den Tag legt. Der<br />

Jungwinzer setzt den Fokus bei seinen <strong>Wein</strong>en<br />

nun deutlicher auf Spannung und Struktur. Sehen<br />

wir hier bald einen vierten Stern?<br />

94 2022 »Monopol« Ihringen Padoge<br />

Chardonnay GG<br />

Sehr verschlossen im Duft: leicht nussige Aromen, ein Anflug<br />

von Eisbonbon, Nougat. Auch im Mund wirkt der <strong>Wein</strong><br />

zum Verkostungszeitpunkt unscheinbar, doch seine hochwertige<br />

Phenolik und die Anmut der Proportion lassen eine<br />

feine, würzige Entwicklung erwarten. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

94 2022 Achkarren Schlossberg<br />

Weißburgunder GG<br />

Die Würze beginnt bei Lakritznoten und geht über Anissaat<br />

bis ins Medizinale. Der Gaumen ist straff, dicht, kernig, ganz<br />

aufs Mineralische fokussiert, fast streng und karg, aber mit<br />

erkennbarem Potenzial. Vielschichtig mit ausgezeichneter<br />

Länge. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />

94 2022 »Monopol« Ihringen Padoge<br />

Grauburgunder GG<br />

Ein blasses Orange in der Farbe. Im Duft zeigen sich Noten<br />

von Hagebutten- und Apfelschalentee, etwas Neuholz,<br />

Kräuternoten. Der Gaumen zeigt sich betont »kühl« gebaut,<br />

eine feine Phenolik gibt dem <strong>Wein</strong> Struktur, Säure und Geschmeidigkeit<br />

sind bestens ineinander integriert, der <strong>Wein</strong><br />

endet aromatisch verschlossen, dicht, kompakt.<br />

12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

93 2022 »F36« Ihringen Winklen<br />

Herrgottswinkel Riesling GG<br />

Etwas Apfel, Mandel, großes Holzfass, auch würzige Noten<br />

von Kardamom über Piment bis Kümmel. Der Gaumen ist<br />

von klirrender Säure, saftig, knackig, mit guter Stoffigkeit<br />

und betont trockener Abstimmung. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />

94 2020 Freiburg Schlossberg<br />

Spätburgunder GG<br />

Ein noch nicht voll entfaltetes, aber bereits komplex würziges<br />

»deutsches« Burgunderbukett: mit der typischen Mandelnote,<br />

aber auch mit dem Aroma von Herzkirsche und<br />

Kräutern. Im Mund zeigt sich ein griffiger Gerbstoff, feinkörnig,<br />

gut extrahiert, von fester Säure getragen, mit noch verschlossener,<br />

aber Potenzial zeigender Abgangsfrucht.<br />

12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

93 2018 »1G« Ihringen Winklerberg<br />

Spätburgunder Erste Lage trocken<br />

Ein feiner Burgunderduft: très Pinot, beerig, Mandel, kräuterwürzig,<br />

mit nur dezentem Holzton. Die Gaumenstruktur<br />

zeigt das warme Jahr mit einer Extraportion Schmelz im<br />

Hintergrund, aber da sind auch Frische, Saftigkeit und griffiges<br />

Tannin auf dem Weg zur Flaschenreife.<br />

13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

140 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

VOLLMAYER<br />

WEINGÜTER BADEN<br />

<strong>Wein</strong>gut Elisabethenberg 1, 78247 Hilzingen<br />

T: +49 07731 64147, www.vollmayer-weingut.de<br />

Kontakt: Lisa Vollmayer<br />

Ab-Hof-Verkauf: werktags außer Di 10–12 u. 14–18 Uhr,<br />

Sa 9–13 Uhr; sowie nach Vereinbarung<br />

Flaschen/Hektar: 75.000 (65% weiß, 35% rot)/15ha<br />

Das <strong>Wein</strong>gut Vollmayer besitzt den<br />

höchstgelegenen <strong>Wein</strong>berg im Land,<br />

mit exakt 562,5 Metern kann der Elisabethenberg<br />

dieses Alleinstellungsmerkmal<br />

für sich beanspruchen – das ergab die amtliche<br />

Vermessung. Auch ohne diesen Superlativ<br />

imponieren die Vollmayers bei ihrem Debüt,<br />

alle <strong>Wein</strong>e zeigen Spannung, Energie und die<br />

Mineralität der Hohentwieler Lagen, allen<br />

voran der Weißburgunder Rennweg. Georg<br />

und Beate Vollmayer geben immer mehr Verantwortung<br />

an ihre Töchter Desiree, Lisa und<br />

Isabell ab. Wir starten die Bewertung mit zwei<br />

Sternen, mit dem Blick nach oben.<br />

94+ 2023 Hilzingen Rennweg Weißburgunder<br />

trocken<br />

Feine Würze, getrocknete Kamille, feine Hefe, Mandarinenschale,<br />

Nektarine, kühler Rauch, heller Sesam, eine Spur<br />

Mohn, Stein. Zeigt in einer straffen, schlank gehaltenen Kontur<br />

viel Spannung, Dichte und Energie, saftig, trocken, mineralische<br />

Würze, lange ausklingend. 12,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />

93+ 2023 »Höchste Lage« Chardonnay<br />

trocken<br />

Die feine Holzwürze verbindet sich in der Nase vielversprechend<br />

mit Birne, Mirabelle und feiner Hefe, florale Anklänge.<br />

Am Gaumen druckvoll in klar definierter Struktur, engmaschig<br />

aufgezogener Extrakt, Würze, Herbe und Mineralik aus<br />

der Höhenlage, ambitioniert. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

93+ 2022 »Höchste Lage« Chardonnay<br />

trocken<br />

Attraktiver Duft mit feiner Reduktionsnote, reife Aprikose,<br />

etwas Ananas, Heublumen, feiner Rauch, nussige Aromen.<br />

Kräftiger Bau, am Gaumen mit guter Substanz und Volumen,<br />

die das Jahr abbilden, reife Säure, Frucht und Phenolik,<br />

die Mineralik zieht ihr Ding durch. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2023 »Vom Vulkan« Müller-Thurgau<br />

trocken<br />

Tuffige, vulkanische Note im Duft, rauchig, kräuterig, Getreidefeld,<br />

Apfel und Birne, Mirabelle. Am Gaumen zeigt sich die<br />

Höhenlage in der animierenden Frische, straffer Bau, belebende,<br />

eingewobene Säure, die vulkanische Mineralik setzt<br />

den letzten Akzent. 12 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

93+ 2020 Hilzingen Rennweg Spätburgunder<br />

trocken<br />

Würze, die mit hellem Tabak auch balsamische Noten transportiert,<br />

Himbeere, Johannisbeere und Kirsche. Am Gaumen<br />

sehr druckvoll, ohne in die Breite zu gehen, die Säure der Höhenlage<br />

macht Betrieb, dicht und engmaschig gewoben,<br />

auch im Tannin, gute Länge. 12,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />

93 2022 »Höchste Lage« Spätburgunder<br />

trocken<br />

Himbeere und Waldbeeren in der fruchtigen, eleganten<br />

Nase, feine Hefe und Würze, Brombeere, Kirsche, Zimtstange.<br />

Die Struktur ist auf Spannung ausgerichtet, feinkörnige<br />

Tanninstruktur mit Grip, etwas Schmelz und die Mineralik<br />

der Lage, Würze, Energie, Länge, Potenzial.<br />

12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

141


WEINGUT<br />

FRITZ WASSMER<br />

Lazariterstraße 2, 79189 Bad Krozingen-Schlatt<br />

T: +49 7633 3965, www.weingutfritzwassmer.de<br />

Kontakt: Fritz Waßmer<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–18 Uhr, Sa 10–16 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 380.000 (35 % weiß, 65 % rot)/46 ha<br />

Die Waßmer-Brüder haben in ihrem<br />

schon viele Jahre dauernden Wettkampf<br />

um die familieninterne Spitzenposition<br />

nicht nur für spürbare Dynamik<br />

in der badischen Winzerszene gesorgt. Ihnen<br />

ist auch die (Wieder-)Entdeckung etlicher in<br />

Vergessenheit geratener oder bislang weitgehend<br />

unbekannter oder unterschätzter Lagen<br />

zu verdanken. Dazu zählt der Herbolzheimer<br />

Kaiserberg, von dem Fritz Waßmer einen fantastischen<br />

Spätburgunder gekeltert hat. Und<br />

auch der Weiße Burgunder aus der Lage hat es<br />

faustdick hinter den Ohren – eine gelungene<br />

Kollektion!<br />

94 2022 Herbolzheim Kaiserberg Weißer<br />

Burgunder trocken<br />

Duft nach reifen Zitrusfrüchten, dazu Aromen von reifer<br />

Mango, Pfirsich, reifer gelber Birne und Bourbonvanille. Am<br />

Gaumen folgt feine Phenolik, attraktive Mineralik bei sehr<br />

gutem Säurezug. Dicht gewoben und mit schöner Geschmeidigkeit,<br />

salzig und lang im Nachhall. 12,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />

94 2022 Staufen Schlossberg Weißer<br />

Burgunder trocken<br />

Feines Bukett. Ein Duft von Birne, Zitronenmelisse, rosa Pfirsich<br />

sowie feine Würze aus Wiesenkräutern. Am Gaumen<br />

kraftvoll und dabei hoch elegant. Leichte Cremigkeit, reife<br />

tropische Frucht und ein Hauch Guave, werden von feiner<br />

Säure begleitet. Herrlich saftig im langen Nachhall.<br />

12,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />

93+ 2022 Achkarren Schlossberg Grauer<br />

Burgunder trocken<br />

Zunächst gelbfruchtig im Duft. Es folgt eine komplexe Melange<br />

aus leichtem Rauch, weißem Pfirsich, Zitronenmelisse,<br />

Melone und Mandarine. Am Gaumen viel Tiefe und gute<br />

Spannung, dazu eine sich konsequent aufbauende Säure,<br />

reife Frucht, sehr langer Nachhall. 13 Vol.-%, NK, €€€€<br />

95+ 2022 Herbolzheim Kaiserberg<br />

Spätburgunder trocken<br />

Duft nach Süßkirsche, zarte Brombeere, feine Kräuterwürze,<br />

etwas Wacholder, warmes Duftbild. Am Gaumen dann<br />

ein dicht gewobenes Gerbstoffgerüst, die Säure ist lebendig,<br />

delikate Extraktsüße und viel Würze, die Kalkkomponente<br />

ist sehr beeindruckend, fest. 13,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />

91 2022 »Alte Reben« Spätburgunder tr.<br />

Rubinrote Farbe. Duft von dunkelroten Waldfrüchten, Cranberry,<br />

Sauerkirsche, dazu auch etwas Gewürznelke. Am Gaumen<br />

dann viel Würze, helle rote Frucht, feiner Gerbstoff, lebendige,<br />

gut balancierte Säure und viel Grip. Guter Nachhall<br />

bei schönem Trinkfluss. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

93 2022 Bombach Sommerhalde Weißer<br />

Burgunder trocken<br />

93 2022 Herbolzheim Kaiserberg<br />

Chardonnay trocken<br />

92+ 2022 Staufen Schlossberg Chardonnay tr.<br />

92+ 2022 Bombach Sommerhalde Grauer<br />

Burgunder trocken<br />

92 2022 Kenzingen Roter Berg Chardonnay tr.<br />

93 2022 Kenzingen Roter Berg<br />

Spätburgunder trocken<br />

92+ 2022 Bombach Sommerhalde<br />

Spätburgunder trocken<br />

142 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER BADEN<br />

WEINGUT<br />

MARTIN WASSMER<br />

Am Sportplatz 3, 79189 Bad Krozingen-Schlatt<br />

T: +49 7633 15292, www.weingut-wassmer.de<br />

Kontakt: Martin Waßmer<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–18 Uhr, Sa 10–16 Uhr,<br />

April bis Juni So 10–16 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 200.000 (40 % weiß, 60 % rot)/40 ha<br />

Seit der Gründung 1997 brachte Martin<br />

Waßmer – nach eigener Aussage geleitet<br />

von der Sehnsucht nach großen Burgundern<br />

– sein <strong>Wein</strong>gut binnen Kurzem an die<br />

Spitze der badischen Winzer. Die diesjährige<br />

Kollektion ist eine der stärksten, die wir jemals<br />

von diesem Betrieb verkostet haben. Die<br />

<strong>Wein</strong>e präsentieren mit großer Prägnanz den<br />

Kalk des Dottinger Castellbergs. Aber auch<br />

der Gneis des Glottertals und das Vulkangestein<br />

des Achkarrer Schlossbergs bilden die<br />

<strong>Wein</strong>e auf allerhöchstem Niveau ab – und vereinen<br />

Dichte, Proportion und Frische mit Lagerfähigkeit.<br />

95 2022 »GC« Dottingen Castellberg<br />

Chardonnay trocken<br />

Noch verschlossen im Duft, kalkige Kühle, Gesteinsmehl, Quitten,<br />

Birnen, Salbei, Melisse, Zitronenzeste, dezente Holzwürze.<br />

Im Mund Schmelz perfekt vereint mit mineralischer, salziger<br />

Pikanz und Spannung, feiner Säurenerv und griffige Phenolik,<br />

dicht und lang, mit viel Reifepotenzial. 13 Vol.-%, NK, €€€€<br />

94 2022 »GC« Dottingen Castellberg Weisser<br />

Burgunder trocken<br />

Feinduftig und dicht, weiße Blüten, Zitronenbutter, Aprikosen,<br />

Pfirsich, Mango, Orangenzeste, weiße Mandeln, feine Holzwürze.<br />

Am Gaumen frisch und mit Zug, verbindet Kraft und Eleganz,<br />

gute Phenolik und viel mineralische, kalkige Würze, schöne Länge,<br />

noch jugendlich oder jetzt bei Tisch. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

98 2022 »GC« Dottingen Castellberg Pinot Noir tr.<br />

Kein offener, aber ein klarer und zukünftige Komplexität andeutender<br />

Duft: Hagebutte, Kirsche, dezente Holzwürze. Im Mund wirkt<br />

der <strong>Wein</strong> perfekt in Balance, still in sich ruhend, mit intensiver Kalkmineralität<br />

und einer hohen Menge feinkörnigen, aber auch spannungsvoll-bissigen<br />

Tannins. Sehr jung. 13,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />

96 2022 »GC« Glottertal Roter Bur<br />

Spätburgunder trocken<br />

Fein und dicht im Duft, Veilchen, Rosenblüten, balsamische<br />

Noten, dunkle Oliventapenade, Rote Johannisbeere, rote<br />

Kirsche, dunkle Schokolade. Am Gaumen elegant und athletisch,<br />

frische, klare Frucht, griffiger Gerbstoff, feingliedrige<br />

Säure, dicht und mit gutem Extrakt, perfekte Balance von<br />

Kraft und Feinheit. 13,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />

92 2020 »SW« Schlatt Spätburgunder tr.<br />

Würzig im Duft, Tabak, Pfeffer, Kardamom, helle und dunkle<br />

Beeren, Sauerkirschen, Milchschokolade, erdige Noten. Am<br />

Gaumen in saftiger Balance, frische Frucht, lebendige Säure,<br />

feinkörniges Tannin ist gut portioniert, trinkanimierend<br />

als Solist oder bei Tisch. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

93 2022 »GC« Achkarren Schlossberg<br />

Grauer Burgunder trocken<br />

92+ 2022 »GC« Staufen Schlossberg<br />

Weisser Burgunder trocken<br />

92+ 2022 »GC« Dottingen Castellberg<br />

Grauer Burgunder trocken<br />

94 2019 »Chapelle« Ehrenstetten Ölberg<br />

Cuvée trocken CF/ME/CS<br />

94 2022 »GC« Schlatt Maltesergarten<br />

Pinot Noir trocken<br />

93+ 2022 »GC« Ehrenstetten Ölberg<br />

Spätburgunder trocken<br />

92+ 2022 »GC« Bad Krozingen Steingrüble<br />

Spätburgunder trocken<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

143


JECHTINGER<br />

WEINMANUFAKUTUR<br />

Winzerstraße 1, 79361 Sasbach-Jechtingen<br />

T: +49 7662 9323-0, www.jechtinger-wein.de<br />

Kontakt: Jonathan Schäfer<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–17 Uhr, Sa 9–13 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 2.500.000/240 ha<br />

Mit rund 240 Hektar Rebfläche gehört<br />

die Jechtinger <strong>Wein</strong>manufaktur<br />

nicht zu den ganz großen Genossenschaften<br />

im Land, aber sie verfügt auf den<br />

Terrassen und Vulkanhängen am Kaiserstuhl<br />

über beachtenswerte Lagen. So keltert sie unter<br />

anderem aus den Gewannen Jechtinger Eichert,<br />

Jechtinger Hochberg, Jechtinger Steingrube<br />

und Amolterer Steinhalde gut zugängliche,<br />

wunderbar trinkige Weiß- und Rotweine.<br />

Die beiden vorgestellten Sekte sind ebenfalls<br />

gelungen, unsere besondere Empfehlung ist<br />

jedoch der geschmeidige Spätburgunder aus<br />

dem Jechtinger Eichert.<br />

90 2021 »Pinot« brut PG/WB<br />

Duft nach feinem Brioche, gerösteteten Mandeln, dazu grüner<br />

Apfel, etwas Birne und Pfirsichblüte. Am Gaumen mit<br />

griffigem Mousseux, lebendige Säure, zupackend, zarte Phenolik,<br />

wieder etwas Apfel, schöne Frische, vielseitig einsetzbar,<br />

harmonisch abgerundet. 12 Vol.-%, NK, €€<br />

90 2022 Muskateller trocken<br />

Intensiver Duft nach Muskatblüte, Limettenabrieb und<br />

Orangenblüte, dahinter feine Melisse, anregend. Am Gaumen<br />

mit lebendigem Mousseux, wohltemperierte Säure, erneut<br />

Muskatblüte, etwas Litschi und Grapefruit, gut integrierte<br />

Süße, originell. 12 Vol.-%, NK, €€<br />

90 2023 »Gründerwein« Grauburgunder<br />

trocken<br />

Zitronengelb in der Farbgebung und zart im Duft. Feine Aromen<br />

von Cantaloupe-Melone, Honigmandel, gelbem Apfel<br />

und nassem Stein. Am Gaumen werden die fruchtigen Aromen<br />

in einem mittleren Körper von feiner Säure begleitet<br />

und führen in einen guten Abgang. 13,5 Vol.-%, DV, €<br />

90 2022 Jechtingen Eichert Spätburgunder<br />

trocken<br />

Kräuterwürze, getrockneter Thymian und Minze, dunkle<br />

Nougatschokolade. Am Gaumen saftige, süße Beerenfrucht,<br />

Kirschen, samtiger Gerbstoff, reife Säure, feine Würze.<br />

14 Vol.-%, NK, €€<br />

92+ 2018 Jechtingen Hochberg<br />

Spätburgunder Weissherbst<br />

Beerenauslese<br />

Duft nach getrockneten Früchten, gedörrte Aprikose ist dabei,<br />

aber auch etwas kandierte Zitrusfrucht, Honigaromen<br />

zeigen sich. Am Gaumen dann mit einer lebendigen Säure<br />

sowie einer schmelzenden, intensiven Süße, gute Struktur<br />

und Länge, eine Rarität. 8,5 Vol.-%, NK, €€<br />

90 2022 Jechtingen Hochberg<br />

Weissburgunder trocken<br />

89 2023 Souvignier Gris trocken<br />

88+ 2022 Jechtingen Hochberg<br />

Grauburgunder trocken<br />

88+ 2023 Grauburgunder trocken<br />

88 2023 Grauburgunder Kabinett trocken<br />

89+ 2023 Spätburgunder Rosé trocken<br />

89+ 2022 Spätburgunder trocken<br />

Warmer Duft in der Nase, sonnenverwöhnte Kirschen,<br />

Zwetschgen, Blaubeeren, erdige Noten von Roter Bete, feine<br />

144 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

WEISHAAR<br />

WEINGÜTER BADEN<br />

Hauptstraße 164, 79356 Eichstetten am Kaiserstuhl<br />

T: +49 7663 4800, www.weingut-weishaar.de<br />

Kontakt: Corinne & Markus Weishaar<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Flaschen/Hektar: 120.000 (75 % weiß, 20 % rot,<br />

5 % Rosé)/10 ha<br />

Das nennt man stetige Entwicklung: Aus<br />

einem Mischbetrieb entstand 1989<br />

nach und nach das <strong>Wein</strong>gut Weishaar<br />

in Eichstetten, der ehemalige Pferdestall wurde<br />

vor zehn Jahren zum <strong>Wein</strong>keller ausgebaut.<br />

Heute entstehen am Kaiserstuhl aus zehn Hektar<br />

Rebfläche, die Corinne und Markus Weishaar<br />

naturnah kultivieren, <strong>Wein</strong>e mit Struktur,<br />

Schmelz und Vulkangesteins-Mineralität wie<br />

etwa die »Dreistern«-Linie. Unser Tipp ist der<br />

würzige Müller-Thurgau »Urtyp«, auf dessen<br />

Etikett die einheimische Turmschnecke abgebildet<br />

ist. Der erste Stern für dieses gute Debüt<br />

könnte nur eine Zwischenstation sein.<br />

92 2022 »Urtyp« Müller-Thurgau trocken<br />

Feine Würze und Kräuterigkeit zeigen sich im Glas, Wiesenkräuter,<br />

Mirabellen, gelber und auch roter Apfel. Der »Urtyp«<br />

zeigt sich im Mund mit einer würzigen, natürlichen Art, wieder<br />

roter Apfel, strukturierende Phenolik und auch Mineralik,<br />

die das Finish prägen. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />

92 2022 »Dreistern« Weissburgunder<br />

trocken<br />

Karamell, feine Holzwürze, warmer Rauch, geröstete Haselnüsse,<br />

roter Apfel und Aprikose. Kräftig gebauter und in seiner<br />

Struktur breit angelegter Weißburgunder, der weiche<br />

Fond ist die Basis, auf der sich Kraft, Schmelz, zitrische Würze<br />

und Mineralik aufbauen. 14 Vol.-%, NK, €€<br />

92 2022 »Dreistern« Grauburgunder trocken<br />

Walnusspaste, helles Karamell, Toffee, warmer Rauch und<br />

Birne, Quittenchutney, roter Apfel. Saftig und mit schöner<br />

Würze am Gaumen, kräftige Struktur, die von Substanz, einer<br />

feinen Säure und mineralischen Noten ausgefüllt wird.<br />

Macht sich auch bei Tisch gut. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />

91+ 2022 »Dreistern« Chardonnay trocken<br />

Zeigt, dass er im Holz ausgebaut wurde, nussige, leicht röstige<br />

Noten, Karamell, Birne, Aprikose. Getragen am Gaumen<br />

mit weicher Textur und großer Gelassenheit, die auch von<br />

feiner Restsüße transportiert wird. Reife Säure, leicht herbe<br />

Birne, feine Salzigkeit. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />

92 2021 »Dreistern« Pinot Noir trocken<br />

Dunkelbeeriger, würziger Duft, Brombeere, Schwarze Johannisbeere,<br />

Kirsche, rauchige Noten, Röstaromen, Wacholderbeere.<br />

Setzt am Gaumen saftig an, kräftiger Bau, gute<br />

Substanz, druckvoll und dabei in sich ruhend, gute Balance,<br />

reife Gerbstoffe von mittlerem Korn. 14 Vol.-%, NK, €€€<br />

91+ 2022 »Assemblage« Eichstetten trocken<br />

PN/CS<br />

Schwarze Johannisbeere, Tabak, Brombeere und Schwarzkirsche<br />

mit etwas Schlehe im attraktiven, vollen Duft. Vollmundig<br />

auch am Gaumen, weiche Textur mit süßlichem<br />

Extraktkern, die weichen und doch präsenten Gerbstoffe<br />

prägen den Charakter und ebenso die ausdauernde Säure.<br />

13 Vol.-%, NK, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

145


WEINGUT<br />

WÖHRLE<br />

<strong>Wein</strong>bergstraße 3, 77933 Lahr<br />

T: +49 7821 25332, www.woehrle-wein.de<br />

Kontakt: Tanja und Markus Wöhrle<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 17–19 Uhr, Sa 10–14 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 120.000 (75 % weiß, 25 % rot)/18 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Als Hans und Monika Wöhrle in ihrem<br />

gerade erst gegründeten <strong>Wein</strong>gut in<br />

den 1980er-Jahren auf Bioanbau umstellten,<br />

waren sie absolute Pioniere. Damals<br />

legten sie mit ihrem schonenden Umgang mit<br />

der Natur den Grundstein dafür, dass das inzwischen<br />

von Markus und Tanja Wöhrle geführte<br />

<strong>Wein</strong>gut so exzellente Qualität auf die<br />

Flaschen bringt. Das <strong>Wein</strong>gut hat sich auf<br />

Burgunder spezialisiert, die Lagen am Schutterlindenberg<br />

sind dafür prädestiniert, wie<br />

wir wieder einmal erleben durften, wobei der<br />

Chardonnay aus der Teufelslochgasse besonders<br />

begeisterte.<br />

95 2022 Lahr Teufelslochgasse<br />

Chardonnay GG<br />

Dezentes Holz, Karamell und Kokos, dann zitrisch mit Mandarine<br />

und Orangenblüte, später auch Feuerstein. Am Gaumen<br />

mit enormer Spannung, lebendige, Säure, dicht gewoben,<br />

konzentriert, dabei stets elegant, Tiefe mit Biss und<br />

deutlicher Kalkmineralität. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

93+ 2022 Lahr Herrentisch<br />

Weissburgunder GG<br />

Im Duft mit einer feinen Holznote, dazu frische Wiesenkräuter,<br />

gelber Apfel sowie junge Haselnuss. Am Gaumen schöne<br />

Saftigkeit, für Zug sorgende Säure, Aromen von reifer Steinfrucht,<br />

delikate Phenolik. Hat eine hohe innere Spannung<br />

und eine sehr gute Länge. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

93+ 2022 Lahr Gottsacker Chardonnay GG<br />

Blasses Goldgelb. Im Duft reife gelbe Frucht, Holzwürze sowie<br />

eine feine Mineralität. Am Gaumen eine lebendige Säure,<br />

dazu erneut helle Früchte, etwas roter Apfel, schöne Dynamik,<br />

bereits jetzt herrlich saftig und trinkig, wird mit der<br />

Reife noch zulegen. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

93 2022 Lahr Kirchgasse Grauburgunder GG<br />

Blasses Goldgelb. Ein feiner Duft von zarter Haselnuss, reifem<br />

Pfirsich, Limettenabrieb und nassem Stein. Am Gaumen<br />

dann Aromen von weißem Pfirsich, feine Holzwürze und ein<br />

Hauch Gesteinsmehl, dabei wunderbar saftig und dicht.<br />

Gute Substanz, langer Nachhall. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

93 2022 Lahr Kirchgasse Spätburgunder GG<br />

Im Duft frische Himbeere, dann etwas Kirsche, Röstaromen<br />

und ein Hauch Vanille. Am Gaumen mit einer charmanten<br />

Geschmeidigkeit, satter Gerbstoff, der gut eingebunden ist,<br />

wohltemperierte Säure. Deutlich vom Kalkterroir geprägt,<br />

langer, delikater Abgang. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

93 2022 »1G« Lahr Kronenbühl<br />

Spätburgunder trocken<br />

Duft nach Kirsche, Waldhimbeere, dazu Veilchen, zarte Rosenblüte,<br />

eine Spur Lorbeerblatt und etwas Waldboden. Am<br />

Gaumen mit viel Eleganz, hat eine feingliedrige Struktur mit<br />

lebendiger Säure und feinkörnigem Tannin, das Reserven<br />

birgt, bereitet viel Trinkgenuss. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

146 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


HOFGUT<br />

WÖRNER<br />

WEINGÜTER BADEN<br />

Sendelbach 21, 77770 Durbach<br />

T: +49 781 42257, www.hofgut-woerner.com<br />

Kontakt: Matthias Wörner<br />

Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />

Flaschen/Hektar: 21.300 (60 % weiß, 25 % rot,<br />

15 % Rosé)/2,5 ha<br />

Wer zugängliche, handzahme <strong>Wein</strong>e<br />

sucht, ist bei Matthias Wörner<br />

an der falschen Adresse. Der Winzer<br />

aus Durbach nutzt konsequent die geologischen<br />

und klimatischen Möglichkeiten in<br />

der Vorbergzone des mittleren Schwarzwaldes<br />

mit steilen Granit- und Gneislagen sowie<br />

kühlen Winden. Alle <strong>Wein</strong>e sind spontanvergoren,<br />

ungeschönt, ohne Filtration und mit<br />

geringer Schwefelgabe gefüllt, Matthias Wörner<br />

setzt zudem auf eine mitunter fordernde<br />

Phenolik: Es sind eigenwillige Charakterweine,<br />

die Geduld belohnen – wie etwa der Riesling<br />

»400« oder der famose Rote Traminer.<br />

93+ 2022 Roter Traminer trocken<br />

Riecht nach attraktivem Kettenfett, Orangenschale, Wermutkraut<br />

und Roibuschtee, auch Hagebutte, Salbei.<br />

Schließt am Gaumen weit auf mit weicher Textur, schöne<br />

Würze, reizvolle, reife Phenolik, entspannt und doch spannungsgetragen<br />

mit tragender Säure. Der kann's.<br />

12 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2022 »400« Riesling trocken<br />

Unorthodoxes Entree: Noten von Cidre, frisch gepresster Apfelsaft,<br />

gelbe Blüten, getrocknete Aprikose. Straff gebaut,<br />

betont schlank, dabei süßlicher Kern, mit der selbstbewussten<br />

Säure aus der Höhenlage und Mineralik von Granit und<br />

Gneis. Eigenwillig, schön. 11,5 Vol.-%, NK, €€<br />

91+ 2022 »Granit« Cuvée trocken<br />

WB/RR/TR/PG/PN<br />

Hellrotorange in der Farbe. In der Nase Traubenkerne, Salbei,<br />

Wermutkraut, Blutorange, Roibuschtee, Hagebutte. Am<br />

Gaumen schlank gefasst mit leicht fordernder Phenolik,<br />

kein Kuscheltierchen, mit eigenem Charakter, etwas wild,<br />

mineralisch. Nerds werden ihn lieben. 12 Vol.-%, NK, €€<br />

91 2022 Grauburgunder trocken<br />

Birne wird von ätherischen Elementen begleitet, Getreide<br />

und Bockshornklee. Braucht Zeit, zunächst etwas sperrig,<br />

öffnet sich Substanz und leicht kerniger Phenolik in einer<br />

straffen, für die Rebsorte untypischen Struktur. Im Finish<br />

saftig, herbe Birne, mineralisch. 12 Vol.-%, NK, €€<br />

91 2022 Weissburgunder trocken<br />

Leichte, aparte Oxidationsnote, auch leicht reduktiv, Rauch,<br />

Aprikose, Malz, Primärfrucht aus der zweiten Reihe. Kräftig<br />

und stoffig am Gaumen mit gutem Druck, leicht herber<br />

Fruchtton, Mandarine, herbe Birne, leicht kantige Phenolik,<br />

mineralisch, kein Schmeichler. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />

92 2021 Spätburgunder trocken<br />

Feine, kalte Holzwürze, frisch gepflückte Zwetschge, rote<br />

und dunkle Kirschen, Granatapfel, Rosmarinstängel, nasse<br />

Erde, Tabak. Betont schlank im Format und überhaupt nicht<br />

badisch, straffe, beinahe rieslinghafte Säure, recht griffiges<br />

Tannin, viel Verve, linear, griffiges Tannin.<br />

11,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

147


WEINGUT<br />

ZÄHRINGER<br />

Johanniterstraße 61, 79423 Heitersheim<br />

T: +49 7634 504890, www.weingut-zaehringer.de<br />

Kontakt: Fabian Zähringer<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Mi 9–12 Uhr und 14–17 Uhr, Do<br />

und Fr 9–12 Uhr und 14–18 Uhr, Sa 10–13 Uhr<br />

Hektar: 55 ha<br />

Anbauweise: Biodynamisch<br />

Der Heitersheimer Familienbetrieb ist<br />

ein Musterbeispiel dafür, wie Krisen<br />

in eine neue Dynamik und zu großem<br />

Erfolg führen können. Nach schwierigen<br />

Jahrzehnten entschied sich Wolfgang Zähringer<br />

1986 zu einer radikalen Qualitätsoffensive:<br />

Er stellte auf biologischen <strong>Wein</strong>bau um.<br />

Damals war das noch exotisch. Seit 2010 ist<br />

Sohn Fabian am Steuer, er arbeitet nach Demeter-Regeln.<br />

Die vielfältige Kollektion, die<br />

er uns zusandte, enthält durchweg Highlights.<br />

Angeführt wird sie vom stilsicheren Blanc-de-<br />

Blancs-Sekt, einer Hommage an den langjährigen<br />

Betriebsleiter Paulin Köpfer.<br />

94+ 2016 »Opus Paulin« Blanc de Blancs<br />

brut nature<br />

Pinotbeerig und nussig im Duft, hefeunterstützt, mit einem<br />

sehr feinen Anflug von Reifenoten. Der Gaumen eröffnet<br />

weit und mit Fülle, entfaltet dann eine intensive Salzigkeit,<br />

die mit komplex würzigen Aromen einhergeht. Das Mousseux<br />

ist dynamisch, die Säure nahtlos eingebunden. Ein körperreicher,<br />

weiniger Sekt, der sich zum Essen anbietet.<br />

12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

93 2022 Crémant extra brut PN/CH<br />

Strahlendes Roségold im Glas. Dezent im Duft, Waldbeeren,<br />

Zitronen, Birnen, Apfelschale, Brioche. Im Mund gehen<br />

Schmelz und lebendige Säure Hand in Hand, feine Frucht,<br />

angenehm herb im weichen Nachhall, lebendiges Mousseux,<br />

mit schöner Länge, nicht nur als Aperitif. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />

94 2022 »Amber« Souvignier Gris trocken<br />

Mittelkräftiges Bernstein im Glas. Teenoten entsteigen sofort<br />

dem Glas, Earl Grey, Honigwabe, Kumquat, Orangenzeste,<br />

Fenchel, Kardamom. Am Gaumen kühl und charaktervoll,<br />

Teenoten, dezent in der Frucht, viel Kräuterwürze, Gerbstoff<br />

geschliffen und an Tee erinnernd, herbstliche Anklänge, lange<br />

am Gaumen, eigenständig mit Stil. 14,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

94 2022 Dottingen Castellberg Viognier<br />

trocken<br />

Dicht im Duft, florale Noten, Maiglöckchen, Veilchen, Kamillenblüte,<br />

Geißblatt, Estragon, Mandarine, Pfirsich, Orangenzeste,<br />

Austernschale, Gesteinsmehl. Saftig und dicht am<br />

Gaumen, Frucht im Einklang mit mineralischer Würze, feine<br />

Phenolik, lebendige Säure, schlank, straff, gut im Extrakt<br />

und lang. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2023 »Vierlig« Chasselas trocken<br />

Fein im Duft, würzig, Röstnoten, gerösteter gelber Paprika<br />

und Haselnuss, Kräuter von Thymian, Salbei, Honigmelonen,<br />

gelbe Pflaume, kandierte Zitronen, Orangenzeste. Im Mund<br />

saftig und schwungvoll, schlank, klare Frucht, frische Säure<br />

und guter Holzeinsatz, schöne Länge, trinkanimierend.<br />

12 Vol.-%, DIAM, €€<br />

93 2022 »Vierlig« Grauburgunder trocken<br />

93 2021 »Réserve« Chardonnay trocken<br />

92 2022 Heitersheim Sonnhohle<br />

Weissburgunder trocken<br />

92 2021 Cabernet Franc trocken<br />

92 2020 Heitersheim Sonnhohle Pinot Noir<br />

trocken<br />

91 2021 »Réserve« Merlot trocken<br />

90 2021 Spätburgunder trocken<br />

148 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

HANSPETER<br />

ZIEREISEN<br />

WEINGÜTER BADEN<br />

Markgrafenstraße 17, 79588 Efringen-Kirchen<br />

T: +49 7628 2848, www.ziereisen.de<br />

Kontakt: Edeltraud Ziereisen<br />

Ab-Hof-Verkauf: Do bis Fr 8–12.30 und 14–18.30 Uhr,<br />

Sa 8–12.30 und 14–16 Uhr<br />

Hektar: 22 ha<br />

Wie wir bei der Verkostung bemerkten,<br />

hat Hanspeter Ziereisen das<br />

Konzept »10 hoch 4« vom Gutedel<br />

auf den Syrah übertragen – mit Erfolg:<br />

Würze und Konzentration dieses <strong>Wein</strong>s sind<br />

außergewöhnlich. Doch zurück zum Gutedel:<br />

Wer es schafft, 125 Euro für einen solchen zu<br />

verlangen (und das noch zu Recht), dem gelingt<br />

auch mit einem »Muskatgutedel« ein großer<br />

Wurf. Dicht, stoffig, aromatisch – aber das alles,<br />

ohne anstrengend zu werden, zeigt dieser<br />

<strong>Wein</strong> eine neue Facette, mithilfe der Gutedelfamilie<br />

den Kalk im Südwesteck des Markgräflerlands<br />

auf die Zunge zu tragen. Unser Tipp!<br />

96 2021 »10hoch4« Gutedel trocken<br />

Eine sehr vielschichtige Nase, reife gelbe Früchte, ein Hauch<br />

Exotik, leichte Nussigkeit, Mandelblüte, gepaart mit Hefe<br />

und einer Holzwürze. Am Gaumen Dicht mit viel Spannung,<br />

feiner Phenolik, salzig, mineralisch, strukturierter Säure,<br />

gut eingebundenem Holz und einem langen Abgang.<br />

10,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />

93+ 2021 Muskatgutedel trocken<br />

In der Nase Aromen von Orangenblüte, Rosenblüte, ein paar<br />

orientalische Gewürze, Birne, reife Aprikose und ein Hauch<br />

Mineralität. Am Gaumen präsentiert sich der <strong>Wein</strong> mit einer<br />

frischen, lebendigen Säure sowie tollen Mineralität und Salzigkeit,<br />

gepaart mit enormer Stoffigkeit. 12 Vol.-%, DV, €€€<br />

92 2021 »ST Steinkrügle« Gutedel trocken<br />

In der Nase sind Aromen von Mandel, Aprikose, vegetabile<br />

Noten und eine leichte Rauchigkeit. Auch am Gaumen ist der<br />

<strong>Wein</strong> eher auf der vegetabilen Seite, mit einer feinen Säurestruktur,<br />

einer schönen Würze, einem saftigen Körper und einem<br />

mineralischen Abgang. 10,4 Vol.-%, DV, €€€<br />

95+ 2019 »10hoch4« Syrah trocken<br />

Eine sehr dichte Nase mit Aromen von dunklen Früchten,<br />

wie Brombeere und schwarze Kirsche, schwarzer Pfeffer,<br />

Bitterschokolade und ein Hauch Leder. Am Gaumen dicht,<br />

konzentriert, kraftvoll zugleich elegant, balanciert, gute<br />

Gerbstoffstruktur mit einer kalkigen Mineralität.<br />

13 Vol.-%, NK, €€€€<br />

94 2021 »Rhini« Spätburgunder trocken<br />

In der Nase Aromen von Heidelbeere, Cranberry, Kirsche, erdige<br />

Nuancen, frisches Laub, leicht rauchig und florale Noten.<br />

Am Gaumen hat der <strong>Wein</strong> einen saftigen Körper mit trockenen,<br />

reifen Tanninen, gute Balance und einen würzigen<br />

Abgang. Ein <strong>Wein</strong> mit Reifepotenzial. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />

93 2021 »Talrain« Spätburgunder trocken<br />

In der Nase Aromen von grünem Gras, dunkler Pflaume, Heidelbeere,<br />

Holunderbeeren, schwarzem Pfeffer, vegetabilen<br />

Noten, Veilchen und Waldboden. Am Gaumen hat der <strong>Wein</strong><br />

eine lebendige Säure, feine, gut integrierte Gerbstoffe mit<br />

einem saftigen, balancierten Körper und einer feinen Holzwürze.<br />

12 Vol.-%, DV, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

149


WEINGUT<br />

ZIMMERMANN<br />

Bürgelnblick 1, 79418 Schliengen<br />

T: +49 7635 665, www.zimmermann-wein.de<br />

Kontakt: Karl-Ernst Zimmermann<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Flaschen/Hektar: 80.000 (75 % weiß, 25 % rot)/10,5 ha<br />

Das Familienweingut Zimmermann befindet<br />

sich mit seinen rund zehn Hektar<br />

Rebfläche in den sonnenverwöhnten<br />

Hanglagen im Markgräflerland. Leidenschaft<br />

leben, Tradition pflegen, guten <strong>Wein</strong> genießen<br />

– diese Philosophie und das Streben<br />

nach höchster Qualität sind Karl-Ernst Zimmermann<br />

wichtigste Grundsätze. So erweisen<br />

sich die klassischen Weißweine wie Gutedel<br />

und Weißburgunder als hervorragend umgesetzte<br />

Tradition, Leidenschaft zeigt sich in ungewöhnlichen<br />

Sorten wie Cabernet Franc. Und<br />

genießen kann man das alles nicht nur zu Hause,<br />

sondern auch in der gutseigenen Schenke.<br />

90 2023 Weißburgunder trocken<br />

Feinwürzig im Duft, Zimt, gelber Apfel, Mango, Honigmelonen,<br />

in Butter geschwenkter Mais, Orangenzeste. Am Gaumen<br />

mit viel Saft, klare Frucht mit merklicher Süße, geschmeidige<br />

Säure, Würze, die in die Länge trägt, in sich rund<br />

und stimmig, lange am Gaumen. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

89+ 2023 Rheinweiler Kapellenberg<br />

Grauburgunder trocken<br />

Strahlendes Roségold im Glas. Dezent im Duft, rote Beeren,<br />

roter Apfel, Karamell, Haselnuss. Im Mund geschmeidige<br />

Kraft, saftige Frucht, getragen von Fruchtsüße, nahtlos eingefügte<br />

Säure, Schmelz, feine Phenolik gibt Kontur und balanciert<br />

den kräftigen Alkohol, ein herzhafter Tischwein.<br />

13,5 Vol.-%, DV, €€<br />

89 2023 »Grüner Markgräfler« Gutedel<br />

trocken<br />

Dezent im Duft, leicht pfeffrig, grüner Apfel, frische Zitronen,<br />

Apfelschale, florale Anklänge. Am Gaumen leichtfüßig<br />

und beschwingt, frisch und saftig, eine Spur Restsüße im<br />

Spiel mit lebendiger, feingliedriger Säure, bei seinem niedrigen<br />

Alkoholgehalt ein perfekter Durstlöscher.<br />

10,5 Vol.-%, DV, €<br />

91+ 2019 »Angel Hill Réserve« Cabernet Franc<br />

trocken<br />

Würzig im Duft, Pfeffer, Kardamom, roter Spitzpaprika, gegrillte<br />

Pimientos de Padron, Waldbeeren, Pflaumen, Cocktailkirschen,<br />

Bitterschokolade. Am Gaumen vollmundig und<br />

stoffig, zupackender Gerbstoff, lebendige Säure, intensive<br />

saftige Frucht und Würze leiten ins lange Finale.<br />

14,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

91 2019 »Angel Hill Réserve« Merlot trocken<br />

Dunkle Beerenfrucht in der Nase, Schwarzkirsche, Zwetschgen,<br />

Holzwürze, Rauch, dunkle Schokolade, Karamell, Tabak.<br />

Am Gaumen vollmundig, kraftvoll, auf geschmeidigen<br />

Fond trifft feinkörniges Tannin und nahtlos eingefügte Säure,<br />

eher bei Tisch denn als Solist. 14,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

90+ 2020 »Angel Hill« Syrah trocken<br />

Würzig im Duft, Röstnoten, gegrillter roter Paprika,<br />

Schwarzkirschen, Schlehe, ätherische Noten, Minze, dezent<br />

Pfeffer, dunkler Nougat. Am Gaumen dicht und engmaschig,<br />

feinkörniger Gerbstoff, lebendige Säure balancieren Kraft<br />

und reife Frucht, gut von Extrakt und Länge.<br />

14 Vol.-%, DV, €€€<br />

150 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

JULIUS ZOTZ<br />

WEINGÜTER BADEN<br />

Staufener Straße 3, 79423 Heitersheim<br />

T: +49 7634 508220, www.weingut-zotz.de<br />

Kontakt: Martin, Michael und Julian Zotz<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Flaschen/Hektar: 650.000 (56 % weiß, 36 % rot,<br />

3 % Rosé, 5 % Schaumwein)/95 ha<br />

Mit stattlichen 95 Hektar Rebfläche<br />

zählt das <strong>Wein</strong>gut Zotz zu den größten<br />

Familienbetrieben in Baden-<br />

Württemberg. Mit den aus Frankreich stammenden<br />

Rebsorten Chardonnay, Sauvignon<br />

Blanc, Cabernet und Merlot haben sich Martin,<br />

Michael und Julian Zotz einen Namen gemacht,<br />

ihr Faible gilt nach wie vor der originären<br />

Rebsorte des Markgräflerlandes, dem<br />

Gutedel oder Chasselas, wie er in der französischen<br />

Rebsortenbezeichnung heißt. Den aus<br />

dem Heitersheimer Maltesergarten können<br />

wir nur empfehlen wie auch die anderen <strong>Wein</strong>e<br />

aus einer gelungenen Kollektion!<br />

92+ 2022 »Terrassen« Badenweiler<br />

Römerberg Chardonnay trocken<br />

Dezente Röstnoten, Kokosmakronen, Birne, Birnenmark, roter<br />

Apfel, steinige, würzige Noten, nasse Kreide. Tatkräftiger<br />

Chardonnay mit Substanz und Kraft, der dichte und engmaschige<br />

Extrakt sorgt für Schub, deutliche kalkmineralische<br />

Prägung. Trocken, würzig, gute Länge. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

91+ 2022 Heitersheim Maltesergarten<br />

Chasselas trocken<br />

Mirabelle, Stachelbeere und roter Apfel in der Nase, ein<br />

Hauch von Karamell, Heublumen, Muskatnuss und steinige<br />

Würze. Saftig und stoffig am Gaumen mit einer weichen Textur,<br />

die von einer fein ziselierten, reifen Säureader durchzogen<br />

und von Mineralik unterlegt wird. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />

90+ 2023 Badenweiler Römerberg Gutedel<br />

trocken<br />

Getrocknete Limettenschale im Duft, traubige Noten, Birne,<br />

Apfel und Mirabelle, ein Hauch Zimtstange, feine Würze.<br />

Kein Gutedel der frischen und banalen Art, vollmundig und<br />

saftig mit reifer Säure, mittlerer Dichte, gelassenem Naturell<br />

und kalkmineralischer Tönung. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

92+ 2022 »Hohlgässle« Heitersheim<br />

Maltesergarten Pinot Noir trocken<br />

Rote Kirsche und Schlehe mit Vanilletopping und präsentem<br />

Neuholz im Duft, Rauch, frisch gestoßene Wacholderbeere.<br />

Würziger, kräftiger Gaumen mit Volumen und gutem Extrakt,<br />

feingliedrige Säure, Pflaume und auch Schattenmorelle<br />

im Finish, vielversprechende Mineralik.<br />

13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2022 »Terrassen« Badenweiler<br />

Römerberg Pinot Noir trocken<br />

Walderdbeere, Süßkirsche und Rhabarber in Einheit mit feinem<br />

Rauch und Karamell, kräuterige Noten. Stoffig und<br />

kräftig am Gaumen mit guter Extraktdichte, kompromisslos<br />

trocken und ungekünstelt, die feinkörnigen Gerbstoffe in guter<br />

Menge sorgen für Schub und Länge. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2022 Badenweiler Römerberg Syrah<br />

trocken<br />

Die Eichenwürze liegt noch etwas über Schwarzer Johannisbeere,<br />

Maulbeere und dunkler Kirsche. Die kräftige Substanz<br />

wird von Extrakt und vitaler Säure getragen, der Gerbstoff<br />

ist reif und hat die Spur Kantigkeit, die Spannung aufkommen<br />

lässt. Mineralische Grundierung. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

151


Wallfahrtskirche Maria im <strong>Wein</strong>garten<br />

über dem fränkischen <strong>Wein</strong>ort Volkach


FRAN<br />

KEN<br />

FRISCHER SCHWUNG<br />

Foto: © WSNA


FRANKEN REGIO-PORTRÄT<br />

Blick über Sommerhausen<br />

nach Eibelstadt<br />

NEUER JUGENDSTIL<br />

Vermutlich war Franken noch nie so schwer zu definieren wie heute. Die neue Vielfalt<br />

ist auch eine Reaktion auf veränderte Bedingungen im <strong>Wein</strong>bau.<br />

TEXT RAINER SCHÄFER<br />

Eibelstadt, sagt Florian Engelmann,<br />

war lange Zeit nur eine Durchgangsstation<br />

auf dem Weg von<br />

Randersacker nach Sommerhausen – der<br />

<strong>Wein</strong> war jedenfalls kein Grund hier anzuhalten.<br />

Inzwischen sind es Betriebe wie das<br />

<strong>Wein</strong>gut Leininger, das von der Familie Engelmann<br />

geführt wird, die einen eben dazu<br />

veranlassen. Dabei hatte Florian Engelmann<br />

ganz andere Pläne: Sein Vater Dirk<br />

fiel im Herbst 2015 am ersten Erntetag aus,<br />

der heute 30-Jährige musste von heute auf<br />

morgen einspringen, obwohl er mitten im<br />

BWL-Studium stand: »Ich habe mich reinprobiert<br />

und schnell die Passion für <strong>Wein</strong><br />

entdeckt.«<br />

Die Engelmanns wollen zwei Eibelstädter<br />

Lagen stärker in den Fokus rücken: den Kapellenberg<br />

und die Mönchsleite, in denen<br />

Muschelkalk dominiert. Florian Engelmann<br />

ist nach eigener Einschätzung »ziemlich<br />

klassisch unterwegs« und setzt auf »zeitlose,<br />

vom Terroir geprägte <strong>Wein</strong>e«. Klassisch<br />

meint auch das Festhalten am Silvaner, der<br />

wichtigsten Rebsorte in Franken, die man<br />

auch »international platzieren müsste und<br />

nicht nur vor der eigenen Haustür vermarkten<br />

darf«. Es ist üblich geworden, dass fränkische<br />

Winzer den Blick schweifen lassen,<br />

oft weit über die Landesgrenzen hinaus: Regional<br />

denken sei zwar gut, »aber reicht<br />

heute nicht mehr aus«.<br />

Nur wenige Kilometer von Eibelstadt entfernt<br />

liegt an der Mainschleife Kitzingen,<br />

lange Zeit kein Ort der Inspiration für die<br />

fränkische <strong>Wein</strong>szene. Inzwischen gehen<br />

154 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


REGIO-PORTRÄT FRANKEN<br />

Fotos: beigestellt, © Fränkisches <strong>Wein</strong>land Tourismus GmbH/Andreas Hub, Patek & Bachner, Winzer Handwerk/stefanbausewein<br />

von der Winzergruppe »New Kitz« Impulse<br />

aus, die ganz Franken mitprägen.<br />

Was etwas flapsig nach Boygroup klingt,<br />

hat durchaus Gewicht: Michael Völker,<br />

Thomas Patek, Martin Hirsch, Lukas<br />

Hermann und Simon Haag sind Protagonisten<br />

der jungen Winzergeneration in<br />

Franken, die vieles umkrempelt. Kopf der<br />

Gruppe ist Michael Völker, der mit »2Naturkinder«<br />

die Naturweinbewegung in<br />

Franken mitbegründete.<br />

»Es gibt in Franken eine lebendige <strong>Wein</strong>szene,<br />

die viel Cooles macht. Aber davon<br />

wissen noch viel zu wenige«, sagt Völker.<br />

Franken hat ein Imageproblem, das sich<br />

immer noch auf vergangene Zeiten bezieht:<br />

Man assoziiert damit Heimatfolklore,<br />

Schäufele- und Blaue-Zipfel-Heimeligkeit,<br />

Butzenfenster in windschiefen<br />

Fachwerkhäusern, hinter deren Fassaden<br />

sich eine bescheidene und leise Winzergeneration<br />

eingerichtet hatte. Auch wenn<br />

die Gegenwart längst anders aussieht, ist<br />

»Franken oft immer noch der verstaubte<br />

Laura und Florian Engelmann<br />

<strong>Wein</strong>gut Leininger, Eibelstadt<br />

Bocksbeutel in der staubigsten Ecke des<br />

Regals«, moniert Lukas Herrmann, Kellermeister<br />

im Gut Wilhelmsberg. Zahlreiche<br />

fränkische <strong>Wein</strong>e waren auch in der<br />

Vergangenheit bei Weitem nicht so verstaubt<br />

wie ihr Ruf, aber sie verkamen zu<br />

Ladenhütern, weil in anderen <strong>Wein</strong>regio-<br />

Thomas Patek und Moritz Bachner<br />

im Escherndorfer Lump<br />

Patek & Bachner, Winzer Handwerk<br />

155


FRANKEN REGIO-PORTRÄT<br />

WEINBAUGEBIET FRANKEN<br />

Anbaufläche ca. 6100 Hektar<br />

Aufteilung 216 Einzellagen<br />

Wichtigste Rebsorten Silvaner, Riesling,<br />

Müller-Thurgau, Spätburgunder<br />

Verband<br />

Frankenland GmbH,<br />

Hertzstraße 12, 97076 Würzburg<br />

www.frankenwein-aktuell.de<br />

<strong>Wein</strong>bau<br />

Stg.: Steigung<br />

Hm.: Höhenmeter<br />

Frank-Saale<br />

1<br />

Ramsthal<br />

Alzenau<br />

Main<br />

Aschaffenburg<br />

2 Homburg<br />

4<br />

5<br />

6<br />

8<br />

Eschendorf<br />

Main<br />

Klingenberg<br />

Bürgstadt<br />

3<br />

Thüngersheim<br />

Würzburg<br />

Castell<br />

Randersacker<br />

Iphofen<br />

9<br />

7<br />

10<br />

PRIVILEGIERTE WEINLAGEN<br />

1 Ramsthal St. Klausen<br />

33,9 ha, 25–70 % Stg.,<br />

Muschelkalk<br />

2 Klingenberg Schlossberg<br />

27 ha, 120–230 Hm., 50–90 % Stg.,<br />

Buntsandstein, roter Ton<br />

3 Bürgstadt Centgrafenberg / Hundsrück<br />

75,1 ha, 150–250 Hm., 10–40 % Stg.,<br />

roter Buntsandstein<br />

4 Homburg Fürstlicher Kallmuth<br />

43 ha, 140–240 Hm., 40–74 % Stg.,<br />

Buntsandstein, Muschelkalk<br />

5 Thüngersheim Rothlauf<br />

8 ha, 190–300 Hm.,<br />

Buntsandstein, Muschelkalk<br />

6 Würzburg Stein-Berg / Stein-Harfe<br />

76 ha, 210–300 Hm., 30–75 % Stg.,<br />

Muschelkalk, hoher Gesteinsanteil<br />

7 Randersacker Pfülben<br />

19 ha, 185–270 Hm., 30–70 % Stg.,<br />

Muschelkalk, toniger Feinboden<br />

8 Escherndorf Lump<br />

37 ha, 190–270 Hm., 40–70 % Stg.,<br />

Muschelkalk, Lettenkeuper<br />

9 Iphofen Julius-Echter-Berg<br />

47 ha, 270–370 Hm., 15–65 % Stg.,<br />

Keuperboden, Schilfsandstein<br />

10 Castell Schlossberg<br />

4,5 ha, 300–390 Hm., 40–70 % Stg.,<br />

graublauer, grusiger Tonstein, Gipskeuper<br />

156 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


REGIO-PORTRÄT FRANKEN<br />

Familie Bernard<br />

Philip Bernard <strong>Wein</strong>bau, Erlenbach am Main<br />

nen die Marketingfloskeln leichter über<br />

die Lippen kamen.<br />

Franken ist in viele Zonen und Enklaven<br />

mit unterschiedlichen geologischen und<br />

klimatischen Bedingungen aufgesplittet,<br />

eine davon ist der Steigerwald. »Unbekanntes<br />

Randgebiet«, nennt es Michael<br />

Krauß vom Winzerhof in Abtswind, »wir<br />

haben keine berühmte Lage wie den<br />

Würzburger Stein.« Der 22-Jährige ist eines<br />

der Talente, die selbstbewusst nach<br />

vorne treten. Schon mit zwölf Jahren kelterte<br />

er seinen ersten <strong>Wein</strong>, vom Konfirmationsgeld<br />

kaufte er sich eine kleine<br />

Presse, »mit 18 war ich Chef«. Was im als<br />

beschaulich geltenden Franken nicht<br />

möglich schien, vollzieht sich jetzt im Eiltempo.<br />

»Wir haben sehr dickköpfige junge<br />

Winzer mit eigenen Ideen«, definiert<br />

Krauß den »neuen Jugendstil«. Auf den<br />

schweren Keuperböden gedeihen Silvaner<br />

und Riesling trefflich, aber der junge Winzer<br />

möchte sich auf pilzresistente Rebsorten<br />

wie Blütenmuskateller und »auf Cuvées<br />

spezialisieren. Für die junge Generation<br />

ist die Rebsorte nicht mehr so relevant«,<br />

findet der Abtswinder.<br />

In den Terrassensteillagen des Klingenberger<br />

Schlossberges kultiviert Philip Bernard<br />

in Churfranken anderthalb Hektar Rebfläche,<br />

die vor allem mit Spätburgunder bestockt<br />

ist. Der Erlenbacher, Jahrgang 1988,<br />

ist ein ruhiger, zurückhaltender Winzer.<br />

Auch wenn es anachronistisch wirken<br />

Fotos: beigestellt, © Philip Bernard <strong>Wein</strong>bau, WSNA, Winzerhof in Abtswind<br />

Blütenmuskateller<br />

Michael Krauß,<br />

Winzerhof in Abtswind<br />

157


FRANKEN REGIO-PORTRÄT<br />

Melanie Drese und Michael Völker<br />

2Naturkinder, Kitzingen<br />

könnte, überlässt er die Präsenz in sozialen<br />

Netzwerken lieber anderen: »Ich bin lieber<br />

im <strong>Wein</strong>berg, als dass ich ständig neue Posts<br />

absetze.« Noch arbeitet er drei Tage die<br />

Woche im Qualitätsmanagement eines Unternehmens,<br />

»aber es ist mein Traum, vom<br />

<strong>Wein</strong> zu leben. Und das geht nur über beständige<br />

Qualität«. Die zunehmenden Wetterextreme<br />

mit Frost, Hagel, Trockenheit<br />

und Starkregen fordern gerade die jüngeren<br />

Winzer in den kleineren Betrieben, die oft<br />

am Rande der Rentabilität arbeiten. Manches<br />

<strong>Wein</strong>gut verlor im Mai 2024 in zwei<br />

Frostnächten über 90 Prozent der erwarteten<br />

Ernte, auch für Philip Bernard wird<br />

»das Jahr sehr schwierig, das macht schon<br />

nachdenklich«. Immer mehr Winzer geben<br />

auf, die Brachen in den Steillagen nehmen<br />

zu, man brauche einen »langen Atem, um<br />

mit Rückschlägen umgehen zu können«.<br />

Der <strong>Wein</strong>bau in Franken steht vor Herausforderungen,<br />

gleichzeitig war jedoch die<br />

<strong>Wein</strong>szene noch nie so bunt und vielfältig.<br />

Ob in Eibelstadt, Kitzingen, Abtswind oder<br />

Erlenbach, viele Impulse kommen von den<br />

Rändern, oft sind sie eine Reaktion auf eine<br />

Zeit, die nicht nur Winzern mehr Fragen<br />

stellt als Antworten liefert.<br />

Weitere Infos über den Autor finden Sie im Kapitel<br />

»Verkostungsteam« auf S. 16.<br />

Blick vom Klingenberger Schlossberg<br />

auf Ortschaft und Main<br />

Fotos: beigestellt, © Philip Bernard <strong>Wein</strong>bau, 2Naturkinder<br />

158 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

BAUMANN<br />

WEINGÜTER FRANKEN<br />

Handthal 30, 97516 Handthal<br />

T: +49 9382 1341, www.weingut-baumann.de<br />

Kontakt: Felix Baumann<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Flaschen/Hektar: 80.000 (65 % weiß, 20 % rot,<br />

5 % Rosé, 2 % süß, 8 % Schaumwein)/13 ha<br />

Von Wäldern umgeben, liegt das <strong>Wein</strong>gut<br />

Baumann am Rand des Steigerwaldes<br />

in einer naturbelassenen<br />

Landschaft. Das Vater-Sohn-Gespann Manfred<br />

und Felix Baumann arbeitet eng zusammen,<br />

die 13 Hektar <strong>Wein</strong>berge mit Rebsorten<br />

wie Silvaner, Müller-Thurgau und den Burgunder-Varietäten<br />

stehen auf verschiedenen<br />

Schichten des Keupers auf steilen Südhängen,<br />

der Wald kühlt ab. So entstehen kräftige, komplexe<br />

und mineralische <strong>Wein</strong>e wie der Silvaner<br />

»G« – unsere Empfehlung – und der Müller-<br />

Thurgau »Pure Kraft«. Wenn es so weitergeht,<br />

ist der zweite Stern nicht mehr weit entfernt.<br />

91 2021 »Pinot« extra brut WB/PN<br />

Der Schaumwein besticht mit einem sehr interessanten<br />

Duft. Salzbutter und Toffee sowie ein Hauch Kamille finden<br />

sich in der Nase. Am Gaumen dann frisch und knackig mit lebendiger<br />

Säure. Im Nachhall eine mineralische Note und der<br />

Geschmack von weißem Pfirsich. 12 Vol.-%, NK, €€<br />

91+ 2023 Handthal Stollberg Sauvignon<br />

Blanc trocken<br />

Der Duft besticht durch grasige Noten, Cassis und Keuper-<br />

Kräuterigkeit. Am Gaumen feinwürzig mit einer lebendigen<br />

Säure. Extraktsüß mit viel Kiwi, Stachelbeere, Cassis und<br />

Himbeere. Bestechend mineralisch strafft es den hohen Alkoholgehalt.<br />

Schmackhafter Sauvignon Blanc.<br />

13 Vol.-%, DV, €€<br />

91+ 2023 »Pure Kraft« Müller-Thurgau<br />

trocken<br />

Feine ätherische Noten von Salbei, Thymian und Lindenblüte,<br />

grüner Apfel und Kiwi. Am Gaumen stoffig und vollmundig,<br />

dezente Säure im Hintergrund. Im Rückgeruch bleibt<br />

Stachelbeere, Zitrone, auch Vanille. Macht seinem Namen<br />

alle Ehre, trotzdem trinkig. 13,5 Vol.-%, DV, €<br />

91 2022 »G« Silvaner trocken<br />

Warme, reife, tropische Früchte, Cassis, grüne Haselnusshaut,<br />

weiße Schokolade, Jasmintee. Die Opulenz in der Nase<br />

wiederholt sich am Gaumen. Keuper, schmelzig und stoffig<br />

mit mineralischer Untermalung. Säure spürbar, aber sanft.<br />

Durchaus griffig mit Substanz. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

92+ 2021 »Vogelweide« Handthal Stollberg<br />

Spätburgunder trocken<br />

Im Duft besticht er durch Zedernholz, Cassis und ganz viel<br />

Lavendel. Zwetschgenröster und Aronia. Im Mund vielschichtig<br />

und anspruchsvoll. Saftige Himbeere und Rote Johannisbeere.<br />

Weiche, reife Tannine und eine feine Gerbsäure.<br />

Strukturgebende Mineralität. Elegant und saftig.<br />

13 Vol.-%, DV, €€€<br />

91 2022 Domina trocken<br />

Rote eingekochte Früchte treten im intensiven Duft deutlich<br />

hervor. Es folgen schwarzer Pfeffer, Leder und Rauch. Auf<br />

die Zunge legt er sich mit kernigem Tannin. Wiederholt rotfruchtig<br />

und ledrig am Gaumen mit einer spürbaren Säure.<br />

Der <strong>Wein</strong> hat Grip und Struktur. Zur Wurstspezialitätenplatte<br />

unkompliziert trinkbar. 13 Vol.-%, DV, €<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

159


WEINBAU<br />

PHILIP BERNARD<br />

Mechenharder Straße 110, 63906 Erlenbach am Main<br />

T: +49 9372 7063912, www.weinbau-bernard.de<br />

Kontakt: Philip Bernard<br />

Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />

Flaschen/Hektar: 10.700/1,5 ha<br />

Zu den Lautsprechern seiner Zunft gehört<br />

der zurückhaltende Philip<br />

Bernard, der seine knapp zwei Hektar<br />

<strong>Wein</strong>berge in Churfranken noch im Nebenbetrieb<br />

bewirtschaftet, gewiss nicht. Wir haben<br />

großen Respekt davor, wie er das Terroir des<br />

Klingenberger Schlossbergs entschlüsselt und<br />

in seinen Weiß- und Spätburgundern zum<br />

Klingen bringt: Der Buntsandstein sitzt in jeder<br />

Pore der dichten, mineralischen Struktur.<br />

Bekanntlich kann man viel über Terroir<br />

schwadronieren, das aber ist praktischer Anschauungsunterricht<br />

auf eine beeindruckende<br />

und höchst genussvolle Art!<br />

93+ 2022 Klingenberg Schlossberg Weißer<br />

Burgunder trocken<br />

Würziges und vielschichtiges Duftbild, entspannt dabei, Reneklode,<br />

Birne, Melone, deutlich mineralischer Akzent. Setzt<br />

am Gaumen mit weicher Textur breit an, immanenter Druck,<br />

gut dosierter Extrakt, zeigt Tiefgründigkeit und die Mineralik<br />

des Schlossbergs. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

91+ 2023 Klingenberg Silvaner trocken<br />

Vielschichtiger Duft, kräuterig, Thymian, Rosmarin, steinig,<br />

Apfelschale, Birne, Quitte, Laub, erdig. Saftig am Gaumen,<br />

kompakter Bau, weiche Textur, gut proportionierte Fülle, reife<br />

Säure, Apfel, Birne und Quitte, würzig-mineralischer Akzent,<br />

zeigt Herkunft. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

91+ 2023 Klingenberg Weißer Burgunder<br />

trocken<br />

Kräftiger Duft nach Apfel, gelber Zitrone und reifer Zitrusfrucht,<br />

rauchig, kräuterig, steinige Anklänge, Lakritze. Gut<br />

balancierter Burgunder am Gaumen mit Fülle und Frische,<br />

agile Säure, ein wenig Kohlensäure, eingebundener Extrakt,<br />

würzige, mineralische Noten. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2023 Bürgstadt Weißer Burgunder<br />

trocken<br />

Neben würzigen, rauchigen Anklängen reife Mirabellen, Reneklode,<br />

Apfel und Mandarine, gelbe Blüten, Lorbeer. Zeigt<br />

sich im Mund zugänglich mit Schmelz und Frische, lebendiger<br />

Säurefaden, trocken, mittelgewichtige Struktur, in der<br />

die würzige Mineralik zum Zug kommt. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

93 2022 Klingenberg Schlossberg<br />

Spätburgunder trocken<br />

Floral, Veilchen, Leder, dicht in der Nase, die Mineralik bricht<br />

sich den Bann, würzig, rauchig. Einnehmend und vollmundig<br />

am Gaumen, dunkle Kirsche, dicht im Extrakt, druckvoll, erdig,<br />

mineralisch in zunehmendem Ausdruck, engmaschiges<br />

Tanningerüst, viel Potenzial. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2022 »Fass01« Spätburgunder trocken<br />

Rauchig, hefig, Tinte, dunkle Fruchtnoten, Schwarze Johannisbeere,<br />

Lorbeerblatt, Thymian, Estragon. Am Gaumen entspannt<br />

und geschmeidig mit weicher Textur, füllt die Gaumenmitte<br />

mit einer gewissen Fülle, eingewobene Säure, guter<br />

Extrakt und mineralische Länge. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

160 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


BOESSNECK<br />

WEIN<br />

WEINGÜTER FRANKEN<br />

Lange Gasse 26/28, 97346 Iphofen<br />

T: +49 175 8225394, www.boessneck.com<br />

Kontakt: Mathias Meimberg<br />

Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />

Flaschen/Hektar: 4.000/3 ha<br />

Eine kleine und feine Kollektion legt Boessneck<br />

<strong>Wein</strong> mit vier handwerklich<br />

gearbeiteten und feinen Pretiosen vor.<br />

Genau das ist der Ansatz und Anspruch des<br />

Mikrobetriebs, den Johannes Arnold und<br />

Mathias Meimberg aus der Taufe gehoben haben.<br />

Die Kulinarik muss den beiden ein hohes<br />

Gut sein, denn alle Sekte und <strong>Wein</strong>e sind darauf<br />

ausgerichtet, den Genuss am Tisch auf die<br />

Spitze zu treiben. Zeit wird dabei schnell unbedeutend:<br />

Der Schaumwein »la grande«<br />

fließt aus der Magnumflasche, er ist auch ein<br />

famoser Begleiter zu einem mehrgängigen<br />

Menü. Bon Appetit.<br />

93 NV »la grande« brut nature<br />

Reife Fruchtnoten, Birne, Aprikose, Quitte, Hefezopf, leicht<br />

rauchig, nussig, etwas Marzipan. Am Gaumen setzt die frische<br />

Säure auf weichem Fond an, geschmeidige Fülle, dicht,<br />

das Mousseux ist gepflegt, feine Herbe, Quitte, Würze, lang.<br />

Kulinarisch wertvoll. 12,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />

93 2020 »20121« Sylvaner trocken<br />

92+ 2019 Spätburgunder trocken<br />

Holzwürze zur reifen Frucht, Kirsche, rot und dunkel, Granatapfel,<br />

getrocknete Tabakblätter, Lorbeerblatt, etwas Menthol.<br />

Setzt am Gaumen saftig und mit feiner Würze an, entwickelt<br />

Druck in einer kräftigen, klar definierten Kontur, griffiges<br />

Tannin, zur dunklen Kirsche auch Sauerkirsche, stabile<br />

Säure. 13 Vol.-%, DV, €€€<br />

Apfel, Mirabelle und Birne im Duft, feine Gartenkräuter, Melone,<br />

mineralische Anklänge, etwas weißer Pfeffer. Ein Sylvaner,<br />

der es faustdick hinter den Ohren hat, mit unaufdringlicher<br />

und immanenter Kraft und Energie, die aus der Mineralik<br />

gespeist wird. 13 Vol.-%, DV, €€€<br />

92+ NV »la grande« Pinot Noir brut nature<br />

Im gereiften, getragenen Duft getrocknete Steinpilze, reife<br />

Himbeere, Kirsche, Biskuitteig. Die selbstbewusste Säure<br />

setzt den Gaumen wie die puristische, lineare Ausrichtung<br />

lustvoll unter Druck. Feinperliges Mousseux, reife Anteile,<br />

mineralisch, salzig im Ausklang. 12,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

161


WEINGUT<br />

BRENNFLECK<br />

Papiusgasse 7, 97320 Sulzfeld am Main<br />

T: +49 9321 4347, www.weingut-brennfleck.de<br />

Kontakt: Susanne und Hugo Brennfleck<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8–17 Uhr, Sa 10–16 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 333.300/31 ha<br />

Das <strong>Wein</strong>gut Brennfleck befindet sich<br />

als zentrale Adresse im mittelalterlichen<br />

Sulzfeld am Main. Seit 1491<br />

wird hier <strong>Wein</strong> gekeltert, die große Leidenschaft<br />

der Familie gehört dem Silvaner, der auf<br />

31 Hektar Rebfläche mit Muschelkalk- und<br />

Gipskeuperböden in Sulzfeld und Iphofen unterschiedliche<br />

Interpretationen erhält. Die<br />

<strong>Wein</strong>e von Hugo und Susanne Brennfleck, der<br />

13. Generation im <strong>Wein</strong>gut, zeigen sich zunächst<br />

mit fränkischer Gelassenheit und Understatement,<br />

davon sollte man sich aber<br />

nicht täuschen lassen: Die mineralische Energie<br />

ist allen zu eigen.<br />

93 2023 »Mönchshöflein GG« Sulzfeld<br />

Maustal Sylvaner trocken<br />

Der vielschichtige Duft spiegelt das Potenzial der Lage mit<br />

steinig-würzigen Noten, dazu Apfel, Birne, Reneklode. Keine<br />

forsche Interpretation des Maustals, ruhig baut das »GG«<br />

seine Qualitäten auf mit reifer Phenolik und würziger Mineralik,<br />

die am Gaumen bleibt. 13 Vol.-%, DV, €€€<br />

92 2023 »JHB S« Sulzfeld Maustal Sylvaner<br />

trocken<br />

Spontan vergorener Sylvaner, der nach rotem und gelbem<br />

Apfel, Kräutern, Apfelschale und auch etwas Malz riecht. Die<br />

Saftigkeit der Äpfel ist auch der erste Akzent am Gaumen,<br />

dazu kommen eine merkliche Phenolik, die das Profil wie<br />

auch die Mineralik stärkt. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

92 2023 »Muschelkalk S« Sulzfeld Maustal<br />

Silvaner trocken<br />

Klarer Duft nach Apfel mit blumigen und kräuterigen Nuancen,<br />

Heublumen, Mirabelle, etwas Aprikose, nasse Kreide,<br />

feine Würze. Geht seinen Auftritt am Gaumen recht gelassen<br />

an, saftig mit dichtem Kern und kreidiger Mineralik.<br />

Fränkisches Naturell mit Niveau. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

91+ 2023 »Keuper S« Iphofen Kammer<br />

Silvaner trocken<br />

Aus dem Duft sprechen Rebsorte und Boden: Apfel, Reneklode,<br />

Blumenwiese, Kräuter, frisches Lorbeerblatt, Kresse und<br />

Keuperwürze. Setzt im Mund saftig an mit rotem Apfel, die<br />

feine Fruchtsüße gibt dem kompakten Bau Cremigkeit, die<br />

Mineralik sorgt für Würze im Ausklang. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

91+ 2023 Iphofen Kalb Sylvaner trocken<br />

Reife Aprikose, Apfel und Birne im Duft, reife Zitrone, kräuterige<br />

Noten und auch mineralische Anklänge vom Gipskeuper.<br />

Ein Sylvaner, der sich am Gaumen als stimmige Einheit<br />

präsentiert, kompakt gebaut, saftig und vollmundig, mit mineralischer<br />

Würze. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

91+ 2023 Sulzfeld Maustal Silvaner Auslese<br />

Würzige Nase, Kräuterwiese, Rauch, mineralische Unterlegung,<br />

dazu frische Limonenschale sowie Grapefruit. Am<br />

Gaumen mit wohltemperierter Säure, grüner Apfel, etwas<br />

Haselnuss, spürbare Süße, reife Zitrusfrüchte kommen<br />

dazu, bleibt im Finale frisch. 7,5 Vol.-%, KK, €€€<br />

162 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER FRANKEN<br />

<br />

WEINGUT<br />

BÜRGERSPITAL<br />

Theaterstraße 19, 97070 Würzburg<br />

T: +49 931 3503441, www.buergerspital.de/weingut<br />

Kontakt: Robert Haller<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo 9–18 Uhr, Di bis Sa 9–22 Uhr,<br />

So 11–18 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 820.000 (85 % weiß, 6 % rot,<br />

1 % Rosé, 5 % süß, 3 % Schaumwein)/120 ha<br />

Im Deutschen kennen wir das Adjektiv<br />

»geistesgegenwärtig«. Die Stiftung Bürgerspital<br />

– offiziell: »Stiftung Bürgerspital<br />

zum Hl. (sic!) Geist« – belegt mit ihren<br />

<strong>Wein</strong>en, dass Geistesgegenwart auch im <strong>Wein</strong>bau<br />

eine bedeutende Rolle spielt: Sowohl in<br />

den Reben als auch im Keller entsteht Großes,<br />

wenn Erfahrung und Klugheit mit Inspiration<br />

zusammentreffen. So ist es beim von Robert<br />

Haller angeführten Team: Die Lagen sind mit<br />

Liebe zum Detail umgesetzt, und mit Ethos:<br />

Nie geht es um den kurzlebigen Effekt, sondern<br />

immer um das handwerklich Beste.<br />

Welch ein Genuss!<br />

95 2023 Würzburg Stein-Harfe Silvaner GG<br />

Leicht brenzlig, weiße Birne, Mirabelle, Reneklode, Apfel,<br />

rauchige Noten der Lage. Am Gaumen mit Format, Dichte<br />

und Volumen, trocken, herber Apfel, die eingewobene Säure<br />

ist leicht salzig konnotiert, die merkliche Phenolik noch griffig,<br />

die Mineralik sticht als Ass. 12,5 Vol.-%, VL, €€€<br />

95 2023 Würzburg Stein-Berg Riesling GG<br />

Gebündelter Duft aus kalkiger Würze und Rieslingaromen,<br />

druckvoll, vielschichtig, von Pfirsich bis gemahlenem Kalk.<br />

Die Intensität des Dufts wird am Gaumen reproduziert, guter<br />

Extrakt, reife Phenolik, die mineralische Exklusivität der<br />

Lage formen einen großen <strong>Wein</strong>. 12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

93+ 2023 Randersackerer Pfülben Riesling GG<br />

Reifer Pfirsich und Aprikose im würzig-steinigen Ambiente,<br />

Stachelbeere, kalkige Mineralik im Hintergrund. Die Lage<br />

transportiert fränkische Gelassenheit und Bodenständigkeit,<br />

der Ausbau drückt Dichte, Würze und Mineralik aus. Es<br />

ist echt, es ist Franken. 12 Vol.-%, DV, €€€<br />

92+ 2023 Würzburg Stein Weißer Burgunder<br />

Erste Lage trocken<br />

Klar und präzise. Mineralisch, mandelig im ersten Duft, es<br />

folgen Aromen vom weißen Pfirsich und Geißblatt. Am Gaumen<br />

klassisch, saubere Frucht, begleitet von einem strukturierteren<br />

Säurezug vor einem vielschichtigen und bedeutenden<br />

Nachhall. Ein idealer Speisenbegleiter.<br />

12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

92+ 2023 Würzburg Stein Silvaner Erste Lage<br />

trocken<br />

Blasses Goldgelb. Frisch im ersten Antrunk. Zunächst verhalten<br />

im Duft, reifer, gelber Apfel, junge Passionsfrucht,<br />

Orangenblüte und nasser Stein. Am Gaumen herrlich saftig,<br />

gut integrierte Säure, leichte Phenolik und attraktiv mineralisch.<br />

Sehr guter Nachhall. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

93 2023 »1G« Würzburg Stein Chardonnay<br />

trocken<br />

92+ 2023 Würzburg Pfaffenberg Silvaner<br />

Erste Lage trocken<br />

92 2023 »1G« Randersacker Teufelskeller<br />

Riesling trocken<br />

92 2023 Würzburg Innere Leiste Silvaner<br />

Erste Lage trocken<br />

91+ 2023 Würzburg Silvaner trocken<br />

90+ 2023 Würzburg Stein Riesling Erste Lage<br />

trocken<br />

91+ 2022 »1G« Veitshöchheim Sonnenschein<br />

Spätburgunder trocken<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

163


WEINGUT<br />

DAHMS<br />

August-Borsig-Straße 8, 97526 Sennfeld<br />

T: +49 9721 69123, www.weingut-dahms.de<br />

Kontakt: Alexander und Jürgen Dahms<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Flaschen/Hektar: 120.000 (84 % weiß, 14 % rot, 1 % süß,<br />

1 % Schaumwein)/2 ha<br />

Die Brüder Alexander und Jürgen<br />

Dahms, die das Sennfelder Familienweingut<br />

in der dritten Generation<br />

führen, beleben die <strong>Wein</strong>szene in Schweinfurt<br />

und Umgebung: Zwei Mal im Jahr werden in<br />

der Schweinfurter Lage Peterstirn <strong>Wein</strong>feste<br />

gefeiert, im Zentrum der Stadt betreiben sie<br />

ihren <strong>Wein</strong>laden und ihr <strong>Wein</strong>lokal, in dem<br />

auch die profunden Silvaner ausgeschenkt<br />

werden – wie der aus dem Mainberger Schloßberg,<br />

der mit Würze und Mineralik punktet.<br />

Begeistert hat uns der Traminer Eiswein aus<br />

2020, eine ganz noble Facette der unterfränkischen<br />

<strong>Wein</strong>kultur: Top!<br />

91 2023 Mainberg Schloßberg Silvaner<br />

Spätlese trocken<br />

Im Duft mit Spätlesecharakter, intensive Frucht und Würze,<br />

Birne, Apfel, Mango, auch Quitte, getrocknete Kräuter, etwas<br />

Heu. Setzt am Gaumen mit Schmelz und reifer Säure<br />

vollmundig an, geschmeidiger Fruchtkern, ausgewogen abgerundet,<br />

anklingende Mineralik mit Würze.<br />

12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

90 2023 Schweinfurt Peterstirn Silvaner<br />

Kabinett trocken<br />

Hat für einen Kabi einen recht intensiven Duft, mit gelbem<br />

Apfel, reifer Birne, auch Mango und Papaya. Am Gaumen<br />

schlank gehaltene Struktur, Saft, feiner Schmelz, wieder reife<br />

Birne und Papaya, auch reife gelbe Zitrone, reife Säure, im<br />

Finale kräuterig und würzig. 12 Vol.-%, DV, €€<br />

89+ 2023 »97Grapes Dry« Cuvée trocken<br />

WB/KR/MT<br />

Leicht brenzlig im Duft, Mandarinenschale, Mandarine, reife<br />

Aprikose und Mango, Birnenschale und auch Quitte. Feingliedrig<br />

gebaute und animierende Cuvée mit klarer, saftiger<br />

Frucht und lebendiger Säure, herber Apfel, Mandarine und<br />

ein Schuss Limette, feine Würze. 12 Vol.-%, DV, €<br />

89 2023 Weißburgunder trocken<br />

Mandarine, Mirabelle, gelber Apfel und Aprikose in der feinfruchtigen<br />

Nase, gelbe Blüten, florale Noten. Saftiger und in<br />

seinem Segment gut ausbalancierter Weißburgunder, feingliedriger<br />

Bau, feiner Schmelz und Würze, klar im Ausdruck,<br />

eignet sich auch kulinarisch. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

89 2023 Silvaner trocken<br />

Entspannter Duft mit Blumenwiese, Gartenkräutern wie Estragon,<br />

reife Birne, Apfel, auch ein Hauch reife Zitrone. Straffer,<br />

geradliniger Bau im Mund, saftig, mit feiner Würze und<br />

harmonischer Abrundung mit etwas Fruchtsüße. Wieder reife<br />

Birne, endet kräuterig. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

93 2020 Traminer Eiswein<br />

Helles Goldgelb. Im Duft kandierte Früchte, rauchige Traminernoten,<br />

getrocknete Aprikose, alles bei recht guter Klarheit.<br />

Im Mund mit leicht viskoser Geschmeidigkeit und Spiel,<br />

Süße und Säure begegnen sich auf Augenhöhe, die Abgangsfrucht<br />

hallt mit guter Länge nach. 8 Vol.-%, DV, €€€<br />

164 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

DEPPISCH<br />

WEINGÜTER FRANKEN<br />

Türschengraben 3, 97288 Theilheim<br />

T: +49 9303 9800048, www.weingutdeppisch.de<br />

Kontakt: Christian Deppisch<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 16–19 Uhr, Sa 10–18 Uhr<br />

und nach Vereinbarung<br />

Hektar: 6 ha<br />

Anbauweise: Biodynamisch<br />

Im zweiten Jahr, in dem uns das <strong>Wein</strong>gut<br />

seine <strong>Wein</strong>e vorstellt, können wir mit großer<br />

Überzeugung den zweiten Stern verleihen:<br />

Christian Deppisch pflegt einen ganz<br />

unaufgeregten <strong>Wein</strong>stil, der den <strong>Wein</strong>en Abrundung<br />

mitgibt, ohne dass sie der Kontur ermangeln<br />

würden, der sie dicht und ausdrucksstark<br />

hält, ohne dass sie darüber »laut« oder<br />

anstrengend würden, und der nicht zuletzt<br />

den Muschelkalk in den Randersackerer Lagen<br />

auf äußerst feine Weise zur Geltung kommen<br />

lässt. In dieser Form wird sich das <strong>Wein</strong>gut<br />

früher oder später auch für den dritten<br />

Stern empfehlen.<br />

94 2021 »Hohenroth« Randersacker<br />

Sonnenstuhl Silvaner trocken<br />

Dezentes Holz, reife Zitrusfrucht, sortenwürzige, und mit<br />

Luft dann immer mehr brenzlig-»elektrische« Noten. Der<br />

Gaumen verbindet eine entspannte, fast schon großzügige<br />

Art mit Frische und mineralischer Spannung. Ein eleganter,<br />

sehr herkunftstreuer Bau. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />

93+ 2020 »Orange« Silvaner trocken<br />

Trüb bei farblich gut gedecktem Strohgelb. Ein Duft von<br />

Orangenkonfitüre, schwarzem Pfeffer und Hefe strömt aus<br />

dem Glas, mit Luftkontakt verstärken sich würzige Noten,<br />

die fast bis ins Medizinale geben, Jodtinktur. Im Mund baut<br />

sich ein feiner Phenoldruck auf, der komplett im geschmeidigen<br />

Körper integriert bleibt. Tolle Mineralik.<br />

12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

93 2021 Randersacker Sonnenstuhl<br />

Silvaner trocken<br />

Rauch und Feuerstein im Duft. Die Sortenwürze tritt völlig<br />

hinters Terroir zurück. Der Gaumen fließt rund und seidig –<br />

und das komplett ohne Zucker, aber mit feinem Extrakt, einer<br />

verspielten mineralischen Art und viel Saftigkeit im Abklang.<br />

12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

93 2022 Randersacker Pfülben Riesling<br />

trocken<br />

Der Duft zeigt neben einem Hauch Petrol auch Noten von<br />

Apfelschale und Kardamom. Der Gaumen eröffnet weich<br />

und geschmeidig, erweist sich als dicht, feine Phenole und<br />

eine sehr elegante Säure bilden das Rückgrat, während der<br />

Abklang trotz analytisch komplett fehlenden Zuckers auf<br />

harmonische Weise extraktsüß wirkt. 12 Vol.-%, DV, €€<br />

92 2022 »vom Muschelkalk« Sauvignon<br />

Blanc trocken<br />

Im Duft überlagern sich Noten aus der Spontangärung und<br />

blumige Sortenaromen. Der Gaumen eröffnet butterzart<br />

und weich, führt im ganzen Gaumenverlauf eine feine florale<br />

Würze mit sich, ohne dass diese penetrant würde oder in den<br />

Vordergrund tritt. Gehaltvoll und rund klingt der <strong>Wein</strong> mit<br />

perfekt integrierter Säure ab. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2022 »vom Muschelkalk« Blauer Silvaner<br />

trocken<br />

Eine feine, rauchige Würze löst schon im Duft das Versprechen<br />

»Muschelkalk« ein. Im Mund zeigt der <strong>Wein</strong> zunächst<br />

viel Geschmeidigkeit, eine reife, tragende Säure sorgt gemeinsam<br />

mit einer Prise Phenolik für Spannung. Die Würze<br />

des Abgangs hat etwas von Laugenbrezel. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

165


DIVINO<br />

Langgasse 33, 97334 Nordheim<br />

T: +49 9381 80990, www.divino-wein.de<br />

Kontakt: Gerald Wüst<br />

Ab-Hof-Verkauf: täglich 10–18 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 4.000.000 (86 % weiß, 14 % rot)/<br />

308 ha<br />

Die Winzergenossenschaft an der<br />

Mainschleife hat sich in den 1950er-<br />

Jahren gegründet, 2012 schloss sich<br />

die Genossenschaft von Thüngersheim an.<br />

Heute bearbeiten 284 Winzerfamilien insgesamt<br />

320 Hektar, darunter viele Spitzenlagen<br />

aus dem muschelkalkdominierten Teil Frankens<br />

wie Escherndorfer Lump, Thüngersheimer<br />

Johannisberg und Sommeracher Katzenkopf.<br />

Die Genossenschaft produziert eine große<br />

Bandbreite an Rebsorten. Wir erhielten<br />

vorwiegend trockene – und sehr gelungene –<br />

Silvaner und Rieslinge. Unser Tipp ist der charaktervolle<br />

Steillagen-Silvaner aus dem Lump.<br />

90+ 2021 Silvaner Sekt extra trocken<br />

Frisch geschnittenes Heu, Zitrusnoten, dezente Hefe. Im Mund<br />

zeigt sich ein schlanker, frischer <strong>Wein</strong>, saftig mit feinem Mousseux,<br />

prägnanter Säure und einer Dosage, die durch die feinnervige<br />

Anlage des Sekts kein bisschen beschwerlich wirkt. Ein auch in<br />

großen Gesellschaften konsensfähiger Aperitif. 11 Vol.-%, NK, €€<br />

91+ 2022 »Charakter F. - Steillage« Escherndorf<br />

Lump Silvaner Spätlese trocken<br />

Exotischer Duft: Passionsfrucht, Papaya und Litschi, begleitet<br />

von weißem Pfeffer. Auf die Zunge trifft die Wärme der<br />

Lage rund und kraftvoll, getragen von Alkohol und wiederkehrenden<br />

tropischen Aromen. Spürbare Mineralität und feine<br />

Säure geben dem Abklang Eleganz. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

90+ 2021 »Großes Gewächs« Silvaner trocken<br />

Würziges Holz, Heu und kandierte gelbe Früchte. Mit Luft wird<br />

die Nase feiner. Ein Film aus Extrakt und Mineralität legt sich<br />

auf die Zunge. Die Säure tritt in den Hintergrund. Es dominieren<br />

der Schmelz und die Phenolik des Ausbaus. 13 Vol.-%, NK, €€<br />

90+ 2022 »Charakter F. Alte Reben«<br />

Thüngersheim Johannisberg Riesling<br />

Spätlese trocken<br />

Das würzige, fast schon ätherische Bukett lässt an Blutorange,<br />

Eukalyptus und Zitronenmelisse denken. Kraftvoll mithilfe<br />

des Alkohols, legen sich Säure und die Mineralität des Muschelkalks<br />

auf die Zunge und tragen den Duft von Mirabellen<br />

und Quittengelee durch den Gaumen. Zugang trotz Jugend.<br />

Einem Saumagen ist er schon gewachsen. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2019 »Großes Gewächs« Frühburgunder<br />

trocken<br />

Ein komplexes Potpourri von Pflaumenkompott, Schwarzer<br />

Johannisbeere, Zedernholz und Rauch, Wildleder, Nelke und<br />

Pfeffer. Barock, kraftvoll und intensiv geht es weiter im<br />

Mund. Ein straffes Tanningerüst ummantelt saftige Kirschen,<br />

dunkle Schokolade und rauchigen Speck mit Eleganz.<br />

Ein deftiger Rinderbraten darf es sein. 14,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

90+ 2021 »Großes Gewächs fumé«<br />

Sauvignon Blanc trocken<br />

90+ 2023 »Terroir« Sommerach Katzenkopf<br />

Riesling trocken<br />

90 2023 »Terroir« Thüngersheim<br />

Johannisberg Silvaner trocken<br />

90 2022 «Terroir« Escherndorf Lump<br />

Silvaner trocken<br />

90 2023 »Terroir« Nordheim Vögelein<br />

Silvaner trocken<br />

89 2022 »Terroir« Thüngersheim<br />

Johannisberg Weisser Burgunder trocken<br />

89 2023 »Franconia« Silvaner trocken<br />

166 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER FRANKEN<br />

DREI ZEILEN<br />

WEIN<br />

AKA WEINMANUFAKTUR 3 ZEILEN<br />

Heinrich-Wiegand-Straße 2, 97348 Rödelsee<br />

T: +49 9323 876454, www.dreizeilenwein.de<br />

Kontakt: Alexandra und Christian Ehrlich<br />

Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />

Flaschen/Hektar: 15.000/4 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Wir hatten ihn im letzten Jahr in<br />

Aussicht gestellt und jetzt ist es<br />

soweit: Für eine beeindruckende<br />

Performance geht der dritte Stern an Alexandra<br />

und Christian Ehrlich von »Drei Zeilen<br />

<strong>Wein</strong>«! Wer Show, Moden und schnelle Effekte<br />

sucht, ist hier völlig falsch gewickelt, alle<br />

<strong>Wein</strong>e bringen Tiefe, Struktur, Mineralik und<br />

eine bisweilen meditative Gelassenheit mit: So<br />

wird <strong>Wein</strong> zum veritablen Genuss- und Lebensmittel.<br />

Neben den emblematischen Silvanern<br />

begeistert der »Blanc«, der an Sancerre<br />

denken lässt, aber natürlich durch und durch<br />

Franke bleibt – unser Tipp.<br />

94 2022 Rödelsee Küchenmeister<br />

Silvaner trocken<br />

Feiner Rauch zu entspannter Fruchtaromatik, Birne, Apfel,<br />

Mirabelle, würzig, ein Hauch getrocknete Limettenschale,<br />

Gesteinsmehl. Am Gaumen mit präsenter, eingebundener<br />

Säure auf weichem Fond, stellt die Mineralik der Lage klar<br />

heraus, gute Energie, jung. 13 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

93+ 2022 »Blanc« Rödelsee Küchenmeister<br />

Sauvignon Blanc trocken<br />

So kann Sauvignon Blanc auch sein: wenig Sortenaromatik,<br />

feine Würze, Hefe, Mirabelle, etwas Cassis, Blüten, etwas<br />

Flieder. Erinnert in seiner Struktur an Sancerre, bleibt trotzdem<br />

ein Franke. Angemessene Dichte, stoffig, entwickelt<br />

Tiefe und Mineralik. Eigenständig. 13 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

93+ 2020 Rödelsee Schwanleite Silvaner<br />

trocken<br />

Feine Würze in der Nase, Akazienblüte, Birne und Apfel, Noten<br />

von Haselnuss, feines Karamell, steinige Noten. Kräftiges<br />

und auch breit angelegtes Format am Gaumen, saftig,<br />

druckvoll, tragende Säure, mineralische Würze, reife Phenolik,<br />

die zur Komplexität beiträgt. 13,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

93 2021 Rödelsee Küchenmeister<br />

Silvaner trocken<br />

Feine Würze in der dichten Nase, mineralisch, Keuper, kräuterig,<br />

gelber Apfel, Birne, etwas Holzfass. Am Gaumen kräftig<br />

gebaut, druckvoll mit phenolischer und vor allem mineralischer<br />

Spannung, betont trocken, tragende Säure, herber<br />

Apfel und etwas Zitrik, lang. 13 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

92+ 2022 Rödelsee Küchenmeister<br />

Weißburgunder trocken<br />

Die Gelassenheit bestimmt schon das Duftbild: ein Eindruck<br />

von weicher Stimmigkeit mit Blüten, Mirabellen, Apfel und<br />

Mandarinen. Entwickelt aus einer weichen, samtenen Textur<br />

heraus Kraft und Hintergründigkeit, begleitet von würziger<br />

Mineralik, unaufgeregt, natürlich. 13 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

91+ NV Spätburgunder trocken<br />

Leichtes Ziegelrot. Würzige und duftige Nase mit Kirsche,<br />

Hagebutte, roter Kirsche und etwas Panna cotta mit Vanille.<br />

Am Gaumen mit fester Struktur, unkitschig trocken, feste<br />

Säureader, die Tannine sind präsent, versprechen Reifepotenzial,<br />

mittlere Dichte, elegant. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

167


WEINGÜTER FRANKEN<br />

<br />

FAIRGRAPES<br />

Nobistor 16, 22767 Hamburg<br />

www.fairgrapes.eu<br />

Kontakt: Konstantin Haßmann, Christoph Reiter<br />

Flaschen/Hektar: 80.000 (80 % weiß, 10 % rot,<br />

10 % Rosé, 4 % Schaumwein)<br />

Anbauweise: in Umstellung<br />

<strong>Wein</strong> zu trinken und dabei Gutes zu<br />

tun, das ist eine Idee, die auch uns<br />

gefallen könnte. Von dieser Idee<br />

getragen, gründeten Konstantin Haßmann<br />

und Christoph Reiter »FairGrapes«: Mit der<br />

Unterstützung der <strong>Wein</strong>güter Fürst Löwenstein,<br />

Freiherr von und zu Franckenstein, Boris<br />

Kranz, Gerd Bernhart und Zwölberich entstehen<br />

Sondereditionen, mit einem Teil des Erlöses<br />

werden Naturschutzprojekte unterstützt.<br />

Alle <strong>Wein</strong>e sind klar im Ausdruck und<br />

gefühlvoll balanciert, es sind keine »lauten«<br />

<strong>Wein</strong>e, alle erfüllen patent ihre Mission: mit<br />

Stil und Geschmack die Natur zu schützen.<br />

90 2023 »Melli« Riesling trocken<br />

Grapefruit in der Nase, Mandarinenschale, Birne und Apfel,<br />

helle Blüten, gelbe Zitrone, steinige Anklänge, feine Würze.<br />

Sehr saftig am Gaumen, Pfirsich und Aprikose, Schmelz und<br />

Geschmeidigkeit, reife Säure, weinig, nicht zu fordernd, elegant,<br />

Limette im Finish. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

90 2023 »Lio« Sauvignon Blanc trocken<br />

Fruchtige und auch dezent blumige Nase, gellbe Blüten, reife<br />

Aprikose, Mango, Schwarze Johannisbeere. Zugänglich<br />

am Gaumen, kompakte Struktur, Schmelz, reife Säure, süßliche<br />

Frucht, gelbe Kiwi, Stachelbeere, elegante Aufführung,<br />

feine Würze im Ausklang. 12 Vol.-%, DV, €€<br />

90 2023 »Theo« Weißburgunder trocken<br />

Gelber Apfel, Mirabelle und Aprikose, weiße Mandeln, feine<br />

Gartenkräuter, Thymian, Estragon, dezente Würze, Tomatenblatt.<br />

Saftig und klar im Ausdruck, gute Balance, mittelgewichtig<br />

in der Struktur, feinfruchtig, Mandarine, Aprikose,<br />

trocken, elegant. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

89+ 2023 »Henry« Chardonnay trocken<br />

Birne und Quitte, nussige Anklänge, Haselnuss, heller Sesam,<br />

auch Bananenschale, feine Würze, ein Hauch Vanille.<br />

Am Gaumen kräftiger, kompakter Bau mit fester Struktur,<br />

mittelgewichtiger Extrakt, saftig, Birne und Banane, weiche<br />

Säure, gerne auch zum Essen. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

90 2020 »Tara« Spätburgunder trocken<br />

Rote und auch dunkle Kirschen mit Brombeeren im würzigen<br />

Duft, begleitet von getrockneten Kräutern, nasser Erde<br />

und rauchigen Noten. Zeigt sich mit kräftigem Bau am Gaumen,<br />

saftiger Fluss mit Kirsche, feinkörniger, eleganter<br />

Gerbstoff, feine Süße, gut balanciert. 13 Vol.-%, NK, €€<br />

89+ 2023 »Oskar« Grauburgunder trocken<br />

Birne, Melone und auch Quitte, Mandarine und Orangenschale,<br />

Mandelmus, leicht geröstete Haselnüsse, ein wenig<br />

Heu. »Oskar« ist ein geselliger und umgänglicher Zeitgenosse,<br />

saftig am Gaumen, zitrisch, etwas Blutorange, Schmelz,<br />

reife, weiche Säure, gepflegte Phenolik. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

168 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER FRANKEN<br />

SCHLOSS<br />

FRANKENBERG<br />

Schloss Frankenberg 1, 97215 Weigenheim<br />

T: +49 9339 97140, www.schloss-frankenberg.de<br />

Kontakt: Maximilian Czeppel<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Hektar: 22,5 ha<br />

Als Maximilian Czeppel 2014 in das<br />

marode historische <strong>Wein</strong>gut kam,<br />

fand er ein paar alte <strong>Wein</strong>fässer vor<br />

und die Produktion lag am Boden. Zehn Jahre<br />

später sind Schloss und Rebflächen instand<br />

gesetzt. Der Kellermeister hat sein Rebsortenspektrum<br />

längst über Silvaner und Riesling<br />

hinaus erweitert. Schön wie es ihm gelingt, die<br />

Werte der exzellenten Lagen in stoffige, würzige<br />

<strong>Wein</strong>e zu übertragen. Dass der wahrlich<br />

sensationelle Eiswein leicht trüb ins Glas<br />

fließt, sollte nicht irritieren – dieser enorm<br />

reichhaltige <strong>Wein</strong> ist so viskos, dass er durch<br />

keinen Filter laufen würde!<br />

92+ 2022 »Selection Lara Löw« Schloß<br />

Frankenberg Weissburgunder trocken<br />

Duft nach geröstetem Buchweizen, Orangenschale. Am<br />

Gaumen leicht herb mit feiner Süße, zarten Holz- und Karamellnoten,<br />

das Mundgefühl ist dicht und mollig mit großer,<br />

lange anhaltender Saftigkeit. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2023 Schloß Frankenberg Louisenberg<br />

Silvaner trocken<br />

Im Duft zarte Aromen von Heu, bitteren Mandeln und einer<br />

feinen Mineralität, die sich am Gaumen wunderschön fortsetzt.<br />

Der <strong>Wein</strong> ist ungemein würzig, dicht gewoben, das<br />

Säurespiel hat, gepaart mit eleganter Cremigkeit, einen langen<br />

Nachhall. Perfekter Speisenbegleiter. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

90+ 2023 »Mineralkeuper« Schloß<br />

Frankenberg Silvaner trocken<br />

Der Duft ist erst verhalten, dann riecht es fein nach Austernschalen.<br />

Am Gaumen würzige Noten wie Piment und Rauch,<br />

elegant lebendiges Säurespiel, hohe Mineralität. Der Nachhall<br />

ist lange und hat eine feine Frische. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

97 2022 Schloß Frankenberg Louisenberg<br />

Silvaner Eiswein<br />

Helles Goldgelb, leicht trüb. Überwältigend im Duft: Dörrbirne<br />

und Dattel, getrocknete Mango, Nektarine. Im Mund ist<br />

der <strong>Wein</strong> extrem viskos, vermutlich wäre er durch keinen Filter<br />

gegangen, er hat eine ungemeine aromatische Dichte,<br />

aber auch eine feine Gerbigkeit, Süße und Säure sind im Lot.<br />

Alles sehr klar. Großes Eiswein-Kino! 6,5 Vol.-%, DV, €€€€<br />

92+ 2023 »Selection Livia Löw« Schloß<br />

Frankenberg Riesling Spätlese<br />

Feiner Duft nach reifer Zitrusfrucht, kandierte Limonenschale,<br />

etwas Minze, dazu Mirabellenmarmelade, insgesamt<br />

würzig. Am Gaumen mit lebendiger Säure, Süße perfekt integriert,<br />

frisch bleibend, Zitrusfrüchte zeigen sich, Kräuterwürze,<br />

sehr trinkige Spätlese. 8 Vol.-%, DV, €€€<br />

92 2022 »Selection Sebastian Löw« Schloß<br />

Frankenberg Sylvaner trocken<br />

92 2022 »Selection Ottilie Löw« Schloß<br />

Frankenberg Cuvée trocken WB/CH/PG<br />

91+ 2023 Schloß Frankenberg Louisenberg<br />

Scheurebe trocken<br />

91+ 2023 Schloß Frankenberg<br />

Weissburgunder trocken<br />

91+ 2022 »Selection Florian Löw« Schloß<br />

Frankenberg Riesling trocken<br />

90+ 2023 »Mineralkeuper« Schloß<br />

Frankenberg Riesling trocken<br />

91 2023 Schloß Frankenberg Louisenberg<br />

Riesling Kabinett<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

169


WEINGUT<br />

RUDOLF FÜRST<br />

Hohenlindenweg 46, 63927 Bürgstadt<br />

T: +49 9371 8642, www.weingut-rudolf-fuerst.de<br />

Kontakt: Sebastian Fürst<br />

Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />

Flaschen/Hektar: 120.000 (40 % weiß, 60 % rot)/21 ha<br />

Wir wiederholen uns an dieser Stelle,<br />

aber wir tun es gern: Was Sebastian<br />

Fürst Jahr für Jahr vorstellt, ist<br />

<strong>Wein</strong> um <strong>Wein</strong> herausragend, aber ebenso<br />

durch die Konstanz im Lauf der Zeit. Im Ausland<br />

ist der »<strong>Falstaff</strong> Winzer des Jahres 2018«<br />

längst zum Synonym für deutschen Spätburgunder<br />

geworden. Die <strong>Wein</strong>e schmecken nach<br />

Buntsandstein und Churfranken, aber ihre innere<br />

Festigkeit gleicht der größter Burgunder.<br />

So waren wir nicht erstaunt, als wir eine zehn<br />

Tage geöffnete Flasche »Bürgstadter Berg«<br />

nachverkosteten: Der <strong>Wein</strong> ist frisch wie am<br />

ersten Tag und sogar noch komplexer.<br />

96 2022 »R« Chardonnay trocken<br />

Dicht und definiert im ersten Duft. Sternfrucht, Quitte,<br />

Lemon Curd, Limettenzeste, Geißblatt und Kreide. Am Gaumen<br />

pure Mineralik, dann feinste, helle Frucht und nochmals<br />

Salz. Unglaubliche Spannung und Druck am Gaumen<br />

bei akzentuierter Säure. Im Nachhall ein Touch Austernschale,<br />

dabei elegant und bedeutend. 12,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />

92 2023 »pur mineral« Riesling trocken<br />

Ein mittleres Zitronengelb. Ein Duft von Limette, grünem<br />

Apfel, Meyer-Zitrone und ein Hauch Jasmin. Am Gaumen<br />

<strong>Wein</strong>gbergpfirsich, nasser Stein, Quitte, von reifer Säure balanciert.<br />

Trocken und doch so saftig. Guter Nachhall. Eben<br />

Riesling pur. 11,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />

98 2022 Bürgstadt Hundsrück<br />

Spätburgunder GG<br />

Im insgesamt noch verschlossenen Duft klingen Himbeere<br />

und Rosenblatt an. Der Gaumen fließt so saftig und elegant,<br />

dass man sich schwer tut, die Gerbstoffmenge zu schätzen.<br />

Vermutlich hat der <strong>Wein</strong> sehr viel mehr Tannin, als man<br />

glaubt. Taktile Mineralität und Säurenerv geben ihm enormen<br />

Drive. 13 Vol.-%, NK, €€€€<br />

97 2022 Klingenberg Schlossberg<br />

Spätburgunder GG<br />

Im Duft noch nicht offen, aber bereits vielschichtig: Preiselbeere,<br />

Sauerkirsche, Dill, balsamische Töne, getrocknete Tomate.<br />

Der Gaumen deutet die Wucht nur an, die die Lage zu<br />

bringen imstande ist, kleidet den Gaumen mit einem körnigen,<br />

aber zugleich geschliffenen Tannin aus. Grand-Cru-Niveau<br />

für die Langstrecke. 13 Vol.-%, NK, €€€€<br />

96+ 2022 Bürgstadt Centgrafenberg<br />

Spätburgunder GG<br />

Im Duft findet man eine Frucht von Süßkirsche mit mineralischen<br />

Untertönen, Mandel, Kirschkern, florale Noten. Die<br />

Gaumenstruktur zeigt idealtypisch die für Lage und <strong>Wein</strong>gut<br />

kennzeichnende Verbindung aus Feingliedrigkeit und innerer<br />

Festigkeit, das hat eine subtile Form der Spannung, ist<br />

kompakt, wird sehr lange leben. 13 Vol.-%, NK, €€€€<br />

95 2022 »R« Weisser Burgunder trocken<br />

94+ 2023 Bürgstadt Centgrafenberg Riesling GG<br />

94 2022 »1G« Bürgstadt Berg Chardonnay trocken<br />

94+ 2022 »R« Frühburgunder trocken<br />

94 2022 »1G« Bürgstadt Berg Spätburgunder<br />

trocken<br />

93+ 2022 Grossheubach Spätburgunder trocken<br />

92 2022 »Tradition« Spätburgunder trocken<br />

170 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER FRANKEN<br />

<br />

FÜRSTLICH<br />

CASTELL’SCHE<br />

DOMÄNE<br />

Schlossplatz 5, 97355 Castell<br />

T: +49 9325 60160, www.castell.de<br />

Kontakt: Peter Geil<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Sa 10–17 Uhr, So 10–16 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 450.000 (84 % weiß, 12 % rot,<br />

1 % Rosé, 1 % süß, 2 % Schaumwein)/70 ha<br />

Sieben <strong>Wein</strong>bergslagen, 70 Hektar, 800<br />

Jahre: Die erste Erwähnung des Kulturguts<br />

<strong>Wein</strong> unter dem rot-weiß gevierten<br />

Wappen der Familie Castell stammt aus dem<br />

Jahr 1224. Doch Ferdinand Fürst zu Castell-<br />

Castell und sein Gutsverwalter Peter Geil gehören<br />

nicht zu der Art Menschen, die sich auf<br />

dem Lorbeer ausruhen. Gerade in den letzten<br />

Jahren ging nochmal ein merklicher Ruck<br />

durch das <strong>Wein</strong>gut: Die Entscheidung, die Silvaner-GGs<br />

aus dem Schlossberg erst nach<br />

fünf Jahren Reife zu vermarkten, ist wegweisend<br />

dafür, wie man die Sorte Silvaner positionieren<br />

muss: oben, weit oben.<br />

96 2015 Castell Schlossberg Silvaner GG<br />

Konzentrierte, kraftvolle Demonstration von Silvanerreife.<br />

Aromenstark, etwas Akazienhonig, Heu, nussig, blättrig, etwas<br />

Curry. Am Gaumen viel Druck und noch mehr Extrakt.<br />

Kräftige Statur. Gelungenes Spiel aus Gerbstoff und Säure.<br />

Kraft und Eleganz, Frische in der Reife. 14 Vol.-%, DV, €€€<br />

95+ 2019 »Monopol« Castell Schlossberg<br />

Silvaner GG<br />

Feine Birne mit steinigen Noten, gelber Apfel, Mirabelle, feine<br />

Kräuter, nussige Aromen. Am Gaumen auf eine elegante<br />

und fein nuancierte Art druckvoll, dichter Extrakt, komplex,<br />

der sich feinmaschig auflöst, reife, raffinierte Säure, mineralische<br />

Ausprägung, gute Länge. 13,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

94 2020 »Granit« Alter fränkischer Satz<br />

trocken AFS<br />

Eindrucksvolles, tiefes Bukett. Apfel, etwas Speck. Frische<br />

und Konzentration gleichermaßen. Earl-Grey-Tee, etwas<br />

Rauch, leichte Floralität. Alles sehr einnehmend und in Balance,<br />

am Gaumen auskleidend, würzig. Konzentriert, aber<br />

nicht zu dicht. Monument. 12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

93+ 2022 »Monopol« Castell Hohnart Silvaner<br />

trocken<br />

Frucht. Elegant und finessenreich. Am Gaumen ein Duo aus<br />

zartem Apfel- und Birnengeschmack, gepaart mit steiniger<br />

Kräuterwürze und deutlicher Salzigkeit. Animierende Balance.<br />

Top Value! 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

93 2022 »Monopol« Castell Reitstieg<br />

Spätburgunder trocken<br />

Dezent in der Farbe und elegant im Duft. Es entwickeln sich<br />

in der Nase Aromen von Cranberry, Brombeere, Roter Johannisbeere<br />

sowie Gewürznelke. Am Gaumen mit feiner Würze,<br />

reifem Tannin, sehr gut balancierender Säure und Komplexität.<br />

Motivierende Spannung führt in den bedeutenden Nachhall.<br />

13,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

93 2022 »Apriles« Silvaner trocken<br />

92 2022 »Monopol« Castell Kugelspiel<br />

Silvaner trocken<br />

92 2022 »Monopol« Castell Hohnart Riesling<br />

trocken<br />

92 2022 Castell Kirchberg Weißburgunder tr.<br />

91+ 2023 Castell Silvaner trocken<br />

89 2023 Silvaner trocken<br />

91+ 2022 Spätburgunder trocken<br />

Das warme Jahr ist nicht spürbar. Eher leise und mit feiner<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

171


WEINGUT<br />

DR. HEIGEL<br />

Haßfurter Straße 30, 97475 Zeil am Main<br />

T: +49 9524 3110, www.weingutdrheigel.de<br />

Kontakt: Christoph Hinderfeld<br />

Ab-Hof-Verkauf: nach tel. Vereinbarung<br />

Flaschen/Hektar: 70.000 (60 % weiß, 40 % rot)/10 ha<br />

Das <strong>Wein</strong>gut Dr. Heigel aus Zeil am<br />

Main zeigt sich einmal mehr als Könner<br />

in vielen Genres und Disziplinen<br />

mit <strong>Wein</strong>en, die mehrere Jahrgänge umspannen<br />

und bis zum dichten, mineralischen Silvaner<br />

aus 2016 zurückreichen. Besonders beeindruckend<br />

und faszinierend ist die Gabe des<br />

Teams um Kellermeister Philipp Wagner, Rebsorten<br />

wie Kerner oder Rieslaner, denen das<br />

Image des Gestrigen anhaftet, eine zeitgemäße<br />

Interpretation angedeihen zu lassen: Gerade<br />

der Rieslaner mit seinem hoch eleganten Auftritt<br />

ist ein Blick in die Zukunft und keiner zurück.<br />

Très charmant!<br />

92+ 2016 Mainstockheim Hofstück Silvaner<br />

Spätlese trocken<br />

Intensive Würze in der Nase, kräuterig, reife Birne, Quitte,<br />

Aprikose, Quittenchutney, steinige Würze, keuperige Mineralik.<br />

Kompakter Bau, dicht verwoben am Gaumen mit gutem<br />

Extrakt, kerniger Substanz, reifer, stabiler Säure und der Mineralik<br />

der warmen Lage. 12 Vol.-%, DV, €€€<br />

91+ 2021 Zeil Mönchshang Rieslaner feinherb<br />

Reifes Steinobst, Pfirsich und Aprikose, auch Melone, schöne<br />

Würze, kräuterig, etwas Malz, feiner Rauch. Der Gaumen<br />

wird belebt von dem Zusammenspiel von frischer Säure und<br />

fruchtiger Süße. Was der Riesling kann, fällt dem Rieslaner<br />

nicht schwer. Feine Mineralik. 12 Vol.-%, DV, €€<br />

91+ 2021 Mainstockheim Hofstück<br />

Weißburgunder trocken<br />

In Butter geschwenkter Kürbis, Aprikose, Ananas, Birne und<br />

Quitte, nussige Noten, Gewürze, Aprikosenchutney. Großzügiger<br />

Weißburgunder mit einer gewissen Opulenz, Schmelz,<br />

Restsüße und mineralischem Lagenausdruck. Reife, präsente<br />

Säure, im Ausklang zitrische Herbe. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

91+ 2022 Zeil Mönchshang Kerner Spätlese<br />

feinherb<br />

Kräuter wie Estragon und Thymian in der Nase neben Noten<br />

von reifen Früchten, Birne, Steinobst, Mirabellen, Kandiszucker.<br />

Verbindet am schlanken, kompakt gebauten Gaumen<br />

Spätlese-Fruchtsüße mit der würzigen Mineralik der Lage,<br />

reife, tragende Säureader. 12 Vol.-%, DV, €€<br />

91+ 2022 Mainstockheim Hofstück<br />

Weißburgunder trocken<br />

Gelbe Blüten und Früchte in der intensiven Nase, Aprikose,<br />

Pfirsich und Birne, auch Quitte, Mandarinenschale. Schlank<br />

im Alkohol, in der Struktur breit angelegt mit weichem Hintergrund<br />

und Schmelz, reife, eingewobene Säure, fruchtigsüßlicher<br />

Kern, kultiviert. 11,5 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2021 Müller-Thurgau feinherb<br />

Feine Gartenkräuter treffen im Duft auf steinige Würze und<br />

reifen Apfel, Aprikose, etwas Malz und Lakritze. Filigran gebauter<br />

Müller-Thurgau mit fein ziselierter Säure, der nicht<br />

auf Wucht und Komplexität abzielt, sondern sein adrettes<br />

Süße-Säure-Spiel zelebriert. 11 Vol.-%, DV, €€<br />

172 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER FRANKEN<br />

<br />

STAATLICHER<br />

HOFKELLER<br />

WÜRZBURG<br />

Residenzplatz 3, 97070 Würzburg<br />

T: +49 931 3050923, www.hofkeller.de<br />

Kontakt: Thilo Heuft<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–18 Uhr, Sa 10–14 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 800.000 (87 % weiß, 13 % rot)/115 ha<br />

Auf eine sage und schreibe fast 900 Jahre<br />

alte Geschichte kann der Hofkeller<br />

zurückblicken, einst war dem Namen<br />

»Fürstbischöflich« vorgestellt, dann »Königlich<br />

Bayerisch«, nun eben »Staatlich«. Bei einer<br />

so langen Geschichte ist es kein Wunder,<br />

dass sich ein großer Schatz an staatstragenden<br />

<strong>Wein</strong>bergslagen im Besitz des <strong>Wein</strong>guts befinden.<br />

Aus diesen kommen – das zeigt die neue<br />

Kollektion – verlässlich große Silvaner und<br />

Rieslinge. Wer in Würzburg weilt, sollte sich<br />

einen Besuch der Keller unter der Residenz<br />

nicht entgehen lassen – auch, aber nicht nur<br />

der <strong>Wein</strong>e wegen!<br />

94 2023 Würzburg Stein-Berg Silvaner GG<br />

Im Duft zunächst kräuterig, Gartenkräuter, Kümmelsaat,<br />

weißer Sesam, würzig, rauchig, mit Apfel und Birne. Setzt<br />

am Gaumen saftig an, kompakter Bau, der Extrakt löst sich<br />

elegant auf, feine Phenolik, eingebundene Säure, mineralische<br />

Würze, leicht salzig. 13,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

94 2023 Würzburg Stein-Berg Riesling GG<br />

Zitronenblüten mit Aprikose und weißem Pfirsich, eleganter,<br />

fein nuancierter Duft, etwas Himbeere spielt rein. Zeigt<br />

am Gaumen, dass nicht nur Silvaner am Stein performt, gut<br />

gebündelt, mit der Lebendigkeit und würzigen Mineralik, die<br />

Riesling ausmacht. 13,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

93+ 2023 Randersacker Pfülben Riesling GG<br />

Kräuterig, würzig und mineralisch in einer guten Dosierung<br />

in der Nase, ein wenig Schwarztee, Pfirsich, Mirabellen. Die<br />

agile und selbstbewusste Säure nimmt am Gaumen gleich<br />

Fahrt auf, gepflegte Phenolik, mittlere Komplexität, die Mineralik<br />

macht es rund. 12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

91 2022 Großheubach Spätburgunder<br />

trocken<br />

In der Nase sind Aromen von Walderdbeere, Heidelbeere, Kirsche,<br />

Veilchen, Vanilleschote, gepaart mit einer leichten<br />

Rauchigkeit. Das Tannin wird am Gaumen super von der Säure<br />

getragen, saftiger Körper, feine Gerbstoffe, rotfruchtig<br />

und gut integriertes Holz. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

94+ 2020 Würzburg Stein-Berg Riesling<br />

Beerenauslese<br />

Sattes Goldgelb, intensiver Duft nach kandierten Zitrusfrüchten,<br />

feine Honigwürze, Rosine, Süßholz, gedörrte Aprikose.<br />

Am Gaumen sehr dicht, opulente Süße, feine Säure,<br />

konzentrierte, süße Zitrusfrucht, Papaya, Mango, feine Würze,<br />

sehr lang, viel Potenzial. 9,5 Vol.-%, DV, €€€€<br />

92+ 2023 Würzburg Innere Leiste Silvaner<br />

Erste Lage trocken<br />

92 2023 Handthal Stollberg Silvaner<br />

Erste Lage trocken<br />

92 2023 Würzburg Innere Leiste Riesling<br />

Erste Lage trocken<br />

91+ 2023 Würzburg Stein Weißer Burgunder<br />

Erste Lage trocken<br />

91+ 2023 Würzburg Stein Riesling Erste Lage<br />

trocken<br />

91+ 2023 Würzburg Stein Silvaner Erste Lage<br />

trocken<br />

92+ 2022 Großheubach Bischofsberg<br />

Spätburgunder GG<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

173


WEINBAU<br />

HOFMANN<br />

Schulgasse 2, 97355 Wiesenbronn<br />

T: +49 9325 6871, www.weinbau-hofmann.de<br />

Kontakt: Familie Hofmann<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Sa 8–19 Uhr, So 9–12 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 46.700 (70 % weiß, 20 % rot,<br />

10 % Rosé)/5,5 ha<br />

Anbauweise: in Umstellung<br />

<strong>Wein</strong>bau betreibt die Familie seit<br />

Jahrhunderten, doch erst mit Mario<br />

Hofmann übernahm ein Vollblutwinzer<br />

den Betrieb. »Ungezwungen« sei<br />

sein Herangehen, sagt Hofmann, aber es ist auch<br />

umweltbewusst: Seit 2021 ist der Betrieb Mitglied<br />

bei Naturland. Als Einwohner der Rotweininsel<br />

am Steigerwald legt Hofmann mit<br />

würzigem Spätburgunder vor. Noch eine Nuance<br />

besser gefielen uns die Silvaner, die sich gut bei<br />

Tisch machen dürften. Die Holzfässer lagern übrigens<br />

im tiefen historischen Keller, während<br />

oben Gäste im klitzekleinen »Vinotel« im Rotoder<br />

im Weißweinzimmer übernachten.<br />

90+ 2023 Castell Kirchberg Silvaner Spätlese<br />

trocken<br />

Kräuterwürzig im Duft, Lorbeer, Estragon, Kerbel, Heu, Apfel,<br />

Birnen, Zitronen, weiße Grapefruit, Mandarine. Am Gaumen<br />

kompakt und dicht, saftige Frucht, nahtlos eingewobene<br />

Säure, feine Würze in sich rund und stimmig mit viel Frische<br />

und Trinkfluss. 13 Vol.-%, DV, €<br />

90 2023 Handthal Stollberg Silvaner<br />

Spätlese trocken<br />

Fein und dicht im Duft, frische Birnen und Äpfel, weiße<br />

Grapefruit, Zitronenzeste, Wiesenkräuter, dezent Rauch<br />

und Pfeffer. Am Gaumen frisch beginnend und mit Schmelz<br />

folgend, stoffig und dicht die Gaumenmitte, im Finale saftig<br />

und Frisch mit feiner Süße und aparter Würze.<br />

13,5 Vol.-%, DV, €€<br />

90 2023 »Alte Reben« Iphofen Kalb Müller-<br />

Thurgau Spätlese trocken<br />

Dezent im Duft, feine Würze und zarte Frucht von Apfel, Litschi,<br />

Zitronenzeste, Muskatblüte sowie Orangenblüte. Am<br />

Gaumen mit weicher Struktur, viel Schmelz, eng anliegende<br />

reife Säure, vollmundig und dicht, begleitet hervorragend<br />

gewürzte Speisen der orientalischen, indischen oder asiatischen<br />

Küche. 13,5 Vol.-%, DV, €<br />

90 2023 Wiesenbronn Geisberg Silvaner<br />

Spätlese trocken<br />

Im Duft sonnenverwöhnte Frucht, Birnen, Honigmelone,<br />

kandierte Zitronen, dazu Blütenduft, Flieder, Moschus. Am<br />

Gaumen vollmundig und dicht, kompakt im Bau, reife Säure<br />

Hand in Hand mit Schmelz, Frucht und Würze und charmanter<br />

Süße im Finale, gut bei Tisch. 13,5 Vol.-%, DV, €<br />

89+ 2023 »Sommerfrischler« Riesling<br />

Kabinett trocken<br />

Sortentypisch im Duft, Zitrusfrucht, grüner Apfel, Birnen,<br />

Wiesenkräuter, helle Blüten. Am Gaumen mit viel Saft, frische<br />

Frucht, getragen von feiner Süße, der aber eine lebendige,<br />

gut integrierte Säure entgegensteht und für Frische<br />

sorgt, ein trinkanimierender Riesling. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

90 2019 Wiesenbronn Wachhügel<br />

Spätburgunder Spätlese trocken<br />

Viel Würze im Duft, Tabak, Gewürznelke, Unterholz, rote Kirschen,<br />

dunkle Beeren, schwarzer Pfeffer, weiße Mandeln.<br />

Am Gaumen schlank und klar im Ausdruck, frische Frucht,<br />

feine Säurestruktur, feiner Gerbstoff, saftig und frisch für<br />

gesellige Runden zur Vesper. 13 Vol.-%, DV, €<br />

174 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

HULLER<br />

WEINGÜTER FRANKEN<br />

Maintalstraße 11, 97855 Homburg am Main<br />

T: +49 9395 7809520, www.weingut-huller.de<br />

Kontakt: Isabella und Michael Huller<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo, Mi und Fr 13–18 Uhr und<br />

nach Vereinbarung<br />

Hektar: 8 ha<br />

Michael Huller gehört zu der jungen,<br />

ebenso tatkräftigen wie innovativen<br />

Winzergeneration in Franken. 2009<br />

hat er mit einem Hektar begonnen, mittlerweile<br />

sind es acht, die er zusammen mit Ehefrau<br />

Johanna und Team bewirtschaftet – und<br />

zwar ziemlich ambitioniert. Kein Wunder,<br />

schließlich hat er vor der Selbständigkeit nicht<br />

nur in der Toskana und in Kalifornien Station<br />

gemacht, sondern unter anderem bei Paul<br />

Fürst. Auch der aktuelle Jahrgang ist Michael<br />

Huller wunderbar gelungen, die <strong>Wein</strong>e sind<br />

saftig und haben herrlichen Grip – das macht<br />

Spaß und hat Tiefe.<br />

92+ 2023 »CO. Burgterassen« Alter Satz<br />

trocken GS/TR/RR/BS/WB/SB<br />

Würzig-mineralische Nase, Gesteinsmehl, süße Limonenzeste,<br />

etwas Mango, Minze, noch etwas verhalten. Am Gaumen<br />

mit schönem Schmelz, feiner Grip, schöne Zitrusfrucht,<br />

reif und satt, dazu Würze und delikate Phenole, gute Struktur<br />

und Länge, Potenzial. 13 Vol.-%, DV, €€€<br />

92 2021 »Luna« Homburg Kallmuth Silvaner<br />

trocken<br />

Duft nach Apfelschalen, Rauch, dazu roter Apfel, Quitte, reife<br />

Birne, Haselnuss und Mandel, schöne Dichte. Am Gaumen<br />

mit lebendiger Säure, schöner Grip, saftiger Apfel, Birnensaft,<br />

feine Kräuterwürze, zarte Mineralik, Silvaner mit guter<br />

Struktur und guter Länge. 13,5 Vol.-%, DV, €€<br />

91+ 2023 Homburg Kallmuth Blauer Silvaner<br />

trocken<br />

Duft nach feinen Kräutern, Minze, Lorbeer, dazu Apfel und<br />

Birne, dahinter Haselnuss sowie zarter Rauch. Am Gaumen<br />

mit sehr gut integrierter Säure, schöner Schmelz, Kräuterwürze,<br />

Apfel, Birne, Mandelmus, schöner Trinkfluss, gute<br />

Länge, macht Spaß. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2022 »Alte Reben« Homburg Kallmuth<br />

Silvaner trocken<br />

Duft nach feiner Kräuterwürze, Melisse, roter Apfel, Birne,<br />

Haselnuss und Mandel, frisch und klar, mit Belüftung Mandarinenabrieb.<br />

Am Gaumen mit feiner Säure, zarte Phenole<br />

sorgen für Grip, helle Früchte, Apfel, Quitte, gute Struktur<br />

und Länge. 13,5 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2021 »Alma« Weißburgunder trocken<br />

Duft nach reifem roten Apfel, Kerngehäuse, Birne, Mandelmus,<br />

feine Würze, eine Spur Rauch, dazu feine Zitrusaromen.<br />

Am Gaumen mit wohltemperierter Säure, schöner Grip, zupackend<br />

und frisch, Apfel, Quitte, etwas Limonensaft, frische,<br />

direkte Art, sehr trinkig. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2023 Homburg Kallmuth Rieslaner<br />

trocken<br />

Feiner, kräuteriger Duft, Nektarine, Mandarinenabrieb, Zitronenmelisse,<br />

ein Hauch Muskatblüte, insgesamt sehr appetitlich.<br />

Am Gaumen mit feiner Säure, schöne Spannung, klar,<br />

Zitrusfrüchte, steinige Mineralität, enorm frisch und trinkig,<br />

spannender Rieslaner. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

175


SEKTKELLEREI<br />

HÖFER<br />

Frankfurter Straße 87, 97082 Würzburg<br />

T: +49 931 4679447-0, www.hoefersekt.de<br />

Kontakt: Karin Höfer<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Carsten Höfer erzeugt in einem alten<br />

Brauereikeller in Würzburg seine<br />

Schaumweine. Der passionierte Sektmacher<br />

will keine Massenware produzieren,<br />

sondern Unikate schaffen wie den dichten,<br />

spannungsvollen »Coeur« aus dem Jahr<br />

2019. Fundiertes Handwerk und moderne<br />

Betriebsstrukturen werden in der Kellerei, die<br />

mit einer der modernsten Füllanlagen<br />

<strong>Deutschland</strong>s arbeitet, kombiniert. »Es gibt<br />

nur einen Grund, warum ich Sekt mache: Das<br />

Resultat macht glücklich«, sagt Carsten Höfer.<br />

Wir starten die Bewertung mit zwei Sternen,<br />

sehen aber deutliches Aufstiegspotenzial.<br />

95 2019 »Coeur N°002« extra brut CH/PN<br />

Betörend im Duft, weiße Mandeln, Brioche, Pfirsich, Aprikosen,<br />

Waldbeeren, Zitronenbutter, weiße Grapefruit. Am Gaumen<br />

elegant und frisch, Schmelz, feines Mousseux, frische<br />

Säure, dicht und geschmeidig, spannungsvoll, bissig, gut im<br />

Extrakt, lange am Gaumen. 12 Vol.-%, NK, €€€€<br />

94 2018 »Prestige« Chardonnay<br />

brut nature<br />

Feinduftig, florale Noten, weiße Blüten, gelbe Frucht, Ananas,<br />

frisch gebackenes Brioche, Zitronenbutter, Eukalyptus,<br />

weiße Salzmandel. Am Gaumen dicht und mit Schmelz, feine<br />

Würze, elegant und frisch, feiner Säurenerv, feine Phenolik,<br />

lange am Gaumen. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />

93 2019 »Blanc de Blanc Prestige« brut<br />

WB/CH<br />

Feinwürzig und Zitrusfrucht im Duft, weiße Grapefruit, frische<br />

Zitronen, Apfelschale, Brioche, kalkige Kühle. Am Gaumen<br />

frisch und elegant, feine Mineralik, klar, zupackende,<br />

gut eingebundene Säure, straff, feines Mousseux, animierender<br />

Aperitif oder Begleiter von leichten Speisen.<br />

12 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2018 »Prestige« Riesling extra brut<br />

Dezent im Duft, Hefegeprägt, Streuobstwiese und Kornblumen,<br />

Rauch, Apfelschale, Brotkrume, Aprikosen, kandierte<br />

Zitronenschale, getrocknete Kräuter. Am Gaumen straff,<br />

gute, lebendige Säure trifft auf reife, verhaltene Frucht, würziger<br />

Kern, cremig, dennoch straff. 12,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />

92+ 2019 »Sans Dosage Prestige« Silvaner<br />

brut nature<br />

Dezent und Rauch im Duft, Kräuterwürze mit gelber Steinfrucht,<br />

malzige Noten, frisch gebackenes Sauerteigbrot. Am<br />

Gaumen mit Schmelz und Würze, dezent malzig und nussige<br />

Anklänge, reifer Apfel, Grapefruit, lebendiges feines Mousseux,<br />

feiner Säurenerv, kulinarisch vielseitig.<br />

12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

91+ 2018 »Rosé Prestige« brut<br />

Strahlende Zwiebelschale. Dicht und komplex mit feiner<br />

Würze, Rauch, Tabak, Brioche, frische und getrocknete Beerenfrucht,<br />

Hagebuttenschale, nussig. Am Gaumen erneut<br />

mit viel Würze, karg und straff von der Frucht, lebendige<br />

Säure, schlank im Körper, dezente, charmante Süße im<br />

Nachhall, gut bei Tisch. 11,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

176 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER FRANKEN<br />

WEINGUT<br />

JULIUSSPITAL<br />

Klinikstraße 1, 97070 Würzburg<br />

T: +49 931 3931400, www.juliusspital-weingut.de<br />

Kontakt: Tanja Strätz<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Flaschen/Hektar: 1.300.000 (86 % weiß, 14 % rot)/<br />

185 ha<br />

Es ist eine Kollektion des Übergangs:<br />

Der langjährige Betriebsleiter Horst<br />

Kolesch ging nach 40 Jahren Betriebszugehörigkeit<br />

im November 2023 in Ruhestand,<br />

sein Nachfolger Jochen Brandt, gekommen<br />

vom <strong>Wein</strong>gut des Fürsten zu Hohenlohe-<br />

Oehringen, setzt erste eigene Akzente. Ob der<br />

Wechsel stilistische Auswirkungen hat, wird<br />

sich erst später zeigen. Klar ist: Auch die aktuellen<br />

<strong>Wein</strong>e befriedigen die hohen Erwartungen<br />

an die Würzburger Institution vollauf.<br />

Und mit der Echterberg-TBA aus 2022 hat<br />

Kolesch ein markantes Ausrufezeichen ans<br />

Ende seiner Dienstzeit gesetzt.<br />

94 2022 Iphofen Julius-Echter-Berg<br />

Silvaner GG<br />

Der Duft zeigt sich zum Verkostungszeitpunkt eher zugeknöpft:<br />

gerösteter Sesam, ein Hauch Holz. Der Gaumen hat<br />

einige Extrakttiefe, wirkt konzentriert, auch mit einer ganz<br />

leichten Grünlichkeit und einer aparten Bitternis, die feste<br />

Säure leitet in einen langen Abgang. 13 Vol.-%, DV, €€€<br />

94 2022 Würzburg Stein-Berg Silvaner GG<br />

Vereint Holznoten und balsamische Würze, zeigt eine feine erste<br />

Reife. Die Gaumenstruktur schwingt zwischen Großzügigkeit<br />

und Bündelung, Fülle und Fett sind da, aber in kontrollierter<br />

Form, balanciert von dichter Stoffigkeit, reifer Säure und einem<br />

pointierten, noch kompakten Abklang. 13,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

91+ 2023 Iphofen Kronsberg Riesling<br />

Erste Lage trocken<br />

Duftig und fruchtgetragen: Zitrone, rosa Grapefruit, Blutorange.<br />

Der Gaumen enfaltet ein schönes Spiel aus Salzigkeit,<br />

Kohlensäurefrische, dezenter Süße und feingliedriger<br />

Säure. Der Abgang endet terpenbetont-würzig, kompakt und<br />

mit sehr guter Länge. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

96 2022 Iphofen Julius-Echter-Berg Riesling<br />

Trockenbeerenauslese<br />

Goldgelb. Intensiver Duft nach Waldhonig, getrockneten<br />

Früchten, eingelegte Rosine, kandierte Zitrusfrucht, getrocknete<br />

Mango, dicht, viel Würze. Am Gaumen mit sehr<br />

viel Viskosität und Süße, lebendige Säure, ganz dicht, lebendig,<br />

kandierte Zitrusfrüchte, lang, balanciert, endet frisch,<br />

Potenzial! 6,5 Vol.-%, DV, €€€€<br />

94 2022 Riesling Auslese<br />

Intensiver Duft nach kandierten und getrockneten Früchten,<br />

zarte Rosine, kandierte Limone, etwas Waldhonig, zarter<br />

Rauch. Am Gaumen mit lebendiger Säure, sehr druckvoll,<br />

griffig, dichte Süße, dann Zitronenfrische, Honigwürze, lang,<br />

pikant, hat viel Potenzial. 10 Vol.-%, DV, €€€<br />

91+ 2022 Rosé brut PN/SW<br />

93 2022 Würzburg Stein-Berg Riesling GG<br />

93 2022 Volkach Karthäuser Weißer<br />

Burgunder GG<br />

91+ 2023 Würzburg Stein Silvaner Erste Lage<br />

trocken<br />

91 2023 »Standpunkt Muschelkalk«<br />

Escherndorf« Sauvignon Blanc trocken<br />

91 2023 Würzburg Stein Weißer Burgunder<br />

Erste Lage trocken<br />

91 2023 Iphofen Kronsberg Silvaner Erste<br />

Lage trocken<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

177


WINZERHOF<br />

KRAUSS<br />

ABTSWIND<br />

Hauptstraße 13–15, 97355 Abtswind<br />

T: +49 151 41664165, www.winzerhof-krauss-abtswind.de<br />

Kontakt: Michael Krauß<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 17–20 Uhr<br />

Hektar: 6 ha<br />

Michael Krauß ist ein Vertreter der<br />

jungen, selbstbewussten Winzergeneration<br />

in Franken, der ungewöhnlich<br />

früh seine Pläne schmiedete und<br />

umsetzte: Als andere noch mit Pfeil und Bogen<br />

spielten, kelterte er mit zwölf seinen ersten<br />

<strong>Wein</strong>. Der 22-Jährige experimentiert gerne,<br />

sein Naturwein »Unique« braucht Luft, um<br />

sich auch im Duft zu öffnen, entwickelt dabei<br />

Dichte und Struktur. Künftig will Michael<br />

Krauß verstärkt auf PiWis setzen, wir sind gespannt,<br />

was sich in Abtswind tut. Wir setzen<br />

den talentierten Schnellstarter auf unsere<br />

Watchlist für den zweiten Stern.<br />

91+ 2023 »Unique« Abtswind Altenberg<br />

Silvaner trocken<br />

Individueller Duft, Apfelschale, Birne, Cidre, Grapefruit, ein<br />

Hauch Kimchi mit frischer Kümmelsaat. Der kräftige Bau<br />

wird am Gaumen durch gute Extraktdichte getragen, saftig,<br />

Birne, auch Pomelo, eine Schicht Schmelz und reife Phenole,<br />

würzig, Tabak, gute Länge. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

90+ 2022 Abtswind Altenberg Blanc de Noir<br />

trocken<br />

Würzig unterlegte Frucht in der Nase, Waldhimbeere, Rote<br />

Johannisbeeren, reife Erdbeere, getrocknete Erdbeere,<br />

kräuterig. Am Gaumen nicht nur saftig und vollmundig, auch<br />

kraft- und druckvoll mit phenolischem Hintergrund und stabiler<br />

Säure. Kein Sonnenschirm-Rosé. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

90 2023 Abtswind Altenberg Müller-Thurgau<br />

trocken<br />

Intensiv im Duft, kräuterig, Noten von Spontangärung, Hefe,<br />

etwas Malz, Birnenschale, Quitte, etwas Rauchfleisch. Kräftiger,<br />

kompakter Bau am Gaumen, feine Kohlensäure belebt,<br />

stabile Säure, saftig, herbe Birne, etwas Quitte, feiner<br />

Schmelz und mineralische Note. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

89+ NV »Vinifera« Silvaner & Riesling trocken<br />

In der Nase Birne, Quitte, Mirabelle und Aprikose mit hellen<br />

Blüten, feinen Gartenkräutern und Kümmelsaat. Filigran gebaute<br />

Struktur am Gaumen, setzt auf Leichtigkeit und animierenden<br />

Trinkfluss, lebendige Säure, etwas Kohlensäure,<br />

saftig, würzig, zitrisch. 11 Vol.-%, DV, €<br />

91 NV »Cuvée Noir« Abtswind trocken<br />

SW/CO<br />

Fruchtig-beerige Nase nach Holunder, Schwarze Johannisbeere,<br />

dunkle Kirschen und Schlehe, Milchschokolade. Setzt<br />

am Gaumen durchaus druckvoll an mit linearem, extraktgetragenem<br />

Zug, beerig-herb mit Holunder und auch Schlehe,<br />

feinkörniges, griffiges Tannin, sehr klar. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

92 2022 »Darling« Rotling Beerenauslese<br />

MT/SW<br />

Bernsteinfarben. Duft nach Trockenfrüchten, Rosine, Dattel,<br />

Feige, dazu kandierte Orange, getrocknete Papaya und Honig.<br />

Am Gaumen mit einer opulenten Süße, feine Säure, sehr<br />

dicht, hohe Viskosität, Honigwürze, kandierte Orange, lang,<br />

sehr kräftig. 7 Vol.-%, NK, €€€<br />

178 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER FRANKEN<br />

BIO-WEINGUT<br />

LAUDENS BACH<br />

Segnitzerstraße 35, 97252 Frickenhausen am Main<br />

T: +49 9331 3286, www.laudensbach.de<br />

Kontakt: Reiner und Rolf Laudenbach<br />

Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />

Flaschen/Hektar: 46.700 (90 % weiß, 3 % rot, 5 % Rosé,<br />

1 % süß, 2 % Schaumwein)/5,2 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Auf einem alten Frickenhäuser Dachboden<br />

entdeckte man eine Handschrift<br />

aus dem 15. Jahrhundert. Darin<br />

wird ein gruseliges Fabelwesen beschrieben<br />

namens Laudens Bach, das in frostigen Nebelnächten<br />

durch den <strong>Wein</strong>berg spukt und die<br />

Eisweinlese ankündigt. Edelsüße haben uns<br />

die Inhaber des Bioweinguts, Reiner und Rolf<br />

Laudenbach, nicht geschickt. Dafür eine äußerst<br />

attraktive Kollektion trockener Weißweine.<br />

Die tragen die Nummer des Flurstücks<br />

im Namen. Der kraftvolle, säurebetonte Silvander<br />

»#972 Alte Reben« von Kellermeisterin<br />

Steffi Fröhlich ist klar unser Tipp.<br />

91 2022 »Flurstück #1645« Blauer Silvaner<br />

trocken<br />

Blasses Zitronengelb. Ein Duft von Rhabarber, Zitronenzeste,<br />

reifem Apfel und sehr reifer Birne. Am Gaumen ist der<br />

<strong>Wein</strong> mineralisch geprägt, pikante Säure und Extraktsüße<br />

kontrastieren sich, auch ein Spektrum gelber Früchte ist da,<br />

endet gaumenfüllend und ausgewogen. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2022 »Flurstück #1615« Weißburgunder<br />

trocken<br />

»Kühl« und komplex im Duft. Aromen von Mandarine, grünem<br />

Apfel, Passionsfrucht, Stein, gelber Birne und Wiesenkräutern.<br />

Am Gaumen eine gute Struktur, Schmelz und sauber<br />

definierte Frucht, alles balanciert von weicher Säure bei<br />

attraktivem Nachhall. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

90 2023 »Flurwerk« Riesling feinherb<br />

Pikanter Duft nach frischer Zitrusfrucht, Limonenschale,<br />

Zitronensaft, Grapefruit, dezente Mineralität, etwas Gesteinsmehl.<br />

Am Gaumen mit lebendiger Säure, dezente<br />

Süße, Zitrusaromen dominieren, sehr frische, klare Art,<br />

auf sympathische Art trinkig. 12 Vol.-%, DV, €<br />

92 2020 »Flurstück« Spätburgunder trocken<br />

Ein mittleres Rubin in der Farbgebung. Attraktiv und fast<br />

kühl im ersten Duft. Es folgen Aromen von Cranberry, Himbeere,<br />

Gewürznelke, Hibiskus und ein Hauch Piment. Am<br />

Gaumen eine gute Würze, reifer Gerbstoff sowie eine gut balancierende<br />

Säure. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

91 2022 »Flurstück #972 Alte Reben«<br />

Silvaner trocken<br />

Blass in der Farbgebung und kraftvoll und sortentypisch im<br />

Duft. Aromen von weißem Pfirsich, nassem Stein, Orangenblüte<br />

sowie ein Hauch von grünem Apfel. Am Gaumen wird<br />

die Frucht als auch das Extrakt von kräftiger Säure gut getragen.<br />

Feine Würze und Mineralik begleiten den Nachhall.<br />

12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

179


WEINGUT<br />

LEININGER<br />

Theilheimer Weg 3, 97246 Eibelstadt<br />

T: +49 9303 2209, www.weingut-leininger.de<br />

Kontakt: Florian Engelmann & Laura Majewski<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mi bis Fr 14–18 Uhr, Sa und So 10–18<br />

und nach tel. Vereinbarung<br />

Flaschen/Hektar: 66.700 (95 % weiß, 5 % rot)/10,5 ha<br />

Das <strong>Wein</strong>gut hat sich in den vergangenen<br />

Jahren deutlich gesteigert. 2016<br />

stieg Florian Engelmann in den elterlichen<br />

Betrieb ein, seit 2020 ist er für den Keller<br />

verantwortlich und hat bewiesen, wie viel<br />

Talent in ihm steckt. <strong>Wein</strong>e, so sagt er, seien<br />

»ein Kunstwerk aus Boden, Lage, Jahrgang<br />

und den Menschen, die dahinterstehen« –<br />

und wir können ihm nur beipflichten. Es ist<br />

überaus beachtlich, was er aus der Steillage<br />

Eibelstadter Mönchsleite herausholt – delikat<br />

sein Silvaner, auch seine Scheurebe, in<br />

erster Linie aber unser Tipp, der Riesling von<br />

alten Reben.<br />

93 2023 »Alte Reben« Eibelstadt Riesling<br />

trocken<br />

Feine, vielschichtige Fruchtaromatik, duftet nach grünem<br />

Apfel, zitrische Anklänge, Grapefruit, Pfirsich, Maracuja.<br />

Stellt im Mund die Frische und leichtgliedrige Eleganz in den<br />

Vordergrund, gute Substanz, feinporiger Extrakt, mineralische<br />

Prägung, stilvoll. 12 Vol.-%, DV, €€<br />

92+ 2023 Eibelstadt Mönchsleite Silvaner<br />

trocken<br />

Im Duft noch leicht hefig, Holzwürze, Steinfrucht, Pfirsich,<br />

Lorbeerblatt, gelbe Pflaume, Estragon und auch Grapefruit.<br />

Kräftige Struktur am Gaumen, gute Substanz, Schmelz und<br />

Würze, reife Phenole, Zug und Spannung, endet salzig, merkliche<br />

Mineralik. 13,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

92 2023 Eibelstadt Mönchsleite Riesling<br />

trocken<br />

Fruchtig und duftig in der Nase, grüner Apfel, Pfirsich, Mirabellen,<br />

Blumenwiese, ein Anklang von Zitrusfrucht. Erfrischendes<br />

und animierendes Säurespiel am fein nuancierten<br />

Gaumen, grüner Apfel, zitrisch, mittelgewichtige Struktur,<br />

mineralische Noten. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

91+ 2023 »Alte Reben« Eibelstadt Silvaner<br />

trocken<br />

Einladender Duft, rauchig, blumig, Kamille, mehr floral als<br />

kräuterig. Aprikose und Birne als Fruchtaromen. Startet im<br />

Mund saftig und fruchtig, kräftige, kompakte Kontur, mittlerer<br />

Extrakt, konsistent in der Ausrichtung, im Ausklang mineralisch<br />

und kräuterig. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

91+ 2023 »Alte Reben« Eibelstadt Scheurebe<br />

trocken<br />

Nicht zu dominant im Duft, frischer Pfirsich, Schwarze Johannisbeere,<br />

etwas Litschi und gelbe Pflaume, delikates<br />

Aroma, kühle Aura. Schlank gefasster Bau am Gaumen, gute<br />

Balance der Elemente, Frische, Fruchtsüße und Würze harmonieren,<br />

sehr guter Ausdruck der Rebsorte.<br />

12 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2022 »I« Eibelstadt Altenberg Silvaner<br />

trocken<br />

Etwas zurückhaltend in der Aromatik, weiße Frucht, weißer<br />

Pfirsich, Stachelbeere, knackige Nektarine. Am Gaumen mit<br />

auffällig frischer Säure für einen Silvaner, mittlere Struktur,<br />

Komplexität und Länge, mineralische Komponente. Silvaner,<br />

der ein Riesling sein will. 13,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

180 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER FRANKEN<br />

WEINGUT FÜRST<br />

LÖWENSTEIN<br />

Schlosspark 3, 63924 Kleinheubach<br />

T: +49 9371 9486600, www.loewenstein.de<br />

Kontakt: Andrea Paul<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8–18 Uhr, Sa 11–14.30 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 100.000 (80 % weiß, 20 % rot)/22 ha<br />

Naturgeschenke, durch fürstliche Veredelung<br />

wertgeschätzt und weitergegeben«:<br />

Nach dieser Devise erzeugt<br />

das <strong>Wein</strong>gut Fürst Löwenstein seine <strong>Wein</strong>e.<br />

Das größte Naturgeschenk ist zweifelsohne<br />

der Homburger Kallmuth, ein monumentaler<br />

Steilhang mit Muschelkalk, Buntsandstein<br />

und zwölf Kilometer langen Natursteinmauern.<br />

Der Kallmuth übernimmt<br />

selbstverständlich auch die Regie bei den<br />

sechs präsentierten <strong>Wein</strong>en mit seiner markanten,<br />

unverwechselbaren Mineralik, die<br />

ihre Zuspitzung im Silvaner-GG »Asphodill«<br />

und Riesling-GG »Coronilla« findet.<br />

93 2022 »Asphodill« Homburg Kallmuth<br />

Silvaner GG<br />

Würziger Duft mit Kräutern und der Mineralik der Lage, gemahlener<br />

Stein, Feuerstein, Rauch, reife Birne, Reneklode.<br />

Setzt zunächst am Gaumen weich und ausgeruht an, mittlere<br />

Dichte, Schmelz, reife Phenolik, die Mineralik gibt bis ins<br />

Finale den Rhythmus vor. 13 Vol.-%, DV, €€€<br />

92 2022 »Coronilla« Homburg Kallmuth<br />

Riesling GG<br />

Die Lage prägt den Duft mit Feuerstein, Rauch, dazu Kräutergarten,<br />

Aprikose, roter Pfirsich und Rhabarber. Straff gefasst<br />

in der Kontur, gibt am Gaumen mit der lebendigen Säure<br />

Tempo vor, gemäßigt im Extrakt, elegant, phenolisch, mit<br />

der würzigen Mineralik der Lage. 12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

91 2020 »1102« Homburg Kallmuth<br />

Sauvignon Blanc trocken<br />

Rebsortentypische Aromen, grüner Paprika, grüne Birne, frischer<br />

Grasschnitt, Schwarze Johannisbeere, würzige Anklänge.<br />

Am Gaumen mit kräftiger, kompakter Struktur, saftig,<br />

mit feiner begleitender Würze und mineralischer Unterlegung.<br />

Zeigt die Größe der Lage. 13 Vol.-%, DV, €€€<br />

91 2023 Homburg Kalllmuth Silvaner<br />

Erste Lage trocken<br />

Wiesenkräuter, frisches Heu, Apfel und Birne, auch etwas<br />

Fruchtbonbon, mineralische Anklänge. Zeigt am Gaumen<br />

bei mittlerer Extraktdichte eine für die Rebsorte recht lebendige<br />

Säure, schöne Frische und Würze, mineralische<br />

Komponente, fränkisch trocken. 12 Vol.-%, DV, €€<br />

90+ 2023 Homburg Kallmuth Riesling<br />

Erste Lage trocken<br />

Im Duft weißer Pfirsich, Limettenschale, Gesteinsmehl,<br />

Zitronenmelisse, Honigbonbon. Am Gaumen linear nach<br />

vorne strebend mit lebendiger Säureader, straffer Bau,<br />

zitrische Noten, saftig, Pomelo und die unverkennbare<br />

Mineralik des Kallmuth. Mittelgewichtig im Extrakt.<br />

12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

90 2021 »3 Klang« Homburg Kallmuth<br />

trocken GS/RR/SB<br />

Ungewöhnlicher »3 Klang« in Bezug auf die Komposition.<br />

Schöne Würze im Duft, Brennnessel, Birne, Steinobst, Johannisbeeren,<br />

Wiesenkräuter. Schlanke, straffe Struktur<br />

mit präsenter Säure, die typische Mineralik der Lage und<br />

der Saft und die Ausgeglichenheit des Silvaners.<br />

12 Vol.-%, DV, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

181


WEINGUT<br />

RUDOLF MAY<br />

Im Eberstal 1, 97282 Retzstadt<br />

T: +49 9364 5760, www.weingut-may.de<br />

Kontakt: Petra May<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 13–18 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 115.000 (88 % weiß, 8 % rot, 2 % Rosé,<br />

2 % Schaumwein)/18,2 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Rudi May war in den vergangenen 20<br />

Jahren derjenige fränkische Winzer,<br />

der die Eignung des Silvaners für den<br />

Ausbau im Holzfass am konsequentesten unter<br />

Beweis gestellt hat. Sohn Benedikt schreitet<br />

weiter auf diesem Weg und gibt den <strong>Wein</strong>en<br />

vielleicht sogar noch ein My mehr an Salzigkeit<br />

mit. Auch der Spätburgunder des Betriebs<br />

war schon immer Extraklasse mit seiner Feinheit<br />

– und bleibt es auch weiterhin. Außer<br />

Konkurrenz durften wie einen Silvaner namens<br />

»Kniebrecher« probieren, der Miniertrag<br />

einer uralten Parzelle wurde für diese Kelterung<br />

im Tongefäß ausgebaut. Spektakulär!<br />

95 2023 Thüngersheim Rothlauf Silvaner GG<br />

Apfel, Apfelschale, Kräuter, Noten von Spontangärung, etwas<br />

Heu, auch gelbfruchtig, Nektarine, gelbe Pflaume. Am<br />

Gaumen noch von griffiger Phenolik geprägt, natürlich, ungekünstelt,<br />

mit mineralischer Definition und struktureller<br />

Dichte, lang, jung, viel Potenzial. 12,5 Vol.-%, DV, €€€€<br />

94+ 2023 Retzstadt Himmelspfad Silvaner GG<br />

Roter Apfel, Hagebutte, Birne, Birnenschale, etwas Quitte,<br />

kräuterig, feiner Rauch. Im Mund mit guter Komplexität,<br />

Phenolik und Extrakt werden unterstützt von der merklichen<br />

Mineralik, fester Extraktkern, eng anliegende Säure, würzig<br />

und leicht kantig im Abgang, jung. 12,5 Vol.-%, DV, €€€€<br />

92 2023 »1G« Retzstadt Der Schäfer Silvaner<br />

trocken<br />

Dicht und würzig im Duft, Kräuter von Thymian, Salbei, Lorbeer,<br />

gelber Apfel, Birnenmark, Mirabellen, frische Zitronen.<br />

Am Gaumen dicht und mit mineralischer Würze, salzige<br />

Ader durchzieht den cremigen Fond aus klarer, frischer<br />

Frucht und Kräuterwürze. 13 Vol.-%, DV, €€€<br />

92 2023 »1G« Retzbach Benediktusberg<br />

Silvaner trocken<br />

Im Duft ein Korb voller Sommerkräuter: Thymian, Oregano,<br />

Basilikum, Majoran, Zitronengras, frische Zitronen, Limettenzeste.<br />

Am Gaumen mit viel Saft und Schmelz, klare<br />

Frucht, feingliedrige Säure, viel mineralische Würze, salzig<br />

bis in den langen Nachhall. 13 Vol.-%, DV, €€€<br />

91+ 2023 «Alte Reben 1G« Retzstadt<br />

Langenberg Silvaner trocken<br />

Feinduftig, würzig, Zimt, Kardamom, gelber Apfel auch Apfelschale,<br />

Aprikosen, Pfirsich, Mirabellen, Heu. Am Gaumen<br />

zupackend und mit entspanntem Fluss, animierende Säure,<br />

cremiger Fond, kernige Phenolik, mineralisch-salzig unterlegt<br />

und sich im Finale steigernd, schöne Länge.<br />

12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

93+ 2021 »1G« Retzbach Benediktusberg<br />

Spätburgunder trocken<br />

Würzig und dicht im Duft, Rauch und Röstnoten, Sauerkirschen,<br />

dunkle Beerenfrucht, erdige Noten, Rote Bete, Minze,<br />

Menthol. Am Gaumen mit frischer Beerenfrucht, feinkörnigem,<br />

präsentem, reifem Gerbstoff und feiner Säureader, elegant<br />

und lange am Gaumen, mit viel Potenzial.<br />

13 Vol.-%, NK, €€€<br />

182 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


MATHIAS<br />

MEIMBERG<br />

WEIN<br />

WEINGÜTER FRANKEN<br />

Ahlintel 51, 48282 Emsdetten<br />

T: +49 175 8225394, www.weinkellerei-meimberg.de<br />

Kontakt: Mathias Meimberg<br />

Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />

Flaschen/Hektar: 4.000/3 ha<br />

Mathias Meimberg keltert von drei<br />

Hektar Rebfläche <strong>Wein</strong>e, wie sie<br />

fränkischer nicht sein könnten.<br />

Trotzdem fällt er damit aus dem Rahmen,<br />

weil er sich nicht in eine Kategorie stecken<br />

lässt: Mancher <strong>Wein</strong>, wie der Silvaner aus dem<br />

Escherndorfer Fürstenberg, ist fränkisch trocken<br />

und puristisch, andere dagegen wie der<br />

Silvaner »Spontanvergoren« oder der Müller-<br />

Thurgau stehen zu ihrem feinen Polster aus<br />

Schmelz und Fruchtsüße. Was alle <strong>Wein</strong>e verbindet,<br />

ist die Mineralik der Gipskeuper- und<br />

Muschelkalkböden sowie die unbedingte kulinarische<br />

Eignung. Santé und guten Appetit!<br />

92 2022 »aus der Perle« Wiesenbronn<br />

Wachhügel Silvaner trocken<br />

Honigwabe, Kerzenwachs, gelbe Blüten, Birne, gelber Apfel,<br />

feine Würze, Gesteinsmehl. Ein Silvaner, der sich mit seiner<br />

kräftigen und stoffigen Art einprägt, druckvoller Extrakt,<br />

saftig, mit Schmelz und viel Keuperwürze, mineralische Unterlegung,<br />

gute Länge. 13,5 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2023 Escherndorf Fürstenberg Silvaner<br />

trocken<br />

Gelbe Blüten, etwas Malz und Kandiszucker in der Nase,<br />

schöne Würze, Apfel und auch Birne, Kräuterwiese. Zeigt<br />

sich am Mund in einer kompakten Struktur, druckvoll, saftig<br />

und mit Würze und der Mineralik der Lage. Fränkisch trocken,<br />

ungekünstelt, zeigt Profil. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

89+ 2023 Müller-Thurgau trocken<br />

Riecht nach Apfel, Apfelschale, gelbe Blüten, Blumenwiese,<br />

Mirabelle, Mandarinenschale. Saftig und auch stoffig am<br />

Gaumen mit guter Substanz und Fülle, kein Müller-Thurgau<br />

der leichtgewichtigen Art, reife Säure, die feine Restsüße<br />

sorgt für Ausgewogenheit, schöne Würze. 13 Vol.-%, DV, €<br />

91 NV »Hektor« Portugieser trocken<br />

Reife Beerenfrucht, Brombeere, Schwarzkirsche, Holunder,<br />

Schlehe, Brombeermark, dunkle Tabakblätter, getrocknetes<br />

Lorbeerblatt. Zeigt neben Fülle, Kraft und reifer, dunkler<br />

Frucht auch Frische mit eingewobener Säure. Holunder und<br />

Aroniabeere im aparten Ausklang. 13,5 Vol.-%, DV, €€<br />

90+ 2022 »Spontanvergoren« Silvaner<br />

trocken<br />

Der Name ist Programm: Der »Spontanvergorene« riecht<br />

nach Kräutern, frischem Hefeteig, reifem Apfel und Apfelschale.<br />

Straff und kompakt am Gaumen mit schöner würziger<br />

und mineralischer Grundierung. Nicht ganz durchgegoren,<br />

zugänglicher Charakter, kulinarischer Typ.<br />

12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

183


WEINGUT<br />

NEDER<br />

Urbanusweg 9, 97729 Ramsthal<br />

T: +49 9704 5692, www.weingut-neder.de<br />

Kontakt: Lorenz Neder<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 14–18 Uhr, Sa 9–16 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 53.300 (85 % weiß, 15 % rot)/11 ha<br />

Die fränkische Saale, rund 40 Kilometer<br />

nördlich von Würzburg gelegen,<br />

ist ein wenig bekanntes <strong>Wein</strong>baugebiet.<br />

Familie Neder bewirtschaftet hier seit<br />

den 1970er-Jahren verschiedene Steillagen<br />

mit Muschelkalkböden. Darunter St. Klausen<br />

in Ramsthal, eine von der Flurbereinigung<br />

verschont gebliebene Einzellage. Von hier<br />

kommt die Scheurebe aus dem Jahr 2023, die<br />

den Stil des <strong>Wein</strong>guts idealtypisch zeigt: Sie<br />

bringt authentische, »fränkisch trockene«<br />

<strong>Wein</strong>e hervor, die in ihrer Jugend bisweilen<br />

unscheinbar wirken mögen, im Lauf der Reife<br />

aber durch ihre inneren Werte überzeugen.<br />

91+ 2023 Wirmsthal Scheinberg Riesling<br />

feinherb<br />

In der Nase eher auf der kräuterigen als auf der fruchtigen<br />

Seite. Brennnessel, Thymian, purer Muschelkalk. Am Gaumen<br />

eine frische lebendige Säure, spannende Phenolik, balanciertes<br />

Süße-Säure Verhältnis mit einem mineralischen,<br />

salzigen Abgang. 10,5 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2023 Wirmsthal Scheinberg Silvaner<br />

trocken<br />

Charakteristisches Silvaner-Parfum mit Wiesenkräutern,<br />

Apfel, Birne, Mirabelle und auch etwas Quitte. Am Gaumen<br />

überlässt der mittelgewichtige Extrakt der Mineralik den<br />

Vorzug, kräuterig, würzig mit reifer, eingewobener Säure.<br />

Fränkisch trocken und ungekünstelt. 12 Vol.-%, DV, €<br />

90 2023 Ramsthal St. Klausen Scheurebe<br />

trocken<br />

Birne und Mango in einer für die Rebsorte nicht zu »lauten«<br />

Aromatik, Flieder, Muskatblüten, dazu Schwarze Johannisbeeren.<br />

Auch am Gaumen zurückhaltend und dezent, milde<br />

Säure, feine kräuterige und auch zitrische Herbe, mineralische<br />

Anklänge. 11,5 Vol.-%, DV, €<br />

90 2022 Grauer Burgunder trocken<br />

Gartenkräuter wie Kerbel und Estragon in der Nase, Apfel<br />

und Birne gesellen sich dazu, auch Renekloden. Im Mund mit<br />

eher zurückhaltendem Extrakt und milder Säure, schlanke<br />

Kontur, geschmeidige Textur, die merkliche, reife Phenolik<br />

schafft Profil. Gerne zum Essen. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

89+ 2023 Weißer & Grauer Burgunder trocken<br />

WB/PG<br />

Helle und gelbe Blüten im Duft, Blumenwiese, Apfelblüten,<br />

gelber und grüner Apfel, Mirabelle und Birne, auch Mandarine.<br />

Am Gaumen fränkisch trocken und puristisch ohne »dienende<br />

Süße«, schlanker Bau, kristalline Säure, feine Herbe,<br />

Birne, Grapefruit, bodenständig. 12 Vol.-%, DV, €<br />

91 2023 Wirmsthal Scheinberg Regent<br />

trocken<br />

Direkt und dicht im Duft mit Holunder, Schwarzkirsche und<br />

auch Schlehe, die feinwürzige Mineralik der Lage scheint<br />

durch. Auch dicht und saftig am Gaumen, sehr klar und einnehmend,<br />

mit Trinkfluss und elegantem Gerbstoff, Holunder<br />

und Schlehe im Ausklang, stilvoll! 13 Vol.-%, DV, €<br />

184 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

AM ÖLSPIEL<br />

WEINGÜTER FRANKEN<br />

Schleifweg 13, 97286 Sommerhausen<br />

T: +49 9333 221, www.weingut-am-ölspiel.de<br />

Kontakt: Reinhold Schwarz<br />

Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />

Flaschen/Hektar: 80.000 (80 % weiß, 20 % rot)/10 ha<br />

Aus langer Tradition weiß Familie<br />

Schwarz um die Kostbarkeit der Böden:<br />

Deshalb düngt sie ihre 13 Hektar<br />

im Sommerhäuser Ölspiel nur organisch<br />

mit Stallmist und setzt auf vielfältige Begrünungen.<br />

Diese weinbauliche Sorgfalt ist in den<br />

<strong>Wein</strong>en wiederzufinden: Egal, ob Silvaner,<br />

Burgundersorten oder Riesling, stets zeigt sich<br />

eine schöne Frucht. Wir finden sogar den bereits<br />

im Vorjahr guten Eindruck noch übertroffen:<br />

Die <strong>Wein</strong>e sind substanzreich und auf<br />

authentische Weise vom Muschelkalk der<br />

Sommerhäuser Lagen geprägt. Eine Aufwertung<br />

ist nicht mehr allzu weit entfernt.<br />

92+ 2013 Sommerhausen Ölspiel Riesling<br />

Spätlese trocken<br />

Vielschichtig und dicht im Duft, reife Ananas, Mangos, gelbes<br />

Currypulver, Estragon, kandierte Orangenzeste, gerösteter<br />

Sesam, dezent Petroleum. Am Gaumen mit Schmelz und<br />

Würze, vollmundig, saftig und mit seiner Reife dennoch<br />

frisch, dicht und mineralisch, lange am Gaumen.<br />

12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

92+ 2023 »Großes Gewächs« Sommerhausen<br />

Kapplberg Weißer Burgunder trocken<br />

Duftige Nase, Holzwürze, weißer Nougat, Kokos, Vanille,<br />

Mango, kandierte Ananas, Kamillenblüte, frische und getrocknete<br />

Kräuter. Am Gaumen mit Schmelz und Fülle, gute<br />

Substanz und feste Struktur, schwungvolle Säure, saftige<br />

Frucht, lange am Gaumen, kulinarisch vielseitig, mit Potenzial.<br />

13 Vol.-%, DV, €€<br />

92+ 2023 »Großes Gewächs« Sommerhausen<br />

Schönleite Silvaner trocken<br />

Dezent im Duft, würzig, frisch gemahlenes Senfmehl, Koriandersaat,<br />

Salzzitronen, Fenchelgrün, Salbei. Am Gaumen<br />

mit schönem Säurenerv zum schmelzigen Fond, satte<br />

Frucht, mineralisch, salzig durchzogen und sich zum Finale<br />

druckvoll verstärkend, schöne Länge. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2023 Sommerhausen Ölspiel Riesling<br />

trocken<br />

Fein im Duft, kalkige Kühle, weiße Blüten, Aprikosen, Pfirsich,<br />

Zitronen, Kerbel, Kümmelsaat. Am Gaumen frisch und<br />

mit Zug, geschmeidiger Fond durchzogen von feiner Mineralität<br />

und in die Länge gezogen von lebendiger Säure, saftige<br />

Frucht, trinkanimierend. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

92+ 2020 «Große Reserve« Spätburgunder<br />

trocken<br />

Feine charmante Frucht im Duft, Himbeeren, Schlehe, Walderdbeeren,<br />

Sauerkirsche, Lorbeer, Fichtennadel, Milchschokolade.<br />

Am Gaumen mit viel Kraft, die vom feinkörnigen<br />

Gerbstoff und der lebendigen Säure getragen wird, frische<br />

Frucht, dicht, gute Länge, mit Potenzial. 14 Vol.-%, NK, €€€<br />

91+ 2021 Sommerhausen Ölspiel<br />

Frühburgunder trocken<br />

Würzig im Duft, helle und dunkle Beerendrucht, Sauerkirschen,<br />

Unterholz, Tabak, erdige Noten, Rote Bete, dezent<br />

Pfeffer und Lakritze, dunkle Schokolade. Am Gaumen mit<br />

frischer Säure, markanter Gerbstoffstruktur, kräftig, mit<br />

Frucht von Schlehe und Sauerkirsche sowie präsenter<br />

Würze. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

185


WEINGUT<br />

OLINGER<br />

Holzgasse 1, 97346 Iphofen<br />

T: +49 9323 89940, www.olingerwein.de<br />

Kontakt: Nicolas Olinger<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–13 Uhr und<br />

nach Vereinbarung<br />

Anbauweise: Bio<br />

Bezeichnend für die Arbeit von Nicolas<br />

Olinger ist die Entwicklung zweier<br />

2022er <strong>Wein</strong>e, die wir bereits letztes<br />

Jahr verkostet hatten: Sowohl der Kalb Sylvaner<br />

als auch der Kronsberg Chardonnay haben<br />

sich derart verfeinert, dass wir die Bewertung<br />

deutlich anheben konnten. Die Idee, charakterstarke<br />

und reifefähige <strong>Wein</strong>e zu machen,<br />

durchdringt die gesamte Kollektion.<br />

Dabei bleibt Olinger preislich auf dem Teppich.<br />

Das Können für den dritten Stern (und<br />

mehr) ist auf jeden Fall da. Ob Olinger in diese<br />

Richtung gehen möchte, das wird spannend<br />

zu verfolgen sein.<br />

91+ 2023 »Laune der Natur« Petnat<br />

Fröhliche Trubstoffe tummeln sich in zitronensaftfarbener<br />

Flüssigkeit. Hefebetont in Nase und Mund, dazu Frische<br />

durch die Bläschen und Aromen nach Zitronentarte und feinem<br />

Apfel. Leider derart animierend, dass man als Tester<br />

aufpassen muss, nicht versehentlich zu schlucken.<br />

12 Vol.-%, VK, €€<br />

93 2022 Iphofen Kalb Sylvaner trocken<br />

Eine Kollektion voller Charakterköpfe. Die Kalb lässt in der<br />

Nase gipsiges Gesteinsmehl erahnen, Mandel und Sellerie,<br />

praktisch keine Frucht. Im Mund vollkommen ruhig gleitend,<br />

salzige Anklänge, ganz fein, hell, etwas Nougat, weißer Pfeffer<br />

– ein wunderbarer Gastrowein! 13 Vol.-%, DV, €€<br />

92+ 2022 Iphofen Kronsberg Chardonnay<br />

trocken<br />

Wenn Chardonnay auf Keuperboden trifft, der Gips und<br />

Kräuternoten quasi ausdünstet, muss etwas Individuelles<br />

herauskommen. Voilà. Gelbfruchtig und saftig wirkt der<br />

<strong>Wein</strong>, aber nicht unwidersprochen. Kräuterhaken, feine Säure,<br />

Extrakt ohne Süße, kulinarisch spannend.<br />

13,5 Vol.-%, DV, €€<br />

91+ 2023 »Alte Reben« Sylvaner trocken<br />

Deutlich kräftiger in der Farbe als der Ortswein, kommt aber<br />

ebenfalls ohne aufdringliche Primärfrucht aus. Kräuterige<br />

Noten nach Hopfen und Hanf in der Nase, phenolische Anmutungen.<br />

Im Mund ist da auf einmal die saftige Frucht, Birne,<br />

Quitte, dicht, aber mit Kanten. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2023 Iphofen Sylvaner trocken<br />

Schnell verfliegende, leichte Reduktionstöne in der Nase<br />

und ein erdiger Bodenton, wie er als Herkunftsmerkmal<br />

fränkischer Silvaner fast in Vergessenheit geraten ist. Walnuss,<br />

Zitronenschale, feine Phenolik – ein formidabler Charakterwein<br />

für weniger als zehn Euro! 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

91+ 2022 Iphofen Kalb Spätburgunder<br />

trocken<br />

Mutiges Hellrot. In der Nase Rote Johannisbeere, etwas<br />

Himbeere, ätherische Anklänge, duftig und fein. Dieselbe<br />

Leichtigkeit atmet der <strong>Wein</strong> auch im Mund. Alles bleibt auf<br />

der rotfruchtigen Seite, frisch, kräuterig, elegant. Ein Pinot<br />

für Freunde der Finesse. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />

186 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

REISS<br />

WEINGÜTER FRANKEN<br />

Unterdürrbacher Straße 182, 97080 Würzburg<br />

T: +49 931 94600, www.weingut-reiss.com<br />

Kontakt: Martina Reiss<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 10–13 Uhr u. 14–18 Uhr,<br />

Sa 10–17 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 66.700 (92 % weiß, 2 % rot, 5 % Rosé,<br />

1 % süß)/14 ha<br />

Bei aller Tradition – die Familie Reiss<br />

baut seit über 200 Jahren <strong>Wein</strong> an – ist<br />

es Kellermeister Christian Reiss sehr<br />

wichtig, immer neue Wege zu gehen. Das beginnt<br />

bei der Arbeit im <strong>Wein</strong>berg und setzt<br />

sich im Keller fort, wo er nach dem Motto<br />

»Weniger ist mehr« arbeitet und mit alternativen<br />

Wegen der Vinifikation experimentiert,<br />

beispielsweise mit Amphoren. Neben den traditionell<br />

sehr guten Silvanern und Rieslingen<br />

aus exzellenten Lagen, hat es uns dieses Jahr<br />

der sehr schmackhafte, trinkige Traminer angetan<br />

– ein toller <strong>Wein</strong> aus einer oft unterschätzten,<br />

verkannten Rebsorte.<br />

92 2022 »GG« Würzburg Stein Silvaner GG<br />

Kompakter Duft, reifer Apfel, etwas Quitte, Mandel, reife Birne,<br />

dazu schöne, satte Kräuterwürze. Am Gaumen mit viel<br />

Grip und Druck, delikate Säure, viel helle Frucht, mineralische<br />

Grundierung, saftig und dicht gewoben, gute Struktur,<br />

lang im Nachhall. 13,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

92 2022 »GG« Randersacker Pfülben<br />

Riesling trocken<br />

Duft nach pikanten Zitrusfrüchten, Limonenschale, pikante<br />

Würze mit Fenchel und Anis, dazu etwas zarte Haselnuss.<br />

Am Gaumen mit lebendiger Säure, saftig und druckvoll, erneut<br />

Zitrusaromen, schöne Würze, insgesamt dicht gewoben,<br />

endet lang und fest. 13 Vol.-%, DV, €€€<br />

92 2023 »GG« Würzburg Pfaffenberg Weisser<br />

Burgunder trocken<br />

Duft nach zartem Rauch, etwas Vanille, reife Birne und roter<br />

Apfel, dazu zarte Haselnuss. Am Gaumen mit präsenter Säure,<br />

viel Saft und Schmelz, helle Früchte, Apfel, Birne, viel<br />

Druck, schöne Saftigkeit, sehr gut zum Essen, schöne Würze,<br />

gute Länge. 13,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

91 2023 »Erste Lage« Würzburg Pfaffenberg<br />

Traminer trocken<br />

Duft nach feiner Rosenblüte, zarter Rauch, eine Spur Litschi,<br />

auch etwas Lavendel kommt dazu, sortentypisch. Am Gaumen<br />

mit angenehm frischer Säure, delikates Rosenwasser,<br />

Mandarine, Lavendel, trocken vinifiziert, druckvoll, gute Länge,<br />

individuell. 14 Vol.-%, DV, €€<br />

90 2023 »Muschelkalkfass« Silvaner trocken<br />

Duft nach frischem grünem Apfel, knackige Birne, Sommerwiese,<br />

zarte Melone, alles delikat und fein ziseliert, Mandel<br />

kommt dazu. Am Gaumen mit fester Säure, schöne Dichte,<br />

griffige Gaumenmitte, Apfel, Kräuter, puristisch-klar, endet<br />

frisch. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

96 2022 Thüngersheim Scharlachberg<br />

Rieslaner Beerenauslese<br />

Konzentrierter Duft nach kandierten Zitrusfrüchten, zarte<br />

Muskatblüte, eine Spur Bergamotte, warme Blumenwiese.<br />

Am Gaumen mit feiner, belebender Säure, zartes Karamell,<br />

Würze, zupackend, schmelzende Süße, cremig und satt, mineralisch,<br />

sehr schöne Länge, endet würzig.<br />

9 Vol.-%, DV, €€€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

187


WEINGUT<br />

RICHARD<br />

ÖSTREICHER<br />

Hauptstraße 15, 97334 Sommerach<br />

T: +49 9381 1698, www.weingut-richard-oestreicher.de<br />

Kontakt: Richard Östreicher<br />

Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />

Flaschen/Hektar: 20.000 (50 % weiß, 50 % rot)/4 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Wer blind und ohne Vorwarnung<br />

diese sechs <strong>Wein</strong>e vorgesetzt bekommt,<br />

wird sich vielleicht fragen:<br />

Wo bin ich hier? Was ist das für ein<br />

Zeug, erst wild und dann erhaben? Nun, das<br />

ist Franken: dicht am muschelkalkigen Terroir,<br />

weit in die Welt hinausblickend bei der<br />

Vinifizierung. Die Silvaner mit großem Potenzial<br />

müssen sich noch ein bisschen zurechtlegen,<br />

der Chardonnay Rossbach hat<br />

das offenbar schon getan. Wir alle haben inzwischen<br />

verstanden, was Richard Östreicher<br />

will. Und weil das so ist, vergeben wir<br />

mit großer Freude den vierten Stern.<br />

95+ 2022 Sommerach Rossbach Chardonnay<br />

trocken<br />

Recht stille Nase, die dennoch von Fruchtreife und einem gelassenen<br />

Ausbau kündet, kandierte Zitronenschale, kaum<br />

Neuholzeindruck. Am Gaumen viel Mineralik und Struktur,<br />

hochelegant, präzise, reife Säure, große Souveränität. Noch<br />

mit phenolischen Kanten, glänzende Zukunft.<br />

13 Vol.-%, NK, €€€€<br />

94+ 2022 Sommerach Augustbaum Silvaner<br />

trocken<br />

Eine leicht schräge Nase begrüßt uns, Reduktion, Rauch,<br />

ätherische Anflüge. Am Gaumen mit gezügelter Reife;<br />

Frucht, Säure und Materie in wunderbarer Balance. Saftig<br />

und strukturiert, schöne Kalkmineralik, öffnet sich in Zeitlupe.<br />

Wer schafft es, zehn Jahre zu warten? 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

94 2022 Volkach Ratsherr Maria im<br />

<strong>Wein</strong>garten Silvaner trocken<br />

Deutliche Phenolik in der Nase, Apfelschale, schwarzer Rettich,<br />

Birne, fast ein bisschen in Richtung Maischegärer. Am<br />

Gaumen sehr elegant und ausgewogen, reife Säure, Quitte,<br />

spürbar phenolisch, bietet feinen Stoff, noch leicht sperrig,<br />

die Abrundung folgt. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

93+ 2023 Sommerach Hölzlein<br />

Weißburgunder trocken<br />

In diesem Stadium noch leicht verschlossene Nase, zart phenolische<br />

Spuren, Walnuss mit Haut, etwas Birne, spürbare<br />

Mineralik. Im Mund durchaus mit Volumen und gleitender<br />

Fülle, dicht gewoben, derzeit weniger fruchtorientiert, Orangenzeste,<br />

Bouquet garni. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

94 2022 Sommerach Katzenkopf<br />

Spätburgunder trocken<br />

Vielschichtige Nase, die sich ständig verändert, Rauch und<br />

ätherische Noten kommen und gehen. Schließlich setzt sich<br />

eine samtige Kirschfrucht durch. Am Gaumen rauchige Töne<br />

neben Schwarzkirsche. Fein, texturiert und momentan<br />

durchaus zugänglich. 13 Vol.-%, NK, €€€€<br />

93+ 2022 Sommerach Rosen Spätburgunder<br />

trocken<br />

Wenig vorpreschende Nase, Holundermark, Wacholder, florale<br />

Noten, leicht ätherisch. Am Gaumen zeigt der Rosen<br />

präsente, entwicklungsaffine Gerbstoffe, dazu eine schon<br />

offenere Kirschfrucht. Rotfruchtig, elegant, in Momenten<br />

gar kräuterig-leicht wirkend. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

188 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

RÖMMERT<br />

WEINGÜTER FRANKEN<br />

Erlachhof 1, 97332 Volkach<br />

T: +49 9381 7183200, www.weingut-roemmert.de<br />

Kontakt: Niklas Balbach<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Flaschen/Hektar: 213.300 (60 % weiß, 20 % rot,<br />

10 % Rosé, 2 % süß, 8 % Schaumwein)/23 ha<br />

Bei Römmerts gibt es viel mehr als nur<br />

guten <strong>Wein</strong>: »Wir verstehen uns als<br />

Entertainment-<strong>Wein</strong>gut. Wer zu uns<br />

kommt, kann erfahren, wie viel Spaß <strong>Wein</strong>e<br />

machen können«, heißt es aus Volkach. Das<br />

1917 gegründete Gut hat sich zum Ziel gesetzt,<br />

Tradition und Innovation zu vereinen.<br />

Das gelingt mit den überaus saftigen und würzigen<br />

<strong>Wein</strong>en, aber eben auch bei ganz besonderen<br />

<strong>Wein</strong>verkostungen, die bisweilen mit einem<br />

Kriminalfall verknüpft werden. Wenn es<br />

dazu noch einen schönen, griffigen Silvaner<br />

gibt, steht einem gelungenen Abend nichts<br />

mehr im Weg!<br />

93 2023 Volkach Scheurebe feinherb<br />

Eine komplexe Würze besticht in der Nase, Aromen von Passionsfrucht,<br />

Grapefruit, Stachelbeere und Buchsbaum zeigen<br />

sich, delikat. Am Gaumen mit herrlicher Saftigkeit,<br />

schöner Extrakt, gut austarierte Säure, fein gewobene<br />

Fruchtsüße, elegant im Finale. 12 Vol.-%, DV, €<br />

92 2022 »Erste Lage« Silvaner Escherndorf<br />

Lump trocken<br />

Vielschichtiger Duft nach Aromen von reifer Williams<br />

Christbirne, hellem Honig, zarter Vanille und gelbem Apfel,<br />

Kräuterwürze. Der Ausdruck am Gaumen ist kraftvoll bei<br />

deutlicher Mineralität und frischer Säure, erneut Aromen<br />

von hellen Früchte, dicht, gute Länge. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2023 »Erste Lage« Escherndorf Lump<br />

Riesling trocken<br />

Sortentypischer Duft, reife Zitrusfrüchte, Limone, Mandarine,<br />

dazu eine feine Mineralität, animierend. Am Gaumen mit<br />

einer feinen Saftigkeit, delikate Säure, Zitrusaromen dominieren<br />

mit Limette und Orange, alles mineralisch grundiert,<br />

hat eine gute Länge. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2022 »XC Große Lage« Volkach Ratsherr<br />

Chardonnay trocken<br />

Duft nach frisch gemähter Wiese, Heu, getrocknete Wildkräuter,<br />

dazu etwas reifer Apfel und zarte Mandel. Am Gaumen<br />

mit schönem Druck, Noten von Honigmelone und etwas<br />

geriebenem Apfel zeigen sich, feine Säure, angenehm saftig<br />

und mit langem Nachhall. 13,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

90 2022 »XY Große Lage« Volkach Ratsherr<br />

Weißburgunder trocken<br />

Nussig-würzige Aromatik, die auch Nuancen von Brioche<br />

und auch etwas frische Kräuter bereithält. Eine spielerische<br />

Säure dominiert den Auftakt am Gaumen, das verleiht dem<br />

<strong>Wein</strong> Saftigkeit und Frische, insgesamt griffig, mittlere<br />

Struktur, guter Nachhall. 13 Vol.-%, DV, €€€<br />

89 2021 »XX Große Lage« Volkach Ratsherr<br />

Spätburgunder trocken<br />

Dezente Röstaromen im Duft mit Anklängen von Roten Johannisbeeren<br />

und dunklen Beerenfrüchten, daneben auch<br />

mit würzigen Noten. Am Gaumen dezent anklingende rote<br />

Fruchtnoten, zu denen sich Sauerkirsche gesellt, noch jugendliches<br />

Tannin, feine Säure. 13,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

189


WEIN VON<br />

ROTHMUND<br />

Brunnenstraße 18, 97483 Eltmann<br />

T: +49 9522 7089882, www.wein-von-rothmund.de<br />

Kontakt: Levin Rothmund<br />

Ab-Hof-Verkauf: täglich 9–20 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 33.300 (40 % weiß, 30 % rot,<br />

10 % Rosé, 20 % Schaumwein)/5 ha<br />

Levin Rothmund aus Eltmann ist eines<br />

der jungen Winzertalente in Franken,<br />

dem wir noch eine Menge zutrauen.<br />

Mit der Hilfe seiner Familie (Vater Matthias,<br />

Mutter Ines und die Geschwister Kosima und<br />

Valentin packen tatkräftig mit an) entstehen<br />

<strong>Wein</strong>e vom Keuper, die wie der würzig-mineralische<br />

Silvaner mit ihrem ausgeglichenen<br />

Wesen und guter Balance überzeugen. Man<br />

schmeckt, dass sie mit viel Sorgfalt vinifiziert<br />

werden, sie vergären spontan, liegen lange auf<br />

der Vollhefe, auf Schönungsmittel verzichtet<br />

der Jungwinzer. Wir sind schon auf den kommenden<br />

Jahrgang gespannt!<br />

91 2021 »Winzersekt« Rivaner brut<br />

Gelbe Blüten, reife Mirabelle, Aprikose, Apfel, kräuterig, Blumenwiese,<br />

auch Aprikosenmark, ein Hauch Blütenhonig. Belebt<br />

im Mund mit seiner straffen und lebendigen Säure, puristisch,<br />

trocken, gepflegtes Mousseux mit feinen Perlen,<br />

elegant und natürlich. 12 Vol.-%, NK, €€<br />

90 2023 »PetNat« Müller-Thurgau brut<br />

Naturtrüb von der Hefe. Auch der Duft zeigt hefige Noten,<br />

Apfel und Muskatnuss. Im Mund sehr feines Mousseux, das<br />

bestens von der Cremigkeit des <strong>Wein</strong>s (die in Lösung befindliche<br />

Hefe!) eingebettet ist. Feste Säure und ein stoffiger Abklang<br />

vervollständigen das Bild. 12,5 Vol.-%, VK, €€<br />

91+ 2022 Silvaner trocken<br />

Würziger und kräuteriger Duft mit wenig Dezibel, nicht laut,<br />

gelber Apfel, Nektarine, Birne, Blumenwiese, Kümmel. Unaufgeregt<br />

und dabei nobel am Gaumen, feingliedrige Säure,<br />

saftig, trocken, herber Apfel, reife Säure, würzig mineralisch.<br />

Punktet mit Understatement. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

90 2022 Weißer Burgunder trocken<br />

Helle Blüten, Apfelblüten, feine Aromen von Mirabelle und<br />

Mandarine, weiße Mandeln, frischer Klee, apart. Ein fein gearbeiteter<br />

und filiganer weißer Burgunder mit guter Proportionierung,<br />

trocken ausgebaut, reife, saftige Säure, etwas<br />

Zitrus, herber Apfel, kultiviert. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

89+ 2023 Scheurebe Kabinett<br />

Zarter Duft nach feinen Zitrusfrüchten, etwas Schwarze<br />

Johannisbeere, eine Spur Stachelbeere, eher verhalten in<br />

der Nase. Am Gaumen mit geschmeidiger Säure, gut integrierte<br />

Süße, schöner Trinkfluss, Pfirsich, roter Apfel,<br />

etwas Birne, mittlere Länge und Struktur. 9 Vol.-%, DV, €€<br />

89+ 2021 »Cuvée R« trocken BP/CO<br />

Fruchtig-beerige Nase mit süßlichem Oberton, Herzkirsche,<br />

Walderdbeere, Himbeere, auch etwas Fruchtgelee, feine<br />

Würze. Klar definierte Cuvée im Format und in ihrem Anliegen,<br />

nicht zu kompliziert, saftige Fruchtigkeit, mittlere<br />

Struktur, feinkörniger Gerbstoff. 13 Vol.-%, DV, €<br />

190 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER FRANKEN<br />

WEINBAU<br />

RUPPENSTEIN<br />

Steiggasse 5, 97516 Oberschwarzach<br />

T: +49 9382 90703, www.wein-von-ruppenstein.de<br />

Kontakt: Robert und Simon Ruppenstein<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Sa 14–18 Uhr, So 14–17 Uhr<br />

Hektar: 3 ha<br />

Im <strong>Wein</strong>gut Ruppenstein in Oberschwarzach<br />

teilen sich Robert Ruppenstein und<br />

sein Sohn Simon die Arbeit in den <strong>Wein</strong>bergen<br />

und im Keller. Die Reben stehen auf<br />

den Keuperböden im Steigerwald, die den<br />

<strong>Wein</strong>en ihre mineralische Würze verleihen. Simon<br />

Ruppenstein ist 24 Jahre alt, er lernte im<br />

Juliusspital in Würzburg und sammelte dann<br />

Erfahrungen bei Luckert in Sulzfeld, in Österreich,<br />

Kalifornien, Washington und in der<br />

Schweiz. Sein Talent unterstreicht er mit den<br />

mineralischen Silvanern und dem dicht gebündelten<br />

Pinot Noir. Von diesem jungen<br />

Winzer wird man noch mehr hören!<br />

92 2022 »Geiersknuck« Oberschwarzach<br />

Herrenberg Silvaner trocken<br />

Kühler Rauch im Duft, geröstete Sonnenblumenkerne, Quitte,<br />

Birne und gelbe Pflaumen, Strohblumen, auch Heu, steinige<br />

Anklänge. Zeigt sich im Mund mit fester, klar gefasster<br />

Struktur, verbindet Substanz mit Dichte, Frische und Mineralik,<br />

gepflegte Phenolik. 12 Vol.-%, DV, €€€<br />

90+ 2023 »Keuper« Silvaner trocken<br />

Kräuterig, keuperig mit schöner Würze im Duft, frischer<br />

Kümmel, Apfel, auch Birne und Heu. Kräftiger Bau am Gaumen<br />

mit gutem Extrakt in seinem Segment, präsente Säure,<br />

saftiger, herber Apfel, fränkisch trocken, mineralisch, mit<br />

Profil. Hält, was der Name verspricht. 13 Vol.-%, DV, €<br />

89+ 2023 Silvaner trocken<br />

Kräuterig, auch hefig, Brotteig, Blumenwiese, auch getrocknetes<br />

Heu, reife Birne und Quitte, ordentliche Würze. Zeigt<br />

auch am Gaumen viel Sortentypizität und Würze, saftig, Birne<br />

und herber Apfel, präsente Säure, die sich gut mit der<br />

Fruchtsüße arrangiert. Viel <strong>Wein</strong>. 12 Vol.-%, DV, €<br />

89 2023 Müller-Thurgau Liter trocken<br />

Gelber Apfel, Birne, Mirabelle und auch etwas Banane in der<br />

Nase, etwas Eisbonbon, feine Wiesenkräuter. Saftig und vollmundig<br />

am Gaumen mit reifem Steinobst, harmonisch abgerundet<br />

mit merklicher Restsüße, die präsente Säure<br />

trägt, feine, sortentypische Würze. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

92 2021 Oberschwarzach Herrenberg<br />

Pinot Noir trocken<br />

Fester Duft mit Holzwürze, getrockneten Kräutern, Johannisbeere,<br />

Kirsche und auch Hagebutte, Schlehe im Schlepptau.<br />

Kräftiger Bau und gute Bündelung der Elemente am<br />

Gaumen, trocken, ungekünstelt und mineralisch mit gutem<br />

Extrakt, präzise, glasklare Säure. 13,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

89 2022 Oberschwarzach Herrenberg<br />

Domina trocken<br />

Fruchtig-beeriger Duft nach Holunder, Brombeere, schwarzer<br />

Kirsche, kräuterig, feiner Schwarztee, Hagebutte.<br />

Schwankt am Gaumen zwischen saftigen und leicht herben<br />

Momenten, gut dosierter Tanninanteil, kalter Tee, Schlehe,<br />

Holunder. Dunkle Schokolade. 13 Vol.-%, DV, €<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

191


WEINGUT<br />

HORST SAUER<br />

Bocksbeutelstraße 14, 97332 Escherndorf<br />

T: +49 9381 4364, www.weingut-horst-sauer.de<br />

Kontakt: Sandra Sauer<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–12 Uhr und 13–18 Uhr,<br />

Sa 11–17 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 180.000 (80 % weiß, 8 % rot,<br />

2 % Rosé, 8 % süß, 2 % Schaumwein)/20 ha<br />

Wo anfangen? Bei den wunderbar<br />

mineralisch geprägten, so elegant-gepflegten<br />

trockenen <strong>Wein</strong>en,<br />

die natürlich den Großteil des tollen Sortiments<br />

ausmachen? Oder bei den saftigen<br />

und tiefen edelsüßen <strong>Wein</strong>en, für die Sandra<br />

Sauer ebenfalls ein sehr gutes Händchen hat?<br />

Schwer zu sagen: Auf jeden Fall entwickeln<br />

die Reben, die aus dem Muschelkalk der Trias<br />

ihre Kraft entwickeln, eine wunderbare Aromatik<br />

und Mineralität, die bei jedem Schluck<br />

zu schmecken ist. Sie bieten bereits in ihrer Jugend<br />

viel Trinkfreude, wer jedoch Geduld aufbringt,<br />

wird ebenfalls belohnt!<br />

93+ 2022 Escherndorf am Lumpen 1655<br />

Riesling GG<br />

Duft nach Abrieb von der Mandarinenschale, pikante Mango,<br />

Pfirsichblüte, feine Würze, eine Spur Eukalyptus, heißer<br />

Stein, vielschichtig. Am Gaumen mit einer knackigen Säure,<br />

zupackendes Wesen, stahlige Mineralität, viel Saft und Kraft,<br />

lang und druckvoll. 13 Vol.-%, DV, €€€<br />

91+ 2023 Escherndorf Fürstenberg Weißer<br />

Burgunder trocken<br />

Feiner Duft nach reifem Apfel, feines Mandelmus, etwas Limettenschale,<br />

feine Kräuterwürze, animierend. Am Gaumen<br />

mit delikater Geschmeidigkeit, lebendige Säure, Apfel, Birne,<br />

Haselnuss, alles kompakt und ausgewogen, gute Länge,<br />

perfekt und vielseitig bei Tisch. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

96 2023 Escherndorf Lump Silvaner Eiswein<br />

Intensiv-würziger Duft, kandierte Limonenschale, Orangenabrieb,<br />

sehr viel Würze, schöne Kräuteraromen, kandierte<br />

Ananas. Am Gaumen sehr cremig, dicht, pikant-würzige<br />

Säure, intensive Zitrusfrüchte, Limonensaft, hoch konzentriert,<br />

zupackend, sehr lang, fest. 6,5 Vol.-%, DV, €€€€<br />

95 2023 Escherndorf Lump Riesling<br />

Beerenauslese<br />

Intensiver Duft nach reifen Zitrusfrüchten, dazu pikante<br />

Papaya und Mango, kandierte Limonenschale, Blütenhonig,<br />

pikant, viel Würze. Am Gaumen mit sehr anregender Säure,<br />

zupackende Zitrusfrucht, dicht und fest, Würze, sehr konzentriert,<br />

frisch bleibend, sehr lang. 7 Vol.-%, DV, €€€<br />

94+ 2023 Escherndorf Lump Silvaner<br />

Beerenauslese<br />

Ölige Konsistenz, intensiver Duft nach kandierten Früchten,<br />

Limone, Orange, ganz fein und pikant, Zitrusfrüchte, Blütenhonig,<br />

vielschichtig. Am Gaumen cremig und dicht, feine<br />

Säure, druckvoll schiebend, wieder Zitrusfrüchte, tropische<br />

Früchte, sehr lang, endet frisch. 6,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

93 2022 Escherndorf am Lumpen 1655<br />

Silvaner GG<br />

91+ 2023 Escherndorf Lump Silvaner trocken<br />

91+ 2023 Escherndorf Lump Riesling trocken<br />

91 2023 Escherndorf Fürstenberg<br />

Blauer Silvaner trocken<br />

90+ 2023 Escherndorf Lump Scheurebe Spätlese<br />

91+ 2021 Escherndorf Fürstenberg<br />

Spätburgunder trocken<br />

91+ 2023 Escherndorf Lump Riesling Kabinett<br />

192 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER FRANKEN<br />

WEINGUT<br />

RAINER SAUER<br />

Bocksbeutelstraße 15, 97332 Escherndorf<br />

T: +49 9381 2527, www.weingut-rainer-sauer.de<br />

Kontakt: Rainer, Helga und Daniel Sauer<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–12 Uhr und 13–18 Uhr,<br />

Sa 10–17 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 180.000 (98 % weiß, 2 % Rosé)/16 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Es gibt in der fränkischen <strong>Wein</strong>szene nur<br />

wenige Winzer, die so akribisch und<br />

gewissenhaft arbeiten und agieren wie<br />

Daniel Sauer, der gerade an den Aufgaben der<br />

schwierigen Jahrgänge mit Frost, Hagel und<br />

auch Trockenheit in der Spitzenlage Escherndorfer<br />

Lump zu wachsen scheint. In 2023<br />

kommen aus dem »Lumpen 1655« zwei monumentale<br />

Große Gewächse, die nur eines<br />

brauchen, um ihre Stärken auszuspielen: Zeit.<br />

Seniorchef Rainer Sauer bringt mit seinem Silvaner<br />

»L« Würze und Mineralik gekonnt auf<br />

den Punkt. Unser Tipp: der fein balancierte<br />

Silvaner »1G«.<br />

95 2023 Escherndorf am Lumpen 1655<br />

Riesling GG<br />

Fein nuanciertes Duftbild mit Apfel, Birnenkonfit, Quitte.<br />

Quittenchutney. Kalkig-rauchige Anklänge. Zeigt am Gaumen<br />

Substanz, Dichte sowie eine sehr gute Balance und Verwobenheit,<br />

reife Phenolik, eng anliegende Säure, Schmelz,<br />

Würze und Mineralik. Gute Länge. 12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

94+ 2023 Escherndorf am Lumpen 1655<br />

Silvaner GG<br />

Kräuterig und würzig begleiteter <strong>Wein</strong>bergpfirsich, frische<br />

Kräuter, Thymian, frische Himbeere, reife Mirabelle. Komplex<br />

am Gaumen, bringt viel mit, um sich zu einem kleinen<br />

Kunstwerk zu entwickeln: dichter Extrakt, balancierende<br />

Säure und die Mineralik der Lage. 13 Vol.-%, DV, €€€<br />

93+ 2023 »Rainer Sauer L« Silvaner trocken<br />

Würzig, kräuterig, auch noch etwas verschlossen, Flintstein,<br />

Birne, Mirabelle und Apfel, der in die herbe Richtung geht.<br />

Rauchig. Wenn man den »L« im Mund hat, versteht man, um<br />

was es den guten fränkischen Winzern geht: Würze und Mineralik<br />

stechen als Ass. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

92 2023 »1G« Escherndorf Lump Riesling<br />

Erste Lage trocken<br />

Grüner Apfel, rauchiges Ambiente, würzig, steinig, zitrisch,<br />

grüne Limette, Lorbeerblatt, Birne und auch Steinobst, Aprikose.<br />

Perfekte Interpretation der Ersten-Lage-Vorstellung,<br />

frisch, griffig im Mundgefühl, mittlere Struktur, würzig und<br />

mineralisch. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

92 2023 »1G« Escherndorf Lump Silvaner<br />

Erste Lage trocken<br />

Intensiv in der Nase, leicht nussig, Apfel, Birne und grüne<br />

Stachelbeere, verdichtet sich im Duft. Zeigt am Gaumen ein<br />

reizvolles Zusammenspiel von reifen und weniger reifen Elementen,<br />

Frische und Reife im Kontext, die würzige Mineralik<br />

ist über alles erhaben. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

91+ 2023 »Muschelkalk« Escherndorf<br />

Silvaner trocken<br />

Würzig, kräuterig, Estragon, Dill, Austernschale, Apfel, Mirabelle<br />

und auch Birne, feine Anmutung von Kapern. Am Gaumen<br />

verstehen sich Stoffigkeit, Saftigkeit und die würzige<br />

Mineralik ziemlich gut, frisch und griffig in der Phenolik, eine<br />

Miniatur der Landschaft. 12 Vol.-%, DV, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

193


WEINGUT<br />

SCHMITTS KINDER<br />

Am Sonnenstuhl 45, 97236 Randersacker<br />

T: +49 931 7059197, www.schmitts-kinder.de<br />

Kontakt: Martin, Karl und Renate Schmitt<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8–18 Uhr, Sa 9–17 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 100.000 (83 % weiß, 10 % rot,<br />

4 % Rosé, 1 % süß, 2 % Schaumwein)/13,7 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Seit mehr als 300 Jahren bewirtschaftet<br />

die Familie Schmitt Muschelkalkhänge<br />

am Maintal. Heute erstrecken sich ihre<br />

Rebberge mit zahlreichen Steillagen von<br />

Randersacker bis Würzburg. Den Namen des<br />

<strong>Wein</strong>guts wählte 1910 eine Erbengemeinschaft,<br />

die den Betrieb – entgegen der fränkischen<br />

Realteilung – als Ganzes erhielt. Seit<br />

Jahren gelingt es Martin Schmitt gemeinsam<br />

mit seinem Vater Karl vorwiegend Silvaner<br />

und Riesling auf hohem Niveau zu erzeugen,<br />

gearbeitet wird nach biologischen Richtlinien.<br />

Auch dieses Jahr sind die <strong>Wein</strong>e absolut<br />

auf der Höhe – es ist eine Freude.<br />

93+ 2023 Randersacker Pfülben Silvaner GG<br />

Kühl und komplex im Duft, frische Mango, Thymian, Ananas,<br />

Kamille, Salbei und gelber Apfel. Am Gaumen zeigt sich der<br />

<strong>Wein</strong> mit Fruchtfülle und feiner Konzentration, dazu kommt<br />

eine phenolische Note. Mineralisch, fruchtief und lange im<br />

Nachhall. Viel Potenzial. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

93 2023 Randersacker Spielberg Riesling<br />

Erste Lage trocken<br />

Aus dem Spitzengewann im Marsberg. Im Duft Zitrone, reife<br />

Birne, etwas Petrol und heißer, nasser Stein. Am Gaumen ein<br />

wunderbarer Fluss, schöner Grip, trinkanimierend, Zitrusfrüchte,<br />

Limone, knackiger Apfel, gut integrierte Säure, hat<br />

eine gute Länge. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2023 Randersacker Marsberg Silvaner<br />

Erste Lage trocken<br />

Anfangs noch etwas verschlossen im Duft, dann Gesteinsmehl,<br />

Zitronenzeste, Fenchel und zarter Kümmel. Am Gaumen<br />

dicht und fruchtig, reifer Apfel, Birne, durchweg balanciert,<br />

lebendige Säure, dezente Salzigkeit. Hat eine gute<br />

Länge und viel Potenzial. 13,5 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2023 »<strong>Wein</strong>berg Mendelssohn«<br />

Randersacker Riesling trocken<br />

Duft nach reifer Aprikose, Pampelmuse, Apfelschale, Zitronenmelisse,<br />

dazu auch etwas Wiesenkräuter. Am Gaumen<br />

dicht gewoben und mineralisch geprägt, feine Zitrusfrüchte,<br />

Pfirsich, lebendige Säure, griffig, hat eine gute Länge, toller<br />

Speisenbegleiter. 12 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2023 Randersacker Sonnenstuhl Silvaner<br />

Erste Lage trocken<br />

Attraktive Würze im ersten Duft. Wiesenkräuter. Es folgen<br />

reifer Pfirsich und Organgenblüte. Am Gaumen mit Saft und<br />

Kraft, feine Aromatik von nassem Stein, Passionsfrucht, Limette,<br />

Pfirsich bei guter Säure. Mineralisch im guten Nachhall.<br />

13,5 Vol.-%, DV, €€<br />

92+ 2022 Randersacker Hohenroth<br />

Spätburgunder GG<br />

Traditonell und klassisch im Duft mit etwas Rauch, reifer<br />

Kirsche, dazu frisches Laub, dunkle Himbeere und Gewürznelke.<br />

Am Gaumen sehr klar mit Aromen von reifer, roter<br />

Frucht, auch Blaubeere und Brombeere, feine Säure, schöner<br />

Druck, griffige Gerbstoffe, lang. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

194 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

TROCKENE<br />

SCHMITTS<br />

WEINGÜTER FRANKEN<br />

Maingasse 14a, 97236 Randersacker<br />

T: +49 931 700490, www.durchgegorene-weine.de<br />

Kontakt: Bruno Schmitt<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8:30–18 Uhr; Sa 9:30–16 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 126.700 (90 % weiß, 10 % rot)/17 ha<br />

In den 1970er-Jahren, als den Deutschen<br />

der Geschmack nach Süßem stand, gab<br />

es in Randersacker drei <strong>Wein</strong>güter mit<br />

dem Namen Schmitt; aber nur dieses produzierte<br />

damals schon <strong>Wein</strong>e, die nicht angereichert<br />

und stets durchgegoren waren – so<br />

verfielen Kunden auf den pointierten Namen.<br />

Dem Stil blieb der Betrieb treu, denn<br />

ein <strong>Wein</strong> soll ein »authentisches Spiegelbild<br />

der jeweiligen Sorte, der Lage und des Jahrgangs«<br />

sein. Das gelingt Bruno und Lothar<br />

Schmitt wieder einmal famos – vor allem<br />

mit dem ganz eigenständigen Fränkischen<br />

Alten Satz.<br />

94+ 2023 Randersacker Pfülben Fränkischer<br />

Alter Satz Spätlese trocken<br />

Kräuterige Noten, ein wenig Blumenerde, Kümmel, auch floral,<br />

Tomatenrispe, Blüten, reife Birne, Mirabellen. Stoffig am<br />

Gaumen mit Saft und intensiver Würze, die auch steinige,<br />

mineralische Noten beinhaltet. Reife, stabile Säure, merkliche<br />

reife Phenolik, eigenständig. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

92+ 2022 »R Großes Gewächs« Randersacker<br />

Sonnenstuhl Riesling trocken<br />

In der eleganten Nase Zitronenmelisse, gelbe Zitrone, Aprikose<br />

und auch Aprikosentarte, Pfirsich und ein Hauch Zimtstange.<br />

Athletischer Bau am Gaumen und auch athletische<br />

Performance, dicht im Extrakt, strukturierende Phenolik,<br />

tragende Säure, Grapefruit im Abklang. 13 Vol.-%, DV, €€€<br />

92+ 2022 »R Großes Gewächs« Randersacker<br />

Sonnenstuhl Silvaner trocken<br />

Reifer gelber Apfel, gelbe Pflaumen und Birne im kräftigen<br />

Duft, ein Hauch Kandiszucker, würzige, steinige Anklänge.<br />

Am Gaumen kräftig gebaut, viel Würze, auch herbe Bitternote,<br />

robuste Phenolik, Kumquats, Grapefruit, saftig, reife Säure,<br />

ungeschminkt, salin. 13,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

91 2023 »Alte Reben« Randersacker<br />

Sonnenstuhl Sylvaner Spätlese trocken<br />

Reife Birne, Apfel in der Nase, gelbe Pflaume, auch Bananenschale,<br />

Blumenwiese, Kräuter, Thymian. Zeigt am Gaumen<br />

gute Substanz, setzt vollmundig und saftig an, kräftige,<br />

muskulöse Struktur, reife Säure, merkliche Phenolik,<br />

Schmelz und mineralische Würze. Viel <strong>Wein</strong>.<br />

13,5 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2023 Randersacker Sonnenstuhl<br />

Rieslaner Auslese<br />

Duft nach kandierten Zitrusfrüchten, Limonenschale, etwas<br />

Muskatnuss und Mandarinenschale. Am Gaumen mit einer<br />

sehr lebhaften Säure, Zitrusfrüchte dominieren, Limone und<br />

Grapefruit, dann etwas Mango, zarte Würze, insgesamt charmante<br />

Art, endet frisch. 10,5 Vol.-%, DV, €€<br />

90 2021 »Konsequent« Randersacker<br />

Sonnenstuhl Frühburgunder Spätlese<br />

trocken<br />

Malvenblüten, Hagebutten, feiner Rauch, Johannisbeere<br />

und auch Pflaume, etwas Rote Bete und auch Heidelbeere.<br />

Kompakt gebaut im Mund, straff in seiner Struktur, präzise<br />

Säurelinie, festes, knackiges Tanningerüst mit leichter Adstringenz,<br />

betont trocken. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

195


WEINGUT<br />

NICO SCHOLTENS<br />

Rieneckstraße 6, 97514 Oberaurach<br />

T: +49 9529 326, www.weingut-scholtens.com<br />

Kontakt: Nico Scholtens<br />

Ab-Hof-Verkauf: ja<br />

Flaschen/Hektar: 30.000 (70 % weiß, 30 % rot)/5 ha<br />

Eigen und eigenwillig schön: Das beschreibt<br />

die <strong>Wein</strong>e von Nico Scholtens<br />

vermutlich am besten. Das ist nicht<br />

verwunderlich, zählte der gebürtige Niederländer<br />

als Saxofonist in der Jazz-Szene schon<br />

immer zur kulturellen Avantgarde. Die puristisch<br />

trockenen <strong>Wein</strong>e aus Steil- und Terrassenlagen<br />

wollen entdeckt werden, es sind –<br />

um die Analogie zur Musik fortzusetzen – keine<br />

eingängigen Popmelodien, es ist vertrackter<br />

Free Jazz, der Raum für Improvisation<br />

lässt. Etwas überraschend schoben sich diesmal<br />

die Rotweine an den Weißen vorbei: So ist<br />

das manchmal in der Kunst.<br />

91+ 2020 »['drai]« Riesling trocken<br />

Zum frischen Steinobst (Riesling, Aprikose und Nektarine)<br />

auch eine Handvoll Kräuter, Estragon, Thymian, Salbei, auch<br />

Panna cotta. Trocken heißt in diesem Fall knochentrocken,<br />

straffer Bau, linearer Zug, saftig, herber Saft, engmaschig<br />

gewoben, eigen, schön. 12 Vol.-%, NK, €€<br />

91 2019 »['drai]« Alter Fränkischer Satz<br />

trocken<br />

Kräuterig-zitrische Noten im Duft, Zitronenzeste, Mandarinenschale,<br />

Aprikosen, etwas Birnenkompott, mineralisch.<br />

Saftig, entspannt am Gaumen, weiche Textur, süßliche Aprikose<br />

und Reneklode, süßlicher Extraktkern, reife Säure, würzig,<br />

phenolisch, mineralisch getragen. 13 Vol.-%, NK, €€<br />

90+ 2021 »['drai]« Weißburgunder trocken<br />

Recht duftig in der Nase, gelbe Blüten, reife Aprikosen, Maracuja,<br />

feiner Kümmel, florale Anklänge, Blattgrün, Melisse.<br />

Am Gaumen entspannt und vollmundig mit weicher Textur,<br />

dicht im Extrakt, reife Säure, zitrische und auch salzige Anklänge,<br />

grüne Mandel im Finish. 12 Vol.-%, NK, €<br />

93 2019 »['drai] select« Spätburgunder<br />

trocken<br />

Der Duft lässt an einen langen Herbst denken, mit Frucht,<br />

die viel Sonne abbekommen hat. Pflaume, Brombeere, Kakaopulver.<br />

Viel Substanz und Kraft in weicher, samtener Textur,<br />

den Kontrast liefert die knallharte Mineralik, die mit den<br />

punktgenau extrahierten Tanninen prägt. 14 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2019 »['drai] select« Schwarzriesling<br />

trocken<br />

Reife Pflaume, Trüffel, Pflaumenlikör, herbe Schokolade mit<br />

Pfefferminze, erdige und kräuterige Nuancen. Weich und geschliffen<br />

am Gaumen, breit angelegtes Format, gut eingewobener<br />

Alkohol, die Gerbstoffe sind mürbe und geben<br />

Struktur, trotz Kraft elegant. Kaminfeuer.<br />

14,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

91 2019 »['drai]« Schwarzriesling trocken<br />

Reife und getragene Nase mit kräuterigen Noten, Pflaume,<br />

etwas Lavendel und auch Bienenstich, ein Hauch Kräuterlikör.<br />

Geschmeidiger Gaumenauftritt, saftig und mit ruhigem<br />

Fluss, Pflaume mit kräuterigem Hintergrund, weicher, feinkörniger<br />

Gerbstoff, balanciert, lang. 12 Vol.-%, NK, €€<br />

196 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

SCHWAB<br />

WEINGÜTER FRANKEN<br />

Bühlstraße 17, 97291 Thüngersheim<br />

T: +49 9364 89183, www.weingut-schwab-franken.de<br />

Kontakt: Andrea Schwab<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–12 Uhr und 13–18 Uhr,<br />

Sa 9–12 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 80.000 (85 % weiß, 15 % rot)/13 ha<br />

Eine anspruchsvolle und vielfältige Kollektion,<br />

auch mit neuen Facetten, die<br />

uns die Winzerfamilie Schwab vorstellt:<br />

Neben der zuverlässigen fränkischen<br />

Klassik, die von der Muschelkalkmineralik<br />

des Thüngersheimer Sattels in Szene gesetzt<br />

hat, zieht Thomas Schwab auch das Tempo an<br />

wie bei unserer Empfehlung beim spannungsgeladenen<br />

Riesling aus dem Thüngersheimer<br />

Scharlachberg. Das Silvaner-GG aus dem<br />

Rothlauf mit seiner ausgeprägten Phenolik<br />

und einer beinahe bissfesten Mineralik setzt<br />

sich unangefochten an die Spitze: In Thüngersheim<br />

tut sich was.<br />

91+ 2021 Pinot Blanc brut<br />

Rauchige Noten vom Muschelkalk, Brioche, Mürbeteig, Himbeere,<br />

auch rote Kirsche mischt mit, fein kräuterig, Thymian.<br />

Recht forsche Säure, die am Gaumen die Verhältnisse regelt,<br />

elegantes Mousseux, das gut neben der kalkigen Mineralik<br />

besteht, eigenständig, schön. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />

93+ 2022 Thüngersheim Rothlauf Silvaner GG<br />

Feiner Duft nach Apfel, Kümmel, Traubenkernen, Apfelschale,<br />

etwas nasse Erde, Kräuter, steinige Komponenten. Am<br />

Gaumen breit angelegt mit guter Substanz und Volumen,<br />

dicht im Extrakt, stabile Säure, feste phenolische Struktur,<br />

Mineralik zum Kauen. Lang. 14 Vol.-%, DV, €€€<br />

92 2022 Thüngersheim Scharlachberg<br />

Riesling Erste Lage trocken<br />

<strong>Wein</strong>bergpfirsich, roter Apfel, Zitronenmelisse, Nektarine,<br />

ein Hauch Grapefruit und Zimtstange. Am Gaumen gibt die<br />

präsente Säure als Kompass die Richtung vor, trocken, würzig<br />

und mineralisch, mit einer Phenolik, die Spannung erzeugt.<br />

Endet zitrisch, Grapefruit. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

90+ 2023 Thüngersheim Scheurebe trocken<br />

Fein aromatischer Duft nach Muskatblüte, Stachelbeere,<br />

Schwarzer Johannisbeere, Papaya und auch Litschi. Elegante<br />

Scheurebe mit guter Balance und schönem Zusammenspiel<br />

von Frucht und reifer Säure, die Muschelkalkmineralik<br />

verleiht eine eigenständige Note. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

90 2023 Thüngersheim Johannisberg<br />

Silvaner Erste Lage trocken<br />

Rauchige Würze und Mineralik steigt direkt aus dem Glas,<br />

Birnenschale, Quitte, Gewürze wie Piment und Kardamom.<br />

Am Gaumen mit weichem Fond und fränkischer Gelassenheit,<br />

die Säure überlässt die Spannung der Mineralik, die sich<br />

würzig zeigt. Nicht zu komplex. 13,5 Vol.-%, DV, €€<br />

91+ 2021 Thüngersheim Johannisberg<br />

Spätburgunder Erste Lage trocken<br />

Süße Herzkirsche, Waldbeeren, Himbeeren, knackige Pflaume,<br />

feiner kalter Rauch, Räucherspeck. Setzt am Gaumen<br />

weich an, kräftige gebaute Struktur, betont trocken, die Säure<br />

begleitet mild, räumt der Mineralik den Vorrang ein, die<br />

mit feiner Würze ins Finale zieht. 13,5 Vol.-%, DV, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

197


WEINGUT SCHLOSS<br />

SOMMERHAUSEN<br />

Hauptstraße 25, 97286 Sommerhausen<br />

T: +49 9333 260, www.sommerhausen.com<br />

Kontakt: Martin Steinmann<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 10–18 Uhr, Sa 10–16 Uhr,<br />

So 10–14 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 100.000 (85 % weiß, 5 % rot,<br />

10 % Rosé, 30 % Schaumwein)/18 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Das <strong>Wein</strong>gut blickt auf eine Geschichte<br />

zurück, die bis ins 15. Jahrhundert<br />

zurückreicht, in früheren Zeiten wurden<br />

hier Krönungsweine für deutsche Herrscher<br />

gekeltert. In den Kellern von damals reifen<br />

heute Sekte, die mittlerweile einen nicht so<br />

kleinen Teil der Produktion ausmachen. Kellermeister<br />

Moritz Steinmann hat es dieses<br />

Jahr vorgezogen, uns ausschließlich seine<br />

Schaumweine zur Verkostung vorzustellen –<br />

eine gute Idee, denn die überzeugen vollständig.<br />

Angeführt wird die tolle Kollektion vom<br />

großartigen 2017er »avec pläsier La Grande<br />

Cuvée« brut nature.<br />

95 2017 »avec pläsier La Grande Cuvée«<br />

brut nature PN/AU/CH/WB<br />

Degorgiert 05/24. Sattes Gelb. Der Duft zeigt sich mineralwürzig,<br />

buttrig, nussig, kleine rote Beeren, Strohblumen,<br />

Brioche, jodige Töne. Der Gaumen eröffnet saftig, schlanke,<br />

feinnervige Art, das cremige Mousseux gibt Intensität und<br />

Vielschichtigkeit, raffiniert und edel. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

94+ 2018 »avec pläsier Le Grand Riesling«<br />

brut<br />

Degorgiert 03/24. Im Duft Melisse und Kräuter, balsamische<br />

und jodige Untertöne. Auch am Gaumen ist es das feine Florett.<br />

Lebendige Säure, das feine Mousseux bitzelt auf anhaltende<br />

Weise zart, die Aromatik verbindet frische und reife<br />

Aromen zu einer vielschichtigen Würze. Toll!<br />

12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

93+ 2018 »avec pläsier Le Grand Blanc«<br />

brut nature AU/CH/WB<br />

Degorgiert 05/24. Der vielschichtige Duft changiert zwischen<br />

frischer Frucht und reifer Würze, Mandarine und geriebener<br />

Apfel, Strohblumen, Untertöne von Haselnuss und<br />

Sesam. Am Gaumen eine gekonnt puristische Anmutung,<br />

pfeilgerade Säure, feines, anhaltendes Mousseux.<br />

12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

93 NV »avec pläsier Riesling Pur« brut<br />

Degorgiert 03/24. Im Duft <strong>Wein</strong>bergpfirsich, Kardamom,<br />

Brioche, zartes Bienenwachs. Der Gaumen zeigt ein delikates<br />

Süße-Säure-Spiel auf der ganz trockenen Seite, feines<br />

und zugleich spannungsreiches Mousseux. Ein herrlich erfrischender<br />

Sekt, sehr vielschichtig. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />

92 NV »avec pläsier Blanc de Blancs« brut<br />

Degorgiert 07/24. Ein Duft von Frühlingswiese, Dotterblume,<br />

Heu, frische Butter. Im Mund zeigt sich ein appetitlich<br />

ausgewogener Sekt mit feinem Mousseux, einer eher milden<br />

Säure und einer Prise Phenolik, ungekünstelt trockener, frischer<br />

Abklang. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />

93 2018 »avec pläsier Le Grand Rosé«<br />

extra brut<br />

Degorgiert 05/24. Hellorange in der Farbe. Ein Duft von Apfelschalentee<br />

und Hagebuttenkonfitüre. Der Gaumen zeigt<br />

sich saftig, kernig, geradeaus gebaut, dynamisches Mousseux<br />

plus eine Schicht Stoffigkeit. Den Abgang prägen würzig<br />

gereifte Pinotaromen. Ein stilvoller Sekt.<br />

12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

198 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WINZERHOF<br />

STAHL<br />

WEINGÜTER FRANKEN<br />

Lange Dorfstraße 21, 97215 Auernhofen<br />

T: +49 9848 96896, www.winzerhof-stahl.de<br />

Kontakt: Christian Stahl<br />

Ab-Hof-Verkauf: nach Voranmeldung<br />

Flaschen/Hektar: 200.000 (90 % weiß, 10 % rot)/45 ha<br />

Wenn Sterne auf Sterne treffen, kann<br />

das Universum bereichert werden.<br />

Christian Stahl kann auf eine der<br />

ungewöhnlichsten Karrieren in der <strong>Wein</strong>szene<br />

blicken: Als Autodidakt fing der ambitionierte<br />

Hobbykoch an, <strong>Wein</strong>e zu keltern, Teller und<br />

Glas immer in Blickkontakt, seit Kurzem kann<br />

er sich mit Fine-Dining-Restaurant und französisch<br />

inspirierter Cuisine Sterne-Koch nennen.<br />

Dass seine <strong>Wein</strong>e Statur und Tiefe mitbringen,<br />

ist selbstverständlich. Auch sie lassen die Gedanken<br />

manchmal ins Nachbarland schweifen,<br />

sind aber durch und durch fränkisch.<br />

Glückwunsch zum dritten Stern.<br />

91+ 2021 »Blanc de Noirs« extra brut PN/SW<br />

Feine Hefenoten im Duft, Brioche mit Reneklode, Himbeere<br />

und auch Aprikosen, leicht geröstete Haselnuss, Haselnussschale.<br />

Das Wechselspiel von Frische, Cremigkeit und Würze<br />

beschäftigt den Gaumen genussvoll, forscher, leicht salziger<br />

Säurezug, gepflegtes Mousseux. 11,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

94 2023 »Steinmauer« Chenin Blanc trocken<br />

Kräuterige Noten, frischer Thymian, grüne Birne, vanillige<br />

Holzwürze, weiche, buttrige Komponenten, Maisgrieß, steinig.<br />

Zieht am Gaumen auf mit weichem Fond im großen Volumen,<br />

druck- und kraftvoll mit süßlichem Extraktkern, klare<br />

mineralische Definition, lang. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

93+ 2023 Randersacker Pfülben Riesling<br />

trocken<br />

Reife, leicht parfümierte Nase, Aprikose, Pfirsich, gelbe Blüten,<br />

Honigwabe, Mandelgebäck. Zunächst mit burgunderhafter<br />

Ausrichtung, breit angelegter Struktur, weicher Textur,<br />

die präzise Säure und die salzige Mineralik unterstreichen<br />

Sorten- und Lagencharakter. 13,1 Vol.-%, NK, €€€<br />

93+ 2023 Sulzfeld Cyriakusberg Scheurebe<br />

trocken<br />

Feine Holzwürze und nussige Aromen verbinden sich mit Noten<br />

von Flieder, Schwarzer Johannisbeere und Holunder. Unübliche<br />

Interpretation am Gaumen mit viel Substanz, Extraktfülle<br />

und gutem Schub, Schmelz und langer mineralisch-salziger<br />

Abgang. Sehr eigenständig.<br />

13,4 Vol.-%, NK, €€€<br />

93 2023 Tauberzell Hasennest<br />

Müller-Thurgau trocken<br />

Der Duft produziert blitzschnell das Bild von Müller-Thurgau:<br />

Apfel, Birne, Aprikose mit Wiesenkräutern und Muschelkalkwürze.<br />

Kompakt gebaut am Gaumen, dicht und<br />

stoffig mit Würze, feine Extraktsüße, die kalkige Mineralik<br />

wird von feinen Phenolen begleitet: voilà. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

90 2023 Silvaner trocken<br />

Vielfältiger Duft mit Hefe, Brotteig, reifem gelbem Apfel und<br />

Birne, Lorbeerblatt, etwas Kümmel, Zitronenmelisse. Am<br />

Gaumen entspannter Einstieg mit viel Saftigkeit (süßer und<br />

auch herber Apfel), feine Würze und mineralische Anklänge<br />

bis ins Finale. 12,4 Vol.-%, DV, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

199


WEINGUT<br />

AM STEIN –<br />

LUDWIG KNOLL<br />

Mittlerer Steinbergweg 5, 97080 Würzburg<br />

T: +49 931 25808, www.weingut-am-stein.de<br />

Kontakt: Sandra Knoll<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 14–18 Uhr, Sa 10–17 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 250.000/40 ha<br />

Anbauweise: Biodynamisch<br />

Im Würzburger Familienbetrieb macht<br />

sich jetzt bereits die Mitarbeit der Kinder<br />

Antonia und Vincenz bemerkbar. Wie die<br />

Zeit vergeht! Gefühlt gerade eben waren Sandra<br />

und Ludwig Knoll doch noch Newcomer.<br />

Stilistisch scheinen uns die Silvaner inzwischen<br />

etwas wegzugehen von der früheren<br />

Fruchtigkeit und stattdessen den kräuterigen<br />

und kalkigen Noten mehr Platz zu lassen.<br />

Dicht und saftig strukturiert, sind die <strong>Wein</strong>e<br />

quer durchs Sortiment auf Dauerhaftigkeit<br />

angelegt, ohne jedoch über der Betonung von<br />

Kern und Spannung im Übermaß schroff oder<br />

abweisend zu werden.<br />

94+ 2022 Stetten Stein Silvaner GG<br />

Apfel, Birne, Kräuter, feiner Kümmel, steinige Noten, Gesteinsmehl,<br />

reife Mirabellen. Dichter Gaumen, der von einer<br />

präsenten, eingewobenen Säure durchzogen wird, recht<br />

kraftvoll, nicht zurückhaltend, viel Extraktschub, reife Phenolik<br />

stützt den Bau, mineralische Würze im Ausklang.<br />

13 Vol.-%, DV, €€€€<br />

94 2019 Stetten Stein Silvaner GG<br />

Dicht und fein, tief und vielschichtig, im Duft, reife gelbe<br />

Frucht, gepaart mit mineralischer Frische, kalkige Würze,<br />

Rauch, Ananas, Apfel, Mango. Am Gaumen mit viel Frische<br />

und noch längst nicht am Ende seiner Reise, feiner Säurenerv,<br />

mineralisch-salzig unterlegt, feine Phenolik, lang.<br />

13,5 Vol.-%, DV, €€€€<br />

92+ 2021 »Vinz Alte Reben« Silvaner trocken<br />

Im Duft saftige konzentrierte Frucht, Pfirsich, Quitte, Kerbel,<br />

Melisse, Orangenschale, Lavendel, Streublumen. Am Gaumen<br />

mit Schmelz, merkliche und spannungstragende Phenolik,<br />

feingliedrige Säure, gut im Extrakt und Dichte, salzig,<br />

lange am Gaumen, animierend. 12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

91 2023 Würzburg Innere Leiste Silvaner<br />

Erste Lage trocken<br />

Dicht und fein im Duft, Estragon, Melisse, gelber Apfel, Birnen,<br />

Quitten, Aprikosen, kalkige Kühle. Am Gaumen zupackend<br />

und straff, mineralisch, feiner Säurenerv im Spiel mit<br />

gelber Frucht, salzig bis ins lange Finale zeigt er zur Saftigkeit<br />

seine Herkunft, trinkanimierend. 12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

91+ 2023 »Montonia Fumé« Rosé trocken<br />

Blasses Lachsrosé im Glas. Rauchige Noten im Duft, Orangenschale,<br />

Mandarine, Himbeeren, Erdbeeren, Rhabarber.<br />

Im Mund nicht nur auf der fruchtigen Seite, feine Würze zur<br />

frischen Frucht mit mineralischer Untermalung, fein nuanciert<br />

und mit großem Trinkfluss. 12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

93+ 2020 »Montonia« Spätburgunder trocken<br />

Feiner Duft nach Waldbeeren, Sauerkirschen, Granatapfelkerne,<br />

Blutorange, ätherische Noten, Fichtennadel, dunkle<br />

Schokolade. Am Gaumen in toller Balance von Kraft und Eleganz,<br />

zart und dicht, klare Frucht, feinkörniges strukturgebendes<br />

Tanningerüst, eng anliegende, lebendige Säure,<br />

frisch und mit Potenzial. 12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

200 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

STEINTAL<br />

WEINGÜTER FRANKEN<br />

Wilhelmstraße 107, 63911 Klingenberg<br />

T: +49 9372 2438, www.weingut-steintal.de<br />

Kontakt: Jonas Hirn<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Flaschen/Hektar: 40.000 (3 % weiß, 97 % rot)/12 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Das <strong>Wein</strong>gut Steintal begeistert uns seit<br />

vielen Jahren mit herausragenden<br />

Spätburgundern. Dabei versteht es<br />

das auf ökologischen Terrassenweinbau spezialisierte<br />

Gut auf herausragende Art, Mineralität,<br />

Eleganz und Finesse zu vermählen. Mit<br />

Freude haben wir in diesem Zusammenhang<br />

registriert, dass die angestellten <strong>Wein</strong>e alle bewusst<br />

niedrig im Alkohol gehalten sind, was<br />

ihnen eine herrliche Trinkigkeit verleiht. Neben<br />

den sehr guten Pinot Noirs sind sowohl<br />

Cabernet Franc und Portugieser – der <strong>Wein</strong> ist<br />

unser besonderer Tipp – unbedingt einen Versuch<br />

wert.<br />

95 2022 »1G« Bürgstadt Berg Spätburgunder<br />

trocken<br />

Delikat-würziger Duft, rote Früchte mit frischer Kirsche, Gesteinsmehl,<br />

mineralisch geprägt, Kräuterfrische, komplex.<br />

Am Gaumen mit hochwertigen, klar fokussierten Gerbstoffen,<br />

delikate Säure, tiefe Mineralität, erneut Kirsche, bei aller<br />

Kraft ganz elegant. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />

94 2022 »Alte Reben« Klingenberg<br />

Spätburgunder trocken<br />

Würzig-intensiver Duft, Kirsche, Schlehe, feine Kräuter,<br />

Röstaromen, Rauch, vielschichtig. Am Gaumen mit feinen<br />

Gerbstoffen, ganz elegant, wohltemperierte Säure, rote<br />

Früchte, mineralische Grundierung, große Tiefe, bereitet<br />

viel Trinkfreude, sehr gute Länge. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2022 Klingenberg Cabernet Franc trocken<br />

Würziger Duft nach Kirsche, etwas Himbeere und Brombeere,<br />

dazu ein Hauch Nelke, zarte Kräuter. Am Gaumen mit festen,<br />

reifen Gerbstoffen, griffig, lebendige Säure, hat Zug und<br />

Dynamik, schöner Trinkfluss, rote Früchte, Würze, gute<br />

Struktur und Länge. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2022 Großheubach Spätburgunder<br />

trocken<br />

Feiner Duft nach reifer Sauerkirsche, etwas Schlehe, dazu<br />

eine fast minzige Frische, Röstaromen, Rauch. Am Gaumen<br />

mit feinen, eleganten Gerbstoffen, griffig, wohltemperierte<br />

Säure, charmanter Zug, rote Früchte, auf Feinheit ausgerichtet,<br />

mineralisch grundiert, gute Länge.<br />

12 Vol.-%, NK, €€€<br />

91+ 2022 Klingenberg Portugieser trocken<br />

Knackiger Duft mit Aromen von schwarzer Kirsche, etwas<br />

Pflaume, Brombeere, ein Hauch Lorbeerblatt. Am Gaumen<br />

mit feinem Grip, gut eingebaute Gerbstoffe, feine Säure,<br />

wieder Brombeere, Pflaumen, kernig, saftig, zugänglich und<br />

charmant, gute Länge. 11,5 Vol.-%, NK, €€<br />

91 2022 »Buntsandstein« Spätburgunder<br />

trocken<br />

Würziger Duft nach roten Früchten, Kirsche, Schlehe, dazu<br />

Rauch und Röstaromen. Am Gaumen mit feiner Säure und<br />

griffigen, schön zupackenden Gerbstoffen, wieder rote<br />

Früchte, eleganter Trinkfluss, mineralischer Zug, frisch bleibend,<br />

zugänglich, gute Länge. 12 Vol.-%, DV, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

201


WEINGUT<br />

STÖRRLEIN<br />

KRENIG<br />

Schulstraße 14, 97236 Randersacker<br />

T: +49 931 708281, www.stoerrlein.de<br />

Kontakt: Armin Störrlein<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–18 Uhr, Sa 9–16 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 80.000 (80 % weiß, 20 % rot)/11,5 ha<br />

Armin Störrleins <strong>Wein</strong>e stehen seit Langem<br />

für einen fränkisch trockenen<br />

Stil, der die Kulinarik im Blick hat<br />

und dabei die jeweilige Sorte – Silvaner, Riesling,<br />

Weißburgunder – unter den Bedingungen<br />

des Muschelkalks und der Randersackerer<br />

Lagen interpretiert. Schwiegersohn Martin<br />

Krenig poliert vielleicht die Frucht ein wenig<br />

mehr und nimmt auch mal drei statt einem<br />

Gramm Restzucker in Kauf, doch insgesamt<br />

bleibt er der Betriebs-DNA treu. Das ist eine<br />

erfreuliche Nachricht für alle, die die puristische<br />

Art dieser <strong>Wein</strong>e und ihre kulinarische<br />

Ader schätzen.<br />

94+ 2021 Randersacker Hohenroth<br />

Silvaner GG<br />

Noch vor den Sortenaromen stehen hier die »steinigen« Muschelkalknoten.<br />

Etwas Sesam, Macadamianuss. Der Gaumen<br />

zeigt sich stoffig, dicht und ganz vertikal gebaut, mit einer<br />

durchdringenden mineralischen Komponente und ausgezeichneter<br />

Länge. Druckvoll und balanciert.<br />

13,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

93+ 2021 Randersacker Hohenroth<br />

Riesling GG<br />

Im Duft Zitrusfrucht, etwas Hefe, Kräuter und ein klein wenig<br />

Petrol. Der Gaumen hat eine feste Statur, einen straffen,<br />

ganz vertikalen Bau, lebendige Säure, deutlich mineralische<br />

Noten, die dem <strong>Wein</strong> lange anhaltend Spannung geben. Bei<br />

alldem ist der <strong>Wein</strong> reich genug, um nicht schroff zu wirken.<br />

13,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

93 2023 Randersacker Sonnenstuhl Silvaner<br />

Erste Lage trocken<br />

Rauchig-pfeffrig im Duft. Etwas Hefe. Kandierte Orange, Banane.<br />

Der Gaumen ist seidig texturiert, fein auflösend und<br />

dennoch präsent und fast schon druckvoll. Die taktile Mineralität<br />

gibt dem <strong>Wein</strong> enorme Spannung. Eine Erste Lage auf<br />

GG-Niveau. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

92 2022 Randersacker Marsberg Weisser<br />

Burgunder Erste Lage trocken<br />

Feingliedrig im Duft: Dotterblume, etwas Karamell, weiße<br />

Blüten, Haselnuss. Im Mund hat der <strong>Wein</strong> eine auf stilvolle<br />

Weise kreidige Textur, süße Frucht dominiert über eine lebendige<br />

Säure, der kompakte Abklang belegt die Jugendlichkeit<br />

des <strong>Wein</strong>s. Kulinarisch wertvoll. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2023 »vom Muschelkalk« Silvaner<br />

trocken<br />

Rauchig im Duft, viel Muschelkalk. Balsamische Noten und<br />

ein klein wenig Gelbfrucht. Im Mund hat der <strong>Wein</strong> für einen<br />

Gutswein viel Druck und viel Substanz, die Säure trägt den<br />

<strong>Wein</strong> zu guter Länge, ohne isoliert zu stehen. Ein Musterbeispiel<br />

für Silvaner vom Muschelkalk. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

94 2021 »Pure Grapes FR« Frühburgunder<br />

trocken<br />

Welch ein komplexer Beerenduft! Brombeere, Holunder,<br />

Schwarze Johannisbeere. Auch eine Spur vom Holzfass,<br />

Zimt. Wildkirsche. Leichte Öligkeit weist im Mund den Weg<br />

zu einem festen, reifen Gerbstoff, der aber weder die Saftigkeit<br />

noch die Mineralität verdeckt. Lukullisch!<br />

13,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

202 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER FRANKEN<br />

BIO-WEINGUT<br />

DANIEL THEN<br />

Hauptstraße 1, 97334 Sommerach<br />

T: +49 9381 9268, www.weingut-then.de<br />

Kontakt: Daniel Then<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8–18 Uhr, Sa 9–15 Uhr,<br />

So 10–12 Uhr und nach Vereinbarung<br />

Hektar: 8,5 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Seit 1889 betreibt Familie Then in Sommerach<br />

<strong>Wein</strong>bau, man ist fest verwurzelt<br />

hier, das <strong>Wein</strong>gut liegt direkt dem<br />

Rathaus gegenüber. Als fünfte Generation<br />

hat Daniel Then den Betrieb übernommen,<br />

2018 war das. Seither hat er auf Bio umgestellt,<br />

hat zweieinhalb Hektar neu bepflanzt,<br />

setzt Kompost-Tee ein, um das Bodenleben<br />

zu fördern, hat ein Beton-Ei für den Sauvignon<br />

Blanc angeschafft. Und das Resultat?<br />

Wir haben hier noch nie eine so stimmige<br />

und durchwegs hochwertige Kollektion verkostet.<br />

Bravo! Wir sehen bereits eine Hochstufung<br />

in Sichtweite kommen.<br />

93 2022 »GG« Volkach Ratsherr Silvaner<br />

trocken<br />

Ein Duft von Rauch und Austernschale steigt aus dem Glas.<br />

Im Mund ist der <strong>Wein</strong> straff und geradeaus gebaut, er nimmt<br />

um der saftigen Spannung willen leichte Grüntöne in Kauf,<br />

hat aber genug Substanz und – wie der Abgang zeigt – auch<br />

genug würziges Potenzial, um das einzubinden.<br />

13 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

92+ 2023 Sommerach Katzenkopf<br />

Altfränkischer Satz trocken<br />

BS/BU/SB/GFR/EL/FR/GM6/GS/RM<br />

Salzlakritze, Kümmel, etwas Apfel. Der Gaumen ist schlank,<br />

aber hoch konzentriert im Extrakt. Säure und Extraktsüße<br />

verbinden sich mit intensiver taktiler Kalkmineralität zu einem<br />

kompakten, lange anhaltenden Abklang auf einem hohem<br />

Spannungsniveau. 12 Vol.-%, DIAM, €€<br />

92 2023 Sommerach Rosenberg<br />

Sauvignon Blanc trocken<br />

Kein »lauter« Sauvignon: Noten von Apfeltarte, etwas Stachelbeere,<br />

auch frische Aprikose. Der Gaumen zeigt sich saftig<br />

und spannungsvoll, ist von deutlicher Mineralität bestimmt,<br />

bei fränkisch trockener Abstimmung ist dies ein<br />

<strong>Wein</strong>, der sich zur kulinarischen Verwendung empfiehlt.<br />

13 Vol.-%, DIAM, €€<br />

93 2022 »GG« Sommerach Katzenkopf<br />

Spätburgunder trocken<br />

Ein leuchtendes Kirschrot in der Farbe. Nuancenreicher<br />

Duft, pinotbeerig, erdig-kräuterwürzig, Beifuß, auch Herzkirsche,<br />

Rote Johannisbeere. Der Gaumen zeigt ein saftiges,<br />

frisches Tannin, das auf spannungsvolle Weise mit Säure<br />

und Mineralität umgeben ist. Sehr elegant!<br />

13,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

92+ 2022 Sommerach Rosenberg<br />

Cabernet Sauvignon trocken<br />

Dunkelbeerig, sehr frisch und sehr klar. Brombeere, Holunder.<br />

Auch Menthol. Im Mund entfaltet sich ein körniges, dominantes<br />

Tannin, das aber weder grün noch bitter ist und auf<br />

elegante Weise saftig und fruchtgetragen auflöst. Viel Kalk.<br />

Tolle Eleganz! 13,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />

91 2022 »Tradition« Sommerach Katzenkopf<br />

Spätburgunder trocken<br />

Im ersten Kontakt findet man buttrige Noten und viel Holz<br />

im Duft, dann entfaltet sich eine intensive Frucht von Wildkirsche,<br />

dann kommen Kräuternoten. Im Mund hat der <strong>Wein</strong><br />

ein saftiges, körniges und säurefrisch begleitetes Tannin,<br />

kalkmineralische Komponenten verstärken die Spannung.<br />

13,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

203


WEINGUT<br />

WELTNER<br />

Wiesenbronner Straße 17, 97348 Rödelsee<br />

T: +49 9323 3646, www.weltnerwein.de<br />

Kontakt: Paul Weltner<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–12 und 13.30–17 Uhr,<br />

Sa 10–15 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 66.700 (95 % weiß, 5 % rot)/10 ha<br />

Die Analogie zwischen Paul Weltner<br />

und seinen <strong>Wein</strong>en ist verblüffend:<br />

Der Rödelseer Winzer ist beileibe<br />

kein Selbstdarsteller, er arbeitet gelassen in<br />

seinem Terrain mit überwiegend Keuperböden,<br />

denen er eine archaische Energie entlockt.<br />

Seine <strong>Wein</strong>e erfordern Geduld, sie sind<br />

wie Zeitkapseln, zum Beweis legt er einen Sylvaner<br />

aus 2013 vor, der immer noch Reserven<br />

birgt. Für die <strong>Wein</strong>e aus 2023 gilt dasselbe, die<br />

Ersten Lagen wie der Sylvaner Küchenmeister<br />

zeigen sich urgewaltig mit geballter Mineralik,<br />

die Großen Gewächse sind noch unnahbar.<br />

Geduld wird garantiert belohnt!<br />

95 2023 Iphofen Berg Sylvaner GG<br />

Duftig und floral in der Nase, ein Hauch Veilchen, Birne, Quitte,<br />

Tannennadeln, Herbstlaub, Würze. Kräftige Struktur,<br />

nicht breit, nicht schlank, dicht und mit gutem Schub, viel<br />

Extrakt, auch Schmelz mit weichem Kern. Klingt würzig und<br />

mineralisch aus. 13 Vol.-%, DV, €€€<br />

94+ 2023 Rödelsee Hoheleite Riesling GG<br />

Zitronenmelisse, Honigwabe, Mirabelle, Pfirsich, würzige<br />

und mineralische Anklänge, Gesteinsmehl, kräuterig. Am<br />

Gaumen straff gebaut, gute Extraktdichte, die nie beschwerlich<br />

wirkt, die Mineralik hat Vorrang vor der Fruchtigkeit,<br />

gute Würze, stabile Säure. 12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

94 2023 Rödelsee Küchenmeister Sylvaner<br />

Erste Lage trocken<br />

Birne, Quitte, Mirabelle, würzig-mineralisch, erdig. Am Gaumen<br />

mit erdiger Bodenständigkeit, saftig, die Phenole sind<br />

griffig, beinahe mürbe, dicht, die Mineralik zeigt sich mit viel<br />

Würze, »beinahe schmerzhaft«, wie einer der Verkoster notierte,<br />

gute Länge. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

94 2013 Rödelsee Küchenmeister Sylvaner<br />

Erste Lage trocken<br />

In der Nase würzig, balsamisch, heller Tabak, Herbstlaub,<br />

Apfel, Mirabelle, erdig-steinige Mineralik, Austernschale,<br />

Brotkrume. Am Gaumen präsent, hat die paar Jahre locker<br />

weggesteckt, entspannt im Charakter, die Mineralik spendiert<br />

Energie. Hat noch Reserven. 13 Vol.-%, DV, €€€<br />

93+ 2023 Rödelsee Küchenmeister Riesling<br />

Erste Lage trocken<br />

Würze, Aprikose, Birne, Pfirsich, Apfel, Stachelbeere, steinige<br />

Mineralik, Quitte und Zitrik. Verbindet am Gaumen gelbes<br />

Steinobst, feine Zitrik mit würzig-mineralischen Noten, entwickelt<br />

Druck am hinteren Gaumen, engmaschig verwoben,<br />

ausgeprägt phenolisch, lang. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

93 2023 Iphofen Julius-Echter-Berg<br />

Sylvaner Erste Lage trocken<br />

Kräuterig, Quitte, Birne, Austernschale, Mirabelle, heller Tabak<br />

im Anklang. Kompakter kräftiger Bau, saftig, mit Zug<br />

und guter Extraktdichte, die merkliche Phenolik bringt eine<br />

leichte Herbe mit, die Mineralik macht das Match, gute Länge,<br />

viel Potenzial. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

204 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER FRANKEN<br />

WINZER<br />

SOMMERACH<br />

DIE GENOSSENSCHAFT<br />

Zum Katzenkopf 1, 97334 Sommerach<br />

T: +49 9381 80610, www.winzer-sommerach.de<br />

Kontakt: Frank Dietrich<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–18 Uhr, Sa und So 10–18 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 1.866.700 (75 % weiß, 20 % rot,<br />

5 % Rosé)/195 ha<br />

Muss man darauf hinweisen, dass die<br />

Winzer Sommerach eine der besten<br />

Genossenschaften des Landes ist?<br />

Jein. Das ist zwar durchaus zutreffend, doch<br />

die Betriebsform ist gar nicht das entscheidende<br />

Element, wenn an allen Positionen Menschen<br />

sitzen, die an einem gemeinsamen Strang<br />

ziehen. Was uns die Sommeracher in diesem<br />

Jahr angeboten haben, zeigt jedenfalls in Richtung<br />

Gebietsspitze. Der 2023er Silvaner aus<br />

dem Gewann Wilm besitzt eine ungemein feine<br />

Klinge, und der Traminer dürfte eines der besten<br />

deutschen Exemplare dieser Rebsorte sein.<br />

Sind drei Sterne schon bald zu wenig?<br />

95+ 2023 Sommerach Katzenkopf Wilm<br />

Silvaner trocken<br />

Die feine Nase nach Anis und Mandel steht symptomatisch für<br />

das exzellente Holzmanagement der Genossen, das immer unterstützt,<br />

nie dominiert. Hohe Pikanz am Gaumen, lebendige<br />

Säure, Eleganz, Würze, Langlebigkeit bei weiterhin feiner Floralität.<br />

Ein großartiger Sortenvertreter! 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

94 2023 Sommerach Katzenkopf Traminer tr.<br />

Ganz typische Traminernase mit Rosenholz, Orangenschale<br />

und Zimtanklängen. Im Mund bleiben diese Noten komplett<br />

bestehen, finden aber einen Counterpart in der Phenolik und<br />

der ausgesprochen konsequenten Trockenheit der Materie. Individuell<br />

interpretiert und schlicht groß. 14 Vol.-%, NK, €€€<br />

94 2022 Sommerach Katzenkopf Tiefes Thal<br />

Silvaner trocken<br />

Ein Jahr älter als der Wilm und etwas höherfarbiger im Glas.<br />

Die Nase lässt entsprechend mehr laktisch geprägte Noten<br />

erkennen, leicht rauchig. Auch am Gaumen setzt sich diese<br />

würzig-ruhige Anlage fort. Reife und Phenolik bewegen sich<br />

auf hohem Niveau. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

93+ 2023 Sommerach Katzenkopf<br />

Weißburgunder trocken<br />

Ein Weißburgunder, wie man ihn nicht nur in Franken selten<br />

findet. Die Nase bietet wenig Frucht, dafür viele pflanzlichwürzige<br />

Anklänge nach Anis, Senfmehl, sogar Süßholz. Ausgesprochen<br />

elegant gleitende Textur, die feine Frucht<br />

schwingt immer mit, hinten pfeffrig, ganz stark.<br />

13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

91+ 2023 Sommerach Katzenkopf<br />

Alter Fränkischer Satz trocken<br />

Die Tradition der »complantation« lebt weiter! In der Nase<br />

Würze, Apfelschale, weißer Pfeffer, zurückhaltend in der<br />

Frucht. Am Gaumen zeigen die gemeinsam geernteten Rebsorten<br />

eine wunderbar flächige Säure, weiße Blüten, eine<br />

schöne Phenolik. Individuell und spannend. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

92+ 2022 »Réserve des familles« Sommerach<br />

Katzenkopf Silvaner trocken<br />

91+ 2023 Sommerach Katzenkopf Im Berg<br />

Silvaner trocken<br />

91 2023 Sommerach Katzenkopf Riesling tr.<br />

90+ 2023 Wiebelsberg Dachs Silvaner trocken<br />

90 2023 Sommerach Katzenkopf<br />

Sauvignon Blanc trocken<br />

89+ 2023 »Familiengewächs« Weißburgunder<br />

trocken<br />

91+ 2022 Sommerach Katzenkopf<br />

Rothenbühl Spätburgunder trocken<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

205


WEINGUT<br />

HANS WIRSCHING<br />

Ludwigstraße 16, 97346 Iphofen<br />

T: +49 9323 87330, www.wirsching.de<br />

Kontakt: Andrea Wirsching<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8–18 Uhr, Sa 9–18 Uhr,<br />

So 10–12.30 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 650.000 (85 % weiß, 15 % rot)/90 ha<br />

Wer schon mal in Iphofen war, kennt<br />

das Gipswerk am Rand der Gemarkung.<br />

Auch unter den <strong>Wein</strong>bergen<br />

liegt Gips, und die Reben, die ihre Wurzeln<br />

tief in dieses Substrat getrieben haben, machen<br />

die Erfahrung, dass dieser Gipskeuper vor<br />

allem aus Kalk besteht. So gesehen ist es nicht erstaunlich,<br />

dass hier neuerdings ein Sekt von<br />

champagnerhafter Mineralität wächst. Ein wenig<br />

überrascht waren wir dann aber doch. Welche<br />

Raffinesse! Natürlich bekommt man nach<br />

wie vor auch Silvaner, Riesling, Scheurebe und<br />

alles andere in bekannter Qualität – doch so ein<br />

Trumpf-Ass im Ärmel ist immer willkommen.<br />

95 2018 »Heinrich Cuvée Prestige«<br />

extra brut WB/PN<br />

Sehr fein gewoben im Duft: Brioche und ein Hauch von Holz,<br />

weiße Blüten, Heu. Am Gaumen begeistern ein sehr feines<br />

Mousseux, deutliche Salzigkeit, ein würziger, leicht kräuterig<br />

angehauchter Hintergrund und ein kräftig taktil-mineralischer<br />

Abklang. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

93+ 2022 Iphofen Julius-Echter-Berg<br />

Silvaner GG<br />

Duftet nach Zitronenmelisse, ein Hauch Honigwabe, Mirabelle,<br />

gelbe Pflaume, Aprikose, würzige und mineralische Anklänge,<br />

ein Hauch Zimtstange. Weiß, warum er am Gaumen der Mineralik<br />

gegenüber der Fruchtigkeit den Vortritt lassen muss, gute<br />

Würze, stabile Säure, wird gut. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

93+ 2021 »Sister.Act« Silvaner trocken<br />

Kräftig und dicht im Duft, Holzwürze, Rauch, reife Ananas,<br />

Birnen, Quitten, Orangenkonfitüre, Kamille, Wildkräuter,<br />

jodige Anklänge, Austernschale. Am Gaumen geradlinig,<br />

mit Zug und Spannung, aber auch mit cremigen Fond, viel<br />

Würze, mineralisch, salzig, feine sich auffächernde Phenolik,<br />

feste Säure, mit viel Potenzial. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

93+ 2022 Iphofen Julius-Echter-Berg Riesling GG<br />

Würzig und bodengeprägt in der dichten Nase, nicht nur Pfirsich<br />

und Aprikose, Florales, etwas Anis. Zeigt am Gaumen,<br />

dass auch die fränkische Kultur nach und nach erweitert<br />

werden kann. Rund, saftig, keuperig, mit der griffigen Phenolik,<br />

die an Jugend denken lässt. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2023 »Alte Reben« Iphofen Kronsberg<br />

Riesling trocken<br />

Intensiv und dicht im Duft, sonnenverwöhnter Pfirsich, reife Aprikosen,<br />

Maracuja, weiße Blüten, Jasminblüten, feine mineralische<br />

Würze. Am Gaumen fest gebaut, frische Säure, die eine feine<br />

Fruchtsüße nur erahnen lässt, Zitrusfrucht, knackige Aprikosen,<br />

mineralische Spannung und Länge. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

92 2023 Iphofen Julius-Echter-Berg Riesling<br />

trocken<br />

91+ 2023 Iphofen Julius-Echter-Berg Silvaner<br />

trocken<br />

91+ 2023 »Alte Reben« Iphofen Kronsberg<br />

Silvaner trocken<br />

91+ 2023 Iphofen Kronsberg Chardonnay<br />

trocken<br />

91+ 2023 »Alte Reben« Iphofen Kronsberg<br />

Scheurebe trocken<br />

91 2023 Iphofen Silvaner trocken<br />

92+ 2022 Iphofen Kronsberg Spätburgunder<br />

trocken<br />

206 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

ZEHNTHOF<br />

WEINGÜTER FRANKEN<br />

FAMILIE WEICKERT<br />

Hauptstraße 17, 97334 Sommerach<br />

T: +49 9381 2830, www.zehnthof-weickert.de<br />

Kontakt: Gertrud Weickert<br />

Ab-Hof-Verkauf: täglich 8–20 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 66.700 (93 % weiß, 2 % rot,<br />

5 % Rosé)/7,5 ha<br />

Wenn es in Franken – man ist fast<br />

geneigt zu sagen: in <strong>Deutschland</strong><br />

– einen Großmeister der Scheurebe<br />

gibt, dann ist das Tobias Weickert. Wie<br />

kaum ein anderer entlockt er der oft verkannten<br />

Bukettsorte feinste Aromen und keltert sie<br />

wunderbar druckvoll-elegant – und so, dass<br />

das vielfältige Terroir perfekt zum Ausdruck<br />

kommt. Eine delikate Mineralität ist bei den<br />

durchweg sehr erschwinglichen <strong>Wein</strong>en fast<br />

Standard. Aber auch Traminer und Bacchus<br />

beherrscht der Kellermeister des Traditionsguts<br />

– der Riesling ist übrigens ebenfalls sehr<br />

gelungen. Insgesamt eine tolle Kollektion!<br />

92+ 2023 Volkach Kirchberg Scheurebe<br />

Spätlese trocken<br />

Frischer Duft nach Lindenblüten und Holunderblüten, dazu<br />

Pfirsich, Mandarine und frisch geschnittenes Gras, delikat.<br />

Am Gaumen mit lebendiger, zupackender Säure, feine Phenolik,<br />

Zitrusfrüchte, Mineralität, dicht gewoben und lang,<br />

sehr präzise. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

92+ 2023 »Alte Rebe« Obervolkach<br />

Landsknecht Riesling Spätlese trocken<br />

Pikanter Duft nach Limone und Minze, auch mineralische<br />

Elemente, nasser, heißer Stein. Am Gaumen mit lebendiger<br />

Säure, frisch und belebend, Zitrusfrucht, Birne, geschliffen,<br />

feine Mineralität, harmonisch, gute Länge. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

92+ 2023 Sommerach Katzenkopf Traminer<br />

Spätlese feinherb<br />

Rose, Muskatnuss und Litschi, auch Orange und Papaya. Am<br />

Gaumen mit verhaltener Säure, Rose und Muskat dominieren,<br />

druckvoll, aber dennoch fließend, sehr trinkig und dicht,<br />

macht Spaß, toller Sortentyp. 12 Vol.-%, DV, €€<br />

92+ 2023 Sommerach Katzenkopf Traminer<br />

Spätlese trocken<br />

Intensiver Duft nach Rosen, Jasmin und Orangenblüten, dahinter<br />

feine Muskatnuss und Mandarinenabrieb, sortenty-<br />

pisch. Am Gaumen mit verhaltener Säure, sehr viel Saft und<br />

Struktur, Orangenschale, dezente Bitterkeit, frisch bleibend,<br />

lang, individuell. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

92 2023 »Stettenburg« Obervolkach<br />

Landsknecht Scheurebe Spätlese tr.<br />

Frischer Duft nach reifen Zitrusfrüchten, Limone, Mandarine,<br />

dazu Kräuterwürze mit Thymian und Minze, duftendes,<br />

frisch geschnittenes Gras. Am Gaumen mit feiner, wohltemperierter<br />

Säure, fließend und dicht, Zitrusfrüchte und würzige<br />

Kräuter, gute Länge. 14 Vol.-%, DV, €€<br />

92 2023 »Alte Rebe« Sommerach<br />

Katzenkopf Silvaner Spätlese trocken<br />

92 2023 Obervolkach Landsknecht Blauer<br />

Silvaner Spätlese trocken<br />

91+ 2023 Obervolkach Landsknecht<br />

Scheurebe Spätlese trocken<br />

91+ 2023 Astheim Karthäuser Scheurebe<br />

Spätlese trocken<br />

91+ 2023 Volkach Kirchberg Scheurebe<br />

Spätlese feinherb<br />

91+ 2023 Sommerach Katzenkopf Scheurebe<br />

Spätlese trocken<br />

91 2023 Obervolkach Landsknecht Bacchus<br />

Spätlese trocken<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

207


WEINGÜTER FRANKEN<br />

<br />

ZEHNTKELLER<br />

IPHOFEN<br />

Bahnhofstraße 12, 97346 Iphofen<br />

T: +49 9323 8440, www.zehntkeller.de<br />

Kontakt: Johannes Weickert<br />

Ab-Hof-Verkauf: <strong>Wein</strong>verkauf an der Rezeption<br />

vom Hotel Zehntkeller<br />

Flaschen/Hektar: 180.000 (80 % weiß, 13 % rot,<br />

1 % Rosé, 1 % süß, 5 % Schaumwein)/27 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Das Bioweingut im Herzen des Steigerwalds<br />

verfügt über fantastische Lagen,<br />

darunter Parzellen in einer der<br />

besten Frankens, des Iphöfer Julius-Echter-<br />

Bergs. Der Stil der <strong>Wein</strong>e zeigt Bodenhaftung,<br />

ist fränkisch trocken und schmeckbarerweise<br />

für den kulinarischen Kontext geschaffen.<br />

Zur verfeinerten Regionalküche des schönen<br />

Hotels Zehntkeller passen sie wunderbar. Wer<br />

einen Besuch vor Ort plant, kann nicht nur essen,<br />

trinken und schlafen, sondern auch eine<br />

Führung durch die <strong>Wein</strong>keller buchen, Gewölbe<br />

aus dem Jahr 1880 in drei Stockwerken<br />

tief unter der Erde.<br />

90 NV Rosé St. Laurent brut<br />

Orangerosa in der Farbe. Im Duft findet man buttrige, hefige<br />

Töne und eine feine, beerige Frucht (Erdbeere, Himbeere). Im<br />

Mund setzt der <strong>Wein</strong> geschmeidig an, entfaltet dann ein mildes<br />

Mousseux, im Abgang dominiert eine volle, weinige, aber<br />

auch süße Frucht. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />

92 2022 »Alte Reben« Iphofen Julius-Echter-<br />

Berg Silvaner trocken<br />

Vielschichtig und dicht im Duft, Kamillenblüte, Salbei,<br />

Brennnessel, Mango, Quittengelee, Orangenzeste, Salzzitronen.<br />

Am Gaumen mit dichtem Extrakt und mineralischer<br />

Würze, cremiger Kern ist durchzogen von einer feinen Säureader<br />

und Salzigkeit bis ins Finale, lange am Gaumen, mit Potenzial.<br />

13 Vol.-%, DV, €€<br />

91+ 2022 Iphofen Kronsberg Sauvignon Blanc<br />

trocken<br />

Sehr elegant und fein im Duft mit viel mineralischer Würze<br />

und Kühle, weiße Stachelbeeren, Wiesenkräuter, Heu, Holunderblüte.<br />

Am Gaumen perfekt vereint in Kraft und Eleganz,<br />

feingliedriger Säurenerv, saftig mit klarer Frucht, mineralisch<br />

unterlegt, Sauvignon Blanc mit Charakter.<br />

13 Vol.-%, NK, €€€<br />

91 2019 Iphofen Kronsberg Cabernet<br />

Sauvignon trocken<br />

Würzig im Duft, Piment, Tabak, Zwetschgen, Pflaumen,<br />

Schwarze Johannisbeeren, schwarze Oliven, ätherisch, Fichtennadel.<br />

Am Gaumen setzt sich die Würze gut fort, dezente<br />

saftige Frucht, kerniges reifes Tannin, gut integrierte, lebhafte<br />

Säure, perfekt zu Kurzgebratenem. 13 Vol.-%, NK, €€<br />

90 2023 Spätburgunder trocken<br />

Im Duft mit viel Würze, Unterholz, Nelke, dunkler Tabak,<br />

Himbeeren, Erdbeeren, Blaubeeren, Nougat-Schokolade.<br />

Am Gaumen rund und geschmeidig, saftige Frucht, Schmelz,<br />

gut integrierte Säure, ein Spätburgunder mit gutem Trinkfluss<br />

für viele Gelegenheiten. 12 Vol.-%, DV, €<br />

90+ 2022 Iphofen Kalb Chardonnay trocken<br />

90+ 2023 Rödelsee Küchenmeister Silvaner<br />

trocken<br />

90 2022 Iphofen Julius-Echter-Berg Riesling<br />

trocken<br />

90 2023 Iphofen Kalb Silvaner trocken<br />

90 2023 Iphofen Grauer Burgunder trocken<br />

90 2023 Iphofen Scheurebe trocken<br />

90+ 2022 Iphofen Kalb Spätburgunder<br />

trocken<br />

208 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


MIT<br />

TEL<br />

RHEIN<br />

EINZIGARTIGE REGION<br />

MIT ZUKUNFT<br />

Foto: © WSNA<br />

Zollburg Pfalzgrafenstein vor Kaub am Rhein


Bacharach am Rhein<br />

OPTIMISTISCH<br />

DANK STORYTELLING<br />

Unbeschwert geht anders. Der Mittelrhein kämpft mit sinkender Fläche<br />

und hat dennoch gute Gründe, hoffnungsfroh zu sein.<br />

TEXT WERNER VON HAMBERG<br />

Es hilft, wenn man mal selbst <strong>Wein</strong><br />

produziert, um eine Region zu verstehen<br />

– sei es auch nur für ein einziges<br />

Jahr. Der Autor dieses Textes wagte<br />

den Versuch inmitten der Corona-Pandemie<br />

und pachtete mit einem ebenso motivierten<br />

Freund einen <strong>Wein</strong>berg in Rhöndorf.<br />

Eine Vegetationsperiode lang bekam<br />

er mit, wie er sich denn so anfühlt, der<br />

<strong>Wein</strong>bau am Mittelrhein. Dort, wo Konrad<br />

Adenauer gewohnt und <strong>Wein</strong> getrunken<br />

hat, mit Blick auf den Rhein. Steil fühlt<br />

er sich zwar an, anstrengend, aber auch<br />

sehr befriedigend, denn die Aussicht, das<br />

Flair der Rhöndorfer Gassen, das Siebengebirge<br />

als Ausflugs- und Spaziergangsregion<br />

entschädigen für vieles. Im Jahr danach,<br />

als er die gemaischten, vergorenen,<br />

viele Monate auf der Hefe im Fass ausgebauten<br />

und zu <strong>Wein</strong> mutierten Rieslingbeeren<br />

per Hand in Flaschen füllte, wusste<br />

der Autor, dass niemandem um diese Region<br />

bange sein muss. Auch wenn die Zeiten<br />

schon mal besser waren.<br />

Apropos Zeiten. Es wissen ja eigentlich<br />

alle, dass die Situation nie mehr so sein<br />

wird, wie sie mal war. Die locker 2000<br />

Hektar Reben zwischen Bonn und dem<br />

Übergang in den Rheingau, die man vor<br />

etwa einem Jahrhundert noch zählte, bleiben<br />

Utopie. Es war die Epoche der reisenden<br />

Dichter, später jene der reisenden Kegelclubs.<br />

Vorbei ist vorbei. Doch als unlängst<br />

die Nachricht, dass der Mittelrhein<br />

nun auch offiziell das kleinste <strong>Wein</strong>baugebiet<br />

<strong>Deutschland</strong>s sei, die Runde machte,<br />

Fotos: beigestellt, © shutterstock, <strong>Wein</strong>gut Bär/ Sandra Fehr, <strong>Wein</strong>gut Ratzenberger<br />

212 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


REGIO-PORTRÄT MITTELRHEIN<br />

MITTELRHEIN REGIO-PORTRÄT<br />

schockte das schon ein bisschen. 460 Hektar,<br />

knapp hinter der Hessischen Bergstraße,<br />

ganz unten in der Statistik! Und ob sich<br />

das nun dank hier und da veranlasster<br />

Neupflanzungen mal wieder ändert, ob der<br />

Mittelrhein die rote Laterne abgibt oder<br />

nicht: ganz egal. Ganz nach oben wird es<br />

nie mehr gehen.<br />

Ärgern und grämen kann man sich jetzt<br />

also aus guten Gründen. Vielleicht sollte<br />

man sich aber lieber an die Anfänge des<br />

Mittelrheinweinbaus erinnern. Nicht an<br />

jene Jahrzehnte, in denen jede noch so<br />

mühsam zu bewirtschaftende Parzelle genutzt<br />

wurde, sondern an die Zeit davor.<br />

Die Römer dürften, so analysieren Wissenschaftler<br />

die spärlichen Quellen, vor<br />

allem die Hotspots für den <strong>Wein</strong>anbau<br />

genutzt haben. Während an der Mosel<br />

antike Keltern vom frühen <strong>Wein</strong>bau in<br />

der Breite zeugen, wurden am Mittelrhein<br />

der Römerzeit vor allem im Raum Koblenz<br />

oder um Bonn herum Reben angebaut.<br />

Erst lange danach dehnte sich die<br />

Rebkultur langsam aus, und bis zur Blüte<br />

Bacharachs, dem mittelalterlichen Umlade-<br />

und Handelszentrum, war es noch ein<br />

weiter Weg.<br />

Hermann, Peter und Gabi Bär<br />

<strong>Wein</strong>gut Bär, Bacharach<br />

STORYTELLING AM MITTELRHEIN<br />

Heute wird nicht mehr viel umgeschlagen<br />

in Bacharach. Aber zu erzählen bleibt einiges.<br />

Man könnte mehr denn je die Ursprünge<br />

referieren, man könnte Rotwein-<br />

Rekultivierungsideen wie die namens Patersberger<br />

Teufelstein feiern, Quereinsteiger<br />

loben und Vielfalt gutheißen. Das<br />

Thema der historischen Rebsorten sollten<br />

Felix Pieper<br />

<strong>Wein</strong>gut Pieper, Königswinter<br />

213


<strong>Wein</strong>bau<br />

Stg.: Steigung<br />

Hm.: Höhenmeter<br />

1<br />

Rhöndorf<br />

Ahr<br />

Rhein<br />

2<br />

RHEINLAND-PFALZ<br />

Leutesdorf<br />

Neuwied<br />

WEINBAUGEBIET MITTELRHEIN<br />

Mosel<br />

Koblenz<br />

Anbaufläche ca. 460 Hektar<br />

Aufteilung 111 Einzellagen<br />

Wichtigste Rebsorte Riesling<br />

Verband Mittelrhein-<strong>Wein</strong> e. V.<br />

Am Hafen 2, 56329 Sankt Goar<br />

www.mittelrhein-wein.com<br />

3, 4<br />

Boppard<br />

5<br />

Engehöll<br />

7, 8, 9<br />

10<br />

St. Goar<br />

Oberwesel<br />

6<br />

Bacharach<br />

Steeg<br />

PRIVILEGIERTE WEINLAGEN<br />

1 Rhöndorf Domkaule<br />

1 ha, Trachytverwitterung, Grauwacke<br />

2 Leutesdorf Gartenlay<br />

84 ha, 100–200 Hm., 45–60 % Stg., LeHm., Devonschiefer,<br />

Bimsstein<br />

3 Boppard Hamm Feuerlay<br />

16,4 ha, 70–150 Hm., 40–65 % Stg., Grauschiefer<br />

mit blauschwarzen Einschlüssen, verwitterter Schiefer<br />

4 Boppard Hamm Mandelstein<br />

10,6 ha, 70–170 Hm., 0–70 % Stg.,<br />

Devonschieferverwitterungsboden<br />

5 Oberwesel Oelsberg<br />

5,8 ha, 70–150 Hm., 60–70 % Stg., Buntsandstein, verwitterter<br />

Schiefer, Löss<br />

6 Engehöll Bernstein<br />

10,7 ha, 80–220 Hm., 40–60 % Stg., Hunsrückschiefer,<br />

Ton- und Siltstein<br />

7 Bacharach Hahn<br />

6 ha, 80–210 Hm., 55–70 % Stg., Devonschiefer<br />

8 Bacharach Posten<br />

4 ha, 150–230 Hm., 15–65% Stg., verwitterter<br />

Devonschiefer mit geringen Sandsteineinschlüssen<br />

9 Bacharach Wolfshöhle<br />

10 ha, 120–220 Hm., 0–65 % Stg., Devonschiefer<br />

10 Steeg St. Jost<br />

6 ha, 120–200 Hm., 0–60 % Stg., Devonschiefer<br />

214 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


REGIO-PORTRÄT MITTELRHEIN<br />

Christoph Müller<br />

<strong>Wein</strong>gut Matthias Müller, Spay<br />

Fotos: beigestellt, © <strong>Wein</strong>gut Goswin Lambrich, <strong>Wein</strong>gut Matthias Müller/Blitzmichel Photography<br />

die Mittelrheinwinzer auch nicht den<br />

Rheingauern oder den Moselanern überlassen;<br />

dass im Tal einst der Gelbe Orléans<br />

und der Gelbe Kleinberger standen,<br />

ist schließlich anzunehmen. Erzählen<br />

Christiane Lambrich-Henrich<br />

<strong>Wein</strong>gut Goswin Lambrich, Oberwesel<br />

könnte man dann auch noch die Geschichte<br />

vom Ramholz, den aus Seitentrieben<br />

gewonnenen schnurgeraden<br />

<strong>Wein</strong>pfählen, ohne die Rebbau am<br />

Siebengebirge lange nicht denkbar war;<br />

Orte wie Ramersdorf verdanken ihren<br />

Namen dieser nachhaltigen Holzbewirtschaftung.<br />

Leider war der <strong>Wein</strong>berg des Autors, der<br />

in Rhöndorf, nicht mit Ramholz, sondern<br />

schnöde mit Drahtrahmen ausgestattet.<br />

Doch der Grund, weshalb das persönliche<br />

<strong>Wein</strong>bauprojekt rasch endete, hatte nichts<br />

mit mangelnder Attraktivität, sondern<br />

nur mit einem privaten Ortswechsel zu<br />

tun. Es bleiben ein paar Hundert Flaschen<br />

Mittelrheinwein im Keller und Erinnerungen<br />

an eine einzigartige Region, die ohne<br />

Zweifel Zukunft hat. Wenn auch nur in<br />

überschaubarer Größe.<br />

Werner von Hamberg wuchs im Rheinland auf.<br />

Er schreibt zum Thema Reisen und über <strong>Wein</strong><br />

und hat auch mal selbst welchen gemacht –<br />

in Rhöndorf am Mittelrhein.<br />

215


WEINGUT BAER<br />

Koblenzer Straße 15, 55422 Bacharach<br />

T: +49 6743 9090121, www.weingut-baer.eu<br />

Kontakt: Peter und Hermann Bär<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Flaschen/Hektar: 93.300 (95 % weiß, 2 % rot, 1 % Rosé,<br />

5 % Schaumwein)/20 ha<br />

Im Jahr 2021 übernahm Familie Bär das<br />

frühere <strong>Wein</strong>gut Bastian in Bacharach.<br />

Seitdem haben Peter und Hermann Bär<br />

die Rebfläche von 4 auf 20 Hektar ausgeweitet<br />

und einen rigoros qualitätsorientierten<br />

Kurs eingeschlagen. Im <strong>Wein</strong>berg ist alles<br />

Handarbeit, und mit einer strengen Selektion<br />

der Trauben werden die Grundlagen dafür gelegt,<br />

die <strong>Wein</strong>e in Ruhe reifen lassen zu können,<br />

bevor sie in den Verkauf gelangen. Der<br />

Erstlingsjahrgang ist derzeit der aktuelle und<br />

gibt ein gutes Bild davon, wo die Familie hinmöchte:<br />

zu <strong>Wein</strong>en von straffem, reifefähigem<br />

Lagenausdruck.<br />

94+ 2021 Bacharach Heylesen Werth Riesling<br />

trocken<br />

Ein würziger Duft: Lakritze, Nektarine, Weiße Johannisbeere.<br />

Der Gaumen setzt mit Geschmeidigkeit an, balsamische<br />

Aromen sind früh präsent und ergeben im Verbund mit zarter<br />

Süße einen Geschmackseindruck, der die saftige Säure<br />

mit Großzügigkeit konterkariert. Kräftige Mineralität, feine<br />

Abgangswürze. 11,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

94 2021 Bacharach Wolfshöhle Riesling<br />

trocken<br />

Ein nuancenreicher Duft: florale Noten, Grüntee, Hagebutte,<br />

etwas Schieferwürze. Der Gaumen zeigt sich druckvoll, mit<br />

weitmaschigen, leicht körnigen Phenolen, mit geschmeidigem<br />

Hintergrund, feinem Säurespiel und dezent abrundender<br />

Süße. Ein eleganter Lagenwein.<br />

12,5 Vol.-%, NK,DIAM, €€€<br />

93 2021 »Orion« Riesling trocken<br />

Ein vielschichtiger Duft: Bergamotte, schwarzer Pfeffer,<br />

auch eine deutliche Schieferwürze. Der Gaumen zeigt viel<br />

mineralischen Extrakt, eine feine Phenolik, eine packende<br />

Säure, die aber durch die Dichte des Extrakts und den Reichtum<br />

an Aromenvorstufen gepuffert wird.<br />

12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

92+ 2021 Bacharach Posten Riesling trocken<br />

Der Duft zeigt sich zum Verkostungszeitpunkt sehr verschlossen,<br />

deutet aber Gelbfrucht, Aprikose und einen<br />

Hauch Überreife an. Der Gaumen eröffnet geschmeidig,<br />

geht dann in einen eher trockenen phenolischen Kern über,<br />

der von konzentrierter Frucht begleitet wird.<br />

11,5 Vol.-%, NK,DIAM, €€€<br />

91 2021 Bacharach Riesling trocken<br />

Erste Reife im Duft, Melisse, Zitrone und grüner Apfel. Auch<br />

ein Hauch Überreife. Der Gaumen strahlt eine gewisse<br />

Strenge aus: saftig, knackig, mit prägnantem Säurerückgrat<br />

und mit einer frischen, auf hohem Niveau trinkfreudigen Anmutung.<br />

11,5 Vol.-%, DV, €€<br />

90 2021 Riesling trocken<br />

Eine feine erste Reife: Pfirsich und dezent karamellige Töne,<br />

Aprikose, Orangenzeste. Im Mund hat der <strong>Wein</strong> einen straffen<br />

Säurezug, viel Drive und Spannung, eine Fingerspitze<br />

Botrytis bringt hintergründigen Schmelz. Ein anspruchsvoller<br />

Gutsriesling. 12 Vol.-%, DV, €€<br />

216 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER MITTELRHEIN<br />

WEINGUT<br />

HAUS IM TURM<br />

Drachenfelsstraße 4, 53604 Bad Honnef<br />

T: +49 2224 7799914, www.hausimturm.de<br />

Kontakt: Gottfried Bernhard Siebdrat<br />

und Polina Rudenko<br />

Ab-Hof-Verkauf: Di, Mi, Fr und So 15–20 Uhr, Sa 12–20 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 22.700 (50 % weiß, 40 % rot,<br />

10 % Rosé)/3,5 ha<br />

Die Preußen, man weiß es, waren<br />

gründlich, zumal als Finanzbeamte.<br />

Was sagt es also aus, wenn Schiefersteilhänge<br />

im Ort Unkel vor den Toren Bonns<br />

von einer preußischen Steuerkarte aus dem<br />

Jahr 1904 hervorgehoben wurden? Und was<br />

sagt es aus, wenn ein <strong>Wein</strong>händler mit jahrzehntelanger<br />

Erfahrung auf eben diesen Lagen<br />

wieder <strong>Wein</strong>berge anlegt, nachdem sie<br />

lange Zeit brach gelegen hatten? Im Jahr 2006<br />

begann das Abenteuer, dessen Früchte jetzt<br />

nach und nach beweisen, wie klug und weitsichtig<br />

der Neubeginn war. Wir freuen uns<br />

schon auf alles, was kommt.<br />

91+ 2022 »Gottfried« Weißburgunder trocken<br />

Ein nuancenreicher Sortenduft, Heu, Sauerteig, gemahlene<br />

Haselnuss, ein Hauch von Nougat. Im Mund führt der <strong>Wein</strong><br />

Geschmeidigkeit und Pikanz zusammen, eine feine Säure<br />

trägt den kraftvollen, aber nicht überbordenden Bau, der<br />

ebenso würzig wie geschmeidig abklingt. Kulinarisch!<br />

12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2023 »Vince« Spätburgunder Blanc de<br />

Noir trocken<br />

Ein provenzalisches Pastellrosa in der Farbe. Der Duft zeigt<br />

steinige Noten, eine Frucht von gekochten roten Beeren, Hibiskus.<br />

Schlank und saftig am Gaumen, spielt der <strong>Wein</strong> mit<br />

etwas Süße, mit Salzigkeit und reifer Säure, eine Schicht Geschmeidigkeit<br />

bindet alles ein. Feine Abgangsfrucht.<br />

11,5 Vol.-%, DV, €€<br />

90 2023 »Rhein<strong>Wein</strong>« Cuvée trocken WB/MT<br />

Ausdrucksstark im Duft: Feuerstein, Pfefferminze und etwas<br />

Hefe. Der Gaumen kontrastiert eine feine Phenolik und einen<br />

festen Säurenerv mit Geschmeidigkeit und leichter Süße,<br />

die stimmige Balance gibt dem Trinkfluss Appeal, der Abgang<br />

greift die Würze des Dufts wieder auf. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

91+ 2023 »Marie Charlotte« Rosé trocken<br />

Helles Lachsrosa. Der Duft zeigt eine sehr feine Burgunderfrucht,<br />

kristallklar, mit beerigen Tönen, etwas Herzkirsche<br />

und eine Prise Küchenkräutern. Der Gaumen fließt rund und<br />

saftig, mit einer feinen, ungeschminkten Frucht, mit<br />

zivilisierter Säure und ausgezeichneter Länge.<br />

11 Vol.-%, DV, €€<br />

92+ 2020 Pinot Noir trocken<br />

Aus Unkeler Steillage.Ziegelrote Ränder, leicht malziger<br />

Duft. Aber auch rotbeerige Aromen, ein Aroma wie von<br />

Früchtebrot, und leichte Kräuterwürze. Die Gaumenstruktur<br />

ist cremig grundiert und mit einer vorsichtig extrahierten<br />

Meinge reifen, körnigen Gerbstoffs gefüllt. Charme und<br />

Finesse. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2020 »Charles« Cuvée trocken PN/ME/RE<br />

Anfangs noch leicht hefig, entfaltet sich eine kräuterwürzige<br />

Nase, Minze und Lorbeerblatt, Salbeibonbon, auch reife<br />

Himbeere. Der Gaumen ist fest gefügt, der reife Gerbstoff<br />

liegt auf einem cremigen Fond, reife Säure trägt, mineralische<br />

Noten beschließen den Abgang. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

217


WEINGUT<br />

TONI JOST<br />

HAHNENHOF<br />

Oberstraße 14, 55422 Bacharach<br />

T: +49 6743 1216, www.tonijost.de<br />

Kontakt: Cecilia und Peter Jost<br />

Ab-Hof-Verkauf: Sa 14–17 Uhr und nach Vereinbarung<br />

Flaschen/Hektar: 100.000 (80 % weiß, 10 % rot,<br />

5 % Rosé, 5 % Schaumwein)/15 ha<br />

Das <strong>Wein</strong>gut Toni Jost – Hahnenhof<br />

blickt auf eine über 180 Jahre lange<br />

Geschichte zurück. Peter Jost prägte<br />

den Betrieb über die letzten 40 Jahre, heute<br />

führt Cecilia Jost das <strong>Wein</strong>gut in siebter Generation.<br />

Das Gut bewirtschaftet 15 Hektar auf<br />

beiden Seiten des Rheins, in Bacharach sind<br />

die <strong>Wein</strong>berge steil, Schieferkliffe prägen das<br />

Bild, ein zweiter Standort ist Walluf im Rheingau.<br />

Cecilia Jost versteht es exzellent, beide<br />

Terroirs in würzige Rieslinge und tiefgründige<br />

Spätburgunder zu übersetzen. Auch die edelsüßen<br />

<strong>Wein</strong>e sind sehr gelungen – insgesamt<br />

eine prima Kollektion.<br />

93+ 2023 Bacharach Im Hahn Riesling GG<br />

Mandarine und Guave im ersten Duft mit steinig-schieferigen<br />

Noten, Pfirsich, Mango, geröstete Kaffeebohnen. Verbindet<br />

in einem kräftigen, kompakten Format Fülle, Schmelz,<br />

Süße, Saft und Mineralik zu einem großen Ganzen, das die<br />

Lage wunderbar abbildet. 13 Vol.-%, DV, €€€<br />

93 2021 »R« Riesling trocken<br />

Dezent in der Farbe und umso attraktiver im Duft. Dabei ruhig<br />

und definiert. Am Gaumen feine Kräuterwürze, dann<br />

aber opulent bei ideal positionierter Säure. Dieser <strong>Wein</strong> ist<br />

ein idealer Speisenbegleiter, dabei eigenständig, spannend<br />

und mit Potenzial. 14 Vol.-%, DV, €€€<br />

90 2023 »Toni Jost« Riesling trocken<br />

Klassisches Goldgelb in der Farbgebung und gehaltvoll im<br />

Duft. Aromen von Zitronenmelisse, gelbem Apfel, dazu grüne<br />

Birne sowie feine Schieferwürze. Am Gaumen dann herrlich<br />

saftig und fruchtbetont, feine Zitriusfrucht. Leichte<br />

Phenolik begleitet den runden Trinkspaß. 12 Vol.-%, DV, €<br />

93 2020 Bacharach Im Hahn Spätburgunder<br />

GG<br />

Dezentes Rubin in der Farbe sowie ein intensiver Duft aus<br />

Thymian, Leder, dunkler Kirsche, reifer roter Kirsche, Haselnuss<br />

und Cranberry. Am Gaumen mit zartem Tannin und attraktiver<br />

Säure, die Saftigkeit und Trinkfluss generiert. Fein<br />

und zugleich dunkel im langen Nachhall. 13 Vol.-%, DV, €€€<br />

93 2010 Walluf Walkenberg Riesling<br />

Spätlese<br />

Goldgelb. Gereift im Duft, getrocknete Zitrusfrüchte, zarter<br />

Blütenhonig, vielschichtig, Minze, viel Würze. Am Gaumen<br />

lässt ein saftiger Säurezug den <strong>Wein</strong> geradezu schlank erscheinen,<br />

die Süße ist perfekt integriert, das ist sehr elegant,<br />

delikat und lang. 8 Vol.-%, DV, €€€<br />

92 2023 Bacharach Hahn Riesling<br />

Erste Lage trocken<br />

91+ 2023 »Devon S« Riesling trocken<br />

91 2023 Bacharach Riesling Kabinett<br />

feinherb<br />

90+ 2023 Bacharach Riesling trocken<br />

89+ 2023 Weissburgunder trocken<br />

91 2018 »R« Spätburgunder trocken<br />

91+ 2022 Oberdiebach Am Schloßberg<br />

Riesling Spätlese<br />

218 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

DR. KAUER<br />

WEINGÜTER MITTELRHEIN<br />

Mainzer Straße 21, 55422 Bacharach<br />

T: +49 6743 2272, www.weingut-dr-kauer.de<br />

Kontakt: Anne Kauer<br />

Ab-Hof-Verkauf: Apr bis Sep Do bis Sa 11–17 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 24.000 (88 % weiß, 2 % rot, 8 % Rosé,<br />

2 % Schaumwein)/4 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Steinige Steilhänge, mineralische <strong>Wein</strong>e<br />

und selbstverständlich Bio – das ist unsere<br />

Leidenschaft!«, schreibt uns das<br />

<strong>Wein</strong>gut, und wir möchten bei »selbstverständlich<br />

Bio« einhaken. Bio ist selbstverständlich,<br />

wenn man Professor für Bioweinbau<br />

war wie Randolf Kauer, aber es ist sicher<br />

nicht selbstverständlich unter dem Blickwinkel<br />

der Arbeitsbelastung: In den Steillagen ist<br />

ja fast alles Handarbeit. Da kommt nun die<br />

Leidenschaft ins Spiel – ohne die geht es<br />

nicht. Anne Kauer scheint sie von den Eltern<br />

geerbt zu haben, sie macht ganz offenkundig<br />

einen prima Job.<br />

94 2021 »Schieferkraft« Oberdiebach<br />

Fürstenberg Riesling trocken<br />

Dicht und verhalten im Duft, Orangenschale, weiße Grapefruit,<br />

Zitronen, Melisse, Brennnessel, Lavendel, Gestein. Am<br />

Gaumen spannungsgeladen dennoch entspannt, geschmeidiger<br />

Kern, feingliedrige Säure, mineralisch, elegant und in<br />

sich ruhend, mit Potenzial. 12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

92+ 2023 Oberwesel Oelsberg Riesling<br />

trocken<br />

Feinwürzig im Duft, Apfelkompott, Pomelo, Kumquat, frisch<br />

gemahlene Haselnuss, kalkige Kühle, Melisse, frisches Heu.<br />

Am Gaumen geschmeidig und harmonisch beginnend, feingliedriger<br />

Säurenerv sorgt für Zug und Spannung, taktile Mineralik,<br />

dicht und lang am Gaumen. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

92 2023 Bacharach Kloster Fürstental<br />

Riesling trocken<br />

Schiefergeprägt im Duft, Gesteinsmehl, Zitrusfrucht in ganzer<br />

Klaviatur, Zitronen, weiße Grapefruit, Limettenzeste,<br />

Orangen. Im Mund mineralischer Zug und Spannung, salzig,<br />

frische Frucht, feiner Säurenerv, geschmeidiger Fond, elegant<br />

und fein, schöne Länge, mit Potenzial.<br />

13,5 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2023 »Schiefertanz« Bacharach Riesling<br />

trocken<br />

Noch verschlossen im Duft, frische Zitronen, Orangen, Melisse,<br />

weißer Pfirsich, feine Schieferwürze. Im Mund präsentiert<br />

sich der »Schiefertanz« elegant und dicht, schlank, gut<br />

im Extrakt, feine lebendige Säure, saftige Frucht, mineralisch<br />

unterlegt, bei Tisch oder als Solist Trinkfreude.<br />

12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

90 2023 »Mittelrhein« Riesling trocken<br />

Dezent im Duft, nasses Gestein, Brennnessel, Klee, Zitronen,<br />

grüner Apfel, Quitten, Orangenschale. Geschmeidig und<br />

schwungvoll am Gaumen, saftige Frucht getragen von feiner<br />

Fruchtsüße im Spiel mit lebendiger Säure, tänzelnd und<br />

trinkanimierend, gerne nachschenken. 12 Vol.-%, DV, €<br />

90 2023 »von Herzen« Cuvée feinherb<br />

SOG/CB/RR/MS<br />

Viel Schieferwürze im Duft, Gesteinsmehl, weiße Blüten,<br />

Lindenblüte, Apfelschale, Muskatnuss, weißer Pfirsich, Quitten.<br />

Am Gaumen saftig und mit animierendem Süße-Säure-<br />

Spiel, klare Frucht, feiner Mineralik, mit viel Trinkfluss, eine<br />

harmonische Cuvée für viele Gelegenheiten.<br />

12,5 Vol.-%, DV, €<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

219


WEINGUT<br />

KEUNE<br />

Rheinblickstraße 102, 53619 Rheinbreitbach<br />

T: +49 177 9603114, www.weingut-keune.de<br />

Kontakt: Karsten und Viola Keune<br />

Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />

Flaschen/Hektar: 4.700 (50 % weiß, 50 % rot)/1,2 ha<br />

Karsten und Viola Keune sind Quereinsteiger<br />

im <strong>Wein</strong>bau. 2015 haben die<br />

beiden begonnen, die alten Lagen Vogelsang<br />

und Hohn im Rheinbreitbach neu<br />

anzulegen. Diese exzellente <strong>Wein</strong>lage des<br />

Mittelrheins verfügt über weiche, warme<br />

Tonschieferböden und bietet so gute Voraussetzungen<br />

für das Ideal des Winzerpaars:<br />

Weißweine, die Süße, Saftigkeit und Säure in<br />

»schwebender Leichtigkeit« vereinen. Von<br />

ihren durchweg feinherben oder fruchtigen<br />

<strong>Wein</strong>en ist unser Tipp ein PiWi: der bukettreiche<br />

Souvignier Gris Kabinett mit seinem<br />

feinen Süße-Säure-Spiel.<br />

91 2023 »Violaberg« Souvignier Gris<br />

Kabinett<br />

In der Nase entfaltet sich ein Bukett von exotischen Früchten,<br />

etwas Florales als auch eine erkennbare Schiefernote.<br />

Klar und linear. Die reife Frucht am Gaumen und das deutliche<br />

Extrakt werden von dezenter Süße und lebendiger Säure<br />

begleitet. Guter Nachhall. 11 Vol.-%, NK, €€<br />

88+ 2023 »Sonnenspiel« Weißburgunder<br />

Kabinett feinherb<br />

Blass in der Farbgebung. Fast intensiv im Duft. Aromen von<br />

grüner Birne, Sonnenblumenkern, roher Mandel und Heu.<br />

Am Gaumen eine junge Säure, begleitet von reifer Frucht<br />

und leichter Öligkeit. Bei klar erkennbarem Extrakt dominiert<br />

die Reifenote den Nachhall. 10,5 Vol.-%, NK, €<br />

90 2023 »Verweile« Roter Riesling Kabinett<br />

feinherb<br />

Klar in der Farbgebung. Attraktiv im Duft, Pfirsich, grüner<br />

Apfel, Limettenzeste als auch Litschi. Im Mund zeigt sich ein<br />

mittlerer Körper, sehr kernige Säure und intensive Dichte.<br />

Die Süße wird von lebendiger Säure balanciert. Bereits im<br />

Trinkfenster. 10 Vol.-%, NK, €<br />

89 2023 »Sehnsucht« Weißer Riesling<br />

Kabinett feinherb<br />

Reifer gelber Apfel, Mango, Madarinenschale und nasser<br />

Stein. Am Gaumen herrlich unkompliziert und trinkig. Die<br />

ambitionierte Säure wirkt balancierend und erfrischend zugleich.<br />

Gute, fruchtgetragene Länge. Ein <strong>Wein</strong> zum direkten<br />

Genuss. 10 Vol.-%, NK, €€<br />

220 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER MITTELRHEIN<br />

WEIN- UND SEKTGUT<br />

GOSWIN LAMBRICH<br />

Auf der Kripp 3, 55430 Oberwesel-Dellhofen<br />

T: +49 6744 8066, www.weingut-lambrich.de<br />

Kontakt: Matthias Lambrich und<br />

Christiane Lambrich-Henrich<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8.30–12.30 Uhr und<br />

14–18 Uhr, Sa 9–12.30 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 93.300 (80 % weiß, 3 % rot,<br />

10 % Rosé, 1 % süß, 6 % Schaumwein)/16 ha<br />

Die Geschwister Christine Lambrich-<br />

Henrich und Matthias Lambrich<br />

besitzen hervorragende Qualifikationen:<br />

Sie ist studierte Geisenheimerin, er hat<br />

als Koch in Häusern wie bei Bareiss in Baiersbronn<br />

gearbeitet. Jetzt krempelt das Duo<br />

den Familienbetrieb mächtig um: Hatten die<br />

<strong>Wein</strong>e bereits in den letzten Jahren deutlich<br />

an Kontur und Tiefe gewonnen, wurden wir<br />

dieses Jahr mit hochkarätigen Selektionen<br />

aus Oberweseler Top-Lagen wie Bernstein<br />

und Oelsberg überrascht. Furios! Wir setzen<br />

das <strong>Wein</strong>gut auf unsere Watchlist für eine<br />

Höherbewertung.<br />

93 2022 Oberwesel Oelsberg Riesling<br />

trocken<br />

Der Name »Oelsberg« gibt es vor: herrliche Viskosität beim<br />

Einschenken, mit heller Sonnenblumenölfarbe fließt der<br />

<strong>Wein</strong> ins Glas. Am Gaumen frisch, etwas grün, saftig, feine<br />

Mineralität. Der Gaumen zeigt eine feine Säure, Heuduft, etwas<br />

Kräuter, eine leichte Süße. 12,5 Vol.-%, DV, €€€€<br />

93 2022 »wurzelecht« Oberwesel Bernstein<br />

Riesling trocken<br />

Die Nase spannend mit sehr eindrucksvollem mineralischem<br />

Duft nach Schiefer, Grafit auch Rauch und Petrol,<br />

kaum Frucht. Die kommt am Gaumen zum Zug, man<br />

schmeckt weiße Beeren, Glaskirschen, Sauerklee, erfrischend<br />

die Säure. Ein <strong>Wein</strong> mit beträchtlicher Tiefe.<br />

12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

92 2023 »Alte Reben« Damscheid Riesling<br />

trocken<br />

Zu Beginn duftarm, mit Luftkontakt dann allerdings eine<br />

herrlich saftige Nase, frische grüne Kräuter, weißer Honig,<br />

Freesien. Am Gaumen kraftvoll, dicht, auch rauchige Noten,<br />

gut gewobenes Säuregerüst. Der Nachhall ist sehr animierend<br />

mit feiner Salzigkeit. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2023 »Blauschiefer« Oberwesel Riesling<br />

trocken<br />

Blassgoldene Farbe im Glas, in der Nase frisch und duftig,<br />

zarte Kräuternoten, reife Mirabellen, auch ein leichter Vanilleton.<br />

Am Gaumen saftig und frisch, geriebener Apfel, ein<br />

feines cremiges Mundgefühl. Schöner Nachhall mit Mandarinenanklängen.<br />

12 Vol.-%, DV, €€<br />

90+ 2023 »Vollsteil« Oberwesel Riesling<br />

feinherb<br />

Feiner, mineralisch geprägter Duft, Gesteinsmehl, reife<br />

Zitrusfrucht, Mandarine, kandierte Limonenschale. Lebendige<br />

Säure, zupackende Phenole, mineralisch geprägt, Stein<br />

und Fels, anregende Bitterkeit, harmonisch-dezente Süße,<br />

individuell, toll zu pikanten Gerichten. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

92 2023 Oberwesel Oelsberg Riesling<br />

Auslese<br />

Intensiver Duft nach reifen hellen Früchten, Pfirsich, Mirabelle,<br />

dahinter Gesteinsmehl, Minze zeigt sich, Limone ebenso,<br />

vielschichtig. Am Gaumen mit vifer Säure, gut integrierte<br />

Süße, Zitrusfrüchte, viel Zug, zarte, anregende Herbe, gute<br />

Länge. 10 Vol.-%, DV, €€€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

221


WEINGUT<br />

LANIUS-KNAB<br />

Mainzer Straße 38, 55430 Oberwesel<br />

T: +49 6744 8104, www.lanius-knab.de<br />

Kontakt: Jörg Lanius<br />

Ab-Hof-Verkauf: täglich 9–18 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 6.000 (90 % weiß, 10 % rot)/12 ha<br />

Naturbelassen, ausdrucksstark, sehr<br />

gut balanciert: Die <strong>Wein</strong>e von Jörg<br />

Lanius zeigen die Werte mittelrheinischer<br />

Klassik. Sein Motto: »Wer gute Trauben<br />

mit nach Hause bringt, der wird auch guten<br />

<strong>Wein</strong> haben – mit viel Arbeit, ohne Tricks<br />

und Kniffe.« Sein Pfund sind die Spitzenlagen<br />

Engehöller Bernstein (mit dem GG-Gewann<br />

Lauerbaum) und Oberweseler Oelsberg.<br />

Die neuen Rieslinge haben uns durch<br />

ihre besondere Frische und aromatische<br />

Klarheit erfreut. Beachtlich auch der 2021er<br />

Spätburgunder – eine Rebsorte, die erst<br />

jüngst am Mittelrhein reüssiert.<br />

94 2022 Oberwesel Oelsberg Riesling GG<br />

Im Duft etwas Wachs, gelber Pfirsich und Pflaume. Im Mund<br />

hat der <strong>Wein</strong> eine weite Anlage. Der kräftige Alkohol wird<br />

stärker von einer feinen Phenolik als von Säure gekontert,<br />

die Power des <strong>Wein</strong>s ist gut von Extrakt und einem aromatischen<br />

Potenzial zur würzigen Entfaltung eingebunden.<br />

13 Vol.-%, DV, €€€<br />

93+ 2022 Engehöll Bernstein Am Lauerbaum<br />

Riesling GG<br />

Man riecht das hochreife Lesegut: mit Aromen von Aprikose<br />

und Blütenhonig, kandierter Nektarine, Pfirsich. Auch im<br />

Mund zeigt der <strong>Wein</strong> das Volumen einer Spätlese, hat viel<br />

Geschmeidigkeit, fast ölig, eine eher reife Säure, milde Phenole.<br />

Leichte Süße gibt dem <strong>Wein</strong> im Abgang Abrundung.<br />

13 Vol.-%, DV, €€€<br />

91 2023 Riesling trocken<br />

Zitrusfrisch im Duft, mit Aromen von Limette, Blutorange,<br />

Blattgrün, Kräutern. Im Mund beginnt der <strong>Wein</strong> mit Schmelz<br />

und Geschmeidigkeit, dann folgt eine saftige Säure, die von<br />

fruchtgetragener Süße balanciert wird. Viel <strong>Wein</strong> für einen<br />

Gutsriesling. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

92+ 2021 Engehöll Bernstein Spätburgunder<br />

trocken<br />

Eine Burgunderfrucht mit erster Öffnung: Milchschokolade,<br />

Lorbeer, Mandel, kräuterwürzige Untertöne. Im Mund zeigt<br />

sich ein fest extrahierter <strong>Wein</strong> mit straffem, aber reifem<br />

Gerbstoff, schöner Saftigkeit und deutlich mineralischem<br />

Hintergrund. Für 2021 eine beachtliche Tanninreife!<br />

12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

92+ 2023 Oberwesel Oelsberg Riesling<br />

Spätlese<br />

Duft nach reifen und getrockneten Zitrusfrüchten, kandierte<br />

Limone, Mandarinenabrieb, süße Birne. Am Gaumen mit<br />

feinem Zug, schöne Dynamik, anregendes Spiel von Säure<br />

und Süße, Ananas, Mangosaft, delikate Würze, feine Balance,<br />

süße Mandarine, hat viel Stil. 9 Vol.-%, DV, €€<br />

92 2023 Engehöll Bernstein Riesling trocken<br />

91+ 2023 »Rheinschiefer« Riesling trocken<br />

91 2023 »Rheingold« Riesling feinherb<br />

91 2023 Riesling feinherb<br />

89+ 2023 Oberwesel Grauburgunder trocken<br />

91+ 2023 Engehöll Bernstein Riesling<br />

Spätlese<br />

222 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

LITHOS<br />

WEINGÜTER MITTELRHEIN<br />

Am <strong>Wein</strong>berg 78, 55430 Oberwesel-Weilerboppard<br />

T: +49 6744 9491031, www.weingutlithos.de<br />

Kontakt: Christos Christian Theodoropoulos<br />

Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />

Flaschen/Hektar: 16.000 (70 % weiß, 20 % rot,<br />

10 % Rosé)/3 ha<br />

Ein Winzer mit purem Enthusiasmus:<br />

Der aus dem Ruhrgebiet stammende<br />

Christos Theodoropoulos übernahm<br />

2015 ein jahrhundertealtes <strong>Wein</strong>gut mit<br />

Steil- und Steilstlagen; denn nach seiner festen<br />

Überzeugung gedeihen nur unter solchen<br />

Extrembedingungen komplexe, spannende<br />

<strong>Wein</strong>e. Dabei folgt der Winzer auch einer ideellen<br />

Berufung: die Kulturlandschaft Steillage<br />

zu erhalten, zu pflegen und zu erweitern.<br />

Wir freuen uns über solches Engagement –<br />

und darüber, dass seine Aufbauarbeit voranschreitet.<br />

Glückwunsch zur sehr gelungenen<br />

Kollektion!<br />

92 2022 »Alte Reben« Riesling trocken<br />

Im Duft saftige gelbe Frucht, Pfirsich, Nektarine, Aprikosen,<br />

Zitronenzeste, getrocknete Kräuter, nasses Gestein, dezent<br />

Pfeffer. Am Gaumen mit saftiger Frucht und schönem Spannungsbogen<br />

aus feiner Süße, mineralischer Würze, zupackender<br />

Säure, dicht und schlank im Bau bei gutem Extrakt,<br />

schöne Länge. 11,5 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2022 Riesling trocken<br />

Duftige und einladende Nase, Quitte, Aprikosen, Zitronen,<br />

grüner Apfel, Limettenzeste, steinige Noten, getrocknete<br />

Kräuter, weiße Blüten. Am Gaumen klar wie ein Gebirgsbach,<br />

saftige Zitrus- sowie gelbe Steinfrucht, geradlinig mit<br />

geschmeidiger Körpermitte, mineralisch unterlegt, großer<br />

Trinkfluss, viel <strong>Wein</strong> für schmalen Kurs. 12 Vol.-%, DV, €<br />

90+ 2023 Riesling feinherb<br />

Duft nach geröstetem Apfel, Pfirsich, Mandarinenschale, Zitronenzeste,<br />

pikant, etwas heißer Stein. Am Gaumen mit feinem<br />

Schmelz, süßer Pfirsich, Aprikose, schön ausgewogen<br />

mit delikater Säure und feiner Süße, saftig und harmonisch,<br />

sehr trinkig. 11,5 Vol.-%, DV, €<br />

90+ 2023 »Der Rosé« trocken<br />

Strahlendes Lachsrosé im Glas. Rote Frucht mit feiner Würze<br />

im Duft, Rote Johannisbeeren, Erdbeeren, Hagebutte, Rosenblätter.<br />

Am Gaumen schlank und mit viel Saft, cremige<br />

Gaumenmitte mit Frucht und dezenter Süße durchzogen<br />

vom feinen Säurenerv und mineralischer Würze, seidiger<br />

Phenolik, pure Trinkfreude. 10,5 Vol.-%, DV, €<br />

92 2023 Engehöll Goldemund Riesling<br />

Auslese<br />

Rauchig-mineralischer Duft, Zündholz, Pfirsich, Aprikose,<br />

kandierte Ananas, schöne Würze. Am Gaumen Pfirsich, süßer<br />

Apfel, Melone, knackige Papaya, lebendige Säure, griffige<br />

Struktur, eher leichter, würziger Auslesetyp, sehr gut zu<br />

pikanten Gerichten. 9,5 Vol.-%, DV, €€<br />

90 2023 Engehöll Goldemund Kerner<br />

Spätlese<br />

Duft nach <strong>Wein</strong>bergpfirsich, etwas Aprikose, frische Kräuter,<br />

Minze, Melisse, Limonenschale. Am Gaumen mit einer lebendigen,<br />

zupackenden Säure, gut integrierte Süße, feine<br />

Mandarine, griffige Phenole, etwas Rauch und Gesteinsmehl,<br />

endet lang und frisch. 9,5 Vol.-%, DV, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

223


WEINGUT<br />

MATTHIAS<br />

MÜLLER<br />

Mainzer Straße 45, 56322 Spay<br />

T: +49 2628 8741, www.weingut-matthiasmueller.de<br />

Kontakt: Anika Hattemer-Müller<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Flaschen/Hektar: 200.000 (90 % weiß,<br />

10 % Schaumwein)/14 ha<br />

Romantischer kann ein <strong>Wein</strong>gut kaum<br />

liegen: im UNESCO-Welterbe Oberes<br />

Mittelrheintal nahe der Loreley. Hier<br />

bewirtschaftet Familie Müller beste Schiefersteillagen<br />

im Bopparder Hamm, mittlerweile<br />

zwölf Hektar mit bis zu 70 Prozent Hangneigung.<br />

Das <strong>Wein</strong>gut produziert in diesen Amphitheatern<br />

ausschließlich Weißweine und<br />

konzentriert sich auf Riesling. Die aktuellen<br />

<strong>Wein</strong>e haben uns sehr imponiert: Die trockenen<br />

sind fest gefügt, dicht und packend mineralisch,<br />

die edelsüßen verbinden höchste<br />

Konzentration und große Länge mit einer geradezu<br />

verspielten Anlage.<br />

94+ 2023 Boppard Hamm Mandelstein<br />

Riesling GG<br />

Im Duft überwiegt die Primärfrucht nicht, feiner Rauch, Feuerstein,<br />

etwas Veilchen, Nektarine, Mirabelle, Gesteinsmehl.<br />

Entfaltet seine Kraft und Energie am Gaumen unaufgeregt<br />

und wohldosiert, die reife Säure sitzt, der Extrakt schiebt,<br />

der Schiefer würzt. Lang. 13,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

93+ 2023 Boppard Hamm Feuerlay<br />

Riesling GG<br />

Neben den klassischen Steinobst-Noten von Pfirsich, Mirabelle<br />

und Aprikose deutliche mineralische und florale Anklänge,<br />

Schiefer, Brennnessel. Am Gaumen mit großem Extraktgehalt,<br />

dicht, beinahe zum Kauen, eng anliegende Säure,<br />

mineralische Energie, aus einem Guss.<br />

13,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

92 2023 »Steilstück« Boppard Hamm<br />

Riesling trocken<br />

Aprikose und Ananas im Duft, reif, frisch und klar. Der Gaumen<br />

zeigt sich druckvoll und aromatisch, mit lebendiger, gut<br />

eingebundener Säure, zart mineralischer Tönung und einer<br />

relativ präsenten Süße, die auf gelungene Weise die Frucht<br />

hervorhebt. 13,5 Vol.-%, DV, €€<br />

97+ 2023 Boppard Hamm Mandelstein<br />

Riesling Trockenbeerenauslese<br />

Golden. Banane, Pfirsich und Aprikose, aber auch eine intensive<br />

Kräuterwürze. Im Mund besitzt der <strong>Wein</strong> höchste Konzentration<br />

und eine drückende Süße, ausgeprägte Viskosität,<br />

die Säure ist fest, intensiv fruchtige Rückaromen, erneut<br />

mit Banane, sehr lang. 6 Vol.-%, DIAM, €€€€<br />

95 2023 Boppard Hamm Feuerlay Riesling<br />

Beerenauslese<br />

Feiner Duft nach kandierten Zitrusfrüchten, Mandarinenschale,<br />

etwas süße Minze, zartes Brioche, ein Hauch Marzipan.<br />

Am Gaumen mit feiner Säure, karamellisierte Ananas,<br />

exotische Früchte, schönes Spiel zwischen Süße und Säure,<br />

frisch bleibend, griffig, gute Länge. 6 Vol.-%, DV, €€€<br />

93 2023 Boppard Hamm Feuerlay Riesling<br />

Spätlese<br />

Intensiver Duft mit Aromen von Blütenhonig, Bienenwachs,<br />

kandierter Orangenschale, süße Zitrusfrüchte, reichhaltig.<br />

Am Gaumen sehr druckvoll, süße Mandarine, Papaya und<br />

Mango, lebendige Säure, sehr dicht, fast feurig, hohe Spannung,<br />

guter Trinkfluss, Potenzial. 8 Vol.-%, DV, €€<br />

224 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

PIEPER<br />

WEINGÜTER MITTELRHEIN<br />

Hauptstraße 458, 53639 Königswinter<br />

T: +49 2223 22650, www.weingut-pieper.de<br />

Kontakt: Felix Pieper<br />

Ab-Hof-Verkauf: Di bis Sa ab 16.30 Uhr, So ab 12 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 78.000 (70 % weiß, 10 % rot,<br />

5 % Rosé, 5 % süß, 10 % Schaumwein)/9,5 ha<br />

Ein ausgesprochen gelungenes und<br />

aromatisch vielseitiges Programm<br />

stellte uns Felix Pieper für den diesjährigen<br />

<strong>Guide</strong> vor. Wer glaubt, dass kurz vor<br />

den Toren der ehemaligen Bundeshauptstadt<br />

selten die Sonne scheint und die <strong>Wein</strong>e infolgedessen<br />

eher herb und mager ausfallen,<br />

wird hier eines Besseren belehrt. Gerade die<br />

Rieslinge erscheinen ausgesprochen geschmeidig,<br />

ausgestattet mit einer reifen Säure.<br />

Während der Grüne Veltliner diesmal kernig<br />

und säurestraff wirkt, vereint der wunderbare<br />

Gewürztraminer beide Ansätze. Ein<br />

dicker Tipp mit Ausrufezeichen!<br />

93+ 2023 Königswinter Drachenfels<br />

Gewürztraminer trocken<br />

Präsenter, aber keinesfalls aufdringlicher Rosenduft in der<br />

Nase, Orangenkonfitüre, entfaltet sich zunehmend. Im Mund<br />

geht der <strong>Wein</strong> nie in die Breite, bleibt saftig, frisch, mineralisch<br />

grundiert, mit feiner Phenolik. Ausgesprochen attraktiv<br />

in diesem Jahr! 13,5 Vol.-%, DV, €€<br />

92+ 2023 »Septimontium« Königswinter<br />

Drachenfels Riesling trocken<br />

In der Nase dämmt der Ausbau den Fruchteindruck stark ab.<br />

Im Mund dann unmissverständlich Riesling, aber auf eine<br />

enorm elegante, gleitende Art. Kandierte Zitronenzeste,<br />

<strong>Wein</strong>bergpfirsich, reife Säure, gute Substanz, weich abgestimmt,<br />

ungemein gelassen. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

90+ 2023 Königswinter Drachenfels Grüner<br />

Veltliner trocken<br />

Frisch geöffnet entströmen dem Glas zunächst interessante<br />

florale und tropische Anklänge nach Akazienblüte und Passionsfrucht,<br />

bevor es dann deutlich erdiger wird. Am Gaumen<br />

gleitend, saftig, Limettenschale, schöne Mitte und kerniger<br />

Abgang. Sehr speisenaffin! 13 Vol.-%, DV, €€<br />

93+ 2023 »Steingasse« Königswinter<br />

Drachenfels Riesling Kabinett<br />

Feinwürziger Duft mit intensiven delikaten Schiefernoten,<br />

dazu Kräuter, Limettenschale, Orange, fein. Am Gaumen<br />

sehr saftig und balanciert, reife Säure und schmelzende<br />

Süße im perfekten Spiel, griffig, Minze, reife Zitrusfrucht,<br />

mineralisch grundiert, dicht gewoben und lang.<br />

9 Vol.-%, DV, €€<br />

92 2023 Königswinter Drachenlay Riesling<br />

Kabinett<br />

Würzig-mineralischer Duft, Melisse, zarte Mineralik, feine<br />

Zitrusaromen, Limettenabrieb, aber auch roter Apfel. Am<br />

Gaumen mit schönem Schmelz, griffig, lebendige Säure, gut<br />

integrierte Säure, reife Orange, etwas Papaya, ausgewogen,<br />

sehr guter Trinkfluss. 8 Vol.-%, DV, €<br />

90 2022 Crémant brut CH/PN/PM<br />

91+ 2023 Königswinter Drachenfels<br />

Chardonnay Barrique trocken<br />

91 2023 »Rüdenet« Königswinter<br />

Drachenfels Riesling trocken<br />

91 2022 »Fumé« Sauvignon Blanc trocken<br />

90 2023 Weissburgunder trocken<br />

91 2023 Königswinter Drachenfels Riesling<br />

Spätlese<br />

91 2023 Gewürztraminer<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

225


WEINGÜTER MITTELRHEIN<br />

WEINGUT<br />

RATZENBERGER<br />

Blücherstraße 167, 55422 Bacharach<br />

T: +49 6743 1337, www.weingut-ratzenberger.de<br />

Kontakt: Jochen Ratzenberger<br />

Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />

Flaschen/Hektar: 200.000 (87 % weiß, 5 % rot,<br />

8 % Schaumwein)/20 ha<br />

Jochen Ratzenberger hat ein Auge fürs<br />

Machbare, das macht ihn mutig: Als er<br />

2017 auf einen Schlag zehn Hektar<br />

Steillage übernahm, reagierten manche mit<br />

ungläubigem Staunen. Die <strong>Wein</strong>e aus dieser<br />

hinzugewonnenen Lage (Fürstenberg) gehören<br />

seither zu den Fixpunkten im Sortiment.<br />

Der Jahrgang 2023 bescherte Ratzenberger<br />

aber auch ausgezeichnete Große Gewächse<br />

aus seinen althergebrachten Paradelagen Steeger<br />

St. Jost und Bacharacher Wolfshöhle.<br />

Frucht- und edelsüßen Riesling kann der Winzer<br />

ohnehin, und die Spätburgunder sind<br />

deutlich mehr als eine Spielerei.<br />

95 2023 Steeg St. Jost Riesling GG<br />

Grapefruit und Rauch im Duft, Blutorange und Schiefer.<br />

Etwas Holz. Im Mund verbindet der <strong>Wein</strong> Körper mit Bündelung,<br />

die kultivierte Phenolik ist von einem feinem Säurebogen<br />

und unfocierter Geschmeidigkeit begleitet. Länge, Tiefe<br />

– ein komplexer und inhaltsreicher, mineralisch unterlegter<br />

St. Jost. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

91 2023 Schloss Fürstenberg Riesling<br />

Erste Lage trocken<br />

Fein nuanciert im Duft, Aprikosen, gelber Apfel, Apfelschale,<br />

weiße Blüten, Wiesenkräuter, Schiefergestein. Am Gaumen<br />

mit Schmelz und Schieferwürze, geschmeidige Gaumenmitte,<br />

saftige Zitrus- und Steinfrucht, feingliedrige Säure, mineralisch<br />

unterlegt, feine Phenolik, schöne Länge.<br />

12 Vol.-%, NK, €€<br />

94 2023 Bacharach Wolfshöhle Riesling GG<br />

Karamell und Süßkirsche im Duft, auch süße Orangenkonfitüre,<br />

Stachelbeere, MIrabelle. Der Gaumen fließt süßsauer,<br />

mittelgewichtig im Extrakt, mit intensiver Gaumenfrucht,<br />

reife Säureader, Schmelz, süßlicher Extraktkern, im Finish<br />

übernehmen Würze und Mineralik. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2017 Bacharach Wolfshöhle<br />

Spätburgunder GG<br />

Dicht und vielschichtig im Duft, Kräuter, Wacholder, Piment,<br />

Rote Johannisbeeren, Rote Beete, ätherische Noten, Fichtennadel,<br />

dunkle Schokolade. Am Gaumen ebenfalls dicht,<br />

verhaltene frische Frucht, feinkörniges Tannin, mineralisch<br />

unterlegt, gut integrierte Säure, mit weiterem Potenzial.<br />

13 Vol.-%, NK, €€€<br />

94 2023 Schloss Fürstenberg Riesling<br />

Auslese<br />

Feiner, würziger Duft nach kandierten Früchten, getrocknete<br />

Aprikose, kandierte Limettenschale, pikante Kräuterwürze.<br />

Am Gaumen mit viel Zug und Saft, lebendige, fast fordernde<br />

Säure, viel Spannung und Zug, tänzelnde Süße, ganz<br />

reife Zitrusfrüchte, temperamentvolle Auslese.<br />

9 Vol.-%, NK, €€€<br />

91+ 2017 Bacharach Spätburgunder brut<br />

91 2023 Bacharach Weissburgunder trocken<br />

90 2023 Bacharach Riesling Kabinett<br />

feinherb<br />

91+ 2018 Bacharach Spätburgunder trocken<br />

92 2023 Wolfshöhle Riesling Spätlese<br />

90 2023 »Caspar R« Riesling<br />

226 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

STURM<br />

WEINGÜTER MITTELRHEIN<br />

Im Rosenberg 3, 56599 Leutesdorf<br />

T: +49 151 26714118, www.sturm-weingut.de<br />

Kontakt: Martin Sturm<br />

Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />

Flaschen/Hektar: 20.000 (75 % weiß, 20 % rot, 5 % süß,<br />

5 % Schaumwein)/3 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Den ökologisch-zertifizierten Steillagenweinbau,<br />

den Martin Sturm seit<br />

2011 in Leutesdorf betreibt, nennt<br />

der ehemalige Wirtschaftsjournalist eine »Nische<br />

in der Nische und selbst international<br />

eine Rarität«. Das Terroir am nördlichen Mittelrhein<br />

mit Schiefer, Bims-Asche und Löss ist<br />

komplex, aber so gut wie unbekannt. Hier erreichen<br />

nicht nur Riesling und Pinot Noir ungeahnte<br />

Größe, auch Syrah und gerade Chardonnay<br />

zählen inzwischen zu den besten im<br />

Land: Solch eine Entwicklungsgeschichte innerhalb<br />

kurzer Zeit ist außergewöhnlich. Der<br />

vierte Stern rückt in Sichtweite.<br />

94 2021 »Reserve« Chardonnay trocken<br />

Ausdrucksstarker, fein gewobener Duft mit kühlem Rauch,<br />

Birnenchutney, Maisgrieß, Mandelmus. Im schlank gehaltenen,<br />

fokussierten Format treffen Schmelz und animierende<br />

Pikanz aufeinander, weiche Textur, bissfester Extrakt, Starkstromsäure,<br />

mineralische Energie. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />

94 2020 »Reserve« Chardonnay trocken<br />

Sonnenblumenfelder und warmer Rauch bilden den ersten<br />

Duft, Birne, geröstete Haselnüsse und Polenta verstärken<br />

den Appetit. Kräftiger Bau mit weichem Texturansatz, dann<br />

nehmen Mineralik und Phenolik Fahrt auf, reifer, selbstbewusster<br />

Säurestrang, große Reserven. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

91 2023 »vom Schiefer« Riesling trocken<br />

Der Name wird schon im Duft umgesetzt: schieferige und<br />

kräuterige Würze mit Aprikose, Apfel und Mirabellen. Setzt<br />

am Gaumen mit weicher, fein ziselierter Säure geschmeidig<br />

an, aparte Zitrik und würzige Schiefermineralik, feiner,<br />

apart-herber Saft, Apfel, Birne. 10,5 Vol.-%, DV, €€<br />

93+ 2022 »Reserve« Syrah trocken<br />

Brombeere, Cassis, feine Holzwürze, Orangenöl und erdige<br />

Rote Bete, etwas Wacholderbeere. Trocken mit straffer Säure<br />

und einer Mineralik, die wie eine kühle Ader wirkt mit Noten<br />

von Eisen und Grafit. Lang, feine und dabei griffige Gerbstoffe<br />

mit Reserven. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

93 2022 »Kurve« Riesling Spätlese<br />

Etwas Fudereinfluss und ausgeprägte Würze, Kardamom,<br />

kandierte Orangenschale, schieferwürzige Untertöne. Der<br />

Gaumen wirkt saftig und elegant, die Säure ist reif, entfaltet<br />

aber ein schönes Spiel mit passend gesetzter Süße und mineralischen<br />

Tönen. Nuancenreich und fein. 7,5 Vol.-%, DV, €€<br />

92+ 2023 Riesling Spätlese trocken<br />

92 2021 »Reserve« Riesling trocken<br />

91+ 2023 Chardonnay trocken<br />

90+ 2023 Riesling Kabinett trocken<br />

93 2022 »Pinot Noir x Syrah« trocken PN/SY<br />

92+ 2022 »Reserve« Pinot Noir trocken<br />

90+ 2022 Pinot Noir trocken<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

227


WEINGUT<br />

WEINGART<br />

Peterspay 1, 56322 Spay<br />

T: +49 2628 8735, www.weingut-weingart.de<br />

Kontakt: Ulrike und Florian <strong>Wein</strong>gart<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 14–18.30 Uhr, Sa 11–18.30 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 40.000 (69 % weiß, 4 % rot, 8 % Rosé,<br />

15 % süß, 4 % Schaumwein)/6 ha<br />

Es ist schon etwas her, dass Florian <strong>Wein</strong>gart<br />

das Immanuel-Kant-Gymnasium<br />

in Boppard besuchte: Doch es ist sicher<br />

kein Zufall, dass sich der Winzer auch heute<br />

noch auf diese Schule und ihren Namenspatron<br />

beruft. <strong>Wein</strong>gart ist durch und durch Winzer<br />

– aber er steht fest auf dem Boden der Aufklärung<br />

und wagt es, sich seines Verstandes zu<br />

bedienen. Etwa, wenn er jedes Wachstum vermeidet,<br />

das ihn zum Delegieren wichtiger Arbeiten<br />

zwingen würde. Auch die <strong>Wein</strong>e besitzen<br />

den Esprit der Aufklärung: Sie sind eine Rieslingschule,<br />

und dabei so fair bepreist, dass jeder<br />

einzelne unser Tipp sein könnte.<br />

92+ 2023 Bacharach Mathias <strong>Wein</strong>garten<br />

Riesling Spätlese feinherb<br />

Duft nach reifen und kandierten Zitrusfrüchten, Orangeat,<br />

Zitronat, etwas Blütenhonig, getrocknete Aprikose. Am Gaumen<br />

mit viel Zug und Saft, pikante Säure, feine Süße, reife<br />

Zitrusfrüchte, eingelegte Mandarine, gute Struktur und Länge,<br />

zu pikanten Gerichten. 13 Vol.-%, DIAM, €€<br />

92 2023 Boppard Hamm Feuerlay Riesling<br />

Spätlese trocken<br />

Die Nase offeriert einen Einstieg in die Schieferwürze der<br />

<strong>Wein</strong>lage. Sie untermalt die gelbe Kernfrucht und ätherische<br />

Frische. Dicht und feinstoffig bewegt sich eine leichte Restsüße<br />

über die Zunge, durchzogen von einer straffen Säure. Zugänglich<br />

durch saftige, reife Frucht und herzhafte Würze. Die<br />

Textur mag durchaus ein Chili con Carne. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />

91+ 2023 Boppard Hamm Engelstein Riesling<br />

Kabinett trocken<br />

Die Nase ist intensiv tropisch geprägt. Kandierte Papaya,<br />

Passionsfrucht und gelbe Kiwi mit einem Hauch von nassen<br />

gelben Kamillenblüten. Feine Extraktsüße, gepaart mit einer<br />

animierenden Säure balancieren die Melange aus exotischem<br />

Duft und feiner mineralsicher Würze durch den Gaumen.<br />

Ansprechend lebendig und saftig. Passt zu Ratatouille.<br />

12 Vol.-%, DIAM, €<br />

93 2022 Spay In der Zech Spätburgunder<br />

trocken<br />

Ledrig pfeffrig im ersten Moment, legt sich der Duft von Roter<br />

Johannisbeere und Preiselbeere mit einer dezenten<br />

Rauchnote darunter. Im Mund saftig, hellfruchtig mit einer<br />

feinen Gerbstoffstruktur. Die spürbare Säure strafft den<br />

<strong>Wein</strong> im Abgang. Charaktervoll. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />

98 2023 Boppard Hamm Riesling<br />

Trockenbeerenauslese<br />

Hefewürzig im Duft, gelbe Pflaume, Bratenjus, Blutorange,<br />

Mandarinenkonfitüre. Im Mund ganz rund und schmelzend,<br />

ölig, zart mineralisch begleitet, hohe Konzentration, Honig,<br />

eindringliche Mineralität. Sehr gute Länge.<br />

6,5 Vol.-%, DIAM, €€€€<br />

92+ 2023 Bacharach Mathias <strong>Wein</strong>garten<br />

Riesling Spätlese<br />

Würzig-balsamischer Duft, Mango, Papaya, dahinter kandierte<br />

Orangenschale, Zitronat, dazu Honigwürze, fein. Am<br />

Gaumen mit lebendiger Säure, delikate Süße, Mangosaft,<br />

süße Orangenmarmelade, viel Schmelz und Druck, stets<br />

elegant bleibend, gute Länge. 8 Vol.-%, DIAM, €€<br />

228 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER MITTELRHEIN<br />

PLATZ FÜR IHRE WEINNOTIZEN<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

229


MO<br />

SEL<br />

»MINDBLOWING«<br />

Die Bienenlay bei Ediger-Eller<br />

vor der Bremmer Lage Calmont


Foto: © WSNA


MOSEL REGIO-PORTRÄT<br />

Beilstein an der Mosel<br />

PRÄDIKAT<br />

KULINARISCH WERTVOLL<br />

Alle mögen Moselriesling, aber niemand trinkt ihn zum Essen –<br />

und schon gar keine fruchtsüßen <strong>Wein</strong>e. Wir haben uns umgehört<br />

in der Region, ob das zwangsläufig so sein muss.<br />

TEXT ULRICH SAUTTER | MITARBEIT JENNY RIED<br />

Als Lea Linster noch ihr Bocused’Or-Menü<br />

auf der Karte hatte«,<br />

erzählt Annette Köwerich vom<br />

<strong>Wein</strong>gut Nick Köwerich aus Leiwen, »da<br />

ließ sie zur Foie gras immer ungefragt ein<br />

Glas von unserer Spätlese ›Für Träumer<br />

und Helden‹ servieren. Die durfte aber nie<br />

aus dem jüngsten Jahrgang stammen,<br />

musste mindestens zwei Jahre alt sein.«<br />

Überhaupt, sagt Köwerich, gehe Fruchtiges<br />

viel öfter, als man denkt. Gerade eben seien<br />

ihr Mann und sie mit ihren eigenen <strong>Wein</strong>en<br />

bei einem Event in Paris gewesen, da kombinierte<br />

der Sommelier die feinherbe Laurentiuslay-Spätlese<br />

aus dem Jahrgang 2011<br />

zum Steinbutt mit Zitrusfrüchten, und für<br />

die normalerweise als <strong>Wein</strong>killer bekannte<br />

Artischocke (à la barigoule zubereitet, also<br />

mit Speck, Pilzen und Wurzelgemüsen)<br />

habe er einen 2000er Kabinett und eine<br />

2013er Spätlese ausgewählt.<br />

Zurückhaltender äußert sich der »<strong>Falstaff</strong><br />

Newcomer des Jahres 2024« Christoph Eifel,<br />

der fast ausschließlich fruchtige und<br />

edelsüße Rieslinge erzeugt. Zur Speisenbegleitung<br />

bevorzuge er hingegen das trockene<br />

Geschmacksbild, sagt Eifel, auch zu Wild<br />

oder dunklem Fleisch trinke er gerne einen<br />

trockenen Riesling, ein Kabinett gehe zu<br />

orientalisch oder asiatisch gewürzter Küche,<br />

Spät- und Auslesen schätze er zu cremigen<br />

Desserts, etwa zu Panna cotta.<br />

Um das Wild kreisen bei vielen Winzern<br />

die Überlegungen. Für Dr. Katharina Prüm<br />

Fotos: beigestellt, © WSNA, <strong>Wein</strong>gut Köwerich, <strong>Wein</strong>gut von Hövel<br />

232 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


REGIO-PORTRÄT MOSEL<br />

MOSEL REGIO-PORTRÄT<br />

Nick Köwerich<br />

<strong>Wein</strong>gut Kowerich, Leiwen<br />

darf es zur mit Früchten geschmorten Rehkeule<br />

gerne eine 35 Jahre alte Goldkapsel-<br />

Auslese sein. Auch Wolfgang Mertes, Winzer<br />

von der Ruwer und zugleich Kellermeister<br />

bei Maximilian von Kunow im<br />

<strong>Wein</strong>gut von Hövel, empfiehlt einen gereiften,<br />

fruchtsüßen Riesling zu Wildgerichten<br />

mit dunkler Sauce und Früchten. Aber<br />

auch zu einer Pasta mit Pfifferlingsrahm<br />

gehe eine gereifte Spätlese ausgezeichnet<br />

oder zu Roquefort oder Bergkäsen. Wenn<br />

es ein jüngerer fruchtsüßer <strong>Wein</strong> sein soll,<br />

dann empfehle er Ziegenfrischkäse.<br />

Familie Haag vom <strong>Wein</strong>gut Schloss Lieser<br />

trinkt einen fruchtigen Kabinett gerne als<br />

Aperitif. Feinherbe <strong>Wein</strong>e, sagt Ute Haag,<br />

kombinierten sich sehr gut zu Suppen, aber<br />

auch zu Sushi. Riesling-GGs seien nicht<br />

nur zu Fisch, sondern auch zu rotem<br />

Fleisch gut einsetzbar, wärmere Jahrgänge<br />

sogar zu Risotto.<br />

Oda Borchert, Vertriebsleiterin bei Rita<br />

und Clemens Busch, trinkt jungen, fruchtigen<br />

Mosel zu Gerichten mit betonter<br />

Schärfe und Salzigkeit, etwa zu asiatisch<br />

inspiriertem Schweinebauch oder zu Thai-<br />

Curry. Rita Busch wiederum nennt Gänsebraten<br />

als Match zur Spätlese: »Aber gereift<br />

muss die Spätlese sein, mindestens<br />

zehn Jahre«. Auch mit kräftigem Käse<br />

überbackenes Gemüse harmoniere zu<br />

solch einem <strong>Wein</strong>. In vielen Sternerestaurants<br />

seien ihr Spätlesen allerdings bislang<br />

nur zum Dessert serviert worden.<br />

Grit Schedlinski, Geschäftsführerin im<br />

<strong>Wein</strong>gut von Othegraven, hat gereifte<br />

Spätlesen auch schon zur Ente à l’Orange<br />

getrunken. »Mit dem geringen Alkoholge-<br />

Wolfgang Mertes<br />

<strong>Wein</strong>gut Wolfgang Mertes und<br />

Kellermeister, <strong>Wein</strong>gut von Hövel<br />

Trauben der<br />

Rebsorte Riesling<br />

233


MOSEL REGIO-PORTRÄT<br />

WEINBAUGEBIET MOSEL<br />

1<br />

Koblenz<br />

Rhein<br />

Anbaufläche ca. 8.800 Hektar<br />

Aufteilung 524 Einzellagen<br />

Wichtigste Rebsorten<br />

Riesling, Weißburgunder, Spätburgunder<br />

Verbände<br />

Mosel-<strong>Wein</strong> e. V., Gartenfeldstraße 12a,<br />

54295 Trier, www.weinland-mosel.de<br />

Bremm<br />

Bernkasteler Ring e. V., Auf der Trift 29,<br />

Pünderich<br />

54470 Bernkastel-Kues,<br />

4, 5<br />

Zell<br />

www.bernkasteler-ring.de<br />

Ürzig<br />

Wehlen<br />

Erden<br />

Graach<br />

6, 7<br />

9<br />

Bernkastel<br />

Piesport Brauneberg<br />

13, 14, 15<br />

8<br />

10<br />

Eitelsbach<br />

Leiwen Trittenheim<br />

Mertesdorf<br />

Trier<br />

11, 12<br />

16<br />

Kasel<br />

2<br />

Cochem<br />

3<br />

Mosel<br />

Winningen<br />

<strong>Wein</strong>bau<br />

Stg.: Steigung<br />

Hm.: Höhenmeter<br />

Ockfen<br />

Saarburg<br />

19<br />

Kanzem<br />

Wiltingen<br />

18<br />

Saar<br />

PRIVILEGIERTE WEINLAGEN<br />

1 Winningen Uhlen<br />

7 ha, 75–210 Hm., 50–70 % Stg., grauer und blauer Schiefer<br />

2 Bremm Calmont<br />

33 ha, 120–380 Hm., 0–65 % Stg.,<br />

Tonschiefer-Verwitterungsgestein<br />

3 Pünderich Marienburg<br />

18 ha, 110–190 Hm., 50–70 % Stg., Grau-, Blau- und Rotschiefer<br />

4 Erden Prälat<br />

1,5 ha, 110–220 Hm., 0–65 % Stg., verwitterter roter Tonschiefer<br />

5 Ürzig Würzgarten<br />

53 ha, 110–220 Hm., 0–65 % Stg., Vulkan- und Schieferboden<br />

6 Wehlen Sonnenuhr<br />

44 ha, 110–320 Hm., 0–70 % Stg., grauer Devonschiefer<br />

7 Graach Himmelreich<br />

57 ha, 110–325 Hm., 45–65 % Stg., Blau- und Grauschiefer<br />

17<br />

8 Bernkastel Doctor<br />

3,2 ha, 130–190 Hm., 0–70 % Stg., Blau- und Grauschiefer<br />

9 Brauneberg Juffer / Juffer-Sonnenuhr<br />

42 ha, 110–210 Hm., 0–70 % Stg., Blau- und Grauschiefer<br />

10 Piesport Goldtröpfchen<br />

70 ha, 120–200 Hm., 40–90 % Stg., Devonschiefer<br />

11 Trittenheim Apotheke<br />

72 ha, 150–200 Hm., 40–60 % Stg., Devonschiefer<br />

12 Leiwen Laurentiuslay<br />

35 ha, 130–180 Hm., 40–80 % Stg., grauer Devonschiefer<br />

13 Maximin Grünhaus Abtsberg<br />

13,9 ha, 150–250 Hm., 50–70 % Stg., blauer Devonschiefer<br />

14 Eitelsbach Karthäuserhofberg<br />

19 ha, 160–275 Hm., 0–45 % Stg., Devonschiefer<br />

15 Kasel Nies’chen<br />

16,8 ha, 195–260 Hm., 40–57 % Stg., Blau- und Buntschiefer<br />

16 Kanzem Altenberg<br />

18,7 ha, 145–260 Hm., 50–85 % Stg., Schiefer verschiedener Farben<br />

17 Wiltingen Scharzhofberg<br />

28 ha, 190–310 Hm., 30–70 % Stg., Grauschiefer<br />

18 Ockfen Bockstein<br />

60 ha, 180–320 Hm., 38–80 % Stg., Devonschiefer<br />

19 Saarburg Rausch<br />

12 ha, 160–295 Hm., 35–75 % Stg., Devonschiefer<br />

234 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


REGIO-PORTRÄT MOSEL<br />

<strong>Falstaff</strong> Newcomer 2024: Christoph Eifel<br />

<strong>Wein</strong>gut Christoph Eifel, Trittenheim<br />

Fotos: beigestellt, © <strong>Wein</strong>gut Eifel, <strong>Wein</strong>gut von Othegraven<br />

halt ist das vielleicht noch eleganter als ein<br />

Sauternes. Die Spätlese darf aber gerne<br />

stark gereift sein.« In ihren <strong>Wein</strong>seminaren<br />

auf dem <strong>Wein</strong>gut versuchten sie, Kabinett<br />

mit verschiedenen Käsesorten zu kombinieren,<br />

Weichkäse aus Ziegenmilch gingen sehr<br />

gut, und zur Auslese Blauschimmelkäse.<br />

Grit Schedlinski<br />

Geschäftsführerin<br />

<strong>Wein</strong>gut von<br />

Othegraven, Kanzem<br />

EIN ROTER FADEN<br />

ZUM FOOD-PAIRING<br />

Lassen sich diese Einschätzungen und Traditionen<br />

irgendwie in Faustformeln fassen?<br />

Der Faktor Fett als Kontrapunkt zum<br />

Süße-Säure-Spiel des Rieslings scheint eine<br />

Rolle zu spielen – wie in den klassischen<br />

Wintergeflügeln Gans und Ente, beim<br />

Schweinebauch oder beim Käse. Der Kontrast<br />

von herb und süß, wie ihn Wildgerichte<br />

mit Früchten mitbringen, scheint<br />

dem fruchtigen Moselriesling zu liegen, der<br />

selbst ja ebenfalls diese beiden Seiten hat.<br />

Pilze passen grundsätzlich sehr gut zu gereiften<br />

Weißweinen – man kennt das vom<br />

Burgunder –, oft haben solche <strong>Wein</strong>e in ihrer<br />

gereiften Würze selbst ebenfalls erdige<br />

Komponenten.<br />

MINDBLOWING<br />

Was sagt nun aber der kulinarische Profi?<br />

Thomas Schanz aus Piesport, drei Sterne<br />

im <strong>Guide</strong> Michelin, macht dem Moselriesling<br />

geradezu eine Liebeserklärung: »Ich<br />

bin so froh, hier an der Mosel zu sein. Mit<br />

Riesling hat man alle Möglichkeiten. Im<br />

Prinzip ist es möglich, das ganze Menü mit<br />

dem passenden Riesling zu bespielen.«<br />

235


MOSEL REGIO-PORTRÄT<br />

Drei-Sterne-Koch Thomas Schanz<br />

Restaurant Schanz, Piesport<br />

Eine Spätlese zur Stopfleber, sagt Schanz,<br />

sei ein schönerer Menüstart als Sauternes.<br />

Im zweiten Gang habe er derzeit eine Dorade<br />

im Sauerampfersud auf der Karte,<br />

»wenn man da Richtung Rotschiefer geht,<br />

ein Schweicher Annaberg oder ein Ürziger<br />

Würzgarten, ist das in puncto Würze die<br />

Clemens, Johannes<br />

und Rita Busch<br />

<strong>Wein</strong>gut Clemens Busch,<br />

Pünderich<br />

ideale Ergänzung. Eine leichte Süße darf<br />

durchaus bestehen, das muss nicht staubtrocken<br />

sein.«<br />

Ein richtig gereifter feinherber Kabinett<br />

passe ausgezeichnet zu Krustentieren, etwa<br />

zum gegrillten Carabinero, oder sogar eine<br />

gereifte Spätlese. Sie hätten gerade eine<br />

2000er Spätlese aus dem eigenen <strong>Wein</strong>gut<br />

im Ausschank, »die Leute lieben das.«<br />

Schanz betont nachdrücklich die Wichtigkeit<br />

der Reife: »Wenn Sie ein Gericht mit<br />

kräftig reduzierter Jus haben, ist es großartig,<br />

einen 40 Jahre alten Süßen dagegenzustellen,<br />

da kann man die erstaunlichsten<br />

Erfolge erzielen. Die Aromen des<br />

<strong>Wein</strong>s machen etwas mit dem Gericht.<br />

Und wenn es ganz fantastisch läuft, werden<br />

beide, <strong>Wein</strong> und Speise, auf eine völlig<br />

neue Höhe gehoben. Für viele Gäste ist<br />

das eine große Überraschung, gerade mit<br />

den Gereiften, die dann gar nicht mehr<br />

sehr süß schmecken und dabei so wenig<br />

Alkohol haben, das ist für viele … wie soll<br />

ich sagen … Mindblowing.«<br />

Nähere Informationen über die Autoren finden Sie<br />

im Kapitel »Verkostungsteam« auf S. 16.<br />

Fotos: beigestellt, © schanz.restaurant./Ingo Hilger, <strong>Wein</strong>gut Clemens Busch<br />

236 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER MOSEL<br />

BIOWEINGUT<br />

BECK-WINTER<br />

Im Stolzenwingert 27a, 54453 Nittel<br />

T: +49 170 7752851, www.beck-winter.de<br />

Kontakt: Hans-Walter und Daniel Beck<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Hektar: 6 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Daniel Beck aus Nittel entwickelt sich<br />

immer mehr zum PiWi-Experten an<br />

der südlichen Mosel. Sein seriöser<br />

Sauvignac – unsere <strong>Falstaff</strong>-Empfehlung –<br />

steht für die Evolution der pilzresistenten Sorten,<br />

die Balance von Extrakt, Säure und feiner<br />

Fruchtsüße wird um die Muschelkalk-Mineralik<br />

der Region erweitert. Auch der im Barrique<br />

ausgebaute Souvignier Gris erlaubt einen<br />

Blick in die Zukunft. Überhaupt fühlt sich<br />

die Winzerfamilie in der Vorreiterrolle wohl,<br />

Daniel Becks Vater Hans-Walther entschied<br />

sich schon 1982 für den biologischen <strong>Wein</strong>bau.<br />

Wir sind gespannt!<br />

89+ 2021 Souvignier Gris brut SOG/SC<br />

Feine Würze mit reifer gelber Frucht, Schwarze Johannisbeere,<br />

Maracuja, Ananas, getrocknete Mangospalten. Am<br />

Gaumen mit weichem Ansatz und geschmeidigem Mousseux,<br />

gutes Zusammenspiel von Fruchtsüße und frischer<br />

Säure, leichte Pikanz. Gut als Aperitif und zum Essen.<br />

12 Vol.-%, NK, €€<br />

90+ 2023 Sauvignac trocken<br />

Reife Grapefruit, Schwarze Johannisbeere, Aprikose, getrocknete<br />

Mangostücke, getrocknete Limettenschale, etwas<br />

Efeu. Straffe Struktur mit gut dosiertem Extrakt, präzise<br />

Säure, feine Fruchtsüße, die mit aparter Zitrik korrespondiert,<br />

eine runde, gelungene Sache. 12 Vol.-%, DV, €<br />

90 2023 Sauvitage trocken<br />

Fruchtig in der Nase, Orangenblüte, Papaya, Mango, reife Birne,<br />

Litschi, Schwarze Johannisbeere, auch florale, duftige<br />

Noten, Flieder. Am Gaumen schlank und straff gebaut mit<br />

schöner Saftigkeit, Würze und auch Frische, anklingende<br />

Restsüße, gut ausbalanciert. 12 Vol.-%, DV, €<br />

89+ 2023 Souvignier Gris Barrique trocken<br />

Feine Holzwürze mit Pfefferminze und auch getrocknete<br />

Kamille, Aprikose, ebenso etwas Bananenschale. Am Gaumen<br />

mit präsenter Säure, die leicht salzig-mineralische<br />

Noten transportiert, eher niedrig dosierter Extrakt, feine<br />

phenolische Pixel, Blick in die Zukunft. 12 Vol.-%, DV, €<br />

89 2023 Muscaris feinherb<br />

Rosenblätter und Muskatblüten bestimmen den Duft mit<br />

Orangenschale, etwas Nelke, Papaya, Mango und Birne. Im<br />

Mund mit merklicher Restsüße, die für Charme und auch<br />

Fülle sorgt und von der gepflegten Säure gut begleitet wird,<br />

Orangensaft, rosa Grapefruit. 12 Vol.-%, DV, €<br />

89 2023 »Blanc de Blanc« Cuvée trocken<br />

SOG/SC/STG<br />

Blumig-duftige Noten, Flieder, Holunderblüte, Orangenschale,<br />

Birne, auch etwas Quitte und Schwarze Johannisbeere.<br />

Am Gaumen saftig, feine zitrische Note, Grapefruit,<br />

etwas Birne, reife, eingebundene Säure, herbe, würzige und<br />

auch süßliche Noten verbinden sich. 12 Vol.-%, DV, €<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

237


WEINGUT<br />

BEFORT<br />

Schulstraße 17, 54453 Nittel<br />

T: +49 6584 422, www.befort.eu<br />

Kontakt: Ruth und Marcel Befort<br />

Ab-Hof-Verkauf: Sa 10–17 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 40.000 (80 % weiß, 20 % rot)/5 ha<br />

Hans-Jörg Befort steht mit einem Bein<br />

dies- und einem jenseits der Mosel:<br />

Denn er leitet nicht nur das <strong>Wein</strong>gut<br />

der eigenen Familie, sondern ist auch Kellermeister<br />

beim höchst angesehenen <strong>Wein</strong>gut<br />

Alice Hartmann in Luxemburg. Aber auch in<br />

Stilfragen schlagen zwei Herzen in seiner<br />

Brust: Einerseits steht er auf dem Boden der<br />

Moseltradition und lässt selbst dem Weißburgunder<br />

Restsüße wie bei einem Riesling stehen,<br />

andererseits hat er auch die frankophone<br />

Tradition im Blick, etwa mit feinsinnigem Pinot<br />

Noir. Im einen wie im anderen Fall ragt die<br />

aromatische Klarheit der <strong>Wein</strong>e heraus.<br />

91 2023 Blanc de Noir feinherb<br />

Ein beeriger Pinotduft, sehr klar und nuancenreich. Im Mund<br />

ist der <strong>Wein</strong> saftig, rank und schlank, mit einem saftigen, eleganten<br />

Säurenerv und mit einer nicht überdimensionierten,<br />

spielerischen Süße als Gegengewicht. Straff, frisch und animierend.<br />

12 Vol.-%, DIAM, €<br />

91 2023 Sauvignon Blanc trocken<br />

Ein reifer und vielschichtiger Sortenduft: Stachelbeere, goldene<br />

Kiwi, Karamellbonbon. Der Gaumen zeigt sich stoffig<br />

und aromatisch, sehr klar und lange anhaltend in den Aromen,<br />

mit zivilisierter Säure und einem eher Mosel- als sortentypischen<br />

Schwänzchen Süße. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />

90+ 2023 Pinot Blanc trocken<br />

Der Duft flankiert seine gärungsbedingten Eisbonbon-Aromen<br />

mit rauchigen Noten aus dem Muschelkalk. Auch sortentypische<br />

Aromen sind da: weiße Blüten und Heu. Im<br />

Mund dominiert ein Dreieck aus Süße, Kohlensäure und Säure.<br />

Im Abgang stellen sich salzige Empfindungen ein.<br />

12 Vol.-%, DIAM, €<br />

90 2023 Pinot Gris trocken<br />

Ein Duft von Kastanienhonig und grüner Birne und auch<br />

noch Kaltgäraromen. Im Mund zeigt der <strong>Wein</strong> die Fülle der<br />

Sorte, von deutlicher Süße unterstützt und mit lebendiger,<br />

aber nicht im Übermaß zwickender Moselsäure begleitet.<br />

Ein solider, mild interpretierter Sortentyp. 12 Vol.-%, DIAM, €<br />

91+ 2023 »S« Pinot Noir & Cabernet<br />

Sauvignon Rosé trocken PN/CS<br />

Eine provenzalische Roséfarbe, pastelltönig. Im Duft hat der<br />

<strong>Wein</strong> ein ganzes Potpourri von Beeren: Preiselbeere, Rote<br />

und Schwarze Johannisbeere, auch süße Erdbeere. Im Mund<br />

kontrastieren sich Schmelz und Säure, die gute Substanz<br />

des <strong>Wein</strong>s geht einher mit Frische. 12 Vol.-%, DIAM, €€<br />

93 2022 »S« Pinot Noir trocken<br />

Ein vielschichtiger Waldbeerduft strömt aus dem Glas, untermalt<br />

von würzigen Noten von Gewürznelke und Neuholz,<br />

schwarzem Pfeffer und Wacholder. Eine sehr feine Gerbstoffextraktion<br />

prägt den Gaumen: mit schöner Griffigkeit<br />

und einer Eleganz, die zugleich Tiefe hat. 14 Vol.-%, NK, €€€<br />

238 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

TOM BENZ<br />

WEINGÜTER MOSEL<br />

Moselweinstraße 40, 54518 Minheim<br />

T: +49 170 3556044, www.benz-weingut.de<br />

Kontakt: Tom Benz<br />

Flaschen/Hektar: 60.000 (85 % weiß, 5 % rot,<br />

8 % Rosé, 2 % süß)/5 ha<br />

Was ist der größte Trumpf der <strong>Wein</strong>kultur?<br />

Ihre Vielfalt. Ganz in diesem<br />

Sinn halten wir fest: Tom<br />

Benz fügt dem stilistischen Spektrum der Mosel<br />

eine individuelle und dabei höchst spannende<br />

Facette hinzu. Die von uns verkosteten<br />

<strong>Wein</strong>e besitzen eine feine Hintergründigkeit,<br />

Luftzufuhr tut ihnen gut und setzt ein faszinierendes<br />

aromatisches Changieren in Gang. Dabei<br />

sind wie beim schieferwürzigen Dhron<br />

Hofberger Riesling oder beim erstaunlich jodigen<br />

Weißburgunder »500« mineralische<br />

Wahrnehmungen eine Konstante. Selbst der<br />

Cabernet gelingt. Ein exzellentes Debüt!<br />

92+ 2023 »500« Weissburgunder trocken<br />

Goldgelb in der Farbe. Der Duft zeigt mehr Terroir als Sorte:<br />

brenzlige Schieferwürze, auch jodige Töne, Austernschale.<br />

Reife Gelbfrucht, Mirabelle. Lakritze. Verändert sich schnell<br />

im Glas. Im Mund hat der <strong>Wein</strong> ebenso viel Druck wie Komplexität<br />

im Duft: eine mehlige Phenolik und bei aller Kraft einen<br />

säurefrischen, pointierten Abklang. 13,5 Vol.-%, DV, €€<br />

91+ 2023 »Alte Reben« Drohn Hofberg<br />

Riesling trocken<br />

Viel Honig im Duft, etwas Schiefer und kräuterige Untertöne.<br />

Ein spontangärungsgeprägter Duft. Im Mund hat der<br />

<strong>Wein</strong> eine sehr feine Phenolik und insgesamt eine Anmutung<br />

der Leichtigkeit, die reife Säure trägt den auf Zucker komplett<br />

verzichtenden Bau. Spannend und hintergründig.<br />

13,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

91 2023 Minheim Rosenberg Grauburgunder<br />

trocken<br />

Kupferfarben. In der Nase reife Hagebutten, Roibuschtee<br />

und etwas Champignon. Mit Luftzufuhr dann ergänzt um geröstete<br />

Haselnuss und Vanille. Das Mundgefühl ist auskleidend,<br />

üppig und weich mit einer verhaltenen Säurestruktur.<br />

Kulinarisch rundet der <strong>Wein</strong> beispielsweise gegrillte Salatherzen<br />

mit Matcha-Salz ab. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

92 2023 »500« Cabernet Sauvignon Rosé<br />

trocken<br />

Lachsfarbener Kupferschimmer im Glas. Die Nase wird umspielt<br />

von Dünenrose, rotem Pfeffer und Cassis. Im Mund dominieren<br />

rote helle Früchte und weiße Mandeln. Sanfte Säure<br />

trägt den <strong>Wein</strong> durch eine leichte, Struktur gebende Phenolik.<br />

Begleitet gegrillten Lachs auf Karottenpüree.<br />

12 Vol.-%, DV, €€€<br />

92+ 2020 »Reserve« Cabernet Sauvignon<br />

trocken<br />

Üppige Aromen von Brombeere, Aronia und fermentierten<br />

Walnüssen, gepaart mit Rauch von geröstetem Pfeffer in<br />

der Nase. Der Mund wird in Gerbstoffe gekleidet, die an grüne<br />

Pfefferkörner erinnern, umrandet von saftiger Waldbeermarmelade.<br />

Die Extraktdichte wird ergänzt durch spürbare<br />

Säure, die den Alkohol puffert und Spannung verleiht. Zu<br />

Rehragout mit Preiselbeeren. 14 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

92 2023 Minheim Günterslay Riesling<br />

Auslese<br />

Würziger Duft nach reifen und kandierten Zitrusfrüchten,<br />

dazu auch Papaya und Mango, alles unterlegt von feiner<br />

Mineralität, etwas Blütenhonig. Am Gaumen mit lebendiger<br />

Säure, schöne Würze, Honigwabe, getrocknete Aprikose,<br />

frisch bleibend, gute Länge. 9,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

239


WEINGUT<br />

ERBEN VON<br />

BEULWITZ<br />

Eitelsbacher Weg 4, 54318 Mertesdorf<br />

T: +49 651 95610, www.von-beulwitz.de<br />

Kontakt: Herbert Weis<br />

Ab-Hof-Verkauf: täglich 8–20 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 54.700 (80 % weiß, 10 % rot,<br />

5 % süß, 5 % Schaumwein)/8 ha<br />

Vor gut 40 Jahren kaufte Herbert Weis<br />

das <strong>Wein</strong>gut Erben von Beulwitz und<br />

gliederte es dem Hotel <strong>Wein</strong>gut Weis<br />

an. Seitdem arbeitet er mit großer Leidenschaft<br />

und viel Akribie daran, den Riesling in<br />

seinen exzellenten Lagen möglichst gut zur<br />

Geltung zu bringen – und gleichzeitig die Stärken<br />

des großartigen Terroirs herauszuarbeiten.<br />

Das gelingt ihm sowohl bei den trockenen<br />

als auch bei den süßen <strong>Wein</strong>e sehr gut. In diesem<br />

Jahr war besonders beeindruckend, wie<br />

großartig die edelsüßen <strong>Wein</strong>e altern – der<br />

tiefgründige Eiswein aus dem Jahr 2004 ist<br />

einfach nur bezaubernd!<br />

92+ 2023 »№ 13 «Kasel Nies'chen Im<br />

Taubenberg Riesling trocken<br />

Im Duft mineralisch, Feuerstein, auch Melisse, Pfirsich,<br />

Zitrus. Am Gaumen gelbe Früchte, eine feine Textur, herrlich<br />

saftig mit delikater Säure, dicht gewoben. Der lange<br />

Nachhall wird von gutem Extrakt begleitet.<br />

12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

94+ 2004 Kasel Nies'chen Riesling Eiswein<br />

Dunkles Bernstein. Duft nach Karamell, getrockneter Aprikose<br />

und dunklem Waldhonig, eine Spur »Goudron«, in Würde gereift.<br />

Am Gaumen mit einer opulenten Süße, dazu lebendige<br />

Säure, Pflaumenmus, etwas Rumtopf, eingelegte Kirsche,<br />

sehr druckvoll und lang, beeindruckend. 6 Vol.-%, NK, €€€€<br />

94+ 2023 »№ 2 Alte Reben« Kasel Nies'chen<br />

Riesling Beerenauslese<br />

Kräftige Botrytis, Bratapfel, etwas Champignon, Nektarine.<br />

Im Mund spielen sehr intensive Säure und kräftige Süße, das<br />

hat Spannung und Eindringlichkeit, der Abgang mischt florale<br />

Noten wie Lavendel in eine ölige Struktur. Gute Länge,<br />

Potenzial. 6 Vol.-%, NK, €€€€<br />

94 2023 »№ 6 Alte Reben« Kasel Nies'chen<br />

Riesling Spätlese<br />

Feine Schiefernoten und eine reiche Spätlesefrucht mit tropischen<br />

Anklängen von Mango, Banane und Guave. Im Mund<br />

ist der <strong>Wein</strong> zunächst von einem festen Säurekern geprägt,<br />

die Süße wird von dieser Säure und ebenso von kräftiger taktiler<br />

Mineralität beherrscht. Außergewöhnlich in Tiefe und<br />

Länge! 7,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

94 2023 »№ 4 Alte Reben« Kasel Nies'chen<br />

Riesling Auslese<br />

Schönes Goldgelb, reife Frucht, kandierte Orange, Mango,<br />

feiner Blütenhonig, etwas Banane, auch Papaya und Kräuterwürze,<br />

zarte Mineralität. Am Gaumen mit feiner Säure,<br />

Süße ist gut integriert, griffig, getrocknete Mango, würzig,<br />

mineralisch unterlegt, lang. 7,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2023 »№ 12 Alte Reben« Kasel Nies'chen<br />

Auf den Mauern Riesling trocken<br />

91+ 2023 »№ 10 Alte Reben« Kasel Nies'chen<br />

Riesling Kabinett feinherb<br />

91 2023 »№ 7 Alte Reben« Mertesdorf<br />

Herrenberg Riesling trocken<br />

91 2023 »№ 16« Kasel Kehrnagel Riesling tr.<br />

91 2023 »№ 14« Mertesdorf Herrenberg<br />

Riesling trocken<br />

91 2023 »Sommelière's Choice »№ 20«<br />

Riesling trocken<br />

90+ 2023 »№ 17 off-dry« Mertesdorf<br />

Herrenberg Riesling<br />

240 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER MOSEL<br />

<br />

BISCHÖFLICHE<br />

WEINGÜTER<br />

TRIER<br />

Gervasiusstraße 1, 54290 Trier<br />

T: +49 651 145760, www.bischoeflicheweingueter.de<br />

Kontakt: Sitta Piedmont<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–18 Uhr, Sa 10–14 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 750.000 (95 % weiß, 5 % rot)/130 ha<br />

Die Bischöflichen <strong>Wein</strong>güter Trier verfügen<br />

nicht nur über eindrucksvolle<br />

Kellerkatakomben aus der Römerzeit<br />

und einen mit 220 Fässern sehr großen Fuderfasskeller,<br />

sondern – und das ist noch wichtiger<br />

– über viele erstklassige Lagen. Wie könnte<br />

es auch anders sein, wenn man 130 Hektar<br />

verteilt auf 145 Parzellen bewirtschaftet? Der<br />

Schwerpunkt liegt klar auf auf dem Riesling in<br />

seinen verschiedenen Ausprägungen. Bei den<br />

trocken ausgebauten <strong>Wein</strong>en hat der mineralische<br />

Scharzhofberger die Nase vorn, der tiefe<br />

und feste restsüße Kabinett aus dieser Lage<br />

ist unser Tipp.<br />

93 2023 »Großes Gewächs« Wiltingen<br />

Scharzhofberg Riesling trocken<br />

Brillant in der Farbgebung. Präzise und zugleich komplex im<br />

ersten Duft, exotische Früchte, zarter Rauch. Am Gaumen<br />

mit lebendiger Säure, wunderbar animierend. Reife Zitrusfrüchte,<br />

Rauch, mineralisch geprägt, hochelegant und lange<br />

im Nachhall. Potenzial. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2019 »Reserve« Trittenheim Apotheke<br />

Riesling trocken<br />

Blasses Goldgelb, in der Nase entwickelt sich ein Duft von<br />

Birnen, weißem Pfirsich, Birnenschale, Limette und Schiefer.<br />

Am Gaumen komplex und durchaus konzentriert in der<br />

Frucht, dabei balanciert mit guter Säure. Langer Nachhall<br />

und ideal in der Speisenbegleitung. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2023 »Unter 4« Trittenheim Riesling<br />

trocken<br />

In der Nase zunächst kräuterig, zitrisch und blumig. Am Gaumen<br />

ein Hauch von grünem Apfel, Zitronenmelisse, junger<br />

Pfirsich und nasser Schiefer, alles getragen von markanter<br />

Säure. Das klassische Süße-Säure Spiel wird zum Extrakt-<br />

Säure-Battle, spannender <strong>Wein</strong>. 11,5 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2023 »Alte Reben« Wiltingen Kupp<br />

Riesling trocken<br />

Mittleres Zitronengelb. Intensiv im ersten Duft mit Aromen<br />

von Birnenschale, <strong>Wein</strong>bergpfirisch, reifem Apfel sowie einer<br />

leichten Kräuterwürze. Am Gaumen mit viel Grip, Salzigkeit<br />

und einer feinen Frucht, die von prägender Säure begleitet<br />

wird, endet frisch. 11 Vol.-%, NK, €€<br />

90+ 2023 Kasel Riesling feinherb<br />

Anfangs eher verhalten im Duft, mit Belüftung zeigen sich<br />

mineralische Noten, heißer Stein, Rauch, später etwas reife<br />

Zitrusfrucht. Am Gaumen mit belebender Säure, zupackend,<br />

exzellent integrierte Süße, frisch und klar, Zitrusfrüchte<br />

plus Mineralik, gute Länge. 11 Vol.-%, DV, €€<br />

92+ 2023 »Große Lage« Wiltingen<br />

Scharzhofberg Riesling Kabinett<br />

Von Mineralik geprägter Duft, heißer Stein, Zündholz, feine<br />

Kräuterwürze, weißer Pfeffer, mit Belüftung frische Zitrusfrucht.<br />

Am Gaumen mit lebendiger Säure, zupackend und<br />

fest, Süße exzellent integriert, Limonensaft, Birne, mineralisch<br />

grundiert, dicht und tief. 8,5 Vol.-%, NK, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

241


WEINGUT<br />

RICHARD<br />

BÖCKING<br />

Schottstraße 12–14, 56841 Traben-Trarbach<br />

T: +49 6541 9385, www.weingut-boecking.de<br />

Kontakt: Sandra Weber-Westphal<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8.30–12.30 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 18.700 (95 % weiß, 5 % Rosé)/4,2 ha<br />

Das älteste <strong>Wein</strong>gut von Traben-Trarbach<br />

beherrschte noch Anfang des<br />

20. Jahrhunderts den <strong>Wein</strong>handel an<br />

der Mosel. Dann folgte eine lange Phase von<br />

Vernachlässigung und Verfall. 2012 besannen<br />

sich Nachfahren der Familie auf den<br />

schlummernden Schatz der Steillagen mit ihren<br />

uralten wurzelechten Rieslingstöcken<br />

und begannen mit der naturnahen Rekultivierung.<br />

Nun feiert das <strong>Wein</strong>gut sein 400-jähriges<br />

Bestehen. Philipp Buchkremer beweist,<br />

dass er nicht nur schieferwürzig-trockenen,<br />

sondern ebenso frucht- und edelsüßen Moselstil<br />

beherrscht.<br />

92+ 2022 Traben-Trarbach Ungsberg<br />

Riesling trocken<br />

Der Duft ist spontangärungs- und holzfassgeprägt, fein, klar<br />

und nuancenreich. Auch leicht schieferig. Seidiger Ansatz<br />

im Mund, die Gaumenmitte ist feingliedrig und fest in einem,<br />

zeigt eine kultivierte Säure und zart mineralische Noten. Bei<br />

aller Abrundung doch substanziell. 11,5 Vol.-%, NK, €€<br />

92+ 2022 Traben-Trarbach Schlossberg<br />

Riesling halbtrocken<br />

Viel tropische Frucht im Duft: Mango, Ananas, Guave, sogar<br />

ein Anflug von Überreife, aber pur und alles frisch. Im Mund<br />

setzt der <strong>Wein</strong> geschmeidig an, zarte Süße umspielt reife<br />

Säure, der <strong>Wein</strong> endet kompakt und auch dezent mineralisch.<br />

Raffiniert, wie die Edelbeeren dem <strong>Wein</strong> Reichtum geben,<br />

ohne dass er zu süß und dick wird. 12 Vol.-%, NK, €€<br />

91 2022 »Devon« Riesling trocken<br />

Im Duft schieferwürzige und zitrische Noten, Orangenschale,<br />

Limette und Rauch, Schmirgelpapier. Im Mund ist das ein<br />

saftiger, herzhafter Gutsriesling, aufgrund des warmen<br />

Jahrs mit einer Extraportion Geschmeidigkeit im Hintergrund,<br />

aber dennoch frisch und animierend.<br />

10,5 Vol.-%, DV, €€<br />

90 2022 »Goethes Sturmnacht 1792«<br />

Riesling feinherb<br />

Balsamische Spontangärungsnoten, Honig, Kümmel und<br />

roter Kampot-Pfeffer. Der Gaumen fließt ganz rund und geschliffen,<br />

die nahtlos integrierte Säure wird von dezenter<br />

Süße abgedeckt, der <strong>Wein</strong> klingt saftig und kompakt ab.<br />

10,5 Vol.-%, DV, €€<br />

93 2022 Traben-Trarbach Burgberg<br />

Riesling Spätlese<br />

Rauchig-intensiver Duft, kandierte Orangen- und Limettenschale,<br />

dahinter frische Minze, auch etwas Waldmeister,<br />

später Feuerstein, komplex. Am Gaumen mit feiner Säure,<br />

dichte, schmelzende Süße, kompakt und fest, süße, exotische<br />

Früchte, bei aller Kraft balanciert, Potenzial.<br />

8 Vol.-%, NK, €€€<br />

91+ 2022 Traben-Trarbach Burgberg<br />

Riesling Kabinett<br />

Würziger, vom Schiefer geprägter Duft, Zündholz, heißer<br />

Stein, süße Zitrusfrucht, Minze, Melisse. Am Gaumen mit einer<br />

wohltemperierten Säure, schmelzende Süße, druckvoll,<br />

süße Orange, Mandarine, mineralische Grundierung, wuchtiger<br />

Kabinett, der an der Spätlese kratzt. 7,5 Vol.-%, NK, €€<br />

242 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

BOLLIG 2<br />

WEINGÜTER MOSEL<br />

Moselweinstraße 86, 54349 Trittenheim<br />

T: +49 6507 9989112, www.bollighoch2.de<br />

Kontakt: Moritz & Lukas Bollig<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8–18 Uhr, Sa 9–16 Uhr,<br />

So 10–13 Uhr, Voranmeldung erbeten<br />

Hektar: 15 ha<br />

Die Erfolgsgeschichte in Trittenheim<br />

geht weiter: Erst 2021 übernahmen<br />

Lukas und Moritz Bollig den Lukashof<br />

ihres Vaters, seitdem hat das <strong>Wein</strong>gut als<br />

Bollig2 rasant Fahrt aufgenommen. Während<br />

Moritz Bollig sich um die Steillagen kümmert,<br />

ist sein Bruder Lukas für den Keller verantwortlich.<br />

Das vertraute Zusammenspiel<br />

schafft Rieslinge, die gekonnt Druck, Säurefrische<br />

und Mineralik zusammenführen, da<br />

bleibt es nicht bei einem Glas wie bei der Apotheke,<br />

unserem Tipp. Die dicht gewobene<br />

Weißburgunder-»Reserve« zeigt eine andere,<br />

nicht weniger spannende Seite. Stark.<br />

93+ 2022 »Reserve« Weißburgunder trocken<br />

Kräftig rauchige Nase, dann Kräuter wie Anis und Fenchelkraut,<br />

zerriebene grüne Blätter, Steinobst, auch Vanille. Am<br />

Gaumen mollig und positiv füllig, cremig, dicht gewoben,<br />

zarte Bittermandelnoten, dabei sehr saftig und frisch, ungemein<br />

erwachsen, toller Speisenbegleiter! 13 Vol.-%, NK, €€<br />

93 2022 »GG« Dhron Hofberg<br />

Riesling trocken<br />

Glitzernder sonnengelber Farbton, duftige, intensive Honignase,<br />

auch weiße Blüten und Mirabellen. Am Gaumen kräftig<br />

mit etwas Druck, auch hier die Honignoten, gepaart mit<br />

stoffigem Nachhall und saftiger Säure, guter Mineralität<br />

und recht knackigem Mundgefühl. 13 Vol.-%, NK, €€<br />

93 2023 Dhron Hofberg In der Sängerei<br />

Riesling feinherb<br />

Feine hellgrüne Reflexe im Glas, in der Nase Rauch und Honig,<br />

leicht Grafit und Aprikosen, etwas Limettenabrieb. Auch<br />

hier feinherb mit pikanter, herrlich anregender Salzigkeit,<br />

ungemein saftig im Mund, elegant, mit flüssigem Trinkfluss<br />

und sehr langem Nachhall. 10,5 Vol.-%, NK, €€<br />

91 2023 Trittenheim Riesling trocken<br />

Zart duftige Kräuternase, auch Lindenblüten und Zitrusnoten.<br />

Am Gaumen erfrischend spritzig mit feingliedrigem<br />

Säurespiel. Der Nachhall gibt der zarten Säure noch mal einen<br />

positiven Schubs, ungemein trinkiger <strong>Wein</strong>.<br />

11,5 Vol.-%, DV, €<br />

91 2023 Trittenheim Riesling feinherb<br />

Sehr zarter Duft, dabei frisch und klar, hefige Noten und<br />

Zitronenmelisse. Am Gaumen recht schlank, ein leicht<br />

süßsaurer Eindruck unterstützt durch eine feine Salzigkeit,<br />

die gepaart mit der saftigen Säure dem <strong>Wein</strong> einen hohen<br />

Trinkfluss beschert. 10,5 Vol.-%, DV, €<br />

92 2023 Piesport Goldtröpfchen<br />

Riesling Kabinett<br />

Sehr zarte Nase nach weißen Lilien, auch nach feinen Honignoten<br />

und kühler Brise. Am Gaumen elegant saftig, mit herrlich<br />

frischem und knackigem Säurespiel, reifen Aprikosen,<br />

Weißen Johannisbeeren und Glaskirschen. Sehr anregender<br />

Trinkfluss, geradezu schmeichelhaft. 8 Vol.-%, NK, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

243


WEINGUT<br />

CLEMENS BUSCH<br />

Hauptstraße 3, 56862 Pünderich<br />

T: +49 6542 1814023, www.clemens-busch.de<br />

Kontakt: Johannes Busch<br />

Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />

Flaschen/Hektar: 160.000 (100 % weiß)/20 ha<br />

Anbauweise: Biodynamisch<br />

Kompromissloser Purismus ist das Programm<br />

von Clemens und Johannes<br />

Busch – das Vater-Sohn-Team lebt die<br />

Leidenschaft für den Riesling. Dabei bewundern<br />

wir auch an den aktuellen <strong>Wein</strong>en, wie filigran<br />

und gleichermaßen kraftvoll sie sind.<br />

Außergewöhnlich ist auch, wie die Charakteristika<br />

jedes Gewanns innerhalb der Lage Marienburg<br />

präzise im Fokus bleiben. Neben den<br />

furiosen GGs ist für uns der Gutsriesling<br />

»vom grauen Schiefer« ein Musterbeispiel des<br />

Hausstils: animierend in der Struktur, geprägt<br />

durch Schieferwürze und blumige Leichtigkeit.<br />

Gerne noch ein Glas.<br />

98 2023 Pünderich Marienburg Rothenpfad<br />

Riesling GG<br />

Kräuterigkeit in der Nase, Heublume, roter Apfel, Steinobst,<br />

Pfirsich, getrocknete Himbeere, Schieferwürze. Präsente,<br />

recht breit fließende Säure, Schmelz, weiche, aber dichte<br />

Textur, der Extrakt wirkt nicht angestrengt, die Phenolik ist<br />

reif. Lang und sehr mineralisch. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />

98 2023 Pünderich Marienburg Fahrlay-<br />

Terrassen Riesling GG<br />

Apfel, feine Aromen von Malz, Pfirsich und Aprikose, feine<br />

Kräuter, Schiefer in der Sonne, unauffällig eindringlich. Am<br />

Gaumen druckvoll mit engmaschig aufgezogenem Extrakt,<br />

dichter Kern, mineralisch unterfüttert, das Schieferherz<br />

pocht, wirkt bei aller Konzentration unangestrengt, lang, intensiv,<br />

großes Entwicklungspotenzial. 12,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />

98 2022 Pünderich Marienburg Raffes<br />

Riesling<br />

Attraktiver Duft von Malz, Orangenblütenhonig, Kokosöl,<br />

Pinien. Deftig, kräuterig. Enorm kompakt am Gaumen. Spiel<br />

aus Restsüße und Säure ist animierend und fordernd. Bukett<br />

von kandierten Aprikosen und Blutorangen. Dichte Extraktstruktur,<br />

bleibt unglaublich lang und strafft sich nach hinten<br />

durch feingliedrige Mineralität. Verspricht Langlebigkeit.<br />

Gebratene Jakobsmuscheln mit einer Zitronenbutter.<br />

12 Vol.-%, NK, €€€€<br />

96 2023 Pünderich Marienburg Falkenlay<br />

Riesling GG<br />

Getrocknete Rosenblätter, weißer und gelber Pfirsich, Aprikosenhaut,<br />

Mirabelle, getrocknete Kräuter, Apfel, Schieferwürze.<br />

Setzt saftig und vollmundig an mit reifer Frucht, verstärkt<br />

sich in der Gaumenmitte, die reife Säure hat eine kühle<br />

Anmutung. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />

93+ 2023 »vom grauen Schiefer« Riesling tr.<br />

Zarter Duft nach Lindenblüte und Jasmin in der Nase wird<br />

durchzogen von Würze und zitrischen Anklängen. Im Mund dominiert<br />

die lebendige Säure und trägt Salzzitrone und helle Blüten<br />

vor sich her. Stramme, spürbare Salzigkeit. Saftige Länge,<br />

trotz wenig Alkohol. Wundervoller Aperitifwein. 11 Vol.-%, NK, €€<br />

95+ 2023 Pünderich Marienburg Fahrlay<br />

Riesling GG<br />

95+ 2022 »Felsterrasse« Pünderich<br />

Marienburg Riesling<br />

94+ 2023 Pünderich Marienburg Riesling GG<br />

94 2023 »1G« Pünderich Nonnengarten<br />

Riesling trocken<br />

92+ 2023 »vom roten Schiefer« Riesling tr.<br />

92 2023 »vom blauen Schiefer« Riesling tr.<br />

94 2023 »Goldkapsel« Pünderich<br />

Marienburg Riesling Spätlese<br />

244 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER MOSEL<br />

WEINGUT<br />

CASPARI-KAPPEL<br />

Am Steffenberg 29, 56850 Enkirch<br />

T: +49 6541 6348, www.caspariwein.de<br />

Kontakt: Nico Caspari und Uwe Jostock<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8–12.30 Uhr und 14–18 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 65.000 (80 % weiß, 10 % rot,<br />

10 % Rosé)/10 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Nico Caspari und Kellermeister Uwe<br />

Jostock stehen in Enkirch nicht nur<br />

exzellente Lagen zur Verfügung, sie<br />

können auch auf eine sehr lange Geschichte<br />

zurückblicken. In der Gegend wird schon seit<br />

etwa 1300 Jahren <strong>Wein</strong> angebaut, Ende des 15.<br />

Jahrhunderts begann dann der Ahnherr der<br />

Familie Caspari damit. Nico Caspari und Uwe<br />

Jostock übersetzen diese Tradition in wunderbar<br />

fruchtige <strong>Wein</strong>e mit feinem Terroirausdruck.<br />

Dabei beherrschen sie das elegante Spiel<br />

zwischen lebendiger Säure und einer Spur Süße<br />

perfekt, wie auch unsere Empfehlung, der Enkircher<br />

Kabinett, wunderbar zeigt.<br />

92 2023 »von alten Reben« Enkirch<br />

Monteneubel Riesling feinherb<br />

Wunderbarer Apfel- und Pfirsichduft, der von feiner Mineralität<br />

flankiert wird. Säurefrisch und fruchtintensiv das Geschmacksbild<br />

am Gaumen. Gut verwoben geben sich Süße<br />

und Säure ein harmonisches Stelldichein. Trinkt sich anspruchsvoll<br />

weg bis in den langen Nachhall.<br />

11 Vol.-%, DIAM, €€<br />

91+ 2023 »Selektion aus 100 Jahre alten<br />

Reben« Traben Gaispfad Riesling feinherb<br />

Duft nach Minze, Aprikose und Pfirsichduft, dazu etwas Wildkräuteraromatik,<br />

die den Duft damit stimmig abrundet. Am<br />

Gaumen dann viel feine, helle Frucht, auch Zitrus, dazu<br />

Mineralität. Eine elegante Säure begleitet den insgesamt<br />

feinfruchtigen Abschluss. 11 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

91 2023 Enkirch Riesling feinherb<br />

Attraktive, etwas zurückhaltende Nase mit Noten von Apfelblüte,<br />

Physalis und gelber Stachelbeere. Am Gaumen feinherb,<br />

bei guter Süße-Säure-Abstimmung, satte Frucht. Hier<br />

lassen sich gelbfleischige Äpfel, Pfirsiche und Stachelbeere<br />

konzentriert degustieren. Feiner Nachhall.<br />

11 Vol.-%, DIAM, €€<br />

91 2023 »Selektion aus 100 Jahre alten<br />

Reben« Traben Gaispfad Riesling trocken<br />

Feine Würze und Mineralität begleiten den zitrischen, recht<br />

aromatischen Duft. Schlank und frisch dann der Auftritt am<br />

Gaumen bei filigraner Anmutung. Dabei wird der Saftfluss<br />

von etwas grünem Apfel und Zitrusaromen dominiert, endet<br />

frisch und lang. 12 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

90 2023 Sauvignon Blanc trocken<br />

Stachelbeeraromen und weiße Beerenfrucht dominieren<br />

den Duft. Am Gaumen dann eine ausgeprägte Mineralität,<br />

die durch die Fruchtaromen und die gut eingebundene Säure<br />

einen geschliffenen Anstrich bekommt. Frisch-saftig, schöner<br />

und langer Nachhall. 11 Vol.-%, DV, €€<br />

92 2023 Enkirch Riesling Kabinett<br />

Zart und fein duftet die Aprikose mit kräuteriger Würze aus<br />

dem Glas. Spielerische, süße Frucht umschmeichelt dann<br />

den Gaumen, ohne die Mineralität zu vernachlässigen, feine<br />

Säure, jugendliche Frische, die Fruchtsüße klingt saftig<br />

nach, sehr animierend. 9 Vol.-%, DIAM, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

245


WEINGUT<br />

ANSGAR<br />

CLÜSSERATH<br />

Spielesstraße 4, 54349 Trittenheim<br />

T: +49 6507 2290, www.ansgar-cluesserath.de<br />

Kontakt: Eva Clüsserath-Wittmann<br />

Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />

Hektar: 5,5 ha<br />

Das <strong>Wein</strong>gut Ansgar Clüsserath gehört<br />

zu den etwas kleineren, aber sehr feinen<br />

Häusern an der Mosel und verfügt<br />

über exzellente Lagen. Eva Clüsserath-<br />

Wittmann steht für einen sehr eleganten Stil,<br />

die <strong>Wein</strong>e sind fein ziseliert, fast schwebend<br />

und haben doch einen festen Kern – das geht<br />

nur an der Mosel. Die studierte Önologin lässt<br />

die <strong>Wein</strong>e mit natürlichen Hefen vergären und<br />

gibt ihnen viel Zeit zur Entwicklung. Dieses<br />

Jahr hat uns der trockene Riesling aus der<br />

Trittenheimer Apotheke sehr gut gefallen,<br />

eine absolute Empfehlung sind auch die eleganten,<br />

charmanten Kabinettweine.<br />

93 2023 Trittenheim Apotheke Riesling<br />

trocken<br />

Mineralisch-würziger Duft, vom Schiefer geprägt, heißer<br />

Stein, warme Kräuterwürze, Bitterorange, etwas Grapefruit.<br />

Am Gaumen mit viel Zug, auf die Mineralität fokussiert, griffige<br />

Phenole, knackige Zitrusfrüchte und Minze, gute Struktur<br />

und Länge. 11,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2023 »Steinreich« Trittenheim Riesling<br />

trocken<br />

Würzig-eleganter Duft, Limonenabrieb, flirrende Mineralität,<br />

heißer Stein, Minze, animierend und delikat. Am Gaumen<br />

mit lebendiger Säure, zupackend und direkt, griffig und<br />

fest, viel Zitrusfrische, dazu eine mineralische Grundierung,<br />

endet pikant. 11 Vol.-%, NK, €€<br />

90 2023 »Vom Schiefer« Riesling trocken<br />

Zart mineralischer Duft, Limonenabrieb, feine Kräuter, Minze,<br />

Melisse, Schieferwürze, elegant. Am Gaumen mit lebendiger<br />

Säure, sehr frisch, Zitrone und Limone, griffig und zupackend,<br />

ganz auf der frischen Seite, mit mittlerer Länge<br />

und Struktur. 11 Vol.-%, DV, €€<br />

93+ 2023 Trittenheim Apotheke Riesling<br />

Kabinett<br />

Feiner, mineralischer Duft, süße Grapefruit, Orangenblüte,<br />

dahinter Minze, Melisse, etwas Bergamotte, Zündholz. Am<br />

Gaumen mit feiner, geschliffener Säure, zupackend, reife<br />

Zitrusfrüchte, griffig, sehr dicht, schöne Phenole, frisch<br />

bleibend, Potenzial. 8 Vol.-%, DV, €€<br />

93 2023 Trittenheim Apotheke Riesling<br />

Spätlese<br />

Duft nach feiner Würze, Schiefergestein, reife Zitrusfrucht,<br />

gelber Apfel, Limonentarte. Der Gaumen beginnt frisch und<br />

mit einem feinen, in seiner Intensität eher zurückhaltenden<br />

Säurenerv. Stoffigkeit und Würze tragen den langen Abgang.<br />

Perfekt integrierte Süße, gute Länge. 8 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2023 Neumagen Rosengärtchen Riesling<br />

Kabinett<br />

Feiner Duft, der vom Schiefer geprägt ist, dann Mandarinenabrieb,<br />

kandierte Limome, zarte Papaya, fein und delikat.<br />

Am Gaumen mit einer feinen, lebendigen Säure, geschliffene<br />

Frucht, Papaya, süße Orange, ganz fein und präzise, endet<br />

frisch und lang. 8 Vol.-%, DV, €€<br />

246 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER MOSEL<br />

<br />

WEINGUT<br />

CLÜSSERATH-WEILER<br />

Brückenstraße 9, 54349 Trittenheim<br />

T: +49 6507 5011, www.cluesserath-weiler.de<br />

Kontakt: Familie Clüsserath<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mai bis Okt. Mo bis Fr 10–12 Uhr<br />

und 14–18 Uhr, Sa und So 10–12 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 46.700 (100 % weiß,<br />

10 % Schaumwein)/6,5 ha<br />

Seit Verena Clüsserath das 300 Jahre<br />

alte Familienweingut führt, hat sie<br />

sich als eine der talentiertesten Mosel-<br />

Winzerinnen profiliert. Ihre ideal ausbalancierten<br />

Rieslinge besitzen feine, klare Frucht<br />

und schiefrige Mineralität. Sie kann aus<br />

dem Vollen schöpfen, verfügt sie doch über<br />

sechseinhalb Hektar steilster Lagen in Trittenheim,<br />

Mehring und Neumagen. Ihre Jugendstilvilla<br />

hat sie über die Jahre gemeinsam<br />

mit ihrem Ehemann, dem Sternekoch<br />

Raphael Ianniello, zu einem vinophilen<br />

Gästehaus ausgebaut. Gratulation zum<br />

dritten Stern!<br />

93+ 2023 »GG« Trittenheim Apotheke<br />

Riesling trocken<br />

Pfirsich und Orangenblüte im Duft, eine nuancierte Frucht.<br />

Der Gaumen zeigt eine sehr feine Phenolik, die auf delikate<br />

Weise den Extrakt setzt, ohne die Moseleleganz zu schmälern,<br />

auch die Säure hat Eleganz und Klasse. Ausgezeichnet<br />

vinifiziert! 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

93+ 2023 Trittenheim Apotheke Fährfels<br />

Riesling halbtrocken<br />

Eine komplexe Spätlesefrucht ist mit leichter Schieferwürze<br />

unterlegt. Im Mund wirkt der <strong>Wein</strong> deutlich straffer, als<br />

der Duft erwarten ließe, die dezente (analytisch im feinherben<br />

Bereich liegende) Süße wird komplett von Stoff und<br />

Säure abgedeckt, der <strong>Wein</strong> wirkt tief mineralisch und trocken.<br />

11,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2023 »Terra Rossa« Mehring Zellerberg<br />

Riesling trocken<br />

Pikant-mineralische Noten ergänzen eine Frucht von Blutorange,<br />

Traubenzucker und Mispel. Der Gaumen ist recht<br />

trocken abgestimmt, frisch, spannungsreich und abermals<br />

kräftig mineralisch. Eine passende Phenolik verstärkt Intensität<br />

und Länge. Dürfte sehr gut reifen. 12 Vol.-%, NK, €€<br />

92 2023 Neumagen Rosengärtchen<br />

Riesling trocken<br />

Duftig: Pfirsich und Mandarine, mit Luftkontakt auch rauchig-schieferwürzige<br />

Töne. Im Mund erweist sich der <strong>Wein</strong><br />

als saftig-frisch mit einer relativ großzügig dimensionierten<br />

Süße als Kontrast zur knackigen Säure und einem stoffigen,<br />

kompakten Abklang. 12 Vol.-%, NK, €€<br />

94 2023 Trittenheim Apotheke<br />

Riesling Auslese<br />

Duft nach getrockneten Früchten, gedörrte Aprikose, getrockneter<br />

Apfel, Blütenhonig, mit Belüftung Schieferwürze,<br />

kandierte Orangenschale. Am Gaumen mit einem delikaten<br />

Schmelz, feine Säure, schwingende Süße, dicht, süße<br />

exotische Frucht, würzig und lang. 7 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2023 Trittenheim Altärchen<br />

Riesling Kabinett<br />

Duft nach süßen, hellen Früchten, Pfirsich, Charentais-Melone,<br />

kandierte Mandarine, Spur Muskatnuss, Orangenblüte,<br />

Gesteinsmehl. Am Gaumen mit elegantem Fluss, feines<br />

Spiel, lebendige Säure, griffige Süße, zupackend, lang, toll<br />

zu pikanten Gerichten. 9 Vol.-%, DV, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

247


BIO-WEINGUT<br />

MARTIN CONRAD<br />

Moselweinstraße 133, 54472 Brauneberg<br />

T: +49 6534 93980, www.martinconrad.de<br />

Kontakt: Martin Conrad<br />

Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />

Flaschen/Hektar: 32.000 (100 % weiß, 10 % süß,<br />

5 % Schaumwein)/5,5 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Es genügt, die Website des <strong>Wein</strong>guts<br />

von Martin Conrad aufzurufen und<br />

man weiß, wo es langgeht. Auf der<br />

ersten Seite ist eine große Steinplatte abgebildet,<br />

der Text dazu lautet: »Schiefer rockt«.<br />

Tja, mehr muss man gar nicht sagen, außer<br />

vielleicht, dass Martin Conrad seine <strong>Wein</strong>berge<br />

seit dem Jahr 2022 ökologisch bewirtschaftet,<br />

<strong>Wein</strong>zusätze wie Enzyme, Reinzuchthefen<br />

und andere chemische Zusatzstoffe<br />

sind verbannt. Neben den wirklich guten<br />

und würzig-trockenen Rieslingen, möchten<br />

wir sehr gern die restsüßen <strong>Wein</strong>e empfehlen<br />

– sie sind eine Wonne!<br />

92 2017 »Dosage Zéro« Riesling<br />

Attraktive Perlage. Im Glas entwickelt sich ein Duft von<br />

Schiefergestein, reifem Pfirsich, Brioche und einem Hauch<br />

von Wiesenkräutern. Am Gaumen zunächst kühl und mineralisch,<br />

es folgen reife Apfelnoten und etwas Zitrisches. Ein<br />

Hauch Salz führt in den langen Nachhall. 12 Vol.-%, NK, €€<br />

93 2022 »GG« Brauneberg Juffer-Sonnenuhr<br />

Riesling trocken<br />

Blasses Gelbgold. Ausdrucksstarker Duft mit feinen Aromen<br />

von gelbem Apfel, Schieferwürze, reifer Birne und feinen<br />

Kräutern. Am Gaumen aromatisch komplex bei ideal eingebundener,<br />

lebendiger Moselsäure. Delikater Fluss, langer<br />

Nachhall, hat weiteres Potenzial. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2023 »Goldkapsel« Brauneberg Juffer<br />

Riesling feinherb<br />

Würzig-intensiver Duft, reifer Apfel, Quittenmus, etwas Bienenwachs,<br />

zarter Rauch und Orangenblüte, heißer Stein.<br />

Am Gaumen mit lebendiger Säure, dezente Süße, zupackend,<br />

dicht gewoben, Pfirsich, mineralische Prägung, dichter,<br />

langer Kabinett, genial zu pikanten Speisen.<br />

11,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

91+ 2022 »Alte Reben« Veldenz Kirchberg<br />

Riesling trocken<br />

Nach Belüftung entwickelt sich ein komplexer Duft mit Aromen<br />

von Birne, reifem Pfirsich, gelbem Apfel, Zitronenmelisse<br />

und Schieferwürze. Am Gaumen mit Dichte und Phenolik,<br />

die Frucht tritt bei viel Würze und reifer Säure etwas in den<br />

Hintergrund, lang. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />

95 2023 Brauneberg Juffer-Sonnenuhr<br />

Riesling Beerenauslese<br />

Balsamisch-würziger Duft, kandierte Zitrone und Orange,<br />

Blütenhonig, getrocknete Aprikose, Rosine, heißer Stein,<br />

Kräuterwürze, vielschichtig. Am Gaumen mit einer elegant<br />

fließenden Opulenz, lebendige Säure, ganz viel Würze, süße<br />

Mango, Pfirsichmarmelade, Maracuja, dicht und lang.<br />

7,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />

91+ 2023 Brauneberg Juffer Riesling<br />

Spätlese<br />

Anfangs eher zurückhaltend im Duft, dann zeigen sich<br />

Papaya und Mango, dahinter delikate Schieferwürze sowie<br />

ein Hauch Akazienhonig. Am Gaumen satt und geschmeidig,<br />

wohltemperierte Säure, schmelzende Süße, delikat, Birnensaft,<br />

Orangeat, mit schöner Balance. 8,5 Vol.-%, NK, €€<br />

248 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER MOSEL<br />

WEINGUT KLOSTER<br />

EBERNACH<br />

Sehler Anlagen 36, 56812 Cochem<br />

T: +49 2671 2324255, www.weingut-ebernach.de<br />

Kontakt: Heinz-Rudolf Zenzen<br />

Ab-Hof-Verkauf: Jan. bis März Mo und Do bis Fr 9–17<br />

Uhr, Mi 9–13 Uhr, April bis Okt. Mo und Mi bis Fr 9–17 Uhr,<br />

Di und Sa 11–17 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 60.000 (87 % weiß, 4 % rot, 5 % Rosé,<br />

4 % Schaumwein)/10 ha<br />

Seit 1673 wird im <strong>Wein</strong>gut des Klosters<br />

Ebernach <strong>Wein</strong> angebaut, heute bewirtschaftet<br />

die Familie Zenzen in Zusammenarbeit<br />

mit den Franziskanerbrüdern<br />

vom Heiligen Kreuz die <strong>Wein</strong>berge. In unmittelbarer<br />

Nähe der Stadt Cochem gelegen,<br />

ist das klösterliche <strong>Wein</strong>gut eine Oase der<br />

Ruhe, und ein Ort des Genießens. Denn das<br />

Team weiß die Stärken der Steillagen – auch<br />

in den Monopollagen Bischofsstuhl und Sonnenberg<br />

– zu nützen, und keltert klassisch<br />

elegante Moselweine. Dazu kommt Experimentierfreude:<br />

etwa mit einem gelungenen<br />

Riesling aus dem Barrique.<br />

91 2022 Valwig Schwarzenberg Riesling<br />

Spätlese trocken<br />

Duftige Nase, florale Noten, Iris, Flieder, Veilchen, Aprikosen,<br />

Pfirsich, weiße Grapefruit, Zitronenmelissse, dezent Brennnessel.<br />

Am Gaumen schwungvoll mit saftiger Frucht,<br />

schlank im Bau mit gutem Extrakt und dezenter Süße, die<br />

mit aparter, herber Würze im Nachhall zum nächsten<br />

Schluck einlädt. 11 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2021 Pommern Riesling Barrique trocken<br />

Duftige Nase, viel Würze, Piment, Zimt, Moschus, Lavendel,<br />

Holzwürze, Vanille, weißer Nougat, gerösteter Sesam, Apfelschale,<br />

Blütenhonig. Am Gaumen dicht und kompakt<br />

trotz schlankem Bau, viel Schmelz, feine Phenolik, feiner<br />

Säurenerv, gut ausbalanciert. 10,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

91 2022 »Alte Reben« Pommern Goldberg<br />

Riesling feinherb<br />

Dicht und duftig, weiße Blüten, Muskatblüte, Orangenblüte,<br />

Veilchen, Salzzitronen, Klee, warmes Schiefergestein. Am<br />

Gaumen dicht mit klarer Frucht und anklingender Süße, die<br />

von präsenter, sich immer weiter auffächernder Mineralik<br />

aufgefangen wird und sich lange am Gaumen hält.<br />

11,5 Vol.-%, DV, €€<br />

90 2022 Riesling trocken<br />

Viel Zitrusfrucht im Duft, weiße Grapefruit, Limetten, Zitronenzeste,<br />

saftige Aprikosen, Wiesenkräuter, dezent Rauch<br />

und Schieferwürze. Am Gaumen schlank und leichtfüßig<br />

mit viel Trinkfluss, saftige Frucht, getragen von feiner Süße,<br />

filigraner Säure, steinige Noten und apart-herb im Nachhall.<br />

11 Vol.-%, DV, €<br />

89+ 2023 »Rot-Gold« Roter Riesling &<br />

Goldriesling feinherb ROR/GR<br />

Fruchtig im Duft, sonnenverwöhnte Beerenfrucht, Birnenmark,<br />

Zitronenzeste, gelber Apfel begleitet von Zimt und<br />

Muskatwürze. Am Gaumen saftig und mit Schmelz, reife<br />

Säure trägt merkliche Süße im Spiel mit feiner Würze, gut<br />

bei Tisch oder gekühlt an lauen Sommerabenden.<br />

11 Vol.-%, DV, €<br />

89 2023 »Pink« Riesling & Pinot Noir Rotling<br />

feinherb RR/PN<br />

Provenzalisches Pastellrosé im Glas. Dezent im Duft, rote<br />

Beeren, Erdbeeren, Himbeeren, reifer Apfel, Zitronenzeste,<br />

Kräuterwürze. Am Gaumen fruchtige Frische mit charmanter<br />

Süße, gut integrierter Säure und hintergründiger Würze,<br />

dicht und rund, harmonisch abgestimmt. 10 Vol.-%, DV, €<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

249


WEINGUT<br />

CHRISTOPH EIFEL<br />

Johannes-Tithemius-Straße<br />

21, 54349 Trittenheim<br />

T: +49 6507 2632, www.weinguteifel.de<br />

Kontakt: Christoph Eifel<br />

Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />

Hektar: 7 ha<br />

Unser letztjähriger <strong>Falstaff</strong>-Newcomer<br />

Christoph Eifel wäre beinahe dem<br />

<strong>Wein</strong> verloren gegangen: Er war auf<br />

dem Weg, Fußballprofi zu werden, bis ihn Verletzungen<br />

ausbremsten. Eines aber hat er in<br />

den <strong>Wein</strong>bau übertragen: seinen großen Ehrgeiz,<br />

immer gewinnen zu wollen. Innerhalb<br />

weniger Jahre hat er sich gerade im Bereich<br />

der Süßweine zu einem Charakterdarsteller<br />

an der Mosel entwickelt, aus 2023 legt er drei<br />

fulminante TBAs vor. Aber der Winzer kann<br />

auch trocken: Unser Tipp ist der gebündelte,<br />

mineralische Riesling aus der Apotheke.<br />

Glückwunsch zum dritten Stern!<br />

92 2023 Trittenheim Apotheke Riesling<br />

trocken<br />

Klarer, appetitlicher Duft, Aprikose, Pfirsich, Blütenhonig,<br />

Sonnenblume, etwas Pomelo, schiefrige Würze. Straffer, gut<br />

gebündelter Bau am Gaumen, saftig, mit aktiver, lebendiger<br />

Säurespur, die feine Restsüße sorgt für Charme und Fülle,<br />

mineralischer Lagenausdruck. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />

91+ 2023 Piesport Goldtröpfchen Riesling<br />

trocken<br />

Das Goldtröpfchen spielt mit reifer Aprikose, Pfirsich, etwas<br />

Mango seine Trümpfe aus, die Mineralik gibt Würze. Nimmt<br />

am Gaumen mit einer geradlinigen, präzisen Säure Tempo<br />

auf, mittlerer Extrakt, trocken in der Anmutung, würzig,<br />

leicht salzig, mineralisch. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />

96 2023 Piesport Goldtröpfchen Riesling<br />

Trockenbeerenauslese<br />

Goldgelb mit bernsteinfarbenen Reflexen. Intensiver Duft<br />

nach getrockneten Früchten, gedörrte Aprikose, Waldhonig,<br />

süßer Salbei, tiefe Würze, dicht. Am Gaumen mit pikanter<br />

Süße, packende Säure, kompakt, Limonenlikör, steinige<br />

Würze, komplex und sehr lang. 6 Vol.-%, NK, €€€€<br />

95 2023 Trittenheim Apotheke Riesling<br />

Trockenbeerenauslese<br />

Sattes, dunkles Goldgelb, bernsteinfarbene Reflexe. Intensiver<br />

Duft nach getrockneten Früchten, gedörrte Pflaume,<br />

auch etwas Unterholz, Waldhonig. Am Gaumen ölig ansetzend,<br />

cremig, feste, pikante Säure, packend, schiebende<br />

Süße, dicht, Honigwürze, Limonenlikör, dicht und lang.<br />

6 Vol.-%, NK, €€€€<br />

95 2023 Dhron Hofberg Riesling<br />

Trockenbeerenauslese<br />

Bernsteinfarben, öliger Fluss ins Glas. Duft nach würzigem<br />

Waldhonig, getrocknete Aprikose, etwas Waldboden, getrocknete<br />

Kräuter, ein Hauch Sommertrüffel. Am Gaumen<br />

mit schmelzender Süße, geschmeidig und cremig, dicht, zupackend,<br />

lebendige Säure, Honigwürze, sehr lang.<br />

5,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />

91 2023 Piesport Goldtröpfchen Riesling<br />

Kabinett<br />

Würziger Duft nach kandierter Limettenschale, Melisse,<br />

Orangenblüte, fein ziseliert, heißer Stein, eine Spur Zündholz.<br />

Am Gaumen mit schönem Grip, schmelzende Süße, reife<br />

Säure, süße Zitrusfrucht, etwas Mango, schöne Würze,<br />

charmant, gute Länge, macht Spaß. 8 Vol.-%, DV, €€<br />

250 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER MOSEL<br />

WEINGUT<br />

EIFEL-PFEIFFER<br />

Moselweinstraße 70, 54349 Trittenheim<br />

T: +49 6507 926214, www.eifel-pfeiffer.de<br />

Kontakt: Tanja Görgen-Eifel<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Hektar: 10 ha<br />

Beim auf Riesling spezialisierten <strong>Wein</strong>gut<br />

arbeiten drei Generationen Hand<br />

in Hand. Senior Heinz Eifel ist für den<br />

Außenbetrieb zuständig, Tochter Anne Eifel-<br />

Spohr trägt die Verantwortung für den Keller,<br />

ihre Schwester Tanja Görgen-Eifel kümmert<br />

sich um die Kundenkontakte. Die Jüngste im<br />

Bund, Mia Görgen, studiert <strong>Wein</strong>bau und<br />

macht ihren eigenen – sehr gelungenen – <strong>Wein</strong>.<br />

Neben dem feinherben »Mia«-Riesling hat<br />

uns die satte Trockenbeerenauslese ebenso beeindruckt<br />

wie der saftige »Wurzelechte« aus<br />

dem Graacher Domprobst. Glückwunsch<br />

zum zweiten Stern!<br />

93 2023 »Der Wurzelechte« Graach<br />

Domprobst Riesling trocken<br />

Anfangs eher verhalten im Duft, dann Feuerstein, Rauch, etwas<br />

Orangenblüte, zarte Melisse, vielschichtig. Am Gaumen<br />

mit frischer, reifer Säure, Pfirsich, reifer Apfel, saftig, mineralisch<br />

unterlegt, ganz zarte Süße, gute Struktur und Länge,<br />

toller Trinkfluss. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />

92 2023 »Mia« Trittenheim Altärchen<br />

Riesling Kabinett feinherb<br />

Duftig-frische Nase, Muskat, Orangenblüte, Schiefergestein,<br />

zarte Würze, eher reife Zitrusfrüchte, Kumquats. Am Gaumen<br />

mit frischer Säure, zarter, feiner Süße, sehr charmant,<br />

reife Zitrusfrucht, mineralische Grundierung, tolle Balance,<br />

macht viel Spaß. 10,5 Vol.-%, NK, €€<br />

92 2023 Trittenheim Apotheke Riesling<br />

trocken<br />

Feiner mineralischer Duft, Limonenabrieb, Feuerstein,<br />

Schieferwürze, delikat, dazu auch schöne Minze, klar. Am<br />

Gaumen mit lebendiger Säure, zupackend, pikante Zitrusfrüchte,<br />

mineralisch geprägt, etwas Rauch, fein und elegant,<br />

macht richtig viel Spaß. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />

96 2023 Trittenheim Apotheke Riesling<br />

Trockenbeerenauslese<br />

Dunkles Goldgelb, pikanter, komplexer Duft, Waldhonig, Unterholz,<br />

kandierte süße Orange, getrocknete Papaya, süße<br />

Ananas. Am Gaumen mit lebendiger, frischer Säure, pikant,<br />

Zitrusfrucht, schmelzende Süße, Honig, viel Extrakt, sehr<br />

griffig, bleibt frisch, Potenzial. 9 Vol.-%, NK, €€€€<br />

94+ 2023 Trittenheim Apotheke Riesling<br />

Beerenauslese<br />

Intensiver Duft nach kandierten Früchten, gedörrter Aprikose<br />

und kandierter Mango, dazu pikante Honigwürze, dicht.<br />

Am Gaumen mit vifer Säure, pikant und zitrisch, kandierte<br />

Limone, dazu Waldhonig, wilde Kräuter, exotische Früchte,<br />

frisch bleibend, sehr lang, elegante BA. 9,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />

93 2023 Trittenheim Apotheke Riesling<br />

Auslese<br />

Würzig-mineralischer Duft, Orangenblüte, etwas Zitronat,<br />

dahinter zarter Blütenhonig, heißer Stein, etwas Mango,<br />

vielschichtig. Am Gaumen mit feiner Säure, griffig, sehr aromatisch,<br />

süße Orange, Papaya und Akazienhonig, elegant<br />

und dicht, gute Länge. 8 Vol.-%, NK, €€€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

251


WEINGUT<br />

FORSTMEISTER<br />

GELTZ-ZILLIKEN<br />

Heckingstraße 20, 54439 Saarburg<br />

T: +49 6581 2456, www.zilliken-vdp.de<br />

Kontakt: Dorothee Zilliken<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Flaschen/Hektar: 100.000 (100 % weiß)/13,6 ha<br />

Keine Frage: Das <strong>Wein</strong>gut Forstmeister<br />

Geltz-Zilliken gehört nicht nur zur<br />

Spitze an der Mosel, es ist auch einer<br />

der ganz großen klassischen Betriebe mit einem<br />

unerwechselbaren Hausstil. Dieser ist<br />

zum einen von der großen Lage Rausch geprägt,<br />

mit der die Familie eng verbunden ist,<br />

zum anderen vom Ausbau aller <strong>Wein</strong>e in traditionellen<br />

Fuderfässern. Die <strong>Wein</strong>e von<br />

Geltz-Zilliken sind – darauf ist die Familie<br />

übrigens durchaus stolz – nie die Lautesten,<br />

sie sind aber stets herrlich fein und elegant.<br />

Und das gilt für das gesamte, komplett gelungene<br />

Sortiment.<br />

95 2018 »Prestige« Saarburg Rausch<br />

Riesling brut nature<br />

Zitrusfrucht, Rosmarin, hefige und schieferwürzige Töne.<br />

Ein sehr feines, aber auch Volumen gebendes Mousseux kleidet<br />

den Gaumen aus, Stoffigkeit und Säure bestimmen die<br />

Gaumenmitte, ehe salzige und taktil-mineralische Noten die<br />

Lage ins Zentrum der Aufmerksamkeit stellen.<br />

12 Vol.-%, NK, €€€<br />

94 2023 Ockfen Bockstein Riesling GG<br />

Mandarine, Ananas und ein ganzer Korb tropischer Früchte.<br />

Dann kommen nach und nach auch brenzlig-mineralische<br />

Töne auf. Im Mund hat der <strong>Wein</strong> eine weiche, feingliedrige<br />

Anlage, die Säure ist nahtlos mit dem Körper verschmolzen,<br />

der Abgang zeigt sich deutlich mineralisch geprägt.<br />

12 Vol.-%, NK, €€€<br />

93+ 2023 Saarburg Rausch Riesling GG<br />

Eine feine Mineralwürze toppt zitrische Frucht: brenzlig,<br />

schieferig, in Untertönen auch vulkanisch-rauchig. Im Mund<br />

beginnt der <strong>Wein</strong> mit Geschmeidigkeit, eine zarte Phenolik<br />

und ein frisches, aber auch feines Säuregerüst geben dem<br />

<strong>Wein</strong> Spannung. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />

91+ 2023 Saarburg Riesling feinherb<br />

Anfangs fruchtig-frischer Duft mit lebendigen Zitrusfrüchten,<br />

später dann mineralische Grundierung, nasser, heißer<br />

Stein, eine Spur Flint. Am Gaumen mit lebendiger Säure,<br />

Zitrusfrüchte, zupackend und frisch, dahinter eine delikate<br />

Süße, guter Trinkfluss. 9,5 Vol.-%, NK, €€<br />

95+ 2023 »Goldkapsel« Saarburg Rausch<br />

Riesling Auslese (Versteigerung)<br />

Im Duft Rosine und gedörrte Früchte, derzeit noch etwas<br />

verschlossen wirkend. Am Gaumen zeigt sich der <strong>Wein</strong> still,<br />

tief und dicht-stoffig, mit guter Viskosität und einer saftigen,<br />

eleganten Anlage. Feinwürziger Abklang, der leicht schieferwürzig<br />

geprägt ist. 8,5 Vol.-%, NK,<br />

92 2023 »Alte Reben« Saarburg Riesling<br />

trocken<br />

91+ 2023 Saarburg Riesling trocken<br />

91 2023 »Butterfly« Riesling feinherb<br />

90+ 2023 »Zilliken« Riesling trocken<br />

93+ 2023 Saarburg Rausch Riesling Spätlese<br />

92+ 2023 Saarburg Rausch Riesling Kabinett<br />

91+ 2023 Saarburg Riesling Kabinett<br />

252 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

GEHLEN-<br />

CORNELIUS<br />

WEINGÜTER MOSEL<br />

<strong>Wein</strong>gartenstraße 33, 54472 Brauneberg<br />

T: +49 6534 496, www.gehlen-cornelius.de<br />

Kontakt: Andreas Kramp<br />

Ab-Hof-Verkauf: April bis Okt. täglich 8–18 Uhr<br />

und nach Vereinbarung<br />

Hektar: 24 ha<br />

Brauneberg liegt im Epizentrum der<br />

Mittelmosel – also zählt hier Riesling<br />

und nichts als Riesling? Weit gefehlt!<br />

Daniel Gehlen hat schon zuletzt immer wieder<br />

Rotweine präsentiert, die uns verblüfft<br />

haben. Sein Syrah – der Winzer bringt Australien-Erfahrung<br />

mit – lässt Barossa-Würzigkeit<br />

anklingen und verbindet das mit<br />

Cool-Climate-Eleganz, die unverkennbar<br />

Mosel ist. Dieses Jahr sorgte der Blaufränkische<br />

für nicht minder große Begeisterung im<br />

Verkostungsteam. Da auch die Rieslinge hervorragend<br />

sind, gratulieren wir herzlich zum<br />

dritten Stern.<br />

93 2023 Brauneberg Juffer Riesling trocken<br />

Ein betont balsamischer Duft, Schiefer, frische Orangenzeste,<br />

Piment. Der Gaumen eröffnet mit geschmeidiger Fülle,<br />

bündelt den Eindruck aber sogleich wieder mit Säurenerv,<br />

Salzigkeit und Stoff. Ein gehaltvoller, raffiniert geschichteter<br />

<strong>Wein</strong> mit großem Potenzial. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

92 2023 Wintrich Ohligsberg Riesling<br />

trocken<br />

Im Duft Zitrus und Melisse, Blutorange und Kräuter der Provence.<br />

Der Gaumen beginnt mit cremigem Charme, entfaltet<br />

dann Säurefrische und einen zart phenolisch begleiteten,<br />

herben mineralischen Extrakt, ehe der Abklang rund<br />

und geschmeidig endet, mit sehr guter aromatischer Fülle.<br />

12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

93 2022 Blaufränkisch trocken<br />

Im Duft Sauerkirsche, Minze und Milchschokolade. Und<br />

Schiefer! Im Mund hat der <strong>Wein</strong> eine komplett reife, feinkörnige<br />

Tanninstruktur, einigen Schmelz und einen eleganten<br />

Säurenerv. Stupende Frische. Ein saftiger, ungemein animierender<br />

Blaufränkischer 14 Vol.-%, DV, €€<br />

93 2022 Syrah trocken<br />

Würzig, Wacholder, Kardamom, getrocknete Orangenschale,<br />

auch etwas Menthol. Im Mund zeigt sich der <strong>Wein</strong> von<br />

mittlerer Statur, der Gerbstoff ist feinkörnig und von guter<br />

Reife, die Säure nahtlos mit dem Körper verschmolzen. Ein<br />

(scheinbarer) Exot mit Mineralität und Bodenhaftung.<br />

14 Vol.-%, DV, €€€<br />

94 2023 Brauneberg Juffer Riesling Auslese<br />

Feiner, intensiver Duft nach Blütenhonig, dann viel Würze,<br />

kandierte Limonenschale, Grapefruit, Minze, vielschichtig.<br />

Am Gaumen wunderbar schmelzende Süße, fest, lebendige<br />

Säure sorgt für tolle Frische, balanciert, pikante Zitrusfrüchte,<br />

elegante Auslese, lang. 7,5 Vol.-%, DV, €€<br />

93 2023 Wintrich Ohligsberg Riesling<br />

Spätlese<br />

Finessenreicher, feiner Duft: Gesteinsmehl, Zündholz, pikante,<br />

reife Zitrusfrucht, feine Kräuterigkeit, mineralisch grundiert.<br />

Am Gaumen mit delikater Säure, Zug und Dynamik,<br />

griffig und fest, packende Zitrusfrüchte, dicht gewoben, elegant,<br />

toll zu pikanten Gerichten. 7,5 Vol.-%, DV, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

253


WEINGUT<br />

GRANS-FASSIAN<br />

Römerstraße 28, 54340 Leiwen<br />

T: +49 6507 3170, www.grans-fassian.de<br />

Kontakt: Catherina Grans<br />

Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />

Hektar: 12,5 ha<br />

Catherina Grans kann’s einfach – die Serie<br />

der Großen Gewächse ist wieder<br />

ein großes Vergnügen, lebendige Säuren<br />

und feine Phenolik treffen auf zarte Süße<br />

und auf lagentypische Aromenprofile. Schieferige<br />

Würze in der Apotheke, mehr Gesteinsmehl<br />

im Goldtröpfchen, Florales in der Laurentiuslay<br />

und Zitrusfrische aus dem kühlen<br />

Seitental des Dhroner Hofbergs. Das ist alles<br />

sehr gekonnt und sitzt, das <strong>Wein</strong>gut ist und<br />

bleibt eine verlässliche Quelle für Mittelmosel-Riesling<br />

mit Schliff und Spiel. Kabinett<br />

und Auslese reihen sich nahtlos in den stilvollen<br />

Auftritt ein.<br />

94 2023 Trittenheim Apotheke Riesling GG<br />

Würziger, mineralischer Duft, warmes Schiefergestein, dezent<br />

Malz, reife Zitronen, feine Kräuterwürze, florale Anklänge.<br />

Am Gaumen erneut mit toller Würze zum geschmeidigen,<br />

cremigen Fond mit belebender, reifen Säure, feiner<br />

Phenolik und guter Länge, Potenzial. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

93+ 2023 Piesport Goldtröpfchen Riesling GG<br />

Würziger und ätherischer Duft, Minze, Menthol, Zitrusfrucht,<br />

Ananas, Mango, Wiesenkräuter, Gesteinsmehl. Am Gaumen<br />

dicht gewoben, mit guter Balance aus feiner mineralischer<br />

Pikanz, fester Säure, feiner Phenolik und saftiger Zitrusfrucht<br />

sowie Steinobst. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

93+ 2023 Dhron Hofberg Riesling GG<br />

Vielschichtig im Duft, reife Zitronen, Honigmelone, Mirabellen,<br />

Orangenblüte, Veilchen, kandierte Limettenzeste, dezent<br />

Akazienhonig. Am Gaumen elegant und geschmeidig,<br />

feine, lebendige Säurestruktur umspielt festen Kern aus frischer<br />

Zitrusfrucht und viel mineralischer Würze, dicht und<br />

lang. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

93 2023 Leiwen Laurentiuslay Riesling GG<br />

Blumig im Duft, Veilchen, Flieder, frische Zitrusfrucht,<br />

Limettenzeste, weißer Pfirsich, Aprikosen, Melisse. Am<br />

Gaumen mit Schmelz im Spiel mit lebendigem Säurefluss,<br />

mineralisch grundiert und sich im Finale verstärkend, frische<br />

Frucht, Zitrusfrucht, grüner Apfel. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

95 2023 Trittenheim Apotheke Riesling<br />

Auslese<br />

Transparentes Goldgelb, würzig-balsamischer Duft, kandierte<br />

Orangenschale, Blütenhonig, mineralisch untermalt<br />

von heißem Stein, vielschichtig. Am Gaumen sehr saftig,<br />

pikante Säure, dicht und fest, Zitrusfrüchte plus Pfirsich,<br />

spürbare Mineralität, getragen und lang. 7,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2023 Trittenheim Apotheke Riesling<br />

Kabinett<br />

Vielschichtiger Duft, exotische Früchte dominieren, Papaya,<br />

aber auch kandierte Limone, dann viel Kräuterwürze, alles<br />

mineralisch grundiert. Am Gaumen dicht und saftig, lebendige<br />

Säure, toller Schmelz, delikate Süße, feine Mineralik,<br />

würzig, sehr erwachsener Kabinett. 9 Vol.-%, NK, €€€<br />

254 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

HAIN<br />

Am Domhof 5, 54498 Piesport<br />

T: +49 6507 2442, www.weingut-hain.de<br />

WEINGÜTER MOSEL<br />

Kontakt: Gernot und Susanne Hain<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–18 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 106.700 (87 % weiß, 3 % rot,<br />

5 % Rosé, 5 % Schaumwein)/11,5 ha<br />

Wer an das <strong>Wein</strong>gut Hain denkt, der<br />

denkt fast zwangsläufig an die<br />

erstklassige Piesporter Einzellage<br />

Goldtröpfchen, aus der Gernot Hain so wunderbar<br />

saftige, mineralische und schmackhafte<br />

Rieslinge keltert und zwar sowohl trocken<br />

als auch restsüß ausgebaut. Besonders entspannt<br />

lassen sich diese <strong>Wein</strong>e im Restaurant<br />

der Familie genießen, anschließend kann man<br />

im Boutiquehotel der Familie Quartier beziehen.<br />

Für genussreiche Stunden dürfte gesorgt<br />

sein. Besonders gefallen hat uns dieses Jahr die<br />

feinherbe Variante vom Goldtröpfchen, sie<br />

bietet delikates Trinkvergnügen.<br />

93+ 2022 »Großes Gewächs« Piesport<br />

Goldtröpfchen Riesling trocken<br />

Dichter, balsamischer Duft, Orangenblüte, zarte, kandierte<br />

Zitrone, helle Blüten, Pfirsich, süße Minze, pikante Mineralität.<br />

Am Gaumen mit einer feinen, geschliffenen Säure, Minze,<br />

Zitrusfrüchte, zupackend, feine Mineralität, gute Struktur<br />

und Länge. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2023 »Alte Reben« Piesport<br />

Goldtröpfchen Riesling feinherb<br />

Anfangs noch eher verschlossen in der Nase, dann roter Apfel,<br />

Mirabelle, etwas Pfirsich und Birne, dahinter zartes Gesteinsmehl.<br />

Am Gaumen mit einer feinen Säure, perfekt austarierte<br />

Süße, schmelzend, Mandarine, Apfel, sehr trinkig,<br />

macht viel Freude. 11 Vol.-%, NK, €€<br />

95 2023 Piesport Goldtröpfchen Riesling<br />

Beerenauslese<br />

Pikanter Duft nach getrockneten Früchten, Rosine, Aprikose,<br />

eingekochte Mirabelle, feiner Honig, dahinter rauchige<br />

Mineralität, würzig. Am Gaumen dicht und extraktreich,<br />

schmelzende Süße, feine Säure, Mango, Maracuja, Waldhonig,<br />

sehr dicht und lang, gelungen. 6,5 Vol.-%, DIAM, €€€€<br />

94 2023 Piesport Domherr Riesling Auslese<br />

Ein reicher, auch von Botrytis beeinflusster Duft: kandierte<br />

Orangenspalten, getrocknete Feige, ein Unterton von Blütenhonig.<br />

Der Gaumen hat Saftigkeit und Spannung, gute<br />

Stoffigkeit, viskose Süße und eine im opulenten Bau nahtlos<br />

integrierte Säure. 7,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

94 2023 »Felsterrassen« Piesport<br />

Goldtröpfchen Riesling Spätlese<br />

Kräftig schieferwürzige Noten, Zitronen- und Orangenschale,<br />

auch kräuterwürzige Noten. Der Gaumen beginnt mit seidiger<br />

Süße, verpackt seinen dichten Extrakt in Schmelz und<br />

fügt Mineralität sowie zarte Phenolik hinzu, kompakter und<br />

frischer Abgang. 7,5 Vol.-%, NK, €€<br />

92+ 2023 Piesport Goldtröpfchen Riesling<br />

Spätlese<br />

Pikanter Duft nach reifen Zitrusfrüchten, getrocknete Limonenschale,<br />

eingekochte Birne, zarter weißer Pfeffer, Kumquats,<br />

süße Minze. Am Gaumen mit lebendiger, frischer Säure,<br />

feine Süße, die von reifen Fruchtaromen getragen wird,<br />

gute Struktur und Länge, frisch bleibend. 7,5 Vol.-%, NK, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

255


C . A .<br />

HAUSSMANN<br />

Bernkasteler Weg 15, 56841 Traben-Trarbach<br />

T: +49 6541 1543, www.ca-haussmann.de<br />

Kontakt: Stefan Stassen<br />

Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />

Hektar: 6 ha<br />

Tradition wird im <strong>Wein</strong>gut C.A. Haussmann<br />

großgeschrieben – die Ursprünge<br />

des Betriebs an der Mittelmosel reichen<br />

bis in das Jahr 1559 zurück. Die Gegend<br />

um Traben-Trabach war und ist eben ein absoluter<br />

Hotspot an der Mosel. Stefan Stassen,<br />

der seine Winzerlehre in dem Betrieb absolviert<br />

hat und aus einer Winzerfamilie stammt,<br />

hat das Gut 2014 übernommen. Sein Bestreben<br />

ist es, die exzellenten Lagen zur Geltung<br />

zu bringen, was ihm erneut sehr gut gelungen<br />

ist. Apropos Tradition: Auch dieses Mal hat es<br />

uns die überaus trinkige Riesling-Spätlese besonders<br />

angetan!<br />

92 2023 »Schieferjuwel« Riesling Auslese<br />

trocken<br />

Würziger Duft nach reifen Zitrusfrüchten, Limonenabrieb,<br />

mineralische Noten mit Gesteinsmehl und nassem, heißem<br />

Stein. Am Gaumen mit fester, reifer Säure, lebendige Zitrusfrucht,<br />

feine Phenolik, zupackend, dicht, mineralisch grundiert,<br />

gute Länge, braucht Zeit. 12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

90+ 2023 »Schieferjuwel« Riesling feinherb<br />

Duft nach weißen und gelben Früchten, Pfirsich und Aprikose,<br />

kandierte Limone, reife Orange, dazu Wiesenkräuter. Am<br />

Gaumen mit lebendiger Säure und charmant integrierter<br />

Süße, roter Apfel und Mandarine, mineralisch unterlegt, feine<br />

Phenolik, sehr trinkig. 11,5 Vol.-%, DV, €€<br />

90 2023 Grauburgunder trocken<br />

Duft nach reifem rotem Apfel, Haselnuss, Mandelmus, etwas<br />

Rauch, dazu Schieferwürze, sehr apart und frisch. Am<br />

Gaumen mit wohltemperierter Säure, Aromen von Apfel und<br />

Birne, dezente Haselnuss, geschmeidig und zugänglich,<br />

mittlere Struktur und Länge. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

90 2023 »Alte Rebe« Traben-Trarbach<br />

Würzgarten Kayser Wingert Riesling<br />

Kabinett trocken<br />

Duftige Nase mit Aromen von reifem Pfirsich, Orangenschale,<br />

Birne und feinen Kräutern mit Minze und Salbei. Am Gaumen<br />

mit lebendiger Säure, Zitrusaromen, grüner Apfel, feine<br />

mineralische Gesteinsnoten, elegante, frische Art, bereitet<br />

viel Trinkspaß. 11 Vol.-%, DV, €€<br />

90 2023 »Schieferjuwel« Riesling trocken<br />

Kräuteriger Duft, unterlegt von Zitrusfrüchten wie Limone<br />

und Mandarine, Minze, grüner Apfel, etwas Pfirsich. Am Gaumen<br />

mit frischer Säure, Zitrusfrüchte übernehmen, zarte<br />

Phenolik kleidet den Gaumen aus, harmonischer Riesling,<br />

der sehr trinkig ist. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2023 »Schieferjuwel« Riesling Spätlese<br />

Würziger Duft nach reifen Zitrusfrüchten, Mandarine, dazu<br />

Litschi und Papaya, mineralisch unterlegt. Am Gaumen sehr<br />

geschmeidig, lebendige Säure und feine Süße im harmonischen<br />

Spiel, Pfirsich und Orange, elegant und frisch bleibend,<br />

bietet viel Trinkspaß. 8,5 Vol.-%, DV, €€<br />

256 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER MOSEL<br />

WEINGUT<br />

HEINRICHSHOF<br />

Chur-Kölner-Straße 23, 54492 Zeltingen-Rachtig<br />

T: +49 6532 3151, www.weingut-heinrichshof.de<br />

Kontakt: Peter Griebeler<br />

Ab-Hof-Verkauf: Di bis Sa 14–19 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 106.700 (85 % weiß, 15 % rot)/9 ha<br />

Zu den Neuigkeiten im Zeltinger Familienbetrieb<br />

gehören ein Fair'n Green-<br />

Zertifikat für Nachhaltigkeit und<br />

gleich mehrere Architekturpreise für die neue<br />

Vinothek. Vor allem aber glänzen auch beim<br />

Jahrgang 2023 die trockenen Rieslinge, die<br />

mit Akkuratesse und Feingefühl im Holz ausgebaut<br />

wurden. Mehr als nur eine Randnotiz<br />

sind die Spätburgunder, die Mosel-Eleganz im<br />

Gutswein mit Frucht und in der Lagenkelterung<br />

mit Tiefe verbinden. Der Pet-Nat belegt<br />

die Offenheit für Neues, und auch die fruchtigen<br />

<strong>Wein</strong>e haben Stil. Wir gratulieren zum<br />

dritten Stern!<br />

94 2023 »Zulast Réserve« Zeltingen<br />

Schlossberg Riesling trocken<br />

Schieferwürzige Töne dominieren den Duft, dazu kommen<br />

zitrische Komponenten, Bergamotte. Im Mund erscheint ein<br />

dichtes Amalgam aus Öligkeit und Stoff, Süße und Säure,<br />

MIneralität und Frucht. Alles noch sehr kompakt bei kraftvollem<br />

Extrakt. Potenzial! 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

93+ 2023 »Zulast GG« Zeltingen Sonnenuhr<br />

Riesling trocken<br />

Ein Duft von reifem Pfirsich, Honig und feuchtem Stein entströmt<br />

dem Glas. Auch ein Ton wie von Asphalt nach Regen.<br />

Der Gaumen setzt geschmeidig an, fast viskos, entfaltet<br />

dann im Gleichklang feste Säure, Phenole und Mineralität.<br />

Der dichte Bau deutet sehr gutes Potenzial an.<br />

12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

93 2023 »GG« Piesport Goldtröpfchen<br />

Riesling trocken<br />

Das Bukett verpackt die lagentypischen Gesteinsmehlnoten<br />

in eine präsente Steinobstfrucht: Reneklode, Pfirsich, auch<br />

Mirabelle. Der Gaumen setzt weich und geschmeidig an,<br />

greift weit aus, um eine milde Phenolik und mittleren Extrakt<br />

zu fassen. Die Säure ist reif und wirkt sehr gut integriert.<br />

12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2023 »Tonneau No. 5« Zeltingen Riesling<br />

trocken<br />

Ein Hauch von Honig, Pfirsichkompott, auch balsamisch-terroirwürzige<br />

Töne, kräuterige Nuancen wie Thymian und Beifuß<br />

und nur ein Anflug von Holz. Der Gaumen drängt viel Extrakt<br />

auf engen Raum, die Säure ist fest, aber gut integriert,<br />

wird von zarter Phenolik unterstützt. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />

92+ 2022 »Réserve« Zeltingen Himmelreich<br />

Spätburgunder trocken<br />

Nuancenreich im Duft: Süßmandel, Wacholder, Menthol,<br />

auch Herzkirsche, Waldheidelbeere, Hagebutte. Im Mund<br />

folgt auf einen saftigen Auftakt ein unforcierter Extrakt,<br />

sandiges Tannin in passender Menge, die Aromendecke<br />

bleibt in enger Bindung zur Struktur, ein mineralisch getönter<br />

<strong>Wein</strong> mit Potenzial. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

90 2023 »Pet Nat« brut RR/MT/WB<br />

91+ 2023 Zeltingen Schlossberg Riesling tr.<br />

90 2023 »Römische Kapelle« Zeltingen<br />

Riesling trocken<br />

88 2023 Zeltingen Sauvignon Blanc trocken<br />

90+ 2023 Zeltingen Spätburgunder trocken<br />

92+ 2023 Zeltingen Sonnenuhr Riesling Auslese<br />

91 2023 Zeltingen Himmelreich Riesling<br />

Kabinett<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

257


WEINGUT<br />

VON HÖVEL<br />

Agritiusstraße 5–6, 54329 Konz-Oberemmel<br />

T: +49 6501 15384, www.weingut-vonhoevel.de<br />

Kontakt: Maximilian von Kunow<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Sa nach Vereinbarung<br />

Flaschen/Hektar: 160.000 (95 % weiß, 1 % rot,<br />

2 % Rosé, 2 % Schaumwein)/20 ha<br />

Im vergangenen Jahr durften wir Maximilian<br />

von Kunow zur »Kollektion des Jahres«<br />

gratulieren, und mit dem Jahrgangsnachfolger<br />

vermag der Oberemmeler Winzer<br />

an diesen stilsicheren Auftritt anzuknüpfen:<br />

Die <strong>Wein</strong>e stellen die Mineralität ins Zentrum,<br />

wirken spannungsvoll, voller Leben –<br />

und schaffen all das bei niedrigen Alkoholgraden.<br />

Ganz wunderbar sind die fruchtsüßen<br />

2023er gelungen: Die Auslesen bewahren bei<br />

allem Reichtum eine innere Kühle, die Spätlesen<br />

locken mit verführerischer Frucht, die Kabinette<br />

sind so pointiert, wie man es sich nur<br />

wünschen kann.<br />

94+ 2023 »Große Lage« Wiltingen<br />

Scharzhofberg Riesling<br />

Mineralisch geprägter, feinwürziger Duft, kandierte Limonenschale,<br />

Schieferwürze, heißer Stein, vielschichtig. Am<br />

Gaumen mit lebendiger Säure, Zitrusfrische, grüner Apfel,<br />

druckvoll-satte Phenolik, kaum spürbare Süße, dicht, tiefe<br />

Schieferwürze, zupackend, lang, viel Potenzial.<br />

11 Vol.-%, NK, €€€<br />

96+ 2023 Wiltingen Scharzhofberg Riesling<br />

Auslese<br />

Im Duft feiner Rauch, Gesteinsmehl, etwas kandierte Zitrusfrucht,<br />

Ananas, feine Würze, tänzelnd. Am Gaumen herrlich<br />

saftig und elegant, auch leicht cremig, präzise Säure, delikate<br />

süße Frucht, vibrierend und würzig, voller Spannung, balanciert,<br />

sehr lang, viel Potenzial, sehr elegant.<br />

7,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

96+ 2023 Oberemmel Hütte Riesling Auslese<br />

Feiner Duft nach tropischen Früchten, dazu Orangenblüte,<br />

Zündholz, heißer Stein, würzige Mineralität. Am Gaumen mit<br />

einer fließenden Eleganz, schmelzende Fruchtsüße, präzise<br />

Säure, sehr viel Spannung, klar, reichhaltig, aber dennoch<br />

schwebend, sehr lang. Potenzial. 7,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

94+ 2023 Wiltingen Scharzhofberg Riesling<br />

Spätlese<br />

Duft nach Pfirsichblüte, etwas Mandarinenabrieb, dezente<br />

Ananas, mineralisch geprägt, Gesteinsmehl, noch etwas verschlossen.<br />

Am Gaumen, dicht, pikant und mit delikatem<br />

Fluss, präzise Säure, packende Stoffigkeit, perfekt eingebaute<br />

Süße, viel Spannung und Dynamik. 7,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

91+ 2023 »Saar« Riesling Kabinett<br />

Anfangs verhalten im Duft, dann eine feine Mineralität entfaltend,<br />

heißer Stein, Orangenblüte, dezente Aprikose. Am<br />

Gaumen mit einer lebendigen, präzisen Säure, griffige, sehr<br />

gut eingebaute Süße, Limone, Minze, Gesteinsmehl, balanciert<br />

und delikat. 8,5 Vol.-%, DV, €€<br />

93 2023 Wiltingen Scharzhofberg Riesling GG<br />

93 2023 Oberemmel Raul Riesling<br />

Erstes Gewächs trocken<br />

92+ 2023 Oberemmel Riesling trocken<br />

91+ 2023 Krettnach Riesling trocken<br />

93+ 2023 Oberemmel Hütte Riesling Spätlese<br />

93 2023 Wiltingen Scharzhofberg Riesling<br />

Kabinett<br />

92+ 2023 Oberemmel Hütte Riesling Kabinett<br />

258 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER MOSEL<br />

BIO WEINGUT<br />

HOFFMANN<br />

Moselweinstraße 14, 54518 Minheim<br />

T: +49 6507 992090, www.weinguthoffmann.de<br />

Kontakt: Uli Hoffmann<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Anbauweise: Bio<br />

Auf einer von der Mosel umschlungenen<br />

Halbinsel liegt Minheim, wo die<br />

Brüder Peter und Uli Hoffmann das<br />

<strong>Wein</strong>gut betreiben, das ihr Ururgroßvater<br />

1920 erbaut hat und in dem seither <strong>Wein</strong>e gekeltert<br />

werden, seit 2007 biozertifiziert. »Der<br />

<strong>Wein</strong> ist die Visitenkarte unserer Lebensart«<br />

lautet das Motto der Hoffmanns, deren Premiere<br />

im <strong>Wein</strong>guide vielversprechend ist:<br />

Die Rieslinge gelingen hier, wie es nur an der<br />

Mosel geht, der Naturwein »ONE.K« zeigt<br />

Experimentierfreude, auf dem Sauvignac-<br />

Etikett steht: »Zukunftsweine« – die uns auf<br />

Anhieb gefallen.<br />

91 2022 »ONE.K« trocken KR/RR<br />

Attraktiver Duft von Vin Naturel, Cidre, Apfelschale, Aprikose,<br />

Hefegebäck, ein Hauch Moselfuder, gelbes Curry. Am<br />

schlank gefassten Gaumen mit Zug und präziser Säure, die<br />

gut eingewoben ist, etwas Zitrone und Grapefruit zu merklicher,<br />

feinporiger Phenolik. 11,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />

90 2023 Riesling trocken<br />

Grüner Apfel, weißer Pfirsich, Stachelbeere im feinfruchtigen<br />

Duft, schiefrige Würze, Mineralik, Blattgrün. Schlank gebauter,<br />

saftiger Riesling, der so nur von der Mosel kommen<br />

kann, straffe, lebendige Säure, korrespondierende Fruchtsüße,<br />

Zitrik, Schiefermineralik. 11,5 Vol.-%, DIAM, €<br />

90 2023 Sauvignac trocken<br />

Intensive Frucht in der Nase, reife Mango, Papaya und<br />

Schwarze Johannisbeere, getrocknete Mangospalten. Einnehmende<br />

Ouvertüre am Gaumen, viel Saft und süßliche<br />

gelbe Frucht wie Mango und Aprikose, begleitet von feinen<br />

zitrischen Noten, vollmundig, ausgewogen.<br />

12 Vol.-%, DIAM, €<br />

90 2023 »Medium« Riesling feinherb<br />

Duft nach reifem rotem Apfel, Mandarinenschale und Pfirsich,<br />

dahinter dann Schiefergestein, Minze und etwas Salbei.<br />

Am Gaumen mit schlanker Struktur, frische Säure, feine<br />

Süße, Aprikose, etwas Mango und Papaya, gut ausbalanciert,<br />

zarte Phenole, griffig. 10,5 Vol.-%, DIAM, €<br />

89 2023 Blanc de Noir Spätburgunder<br />

trocken<br />

Beeriger, traubiger Duft, Himbeere, Erdbeere, Mirabelle und<br />

Süßkirsche, florale Noten, feine Schieferwürze. Klar im Ausdruck<br />

und in der Frucht, saftige Säure, gut eingewobene<br />

Restsüße, ein Anklang von Herbe, mit einer Spur Tannin, saftiges,<br />

vollmundiges Finale. 12 Vol.-%, DIAM, €<br />

90 2022 Pinotin trocken<br />

Im klaren Duft dunkle Kirschen mit Waldbeeren, Brombeere,<br />

Holunder und etwas Schlehe, Salbeiblatt. Schlanker und frischer<br />

Pinotin mit saftiger Frucht, klarem Ausdruck und linearer<br />

Ausrichtung, die feinkörnigen Gerbstoffe in mittlerer<br />

Menge sind eingebunden, elegant. 12 Vol.-%, DIAM, €<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

259


CLASSISCHES<br />

WEINGUT<br />

HOFFRANZEN<br />

Schulstraße 22, 54346 Mehring<br />

T: +49 6502 8441, www.weingut-hoffranzen.com<br />

Kontakt: Carolin Hoffranzen<br />

Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />

Hektar: 11 ha<br />

Seit 1601 im Familienbesitz, Fokus auf<br />

Riesling und Steillage«, das schreibt uns<br />

Carolin Hoffranzen zur Kennzeichnung<br />

des Familienbetriebs. Nun ist die Erwähnung<br />

von Riesling und Steillage nicht<br />

wirklich ungewöhnlich an der Mosel – eine<br />

Familiengeschichte, die bis vor den Dreißigjährigen<br />

Krieg zurückreicht, hingegen schon.<br />

17 Generationen! Trotzdem sei sie frei gewesen<br />

in ihrer Entscheidung, das <strong>Wein</strong>gut zu<br />

übernehmen, sagt die zweifache Mutter. Noch<br />

ist es lange hin, bis die 18. Generation vor der<br />

Wahl steht. Doch der Aufwärtstrend im <strong>Wein</strong>gut<br />

schafft bereits beste Grundlagen!<br />

94+ 2023 »Urgestein« Mehring Riesling<br />

trocken<br />

Mango, kandierter Pfirsich, Honig – ein vielschichtiger, recht<br />

voller Duft. Der Gaumen eröffnet saftig, druckvoll, ein Laserstrahl<br />

aus taktiler Mineralität läuft parallel zur saftigen<br />

Säure, Stoff und Süße bilden ein Amalgam, der <strong>Wein</strong> endet<br />

kompakt, wirkt sehr jung, hat großes Potenzial.<br />

11,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2023 Mehring Layterrassen Layet<br />

Riesling trocken<br />

Der pure Schiefer im Duft! Dahinter eine komplex zitrische<br />

Frucht: von Amalfizitrone über Mandarine bis Blutorange.<br />

Der Gaumen macht mächtig Druck, Salzigkeit und Säure balancieren<br />

den kraftvollen Körper, der <strong>Wein</strong> wird ohne Zweifel<br />

zu großer Fülle und Würze reifen. 11,5 Vol.-%, NK, €€<br />

92 2023 »Alte Reben« Mehringen<br />

Blattenberg Riesling trocken<br />

Frischer Zitrusabrieb und deutlich schieferwürzige Aromen<br />

strömen aus dem Glas. Im Mund hat der <strong>Wein</strong> viel Zug und<br />

Spannung, eine packende Säure wird in erster Linie von Extrakt<br />

gepuffert, die Süße (am oberen Ende des trockenen<br />

Spektrums) tritt nicht isoliert in Erscheinung und stört die<br />

Saftigkeit nicht. 11 Vol.-%, DV, €€<br />

91+ 2023 »Alte Reben« St. Maximin Klosterlay<br />

Riesling feinherb<br />

Zitrusfrisch im Duft, Grapefruit, auch leicht rauchig-schieferwürzig.<br />

Der Gaumen hat eine schöne Spannung, die Süße<br />

spielt und dient nicht dazu, Extraktarmut zu kaschieren.<br />

Leichtgewichtig ist der <strong>Wein</strong> trotzdem, aber die mineralische<br />

Tiefe der alten Reben gibt Pep. 10 Vol.-%, DV, €€<br />

92+ 2023 »Fass 52« Mehring Blattenberg<br />

Riesling Auslese<br />

Feiner Duft mit kandierten Zitrusfrüchten, Orangeat und Zitronat,<br />

dann Schieferwürze, Zündholz, süße Minze, animierend.<br />

Am Gaumen mit schönem Schmelz, sehr geschmeidig,<br />

delikate Säure, fein austarierte Süße, Pfirsichkompott, Mangosaft,<br />

mineralische Würze, gute Länge. 7 Vol.-%, NK, €€€<br />

91+ 2023 »Caro« Riesling Spätlese<br />

Duft nach reifen Zitrusfrüchten, kandierte Orangenschale,<br />

Pfirsichblüte, etwas Aprikose, zarte Würze. Am Gaumen mit<br />

feiner, reifer Säure, schöner Schmelz, hat einen eleganten<br />

Grip, Pfirsich und Mango, feine Süße, balanciert und ausgewogen,<br />

gute Länge. 8 Vol.-%, DV, €€<br />

260 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER MOSEL<br />

WEINGUT IMMICH-<br />

BATTERIEBERG<br />

Im Alten Tal 2, 56850 Enkirch<br />

T: +49 6541 815907, www.batterieberg.com<br />

Kontakt: Carolin Leyens<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Flaschen/Hektar: 50.000 (95 % weiß, 1 % rot, 1 % Rosé,<br />

3 % Schaumwein)/13 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Maximal aufwendige <strong>Wein</strong>bergsarbeit<br />

und minimale Kellertechnik –<br />

das ist die Maxime, nach der das<br />

namhafte Enkircher <strong>Wein</strong>gut seine Rieslinge<br />

erzeugt. Auch dieses Jahr erfreuen die <strong>Wein</strong>e<br />

mit Dichte und mineralischer Strahlkraft, dabei<br />

haben sie stets auch eine schmelzige Komponente<br />

im Hintergrund, die all das einzubinden<br />

vermag, was der <strong>Wein</strong> an Stoff, »Steinigkeit«<br />

und Struktur mitbringt. Und das ist viel:<br />

Im namensgebenden Batterieberg mussten einige<br />

Felsen mit Dynamit gesprengt werden,<br />

um Reben setzen zu können – eine Großtat<br />

aus dem Jahr 1845.<br />

94+ 2023 Enkirch Ellergrub Riesling trocken<br />

Feinduftig, Macadamianuss, kandierte Zitronenschale, Pfirsich,<br />

Quitten, Kamillenblüte, Gesteinsmehl. Am Gaumen filigran<br />

und elegant bei gutem Extrakt, cremiger Schmelz<br />

durchzogen von mineralischer Würze, die bis ins Finale trägt,<br />

feine Säure, athletischer Langstreckenläufer.<br />

12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

94 2023 Enkirch Batterieberg Riesling<br />

trocken<br />

Einladend duftige Nase, Zitrusfrucht, Mango, Aprikose, Kräuterwürze,<br />

Apfelschale, Minze, Melisse, Kümmel, helles Karamell.<br />

Am Gaumen vollmundig, dennoch nicht sättigend,<br />

schönes Süße-Säure-Spiel, mineralisch unterlegt, würzig,<br />

dicht, tief und mit viel Potenzial für die nächsten Jahre.<br />

12,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />

93 2023 Traben Zollturm Riesling trocken<br />

Dezent rauchig im Duft, Steinfrucht, eng verwoben mit Kräutern<br />

und schiefriger Würze, Pfirsich, Aprikosen, Wiesenkräuter.<br />

Am Gaumen klar im Ausdruck, saftige Frucht Hand in<br />

Hand mit steiniger Würze, reifer Pfirsich, guter Extrakt, nahtlos<br />

eingefügte Säure, lange am Gaumen. 12 Vol.-%, DV, €€<br />

92+ 2023 Enkirch Steffensberg Riesling<br />

trocken<br />

Warme Rieslingfrucht zeigt die reine Südlage des Steffensbergs,<br />

reife Zitronen, Pfirsich, Quitten, Orangen, helles Karamell,<br />

warmes Gestein. Am Gaumen mit Schmelz, kraftvoll<br />

und zugleich elegant mit einer animierenden Balance aus<br />

Süße, Würze und gut integrierter Säure. 12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

92 2023 Enkirch Escheburg Riesling trocken<br />

Im Auftakt mit Würze und floralen Noten, Salbei, Lorbeer,<br />

Minze, weiße Blüten, Maracuja, Mango, Pfirsich, Schieferwürze.<br />

Schwungvoll am Gaumen und mit viel Saft, filigraner<br />

Bau, lebendige, präsente Säure, feine Würze im Spiel mit<br />

Frucht, dicht und in guter Balance, trinkanimierend.<br />

12 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2023 »CAI« Riesling trocken<br />

Feinfruchtig im Duft, grüner Apfel, weißer Pfirsich, Aprikosen,<br />

Wiesenkräuter, Zitronenzeste, Schieferwürze. Am Gaumen<br />

schlank im Bau, viel frische Zitrusfrucht, präsente Säure,<br />

mit gutem Trinkfluss: der perfekte Durstlöscher an heißen<br />

Sommertagen. 11,5 Vol.-%, DV, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

261


WEINGUT<br />

KARTHÄUSERHOF<br />

Karthäuserhof 1, 54292 Trier<br />

T: +49 651 5121, www.karthaeuserhof.com<br />

Kontakt: Kevin Kleu<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8.30–17 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 149.300 (100 % weiß)/29 ha<br />

Anbauweise: in Umstellung<br />

Es ist eine Binsenweisheit, dass ein <strong>Wein</strong>gut<br />

eher einem Containerschiff ähnelt<br />

als einem agilen Sportwagen: Kurskorrekturen<br />

oder gar Wendemanöver benötigen<br />

Zeit. Seitdem Mathieu Kauffmann Anfang<br />

2020 die Leitung des nach eigener Aussage<br />

achtältesten <strong>Wein</strong>guts der Welt übernahm,<br />

wurden bereits mit den 2020er und 2021er<br />

<strong>Wein</strong>en kleine Verbesserungen sichtbar. Mit<br />

dem Jahrgang 2022 scheint uns das Ruwer-<br />

Gut nun einen großen Schritt gemacht zu haben:<br />

Das GG zeigt die Größe der Schiefersteillage<br />

Karthäuserhofberg in all ihrer Pracht. Und<br />

der erste Sekt des <strong>Wein</strong>guts ist eine Sensation!<br />

94+ NV Karthäuserhof brut<br />

Im Duft kandierte Orange, Schwarze Johannisbeere und<br />

Pfeffer. Der Gaumen besitzt eine enorme Intensität und<br />

zugleich viel Finesse. Geschmeidigkeit, lebendige Säure,<br />

ein ultrafeines Mousseux ist eng mit der präsenten taktilen<br />

Mineralität verwoben, der <strong>Wein</strong> ist frisch, elegant und ausdrucksstark<br />

und hat eine sehr gute Länge. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />

95+ 2022 Eitelsbach Karthäuserhofberg<br />

Riesling GG<br />

Deutlich Schiefergeprägt im Duft, in der Sonne trocknendes<br />

Schiefergestein, reife Frucht von Zitronen, Aprikosen, Pfirsich,<br />

Ananas. Am Gaumen mit viel Würze, salzig und dezent<br />

pfeffrig, saftige reife Säure, frische Frucht, dicht und druckvoll,<br />

schöne Länge, animierend. 12,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />

93 2022 »Alte Reben« Eitelsbach Riesling<br />

trocken<br />

Ein Anflug von Honig und Bienenwachs, dezente Hefe, mineralische<br />

Untertöne. Im Mund zeigt sich ein <strong>Wein</strong> mit dichter,<br />

trockener Phenolik und fester, aber auch eleganter Säure,<br />

ein nuancenreiches Muskelpaket, durch und durch mineralisch<br />

geprägt und noch komplett verschlossen.<br />

12 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2022 »Schieferkristall« Riesling trocken<br />

Eine würziger, zitrischer Duft mit Kräuternoten, auch Hefe<br />

und Schiefer klingen an. Im Mund zeigt sich ein ganz entspannter<br />

<strong>Wein</strong>, durch geduldigen Ausbau im Holzfass und<br />

nicht mit Zucker abgerundet, gut in Dichte und Länge, mit einer<br />

sehr zivilisierten Säure. 11,5 Vol.-%, NK, €€<br />

93 2022 Eitelsbach Karthäuserhofberg<br />

Riesling Spätlese<br />

Elegant-würziger Duft, kandierte Limone, Schieferwürze,<br />

heißer Stein, Flint, dazu Orangenblüte, süße Minze, Hauch<br />

Bergamotte. Am Gaumen mit lebendiger Säure, fließende<br />

Süße, delikat, Zitrusfrüchte, feine Kräuterwürze, sehr elegant,<br />

gute Struktur und Länge. 7,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2022 Eitelsbach Karthäuserhofberg<br />

Riesling Kabinett<br />

Duft nach feiner Schieferwürze, etwas Zündholz, Limonenabrieb,<br />

Mandarinenschale, dazu Minze und Melisse, animierend.<br />

Am Gaumen mit lebendiger Säure, feine, gut integrierte<br />

Süße, vom Schiefer geprägt, delikat und frisch, Zitrusaromen,<br />

tänzelndes Finale. 9 Vol.-%, NK, €€€<br />

262 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER MOSEL<br />

REICHSGRAF<br />

VON KESSELSTATT<br />

Schlossgut Marienlay, 54317 Morscheid<br />

T: +49 6500 91690, www.kesselstatt.com<br />

Kontakt: Dr. Karsten Weyand<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Do 8–16.45 Uhr, Fr 8–13 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 300.000 (98 % weiß, 2 % rot)/46 ha<br />

Viel mehr Tradition geht fast nicht: Das<br />

<strong>Wein</strong>gut Reichsgraf von Kesselstatt<br />

blickt auf eine fast sieben Jahrhunderte<br />

lange Geschichte zurück und ist eng mit<br />

den drei Gebieten Mosel, Saar und Ruwer verbunden.<br />

Das Ziel des Guts ist es, die Besonderheiten<br />

des vielfältigen Terroirs möglichst perfekt<br />

zur Geltung zu bringen – das ist 2023 fraglos<br />

gut gelungen. Die trockenen Rieslinge sind<br />

wunderbar frisch und knackig, die fruchtsüßen<br />

verfügen über einen feinen Charme. Besonders<br />

empfehlenswert ist der feinherbe Riesling<br />

aus dem Scharzhofberg – welch toller<br />

Trinkfluss! Das macht einfach nur Spaß.<br />

93 2021 Graach Josephshöfer Riesling GG<br />

Duftige Nase, Apfelschale, Orangen, reife Zitronen, florale<br />

Noten, Veilchen, Lavendel, Kräuterwürze, Gesteinsmehl. Am<br />

Gaumen mit Kraft, vollmundig, saftiger Fond aus Frucht mit<br />

feiner Süße ausbalanciert durch eine reife Säure, feine Phenolik<br />

und mineralische Würze, dicht und lang.<br />

13 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2023 Wiltingen Scharzhofberg Riesling<br />

Kabinett feinherb<br />

Balsamisch-würziger Duft, zarte Rosine, ein Hauch getrocknete<br />

Aprikose, kandierte Limone, Schieferwürze, Minze,<br />

Mandarine, animierend. Am Gaumen sehr geschmeidig, frische<br />

Säure, viel Zug und Saft, Zitrusfrüchte, elegant mit tollem<br />

Trinkfluss, gute Länge. 11,5 Vol.-%, NK, €€<br />

91+ 2023 Graach Josephshöfer Riesling<br />

Kabinett feinherb<br />

Feiner Duft nach Orangenblüte, Zitronenabrieb, etwas Mandarine,<br />

delikat mit Schieferwürze und Minze unterlegt. Am<br />

Gaumen mit delikater, frischer Säure, ganz federnd und<br />

leicht, verhaltene Süße, erneut Zitrusfrüchte, dazu grüner<br />

Apfel, elegant und anregend. 10,5 Vol.-%, NK, €€<br />

92 2022 Wiltingen Scharzhofberg Riesling<br />

Spätlese<br />

Würziger Duft, etwas Blütenhonig, kandierte Ananas, getrocknete<br />

Orangenschale, Gesteinsmehl, südliche Kräuter.<br />

Am Gaumen mit einer reifen Säure, fließende Süße, süße<br />

Orange, Pfirsichmarmelade, elegant bleibend, griffig, mineralische<br />

Grundierung, gute Länge. 7 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2023 Wiltingen Scharzhofberg Riesling<br />

Kabinett<br />

Würziger Duft, kandierte Orange, etwas getrocknete Aprikose,<br />

zarte Honigwürze, dahinter heißer Stein, dazu süße Minze.<br />

Am Gaumen mit feiner Säure, gut austarierte Säure, zarter<br />

Schmelz, hat ordentlich Zug und Dynamik, griffig, gute<br />

Struktur und Länge. 10,5 Vol.-%, NK, €€<br />

91 2022 Graach Josephshöfer Riesling<br />

Kabinett feinherb<br />

91+ 2023 Piesport Riesling trocken<br />

91 2023 Ürzig Würzgarten Riesling Kabinett<br />

90 2023 »Schloss Marienlay« Riesling<br />

trocken<br />

90 2023 Kasel Riesling trocken<br />

89+ 2023 Wiltingen Riesling trocken<br />

91+ 2022 Graach Josephshöfer Riesling<br />

Spätlese<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

263


WEINGUT<br />

NIKOLAUS<br />

KÖWERICH<br />

Maximinstraße 11, 54340 Leiwen<br />

T: +49 6507 4282, www.weingutkoewerich.de<br />

Kontakt: Nick und Annette Köwerich<br />

Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />

Flaschen/Hektar: 100.000 (97 % weiß, 3 % süß)/10 ha<br />

Wie so oft möchten wir erst einmal<br />

preisen, dass Annette und Nick<br />

Köwerich uns wieder mit gereiften<br />

<strong>Wein</strong>en verwöhnt haben – dieses Mal sind<br />

sie in zwei Zehnerschritten zurückgegangen.<br />

Sowohl der 2003er als auch der 2013er – TBA<br />

und Spätlese – sind wunderbar gereift und bereiten<br />

sublimes Vergnügen. Wir würden das<br />

gern als Impuls weitergeben: Gebt <strong>Wein</strong>en<br />

Zeit! Aber natürlich sind auch dieses Mal die<br />

aktuellen Jahrgänge ebenfalls toll gelungen.<br />

Die Familie beherzigt ohne Frage ihren der Bibel<br />

entliehenen Leitspruch: »Der <strong>Wein</strong> erfreue<br />

des Menschen Herz.« (Psalm 104,15)<br />

92 2023 »Große Lage« Leiwen Laurentiuslay<br />

Riesling trocken<br />

Feinwürziger Duft, süße Minze, Pfirsichblüte, etwas Aprikose,<br />

süße Birne, dahinter eine feine Mineralität, delikat. Am<br />

Gaumen mit delikater Säure, fließend und elegant, feine<br />

Zitrusfrucht, etwas Limette, dazu zarte Mineralität, animierend<br />

und frisch. 12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

91 2023 »Große Lage« Klüsserath<br />

Bruderschaft Riesling trocken<br />

Würziger, mineralisch geprägter Duft, heißer Stein, süße<br />

Zitrusfrucht, Mandarine, Pfirsich, Limonenzeste, animierend.<br />

Am Gaumen mit einer feinen Säure, griffig, Zitrone<br />

und Limone, dazu etwas englische Minze, mineralische<br />

Grundierung, mit schöner Länge. 13 Vol.-%, DV, €€€<br />

96+ 2003 Leiwen Laurentiuslay Riesling<br />

Trockenbeerenauslese<br />

Bernsteinfarben. Intensiver Duft nach getrockneten Früchten,<br />

Sherryton, Waldhonig, Kräuter, Rosmarin, Menthol, feine<br />

Oxidation. Am Gaumen mit feiner, gut eingepasster Säure,<br />

fließende Süße, schmelzend, süße Datteln, Kaffee, Karamell,<br />

Dill, perfekt gereift, charmant, individuell.<br />

6,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />

95 2013 Leiwen Laurentiuslay Riesling<br />

Spätlese<br />

Sattes, klares Goldgelb. Feiner Duft nach getrockneten<br />

Zitrusfrüchten, zartes Petrol, etwas Unterholz, ganz viel<br />

Würze, Majoran, Wermutkraut. Am Gaumen mit einer lebendigen<br />

Säure, perfekt integrierte Süße, Zitronentarte, Kräuterwürze,<br />

dicht, elegant, frisch, toll gereift.<br />

8,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

93 2023 Leiwen Laurentiuslay Riesling<br />

Spätlese<br />

Feiner, würziger Duft, der mineralisch grundiert ist, Schiefer,<br />

heißer Stein, kandierte Limone, süßer roter Apfel, Pfirsich,<br />

getrocknete Mango. Am Gaumen mit einer feinen Säure, delikate<br />

Süße, reife gelbe Frucht, Aprikosenmarmelade, dicht<br />

und lang. 8,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

93 2023 Klüsserath Bruderschaft Riesling<br />

Spätlese<br />

Anfangs noch etwas verhalten im Duft, dann reifer Apfel,<br />

süße Birne, Aprikose und Pfirsich, Orangenblüte, dahinter<br />

Kräuterwürze, zartes Gesteinsmehl. Am Gaumen mit einer<br />

lebendigen Säure, schmelzende Süße, feine Phenole, süße<br />

Zitrusfrucht, dicht und satt, lang. 8,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

264 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

LENHARDT<br />

WEINGÜTER MOSEL<br />

Wiesenflurweg 4, 54346 Mehring<br />

T: +49 6502 7298, www.weingut-lenhardt.de<br />

Kontakt: Eva und Christian Lenhardt<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Hektar: 6 ha<br />

Bevor die Geschwister Eva und Christian<br />

Lenhardt 2017 in das Familienweingut<br />

einstiegen, hatte ihre Mutter<br />

dort noch Trauben produziert, aber den Ausbau<br />

aufgegeben. Mit Erfahrungen aus Bordeaux,<br />

Portugal und Neuseeland wagten die<br />

beiden den Neuanfang. Denn das <strong>Wein</strong>gut<br />

verfügt über einen Schatz: alte Rieslingstöcke<br />

in exzellenten Mehringer Steillagen. Eva<br />

und Christian renovierten Gutsgebäude und<br />

Keller, bauten eine Vinothek mit Rundumblick<br />

auf die Mosel. Ihre überaus gelungene<br />

Kollektion beweist, wie richtig sie mit dem<br />

Neustart liegen.<br />

92+ 2023 Mehring Blattenberg Riesling<br />

trocken<br />

Dicht und fein im Duft, Salzzitronen, weiße Pomelo, Aprikosen,<br />

Quitten, Brennnessel, Salbei, Gesteinsmehl. Am Gaumen<br />

dicht und mineralisch druckvoll, feingliedrig und gut im<br />

Extrakt, feiner Säurenerv, klar und elegant, mit Potenzial für<br />

weitere Jahre. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />

91+ 2023 Mehring Zellerberg Riesling trocken<br />

Duftige Nase, weiße Blüten, Jasminblüte, Lindenblüte, Aprikosen,<br />

Mirabellen, Zitronen, Kräuterwürze. Im Mund saftige<br />

Frucht, mineralisch unterlegt, feine Phenolik, eng verwobene,<br />

frische Säure, mittelkräftig im Bau, schöne Länge, guter<br />

Trinkfluss als Solist oder bei Tisch. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />

90 2023 Mehring Riesling feinherb<br />

Feiner, mineralischer Duft, Limonenabrieb, Mandarinenschale,<br />

heißer Stein, Pfirsichblüte, insgesamt fein. Am Gaumen<br />

mit lebendiger Säure, dezente Süße, Limomensaft,<br />

Grapefruit, packend, elegante Art, schöne Griffigkeit, macht<br />

Spaß, guter Trinkfluss. 11,5 Vol.-%, DV, €<br />

93+ 2023 Mehring Zellerberg Riesling<br />

Beerenauslese<br />

Klares Goldgelb. Intensiver Duft nach getrockneten Früchten,<br />

gedörrte Aprikose, Waldhonig, Orangeat, Mirabellentarte.<br />

Am Gaumen mit einer lebendigen Säure, griffig, gut<br />

integrierte Süße, fein fließend, Orangenmarmelade, frisch<br />

bleibend, gute Länge. 9 Vol.-%, NK, €€€€<br />

92+ 2023 Mehring Zellerberg Riesling<br />

Auslese***<br />

Duft nach kandierten und getrockneten Früchten, kandierte<br />

Limonenschale, süße Mandarine, Blütenhonig, feine Würze.<br />

Am Gaumen mit einer lebendigen Säure, satte, fein schmelzende<br />

Süße, Ananassaft, Kräuterwürze, dicht und harmonisch,<br />

hohe Trinkigkeit, macht Spaß. 9,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

91 2023 Mehring Blattenberg Riesling<br />

Spätlese***<br />

Duft nach reifen Zitrusfrüchten, kandierte Mandarinenschale,<br />

etwas Blütenhonig, Pfirsichblüte, zarte Mineralik. Am<br />

Gaumen mit satter, reifer Säure, schmelzende Süße, süße<br />

Mango und Papaya, süße Orange, feine Würze, schöne Trinkigkeit,<br />

endet würzig. 9,5 Vol.-%, NK, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

265


WEINGUT<br />

SCHLOSS LIESER<br />

Am Markt 1, 54470 Lieser<br />

T: +49 6531 6431, www.weingut-schloss-lieser.de<br />

Kontakt: Thomas Haag<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo, Di, Do und Fr 10–17 Uhr,<br />

Sa 11–15 Uhr<br />

Hektar: 26 ha<br />

Der »<strong>Falstaff</strong> Winzer des Jahres 2021«<br />

ist von Arbeitsethos durchdrungen,<br />

das erkennt jeder, der sich einmal mit<br />

ihm über sein <strong>Wein</strong>gut oder allgemeiner den<br />

Beruf des Winzers unterhalten hat. Dieses<br />

Ethos zeigt sich auch in den <strong>Wein</strong>en – in ihrer<br />

qualitativen Konstanz und darin, dass sie sich<br />

nicht die geringste Nachlässigkeit leisten.<br />

Dicht und stoffig stehen sie im Glas, aber eben<br />

auch nuancenreich und mit Finesse. Die Versteigerungs-Auslese<br />

aus der Wehlener Sonnenuhr<br />

ist die Essenz dessen: Stilgefühl, gepaart<br />

mit Akribie. Das beste aber: Dieselbe<br />

Sorgfalt schmeckt man auch im Gutsriesling!<br />

94 2023 Wehlen Sonnenuhr Riesling GG<br />

Anfangs reduktiv-zugeknöpft, deutet der <strong>Wein</strong> nach Luftkontakt<br />

im Glas eine komplexe Würze von Melisse bis Korianderkorn<br />

an. Im Mund spielen Süße und Säure, eine packende<br />

Mineralität verstärkt den dichten, stoffigen Kern. Sehr gutes<br />

Potenzial! 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

94 2023 Lieser Niederberg Helden Riesling GG<br />

Noch hefegeprägt im Duft, Apfelschale, viel Schieferwürze,<br />

Gesteinsmehl, Feuerstein, Kerbel, Minze, Melisse, reife Zitronen,<br />

Pfirsich, kandierter Ingwer. Am Gaumen mit Schmelz<br />

und Würze, gut integrierte Säure, lang und dicht, Reifepotenzial.<br />

12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

91+ 2023 »Schiefer« Riesling trocken<br />

In der Nase springt einem der Schiefer direkt schon entgegen,<br />

gepaart mit Aromen weißer Grapefruit, Limettenschale<br />

und ein wenig reifer Aprikose. Am Gaumen hat der <strong>Wein</strong> eine<br />

lebendige Säure, mineralischen, saftigen Körper und einen<br />

guten Trinkfluss. 11,5 Vol.-%, NK, €€<br />

97 2023 »Lange Goldkapsel« Wehlen<br />

Sonnenuhr Riesling Auslese<br />

Versteigerung<br />

Duft nach getrockneten Früchten, gedörrte Aprikose, hochfeine<br />

Botrytis, kandierte Ananas, Orangenblüte, Honigwürze,<br />

dahinter Schiefermineralität. Am Gaumen mit viel Viskosität<br />

und Druck, lebendige Säure, fließende (von immensem<br />

Extrakt gepufferte) Süße, packend, sehr dicht und konzentriert,<br />

lang, würziger Nachhall, groß. 7 Vol.-%, NK,<br />

95 2023 Bernkastel Doctor Riesling Spätlese<br />

Versteigerung<br />

Duft nach sehr reifen Zitrusfrüchten, dazu kandierte Orange,<br />

getrocknete Papaya, viel Würze, mineralische Prägung,<br />

vielschichtig. Am Gaumen dicht, lebendige Säure, cremigfließende<br />

Süße, Honigwürze, süße Aprikose, griffig und auch<br />

leicht viskos – und doch von höchster Eleganz. Edel.<br />

7 Vol.-%, NK, €<br />

92+ 2023 Piesport Goldtröpfchen Riesling<br />

Kabinett<br />

Feiner Duft nach reifen Zitrusfrüchten, Mandarine, kandierte<br />

Limonenschale, dezente Honigwürze, feine Mineralität,<br />

Flint, heißer Stein. Am Gaumen mit frischer Säure, knackige,<br />

reife Zitrusfrucht, Spur Papaya, mineralische Grundierung,<br />

saftig und lang. 8 Vol.-%, NK, €€<br />

266 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER MOSEL<br />

WEINGUT<br />

CARL LOEWEN<br />

Matthiasstraße 30, 54340 Leiwen<br />

T: +49 6507 3094, www.weingut-loewen.de<br />

Kontakt: Christopher Loewen<br />

Ab-Hof-Verkauf: Sa 13–18 Uhr und nach Vereinbarung<br />

Flaschen/Hektar: 200.000 (100 % weiß)/18 ha<br />

Es gibt <strong>Wein</strong>e, die im Glas anfangen eine<br />

Geschichte zu erzählen, der man sich<br />

nicht entziehen kann. Dazu gehören<br />

die beiden famosen Rieslinge aus dem Longuicher<br />

Maximin Herrenberg, der »1896« –<br />

benannt nach dem Pflanzjahr der Rieslingreben,<br />

die zu den weltweit ältesten zählen dürften<br />

– wurde von Christopher Loewen vinifiziert,<br />

das GG von seinem Vater Karl Josef<br />

Loewen. Beide verknüpfen eine vibrierende<br />

Intensität, archaisches Mosel-Odeur und eine<br />

beinahe schwebende Leichtigkeit, die staunen<br />

lässt. Die Beerenauslese aus der Lage Ritsch<br />

krönt diese großartige Kollektion!<br />

96 2023 »1896« Longuich Maximin<br />

Herrenberg Riesling<br />

Archaischer und intensiver Moselgeschmack mit balsamischer<br />

Schieferwürze, eine Prise Fuder, getrocknete Limettenschale.<br />

Am Gaumen flüssig gewordene Rieslingkultur,<br />

extraktreich, tiefgründig, bis in die Wurzeln mineralisch, zarte<br />

Süße zu aristokratischer Säure, groß.<br />

12,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />

95 2023 »GG« Longuich Maximin Herrenberg<br />

Riesling trocken<br />

Leicht verschlossen im Duft mit Schieferwürze, reifem Apfel,<br />

gelbem Curry, Limettenzesten und Korianderkörnern. Intensiv<br />

am Gaumen mit viel Würze und leicht herber Saftigkeit,<br />

die DNA ist aus purem Schiefer geformt, fein ziselierte,<br />

salzige Säure, lang. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

93 2023 »GG« Thörnich Ritsch Riesling<br />

trocken<br />

Würzig, kräuterige Noten, getrocknete Limettenschale, Lorbeerblatt,<br />

Apfel, warmer Schieferweinberg, Kümmel. Setzt<br />

am Gaumen saftig und entspannt an, die mineralische Tiefe<br />

und kräuterige Intensität setzen die Akzente, Ingwer, Pfeffer,<br />

würziger Ausklang. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

91+ 2023 »Alte Reben« Leiwen Riesling<br />

trocken<br />

Apfel, Apfeltarte in der gehaltvollen Nase, Birnencrumble,<br />

ein Hauch Safran und Anis, auch Schieferwürze. Zeigt seine<br />

Substanz und mineralische Tiefe in kompakter Form und mit<br />

Gelassenheit, raffinierter Säureteppich, feines Salz, auch<br />

Cidre, süßlich-cremiger Kern. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />

96+ 2023 Thörnich Ritsch Riesling<br />

Beerenauslese<br />

Kräftige Botrytis, etwas Spargel, Zitronenmelisse, florale<br />

Noten, schöne Würzigkeit, auch mineralische Noten. Auch<br />

im Mund ist der <strong>Wein</strong> konzentriert, mit festem Säurebogen,<br />

der aber stoffig balanciert ist, dennoch leicht, starke mineralische<br />

Komponenten. 7,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />

93 2023 Thörnich Ritsch Im Schneidersberg<br />

Riesling Kabinett<br />

Würziger Duft, nasser, heißer Stein, süße Melone, kandierte<br />

Limettenschale, Orangenblüte, delikate Kräuterwürze. Am<br />

Gaumen dicht und fest, lebendige Säure, schmelzende<br />

Süße, pikant, schieferwürzig, vibrierend, süße Zitrusfrucht,<br />

dicht und lang, kraftvoller Kabinett. 8,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

267


WEINGUT<br />

DR. LOOSEN<br />

St. Johannishof 1, 54470 Bernkastel-Kues<br />

T: +49 6531 3426, www.drloosen.de<br />

Kontakt: Ernst F. Loosen<br />

Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />

Flaschen/Hektar: 400.000 (100 % weiß)/55 ha<br />

Ernst F. Loosen ist ein Universalgelehrter<br />

des <strong>Wein</strong>s: Immer wieder findet er<br />

eine Information in einem alten Buch,<br />

die ihn auf neue Ideen und zu neuen Projekten<br />

bringt. Die Serie der furiosen »Réserve«-<br />

GGs, die zwei Jahre im Fass und vor dem<br />

Verkauf weitere drei Jahre in der Flasche reifen,<br />

ist nur die sichtbare Spitze all dessen,<br />

was sonst noch in den Kellern in Bernkastel<br />

schlummert: Rieslinge, die drei, vier, sieben<br />

Jahre im Fass liegen. Dass das <strong>Wein</strong>gut indes<br />

nicht nur die Kür beherrscht, zeigen exzellente<br />

Basisweine wie »Blauschiefer« oder Graacher<br />

Ortsriesling.<br />

97+ 2018 »Réserve« Erden Prälat Riesling GG<br />

Der verschlossene Duft zeigt mit tropischen Anklängen die<br />

Kennzeichen einer Auslesefrucht. Heißer Stein. Im Mund ist<br />

der <strong>Wein</strong> derzeit komplett abgetaucht, die dichten Phenole<br />

deuten gewaltiges Potenzial an, feste Säure trägt, taktile<br />

Mineralität vibriert. Geduld! 12,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />

96 2018 »Réserve« Wehlen Sonnenuhr<br />

Riesling GG<br />

Im Duft, wie mit dem Lineal gezogen: würziger Schieferriesling.<br />

Melisse, Pfirsich, Stein – und eine Prise Überreife. Im<br />

Mund legen Säure, Stoffigkeit und Mineralität Starkstrom<br />

an. Die Power des <strong>Wein</strong>s wird von reicher Süße verstärkt. Die<br />

nächsten zehn Jahre nicht anfassen! 12,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />

96 2018 »Réserve« Ürzig Würzgarten<br />

Riesling GG<br />

Brenzlig-würzig im Duft, auch Untertöne von rotem Apfel,<br />

Veilchen, Rosine, und kandierten Früchten sind da. Der Gaumen<br />

setzt seidig und mit leichter Viskosität an, fleißt ganz<br />

ruhig und rund mit feinem Säurefaden und einer den Extraktreichtum<br />

abrundenden Süße. 12,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />

92+ 2023 Graach Riesling trocken<br />

Einladend im Duft, florale Noten, Aprikosen, Quitten, weiße<br />

Grapefruit, Limetten, Orangenzeste, Fenchelsaat, Schieferwürze,<br />

Gesteinsmehl. Am Gaumen saftige Konzentration<br />

und mit Zug sowie guter Balance von Frucht und Würze, feingliedrige<br />

Säure, schlank, dennoch mit gutem Extrakt, Trinkgenuss,<br />

lange am Gaumen. 12 Vol.-%, NK, €€<br />

97 2023 »Goldkapsel« Erden Prälat Riesling<br />

Auslese<br />

Mineralisch-würzig geprägte Nase, etwas Rauch, heißer Stein,<br />

kandierte Südfrüchte, Mango, Maracuja, nach Belüftung Schieferwürze.<br />

Am Gaumen von immenser Dichte, pikant, lebendige<br />

Säure, Rauch, Schiefer, Papaya, sehr komplex und lang, elegant<br />

bleibend, groß, enormes Potenzial. 9 Vol.-%, NK, €€€€<br />

94+ 2023 »Alte Reben« Ürzig Würzgarten<br />

Riesling GG<br />

94+ 2023 »Alte Reben« Erden Treppchen<br />

Riesling GG<br />

93+ 2023 »Alte Reben« Wehlen Sonnenuhr<br />

Riesling GG<br />

91 2023 »Blauschiefer« Riesling trocken<br />

93+ 2023 Erden Treppchen Riesling Spätlese<br />

92+ 2023 Ürzig Würzgarten Riesling Kabinett<br />

91 2023 Erden Treppchen Riesling Kabinett<br />

268 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

LORENZ<br />

WEINGÜTER MOSEL<br />

Neustraße 6, 54340 Detzem<br />

T: +49 6507 3802, www.lorenz-weine.com<br />

Kontakt: Tobias Lorenz<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Hektar: 10 ha<br />

Handgemacht – dieser Philosophie hat<br />

sich Tobias Lorenz konsequent verschrieben.<br />

In Detzem an der Mittelmosel<br />

bewirtschaftet er das seit 1727 bestehende<br />

<strong>Wein</strong>gut, seine Leidenschaft gehört den<br />

traditionellen Riesling-Steillagen im Moseltal.<br />

Der Winzer erzeugt vielschichtige, filigrane<br />

<strong>Wein</strong>e mit klarem Herkunftsnachweis, leicht<br />

im Alkohol, dennoch zupackend in Extrakt<br />

und Mineralik. Schon der Duft erinnert an die<br />

traditionelle Mosel mit einem Hauch Fuder<br />

und schieferiger Würze, faszinierend! Wir<br />

nehmen Tobias Lorenz auf unsere Watchlist<br />

für den dritten Stern.<br />

92+ 2022 »Alte Reben GG« Pölich Held<br />

Riesling trocken<br />

Recht intensiv in der Nase, würzig, ein Hauch Petrol zum reifen<br />

Pfirsich, Aprikose, Aprikosenmark, Schiefer. Gelassen<br />

und souverän am Gaumen, mit einer reifen, kühl wirkenden<br />

Säure, feste, schlanke Struktur, phenolische Pixel, die Mineralik<br />

verleiht Tiefgründigkeit. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2023 »Alte Reben« Detzem Maximiner<br />

Klosterlay Riesling feinherb<br />

Mineralisch-würziger Duft, heißer Stein, eine Spur Zündholz,<br />

reife Zitrusfrüchte, auch exotische Früchte, Maracuja, süße<br />

Minze. Am Gaumen mit feiner Süße, lebendige Säure, mineralische<br />

Würze, feine Griffigkeit, dezente Süße, sehr trinkig,<br />

toll zu pikanten Gerichten. 10 Vol.-%, DV, €€<br />

92 2022 Trittenheim Apotheke Riesling<br />

trocken<br />

Warmer Schiefer, warme Apotheke, ein Hauch Petrol, kräuterig,<br />

Noten von Spontangärung, etwas Hopfen und Malz.<br />

Schlanker, straffer Bau, Schmelz, Saft und Würze finden zueinander,<br />

die Schiefermineralik verbindet alle Elemente, die<br />

Restsüße ist gut eingewoben. 11 Vol.-%, DV, €€<br />

91+ 2023 »Grauschiefer« Detzem Maximiner<br />

Klosterlay Riesling trocken<br />

So riecht die traditionelle Seite der Mosel: Schiefermineralik,<br />

ein Hauch Fuder und Gewölbekeller, Apfel, Pfirsich. Frischer<br />

Auftakt im Mund mit einer gepflegten, fein ziselierten<br />

Säurespur, Apfel, ein Hauch Grapefruit, die Mineralik sammelt<br />

sich und führt ins Finale. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

93+ 2023 »Pfarrwingert« Detzem Maximiner<br />

Klosterlay Riesling Auslese<br />

Anfangs noch verschlossen im Duft, Honigwürze, kandierte<br />

und getrocknete Früchte, Limone, Papaya, süße Minze. Am<br />

Gaumen druckvoll und mit viel Schmelz, Schieferwürze,<br />

Aprikosenmarmelade, süßer Pfirsich, delikate Säure, saftig,<br />

frisch bleibend. 8 Vol.-%, NK, €€<br />

93 2023 »Alte Reben« Thörnich Ritsch<br />

Riesling Spätlese<br />

Kräftig-würzige Nase, etwas Blütenhonig, getrocknete Aprikose,<br />

Pfirsichmarmelade, Mango, Papaya, kandierte Früchte,<br />

Dattel, etwas Minze. Am Gaumen mit schmelzender Süße,<br />

sehr griffig, süßer Pfirsich, feine Säure, tiefe Mineralität,<br />

lang, elegant bleibend. 8,5 Vol.-%, NK, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

269


WEINGUT<br />

MARING-PRIGGE<br />

Konstantinstraße 3, 54347 Neumagen-Dhron<br />

T: +49 6507 992100, www.maring-prigge.de<br />

Kontakt: Corvin Prigge<br />

Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />

Flaschen/Hektar: 40.000 (90 % weiß, 5 % rot,<br />

3 % Rosé, 1 % süß, 1 % Schaumwein)/2,6 ha<br />

Wie kommen zwei Hamburger zu<br />

einem <strong>Wein</strong>gut an der Mosel? Es<br />

sei ihrer Tätigkeit als Unternehmensberater<br />

geschuldet, dass sich Florian<br />

Maring und Corvin Prigge zu Genussmenschen<br />

und <strong>Wein</strong>liebhabern entwickelt haben.<br />

Als im Sommer 2021 ein Traditionsweingut in<br />

Neumagen-Dhron zum Verkauf stand, griffen<br />

sie beherzt zu. Verblüfft stellten wir im vergangenen<br />

Jahr fest, dass ihre Rieslinge und<br />

Weißburgunder bereits im ersten Jahrgang<br />

richtig gut schmecken: Sie haben Saft, Mineralik<br />

und Balance. Daran knüpfen die Rieslinge<br />

des neuen Jahrgangs nahtlos an.<br />

91+ 2023 »Shanghai« Riesling feinherb<br />

RR/MT/GM6<br />

Zitronengelb. Einen Moment kühl im Duft, dann verlockend<br />

fruchtig und reif mit einem floralen Touch. Am Gaumen<br />

auch ein Hauch Bitterness bei reifer Frucht und saftigem<br />

Antrunk. Der Riesling »Shanghai« präsentiert sich im leicht<br />

süßlichen Nachhall global und für viele <strong>Wein</strong>liebhaber attraktiv.<br />

9,5 Vol.-%, DV, €<br />

91+ 2023 »Steillage« Riesling trocken<br />

Zitronengelb in der Farbgebung und sehr jugendlich im ersten<br />

Duft. Leichtes Bitzeln, reifer gelber Apfel, Zironenzeste,<br />

Schieferwürze und gelbe Birne. Am Gaumen trägt die animierende<br />

Säure sowohl die reife Frucht als auch die latente<br />

Süße. Guter Nachhall. 12 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2023 »Hamburg« Riesling trocken RR/MT<br />

Kühl und animierend im ersten Duft. Aromen von nassem<br />

Stein, grünem Apfel, jungem rosa Pfirsich und reifer Birne.<br />

Am Gaumen herrlich mineralisch, feine Phenolik und guter<br />

Säurezug. Ein Hauch Süße sorgt für Charme und Präsenz im<br />

direkten Trinkgenuss. 11 Vol.-%, DV, €<br />

91 2023 »Steillage« Riesling feinherb<br />

Herrlich klassisch im ersten Duft. Wunderbare Schieferwürze,<br />

reifer gelber Pfirsich, Apfelschale, Holunderblüte und<br />

auch etwas Zitrisches. Am Gaumen saubere Süße, gut kompensierende<br />

Säure bei sehr reifem Fruchtbild. Hier entwickelt<br />

sich ein attraktiver Speisenbegleiter. 11,5 Vol.-%, DV, €€<br />

89+ 2023 Weißer Burgunder trocken<br />

Blasses Zitronengelb, reife Birne, rosa Pfirsich, junge Haselnuss,<br />

nasser Stein und Mirabelle. Am Gaumen attraktiv würzig,<br />

auch mineralisch in einem mittleren Körper bei guter<br />

Frucht und balancierender, lebendiger Säure. Der <strong>Wein</strong><br />

bringt bereits Trinkfreude. 10,5 Vol.-%, DV, €<br />

92 2023 »Steillage« Riesling Kabinett<br />

Blass in der Farbe, umso intensiver im reifen Duft. Reife gelbe<br />

Birne, Aprikose, Bienenwachs und etwas Petrol. Am Gaumen<br />

mit guter Saftigkeit, dann etwas herb und direkt wieder<br />

fruchtig und zugänglich. Schieferwürze, gute Säure und ein<br />

Hauch Mineralik begleiten den Nachhall. 10 Vol.-%, DV, €€<br />

270 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


MAXIMIN<br />

GRÜNHAUS<br />

WEINGÜTER MOSEL<br />

WEINGUT DER FAMILIE VON SCHUBERT<br />

Maximin Grünhaus 1, 54318 Mertesdorf<br />

T: +49 651 5111, www.maximingruenhaus.de<br />

Kontakt: Maximin von Schubert<br />

Ab-Hof-Verkauf: April bis Nov. Mo bis Sa 10–17 Uhr<br />

Hektar: 34 ha<br />

Das legendäre Ruwer-<strong>Wein</strong>gut eilt von<br />

Erfolg zu Erfolg – das Abtsberg-GG<br />

aus dem Jahrgang 2022 ist einer der<br />

besten Rieslinge, die das warme und trockene<br />

Jahr in <strong>Deutschland</strong> hervorgebracht hat. Aus<br />

dem Jahrgang 2023 überzeugte die preisliche<br />

Mittelklasse, etwa die Grünhäuser Ortsweine<br />

in trockener und feinherber Abstimmung<br />

ebenso wie die saftigen fruchtsüßen Prädikate.<br />

Immer mehr Raum nehmen auch die Burgunder<br />

ein: Der »Réserve«-Pinot-Blanc weckt<br />

kulinarische Fantasie, und das Spätburgunder-GG<br />

– in der Verkostung für diesen <strong>Guide</strong><br />

leider abwesend – ist ganz ausgezeichnet.<br />

98 2022 Maximin Grünhaus Abtsberg<br />

Riesling GG<br />

Die Würze des <strong>Wein</strong>s ist noch verschlossen, deutet aber<br />

kommende Pracht an: mit kräuterwürzigen Tönen, Gewürzaromen<br />

und balsamischen, fast an Weihrauch erinnernden<br />

Schiefernoten. Im Gaumen sind eine feine Stoffigkeit und<br />

reife Säure passgenau in den geschmeidigen Körper eingebettet.<br />

Lang, saftig, sehr mineralisch und brillant!<br />

12 Vol.-%, NK, €€€<br />

95 2022 Maximin Grünhaus Herrenberg<br />

Riesling GG<br />

Zitrisch und floral im Duft, Flieder, auch mineralische Untertöne.<br />

Der Gaumen hat eine schöne Balance in mittlerer bis<br />

mittelhoher Dichte: Die Phenolik ist fein und frisch, nicht<br />

überakzentuiert, Säure und taktile Mineralität geben dem<br />

<strong>Wein</strong> Dynamik und Eleganz, ohne den Pfad der Finesse zu<br />

verlassen. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />

93 2023 »Superior« Maximin Grünhaus<br />

Abtsberg Riesling feinherb<br />

In der Nase Aromen von reifen gelben Früchten, Aprikose,<br />

Mirabelle, Schieferwürze, Cantaloupe-Melone, gepaart mit<br />

leicht floralen Noten. Am Gaumen ein schönes Süße-Säure-<br />

Verhältnis, feine Phenole, die Ruwermineralität ist mit einem<br />

extraktreichen Abgang super herausgearbeitet.<br />

11 Vol.-%, NK, €€€<br />

91+ 2023 »Maximin« Riesling feinherb<br />

Im Duft: kandierte Zitronenschale, Aprikose, ein wenig Eukalyptus<br />

und steinige Mineralität. Am Gaumen eine frische<br />

Säure, ausgewogenes Süße-Säure-Verhältnis, eine feine<br />

Phenolik mit schöner Salzigkeit. 11 Vol.-%, DV, €<br />

95+ 2023 Maximin Grünhaus Herrenberg<br />

Riesling Auslese<br />

Fein ziselierter, mineralisch geprägter Duft, heißer Stein, etwas<br />

Feuerstein, pikante Kräuterwürze, Melisse, dann Limone<br />

und Grapefruit. Am Gaumen mit pikanter Säure, zupackend,<br />

direkt, fein, perfekt balancierte Süße, zarte Phenole,<br />

Limone, Minze, dicht und fein, edel. 7 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2021 »Réserve« Maximin Grünhaus<br />

Pinot Blanc trocken<br />

92+ 2023 Maximin Grünhaus Grünhäuser<br />

Riesling feinherb<br />

92+ 2023 »Grünhäuser 1G« Riesling trocken<br />

91 2023 »Schloss« Riesling trocken<br />

93+ 2023 Maximin Grünhaus Abtsberg<br />

Riesling Spätlese<br />

93+ 2023 Maximin Grünhaus Bruderberg<br />

Riesling Kabinett<br />

90+ 2023 Maximin Grünhaus Schloss Riesling<br />

Kabinett<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

271


WEINGUT<br />

MARKUS MOLITOR<br />

Haus Klosterberg, 54470 Bernkastel-Wehlen<br />

T: +49 6532 954000, www.markusmolitor.com<br />

Kontakt: Markus Molitor<br />

Ab-Hof-Verkauf: täglich 10–17 Uhr,<br />

Voranmeldung erbeten<br />

Flaschen/Hektar: 466.700 (97 % weiß, 3 % rot)/120 ha<br />

Markus Molitor bewirtschaftet inzwischen<br />

120 Hektar – eine wahre Herkulesaufgabe,<br />

schließlich reden wir<br />

über Steillagen und nicht über Rübenäcker,<br />

die mit imposanten Landmaschinen zu bearbeiten<br />

sind. Die Logistik hinter der <strong>Wein</strong>bergsarbeit<br />

muss gigantisch sein. Gleiches gilt<br />

für den Keller, in dem Markus Molitor erkennbarerweise<br />

die Individualität in jeder<br />

Lage, jedem Prädikat und jeder Kelterung<br />

herausarbeitet. Die <strong>Wein</strong>e der 2023er Jahrgangs<br />

liegen auf einer Linie dessen, was man<br />

von Molitor kennt: Sie haben Dichte, Frische<br />

und Ausgewogenheit auf bestem Niveau.<br />

94 2023 »Weiße Kapsel« Wehlen Sonnenuhr<br />

Riesling** Auslese trocken<br />

Noch ein wenig verschlossen im Duft, wobei aber bereits<br />

eine sehr elegante und pfeffrige Würzigkeit erkennbar ist.<br />

Ebenso ein Hauch von Schwarzer Johannisbeere und Grapefruit.<br />

Am Gaumen ist dann die Konzentration und der Druck<br />

durch die Mineralität spürbar. 11,5 Vol.-%, DV, €€<br />

94 2023 »Grüne Kapsel« Bernkastel<br />

Badstube Riesling Auslese*<br />

Im Duft Bienenwachs, Zitrus und balsamische Noten. Schiefer.<br />

Im Mund hat der <strong>Wein</strong> eine feine, saftige Eleganz, der<br />

Säurefaden strahlt, die Süße untermalt den Extrakt und verstärkt<br />

Spiel und Vielschichtigkeit. 10,5 Vol.-%, DV, €€<br />

92 2023 »Fuder 6« Zeltingen Sonnenuhr<br />

Riesling Kabinett<br />

Der Duft ist »kühl« und elegant mit einiger Tiefe. Grüner Apfel,<br />

Birne und weißer Pfeffer. Auf Gaumen zeigen sich dann<br />

eine aparte Bitternis, Nerv und eine sehr filigrane Phenolik.<br />

Hat auf jeden Fall weiteres Potenzial. 12 Vol.-%, DV, €€<br />

96+ 2023 »Goldene Kapsel« Wehlen<br />

Sonnenuhr Riesling*** Auslese<br />

Intensiver Duft nach kandierten Früchten, Orangeat, kandierte<br />

Limone, getrocknete Ananas, Blütenhonig. Hochfeine<br />

Botrytis. Am Gaumen mit dichtem, elegantem Schmelz, mineralisch<br />

grundiert, süße Mandarine, Honigwürze, ein Amalgam<br />

aus Süße, Stoff und MIneralität, tolle Balance, sehr lang,<br />

Potenzial. 12 Vol.-%, DV, €€<br />

96 2023 »Goldene Kapsel« Ockfen Bockstein<br />

Riesling** Auslese<br />

Duft nach pikanter Schieferwürze, dazu Zündholz, Flint,<br />

auch kandierte Limonenschale, Gesteinsmehl, vielschichtig.<br />

Am Gaumen mit reichhaltiger süßer Frucht, präzise Säure,<br />

sehr viel Spannung, Dynamik, flirrende Mineralität, druckvoll,<br />

lang und komplex, viel Potenzial. 12 Vol.-%, DV, €€<br />

93 2023 »Weiße Kapsel« Zeltingen<br />

Sonnenuhr Riesling Auslese trocken<br />

93 2023 »Grüne Kapsel« Graach<br />

Himmelreich Riesling Spätlese<br />

93 2023 »Weiße Kapsel« Ürzig Würzgarten<br />

Riesling Spätlese trocken<br />

92 2023 »Grüne Kapsel« Ürzig Würzgarten<br />

Riesling Kabinett<br />

92+ 2023 »Weiße Kapsel« Saarburg Rausch<br />

Riesling Spätlese trocken<br />

93 2023 »Goldene Kapsel« Zeltingen<br />

Sonnenuhr Riesling Spätlese<br />

92 2023 »Goldene Kapsel« Kinheim<br />

Rosenberg Riesling Kabinett<br />

272 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEIN+GUT<br />

OSTER<br />

Bachstraße 11, 56814 Ediger-Eller<br />

T: +49 2675 220, www.weingut-oster.de<br />

WEINGÜTER MOSEL<br />

Kontakt: Daniel Oster<br />

Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />

Hektar: 5 ha<br />

Wo die Mosel ihre schönste Schleife<br />

zieht, entlang des steilsten <strong>Wein</strong>bergs<br />

Europas – dem Calmont –,<br />

liegt das <strong>Wein</strong>+Gut Oster. »Wir sind zu Hause,<br />

wo der <strong>Wein</strong> wächst«, sagen Kathrin und<br />

Daniel Oster, die ihre mühsame Arbeit eines<br />

Jahres in steilen Schieferhängen mit besonderen<br />

<strong>Wein</strong>en belohnen wollen. Wir schätzen<br />

diese unaufgeregten, in sich ruhenden Gewächse,<br />

die es mit ihrer schiefrigen Würze verstehen,<br />

einen für sich einzunehmen. Neben<br />

dem Riesling aus dem Calmont imponiert vor<br />

allem der Pinot Meunier mit Terroir- und Sortenausdruck.<br />

Well done!<br />

91 2022 Eller Calmont Riesling trocken<br />

Der Duft vermittelt eine beinahe meditative Gelassenheit,<br />

reifer Pfirsich, Aprikose, Honigwabe, Schiefermineralik. Am<br />

Gaumen gelassen fließend mit reifer, tragender Säure und<br />

als Kontrast eine merkliche Würze, die sich auch aus der<br />

Mineralik speist. Eigen, schön. 12 Vol.-%, KK, €€<br />

90+ 2023 »Fine« Riesling feinherb<br />

Keine laute Nase, fein in sich gewobene Aromenmosaike,<br />

Pfirsich, Birne, Aprikose, anklingende Schieferwürze. Im<br />

Tempo beinahe Slow Motion am Gaumen, fein ziselierte Säure,<br />

merkliche Honigsüße mit klarer Frucht, griffige Phenolik<br />

und würzige Mineralik schaffen Profil. 11,5 Vol.-%, DV, €<br />

90 2023 Eller Höll Roter Riesling trocken<br />

Feine Schieferwürze mit kräuterigen Noten, reifer <strong>Wein</strong>bergpfirsich,<br />

reife Birne, roter Apfel, Quittenchutney. Setzt saftig<br />

an mit süßlicher Fruchtbegleitung (Apfel und Birne), merkliche<br />

Phenole stützen die schlank gehaltene Struktur, dezente<br />

Herbe, mineralisch. 12,5 Vol.-%, KK, €€<br />

89+ 2023 »Paul« Riesling trocken<br />

<strong>Wein</strong>bergpfirsich im anziehenden Duft, Apfel, Aprikose und<br />

auch Mandarine, dazu feinwürzige Schiefermineralik. Unaufgeregt<br />

und gelassen am Gaumen, kein <strong>Wein</strong>, der zum Aktionismus<br />

neigt, reife, zurückgenommene Säure, Saft von Apfel,<br />

auch Birne, mineralisch, klar. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

89+ 2023 »Vereinte Vielfalt« Cuvée trocken<br />

RR/WB/MT<br />

Etwas Klarapfel eröffnet den frischen, fruchtigen Duft, weiße<br />

Birne, Mandarine, auch Blüten kommen dazu. Apfel dominiert<br />

auch zunächst den Gaumen, schlanker Bau, klarer Birnensaft,<br />

der vom Herben ins Süßliche changiert, feine Würze,<br />

entspannte Säure, griffige Phenolik. 12 Vol.-%, DV, €<br />

91+ 2022 Pinot Meunier trocken<br />

Duftige Nase mit leicht getrockneten Rosenblättern, frische<br />

und getrocknete Himbeere, Hagebutte, erdige Noten. Ein<br />

Pinot Meunier der Mosel mit kompakter Struktur, der die<br />

Rebsorte auf gelassene Art in seinem Schieferterroir zeigt,<br />

stabile Säure, gute Mineralik. 13 Vol.-%, KK, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

273


WEINGUT<br />

VON OTHEGRAVEN<br />

<strong>Wein</strong>straße 1, 54441 Kanzem<br />

T: +49 6501 150042, www.von-othegraven.de<br />

Kontakt: Grit Schedlinski<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Flaschen/Hektar: 100.000 (100 % weiß)/16 ha<br />

Es ist sicher kein Zufall, dass uns das<br />

<strong>Wein</strong>gut von Othegraven fast ausschließlich<br />

restsüße <strong>Wein</strong>e zur Verkostung<br />

eingeschickt hat – diese klassische Saar-<br />

Süße beherrscht das Team um Kellermeister<br />

Swen Klinger einfach auf Weltklasseniveau!<br />

Gerade bei den Kabinett- und den Spätleseprädikaten<br />

demonstriert von Othegraven eindrucksvoll,<br />

wie wunderbar Terroir, vife Säure,<br />

ausgefeilte Aromatik und feine Süße zusammenpassen.<br />

Die <strong>Wein</strong>e sind perfekt balanciert<br />

und bereiten großen Trinkspaß – und das bei<br />

erfrischend niedrigen Alkoholgradationen. Es<br />

ist schlicht ein Genuss!<br />

91 2023 Kabinett Riesling feinherb<br />

Duft nach Zündholz, Feuerstein, dahinter reife Zitrusfrucht,<br />

Pomelo, Orangenblüte, dazu dezente Schieferwürze, animierend.<br />

Am Gaumen mit feiner Würze, griffig, roter Apfel,<br />

Pfirsich und Aprikose, frische Säure, harmonisch, lädt ein<br />

zum zweiten Glas. 9 Vol.-%, DV, €€<br />

95 2023 Kanzem Altenberg Riesling Auslese<br />

Mineralisch geprägter Duft, heißer, nasser Stein, Botrytisbeteiligung,<br />

exotische Früchte, Mango und Papaya, Orangenschale.<br />

Am Gaumen mit lebendiger, pikanter Säure, schmelzende<br />

Süße, Zitrusfrische, packend und dicht, perfekt balanciert,<br />

ganz viel Potenzial. 8 Vol.-%, NK, €€€<br />

94+ 2023 Ockfen Bockstein Riesling Auslese<br />

Intensiver Duft nach reifen, hellen Früchten, süßer Pfirsich,<br />

auch etwas Blütenhonig, dann Papaya und Mango, mit Belüftung<br />

frische Minze, vielschichtig. Am Gaumen dicht, fest<br />

und schmelzend, sehr griffig, lebendige Säure, feine Süße,<br />

reife Frucht, mineralische Grundierung, lang.<br />

7,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

94 2023 »Alte Reben« Kanzem Altenberg<br />

Riesling Spätlese<br />

Anfangs eher verhalten in der Nase, dann süße helle Frucht,<br />

ganz delikat und geschiffen, Aprikosenblüte, Orangenabrieb,<br />

später Papaya. Am Gaumen mit feiner, delikater Säure, griffig,<br />

schmelzende Süße, Mandarine, Rosenholz, ganz fein und<br />

dicht, elegant und lang. 7,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

93+ 2023 »Alte Reben« Wawern Großer<br />

Herrenberg Riesling Spätlese<br />

Intensiver Duft, Flint, Zündholz, dahinter reife Zitrusfrucht,<br />

Pfirsichblüte kommt dazu, später auch etwas Mango und<br />

Minze. Am Gaumen mit lebendiger Säure, zupackend, fest,<br />

sehr gut integrierte Süße, pikante Zitrusfrucht, elegant, endet<br />

wunderbar frisch. 7,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

90+ 2023 »Max« Riesling trocken<br />

93+ 2023 Ockfen Bockstein Riesling Spätlese<br />

93 2023 Kanzem Altenberg Riesling<br />

Spätlese<br />

92+ 2023 Kanzem Altenberg Riesling Kabinett<br />

92+ 2023 Wawern Großer Herrenberg Riesling<br />

Kabinett<br />

92 2023 Ockfen Bockstein Riesling Kabinett<br />

92 2023 Wiltingen Kupp Riesling Kabinett<br />

274 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

PAULINSHOF<br />

Paulinstraße 14, 54518 Kesten<br />

T: +49 6535 544, www.paulinshof.de<br />

WEINGÜTER MOSEL<br />

Kontakt: Familie Jüngling<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–18 Uhr, Sa 9–17 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 69.300 (95 % weiß, 5 % Schaumwein)/9<br />

ha<br />

Die junge Generation hat den Paulinshof<br />

übernommen – und es zeigen sich<br />

erste behutsame Veränderungen im<br />

<strong>Wein</strong>stil: Carina und Oliver Jüngling scheinen<br />

uns mehr auf Frische als auf Fruchtigkeit<br />

zu arbeiten, in diesem Sinn interpretieren wir<br />

das ganz hervorragend gelungene 2022er<br />

»GG« aus dem Paulinshofberg. Den Kontrast<br />

dazu bildet das etwas konventionellere »GG«<br />

aus der Monopollage Kammer – natürlich<br />

hat auch dieser etwas barockere Stil seine<br />

Reize. Wir sind gespannt, wie es hier stilistisch<br />

weitergeht – der Aufstieg in die nächste<br />

Sterneklasse ist in Reichweite.<br />

94+ 2022 »GG« Kesten Paulinshofberg<br />

Riesling trocken<br />

Eine balsamisch angehauchte Schieferwürze steigt aus<br />

dem Glas, Blutorange, Zitrone. Im Mund vereint der <strong>Wein</strong><br />

Geschmeidigkeit, mineralischen Extrakt und Druck, löst im<br />

Abgang die Extraktspannung saftig auf, wirkt dabei immens<br />

jung und stoffig – und dürfte zu größter Komplexität reifen.<br />

11,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

93 2022 »GG« Brauneberg Kammer Riesling<br />

trocken<br />

Ein relativ kräftiges Gelb mit grünlichen Reflexen. Im Duft<br />

zeigt sich etwas Überreifefrucht: Rosine, Aprikose. Im Mund<br />

setzt der <strong>Wein</strong> geschmeidig und getragen an, trockene Phenole<br />

und ein festes Säuregerüst bilden den Kontrapunkt zur<br />

Süße und zur reichen Fülle dieses im Stil einer trockenen<br />

Auslese gehaltenen <strong>Wein</strong>s. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

91 2023 »Steiles Ding« Riesling Kabinett<br />

feinherb<br />

Im Duft delikate Schieferwürze, Abrieb von Orange und Limette,<br />

feine Würze, Melisse, Pfirsichblüte, vielschichtig. Am<br />

Gaumen mit reifer Säure, dezente Süße, schönes Spiel, griffige,<br />

süße Zitrusfrucht, mineralisch geprägt, gute Struktur,<br />

prima zu pikanten Gerichten. 11,5 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2023 Brauneberg Juffer Riesling Kabinett<br />

trocken<br />

Die üppige Pfirsichfrucht schlägt eher Spätlese- als Kabinetttöne<br />

an, mit ihrer Klarheit und Frische macht sie den<br />

Duft aber sehr attraktiv. Im Mund eröffnet der <strong>Wein</strong> geschmeidig,<br />

entfaltet dann eine feine Spannung aus Säure,<br />

Mineralität und Stoff. Der Schiefer prägt den Abgang.<br />

12 Vol.-%, DV, €€<br />

90+ 2023 Kesten Paulinshofberg Riesling<br />

feinherb<br />

Balsamisch würziger Duft, Pfirsichblüte, kandierte Orange,<br />

heißer Stein, mineralisch unterlegt, warme Kräuter. Am<br />

Gaumen mit lebendiger Säure, dezente Süße, griffig und zupackend,<br />

zitrische Frische, Limone, Minze und Schieferwürze,<br />

endet frisch. 11,5 Vol.-%, DV, €€<br />

93+ 2023 Brauneberg Juffer Riesling Auslese<br />

Duft nach kandierten Früchten, getrocknete Aprikose, Blütenhonig,<br />

Bienenwachs, geröstete Haselnss, gedörrte Birne.<br />

Am Gaumen dicht und satt ansetzend, lebendige Säure, zupackend,<br />

direkt, flirrende Süße, eingekochter Pfirsich, viel<br />

Zug und Druck, Mango, Würze, gute Länge. 10 Vol.-%, NK, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

275


WEINGUT<br />

AXEL PAULY<br />

Hochstraße 80, 54470 Lieser<br />

T: +49 6531 6143, www.wein-pauly.de<br />

Kontakt: Axel Pauly<br />

Ab-Hof-Verkauf: Di bis Sa 9–17:30<br />

Flaschen/Hektar: 186.700 (76 % weiß, 10 % rot,<br />

4 % Rosé, 8 % süß, 2 % Schaumwein)/10 ha<br />

Axel Pauly mag recht haben, wenn er<br />

sagt, dass es wahrscheinlich etwas<br />

Einfacheres gibt, als ein Familienweingut<br />

an der Mosel zu übernehmen – wie<br />

gut, dass er sich auf das Abenteuer eingelassen<br />

hat! Jahr für Jahr beschert er uns aus<br />

seinen vom Schiefer geprägten Steillagen<br />

wunderbar mineralische, herrlich elegante<br />

<strong>Wein</strong>e, die ungemein klar sind und über<br />

einen großartigen Trinkfluss verfügen. Das<br />

gilt übrigens nicht nur für die Rieslinge in<br />

ihren verschiedenen Ausprägungen, sondern<br />

auch für den tollen Spätburgunder, der in die<br />

Versteigerung geht.<br />

92+ 2022 »GG« Lieser Niederberg-Helden<br />

Riesling trocken<br />

Feiner, mineralisch geprägter Duft, heißer Stein, Gesteinsmehl,<br />

Aprikose, feine Kräuter, Minze und Melisse, animierend.<br />

Am Gaumen mit lebendiger Säure, fester Kern, knackige<br />

Zitrusfrüchte, etwas Maracuja, getragen von delikater<br />

Schieferwürze, gute Länge. 12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

91+ 2023 »Steinerd Alte Reben« Bernkastel-<br />

Kues Kardinalsberg Riesling feinherb<br />

Feiner Duft, delikate Schieferwürze, etwas süße Mandarine,<br />

Birne, reifer Apfel, kandierte Limone, dazu schöne Würze, etwas<br />

Rauch. Am Gaumen schmelzend und griffig, lebendige<br />

Säure, Orange, auch etwas Mango, schöne Phenole, gut integrierte<br />

Süße, delikat. 11 Vol.-%, DV, €€<br />

90 2023 »Generations« Riesling feinherb<br />

Animierend frischer leichter Duft, helle Blüten, etwas Pfirsich,<br />

zarter Limonenabrieb, später Birne und gelber Apfel,<br />

Mirabelle. Am Gaumen mit feiner Säure, zarte Süße, feine<br />

Fruchtigkeit, griffig und trinkig, wieder etwas Apfel, sehr<br />

ausgewogen, macht Spaß. 10,5 Vol.-%, DV, €<br />

93 2022 »GG« Lieser Niederberg-Helden<br />

Spätburgunder Versteigerung trocken<br />

Feiner Duft nach roten Früchten, Sauerkirsche, etwas Himbeere,<br />

knackige Brombeere, dazu feiner Rauch, mineralische<br />

Würze, insgesamt delikat. Am Gaumen mit lebendiger Säure,<br />

zupackende Gerbstoffe, erneut rote Früchte, hat viel<br />

Spannung und eine gute Länge. 13 Vol.-%, NK,<br />

93+ 2023 Lieser Niederberg-Helden Riesling<br />

Auslese<br />

Duft nach kandierten Zitrusfrüchten, Limonenschale, dann<br />

Pfirsichmarmelade, Blütenhonig und süße Minze. Am Gaumen<br />

mit einer delikaten Süße, feine Säure, kandierte Früchte,<br />

süße Orange, Mandarinengelee, Kräuterwürze, dicht und<br />

balanciert, schöne Länge. 7,5 Vol.-%, DV, €€<br />

92 2023 Lieser niederberg-Helden Bärlay<br />

Riesling Kabinett Versteigerung<br />

Mineralisch geprägter Duft, heißer Stein, Zündholz, dahinter<br />

kandierte Limonenschale, Orangenabrieb, eine Spur Bergamotte,<br />

Melisse. Am Gaumen elegant und fein fließend, lebendige<br />

Säure, reife Zitrusfrucht, griffig, mineralisch geprägt,<br />

zarte Süße, endet frisch. 8,5 Vol.-%, NK, €<br />

276 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER MOSEL<br />

<br />

WEINGUT<br />

DR. PAULY-<br />

BERGWEILER<br />

Gestade 15, 54470 Bernkastel-Kues<br />

T: +49 6531 3002, www.pauly-bergweiler.com<br />

Kontakt: Stefan Pauly<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Sa 14–18 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 130.000 (99 % weiß, 1 % rot)/16 ha<br />

Das <strong>Wein</strong>gut in Bernkastel-Kues bietet<br />

eine große Kollektion, die von<br />

den klassischen trockenen <strong>Wein</strong>en<br />

über feine, elegante Kabinette bis hin zu<br />

druckvollen Großen Gewächsen und kräftigen<br />

edelsüßen <strong>Wein</strong>en reicht. Das <strong>Wein</strong>gut<br />

von der Mittelmosel nutzt dabei die Stärken<br />

der Steillagen und die gemäßigten Temperaturen,<br />

um zugängliche und charakterstarke<br />

<strong>Wein</strong>e zu keltern. Besonders hervorheben<br />

möchten wir dieses Mal die Spätlese aus der<br />

Wehlener Sonnenuhr, die mit ihrer Mischung<br />

aus Saftigkeit, frischer Säure und feinem<br />

Schmelz viel Spaß macht.<br />

92 2023 »GG« Brauneberg Juffer Sonnenuhr<br />

Riesling trocken<br />

Braucht Luft, dicht im Duft, roter Apfel, Gesteinsmehl, weißer<br />

Pfirsich, Salbei, Melisse, Estragon, Orangen und Zitronenzeste.<br />

Im Mund mit viel Saft und Schwung, Schieferwürze<br />

gibt Kontur, gelbe Frucht dominiert, würzig und elegant,<br />

hat eine gute Länge. 13 Vol.-%, DV, €€€<br />

91+ 2023 »GG« Brauneberg Juffer Riesling<br />

trocken<br />

Gelbe Frucht, gepaart mit Würze im Duft, Mirabellen, Aprikosen,<br />

Pfirsich, Apfelschale, warmes Gestein, dezent Honigwabe.<br />

Am Gaumen dicht und mit Schmelz, reife Säure, dezent<br />

zarte Süße, sonnenverwöhnte Frucht, vollmundig, feinwürzig<br />

und mit schöner Länge. 12 Vol.-%, VL, €€€<br />

93+ 2023 Bernkastel Badstube Riesling<br />

Beerenauslese<br />

In Duft etwas Kandiszucker, Apfel, Bienenwachs, Honig, dazu<br />

auch eine Spur Aprikosenkonfitüre. Mittlere Viskosität. Am<br />

Gaumen mit einer feinen, eher reifen Säure, hat viel Saft und<br />

Kraft, deutlich von der Süße geprägt, neigt zu einer gewissen<br />

Üppigkeit. 8 Vol.-%, DV, €€€<br />

93 2023 Bernkastel Badstube Riesling<br />

Auslese<br />

Duft nach süßen Zitrusfrüchten, dazu getrocknete Aprikose,<br />

Blütenhonig und kandierte Orangenschale, feine Kräuter,<br />

Melisse. Am Gaumen mit feiner Honigwürze, Pfirsichmarmelade,<br />

feine Säure, Süße gut eingepasst, geschmeidig, satt<br />

und dicht, dabei frisch bleibend. 8,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

92+ 2023 Wehlen Sonnenuhr Riesling<br />

Spätlese<br />

Duft nach feinen, reifen Zitrusfrüchten, Limonenabrieb, rote<br />

Grapefruit, süße Mandarine, Minze und Melisse, mineralisch<br />

grundiert. Am Gaumen mit feiner Säure, dicht, gut integrierte<br />

Süße, Orange und Mandarine, mittlere Struktur und Länge.<br />

9,5 Vol.-%, DV, €€<br />

91+ 2023 Erden Treppchen Riesling feinherb<br />

91 2023 »GG« Ürzig Goldwingert Riesling<br />

trocken<br />

91 2023 Erden Treppchen Riesling feinherb<br />

90+ 2023 Riesling feinherb<br />

90+ 2023 Ürzig Würzgarten Riesling trocken<br />

91 2023 Bernkastel Badstube Riesling<br />

Kabinett<br />

90+ 2023 Wehlen Sonnenuhr Riesling<br />

Kabinett<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

277


WEINGUT<br />

ÖKONOMIERAT<br />

PETGEN-DAHM<br />

Winzerstraße 3–7, 66706 Perl-Sehndorf<br />

T: +49 6867 309, www.petgen-dahm.de<br />

Kontakt: Ökonomierat Ralf Petgen<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Flaschen/Hektar: 120.000 (70 % weiß, 10 % rot,<br />

10 % Rosé, 1 % süß, 10 % Schaumwein)/18 ha<br />

Es ist eine Besonderheit, wenn ein <strong>Wein</strong>gut<br />

aus der Riesling-Gegend Mosel<br />

nur einen Riesling zur Verkostung anstellt.<br />

Aber so ist das eben bei den Pionieren<br />

von Petgen-Dahm, die dafür bekannt sind,<br />

neue Wege zu gehen. Und die lohnen sich: Auf<br />

den Kalkterrassen der Obermosel gedeihen<br />

neben den verschiedenen Burgundersorten<br />

unter anderem Viognier und Sauvignon Blanc<br />

exzellent, die Burgunder bestechen durch feinen<br />

Schmelz und große Harmonie. Aber natürlich<br />

ist die Rieslingauslese ebenfalls überaus<br />

gelungen – wir sind schließlich an der Mosel!<br />

Glückwunsch zum zweiten Stern.<br />

91+ 2023 »Saar-Schiefer« Ayl Kupp Riesling<br />

Auslese trocken<br />

Duft nach Pfirsich und Aprikose, dahinter Minze und feine<br />

Würze, etwas Orangenschale und Limettenabrieb, auch<br />

Mirabelle, heißer Stein. Am Gaumen mit einer feinen, lebendigen<br />

Säure, griffig, Zitrusarmonen und grüner Apfel, gute<br />

Struktur, endet lang und harmonisch. 12 Vol.-%, NK, €€<br />

91+ 2023 »Alte Reben« Chardonnay Auslese<br />

trocken<br />

Duft nach reifem Apfel, etwas Rauch, zarte Vanille, mild geröstete<br />

Haselnuss, später reife Orange und eine Spur Pfirsich.<br />

Am Gaumen elegant und fließend, gut austarierte Säure,<br />

erneut Apfel, etwas Birne, schöner Schmelz, saftig, harmonisch<br />

abgestimmt. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />

91 2022 »Fass I« Grauer Burgunder Auslese<br />

trocken<br />

Duft nach reifem Apfel, etwas Brioche und zarter Vanille,<br />

später kommen Haselnuss und Rauch plus eine mineralische<br />

Grundierung. Am Gaumen mit einer feinen Säure,<br />

schöner Schmelz, Birne, Apfel und zarte Vanille, griffig,<br />

gute Struktur und Länge. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />

91 2022 Sauvignon Blanc Auslese trocken<br />

Kerniger Duft nach rotem Apfel, Rauch, etwas Birne, dahinter<br />

reife Stachelbeeren und Schwarze Johannisbeere, später<br />

Mandarinenschale. Am Gaumen mit einer saftigen<br />

Frucht, lebendige Säure, spürbare Süße, schöne Cremigkeit,<br />

süße Zitrusfrucht, schöner Schmelz. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />

90+ 2022 »Grande Réserve« Chardonnay<br />

Auslese Barrique trocken<br />

Duft nach Vanille und Rauch, Apfel, etwas Pfirsich, Haselnuss<br />

und süße Mandel, spürbar vom Ausbau im Barrique geprägt.<br />

Am Gaumen mit einer feinen Säure, spürbare Süße,<br />

reifer Apfel, <strong>Wein</strong>bergpfirsich, etwas Kräuterwürze, gute<br />

Länge, durchaus individuell. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

90 2022 Viognier Auslese trocken<br />

Duft nach reifer Pfirsich und Aprikose, weiße Blüten, etwas<br />

Rosenholz, etwas kandierte Orangenschale, Charentais-Melone.<br />

Am Gaumen mit einer eher verhaltenen Säure, wieder<br />

Pfirsich und Aprikose, griffig, frisch bleibend, mittlere Struktur<br />

und Länge. 13,3 Vol.-%, NK, €€<br />

278 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

S. A. PRÜM<br />

WEINGÜTER MOSEL<br />

Uferallee 25–26, 54470 Bernkastel-Wehlen<br />

T: +49 6531 3110, www.sapruem.com<br />

Kontakt: Saskia A. Prüm<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8–12 Uhr und 13–17 Uhr,<br />

Sa 10–16 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 100.000 (100 % weiß)/12 ha<br />

Das <strong>Wein</strong>gut S. A. Prüm – die beiden<br />

Initialen stehen übrigens für den<br />

Vornamen des Gründers Sebastian<br />

Alois – blickt auf eine lange Historie zurück.<br />

Dennoch ist Saskia Andrea Prüm die erste<br />

Frau, die das Gut leitet. Die diplomierte<br />

<strong>Wein</strong>bauingeneurin sorgt dafür, dass in den<br />

vom Schieferboden geprägten exzellenten<br />

Einzellagen charakterstarke <strong>Wein</strong>e entstehen.<br />

Der Fokus liegt dabei einzig und allein<br />

auf dem Riesling, der sowohl trocken als<br />

auch edelsüß ausgebaut durch seine durchweg<br />

feine mineralische Grundierung und seine<br />

saftige Würze sehr gefällt.<br />

93+ 2023 Bernkastel Lay Riesling GG<br />

Würzig und dicht im Duft, Gesteinsmehl, Salzzitronen,<br />

Piment, weißer Pfirsich, Limettenzeste, Brennnessel. Am<br />

Gaumen zupackend, lebendige Säure, die die frische Frucht<br />

mit dezent wahrnehmbarer Süße ausbalanciert, mineralisch<br />

grundiert, elegant und gut im Extrakt.<br />

12 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2023 Wehlen Riesling trocken<br />

Duft nach reifen Zitrusfrüchten, Mandarinenabrieb, dazu<br />

etwas Mango und Papaya, roter Apfel, Gesteinsmehl. Am<br />

Gaumen mit einer delikaten Säure, zupackend, mineralisch<br />

geprägt, schöner Zug, saftig, feine Würze, Limone, Melisse,<br />

hat eine gute Länge. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />

91+ 2023 Graach Riesling trocken<br />

Feiner, würziger Duft, Pfirsich, süße Zitrusfrucht, Mandarinenschale,<br />

Orangenblüte, etwas Gesteinsmehl. Am Gaumen<br />

mit einer lebendigen Säure, lebendig und griffig, satte, reife<br />

Zitrusfrucht, saftig und fest, mineralische Grundierung,<br />

gute Länge. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

94 2023 »N°25« Wehlen Sonnenuhr Riesling<br />

Auslese<br />

Feine Botrytis, Duft nach kandiertem Pfirsich, Mirabelle,<br />

auch reife Zitrusfrucht und Nashibirne sind dabei, animierend.<br />

Am Gaumen saftig und knackig, geradeaus mit stoffigem<br />

Kern, aktuell noch ein Hauch Kohlensäure, eine pikante<br />

Auslese mit guter Länge. 7,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2023 Wehlen Sonnenuhr Riesling<br />

Spätlese<br />

Duft nach hellen Früchten, reife Birne, süßer Pfirsich, etwas<br />

Blumenwiese, kandierte Mandarinenschale, federnd, delikat.<br />

Am Gaumen mit viel Schmelz und schöner Saftigkeit,<br />

lebendige Säure, feine Süße, Pfirsich, reife Mirabelle, etwas<br />

Limone, elegante Art, lang. 9 Vol.-%, DV, €€€<br />

92 2023 Wehlen Sonnenuhr Riesling<br />

Kabinett<br />

Feiner Duft nach reifen, hellen Früchte, Pfirsich, kandierte<br />

Mandarine, etwas Brioche ist noch dabei, zarte, mineralische<br />

Prägung, süße Minze. Am Gaumen mit einer feiner Säure,<br />

schöner Grip, reife Orange, etwas Papaya, elegant und balanciert,<br />

ein großer Spaß! 9,5 Vol.-%, DV, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

279


REBENHOF<br />

JOHANNES SCHMITZ<br />

Hüwel 2–3, 54539 Ürzig<br />

T: +49 6532 4546, www.rebenhof-schmitz.de<br />

Kontakt: Johannes Schmitz<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo, Fr und Sa 10–18 Uhr, So 10–13 Uhr<br />

und nach Vereinbarung<br />

Flaschen/Hektar: 61.300 (80 % weiß,<br />

20 % Schaumwein)/7 ha<br />

Mit großer Hingabe widmet sich Johannes<br />

Schmitz in seinem kleinen,<br />

feinen <strong>Wein</strong>gut dem Riesling, im<br />

Mittelpunkt steht dabei das exzellente Terroir<br />

im Ürziger Würzgarten. Der Name der von rotem<br />

Schieferverwitterungsgestein geprägten<br />

Lage stammt übrigens aus dem 17. Jahrhundert,<br />

als es noch üblich war, <strong>Wein</strong>e mit Kräutern<br />

zu versetzen und diese in einem Würzgarten<br />

angebaut wurden. Zusätzliche Aromen<br />

haben die prägnanten <strong>Wein</strong>e von Johannes<br />

Schmitz freilich nicht nötig, sie brillieren mit<br />

subtiler Mineralität und herrlicher Frische.<br />

Erneut eine sehr schöne Kollektion!<br />

92 2023 »Von Alten Reben« Ürzig<br />

Würzgarten Riesling trocken<br />

Intensiver, vielschichtiger Duft, reife Zitrusfrucht, kompakte<br />

Kräuterwürze und viel Mineralität, nasser, heißer Stein. Am<br />

Gaumen mit lebendiger Säure, viel Zug und Schwung, ausgeprägte<br />

Mineralität, Schiefer, frische Zitrusfrucht, viel<br />

Dynamik, gute Länge. 12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

91 2023 »Von Wurzelechten Reben« Ürzig<br />

Würzgarten Riesling Kabinett trocken<br />

Feiner Duft nach zarten Zitrusfrüchten mit etwas Limone<br />

und Zitrone, dahinter ganz viel Schieferwürze, danach Pfirsich<br />

und Birne. Am Gaumen mit feiner, belebender Säure,<br />

Zitrusfrüchte dominieren, zarte Minze, elegant-leichte Art,<br />

mineralisch grundiert, anregend. 11 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2023 Erden Treppchen Riesling Spätlese<br />

trocken<br />

Duftig-frische Nase, Schiefer, Zitrusfrüchte, Minze, dazu eine<br />

feine mineralische Ader plus eine Spur Salz und Jod. Am<br />

Gaumen mit lebendiger Säure, dabei saftig, erneut Zitrusfrüchte<br />

mit roter Grapefruit, pikante Art, gute Länge, vielseitig<br />

einsetzbar. 12 Vol.-%, DV, €€<br />

90+ 2023 »Vom Roten Schiefer« Ürzig<br />

Würzgarten Riesling Kabinett feinherb<br />

Duft nach reifen, hellen Früchten, Maracuja, Pfirsich, eine<br />

Spur Blütenhonig, dezenter Schiefer. Am Gaumen mit feiner,<br />

reifer Säure, durchweg geschmeidig, reifer Apfel, Birne, fein<br />

eingepasste Säure, etwas Orangenmarmelade, harmonisch<br />

und trinkig. 10 Vol.-%, DV, €€<br />

96+ 2023 Ürzig Würzgarten Riesling<br />

Beerenauslese<br />

Sattes Goldgelb. Feiner, von Kräutern unterlegter Duft, Pfefferminze,<br />

kandierte Ananas, Schwarztee, Hibiskus, Kirsche.<br />

Am Gaumen mit frischer, lebendiger Säure, kandierte Zitrusfrucht,<br />

cremig, saftig, viel Spannung, frisch bleibend, dicht,<br />

individuell, endet würzig. 6 Vol.-%, DV, €€€€<br />

93+ 2023 Ürzig Würzgarten Riesling Auslese<br />

Pikant-würzige Nase, reife, exotische Früchte, getrocknete<br />

Orangenschale, Papaya, Mango, etwas Blütenhonig, eine<br />

Spur Eukalyptus. Am Gaumen mit lebendiger, feiner Säure,<br />

packend, dann sehr lebendige Zitrusfrucht, geschmeidig,<br />

Minzfrische, gute Länge, endet frisch. 8 Vol.-%, DV, €€€<br />

280 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

F. J. REGNERY<br />

WEINGÜTER MOSEL<br />

Mittelstraße 39, 54340 Klüsserath<br />

T: +49 6507 4636, www.weingut-regnery.de<br />

Kontakt: Peter Regnery<br />

Ab-Hof-Verkauf: Sa 10–18 Uhr und nach Vereinbarung<br />

Flaschen/Hektar: 53.300 (58 % weiß, 38 % rot,<br />

2 % Rosé, 2 % Schaumwein)/9 ha<br />

Wovon andere reden, hat Peter Regnery<br />

einfach schon mal gemacht:<br />

Der weitsichtige Winzer hat den<br />

Anteil an roten Reben inzwischen auf 40 Prozent<br />

ausgebaut, Pinot Noir, Syrah und Cabernet<br />

Sauvignon stehen bei ihm so selbstverständlich<br />

im alpin wirkenden schiefersteilen<br />

Südhang der Klüsserather Bruderschaft wie<br />

bei anderen der Riesling. Den beherrscht er<br />

auch in der trockenen und edelsüßen Variante.<br />

In der modern designten Vinothek, die ganz<br />

ohne Ecken auskommt, kann man die <strong>Wein</strong>e<br />

mit Blick auf die <strong>Wein</strong>berge verkosten. Bei Peter<br />

Regnery ist eben vieles ungewöhnlich.<br />

92+ 2023 »Alte Reben« Klüsserath<br />

Bruderschaft Riesling trocken<br />

Die schieferige Würze setzt den ersten Akkord im Duft, dazu<br />

Steinobst, Pfirsich, Aprikose und auch Ananas. Gekonnt balanciert<br />

am Gaumen, straff und kompakt gebaut mit gutem<br />

Extraktgehalt, reife, tragende Säure, fruchtig-süßer Kern, im<br />

Ausklang mineralische Würze. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />

92+ 2022 »Großes Gewächs« Klüsserath<br />

Bruderschaft Riesling trocken<br />

Zitronenmelisse und Zitronenschale im klaren, aufgeräumten<br />

Duft, weißer Pfirsich, Mandarine und schieferige Würze.<br />

Sehr saftig und mit aufgeweckter, kultivierter Säure im<br />

Mund, die feine Fruchtsüße wirkt charmant, die Mineralik<br />

setzt den Punkt. Viel Mosel. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2020 »Großes Gewächs« Klüsserath<br />

Bruderschaft Pinot Noir trocken<br />

Neben roten und dunklen Früchten (Schwarze Johannisbeere,<br />

Kirsche) zeigt sich die Herkunft mit würziger Schiefermineralik.<br />

Am Gaumen ein reizvolles Wechselspiel zwischen<br />

eleganten, geschmeidigen Anteilen, Energie und Kraft, dichtes<br />

Gerbstoffgerüst. Viel Mineralik. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2022 Cabernet Sauvignon trocken<br />

Typische Cabernetnoten wie Cassis und dunkle Waldbeeren<br />

treffen auf Schieferwürze, etwas Paprika, Zigarrenkiste.<br />

Stoffig und kraftvoll am Gaumen mit dichtem Extrakt und<br />

auch Gerbstoff als Rückgrat, die schieferige Mineralik sorgt<br />

für Würze und Profil. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

94 2023 Klüsserath Bruderschaft Riesling<br />

Beerenauslese<br />

Im vielschichtigen Duft zeigt sich die Beerenauslese würzig,<br />

Bratensaft, Anis, Pumpernickel, Tee, gedörrte Birne, Passionsfrucht.<br />

Am Gaumen hat der <strong>Wein</strong> Kraft, wirkt eher linear<br />

gebaut mit kräftiger Süße, das ist ein Vollgaswein, der im<br />

Abgang Würze und Kräuter zeigt. 8 Vol.-%, NK, €€€<br />

93 2023 Klüsserath Bruderschaft Riesling<br />

Spätlese<br />

Würziger Duft, reife Zitrusfrüchte, Papaya, Mango, Blütenhonig,<br />

dazu delikate Schieferwürze, delikat. Am Gaumen<br />

dicht und geschmeidig, lebendige Säure, cremig-feine Süße,<br />

dezente Honigwürze, reife Früchte, kandierte Orangenschale,<br />

balanciert und lang. 8,5 Vol.-%, NK,DV, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

281


WEINGUT REH<br />

Weierbachstraße 12, 54340 Schleich<br />

T: +49 6507 99110, www.weingut-reh.de<br />

Kontakt: Lukas Reh<br />

Ab-Hof-Verkauf: Do und Fr 13–18 Uhr, Sa 10–17 Uhr<br />

und nach Vereinbarung<br />

Hektar: 10,5 ha<br />

Das <strong>Wein</strong>gut kultiviert seine Reben auf<br />

Steillagen an der Moselschleife bei<br />

Schleich und in Terrassen des Gewanns<br />

Layet im Mehringer Blattenberg. Dort<br />

stehen sogar noch wurzelechte Stöcke aus<br />

dem Pflanzjahr 1900, die kleinbeerige und<br />

hoch aromatische Trauben hervorbringen.<br />

Welche Komplexität der Ertrag solch uralter,<br />

tief wurzelnder Reben erlangen kann, zeigen<br />

Lukas Reh und sein Vater Winfried mit ihrem<br />

2023 »Layet« Mehringen Blattenberg Riesling.<br />

Ihre Kollektion von klassischer Moselstilistik<br />

beweist, wie verdient es war, dass wir<br />

letztes Jahr den zweiten Stern vergaben.<br />

92 2023 »Layet« Mehringen Blattenberg<br />

Riesling trocken<br />

Zitronengelb mit grünen Reflexen. Im Duft eine junge Zitrusnote,<br />

Limettenzeste, Geißblatt und ein Hauch Jasmin. Am<br />

Gaumen körperreich mit guten Spiel der exponierten Säure.<br />

Im Nachhall Bienenwachs und etwas Mango-Lassi. Animierende<br />

Frische im Nachhall. 12 Vol.-%, DIAM, €€<br />

91+ 2023 »Schieferterrassen« Mehringen<br />

Riesling halbtrocken<br />

Reifer Pfirsich, Bienenwachs, nasser Schiefer und Limettenzeste<br />

im reichhaltigen Duft. Am Gaumen auch Zitronenzeste,<br />

reifer gelber Apfel bei guter Säure und stimmiger Balance.<br />

Der attraktive Nachhall wird von leichter Phenolik und<br />

Kräuterwürze begleitet. 11,5 Vol.-%, DV, €<br />

91 2023 »Alte Reben« Mehringen Zellerberg<br />

Riesling Spätlese feinherb<br />

Mittleres Zitronengelb. Hoch attraktiv im Duft: Aprikose, gelber<br />

Pfirsich, Limettenmelisse und auch etwas Rauch. Am<br />

Gaumen auch konzentrierte Papaya und ein Hauch Blütenhonig.<br />

Eine ideal eingebundene Säure begleitet diesen guten<br />

<strong>Wein</strong>. Attraktiver Nachhall. 11,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />

90 2023 »Schieferterrassen« Mehringen<br />

Riesling trocken<br />

Zitronengelb in der Farbe. Sortentypisch im ersten Duft. Aromen<br />

von nassem Stein, Pfirsich, Aprikose, Meyer-Zitone und<br />

Kräuterwürze. Am Gaumen ein eher schlanker Körper, bei<br />

gutem Süße-Säure-Spiel. Wenig kompliziert und somit ein<br />

idealer Speisenbegleiter. 12 Vol.-%, DV, €<br />

92+ 2023 »Zenit« Mehringen Zellerberg<br />

Riesling Auslese<br />

Reife, würzige Nase, Duft nach sehr reifer Zitrusfrucht, Mango<br />

und Papaya, feine Mineralität, süße Minze, Orangenschale.<br />

Am Gaumen mit schöner, frischer Säure, delikate Süße,<br />

ganz elegant, Zitrusfrüchte, Mineralität, hat eine gute Struktur<br />

und Länge. 8 Vol.-%, DIAM, €€<br />

91+ 2023 Mehringen Zellerberg Riesling<br />

Spätlese<br />

Duft nach reifen, hellen Früchten, Aprikose, Mandarine, kandierte<br />

Limone, eine Spur Ananas und Mango. Am Gaumen<br />

würzig-aromatisch, lebendige Säure, etwas Blütenhonig,<br />

Mango, Papaya, zitrische Aromen sorgen für Frische, griffig,<br />

animierend, endet frisch. 8 Vol.-%, DIAM, €€<br />

282 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER MOSEL<br />

<br />

RINKE WEINE<br />

Hauptstraße 4, 54318 Mertesdorf<br />

T: +49 151 18305335, www.rinke-weine.com<br />

Kontakt: Alexander Rinke<br />

Ab-Hof-Verkauf: Fr 15–19 Uhr, Sa 14–18 Uhr<br />

und nach Vereinbarung<br />

Flaschen/Hektar: 29.300 (53 % weiß, 15 % rot,<br />

10 % Rosé, 2 % süß, 20 % Schaumwein)/5 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Im Jahr 2006 rekultivierten Dr. Marion<br />

und Alexander Rinke eine brachgefallene<br />

Steillage im Ort Langsur an der Sauer, einem<br />

Nebenfluss der Obermosel. Dort pflanzte<br />

das Duo auf Muschelkalk Chardonnay. Inzwischen<br />

ist das <strong>Wein</strong>gut auch auf Schieferböden<br />

in vergessenen Steillagen an der Saar aktiv.<br />

Im vergangenen Jahr konnten wir dem<br />

<strong>Wein</strong>gut den zweiten Stern verleihen, und<br />

auch dieses Jahr überzeugen die individuellen<br />

und biozertifizierten <strong>Wein</strong>e mit deutlicher Mineralik.<br />

Da die <strong>Wein</strong>e nicht geschönt werden,<br />

brauchen sie vor dem Genuss Luftkontakt –<br />

und belohnen ihn auch!<br />

92+ 2022 »S Réserve« Langsur Brüderberg<br />

trocken CH (90%)/PG/WB/VI<br />

Noch verschlossen im Duft, Apfelschale, Mirabellen, Aprikosen,<br />

Pfirsich, Zitronenmelisse, Kamillenblüten, dezent jodige<br />

Noten, Austernschale, Holzwürze. Am Gaumen dicht und<br />

engmaschig gebaut, mineralische Würze und feine Phenolik,<br />

klare, reife Frucht, alles dicht beieinander und sehr elegant.<br />

12 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2022 »S« Langsur Brüderberg trocken<br />

CH (85%)/WB/PG/VI<br />

Ätherischer Duft, Tannennadel, Fichte, Kiefer, Rauch, Hefewürze,<br />

Apfelschale, Salzzitronen, Mango, Birnen, Salzmandeln.<br />

Am Gaumen mit viel mineralischem Grip zum geschmeidigen<br />

Fond, dicht und tief trotz schlankem Bau,<br />

athletisch und lange am Gaumen, mit viel Potenzial.<br />

12 Vol.-%, DV, €€€<br />

91+ 2022 »Wild auf Schiefer« Riesling<br />

Kabinett feinherb<br />

Duftige vielschichtige Nase, weiße Blüten, Jasmin, Flieder,<br />

Lindenblüten, reifer Pfirsich, Quitten, Mango, Salzgestein.<br />

Im Mund schlank und dennoch gut im Extrakt, vollmundig<br />

und mit viel Saft, feinem Süße-Säure-Spiel und animierender<br />

Würze zur klaren Frucht, ein einladender Kabi, der Spaß<br />

macht. 11 Vol.-%, DV, €€<br />

92+ 2022 »S Réserve Muschelkalk« Langsur<br />

Brüderberg Pinot Noir trocken<br />

Braucht Luft und großes Glas. Dann kommt Frucht, gepaart<br />

mit Kräuterwürze und kreidigem Gestein, Waldbeeren, Fichtennadel,<br />

dunkle Schokolade. Am Gaumen dicht und engmaschig:<br />

Feinkörniger Gerbstoff, frische Frucht und Säurenerv<br />

setzen ein Gerüst für viele Jahre. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />

91+ 2022 Wiltingen Braunfels Frühburgunder<br />

& Pinot Noir Précoce trocken<br />

Fein in der Nase, Holzwürze mit sonnenverwöhnter Frucht<br />

von roten und auch dunklen Beeren, Heidelbeeren, Himbeeren,<br />

Fliederbeersaft, florale Noten, dunkler Nougat. Am Gaumen<br />

saftig und mit elf Volumenprozent Alkohol sehr<br />

schlank und leicht im Fluss, samtiger Gerbstoff und feingliedrige<br />

Säure zur frischen Frucht. 11 Vol.-%, NK, €€<br />

91 2020 »PassionZéro« Blanc de Blancs<br />

brut nature CH/WB/PG/VI<br />

91+ 2022 »Fumé« Sauvignon Blanc trocken<br />

91 2022 »Schiefergestein« Pinot Gris tr.<br />

90 2022 »Muschelkalk« Rosé trocken<br />

91+ 2022 »Réserve Muschelkalk« Pinot Noir<br />

trocken<br />

91 2022 »Réserve Vom Schiefer« Pinot Noir tr.<br />

90 2023 Riesling Oberemmel Altenberg<br />

Spätlese<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

283


WEINGUT<br />

RÖMERHOF<br />

Burgstraße 2, 54340 Riol<br />

T: +49 6502 2189, www.weingut-roemerhof.de<br />

Kontakt: Franz-Peter und Daniel Schmitz<br />

Ab-Hof-Verkauf: Jan. bis März Sa 10–17 Uhr,<br />

April bis Dez. Fr 13–18 Uhr, Sa 10–17 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 100.000 (80 % weiß, 20 % rot)/11 ha<br />

Mit der im Frühjahr 2020 fertiggestellten,<br />

monumentalen Römerhof-<br />

Vinothek hat Daniel Schmitz den<br />

passenden Rahmen für <strong>Wein</strong>genuss und auch<br />

für seine Ambitionen im passenden architektonischen<br />

Ambiente geschaffen. Neben mineralischen<br />

Rieslingen im klassischen Stil aus<br />

den Steillagen um Mehring überzeugt auch<br />

der kulinarisch vielversprechende Chardonnay<br />

»R« mit gelungenem Zusammenspiel von<br />

Restsüße und Mineralik. Künftig will der<br />

<strong>Wein</strong>gutsbesitzer und Kellermeister den Ausbau<br />

im Holzfass und Barrique auf weiße und<br />

rote Burgunder ausweiten – wir sind gespannt!<br />

92 2023 »Constantin« Mehring Zellerberg<br />

Riesling Spätlese trocken<br />

Etwas Hefe und feine Fuderwürze in der Ouvertüre, nussige<br />

Anklänge zu Apfel, Pfirsich und Aprikose. Die feine Fruchtsüße<br />

wird am Gaumen schnell abgelöst von würziger Schiefermineralik,<br />

die von einer entspannten Säure transportiert<br />

wird, gehaltvoll, viel Mosel. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />

91+ 2023 »Alte Reben« Riesling Spätlese<br />

trocken<br />

Feiner Dunst von Schieferwürze legt sich über roten Apfel,<br />

<strong>Wein</strong>bergpfirsich, Sonnenblumenkerne, Granatapfel und<br />

Zitronenschale. Kompakter Bau, in dem Schmelz, Fruchtsüße,<br />

mineralischer Druck und die reife, delikate Säure ein<br />

treffliches Gesamtkonstrukt bilden. 13 Vol.-%, DIAM, €€<br />

91+ 2023 »Felsenterrasse« Mehring<br />

Zellerberg Riesling halbtrocken<br />

Die satte, reife Frucht von <strong>Wein</strong>bergpfirsich und Aprikose<br />

wird von rauchiger Schiefermineralik begleitet, auch Veilchen.<br />

Am Gaumen charmant und zugänglich mit weicher<br />

Textur und feiner Restsüße, die von würziger Mineralik gekontert<br />

wird und auch das Finish bestimmt.<br />

12,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />

91 2023 »R« Chardonnay halbtrocken<br />

Reife Ananas, florale Noten, Sonnenblumen, Kleeblatt, Aprikosen,<br />

Birnenchutney, Würze. Braucht die feine Restsüße<br />

nicht zu verstecken, die sich im kompakten Bau mit weicher<br />

Textur gut einfügt und den Staffelstab an die stilbildende<br />

Mineralik abgibt. Kulinarisch. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />

93 2023 Riesling Auslese<br />

Feiner Duft nach getrockneten Früchten, etwas Bienenwachs,<br />

Ananas, kandierte Orange, heller Honig, würzig. Am<br />

Gaumen mit einem dichten, würzigen Trinkfluss, lebendige<br />

Säure, süße, geschmeidige Frucht, dazu frische Limone, griffig,<br />

animierend, gute Länge, weiteres Potenzial.<br />

8 Vol.-%, NK, €€<br />

91+ 2023 »No. 1« Mehring Zellerberg Riesling<br />

Sattes Goldgelb, Duft nach reifen, hellen Früchten, gelber<br />

Pfirsich, exotische Frucht, Blütenhonig, dahinter Zitronenmelisse.<br />

Am Gaumen mit schwungvoller Säure und gut eingepasster<br />

Süße, reife, helle Früchte, saftig und überaus geschmeidig,<br />

gute Länge. 9 Vol.-%, DIAM, €€<br />

284 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER MOSEL<br />

SMW SAAR MOSEL<br />

WINZERSEKT<br />

Gilbertstraße 34, 54290 Trier<br />

T: +49 651 975290, www.smw-trier.de<br />

Kontakt: SMW Geschäftsführer: Adolf Schmitt,<br />

Assistenz: J. Schweigstill<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Flaschen/Hektar: 133.300 (62 % weiß, 8 % rot,<br />

30 % Rosé, 5 % süß, 55 % Schaumwein)/0,9 ha<br />

Manchmal passieren die besten Dinge,<br />

ohne dass um sie ein großes Tamtam<br />

entsteht: Bereits 1982 gründete<br />

der damalige Chef der Mosel-<strong>Wein</strong>werbung<br />

Adolf Schmitt gemeinsam mit Partnern die<br />

»Saar Mosel Winzersekt GmbH«. Von den<br />

Mitgliedsbetrieben oder aus Zukauf werden<br />

seither ausgewählte Grundweine der Flaschengärung<br />

unterzogen und vor allem auch<br />

gereift. Es liegen sogar noch Flaschen aus<br />

1990 undegorgiert im Keller. Wer den traditionell<br />

»deutschen« Rieslingsekt sucht, sollte<br />

aufmerken: Authentischer und gekonnter findet<br />

man diesen Stil selten.<br />

93+ 2009 »SMW Reserve« Riesling brut<br />

Degorgiert 2024. Anfangs zurückhaltend, dann würzig, Curry,<br />

Lakritze, Dill, Korianderkorn. Der Gaumen fließt ganz und<br />

geschmeidig, mit feinem Schmelz im Hintergrund, mild gewordener<br />

Säure und cremigem Mousseux, Süße und Säure<br />

spielen, alle Komponenten sind nahtlos ineinander integriert.<br />

12 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2020 »Dichtertraum Pinot« brut<br />

WB/FB/PG<br />

Ein feiner pinotbeeriger Duft, dezent hefewürzig, leicht<br />

brenzlig-mineralisch unterlegt. Das ausgesprochen feine,<br />

kultivierte Mousseux gibt dem Gaumen bei aller Frische<br />

auch Ruhe, der <strong>Wein</strong> fließt rund und harmonisch, ohne die<br />

Dosage zu übertreiben und er endet mit feiner Salzigkeit.<br />

12,5 Vol.-%, NK, €€<br />

92 2012 »SMW Reserve« Riesling Crémant<br />

brut<br />

Degorgiert 2024. Sehr mineralisch im Duft, pfeffrig-schieferwürzig.<br />

Auch gelbe Früchte, Ananas, Orangenkonfitüre.<br />

Der Gaumen beginnt geschmeidig, fast schon ölig, dann sorgen<br />

ein feines Mousseux und eine lebendige Moselsäure für<br />

Spannung, ehe der <strong>Wein</strong> mit seidiger Süße abklingt.<br />

12 Vol.-%, NK, €€€<br />

91 2013 »SMW Reserve« Riesling Crémant<br />

brut<br />

Degorgiert 2024. Pfirsich, Bienenwachs und rote Stachelbeere,<br />

auch Blütenhonig. Der Gaumen entfaltet ein schönes<br />

süßsaures Spiel, das feine Mousseux untermalt die ohnehin<br />

gute Frische des Sekts, der, von einer zarten Prise Phenolik<br />

pointiert, mit guter Länge endet. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

90+ 2022 »Dichtertraum« Riesling brut<br />

Eine reife Rieslingwürze, Melisse und Kardamom, ein Hauch<br />

von Kümmel. Der Gaumen zeigt ein frisches Mousseux und<br />

eine vergleichsweise süße Abstimmung, eine saftige Rieslingsäure<br />

gibt Spannung und Länge. Der ideale Aperitif für<br />

größere Runden. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />

90+ 2021 »Dichtertraum« Frühburgunder<br />

brut<br />

Duft nach zarten roten Früchten, etwas Sauerkirsche, eine<br />

Spur Rosenholz, feine Würze. Am Gaumen mit feinem Mousseux,<br />

lebendige Säure, erneut rote Früchte, Himbeere, Erdbeere,<br />

schöner Zug, angenehme Griffigkeit, zarte Süße, ausgewogen,<br />

perfekt für die Terrasse. 12 Vol.-%, NK, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

285


WEINGUT<br />

SCHLOSS<br />

SAARSTEIN<br />

Schloss Saarstein, 54455 Serrig<br />

T: +49 6581 2324, saarstein.de<br />

Kontakt: Christian Ebert<br />

Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />

Hektar: 10 ha<br />

Die <strong>Wein</strong>e von Schloss Saarstein haben<br />

zuletzt an Kontur gewonnen. Der Ritt<br />

auf der Rasierklinge, den die Inszenierung<br />

der Leichtigkeit so weit oben im Saartal<br />

darstellt: Christian Ebert und seinem Team<br />

gelingt er heute mit großer Stilsicherheit. Auch<br />

die 2023er sind ein Erfolg: Das GG stellt die<br />

Schiefermineralität ins Schaufenster, und<br />

auch die preisliche Mittelklasse zeigt mit den<br />

trocken ausgebauten »Alten Reben« und dem<br />

feinherben Kabinett sehr viel Terroir und Lokalkolorit.<br />

Ganz wunderbar sind die Auslesen,<br />

die ihren Ehrenplatz im Keller der Connaisseure<br />

finden werden.<br />

93+ 2023 Serrig Schloss Saarsteiner<br />

Riesling GG<br />

Der Duft zeigt sich zitrusfrisch und schieferwürzig. Die Gaumenstruktur<br />

beginnt mit Süße, fließt feinnervig mit schöner<br />

Eleganz und Saar-typischer Leichtigkeit. Die intensive und<br />

lange präsent bleibende Mineralität verleiht dem <strong>Wein</strong> die<br />

Aura der Besonderheit. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2023 Schloss Saarstein Riesling Kabinett<br />

feinherb<br />

Mineralisch geprägter Duft, rauchig, heißer Stein, dazu<br />

Kräuterwürze und Limonenabrieb, auch Grapefruit, komplex.<br />

Am Gaumen lebendige Säure mit Zug, saftige Frucht,<br />

Pfirsich und Mandarine, mineralisch grundiert, dezente<br />

Süße, sehr gute Länge. 10 Vol.-%, DV, €€<br />

92 2023 »Alte Reben« Schloss Saarstein<br />

Riesling trocken<br />

Dezent im Duft, Rauch, Feuerstein, frische Zitronen, Orangen,<br />

Pfirsich, Aprikosen, frisch geschnittenes Gras, aber<br />

auch Heu. Im Mund mit viel Saft, knackige, gut eingebundene<br />

Säure im Spiel mit feiner Frucht, angenehm herb im mineralischen<br />

Finish, dicht und konzentriert, gute Länge.<br />

12 Vol.-%, DV, €€<br />

94+ 2023 »Goldkapsel Versteigerung« Serrig<br />

Schloss Saarsteiner Riesling Auslese<br />

Intensiver, feiner Duft nach würzigen, kandierten Zitrusfrüchten,<br />

getrocknete Aprikose, mineralische Grundierung,<br />

Gesteinsmehl, Mangosaft, klar und fein. Am Gaumen mit lebendiger<br />

Säure, dicht, konzentrierte Zitrusfrüchte, griffig,<br />

schmelzende Süße, lang, elegant, Potenzial.<br />

7 Vol.-%, NK, €€€€<br />

93 2023 Serrig Schloss Saarsteiner Auslese<br />

Anfangs eher dezent im Duft, nach Belüftung feine Schieferwürze,<br />

roter Apfel, Aprikose und zarte Kräuter. Am Gaumen<br />

dicht und druckvoll, feine Säure, viel Zug und Volumen, balanciert,<br />

sehr griffig, Zitrusnoten dominieren, dicht, gute<br />

Länge, viel Potenzial. 7 Vol.-%, NK, €€€<br />

91 2023 Schloss Saarstein Pinot Gris trocken<br />

91 2023 »Grauschiefer« Schloss Saarstein<br />

Riesling trocken<br />

90+ 2023 Schloss Saarstein Riesling trocken<br />

90 2023 Saarstein Riesling Liter trocken<br />

89+ 2023 Saarstein Pinot Blanc trocken<br />

92 2023 Serrig Schloss Saarsteiner Riesling<br />

Spätlese<br />

91 2023 Serrig Schloss Saarsteiner Riesling<br />

Kabinett<br />

286 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER MOSEL<br />

WEINGUT<br />

VON SCHLEINITZ<br />

Kirchstraße 15–17, 56330 Kobern-Gondorf<br />

T: +49 2607 972020, www.vonschleinitz.de<br />

Kontakt: Martin Gerlach<br />

Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />

Flaschen/Hektar: 130.000 (80 % weiß, 20 % rot)/20 ha<br />

Martin Gerlach, Kellermeister und<br />

Mastermind im <strong>Wein</strong>gut von<br />

Schleinitz, fährt bei seinen <strong>Wein</strong>en<br />

eine ganz klare Linie: Einerlei, ob es sich um<br />

Riesling, Weiß- oder Grauburgunder handelt,<br />

sie sind schlank gebaut, zeigen Leichtigkeit,<br />

Finesse, eine ausbalancierte Abrundung<br />

und die prägnante Schiefermineralik, die sich<br />

wie ein Wasserzeichen im Hintergrund ausbreitet.<br />

Während die Rieslinge aus dem Koberner<br />

Uhlen Lagencharakter entwickeln,<br />

unterstreichen die Burgunder ihre kulinarische<br />

Eignung: Daran werden sich nicht nur<br />

Sommeliers erfreuen.<br />

91+ 2023 Kobern Uhlen Riesling trocken<br />

Reife, beinahe rötliche Aprikosenhaut im Duft, <strong>Wein</strong>bergpfirsich,<br />

auch reifer gelber Apfel, anklingende Schiefermineralik.<br />

Schlanke und elegante Struktur am Gaumen, in der die<br />

Säure schwungvoll Regie führt, die Restsüße tänzelt mit<br />

und die Mineralik sticht als Ass. 11 Vol.-%, DV, €€<br />

91+ 2023 »R« Kobern Uhlen Riesling trocken<br />

Intensive Fruchtigkeit, Pfirsich, Aprikose, auch würzige Noten<br />

wie getrockneter Salbei und viel Schieferwürze. Die zugängliche<br />

Seite des »R« ist seine geschmeidige Fruchtsüße,<br />

die charaktervolle nimmt die markante Schiefermineralik<br />

ein. Schöne Miniatur des Uhlen. 11 Vol.-%, NK, €€<br />

89+ 2023 Riesling halbtrocken<br />

Duft nach reifem Apfel, etwas Birne, dazu süße, dezente<br />

Zitrusfrüchte, auch etwas zarte Kräuterwürze. Am Gaumen<br />

mit einer lebendigen Säure, schöne Frische, dezente Süße,<br />

erneut Apfel und Zitrusfrucht, Pfirsich, kleidet den Gaumen<br />

aus, endet frisch. 10,5 Vol.-%, DV, €<br />

89 2023 Grauburgunder trocken<br />

Abwechslungsreicher Duft mit Birne, Melone, eingelegten<br />

Senfkörnern, Quittenchutney, etwas Rhabarber und Dill.<br />

Geht am Gaumen in die Offensive mit einer unkonventionellen<br />

und vollmundigen Mixtur aus Fruchtsüße und Schiefermineralik,<br />

die den Gaumen nicht langweilt. 11 Vol.-%, DV, €<br />

89 2023 Weissburgunder feinherb<br />

Reife Nektarinen, Mirabellen im fruchtigen, kräftigen Duft,<br />

Mandarinenschale, auch weiße Mandeln. Eine zugängliche<br />

und harmonische Interpretation des Weißburgunders, die<br />

mit einer klaren Säure und Lokalkolorit an Profil gewinnt<br />

und sich gerne bei Tisch zeigt. 12 Vol.-%, DV, €<br />

90+ 2023 Kobern Weissenberg Riesling<br />

Duft nach reifen Früchten, Pfirsich, Mandarine, dahinter zarte<br />

Lindenblüten, Mirabelle zeigt sich ebenfalls. Am Gaumen<br />

mit schönem Volumen, kraftvoll und dicht, reife Säure, gut<br />

integrierte Süße, kandierte Mandarine, roter Apfel, griffig,<br />

sehr gut zu pikanten Speisen. 9 Vol.-%, DV, €<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

287


WEINGUT<br />

SCHNEIDERS-<br />

MORITZ<br />

Zehnthofstraße 8, 56829 Pommern<br />

T: +49 2672 93660, www.schneiders-moritz-wein.de<br />

Kontakt: Kilian Moritz<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8–18 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 93.300 (90 % weiß, 5 % rot,<br />

5 % Rosé, 5 % süß, 5 % Schaumwein)/9,5 ha<br />

Das Familienweingut, das Kilian Moritz<br />

mit tatkräftiger Unterstützung<br />

seiner Mutter Hildegard führt, verfügt<br />

über exzellente Lagen an der Terrassenmosel<br />

und mit dem Pommerner Rosenberg<br />

über einen besonderen Schatz. In dem steilen<br />

<strong>Wein</strong>berg am Südhang der Mosel wachsen<br />

teils noch wurzelechte Rieslingreben, die um<br />

das Jahr 1860 gepflanzt wurden und für feine<br />

Mineralität sorgen. Erneut gut gefallen<br />

hat uns auch der Gewürztraminer, der 2023<br />

konsequent trocken ausgebaut ist. Als Exot<br />

im traditionellen Rieslingrevier macht er eine<br />

exzellente Figur.<br />

91 2023 Gewürztraminer trocken<br />

Dezente, sortentypische Fruchtaromen prägen den Duft:<br />

Rose, Mangofrucht, Papaya, anklingend Litschi und Orangenblüten.<br />

Am Gaumen mit verhaltener Säure, feine<br />

Fruchtaromen kommen dazu, insgesamt würzig, konsequent<br />

trocken, angenehmer Nachhall, trinkig.<br />

12 Vol.-%, NK, €€<br />

91 2023 Riesling Kabinett feinherb<br />

Sehr angenehmer, vielschichtiger Duft nach Aprikosen,<br />

gelbfleischigen Pfirsichen und Schiefergestein. Ausgesprochen<br />

saftig dann der Auftakt am Gaumen, wobei sich zu den<br />

erwähnten Aromen noch der Geschmack vollreifer Äpfel<br />

hinzugesellt, feine Restsüße. 9,5 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2022 Klotten Brauneberg Riesling<br />

trocken<br />

Duft nach gelbfleischigem Steinobst, florale Noten, die an<br />

Lindenblüten erinnern, etwas Grapefruit und Schiefergestein.<br />

Saftig-spielerischer Auftakt am Gaumen. Ein ausgewogenes<br />

Säurespiel verwöhnt die Geschmacksnerven, vielschichtige<br />

Fruchtaromen, langer Nachhall. 12 Vol.-%, NK, €€<br />

90 2021 »Alte Reben« Pommern Rosenberg<br />

Riesling trocken<br />

Duft nach gut gereiften Äpfeln, dazu gesellen sich Noten<br />

von Zitronenschale und Heu bei anklingender Schiefernote.<br />

Dezente Mineralität begleitet den Auftakt am Gaumen, feingliedrige<br />

Säure, delikate Zitrusaromen, schöne Saftigkeit,<br />

mineralisch grundiert. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />

90 2023 Pommern Riesling trocken<br />

Ausgeprägter Duft nach reifen Quitten, gelbfleischigen Äpfeln<br />

und getrockneten Wildkräutern. Am Gaumen mit feiner<br />

Mineralität, die vom Schiefer geprägt ist. Die geschliffene<br />

Säurestruktur verleiht dem <strong>Wein</strong> ein elegantes Gerüst, Noten<br />

von Zitrus und Ananas dominieren. 11,5 Vol.-%, DV, €€<br />

90 2023 »Mons Martis« Riesling trocken<br />

Duft nach reifen Früchten mit Noten von Mandarine, Orangenblüte<br />

und rotem Apfel. Am Gaumen dann recht kraftvoll<br />

bei deutlich spürbarer Fruchtsäure, Zitrusfrüchte zeigen<br />

sich deutlich, genauso wie ausgeprägte mineralische Noten,<br />

insgesamt gut zugänglich. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

288 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER MOSEL<br />

<br />

SORENTBERG<br />

Fischelstraße 26, 56861 Reil<br />

T: +49 173 6541352, www.sorentberg-riesling.de<br />

Kontakt: Tobias Treis und Ivan Giovanett<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Flaschen/Hektar: 16.000 (100 % weiß)/3,5 ha<br />

Die Winzer Tobias Treis aus Reil an<br />

der Mosel und Ivan Giovanett aus<br />

Neumarkt in Südtirol haben vor fast<br />

15 Jahren begonnen, die fast vergessene Einzellage<br />

Reiler Sorentberg nach 25 Jahren<br />

Brache zu rekultivieren – eine Mammutaufgabe.<br />

Der steile Südhang liegt in einem Seitental<br />

der Mosel, der dort vorhandene<br />

Wissenbach-Schiefer verleiht dem Riesling<br />

eine besonders markante Würze. Seitdem<br />

keltern die beiden Winzer sehr spannende,<br />

tiefgründige <strong>Wein</strong>e, die ungemein würzig<br />

und herrlich komplex sind – und uns mit<br />

ihrer ausgefeilten Mineralität begeistern.<br />

94+ 2020 »Rotschiefer - von 1000 Alten<br />

Reben« Riesling feinherb<br />

Vielschichtig-intensiver Duft, kandierte Limonenzeste, heißer<br />

Stein, feiner Rauch, mineralisch geprägt, viel Würze, heller<br />

Tabak. Am Gaumen sehr dicht und saftig, mineralische<br />

Grundierung, süße Zitrusfrucht, griffig, Mirabelle, tolle Länge,<br />

komplex. 12 Vol.-%, NK, €€€€<br />

93+ 2017 »Rotschiefer« Riesling trocken<br />

Goldgelb, schön gereifter Duft, zarte Petrolnoten, kandierte<br />

Limone, Minze und Melisse, etwas Jod, mit Belüftung Schiefermineralität.<br />

Am Gaumen mit eleganter, dichter Textur,<br />

lebendige Säure, griffig, Orangenzeste, mineralische Grundierung,<br />

toll gereift. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />

94 2018 »Rotschiefer« Riesling Auslese<br />

Goldgelb. Würzig-balsamischer Duft, Eukalyptus, Minze, getrocknete<br />

Früchte, Zitronat und Orangeat, sehr viel Würze.<br />

Am Gaumen mit delikater Süße, belebende Säure, enormer<br />

Schmelz, getrocknete Früchte, zarter Honig, sehr würzig,<br />

tolle Reife, lang und ausgewogen. 7,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2020 »Rotschiefer« Riesling Kabinett<br />

Würzig-reifer Duft, zartes Petrol, reife Limone, Mandarine,<br />

rote Grapefruit, heißer Stein, prägnante Würze, vielschichtig.<br />

Am Gaumen mit feinem würzigem Schmelz, Orangenblüte,<br />

kandierte Limone, lebendige Säure, griffig, dicht gewoben,<br />

zarte Süße, elegant. 9,5 Vol.-%, NK, €€<br />

92 2022 »Rotschiefer« Riesling trocken<br />

Delikater Duft nach feiner Orangenzeste und süßer Limone,<br />

dann Mirabelle, Melone und Kräuterwürze, süße Minze, feine<br />

Mineralität. Am Gaumen griffig und dicht, lebendige Säure,<br />

schöne Phenolik, saftig, viel Würze, süße Zitrusfrucht, elegant,<br />

zarte Süße. 12 Vol.-%, NK, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

289


WEINGUT WWE.<br />

DR. H. THANISCH<br />

ERBEN MÜLLER-BURGGRAEF<br />

Junkerland 14, 54470 Bernkastel-Kues / Andel<br />

T: +49 6531 9179010, www.dr-thanisch.de<br />

Kontakt: Maximilian Ferger<br />

Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />

Flaschen/Hektar: 120.000 (95 % weiß, 2 % rot,<br />

1 % Rosé, 2 % Schaumwein)/16 ha<br />

Früher wurde dem <strong>Wein</strong> aus der legendären<br />

Berncasteler Lage Doctor die Fähigkeit<br />

zugesprochen, schwer Erkrankte<br />

zu heilen – so kam das Gewann jedenfalls zu<br />

seinem Namen. Wie es mit den Heilkräften tatsächlich<br />

bestellt ist, lässt sich schwer sagen. Fest<br />

steht jedoch, dass der Doctor eine absolut<br />

hochwertige Steillage ist, in der die Trauben für<br />

spektakuläre Rieslinge wachsen. Das zeigt sich<br />

umso mehr, wenn ein so begabter Kellermeister<br />

wie Maximilian Ferger am Werk ist. Erneut<br />

überzeugen in der starken Kollektion sowohl<br />

die trocken als auch die edelsüß ausgebauten<br />

<strong>Wein</strong>e – übrigens nicht nur aus dem Doctor!<br />

95 2022 »Großes Gewächs« Berncastel<br />

Doctor Riesling trocken<br />

Dicht und noch verschlossen im Duft, Rauch, Gestein, feine<br />

Anklänge von getrockneten Kräutern sowie Zitrus- und<br />

Steinfrucht. Am Gaumen mineralisch vibrierend, mit<br />

Schmelz und Fülle bei wenig Alkohol, satte gelbe Frucht,<br />

zarte Phenolik, ein Langstreckenläufer mit größter Laufruhe.<br />

11,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2022 »Großes Gewächs« Bernkastel<br />

Graben Riesling trocken<br />

Balsamisch und würzig im Duft, Gesteinsmehl, Pfeffer, Blutorange,<br />

kandierte Ananas, Quitten, Kamillenblüte, Salbei. Im<br />

Mund ist der Bernkastel Graben sehr saftig und elegant, feine<br />

Phenole und eine reife, tragende Säureader geben der<br />

Frucht Struktur und Länge, mit Potenzial.<br />

11,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

94+ 2023 Berncastel Doctor Riesling Auslese<br />

Sattes Goldgelb. Intensiver Duft nach getrockneten Früchten,<br />

gedörrte Aprikose, etwas Dattel, dazu kandierte Orange<br />

plus Waldhonig. Am Gaumen druckvoll mit lebendiger Säure,<br />

dichte, charmante Süße, vife Zitrusfrische, viel Dynamik,<br />

elegant und lang. 7,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

94 2023 Bernkastel Lay Riesling Auslese<br />

Feiner Duft nach kandierten Zitrusfrüchten mit Mandarine<br />

und Limone, dazu etwas getrocknete Aprikose, reife Ananas.<br />

Am Gaumen mit lebendiger, satter Säure, feine, schmelzende<br />

Süße, Papaya, Mango, viel Würze, etwas Waldhonig, schöner<br />

Schmelz, gute Länge. 7,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

93 2023 Berncastel Doctor Riesling Spätlese<br />

Würziger Duft nach reifen Früchten, Pfirsich, Aprikose, kandierte<br />

Orange, süße Minze, etwas Blütenhonig kommt dazu.<br />

Am Gaumen mit einer delikaten Säure, schmelzende Süße,<br />

reifer Pfirsich, Papaya, Würze, zarte Mineralik, elegant gewoben,<br />

gute Struktur und Länge. 8,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2020 Crémant extra brut CH/WB/RR<br />

91+ 2023 »Alte Reben« Berncastel Doctor<br />

Riesling Spätlese feinherb<br />

91 2022 Bernkastel Badstube Riesling<br />

Kabinett trocken<br />

91 2022 »Alte Reben« Bernkastel Lay<br />

Riesling Spätlese feinherb<br />

90 2023 Blanc de Noir trocken<br />

90 2023 Chardonnay feinherb<br />

92 2023 Berncastel Doctor Riesling Kabinett<br />

290 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER MOSEL<br />

WEINGUT<br />

MICHAEL TROSSEN<br />

Jesuitenhofstraße 42, 54536 Kröv<br />

T: +49 6541 812005, www.das-weingut.com<br />

Kontakt: Michael Trossen<br />

Ab-Hof-Verkauf: Täglich 14–18 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 37.300 (88 % weiß, 6 % rot,<br />

6 % Rosé, 6 % süß, 4 % Schaumwein)/4,1 ha<br />

Es lohnt sich, den Weg zu verfolgen, den<br />

Michael Trossen mit seiner Familie in<br />

Kröv abseits des Mainstreams geht:<br />

Zum <strong>Wein</strong>gut gehört das 2019 eröffnete Hotel<br />

»Riesling-Quartier«, das direkt an der Mosel<br />

liegt und dessen Architektur Schiefer, Eiche<br />

und schwarzen Stahl betont. Der Schwerpunkt<br />

liegt natürlich beim <strong>Wein</strong> und beim<br />

Riesling, der in allen Geschmacksrichtungen<br />

elegant, charaktervoll und mineralisch auftritt.<br />

Im Herbst 2023 investierte der Winzer in<br />

Stückfässer aus regionaler Eiche, in denen<br />

auch der Pinot Blanc aus 2023 ausgebaut<br />

wurde. Spannend!<br />

91+ 2023 Riesling Spätlese trocken<br />

Die würzige Schiefermineralik zeigt sich von Anfang an,<br />

dunkle Steinigkeit, warmer <strong>Wein</strong>berg, Quitte, Kräuterigkeit.<br />

In kompakter Struktur treffen geschmeidige Elemente wie<br />

die feine Fruchtsüße auf würzig-mineralische Komponenten,<br />

das ist gut so, Charme und Charakter. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

91+ 2023 Riesling Spätlese feinherb<br />

Duft nach reifem Pfirsich, süßer Birne und rotem Apfel, dazu<br />

etwas Süßholz, zarte Honigmelone, vielschichtig. Am Gaumen<br />

mit lebendiger Säure, feiner Grip, dicht und saftig, gut<br />

integrierte Süße, kandierte Limone, Minze, gute Struktur<br />

und Länge. 11,5 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2023 Riesling Kabinett feinherb<br />

Feinwürziger Duft, getrocknete Limettenschale, Orangenabrieb,<br />

Pfirsichblüte, Schieferwürze. Am Gaumen mit feiner,<br />

reifer Säure, schöner Grip, reife Zitrusfrucht, Mandarinensaft,<br />

zarte Minze, elegant, hat einen schönen Zug, harmonisch<br />

abgestimmt. 10 Vol.-%, DV, €<br />

90+ 2023 »RnB« Cuvée trocken RR/WB<br />

Kräuterig-würziges Bukett mit steinigen Anklängen, Unterholz,<br />

nasser und warmer Schiefer, Pfirsich, Mirabelle. Zeigt<br />

am Gaumen auf gelungene Art das Zusammenspiel von<br />

Riesling und Burgunder. Schmelz, weiche Textur, aber auch<br />

feingliedrige Säure und mineralischer Zug. 12 Vol.-%, DV, €<br />

90 2023 Pinot Blanc trocken<br />

Gereift in über 200 Jahre alten Eichenfässern, würzig, steinige<br />

Noten, Laub, Rhabarber, Mirabelle, Apfel, Mandarine.<br />

Straff und kompakter Bau am Gaumen mit fester Struktur,<br />

die von griffigen Phenolen gestützt wird, präsente, eingewobene<br />

Säure, auf weitere Reifung vinifiziert. 12,5 Vol.-%, NK, €<br />

92 2023 Riesling Spätlese<br />

Anfangs noch eher verhaltener Duft, dann zart-balsamische<br />

Würze, sehr reife Zitrusfrucht, kandierte Orangenschale,<br />

eine Spur Gesteinsmehl. Am Gaumen mit einer lebendigen<br />

Säure, feine Süße, Pfirsichsaft, süße Orange, Mango und<br />

Ananas, gute Länge. 9 Vol.-%, DV, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

291


VAN VOLXEM<br />

Zum Schlossberg 347, 54459 Wiltingen<br />

T: +49 6501 802290, www.vanvolxem.com<br />

Kontakt: Roman Niewodniczanski (Inhaber),<br />

Christian Valk (Geschäftsführer)<br />

Ab-Hof-Verkauf: Di bis So 11–18 Uhr<br />

Hektar: 80 ha<br />

Roman Niewodniczanski ist für uns der<br />

Sancho Panza aus dem Saartal – wir<br />

bewundern, wie er es im Kampf gegen<br />

die Windmühlen der Bürokratie immer wieder<br />

zuwege bringt, Großes zu erschaffen. Beispielsweise<br />

die Wiederbelebung des lange<br />

brach gefallenen Ockfener Geisberg. Im 19.<br />

Jahrhundert wurde diese Lage international<br />

in einem Atemzug mit der Nachbarlage Bockstein<br />

genannt, nach dem Zweiten Weltkrieg<br />

geriet der <strong>Wein</strong>berg in Vergessenheit. Dieses<br />

Jahr steht erstmals ein GG aus den neu gepflanzten<br />

Reben auf unserem Probentisch.<br />

Und wir finden den <strong>Wein</strong> sensationell!<br />

97 2023 Ockfen Geisberg Riesling GG<br />

Schieferwürzig, rauchig-mineralisch, Grapefruit, Limette.<br />

Der Gaumen ist ein feines Amalgam von Viskosität, Seidigkeit,<br />

Mineralität und feinem Säurenerv. Alle Komponenten<br />

sind so edel, so mineralisch durchdrungen, so nuanciert und<br />

trotzdem so eng beisammen. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

97 2023 Wiltingen Scharzhofberger<br />

Riesling GG<br />

Rauch und Blutorange, auch Limette, »kühl« und frisch im<br />

Duft. Der Gaumen setzt kreidig an, entfaltet eine von mineralischem<br />

Extrakt und balsamischen Aromen getragene<br />

Gaumenmitte, Stoffigkeit und Säure haben Zug und Spannung,<br />

reichen in einen sehr langen Abgang.<br />

12,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />

96 2023 Schoden Saarfeilser Riesling GG<br />

Karamell und florale Noten, Veilchen, auch Pfirsich und<br />

Limette. Der Gaumen zeigt sich straff und spannungsreich,<br />

mit einer mineralisch begleiteten Säurestruktur, die die<br />

Gaumenmitte zu hoher Intensität führt. Die Mineralität<br />

bleibt sehr lange am Gaumen, packend, vibrierend.<br />

12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

94+ 2022 »Windvogt« trocken CH/WB<br />

Präsentes, röstig-würziges Neuholz, Anisbrötchen, auch Gewürznelke,<br />

Karamell, Lindenblüte. Am Gaumen versteckt<br />

sich großer Inhaltsreichtum unter einer jugendlichen Fassade,<br />

unscheinbar in seiner makellosen Ausgewogenheit: zarte<br />

Phenole, feste Säure, mineralischer Hintergrund. Das<br />

wird sehr fein reifen. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2023 »Saar« Riesling trocken<br />

Rauchig-schieferwürzige Aromen ergänzen eine frische<br />

Zitrusfrucht. Im Mund hat der <strong>Wein</strong> eine rasante Säure, aber<br />

auch Spiel und Balance – und eine schon früh im Gaumenverlauf<br />

präsente Schieferwürze. Der Abklang bündelt alles<br />

und setzt eine intensive taktile Mineralität dazu.<br />

12 Vol.-%, DV, €€<br />

94 2023 Wiltingen Volz Riesling GG<br />

93+ 2023 Ayl Schonfels Riesling GG<br />

93 2022 Pinot Blanc trocken<br />

91 2022 Chardonnay trocken<br />

93+ 2023 Ockfen Bockstein Riesling Spätlese<br />

92+ 2023 Ockfen Geisberg Riesling Kabinett<br />

92 2023 Ockfen Bockstein Riesling Kabinett<br />

292 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


VEREINIGTE<br />

HOSPITIEN<br />

WEINGÜTER MOSEL<br />

STIFTUNGSWEINGUT<br />

Krahnenufer 19, 54290 Trier/Mosel<br />

T: +49 6519451210, www.vereinigtehospitien.de<br />

Kontakt: Joachim Arns<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Flaschen/Hektar: 160.000 (80 % weiß, 2 % rot,<br />

2 % Rosé, 10 % süß, 6 % Schaumwein)/25 ha<br />

Die Stiftung der Vereinigten Hospitien<br />

wurde im Jahr 1804 in Trier gegründet<br />

und geht auf ein Edikt von Napoleon<br />

Bonaparte I. zurück. Die Stiftung hat den<br />

Zweck, alten, kranken, behinderten und pflegebedürftigen<br />

Menschen zu helfen und nach<br />

Bedarf deren Heim zu sein. Gleichzeitig ist sie<br />

ein <strong>Wein</strong>gut, das exzellente Lagen an Saar und<br />

Mosel – diese stammen teilweise aus den Liegenschaften<br />

alter Trierer Klöster – bewirtschaftet.<br />

Kellermeister Joachim Arns bringt<br />

wunderbar harmonische Rieslinge mit einem<br />

schönen mineralischen Zug auf die Flasche,<br />

auch die edelsüßen <strong>Wein</strong>e überzeugen.<br />

90+ 2019 Pinot Rosé brut nature<br />

Ein blasses Lachsorange, der Duft zeigt reifes Lesegut an,<br />

Quitte, Kirsche, Erdbeerkonfitüre. Der Gaumen ist geschmeidig<br />

grundiert mit schlankem Extrakt, knackiges Mousseux,<br />

feine Früchte, eher moderate Säure, zugänglich und balanciert,<br />

konsequent trocken, anregend. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2023 »GG« Wiltingen Scharzhofberg<br />

Riesling GG<br />

Duft nach reifen Zitrusfrüchten, Mandarinenschale, dazu<br />

tropische Früchte und etwas Dörrobst mit Rosine und getrockneter<br />

Aprikose, heißer Stein. Am Gaumen mit einer<br />

wohltemperierten Säure, geschmeidig, reife Früchte, zart<br />

mineralische Unterlegung, gute Länge, harmonisch abgestimmt.<br />

12 Vol.-%, NK, €€€<br />

93 2018 »Goldkapsel« Piesport<br />

Goldtröpfchen Riesling Auslese<br />

Goldene Farbe. Würziger Duft nach kandierten Zitrusfrüchten,<br />

Waldhonig, Orangeat, Fichtennadeln, schöne Würze.<br />

Am Gaumen mit lebendiger Säure, süße Zitrusfrucht, Mandarine,<br />

kandierte Aprikose, Honigsüße, balanciert, schön gereift,<br />

gute Länge, delikat. 7 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2019 »Goldkapsel« Serrig Schloss<br />

Saarfels Riesling Auslese<br />

Goldgelb. Duft nach getrockneten Früchten, kandierte Limone,<br />

Orangeat, Eukalyptus, feiner Petrolton, zarter Blütenhonig.<br />

Am Gaumen mit lebendiger Säure, frisch ansetzend, dahinter<br />

schmelzende Süße, Honig, Kräuterwürze, zupackend,<br />

gute Struktur und Länge, gut gereift. 7,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2023 Piesport Goldtröpfchen Riesling<br />

Spätlese<br />

Duft nach süßer Ananas, Mango und Papaya, kandierte<br />

Orangenschale, feine Würze, süße Minze, charmant. Am<br />

Gaumen mit einer delikaten, belebenden Säure, schöner<br />

Grip, feine Süße, Mango, Ananas, reife Aprikose, elegant und<br />

saftig, hat eine schöne Länge. 7 Vol.-%, NK, €€<br />

91+ 2023 »GG« Serrig Schloss Saarfels<br />

Riesling GG trocken<br />

91 2023 »S« Wiltingen Riesling trocken<br />

89+ 2023 »Saar« Riesling trocken<br />

89+ 2023 Wiltingen Hölle Riesling Kabinett<br />

feinherb<br />

89 2023 »Hospitien« Riesling halbtrocken<br />

91+ 2022 Wiltingen Scharzhofberg Riesling<br />

Spätlese<br />

91 2023 Serrig Schloss Saarfels Riesling<br />

Kabinett<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

293


WEINGUT<br />

DR. HEINZ WAGNER<br />

Bahnhofstraße 3, 54439 Saarburg<br />

T: +49 6581 2457, www.weingutdrwagner.de<br />

Kontakt: Christiane Wagner<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9.30–12 Uhr<br />

und 13.30–17 Uhr, Sa 9.30–13 Uhr<br />

Hektar: 8 ha<br />

Anbauweise: Biodynamisch<br />

Gegründet wurde das namhafte Saarburger<br />

<strong>Wein</strong>gut bereits im Jahr 1880,<br />

doch auch die fünfte Generation besitzt<br />

Pioniergeist: Christiane Wagner hat als<br />

erste an der Saar auf biodynamische Bewirtschaftung<br />

umgestellt – und übernimmt damit<br />

die Vorreiterrolle einer ganzen Region. Zu<br />

den Schätzen des <strong>Wein</strong>guts gehören außer Leidenschaft<br />

und Handwerkskunst auch alte Reben:<br />

120 Jahre alt und noch wurzelecht gepflanzt<br />

sind etwa die Stöcke in der Monopollage<br />

Laurentiusberg, die einen »Erste Lage«-<br />

Riesling praktisch auf dem Niveau eines Großen<br />

Gewächses ergeben.<br />

93+ 2023 »1G« Saarburg Laurentiusberg<br />

Riesling trocken<br />

Das Bukett besticht durch Dünenrose, frisch geriebenem<br />

Muskat, Koriandersaat und Mirabelle. Schieferwürzig untermauert.<br />

Im Mund konzentriert feinstoffig, weiße Blüten und<br />

Limettenzeste. Ausgiebig dichte Mineralität. Saftige, tragende<br />

Säurestruktur. Animierender Aperitif.<br />

11 Vol.-%, DIAM, €€<br />

92 2023 »Alte Reben« Saarburg Riesling<br />

trocken<br />

Dichter Blütenduft nach Veilchen, Lindenblüten, ganz viel<br />

Jasmin. Rauchige Schieferwürze, Feuerstein. Geradlinig und<br />

straff am Gaumen, mineralisch würzig dominiert. Fein unterwandert<br />

von zitrischer Frische und animierend saftiger<br />

Säure. Jung und unglaublich spannungsgeladen.<br />

11 Vol.-%, DIAM, €€<br />

91 2023 Saarburg Kupp Riesling Kabinett<br />

feinherb<br />

Duft nach heißem Stein, etwas Zündholz, Orangenblüte,<br />

Limonenabrieb, fein und delikat, Kräuterwürze. Am Gaumen<br />

mit pikanter Säure, zupackend und griffig, sehr gut integrierte<br />

Süße, Zitrone, Limone, schöne Mineralität, gute Länge,<br />

frisch bleibend. 10 Vol.-%, DIAM, €€<br />

93 2023 Saarburger Rausch Riesling<br />

Spätlese Josef Heinrich<br />

Duft nach reifem Pfirsich, etwas Papaya, ganz viel Schieferwürze,<br />

Gesteinsmehl, feine Kräuterwürze, Menthol, vielschichtig.<br />

Am Gaumen mit lebendiger Säure, sehr viel Zug<br />

und Dynamik, zupackende Phenole, Würze, zarte Süße, knackige<br />

Spätlese, die mit geringer Süße auskommt, gute Länge.<br />

9 Vol.-%, DIAM, €€<br />

93 2023 Saarburg Laurentiusberg Riesling<br />

Kabinett<br />

Würzig-feiner Duft, Orangenblüte, Gesteinsmehl, kandierte<br />

Mandarine, heißer Stein, Zündholz. Am Gaumen mit sattem<br />

Grip, zupackend, lebendige Säure, griffige Phenole, wieder<br />

Zitrusfrüchte, dicht gewoben, perfekt integrierte Süße,<br />

exzellente Länge, gehaltvoller Kabinett, pikant.<br />

8,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />

92+ 2023 Ockfen Bockstein Riesling Kabinett<br />

Feiner, würziger, vom Schiefergestein geprägter Duft, reife<br />

Zitrusfrucht, rote Grapefruit, zarte Orange, etwas Papaya.<br />

Am Gaumen mit einem charmanten Schmelz, lebendige<br />

Säure, frische Zitrusfrüchte, Limette, Rauch, zarte Süße,<br />

gute Länge, feine Würze. 8,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />

294 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER<br />

WEGELER<br />

GUTSHAUS MOSEL<br />

Martertal 2, 54470 Bernkastel-Kues<br />

T: +49 6531 2493, www.wegeler.com<br />

WEINGÜTER MOSEL<br />

Kontakt: Richard Grosche<br />

Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />

Flaschen/Hektar: 80.000 (100 % weiß)/13 ha<br />

Keine Frage: Das kleinere der beiden<br />

Schwesterweingüter läuft zu Hochform<br />

auf. Das Gut, das spektakuläre<br />

Mosellagen sein Eigen nennt, nutzt das Potenzial<br />

des fantastischen Terroirs exzellent. Der<br />

beste Beleg dafür sind die 100 Punkte, die die<br />

Riesling Trockenbeerenauslese aus dem Bernkasteler<br />

Doctor erreicht hat – ein monumentaler<br />

<strong>Wein</strong> mit einem ewigen Leben, der bei aller<br />

Kraft frisch bleibt. Aber auch die etwas<br />

niedrigeren Prädikate haben überzeugt, ebenso<br />

wie die trockenen <strong>Wein</strong>e. Insgesamt eine<br />

großartige Kollektion, zu der wir nur gratulieren<br />

können.<br />

96+ 2022 Bernkastel Doctor Riesling GG<br />

Feinduftig, dicht und komplex. Salzzitronen, Austernschale,<br />

weiße Grapefruit, weißer Pfirsich, Menthol, Melisse, dezent<br />

Rauch. Am Gaumen fein nuanciert, vibrierende reife Säure<br />

und salzige Mineralik, dazu dezente Zitrus sowie Steinobstfrucht,<br />

elegant, fein und guter Extrakt, langer mineralischer<br />

Nachhall und viel Potenzial. 12 Vol.-%, NK, €€€€<br />

94+ 2022 Bernkastel Graben Riesling GG<br />

Reife Frucht zur Schieferwürze im Duft, Mango, Aprikosen,<br />

kandierte Ananas, Salbei, warmes Gestein. Am Gaumen mit<br />

Schmelz sowie Würze, mineralisch grundiert, noch verschlossen<br />

und dezent in der Frucht, feste reife Säure, kompakt<br />

und elegant, mit viel Potenzial. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

91 2023 »Mosel« Riesling feinherb<br />

Feine zitrische Nase, schnell kommen mineralische Elemente<br />

dazu, heißer, nasser Stein, eine Spur Zündholz, später Minze.<br />

Am Gaumen mit schmelzender, süßer Frucht, Aprikose,<br />

Mango, Pfirsich, feine Säure, durchaus mit Zug und Druck,<br />

gute Struktur und Länge. 11 Vol.-%, DV, €€<br />

100 2023 Bernkastel Doctor Riesling<br />

Trockenbeerenauslese<br />

Sattes Goldgelb, Richtung Bernstein. Intensiver, von Würze<br />

und Schiefer geprägter Duft, kandierte Orange. Am Gaumen<br />

mit vifer, frischer Säure, durchdringender Extrakt, feine<br />

Phenolik, Limonentarte, frisch bleibend, voller Spannung,<br />

extrem dicht und lang, groß. 6 Vol.-%, NK, €€€€<br />

96 2023 Bernkastel Doctor Riesling Auslese<br />

Delikat-vielschichtiger Duft, Gesteinsmehl, kandierte Zitrusfrüchte,<br />

Orangenblüte, etwas Papaya und Ananas, fein<br />

ziseliert. Am Gaumen enorm kompakt, packende Süße-Säure-Kombination,<br />

dicht, wieder kandierte Früchte, aber auch<br />

Limonentarte, bleibt frisch, enorm lang, Potenzial.<br />

8 Vol.-%, NK, €€€€<br />

91 2023 Bernkastel Riesling trocken<br />

90 2023 »Slate« Riesling trocken<br />

95 2023 Bernkastel Doctor Riesling Spätlese<br />

94+ 2023 Bernkastel Graben Riesling Auslese<br />

93+ 2023 Graach Himmelreich Riesling<br />

Spätlese<br />

92+ 2023 Bernkastel Riesling Kabinett<br />

92+ 2023 Bernkastel Badstube Riesling<br />

Kabinett<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

295


WEINGUT<br />

NIK WEIS<br />

ST. URBANS-HOF<br />

Urbanusstraße 16, 54340 Leiwen<br />

T: +49 6507 93770, www.nikweis.com<br />

Kontakt: Nik Weis<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Flaschen/Hektar: 400.000 (95 % weiß)/50 ha<br />

Nik Weis gehört zu den Routiniers an<br />

Mosel und Saar, durch das Zusammentreffen<br />

von erstklassigen Lagen,<br />

Fleiß und Stilgefühl bringt er seit einem Vierteljahrhundert<br />

herausragende Rieslinge auf<br />

die Flasche. Die neue Kollektion – eine der<br />

besten der letzten Dekade – gibt dabei Anlass<br />

zu einer zeitgeschichtlichen Betrachtung: Hätte<br />

Weis vor 20 Jahren am liebsten nur feinherbe<br />

und fruchtige <strong>Wein</strong>e erzeugt, so führen<br />

heute vier knochentrockene GGs das Sortiment<br />

an. Das Klima ist nicht mehr das des Jahres<br />

2000, aber die menschliche Intelligenz<br />

weiß darauf zu reagieren!<br />

94+ 2022 Leiwen Laurentiuslay Riesling GG<br />

Vielschichtig im Duft, weiße Grapefruit, traubig, Ananas,<br />

frisch geriebener Muskat, erdige und steinige Noten, Orangenblüte.<br />

Am Gaumen schlanke Anmutung bei hohem und<br />

dichtem Extrakt, druckvoll und mit Zug, viel Würze, lange am<br />

Gaumen und terroirgeprägt, elegant. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />

94+ 2022 Ockfen Bockstein Riesling GG<br />

Fudergeprägter Duft mit Noten von Apfel und Pfirsich,<br />

einem Hauch Bienenwachs, Kardamom und Feuerstein.<br />

Der Gaumen bringt eine gewisse Strenge zum Ausdruck,<br />

ist dicht und stoffig, mit einer festen, aber zugleich auch<br />

reifen Saar-Säure, passend gesetzter Phenolik und einem<br />

komplett trockenen Abklang. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />

94 2022 Piesport Goldtröpfchen Riesling GG<br />

Intensiv und vielschichtig im Duft, Orangenzeste, Blutorange,<br />

Brennnessel, Kerbel, Kefirblatt, Würze von Kümmel und<br />

Senfsaat, Walnuss. Am Gaumen dicht im Kern und mit Spannung,<br />

feiner Säurezug, elegant mit gutem Extrakt, feine Phenolik<br />

und viel Würze im langen Nachhall. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />

94 2022 Mehring Layet Riesling GG<br />

Feiner Duft, florale Noten von weißen Blüten, weiße Grapefruit,<br />

Zitronen, Kefirblatt, nasses Gestein. Am Gaumen mit<br />

guter Dichte, feste Säurestruktur vereint mit Schmelz und<br />

Mineralität, salzig im Finish verstärkend, elegant und animierend<br />

mit Potenzial. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />

93 2023 Ockfen Riesling trocken<br />

Junger, weißblütiger Duft, Hefe und Pfirsich. Im Mund legt<br />

die Säure vor und öffnet der Mineralität die Tore. Limette,<br />

Zitrone, grüner Apfel. Verspielt und lebendig, zeigt der <strong>Wein</strong><br />

noch lange nicht das volle Potenzial. Er mag Luft, Zeit und<br />

Thunfisch-Sashimi, süßsauer mariniert. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />

91 2023 »Alte Reben« Wiltingen Riesling<br />

feinherb<br />

90+ 2023 »Saar« Riesling feinherb<br />

90+ 2023 »Mosel« Riesling trocken<br />

90 2023 »Alte Reben« Mehring Riesling<br />

trocken<br />

89+ 2023 »Schiefer« Riesling trocken<br />

93 2023 Ockfen Bockstein Riesling Kabinett<br />

93 2023 Ockfen Bockstein Riesling Spätlese<br />

296 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER MOSEL<br />

WEINGUT<br />

UDO WILLEMS<br />

Am Großschock 6, 54329 Konz<br />

T: +49 6501 18933, www.willemshof.de<br />

Kontakt: Familie Willems<br />

Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />

Flaschen/Hektar: 45.000/10 ha<br />

Der Familienbetrieb aus Konz wird<br />

vom Vater-Sohn-Gespann Udo und<br />

Martin Willems geleitet, die beide<br />

zwar der langen Tradition des Guts verpflichtet<br />

sind, aber gleichzeitig Freude an Innovationen<br />

haben. Das zeigt sich allein schon an ihrem<br />

Grünen Veltliner, mit dem sie im gesamten<br />

Anbaugebiet ein Alleinstellungsmerkmal<br />

haben. Der <strong>Wein</strong> ist wunderbar würzig und<br />

hoch individuell. Darüber wollen wir aber<br />

nicht die Kernkompetenz der Familie vergessen:<br />

Und das sind wunderbar saftige Rieslinge,<br />

die es bei Familie Willems zu betont fairen<br />

Preisen gibt.<br />

91 2023 »Saar« Riesling Spätlese feinherb<br />

Duft nach Akazienhonig, Mirabelle, Aprikose und reifem,<br />

gelbfleischigem Pfirsich, dazu auch etwas Kräuterwürze.<br />

Am Gaumen ebenfalls mit sehr präsenter Frucht, Steinobst,<br />

saftig und balanciert, spürbare, charmante Süße, feine<br />

Mineralität, macht Spaß. 10,5 Vol.-%, DV, €<br />

91 2023 »Saar MW No.6« Riesling Spätlese<br />

feinherb<br />

Sehr animierender Duft mit Noten von Schiefergestein und<br />

hellen Früchten, dazu etwas Grapefruit und roter Apfel. Am<br />

Gaumen mit gut integrierter Säure, verhaltene, durchaus<br />

charmante Süße, etwas gelbe Stachelbeere, Zitrusfrüchte,<br />

saftig und herrlich trinkig. 10,5 Vol.-%, DV, €<br />

90 2023 »Saar MW« Niedermennig<br />

Herrenberg Riesling Kabinett feinherb<br />

Intensiver Duft nach rotem Apfel, Aprikose und Pfirsich,<br />

dazu reife Zitrusaromen, auch ein Touch frische Melisse ist<br />

dabei. Saftig und kühl dann der Auftritt am Gaumen bei animierender<br />

Säure. Eine leichte, elegante Herbe begleitet den<br />

mineralischen Abgang. 10 Vol.-%, DV, €<br />

90 2023 »Saar Unikat« Grüner Veltliner<br />

trocken<br />

Schöner Duft nach Golden-Delicious-Apfel, der stimmig von<br />

Kerbelkraut und Zitrusnoten begleitet wird. Am Gaumen<br />

verspielte Säure, die in einem passenden Verhältnis zur Würze<br />

und Mineralität steht. Eine ungewöhnliche Sorte an der<br />

Mosel, individueller Charme. 11,5 Vol.-%, DV, €<br />

90 2023 »Saar Weißburgunder trocken<br />

Mineralisch anmutender Duft, der von dezenten Röstaromen<br />

begleitet wird, dazu etwas Apfel, Birne und dezente<br />

Mandel. Ein saftig-frischer Geschmack als Auftakt am Gaumen.<br />

Mirabellenfrucht, Zitrone und Grapefruit bilden die<br />

tragende Säule im Mund, erfrischend. 11,5 Vol.-%, DV, €<br />

89 2023 »Saar Devonschiefer« Riesling<br />

trocken<br />

Schöner Duft mit einer für die Region typischen Mineralität<br />

des Schieferbodens. Auch grüner Apfel, etwas Stachelbeere<br />

und Weiße Johannisbeeren sind dabei. Am Gaumen breitet<br />

sich ein säurefrischer Fächer aus, der wieder an Apfel, aber<br />

auch an Zitrusfrüchte denken lässt. 11,5 Vol.-%, DV, €<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

297


WEINGUT<br />

WILLEMS-WILLEMS<br />

Mühlenstraße 13, 54329 Konz-Oberemmel<br />

T: +49 6501 15816, www.schiefer-trifft-muschelkalk.de<br />

Kontakt: Carolin Hofmann<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Sa 9–17 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 73.300 (90 % weiß, 10 % rot,<br />

20 % süß)/7 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Bereits in der fünften Generation leiten<br />

die Frauen der Familie bei den Willems<br />

die Geschäfte. Das Familienweingut<br />

wurde bis 1971 als Gemischtbetrieb<br />

geführt, dann heiratete Maria Willems ihren<br />

Karl, der dank eines gemeinsamen Urahns<br />

den gleichen Nachnamen trug – so entstand<br />

der Doppelname. Mittlerweile zeichnet<br />

Tochter Carolin mit ihrem Mann Jürgen für<br />

die <strong>Wein</strong>e verantwortlich. Beide führen auch<br />

ein <strong>Wein</strong>gut in Rheinhessen – ein Power-<br />

Couple. Die beiden präsentieren wunderbar<br />

trinkige Rieslinge mit tollem Terroirausdruck.<br />

Die Kabinette sind großartig!<br />

91+ 2023 »Auf der Lauer« Riesling feinherb<br />

Mineralisch-flirrender Duft, heißer Stein, Abrieb von der<br />

Orange, knackiger Pfirsich, anregend. Am Gaumen mit<br />

lebendiger, frischer Säure, griffig ansetzend, reife Zitrusfrüchte,<br />

Süße sehr gut eingebunden, mineralische Würze,<br />

gute Länge. 11,5 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2023 Riesling Kabinett feinherb<br />

Duft nach grünem Apfel, Orangenblüte, süße Limonenschale,<br />

feine Mineralik, animierend. Am Gaumen mit lebendiger<br />

Säure, zupackend und griffig, Zitrusfrüchte, Zitrone, Limone,<br />

ganz frisch, fein gewoben, Süße perfekt eingebunden, endet<br />

frisch. 9 Vol.-%, DV, €<br />

93 2023 Niedermennig Herrenberg Riesling<br />

Kabinett<br />

Duft nach feinen, reifen Zitrusfrüchten, kandierte Limettenschale,<br />

Schieferwürze, ein Hauch Mango kommt dazu. Am<br />

Gaumen mit einem feinen, zarten Schmelz, lebendige Säure,<br />

saftige, reife Zitrusfrüchte, sehr gut integrierte Süße, Limettensaft,<br />

viel Zug. 8,5 Vol.-%, DV, €€<br />

92 2023 Oberemmel Karlsberg Riesling<br />

Spätlese<br />

Anfangs noch verschlossen im Duft, mit Belüftung feiner<br />

Pfirsich, reife Zitrusfrucht, dahinter eine mineralische Grundierung.<br />

Am Gaumen wunderbar saftig ansetzend, süßer<br />

Schmelz, lebendige Säure, wieder Zitrusfrüchte, etwas<br />

Mango, elegante Spätlese, gute Länge. 7,5 Vol.-%, DV, €€<br />

91+ 2023 Oberemmel Altenberg Riesling<br />

Kabinett<br />

Sehr feiner Duft nach nassem Stein, Limettenabrieb und<br />

Kräuterwürze, delikat, rote Grapefruit. Am Gaumen mit<br />

reifer, lebendiger Säure, griffig, süße Zitrusfrucht, dicht<br />

und elegant, perfekt eingefügte Süße, schwebend, mineralisch<br />

grundiert, mit einer guten Länge. 9,5 Vol.-%, DV, €€<br />

91+ 2023 Euchariusberg Kabinett<br />

Intensiv mineralischer Duft, Gesteinsmehl, süße Minze,<br />

Melisse, etwas Zündholz, kandierte Limonenschale. Am<br />

Gaumen mit einer frischen Säure, Zitronensaft, dazu feine<br />

Süße, schönes Spiel, hinreichend Dynamik, feine Mineralik,<br />

gute Griffigkeit, endet frisch. 8 Vol.-%, DV, €€<br />

298 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER MOSEL<br />

PLATZ FÜR IHRE WEINNOTIZEN<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

299


Blick auf den Rotenfels und<br />

die Bastei bei Bad Münster


NA<br />

HE<br />

WEINE MIT<br />

HYPNOTISCHER<br />

WIRKUNG<br />

Foto: © WSNA


Der Blick vom Lemberg auf die Lagen<br />

(v. l. n. r.) Felsenberg, Kupfergrube, Steinberg,<br />

Hermannsberg und Brücke – sowie auf die Hermannshöhle<br />

HERMES IN FEILBINGERT<br />

Ein <strong>Wein</strong>baugebiet mit eigenständiger Herkunftsbezeichnung wurde die Nahe erst 1971.<br />

Dabei wussten schon die Römer den Reiz – und die strategische Bedeutung –<br />

des Nahetals zu schätzen.<br />

TEXT ULRICH SAUTTER<br />

Auf dem Lemberg östlich von Oberhausen<br />

an der Nahe hat man einen<br />

grandiosen Panoramablick zum 300<br />

Meter tiefer gelegenen Fluss und über die<br />

Spitzenlagen der mittleren Nahe: Vom Aussichtspunkt<br />

»Schlafender Riese« sieht man<br />

nach Westen über den Oberhäuser Leistenberg<br />

bis zum Schlossböckelheimer Felsenberg<br />

in der Ferne und dann weiter zur Kupfergrube,<br />

die Niederhäuser Brücke, zu Hermanns-<br />

und Steinberg und schließlich Richtung<br />

Norden zur Hermannshöhle. Steigt<br />

man noch weiter empor bis zum Waldgasthaus<br />

Lemberghütte, dann öffnet sich der<br />

Blick nach Osten, wandert weit bis zu den<br />

Norheimer Lagen Kirschheck und Dellchen<br />

und dann wieder zurück auf Niederhäuser<br />

Gemarkung zu den Lagen Kertz, Klamm<br />

und abermals zur Hermannshöhle.<br />

Immer wieder die Hermannshöhle: Dieser<br />

von Südosten nach Südwesten umlaufende,<br />

nahezu 100 Meter hohe Kegel liegt so dominant<br />

in einer Naheschleife, dass die Sonne<br />

wohl von Auf- bis Untergang immer irgendwo<br />

auf eines seiner Teilstücke scheint. Und<br />

auch bei Verkostungen kann man sagen: immer<br />

wieder die Hermannshöhle, sei es trocken,<br />

frucht- oder edelsüß. Dieser Berg ist<br />

ein Allrounder, vielleicht sogar die kompletteste<br />

Lage des ganzen Landes, um Riesling in<br />

all seinen möglichen Facetten zu erzeugen.<br />

Den Namen hat dieser <strong>Wein</strong>berg nun aber<br />

nicht etwa von Hermann dem Cherusker<br />

oder von irgendeinem anderen historisch<br />

bedeutsamen Hermann. Namenspatron ist<br />

vielmehr Hermes, der bekannte Götterbote<br />

aus der griechischen Mythologie, Gott der<br />

Reisenden und Kaufleute, der Diebe und<br />

Fotos: beigestellt, © WSNA, We<strong>Wein</strong>gut Dönnhoff, Gut Hermannsberg<br />

302 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


REGIO-PORTRÄT NAHE<br />

MITTELRHEIN REGIO-PORTRÄT<br />

Magier, der Hirten, der Gymnastik und der<br />

Redegewandtheit. Ein Gott also, dem beinahe<br />

ebenso viele Zuständigkeiten zugeschrieben<br />

werden wie die Hermannshöhle<br />

Rieslingtypen hervorbringen kann. In der<br />

Höhle, die der Lage Hermannshöhle den<br />

Namen gab, könnte es einen Altar zu seinen<br />

Ehren gegeben haben – was allerdings Spekulation<br />

ist: Alles, was man heute in der<br />

Höhle findet, sind die Reste des eingelagerten<br />

Sprengstoffs, mit dem anfangs des 20.<br />

Jahrhunderts die Schlossböckelheimer Kupfergrube<br />

aus dem Fels gesprengt wurde.<br />

Gesichert ist hingegen, dass bereits die Kelten<br />

auf dem Lemberg eine Kultstätte angelegt<br />

hatten. Es ist durchaus plausibel anzunehmen,<br />

dass die Römer, die ja bekanntermaßen<br />

recht geschmeidig mit vorgefundenen<br />

kulturellen Einflüssen umgingen, diesen<br />

Ort einfach weiter genützt und dort Hermes,<br />

oder in ihrer Sprache: Merkur, gehuldigt<br />

haben – zumal das Nahetal an einem<br />

frequentierten Handelsweg lag. Damit wäre<br />

eine Linie der Kontinuität zur Verehrung<br />

der Kelten für den Gott Esus geschaffen,<br />

dem ebenfalls der Schutz des Handels und<br />

der Wege zugeschrieben wurde. Cäsar<br />

scheint sogar keinen Unterschied zwischen<br />

Cornelius Dönnhoff<br />

in der Hermannshöhle<br />

<strong>Wein</strong>gut Dönnhoff, Oberhausen<br />

dem keltischen Gott und Merkur zu sehen,<br />

wenn er in »De bello gallico« (VI, 17,1) zumindest<br />

über die gallischen Kelten schreibt,<br />

dass »sie von den Göttern Merkur die größte<br />

Anbetung entgegenbringen«.<br />

GLADIATOREN UND FUSSBODENHEIZUNG<br />

Was sagt uns der Merkur-Hermes-Kult<br />

nun aber über den <strong>Wein</strong>bau an der Nahe?<br />

Bad Kreuznach, Cruciniacum, wurde um<br />

Gut Hermannsberg, Niederhausen<br />

303


WEINBAUGEBIET NAHE<br />

Anbaufläche ca. 4150 Hektar<br />

Aufteilung 310 Einzellagen<br />

Wichtigste Rebsorten<br />

Riesling, Weißburgunder, Spätburgunder<br />

Verband<br />

<strong>Wein</strong>land Nahe e. V.<br />

Burgenlandstraße 7<br />

55543 Bad Kreuznach<br />

www.weinland-nahe.de<br />

RHEINLAND-PFALZ<br />

9<br />

Dorsheim<br />

Rhein<br />

8, 10<br />

Nahe<br />

<strong>Wein</strong>bau<br />

Stg.: Steigung<br />

Hm.: Höhenmeter<br />

2<br />

Monzingen<br />

Bockenau<br />

Schlossböckelheim<br />

Nahe<br />

4<br />

6<br />

Traisen<br />

Bad Kreuznach<br />

Bad Münster<br />

Norheim<br />

Niederhausen<br />

7<br />

1<br />

3<br />

5<br />

Alsenz<br />

Glan<br />

PRIVILEGIERTE WEINLAGEN<br />

1 Monzingen Halenberg<br />

7,7 ha, 160–240 Hm., 20–70 % Stg., grauer Schiefer, Quarzit, Kies<br />

2 Bockenau Felseneck<br />

8,8 ha, 250–310 Hm., 30–70 % Stg., Devonschiefer, Quarzit<br />

3 Schlossböckelheim Felsenberg<br />

10 ha, 25–200 Hm., 45–60 % Stg., Melaphyr,<br />

vulkanischer Porphyr<br />

4 Schlossböckelheim Kupfergrube<br />

13 ha, 140–265 Hm., 30–60 % Stg.,<br />

vulkanische Porphyr- und Melaphyrverwitterung<br />

5 Niederhausen Hermannshöhle<br />

8 ha, 130–175 Hm., 0–60 % Stg., gesteinsreicher<br />

Schieferboden<br />

6 Norheim Dellchen<br />

2,6 ha, 140–220 Hm., 50–70 % Stg., Schieferboden<br />

7 Traisen Bastei<br />

1,5 ha, 120–140 Hm., 40–60 % Stg., Rhyolith<br />

8 Dorsheim Goldloch<br />

12 ha, 140–210 Hm., 15–55 % Stg., Kiesel, Lehmschicht<br />

9 Dorsheim Pittermännchen<br />

6 ha, 150–290 Hm., 40–55 % Stg., Tonschiefer, Kiesel<br />

10 Dorsheim Burgberg<br />

4 ha, 190–290 Hm., 0–60 % Stg., Schiefergeröll,<br />

Taunusquarzit, Kieseln, hoher Lehmanteil<br />

304 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


REGIO-PORTRÄT NAHE<br />

Marktszene am Meeresufer,<br />

Bodenmosaik, Bad Kreuznacher Römervilla<br />

Museum Römerhalle<br />

Bad Kreuznach<br />

Fotos: beigestellt, © Carole Raddato , <strong>Wein</strong>gut Mathern<br />

das Jahr 58 vor Christus römisch und anschließend<br />

zum Versorgungsposten für den<br />

Handelsweg zwischen Mainz und Trier<br />

ausgebaut. Es könnte mit der Zeit eine<br />

recht große Siedlung geworden sein, denn<br />

der Ort hatte offenbar eine eigene Töpferei<br />

– wie nur neun andere römische Städte<br />

nördlich der Alpen. Etwa um das Jahr 150<br />

nach Christus errichtete ein unbekannter<br />

Mogul in Bad Kreuznach die größte Palastvilla<br />

nördlich der Alpen – mit einer<br />

Wohnfläche von 5000 Quadratmetern,<br />

Fußbodenheizung, Badehaus und allem,<br />

was zur Blütezeit des römischen Reiches<br />

State of the Art war. Kann man sich vorstellen,<br />

so jemand zöge an einen Ort, an<br />

dem jede Amphore <strong>Wein</strong> von weit her gebracht<br />

werden muss? Schwer zu sagen,<br />

denn nach dem Edikt von Domitian (51–<br />

96) war das Pflanzen von Reben in den<br />

Provinzen eigentlich verboten. Allerdings<br />

scheint die Anordnung nicht mit sonderlich<br />

großer Konsequenz durchgesetzt worden<br />

zu sein, da Land, das sich in der Hand<br />

von Römern befand, als »römisch« und<br />

somit nicht mehr als »provinziell« galt.<br />

In der Bad Kreuznacher Römervilla wurden<br />

auch <strong>Wein</strong>gläser und Karaffen gefunden,<br />

es wurde also dort sicher <strong>Wein</strong> getrunken.<br />

Auch eine Feldhacke zählt zu<br />

den Exponaten im »Museum Römerhalle«.<br />

Sie könnte tatsächlich darauf hindeuten,<br />

dass Sklaven in der Nähe Hackbau<br />

betrieben, vielleicht sogar in einem Rebberg.<br />

Dass der gewaltige Reichtum des Erbauers<br />

der Villa aus der Landwirtschaft<br />

stammte, gilt indes als unwahrscheinlich.<br />

Eines der großen Mosaike im Haus zeigt<br />

Gladiatorenkämpfe, was Archäologen mut-<br />

Rieslinge aus Dellchen und Hermannshöhle:<br />

Henning Mathern vom <strong>Wein</strong>gut Mathern,<br />

Niederhausen<br />

305


REGIO-PORTRÄT NAHE<br />

<strong>Wein</strong>berghaus auf dem<br />

Kafels im Dellchen<br />

Martin Korrell, <strong>Wein</strong>gut Korrell<br />

Zu seinen Spitzenlagen zählen auch<br />

Kirschheck, Dellchen und Klamm<br />

maßen lässt, der Bauherr sei als Veranstalter<br />

von Zirkusspielen reich geworden,<br />

also mit Sklavenhandel – nicht unwahrscheinlich<br />

in so großer Nähe zum Limes,<br />

wo sich bei Scharmützeln immer wieder<br />

Gefangene machen ließen. Ein zweites Bodenmosaik,<br />

60 Quadratmeter groß, lässt<br />

den Eindruck entstehen, man befinde sich<br />

mitten im Meer. Dargestellt sind alle möglichen<br />

Meereslebewesen, Oktopoden, Muscheln,<br />

Seeschnecken, Schwertfische. Auch<br />

eine Marktszene am Ufer ist abgebildet.<br />

Nun, Fischhändler wird der Mann nicht<br />

gewesen sein.<br />

HYPNOTISCH<br />

Zurück naheaufwärts und zu den möglichen<br />

Kultstätten des Hermes. Der Handelsweg<br />

von Bad Kreuznach nach Trier<br />

begann auf zwei alternativen Routen, eine<br />

führte zunächst am Nordufer der Nahe<br />

und an der Hermannshöhle vorüber, eine<br />

andere südlich des Flusses mit einem Abzweig<br />

auf den Lemberg beim Ort Feilbingert.<br />

Beide Wege vereinigen sich beim Ort<br />

Tholey, wo die Route nach Norden und in<br />

die Hundsrückquerung übergeht. Zwar<br />

waren die Römerstraßen befestigt und gut<br />

ausgebaut. Aber wäre es nicht trotzdem<br />

denkbar, dass nach einer ersten Tagesetappe<br />

(von Bingen oder Bad Kreuznach<br />

aus gerechnet) der richtige Moment gekommen<br />

war, um nochmal ein Stoßgebet<br />

an Hermes zu senden, bevor die mühselige<br />

Reise mit dem Ochsenkarren in unwegsame<br />

und schwach besiedelte Gegenden<br />

führte? Wäre es nicht denkbar, dass man<br />

hier dem Hermes zwar keine Tiere oder<br />

Menschen mehr opferte wie die Kelten,<br />

sich aber noch einmal ausgiebig stärkte?<br />

Vielleicht sogar mit lokalem <strong>Wein</strong>?<br />

Hermes galt nicht nur als Glücksbringer,<br />

die Mythologie schreibt ihm auch die Fähigkeit<br />

zu, mit seinem goldenen Zauberstab<br />

einzuschläfern und Träume zu bewirken.<br />

Eine Nacht mit tiefem Schlaf wird<br />

den Reisenden vor den herannahenden<br />

Strapazen sicher willkommen gewesen<br />

sein. Und was schreibt Hugh Johnson in<br />

seinem »großen Johnson« über die <strong>Wein</strong>e<br />

des mittleren Nahetals? »In ihrer zarten<br />

und doch voll abgerundeten Art üben sie<br />

eine geradezu hypnotische Wirkung aus.«<br />

Da haben wir’s. Hermes’ Werk!<br />

Nähere Informationen über den Autor finden Sie<br />

im Kapitel »Verkostungsteam« auf S. 16.<br />

Fotos: beigestellt, ©Rheinland-Pfalz Tourismus/Dominik Ketz, <strong>Wein</strong>gut Korrell<br />

306 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER NAHE<br />

WEINGUT CHRISTIAN<br />

BAMBERGER<br />

STEINHARDTER HOF<br />

Kreuznacher Straße 2, 55566 Bad Sobernheim-Steinhardt,<br />

T: +49 6751 6048, www.cb-wein.de<br />

Kontakt: Christian Bamberger<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 10–12 Uhr und 14–17 Uhr,<br />

Sa 10–14 Uhr und nach Vereinbarung<br />

Flaschen/Hektar: 200.000 (60 % weiß, 30 % rot,<br />

10 % Rosé)/21 ha<br />

Christian Bamberger legt gerne auch<br />

gereiftere <strong>Wein</strong>e vor, um deren Entwicklungspotenzial<br />

zu verdeutlichen:<br />

Die »R Réserve« und der Spätburgunder<br />

»QX« aus dem Jahr 2021 zeigen Substanz,<br />

Athletik und Mineralik, an ihnen wird man<br />

lange Freude haben. Der Nahe-Winzer ist<br />

auch bekannt für seine geschmeidigen und<br />

plakativen Brot-und-Butter-<strong>Wein</strong>e, die auch<br />

den Zeitgeist spiegeln, etwa die beiden Rosés<br />

»Fräulein Müller aus dem Rosengarten« und<br />

»Rendezvous mit Rosamunde«. Christian<br />

Bamberger kann Marketing, aber vor allem<br />

eines: gute <strong>Wein</strong>e erzeugen.<br />

92 2021 »Vulkangestein« Grauburgunder<br />

trocken<br />

Mittleres Goldgelb, die Nase ist vom Holzausbau geprägt,<br />

würzig, etwas Weihrauch, geröstete Maronen, reife Birne<br />

und auch Renekloden. Kräftig gebaut am Gaumen mit fester<br />

Struktur und einer recht präzisen Säure, dicht, reife Phenolik,<br />

etwas Karamell, mineralisch. 13 Vol.-%, NK, €€<br />

91+ 2021 »Vulkangestein« Riesling trocken<br />

Die steinig-würzigen Noten stehen über der Primäfrucht, reife<br />

Aprikose und Pfirsich, kräuterig, auch gelbe Pflaume. Das<br />

»Vulkangestein« zeigt Charakter und Stil am Gaumen, weiche,<br />

harmonische Anteile, die von der würzigen Mineralik<br />

des Terroirs gekontert werden. 13 Vol.-%, NK, €€<br />

90+ 2023 Weißburgunder trocken<br />

Eher verhaltener Duft, feine Würze, helle Blüten, Aprikose,<br />

grüner Apfel und auch Mandarinenschale. Ein im Duft und<br />

auch in der Struktur sehr klar definierter Burgunder, saftig,<br />

präsente Säure, nicht zu süß abgestimmt, elegant, feine<br />

Würze, mineralisch. 13 Vol.-%, DV, €<br />

93 2021 »R Réserve« Cuvée trocken CS/CC/CD<br />

Gute Intensität in der dichten Nase mit viel Cassis, schwarze<br />

Oliventapenade, Maulbeere, Rauch, herbe Schokolade. Entwickelt<br />

am Gaumen viel Substanz, dicht im Extrakt, kraftvolles,<br />

reifes Tanningerüst, präzise Säure, trocken in der Anmutung,<br />

Mineralik, lang. 14 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2021 »QX« Spätburgunder trocken<br />

Cassis im kräftigen Duft, dunkle Kirschen, warmer Rauch<br />

und Gewürznelke, getrocknete Kräuter, Rosmarinstängel,<br />

Wacholderbeere. Entwickelt auf weichem, geschmeidigem<br />

Fond Kraft, athletische Struktur, reifes, mürbes Tannin,<br />

dunkle Schokolade, Kakaopulver, Mineralik.<br />

13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

89+ 2023 Sauvignon Blanc trocken<br />

89+ 2023 Riesling trocken<br />

89+ 2023 »Fräulein Müller aus dem<br />

Rosengarten« Cuvée trocken MT/SB<br />

89+ 2023 »Rendezvous mit Rosamunde« Rosé<br />

feinherb CD/SÄ/SB/CC/CS<br />

89+ 2023 »Lichtblick« Rosé trocken<br />

CD/CS/CC<br />

91 2021 »Vulkangestein« Spätburgunder<br />

trocken<br />

89+ 2022 »Machtlust« Cuvée trocken CD/ME/CC<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

307


WEIN- & SEKTGUT<br />

BAMBERGER<br />

Römerstraße 10, 55566 Meddersheim<br />

T: +49 6751 2624, www.weingut-bamberger.de<br />

Kontakt: Familie Bamberger<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8–12 Uhr und 14–18 Uhr,<br />

Sa 9–16 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 133.300 (58 % weiß, 10 % rot,<br />

10 % Rosé, 2 % süß, 20 % Schaumwein)/15 ha<br />

Es gibt eine gute Handvoll <strong>Wein</strong>güter,<br />

die im Anbaugebiet Nahe den Rhythmus<br />

vorgeben, dazu gehört auch mittlerweile<br />

das <strong>Wein</strong>- und Sektgut Bamberger in<br />

Meddersheim, das seit einigen Jahren mit seinen<br />

Sekten in die vordere Reihe drängt, etwa<br />

mit dem vornehmen Riesling »Deacade«. Die<br />

stehen auch dieses Mal an der Spitze der vorgestellten<br />

Kollektion, aber man sollte dabei<br />

die Stillweine und edelsüßen Pretiosen nicht<br />

vergessen. Die dichte Riesling-»Réserve« aus<br />

dem Frühlingsplätzchen zählt zur Kategorie<br />

Langstreckenläufer, die Altenberg-Auslese ist<br />

purer Nektar.<br />

94+ 2012 »Decade« Riesling brut nature<br />

Degorgiert 08/23. Im Duft ist der <strong>Wein</strong> sehr blumig, Lavendel,<br />

aber auch Feuerstein, Jod, brenzlig-mineralische Töne,<br />

zarte Hefenoten aus der Autolyse, kaum tertiäre Untertöne.<br />

Im Mund zeigt sich ein geschmeidiger Bau, mit mild gewordenem,<br />

cremigem Mousseux, mit lebendiger Säure und einer<br />

zarten Spur Süße im Abklang. 12,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />

93 2015 »Grand Pinot« brut nature PN/WB<br />

Delikat im Duft, Apfelschale, Brotkrume, Dattel, leicht geröstete<br />

Haselnuss, helle und dunkle Beeren, dunkles Karamell.<br />

Am Gaumen saftig im Bau, nahtlos verschmolzene<br />

Säure, feines Mousseux, frisch mit Reifenoten, ein »Grand<br />

Pinot«, der kulinarisch sowie als Solist Trinkfreude bereitet.<br />

13 Vol.-%, NK, €€€<br />

93 2023 »Réserve« Monzingen<br />

Frühlingsplätzchen Riesling trocken<br />

Die Primärfrucht ist nicht offensiv, gelber und weißer Pfirsich,<br />

Würze, getrocknete Kräuter, Quitte, Tannenhonig. Am<br />

kompakt gebauten Gaumen räumt sich die salzige Mineralik<br />

eine vordere Position ein, straff, dicht, trocken, phenolisch,<br />

etwas Quitte. Langstreckenläufer. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />

91 2023 Meddersheim Altenberg Riesling<br />

trocken<br />

Einnehmender und auch würziger Duft mit knackigem Pfirsich,<br />

rotem Apfel, Tannengrün und Waldhonig, auch getrockneter<br />

Thymian. Am Gaumen wirkt der »Altenberg« trockener,<br />

als er ist, gute Frische, Salz, Schmelz und Würze,<br />

gute Balance, auch die Mineralik kommt nicht zu kurz.<br />

12 Vol.-%, DV, €€<br />

93 2023 Meddersheim Altenberg Riesling<br />

Auslese<br />

Intensiver Duft nach reifen Zitrusfrüchten und exotischen<br />

Früchten, auch etwas Holunder ist dabei, kandierte Limettenschale,<br />

mineralisch unterlegt. Am Gaumen sehr geschmeidig,<br />

lebendige Säure, fließende Süße, Ananas, Mango,<br />

süßer Nektarinensaft, kraftvoll. 7 Vol.-%, NK, €€<br />

93 2021 »Blanc & Noir« brut PN/WB<br />

91 2023 »PetNat« Zero Dosage MT/RR/TR<br />

92 2018 Pinot Rosé brut nature WB/PN/FB<br />

92+ 2023 Monzingen Frühlingsplätzchen<br />

Riesling trocken<br />

92+ 2022 »Fumé« Pinot Gris trocken<br />

90+ 2022 Meddersheim Altenberg Syrah tr.<br />

92 2023 Meddersheim Altenberg Riesling<br />

Spätlese<br />

308 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER NAHE<br />

WEINGUT<br />

BICKING & BICKING<br />

Hauptstraße 33, 55595 Wallhausen<br />

T: +49 6706 279, www.bickingundbicking.com<br />

Kontakt: Achim und Lukas Bicking<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–11 Uhr und 13–17 Uhr,<br />

Sa 11–17 Uhr<br />

Hektar: 10 ha<br />

Anbauweise: in Umstellung<br />

Das Jahr 2022 war nicht das einfachste<br />

Jahr für Achim und Lukas Bicking, die<br />

gemeinsam das <strong>Wein</strong>gut Bicking &<br />

Bicking in Wallhausen betreiben. Was wir aus<br />

dem Jahrgang 2023 verkosten konnten, bestätigt<br />

unsere Einschätzung, dass mit diesem<br />

Betrieb von der Nahe zu rechnen ist: Die <strong>Wein</strong>e<br />

sind klar und animierend, zeigen auch mineralisches<br />

Profil wie unsere Empfehlung, der<br />

appetitliche Gutsriesling. Die angestellten<br />

<strong>Wein</strong>e aus 2021 belegen das Potenzial von Lagen<br />

wie dem Wallhausener Pastorenberg und<br />

ein sehr gutes Reifevermögen. Wir sind gespannt<br />

auf die Lagenweine aus 2023!<br />

94 2021 Wallhausen Pastorenberg Riesling<br />

trocken<br />

Würziger Duft, erste Reifenoten, Sanddorn, Birnenchutney,<br />

Aprikose, <strong>Wein</strong>bergpfirsich, Marzipan, steinig-rauchig. Am<br />

Gaumen mit guter Struktur und Lebendigkeit, präsente Säure,<br />

saftige zitrische Noten, phenolisch begleitet, lange ausklingend<br />

mit großartiger Mineralik. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />

91 2021 »Alte Reben« Riesling trocken<br />

Reifes Steinobst, Aprikose, Pfirsich, Würze, ein Hauch Petrol,<br />

steinige Noten, leicht rauchig, etwas Quitte. Recht entspannt<br />

am Gaumen, weicher Fond, reife Säure, die Mineralik<br />

macht mit leicht würziger Pikanz das Rennen. Nicht zu komplex,<br />

animierend, linear. 12 Vol.-%, DV, €€<br />

90+ 2023 Riesling trocken<br />

Aprikose und Apfel in der Nase, ein Hauch Zimtstange,<br />

Grapefruit, Quitte, feine Kräuter, Blumenwiese. Saftig am<br />

Gaumen, schlanker Bau, appetitlich, mit verspielter Säure<br />

und feiner phenolischer Schichtung, süßlicher Kern, mineralische<br />

Grundierung, viel Riesling. 11,5 Vol.-%, DV, €<br />

90+ 2021 »vom Schiefer« Riesling trocken<br />

Der Name ist Programm, der Duft ist schon von Schieferwürze<br />

bestimmt, etwas Rauch, reife Aprikose, zitrische Noten,<br />

ein Hauch Petrol. Zeigt sich am Gaumen aufgeweckt und puristisch,<br />

präsente Säure, trocken, mineralisch, würzig und<br />

mit feiner Zitrik ausklingend. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

90 2023 Sauvignon Blanc trocken<br />

Dezente Sortenaromatik in der eleganten Nase, Rote Johannisbeere,<br />

Mango, Papaya, feine Würze, Estragon. Schlank gefasst<br />

am Gaumen, klar im Ausdruck, die Säure erfrischt wie<br />

ein Gebirgsquell, Muskatnuss, etwas herbe Birne, auch Quitte,<br />

animierend, mit Anspruch. 11,5 Vol.-%, DV, €<br />

89+ 2023 »Bruderherz« Rosé trocken PN/DF<br />

Feine Hefe, Rauch, Himbeere, etwas Hagebutte, Rote Johannisbeere,<br />

Erdbeere, rote Kirsche. Saftig und zugänglich am<br />

Gaumen mit Schmelz und feiner Würze, fruchtig-süßlicher<br />

Kern, die Säure sorgt für Frische und Ausgewogenheit. Feine<br />

Gerbstoffe lassen an Essen denken. 12 Vol.-%, DV, €<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

309


WEINGUT<br />

DR. CRUSIUS<br />

Hauptstraße 2, 55595 Traisen<br />

T: +49 671 33953, www.weingut-crusius.de<br />

Kontakt: Peter und Birgitta Crusius, Rebecca Crusius<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Sa 9–12 Uhr und 13.30–17 Uhr<br />

nach Vereinbarung<br />

Flaschen/Hektar: 180.000 (95 % weiß, 5 % rot)/30 ha<br />

Bei der Verkostung der aktuellen Kollektion<br />

haben wir den Eindruck gewonnen,<br />

dass Rebecca Crusius’ Handschrift<br />

mehr und mehr sichtbar wird, und wir<br />

zögern nicht anzufügen: Stilistisch sind die<br />

neuen <strong>Wein</strong>e nochmal ein Schritt nach vorn –<br />

beispielsweise die weißen Burgundersorten,<br />

die jetzt komplett trocken, aber dabei dennoch<br />

reich und kulinarisch im Glas stehen. An<br />

den trockenen Rieslingen gefällt uns, wie sich<br />

Frucht und Mineralität nicht gegenseitig im<br />

Weg stehen, das ist alles dicht und trotzdem<br />

fein. Und dann erst die Edelsüßen! Großes<br />

Kompliment.<br />

95+ 2023 Traisen Bastei Riesling GG<br />

Der Duft gab zum Verkostungszeitpunkt noch nicht viel<br />

preis: Grapefruit, eine Ahnung von Aprikose und rauchigen<br />

Schiefernoten. Am Gaumen ruht das sehr in sich, seidig, von<br />

intensiv mineralischem Extrakt texturiert und von sehr feiner<br />

Säure durchwirkt. Subtiler Extraktreichtum.<br />

12,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />

95 2023 Schlossböckelheim Kupfergrube<br />

Riesling GG<br />

Eine strahlende Frucht nach Mirabelle und Mirabellenkonfitüre.<br />

Aber auch zitrische Noten wie von rosa Grapefruit sind<br />

da. Im Mund zeigt sich ein ganz ausgewogener <strong>Wein</strong>, mittelhoch<br />

in der Dichte, fein aufgelöst mit lebendigem Säurenerv,<br />

gepflegten Phenolen, mit mineralischen Komponenten und<br />

recht lange homogen bleibendem Nachhall.<br />

12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

93 2023 »RC« Weißburgunder & Chardonnay<br />

trocken WB/CH<br />

Dezentes Holz und pfeffrige Terroirnoten dominieren den<br />

Duft, auch eine Frucht wie von gelber Pflaume gibt sich zu<br />

erkennen. Der Gaumen besitzt eine gute Stoffigkeit, mineralisch<br />

geprägter Extrakt und eine sehr gut integrierte Säure,<br />

all das ist verpackt in wohldosierte Geschmeidigkeit. Kulinarisch!<br />

12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

98+ 2023 Schlossböckelheim Felsenberg<br />

Riesling Trockenbeerenauslese<br />

Intensive Botrytis, Dattel, Aprikose, leicht rauchige Töne. Im<br />

Mund trifft eine Hallo-Wach-Säure auf kräftige Süße und<br />

Öligkeit. Mineralische Noten sorgen trotz des immensen Extrakts<br />

für wahre Eleganz. Außergewöhnliche Konzentration<br />

und sehr gute Länge. 7,5 Vol.-%, NK, €<br />

98 2023 Schlossböckelheim Kupfergrube<br />

Riesling Trockenbeerenauslese<br />

Hellfarben. Bienenwachs, Dattel. Im Mund viel Schmelz, lebendige<br />

Säure, sehr viel Stoff und Konzentration, eingelegte<br />

Zitronenschale, Mandarine, mineralische Noten. Eindrucksvolles<br />

Mundgefühl. Tolle Länge. 8 Vol.-%, NK, €€€€<br />

94 2023 Traisen Steinberg Riesling GG<br />

93 2023 »Top of the Rock« Riesling trocken<br />

92+ 2023 »Kaffel« Traisen Weissburgunder<br />

trocken<br />

92+ 2023 Traisen Rotenfels Riesling<br />

Erste Lage trocken<br />

91+ 2023 Norheim in der Kirschheck Riesling<br />

Erste Lage trocken<br />

91 2023 »Vom Fels« Riesling trocken<br />

92 2023 Schlossböckelheim Kupfergrube<br />

Riesling Kabinett<br />

310 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


SCHLOSSGUT<br />

DIEL<br />

Burg Layen 16, 55452 Rümmelsheim<br />

T: +49 6721 96950, www.diel.eu<br />

WEINGÜTER NAHE<br />

Kontakt: Familie Diel<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8–17 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 180.000 (90 % weiß, 10 % rot,<br />

15 % süß, 10 % Schaumwein)/25 ha<br />

Anbauweise: in Umstellung<br />

Caroline Diels <strong>Wein</strong>e stehen für eine<br />

handwerkliche Präzision, die direkt in<br />

den Genuss mündet. Auch mit den aktuellen<br />

<strong>Wein</strong>en unterstreicht die »<strong>Falstaff</strong><br />

Winzerin des Jahres 2020« ihr herausragendes<br />

Können: Das Burgberg-GG aus 2021 ist<br />

ein ganz in die Zukunft gerichteter Terroirwein,<br />

die Pinot Noir »Reserve« aus dem gleichen<br />

Jahr und die »Cuvée Victor« aus 2020<br />

beweisen das Händchen der Winzerin für den<br />

Fassausbau der Burgunder. Mit den fruchtigen<br />

Rieslingen gelangt man vollends in den<br />

Schlemmerhimmel. Beeindruckend stilsicher,<br />

beeindruckend zuverlässig!<br />

95 2021 Dorsheim Burgberg Riesling GG<br />

Der Duft ist noch hefegeprägt, lässt Untertöne von Karamell<br />

und würzige Töne wie Anis und Kardamom anklingen. Der<br />

Gaumen ist dicht, stoffig, mit fester, auf angenehme Weise<br />

herber Phenolik und einem noch kompakt verschlossenen<br />

Abgang. Braucht weitere Reife. 12 Vol.-%, NK, €€€€<br />

93+ 2020 »Prestige Cuvée Victor« trocken<br />

WB/PG<br />

Komplexes Bukett. Reife Quitte, Zitronenmelisse, Orangenzeste,<br />

junge Haselnuss und auch eine florale Note. Am Gaumen<br />

folgen Kräuterwürze, nasser Stein und eine leichte Cremigkeit.<br />

Die feine Säure, bedeutende Konzentration und Eleganz<br />

begleiten den guten Nachhall. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2022 Burg Layen Hölle Riesling trocken<br />

Dezent in der Farbgebung und kühl im Duft. Zitronenzeste,<br />

gelbe Frucht, ein Hauch von Johannisbeere und etwas Salzigkeit.<br />

Am Gaumen eine sehr feine, saubere Frucht, attraktive<br />

Schieferwürze, vibrierende Mineralität, balanciert von<br />

lebendiger Säure. Langer Nachhall. Potenzial.<br />

12 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2021 »Réserve« Pinot Noir trocken<br />

Dezent in der Farbgebung. Dicht im Duft. Sehr spannende<br />

Aromatik von zunächst dunkler Frucht, Brombeere, Sauerkirsche<br />

und Röstaromen. Am Gaumen körperreich, intensiv<br />

in Frucht und Gerbstoff, gut selektiertes Holz bei gut integrierender<br />

Säure. Langer Nachhall. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

95 2023 Dorsheim Goldloch Riesling Auslese<br />

Goldgelb. Intensiver Duft nach getrockneten Früchten, Rosine,<br />

gedörrte Aprikose, zarter Waldhonig, Bienenwachs, kandierte<br />

Orange, vielschichtig. Am Gaumen mit viel Saft und<br />

Kraft, packende Säure, dicht, süße Orange, cremige Textur,<br />

sehr lang, viel Potenzial. 8 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2023 Dorsheim Pittermännchen Riesling<br />

Kabinett<br />

Ein Duft von verwittertem Schiefer, Cassis, Zitronenzeste<br />

und süßer Apfelschale. Am Gaumen ein attraktives Süße-<br />

Säure-Spiel, bei viel Dichte und fokussierter Frucht. Feine<br />

Würze, kühle Mineralik und herrlich reife Frucht begleiten<br />

den langen Nachhall. 8,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

311


WEINGUT<br />

DÖNNHOFF<br />

Bahnhofstraße 11, 55585 Oberhausen an der Nahe<br />

T: +49 6755 263, www.doennhoff.com<br />

Kontakt: Cornelius Dönnhoff<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8.30–12 Uhr und<br />

13.30–17 Uhr, Sa nach Vereinbarung<br />

Hektar: 28 ha<br />

Jedes Jahr knistert es bei der Verkostung<br />

der Dönnhoff’schen Großen Lagen:<br />

Welches GG wird wohl die Nase vorn<br />

haben? Der Vulkangesteins-würzige Felsenberg,<br />

die vielschichtig-komplexe Hermannshöhle<br />

oder das sich in raffinertem Understatement<br />

übende Dellchen? Dieses Jahr hat uns<br />

der <strong>Wein</strong> aus dem Dellchen sogar ein klein wenig<br />

stärker beeindruckt als die majestätische<br />

Hermannshöhle. Aber natürlich sind das Momentaufnahmen.<br />

Ein besonderes Loblied<br />

stimmen wir auf die fruchtsüßen <strong>Wein</strong>e an: Sie<br />

bringen die Eleganz und die beglückende Harmonie<br />

des Betriebsstils auf den Punkt.<br />

96+ 2023 Norheim Dellchen GG Riesling<br />

Ein zurückhaltender Duft mit floralen Nuancen, würzig-pikanten<br />

Noten von getrockneter Orangenschale und von Gesteinsstaub.<br />

Auf einen leicht viskosen Ansatz folgt eine satte Dosis sehr feinen<br />

Extrakts, phenolisch, mineralisch, delikat und dicht in einem,<br />

mit Zug gebender, lebendiger Säure. 13 Vol.-%, NK, €€€€<br />

96 2023 Niederhausen Hermannshöhle GG<br />

Riesling<br />

Ein Duft von Blutorange, Traubenzucker und Schwarzer Johannisbeere,<br />

dazu florale und schieferwürzige Aromen. Im<br />

Mund ist Finesse Trumpf: Eine feine Phenolik ist geschmeidig<br />

grundiert und wird von taktiler Mineralität hervorgehoben,<br />

der Abgang bleibt strukturell lang und fokussiert auf<br />

die mineralischen Aspekte. Subtil! 13 Vol.-%, NK, €€€€<br />

95 2023 »Monopol« Oberhausen Brücke<br />

Riesling Auslese<br />

Anfangs noch verschlossener Duft, dann reife Aprikose, Pfirsich,<br />

etwas Orangenblüte, eine Spur Ananas. Am Gaumen mit<br />

einer feinen, reifen Säure, delikate Süße, viel Schmelz, griffig,<br />

dicht gewoben, reife Früchte, dazu elegante Würze, fein und<br />

elegant bei aller Kraft. 7,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

94+ 2023 Niederhausen Hermannshöhle<br />

Riesling Spätlese<br />

Zuerst dezent im Bukett. Am zweiten Verkostungstag in<br />

idealer Verfassung. Ein perfektes Potpourri aus Steinfrucht<br />

und Mineralik. Am Gaumen eine Melange aus komplexer, feiner<br />

Frucht wie Meyer-Zitrone, Pfirsichnektar, Jasmin und<br />

Schieferwürze. Ein großer <strong>Wein</strong>. 8,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

93+ 2023 Niederhausen Klamm Riesling<br />

Kabinett<br />

Blass in der Fabe und so energetisch im Duft. Mandarinenabrieb,<br />

Aprikose, reifer Apfel als etwas Limettenmelisse. Am<br />

Gaumen herrlich balanciert. Süße liegt ein wenig über der<br />

Säure, dann gibt die steinige Mineralität das Quäntchen zur<br />

Größe. Ganz viel Potenzial. 9 Vol.-%, DV, €€<br />

94+ 2023 »Felsentürmchen«<br />

Schloßböckelheim Felsenberg GG<br />

Riesling<br />

93+ 2023 Roxheim Höllenpfad im Mühlenberg<br />

GG Riesling<br />

93 2023 Roxheim Höllenpfad Riesling tr.<br />

92+ 2023 »S« Chardonnay trocken<br />

92+ 2023 Bad Kreuznach Kahlenberg Riesling tr.<br />

94+ 2023 Oberhausen Brücke Riesling<br />

Spätlese<br />

92+ 2023 Oberhausen Leistenberg Riesling<br />

Kabinett<br />

312 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

FORSTER<br />

WEINGÜTER NAHE<br />

Burg-Layer-Straße 20, 55452 Rümmelsheim<br />

T: +49 6721 45123, www.weingutforster.de<br />

Kontakt: Georg, Margit und Johannes Forster<br />

Ab-Hof-Verkauf: Do und Fr 14–18 Uhr, Sa 10–15 Uhr<br />

Hektar: 25 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Beim <strong>Wein</strong>gut Forster spielt der Boden<br />

eine wichtige Rolle, nicht nur, weil das<br />

Terroir die Qualität der <strong>Wein</strong>e bestimmt,<br />

sonden auch, weil die Winzerfamilie davon<br />

überzeugt ist, dass vitale Reben und gesunde<br />

Trauben die Voraussetzung für ausdrucksstarke<br />

<strong>Wein</strong>e sind. Seit 1994 arbeitet das Gut ökologisch,<br />

für Georg Forster waren seine Kinder der<br />

Impuls, auf biologische Arbeitsweise umzustellen.<br />

Heute leitet Sohn Johannes die Arbeit im<br />

Keller und tut das mit viel Kompetenz. Der Jahrgangssekt<br />

hat eine tolle Reife, die Weißweine<br />

sind herrlich trinkig, die Roten hervorragende<br />

Speisenbegleiter – schöne Kollektion!<br />

92+ 2014 »Furore« brut nature WB/CH<br />

Intensiver Duft nach Apfelschale, Brioche, gelben Blüten,<br />

Mango, Aprikosen, Orangenschale und getrockneten Kräutern.<br />

Am Gaumen mit feinem Mousseux, saftige Frucht, gepaart<br />

mit Würze, frische Säure, Schmelz, dicht, zartes Karamell,<br />

kulinarisch gedacht, lange am Gaumen.<br />

13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2019 Burg Layen Schlossberg Riesling<br />

trocken<br />

Im Duft zeigt sich die Reife attraktiv und dezent, Kräuterhonig,<br />

getrocknete Mango, reifer Pfirsich, kandierte Orangenzeste,<br />

dezent Petrol. Im Mund mit viel Frische, feiner Säurenerv,<br />

angenehme Phenolik, präsente, saftige Frucht, mineralische<br />

Würze, gute Länge. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />

91 2022 »Réserve« Grauburgunder trocken<br />

Strahlendes Goldgelb im Glas, im Duft Röstnoten und dezent<br />

Rauch, Mandarinen, Birnen, traubig, Honigmelone, gemahlene<br />

Haselnuss. Am Gaumen mit Creme und Schmelz,<br />

reife Säure zum kraftvollen Bau, klare Frucht, getragen, unbeschwert<br />

und trinkanimierend. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />

90 2022 »vom Quarzit« Frühburgunder<br />

trocken<br />

Waldbeeren im Duft, Cranberry, Schlehe, Zwetschgen, Rote<br />

Bete, getrocknete Kräuter, Tabak, Milchschokolade. Am<br />

Gaumen üppig und mit weichem Fond, eng anliegende Säure,<br />

merklicher Gerbstoff, Beerenfrucht sowie Süßkirsche,<br />

sehr guter Begleiter zum Sonntagsbraten. 14 Vol.-%, NK, €€<br />

91 2023 Riesling Spätlese<br />

Duft nach reifen Zitrusfrüchten, Orangenabrieb, zarte Mango<br />

und Papaya, feine Kräuterwürze, Melisse. Am Gaumen<br />

mit reifer, feiner Säure, schön integrierte, fließende Süße,<br />

Pfirsich, Aprikosenmarmelade, reife Zitrusfrucht, frisch bleibend,<br />

hat eine gute Länge. 9,5 Vol.-%, DV, €<br />

91 2023 »Wüstenwanderer« Riesling<br />

trocken<br />

91 2023 »Seefahrer« Riesling trocken<br />

91 2023 »Bergsteiger« Riesling trocken<br />

90+ 2023 »vom Kies« Riesling trocken<br />

90 2023 Weißburgunder trocken<br />

90 2023 »vom roten Schiefer« Riesling<br />

trocken<br />

90 2020 »vom Kies« Spätburgunder trocken<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

313


GUT<br />

HERMANNSBERG<br />

Ehemalige <strong>Wein</strong>baudomäne, 55585 Niederhausen<br />

T: +49 6758 92500, www.gut-hermannsberg.de<br />

Kontakt: Achim Kirchner<br />

Ab-Hof-Verkauf: Di bis Fr 10–18 Uhr, Sa und So 12–18 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 150.000 (100 % weiß, 5 % süß,<br />

10 % Schaumwein)/30 ha<br />

Große <strong>Wein</strong>e brauchen Zeit – diese Erkenntnis<br />

ist nicht neu, aber es ist immer<br />

wieder schön zu sehen, wenn diese<br />

Maxime konsequent praktiziert wird. So<br />

wie auf Gut Hermannsberg, wo die Kupfergrube<br />

vor der Veröffentlichung fünf Jahre in<br />

den Kellern ruhen darf, bevor sie als »Reserve«<br />

auf den Markt kommt. Das Zusammenspiel<br />

von erstklassiger Lage, subtiler Vinifikation<br />

und einer perfekten Reifezeit führt zu einem<br />

spektakulären Ergebnis voller Kraft und<br />

Mineralität. Sehr empfehlenswert auch der<br />

Riesling »7 Terroirs«, der viel Qualität zu einem<br />

erschwinglichen Preis bietet.<br />

95 2019 »Reserve« Schlossböckelheim<br />

Kupfergrube Riesling GG<br />

Im Duft feine Honignoten, reife Zitrusfrucht, noble Reife,<br />

vielschichtig. Am Gaumen mit viel Zug und Druck, hat richtig<br />

Volumen, erneut zitrische Elemente, dazu tiefe Mineralität,<br />

satter Schmelz, stoffig, viel Power, vom Terroir geprägt, hat<br />

weiteres Potenzial zur Entfaltung. 13 Vol.-%, DIAM, €€€€<br />

95 2019 »Reserve« Niederhausen<br />

Hermannsberg Riesling GG<br />

Im Duft mit Aromen von rotem Apfel und zarter Mandarine,<br />

dazu eine Spur Blütenhonig sowie ein Hauch Petrol, elegant<br />

gereift. Am Gaumen mit lebendiger Säure, geschmeidig, feiner<br />

Fluss, fast schon cremig, eine sehr charmante Interpretation<br />

der mittleren Nahe. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€€<br />

94+ 2023 »In der Rossel« Niederhausen<br />

Klamm Riesling GG<br />

Im Duft getrocknete Zitronenschale, Grapefruit, Schiefer<br />

und feiner Würze. Am Gaumen zeigt sich der <strong>Wein</strong> dicht und<br />

fest, eine reife Säure trägt den weiten Körperbau, trockene<br />

Phenole und geschmeidige Motive bilden den Kontrast, der<br />

den Abgang trägt. Beachtlicher Erstling.<br />

12 Vol.-%, DIAM, €€€€<br />

94+ 2022 Traisen Bastei Riesling GG<br />

Im Duft zitrische Noten, etwas Rauch, knackige helle Früchte,<br />

vielschichtig. Am Gaumen eine feste Säure, feinkörnige<br />

Phenole, muskulös gebaut, dicht gewoben, druckvoll und<br />

satt, Zitrusfrüchte, mineralisch geprägt, hat eine gute Länge<br />

und viel Potenzial. 11,5 Vol.-%, DIAM, €€€€<br />

93 2023 »7 Terroirs« Riesling trocken<br />

Sehr frisch und animierend im Duft, knackiger Apfel, etwas<br />

Birne und Mandarine kommen dazu, auch Rauch und nasser<br />

Stein. Am Gaumen mit einer lebhaften, knackigen Säure,<br />

vibrierender Nerv, knackige Zitrusfrucht, zupackend und<br />

saftig, hat eine gute Länge. 12 Vol.-%, DIAM, €€<br />

94 2023 Altenbamberg Rotenberg Riesling<br />

Kabinett<br />

93+ 2023 Schlossböckelheim Felsenberg<br />

Riesling GG<br />

93 2023 Altenbamberg Rotenberg<br />

Riesling GG<br />

93 2023 »Vom Schiefer« Riesling trocken<br />

93 2023 »Vom Vulkan« Riesling trocken<br />

92+ 2023 Niederhausen Steinberg Riesling GG<br />

92 2023 »Steinterrassen« Riesling trocken<br />

314 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER NAHE<br />

<br />

KORRELL<br />

Görzstraße 7, 55545 Bad Kreuznach-Bosenheim<br />

T: +49 671 63630, www.korrell.com<br />

Kontakt: Martin Korrell<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 14–18 Uhr, Sa 10–15 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 180.000 (80 % weiß, 20 % rot)/29 ha<br />

Martin Korrell hat uns die von ihm so<br />

benannte »Löwenkiste« zur Probe<br />

geschickt. Dazu ist festzuhalten:<br />

Der Löwe, zoologisch Panthera leo, ist die einzige<br />

Katzenart, die in Rudeln lebt. Das trifft<br />

auch hier zu, denn die Kiste enthält ein ganzes<br />

Rudel an Einzellagenweinen: sechs an der<br />

Zahl. Eine weitere Wesensverwandtschaft besteht<br />

darin, dass auch diese Rieslinge so viel<br />

Kraft ausstrahlen wie der Löwe mit seiner<br />

Mähne. Zu befürchten hat man von diesen<br />

<strong>Wein</strong>en indes wenig, mit etwas Flaschenreife<br />

wird sich quer durch alle Etiketten ihr süßlicher<br />

Fruchtkern durchsetzen.<br />

94 2023 Norheim Dellchen Riesling trocken<br />

Mineralwürzig im Duft. Im Mund erweist sich der <strong>Wein</strong> als<br />

ausgewogen, fein nuanciert und seidig, kohärent zum Duft,<br />

in seiner feingliedrigen, mineralischen Art stilistisch sehr<br />

angenehm. Der Abgang ist geschmeidig und unterstreicht<br />

die Finesse. 13 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

94 2023 Niederhausen Klamm Riesling<br />

trocken<br />

Verschlossen im Duft, etwas Zitrus, rauchiger Schiefer. Mit<br />

Luftkontakt auch Aprikose. Die Gaumenstruktur zeigt sich<br />

noch kompakt, dicht, mit festem Säurerückgrat, aber dennoch<br />

präsenter Süße, ein substanzreicher <strong>Wein</strong>, der mineralisch<br />

und terpenwürzig abklingt. 13 Vol.-%, DIAM, €€€€<br />

94 2023 Schlossböckelheim Felsenberg<br />

Riesling trocken<br />

Mineralwürzig im Duft, ein Duft von Schmirgelarbeiten,<br />

Blutorange, Mandarine. Der Gaumen zeigt eine seidige, deutlich<br />

von mineralischem Extrakt geprägte Textur, einen gut<br />

integrierten Säurenerv und merkliche (vermutlich auch alkoholbedingte)<br />

Süße. Mineralität und Zugänglichkeit.<br />

13 Vol.-%, DIAM, €€€€<br />

93+ 2023 Bad Kreuznach Im Honigberg am<br />

Bosenberg Riesling trocken<br />

Verschlossen im Duft. Aprikose, Mirabelle. Der Gaumen<br />

führt vier Elemente zusammen: eine seidige Textur, zart taktil-mineralische<br />

Eindrücke, eine recht präsente Süße und einen<br />

gut integrierten, eher zurückhaltenden Säurenerv. Ein<br />

stoffiger und betont harmonischer Riesling mit gutem Reifepotenzial.<br />

13,5 Vol.-%, DIAM, €€€€<br />

93 2023 Norheim Kirschheck Riesling<br />

trocken<br />

Karamellige Noten im Duft, kandierte Orangenschale, auch<br />

etwas Pfeffer, der Gaumen strahlt Spannung und Kraft aus,<br />

entfaltet in der Gaumenmitte eine feste Säure und druckvolle<br />

Phenole, endet terpengetragen und kompakt mit sehr gutem<br />

weiterem Potenzial. 13 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

92+ 2023 Bad Kreuznach Paradies Riesling<br />

trocken<br />

Pfirsich und Pfirsichkern, sehr reife Nektarine, ein fruchtgetragener<br />

Duft. Der Gaumen eröffnet druckvoll, kräftig im Alkohol<br />

mit strammer Säure, phenolische Griffigkeit und Mineraliät<br />

geben der Wucht Balance. Verschlossener Abgang.<br />

13 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

315


WEINGUT<br />

MATHERN<br />

Winzerstraße 5–7, 55585 Niederhausen<br />

T: +49 6758 6714, www.weingut-mathern.de<br />

Kontakt: Gloria Mathern<br />

Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />

Flaschen/Hektar: 70.000 (70 % weiß, 10 % rot,<br />

10 % Rosé, 5 % süß, 5 % Schaumwein)/14 ha<br />

Beim <strong>Wein</strong>gut Mathern geht die Entwicklung<br />

weiter nach oben: Das Mutter-Sohn-Gespann<br />

hat auch in diesem<br />

Jahr eine Kollektion präsentiert, die die positive<br />

Entwicklung der vergangenen Jahre eindrucksvoll<br />

bestätigt. Henning Mathern, der<br />

bereits parallel zu seinem Studium der Önologie<br />

in Geisenheim die Verantwortung für<br />

<strong>Wein</strong>berg und Keller übernommen hatte, keltert<br />

<strong>Wein</strong>e, die das exzellente Terroir an der<br />

Nahe wunderbar auf die Flasche bringen.<br />

Dellchen und Hermannshöhle sind wunderbar<br />

saftig und tiefgründig – und bieten ungemein<br />

viel <strong>Wein</strong> fürs Geld!<br />

93+ 2023 Norheim Dellchen Riesling trocken<br />

Hocharomatische Nase nach <strong>Wein</strong>bergpfirsich, duftiger<br />

Heuwiese, Thymian und frischem Grasschnitt, rauchig und<br />

zart nach Flintstein. Am Gaumen eine schön abgepufferte<br />

Säure, sehr animierend, ungemein saftig, jung mit Tiefgang,<br />

feine Aromen nach Glaskirschen. 13 Vol.-%, NK, €€<br />

93+ 2023 Niederhausen Hermannshöhle<br />

Riesling trocken<br />

Gelbgold, in der Nase kräftige vulkanische Noten, auch Flintstein<br />

und frisch angeschnittener Boskopapfel. Am Gaumen<br />

elegant und frisch mit hoher Dichte und positivem Druck,<br />

Limettenabrieb, dazu feine Kräuternoten, Lavendel ist dabei,<br />

langer Nachhall. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />

92 2023 »Vom Rotliegenden« Riesling<br />

trocken<br />

Intensiver Duft nach hellem Honig und feinwürzigen Kräutern<br />

wie Thymian und Zitronenmelisse. Am Gaumen herrlich<br />

saftig mit frischer Säure und mineralischen Noten, Zitrusfrüchte,<br />

frisches Steinobst, Mirabellen, dazu Glaskirschen.<br />

Langer, eleganter Nachhall. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

93 2023 Niederhausen Hermannshöhle<br />

Riesling Auslese<br />

Duft nach kandierten Zitrusfrüchten, Limonenschale, getrocknete<br />

Mandarine, Blütenhonig, feine Würze. Am Gaumen<br />

mit einer lebendigen Säure, feine Zitrusaromen, süßer<br />

Limonensaft, zupackend, schöne Dichte, gut integrierte<br />

Süße, hat Zug, elegante Auslese. 8,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

91 2023 Niederhausen Rosenheck Riesling<br />

Kabinett<br />

Feiner Duft nach reifen Zitrusfrüchten, etwas kandierte<br />

Limonenschale, Minze und Melisse. Am Gaumen mit einer<br />

feinen Säure, schwungvoll mit einem schönen Zug, wieder<br />

Zitrusfrüchte, schöne Phenole, griffig, dezente Süße, gute<br />

Balance, sehr trinkig. 9 Vol.-%, DV, €€<br />

90 2023 »Von Mir. Der. Erste.« Niederhausen<br />

Felsensteyer Riesling feinherb<br />

Duft nach reifen Zitrusfrüchten, Limonenschale, reifer Apfel,<br />

feine Würze, anregend, mineralische Grundierung. Am<br />

Gaumen mit einer lebendigen Säure, dezente, gut eingepasste<br />

Süße, Apfel, Zitrusfrüchte, Limone, frische Art, sehr<br />

schöne Trinkigkeit. 10,5 Vol.-%, DV, €€<br />

316 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

MEES<br />

WEINGÜTER NAHE<br />

Hackenheimer Straße 21, 55545 Bad Kreuznach<br />

T: +49 671 73244, www.weingut-mees.de<br />

Kontakt: Dagmar Mees<br />

Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />

Hektar: 15 ha<br />

Das Familienweingut setzt auf eine<br />

kontinuierliche Verbesserung der<br />

Qualität – das gilt für die Arbeit im<br />

<strong>Wein</strong>berg genauso wie im Keller. Die für das<br />

<strong>Wein</strong>gut wichtigen Parzellen im Kreuznacher<br />

Rosenberg sind einerseits von wärmespeicherndem<br />

Terrassenkies, andererseits von<br />

tiefgründigem, wasserspeicherndem Lehm geprägt.<br />

Die <strong>Wein</strong>e gefallen durch einen schönen<br />

Schmelz, tolle Griffigkeit und feine Frucht. Bereits<br />

in der Jugend vermitteln sie großen<br />

Trinkspaß – angesichts der überaus fairen<br />

Preise schenkt man gern noch einmal nach<br />

und entkorkt eine zweite Flasche.<br />

90 2023 Bad Kreuznach Rosenberg<br />

Grauer Burgunder trocken<br />

Ganz zarte rosa Reflexe, Duft nach reifer Birne, Mirabellen,<br />

helle Blüten und Früchte, sehr duftig, zarter Rauch. Am Gaumen<br />

sehr geschmeidig, etwas Pfirsich, angenehm griffige<br />

Phenole, lebendige Säure, eleganter Grauburgundertyp,<br />

sehr zugänglich. 12 Vol.-%, DV, €€<br />

90 2023 Bad Kreuznach Rosenberg<br />

Chardonnay trocken<br />

Feiner Duft nach Pfirsichblüte, Birne, dazu ein Hauch Holunder,<br />

später roter Apfel, eine Spur Rosenwasser, blanchierte<br />

Mandel, elegant. Am Gaumen mit einer fließenden Frucht,<br />

Birne und Pfirsich, klar, fein gewoben, lebendige Säure, gut<br />

zum Essen. 12 Vol.-%, DV, €€<br />

89+ 2023 Riesling trocken<br />

Duft nach frischer Zitrusfrucht, Limonenabrieb, Zitronenschale,<br />

Grapefruit, zarte Mineralität. Am Gaumen griffig mit<br />

lebendiger Säure, geradlinig, zupackend, viel Zitrusfrucht,<br />

dazu auch kräuterige Würze, mittlere Struktur, zugänglich,<br />

gut zur Vesper. 12 Vol.-%, DV, €<br />

89 2023 Bad Kreuznach Rosenberg<br />

Weisser Burgunder trocken<br />

Duft nach frischem Apfel, Granny Smith, knackige Birne, zarte<br />

Kräuterwürze, nach Belüftung etwas Mandarinenschale.<br />

Am Gaumen mit einer lebendigen, gut integrierten Säure,<br />

wieder helle Früchte, Apfel, gewisse Griffigkeit, mittlere<br />

Struktur und Länge. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

90+ 2023 Spätburgunder Rosé trocken<br />

Duft nach frischen roten Früchten, Waldhimbeere, Süßkirsche<br />

und Erdbeere, appetitlich. Am Gaumen mit frischer, lebendiger<br />

Säure, wieder rote, knackige Frucht, Himbeere,<br />

Sauerkirsche, geradlinig gebaut, sehr gute Trinkigkeit, perfekt<br />

für die Terrasse. 12 Vol.-%, DV, €<br />

89 2022 »Noir De Noir« trocken PN/DU<br />

Duft nach reifen roten Früchten, Süßkirsche, Pflaume, etwas<br />

Brombeermarmelade, Erdbeerkompott, Milchschokolade<br />

und heller Tabak. Am Gaumen mit einer eher milden Säure,<br />

verhaltene Gerbstoffe, Pflaume und Brombeere zeigen<br />

sich, hat einen schönen Schmelz. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

317


WEINGUT<br />

MEINHARD<br />

Kirchstraße 13, 55545 Bad Kreuznach<br />

T: +49 671 43030, www.weingut-meinhard.de<br />

Kontakt: Steffen Meinhard<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8–17 Uhr, Sa 10–13 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 133.300/15,5 ha<br />

In den vergangenen drei Jahrzehnten<br />

bauten Steffen und Angela Meinhard ihren<br />

alten Familienbetrieb zu einem respektablen<br />

<strong>Wein</strong>gut mit Gastronomie aus.<br />

Auf ihren vorzüglichen Lagen rund um Winzenheim<br />

steht neben Riesling vornehmlich<br />

weißer und roter Burgunder, deren Rebsorten-Charakteristik<br />

Steffen Meinhard und<br />

Neffe Matthias Schabler im Keller herausarbeiten.<br />

Angefangen vom Pinot-Rosésekt<br />

über Weißweine und Spätburgunder zeigen<br />

die verkosteten <strong>Wein</strong>e: Das Sortiment ist<br />

vom Aperitif bis zur vielfältigen Speisenbegleitung<br />

kulinarisch interessant.<br />

89+ 2021 »Pinot« brut PN/WB<br />

Strahlendes Roségold im Glas. Waldbeeren im Duft, Rhabarber,<br />

Hagebutte, Apfelschale, getrocknete Kräuter. Am Gaumen<br />

mit lebendigen Mousseux, von Süße getragener Frucht,<br />

cremige Noten, feinem Säurezug, dezente Würze, in guter<br />

Balance, gut gekühlt als Aperitif und bei Tisch.<br />

12,5 Vol.-%, DIAM, €<br />

90 2023 »S« Winzenheim Honigberg<br />

Chardonnay trocken<br />

Sonnenverwöhnte, reife Frucht, Aprikosen, Mirabellen, Honigmelone,<br />

Quitten, weißes Karamell, weißes Mandelmus.<br />

Am Gaumen dicht und mit Schmelz, satte Frucht, gepaart<br />

mit Würze, vollmundig und gut ausbalanciert, vielseitiger<br />

Speisenbegleiter mit saftigem Trinkfluss. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

90 2023 »S« Winzenheim Berg<br />

Weißburgunder trocken<br />

Fein im Duft, Quitten, Birnen, Mirabellen, getrocknete Kräuter,<br />

Orangenzeste, nussige Anklänge. Am Gaumen elegant<br />

und mit schönem Spiel von Saft, Cremigkeit und Frische, feiner<br />

Süße zur Frucht, unaufgeregt und in sich stimmig, als<br />

Solist oder bei Tisch. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

89+ 2023 »S« Winzenheim Berg<br />

Grauburgunder trocken<br />

Frisch gemahlene Haselnuss im Auftakt, Birnen, Äpfel, Honigmelone,<br />

Quitten, Kräuterwürze, Holunderblüte. Am Gaumen<br />

harmonisch und in guter Balance, gut integrierte Säure,<br />

saftige Frucht, ein <strong>Wein</strong>, der mit offenen Armen empfängt,<br />

für viele Gelegenheiten. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

89 2023 Riesling trocken<br />

Sortentypisch im Duft, Zitronen, grüner Apfel, weißer Pfirsich,<br />

Limettenzeste, Klee, Salbei. Am Gaumen mit Schmelz<br />

und klarer Frucht, merkliche charmante Süße, eng anliegende<br />

Säure, ein <strong>Wein</strong> für viele Gelegenheiten, Solo oder zur<br />

Vesper, Picknick, Trinkfluss. 12 Vol.-%, DV, €<br />

90 2021 »S« Bretzenheim Pastorei<br />

Spätburgunder trocken<br />

Rauch und Würze im Duft, Tabak, Unterholz, erdige Noten,<br />

Schlehe, Wacholderbeere, Kirschen, Lorbeerblatt. Am Gaumen<br />

mit Kraft und guter Substanz, mineralisch, würzig mit<br />

frischer Frucht, perfekter Begleiter für einen Grillabend in<br />

geselliger Runde. 12,5 Vol.-%, NK, €<br />

318 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

SASCHA<br />

MONTIGNY<br />

WEINGÜTER NAHE<br />

Weidenpfad 46, 55452 Laubenheim<br />

T: +49 6704 1468, www.montigny.de<br />

Kontakt: Sascha Montigny<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 14–18 Uhr, Sa 10–14 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 60.000 (50 % weiß, 30 % rot,<br />

10 % Rosé, 10 % Schaumwein)/9 ha<br />

Mit dem Jahrgang 2022 untermauert<br />

Sascha Montigny einmal mehr seinen<br />

Status als Rotweinspezialist an<br />

der Nahe: Nur wenige verstehen es, eine spannungsgeladene<br />

und dabei feinkörnige Tanninstruktur<br />

mit saftiger Frucht und würziger Mineralik<br />

herauszuarbeiten. Die Expertise gründet<br />

auf der Erfahrung der Montignys mit<br />

Spätburgundern, die bis in die 1970er-Jahre<br />

zurückreicht. Aber der Laubenheimer Winzer<br />

versteht sich auch auf Weißwein, wie die Rieslinge<br />

und Burgunder dokumentieren. Und<br />

sein Faible für Viognier ist auch ein Versprechen<br />

für die Zukunft.<br />

92 2023 Laubenheim Karthäuser<br />

Grauburgunder trocken<br />

Feine balsamische Würze in der Nase mit leichtem Rauch,<br />

Birne und Quitte, Honigmelone, auch beerige Noten. Im kräftigen<br />

Bau eher breit angelegt, mit weichem Fond, Schmelz<br />

und auch Fruchtsüße, gekontert von reifer Phenolik, Gerbstoffpixeln<br />

und feinwürziger Mineralik. 13 Vol.-%, NK, €€<br />

91+ 2023 Laubenheim Krone Chardonnay<br />

trocken<br />

Klarer Duft mit eleganten Fruchtnoten von Birne, Honigmelone,<br />

etwas Litschi und Orangenschale, feiner, kühler Rauch.<br />

Kompakte, klar definierte Struktur, saftig, geschmeidiger<br />

Fond, etwas Schmelz, eingewobene Säure, feine mineralische<br />

Würze. Solo und bei Tisch. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

93 2022 »R« Laubenheim Krone<br />

Saint Laurent trocken<br />

Sehr feine Holzwürze begleitet präsente Frucht, rote und<br />

schwarze Kirsche, Johannisbeere und dezente Vanillewolke.<br />

Kräftiger Bau am Gaumen mit guter Extraktdichte und reifem,<br />

kompaktem Tanningerüst mit feinkörnigem Kern, gut<br />

eingewobene Säure, mineralische Tönung.<br />

13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

93 2022 Laubenheim Merlot trocken<br />

Würzige, intensive, elegante Nase mit feinem, kaltem Rauch,<br />

Tannennadeln, reifen roten Kirschen, Orangenzesten, Wacholderbeere.<br />

Merlot, der viel Spannung und von Extrakt getragenen<br />

Druck aufbaut mit patent eingewobener Säure, reifes,<br />

feinkörniges Tannin, gute Länge. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />

92+ 2022 Laubenheim Krone Spätburgunder<br />

trocken<br />

Kompakter, reizvoller Duft nach Rosenblättern, Veilchen,<br />

feines Holzparfum, auch Brombeere, reife Kirsche. Fester<br />

Korpus mit guter Balance aus dichtem Extrakt, Kraft, Fülle<br />

und würziger Mineralik, getragen von einer stabilen Säure.<br />

Die Gerbstoffe bergen Reserven. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

91 2020 Pinot Noir Blanc de Noir brut<br />

90 2021 Pinot Noir Rosé brut<br />

91+ 2023 Laubenheim Viognier trocken<br />

91 2023 Laubenheim Karthäuser Riesling<br />

trocken<br />

89+ 2023 Laubenheim Weißburgunder<br />

trocken<br />

92 2022 Laubenheim Krone Frühburgunder<br />

trocken<br />

92 2022 »Cuvée Mariage« Laubenheim<br />

Krone trocken PN/SL/DU<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

319


REICHSGRAF<br />

VON PLETTENBERG<br />

Im Wingert 2, 55545 Bad Kreuznach<br />

T: +49 671 2251, www.weingutplettenberg.de<br />

Kontakt: Falk Albrecht Reichsgraf von Plettenberg<br />

Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />

Hektar: 30 ha<br />

Die Geschichte des <strong>Wein</strong>guts wird auf<br />

ewig mit einem Volkslied und dem<br />

darin besungenen Jäger aus Kurpfalz<br />

verbunden sein. Dieser Erbförster Utsch war<br />

der erste Besitzer der <strong>Wein</strong>berge von Bretzenheim.<br />

In unseren Tagen kümmert sich Falk Albrecht<br />

Reichsgraf von Plettenberg persönlich<br />

um den Ausbau seiner <strong>Wein</strong>e. Die weisen allesamt<br />

einen harmonischen Stil mit mehr oder<br />

weniger deutlicher Restsüße auf, die indes<br />

durch ihre Balance mit Frucht und Säure nie<br />

banal erscheint – wie bei unserem Tipp, der<br />

trockenen 2023er Bad Kreuznach Narrenkappe<br />

Riesling Spätlese.<br />

91+ 2023 Bad Kreuznach Narrenkappe<br />

Riesling Spätlese trocken<br />

Ein feiner Duft von Melisse, Zitronenabrieb, grünem Apfel,<br />

Wiesenkräutern sowie nassem Stein. Am Gaumen findet<br />

man ein attraktiv trockenes, saftiges Geschmacksbild mit<br />

frischer Frucht und lebendiger Säure. Viel Steinfrucht begleitet<br />

den guten Nachhall. 12 Vol.-%, DV, €€<br />

90 2023 »Quarzit« Riesling trocken<br />

Zunächst verhalten im Duft. Aromen von gelber Apfelschale,<br />

Aprikose, reifer Birne und weißen Blüten. Am Gaumen<br />

saftig und harmonisch. Feine Süße und gute Säure finden<br />

zusammen. Leichte Mineralik und ein Hauch Phenolik begleiten<br />

den guten Trinkfluss. 12 Vol.-%, DV, €<br />

90 2023 Grüner Veltiner trocken<br />

Blasses Goldgelb in der Farbgebung. Grüner Spargel, grüne<br />

Birne, gelber Apfel und ein Hauch weißer Pfeffer im Duft.<br />

Am Gaumen auch steinig und kräuterig bei gutem Extrakt<br />

und feiner Säure. Attraktive Saftigkeit im Abgang. Ein <strong>Wein</strong><br />

zum direkten Genuss. 12 Vol.-%, DV, €<br />

89+ 2023 Grauburgunder trocken<br />

Blass in der Farbe und opulent im Duft. Sortentypische Aromen<br />

wie junge Mandel, weißer Pfirisch, Zitronenzeste und<br />

ein wenig Schotter in der Nase. Am Gaumen auch Cantaloupe-Melone<br />

und Birne bei reifer Säure und gutem Trinkfluss.<br />

Mineralisch im Abgang. 12 Vol.-%, DV, €<br />

89 2023 Weißburgunder trocken<br />

Noch jugendlich-verschlossen im ersten Duft. Dann feine<br />

Aromen wie gelbe Birne, grüner Apfel, gelber Pfirsich als<br />

auch grüner Apfel. Am Gaumen auch floral bei viel gelber<br />

Frucht. Von reifer Säure getragen und mit einem Hauch<br />

Haselnuss im Abgang. 12 Vol.-%, DV, €<br />

89 2023 »1.0« Riesling feinherb<br />

Blasses Zitronengelb in der Farbgebung. Ein Duft von Zitronenzeste,<br />

Mandarinenschale, grünem Apfel und ein Hauch<br />

von Wiesenkräutern entströmt dem Glas. Am Gaumen auch<br />

Steinobst, saftig, reife Säure, gute Süße und viel Trinkfluss.<br />

Ein <strong>Wein</strong> zum direkten Genuss. 11,5 Vol.-%, DV, €<br />

320 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER NAHE<br />

<br />

SM<br />

SEKTMANUFAKTUR<br />

Große Heide 2, 55444 Waldlaubersheim<br />

T: +49 6707 9141820, www.sm-sektmanufaktur.de<br />

Kontakt: Kai Maschtschenko und Matthias Schreml<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 6.30–12 Uhr und 12.30–15 Uhr<br />

Kai Maschtschenko und Matthias<br />

Schreml betreiben gemeinsam die SM<br />

Sektmanufaktur in Waldlaubersheim,<br />

die auch dem Verband traditioneller Sektmacher<br />

angehört, der sich als Sprachrohr und<br />

Plattform des handwerklichen Weges der<br />

Sektbereitung versteht. Die Sektmanufaktur<br />

verarbeitet klassische Rebsorten wie Riesling,<br />

Weißburgunder, Chardonnay, Spätburgunder<br />

und Schwarzriesling, wir verkosteten Sekt aus<br />

vier Jahrgängen, an deren Spitze – nomen est<br />

omen – die stilvolle, tiefgründige »Grande<br />

Cuvée« aus 2016 steht. Wir gratulieren zum<br />

zweiten Stern!<br />

93 2016 »Grande Cuvée« Zero Dosage<br />

PN/SW/CH<br />

Würziger, rauchiger Duft, recht komplex mit vielen Facetten,<br />

Karamell, Lakritze, reifes Steinobst, kandierte Aprikose, nussig.<br />

Am Gaumen nicht auf schnelle Effekte aus, entwickelt<br />

Tiefe und Charakter, Schmelz, eingebundene Säure, cremiges<br />

Mousseux. Stilvoll. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2016 Blanc de Noirs brut nature<br />

Nuancenreich im Duft, neben Himbeere und Nektarine auch<br />

feine Würze und Hefe, kräuterig, Estragon und Minze.<br />

Schlanke Struktur am Gaumen, linearer Aufbau mit frischem<br />

Säurenerv und einem verspielten, lebendigen Mousseux,<br />

feine Salzigkeit und Würze im Ausklang.<br />

12,5 Vol.-%, NK, €€<br />

91+ 2019 Pinot Meunier brut<br />

Hefige Obernote im Duft, Brioche, beerig, Himbeere, Waldbeeren,<br />

Kirsche und ebenso etwas Schlehe, auch floral. Verbindet<br />

in einer kompakten, schlanken Struktur Frische mit<br />

Geschmeidigkeit, präsente Säure, feiner Schmelz, gepflegtes,<br />

cremiges Mousseux, hat Stil. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />

91+ 2019 »Pinot« Blanc de Noirs brut<br />

Ein dezenter Rotton spielt in das Goldgelb. Aromatisch sehr<br />

klar, gelbe Trauben, Aprikosen und Mirabellen, auch Kandiszucker.<br />

Am Gaumen mit linearem Bau und Verlauf, feiner,<br />

nerviger Säurefaden, feinperliges Mousseux, baut auf Frische<br />

und Klarheit im Ausdruck. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />

91 2015 Pinot Blanc brut<br />

Mittleres Goldgelb. Feine Reifenoten im Duft, Mirabelle, Aprikose,<br />

helles Karamell, Blütenhonig. Der Gaumen zeigt sich<br />

immer noch frisch, belebt von der straffen Säure, dezentes<br />

Mousseux, charmant mit Schmelz und Cremigkeit, klingt<br />

mit reifem Steinobst und Würze aus. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />

91 2020 »Wild Rose« brut nature PN/DF<br />

Hat tatsächlich etwas Wildes, Florales im kräftigen Duft, feine<br />

Hefe, Kirsche, Himbeere, Waldbeeren, Veilchen, Rosenblätter.<br />

Setzt im Mund cremig an, weicher Hintergrund, die<br />

reife Säure ist eingebunden, dezentes Mousseux, die Phenolik<br />

schafft Struktur. Auch zu Vorspeisen. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

321


WEINGUT<br />

JOH. BAPT.<br />

SCHÄFER<br />

Burg Layen 8, 55452 Rümmelsheim<br />

T: +49 6721 43552, www.jbs-wein.de<br />

Kontakt: Sebastian Schäfer<br />

Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />

Flaschen/Hektar: 60.000 (90 % weiß, 10 % Rosé)/9 ha<br />

Bereits im vergangenen Jahr haben wir<br />

festgestellt, dass Sebastian Schäfer die<br />

Leistung des Vorjahres übertroffen<br />

hat – nun dürfen wir uns wiederholen, was<br />

wir mit Freude tun, denn die vorgestellte<br />

Kollektion überzeugt erneut vollends. Neben<br />

den exzellent gelungenen Großen Gewächsen,<br />

die dicht und fest sind und über ein tolles<br />

Potenzial verfügen, wollen wir die beiden<br />

edelsüßen Rieslinge aus dem Pittermännchen<br />

herausheben. Beide vermitteln eine herausragende<br />

Trinkfreude, die einem ein Lächeln ins<br />

Gesicht zaubert. So kann es in dem <strong>Wein</strong>gut<br />

gern weitergehen.<br />

95 2023 Dorsheim Pittermännchen<br />

Riesling GG<br />

Ein Anflug von Überreife, etwas Gelbfrucht, aber alles noch<br />

eher verschlossen. Mandarine. Der Gaumen ist trocken und<br />

fest gefügt, geschmeidig im Fond, aber auch terpenherb und<br />

mit aparter Bitternis ausgestattet, auch mineralisch. Sehr<br />

gute Länge. Großes Potenzial! 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

95 2023 Dorsheim Goldloch Riesling GG<br />

Eine schieferwürzig-balsamische Note liegt über der zitrischen<br />

Frucht, Mandarine und Orangenschale. Viel Rauch. Im<br />

Mund zeigt sich ein trockener Extraktkern, stoffig, phenolisch,<br />

geschmeidig grundiert und daher ohne Adstringenz,<br />

fest gefügt und von sehr guter Länge. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

93+ 2023 »1G« Burg Layen Schlossberg<br />

Riesling trocken<br />

Mineralisch-zitrischer Duft, Limonenabrieb, Grapefruit, nasser,<br />

heißer Stein, Minze, Kräuterwürze, weißer Pfeffer, komplex<br />

und frisch. Am Gaumen mit lebendiger Säure, feine<br />

Phenole, sehr griffig, viel Dynamik, Limone, Grapefruit, mineralisch,<br />

dicht gewoben, tolle Länge. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2023 »1G« Rümmelsheim Steinköpfchen<br />

Riesling trocken<br />

Mineralisch-zitrischer Duft, Gesteinsmehl, Zitronenzeste,<br />

Melisse, Minze, Kräuterwürze, vielschichtig und anregend.<br />

Am Gaumen mit vifer Säure, ganz viel Zug und Dynamik, klare<br />

Zitrusfrucht, Limone, Grapefruit, alles mineralisch unterfüttert,<br />

feine Phenole, dicht und lang. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

95 2022 Dorsheim Pittermännchen Riesling<br />

Auslese<br />

Duft nach zartem Blütenhonig, kandierte Orange, getrocknete<br />

Papaya, mit Belüftung Mango und Orangenblüte, etwas<br />

Zündholz. Am Gaumen sehr satt und voll, lebendige Säure,<br />

schmelzend-reichhaltige Frucht, dabei von sensationeller<br />

Frische, elegant, komplex und dicht. 8 Vol.-%, NK, €€<br />

93+ 2023 Dorsheim Pittermännchen Riesling<br />

Kabinett<br />

Anfangs noch eher verhaltener Duft, Zündholz, feine Mineralität,<br />

Feuerstein, süße Zitrusfrucht, rote Pampelmuse, vielschichtig.<br />

Am Gaumen mit packender Säure, dicht, fest, reife<br />

Zitrusfrüchte, Kräuterwürze, balanciert, delikate Süße, griffig<br />

und lang, ganz viel Trinkfreude. 8,5 Vol.-%, NK, €€<br />

322 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

SCHÄFER-<br />

FRÖHLICH<br />

WEINGÜTER NAHE<br />

Schulstraße 6, 55595 Bockenau<br />

T: +49 6758 6521, www.weingut-schaefer-froehlich.de<br />

Kontakt: Familie Fröhlich<br />

Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />

Flaschen/Hektar: 120.000 (99 % weiß, 1 % rot)/21 ha<br />

Tim Fröhlich hat eine Form der Könnerschaft<br />

erreicht, die auch in weinbaulich<br />

eher komplizierten Jahren Exzellenz<br />

hervorbringt: Die Reihe der GGs zeigt<br />

auch im Jahrgang 2023 die Lagen mit einem<br />

prägnant mineralischen, griffig-dichten Ausdruck.<br />

Der Star des Ensembles ist in dieser<br />

Spielzeit jedoch die »Goldkapsel«-Spätlese<br />

aus dem Felseneck: Sie ist Kronzeugin dafür,<br />

wie unverkitscht und extraktgetragen fruchtige<br />

Spätlesen sein können, überdies verdeutlicht<br />

sie, dass auch Spätlesen »Goldkapseln«<br />

verdienen: zusätzliche Konzentration und zusätzliche<br />

Verfeinerung – das ist groß.<br />

96 2023 Bockenau Felseneck Riesling GG<br />

Viel Schiefer im Duft, intensiv mineralwürzig, dazu dezent<br />

zitrische und florale Töne. Der Gaumen beginnt geschmeidig,<br />

fächert dann auf in eine frische Säure, eine griffige, aber<br />

feingliedrig bleibende Stoffigkeit und in intensive taktile<br />

Mineralität. Lang. Und fein! 12,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />

94 2023 Schlossböckelheim Felsenberg<br />

Riesling GG<br />

Der Duft zeigt sich betriebstypisch reduktiv, weist aber auch<br />

intensiv blumige Aromen auf. Flieder, Schwarze Johannisbeere,<br />

Veilchenpastille. Im Mund folgt auf einen sehr geschmeidigen,<br />

runden Ansatz eine seidige Gaumenmitte, die<br />

recht lange homogen bleibt und im Abgang die Mineralität<br />

hervorhebt. 12,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />

94 2023 Schlossböckelheim Kupfergrube<br />

Riesling GG<br />

Der Duft ist reduktiv getönt, zeigt dann aber auch Aromen<br />

von Blutorange und Ananastomate. Im Mund hat der <strong>Wein</strong><br />

Gewicht und auch phenolische Festigkeit, die Säure ist gut<br />

eingebunden, der Extrakt garantiert eine eher feingliedrige,<br />

würzige Entfaltung. 12,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />

90 2023 Riesling trocken<br />

Man findet kaum Anklänge an die Reduktionsnoten früherer<br />

Zeiten, vielmehr klassisch Anis, Lindenblüte, Apfel und zerstoßene<br />

Korianderkörner. Frisch und fruchtbetont am Gaumen,<br />

Zitrone, Klarapfel, ein idealtypischer Riesling und würdiger<br />

Gutswein-Vertreter. 11,5 Vol.-%, DV, €€<br />

96 2023 »Goldkapsel« Bockenau Felseneck<br />

Riesling Spätlese<br />

Feiner, mineralisch geprägter Duft, Gesteinsmehl, Zündholz,<br />

heißer Stein, dann zerstoßene Minze, pikante Zitrusfrüchte,<br />

komplex. Am Gaumen mit delikater, feiner Säure, sehr griffig,<br />

perfekt balancierte Süße, würzige Zitrusfrucht, mineralisch<br />

geprägt, elegant und lang, viel Potenzial. 7,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

93+ 2023 Bockenau Stromberg Riesling GG<br />

93 2023 Monzingen Halenberg Riesling GG<br />

92+ 2023 Monzingen Frühlingsplätzchen<br />

Riesling GG<br />

92 2023 »Schiefergestein« Bockenau<br />

Riesling trocken<br />

91+ 2023 »Vulkangestein« Riesling trocken<br />

93+ 2023 Bockenau Felseneck Riesling<br />

Spätlese<br />

92 2023 Bockenau Felseneck Riesling<br />

Kabinett<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

323


WEINGUT<br />

UDO WEBER<br />

Soonwaldstraße 41, 55569 Monzingen<br />

T: +49 6751 3278, www.weingut-udo-weber.de<br />

Kontakt: Laura & Sabine Weber<br />

Ab-Hof-Verkauf: täglich 8–12.30 Uhr und 13.30–19 Uhr<br />

Hektar: 15 ha<br />

Bereits in der elften Generation bewirtschaftet<br />

das <strong>Wein</strong>gut exzellente Lagen<br />

an der Nahe. Inzwischen verantwortet<br />

die junge Laura Weber die Arbeit im<br />

Keller. Sie hat sich auf die Fahnen geschrieben,<br />

das hochwertige Terroir an der Nahe<br />

möglichst genau herauszuarbeiten – ein Vorhaben,<br />

das ihr vorzüglich gelingt, wie unter<br />

anderem der wunderbar mineralisch grundierte<br />

Riesling Auf der Ley belegt. Empfehlen<br />

möchten wir ebenfalls den sehr trinkigen<br />

Riesling Kabinett aus dem Frühlingsplätzchen,<br />

der zeigt, dass restsüße <strong>Wein</strong>e ungemein<br />

charmant sein können.<br />

92+ 2023 Monzingen Auf der Ley Riesling<br />

trocken<br />

Feiner Duft nach hellen Früchten, Birne, Apfel, Mandarinenabrieb,<br />

feine Würze, Pfirsich zeigt sich, etwas Gesteinsmehl.<br />

Am Gaumen mit einer lebendigen Säure, viel Zug, reife<br />

Zitrusfrüchte, pikant, hat viel Dynamik, endet sehr frisch,<br />

gute Länge, mineralische Grundierung. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2023 »Großer Genuss« Monzingen<br />

Halenberg Riesling trocken<br />

Feinwürziger Duft, Limonenzeste, Mandarinenschale, süße<br />

Minze, Melone, Pfirsichblüte. Am Gaumen mit einer lebendigen,<br />

zupackenden Säure, satte, griffige Phenole, pikante<br />

Zitrusfrucht, steiniger Unterton, viel Würze und Saft, gute<br />

Länge, hat Potenzial. 12 Vol.-%, NK, €€<br />

91+ 2023 »Bienengärtchen« Monzingen<br />

Rosenberg Roter Riesling trocken<br />

Duft nach reifem rotem Apfel, dazu etwas Pfirsich und Birne,<br />

später eine aparte Kräuterwürze und etwas Limettenschale.<br />

Am Gaumen mit einer delikaten Säure, frisch, geschmeidiger<br />

Trinkfluss, pikante Kräuter, zarte Phenole, endet lang<br />

und frisch. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

91 2023 »No. 5« Monzingen<br />

Frühlingsplätzchen Chardonnay trocken<br />

Duft nach reifen hellen und gelben Früchten, Birne, dazu<br />

aber auch zarte Vanille, Röstaromen und eine Spur Rauch.<br />

Am Gaumen mit einer feinen Säure, roter Apfel, wieder etwas<br />

Vanille, hat einen schönen Schmelz, harmonisch, gute<br />

Trinkigkeit, zum Essen. 13,5 Vol.-%, DV, €€€€<br />

90+ 2023 »No. 53« Monzingen<br />

Frühlingsplätzchen Riesling feinherb<br />

Feinfruchtiger Duft, frischer Apfel, etwas Mandarinenabrieb,<br />

süße Minze, zarte Ananas, etwas Rauch. Am Gaumen mit einer<br />

fließenden Struktur, wohltemperierte Säure, feine helle<br />

Früchte, gut eingepasste Süße, vermittelt viel Trinkspaß,<br />

harmonisch, unkomplizierter Genuss. 10,5 Vol.-%, DV, €<br />

90+ 2023 Monzingen Frühlingsplätzchen<br />

Riesling Kabinett<br />

Feinwürziger Duft, Mandarinenabrieb, Pfirsichblüte, Aprikosentarte,<br />

etwas Mango und Papaya. Am Gaumen mit einer<br />

schönen Griffigkeit, delikate Säure, gut integrierte Süße, reife<br />

Zitrusfrucht, etwas Minze, dazu auch Mango, schöner<br />

Trinkfluss, gute Länge. 8,5 Vol.-%, DV, €<br />

324 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER NAHE<br />

WEINGUT IN DEN<br />

ZEHN MORGEN<br />

In den Zehn Morgen 41, 55559 Bretzenheim<br />

T: +49 671 48313040, www.indenzehnmorgen.de<br />

Kontakt: Steffen Montigny<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8–17 Uhr und<br />

nach Vereinbarung<br />

Hektar: 42 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Die Geschichte dieses Betriebs begann<br />

im Jahr 2013, als Steffen Montigny<br />

die <strong>Wein</strong>berge des einstmals hoch angesehenen<br />

<strong>Wein</strong>guts Ökonomierat August E.<br />

Anheuser angeboten wurden. Seither setzt<br />

Montigny – inzwischen unterstützt von Kellermeister<br />

Stefan Schmidt – die hervorragenden<br />

Lagen in charakterstarke <strong>Wein</strong>e um. Das<br />

zeigt sich auch in diesem Jahr bei den Rieslingen<br />

der Lagen Krötenpfuhl, Aufm Schlossberg,<br />

Narrenkappe und Steinberg, die mit intensiver<br />

Frucht und viel Würze erfreuen. Seit<br />

2019 befindet sich das <strong>Wein</strong>gut in Umstellung<br />

auf zertifizierten ökologischen <strong>Wein</strong>bau.<br />

93 2021 Bad Kreuznach Krötenpfuhl Riesling<br />

trocken<br />

Dezent im Duft, Sesam geröstet, salziges Popcorn, frische<br />

Zitronen, Mandarinen, Fenchel, Klee, kandierte Ananas, Gesteinsmehl.<br />

Saftig und druckvoll im Mund, präzise Säure, die<br />

den Bogen von Beginn bis ins Finale spannt, Zitrusfrucht,<br />

kräuterige Würze, linear und noch jugendlich.<br />

12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

93 2021 Bad Kreuznach Aufm Schlossberg<br />

Riesling trocken<br />

Dicht im Duft, satte gelbe Frucht, Wachs, Honigwabe, Salzzitronen,<br />

Brennnessel, Minze, Estragon, kreidiges Gesteinsmehl.<br />

Am Gaumen dicht und straff, mineralisch salzig, fordernder<br />

Säurenerv, dezent in Frucht, viel Würze, braucht<br />

noch Zeit und mit Potenzial. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2022 Bad Kreuznach Narrenkappe<br />

Riesling trocken<br />

Reife Frucht sowie Petroleum im Duft, Aprikosen, gelbe<br />

Pflaumen, weiße Blüten, weiße Grapefruit, Fenchel, Melisse.<br />

Im Mund mit Zug, lebendige Säure umspielt cremigen Kern,<br />

stoffig, würzig, frische Zitrusfrucht im Fluss mit gelber<br />

Steinfrucht, straff und mit Potenzial. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2022 Bad Kreuznach Steinberg Riesling<br />

trocken<br />

Reife und sonnenverwöhnte Frucht im Duft, Nektarine, gelbe<br />

Pflaumen, gelbe Mirabellen, Akazienhonig, gelbes Currypulver,<br />

Zimt, Lorbeer, steinige Noten. Am Gaumen mit prägnanter<br />

Säure, Zitrusfrucht und Würze, im Nachhall folgt reife,<br />

warme Steinfrucht, noch jugendlich. 12 Vol.-%, NK, €€<br />

90+ 2023 Bad Kreuznach Riesling trocken<br />

Würziger Duft, hefegeprägt, Apfelschale, frischer Brotteig,<br />

frische Zitronen, grüner Apfel, Aprikosen, Orangenzeste, feine<br />

mineralische und kräuterige Würze. Am Gaumen geschmeidig<br />

und mit viel Saft, reife Säure, frische Frucht , feine<br />

Würze, dicht und aus einem Guss. 12 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2021 Bretzenheim Pastorei Chardonnay<br />

trocken<br />

91 2022 Bretzenheim Chardonnay trocken<br />

91 2023 »Von den Grossen Lagen« Riesling<br />

trocken<br />

90+ 2023 Bretzenheim Rosenheck Riesling<br />

Kabinett<br />

90 2023 Riesling trocken<br />

91 2021 Bad Kreuznach Pinot Noir trocken<br />

90 2022 Pinot Noir trocken<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

325


WEINGÜTER NAHE<br />

<br />

ZWÖLBERICH<br />

Schützenstraße 14, 55450 Langenlonsheim<br />

T: +49 6704 9200, www.zwoelberich.de<br />

Kontakt: Pauline Weller<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Flaschen/Hektar: 240.000 (70 % weiß, 35 % rot,<br />

5 % Rosé)/30 ha<br />

Anbauweise: Biodynamisch<br />

Das <strong>Wein</strong>gut Zwölberich in Langenlonsheim<br />

kann auf eine über 300 Jahre<br />

alte Tradition und auch eine bewegte<br />

Geschichte zurückblicken: Schon seit<br />

1993 bewirtschaftet es die <strong>Wein</strong>berge nach<br />

Demeter-Richtlinien und setzt auf biologischdynamischen<br />

<strong>Wein</strong>bau. Nach einigen Turbulenzen,<br />

inklusive Insolvenzverfahren, übernahmen<br />

die Familien Weller und Gorka im<br />

März 2024 den Betrieb, Kellermeister Udo<br />

Preußger baut die <strong>Wein</strong>e aus, für die wir auf<br />

Anhieb zwei Sterne vergeben: Gerade der tiefgründige,<br />

mineralische Riesling aus dem Löhrer<br />

Berg unterstreicht das große Potenzial!<br />

93 2023 Langenlonsheim Löhrer Berg<br />

Riesling trocken<br />

Kräftiger und dabei eleganter Duft nach süßlicher Frucht,<br />

Pfirsich, Aprikose, auch gelber Apfel und Jasminblüten. Getragen<br />

und gelassen am Gaumen, kräftige, feste Struktur<br />

mit fein ziselierter Säure, süßlicher Extraktkern, tiefgründig<br />

mit mineralischer Tönung, lang. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

91 2023 Riesling trocken<br />

In der Nase grüner Apfel und Limettenschale, ein wenig<br />

Grapefruit, Aprikose, Safran, Holzwürze. Eleganter und filigran<br />

gebauter Riesling mit präsenter Säure und Frische, die<br />

durch zitrische Noten verstärkt wird, ein Schuss Limettensaft,<br />

trocken, mineralisch. 12 Vol.-%, DV, €€<br />

90+ 2023 Auxerrois trocken<br />

Würzig, hefig, kräuterig, Birne und Quitte, getrocknete<br />

Limettenschale, auch Mirabellen und florale Noten, Blattgrün.<br />

Zeigt sich am Gaumen mit weichem Fond und reifer<br />

Säure, gelassen in seinem Ausdruck, die ausgeprägte Würze<br />

schafft Profil, gepflegte Phenolik. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2023 Spätburgunder Blanc de Noir<br />

trocken<br />

Himbeere und Walderdbeere, florale Noten, Kräuter wie Estragon<br />

und ein wenig Bohnenkraut. Setzt am Gaumen mit<br />

Schmelz und auch Kraft vollmundig an, feingliedrige Säure,<br />

leicht zitrisch begleitet, ein Hauch Kohlensäure, eignet sich<br />

trefflich als Speisenbegleiter. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

90+ NV »Cuvée Rot« trocken FB/PN<br />

Rote Kirschen, knackige Pflaume und auch Sauerkirsche,<br />

feine Würze, auch Johannisbeere, getrocknete Kräuter. Elegante<br />

Burgundercuvée mit filigraner Struktur, präziser animierender<br />

Säure und feinkörnigem Gerbstoff. Mittelgewichtig<br />

in der Struktur. Stilvoll. 12 Vol.-%, DV, €€<br />

89+ 2023 Langenlonsheim Riesling Kabinett<br />

Duft nach grünem Apfel, frühlingshafte Blumenwiese, Pfirsichblüte,<br />

zarte Aprikose. Am Gaumen mit einer wohlaustarierten<br />

Säure, griffig ansetzend, verhaltene, gut integrierte<br />

Süße, wieder grüner Apfel, knackige Birne, endet frisch, vielseitig<br />

einsetzbar. 11 Vol.-%, DV, €€<br />

326 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


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ein 2er-Set Riedel Riesling Gläser dazu.


Im Zentrum der Pfalz: das Hambacher Schloss,<br />

Wiege der deutschen Demokratie,<br />

bei Neustadt an der <strong>Wein</strong>straße


PFA LZ<br />

WELTBERÜHMTE<br />

WEINE<br />

Foto: beigestellt


REGIO-PORTRÄT PFALZ<br />

Im Norden an der Grenze zu Rheinhessen:<br />

das Zellertal, hier bei Mölsheim<br />

STARK IM ZENTRUM<br />

UND STARK AN DEN RÄNDERN<br />

Der internationale Ruhm der Pfalz lebt von der Mittelhaardt –<br />

doch die Pfalz ist so viel mehr.<br />

TEXT ULRICH SAUTTER<br />

Im Jahr 1957 erschien in London das<br />

Buch »German Wines« des amerikanischen<br />

<strong>Wein</strong>händlers und Reiseschriftstellers<br />

Frank Schoonmaker. »Long<br />

awaited« formuliert der Klappentext –<br />

seit Langem erwartet – und verspricht<br />

»das Buch eines Experten, geschrieben in<br />

der Sprache eines Laien« (»an expert’s<br />

book written in layman’s language«).<br />

Schoonmakers kenntnisreich geschriebenes,<br />

170 Seiten dickes Werk war nichts<br />

weniger als das Begleitdokument zur –<br />

nach 1945 keineswegs selbstverständlichen<br />

– Rückkehr des deutschen <strong>Wein</strong>s auf<br />

die internationale Bühne.<br />

Das Pfalzkapitel nimmt 15 Seiten ein und<br />

eröffnet mit einer wunderbaren Charakterisierung:<br />

»Die Pfalz, oder Rheinpfalz,<br />

oder Palatinate, wie sie auf Englisch genannt<br />

wird, ist eine merkwürdige kleine<br />

Ecke in <strong>Deutschland</strong>, voller Überraschungen<br />

und Widersprüche, und voll von einer<br />

merkwürdigen Art an erdigem Charme.«<br />

In vielerlei Hinsicht, so Schoonmaker weiter,<br />

ähnle die Pfalz dem Elsass, das Haardtgebirge<br />

sei eigentlich eine nördliche Verlängerung<br />

der Vogesen und wie im Elsass<br />

seien die Wälder auch in der Pfalz voller<br />

Wild und die Bäche voller Forellen. »Und<br />

wenn es auch in der Pfalz keine Küche gibt,<br />

die derjenigen von Straßburg, Colmar oder<br />

Ammerschwihr gleichkommt, so gibt es im<br />

Elsass auch keine <strong>Wein</strong>e, die den besten<br />

aus Wachenheim, Deidesheim und Forst<br />

gleichkommen. Die guten Leute aus der<br />

Pfalz sind bekannt dafür, dass sie ihre Wei-<br />

Fotos: beigestellt, © WSNA, <strong>Wein</strong>gut Battenfeld-Spanier, <strong>Wein</strong>gut Jülg<br />

330 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


REGIO-PORTRÄT PFALZ<br />

ne lieben, und sie trinken sie reichlich, zu<br />

allen Tages- und Jahreszeiten.«<br />

Man sieht, der Mann kannte seine Pfälzer.<br />

An einem Punkt finden wir die heutige Pfalz<br />

jedoch in den Beschreibungen Schoonmakers<br />

nicht wieder. Er unterscheidet die »Unter-Haardt«,<br />

die von der Grenze zu Rheinhessen<br />

bis nach Herxheim reiche, die Mittel-Haardt<br />

zwischen Herxheim und Neustadt<br />

und drittens die »Ober-Haardt« zwischen<br />

Neustadt und der französischen Landesgrenze.<br />

Über Letztere schreibt er: »This<br />

is Schoppenwein country.« Und wenn man<br />

nun glaubt, die »Ober-Haardt« komme<br />

besser weg, so wird man eines Besseren belehrt:<br />

»Das nördliche Drittel der Pfalz erzeugt<br />

wenig oder gar nichts in der Art eines<br />

<strong>Wein</strong>es, der für die Abfüllung und den Export<br />

geeignet wäre.« Eine Ausnahme lässt<br />

er immerhin gelten: einen »meist von Gewürztraminer-Trauben<br />

bereiteten <strong>Wein</strong>«,<br />

der an der Grenze zu Rheinhessen in den<br />

zwei Dörfern von Zell und Harxheim (Zellertal)<br />

wachse.<br />

DIE EHRENTAFEL DER NORD- UND SÜDPFALZ<br />

Es gibt wenig Grund zu zweifeln, dass<br />

Schoonmakers Beschreibung für seine<br />

Zwei auf Pfälzer Boden<br />

erfolgreiche Rheinhessen:<br />

Hans Oliver Spanier und Carolin Spanier-Gillot<br />

Tage grosso modo zutreffend war, zumal<br />

mit dem Blick eines <strong>Wein</strong>händlers. Auch<br />

die Ausnahme, die er macht, das Zellertal,<br />

stellt seinem Urteilsvermögen ein gutes<br />

Zeugnis aus, schließlich gehört der (in der<br />

Pfalz gewachsene) Zellertaler Kreuzberg<br />

2023 aus dem (in Rheinhessen ansässigen)<br />

<strong>Wein</strong>gut Battenfeld-Spanier seit den<br />

Verkostungen für diesen <strong>Wein</strong>guide zu<br />

den wenigen trockenen Rieslingen, die<br />

Johannes Jülg<br />

<strong>Wein</strong>gut Jülg, Schweigen-Rechtenbach<br />

331


REGIO-PORTRÄT PFALZ<br />

WEINBAUGEBIET PFALZ<br />

Anbaufläche ca. 23.400 Hektar<br />

Aufteilung 323 Einzellagen<br />

Wichtigste Rebsorten Riesling, Weißburgunder,<br />

Spätburgunder<br />

Verband Pfalzwein e. V., Martin-Luther-Straße 69<br />

67433 Neustadt an der <strong>Wein</strong>straße<br />

www.pfalz.de<br />

<strong>Wein</strong>bau<br />

Stg.: Steigung<br />

PRIVILEGIERTE WEINLAGEN<br />

1 Zell Schwarzer Herrgott<br />

11,04 ha, 40 % Stg., Kalkmergel, Kalkfels, toniger Kalk<br />

2 Laumersheim Steinbuckel<br />

35 ha, 10–15 % Stg., Löss, Lösslehm über Kalkfels<br />

3 Laumersheim Kirschgarten<br />

48 ha, 10–15 % Stg., Lösslehm über Kalkfels, Kalkmergel<br />

4 Kallstadt Saumagen<br />

40,2 ha, 10–25 % Stg., Kalkmergel<br />

5 Forst Pechstein<br />

18 ha, 10–15 % Stg., lehmiger Sand, Basalt<br />

6 Forst Jesuitengarten<br />

7 ha, 5–15 % Stg., sandiger Lehm, Sandsteingeröll<br />

7 Forst Kirchenstück<br />

3,7 ha, 5–15 % Stg., mit Ton gebundener Gesteinsmix,<br />

Kalkbank in zwei Metern Tiefe<br />

8 Forst Ungeheuer<br />

32 ha, 5–10 %Stg., Buntsandstein, Kalk<br />

9 Deidesheim Kalkofen<br />

5 ha, 7–15 % Stg., Sand, Lehm mit Kalkmergel<br />

10 Deidesheim Grainhübel<br />

5 ha, 0–4 % Stg., sandiger Lehm<br />

11 Königsbach Idig<br />

18 ha, 10–25 % Stg., Kalkmergel<br />

12 Burrweiler Schäwer<br />

7,2 ha, Schiefer<br />

13 Birkweiler Kastanienbusch<br />

63,8 ha, 15–40 % Stg., Rotliegend<br />

14 Ilbesheim Kalmit<br />

112 ha, Kalkgestein, Landschneckenkalk<br />

15 Schweigen Sonnenberg Rädling<br />

8 ha, Kalkmergel, Kalkfels (franz. Staatsgebiet)<br />

16 Schweigen Sonnenberg Kammerberg<br />

4 ha, 10–30 % Stg., Kalkmergel (franz. Staatsgebiet)<br />

13<br />

15, 16<br />

5, 6, 7, 8<br />

12<br />

Ilbesheim<br />

Zell<br />

Grünstadt<br />

4<br />

Birkweiler<br />

14<br />

Schweigen<br />

1<br />

9,10<br />

Königsbach<br />

2, 3<br />

Burrweiler<br />

Kallstadt<br />

Mannheim<br />

Bad Dürkheim<br />

Forst<br />

Deidesheim<br />

Neustadt<br />

Landau<br />

Laumersheim<br />

11<br />

Rhein<br />

Rhein<br />

332 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


REGIO-PORTRÄT PFALZ<br />

Philipp Kuhn<br />

<strong>Wein</strong>gut Philipp Kuhn, Laumersheim<br />

<strong>Wein</strong>gut Odinstal<br />

Wachenheim Forst, an der Kirchenstück<br />

<strong>Wein</strong>straße<br />

Fotos: beigestellt, © <strong>Wein</strong>gut Philipp Kuhn, <strong>Wein</strong>gut Odinstal, <strong>Wein</strong>gut Knipser/Hardy Mueller<br />

Volker, Stephan<br />

und Werner Knipser<br />

<strong>Wein</strong>gut Knipser, Laumersheim<br />

<strong>Falstaff</strong> je mit 100 Punkten bewertet hat.<br />

Aber was ist aus dem Rest des »Schoppenwein-Landes«<br />

geworden? Die Südpfalz<br />

lässt es krachen mit 98 Punkten für<br />

Johannes Jülgs 2022er Spätburgunder<br />

»KB«, mit 97 Punkten für den 2022er<br />

Chardonnay »Mineral« von Friedrich<br />

Wilhelm Becker und mit 96 Punkten für<br />

den 2021er »Heydenreich« aus demselben<br />

<strong>Wein</strong>gut. Die »Unter-Haardt« steht<br />

mit 96 Punkten für Philipp Kuhns Chardonnay<br />

Kapellenberg aus 2022 zu Buche,<br />

dieselbe Bewertung erzielte der 2019er<br />

Spätburgunder »RdP« (das ist bei diesem<br />

<strong>Wein</strong> der aktuelle Jahrgang!) aus dem<br />

<strong>Wein</strong>gut Knipser, 95+ Punkte erreichten<br />

der Steinbuckel Pinot Noir von Philipp<br />

Kuhn und dann nochmal zwei <strong>Wein</strong>e aus<br />

333


REGIO-PORTRÄT PFALZ<br />

Friedrich Wilhelm Becker<br />

<strong>Wein</strong>gut Becker, Schweigen<br />

dem Zellertal: der Zellertäler Ortsriesling<br />

aus dem <strong>Wein</strong>gut Battenfeld-Spanier und<br />

der Schwarze-Herrgott-Riesling aus dem<br />

<strong>Wein</strong>gut Bremer. Last, but not least<br />

schreibt sich auch das <strong>Wein</strong>gut Odinstal<br />

zweimal in die Bestenlisten ein: mit 96<br />

Punkten für das Riesling-GG und 95+<br />

Punkten für das Weißburgunder-GG. Nun<br />

befindet sich dieses <strong>Wein</strong>gut zwar in der<br />

Mittelhaardt – es liegt auf der Gemarkung<br />

von Wachenheim/<strong>Wein</strong>straße – doch mit<br />

seiner Lage mitten im Pfälzer Wald, 160<br />

Höhenmeter über den anderen <strong>Wein</strong>bergslagen<br />

des Orts, gehört es ganz gewiss nicht<br />

zu jener Mittelhaardt, die Schoonmaker<br />

meint, wenn er schreibt, »es ist die Mittel-<br />

Haardt und einzig und alleine die Mittel-<br />

Haardt, die jene <strong>Wein</strong>e erzeugt, die die Pfalz<br />

weltberühmt gemacht haben«.<br />

Es hat sich also gewaltig viel verändert in<br />

der Pfalz seit 1957. Die guten Leute aus der<br />

Pfalz, die ihre <strong>Wein</strong>e lieben und sie zu allen<br />

Tages- und Jahreszeiten reichlich trinken,<br />

sie haben in den letzten Dekaden alles darangesetzt,<br />

um auch die früher weniger bemerkten<br />

Regionen mit herausragenden<br />

<strong>Wein</strong>en in den Fokus zu rücken. Man darf<br />

Schoonmaker keinen Vorwurf machen, dass<br />

er dies nicht voraussah. Die Frage ist eher,<br />

welche Regionen oder Aspekte der Pfalz wir<br />

jetzt und heute gerade übersehen, die in 20,<br />

30 oder 50 Jahren enorm große Bedeutung<br />

gewonnen haben werden.<br />

Nähere Informationen über den Autor finden Sie<br />

im Kapitel »Verkostungsteam« auf S. 16.<br />

Südpfalz: das deutsche <strong>Wein</strong>tor in Schweigen-<br />

Rechtenbach nahe der französischen Grenze<br />

Fotos: beigestellt, © <strong>Wein</strong>gut Becker, Pfalz Touristik/Knut Pflaumer<br />

334 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER PFALZ<br />

ALTES<br />

SCHLÖSSCHEN<br />

LUDWIG SCHNEIDER<br />

Maikammerer Straße 7, 67487 Sankt Martin<br />

T: +49 6323 94300, www.altes-schloesschen.com<br />

Kontakt: Ralf Schneider<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 10–18 Uhr,<br />

Sa 10–17 Uhr, So 10–12 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 853.300 (60 % weiß, 21 % rot,<br />

14 % Rosé, 5 % Schaumwein)/72 ha<br />

Der familiär geführte Betrieb residiert<br />

mitten im malerischen Örtchen<br />

Sankt Martin in einem denkmalgeschützten<br />

Renaissance-Fachwerkhaus. In der<br />

hauseigenen Vinothek seien Gäste immer auf<br />

ein Probierschlückchen willkommen, schreibt<br />

das <strong>Wein</strong>gut, <strong>Wein</strong>e und Sekte dürfen nach<br />

Lust und Laune probiert werden. Die sind<br />

vom äußerst milden Klima des Anbaugebiets<br />

direkt am Haardtgebirge geprägt: <strong>Wein</strong>e, die<br />

durchaus animierend wirken, mit schönem<br />

Trinkfluss zum unkomplizierten Genuss –<br />

und gut zur Begleitung nicht nur von pfälzischen<br />

Gerichten geeignet.<br />

90 2023 »Turm« Riesling trocken<br />

Weiße und gelbfleischige Früchte bilden das Korsett für diesen<br />

fruchtbetonten Riesling. Aromen von Birnen, Äpfeln, etwas<br />

Litschi und Ananas lassen sich riechen. Schmelzig-saftig<br />

dann das Trinkvergnügen bei moderat anklingendem Alkohol.<br />

Eine belebende Säure begleitet das Finale.<br />

13,5 Vol.-%, DV, €<br />

90 2022 »Alte Reben« Edenkoben<br />

Kastaniengarten Riesling trocken<br />

Mit anklingender Petrolnote zeigt dieser 2022er Riesling in<br />

der Nase bereits eine erstaunliche Reife. Daneben ein dezenter<br />

Ton nach Schiefergestein, voll ausgereiftem Pfirsich und<br />

Akazienhonig. Alles stoffig und saftig bei vorhandener Mineralität,<br />

die auch für eine gute Länge sorgt. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />

90 2023 »Turm« Grauburgunder trocken<br />

Verhaltener, sortentypischer Duft mit Noten von Brioche<br />

und Bäckerhefe. Insgesamt sehr klar und aromatisch. Erstaunliches<br />

Volumen am Gaumen bei stimmiger Fruchtsäure.<br />

Kraftvolle Gaumenaromen, Stachelbeere und Weiße Johannisbeere.<br />

Ein guter Trinkfluss garantiert unkomplizierten<br />

<strong>Wein</strong>genuss bis zum Schluss. 13 Vol.-%, DV, €<br />

89 2022 »König« Weissburgunder trocken<br />

Eher verhalten und ausgestattet mit floralem Duft und weiteren<br />

Noten, die an frische Haselnüsse erinnern, präsentiert<br />

sich dieser Weißburgunder eher etwas scheu im Glas. Gefällig<br />

bis gemütlich dann die Anmutung am Gaumen. Dabei<br />

macht sich eine dezente Alkoholsüße bemerkbar, die dem<br />

<strong>Wein</strong> ein Süße-Säure-Spiel verleiht. Eine mittlere Länge rundet<br />

ab. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />

90 2021 »König« Spätburgunder trocken<br />

Viel Rote Johannisbeere, Schattenmorellen, frisches Brot<br />

und Raucharomen bilden ein reiches Aromenspektrum im<br />

Duft. Im Mund macht sich eine leichte, durch den Alkohol bedingte<br />

Süße bemerkbar. Gerbstoff und Säure sind gut in den<br />

<strong>Wein</strong> integriert: ein stimmiges Gesamtbild. Der Abgang hat<br />

Tiefe und Länge. 14,5 Vol.-%, NK, €€<br />

89+ 2020 »Königs-Cuvée« trocken CD/PN/DF<br />

Herbale und von Beerenfrucht dominierte Noten prägen den<br />

ersten Eindruck im Duft. Dazu kommen deutliche Röstaromen,<br />

die an Kaffeebohnen erinnern. Am Gaumen schmeckt<br />

man ganz zart auch noch etwas Bitterschokolade und eingelegte<br />

Brombeeren. Reduktiv vinifiziert hat er noch reichlich<br />

Tannin im Gepäck. Ein insgesamt solides Gerüst mit Potenzial.<br />

14,5 Vol.-%, NK, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

335


WEINGUT<br />

ANDRES<br />

<strong>Wein</strong>straße 6, 67146 Deidesheim<br />

T: +49 6326 7708, www.andres-deidesheim.de<br />

Kontakt: Michael und Thomas Andres<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9.30–12.30 Uhr<br />

und 14–18.30 Uhr, Sa 9–16 Uhr, So 9–12 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 160.000/25 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Die Brüder Michael und Thomas Andres<br />

machen bei ihrem Auftritt im<br />

<strong>Wein</strong>guide nicht nur dort weiter, wo<br />

sie im letzten Jahr aufgehört haben, sie legen<br />

sogar noch einmal deutlich zu: Ihr eng verwobener,<br />

mineralischer Riesling aus dem Königsbacher<br />

Idig darf zu den besten Rieslingen aus<br />

dem Jahr 2022 an der Mittelhaardt gezählt<br />

werden, dicht gefolgt vom kalkgeprägten<br />

Forster Ungeheuer. Auch die Chardonnays gelingen<br />

den beiden Brüdern aus Deidesheim<br />

gut, sie bewirtschaften 25 Hektar biologisch.<br />

In dieser Form dürfte der dritte Stern nur eine<br />

Durchgangsstation bleiben.<br />

96 2022 »Große Lage« Königsbach Idig<br />

Riesling trocken<br />

Der erste Königsbacher Idig des Betriebs. Ein komplexer Duft<br />

aus Kalamansi, Kimmeridge-Noten, Madarinenzeste, gelber<br />

Birne und Apfel. Am Gaumen engmaschig mit idealem<br />

Mundgefühl, eine Melange aus leichter Phenolik, Mineralität<br />

und sehr gutem Säurezug. Ganz viel Potenzial und Länge.<br />

12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

94 2022 »Große Lage« Forst Ungeheuer<br />

Riesling trocken<br />

Blasses Goldgelb, fast kühl im ersten Duft. Dann explodiert<br />

die gelbe Frucht, Pfirsich, feine Aromen von gelber Apfelschale,<br />

reifer Birne, Gesteinsmehl. Am Gaumen gute Balance<br />

aus reifer Frucht und Kalk. Ideal balancierende Säure<br />

bringt Balance und begleitet den langen Nachhall.<br />

12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

93 2022 »Große Lage« Deidesheim<br />

Kieselberg Riesling trocken<br />

Brillantes Goldgelb. Fein und zugleich intensiv im Duft. Aromen<br />

von Zitronenzeste, grünem Apfel, Aprikose, Gesteinsmehl,<br />

gelbe Birne. Am Gaumen animierend durch eine Melange<br />

aus salziger Mineralität, fruchtbetonter Phenolik und<br />

lebendiger Säure. Viel Harmonie begleitet den Abgang.<br />

12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

93 2022 »Große Lage« Haardt Herzog<br />

Chardonnay trocken<br />

Goldgelb. Erster Duft von Limettenmelisse, Toffee, Orangenzeste,<br />

frischer Hefe, ein Hauch Bourbonvanille. Am Gaumen<br />

noch sehr jugendlich, kalkig-mineralisch, gelbe Frucht, begleitet<br />

von linearer Säure. Feine Phenolik begleitet den langen<br />

Nachhall. Wird zur Eleganz reifen.<br />

13,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

92 2023 Haardt Chardonnay trocken<br />

Blasses Goldgelb, gelbe Frucht im feinen und eleganten<br />

Duft. Auch Aromen von gelber Apfelschale, Melone und Zitronenmelisse.<br />

Am Gaumen dicht und saftig durch die lebendige<br />

Säure, die auch die elegante Holznote gut balanciert.<br />

Mineralik im langen Nachhall. Potenzial.<br />

13,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />

91+ 2023 Forst Riesling trocken<br />

Frisch und sortentypisch im Duft. Aromen von grünem Apfel,<br />

Wiesenkräutern, nassem Stein, Zitrone und einem Hauch<br />

Mandarine strömen aus dem Glas. Am Gaumen etwas Gesteinsmehl,<br />

herrlich saftig durch die feine Säure bei idealem<br />

Trinkfluss. Ein Riesling aus einem Guss. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />

336 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

SANKT<br />

ANNABERG<br />

WEINGÜTER PFALZ<br />

St.-Anna-Straße 203, 76835 Burrweiler<br />

T: +49 6323 949260, www.sankt-annaberg.com<br />

Kontakt: Victoria Lergenmüller<br />

Ab-Hof-Verkauf: Di bis Sa 11–18 Uhr und nach Vereinbarung<br />

Flaschen/Hektar: 32.000 (98 % weiß, 2 % rot)/7 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Der Sankt Annaberg, hoch über Burrweiler<br />

gelegen, ist der ideale Rückzugsort<br />

für gestresste Seelen. In dieser<br />

abgelegenen, naturbelassenen Enklave hat<br />

Victoria Lergenmüller ihre Bestimmung als<br />

Winzerin gefunden. Sie hat die geologischen<br />

und klimatischen Gegebenheiten so gründlich<br />

erkundet, dass der Annaberg einen festen<br />

Platz auf der Pfälzer Terroirkarte gefunden<br />

hat. Darüber hinaus hält die Winzerin Besitz<br />

in Lagen wie dem Schäwer und der Kalmit, die<br />

erste schiefermineralisch, die zweite vom Kalk<br />

geprägt. Eine trefflich gelungene Kollektion<br />

aus 2022 und 2023!<br />

93 2022 Burrweiler Schäwer Riesling<br />

trocken<br />

Rauchig, würzige Schiefernase mit zarter, petroliger Untermalung,<br />

Grapefruit, Quitte. Im Mund vielschichtig mit straffer,<br />

kerniger Säure und pointierter, schiefertypischer Mineralität,<br />

Zitronen-und Limettenabrieb. Noch jugendlich und<br />

mit gutem Potenzial. 13,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

92+ 2023 »Terrassenlage Monopollage«<br />

Sankt Annaberg Riesling trocken<br />

Prägnanter Blütenduft, Dünenrose, Ginster, feine Kräuter,<br />

Limettenabrieb mit weißem Pfeffer. Im Mund saftig, frisch<br />

und puristisch kräuterig. Straffe Säure und mineralisches<br />

Finish, ein Hauch von Salzzitrone im Abgang. Ein Salzzitronen-Dressing<br />

auf buntem Salat begleitet ihn gut.<br />

12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

92+ 2022 »Johanniskreuz« Riesling trocken<br />

Goldgelb. Etwas wilde Aromenstruktur von kandierten gelben<br />

Pflaumen, ein Hauch Anis, feine Briochenote. Saftig,<br />

vollmundig, fruchtig am Gaumen, unterlegt vom zarten<br />

Schmelz des Tonneaux und gut integrierter, spürbarer Säure.<br />

Hier darf es gern ein Hühnerfrikassee sein.<br />

13 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

92 2022 Ilbesheim Kalmit Riesling trocken<br />

Feinfruchtiges Bukett mit Mirabellenpüree, Safran und gelbem<br />

Apfel. Trifft mit intensiven gelben Fruchtaromen auf<br />

die Zunge und gleitet nach hinten deutlich schlanker aus,<br />

unterlegt von einer zarten Mineralität. Kernig im Nachhall,<br />

zeigt die Kalkmineralik der Lage. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

92 2023 Gleisweiler Hölle Riesling trocken<br />

Intensive Orangenblüte in der Nase, kandierte Aprikose und<br />

feine Kräuternote. Salzig, würzig, schmelzig auf der Zunge.<br />

Auskleidend am Gaumen mit viel gelber Frucht, Mineralität<br />

und kernige Säure straffen den <strong>Wein</strong>. Passt gut zur geräucherten<br />

Forelle. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2023 »355 NN Monopollage« Riesling<br />

feinherb<br />

Duftet nach reifen, würzigen Zitrusfrüchten, frische Ananas,<br />

etwas süße Limone, Orangenblüte, auch mineralisch unterlegt.<br />

Am Gaumen mit einer feinen, wohldosierten Säure,<br />

griffig, saftig und mit ordentlich Zug, zarte Süße, gute Struktur<br />

und Länge. 12 Vol.-%, DV, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

337


WEINGUT<br />

ANSELMANN<br />

Staatsstraße 58, 67483 Edesheim<br />

T: +49 6323 94120, www.weingut-anselmann.de<br />

Kontakt: Ralf Anselmann, Ruth Anselmann, Richard<br />

Anselmann<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Flaschen/Hektar: 1.733.300 (50 % weiß, 30 % rot,<br />

10 % Rosé, 5 % süß, 5 % Schaumwein)/160 ha<br />

Familie Anselmann kann ihre Geschichte<br />

900 Jahre zurückverfolgen. Doch<br />

erst in unseren Tagen verlegte sich der<br />

einstige Gemischtbetrieb mit Reben und Obstbäumen<br />

ganz auf den <strong>Wein</strong>bau. Innerhalb einer<br />

Generation wurde daraus eines der größten<br />

familiengeführten <strong>Wein</strong>güter <strong>Deutschland</strong>s.<br />

Seine Rebflächen erstrecken sich von<br />

Neustadt bis in den Westen Landaus mit einer<br />

Vielzahl von Terroirs und Rebsorten, darunter<br />

auch neue resistente Pflanzen. Die Auswahl,<br />

die wir verkosteten, reicht von trinkanimierenden<br />

Rieslingen über kompakten, würzigen Syrah<br />

bis zu charmanten Süßweinen.<br />

91 2023 »Selection« Riesling trocken<br />

Sonnenverwöhnte Frucht im Duft, Pfirsich, Aprikosen, Zitronen,<br />

Flieder, Lindenblüte, Brennnessel, Salbei, Klee. Am<br />

Gaumen mit Schmelz und Frische, feine mineralische Würze<br />

zur gelben Frucht, Zitronen, Pomelo, Pfirsich, elegant, charmante<br />

Süße von lebendiger Säure balanciert.<br />

12,5 Vol.-%, NK, €€<br />

91 2022 Chardonnay im Barrique gereift<br />

trocken<br />

Feine Holzwürze im Duft, Kokos, Vanille, Quittengelee, Aprikosen,<br />

Orangenschale, Zitronenbutter, getrocknete Kräuter.<br />

Am Gaumen vollmundig und dicht, weich und geschmeidig<br />

im Bau, saftige Frucht, guter Holzeinsatz, schöne Länge,<br />

trinkanimierend als Solist und bei Tisch. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />

90 2023 Petit Manseng trocken<br />

Einladender Duft, Blütenhonig, sonnenverwöhnte tropische<br />

Frucht, Mango, Ananas, gelbe Kiwi, Lotusblüte. Am Gaumen<br />

dicht und vollmundig, der Alkohol eingebettet in Schmelz<br />

und Frucht mit charmanter Süße und schöner Länge, herrlicher<br />

Begleiter würziger Gerichte. 14 Vol.-%, NK, €€<br />

92 2023 Rieslaner Beerenauslese<br />

Sattes Goldgelb. Intensiver Duft nach getrockneten Früchten<br />

und Waldhonig, dazu eine feine Würze, dahinter süße<br />

Minze. Am Gaumen mit einer eher verhaltenen Säure,<br />

schwungvolle Süße, eingekochte Birne, süße Ananas, druckvoll,<br />

hat eine gute Länge. 10 Vol.-%, NK,<br />

91 2023 Gelber Muskateller Auslese<br />

Feiner Duft nach Muskatblüte, Mandarinenabrieb und frisch<br />

gepresstem Traubensaft sowie zart nach Minze, delikat. Am<br />

Gaumen mit einer wohltemperierten Säure, sehr geschmeidig,<br />

reife helle Früchte, Mandarine, etwas Mango, wieder<br />

Muskat, charmante Süße, balanciert, gute Länge.<br />

12 Vol.-%, NK, €€<br />

90 2020 Grauburgunder Spätlese im<br />

Barrique gereift trocken<br />

90 2023 »Fumé« Sauvignon Blanc trocken<br />

90 2023 Riesling Spätlese trocken<br />

89+ 2023 Sauvignac trocken<br />

89+ 2023 »Fumé« Rosé trocken CS/CF/ME<br />

90+ 2019 Syrah trocken<br />

89+ 2019 Cabernet Franc trocken<br />

338 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

EMIL BAUER<br />

UND SÖHNE<br />

WEINGÜTER PFALZ<br />

Walsheimer Straße 18, 76829 Landau-Nußdorf<br />

T: +49 6341 61754, www.bauerwein.de<br />

Kontakt: Martin Bauer<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Flaschen/Hektar: 400.000/42 ha<br />

Alexander und Martin Bauer waren ihrer<br />

Zeit schon immer ein wenig voraus:<br />

Sie pflanzten mit Weitblick Petit<br />

Verdot, Cabernet Franc, Nebbiolo oder Viognier,<br />

als andere auf Urpfälzer Rebsorten wie<br />

Grauburgunder vertrauten. Innovation und<br />

Mut sind das eine, die beiden Brüder wissen<br />

ihr Konzept auch zu vermarkten und überraschen<br />

immer wieder mit ihren <strong>Wein</strong>namen:<br />

»Beachball« steht für den stoffigen und würzigen<br />

Viognier, »Servator« für die vielschichtige<br />

Cuvée aus Nebbiolo und Barbera. Der saftige<br />

Nebbiolo Kirchenstück ist der ideale Einstieg<br />

in diese bunte Welt!<br />

93 2023 »Beachball« Viognier trocken<br />

Leichte Zurückhaltung im Duft, reife gelbe Frucht, Pfirsich,<br />

Aprikosen, florale Noten, Iris, Veilchen, kalkige Kühle. Am<br />

Gaumen mit schöner mineralischen Salzigkeit zur saftigen<br />

Frucht, feinem Säurezug zum cremigen Fond, kraftvoll und<br />

dicht mit schöner Länge. 13 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

92+ 2023 »No Sex - Reserve« Riesling trocken<br />

Zitronengelb mit grünlichen Reflexen. Attraktiv frisches Bukett<br />

mit Noten von Zitronenmelisse, Pfirsich, auch ein wenig<br />

tropische Frucht. Am Gaumen sortentypisch, Aromen von<br />

Quitte, grünem Apfel, Pfirsich sowie viel Mineralität vom<br />

Kalk. Lebendig im Nachhall. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

92+ 2022 »Insomnia« Godramstein Kalkgrube<br />

Sauvignon Blanc trocken<br />

Facettenreiche, sortentypische Aromatik. Körperreich, aber<br />

nicht zu überbordend, Orange- und Stachelbeere, Rauch, etwas<br />

Gras und nasser Stein. Am Gaumen pikantes Wechselspiel<br />

aus Gerbstoffen, Rauch, leichtem Schmelz. Dabei elegant,<br />

mineralisch, packend. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />

93+ 2020 »Servator« Cuvée trocken NE/BA<br />

Einladender Duft, kräuterwürzig, feine Röstaromen, rote<br />

Frucht, Kirsche, Laub, ein Spaziergang durch nordische Tannenwälder,<br />

etwas ätherisch. Am Gaumen vielschichtig und<br />

komplex, mit Rauchkomponente und stabilen Gerbstoffen,<br />

die eine längere Reifezeit garantieren. 14,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2020 »Cultor« trocken ME/CF/PV<br />

Dunkle, komplexe, offensive und einladende Aromatik mit<br />

Minze, Kaffeepulver und reifer Kirsche, ein Hauch Leder.<br />

Auch am Gaumen präsent mit gutem Extraktgehalt und hoher<br />

Spannung, reifes, tragendes Tannin, vielschichtig, mit<br />

spannendem Drehbuch geschrieben. 14,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2022 Nussdorf Kirchenstück Nebbiolo<br />

trocken<br />

Ruhiger Auftakt im Duft. Ein wenig Süßkirschen, getrocknete<br />

Kräuter, unterschwellig etwas Himbeeren und Waldboden.<br />

Am Gaumen präsent, weich mit schönem Spiel aus<br />

Würze und Frucht. Röstaromen klingen durch und machen<br />

den Weg frei für eine belebende Säure. 14,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />

92 2023 Birkweiler Mandelberg<br />

Chardonnay trocken<br />

92 2023 Godramstein Münzberg<br />

Chardonnay trocken<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

339


WEINGUT<br />

FRIEDRICH<br />

BECKER<br />

Hauptstraße 29, 76889 Schweigen-Rechtenbach<br />

T: +49 6342 290, www.friedrichbecker.de<br />

Kontakt: Friedrich Wilhelm Becker<br />

Ab-Hof-Verkauf: Fr 14–16 Uhr<br />

Hektar: 29 ha<br />

Das <strong>Wein</strong>gut an der deutsch-französischen<br />

Landesgrenze setzt hierzulande<br />

seit Jahren Maßstäbe bei den Burgundersorten<br />

Chardonnay und Pinot Noir. Friedrich<br />

Wilhelm Beckers Kelterungen aus den<br />

besten Gewannen besitzen die Struktur und<br />

die Konzentration großer Burgunder von der<br />

Côte d’Or, und an den Gewächsen aus der<br />

Zeit seines Vaters Friedrich kann man ablesen,<br />

dass diese <strong>Wein</strong>e auch ein ähnliches Reifevermögen<br />

mitbringen. Andere Sorten kann das<br />

<strong>Wein</strong>gut aber auch – Riesling und Grauburgunder<br />

helfen, während des Wartens auf die<br />

Flaschenreife der GGs die Zeit zu verkürzen.<br />

97 2022 »Mineral« Chardonnay trocken<br />

Popcorn, dezentes Holz, Nougat, frisches Weizenkorn. Der<br />

Gaumen eröffnet mit Spannung, entfaltet dann eine satte<br />

Dosis feinkörnige Phenole, setzt fort mit Saft, lebendiger,<br />

lange anhaltender Säure und intensiver Mineralität. Packender<br />

Extrakt auf geschmeidigem Fond, zuletzt geradezu bissig.<br />

13,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

95 2022 Schweigen Chardonnay trocken<br />

Dezentes Holz, leicht zitrisch, Orange, kalkrauchig, frischer<br />

Mais. Ein sehr aufgeräumtes Duftbild. Der Gaumen setzt mit<br />

Geschmeidigkeit, mischt eine sehr feine, mehlige Phenolik<br />

in den weichen getragenen Körper, der im Abgang von einem<br />

immens feinen Säurefaden und von präsenter Kalkmineralität<br />

erfrischt wird. Pure Eleganz. 13,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

90+ 2023 Riesling trocken<br />

Einladend im Duft, weiße Blüten, Apfel, Pfirsich, Aprikosen,<br />

Orangenschale, Zitronenmelisse, Gesteinsmehl. Am Gaumen<br />

mit saftiger Zitrusfrucht, getragen von feiner Süße und<br />

balanciert von einer lebendigen Säure, trinkanimierend als<br />

Solist oder bei Tisch. 12 Vol.-%, DV, €<br />

96 2021 Schweigen Heydenreich<br />

Pinot Noir GG<br />

Kräftiges Neuholz, Süßkirsche, Himbeere, etwas Moos und<br />

Rindenmulch. Auch florale Obertöne. Der Gaumen ist mit<br />

einer extrem dichten Menge mehligen Gerbstoffs ausgekleidet,<br />

druckvoll, trocken, ein Hauch Vegetales darüber. Zurückhaltende<br />

Säure. Ein Extraktpaket mit nobler Adstringenz<br />

und Kalkprägung. 13,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />

95 2021 Schweigen Sankt Paul Pinot Noir GG<br />

Viel Würze im Duft, Rauch, feine Frucht von Himbeeren,<br />

Brombeeren, Blutorange, schwarze Oliventapenade, erdige<br />

Anklänge. Am Gaumen mineralisch würzig, grüne Anklänge<br />

zur warmen Frucht, reifer Gerbstoff, feingliedrige Säure,<br />

kraftvoll und mit viel Potenzial. 13,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />

95 2021 »Réserve« Weißer Burgunder<br />

trocken<br />

93+ 2020 »KL« Weißer Burgunder trocken<br />

92 2023 »Kalkmergel« Schweigen-<br />

Rechtenbach Grauburgunder trocken<br />

94 2021 »KB« Schweigen Pinot Noir GG<br />

340 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

BECKER<br />

WEINGÜTER PFALZ<br />

Im unteren Heissbühl, 76831 Ilbesheim<br />

T: +49 6341 3595, www.wein-gut-becker.de<br />

Kontakt: Helge und Fred Becker<br />

Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />

Hektar: 14,5 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Mitten in den <strong>Wein</strong>bergen von Ilbesheim<br />

liegt malerisch der Heissbühlerhof<br />

von Familie Becker, dessen<br />

Logo ein Schmetterling ziert. Der steht für<br />

die Artenvielfalt in den rund 14 Hektar biologisch<br />

bewirtschafteten <strong>Wein</strong>bergen. Die bekannteste<br />

Lage ist die Ilbesheimer Kalmit mit<br />

einem Konglomerat aus Landschneckenkalk,<br />

Mergel und Löss-Lehm. Von dort stammt<br />

auch der Riesling, der am Verkostungstisch<br />

gefeiert wurde: Eine mineralisch geprägte,<br />

trockene Spätlese in Bioqualität zu diesem<br />

Preis muss man erst einmal hinbekommen.<br />

Dafür vergeben wir gerne den zweiten Stern!<br />

91 2022 Ilbesheim Kalmit Riesling brut<br />

Feine Hefenoten mit reifem Steinobst, Aprikose, Aprikosenmark,<br />

Pfirsich mischt mit und auch ein wenig Maracuja.<br />

Setzt am Gaumen mit cremigem Mousseux geschmeidig an,<br />

süßlicher Kern, straffe, geradlinige Säure und die Kalkmineralik<br />

der Lage bleibt am Gaumen. 12 Vol.-%, NK, €€<br />

92 2023 Ilbesheim Kalmit Riesling Spätlese<br />

trocken<br />

Wenig Primärfrucht im Duft, Blüten, Gänseblümchen, auch<br />

Kamille, weißer Pfirsch und Mirabelle, die Kalkmineralik der<br />

Lage. Am Gaumen mit weichen und geschmeidigen Anteilen,<br />

die Musik machen die kalkmineralischen Töne der Kalmit,<br />

würzig, zitrisch im Finale. Lang. 12 Vol.-%, DV, €<br />

91+ 2023 Leinsweiler Sonnenberg Riesling<br />

Spätlese trocken<br />

Würzige, steinige Noten mit floraler Begleitung, Tomatenblätter,<br />

Sonnenblumen, Steinobst, Mirabelle, Nektarine.<br />

Stellt am kompakten Gaumen seine Herkunft mit würzigen,<br />

kräuterigen Noten in den Mittelpunkt, nicht zu harmonisch,<br />

saftig, feine Zitrik, mineralisch. 13 Vol.-%, DV, €<br />

91 2023 Ilbesheim Rittersberg Chardonnay<br />

Spätlese trocken<br />

Expressive und leicht parfümierte Nase, Blüten, Dotterblume,<br />

etwas Flieder, reife Birne, Reneklode. Zeigt sich am Gaumen<br />

zunächst zugänglich und harmonisch abgerundet,<br />

dann auch eine erdige und mineralische Facette, die Profil<br />

schafft. Gehalt- und substanzvoll. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

90+ 2023 Ilbesheim Kalmit Weißburgunder<br />

trocken<br />

Reifes Aromenprofil mit Aprikose, Mango, Apfel und auch<br />

Maracuja, gelbe Blüten, feine kräuterige und würzige Anklänge.<br />

Am Gaumen saftig und mit charmantem Zusammenspiel<br />

von Fruchtsüße und Säure, das von der Mineralität<br />

der Lage unterlegt wird. Die macht das Rennen.<br />

13 Vol.-%, DV, €<br />

89+ 2023 Auxerrois Kabinett trocken<br />

Reifer Duft mit süßlichen Fruchtnoten, Aprikose, Birne,<br />

Apfel, auch Mandarinenschale, ein Hauch Honigwabe. Überzeugt<br />

am Gaumen durch seine klare Definition: straffer Bau,<br />

Saft, Schmelz, Fruchtsüße und Säure stehen in einem engen<br />

Verhältnis, klarer Ausdruck. Viel <strong>Wein</strong>. 12 Vol.-%, DV, €<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

341


WEINGUT<br />

BENDER<br />

<strong>Wein</strong>straße 68, 76831 Eschbach<br />

T: +49 6345 2279, www.bender-eschbach.de<br />

Kontakt: Dorothea Bender<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Flaschen/Hektar: 133.300 (60 % weiß, 20 % rot,<br />

10 % Rosé, 5 % süß, 5 % Schaumwein)/12,5 ha<br />

Anbauweise: Biodynamisch<br />

Das <strong>Wein</strong>gut Bender in Eschbach bewirtschaftet<br />

seine <strong>Wein</strong>berge schon<br />

seit 15 Jahren biologisch-dynamisch.<br />

Alle Reben liegen in zwei Kilometern Umkreis<br />

um das <strong>Wein</strong>gutsgebäude im Ortszentrum des<br />

Südpfälzer Orts. »Ausgeprägte Regionalität«,<br />

so schreibt uns Familie Bender, sei bei ihnen<br />

gelebte Praxis. Und wir kehren es um: Bei solcher<br />

Nähe von Mensch und Rebstock wird<br />

die in Frankreich verbreitete Überzeugung,<br />

dass der Winzer Teil des Terroirs sei, besonders<br />

glaubhaft. Die <strong>Wein</strong>e gefallen uns gut, sie<br />

künden von solidem Handwerk und sind unaufdringliche<br />

Speisenbegleiter.<br />

92 NV »Blanc de Blancs« Chardonnay brut<br />

Der Duft ist intensiv hefig geprägt, auch nussige Aromen<br />

sind da, sowie Nebentöne von Jod und Apfelkompott. Der<br />

Gaumen verbindet Frische mit Volumen, das Mousseux ist<br />

cremig und fein, die Säure ist nahtlos in den geschmeidigen,<br />

trotz geringer Dosage komplett abgerundeten Körper integriert.<br />

12,5 Vol.-%, NK, €€<br />

91 2022 Chardonnay trocken<br />

Rauchig-nussig im Duft, feine Hefewürze, auch weiße Blüten.<br />

Auf einen geschmeidigen Auftakt folgt eine zurückhaltende,<br />

sehr gepflegte Phenolik, ein eleganter Säurenerv<br />

trägt den leicht mineralisch getönten Bau. Ein kulinarisch<br />

wertvoller, ungeholzter Chardonnay. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

90 2023 Weissburgunder trocken<br />

Der Duft zeigt einen appetitlichen Sortentyp: mit Aromen<br />

von Heu, Haselnuss und Frühlingswiese. Auch der Gaumen<br />

hat einen schönen Fokus: eine kulinarisch wertvolle Säure,<br />

guten Extrakt, moderaten Alkoholgehalt und eine nicht störende<br />

Prise Restzucker zur Abrundung. 12 Vol.-%, DV, €<br />

89+ 2022 »Meisterstück« Riesling trocken<br />

Im Duft mischt sich das Aroma von gelbem Pfirsich mit kräftig<br />

hefigen Noten – und auch mit einem Anflug von Petrol.<br />

Im Mund zeigt der <strong>Wein</strong> eine von präsenter Süße gepufferte<br />

Säurespannung, mittelgewichtigen Extrakt und einen saftigen<br />

Abklang. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2020 »Meisterstück« Spätburgunder<br />

trocken<br />

Eine eher tradtionelle, helle Spätburgunderfarbe. Der Duft<br />

zeigt ein Spur von Holz, Karamell, eine feine Frucht nach<br />

Süßkirsche, Feigenkompott und Erdbeere. Und auch leichte<br />

Kräutertöne. Auch am Gaumen zeigt sich ein klassischer<br />

Spätburgunder, mit sehnigem Gerbstoff und einer leichten<br />

Süße als Grundton sowie frischer Säure. 13,5 Vol.-%, DV, €€<br />

90+ 2023 Muscaris Auslese<br />

Feiner Duft nach zarter Muskatnuss, etwas Mandarinenschale,<br />

kandierte Orangen, feine Würze. Am Gaumen mit einer<br />

milden Säure, spürbare, gut integrierte Süße, erneut<br />

Muskat, dazu reife Zitrusfrüchte, Pfirsichmarmelade, schöner<br />

Schmelz, gute Länge. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

342 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

BERGDOLT<br />

WEINGÜTER PFALZ<br />

KLOSTERGUT ST. LAMPRECHT<br />

Dudostraße 17, 67435 Neustadt an der <strong>Wein</strong>straße<br />

T: +49 6327 5027, www.weingut-bergdolt.de<br />

Kontakt: Carolin und Rainer Bergdolt, David Golitko<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo 9–12 Uhr, Di und Mi 14–18 Uhr,<br />

Do und Fr 9–12 Uhr und 14–18 Uhr, Sa 10–16 Uhr<br />

Hektar: 24 ha,<br />

Anbauweise: Bio<br />

Für seine Weißburgunder ist das Duttweiler<br />

Familiengut schon seit Jahrzehnten<br />

bekannt. Carolin Bergdolt<br />

hat in den letzten Jahren auch Riesling und<br />

Chardonnay, Spätburgunder und Sekt spürbar<br />

nach vorne gebracht. Und in der Tat belegte<br />

der Chardonnay »Tempus« auch in der<br />

aktuellen Probe das Händchen, das sie für<br />

diese Sorte hat. Die Sekte wiederum haben<br />

gerade in unserem »Sparkling Special« hohe<br />

Bewertungen abgeräumt. Die Verkostung für<br />

diesen <strong>Guide</strong> aber wurde zu einem Triumphzug<br />

für den Weißburgunder. Das ist in jeder<br />

Preisklasse überzeugend!<br />

94 2023 Kirrweiler Mandelberg<br />

Weißburgunder GG<br />

Dezent und dicht im Duft, Zitrusfrucht, Mirabellen, Aprikosen,<br />

grüner Apfel, Salbei, Minze, kreidige Noten. Am Gaumen<br />

geschmeidig, cremiger Fond wird durch eine lebendige Säure<br />

gefordert, saftige Frucht, mineralisch getönt, Würze, die<br />

sich im langen Nachhall verstärkt. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

94 2022 »Tempus« Chardonnay trocken<br />

Der erste Gedanke: Das riecht fast wie Champagner. Mandelmus,<br />

Brioche, frische Hefe und Toffee. Biss und Mineralik. In<br />

der Phenolik zeigt er sich fein, aber mit passablem Nachdruck.<br />

Seine Tiefe und Länge lassen noch Potenzial vermuten,<br />

das in ihm schlummert. 13 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

93 2023 Duttweiler Kreuzberg<br />

Weißburgunder Erste Lage trocken<br />

Ein weißer Burgunder, wie er im Buche steht. Unaufgeregt<br />

und geschmeidig kommen als Adjektive zuerst in den Sinn.<br />

Schnell öffnet er sich und offenbart eine leicht rauchige<br />

Note und den Duft von roten Äpfel und Marzipan. Der Gaumen<br />

ist konzentriert, ohne dabei an Frische zu verlieren.<br />

12,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />

92 2023 Duttweiler Mandelberg Riesling<br />

Erste Lage trocken<br />

Floral-würzige Noten nach Kamille, weißem Pfeffer und reifem<br />

Pfirsich finden sich in der Nase. Der Duft des Rieslings<br />

ist frisch und intensiv. Am Gaumen leichte Extraktsüße und<br />

eine geradlinige Säure. Pointiert und gebündelt, belegt der<br />

lange Nachhall das sehr gute weitere Potenzial.<br />

12,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />

92 2023 Deidesheim Maushöhle Riesling<br />

Erste Lage trocken<br />

Dieser Riesling ist fein im Duft. Ein wenig gelber Apfel und<br />

ein Hauch von Mandeln, Birnen und etwas Kiwi. Der Geschmack<br />

ist fein und angenehm säuerlich sowie charmant.<br />

Trocken und stimmig, insgesamt bildet der <strong>Wein</strong> ein rundes<br />

und schönes Gesamtbild. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />

92 2023 Duttweiler Mandelberg Lössriedel<br />

Weißburgunder trocken<br />

Die Nase ist eher leise und elegant, wenn auch kompakt. Der<br />

Geruch erinnert an frischen Vanillequark, Physalis und reifen<br />

Nashibirnen. Auf der Zunge überrascht die weiche Säure<br />

und leichte Bitterkeit. Stoffig zeigt er sich mit einem mittellangen<br />

Nachhall. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

343


WEINGUT<br />

J.J. BERIZZI<br />

Schanzstraße 21, 67480 Edenkoben<br />

T: +49 6323 5568, www.berizziweine.de<br />

Kontakt: Julius & Janina Berizzi<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Hektar: 19,9 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Das vierte Kapitel« steht auf den Etiketten<br />

des Jahrgangs 2023 aus dem<br />

Edenkobener <strong>Wein</strong>gut J.J. Berizzi, Julius<br />

und Janina Berizzi kelterten 2019 ihre ersten<br />

<strong>Wein</strong>e und läuteten damit das erste Kapitel<br />

ein. Im vergangenen Jahr gab das Winzerpaar<br />

seinen vielversprechenden Einstand in<br />

diesem <strong>Wein</strong>guide, den starken Eindruck bestätigt<br />

es nun mit eigenständigen und charakterstarken<br />

<strong>Wein</strong>en wie dem kalkmineralischen<br />

Riesling aus dem Frankweiler Käfernberg<br />

und dem substanzreichen Chardonnay<br />

aus dem Edenkobener Kirchberg. Schon der<br />

Basisriesling – unser Tipp – bietet viel!<br />

93+ 2022 Frankweiler Käfernberg Riesling<br />

trocken<br />

Kräuterig und würzig im vielschichtigen Duft mit gemahlenem<br />

Pfeffer, Lorbeerblatt, mit Nelke gespickte Orangenschale.<br />

Entfaltet sich am Gaumen auf weichem, cremigem<br />

Hintergrund unaufgeregt mit kalkmineralischer Energie,<br />

verlässt dabei nie die geschmeidige Seite.<br />

12 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

93+ 2022 Edenkoben Kirchberg Chardonnay<br />

trocken<br />

Gelassen im Duft mit Ankündigung von Holzwürze, Melone,<br />

Birne, Mirabelle, kräuterig, mineralisch. Am Gaumen breit<br />

angelegt mit viel Substanz, seidigem Fond, elegante Auffächerung<br />

des Extrakts und mineralische Unterlegung, lang,<br />

noch im jugendlichen Stadium. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

92+ 2022 Edenkoben Mühlberg Riesling<br />

trocken<br />

Intensiver Duft mit knackiger Birne, Aprikose, reife, gelbe<br />

Zitrone, Orangenschale, steinig-würzige Noten, mineralisch.<br />

Straffer, kompakter Bau mit dichtem Extrakt und guter<br />

Spannung, am mittlerem Gaumen zugänglich, danach fordernd<br />

würzig, mineralisch. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

92 2023 Frankweiler Riesling trocken<br />

Hintergründig-nuancierte Nase mit Apfel, etwas Birne und<br />

Mirabelle, kräuterig, zitrisch, nasser Stein. Am Gaumen<br />

straff gebaut, puristisch, betont trocken, was die kecke Säure<br />

und den kalkmineralischen Ausdruck unterstreicht. Individuell,<br />

zeigt die Lage. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />

90 2023 Riesling trocken<br />

Birne, Apfel, Mandarine und rosa Grapefruit mit frischen<br />

Kräutern, Estragon, auch etwas Anis und frischer Kümmel.<br />

Zeigt und entfaltet für einen Basis-Riesling gute Substanz<br />

und auch Dichte, feine phenolische Untermalung, saftig,<br />

eingewobene Säure, in sich stimmig. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

91+ 2023 Edenkoben Riesling trocken<br />

90+ 2023 Grauburgunder trocken<br />

90+ 2023 Weißburgunder & Chardonnay<br />

trocken WB/CH<br />

90 2023 Edenkoben Chardonnay trocken<br />

89 2023 »be Rizzi« Riesling Liter trocken<br />

90 2023 Rosé Fumé trocken<br />

91 2022 Spätburgunder trocken<br />

344 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

BERNHART<br />

WEINGÜTER PFALZ<br />

Hauptstraße 8, 76889 Schweigen-Rechtenbach<br />

T: +49 6342 7202, www.weingut-bernhart.de<br />

Kontakt: Gerd Bernhart<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–12.30 Uhr und 14–17 Uhr,<br />

Sa 10–16 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 173.300 (60 % weiß, 30 % rot,<br />

10 % Schaumwein)/21 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Das Vater-Sohn-Team von Gerd und<br />

Marius Bernhart hat wieder starke<br />

<strong>Wein</strong>e im Keller. Eine unserer Verkosterinnen<br />

konnte sich gar nicht sattsehen an<br />

der Farbe des leicht mazerierten Grauburgunders,<br />

doch dieser <strong>Wein</strong> zeigt auch mit seiner<br />

Gaumenstruktur, woran der Familienbetrieb<br />

in den letzten Jahren mit großem Erfolg gearbeitet<br />

hat: an der perfekten Balance von behutsam<br />

aus den Beerenhäuten extrahierten<br />

Gerbstoffen, von Säure, Mineralität und Frucht.<br />

Das gilt gleichermaßen für weiße Sorten und<br />

für Spätburgunder, sie alle haben eine bemerkenswert<br />

natürlich wirkende Energie.<br />

94+ 2022 »Réserve« Chardonnay trocken<br />

Eleganter Duft mit zarten Holznoten, Rauch, Heu, getrockneten<br />

Brennesseln und knuspriger Brotrinde. Am Gaumen<br />

dicht und cremig mit schöner Phenolik, das tragende Säurespiel<br />

puffert die hintergründige Geschmeidigkeit gut ab, gibt<br />

dem <strong>Wein</strong> eine enorme Saftigkeit und einen tollen Trinkfluss.<br />

13 Vol.-%, NK, €€€<br />

94 2022 »FG« Schweigen Sonnenberg<br />

Grauburgunder Erste Lage trocken<br />

Ein schöner Altrosagoldton in der Farbe. Der Schalenkontakt<br />

zeigt sich auch in der Nase und am Gaumen: rote Beeren,<br />

Quitten, Rauch, reife Birnen, Mineralität, weiche Textur,<br />

fabelhafte Säure mit molligem Unterbau, hoher Trinkfluss.<br />

13,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

94 2022 Schweigen Sonnenberg Riesling GG<br />

Sonnenblume, weißer Sesam, weißer und gelber Pfirsich, in<br />

der Obernote duftig und blumig, vor allem aber steinig-mineralisch.<br />

Schlankes, straff gehaltenes Format am Gaumen,<br />

lebendige Säure, spürbare Energie, mineralisch, salzig, auch<br />

phenolisch griffig. Wird gut reifen. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

93+ 2022 »RG« Schweigen Sonnenberg<br />

Weißburgunder GG<br />

Elegante Nase: frisches Heu, blonder Tabak, leichter Grafitton,<br />

Steinobst und weißer Honig. Am Gaumen ein feines Säurespiel,<br />

die Frische klar und auf den Punkt gebracht, ein saftiger<br />

und noch junger Eindruck, der Nachhall komplex und<br />

hoch animierend! 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

94+ 2021 »RG« Schweigen Sonnenberg<br />

Spätburgunder GG<br />

Duftige Nase mit Spiel zwischen roter Frucht und Würze,<br />

Rauch, Röstnoten, rote Kirschen, getrocknete Himbeere,<br />

Fichtennadel, Thymian, erdige Noten. Am Gaumen elegant<br />

und dicht, feiner Säurenerv, kernige reife Phenolik, mineralisch<br />

würzig im Fluss mit Frucht, jugendlich.<br />

13 Vol.-%, NK, €€€<br />

93+ 2021 »KT« Schweigen Sonnenberg<br />

Spätburgunder GG<br />

Würzig im Duft, Zimt, Pfeffer, Muskatnuss, getrocknete<br />

Kräuter, Zwetschgen, Schlehe, helle und dunkle Waldbeeren,<br />

blonder Tabak. Am Gaumen kraftvoll und dicht, samtiges<br />

Tannin, frische Säure, Frucht und Würze Hand in Hand,<br />

lange am Gaumen und mit Potenzial. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

345


WEINGUT<br />

BREMER<br />

Brückenstraße 2, 67308 Zellertal<br />

T: +49 6355 8639166, www.weingutbremer.de<br />

Kontakt: Rebecca Bremer, Brigitte Acker<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mi bis Fr 14–18 Uhr, Sa 11–17 Uhr<br />

und nach Vereinbarung<br />

Flaschen/Hektar: 60.000 (60 % weiß, 40 % rot)/15 ha<br />

Anbauweise: Biodynamisch<br />

<strong>Wein</strong>gut, Restaurant, Vinothek und<br />

Eventlocation: Was die drei<br />

Schwestern Anna, Rebecca und<br />

Leah Bremer in den letzten Jahren gemeinsam<br />

mit dem Önologen Michael Acker auf die Beine<br />

gestellt haben, kann sich sehen lassen: Die<br />

<strong>Wein</strong>e, gekeltert von einigen der besten Lagen<br />

im kalkreichen Zellertal, haben zuletzt sogar<br />

noch weiter an Kontur und Schliff gewonnen,<br />

das Anwesen im malerischen Niefernheim ist<br />

eine wunderbare Oase des Genusses für einen<br />

Wochenendausflug, und die Küche ist so<br />

weinfreundlich, wie man es sich nur wünschen<br />

kann. Highly recommended!<br />

95+ 2023 Zell Schwarzer Herrgott Riesling<br />

trocken<br />

In der Nase Aromen von gelben Früchten wie gelber Apfel,<br />

<strong>Wein</strong>bergpfirsich, eine kalkige Mineralität und ein paar florale<br />

Noten. Am Gaumen hat der <strong>Wein</strong> eine lebendige Säure,<br />

Dichte, Aromen von Salzzitrone, Quitte und Heu, dazu die<br />

kalkige Mineralität bringen den <strong>Wein</strong> in eine schöne, elegante<br />

Balance. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

93+ 2023 Hengstgewanne Sauvignon Blanc<br />

In der Nase Aromen von frischen Gras, Zitrusfrüchten, Aprikose<br />

und grüner Paprika. Am Gaumen hat der <strong>Wein</strong> eine<br />

schöne Balance zwischen Würze und Frucht, eine gut integrierten<br />

Holzeinsatz, leichte Pfeffrigkeit und einen cremigen,<br />

saftigen, dichten Körper sowie einen langen, kalkigen Abgang.<br />

12,5 Vol.-%, NK, €€<br />

92+ 2023 Zell Kreuzberg Chardonnay trocken<br />

In der Nase sind Aromen von exotischen Früchten wie Papaya,<br />

dazu Orangenschale und ein Hauch von frischer Butter.<br />

Am Gaumen hat der <strong>Wein</strong> ein feines Säuregerüst mit einem<br />

saftigen Körper, gut balanciert und elegant mit einem animierenden<br />

Trinkfluss. 12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

91 2023 Zellertal Grauer Burgunder trocken<br />

Kein lautes, aber ein sortentypisch beeriges Bukett: Pinot,<br />

würzige Waldheidelbeere, dezente Hefe. Im Mund verbindet<br />

der <strong>Wein</strong> Druck und Bündelung: zarte Phneolik trifft auf einen<br />

kraftvollen Körper und lebendigen Säurenerv, eine Spur<br />

Süße, der Abgang zeigt sich mineralisch getönt.<br />

12 Vol.-%, DV, €€<br />

94+ 2022 Niefernheim Apotheker Pinot Noir<br />

trocken<br />

In der Nase Aromen von Kirsche, getrockneten Kräutern,<br />

Heidelbeere und Pilzen, ergänzt mit floralen Noten von<br />

Lavendel. Am Gaumen hat der <strong>Wein</strong> einen dichten Körper<br />

mit samtigen Gerbstoffe, ein saftiges Säuregerüst, eine<br />

feine Würze und einen langen Abgang. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

93+ 2022 Zell Kreuzberg Pinot Noir trocken<br />

In der Nase sind Aromen von roter Pflaume, Walderdbeere,<br />

Cranberrys und ein Hauch von süßer Holzwürze. Am Gaumen<br />

präsentiert sich der <strong>Wein</strong> mit jungem, aber reifem Tannin,<br />

saftiger Säure, dichtem, cremigem Körper und einem<br />

langen, würzigen Abgang. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

346 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

REICHSRAT<br />

VON BUHL<br />

WEINGÜTER PFALZ<br />

<strong>Wein</strong>straße 18–24, 67146 Deidesheim<br />

T: +49 6326 96500, www.von-buhl.de<br />

Kontakt: Monika Schmid<br />

Ab-Hof-Verkauf: täglich 10–19 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 533.300 (80 % weiß, 20 % rot)/56 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Das namhafte Deidesheimer <strong>Wein</strong>gut<br />

scheint seine Schwächephase überwunden<br />

zu haben und ist zurück auf<br />

Kurs. Diesen Schluss legen jedenfalls die<br />

durchwegs gelungenen Großen Gewächse aus<br />

2022 nahe. Die Buhl-typische Strenge besitzen<br />

sie durchaus noch, aber auch die Lagencharaktere<br />

sind wieder griffig umgesetzt, und<br />

dies mit Nuancenreichtum selbst bei Crus, deren<br />

<strong>Wein</strong> sich notwendigerweise noch verschlossen<br />

probiert wie etwa beim Pechstein.<br />

Auch der Forster Ortsriesling aus dem Jahrgang<br />

2023 unterstreicht die positive Tendenz.<br />

Wir sind erleichtert!<br />

95 2013 Forst Pechstein Riesling brut<br />

Deutlich tertiär im Duft, dann aber auch Noten von Blütenhonig,<br />

Kumquat, Apfelschale, Der Gaumen zeigt ein sehr<br />

feines, mild gewordenes Mousseux, einen lebendigen, aber<br />

auch zivilisierten Säurenerv, viel mineralisches Spiel und<br />

einen salzigen, auch abseits der Kohlensäure bitzelnden<br />

Abklang. 12,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />

95+ 2022 Forst Kirchenstück Riesling GG<br />

Ein Duft nach Blutorange und Gesteinsmehl, fast auch ein<br />

leicht jodiger Unterton – alles noch nicht sehr offen, aber<br />

mit der Ahnung kommender Würzigkeit. Etwas Petrol. Der<br />

Gaumen zeigt sich von großzügiger seidiger Fülle, dabei<br />

auch fein ziseliert, mit sehr delikater Säure und mineralischer<br />

Färbung. 13 Vol.-%, NK, €€€€<br />

95 2022 Forst Pechstein Riesling GG<br />

Limettenschale, Rauch, ein Anflug von Holz. Im Mund hat<br />

der <strong>Wein</strong> die typisch straffe, knackige Textur der Lage, Stoffigkeit<br />

und Säure bilden ein eng verschnürtes Extraktbündel,<br />

das eine lange und langsame Ausreifung garantiert. Mineralisch<br />

pointierter Abklang. 12,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />

93+ 2022 Forst Jesuitengarten Riesling GG<br />

Fruchtbetont im Duft, Granatapfel, gelber Pfirsich, ein<br />

Hauch von Petrol. Der Gaumen vereint Fülle und Kernigkeit,<br />

flankiert seine druckvolle, auch alkoholkräftige Art mit satter<br />

Phenolik und reifer Säure. Eine süße Frucht hallt lange<br />

nach. 13 Vol.-%, NK, €€€€<br />

91+ 2023 Forst Riesling trocken<br />

Rauchig-mineralisch im Duft. Am Gaumen strahlt der <strong>Wein</strong><br />

eine gewisse Strenge aus, besitzt durchaus mehr als nur<br />

leichte Grüntöne, aber Stoffigkeit und Salzigkeit geben dieser<br />

Spannung etwas sehr Animierendes. Ausgezeichnete<br />

Länge. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

91+ 2019 Riesling brut<br />

94 2022 Forst Ungeheuer Riesling GG<br />

93 2022 Deidesheim Kieselberg Riesling GG<br />

92 2022 Deidesheim Paradiesgarten Riesling<br />

trocken<br />

91+ 2022 Forst Musenhang Riesling trocken<br />

90+ 2022 Deidesheim Herrgottsacker Riesling<br />

trocken<br />

90 2023 Riesling trocken<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

347


WEINGUT<br />

DR. BÜRKLIN-<br />

WOLF<br />

<strong>Wein</strong>str. 65, 67157 Wachenheim<br />

T: +49 6322 95330, www.buerklin-wolf.de<br />

Kontakt: Bettina Bürklin-von Guradze<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Hektar: 85 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Eine Rebfläche von 85 Hektar biodynamisch<br />

zu kultivieren, das erfordert jede<br />

Menge Engagement, Wissen und Fingerspitzengefühl.<br />

Bettina Bürklin-von Guradze<br />

leitet das <strong>Wein</strong>gut Dr. Bürklin-Wolf in Wachenheim<br />

mit großer Umsicht und führte es in<br />

die Beletage der deutschen Spitzenbetriebe.<br />

Aus großen Lagen wie dem Forster Pechstein<br />

oder dem Ruppertsberger Gaisböhl kommen<br />

fokussierte, fein austarierte und mineralische<br />

Rieslinge, der geschmeidige Wachenheimer<br />

Rechbächel sammelte Sympathiepunkte, der<br />

straffe Ruppertsberger »Village« ist unser<br />

Tipp. Riesling-Aristokratie vom Feinsten.<br />

96+ 2023 »G.C.« Forst Pechstein Riesling<br />

trocken<br />

Rauchig, Feuerstein, eine rasierklingenscharf im Fokus stehende<br />

Terroirwürze, kräuterig, floral, Pfirsich, Nektarine,<br />

Lindenblüte. Am Gaumen filigran gebaut, feiner Druck, nuanciert,<br />

ziselierte Säure, elegant, crispy und mit salziger Mineralik,<br />

subtiler, beeindruckender Lagenausdruck, fein gearbeitet.<br />

12,5 Vol.-%, DIAM, €€€€<br />

95+ 2023 »G.C. - Monopol« Ruppertsberg<br />

Gaisböhl Riesling trocken<br />

Im Duft Mandelblüte, Apfel, Apfelschale, weißer Pfirsich,<br />

heller Sesam, Würze, Limettenschale, steinige Noten. Am<br />

Gaumen mit kompakter Struktur, gestützt von reifer Phenolik,<br />

die mineralische Spannung wirkt von Anfang an, dichter<br />

Extrakt, mineralische Grundierung. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€€<br />

94+ 2023 »P.C. - Monopol« Wachenheim<br />

Rechbächel Riesling trocken<br />

Recht entspannter Duft, Spontangärungsnoten, kräuterig,<br />

gerösteter Sesam, frischer Kümmel, Pfirsich, heller Apfel,<br />

Aprikose. Setzt auch am Gaumen geschmeidig an, reifer,<br />

breit laufender Säurestrahl, merkliche, reife Phenolik, etwas<br />

weißer Pfeffer, Mineralik. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

93+ 2023 »P.C.« Wachenheim Gerümpel<br />

Riesling trocken<br />

Feiner, eleganter, dicht gewobener Duft, Aprikose, Apfel, Apfelblüten,<br />

auch Birne und Kräuterbeet. Das Gerümpel zeigt<br />

in seiner linearen Entfaltung Spannung und auch Dichte, die<br />

eingewobene Säure schafft Präsenz und Länge, mineralische,<br />

zitrische Unterlegung. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

92+ 2023 »Village« Ruppertsberg Riesling<br />

trocken<br />

Zur frischen Aprikose kommen Estragon, Thymian, etwas<br />

Malz, Apfelschale, weißer Pfirsich und Mandarinenschale.<br />

Straffer Aufbau am Gaumen mit einer präsenten, eingewobenen<br />

Säure, saftig, geschmeidige Mitte, herber Apfel, etwas<br />

Limette, eine Schicht Phenole schafft Profil.<br />

12 Vol.-%, DV, €€€<br />

91 2023 Riesling trocken<br />

Kräuterige Noten von Spontangärung, Apfelschale, Apfel,<br />

Mirabelle, ein wenig Anis und Kümmel, feine Würze. Geht<br />

schwungvoll und saftig ins Rennen mit präziser Säure, geschmeidige<br />

Textur, die Phenolik ist reif und stützt die straffe<br />

Struktur, zitrisch, leicht salzig. 12 Vol.-%, DV, €€<br />

348 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

DAMBACH<br />

WEINGÜTER PFALZ<br />

Hinterbergstraße 50, 67098 Bad Dürkheim<br />

T: +49 6322 7909740, www.dambach-wein.de<br />

Kontakt: Sven Ohlinger & Philipp Seeger<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Flaschen/Hektar: 60.000 (72 % weiß, 14 % rot,<br />

12 % Rosé, 2 % Schaumwein)/9 ha<br />

Anbauweise: in Umstellung<br />

Sven Ohlinger und Philipp Seeger tun<br />

viel dafür, um weiter in die Spitze der<br />

Pfälzer <strong>Wein</strong>güter vorzurücken: Die<br />

Rebfläche wurde in den Top-Lagen Herxheimer<br />

Kirchenstück und Honigsack erweitert,<br />

wo Spätburgunder und Chardonnay mit burgundischem<br />

Rebmaterial stehen. Im Bad<br />

Dürkheimer Spielberg wurde Syrah nachgepflanzt,<br />

seit Frühjahr 2022 befindet sich der<br />

Betrieb in Umstellung auf biologischen <strong>Wein</strong>bau.<br />

Zu den besten Chardonnays aus 2022<br />

kann schon der aus dem Kirchenstück mit seiner<br />

unangestrengten Größe zählen: Damit ist<br />

das Duo dem vierten Stern näher gerückt.<br />

95 2022 Herxheim Kirchenstück Chardonnay<br />

trocken<br />

Feiner, kühler Rauch, weiße Birne, Aprikose, Limettenzeste,<br />

jodige Anklänge. Druckvoll mit engmaschigem Extrakt,<br />

Dichte und Kraft werden in einen weicheren und eleganten<br />

Aggregatzustand umgewandelt: in eine mineralische Größe,<br />

die nie zu anstrengend wird. Lang. 13,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

92+ 2023 Großkarlbach Burgweg Riesling<br />

trocken<br />

Kein 08/15-Riesling-Standardduft, zu Apfel und Apfelkompott<br />

mineralische Würze, etwas Piment als Obernote, Zimtstange.<br />

Straff gebaut, engverwobene Struktur, von leicht<br />

mehligen Phenolen untermauert, reife Säure, mineralischjodige<br />

Anklänge, individuell. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

92 2022 Herxheim Chardonnay trocken<br />

Feuerstein und kühler Rauch in der Nase, mit Birne, gelbem<br />

Apfel und gelber Pflaume, Melone, leicht geröstete Haselnüsse,<br />

Flachs. Druckvoll am Gaumen mit extraktgetragener<br />

Energie und reifer, leicht mehliger Phenolik. Kühle, reife<br />

Säure, die Mineralik spielt mit. 13 Vol.-%, DIAM, €€<br />

93+ 2022 Großkarlbach Burgweg Cabernet<br />

Franc trocken<br />

Schwarze Johannisbeere, Kirsche, Rote Bete, Holunder,<br />

flankiert von getrockneten Tabakblättern und warmem<br />

Rauch. Die kraftvollen Momente mit Substanz und Druck<br />

werden von behutsam extrahierten, reifen Gerbstoffen, Saftigkeit<br />

und Frische getragen. Pfeffer im Finish.<br />

13,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

93 2022 Syrah trocken<br />

Florale Noten, feines Holzparfum zu Wildpflaume, Schwarzer<br />

Johannisbeere, Brombeere und Maulbeere, Rote Bete,<br />

ein Hauch Vanille. Zeigt am Gaumen, warum Syrah in der<br />

Pfalz mehr als eine Alternative ist: kraftvoll, dicht, mit vitaler<br />

Säurespur, griffiger Gerbstoff. 13,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

92+ 2022 Herxheim Am Dettenbrunnen<br />

Spätburgunder trocken<br />

Kein Duft, bei dem man wegnicken kann: rauchige Noten,<br />

Kirsche und Johannisbeere, erdige Rote Bete, Johannisbeerblatt.<br />

Vermittelt zunächst einen getragenen Eindruck, entwickelt<br />

Spannung mit feiner Säure, saftiger Schattenmorelle,<br />

griffigem Gerbstoff und Mineralik. 13 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

349


WINZERVEREIN<br />

DEIDESHEIM<br />

Prinz-Rupprecht-Straße 8, 67146 Deidesheim<br />

T: +49 6326 9688, www.winzervereindeidesheim.de<br />

Kontakt: Steven Kärgel<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Sa 9–18 Uhr, So 10–18 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 1.600.000 (70 % weiß, 20 % rot,<br />

5 % Rosé, 5 % Schaumwein)/150 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Die starke Entwicklung des Winzervereins<br />

Deidesheim geht weiter. Die traditionelle<br />

Genossenschaft, die aus elf<br />

Vollerwerbswinzern und gut 70 Nebenerwerbswinzern<br />

besteht, setzt auf biologischen<br />

Anbau und eine klare Ausrichtung auf Qualität.<br />

Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Wie<br />

zuletzt glänzen auch dieses Jahr die <strong>Wein</strong>e der<br />

hochwertigen Linie »Edition«, allen voran die<br />

dicht gewobenen Rieslinge aus den Lagen<br />

Kieselberg und Grainhübel, der kraftvolle<br />

und saftige Pinot Noir »Edition« ist ebenfalls<br />

sehr gut. Eine Genossenschaft, die richtig viel<br />

Spaß macht!<br />

90 2021 »Jubiläums-Edition« Deidesheim<br />

Riesling brut<br />

Duft nach frischer Hefe, Brioche, dazu reifer Pfirsich, etwas<br />

Birne, auch Mandarine ist dabei genauso wie zarte Minze. Am<br />

Gaumen mit feinem Mousseux, lebendige Säure, Zitrusfrüchte,<br />

Orangen, angenehm griffig, mittlere Struktur, harmonischer<br />

Abgang. 12 Vol.-%, NK, €€<br />

92 2022 »Edition« Deidesheim Kieselberg<br />

Riesling trocken<br />

Verhalten-eleganter Duft, schöne Mineralität mit nassem<br />

Stein und geriebener Limonenschale, dazu eine Spur Papaya,<br />

mit Belüftung Pfirsich. Am Gaumen mit schönem, dichtem<br />

Fluss, Zitrusfrucht und Mineralität, griffig, dicht gewoben,<br />

schöne Länge, balanciert, toll zum Essen.<br />

12 Vol.-%, DV, €€<br />

92 2022 »Edition« Deidesheim Grainhübel<br />

Riesling trocken<br />

Feinwürzige Nase, Apfelschale, etwas Quitte, Limone, intensive<br />

Kräuteraromatik mit Minze und Salbei, vielschichtig.<br />

Am Gaumen mit feiner, lebendiger Säure, schöner Schmelz,<br />

zarter Grip, reife Zitrusfrucht, schöne Struktur, dicht gewoben,<br />

balanciert. 12 Vol.-%, DV, €€<br />

90+ 2022 »Edition« Chardonnay im Eichenfass<br />

gereift trocken<br />

Duft nach zartem Rauch, etwas Vanille, reifer roter Apfel,<br />

etwas Birne, helle Blüten zeigen sich. Am Gaumen mit feiner<br />

Säure, erneut etwas Vanille und Röstaromen, das Eichenfass<br />

ist durchaus präsent, auch helle Früchte sind dabei, gut<br />

und vielseitig zu Speisen. 12 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2020 »Edition« Pinot Noir trocken<br />

Würziger Duft nach roten und schwarzen Früchten, Kirsche,<br />

Brombeere, etwas Schlehe, feiner Rauch. Am Gaumen mit<br />

satten, reifen Gerbstoffen, den Gaumen auskleidend, rote<br />

Früchte, Kirsche, griffig, schöner Säurefaden, kraftvoller<br />

Pinot, toll zu einem Stück Fleisch. 13 Vol.-%, NK, €€<br />

90 2020 »Edition« Deidesheim Riesling<br />

trocken<br />

89+ 2023 Deidesheim Mäushöhle Riesling<br />

feinherb<br />

89 2023 Weißburgunder trocken<br />

89+ 2023 Goldmuskateller feinherb<br />

89 2023 Deidesheim Hofstück Riesling<br />

trocken<br />

89 2023 Sauvignon Blanc trocken<br />

89+ 2021 Cabernet Sauvignon trocken<br />

350 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER PFALZ<br />

WEINGUT<br />

DENGLER-SEYLER<br />

<strong>Wein</strong>straße Süd 6, 67487 Maikammer<br />

T: +49 6321 5103, www.dengler-seyler.de<br />

Kontakt: Eva Seyler<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Flaschen/Hektar: 133.300 (60 % weiß, 15 % rot,<br />

20 % Rosé, 5 % Schaumwein)/18 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Der Ort Maikammer liegt ein paar Kilometer<br />

südlich von Neustadt an der<br />

<strong>Wein</strong>straße, unweit des Hambacher<br />

Schlosses. Hier führen Eva und Matthias<br />

Seyler in vierter Generation ihr biozertifiziertes<br />

<strong>Wein</strong>gut. Das <strong>Wein</strong>machen beschreiben<br />

sie als vielschichtigen Prozess, der im Boden<br />

beginnt. Im Keller sind sie Traditionalisten<br />

und bauen ihre <strong>Wein</strong>e nur im Holzfass aus.<br />

Das Ergebnis: charakterstarke <strong>Wein</strong>e, die die<br />

Balance von deutlicher Mineralität und spielerischer<br />

Säure halten, wovon besonders der<br />

2023er Riesling »Im Obern <strong>Wein</strong>sper« Zeugnis<br />

ablegt.<br />

92+ 2023 Maikammer Im Obern <strong>Wein</strong>sper<br />

Riesling trocken<br />

Angenehm mineralische Noten umspielen die Frucht, die an<br />

frisch geriebenen Apfel, <strong>Wein</strong>bergpfirsich und reife Birnen<br />

denken lassen. Am Gaumen ganz viel spielerische Säure, die<br />

harmonisch abgestimmt die Fruchtaromen begleitet. Recht<br />

lange am Gaumen. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2023 Maikammer Am Heiligen Berg<br />

Riesling trocken<br />

Fein und dezent riecht dieser Riesling nach Aprikose, Pfirsich<br />

und floralen Noten. Viel frische Säure dann am Gaumen, die<br />

auch exotische Zitrusfrüchte ins Spiel bringt. Alles sehr saftig<br />

und mundfüllend. Der Säurebogen gibt dem <strong>Wein</strong> den erfrischenden<br />

Kick! Die Länge ist sehr gut. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2023 Maikammer Schlangengässel<br />

Riesling trocken<br />

Reichlich Frische und feiner Rieslingduft, der sehr reife exotische<br />

Frucht transportiert, verwöhnen. Am Gaumen dann<br />

lebhafte, spielerische Säure, die Zitrusnoten, aber auch Maracujafrucht<br />

bereithält. Eine sehr dezent anklingende Süße<br />

puffert alles stimmig ab. Ein fein vinifizierter Riesling.<br />

13 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2023 Alsterweiler Kapellenberg<br />

Weissburgunder trocken<br />

Zunächst verströmt der Duft reichlich Mineralität. Dann<br />

kommt auch die Frucht: Apfel, Birne, exotische Zitrusfrüchte,<br />

schließlich Kräuterwürze. Komplex zeigt sich die Frucht<br />

dann am Gaumen. Mundfüllend dominieren Apfel- und Birnenfrucht.<br />

Sehr lange nachklingend. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />

91 2023 Maikammer Chardonnay trocken<br />

Ein ausgesprochen reintöniger Chardonnay, der im Duft die<br />

Aromen von Blumenwiese und Heu verströmt. Dazu auch<br />

noch fruchtige Komponenten, die nach reifer Birne und Quitte<br />

riechen. Am Gaumen sehr geschmeidig bei gutem Saftfluss,<br />

hier kommen auch noch etwas Apfelschale und etwas<br />

Würze ins Spiel. Blitzsauber der Geschmack am Gaumen bei<br />

frischer Anmutung. 13,5 Vol.-%, DV, €€<br />

92 2022 Maikammer Heiligenberg<br />

Spätburgunder trocken<br />

Feinfruchtig mit Noten von etwas Bienenwachs präsentiert<br />

sich der Spätburgunder im Duft. Beerenfrucht, etwas Räucherschinken<br />

und würzige Kräuterigkeit ergänzen dieses<br />

Aroma. Kraftvoll dann der Auftritt am Gaumen. Dabei sind<br />

die Tannine stimmig und leicht körnig. Die Säurestruktur<br />

fügt sich in den markanten Auftritt sehr gut ein.<br />

13 Vol.-%, NK, €€€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

351


WEINGUT<br />

ANDREAS DIEHL<br />

Eisenbahnstraße 3a, 67483 Edesheim<br />

T: +49 6323 938930, www.diehl-wein.de<br />

Kontakt: Andreas und Alexandra Diehl<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo und Di 8–16 Uhr, Mi 8–12 Uhr,<br />

Do und Fr 8–18 Uhr, Sa 10–14 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 400.000 (75 % weiß, 25 % rot)/80 ha<br />

Seit das Paar 1999 mit dem <strong>Wein</strong>bau begann,<br />

haben Alexandra und Andreas<br />

Diehl ihren Kleinbetrieb zu einem großen<br />

<strong>Wein</strong>gut mit 80 Hektar Rebfläche ausgebaut.<br />

Die verteilt sich rund um Edesheim auf<br />

Einzellagen mit unterschiedlichen Mikroklimata<br />

und Bodenarten – Idealbedingungen für<br />

die beeindruckende Vielzahl an Rebsorten.<br />

Zum 25-jährigen Jubiläum gibt es nun einen<br />

»Anniversary«-Grauburgunder und -Rosésekt,<br />

die »die Essenz des <strong>Wein</strong>guts spiegeln« –<br />

und die uns sehr gefallen; ebenso erfreulich<br />

die ausgesprochen fair bepreisten <strong>Wein</strong>e aus<br />

der »Diehlicious«-Linie.<br />

90+ 2022 »Anniversary« Rosé brut SB/CS<br />

Ein helles Lachsrosa in der Farbe. Der Duft erinnert an gezuckerte<br />

rote Beeren und lässt auch hefige und kräuterwürzige<br />

Aromen anklingen. Der Gaumeneindruck beginnt geschmeidig,<br />

setzt mit kräftiger Süße fort und entlädt seine<br />

Spannung in saftiger Säure und dynamischem Mousseux.<br />

Zuletzt ein stoffiger Abklang guter Länge.<br />

12,5 Vol.-%, NK, €€<br />

90+ 2023 »Eins zu Eins« Weißer Burgunder<br />

trocken<br />

Ausgesprochen klar und sortentypisch präsentiert dieser<br />

weiße Burgunder florale und nussige Aromen im Duft. Im<br />

Mund begleitet eine stimmige Fülle die Kräuterigkeit und<br />

Würze, die etwas an Wermutkraut erinnert. Geschmeidig<br />

und rund das Finale. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

91 2023 »Anniversary« Grauer Burgunder<br />

trocken<br />

In der Nase viel Frische, die an reife Orangen und Amalfizitronen<br />

denken lässt. Am Gaumen dann bei guter Struktur<br />

ausbalancierte Frucht und Saftigkeit. Die perfekt eingebundene<br />

Säure bringt zusätzlich lebendige Frische und Eleganz<br />

in ein spielerisches Trinkvergnügen. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2023 »Diehlicious« Chardonnay trocken<br />

Sehr schöner Duft mit Anklängen von Honigmelone, Hefezopf<br />

und Physalis. Am Gaumen mittelkräftig, beinahe schon opulent,<br />

lässt sich seine mundfüllende Kraft schmecken. Schmelzig<br />

und rund zeigt er sich in seiner Gesamtheit harmonisch,<br />

trotz lebhafter Säure, bleibt lange am Gaumen.<br />

12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

92 2020 »Diehlicious« Merlot trocken<br />

Leicht schokoladig, angereichert mit etwas Holz und Amarenakirsche<br />

zeigt sich im Glas ein vielschichtiger Duft, der<br />

auch Zwischentöne zulässt. Feine Tanninstruktur, kräftiges<br />

Volumen am Gaumen spezifiziert die Schokolade angenehm<br />

bitter bei insgesamt reicher Aromatik, die auch an Zwetschge<br />

und Süßkirsche erinnert. 13,5 Vol.-%, DV, €€<br />

89+ 2022 Sauvignon Blanc brut<br />

90 2023 »Eins zu Eins« Grauer Burgunder<br />

trocken<br />

89 2023 »Vegan« Cabernet Blanc trocken<br />

89 2023 »Eins zu Eins« Blanc de Noirs<br />

trocken<br />

89 2023 »Croco Diehl Rosé« Cabernet<br />

Sauvignon trocken<br />

89 2023 »Diehlicious« Syrah Rosé trocken<br />

352 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER PFALZ<br />

WEINGUT<br />

ECHTER.WEIN<br />

Eistalstraße 3, 67269 Grünstadt-Asselheim<br />

T: +49 6359 2289, www.wein-echter.de<br />

Kontakt: Miro & Matthias Echter<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–12 Uhr und 13–18 Uhr,<br />

Sa 9–12 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 240.000 (65 % weiß, 10 % rot,<br />

20 % Rosé, 5 % Schaumwein)/12 ha<br />

Im <strong>Wein</strong>gut Echter in Grünstadt-Asselheim<br />

hat mit Miro Echter die vierte Generation<br />

die Leitung übernommen, unterstützt<br />

wird er von Vater Matthias. Der Betrieb<br />

liegt im idyllischen Leiningerland an der Deutschen<br />

<strong>Wein</strong>straße. Die Trauben von zwölf<br />

Hektar Rebfläche werden zu trinkfreudigen<br />

<strong>Wein</strong>en verarbeitet, die das Gleichgewicht<br />

von Frische, Frucht, Fruchtsüße und Würze<br />

hochhalten. Das Sortiment reicht vom Riesling<br />

über die Burgundersorten, Lemberger bis<br />

zum Cabernet Sauvignon, die Echter-<strong>Wein</strong>e<br />

können auch in der gutseigenen <strong>Wein</strong>stube<br />

verkostet werden.<br />

89+ 2023 Grauer Burgunder trocken<br />

Ein Duft, wie er in der Dokumentation der Sortentypizität<br />

klassischer Grauburgunder aufgeführt wird: viel Birne, nussige<br />

Aromen, Blütenhonig. Kompakter Bau, gute Balance<br />

von Würze und Fruchtsüße (Birne), klarer Ausdruck. Immer<br />

eine gute Wahl als erstes Glas. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

89+ 2023 Sauvignon Blanc trocken<br />

Intensiver Duft nach Cassis, Schwarzer Johannisbeere, reifer<br />

Mango, Papaya, viel Muskatwürze, grüner Paprika. Am<br />

Gaumen vollmundig und gut balanciert mit einem Gleichgewicht<br />

aus Frische, Frucht, Fruchtsüße und Würze. Sauvignon,<br />

der am Tisch keinen Unfrieden auslöst. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

89 2022 Chardonnay Barrique trocken<br />

Süßliche, reife Honigmelone, flankiert von Aprikose und<br />

auch Trockenfrüchten, Rauch und etwas Anis als Topping.<br />

Am Gaumen mit kräftigem Bau und verhaltenem Extraktgehalt,<br />

lebhafte, leicht saline Säure, die in ein etwas herbes<br />

Finale mit grünlicher Walnuss steuert. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

89+ 2023 Dornfelder Rosé feinherb<br />

Helles Himbeerrot, Duft nach reifer Waldhimbeere, Erdbeere,<br />

auch etwas Süßkirsche sowie Schwarze Johannisbeere.<br />

Am Gaumen mit lebendiger Säure und einer wohltemperierten<br />

Süße, reife rote Fucht, Erdbeerkompott, Kirschkonfitüre,<br />

unbeschwert-trinkiger Rosé. 10,5 Vol.-%, DV, €<br />

89 2022 »Cuveé Miro« feinherb RE/PN/CS<br />

Duft nach reifen roten Früchten, Süßkirsche, gekochte Erdbeere,<br />

Brombeere, aber auch etwas Schlehe. Am Gaumen<br />

mit einer lebendigen Säure, eher zarte Gerbstoffe, spürbare<br />

Süße, wieder reife, rote Frucht, Erdbeere und Süßkirsche,<br />

zugänglich und saftig. 11,5 Vol.-%, DV, €<br />

89+ 2023 Muscaris<br />

Intensiver Duft nach Lavendel, Muskatnuss, Jasmin und reifem<br />

Pfirsich, später kommt auch reife Mandarine dazu. Am<br />

Gaumen dann eine prägnante Süße, eher verhaltene Säure,<br />

Pfirsichsaft, Orangenkonfitüre, wieder Muskatnuss, geschmeidig,<br />

bleibt im Finale frisch. 10 Vol.-%, DV, €<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

353


WEINGUT<br />

FADER<br />

Theresienstraße 62, 76835 Rhodt unter Rietburg<br />

T: +49 6323 5193, www.wein-fader.de<br />

Kontakt: Knut Fader<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Sa 8–12 Uhr und 13–18 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 200.000 (70 % weiß, 30 % rot)/20 ha<br />

Die Bezeichnung Familienbetrieb ist<br />

beim <strong>Wein</strong>gut Fader aus dem malerischen<br />

Rhodt unter Rietburg absolut<br />

wörtlich zu nehmen. Die Senioren unterstützen<br />

ebenso wie die drei Kinder. Knut und Heike<br />

Fader managen <strong>Wein</strong>berg, Keller und die<br />

liebevolle Gästebetreuung. Die aktuelle Fader-Kollektion<br />

glänzt mit Ausgewogenheit<br />

auf hohem Niveau. Neben dem eleganten, trocken<br />

ausgebauten Gewürztraminer hat uns<br />

die »Cuvée BX Réserve« besonders gefallen.<br />

Ein Rotwein mit viel Druck und Kraft, der<br />

gern noch etwas reifen darf, aber bereits jetzt<br />

zu einem kräftigen Mahl viel Spaß macht.<br />

90+ 2023 »Réserve« Rhodt Schlossberg<br />

Riesling trocken<br />

Würziger Duft mit feinen Zitrusarmonen, Grapefruit, zarte<br />

Orange, auch etwas Mango, dazu feine Minze. Am Gaumen<br />

mit lebendiger Säure, schöne Griffigkeit, herzhafter Auftritt<br />

mit knackigen Zitrusaromen, Limettensaft, etwas Kumquat,<br />

kompakt, gute Länge. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

90 2023 »Réserve« Rhodt Rosengarten<br />

Weisser Burgunder trocken<br />

Duft nach reifen hellen Früchten, etwas Rauch, zarte Vanille,<br />

Birne, roter Apfel und auch etwas Mandelmus. Am Gaumen<br />

mit eher verhaltener Säure, schöner Schmelz, wieder<br />

etwas Vanille, dazu Apfel und Birne, dahinter etwas Haselnuss,<br />

prima zum Essen. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

90 2023 Rhodt Gewürztraminer trocken<br />

Duft nach Rosenwasser, reifer Pfirsich, auch Mandarinenschale,<br />

ganz klassisch für die Rebsorte. Am Gaumen mit feiner,<br />

wohltemperierter Säure, Rosenwasser zeigt sich, feine<br />

Würze, dazu etwas Blütenhonig, reife Zitrusfrüchte, sehr<br />

trinkig, endet frisch. 13 Vol.-%, DV, €<br />

90 2023 »Kalkmergel« Silvaner trocken<br />

Duft nach frischer Birne, hellen Blüten, Apfelkernen und<br />

Wiesenkräutern, frisch geschnittenes Gras ist mit dabei,<br />

dazu feine Würze. Am Gaumen mit verhaltener, wohltemperierter<br />

Säure, helle Früchte dominieren, Pfirsich und Apfel,<br />

schöner Trinkfluss, gut zugänglich. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

92 2022 »Cuvée BX Réserve« trocken<br />

CF/ME/CS<br />

Würzig-intensiver Duft, Brombeere, Zwetschge, Rauch, reife<br />

Schwarze Johannisbeere, konzentriert. Am Gaumen sehr<br />

satt und dicht, schmelzende Gerbstoffe, reife rote Früchte,<br />

Kirsche, Brombeere, etwas Milchschokolade, dicht und lang,<br />

schöne Würze, toll zum Essen. 14 Vol.-%, NK, €€<br />

91+ 2021 »Réserve« Rhodt Rosengarten Pinot<br />

Noir trocken<br />

Duft nach feiner Kirsche, Brombeere, zarter Rauch, etwas<br />

Zwetschge, dahinter dann würzige Schlehe. Am Gaumen mit<br />

griffigen Gerbstoffen, zupackend, erneut Kirsche und rote<br />

Früchte, Rote Johannisbeere, frisch bleibend, zarte Mineralität,<br />

gute Länge, kann noch etwas reifen. 14 Vol.-%, NK, €€<br />

354 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER PFALZ<br />

WEINGUT<br />

STEFAN FISCHER<br />

Kirchstraße 2, 76889 Schweighofen<br />

T: +49 6342 7197, www.stefan-fischer-weingut.de<br />

Kontakt: Birgit Fischer<br />

Ab-Hof-Verkauf: Di bis Fr 13–19 Uhr,<br />

Sa und So 10–18 Uhr und nach Vereinbarung<br />

Hektar: 40 ha<br />

Obst für ihre Destillerie, vor allem aber<br />

<strong>Wein</strong> bauen Stefan und Birgit Fischer<br />

auf ihren 40 Hektar in Schweighofen<br />

direkt an der Grenze zum Elsass an. Der <strong>Wein</strong>stil<br />

ist von reifer Frucht, Balance und Ausgewogenheit<br />

geprägt und richtet sich an Liebhaber<br />

von üppigen und cremigen <strong>Wein</strong>en. Die<br />

Produktion besteht zu zwei Dritteln aus Weißen,<br />

die sich für den unkomplizierten Trinkgenuss<br />

anbieten. Ein Drittel sind Rotweine, für<br />

die dieser Teil der Pfalz besonders bekannt ist.<br />

Wie Saint Laurent und Pinot Noir aus dem<br />

Jahr 2022 zeigen, eignen sie sich bestens als<br />

Speisenbegleiter.<br />

91+ 2023 Sauvignon Blanc trocken<br />

Reife gelbe Stachelbeere, grüner Paprika, Papaya, Ananas<br />

und eine attraktive Salzigkeit. Am Gaumen kräftig gebaut<br />

mit guter Substanz. Dabei genügend Säure und Saft, leichte<br />

Fruchtsüße. Ein <strong>Wein</strong>, der sich auch gut bei Tisch macht. Feine<br />

Würze im Nachhall. 14 Vol.-%, DV, €<br />

90+ 2023 Blanc de Noir trocken<br />

Zitronengelb in der Farbgebung. Anfangs sehr jugendlich im<br />

Duft. Es folgen Aromen von Veilchen, Aprikose, gelbem Pfirsich,<br />

Hagebutte und Wiesenkräutern. Am Gaumen gute Saftigkeit<br />

bei leichter Phenolik. Nachhaltig spielerisch auch der<br />

mittelkräftige Abgang. Ein <strong>Wein</strong> zum direkten Genuss.<br />

13 Vol.-%, DV, €<br />

90 2023 Weißburgunder trocken<br />

Nussig und zitrisch im Duft. Es folgen Aromen von grünem<br />

Apfel und Wiesenkräutern. Am Gaumen ein mittlerer Körper,<br />

dabei geschmeidig, gute und präsente Säure bei angenehmer<br />

Fruchtsüße und ergänzenden Gewürznoten. Ein feiner,<br />

sehr gut ausgewogener Sortentyp. 13,5 Vol.-%, DV, €<br />

89 2023 Chardonnay trocken<br />

Noch jung in der Flasche. In der Nase entwickelt sich junge,<br />

fast reife Birne, Pfirsich, Melone und gelber Apfel. Am Gaumen<br />

ein mittlerer Körper, viel Schmelz, Fruchtsüße, dann<br />

eine Kräuternote und auch Limettenschale bei lebendiger<br />

Säure und Trinkfluss. 13 Vol.-%, DV, €<br />

90+ 2022 Saint Laurent trocken<br />

Violett in der Farbe. Mittlere Intensität im Duft mit Aromen<br />

von Cassis, Pflaume, Heidelbeere und Sternanis. Am Gaumen<br />

folgen würzige Aromen vom Wacholder, bei mittlerem<br />

Gerbstoff, reifer Säure und mittlerer Struktur. Ein guter<br />

Speisenbegleiter. 13 Vol.-%, DIAM, €<br />

89+ 2022 Pinot Noir trocken<br />

Mittleres Rubin. Im Duft Sauerkirsch-Lassi, eine pinottypische<br />

Pneunote, Gewürznelken, Wiesenkräuter sowie Cranberry.<br />

Am Gaumen kräftig gebaut, die würzig, reife Frucht<br />

wird von lebendiger Säure getragen. Körperreich und zugänglich,<br />

zum Essen. 13 Vol.-%, DIAM, €<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

355


WEINGUT<br />

FITZ-RITTER<br />

<strong>Wein</strong>straße Nord 51, 67098 Bad Dürkheim<br />

T: +49 6322 5389, www.fitz-ritter.de<br />

Kontakt: Johann Fitz und Jochen Fleischmann<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–18 Uhr, Sa und So 11–17 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 173.300 (50 % weiß, 10 % rot,<br />

3 % Rosé, 3 % süß, 34 % Schaumwein)/25 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Das 1785 gegründete <strong>Wein</strong>gut liegt im<br />

Herzen von Bad Dürkheim und prägt<br />

mit seinem Gutshaus und Park das<br />

Ortsbild. In neunter Generation bewirtschaftet<br />

Johann Fitz die Reben, und das bereits seit<br />

15 Jahren nach Ökostandard. Die aktuellen<br />

Rieslinge und Spätburgunder verbinden<br />

durch die Bank Substanz und Dichte mit Delikatesse.<br />

Unser Tipp gilt einer unterschätzten<br />

Spezialität: der Spätlese vom Gewürztraminer<br />

mit ihrer verspielten Würze. Dabei fehlten uns<br />

bei der Verkostung für diesen <strong>Guide</strong> die Sekte,<br />

die im parallel produzierten »Sparkling Special«<br />

zu den besten Sekten des Landes zählten.<br />

93+ 2022 Bad Dürkheim Herrenberg<br />

Riesling GG<br />

Würzige Nase, leicht rauchig, balsamisch, Petrol, gemahlener<br />

Stein, Aprikose, Limettenabrieb. Am Gaumen salzig und<br />

mineralisch, der Lagenausdruck prägt den <strong>Wein</strong>, präsente<br />

Säure, dichter Extrakt, reife Phenolik, Apfel, feine Zitrik, gute<br />

Länge. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

93 2022 Bad Dürkheim Michelsberg<br />

Riesling GG<br />

Der Duft trägt sich aus einigen Nuancen, Steinobst, reife Aprikose,<br />

Blüten, anklingende Zitrik, Zitronenmelisse. Vielschichtig<br />

und komplex auch am Gaumen, Schichten von feiner<br />

Phenolik, Zug und Spannung, souveräne Säure, salzig<br />

konnotierte Mineralität. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2022 »Riff Riesling« Bad Dürkheim<br />

Riesling trocken<br />

Feiner Rieslingduft: grüner Apfel, Zitronen, weißer Pfirsich,<br />

Aprikosen, Wiesenkräuter, kalkige Kühle, Gesteinsmehl. Am<br />

Gaumen animierend, geschmeidiger Fond begleitet von mineralischer<br />

Würze, frischer Säurezug, klare Steinfrucht, saftig<br />

mit guter Länge. 13 Vol.-%, NK, €€<br />

93 2022 Bad Dürkheim Michelsberg<br />

Pinot Noir GG<br />

Kräuterig-florale Ouvertüre, Lorbeerblatt, Nelke, Blutorange<br />

mit Kirsche, feines Holzparfum, erdige Noten. Gehaltvoller,<br />

substanzreicher Pinot mit Dichte, Konzentration und mineralischer<br />

Grundierung, der die Delikatesse nicht vernachlässigt.<br />

Gekonnt extrahiertes Tannin. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2023 Bad Dürkheim Abtsfronhof<br />

Gewürztraminer Spätlese<br />

Duft nach zarter Rose, etwas Litschi, dazu Mandarinenabrieb,<br />

feine Würze, etwas Blütenhonig. Am Gaumen mit verhaltener<br />

Säure, zarte, gut integrierte Süße, zupackend, schöner<br />

Schmelz, hat viel Spiel, wieder Rose, etwas Ananas, gute<br />

Struktur und Länge, apart und individuell. 11 Vol.-%, DV, €€<br />

92 2023 Bad Dürkheim Fuchsmantel<br />

Riesling trocken<br />

90 2023 »RebArena« Riesling trocken<br />

90 2023 »Sommercuvée« trocken SÄ/SB/TR<br />

89+ 2023 Sauvignon Blanc trocken<br />

89 2023 Wachenheim Grauer Burgunder<br />

trocken<br />

91 2023 »Cuvée Rosé« trocken CF/ME<br />

91+ 2019 »Revoluzzer« Cuvée trocken<br />

ME/CS/CF<br />

356 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

FRIEDRICH<br />

WEINGÜTER PFALZ<br />

Winzerstraße 27, 67434 Neustadt an der <strong>Wein</strong>straße<br />

T: +49 6321 81602, www.weingut-friedrich.de<br />

Kontakt: Felix Ullrich Friedrich<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Flaschen/Hektar: 80.000 (50 % weiß, 30 % rot,<br />

15 % Rosé, 5 % Schaumwein)/8,5 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Das <strong>Wein</strong>gut Friedrich liegt in Neustadt<br />

an der <strong>Wein</strong>straße am Fuß des Hambacher<br />

Schlosses und bewirtschaftet<br />

rund acht Hektar Reben im biologischen Anbau.<br />

Jungwinzer Felix Ullrich Friedrich ist für<br />

den Ausbau der <strong>Wein</strong>e zuständig, die mit ihrem<br />

klaren und zugänglichen Charakter gefallen<br />

und nicht auf Bombast und Wucht setzen:<br />

Das Riesling »Hochgewächs« (unser Tipp)<br />

steht als Prototyp für diese <strong>Wein</strong>kategorie zu<br />

einem sehr fair bemessenen Preis! Dass das<br />

<strong>Wein</strong>gut auch Rotwein kann, belegt der vollmundige<br />

und würzige Cabernet Sauvignon.<br />

Wir sind gespannt, was noch kommt.<br />

89+ 2022 »Hochgewächs« Riesling trocken<br />

Mirabelle, Aprikose und Pfirsich im fruchtigen Duft, auch<br />

etwas Birne kommt dazu, kräuterige, würzige Anklänge.<br />

Charmant abgestimmtes »Hochgewächs« am Gaumen mit<br />

Schmelz, feinem, süßlichem Saft und feiner Würze, die reife<br />

Säure trägt, aus einem Guss. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

89 2023 Sauvignon Blanc trocken<br />

Expressiv im Duft mit den sortentypischen Aromen von<br />

Schwarzer Johannisbeere, reifer Mango und Maracuja sowie<br />

Muskatnuss. Saftig und mit feiner Würze am Gaumen, vollmundig,<br />

schlank gehaltene Struktur, geschmeidiger, süßlicher<br />

Kern, im Ausklang wieder etwas Muskatwürze.<br />

12 Vol.-%, DV, €<br />

89 2023 »Classic« Grauburgunder feinherb<br />

Reife, süßliche Birne, begleitet von gelber Pflaume, kräuterig,<br />

frisches Lorbeerblatt. Am Gaumen schon zugänglich mit<br />

einer auf Ausgewogenheit bedachten Balance, merkliche<br />

Restsüße, reife Säure, eine Spur Kohlensäure, klingt mit<br />

Schmelz und feiner Würze aus. 12 Vol.-%, DV, €<br />

88+ 2023 Merlot Rosé trocken<br />

Frische Zwetschgen und Himbeeren im ersten Duft, etwas<br />

Hagebutte, Schwarze und Rote Johannisbeeren, Puderzucker.<br />

Am Gaumen fruchtig und auch animierend, die reife<br />

Säure wird von etwas Kohlensäure befeuert, süßliche Himbeere,<br />

rote Kirsche, zugänglicher Charakter. 12 Vol.-%, DV, €<br />

91 2022 Cabernet Sauvignon Barrique<br />

trocken<br />

Cassis, Pflaume , Maulbeere, Brombeermark und dunkle Kirschen,<br />

würzig, mit Eukalyptus, Johannisbeerblatt, etwas<br />

Efeu. Straffer, kompakter Bau, setzt am Gaumen vollmundig<br />

und saftig an, etwas Schlehe und Holunder, reifes, mürbes<br />

Tannin, herbe Schokolade, gute Länge. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />

89 2023 Spätburgunder trocken<br />

Beerige, vollfruchtige Nase, Schwarzkirsche und Holunder<br />

mit Zwetschge, auch süße Brombeere und etwas Schlehe.<br />

Zielt am vollmundigen und ausgewogenen Gaumen auf<br />

Fruchtigkeit ab, die durch merkliche Restsüße flankiert<br />

wird. Geringe Dosis an Tanninen. Zugänglich. 13 Vol.-%, DV, €<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

357


WEINGUT<br />

AM FÜRSTWEG<br />

Hauptstraße 2, 76831 Heuchelheim-Klingen<br />

T: +49 63 493232, www.weingut-am-fuerstweg.de<br />

Kontakt: Volker Kuhn<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Hektar: 10,8 ha<br />

Das milde Klima der südlichen <strong>Wein</strong>straße,<br />

aber auch die Vielfalt von<br />

Kalkmergel-, Löss- und Lehmböden<br />

bieten schöne Bedingungen für den »Winzer<br />

aus Leidenschaft« Volker Kuhn. Das umfangreiche<br />

Spektrum wird von gut ausgewogenen<br />

Weißweinen angeführt, die auch bei Bukettsorten<br />

wie Muskateller und Gewürztaminer<br />

eher auf Trinkfluss als auf Opulenz zielen.<br />

Sehr angenehm! Bei den Roten, etwa der gelungenen<br />

Syrah, ist der Anspruch, Entwicklungsfähigkeit<br />

hervorzubringen. Sohn Leon<br />

Kuhn studiert derzeit noch Önologie, wir sind<br />

gespannt auf seinen Beitrag.<br />

90 2023 Heuchelheim Herrenpfad<br />

Gewürztraminer trocken<br />

Im Duft Kandiszucker, rauchige Noten, Rose, auch Zitrusfrucht.<br />

Der Gaumen strahlt Frische und Leichtigkeit aus,<br />

eine Spur Süße kontrastiert die recht lebendige Säure. Eine<br />

Art trockener Kabinett, eher auf Eleganz und Trinkbarkeit<br />

denn auf Kraft zielend. 13 Vol.-%, DV, €<br />

90 2023 Gelber Muskateller trocken<br />

Geschmacksintensiv im Duft. Klassisch, würzige Aromatik<br />

von Zitronenzeste, Muskat und Holunderblüte. Fast schlank<br />

am Gaumen, Süße wird von einer lebendigen Säure balanciert.<br />

Der extraktgetragene Nachhall wird von guter Saftigkeit<br />

begleitet. 12 Vol.-%, DV, €<br />

89+ 2023 »Cuvée White« trocken CH/WB<br />

Blasses Goldgelb und intensiver Duft. Zunächst sortentypisch<br />

für den Pinot Blanc. Haselnuss sowie eine Zitronenkomponente.<br />

Am Gaumen dann eine Chardonnay-Stilistik<br />

bei sehr guter Säure und guter Reife in der Frucht. Saftig und<br />

fruchtig. Ein guter Speisenbegleiter. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

89 2023 Scheurebe trocken<br />

Blass in der Farbe und intenstiv im Duft. Attraktive Aromen<br />

von exotischen Früchten wie Maracuja und Mango sowie Zitrusnoten<br />

bis hin zu einer blumigen Nuance. Die Säure und<br />

die korrespondierende Süße sorgen für ein harmonisches<br />

Geschmackserlebnis. 12 Vol.-%, DV, €<br />

92 2022 Mörzheim Pfaffenberg Syrah<br />

trocken<br />

Dicht und konzentriert im ersten Duft: Aromen von Tabakblatt,<br />

Pflaume, Heidelbeere und einem Hauch Rhone-Garrique.<br />

Am Gaumen auch weißer Pfeffer, reife dunkelrote<br />

Frucht, guter Gerbstoff, leichte Mineralität, gute Säure und<br />

langer Nachhall. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />

91 2020 Heuchelheim Herrenpfad<br />

Spätburgunder trocken<br />

Blasses Rubin und ein aromatischer Duft. Feine Aromen von<br />

Gewürznelke, dunkler Pflaume, Himbeere und weitere, eher<br />

von dunkler Frucht. Am Gaumen reifes Tannin, sauber herausgearbeitete<br />

Frucht bei sehr gut integrierter Säure. Ein<br />

langer Nachhall im mittleren Körper. 13 Vol.-%, NK, €€<br />

358 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER PFALZ<br />

DER<br />

GLÜCKSJÄGER<br />

Raiffeisenstraße 5, 67482 Venningen<br />

T: +49 6323 5505, www.dergluecksjaeger.de<br />

Kontakt: Andreas Pfaffmann-Wiedemann<br />

Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />

Flaschen/Hektar: 20.000 (70 % weiß, 30 % rot)/4 ha<br />

Der »Glücksjäger« hat wieder in seiner<br />

liebsten Disziplin zugeschlagen: Andreas<br />

Pfaffmann-Wiedemann unterstreicht<br />

mit seinen Weißweinen aus 2023 und<br />

Roten aus 2022, dass er als Winzer gereift ist.<br />

Provokative Gesten benötigt er nicht mehr,<br />

Phenole und Gerbstoffe fallen – gerade bei<br />

den Rotweinen – reifer und feiner aus, dafür<br />

lässt er Details und Nuancen mehr Spielraum.<br />

Man sollte seinen <strong>Wein</strong>en etwas Geduld entgegenbringen,<br />

sie danken es mit zunehmender<br />

Verfeinerung, ohne dass es an Charakter und<br />

Eigenständigkeit mangeln würde. Viel Glück<br />

mit dem dritten Stern.<br />

93 2023 »Reserve Amphore«<br />

Sauvignon Blanc trocken<br />

Expressiv, Schwarze Johannisbeere, reife Mango, Brennnessel,<br />

Holunderblüte, Piment, Kreuzkümmel, Jasmintee. Entspannter<br />

Gaumenstart, breit angelegt, weich texturiert, mit<br />

fein ziselierter Säureader, reife Phenolik, weniger Spannung<br />

als Tiefe, Fenchel, Süßholz im Finish. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

92+ 2023 Chardonnay trocken<br />

Merkliche Reduktionsnote im Duft, Traubenkerne, Hefe, herber<br />

Apfel, Quittenschale, Malz, Estragon, Liebstöckel. Findet<br />

am Gaumen schnell das Gleichgewicht zwischen Kraft, Substanz,<br />

Schmelz und Finesse auf weicher Textur, süßlicher<br />

Extrakt, mineralische Länge. 13 Vol.-%, DIAM, €€<br />

92+ 2023 »Reserve« Riesling trocken<br />

Neben reifem gelbem Apfel, Pfirsich und Aprikose würzige<br />

Noten, nussig, rauchig, kräuterig. Struktur-geprägte »Reserve«<br />

mit einer guten Dosis an zugänglichen Gerbstoffen, kräftig,<br />

gute Substanz, kein Charmeur, der auf fruchtige Harmonie<br />

setzt. Mineralische Prägung. 13 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

91+ 2023 Riesling trocken<br />

Aprikose, Zitronenmelisse, reifer Apfel, Birnenschale, getrocknete<br />

Limettenschale, kräuterige Noten, Kerbel. Kompakter<br />

Bau am Gaumen mit kühler Aura und kristalliner, Gebirgsquell-artiger<br />

Säure, betont trocken, mit einer Portion<br />

feinporiger Phenole, mineralisch. 13 Vol.-%, DIAM, €€<br />

93 2022 »Grand Reserve«<br />

Cabernet Sauvignon trocken<br />

Duft, der die Nase betören kann mit Cassis, Maul- und Brombeere,<br />

viel reifer Tabak, Laub, Unterholz, Zigarrenkiste. Viel<br />

Substanz und Tiefe mit reifem, mürbem Gerbstoff und einer<br />

filigranen Säurelinie, verliert dabei nie seinen eigenständigen<br />

Landweincharakter. 13,5 Vol.-%, DIAM, €€€€<br />

92+ 2022 »Reserve« Pinot Noir trocken<br />

Feine balsamische Würze mit Granatapfel, roter und<br />

schwarzer Kirsche, leicht pfeffrig, feine Holzwürze. Kraftvolle<br />

und auch eigenwillige Variante von Pinot Noir mit weichen,<br />

mineralischen und leicht rappigen Anteilen, die sich<br />

konstruktiv duellieren. Unbequem, gut. 13 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

359


GRAPE<br />

GARAGE<br />

32A<br />

Längelsstraße 32A, 76889 Schweigen-Rechtenbach<br />

T: +49 6342 9227614, www.grapegarage.de<br />

Kontakt: Alexander Grimm<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Flaschen/Hektar: 10.700 (80 % weiß, 20 % rot)/2 ha<br />

Der Großvater war ein <strong>Wein</strong>baupionier<br />

im Dorf Schweigen an der Südlichen<br />

<strong>Wein</strong>straße – er kann stolz auf seinen<br />

Enkel sein. Alexander Grimm, von Beruf Mechaniker,<br />

hat das Erbe des alten Winzers angetreten<br />

und sich damit seinen Traum erfüllt.<br />

»Wenn ich ein <strong>Wein</strong> wäre, dann ein Riesling«,<br />

sagt Alexander Grimm über sich – durchaus<br />

treffend: Nachdem er uns im vergangenen<br />

Jahr mit einem großartigen Spätburgunder<br />

verblüffte, erlangt er nun mit seinen Weißweinen<br />

bravourös den zweiten Stern. Wenn unser<br />

Eindruck nicht täuscht, ist das sogar nur eine<br />

Zwischenstation.<br />

94 2023 Schweigen Sonnenberg Riesling<br />

trocken<br />

Ein sehr eigenständiger, überhaupt nicht auf Fruchtigkeit<br />

zielender Duft. Hefe, Salzlakritze, Kardamom. Der Gaumen<br />

beginnt geschmeidig, rollt dann eine kraftvolle, aber auch<br />

kultivierte Phenolik aus und geht im Finale ganz ins Taktil-<br />

Mineralische über. Sehr überlegt gemacht.<br />

12,5 Vol.-%, NK, €€<br />

93 2022 Schweigen Sonnenberg<br />

Sauvignon Blanc trocken<br />

Dezentes Holz und pikante, aber nicht laute Untertöne nach<br />

Nektarine, Minze, Stachelbeere und Kümmel. Im Mund hat<br />

der <strong>Wein</strong> eine sehr großzügige, aber auch fein texturierte<br />

und daher nicht langweilige Geschmeidigkeit, eine feste<br />

Säure, sehr gutes Potenzial. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2023 Schweigen Weissburgunder trocken<br />

Der Duft zeigt sich in erster Linie kalkwürzig, und erst in<br />

zweiter Linie sortentypisch floral. Heu, Frühlingswiese. Der<br />

Gaumen ist kompakt und dicht gebaut, mit einer ungewöhnlich<br />

guten Konzentration und Tiefe für einen Ortswein, mit<br />

elegantem Säurerückgrat und schöner Griffigkeit.<br />

12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2023 Schweigen Riesling trocken<br />

Im Duft getrocknete Zitronenschale, Bergamotte und ein<br />

Anflug von Petrol. Der Gaumen hat eine gute Dichte, wirkt<br />

still und aufgeräumt in seiner Struktur, mit zivilisierter Säure,<br />

kreidiger Mineralik und einem frischen, kompakten Abgang.<br />

12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2023 Grauburgunder trocken<br />

Strohgelb mit leicht goldenen Reflexen. Der Duft ist intensiv<br />

beerig, lässt Spontangärung und eine Spur von Apfel anklingen.<br />

Am Gaumen treffen ein geschmeidiger Hintergrund,<br />

saftige Säure, eine Prise Süße und kräftige Stoffigkeit aufeinander.<br />

Präsente Mineralität. Braucht Flaschenreife.<br />

12 Vol.-%, DV, €<br />

93 2022 Schweigen Sonnenberg<br />

Spätburgunder trocken<br />

Ein fruchtbetonter Duft: Wildkirsche, Waldheidelbeere, dezentes<br />

Holz, Karamell, aber auch Cocktailkirsche. Der Gaumen<br />

beginnt mit einer extrem dichten Gerbstofffracht, feinkörnig,<br />

trocken, aber nicht trocknend, lebendige Säure, gute<br />

Mineralität, sehr gute Länge und ebensolches Potenzial.<br />

13 Vol.-%, NK, €€€<br />

360 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER PFALZ<br />

WEINGUT<br />

JENS GRIEBEL<br />

<strong>Wein</strong>straße 52, 67278 Bockenheim an der <strong>Wein</strong>straße<br />

T: +49 6359 4310, www.griebel-weine.de<br />

Kontakt: Jens Griebel<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Hektar: 17 ha<br />

Kein Hokuspokus und keine Quantenphysik!«:<br />

Mit dieser Devise geht Jens<br />

Griebel an sein »allürenfreies <strong>Wein</strong>machen«<br />

ran. Das Ergebnis sind geradlinige,<br />

unverkopfte <strong>Wein</strong>e, die Balance und Trinkanimation<br />

mitbringen. Der Winzer bewirtschaftet<br />

17 Hektar <strong>Wein</strong>berge in Bockenheim und<br />

Umgebung, neben klassischen Rebsorten wie<br />

Riesling und Weißburgunder versteht er sich<br />

auch auf Cabernet-Varietäten wie Dorio und<br />

Mitos. Unser Tipp ist der unbeschwerte und<br />

charmante Gewürztraminer Kabinett, der viel<br />

Pfälzer Lebensgefühl transportiert. Respektabler<br />

Einstand in unserem <strong>Wein</strong>guide!<br />

90 2023 Gewürztraminer Kabinett trocken<br />

Feinfruchtiger Duft mit sortentypischen Aromen, Mango,<br />

Muskatblüten, Rosenblätter, Minze und Litschi. Schlanke,<br />

filigrane Struktur im Mund, saftig und auch cremig, mit Kabinett-typischer<br />

Lebendigkeit und Unbeschwertheit, ein<br />

Hauch Restsüße sorgt für Abrundung. 11,5 Vol.-%, DV, €<br />

89+ 2023 Riesling feinherb<br />

Duft nach reifer Zitrusfrucht, dazu reifer roter Apfel, Pfirsichblüte,<br />

etwas Birne, eine Spur Muskatblüte, harmonisch.<br />

Am Gaumen mit einer wohltemperierten Säure, helle, reife<br />

Früchte, Apfel und Pfirsich, schöner Fluss, dezente Süße,<br />

endet frisch. 11 Vol.-%, DV, €<br />

89 2023 Weißer Burgunder trocken<br />

Mandarine, Mandarinenschale und reife Aprikose in der<br />

Nase, auch Apfel und zitrische Anklänge, Grapefruit. Legt<br />

am Gaumen mit präsenter Säure und auch einer Spur Kohlensäure<br />

frisch los, fruchtiger und leicht süßlicher Kern,<br />

schlankes, filigranes Format, schwungvoll. 10 Vol.-%, DV, €<br />

90 2023 Cabernet Dorio Rosé trocken<br />

Waldbeeren, Johannisbeeren in der kräftigen, fruchtigen<br />

Nase, Himbeeren, Brombeeren, etwas Sanddorn. Kräftig gebaut<br />

am Gaumen, mit Substanz und Stoffigkeit, stabile Säure,<br />

cremiger Kern mit süßlicher Obernote, feiner Gerbstoff.<br />

Auch als Begleiter für kräftigere Gerichte. 13 Vol.-%, DV, €<br />

89+ 2019 Cabernet Mitos trocken<br />

Vollmundige und dunkelbeerige Nase mit dunkler, herber<br />

Schokolade, Schwarze Johannisbeere, Maulbeere, schwarze<br />

Kirsche, etwas Vanille. Straffer, linearer Bau, fruchtig, setzt<br />

nicht auf Komplexität, feinkörniges Tannin, präsente Säure,<br />

animierend, gerne zum Essen. 12 Vol.-%, DV, €<br />

89+ 2021 Saint Laurent trocken<br />

Fruchtig-florale Nase mit Himbeere und Veilchen, reife,<br />

süße Walderdbeere, Efeu, Brombeere, Schwarze Johannisbeere.<br />

Am Gaumen schlank und bündig gebaut, weich in der<br />

Textur und mit geschmeidigen Tanninen in niedriger Dosis,<br />

die Fruchtsüße bringt Charme und Fülle. 12 Vol.-%, DV, €<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

361


WEINGUT<br />

HAGENBUCH<br />

<strong>Wein</strong>straße 63, 76835 Hainfeld<br />

T: +49 6323 2770, www.weinguthagenbuch.de<br />

Kontakt: Tobias Hagenbuch<br />

Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />

Hektar: 25 ha<br />

Die Brüder Stefan und Tobias Hagenbuch<br />

stehen für unkomplizierten<br />

<strong>Wein</strong>genuss und für Pfälzer Lebensart.<br />

Der Anspruch der beiden ist es, die Lieblingsweine<br />

ihrer Kundinnen und Kunden zu<br />

keltern, der Schoppen soll Spaß machen. Aber<br />

nicht nur das ist gewährleistet, die Brüder bieten<br />

ihre <strong>Wein</strong>e auch zu überaus attraktiven<br />

Tarifen an, was dem Genuss tendenziell ebenfalls<br />

zuträglich ist. Besonders herausheben<br />

möchten wir dabei den Syrah, der mit seiner<br />

delikaten Struktur und seiner Saftigkeit äußerst<br />

erwachsen wirkt – ein wirklich toller<br />

<strong>Wein</strong>!<br />

90 NV »dosage zéro« Auxerrois<br />

Zitronengelb in der Farbe bei lebhafter Perlage. Feinfruchtiger<br />

Duft nach reifer gelber Birne, Ananas, dazu ein Hauch<br />

Brioche. Am Gaumen mit frischem Mousseux und lebendiger<br />

Säure, die die sortentypische Frucht gut trägt, vermittelt<br />

viel Trinkgenuss. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />

89 NV Scheurebe Sekt trocken<br />

Brillantes Zitronengelb, Duft nach Schwarzer Johannisbeere,<br />

etwas Stachelbeere und süßer Orangenabrieb. Am Gaumen<br />

mit lebhaftem Mousseux, reife Zitrusfrüchte, deutliche<br />

Fruchtsüße, die von ausreichender Säure getragen wird. Zugänglich,<br />

vermittelt viel Trinkspaß. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />

90+ 2023 Grauer Burgunder trocken<br />

Blasses Zitronengelb im Glas. Im Duft attraktive Haselnuss,<br />

Honigwürze, reife, gelbe Beeren und auch etwas süße Mandarinenfrucht.<br />

Am Gaumen rund und trinkig, helle Früchte<br />

zeigen sich, hat eine gute Säure, ein wenig Kohlensäure begleitet<br />

den spannenden Nachhall. 13 Vol.-%, DV, €<br />

89 2023 Auxerrois trocken<br />

Blass in der Farbe und reif im Duft. Im Glas entwickeln sich<br />

Aromen von weißen Blüten, gelbem Apfel, Zitronenmelisse,<br />

dazu auch ein Hauch von nassem Stein. Am Gaumen mit gutem<br />

Spiel aus reifer Frucht und lebendiger Säure. Saftige<br />

Frucht begleitet den Abgang. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

92 2020 Pinot Noir trocken<br />

Rubinrot, kühl und vielschichtig im ersten Duft. Feine Aromen<br />

von Waldbeere, roter Kirsche, Himbeere, dazu feine<br />

Kräuterwürze sowie ein Hauch von Gewürznelke. Am Gaumen<br />

herrlich saftig bei gutem Gerbstoff und passender Säure.<br />

Guter Nachhall. Macht Freude. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

91+ 2023 Syrah trocken<br />

Fast kühl und recht schlank präsentiert sich dieser Syrah.<br />

Sortentypisch im Duft: Veilchen, junge Brombeeren, Heidelbeere,<br />

dazu auch Schwarze Johannisbeere. Am Gaumen von<br />

guter Säure getragen, bei jungem, eher moderatem Gerbstoff,<br />

saftig und mit Zug, in sich stimmig. 13 Vol.-%, DV, €<br />

362 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINHAUS<br />

FRANZ HAHN<br />

WEINGÜTER PFALZ<br />

Kirchstraße 16, 76857 Albersweiler<br />

T: +49 6345 3421, www.weinhaus-franzhahn.de<br />

Kontakt: Martin Hochdörffer<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

400.000 (60 % weiß, 40 % rot)<br />

Martin Hochdörffer übernahm 2016<br />

das <strong>Wein</strong>haus Franz Hahn in Albersweiler<br />

und richtete es neu aus:<br />

Wo es ihm notwendig erschien, begann er zu<br />

»entstauben und die Grätsche zwischen Tradition<br />

und Moderne zu wagen«. Bewusst entschied<br />

sich der Winzer, keine eigenen <strong>Wein</strong>berge<br />

zu bewirtschaften, sondern die Trauben von<br />

Bekannten und Verwandten zu verarbeiten,<br />

damit er sich auf das fokussieren kann, was<br />

ihm das Wichtigste ist: <strong>Wein</strong> zu erzeugen.<br />

Gleich vier trockene Spätlesen wurden zur<br />

Verkostung angestellt, die viel Klassik, Saft<br />

und Geschmack bieten – zum sehr fairen Tarif!<br />

90 2022 Chardonnay Spätlese trocken<br />

Kräftiges Gelb mit goldenen Anklängen. Reife Aprikose,<br />

Honigwaffel, Karamell, kandierte Haselnüsse. Eine Spätlese,<br />

die ihren Namen verdient, mit Substanz und Struktur, die<br />

reife Gelbfrucht wird von lebendiger Säure transportiert, feine<br />

zitrische Herbe als Kontrast. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

90 2023 Chardonnay Spätlese trocken<br />

Reife Aprikose und Birne, gelbe Blüten, Trockenblumen,<br />

Popcorn, gebratener Mais, nasses Hanfseil. Kräftiger Bau,<br />

vollmundig und saftig am Gaumen mit süßlicher Aprikose<br />

als Fruchtbeitrag, feiner Würze, griffiger Phenolik und feinem<br />

Säurefaden, der auch für Länge sorgt. 13 Vol.-%, DV, €<br />

89+ 2023 Riesling Spätlese trocken<br />

Klassische Riesling- und Spätlesenase mit vollreifem Pfirsich<br />

und auch Aprikose, Blütenhonig, Kandiszucker, ein<br />

Hauch Petrol. Der kräftige Bau wird von einer frischen, feinen<br />

Säureader durchzogen, saftige Gelbfrucht, etwas<br />

Grapefruit sorgt für Frische. 12 Vol.-%, DV, €<br />

89 2023 Grüner Veltliner trocken<br />

Mittelkräftiges Gelb, leicht brenzliger Duft mit getrockneten<br />

Sonnenblumen, Heu, reifer Gelbfrucht, Kandiszucker,<br />

etwas Malz. Kräftiger Bau, die stoffige Fülle wird von einer<br />

Prise Kohlensäure belebt, die honigsüße Gelbfrucht von ein<br />

wenig Guave und Grapefruit begleitet. 13 Vol.-%, DV, €<br />

89 2023 Grauburgunder Spätlese trocken<br />

Spätlese-Gelb im Glas, vollreife Birne und kandierte Walnüsse,<br />

gelbe Pflaume, Aprikosentarte, reife Aprikosenhaut.<br />

Zeigt Fülle und Schmelz auf weichem Hintergrund, die reife<br />

Säure ist eingebunden, ein Spritzer Kohlensäure belebt, harmonisch<br />

abgerundet. 13 Vol.-%, DV, €<br />

89+ 2021 »Linemops« Cuvée trocken<br />

SY/CS/ME<br />

Fruchtige, leicht süßliche Beerigkeit in der Nase mit Brombeeren,<br />

Pflaume und auch Blaubeerenkompott. Im kräftigen<br />

Bau wird die Fruchtsüße von reifer, tragender Säure begleitet,<br />

die auch Noten von Brombeere transportiert, saftiger<br />

Gerbstoff, leicht herbes Finale. 13 Vol.-%, DV, €<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

363


WEINGUT<br />

HAMMEL<br />

<strong>Wein</strong>straße Süd 4, 67281 Kirchheim<br />

T: +49 6359 86401, www.weinhammel.de<br />

Kontakt: Christoph Hammel, Markus Nordhorn,<br />

Andreas Lorenz<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8–18.30 Uhr, Sa 9–18 Uhr,<br />

So 13–16 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 1.066.700 (45 % weiß, 20 % rot,<br />

30 % Rosé, 2 % süß, 3 % Schaumwein)/45 ha<br />

Pünktlich zum 300-jährigen Jubiläum<br />

des <strong>Wein</strong>guts in Kirchheim an der<br />

<strong>Wein</strong>straße hat 2023 ein Führungswechsel<br />

stattgefunden: Christoph und Martin<br />

Hammel haben die Leitung an Markus Nordhorn<br />

und damit an die neunte Generation<br />

übergeben. Ihm zur Seite stehen Phillip Merk<br />

und Kellermeister Til Rothenberger. Stilistisch,<br />

so betonen sie, solle nichts »mit der<br />

Brechstange« verändert werden, auch die ältere<br />

Generation steht noch beratend bei. Und<br />

auch die <strong>Wein</strong>berge werden weiterhin mit<br />

Kompost aus Trestern und Pferdemist vom<br />

hauseigenen Reiterhof gedüngt.<br />

92+ 2023 »Intense« Cabernet Blanc trocken<br />

Im Duft Kieselgestein bei vorhandener Mirabellenaromatik mit<br />

einer feinen Note, die an weiße Blüten erinnert. Vollmundig, bei<br />

jugendlicher Frucht, die deutlich nach Zitrus schmeckt, platziert<br />

er sich sofort eindrucksvoll am Gaumen. Gut dazu passt<br />

eine leicht bittere Tendenz, die den <strong>Wein</strong> zum perfekten Speisenbegleiter<br />

macht. Nachhaltig. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2023 »Tage wie diese« Riesling trocken<br />

Einladender, fruchtiger Rieslingduft mit Pfirsich, Mirabelle<br />

und roter Apfelaromatik. Ausgesprochen lebhaft und elegant<br />

das Spiel am Gaumen. Saftig und ausdrucksstark mit frischer<br />

Frucht. Wie bei einem guten Fruchtbonbon wird dem Gaumen<br />

spaßig eine lange Verweildauer präsentiert. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

91 2022 »Vom Goldberg« Bissersheim<br />

Goldberg Sauvignon Blanc trocken<br />

Bereits im Duft ist erkennbar, dass hier gut gereifte Trauben<br />

fachmännisch gekeltert wurden. Alles fein, gestützt von Mineralität.<br />

Das Mundgefühl ist saftig bei mittelkräftig gebautem<br />

Körper. Tragendes Säuregerüst, beeindruckendes Spiel.<br />

Sehr gute Länge. 13 Vol.-%, DV, € €<br />

91 2023 »Der mit dem Rosé tanzt« trocken<br />

CS/PN/CD/CC/CI<br />

Ein sattes Orange mit himbeerfarbigen Reflexen dominiert<br />

das Aussehen im Glas. Recht zart ist die anklingende<br />

Frucht im Geruch, die von dezenten Himbeeraromen und<br />

auch reifen Erdbeeren transportiert wird. Gar nicht schlank<br />

der Auftritt am Gaumen, ganz ohne Zurückhaltung spielt<br />

hier stimmige Säure mit der Frucht. Hier neidet die Nase<br />

dem Gaumen. 14 Vol.-%, DV, €<br />

92 2020 Kleinkarlbach Herrenberg<br />

Spätburgunder trocken<br />

Ein kräftiges Rubinrot mit dunklen Reflexen zeigt sich im Glas.<br />

Die Aromatik im Duft erfreut sofort mit einer perfekten Harmonie<br />

von Beerenfrucht und Holz. Auch etwas Kirschfrucht<br />

begleitet den stimmigen Reigen. Komplex, jedoch gar nicht<br />

überextrahiert, ein sehr gut vinifizerter Spätburgunder, der<br />

mit einer vielversprechenden Tanninstruktur noch einige<br />

Jahre erfreuen wird. 14 Vol.-%, DV, €€€<br />

91 2023 »New Chicks on the Block - Diamond<br />

Edition« Cuvée trocken CB/STG<br />

90 2023 »Intense« Sauvignon Blanc trocken<br />

90 2023 »Als wär's ein Stück vom Himmel«<br />

Cuvée trocken GS/GV/SÄ/TR/MM<br />

90 2023 »Herz aus Gold« Chardonnay<br />

trocken<br />

90 2023 »Rock me Amadeus« Sauvignon<br />

Blanc & Grüner Veltliner trocken SB/GV<br />

90 2022 »Tonneau« Portugieser trocken<br />

364 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

HANEWALD-<br />

SCHWERDT<br />

WEINGÜTER PFALZ<br />

Pochelstraße 37, 67098 Bad Dürkheim<br />

T: +49 6322 63206, www.hanewald-schwerdt.de<br />

Kontakt: Thomas Hanewald<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–12 Uhr und 13–18 Uhr,<br />

Sa 9–17 Uhr und nach Vereinbarung<br />

Hektar: 28 ha, Anbauweise: in Umstellung<br />

Elegante Rieslinge, kraftvolle kalkmineralische<br />

Spätburgunder, <strong>Wein</strong>e mit viel<br />

Potenzial: Die Cousins Thomas Hanewald<br />

und Stephan Schwerdt haben in den vergangenen<br />

Jahren viel geleistet, um das Dürkheimer<br />

Familienweingut nach vorne zu bringen.<br />

Ein Leitgedanke ist dabei, dem jeweiligen<br />

Terroir volle Geltung zu verschaffen. Die beiden<br />

Riesling- und Spätburgunderspezialisten<br />

bleiben sich auch in diesem Jahr treu, überraschen<br />

uns aber mit einem Sauvignon Blanc<br />

vom »Kalkriff«, der mit seiner Salzigkeit geradezu<br />

danach verlangt, zu Meeresgetier getrunken<br />

zu werden.<br />

92 2023 »Kalkriff« Sauvignon Blanc trocken<br />

Ausgesprochen intensiver Duft nach Schwarzer Johannisbeere<br />

und Johannisbeerblättern. Auch Grasschnitt. Rund<br />

und dennoch säurefrisch präsentiert sich der <strong>Wein</strong> im Mund.<br />

Im Abgang kommen salzige, mineralische Anklänge auf. Ein<br />

Best Buy! 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

91 2021 Leistadt Herrenmorgen Riesling<br />

trocken<br />

Kräuterfrisch duftet dieser Riesling im Glas, dabei auch<br />

etwas geriebener Apfel und grüne Birnenfrucht. Knackigfrisch<br />

auch die Säurestruktur zum Auftakt am Gaumen.<br />

Saftig und sehr lebendig in der Gaumenmitte, spielerisch<br />

im langen Abgang. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

90 2023 »Kalkriff« Riesling trocken<br />

Reife, pürierte Aprikose, <strong>Wein</strong>bergpfirsich und auch etwas<br />

weiße Blüte lassen sich riechen. Die Struktur am Gaumen ist<br />

fein und klar. Eine großartige Fülle, gepaart mit feiner Säurestruktur<br />

und Mineralität bietet den Rahmen am Gaumen.<br />

13 Vol.-%, DV, €<br />

92+ 2020 Leistadt Herzfeld Spätburgunder<br />

trocken<br />

Ein aromatischer, sortentypischer Duft: Neben Räucherspeck<br />

und Brombeerfrucht finden sich Aromen von Kalkstein.<br />

Im Mund entfaltet sich eine reiche Beerenaromatik,<br />

begleitet von reifer Gerbstoffqualität. Alles fügt sich gut zu<br />

einem harmonischen Ganzen. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2020 »Kalkriff« Spätburgunder trocken<br />

Sehr schön der Duft Roter Johannisbeeren und reifer Brombeeren<br />

in der Nase. Am Gaumen zeigt »Kalkriff« viel Biss bei<br />

gut eingebundenen Gerbstoffen. Die an Kalkstein erinnernde<br />

Mineralität wird begleitet von einer stimmigen Säurestruktur.<br />

13,5 Vol.-%, NK, €€<br />

92 2017 »Zweihänder« trocken CS/ME/CF<br />

Im Duft findet man Aromen von Hefe, Himbeeren und Brombeeren,<br />

aber auch eine Note wie von Garrigue-Kräutern. Im<br />

Mund ist der <strong>Wein</strong> fruchtig-beerig und kraftvoll von einer dezenten<br />

Alkoholsüße begleitet. Junges Tannin und belebende<br />

Säure sorgen für Spannung und Länge. 14 Vol.-%, NK, €€€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

365


WEINGUT<br />

HELLMER<br />

Meckenheimer Straße 1,<br />

67435 Neustadt an der <strong>Wein</strong>straße<br />

T: +49 6321 66027, www.hellmer-wein.de<br />

Kontakt: Tim Hellmer<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Flaschen/Hektar: 106.700 (65 % weiß, 30 % rot,<br />

10 % Rosé)/10 ha<br />

Anbauweise: in Umstellung<br />

Seit dem Generationswechsel im Jahr<br />

2020 lenkt Tim Hellmer die Geschicke<br />

im Keller. Das Gut wurde bereits im<br />

Jahr 1703 in der Ortschronik erwähnt und<br />

befindet sich in Umstellung auf biologischen<br />

<strong>Wein</strong>bau. Es verfügt mit dem Königsbacher<br />

Ölberg, dem Ruppertsberger Nußbien und<br />

der Gimmeldinger Meerspinne über hochwertige<br />

Lagen, auf denen unter anderem die<br />

Trauben für geschmeidige, charaktervolle<br />

Burgunder und Rieslinge wachsen. Sehr gut<br />

gefallen hat uns auch der griffige Auxerrois,<br />

der bei vielen Gelegenheiten eine gute Figur<br />

macht. Wir gratulieren zum zweiten Stern!<br />

92 2023 Ruppertsberg Riesling trocken<br />

Rauchig-mineralischer Duft, heißer Stein, Kumquats, Limonenschale<br />

und schwarze Walnuss. Am Gaumen mit animierender<br />

Säure, pikante Zitrusfrüchte zeigen sich, erneut mineralische<br />

Elemente, zupackend, saftig, macht Spaß, eignet<br />

sich auch prima zum Essen. 12 Vol.-%, DV, €<br />

92 2022 »Reserve« Chardonnay trocken<br />

Duft nach Rauch und etwas Vanille, Noten vom Holzausbau,<br />

Brioche, reifer Apfel, etwas Mandel, burgundische Art. Am<br />

Gaumen mit belebender Säure, grüner Apfel, etwas Rauch,<br />

Haselnuss, zarte Phenole, feine Kräuter, elegantes, langes<br />

Finale. 13 Vol.-%, DIAM, €€<br />

92 2022 Königsbach Ölberg Riesling trocken<br />

Würziger Duft nach pikanten Zitrusfrüchten, Orangenabrieb,<br />

Limonenzeste, etwas weißer Pfeffer, dazu Minze. Am Gaumen<br />

mit lebendiger Säure, zupackend, mineralisch grundiert,<br />

erneut Zitrusfrüchte, klare, direkte Art, gute gastronomische<br />

Eignung. 13,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

91 2022 Ruppertsberg Nußbien Riesling<br />

trocken<br />

Duft nach reifen gelben Früchten, reifer Pfirsich, dazu auch<br />

Zitrusfrüchte, rote Grapefruit, feiner Rauch sowie ein Hauch<br />

Vanille. Am Gaumen mit einer lebendigen Säure, erneut reife<br />

Zitrusfrucht, etwas Papaya, druckvoll und satt, hat eine<br />

gute Länge. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />

91 2023 Auxerrois trocken<br />

Roter Apfel, frische Apfelschale, Quitte, feine Kräuter, Klee,<br />

zart und anregend, nasser Kieselstein. Am Gaumen mit gut<br />

eingepasster Säure, geschmeidig und griffig, dezente Mineralität,<br />

frische Kräuter, Granny Smith, Glaskirschen, gute<br />

Trinkigkeit. 11,5 Vol.-%, DV, €<br />

90 2023 Grauburgunder trocken<br />

Duft nach floralen Noten, reifer Apfel, blonder Tabak, schöne<br />

Würze, etwas Mandel und Haselnuss. Am Gaumen mit einer<br />

eher verhaltenen Säure, helle Früchte, dazu erneut Mandel,<br />

Haselnuss, gut zugänglich, kulinarisch vielseitig einsetzbar.<br />

12 Vol.-%, DV, €<br />

366 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER PFALZ<br />

WEINGUT<br />

SCHLOSS JANSON<br />

Schlossweg 8, 67278 Bockenheim an der <strong>Wein</strong>straße<br />

T: +49 6359 4148, www.schloss-janson.de<br />

Kontakt: Kurt Janson<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo und Di 8–12 Uhr, Mi bis Fr 8–17 Uhr,<br />

Sa 10–17 Uhr.<br />

Flaschen/Hektar: 133.300 (60 % weiß, 20 % rot,<br />

19 % Rosé, 1 % Schaumwein)/25 ha<br />

Anbauweise: in Umstellung<br />

Die Familie Janson bewirtschaftet seit<br />

sechs Generationen das Schlossgut<br />

der ehemaligen Emichburg am nördlichsten<br />

Punkt der Deutschen <strong>Wein</strong>straße, diverse<br />

Lagen in und um Bockenheim mit kalkhaltigen<br />

Löss- und Lehm-Kiesel-Böden, die<br />

sich nun in Umstellung zum biologischen Anbau<br />

befinden. Vor drei Jahren stellten Kurt<br />

und Sarah Janson erstmals ihre <strong>Wein</strong>e im <strong>Guide</strong><br />

vor, kurz darauf vergaben wir zwei Sterne –<br />

wohlverdiente, das zeigt die diesjährige Kollektion<br />

mit ihren harmonischen, fein abgestimmten<br />

<strong>Wein</strong>en wie dem aromatischen, kulinarischen<br />

Auxerrois.<br />

91 2022 »vom Hassmannsberg« Bockenheim<br />

Chardonnay trocken<br />

Holzwürze im Duft, Röstnoten, Popcorn, dunkles Karamell,<br />

Quitte, Birne, Ananas und getrocknetes Heu, Gesteinsmehl.<br />

Schlank am Gaumen und im Alkohol, betont trocken, nahtlos<br />

eingefügte Säure, cremig, Karamell, mittlere Extraktdichte,<br />

feine Salzigkeit, griffiges Tannin, grüne Walnuss.<br />

11,5 Vol.-%, DV, €€<br />

90+ 2023 Bockenheim Chardonnay trocken<br />

Feinduftig, reife Birnen, frische Mango, Ananas, dezent<br />

kräutrige Würze, Thymian, Salbei, weiße Blüten. Am Gaumen<br />

vollmundig und mit Schmelz, saftige Säurestruktur,<br />

sonnenverwöhnte, reife gelbe Frucht, feine Würze, die ins<br />

lange Finale trägt, als Solist und gut bei Tisch.<br />

13 Vol.-%, DV, €<br />

90 2023 Bockenheim Riesling trocken<br />

Fruchtiger, einladender Duft, grüner Apfel, Aprikosen, Nektarine,<br />

ein Hauch frische Zitrusfrucht, Wiesenkräuter. Am<br />

Gaumen schwungvoll und mit saftiger Frucht getragen von<br />

feiner Süße im Spiel mit reifer und gut integrierter Säure,<br />

ein zugänglicher Riesling für jede Gelegenheit.<br />

12 Vol.-%, DV, €<br />

90 2023 Bockenheim Auxerrois trocken<br />

Duftige Nase, in der sich Mandarinen, Mango, Birnenkompott<br />

mit Zimt und Piment verbinden, gelbe Blüten, Kamille, Löwenzahn.<br />

Am Gaumen weich gebaut und in einer perfekten<br />

Balance von saftiger Frucht, reifer Säure und gekonnter<br />

Holzwürze, geschmeidig und in sich stimmig. 13 Vol.-%, DV, €<br />

90 2023 Bockenheim Spätburgunder Blanc<br />

de Noir feinherb<br />

Roségold im Glas, Rote Johannisbeeren, Himbeeren, Heidelbeeren,<br />

rote Kirschen, getrocknete Minze, Salbei. Am Gaumen<br />

mit Schmelz, merkliche Süße mit klarer Frucht und frischem<br />

Säurefluss, der in einem würzigen Finale endet. Ein<br />

herrlicher sommerlicher Aperitif. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

91+ 2022 »aus dem Vogelsang« Bockenheim<br />

Spätburgunder trocken<br />

Fein und dicht im Duft, dezent kalter Rauch, rote Kirschen,<br />

Waldbeeren, Hagebuttenschalen, frischer Tabak. Am Gaumen<br />

mit guter Substanz und Kraft, feinkörniges Tannin, reife<br />

feine Säurestruktur, klare saftiger Frucht, dicht, schöne Länge<br />

und mit Potenzial. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

367


WEINGUT<br />

JÜLG<br />

Hauptstraße 1, 76889 Schweigen-Rechtenbach<br />

T: +49 6342 919090, www.weingut-juelg.de<br />

Kontakt: Werner und Johannes Jülg<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 10–12 Uhr und 13–17 Uhr,<br />

Sa 10–15 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 200.000 (65 % weiß, 35 % rot)/25 ha<br />

Anbauweise: in Umstellung<br />

Werner und Johannes Jülg haben<br />

wieder ein furioses Jahrgangsduo<br />

im Keller: Die Weißweine aus<br />

2023 weisen die von diesem Betrieb bestens<br />

bekannte Konzentration auf, aber sie sind<br />

deswegen keine Extraktmonster ohne Frucht<br />

und Seele. Das Spätburgunder-GG aus dem<br />

Kammerberg gehört zu den besten deutschen<br />

Pinots des Jahrgangs 2022. Da die Parzelle<br />

(die offiziell Teil des Schweigener Sonnenbergs<br />

ist) über der Landesgrenze im Elsass<br />

liegt, darf nur das Kürzel »KB« auf dem Etikett<br />

stehen. Aber was ficht <strong>Wein</strong>e dieser Couleur<br />

schon der Amtsschimmel an?<br />

95 2023 Schweigen Sonnenberg<br />

Weißburgunder GG<br />

Holzwürze im Duft, weißer Nougat, Vanille, Röstnoten, sonnenverwöhnter<br />

Pfirsich, Mandarine, gelber Apfel, Salbei,<br />

Lorbeer, dezent Rauch. Am Gaumen dicht und druckvoll, mineralisch<br />

salzig begleitend zum cremigen Fond, feingliedrige<br />

Säure, feinkörnige Phenolik, Langstreckenläufer.<br />

13 Vol.-%, NK, €€€<br />

94+ 2023 »Opus-Oskar« Chardonnay trocken<br />

Kühl, präzise und marginal reduktiv im Duft. Es folgen gelber<br />

Pfirsich, Steinobst, ein Hauch von Gewürzelke und Haselnuss.<br />

Am Gaumen trägt eine gute Säure sowohl die feine<br />

Phenolik als auch die komplexe, konzentrierte Frucht. Langer<br />

Nachhall. Braucht viel Zeit. 13 Vol.-%, NK, €€€€<br />

94 2023 Rechtenbach Pfarrwingert<br />

Chardonnay Erste Lage trocken<br />

Tief und frankophil im ersten Duft: Limettenmelisse, Veilchen,<br />

reife gelbe Frucht, Feuerstein und nasser Kalk. Am<br />

Gaumen dosierte Kraft, präzise, bei reifer gelber Frucht und<br />

feiner Holzwürze. Alles fein balanciert von inspirierender<br />

Säure. Langer Nachhall. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

93 2023 Rechtenbach Pfarrwingert<br />

Weißburgunder Erste Lage trocken<br />

Die Nase präsentiert sich mit feiner Reduktion, edlen Düften<br />

von rosa Pfirsich, Limettenmelisse und dem Hauch einer<br />

jungen Haselnuss. Am Gaumen auch Weihrauch, reife gelbe<br />

Frucht, die von gut eingebundener Säure begleitet wird. Saftigkeit<br />

und feine Phenolik begleiten den mineralischen, langen<br />

Nachhall. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

98 2022 »KB« Schweigen Sonnenberg<br />

Spätburgunder GG<br />

Duftig: Kirsche und Tomatengrün, Milchschokolade, Himbeere,<br />

Leder, Kräuter. Im Mund entfaltet sich ein enormer<br />

Tannindruck, ein mehliger, feiner, reifer Gerbstoff, der von<br />

saftiger Säure und intensiver Kalkmineralik gekontert wird,<br />

tief und vibrierend, aber auch mit finessereichen Zwischentönen,<br />

enorm jung. 13 Vol.-%, NK, €€€€<br />

94 2022 »WB« Schweigen Sonnenberg<br />

Spätburgunder Erste Lage trocken<br />

Die Nase ist hoch elegant, Brombeerfrucht, Sauerkirsche,<br />

Kräuterwürze, Gesteinsmehl und etwas Reduktion. Am Gaumen<br />

zunächst fast puristisch und dann doch so komplex in<br />

Frucht, Säure und innerer Spannung, feine Gerbstoffqualität.<br />

Lang und bedeutend. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

368 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER PFALZ<br />

WEINGUT<br />

KASSNER-SIMON<br />

Am Musikantenbuckel 7, 67251 Freinsheim<br />

T: +49 6353 989320, www.kassner-simon.de<br />

Kontakt: Thomas Simon<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Sa 14–18 Uhr, So 10–12 Uhr<br />

und nach tel. Vereinbarung<br />

Flaschen/Hektar: 133.300 (70 % weiß, 10 % rot,<br />

10 % Rosé, 1 % süß, 9 % Schaumwein)/21 ha<br />

Als ihren Schatz bezeichnet Familie<br />

Kassner-Simon ihre 26 Hektar <strong>Wein</strong>berge<br />

rund um Freinsheim, insbesondere<br />

die Lagen Musikantenbuckel, Oschelskopf<br />

und das Schwarze Kreuz liegen ihr am<br />

Herzen. Die höchst verschiedenen Bodentypen<br />

bieten den zahlreichen weißen wie roten<br />

Rebsorten ideale Voraussetzungen. Wir konnten<br />

<strong>Wein</strong>e aus drei Jahrgängen verkosten, und<br />

die haben uns einmal mehr mit ihrer niveauvollen<br />

Balance überzeugt – der kraftvolle<br />

2021er Spätburgunder ebenso wie die trockene<br />

Riesling-Spätlese aus dem Jahrgang 2022<br />

mit ihrer vielschichtigen Aromatik.<br />

91 2023 Chardonnay & Weißburgunder tr.<br />

Ausdrucksstarker Duft zweier Burgundersorten. Der Chardonnay<br />

duftet nach Birne und Melone, während der Weißburgunderanteil<br />

mit frischer Kräuterigkeit und dezenten Hefezopfnoten<br />

punktet. Spritzig-frisch und saftig bei reichem Aromenspektrum<br />

überzeugt der <strong>Wein</strong> auch am Gaumen. Eine quirlige<br />

Säure, verwoben mit Frucht, begleitet spielerisch auch noch<br />

den herzhaften Abgang. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2022 Freinsheim Auf dem vorderen Groß<br />

Riesling Spätlese trocken<br />

Eine duftig-tiefgründige Aromatik zeigt dieser Riesling im Geruch.<br />

Die vorhandene Mineralität, angereichert mit reichlich<br />

Frucht, sorgt für ein spannendes Zusammenspiel, bei dem<br />

Pfirsichnoten, reife, frische Apfelfrucht und exotische Grapefruit<br />

punkten. Komplex, mit mineralisch-fruchtiger Ausprägung,<br />

dann ganz positiv das Zusammenspiel der Aromen am<br />

Gaumen. Ausgesprochen nachhaltig. 13 Vol.-%, NK, €€<br />

90 2022 Freinsheim im Tal<br />

Weißer Burgunder trocken<br />

Zarte Orangenschale und frische Gartenkräuterwürze strömen<br />

animierend duftig aus dem Glas. Kompakt und fruchtigherb<br />

dann der Eindruck am Gaumen. Besonders schön die<br />

lebendige Säure, die die exotisch-kräuterige Aromatik sehr<br />

gut begleitet. Nachhaltig. 14 Vol.-%, NK, €€<br />

90 2023 Freinsheim Oschelskopf Riesling tr.<br />

Dezent der Duft, der von reifen Stachelbeeren, Aprikose und<br />

ganz exotisch von Mango und etwas Sternfruchtaromen profitiert.<br />

Sehr saftig und frisch der Eindruck am Gaumen. Die<br />

rassige Säure paart sich stimmig mit den erwähnten Früchten.<br />

Unkomplizierter, feiner Trinkspaß bei mittelkräftigem<br />

Nachhall. 12 Vol.-%, DV, €€<br />

92 2021 Freinsheim Im Tal Spätburgunder tr.<br />

Viel beerige Frucht, feine Eichenholzwürze und auch Trockenkräuter<br />

bieten ein harmonisches Ambiente im Duft. Dazu<br />

auch noch ganz dezent Räucherspeck. Bereits offen, jedoch<br />

durch die vorhandenen Gerbstoffe auch noch mit Potenzial<br />

ausgestattet, offeriert dieser Spätburgunder am Gaumen viel<br />

Frucht von der Schwarzkirsche und auch reichlich reife Brombeeren.<br />

Viel Länge und Kraft im Finale. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

91 2021 »Kostbar« Cuvée trocken ME/CF/CS<br />

Ein beinahe dichtes, dunkles Bordeauxrot lässt erahnen,<br />

dass hier beispielsweise Rebsorten wie Cabernet Sauvignon<br />

oder auch Merlot bei der Vinifizierung im Spiel waren. Mineralität,<br />

dunkle Waldbeerenfrucht und dezenter Holzeinsatz<br />

bilden mit positiver Gerbstoffpräsenz das Gerüst dieser Cuvée.<br />

Daneben ganz diffus auch nasser Waldboden. Gute Länge<br />

im Abgang. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

369


WEINGUT<br />

KNIPSER<br />

Hauptstraße 47, 67229 Laumersheim<br />

T: +49 6238 742, www.weingut-knipser.de<br />

Kontakt: Familie Knipser<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 10–12 Uhr und 14–18 Uhr,<br />

Sa 10–16 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 666.700 (50 % weiß, 50 % rot)/90 ha<br />

Im November 2023 zeichnete <strong>Falstaff</strong><br />

Werner Knipser für sein Lebenswerk aus.<br />

Während der 77-Jährige noch immer regelmäßig<br />

im <strong>Wein</strong>berg anzutreffen ist, führen<br />

sein Bruder Volker und sein Sohn Stephan das<br />

Werk fort. Naturgemäß stehen Riesling und<br />

Burgundersorten im Fokus, doch der Betrieb<br />

war schon immer auch innovationsfreudig:<br />

So kamen früh Syrah, Cabernet und Merlot in<br />

die Laumersheimer <strong>Wein</strong>berge. Der jüngste<br />

Zugang ist Petit Manseng, die weiße Sorte des<br />

Jurançon, von der sich die Knipsers erhoffen,<br />

unter Global-Warming-Bedingungen den Botrytiswein<br />

retten zu können. Tipp!<br />

95 2020 Chardonnay*** trocken<br />

Ein Duft von ausgeprägt süßem Mais mit einer gut integrierten<br />

Holzkomponente. Im Mund zeigt das Dreieck aus Säure,<br />

Schmelz und Stoffigkeit eine makellose Balance. Die Anmutung<br />

ist insgesamt noch kompakt und verschlossen – ein<br />

Ausdruck von großer, saftig zusammengehaltener Fülle ist<br />

im Werden. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

95 2019 »Réserve« Chardonnay trocken<br />

Komplex im Duft: Mandel, Hefe, Feuerstein, ein Hauch Menthol,<br />

etwas Holz. Im Mund hat der <strong>Wein</strong> eine noch komplett<br />

verschlossene Dichte und Tiefe. Feste Säure trifft auf eine<br />

Körperkraft, die sich eben gerade nicht vom Alkohol speist,<br />

sondern aus Extraktreichtum und Aromenpotenzial.<br />

13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

96 2019 »RdP« Spätburgunder trocken<br />

Zunächst rauchig im Duft, dann beerig, komplex, ein purer<br />

Pinot, Preiselbeere, Kirsche. Ein ultrafeiner Gerbstoff kleidet<br />

den Gaumen aus, saftig unterlegt, zart mineralisch getönt,<br />

von einem archetypisch feinen und zugleich lebendigen Säurenerv<br />

erfrischt. Blutjung. 13,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />

95 2020 Großkarlbach Im Grossen Garten<br />

Spätburgunder GG<br />

Feinwürzig im Duft, Nelke, Zimt, getrocknete Minze, Wacholder,<br />

Schlehe, Sauerkirschen, Waldbeeren, Zartbitterschokolade.<br />

Am Gaumen mit schöner und eleganter Spannung, feiner<br />

Säurenerv mit Zug, kerniger, reifer Gerbstoff, engmaschig<br />

und nicht dominant, frisch und saftig mit Potenzial.<br />

13,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />

93+ 2020 »Cuvée X« trocken ME/CS/CF<br />

Noch stark vom Ausbau geprägt: schokoladiges, rauchiges<br />

Neuholz und eine Note wie von Buttercremeschnitte. Dazu<br />

Kräuterwürze und eine Frucht von Schwarzkirsche und Cassis.<br />

Im Mund hat der <strong>Wein</strong> einen saftigen Auftakt, eine nuancierte,<br />

süße Frucht und ein feinkörniges, kultiviertes Tannin.<br />

14 Vol.-%, NK, €€€<br />

94 2023 »Petit Doux« Petit Manseng<br />

Duft nach Blütenhonig, kandierter Pfirsich, getrocknete Aprikose,<br />

Süßholz, feine Würze. Am Gaumen mit wohltemperierter<br />

Säure und konzentrierter Stoffigkeit, dicht gewoben,<br />

Pfirsichnektar, süße Minze, Quittengelee, sehr griffig und<br />

lang, im Stil halb Sauternes, halb Auslese.<br />

10 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

370 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER PFALZ<br />

WEINGUT<br />

KNÖLL & VOGEL<br />

Klingweg 3, 76887 Bad Bergzabern<br />

T: +49 6343 1246, www.knoell-vogel.de<br />

Kontakt: Nicole und Sandra Vogel<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Do 9–12 Uhr und 14–18 Uhr,<br />

Fr 9–18 Uhr, Sa 9–13 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 1.000.000/78 ha<br />

Das Familiengut im Bad Bergzaberner<br />

Land ist in wenigen Generationen<br />

von vier auf heute 78 Hektar Rebfläche<br />

gewachsen. Neben Manfred »Big Boss«<br />

Vogel tragen heute die beiden Töchter die Verantwortung.<br />

Sandra Vogel hat einen für Pfälzer<br />

Verhältnisse ganz eigenen Stil, ihre <strong>Wein</strong>e<br />

besitzen immer spürbare Restsüße, aber eben<br />

auch Frische und Säure. Gegenüber den Vorjahren<br />

hat sie sich noch gesteigert und zeigt ihr<br />

Händchen für Muskateller, den sie dieses Jahr<br />

in einer außergewöhnlichen Cuvée mit Riesling<br />

präsentiert: unser Tipp – und ein preiswerter<br />

Hochgenuss!<br />

90 2023 Riesling & Muskateller trocken RR/GM<br />

Sehr interessant und blütenreich der Duft dieser Rebsortenkombination.<br />

Feine Wildrose, angereichert durch das Aroma<br />

Schwarzer Johannisbeeren, verzaubert im Duft. Sehr frisch<br />

begleitet dann der Rieslinganteil säurefrisch und saftig die<br />

Muskatellertrauben am Gaumen. Der bleibt lange am Gaumen<br />

bei insgesamt expressiver Ausrichtung.<br />

12,5 Vol.-%, DV, €<br />

90 2023 Gelber Muskateller trocken<br />

Immer wieder bringt die Pfalz diese duftigen Gelben Muskateller<br />

hervor, die so viel Spaß beim Riechen bereithalten. Zuerst<br />

Schwarze Johannisbeere im Duft, gefolgt von reicher<br />

Exotik wie Mango, Papaya und rosa Grapefruit. Viel Saftigkeit<br />

am Gaumen, gepaart mit reichlich Säurefrische. Das<br />

sortentypische Aromenspiel hallt lange nach.<br />

12,5 Vol.-%, DV, €<br />

90 2023 Chardonnay trocken<br />

Sehr schön, die dezente Aromatik von frisch aufgeschnittener<br />

Ananas, Mandarine und Zitronenmelisse im Duft. Beschwingt<br />

und leicht, dann der sehr stimmige Eindruck am<br />

Gaumen. Besonders hervorzuheben ist die Saftigkeit, die<br />

leichtfüßig den Trinkspaß begleitet. Das Finale hinterlässt<br />

einen nachhaltigen Eindruck. 13 Vol.-%, DV, €<br />

90 2023 »Fumé« Sauvignon Blanc trocken<br />

In der Farbe zeigt der <strong>Wein</strong> ein helles bis mittelkräftiges<br />

Goldgelb. Zart duftend, schlägt er eine Brücke zu den <strong>Wein</strong>en<br />

der Loire, die neben Noten von Feuerstein oft insgesamt<br />

eher einen zarten Duft verströmen. Mittelkräftig am Gaumen<br />

macht er Spaß durch eine ganz eigene Ausgewogenheit.<br />

Ein Schwänzchen Restsüße dient ebenfalls der Harmonie.<br />

Mittelkräftiges Finale. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

90 2022 »Sagenhaft« Cuvée trocken CS/ME/PN<br />

Ein leuchtendes, dunkles Violettrot mit schwarzen Reflexen<br />

zeigt der <strong>Wein</strong> im Glas. Sehr viel süße Kirschfrucht und etwas<br />

Schattenmorelle dominieren im Duft. Am Gaumen dann<br />

angenehm frisch und jugendlich bei viel Saftigkeit und Würze.<br />

Feinkörniges, jedoch kräftig vorhandenes Tannin bringt<br />

im Finale einen positiven Grip. 13,5 Vol.-%, DV, €<br />

89 2023 Gewürztraminer<br />

Erstaunlich verhalten und leise im Duft zeigt der <strong>Wein</strong> doch<br />

die rebsortentypischen Merkmale des Gewürztraminers. Rosenduft<br />

und anklingend auch getrocknete Apfelringe. Interessant<br />

auch der dezente Duft von Sonnenblumenkernen.<br />

Spürbar süß präsentiert sich der <strong>Wein</strong> am Gaumen. Hier<br />

schmeckt man Mandarinensaft und auch ein wenig kandierte<br />

Ananas. Mittlere Länge. 9,5 Vol.-%, DV, €<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

371


WEINGUT KRANZ<br />

Mörzheimer Straße 2, 76831 Ilbesheim<br />

T: +49 6341 939206, www.weingut-kranz.de<br />

Kontakt: Kerstin, Boris und Xaver Kranz<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Mi 8–12 Uhr, Do und Fr 8–12 Uhr<br />

und 14–18 Uhr, Sa 9–16 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 133.300 (70 % weiß, 25 % rot,<br />

5 % Schaumwein)/25 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Das <strong>Wein</strong>gut von Kerstin und Boris<br />

Kranz gehört seit über zwei Jahrzehnten<br />

zur Pfälzer Spitze, und jetzt<br />

kommt nochmal frischer Wind in die Bude,<br />

seitdem Sohn Xaver, gerade in Geisenheim diplomiert,<br />

mit anpackt. Auch der Neubau der<br />

Kellerei trägt dazu bei, die Fokussierung aufs<br />

Wesentliche voranzutreiben: Und so fanden<br />

wir bei der Verkostung gestochen scharfe Bilder<br />

dessen, was Riesling und Burgundersorten<br />

auf den Kalkböden der Kalmit und ihrer<br />

Nachbarlagen hervorbringen können. Superb<br />

ist auch der neue VDP.Prestige-Sekt, veredelt<br />

durch 36 Monate Hefelager.<br />

95 NV »Blanc de Noirs Prestige«<br />

brut nature<br />

Feindduftig, Brioche, frischer Brotteig, reifer Apfel, rote Beeren,<br />

dezent Lakritze und Piment. Am Gaumen mit Zug, knackige<br />

Säure wie ein Laserschwert, feines Mousseux, kompakte<br />

Körpermitte bei schlankem Bau, viel kalkige Würze im<br />

Finish und Nachhall, elegant und druckvoll, komplexer<br />

Trinkgenuss. 11,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

94+ 2023 Ilbesheim Kalmit<br />

Weißer Burgunder GG<br />

Noch verschlossen, feine Röstnoten, Apfelschale, Mirabellen,<br />

Orangen, Zimt, dezent mineralisch kreidig. Am Gaumen<br />

in sich stimmig und elegant, feine Phenolik ummantelt<br />

Schmelz und saftige Frucht, gut integrierte, belebende Säure,<br />

feine kreidige Mineralien, schöne Länge, mit Potenzial.<br />

13,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

94 2023 Ilbesheim Kalmit Riesling GG<br />

Man könnte an Goethe und Italien denken, wenn die Aromen<br />

von Zitronenblüten in die Nase steigen. Danach kommt die<br />

Pfalz, kräuterig, erdig. Am Gaumen buhlen die quicklebendige<br />

Säure und die kalkige Mineralik um die höchste Gunst, dabei<br />

ist Stil das Maß der Dinge. Schön. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

93+ 2023 »1G« Ilbesheim Westerberg<br />

Riesling trocken<br />

Mineralisch im Duft, Gesteinsmehl, Mirabellen, Quitten, Aprikosen,<br />

Salzzitronen, Melisse, Salbei, Orangenschale. Im<br />

Mund mit Spannung und elegant, puristisch, kreidige, salzige<br />

Mineralik, frische Frucht, feine Phenolik, feiner Säurenerv,<br />

dicht, mit Länge und Potenzial. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

92 2023 »RF« Arzheim Chardonnay trocken<br />

Röstnoten und Holzwürze im Duft, Karamell, weißes Nougat,<br />

Birnen, Honigmelone, Orangenschale, feine mineralische<br />

Würze. Am Gaumen mit Schmelz dennoch geradlinig<br />

ohne breit zu werden, Extraktdichte, mineralisch unterlegt,<br />

guter Holzeinsatz, kulinarisch vielseitig und noch jugendlich.<br />

13 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

93+ 2021 Ilbesheim Kalmit Spätburgunder GG<br />

Dezent im Duft, rote und schwarze Beerenfrucht, Kirschen,<br />

Zwetschgen, Lorbeer, blonder Tabak, dezent Rauch. Am Gaumen<br />

dicht und frisch, samtiger Gerbstoff, frische Säure, saftige<br />

Frucht, mineralisch, würziger Nachhall, kraftvoll und<br />

noch jugendlich. 13 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

372 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER PFALZ<br />

<br />

WEINGUT KREBS<br />

Großkarlbacher Straße 10, 67251 Freinsheim<br />

T: +49 6353 3149, www.weingut-krebs.eu<br />

Kontakt: Jürgen Krebs<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 10–12 Uhr und 14–18 Uhr, Sa<br />

10–16 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 120.000 (50 % weiß, 50 % rot)/20 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Seine Eltern führten noch einen Mischbetrieb,<br />

stellten aber 1989 komplett<br />

auf <strong>Wein</strong>bau und Eigenkelterung um:<br />

Auf dieser Basis hat Jürgen Krebs glänzend<br />

weitergearbeitet, mit großem Handwerk<br />

und mit viel »Bauchgefühl«. Seine <strong>Wein</strong>e<br />

spiegeln seine Persönlichkeit, sagt er selbst,<br />

sie müssen keine Trends setzen, sondern sollen<br />

ausdrucksstark und zeitlos sein. Seine<br />

Rieslinge wie seine Spätburgunder sprechen<br />

für sich. Faszinierend, wie dem Winzer mit<br />

Bodenhaftung Geschmackserlebnisse wie<br />

der 2022er Spätburgunder Auf dem mittleren<br />

Groß gelingen!<br />

92 2023 Herxheim Himmelreich Riesling<br />

trocken<br />

Feiner Apfelduft roter und gelbfleischiger Früchte dominiert<br />

in der Nase. Auch <strong>Wein</strong>bergpfirsich lässt sich riechen. Frisch,<br />

bei gutem Volumen präsentiert sich der <strong>Wein</strong> am Gaumen.<br />

Spielerisch, mit einer elegant wirkenden Säurestruktur versprüht<br />

er viel Harmonie und Trinkspaß. Sehr fein!<br />

13 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

92 2023 Chardonnay und Weissburgunder<br />

trocken CH/WB<br />

Hat bereits im Duft eine Menge zu bieten: Die Mineralität dieses<br />

Pfälzer <strong>Wein</strong>s mischt sich mit heimischen und exotischen<br />

Fruchtaromen. Ananas, Maracuja und Birne. Besonders<br />

saftig dann der Eindruck im Mund. Hier kontrastiert die<br />

Säure gekonnt die Geschmeidigkeit. Die Länge beeindruckt.<br />

12,5 Vol.-%, DV, €<br />

91 2023 »Kalkfels« Herxheim Riesling<br />

trocken<br />

Viel Kräuterwürze, Mirabellenfrucht, Teenoten und Mineralität<br />

vom nassen Stein prägen die komplexe Aromatik. Am<br />

Gaumen dann überbordende Saftigkeit bei ebenfalls spürbarer<br />

Mineralität. Aromen von Mango und getrockneten Apfelringen<br />

begleiten das Finale. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

94 2022 Freinsheim Auf dem mittleren Groß<br />

Spätburgunder trocken<br />

Der Duft dieses Spätburgunders präsentiert sich ausdrucksvoll<br />

und geschliffen mit Noten von Schlehe, Schwarzkirsche<br />

und frischen Mandeln. Hinzu kommt eine rauchige Komponente.<br />

Großartig dann das Geschmackserlebnis im Mund:<br />

burgundische Vielfschichtigkeit bei körnigem Tannin und<br />

langem Finale. 13,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

93 2022 »Glimmer« Freinsheim<br />

Spätburgunder trocken<br />

Aromen von schwarzer Süßkirsche, Holunder, Kaffeebohnen<br />

und gebrannten Mandeln im Duft. Am Gaumen dominiert<br />

eine jugendliche Fruchtigkeit mit Noten von Sauerkirsche<br />

und Röstaromen. Die noch robusten Gerbstoffe und jugendliche<br />

Säure prägen noch das Gesamtbild. Hat Potenzial!<br />

13,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />

92 2022 Herxheim Himmelreich<br />

Spätburgunder trocken<br />

Im Duft frische Brotkruste, Waldbeeren, Minze und Preiselbeeren,<br />

auch Kaffee. Am Gaumen ein reiches Spektrum roter<br />

und dunkler Beerenfrüchte, dazu ätherische Aromen<br />

nach Wiesenkräutern. Eine herzhaft erfrischende Säure bildet<br />

das Rückgrat für ein kraftvolles Finale.<br />

14 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

373


WEINGUT<br />

PHILIPP KUHN<br />

Großkarlbacher Straße 20, 67229 Laumersheim<br />

T: +49 6238 656, www.weingut-philipp-kuhn.de<br />

Kontakt: Lars Lander und Philipp Kuhn<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 10–12 Uhr und 13:30–17 Uhr,<br />

Sa 10–16 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 373.300 (50 % weiß, 40 % rot,<br />

5 % Rosé, 5 % Schaumwein)/45 ha<br />

Anbauweise: in Umstellung<br />

Sechs Volltreffer mit einer 94 als tiefster<br />

Note: Da darf man schon mal tief Luft<br />

holen. Beim Chardonnay bilden Säure<br />

und Gerbstoff ein so bissiges Extraktbündel,<br />

dass es einem fast den Atem verschlägt. Dann<br />

ist da aber auch wieder eine feine Geschmeidigkeit<br />

im Hintergrund. Bei den Rieslingen<br />

wiederholt sich das Wort »mineralisch« in der<br />

Beschreibung des Dufts, und jedes Mal ist eigentlich<br />

etwas anderes gemeint: die Anmutung<br />

schroffen Kalkgesteins beim Schwarzen<br />

Herrgott, Seide und Kreide beim Saumagen,<br />

etwas Mergeliges beim Kirschgarten. Und<br />

dann erst die Pinots!<br />

96 2022 »1G Réserve« Laumersheim<br />

Kapellenberg Chardonnay trocken<br />

Feine Röstnoten und vielschichtig im Duft, Mango, Apfelschale,<br />

Salzzitrone, Zimtrinde, Kardamom, Orangenblüte.<br />

Am Gaumen konzentriert und dicht, mineralisch, cremiger<br />

Schmelz, frische, eng anliegende Säure, guter Extrakt, lange<br />

am Gaumen und mit viel Potenzial. 13,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

95+ 2023 Zell Schwarzer Herrgott Riesling GG<br />

Pure Mineralik im Duft, Zündholz, nasser, warmer Stein, Melisse,<br />

Estragon, Limettenabrieb, weiße Grapefruit, Zitronen.<br />

Am Gaumen mit Druck und viel Zug, geradlinige straffe Säure,<br />

mineralische Spannung, dicht und eng verwoben, noch<br />

jugendlich, Langstreckenläufer. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

95 2023 Kallstadt Saumagen Riesling GG<br />

Viel Würze im Duft, Pfeffer, Feuerstein, Kalkgestein, Rauch,<br />

Brennnessel, Fenchel, dezent Frucht, weiße Grapefruit, Pfirsich.<br />

Am Gaumen dicht und eng verwoben, reifer Säurefluss,<br />

seidige Phenolik, fester Kern und gut im Extrakt, sehr lang,<br />

mit viel Reifepotenzial. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

94 2023 Laumersheim Kirschgarten<br />

Riesling GG<br />

Im Duft mineralisch und pikant, Gesteinsmehl, Feuerstein,<br />

Zündholz, Brennnessel und Minze, gepaart mit reifer Zitrusfrucht<br />

und Steinobst. Am Gaumen mit Kraft und mineralischer<br />

Spannung, lebendige reife Säure, dichtem Kern und<br />

fester Struktur, kernige Phenolik, lange am Gaumen und mit<br />

Potenzial. 13 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

95+ 2020 Laumersheim Steinbuckel<br />

Pinot Noir GG<br />

Würzig im Duft, Gewürznelke, Rauch, Dill, Sauerkirsche,<br />

Schlehe, Wacholderbeeren, frische Erde, Unterholz, dunkle<br />

Schokolade. Am Gaumen dicht und schmelzend, feine Säure,<br />

feinkörniger Gerbstoff, zupackend, dennoch entspannt,<br />

gut im Extrakt und lange am Gaumen, Potenzial.<br />

13,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

94 2022 Laumersheim Kirschgarten<br />

Pinot Noir GG<br />

Dezent im Duft, Rauch, Rote und auch Schwarze Johannisbeere,<br />

Granatapfel, Brombeeren, Sauerkirsche, Unterholz,<br />

Grafit. Am Gaumen mit Kraft, lebendige Säure, griffige Phenolik,<br />

frische Frucht, eng und dicht verwoben, noch jugendlich<br />

und mit Potenzial. 13,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

374 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER PFALZ<br />

WEINGUT<br />

LANGENWALTER<br />

Wormser Str. 32, 67256 Weisenheim<br />

T: +49 6353 7390, www.weingut-langenwalter.de<br />

Kontakt: Thorsten Langenwalter<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Di und Fr 10–12 Uhr und<br />

14–18 Uhr, Sa 10–15 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 200.000 (55 % weiß, 36 % rot,<br />

4 % Rosé, 5 % Schaumwein)/30 ha<br />

Anbauweise: in Umstellung<br />

Die Familie hat seit dem 17. Jahrhundert<br />

Erfahrung mit <strong>Wein</strong>bau – irgendwie<br />

drückt sich das auch im Stil der <strong>Wein</strong>e<br />

aus: Es sind in sich ruhende Wesen, stimmig<br />

und ausgeglichen. Dabei sei der Schlüssel zu<br />

hochwertigem <strong>Wein</strong> kein Geheimnis, sagt<br />

Thorsten Langenwalter, er liege schlicht in der<br />

Qualität der Trauben. Und damit in akribischer<br />

Laubarbeit, strikter Ertragsreduzierung<br />

und Lese in mehreren Durchgängen. Herausragend<br />

der 2022 »R« Musikantenbuckel Chardonnay,<br />

dessen für junge, hochwertige Chardonnays<br />

so typischer Duft erahnen lässt, welch<br />

Potenzial in ihm steckt.<br />

93 2022 »R« Freinsheim Musikantenbuckel<br />

Chardonnay trocken<br />

Dezent nussiges Holz, etwas Popcorn, Flachs und Mais. Noch<br />

nicht sehr offen. Der Gaumen beginnt geschmeidig, entfaltet<br />

einen gut dosierten feinkörnigen Phenoldruck, die reife<br />

Säure trägt den dichten Bau in ein kompaktes Finale. Sehr<br />

gutes Potenzial. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />

92+ 2022 Weisenheim am Sand Hahnen<br />

Weißer Burgunder trocken<br />

Röstige Holznoten und eine dezent beerige Burgunderfrucht<br />

bestimmen den noch verschlossenen Duft. Der Gaumen beginnt<br />

mit Geschmeidigkeit und setzt gleich den Ton: Da ist<br />

Fülle, aber auch eine fest gefügte Struktur mit lebendiger<br />

Säure und dichter Phenolik. Markant und potenzialreich –<br />

und sehr kulinarisch. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />

92+ 2022 Weisenheim am Sand Burgweg<br />

Gewürztraminer trocken<br />

Ein recht opulenter Duft: Orangenschale und Gewürznelke,<br />

Lavendel, Rosenwasser, intensiv und vielschichtig. Der Gaumen<br />

hat Stoff, Volumen, Schmelz, Nerv und eine intensive<br />

Würze, die noch jugendlich-kompakt wirkt. Wenn hier erst<br />

der Turbo zündet … 13,5 Vol.-%, DV, €€<br />

91+ 2022 Weisenheim am Sand Auf dem<br />

Kalkstein Weißer Burgunder trocken<br />

Ein feinwürziger Blütenduft entströmt dem Glas, mit Untertönen<br />

von Hefe, Heu, Strohblumen, Zitrus, Haselnuss. Am<br />

Gaumen hat der <strong>Wein</strong> einen festen Bau, einen kräftigen Körper,<br />

ein straffes Säuregerüst, er wirkt puristisch und klar,<br />

dicht. Stilvoll gebaut, geradlinig und mit Differenzierung.<br />

13 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2022 Weisenheim am Sand Halde<br />

Chardonnay trocken<br />

Das Bukett ist duftig-würzig mit nahezu muskatartigen Untertönen,<br />

Butter, Sesam, einer Spur Holz. Im Mund fließt der<br />

<strong>Wein</strong> rund und saftig, geschmeidig grundiert, mit reifer Säure<br />

und guter Extraktsüße. Ein zugänglicher Chardonnay, der<br />

zur Speisenbegleitung taugt. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />

92 2022 Weisenheim am Sand Goldberg<br />

Portugieser trocken<br />

Pflaume und Sauerkirsche, dunkle Beeren, Holundermark,<br />

ein fruchtgetragener, auch pfeffriger Duft. Der Gaumen entfaltet<br />

einige Wucht, kräftiges, fleischiges, sogar leicht adstringierendes<br />

Tannin dominiert und verlangt nach Flaschenreife.<br />

Mit Verve extrahiert und wuchtig – aber mit besten<br />

Perspektiven. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

375


WEINGUT<br />

LERGENMÜLLER<br />

<strong>Wein</strong>straße 16, 76835 Hainfeld<br />

T: +49 6323 949260, www.lergenmueller.com<br />

Kontakt: Jürgen Lergenmüller<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Flaschen/Hektar: 750.000 (45 % weiß, 45 % rot,<br />

5 % Rosé, 5 % Schaumwein)/85 ha<br />

Beim <strong>Wein</strong>gut Lergenmüller sind sie –<br />

natürlich völlig zu Recht – sehr stolz<br />

auf ihre lange Familiengeschichte, die<br />

bis in das Jahr 1538 zurückreicht. Heute bewirtschaften<br />

Jürgen Lergenmüller und sein<br />

Team 85 Hektar, das ist eine ordentliche Fläche,<br />

dabei halten sich Weißweine und Rotweine<br />

etwa die Waage. Die <strong>Wein</strong>e sind vom Terroir<br />

geprägt und gefallen durchweg durch<br />

Zug und Kraft – damit sind sie auch für den<br />

Einsatz bei Tisch prädestiniert. Ein exzellentes<br />

Beispiel dafür ist der weiße Burgunder »Muschelkalk«<br />

mit seinem feinen Säurenerv und<br />

seiner charmanten Geschmeidigkeit.<br />

90 2018 «Crémant Pinot« Rosé brut<br />

Lachsorange, im Duft rote Beeren, etwas Brioche, dazu eine<br />

Note von kandierter Orangenschale. Der Gaumen ist geschmeidig<br />

und zeigt ein frisches, dynamisches Mousseux,<br />

lebendige Säure, rote Früchte, Kirsche und Himbeere, harmonisch<br />

abgestimmter Abgang. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

91 2023 »Muschelkalk« Weisser Burgunder<br />

trocken<br />

Bereits der Duft löst das Versprechen »Muschelkalk« ein, es<br />

zeigen sich rauchige, pfeffrige und jodige Aromen, dazu etwas<br />

Haselnuss. Am Gaumen mit einem lebendigen Säurenerv,<br />

der für Spannung sorgt, helle Früchte, schöne Geschmeidigkeit,<br />

vielseitig einsetzbar. 13 Vol.-%, DIAM, €€<br />

90 2023 Chardonnay trocken<br />

Im Duft Apfel, Banane und Eisbonbon, dazu auch etwas Butter<br />

und Birne. Im Mund hat der <strong>Wein</strong> eine straffe Säure, reife<br />

helle Früchte zeigen sich, roter Apfel, insgesamt griffig. Die<br />

Gaumentextur wirkt fein aufgelöst, nachgerade seidig, sehr<br />

gut bei Tisch. 12 Vol.-%, DV, €<br />

91 2021 »Handschrift« Cuvée trocken CS/TE<br />

Im Duft Schwarze Johannisbeere, Bitterschokolade, eingelegte<br />

Rosinen. Der Gaumen zeigt sich intensiv fruchtgetragen<br />

mit feinem Gerbstoff, schöne Geschmeidigkeit, saftig,<br />

spürbarer Holzeinsatz, reife rote Früchte, ein modern und<br />

zugänglich gebauter <strong>Wein</strong>. 14,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />

90+ 2021 »Roter Lehm« Merlot trocken<br />

Intensive Pflaume im Duft, auch süße Kirsche, dazu reifer,<br />

roter Apfel. Am Gaumen zeigt sich ein seidiges, aber auch<br />

druckvolles Tannin, mit viel Saftigkeit, gut integrierter Säure<br />

und gut eingefasstem Alkohol, fruchtig, wieder Pflaume,<br />

gute Länge. 14,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />

90 2020 »Black Beard« Cuvée trocken<br />

CS/ME/SL<br />

Im Duft Haselnuss, Rumtopf und Nuss-Nougat-Creme, aber<br />

auch pfeffrig-würzige Aromen. Im Mund hat der <strong>Wein</strong> viel Volumen,<br />

einen körnigen, leicht rappigen Gerbstoff und eine<br />

gut zum kraftvollen Körper kontrastierende Säure. Vollfruchtiger<br />

Nachhall. 14,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />

376 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

LÖWENTHAL<br />

WEINGÜTER PFALZ<br />

Landauer Straße 29, 76831 Eschbach<br />

T: +49 6345 8778, www.loewenthal-wein.de<br />

Kontakt: Andreas Kramp<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Hektar: 21 ha<br />

Das <strong>Wein</strong>gut Löwenthal entstand erst<br />

2022 durch die Zusammenlegung<br />

zweier Betriebe in Eschbach, benannt<br />

ist es nach dem kleinen Tal, das sich von der<br />

Madenburg durch das Haardtgebirge hinunter<br />

zu den <strong>Wein</strong>bergen zieht. Das Team um<br />

Kellermeister Frank Keilbach bewirtschaftet<br />

21 Hektar Rebfläche, das Sortiment ist dreistufig<br />

aufgebaut, von der Basis über das mittlere<br />

Segment bis zur Premiumlinie. Wir verkosteten<br />

handwerklich erzeugte und kulinarisch<br />

geeignete <strong>Wein</strong>e mit ausgewogener Balance<br />

zum fair kalkulierten Tarif: Da darf man in<br />

Zukunft noch einiges erwarten.<br />

90 2023 Gewürztraminer<br />

Duft nach Rosenblättern, etwas Muskatblüte, Litschi und<br />

kandierter Orange, sortentypisch. Am Gaumen mit angenehm<br />

lebendiger Säure, schön griffig, die Süße ist gut integriert,<br />

wieder Rosenaromen, dazu reife Mandarine, saftig<br />

und harmonisch, schön trinkig. 11 Vol.-%, DV, €<br />

89+ 2023 Sauvignon Blanc trocken<br />

Viel Sortentypizität mit Schwarzer Johannisbeere, reifer<br />

Mango, Stachelbeere, gelbem Paprika und frischem Grasschnitt.<br />

Gut balanciert am Gaumen mit gelungenem Wechselspiel<br />

aus leicht herben, zitrischen und reifen, süßlichen<br />

Anteilen. Präsente Säure, in sich stimmig. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

89+ 2023 «Cuvée des Fleurs« feinherb<br />

SB/SÄ/TR/MM<br />

Feiner Duft nach Pfirsichblüte, Apfel, Lindenblüte, Litschi<br />

und feinem Rosenwasser, auch etwas Muskatblüte ist dabei.<br />

Am Gaumen mit einer feinen Säure, Grapefruit, Birne, schöne<br />

Griffigkeit, sehr dezente Süße, insgesamt harmonisch abgestimmt,<br />

trinkig. 12 Vol.-%, DV, €<br />

89+ 2023 Chardonnay trocken<br />

Knackige Birne im Duft mit frisch geschnittener Ananas,<br />

auch reife Mango, Mandeln und etwas Litschi. Straffer Bau,<br />

geradliniger Chardonnay mit frischer, eingewobener Säure,<br />

saftig mit Schmelz und fruchtig-süßlichem Kern. Will von<br />

gefüllten Tellern umgeben sein. 12 Vol.-%, DV, €<br />

89 2023 Weißburgunder trocken<br />

Apfel, Birne, Mandarine mit Wiesenkräutern und gelben Blüten,<br />

auch zitrische Anklänge, gelbe Zitrone. Startet am Gaumen<br />

saftig und mit präsenter Säure, die trägt, ohne fordernd<br />

zu sein. Die Zitrik vom Duft wird wieder aufgenommen, Abrundung<br />

durch feine Fruchtsüße. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

89 2023 Rosé trocken CS/ME<br />

Himbeere, Süßkirsche und Walderdbeere mit Mirabellen<br />

und etwas Aprikose, ein Hauch von Rosenblättern. Das Zusammenspiel<br />

von Frische und fruchtiger Süße beschert einen<br />

unkomplizierten Trinkgenuss, die tragende Säure sorgt<br />

für Schwung. Als Aperitif und zu Vorspeisen. 12 Vol.-%, DV, €<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

377


WEINGUT<br />

MARGARETHENHOF<br />

Wiesenweg 4, 67147 Forst an der <strong>Wein</strong>straße<br />

T: +49 6326 8302, www.margarethenhof-forst.de<br />

Kontakt: Yvonne Libelli<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo, Mi bis Sa 9–12 Uhr und 14–18 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 146.700 (83 % weiß, 2 % rot,<br />

12 % Rosé, 3 % Schaumwein)/17 ha<br />

Anbauweise: in Umstellung<br />

Achtung! Hier kommt ein Geheimtipp<br />

für Riesling aus blaublütigen Forster<br />

Grand-Cru-Lagen zu bürgerlichen<br />

Preisen: Das Geschwisterpaar Yvonne Libelli<br />

und Martin Lucas konnte in den letzten Jahren<br />

Schritt für Schritt zu den Großen der Mittelhaardt<br />

aufschließen. Die beiden Geisenheim-Absolventen<br />

verfolgen ein Ziel: das heimische<br />

Terroir mit seinen außergewöhnlichen<br />

Böden in den <strong>Wein</strong>en schmeckbar zu machen.<br />

Das gelingt ihnen schon jetzt hervorragend.<br />

Doch damit nicht genug: <strong>2025</strong> wird der erste<br />

Jahrgang mit Biozertifizierung sein, inklusive<br />

neuer Etiketten.<br />

96 2022 »Große Lage« Forst Pechstein<br />

Riesling trocken<br />

Intensiver Duft mit reifem Pfirsich und einem Anklang von<br />

Petrol, viel Würze. Am Gaumen kompakt gehaltene Struktur,<br />

spannungsgeladen und reichhaltig, viel Saft, Würze und Mineralik,<br />

trockene Anmutung, gut tragende Säurespur, langes,<br />

würziges Finale. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

94 2022 »Große Lage« Forst Jesuitengarten<br />

Riesling trocken<br />

Zarte Aromen von weißem Pfirsich, gelber Pflaume, Zitronenabrieb<br />

und Lindenblütentee. In der Nase zurückhaltend<br />

und feingliedrig, präsentiert er sich im Mund offenherziger,<br />

mineralisch, aber dennoch sehr jung. Die saftige Säure trägt<br />

die blumige Aromatik am Gaumen entlang. Er braucht Zeit,<br />

um sein Potenzial zu entfalten. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

93+ 2022 »Große Lage« Forst Ungeheuer<br />

Riesling trocken<br />

Kräuterwürzig, Salbei, Lindenblüte, mit ätherischen Anklängen<br />

von Zitronenmelisse und Basilikum. Komplexität zeigt<br />

sich schnell in der Nase. Enorme Fülle, trotz straffer Säure,<br />

unglaublich kompakt im Mund. Spannung ergänzt sich um<br />

eine vielschichtige, gelbfruchtige Aromatik und Schmelz<br />

gebende Mineralität. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

91+ 2023 »Erste Lage« Forst Stift Riesling<br />

trocken<br />

Brioche, Lindenblüte, Honigmelone, Wermutkraut und Salbei vereint<br />

im intensiven Bukett. Im Mund verschmelzen Mineralität und<br />

Säure mit einem tropischen Potpourri. Trinkig und lebendig wirkt<br />

der <strong>Wein</strong> unkompliziert am Gaumen. Eine Gemüselasagne ist<br />

sicher eine passende Begleitung. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />

91+ 2023 »Erste Lage« Deidesheim<br />

Herrgottsacker Riesling trocken<br />

Der Duft zeichnet sich aus durch Pfingstrose, Kamille, Banane,<br />

feine Würze durch Muskat und weißen Pfeffer. Leicht tropische<br />

Anklänge im Unterbau. Im Mund weich und einigermaßen<br />

breit. Extraktdichte wird unterspült von animierender<br />

Säure, getragen von wiederkehrender mineralischer Würze.<br />

Ein <strong>Wein</strong> zu gegrilltem Wolfsbarsch. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />

93 2021 »Assemblage 1902« Cuvée trocken<br />

CS/PN<br />

Warme Aromen von dunkler Schokolade, Kaffeesatz und<br />

Wildleder, Nuancen von eingekochten Pflaumen und Nelken<br />

erscheinen im Hintergrund. Vollmundig und würzig im Einstieg.<br />

Die Gerbstoffe sind weich und reif. Die hintergründige<br />

Säure bringt die Waldbeeren und die Röstaromen gut zusammen.<br />

Ein deftiger <strong>Wein</strong> zur Gans. 13 Vol.-%, DIAM, €€<br />

378 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

MARTIN<br />

WEINGÜTER PFALZ<br />

Hauptstraße 16, 76865 Insheim<br />

T: +49 6341 85385, www.weingutmartin.de<br />

Kontakt: Andreas Kramp<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Flaschen/Hektar: 60.000 (65 % weiß, 20 % rot,<br />

10 % Rosé, 5 % Schaumwein)/18 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Im Bioweingut Martin wird mit und nicht<br />

gegen die Natur gearbeitet: Das ist die<br />

Prämisse von Sebastian Martin, der das<br />

<strong>Wein</strong>gut im südpfälzischen Insheim in dritter<br />

Generation führt. Von den 18 Hektar Rebfläche<br />

mit Löss- und Lehmböden entstehen <strong>Wein</strong>e,<br />

denen man das handwerkliche Denken anschmeckt<br />

und die auch immer einen kulinarischen<br />

Anspruch entwickeln. Dass sich Kellermeister<br />

Sebastian Martin auf Cuvées versteht,<br />

zeigt die raffiniert kombinierte »Yellow«. Stilvoll-würzig<br />

gefällt der Muskatellersekt, lebendig-großzügig<br />

der empfehlenswerte Spätburgunder.<br />

90 2022 Muskateller brut<br />

Duftet nach Muskatblüte und frisch geriebener Muskatnuss<br />

mit Schwarzer Johannisbeere, reifer Mango und Litschi. Geschmeidiger<br />

Sekt mit feiner Perlage und weichem, charmantem<br />

Mousseux, Schmelz und gut eingewobener Säurestruktur.<br />

Elegant und würzig, mit Stil. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />

89+ 2023 Sauvignon Blanc trocken<br />

Intensiver Duft nach reifer Schwarzer Johannisbeere, reifer<br />

Mango und Papaya, reifer Kiwi und etwas Kümmel. Setzt am<br />

Gaumen saftig und geschmeidig an, die reife Säure trägt,<br />

eine recht intensive Würze und auch Zitrik sorgt für Untermalung.<br />

Natürliche Ausstrahlung. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

89+ 2023 »Cuvée Yellow« halbtrocken MT/CB<br />

Müller-Thurgau und Cabernet Blanc definieren den Duft mit<br />

Stachelbeere, Wiesenkräutern und reifer Zitrusfrucht. Am<br />

Gaumen schönes Zusammenspiel von lebendiger Säure und<br />

feiner Fruchtsüße, das an Riesling erinnert und in die weiche<br />

Gaumenmitte mündet. Würziges Finale. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

89 2023 Weißburgunder trocken<br />

Fruchtig-würzige Nase nach Apfel, Birnenschale, reife Gelbfrucht,<br />

auch Kümmel und schwarzer Sesam, Kräuterbeet.<br />

Kompakt gebauter Weißburgunder mit präsenter Säure, der<br />

sich gut mit der feinen Restsüße versteht, mittlere Dichte<br />

und Komplexität, schöne Würze. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

89 2023 Zweigelt Blanc de Noir halbtrocken<br />

Himbeeren und Waldbeeren in der Nase, auch gezuckerte<br />

Zwetschge, mit Noten von frischen Kräutern, Rosmarin. Unaufgeregter<br />

und in sich ruhender Blanc de Noir, der die Aromatik<br />

des Zweigelt mit Saftigkeit und Schmelz verknüpft,<br />

die Restsüße sorgt für Harmonie. 12 Vol.-%, DV, €<br />

90 2020 Spätburgunder trocken<br />

Spätlese mit üppigem Duft, Tabakblättern, dunkler Schokolade,<br />

Brombeere, Holzwürze, Holundermark, reifer Holunderblüte.<br />

Am Gaumen vergleichsweise schlank und straff,<br />

mit lebendiger Art und doch mit der Großzügigkeit und Würze,<br />

die der Duft verspricht. Holunder im Finish.<br />

12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

379


WEINGUT<br />

HERBERT MESSMER<br />

Gaisbergstraße 5, 76835 Burrweiler<br />

T: +49 6345 2770, www.weingut-messmer.de<br />

Kontakt: Martin Meßmer<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Do 9–18 Uhr, Fr 9–14 Uhr,<br />

Sa 10–13 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 170.000 (70 % weiß, 20 % rot,<br />

2 % Rosé, 1 % süß, 7 % Schaumwein)/30 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Viele neue Perspektiven sehen wir in<br />

den <strong>Wein</strong>en des namhaften Burrweiler<br />

VDP-Betriebs. Da zieht sich ein<br />

unmissverständlich straffer Stil als roter Faden<br />

durchs gesamte Sortiment, besonders<br />

beim Riesling: Die gelbfruchtige Pfalz ist<br />

Lichtjahre entfernt. Die <strong>Wein</strong>e wirken auf<br />

Reifepotenzial hin gearbeitet, und zweifellos<br />

haben sie es auch. Neben diesem ultrasoliden<br />

Standbein gibt es aber auch ein Spielbein:<br />

Muskateller und Gewürztraminer sind mit<br />

Maischekontakt vinifiziert und unfiltriert abgefüllt.<br />

Das ist auf eine angenehme, weil nicht<br />

ungepflegte Art »wild«. Spannend!<br />

93+ 2022 Burrweiler Schäwer Riesling GG<br />

Intensiv im Duft: Grapefruit, Pfirsich, grüne Birne und Stachelbeere.<br />

Im Hintergrund verbirgt sich auch eine leicht rauchige<br />

Note. Die Säure ist knackig und präsent, verbindet sich<br />

sehr gut mit der taktilen Mineralität. Kräftiger und eleganter,<br />

sehr junger Riesling. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2022 Burrweiler Schlossgarten<br />

Chardonnay trocken<br />

Nase nach frisch verarbeitetem Holz, hell, etwas ätherisch.<br />

Im Mund bringt der Holzausbau eine gewisse Rundheit in die<br />

Materie, auf seinem echten Höhepunkt ist der <strong>Wein</strong> aber erst<br />

in ein paar Jahren. Zitrone, phenolischer Touch, fest gewirkt,<br />

beginnende Geschmeidigkeit. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />

92+ 2021 Burrweiler Altenforst Riesling<br />

trocken<br />

Dezent in der Nase, hat das Florale ein wenig eingetauscht<br />

gegen patiniertere Noten, die Mineralität aber bleibt. Am<br />

Gaumen mit deutlich mehr Präsenz als der geringe Alkohol<br />

vermuten ließe, weiter zitrisch-straff, beginnt sich ganz<br />

langsam zu öffnen. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />

91 2022 »Standzeit« Muskateller trocken<br />

Hefetrüb im Glas. In der Nase dominieren Noten von Apfelschale,<br />

ganz dezent schleicht sich aber auch eine sortentypische<br />

Traubigkeit heran. Leicht Kohlensäure im Mund,<br />

frisch, Apfelschale, feine Tannine, hell gehalten. Schlank<br />

und trocken, macht Spaß! 11 Vol.-%, DV, €€<br />

92+ 2020 »Buntsandstein« Spätburgunder<br />

trocken<br />

In der Nase Kirsche und dunkle Pflaume, dazu ein ätherischer<br />

Anklang mit Wacholder und ein wenig Gewürznelke.<br />

Ein schöner, präsenter Fruchtkern beherrscht den Gaumen,<br />

herzhafte Säure, gut eingebundene Gerbstoffstruktur, sehr<br />

vielversprechend! 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2022 Weyher Michelsberg Riesling GG<br />

92+ 2022 Böchingen Rosenkranz Riesling<br />

trocken<br />

91+ 2022 Gewürztraminer unfiltriert trocken<br />

91+ 2022 »Granit« Hainfeld Riesling trocken<br />

91+ »Muschelkalk« Böchingen Riesling<br />

trocken<br />

91+ 2022 »Schiefer« Burrweiler Riesling<br />

trocken<br />

90 2023 Riesling trocken<br />

380 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER PFALZ<br />

WEINGUT<br />

STEFAN MEYER<br />

Edesheimer Straße 17, 76835 Rhodt unter Rietburg<br />

T: +49 6323 2348, www.meyer-rhodt.de<br />

Kontakt: Stefan Meyer<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 13–18 Uhr, Sa 10–16 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 133.300 (60 % weiß, 40 % rot)/29 ha<br />

Anbauweise: Biodynamisch<br />

Für Stefan Meyer steht bei seinem <strong>Wein</strong>en<br />

die Herkunft im Vordergrund, das<br />

»Terroir«, also die natürlichen Gegebenheiten<br />

wie Boden und Mikroklima, dazu<br />

kommen die Menschen, die den <strong>Wein</strong> machen<br />

– es ist ein Gesamtkonzept, das bei dem biodynamisch<br />

arbeitenden Winzer komplett aufgeht.<br />

Sowohl die Weißweine als auch die Rotweine<br />

sind restlos überzeugend, wunderbar<br />

dicht, mineralisch geprägt und mit einem tollen<br />

Reifepotenzial ausgestattet. Ganz stark ist<br />

unter anderem der Syrah – die nördliche Rhône<br />

trifft auf die Pfalz, ein großer Genuss! Glückwunsch<br />

zum vierten Stern.<br />

94 2022 Rhodt Rosengarten Chardonnay<br />

trocken<br />

Eine feine Holzwürze trifft auf Zitrusfrucht und kandierte<br />

Orange, dazu reifer Apfel, zarte Röstaromen zeigen sich. Der<br />

Gaumen hat Volumen, aber auch eine feingliedrige, seidige<br />

Füllung, helle Früchte, delikate Extraktsüße, feine Säure,<br />

langer und geschmeidiger Abgang. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2022 Rhodt Rosengarten<br />

Weißer Burgunder trocken<br />

Dezenter Holzeinsatz und florale Sortenaromen bestimmen<br />

den Duft, dazu Apfel, reife Birne. Der Gaumen erweist sich<br />

als gut proportioniert, mittlere Stoffigkeit, lebendige Säure,<br />

helle, reife Früchte, hat eine gute Länge, ein durchweg kulinarischer<br />

Typus. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

95 2022 Edenkoben Schwarzer Letten<br />

Pinot Noir trocken<br />

Im Duft noch eher verschlossen, dunkle Beeren und Neuholz,<br />

Andeutung von Lorbeerblatt, Kräuterwürze. Der Gaumen<br />

entfaltet noble Adstringenz, griffiges, dichtes Tannin und ein<br />

fester Säurekern sorgen für Spannung, wunderbare Saftigkeit,<br />

mineralische Noten, exzellentes Potenzial.<br />

13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

94 2022 Rhodt Klosterpfad Syrah trocken<br />

Der Duft zeigt bereits eine intensive Würze, Aromen von Trockenfleisch,<br />

feiner Rauch, etwas Menthol, aber auch Sauerkirsche<br />

und Rosine. Der Gaumen ist dicht gebündelt, körniger,<br />

satter Gerbstoff, Pfälzer Fülle trifft auf Rhône-Strenge,<br />

sehr gutes Potenzial. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

93 2022 Rhodt Rosengarten Pinot Noir<br />

trocken<br />

Ein feingliedriger, delikater Duft mit floralen Noten, dazu<br />

Hagebutte und Malve, auch Walderdbeere. Der Gaumen ist<br />

klassisch gebaut mit dichtem, griffigem Tannin, lebendiger<br />

Säure und einer noch jugendlich-verschlossenen Abgangsfrucht.<br />

Beste Perspektiven! 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2022 »aus Rhodt« Pinot Noir trocken<br />

Leicht röstig-rauchig im Duft, dazu intensiv beerig: Cassis<br />

und Heidelbeere, Holunder, dazu Sauerkirsche. Im Mund<br />

zeigt sich ein dichter Bau, feinkörnig bis sandig in der Gerbstoffqualität,<br />

von reifer Säure getragen, fleischig und gut<br />

fruchtdotiert im Abgang. Viel <strong>Wein</strong> fürs Geld.<br />

13,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

381


WEINGUT<br />

THEO MINGES<br />

Bachstraße 11, 76835 Flemlingen<br />

T: +49 6323 93350, www.weingut-minges.com<br />

Kontakt: Theo und Regine Minges<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–12 Uhr und 13–17 Uhr,<br />

Sa 10–17 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 180.000 (60 % weiß, 30 % rot,<br />

10 % Schaumwein)/25 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Es gibt nicht viele <strong>Wein</strong>güter in der Pfalz,<br />

die so verlässliche und nuancenreiche<br />

Kollektionen vorlegen können wie das<br />

<strong>Wein</strong>gut Minges in Flemlingen, das von Theo<br />

Minges, Tochter Regine Minges und deren<br />

Mann Fritz Hohlreiter geleitet wird. Neben<br />

den Großen Gewächsen in Weiß und Rot, die<br />

Substanz, Dichte, Würze und auch Eleganz<br />

zusammenbringen, ist das Mittelsegment wieder<br />

punktgenau auf Kulinarik geeicht: Probieren<br />

Sie mal den Chardonnay »Kalkmergel«,<br />

der idealtypisch für den Anspruch steht, <strong>Wein</strong><br />

und den üppig gedeckten Tisch zusammen zu<br />

denken! Alla hopp.<br />

94+ 2023 Burrweiler Schäwer Riesling GG<br />

Der Duft zeigt sich in 2023 verhaltener als in den Vorjahren.<br />

Kräuterig, auch malzig, mit steinigen Noten. Am Gaumen<br />

wird der Name zum Programm, der Schiefer gibt mit seiner<br />

mineralischen Spannung und Tiefe den Rhythmus vor. Die<br />

feste Phenolik nicht zu vergessen. Jung. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

94 2023 Gleisweiler Hölle Unterer<br />

Faulenberg Riesling GG<br />

Kräuterig, geerntetes Getreidefeld, roter und gelber Apfel,<br />

Mandarinenschale, Aprikose und auch Nektarine. Druck- und<br />

auch kraftvoll am Gaumen, kräftige, athletische Struktur,<br />

dichter Extrakt, unangestrengte Bündelung mit mineralischer<br />

Tönung, würzig, lang. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

94 2023 Böchingen Rosenkranz Im untern<br />

Kreuz Weißburgunder GG<br />

Dezent im Duft, frische Wiesenkräuter, aber auch Heu, Nektarine,<br />

Aprikosen, gelber Apfel, frisch gemahlene Haselnuss,<br />

Gesteinsmehl. Am Gaumen schlank gebaut und dicht im Extrakt,<br />

reife Säure zur saftigen Frucht und feinen Würze, weicher,<br />

geschmeidiger Fond. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2023 »Kalkmergel« Chardonnay trocken<br />

Bau am Gaumen, gut gefülltes Volumen, vollmundige Substanz,<br />

saftig, geschmeidiger Kern, feine Würze, Kalkmineralik,<br />

reife, gepflegte Phenolik, viel <strong>Wein</strong>. 13 Vol.-%, NK, €€<br />

93+ 2020 Böchingen Rosenkranz Zinkelerde<br />

Spätburgunder GG<br />

Feinduftig, Rauch, helle sowie dunkle Waldbeeren, Kirschen,<br />

erdige Noten, Rote Bete, Veilchen, Rosen, dunkle Schokolade.<br />

Am Gaumen mit Kraft und Zug, feinkörniger Gerbstoff,<br />

lebendige Säure, saftige klare Frucht, gute Substanz, noch<br />

jugendlich, wird gut reifen. 14,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

91+ 2022 »Blanc de Blanc« Pinot Blanc<br />

brut nature<br />

91+ 2022 Goldmuskateller brut nature<br />

92 2023 Gleisweiler Hölle Im oberen Letten<br />

Riesling Erste Lage trocken<br />

91 2023 »Muschelkalk« Grauburgunder<br />

trocken<br />

92 2020 Böchingen Rosenkranz<br />

Spätburgunder Erste Lage trocken<br />

91 2020 »Kalkmergel« Spätburgunder<br />

trocken<br />

92 2023 Gleisweiler Riesling Spätlese<br />

Nuancenreiches Duftbild mit feiner Würze, Orangenblüte,<br />

Mirabelle und Birne, Melone, etwas Senfmehl. Kompakter<br />

382 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER PFALZ<br />

WEINGUT GEORG<br />

MOSBACHER<br />

<strong>Wein</strong>straße 27, 67147 Forst an der <strong>Wein</strong>straße<br />

T: +49 6326 329, www.georg-mosbacher.de<br />

Kontakt: Sabine Mosbacher-Düringer<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–12 Uhr und 13.30–18 Uhr,<br />

Jan. bis März Sa 10–13 Uhr, April bis Dez. Sa 10–16 Uhr<br />

Hektar: 22 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Sabine Mosbacher und und Jürgen Düringer<br />

stehen eher für das feine Florett,<br />

im Jahrgang 2023 spielen sie diese Stilistik<br />

auf gekonnte Weise aus. Einzig der<br />

Pechstein rasselt etwas mit dem Säbel, aber<br />

das Ungeheuer-GG beispielsweise verwandelt<br />

die Tatsache, dass die Witterung keine<br />

Extraktmonster begünstigt hat, in einen mineralisch<br />

getönten, mit feinster Phenolik ausgestatteten<br />

Nuancenreichtum. Wie eigentlich<br />

immer sind auch die <strong>Wein</strong>e der mittleren<br />

Preisklasse wie »Basalt« und »Kalkstein« ein<br />

Tipp: Und wir haben noch nie eine so gute<br />

Leinhöhle probiert!<br />

95 2023 Forst Pechstein Riesling GG<br />

Zart anklingende Petrolnote, reifes Steinobst, Pfirsich, Aprikose,<br />

kräuterig, Rauch, ein Hauch Kreuzkümmel. Im Mund<br />

mit hoher Intensität, stoffig, mit süßlichem Extraktkern sowie<br />

präsenter, eingewobener Säure und prägender Mineralik,<br />

die für Schub und Länge sorgt. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

94 2023 Forst Ungeheuer Riesling GG<br />

Eine zurückhaltende, leicht balsamisch-würzig unterlegte<br />

Nase. Weniger Gelbfrucht als in anderen Jahren. Der Gaumen<br />

eröffnet geschmeidig, setzt mit feinem Säurenerv und<br />

salziger, kreidiger Mineralik fort, alles eher nuanciert als<br />

kraftvoll, aber auch mit Proportion und innerer Stabilität.<br />

12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

93+ 2023 Deidesheim Leinhöhle Riesling<br />

Erste Lage trocken<br />

Ein Duft von Orangenkonfitüre mit leicht brenzlig-mineralischen<br />

Untertönen. Der Gaumen ist linear gebaut, jugendlich<br />

verschlossen, dicht, auf geradezu öliger Grundlage entfalten<br />

sich Stoffigkeit, ein fester Säurenerv, Körperkraft und Länge.<br />

Das hat schon GG-Format! 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />

93 2023 Forst Musenhang Riesling<br />

Erste Lage trocken<br />

Mirabellenkonfitüre, Pfirsich, eine fruchtgetragene, aber dabei<br />

nicht vordergründige Nase. Am Gaumen übernehmen<br />

recht schnell Säurenerv und Salzigkeit die Regie: Zwar zeigt<br />

sich auch Geschmeidigkeit in den Zwischentönen, aber die<br />

jugendlich-dichte, verschlossene Art überwiegt.<br />

12,5 Vol.-%, NK, €€<br />

92+ 2023 »Basalt« Forst Riesling trocken<br />

Gelbfrucht, Feuerstein und Pfeffer – ein Junior-Pechstein im<br />

Duft. Der Gaumen eröffnet druckvoll, salzig, mit straffem<br />

Säuregerüst, geschmeidigen Zwischentönen und einem<br />

engmaschig verwobenen, abermals mineralisch eingefärbten<br />

Abklang. Beste Perspektiven! 12 Vol.-%, NK, €€<br />

92 2023 »Kalkstein« Deidesheim Riesling<br />

trocken<br />

Der <strong>Wein</strong> ist traubig im Duft, zeigt auch eine Frucht von Weißer<br />

Johannisbeere, Klarapfel, und Hefe. Im Mund ist der<br />

<strong>Wein</strong> saftig und säurefrisch angelegt, er hat eine gute Dichte<br />

in seinem straighten Bau, die Kalkmineralik gibt ihm noch<br />

eine kompakte Anmutung, aber eine Reife zur Geschmeidigkeit<br />

ist vorgezeichnet. 12 Vol.-%, NK, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

383


WEINGUT<br />

EUGEN MÜLLER<br />

<strong>Wein</strong>straße 34a, 67147 Forst an der <strong>Wein</strong>straße<br />

T: +49 6326 330, www.weingut-eugen-mueller.de<br />

Kontakt: Stephan Müller<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8–12 Uhr und 13.30–18 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 145.000 (90 % weiß, 10 % rot)/17 ha<br />

Das <strong>Wein</strong>gut Eugen Müller ist mit seinen<br />

Reben in den Forster Spitzenlagen<br />

gut vertreten und die Güte des<br />

Terroirs wird mit viel Aufwand und Gefühl in<br />

den <strong>Wein</strong>bergen und im Keller herausgestellt.<br />

Seit 2023 ist das <strong>Wein</strong>gut Fair‘n Green-zertifiziert,<br />

Umwelt-, Klima-, Boden- und Artenschutz<br />

sind ein wichtiges Anliegen. Die Rieslinge,<br />

angeführt vom »GL« aus dem Kichenstück,<br />

sind substanzreich und mineralisch codiert,<br />

die herb-frische »Amphore« steuert eine<br />

spannende Facette bei, der lebendige und saftige<br />

Jesuitengarten ist unser <strong>Falstaff</strong>-Tipp. Auf<br />

gutem Drei-Sterne-Niveau!<br />

94 2023 »GL« Forst Kirchenstück Riesling<br />

trocken<br />

Reicher Duft: Ananas, auch Mango und etwas Sternfrucht.<br />

Ausdrucksvoll am Gaumen, beinahe schon opulent, mit typischer<br />

Mineralität, präsentiert das Kirchenstück seine vielfältigen<br />

Aromen bei einem begeisternden Säureauftritt. Saftig<br />

und mineralisch nachklingend das Finale.<br />

12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

93 2023 Forst Jesuitengarten Riesling<br />

trocken<br />

Gelbe Pfirsichfrucht, Aprikose, Quitte, frische Gartenkräuter,<br />

mineralische Noten. Säurefrisch und äußerst lebendig<br />

dann der Eindruck am Gaumen. Hier werden die gelben<br />

Früchte noch durch Zitrusfrüchte angereichert. Saftig und<br />

lange das Finale, viel <strong>Wein</strong>. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

93 2022 »Amphore« Riesling trocken<br />

Gut gereiftes heimisches Obst, Boskopapfel, Birne und auch<br />

Quitte mit Anklängen sehr reifer Zitronen. Ein kräftiges Volumen<br />

dann am Gaumen. Herb-frisch präsentiert sich diese<br />

»Amphore« am Gaumen. Hinzu gesellt sich ein festes Säurespiel<br />

bei kompaktem Nachhall. Spannend.<br />

12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2023 »GL« Forst Pechstein Riesling<br />

trocken<br />

Deutliche kühle Mineralität in der Nase, Apfel, Birne, Mandarine,<br />

gelber Pfirsich und auch Aprikose. Saftig mit zupackender,<br />

herb-frischer Säure am Gaumen, dazu ein äußerst ehrenwertes<br />

Volumen voller Spannung, begleitet von viel<br />

Frucht bei deutlicher Nachhaltigkeit. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2023 Grüner Veltliner trocken<br />

Jugendlicher Duft, animierende Noten von Hefezopf, Lindenblüten<br />

und Zitronenzeste. Gehaltvoll am Gaumen, gelbfleischige<br />

Frucht, vollreife Äpfel, saftig bei feinem Säurespiel.<br />

Ein Klassiker aus Österreich mit deutlich vorhandenem<br />

Pfälzer Stempelabdruck. Lange nachklingend.<br />

12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2023 »GL« Forst Ungeheuer Riesling<br />

trocken<br />

Mittelkräftiges Goldgelb. Fein gewobende Mineralität und<br />

frisch anmutende, gut gereifte Frucht, Ananas, Apfel, geriebene<br />

Zitronenschale, etwas reife Melone. Markantes Säurespiel<br />

am Gaumen, die exotische Frucht steht im Vordergrund.<br />

Vibrierend breitet sich dieser Geschmack am Gaumen<br />

aus. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

384 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

MÜNZBERG<br />

WEINGÜTER PFALZ<br />

Böchinger Straße 51, 76829 Landau-Godramstein<br />

T: +49 6341 60935, www.weingut-muenzberg.de<br />

Kontakt: Gunter Keßler<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8–12 Uhr und 14–18 Uhr,<br />

Sa 10–15 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 120.000 (69 % weiß, 18 % rot,<br />

5 % Rosé, 2 % süß, 6 % Schaumwein)/19 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Erinnern Sie sich an den Sommer 2023?<br />

Vor allem im Frühsommer regnete es<br />

viel, und Feuchtigkeit gefällt Pilzen –<br />

auch solchen, die den Reben zu schaffen machen.<br />

Trotz solcher Unbilden der Witterung<br />

schaffte Familie Keßler die Umstellung auf<br />

Biobewirtschaftung. Die ersten verkosteten<br />

2023er – etwa unser Tipp, der »Kalkmergel«<br />

Grauburgunder – stellen der Umsicht und<br />

dem Fleiß des Teams ein hervorragendes<br />

Zeugnis aus: Die <strong>Wein</strong>e stehen präzise und<br />

mit der Salzigkeit eines Spitzenjahrs im Glas.<br />

Auch die Ersten Lagen und GGs aus 2022 und<br />

2021 sind top. Weiter so!<br />

94+ 2022 »Schlangenpfiff« Godramstein<br />

Münzberg Weißer Burgunder GG<br />

Mit viel Würze im Duft, Pfeffer, Anis, Muskat, Safran, weiße<br />

Grapefruit, Aprikosen, Honigmelonen, Salzzitronen, florale<br />

Noten. Am Gaumen ebenfalls mit Würze, zurückgenommen<br />

in der Frucht, lebendige feine und druckvolle Säure, feine<br />

Phenolik, druckvoll und mit Potenzial. 13 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

93 2022 Godramstein Stahlbühl Chardonnay<br />

Erste Lage trocken<br />

Rauch im Duft, dahinter reife, gelbe Frucht, in Butter geschwenkter<br />

Mais, Orangenblüte, getrocknete Minze, Salbei,<br />

gemahlene Haselnuss, Holzwürze. Am Gaumen nuanciert,<br />

dicht, kraftvoll und elegant, spielt mit Frische und Schmelz,<br />

im langen Finish mineralisch. 13,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

93 2022 Godramstein Schneckenberg<br />

Grauer Burgunder trocken<br />

Strahlendes Kupferrosé im Glas. Rotbeerig im Duft, Hagebutte,<br />

Himbeeren, roter Apfel, Birnen, feinwürzige Anklänge,<br />

Piment. Am Gaumen mit Kraft und Fülle, viel Saft und<br />

Würze, reife griffige Phenolik, mineralisch untermauert,<br />

kreidig-salzig im langen Nachhall. 13,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

91+ 2023 »Kalkmergel« Godramstein<br />

Grauer Burgunder trocken<br />

Roségold in der Farbe. Rotbeerig im Duft, roter Apfel, Birne,<br />

Zitronenbutter, Haselnuss. Am Gaumen viel Frucht, betont<br />

trocken, mittelgewichtig, ein saftiger Durstlöscher mit lebendiger<br />

Säure und salzigem Nachhall. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

93+ 2021 »Schlangenpfiff« Godramstein<br />

Münzberg Spätburgunder GG<br />

Vielschichtig im Duft, Rauch, Cranberry, Brombeeren, Himbeeren,<br />

Veilchen, Rosen, Tomatenblatt, Gewürznelke, dunkle<br />

Schokolade. Am Gaumen mit eleganter Kraft, reifes, kerniges<br />

Tannin, feingliedrige Säure, saftige Frucht alles dicht<br />

beieinander und lange am Gaumen. 14 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

92+ 2022 Godramstein Ochsenloch<br />

Weißer Burgunder trocken<br />

92 2023 »Kalkgestein« Godramstein<br />

Weißer Burgunder trocken<br />

91+ 2022 »Kalkmergel« Godramstein<br />

Chardonnay trocken<br />

91 2023 »Kalkgestein« Godramstein<br />

Chardonnay trocken<br />

90+ 2023 »Löß-Lehm« Godramstein<br />

Weißer Burgunder trocken<br />

92+ 2021 Godramstein Affolter<br />

Spätburgunder trocken<br />

90 2021 »Kalkgestein« Godramstein<br />

Spätburgunder trocken<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

385


WEINGUT<br />

MUSSLER<br />

Am Goldberg 6, 67281 Bissersheim<br />

T: +49 6359 2490, www.weingut-mussler.de<br />

Kontakt: Sabine Mußler<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8–12 Uhr und 13–18 Uhr,<br />

Sa 10–17 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 666.700 (50 % weiß, 50 % rot)/55 ha<br />

Das Bissersheimer <strong>Wein</strong>gut zählt mit<br />

seinen 55 Hektar nicht zu den kleinen<br />

im Lande. Sabine Mußler und Kellermeister<br />

Steffen Mickley sind indes Kronzeugen<br />

dafür, dass auch größere Betriebe individuell<br />

arbeiten können, und für bemerkenswerte<br />

Qualitäten gut sind. Mit <strong>Wein</strong>en wie der<br />

»Tuvijah Hommage« Cuvée und dem Kirschgarten<br />

Spätburgunder nimmt man schon einmal<br />

Kurs auf eine höhere als die Zwei-Sterne-<br />

Bewertung. Bei den Weißweinen konstatieren<br />

wir mit Freude, dass der alte Brauch des Literrieslings<br />

noch lebt, manchmal hat man ja das<br />

Bedürfnis nach größeren Schlücken.<br />

91+ 2022 Kirchheim Chardonnay trocken<br />

Im vielfältigen Duft Aprikose, warmer Rauch, leicht geröstete<br />

Haselnüsse, Polenta, Birne und Popcorn. Am Gaumen mit<br />

einer mineralischen, leicht salinen Note und Würze, die in<br />

der weichen Textur für Akzente sorgen, kräftiger, kompakter<br />

Bau, saftiges Finale. 13 Vol.-%, NK, €€<br />

91+ 2022 Dirmstein Mandelpfad Riesling<br />

trocken<br />

Recht reife Frucht im Duft, Pfirsich, Aprikose, Aprikosenmark,<br />

leicht rauchige Noten, kandierte Nüsse, Marzipan. Im<br />

Mund mit einer eleganten Säure, die im kompakten Bau gelassen<br />

fließt, geschmeidige Textur, feine mineralische Würze,<br />

die auch Länge gibt. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />

93 2020 Laumersheim Kirschgarten<br />

Spätburgunder trocken<br />

Komplex im Duft, dunkle Kirsche, kräuterig und mit der würzigen<br />

Mineralik der Lage, Schwarze Johannisbeere, Maulbeere.<br />

Gut balancierter Gaumen mit einer aktiven, tragenden<br />

Säure, prägender kalkiger Mineralik und Gerbstoffen, die<br />

im Jetzt und auch in Zukunft tragen. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

93 2020 »Tuvijah Hommage« Cuvée trocken<br />

ME/CF/CS<br />

Dunkles Kirschrot, intensiv im vielschichtigen Duft, Cassis,<br />

Schwarzkirsche, auch Pflaume, kühler Rauch, herbe Schokolade.<br />

Zeigt am Gaumen viel Substanz und gutes Volumen,<br />

feingliedrige Säure, leicht salin, sorgfältig extrahiertes Tannin<br />

in guter Menge, lang. 14,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2020 Bissersheim Goldberg<br />

Spätburgunder trocken<br />

Dicht verwobene und attraktive Nase mit roter Kirsche, knackiger<br />

Zwetschge, feinem, eher kühlem Rauch und Fichtennadeln.<br />

Behält am Gaumen bei aller Substanz eine elegante<br />

Art, die sich mit feiner Würze entfaltet. Kühle Säureader,<br />

kompaktes, fein extrahiertes Tannin. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2020 Großkarlbach Burgweg Syrah<br />

trocken<br />

92 2019 »Matsimum« Cuvée trocken CF/SY<br />

90 2020 Großkarlbach Spätburgunder<br />

trocken<br />

90+ 2023 Bissersheim Viognier trocken<br />

89+ 2022 Laumersheim Grauer Burgunder<br />

trocken<br />

89+ 2023 Riesling trocken<br />

88+ 2023 Riesling Liter trocken<br />

386 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

NEHB<br />

WEINGÜTER PFALZ<br />

Im Auweg 44, 67269 Grünstadt-Asselheim<br />

T: +49 6359 6437, www.weingut-nehb.de<br />

Kontakt: Sascha Nehb<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Sa 8–12 Uhr und 13–18 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 133.300 (50 % weiß, 50 % rot)/15 ha<br />

Sascha Nehb keltert trockene Spätlesen<br />

vom Grauburgunder und Chardonnay<br />

zum erstaunlich fairen Tarif. Sie überzeugen<br />

mit guter Balance der Elemente, man<br />

kann sich als Begleiter in einem Menü getrost<br />

auf sie verlassen. Aber Jahr für Jahr zeigt der<br />

Winzer seine Expertise für Rotwein: Ob<br />

Dornfelder oder Cabernet Mitos, beide im<br />

Barrique ausgebaut, bei ihm entwickeln beide<br />

Struktur und Profil. Und nur wenige haben<br />

das Wesen des Schwarzrieslings so verstanden<br />

und verinnerlicht wie Sascha Nehb: Den warmen<br />

Jahrgang 2018 muss man erst einmal so<br />

versiert deklinieren.<br />

90 2023 Mühlheim Grafenstück Grauer<br />

Burgunder Spätlese trocken<br />

Sortentypisch in der Nase mit Aromen von Birne, gelber<br />

Pflaume und Quittenschale, nussige Noten, etwas Strohblumen.<br />

Kompakte und schlank gehaltene Spätlese mit ausgewogener<br />

Balance am Gaumen, lebendige Säure, eine Spur<br />

Kohlensäure, feine Fruchtsüße, Ananas und Limette.<br />

12 Vol.-%, DV, €<br />

89+ 2023 Chardonnay Spätlese trocken<br />

Birne, Aprikosen, weißer Pfirsich und reife Ananas im kräftigen<br />

Duft mit würzigen und floralen Noten. Setzt im Mund<br />

stoffig an mit guter Fülle, der reife, klare Säurestrang korrespondiert<br />

gut mit der Fruchtsüße, Noten von Birne und auch<br />

Zitrusfrucht im Ausklang. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

89 2023 Spätburgunder Rosé trocken<br />

Dezentes Hagebuttenrosa in der Farbe, Himbeere, Erdbeere<br />

und rote Kirsche im fruchtigen Duft, florale Noten. Saftig<br />

und fruchtig am Gaumen mit guter Frische, lebendige Säure<br />

und etwas Kohlensäure, süßliche Kirschfrucht, auch etwas<br />

Sauerkirsche, fließt am Gaumen. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

91 2018 Asselheim Goldberg<br />

Schwarzriesling Barrique trocken<br />

Reife Frucht in der Nase, Himbeere, Kirsche, auch etwas<br />

Brombeere, deutet die Üppigkeit des Jahres an. Der Gaumen<br />

zeigt sich getragen mit weicher Textur, saftiger und agiler<br />

Säure, reifen und mürben Gerbstoffen, die die Struktur stützen,<br />

gute Länge, well done. 13 Vol.-%, NK, €€<br />

90 2021 Cabernet Mitos Barrique trocken<br />

Schwarzkirsche, Brombeere, Schwarze Johannisbeere und<br />

Holunder im saftig-üppigen Duft, etwas Rote Bete. Die Saftigkeit<br />

übernimmt auch am kräftig gebauten Gaumen, geht<br />

nicht in die Breite, Extrakt und auch das Tannin sorgen für<br />

linearen Druck, Schlehe im Ausklang. 13 Vol.-%, NK, €€<br />

90 2020 Asselheim Goldberg Dornfelder<br />

Barrique trocken<br />

Holunder, Brombeere und Schwarzkirsche mit holzwürzigen<br />

Noten in der Nase, erdige Rote Bete, etwas Unterholz. Gewinnt<br />

am Gaumen durch den gelungenen Holzausbau Kontur<br />

und Profil, guter Extrakt, der Alkohol ist gut eingebunden<br />

und die Gerbstoffe sind reif. 14 Vol.-%, NK, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

387


WEINGUT<br />

NEISS<br />

Hauptstraße 91, 67271 Kindenheim<br />

T: +49 6359 4327, www.weingut-neiss.de<br />

Kontakt: Axel Neiss<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Flaschen/Hektar: 380.000 (39 % weiß, 20 % rot,<br />

17 % Rosé, 1 % süß, 1 % Schaumwein)/47 ha<br />

Anbauweise: in Umstellung<br />

Axel Neiss bereiste die Welt, um von<br />

Winzern rund um den Globus zu lernen.<br />

Seit der <strong>Wein</strong>begeisterte 1997 die<br />

Leitung des Familienweinguts übernahm, hat<br />

er den Betrieb modernisiert. Die 47 Hektar<br />

Rebflächen, die großteils auf Kalk liegen, bewirtschaftet<br />

er seit 2021 CO2-neutral. Axel<br />

Neiss hat ein Händchen für die Burgundersorten,<br />

die bei ihm Kraft besitzen, doch gut balanciert<br />

sind. Auch der Riesling versteht zu<br />

glänzen, so etwa der Neuzugang »Schwarzer<br />

Herrgott« aus dem Zellertal: kraftvolle Mineralität<br />

und kühle Anmutung, ein <strong>Wein</strong> für die<br />

Langstrecke – und ein großes Glas.<br />

94 2022 Zell Schwarzer Herrgott Riesling<br />

trocken<br />

In der Nase Aromen von gelben Früchten wie Aprikose, Passionsfrucht,<br />

Kamille, Hefe und etwas Kalk. Am Gaumen hat<br />

der <strong>Wein</strong> eine gut integrierte Säure, hier dominiert die Mineralität<br />

und Zitrusaromatik, eine feine Struktur. Ein <strong>Wein</strong>, der<br />

ein größeres Glas benötigt. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

93 2022 »Réserve« Bockenheim Schlossberg<br />

Chardonnay trocken<br />

In der Nase sind Aromen von exotischen Früchten wie Cantaloupe-Melone,<br />

Mangostane, aber auch Kräuter, Karamell und Hefe.<br />

Am Gaumen eine präsente, gut integrierte Säure, saftiger, eleganter<br />

Körper mit einem schönen Schmelz, feine Phenole und<br />

einem mittleren bis langen Abgang. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2021 Kindenheim Burgweg<br />

Weissburgunder trocken<br />

Die Nase ist ein wenig verhaltener, feine kalkige Mineralität,<br />

Zitrusaromen wie Orange, getrocknete Kräuter und etwas<br />

Hefe. Am Gaumen einen vollen Körper, das Holz kommt gut<br />

zur Geltung. Leichte Phenole, extraktsüß, schön ausgewogen.<br />

Saftiger Abgang. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

91+ 2022 »Alte Reben« Bockenheim<br />

Schlossberg Weissburgunder trocken<br />

In der Nase Aromen von weißen Früchten, Plattpfirsich,<br />

weißer Tee und etwas Kalkwürze. Am Gaumen eine saftige<br />

Säure, gut integrierter Alkohol, schöner, eleganter Holzeinsatz<br />

und Aromen von hellen Früchten mit einem mineralischen,<br />

mittelkräftigen Abgang. 13 Vol.-%, NK, €€<br />

92+ 2018 »Réserve« Kindenheim Glockenspiel<br />

Spätburgunder trocken<br />

In der Nase sind Aromen von Tabak, Leder, Pfeffer, Rauch,<br />

Waldboden sowie dunkle rote Früchte wie Brombeere und<br />

Pflaume. Am Gaumen hat der <strong>Wein</strong> einen kräftigen Körper,<br />

mit einem spürbaren Holzeinsatz, aber gut integriert. Ein<br />

Dokument des warmen Jahrgangs, das wunderbar zum kräftigen<br />

Essen passt. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 NV »Blanc de Blancs« brut nature<br />

92+ 2022 Kindenheim Burgweg Riesling<br />

trocken<br />

91 2022 Bockenheim Schlossberg<br />

Chardonnay trocken<br />

91+ 2020 Bockenheim Vogelsang<br />

Frühburgunder trocken<br />

91 2020 Bockenheim Sonnenberg<br />

Cabernet Franc trocken<br />

91 2022 »BW« Kindenheim Spätburgunder<br />

trocken<br />

90 2020 Bockenheim Spätburgunder<br />

trocken<br />

388 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

AM NIL<br />

WEINGÜTER PFALZ<br />

Neugasse 21, 67169 Kallstadt<br />

T: +49 6322 95791000, www.weingutamnil.de<br />

Kontakt: Christine Ludt<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mi bis Fr 10–12 Uhr und 13–17 Uhr,<br />

Sa und So 12–18 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 426.700 (75 % weiß, 25 % rot)/40 ha<br />

Mit Christine Ludt als Geschäftsführerin<br />

und Kellermeister Till Tempel<br />

überzeugt das <strong>Wein</strong>gut Jahr für Jahr<br />

mit konstant guter und in der Spitze herausragender<br />

Qualität. Das Terroir – Kalkstein in<br />

Kallstadt, Kalkmergel und »terra rossa« in<br />

Ungstein – zeigt sich eindrucksvoll in den <strong>Wein</strong>en.<br />

In Abwesenheit der Spätburgunder ist<br />

dieses Jahr der Herrenberg Riesling unser<br />

Tipp. Aus der Leidenschaft für Weißburgunder<br />

und Chardonnay heraus entstand die Idee<br />

für die neue »Winemakers Edition«, die durch<br />

den Ausbau im Tonneau Geschmeidigkeit und<br />

Mineralik verbindet.<br />

91 2021 »Pinot« brut PN/WB<br />

Feine Briochenoten im Duft, Apfelschale, Wiesenkräuter,<br />

Zitronen, Pfirsich, Waldbeeren, rosa Grapefruit. Am Gaumen<br />

cremiger Fond mit lebendigem Mousseux, Schmelz aus reifer<br />

Frucht, feiner Würze und mineralischer Färbung, lange<br />

am Gaumen, auch bei Tisch ein großer Genuss.<br />

12 Vol.-%, NK, €€€<br />

93+ 2022 Ungstein Herrenberg Riesling<br />

trocken<br />

Fein im Duft, Gesteinsmehl, Kräuterwürze begleitet die zarte<br />

Frucht von Zitronen, weißer Grapefruit, weißem Pfirsich<br />

und Orangenschale. Am Gaumen mit mineralischem Zug<br />

und Spannung, Zitrusfrucht, feiner Phenolik und lebendigem<br />

Säurenerv, mit schöner Länge und Potenzial.<br />

13 Vol.-%, NK, €€€<br />

93 2023 »Winemakers Edition«<br />

Weißburgunder & Chardonnay trocken<br />

WB/CH<br />

Fein im Duft, florale Noten von zarten weißen Blüten, Birnen,<br />

Apfel, Zitronen, Bourbonvanille, frisch in Butter geschwenkter<br />

Mais. Setzt mit Geschmeidigkeit und weich an,<br />

mineralischer Zug, der sich im langen Nachhall verstärkt,<br />

saftige Frucht, eng anliegende Säure, Potenzial.<br />

13 Vol.-%, NK, €€€<br />

93 2022 Ungstein Weilberg Riesling trocken<br />

Feine gelbe Frucht im Duft, Pfirsich, Aprikosen, Quitten,<br />

Apfel, getrocknete Kräuter, steinige Noten. Im Mund mit viel<br />

Saft, Zitrus- und gelbe Steinfrucht, würzig und mineralisch<br />

unterlegt, feine Phenolik, gut im Extrakt, jetzt und in ein paar<br />

Jahren Trinkgenuss. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2022 Kallstadt Saumagen Riesling<br />

trocken<br />

Vielschichtig im Duft, terroirtypisch nasses Gestein, Salzzitronen,<br />

Quitten, Melisse, Brennnessel, Kamillenblüte. Am<br />

Gaumen ebenfalls mit mineralischer Würze zur merklichen<br />

Phenolik, feine Säure, saftige reife Frucht, Zitrusfrucht, weißer<br />

Pfirsich, Aprikosen. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

90 2023 Kallstadt Chardonnay trocken<br />

Sortentypische Frucht im Duft, gelber Apfel, Pfirsich, Ananas,<br />

weißes Mandelmus, Orangenschale. Am Gaumen kraftvoll<br />

und mit viel Schmelz, klare Frucht, nahtlos eingefügte<br />

Säure, saftig und rund, dicht, vielseitiger Speisenbegleiter<br />

oder als Solist für Liebhaber vollmundiger Weißweine.<br />

13,5 Vol.-%, DV, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

389


WEINGUT<br />

ODINSTAL<br />

Odinstalweg, 67157 Wachenheim<br />

T: +49 6322 9495312, www.odinstal.de<br />

Kontakt: Andreas Schumann<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Flaschen/Hektar: 66.700 (74 % weiß, 20 % rot, 1 % süß,<br />

5 % Schaumwein)/11 ha<br />

Anbauweise: Biodynamisch<br />

Wenn man oben steht auf dem Hügel,<br />

hoch über Wachenheim, an der<br />

Abbruchkante eines alten Basalt-<br />

Steinbruchs, spürt man, dass hier eigene Gesetze<br />

herrschen. Seit 2004 lenkt Andreas Schumann<br />

eine der eigenständigsten <strong>Wein</strong>-Enklaven<br />

im Land, im <strong>Wein</strong>gut Odinstal wurde schon<br />

biodynamisch gearbeitet, als das noch als Werk<br />

von esoterischen Eiferern abgetan wurde. Auf<br />

350 Metern stehen die höchsten <strong>Wein</strong>berge der<br />

Mittelhaardt, aus denen ungewöhnliche <strong>Wein</strong>e<br />

stammen, die eine große innere Ruhe ausstrahlen,<br />

dabei mit ihrer Spannung und Natürlichkeit<br />

fesseln. Großartiges Debüt!<br />

96 2022 Wachenheim Odinstal Riesling GG<br />

Reduktiv, mit viel Würze im Duft, Salzzitronen, Mirabellen,<br />

Quitte, Apfelschale, viel Kräuterwürze, Brennnessel, Minze,<br />

Heu, jodige Anklänge. Am Gaumen mit zartem Schmelz, seidigem<br />

Gerbstoff, klarem, frischem Apfel, Birnen, sehr salzig,<br />

trinkanimierend, charaktervoll. 12 Vol.-%, NK, €€€€<br />

95+ 2022 Wachenheim Odinstal<br />

Weißburgunder GG<br />

Vielschichtig im Duft, Kräuterwürze, Kümmel, Zitrusfrucht,<br />

kandierte Zitronen, gelber Apfel, Apfelschale, Salbei, Lorbeer,<br />

dezent Pfeffer. Am Gaumen druckvoll, feingliedrige<br />

Säurestruktur, feinkörnige Phenolik, frische Frucht, mit Zug<br />

und Spannung, Potenzial. 12,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />

94 2022 »Basalt« Riesling trocken<br />

Eigenständiger Odinstal-Duft: feine Hefe, Würze, Cidre, Wermutkraut,<br />

ein Hauch Weihrauch, Aprikose, Mangospalten.<br />

Beachtlich, wie sich am Gaumen Gelassenheit und energetische<br />

Stringenz verbinden, die Gesetze der Natur regieren,<br />

markante Phenolik, salzig, mineralisch. 12 Vol.-%, NK, €€€€<br />

93+ 2022 »Muschelkalk« Riesling trocken<br />

Im expressiven Aromenbild Akazienblüten, Aprikosen, Malz,<br />

Cidre, Hopfen und Szechuanpfeffer. Der Gaumen wird von<br />

Anfang an von einer mineralischen Energie getragen,<br />

schlankes, dicht verwobenes Format, feinporige, gut<br />

tragende Phenolik, puristisch, spannungsgeladen.<br />

12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

93+ 2023 »350 N.N.« Auxerrois trocken<br />

Auf »350 N.N.« kommt keine Langeweile auf, hefig, kräuterig,<br />

wild im Duft, Lakritze, Kümmel, Baumrinde, Mirabelle,<br />

Apfel. Beginnt saftig mit feinem Schmelz, eher weiche Textur,<br />

auf der sich die immanente Dynamik und Energie des<br />

Odintals aufbaut, fein salzig, mineralisch. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2023 »350 N.N.« Weißburgunder trocken<br />

Die Spontangärung bestimmt den Duft: Hefe, Kräuter, Apfelschale,<br />

Malz, auch Kimchi, etwas Kümmel, im Hintergrund<br />

Aprikose. Kein Blender am Gaumen, bringt mit Understatement<br />

seine Stärken zum Tragen, Schmelz, Saft, gepflegte<br />

Phenolik, energetische Spitzen, die sitzen.<br />

11,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

390 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


THOMAS<br />

PFAFFMANN<br />

WEINGÜTER PFALZ<br />

Lindenbergstraße 36, 76829 Landau in der Pfalz<br />

T: +49 6341 969187, www.vinopan.de<br />

Kontakt: Thomas und Theobald Pfaffmann<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Hektar: 15 ha<br />

Auf den Etiketten ist Pan, der Hirtengott<br />

aus der griechischen Mythologie,<br />

mit seiner Flöte zu sehen, ein<br />

Mischwesen mit dem Oberkörper eines Menschen<br />

und dem Unterkörper eines Widders.<br />

Das 1983 von Theobald Pfaffmann in Landau<br />

gegründete WEIN.GUT.PAN ging schon immer<br />

eigene Wege und setzte gegen den Trend<br />

auf trockene <strong>Wein</strong>e – eine Prämisse, die Thomas<br />

Pfaffmann konsequent weiterführt. Jeder<br />

seiner <strong>Wein</strong>e ist eigenständig, aus dem sehr<br />

homogenen Sortiment empfehlen wir den Pinot<br />

Noir und den 2015er Sekt »PAN« Pinot<br />

brut, eine Spezialität des Hauses.<br />

92+ 2015 »PAN« Pinot brut WB/PN<br />

Reife gelbe Frucht, getrocknete Himbeere, Heublumen, kandierte<br />

Walnüsse und Nusszopf formieren sich zu einem attraktiven<br />

Duftbild. Zeigt im Mund eine aristokratische Getragenheit<br />

und Schmelz in Verbindung mit Zug und Energie.<br />

Feine, gelassene Perlage, eingewobene Säure. Lang und gerne<br />

zum Menü. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

91 2016 »PAN« Rosé brut PN/SW<br />

Schönes Gelb mit einem Hauch Abendröte. Rosenblätter,<br />

Kandiszucker, Himbeeressenz, getrocknete Kamille, balsamisch-würzige<br />

Anklänge. Gute Frische am Gaumen mit einer<br />

gut dosierten, feinen Fruchtsüße, gepflegtes Mousseux,<br />

griffige Phenolik, mittlere Länge, elaboriert.<br />

12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

91+ 2022 Nussdorf Kaiserberg Riesling<br />

trocken<br />

Nuancierter Duft nach Vanille, Quittenschale, Birne, getrockneter<br />

Limettenschale. Am Gaumen kein lauter, dennoch<br />

beeindruckender Auftritt mit hintergründiger Mineralik<br />

und sehr guter Balance. Stützende, reife Phenolik mit feinen<br />

Widerhaken, recht trocken, eigenständig.<br />

12,5 Vol.-%, NK, €€<br />

91 2022 Nussdorf Kaiserberg Weisser<br />

Burgunder trocken<br />

Mittleres Goldgelb, würzige Noten, nussig, reife Aprikose,<br />

Mirabelle, feiner Rauch. Kräftig gebaut, stoffig mit Substanz<br />

und fülligem Kern, eingewobenem Tanningerüst und auch<br />

mineralischer Komponente. Burgunder mit Gehalt und Stil,<br />

auch zum Essen eine gute Wahl. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />

90+ 2022 »Fumé« Sauvignon Blanc trocken<br />

Das »Fumé« zeigt sich in der konzentrierten Nase mit würzig-rauchigen<br />

Komponenten. Stachelbeere, Schwarze Johannisbeere.<br />

Kompakter, gut definierter Bau mit stimmiger<br />

Balance, eine gewisse Fülle, die von der fein ziselierten Säure<br />

belebt wird. Klare Handschrift. 13 Vol.-%, NK, €€<br />

92 2021 Pinot Noir trocken<br />

Rauchiges, würziges Ambiente, Räucherkammer, Räucherspeck,<br />

Schale von Roter Bete, erdig, Rote Bete, feiner Kümmel.<br />

Bringt den Charakter von Pinot Noir mit einer ungekünstelten<br />

Art gut auf den Punkt, griffiges Tannin, druckvoll<br />

und auch mineralisch. Ziemlich echt. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

391


WEINGUT<br />

PFEFFINGEN<br />

Pfeffingen 2, 67098 Bad Dürkheim<br />

T: +49 6322 8607, www.pfeffingen.de<br />

Kontakt: Jan Eymael<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8–12 Uhr und 13–18 Uhr, Sa<br />

9–12 und 13–16 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 133.300 (80 % weiß, 20 % rot)/17 ha<br />

In dem <strong>Wein</strong>gut mit 250-jähriger Tradition<br />

verbinden sich unbedingter Qualitätsanspruch<br />

mit großer Beständigkeit.<br />

Das Kernteam besteht heute aus Doris<br />

Eymael, ihrem Sohn Jan sowie Kellermeister<br />

Rainer Gabel. Ihr gemeinsamer Stil ist erfreulich<br />

zeitgemäß: schlank, balanciert, elegant.<br />

Beispielhaft dafür die Scheurebe, seit<br />

vielen Jahren DIE Spezialität des Hauses, die<br />

bei aller Raffinesse immer auch zugänglich<br />

ausfällt. Und noch eine schöne Überraschung:<br />

Das Große Gewächs vom Weißburgunder<br />

haben wir noch nie so gut verkostet<br />

wie dieses Jahr!<br />

94+ 2023 Ungstein Herrenberg<br />

Weißburgunder GG<br />

Dezent im Duft, frische Zitrusfrucht, grüner Apfel, Aprikosen,<br />

Brennnessel, Klee, Lindenblüten, frisch gemahlene<br />

Mandeln. Im Mund geschmeidig und mit viel Saft, kompakt,<br />

gelbe Frucht, nahtlos verwobene Säure, feine Phenolik, mineralisch<br />

unterlegt, aus einem Guss, Potenzial.<br />

13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

93 2023 »1G« Wachenheim Schloßberg<br />

Riesling trocken<br />

Dezent im Duft, frische Zitronen, weiße Grapefruit, weißer<br />

Pfirsich, Aprikosen, Wiesenkräuter, Melisse. Am Gaumen<br />

schlank gebaut, feingliedrige Säureader, salzig, dezente und<br />

animierende Zitrusfrucht, gut im Extrakt, athletisch und geradlinig<br />

mit schöner Länge. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />

93 2023 Ungstein Weilberg Riesling GG<br />

Duftige Nase, weiße Blüten, Jasmin, Flieder, helle Frucht<br />

von Mirabellen, Zitronen, Quitten und Wiesenkräuter. Am<br />

Gaumen mit Schmelz und saftiger Frucht mit dezenter<br />

Süße, lebhafte Säure und feine Würze runden ab zu einem<br />

entspannten Trinkfluss mit Potenzial für weitere Jahre.<br />

13 Vol.-%, NK, €€€<br />

93 2023 Ungstein Herrenberg Riesling GG<br />

Fruchtbetont und einladend im Duft, Orangen, Kumquat,<br />

Nektarine, gelber Apfel, getrocknete Aprikosen. Am Gaumen<br />

mit viel Saft und perfekter Balance aus Frucht, feiner Würze<br />

und reifer tragender Säure, vollmundig und rund, dicht und<br />

aus einem Guss, schöne Länge. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2023 »1G« Ungstein Nussriegel Riesling<br />

trocken<br />

Feinduftig in der Nase, Kräutertwürze, Thymian, Rosmarin,<br />

Lorbeer, Heu, Lavendel, Zitronen, Pfirsich, Mirabellen. Am<br />

Gaumen harmonisch und geschmeidig, Frucht, getragen von<br />

feiner Süße in Balance mit einer feingliedrigen Säure, dezente<br />

Würze und apart-herb, langer Nachhall.<br />

12 Vol.-%, NK, €€<br />

92 2023 »SP« Ungstein Scheurebe trocken<br />

Strahlendes Goldgelb im Glas. Duftige Nase, reife Mango,<br />

Passionsfrucht, gelbe Stachelbeeren, Zitronenmelisse,<br />

Estragon. Im Mund mit viel Saft, Schmelz, durchzogen von<br />

einer lebendigen Säure, feine Phenolik, betont trocken, dicht<br />

beieinander und mit Zug, ein zugänglicher, trinkanimierender<br />

<strong>Wein</strong>. 13 Vol.-%, NK, €€<br />

392 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

REINHARDT<br />

WEINGÜTER PFALZ<br />

Hof am Deidesheimer Weg, 67152 Ruppertsberg<br />

T: +49 6326 9826777, www.weingut-reinhardt.de<br />

Kontakt: Lukas Reinhardt<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Hektar: 17 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Der dritten Stern, den wir an die Geschwister<br />

Anna und Lukas Reinhardt<br />

vergeben, ist die logische Konsequenz<br />

für eine kontinuierliche Entwicklung. Lukas<br />

Reinhardt, der verantwortlich ist für den Keller<br />

und die <strong>Wein</strong>berge, arbeitet handwerklich<br />

»wie vor 100 Jahren mit dem Wissen von heute«<br />

nach der Prämisse »so wenig wie möglich,<br />

so viel wie nötig«. Seine Rieslinge wie der<br />

dichte Reiterpfad mit zupackendem Gerbstoff<br />

stellen den Lagencharakter unverfälscht<br />

heraus, seine Sekte verbinden Frische mit Stoffigkeit,<br />

der Spätburgunder entfaltet Tiefgründigkeit.<br />

Glückwunsch!<br />

93 NV Riesling brut<br />

Etwas Apfel, Melisse, Blutorange, Lakritze, Hefe. Der Gaumen<br />

ist saftig, spannungsreich, zeigt ein frisches, kultiviertes<br />

Mousseux, ist nur gerade soweit dosiert, dass die Stoffigkeit<br />

ausgeglichen wird. Ein erfrischender, ganz geradeaus<br />

gebauter Rieslingsekt. 12 Vol.-%, DIAM, €€<br />

93 2018 »Rosé Prestige« brut nature<br />

CH/PN<br />

Pastellfarben, lachsrosa. Im Duft Erdbeere, Himbeere, dezente<br />

Hefe. Im Mund hat der <strong>Wein</strong> trotz der Abstimmung als<br />

Brut Nature eine recht harmonische Anlage, süße Frucht,<br />

das Mousseux ist fein und unterstreicht zarte mineralische<br />

Noten. Ein kultivierter Aperitif. 11,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

94 2022 Ruppertsberg Reiterpfad Riesling<br />

trocken<br />

Leicht pfeffrig im Duft, Nektarine, Piment und rauchige Töne<br />

für das würzige Potenzial, noch verschlossen. Im Mund ist<br />

das ein strenger Reiterpfad: dicht, mit zupackendem Tannin,<br />

das aber viskos grundiert ist, mit fester Säure und einem<br />

pointiert mineralischen Finale. 13 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

93+ 2022 Deidesheim In der Petershöhle<br />

Riesling trocken<br />

Würzige Nase, Pfirsich, Apfel, Kümmel. Der Gaumen beginnt<br />

geschmeidig, entfaltet eine feine, aber stabile, lange anhaltende<br />

Säure sowie eine feste Phenolik auf geschmeidigem<br />

Fond, der die Struktur einbindet und die Überleitung zu Saftigkeit<br />

und taktiler Mineralität herstellt.<br />

12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

93 2022 Deidesheim Nonnenstück Weisser<br />

Burgunder trocken<br />

Der Duft ist noch verschlossen, öffnet sich nach und nach in<br />

Vin-Nature-Aromen, Apfel, etwas Holz, Anissaat. Der Gaumen<br />

zeigt einen dichten, trockenen Phenoldruck, hintergründige<br />

Säure, einen noch kompakten Abklang. Alles da für<br />

eine reichhaltige, komplexe Entfaltung.<br />

13 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

94 2022 Ruppertsberg Nußbien<br />

Spätburgunder trocken<br />

Etwas Neuholz, Rote Johannisbeere, Süßkirsche, Lorbeerblatt,<br />

Preiselbeere. Der Gaumen zeigt sich saftig und sehnig,<br />

feinkörnig mit lebendigem, gut integriertem Säurerückgrat.<br />

Sehr gut in Homogenität und Länge, ein hintergründiger,<br />

handwerklich bereiteter Pinot. 13 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

393


WEINGUT<br />

RINCK<br />

Klingbachstraße 11, 76831 Heuchelheim-Klingen<br />

T: +49 6349 8542, www.weingut-richard-rinck.de<br />

Kontakt: Niko Leonhard und Annette Rinck<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–12 Uhr und 14–18 Uhr,<br />

Sa 9–16 Uhr<br />

Hektar: 13,5 ha<br />

Niko Leonhardt, der mit seiner Mutter<br />

Annette Rinck das gleichnamige<br />

<strong>Wein</strong>gut in Heuchelheim-Klingen leitet,<br />

zeigt schon in jungen Winzerjahren eine<br />

bemerkenswerte Konstanz in seinem Schaffen:<br />

Natürlich fallen die Jahrgänge unterschiedlich<br />

aus und sitzt nicht jede Nuance<br />

punktgenau. Aber die wachsende stilistische<br />

Sicherheit ist unverkennbar, wie beim Spätburgunder<br />

aus dem Klingener Herrenpfad,<br />

der Substanz und Eleganz gekonnt miteinander<br />

verknüpft und den wir auch als <strong>Falstaff</strong>-<br />

Tipp empfehlen. Wir sind sicher, dass wir noch<br />

mehr von der Südlichen <strong>Wein</strong>straße hören.<br />

92 2022 Klingen Herrenpfad Riesling trocken<br />

Etwas Petrol in der Nase, reifes Steinobst, Pfirsich, Aprikose,<br />

Apfel, Zitrusfrucht, Limettenzeste, weiße Grapefruit, steinige<br />

Noten. Vollmundig am Gaumen, stoffig, dicht und mit guter<br />

Konzentration, reifer Apfel, im Nachklang zitrische Noten,<br />

feine Bitterkeit. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

92 2021 »Unter den Bäumen« Sylvaner<br />

trocken<br />

Reife Nase, Marzipan, Orangenzeste, Kumquats, vollreife<br />

Stachelbeere, ein Hauch Vin Naturel. Am Gaumen steht die<br />

Frucht nicht im Vordergrund, eine gute Dosis reifer Phenole<br />

stützen den straffen Bau, stabile, tragende Säure, trocken,<br />

ungekünstelt, mineralisch. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />

92 2022 Klingen Herrenpfad Sylvaner<br />

trocken<br />

Reife, duftige Nase mit Mirabelle, Aprikose und Birne, Wermutkraut,<br />

würzig, Trockenblumen und Heu. Am Gaumen<br />

kompakt gebaut mit guter Substanz und präsenter Säure,<br />

die mehr an Riesling als an Silvaner denken lässt, reife Phenolik,<br />

mineralische Grundierung. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

91+ 2023 Mörzheim Pfaffenberg<br />

Weißburgunder trocken<br />

Im Duft reife und animierende Aromen, Kräuter, Rauch, Pfirsich,<br />

gebackene Banane, nussig, Mandeln, Röstaromen, geröstete<br />

Maronen. Am Gaumen reichhaltiger Körper mit Volumen,<br />

Substanz und Kraft, die präsente Säure sorgt für<br />

Gleichgewicht, kulinarischer Burgunder. 13,5 Vol.-%, DV, €€<br />

89+ 2022 »Fumé« Scheurebe trocken<br />

»Fumé« zeigt sich mit deutlichen Rauchnoten im Duft, dazu<br />

die typische Aromatik der Rebsorte, Schwarze Johannisbeere,<br />

Mango und auch Litschi, getrocknete Blumen. Duft und<br />

Gaumen klaffen etwas auseinander, schlank gehaltene<br />

Struktur, mittelgewichtig im Extrakt. 12 Vol.-%, DIAM, €€<br />

93 2021 Klingen Herrenpfad Spätburgunder<br />

trocken<br />

Schöner Burgunderduft, der mit Holzwürze harmoniert,<br />

dunkle und rote Beeren, Kirschen, Brombeeren, Johannisbeere,<br />

etwas dunkle Schokolade. Am Gaumen kompakt und<br />

kräftig gebaut mit dichter, feinkörniger Tanninstruktur, die<br />

präsente Säure sorgt für Frische und Länge.<br />

13,5 Vol.-%, DV, €€<br />

394 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER PFALZ<br />

WEINGUT<br />

ST. GEORGENHOF<br />

Sankt Georgenhof 1, 76831 Billigheim-Ingenheim<br />

T: +49 6349 6382, www.st-georgenhof.de<br />

Kontakt: Marcel Fischer<br />

Marcel Fischer konzentriert sich auf<br />

die Rebsorten Riesling, Sauvignon<br />

Blanc, Grauburgunder und Merlot.<br />

Seine <strong>Wein</strong>e – gute Speisenbegleiter – überraschen<br />

mit einem bemerkenswerten Preis-Leistungs-Verhältnis:<br />

Der duftige und sortentypische<br />

Muskateller feinherb schlägt gerade einmal<br />

mit sechs Euro zu Buche, unser Tipp, der<br />

delikate Chenin Blanc trocken, mit sieben.<br />

Diese <strong>Wein</strong>e sind wahre Preiswunder – sehr<br />

sympathisch! Zum <strong>Wein</strong>gut gehört ein Gästehaus,<br />

das außerhalb des Ortes in den <strong>Wein</strong>bergen<br />

liegt und einen beschaulichen Aufenthalt<br />

garantiert.<br />

90 2023 Chenin Blanc trocken<br />

Dezent im Duft, Lindenblüten, Pampelmuse, grüne Stachelbeere,<br />

Apfel, Quitten, Zitronenzeste, Wiesenkräuter. Vollmundig<br />

und mit viel Schmelz, nahtlos eingefügter Säure sowie<br />

saftiger Frucht, getragen von Süße, cremig, ein zugänglicher<br />

Chenin Blanc, der sich bei Tisch gut präsentiert.<br />

13,5 Vol.-%, DV, €<br />

90 2023 Muskateller feinherb<br />

Blasses Zitronengelb mit grünlichen Reflexen. Sortentypisch<br />

und duftig, reife Mango, Papaya, Ananas, Litschi, Rosen-<br />

und Muskatblüten. Am Gaumen schlank gebaut und<br />

voller Saftigkeit, klare tropische Frucht, die charmante<br />

Süße wird von einer frischen Säurestruktur in die Länge getragen.<br />

11,5 Vol.-%, DV, €<br />

90+ 2023 »Springbok« Cuvée trocken SB/CB2<br />

Der Sauvignon Blanc übernimmt die Dominanz im Duft, grüne<br />

Stachelbeere, Cassis, Kiwi, Mango, danach die Würze des<br />

Chenin Blanc, Kurkuma, Safran. Am Gaumen vollmundig,<br />

dennoch nicht sättigend, lebendige Säure umspielt cremigen<br />

Fond und balanciert die saftige Frucht, feine Würze, vielseitiger<br />

Speisenbegleiter. 13,5 Vol.-%, €€<br />

89 2023 Chardonnay trocken<br />

Dezent im Duft, Birnen, gelber Apfel, Quitte, Honigmelone,<br />

Orangenzeste, Heu, gemahlene Haselnuss. Im Mund harmonisch<br />

und geschmeidig, runder und kompakter Bau, mittelgewichtig<br />

in Extrakt und Länge, ein zugänglicher Allrounder<br />

für viele Gelegenheiten und gut bei Tisch. 13 Vol.-%, DV, €<br />

89 2023 Weißburgunder trocken<br />

Dicht im Duft, reifer Pfirsich, Honigmelonen, Birnen, Apfelschale,<br />

frisch gemahlene Mandeln. Im Mund schwungvoll<br />

und aus einem Guss, gelbe Frucht mit merklicher Süße, gut<br />

integrierter Säure, ein zugänglicher <strong>Wein</strong> für viele Gelegenheiten,<br />

unaufgeregter Trinkfluss. 13,5 Vol.-%, DV, €<br />

89+ 2022 Merlot trocken<br />

Schwarzkirsche, Schwarze Johannisbeere, Pflaume im Duft,<br />

der gewürzt wird durch Tabaknoten und Tinte. Richtet sich<br />

nicht selbstgefällig in Gemütlichkeit ein, mittlere Struktur<br />

mit tragender Säure, Wildpflaume, Holunder, trinkig und mit<br />

griffigem Gerbstoff in geringer Menge. 13 Vol.-%, DV, €<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

395


WEINGUT<br />

KARL SCHAEFER<br />

<strong>Wein</strong>straße 30, 67098 Bad Dürkheim<br />

T: +49 6322 2138, www.weingutschaefer.de<br />

Kontakt: Dr. Job von Nell, Marianne von Nell<br />

Hektar: 18 ha<br />

Das <strong>Wein</strong>gut des Ökonomierats Karl<br />

Schaefer (1849–1932) war 1910<br />

Gründungsmitglied des VDP, Marianne<br />

und Dr. Job von Nell führen es in sechster<br />

Generation. Der <strong>Wein</strong>bergbesitz umfasst<br />

zahlreiche Terrassenlagen, die nicht flurbereinigt<br />

wurden: ursprüngliches Terroir. Die aktuellen<br />

<strong>Wein</strong>e zeigen das <strong>Wein</strong>gut in so guter<br />

Form, dass wir es auf unsere Beobachtungsliste<br />

für die Aufwertung zum vierten Stern<br />

schreiben. Bei den GGs schließen Ungsteiner<br />

Herrenberg und Dürkheimer Michelsberg<br />

zum Forster Pechstein auf. Und wir haben hier<br />

auch noch nie so guten Sekt probiert. Bravo!<br />

94 2018 Bad Dürkheim Michelsberg<br />

Chardonnay brut nature<br />

Im Duft Hefe, Heu und jodige Untertöne. Auch etwas Buttriges.<br />

Im Mund hat der <strong>Wein</strong> einen saftigen, eher schlanken<br />

Aufbau, das Mousseux ist ausgesprochen fein und dabei anhaltend,<br />

was dem <strong>Wein</strong> eine getragene Anmutung gibt. Der<br />

Abgang zeigt sich kalkgeprägt und kreidig, mit noch jugendlich-kompakter<br />

Anmutung. 11 Vol.-%, NK, €€€<br />

94+ 2021 Forst Pechstein Riesling GG<br />

Orangenzeste, ein Hauch von Blütenhonig, rauchige und<br />

auch leicht balsamische Töne. Der Gaumen ist sehr verschlossen,<br />

komplett auf Extrakt gebaut, straffe Phenolik<br />

und feste Säure, ein Anflug von Kohlensäure, deutlich taktilmineralische<br />

Abgangsnoten. 12,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />

94 2021 Ungstein Herrenberg Riesling GG<br />

Der noch sehr frisch wirkende Duft zeigt Aromen von Grapefruit,<br />

Pfirsich und auch etwas Hochreifefrucht. Aprikose. Am<br />

Gaumen ist das ein ungemein dichter Klotz aus taktiler Mineralität,<br />

Säure und Stoffigkeit, derzeit ungemein kompakt<br />

und streng. Aber das Potenzial ist unverkennbar.<br />

13 Vol.-%, NK, €€€<br />

93+ 2021 Bad Dürkheim Michelsberg Riesling GG<br />

Verhalten im Duft, Aprikosen, reife Zitronen, gelber Apfel,<br />

Salbei, Melisse, Brennnessel, Gesteinsmehl. Am Gaumen<br />

mit Schmelz und feiner Phenolik, dicht und eng mit Frucht<br />

und reifer Säure, mineralische Salzigkeit, sich im Finale weit<br />

auffächernd und lang. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2022 Wachenheim Gerümpel Erste Lage<br />

Riesling trocken<br />

Duftige Kräuternase nach Thymian, etwas Vanille, auch<br />

Zimt und frisch geriebener Apfel. Am Gaumen wirkt der<br />

blitzblanke <strong>Wein</strong> herber, dichter, hat eine straffe Säure mit<br />

viel Zug und enormer Saftigkeit. Noch wirkt er jung, aber<br />

zeigt sich schon als Speisenbegleiter. 12 Vol.-%, NK, €€<br />

93 2018 Blanc de Noir brut<br />

93+ 2020 Ungstein Herrenberg Riesling GG<br />

93 2021 Bad Dürkheim Fuchsmantel<br />

Quetschenbaum Riesling trocken<br />

92+ 2021 Wachenheim Gerümpel Riesling<br />

Erste Lage trocken<br />

91+ 2023 »Sonnentropfen« Dürkheim<br />

Riesling trocken<br />

91+ 2023 »Basalt« Wachenheim Riesling tr.<br />

91+ 2021 Bad Dürkheim Spielberg Riesling<br />

trocken<br />

396 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER PFALZ<br />

<br />

WEINMANUFAKTUR<br />

GERHARD<br />

SCHWARZTRAUBER<br />

Lauterbachstraße 20, 67435 Neustadt an der <strong>Wein</strong>straße<br />

T: +49 6321 968561, www.schwarztrauber.com<br />

Kontakt: Frauke Mohr<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Flaschen/Hektar: 200.000/20 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Gerhard Schwarztrauber ist Experimenten<br />

nicht abgeneigt. So lässt er den<br />

Gewürztraminer auf der Maische gären<br />

oder er widmet einen Teil des <strong>Wein</strong>bergs<br />

den Loire-Sorten Chenin Blanc und Cabernet<br />

Franc. Bei diesen Versuchen achtet der Biowinzer<br />

aber stets auf die Balance: Die <strong>Wein</strong>e<br />

sollen harmonisch bleiben und nicht ins Extreme<br />

abgleiten. Die Lagenweine aus Chenin<br />

Blanc und Chardonnay verkörpern diesen Stil<br />

auf besonders charmante Weise. Auch das<br />

»rote Opium« hinterlässt keinen unbotmäßigen<br />

Rausch: Der <strong>Wein</strong> zeigt vielmehr, wie gut<br />

die Sorte Cabernet Franc in die Pfalz passt.<br />

91+ 2020 »Emily« Chardonnay brut<br />

Kräftig hefewürzig im Duft, Hefeextrakt, nussige Töne. Eine<br />

feine Süße unterstreicht am Gaumen die Cremigkeit des<br />

Mousseux, die Säure fügt sich auf milde Weise ein und gibt<br />

dem Sekt Frische, ohne im Geringsten seinen Charme zu<br />

schmälern. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2022 Mußbach Kurfürst Chardonnay<br />

trocken<br />

Im Duft gut integriertes, würziges Neuholz, dazu Noten von<br />

Popcorn und Salzkaramell. Geschmeidigkeit ist Trumpf am<br />

Gaumen, da ist aber auch genug Stoffigkeit, um dem <strong>Wein</strong><br />

dennoch Spannung und Saftigkeit zu verleihen, die mit Augenmaß<br />

angelegte Säure setzt der Eleganz ein Glanzlicht<br />

auf. 12 Vol.-%, NK, €€<br />

92 2022 Mußbach Eselshaut Chenin Blanc<br />

trocken<br />

Im Duft Kandiszucker, reife Birne, Rauch und Pfeffer. Der<br />

Gaumen zeigt die Sorte von einer ganz runden, geschmeidigen<br />

Seite, die geradezu cremige Fülle findet ihren Halt in einer<br />

stabilen Säure und in einer zarten, holzunterstützten<br />

Phenolik. 100 % Pfalz – aber die Loire ist ja auch weit weg.<br />

12,5 Vol.-%, NK, €€<br />

91+ 2022 »Sauvage« Gewürztraminer trocken<br />

Üppig im Duft: Rose, Lavendel, Macis und Blutorange. Auch<br />

ein Unterton von warmem Ziegelstein. Am Gaumen<br />

schwingt der <strong>Wein</strong> zwischen den Polen Viskosität und Phenolik,<br />

die aber beide nicht über Gebühr eingesetzt sind, die<br />

eher milde Säure gibt ausreichend Halt für den kräftigen<br />

Körper. 11,5 Vol.-%, NK, €€<br />

91 2022 »Red Opium« Cabernet Franc<br />

trocken<br />

Eine pikante Johannisbeernote steigt aus dem Glas, untermalt<br />

von etwas Neuholz und würzigen Noten wie Grafit und<br />

Bohnenkraut. Der Gaumen entfaltet einige Wucht, dichter,<br />

seidiger Gerbstoff und milde Säure bilden den Kontrapunkt<br />

zum kräftigen Alkohol. 14,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

90+ 2022 Mußbach Glockenzehnt Pinot Noir<br />

trocken<br />

Kirschkern, Herzkirsche und Leder, auch etwas Karamell<br />

und ein kräuterwürziger, pfeffriger Anklang. Der Gaumen<br />

zeigt sich diskret und elegant, gut extrahiert, die eher milde<br />

Säure des Jahrgangs verstärkt den Eindruck der Fülle und<br />

Breite, doch da ist auch genug Frucht, um den weiten Rahmen<br />

mit Inhalt zu füllen. 14 Vol.-%, NK, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

397


WEINGUT<br />

SECKINGER<br />

Hintergasse 26, 67150 Niederkirchen<br />

T: +49 6326 980217, www.weingut-seckinger.de<br />

Kontakt: Philipp, Jonas und Lukas Seckinger<br />

Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />

Flaschen/Hektar: 306.700 (90 % weiß, 10 % rot)/31 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Nach einer Pause ist das <strong>Wein</strong>gut<br />

Seckinger wieder dabei und füllt auf<br />

Anhieb die Lücke. Die experimentelle<br />

Euphorie der Gründerphase ist in eine Strategie<br />

der ausgeklügelten Vinifizierung übergegangen:<br />

Gerade die Rieslinge nehmen mit mineralischem<br />

Timbre und Akzent von Vin Naturel<br />

eine exponierte Stellung ein: Der Kieselberg<br />

»Wurzelecht« gehört mit dichter Stringenz<br />

und Mineralik zu den großen Rieslingen<br />

aus 2023. Beim Ruppertsberger Riesling – unserer<br />

Empfehlung – klebt der Buntsandstein<br />

förmlich an den Zähnen. Fulminantes Comeback.<br />

97 2023 »Wurzelecht« Deidesheim<br />

Kieselberg Riesling trocken<br />

Reife, auch reduktive Anklänge im intensiven Duft, Anis,<br />

Wermutkraut, etwas Florhefe, Aprikose, Kümmel. Am Gaumen<br />

mit viel Verve, agiler Säure, die den dichten Extrakt forciert,<br />

der sich linear und tiefgründig entfaltet, salzig, ziemlich<br />

lang und mineralisch. Groß. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€€<br />

94 2023 Deidesheim Langenmorgen Riesling<br />

trocken<br />

Rauchig, reduktiv in der dichte Nase, Hefe, Tannennadeln,<br />

Holz, Quitte, Apfelschale, feiner Kümmel, Noilly Prat, Anis,<br />

Laub. Am Gaumen zeigt er den etwas plüschigen Ausdruck<br />

der Lage, dennoch mit Spannung, phenolische Schichtung,<br />

eingewobene Säure, mineralisch, lang.<br />

12,5 Vol.-%, DIAM, €€€€<br />

94 2023 Maikammer Kapellenberg<br />

Chardonnay trocken<br />

Ein reduktiver Schleier liegt über einem nuancierten, vielschichtigen<br />

Duft, Birne, Schießpulver, Rauch, Bratenfond.<br />

Zieht am Gaumen einen weiten Rahmen auf, Dichte, Tiefgründigkeit<br />

und Mineralik entwickeln sich, gepflegte, griffige<br />

Phenolik, präzise Säure, lang. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

93+ 2023 »1 Tal« Riesling trocken<br />

Brennnessel, Flintstein, feiner Rauch, Steinobst, Aprikose,<br />

Quitte, Minze, steinig-mineralische Note, Lakritze. Straffer,<br />

linearer Bau am Gaumen, dicht, mit raffinierter, tragender<br />

Säure, salin begleitet, feine Herbe, Schmelz, präzise Phenolik,<br />

mineralisch, elegant. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€€<br />

92+ 2023 Ruppertsberg Riesling trocken<br />

Eine feine, oxidative Note spielt in den Duft, kräuterig, Apfel,<br />

Apfelschale, Pfirsich, weißer Sesam, feiner Hopfen. Am Gaumen<br />

mit Zug und präsenter, eingebundener Säure, saftig,<br />

herber Apfel, etwas Zitrik, phenolische Pixel, mineralische<br />

Prägnanz. Zeigt, wo er herkommt. 12 Vol.-%, DIAM, €€<br />

92 2023 Maikammer Chardonnay trocken<br />

Leicht reduktiver Duft, flintig, Schießpulver und Rauch, Birne,<br />

Aprikose, Fenchelkraut, Lorbeerblatt, Popcorn. Am Gaumen<br />

sortiert und mit Schmelz sowie eingewobener Säure,<br />

elegante Extraktentfaltung, dicht, präziser Säurestrahl, verkörpert<br />

die traditionelle Kultur. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />

398 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

GEORG SIBEN<br />

ERBEN<br />

WEINGÜTER PFALZ<br />

<strong>Wein</strong>straße 21, 67146 Deidesheim<br />

T: +49 6326 989363, www.weingut-siben.de<br />

Kontakt: Andreas und Nadine Siben<br />

Ab-Hof-Verkauf: Di bis Sa 10–12 Uhr und 14–17 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 80.000 (95 % weiß, 5 % rot)/12 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Zehn Generationen Familientradition:<br />

Andreas Siben führt das <strong>Wein</strong>gut heute<br />

zusammen mit seiner Ehefrau Nadine.<br />

Und das auf exzellente Weise. Das Ziel der beiden<br />

ist es, das überlieferte Wissen mit einer zukunftsorientierten<br />

und modernen Ausrichtung<br />

des Betriebes zu verbinden. Dazu gehört<br />

eine ökologische Bewirtschaftung der Rebberge<br />

sowie ein Fokus auf die Herausarbeitung<br />

der Besonderheiten der sehr guten Lagen.<br />

Die <strong>Wein</strong>e der Sibens sind bereits in<br />

ihrer Jugend wunderbar zugänglich, verfügen<br />

gleichzeitig aber über ein großes Reifepotenzial<br />

– erneut eine schöne Kollektion.<br />

94 2023 Deidesheim Kieselberg Riesling GG<br />

Dezent in Farbgebung und Duft, sehr fein gewirkt, gelber Apfel,<br />

jugendliches Steinobst, Wiesenkräuter und nasser Stein.<br />

Am Gaumen folgt reife Frucht bei guter Säure in einem noch<br />

jungen, mittelgewichtigen Körper, saftig. Erst am Beginn<br />

seiner Entwicklung. 12,5 Vol.-%, NK<br />

93 2023 Deidesheim Kalkofen Riesling GG<br />

Warm im Duft, Kräuterwürze, Mandarine, gelber Apfel und<br />

<strong>Wein</strong>bergpfirisch. Am Gaumen herrlich saftig mit einer lebendigen<br />

Säure, Aromen von grünem Apfel, Limettenmelisse,<br />

aber auch nasser Stein, hat eine attraktive Salzigkeit. Guter<br />

Nachhall, Potenzial. 12 Vol.-%, NK<br />

93 2023 Ruppertsberg Reiterpfad An den<br />

Achtmorgen Riesling GG<br />

Duft nach feinen, reifen gelben Früchten. Es folgen Aromen<br />

von Apfel, Zitrone, Ananas, dazu auch gelbe Birne. Am Gaumen<br />

mit viel Substanz, sehr gut balancierender Säure sowie<br />

gutem Zug. Saftig im ersten Antrunk und lange im mineralischem<br />

Nachhall. 12 Vol.-%, NK<br />

92 2023 Deidesheim Herrgottsacker Riesling<br />

feinherb<br />

Zitrone in Duft und Farbgebung. Es folgen Aromen von Wiesenkräutern,<br />

günem Apfel, Zitronenmelisse sowie ein Hauch<br />

Kreide. Am Gaumen herrlich saftig, fruchtig und somit trinkanmierend<br />

durch das sehr gute Spiel von feiner Frucht und<br />

animierender Säure. 12,5 Vol.-%, DV<br />

92 2023 Deidesheim Leinhöhle Riesling<br />

trocken<br />

Goldgelb in der Farbe und reif in der Frucht. Ein Duft von gelbem<br />

Apfel, gelbem Pfirsich, Mirabelle, dazu auch Madarinenfruchtfleisch.<br />

Am Gaumen zunächst kühl und herb in der<br />

dennoch süßen Frucht, getragen von passender, sehr feiner<br />

Säure. Sehr guter Nachhall. 12 Vol.-%, DV<br />

91+ 2023 Deidesheim Paradiesgarten Riesling<br />

trocken<br />

91 2023 Deidesheim Herrgottsacker Riesling<br />

trocken<br />

91 2023 Deidesheim Riesling trocken<br />

91 2023 »Vom Kalk« Riesling trocken<br />

91 2023 Forst Riesling trocken<br />

91 2023 »Vom Kiesel« Riesling trocken<br />

90+ 2023 Ruppertsberg Reiterpfad Riesling<br />

trocken<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

399


STEPP<br />

Friedelsheimer Straße 15, 67098 Bad Dürkheim<br />

T: +49 174 1679355, www.weinwerk-stepp.de<br />

Kontakt: Gerd Stepp<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Der weit gereiste Gerd Stepp bildet eine<br />

Ausnahme unter den Pfälzer Winzern,<br />

da er seine önologischen Erfahrungen<br />

aus einigen <strong>Wein</strong>ländern auf die Pfälzer<br />

Gegebenheiten übertragen kann. Der<br />

langjährige »Flying Winemaker« ist keiner,<br />

der die <strong>Wein</strong>e sich selbst überlässt, er versteht<br />

sein Winemaking als Balancierung der Elemente,<br />

so entsteht eine Verbindung aus Charakter<br />

und Zugänglichkeit. Aber der Winzer<br />

aus Bad Dürkheim kann auch das Lagenpotenzial<br />

kompromisslos herausstellen, wie sein<br />

starker, mineralisch pointierter Riesling Saumagen<br />

belegt. Gratulation zum zweiten Stern.<br />

93 2022 Kallstadt Saumagen Riesling<br />

trocken<br />

Der Duft mischt Gesteinsnoten in eine Frucht von Mandarine<br />

und Orangenkonfitüre, im Hintergrund deutet sich ein Anflug<br />

von Petrol an. Der Gaumen wirkt seidig und entspannt,<br />

hat auch eine schöne Säure und viel Saftigkeit, endet kompakt<br />

und mineralisch pointiert. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

92+ 2022 Chardonnay trocken<br />

Etwas Holz, hefige Noten, süßer Mais, auch buttrige Töne.<br />

Die Gaumenstruktur ist gut gebündelt, fokussiert stark auf<br />

Säure und Stoffigkeit, taktil-mineralische Komponenten geben<br />

der eindringlichen Struktur zusätzlich Länge. Sehr jung<br />

und durchaus potenzialreich. 13,5 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2023 Sauvignon Blanc trocken<br />

Eine frische und komplexe Nase: Pfirsich und Nektarine, Stachelbeere.<br />

Der Gaumen hat Drive und Saftigkeit, eine<br />

Schicht Geschmeidigkeit grundiert, der Abklang bündelt<br />

nochmal die Frucht, bewahrt aber dabei bis zuletzt die Frische<br />

und wird nicht grell. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

93 2022 »Cuvée G« Pinot Noir trocken<br />

Nuancenreich im Duft, Süßkirsche, Cranberry, florale Noten,<br />

gut integriertes Holz. Im Mund saftig ansetzend, ein sehr feiner,<br />

aber dichter Gerbstoff liegt auf geschmeidigem Fond,<br />

reife Säure, lange homogen bleibend im Abgang und dabei<br />

mineralisch grundiert. 13 Vol.-%, KK, €€€<br />

93 2022 Cabernet Franc trocken<br />

Im Duft dunkle Beeren, reife Schwarze Johannisbeere,<br />

Brombeere und Holunder. Der Gaumen erfreut mit samtener<br />

bis feinkörniger, geschmeidig grundierter Anlage, mit<br />

saftiger Frucht und sehr schöner Frische. Charaktervoll und<br />

zugänglich in einem bei guter Balance.<br />

13,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

92+ 2022 »Buntsandstein« Pinot Noir trocken<br />

»Süßes« Holz und eine kräuterwürzige, pfeffrige Spätburgundernase.<br />

Auch etwas Süßkirsche. Im Mund entfaltet sich<br />

ein sehr feines Tannin auf saftiger und geschmeidiger<br />

Grundlage, reife Säure verstärkt den Eindruck der Rundheit<br />

und des Charmes. Sehr gute Länge. 13 Vol.-%, DV, €€€<br />

400 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

STERN<br />

WEINGÜTER PFALZ<br />

Hauptstraße 199, 76879 Hochstadt<br />

T: +49 6347 700580, www.weingut-stern.de<br />

Kontakt: Dominic und Anne-Sophie Stern<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9.30–12 Uhr und<br />

13.30–18 Uhr, Sa 10–16 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 133.300 (40 % weiß, 30 % rot,<br />

10 % Rosé, 10 % süß, 10 % Schaumwein)/12 ha<br />

Dominic Stern überwindet 40 Kilometer,<br />

um von Hochstadt im Süden der<br />

Pfalz nach Kallstadt zu seinen Reben<br />

in der legendären Lage Saumagen zu gelangen.<br />

Doch das Resultat rechtfertigt den Aufwand:<br />

mineralisch tiefgründig, dicht, mit großem<br />

Potenzial. Auch der 2019er Jahrgangssekt<br />

hat uns überzeugt: 56 Monate Hefelager<br />

haben ihn ausdrucksstark gemacht, aber auch<br />

Frische und Saftigkeit bewahrt. Für Sauvignon<br />

Blanc hatte Stern schon immer ein Händchen:<br />

Die Version »Fumé« erfreut mit würziger<br />

Klassik, die Version »Orange« sorgt für<br />

griffig-phenolische Abwechslung.<br />

92+ 2019 »Grande Cuvée«*** brut CH/PN<br />

Degorgiert 06/24. Reife, buttrige Aromen dominieren, aber<br />

auch Gelbfrucht und jodige Töne sind da. Der Gaumen beginnt<br />

saftig und mit feiner Säure, hat dann eine stabile, feste<br />

Säure und ein frisches Mousseux, endet trocken und pikant.<br />

Ausdrucksstark und fein. 11,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />

93+ 2023 Kallstadt Saumagen Riesling***<br />

trocken<br />

Einladend im Duft, Zitronenzeste, weiße Blüten, Orangenblüten,<br />

reife Birnen und Äpfel, Honigmelonen, Wiesenkräuter,<br />

steinig. Am Gaumen mit Schmelz beginnend, frische tragende<br />

Säure umspielt cremigen Fond, engmaschig im Extrakt,<br />

mineralisch tiefgründig, kreidig, feine Phenolik,<br />

braucht Luft und hat viel Potenzial. 13 Vol.-%, DV, €€€<br />

92 2023 »Orange« Sauvignon Blanc***<br />

trocken<br />

Für einen »Orange« blass in der Farbe, mittleres Goldgelb.<br />

Warmer Rauch, Pfeffer, reife Mango und Pfirsich, gelbe<br />

Pflaumen, Orangenöl, Wermutkraut. Am Gaumen schwungvoll,<br />

dennoch entspannt, schlank im Bau, mittelgewichtig<br />

im Extrakt, griffige, reife Phenolik, feingliedrige Säure.<br />

12 Vol.-%, DV, €€€<br />

91+ 2023 »Fumé« Sauvignon Blanc*** trocken<br />

Feinduftig und sortentypisch im Duft, Schwarze Johannisbeeren,<br />

grüne Stachelbeeren, grüner Paprika, Maracuja,<br />

frisch geschnittenes Gras. Am Gaumen mit viel Saft und<br />

Kraft, klare Frucht, lebendige feine Säure, feine Phenolik,<br />

mineralisch unterlegt, alles dicht beieinander und in gutem<br />

Fluss. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

90+ 2023 »Réserve« Chardonnay*** trocken<br />

Holzgeprägt im Duft, warmer Rauch, Karamell, reife Aprikosen,<br />

Birnen, Honigmelonen, Pfirsich, Salbei, Malzbonbon.<br />

Am Gaumen kraftvoll und mit viel Schmelz, eng verwobene<br />

reife Säure, Karamell auch am Gaumen, im Finale kerniger<br />

Gerbstoff, schöne Länge, gut bei Tisch. 13,5 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2023 »Fumé« Rosé*** trocken CS/SY<br />

Strahlendes Himbeerrosé im Glas und feinduftig. Getrocknete<br />

Kräuter, Minze, Thymian, Lorbeer, Rosenblätter, Waldbeeren,<br />

Hagebutten. Am Gaumen schmiegt sich saftige<br />

Frucht, getragen von feiner Süße, fein ziselierte Säure, dezente<br />

Würze, zugänglich und aus einem Guss.<br />

13 Vol.-%, DV, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

401


WEINGUT<br />

PETER<br />

STÜBINGER<br />

Hauptstraße 12, 76829 Leinsweiler<br />

T: +49 6345 1572, www.weingut-stuebinger.de<br />

Kontakt: Peter Stübinger<br />

Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />

Hektar: 19 ha<br />

Umtriebig war die Familie Stübinger<br />

offenbar schon immer. Ursprünglich<br />

führte sie einen Mischbetrieb, bald<br />

auch mit eigener Brennerei. Sie verlegte sich<br />

schließlich ganz auf <strong>Wein</strong>- und Obstbau, eröffnete<br />

eine Straußwirtschaft, vermietete<br />

Gästezimmer, baute eine Vinothek. Umfänglich<br />

ist auch heute ihr Produktangebot: mit<br />

Likören, Traubenkernöl und Senf – vor allem<br />

aber einer breiten Palette von <strong>Wein</strong>en. Dabei<br />

kann von Verzetteln jedoch die Rede nicht<br />

sein: Die Kollektion, die uns Peter Stübinger<br />

geschickt hat, zeigt klares Profil und große<br />

Stimmigkeit.<br />

91 2021 Pinot Blanc extra brut<br />

Duftige Nase, florale Noten, frisch gemahlene Nuss, Renekloden,<br />

Mirabellen, Apfelschale, frische Sesampaste. Frische<br />

und lebendige Säure durchzieht weichen Fond, feines<br />

Mousseux, Würze und saftige Frucht, trocken und ein frischer<br />

animierender Aperitif. 12 Vol.-%, €€<br />

91 2022 Sonnenberg Weißburgunder<br />

trocken<br />

Sortentypisch mit Fokus auf der Frucht im Duft, Birnen,<br />

Apfel, Pfirsich, Orangenschale, dezente Holzwürze, weißes<br />

Nougat. Im Mund mit viel Saft und Frische, cremiger Fond,<br />

nahtlos eingewobene Säure, feine Würze, in sich rund und<br />

stimmig, als Solist oder bei Tisch. 13 Vol.-%, €<br />

90 2023 »Kalkstein« Riesling<br />

Fein im Duft, Pfirsich, Aprikosen, Zitronen, Orangenzeste,<br />

Wiesenkräuter, weiße Blüten, Gesteinsmehl, Kreide. Am<br />

Gaumen geschmeidig und mit schöner Balance, saftiger<br />

Frucht, getragen von feiner Fruchtsüße und gut integrierter<br />

frischer Säure mit gutem Trinkfluss. 12,5 Vol.-%, €<br />

90 2023 Sauvignon Blanc trocken<br />

Mit großer Sortentypizität im Duft, Schwarze Johannisbeeren,<br />

grüne Stachelbeere, Kiwi, Paprika, ein Hauch von tropischer<br />

Frucht, Mango, Papaya. Am Gaumen mit Schmelz und<br />

Fülle, präsente Säure zur saftigen und üppigen Frucht,<br />

durchzogen von feiner frischer Würze. 13 Vol.-%, €<br />

89 2023 Leinsweiler Chardonnay<br />

Würze und Frucht vereint im Duft, Honigmelone, reife Zitronen,<br />

Aprikosen, Banane, getrocknete Kräuter. Am Gaumen<br />

mit weichem, cremigen Schmelz, schönem Süße-Säure-<br />

Spiel, stoffig und dicht, vielseitiger Speisenbegleiter, auf der<br />

fruchtigen Seite, lange am Gaumen. 13 Vol.-%, DV, €<br />

90+ 2019 Cabernet Sauvignon trocken<br />

Fruchtgeprägt im Duft, Holundermark, Waldbeeren, süße<br />

Kirschen, Schlehe, Cassis, dunkle Nougat-Schokolade, dezent<br />

Rauch. Im Mund mit Kraft und guter Struktur, eng anliegender<br />

frischer Säure und festem Tanningerüst, am Gaumen<br />

mit feiner Frucht und Würze. 13 Vol.-%,<br />

402 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

MICHAEL<br />

TRIEBEL<br />

WEINGÜTER PFALZ<br />

<strong>Wein</strong>straße 6, 67269 Grünstadt<br />

T: +49 6359 2956, www.michaeltriebel.de<br />

Kontakt: Michael Triebel<br />

Ab-Hof-Verkauf: Di und Do 10–18 Uhr, Sa 10–16 Uhr,<br />

tel. Voranmeldung erbeten<br />

Hektar: 20 ha<br />

Michael Triebel führt das <strong>Wein</strong>gut seit<br />

2014 nun in dritter Generation. Seit<br />

seiner Kindheit war für ihn klar,<br />

dass er Winzer werden möchte. Seine Verbundenheit<br />

mit der Heimat und der Natur bestimmen<br />

seine Arbeit auf den etwa 20 Hektar Rebfläche,<br />

die sich auf die vier Hauptlagen Asselheimer<br />

St. Stephan, Asselheimer Schloss, Asselheimer<br />

Goldberg und Sonnenberg verteilen.<br />

Die Böden sind vorwiegend lehm- und<br />

kalkhaltig, was für ordentlich Druck bei ausgewogener<br />

Säure sorgt. Die <strong>Wein</strong>e sind durchweg<br />

sehr zugänglich und machen viel Freude –<br />

und erschwinglich sie auch.<br />

90 2023 Asselheim St. Stephan<br />

Chardonnay trocken<br />

Duft nach frischem Apfel, etwas Birne, gelbe Blüten, nach<br />

Belüftung Aprikose und Pfirsich, zarte Mandel, etwas Rauch.<br />

Am Gaumen mit einer feinen Säure, belebend, dann Apfel<br />

und Mandel, feine Würze, zugänglich und vielseitig, mittlere<br />

Länge. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

90 2023 Asselheim Goldberg<br />

Grauburgunder trocken<br />

Duft nach reifem rotem Apfel, etwas Birne, süße Mandel,<br />

harmonisch und fein, dazu auch etwas Pfirsichblüte. Am<br />

Gaumen dann mit einer geschmeidigen, feinen Säure, leichte<br />

Grauburgunderart, Apfel und Birne sind dabei, schöne Geschmeidigkeit,<br />

endet frisch. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

89+ 2023 Asselheim Goldberg<br />

Riesling trocken<br />

Duft nach reifer Zitrusfrucht, dazu kommen auch Pfirsich<br />

und Aprikose, schöne Würze, ein Hauch Mango und Ananas<br />

zeigen sich. Am Gaumen mit frischer Säure, dazu kräuterige<br />

Würze, Minze, auch etwas Salbei, Limonensaft, frische, unprätentiöse<br />

Art. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

89+ 2023 Sauvignon Blanc trocken<br />

Sattes Goldgelb, Duft nach Schwarzer Johannisbeere, etwas<br />

Stachelbeere, auch reife Zitrusfrucht ist dabei, gemähtes<br />

Gras. Am Gaumen mit frischer, lebhafter Säure, erneut<br />

Cassis, Grapefruit, zarte Phenole, zupackend, harmonisch<br />

abgestimmt, vielseitig einsetzbar. 12 Vol.-%, DV, €<br />

89 2023 Weißburgunder feinherb<br />

Duft nach süßem Apfel, etwas Birne und Pfirsich, dahinter<br />

schöne Zitrusfrüchte, kernige Haselnuss. Am Gaumen mit<br />

einer frischen Säure, dezente Süße, helle Früchte mit Apfel<br />

und Birne, zarte Quitte, zugängliche Art, mittlere Struktur<br />

und Länge. 11,5 Vol.-%, DV, €<br />

89+ 2023 Gewürztraminer<br />

Intensiver Duft nach süßem Rosenwasser, Bienenwachs und<br />

etwas Akazienhonig, dazu reife Ananas und Würze, voluminös.<br />

Am Gaumen dann mit milder Säure, dazu eine druckvolle<br />

Süße, kandierte Orange, getrocknete Mango, Honigwürze,<br />

mundfüllend, zum Dessert. 8 Vol.-%, DV, €<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

403


WEINGUT<br />

ULLRICH<br />

Schäfergasse 25, 76889 Pleisweiler-Oberhofen<br />

T: +49 6343 2312, www.weingut-ullrich.de<br />

Kontakt: Evi Ullrich-Friedrich<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Flaschen/Hektar: 93.300 (65 % weiß, 15 % rot,<br />

15 % Rosé, 5 % Schaumwein)/9 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Eine <strong>Wein</strong>linie im <strong>Wein</strong>gut Ullrich heißt<br />

»Vinum Cantabile« – die singenden<br />

<strong>Wein</strong>e, die durchaus als Synonym für<br />

die gesamte Arbeit von Evi Ullrich-Friedrich<br />

und ihrem Sohn Alexander gelten kann. In<br />

dem seit 2022 biozertifizierten Gut im südpfälzischen<br />

Pleisweiler-Oberhofen entstehen<br />

<strong>Wein</strong>e, die Zugänglichkeit und handwerklichen<br />

Anspruch mit natürlichem Charakter<br />

verbinden. Als Spezialität wird der Rote Riesling<br />

kultiviert, den es gleich in zwei Varianten<br />

gibt: im Edelstahl und im kleinen Eichenfass<br />

ausgebaut, wir empfehlen zum Einstieg den<br />

holzfreien.<br />

91 2022 Grauburgunder im Eichenholzfass<br />

gereift trocken<br />

Würzige Noten vom Holzausbau, warmer Rauch, auch Karamell<br />

und Nougat, Birne, Quittenschale und Melone. Kräftig<br />

gebauter Grauburgunder, setzt eher breit an, weicher Fond,<br />

reife Säure, füllig mit Volumen, Gerbstoffpixel fügen sich ein<br />

wie die Fruchtsüße. Kulinarisch. 13 Vol.-%, NK, €€<br />

91 2022 Roter Riesling im Eichenholzfass<br />

gereift trocken<br />

Der Ausbau im Eichenholzfass zeigt sich durch Noten von<br />

warmem Rauch, roten Apfel, Aprikose und einer Spur Weihrauch.<br />

Straffer, kompakter Bau am Gaumen, feste Struktur,<br />

die durch eingebundenen Gerbstoff gestützt wird, süßlicher<br />

Fruchtkern, feingliedrige Säure, Würze. 12 Vol.-%, NK, €€<br />

90 2023 Roter Riesling trocken<br />

Roter Apfel, Aprikose und Birne in der fruchtigen Nase, auch<br />

florale, kräuterige Anklänge, auch gelbe Zitronenschale.<br />

Vollmundig und füllig am Gaumen mit weicher Textur und<br />

reifer Säure, feine Zitrik, ein Spritzer Zitronensaft, Abrundung<br />

durch feine Restsüße. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

89 2023 Grauburgunder trocken<br />

Feine Würze zu Birne und auch gelber Frucht, gelbe Pflaume,<br />

süßliche Honigmelone, Mandeln. Setzt am Gaumen auf<br />

weichem Fond geschmeidig an, reife Säure, süßlicher Kern,<br />

mit reifer Birne und süßem Steinobst, harmonisch und ausgewogen<br />

balanciert. Zum Essen. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

89 2023 Spätburgunder Blanc de Noir<br />

trocken<br />

Duftige Nase mit Noten von Veilchen, Himbeeren, Aprikosenmark<br />

und frisch geschnittenen Blaubeeren, Blüten,<br />

Kräuter. Am Gaumen finden die feingliedrige Säure und die<br />

merkliche Restsüße zusammen zum gelungenen Duett, etwas<br />

Kohlensäure stärkt die Frische. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

89 2023 Spätburgunder Rosé<br />

Zartes Rosa, im Duft Waldhimbeeren, Erdbeere, Süßkirsche<br />

und etwas Melisse. Am Gaumen mit einer verhaltenen Säure,<br />

süße rote Früchte dominieren, Erdbeerkompott, wieder<br />

Süßkirsche, feine Süße, leicht zugänglich, mittlere Struktur<br />

und Länge. 10,5 Vol.-%, DV, €<br />

404 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER PFALZ<br />

WEINGUT VILLA<br />

HOCHDÖRFFER<br />

Lindenbergstraße 79, 76829 Landau in der Pfalz<br />

T: +49 6341 649630, www.weingut-villa.de<br />

Kontakt: Lieselotte Hahn-Hochdörffer<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Sa 8–12 Uhr und 14–18.30 Uhr,<br />

So 9–12 Uhr<br />

Hektar: 45 ha<br />

Als Lieselotte und Hans Hochdörffer<br />

1981 den kleinen Nebenerwerbsbetrieb<br />

übernahmen, besaßen sie nur ein<br />

paar Hektar Rebfläche, einen alten Traktor<br />

und einen Wohnhauskeller. Daraus hat das<br />

Paar in wenigen Jahrzehnten ein stattliches<br />

<strong>Wein</strong>gut mit 50 Hektar geschaffen – und die<br />

Qualität seiner <strong>Wein</strong>e sukzessive gesteigert.<br />

Heute ist Sohn David Kellermeister, sein Ideal<br />

sind <strong>Wein</strong>e »mit Ecken und Kanten, richtige<br />

Charaktere«. Diese zeigen aber auch, dass er<br />

die Tradition beherrscht, wie sein großartiger,<br />

stilistisch zu 100 Prozent pfälzisch ausfallender<br />

Spätburgunder beweist.<br />

91 2023 »Kalkstein« Riesling trocken<br />

Frisch aufgeschnittener Apfel, etwas Pomeranze und weiße<br />

Blüten bei guter Dynamik. Flankiert vom Kalkstein hat auch<br />

spannende Mineralität ihren Platz. Der Auftritt am Gaumen<br />

dann saftig und säurefrisch. Sehr lebendig mischt sich auch<br />

hier Mineralität mit heimisch-exotischer Frucht. Hat Länge.<br />

12,5 Vol.-%, DV, €<br />

91 2022 Birkweiler Kastanienbusch Riesling<br />

trocken<br />

Vielschichtiger Duft, der sehr schön mit Frucht und Mineralität<br />

spielt. Viel gelbfleischiger Apfel, aber auch weitere heimische<br />

Früchte wie Mirabelle und Stachelbeere lassen sich<br />

ausladend riechen. Reif anklingender Geschmack, der die<br />

Aromatik in der Nase eindrucksvoll widerspiegelt. Ein saftiger,<br />

vollmundiger <strong>Wein</strong> mit Charakter. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

90+ 2022 Nußdorf Kaiserberg Weißer<br />

Burgunder trocken<br />

In der Nase anklingende mineralische Würze, dazu weiße<br />

und gelbfleischige Frucht von grünem Apfel, aber auch Pfirsich<br />

und etwas Mirabelle. Leichtigkeit dann am Gaumen bei<br />

schmelzigem Saft und feiner Phenolik. Im Gleichklang vibriert<br />

dazu die vorhandene Mineralität. Gute Länge.<br />

12 Vol.-%, DV, €€<br />

90 2023 »Löß« Weißer Burgunder trocken<br />

Eher dezent in der Nase, lassen sich Hefenoten und auch ein<br />

wenig Brotrinde riechen. Am Gaumen dann saftig und geradlinig<br />

bei lebendigem Säurespiel. Insgesamt schlank gebaut<br />

bei vorhandenem saftigem Zug. Früchte wie Quitte, etwas<br />

Mandarine und weitere exotische Noten lassen sich schmecken.<br />

Mittelkräftig der Nachhall. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

89+ 2023 »Muschelkalk« Chardonnay trocken<br />

Ein helles Goldgelb leuchtet im Glas. Im Duft viele Kräuter,<br />

Buttrigkeit, etwas Banane und dazu der duftige Hinweis auf<br />

gut gereifte Trauben. Vollmundig, beinahe wuchtig der Eindruck<br />

im Mund. Dicht und maskulin mit geschmeidigen Rundungen<br />

zeigt er sein Volumen, hallt lange nach.<br />

13 Vol.-%, DV, €<br />

92 2022 Nußdorf Kaiserberg Spätburgunder<br />

trocken<br />

Wunderbar delikater Duft, der den Pfälzer Spätburgunder<br />

typisch verkörpert: Balsamisch-ätherische Noten, Waldbeeren,<br />

Himbeeren, aber auch viel Trockenkräuter kann man riechen.<br />

Der Gaumen ist vom Gerbstoff geprägt, eine präsente<br />

Säure belegt die Jugendlichkeit des <strong>Wein</strong>s.<br />

13 Vol.-%, NK, €€€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

405


WEINGUT<br />

WAGECK<br />

PFAFFMANN<br />

Luitpoldstraße 1, 67281 Bissersheim<br />

T: +49 6359 2216, www.wageck-weine.de<br />

Kontakt: Thomas Pfaffmann<br />

Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />

Flaschen/Hektar: 400.000 (50 % weiß, 35 % rot,<br />

10 % Rosé, 5 % Schaumwein)/59 ha<br />

Wow, die von Thomas und Frank<br />

Pfaffmann bemusterten reifen<br />

<strong>Wein</strong>e sorgten für Begeisterung<br />

am Verkostungstisch. Dabei bleibt es nicht alleine<br />

bei der Bewunderung der nuancenreichen<br />

Geschmacksbilder, sondern wir vollzogen<br />

auch den gedanklichen Umschlag ins<br />

Heute und Morgen: Wer jetzt einen aktuellen<br />

Jahrgang weglegt, kann in zehn Jahren solche<br />

Perlen aus dem Keller holen. Der Betriebsstil<br />

ist überdies von größter Zuverlässigkeit: Der<br />

Kalk rund um Bissersheim prägt die <strong>Wein</strong>e,<br />

die zudem stets dicht und auf gekonnte Weise<br />

im Fass ausgebaut sind.<br />

91+ 2022 »Kalkmergel« Chardonnay trocken<br />

Kalkige Kühle und Würze im Duft, weiße Blüten, frische Zitronen,<br />

frische Honigmelone, Klee, Melisse, Zitronenbutter.<br />

Am Gaumen Schmelz, durchzogen mit viel Würze, Salz, dezent<br />

Karamell zur gelben Frucht, vollmundig, dicht mit<br />

schöner Länge und gut zu Tisch. 13,5 Vol.-%, DV, €€<br />

93 2022 »Réserve« Sauvignon Blanc trocken<br />

Fumé im Duft, Röstnoten, geröstete Haselnuss sowie gerösteter<br />

gelber Paprika, Schwarze Johannisbeere, Minze. Am Gaumen<br />

vollmundig und zupackend, stoffig, straff und dicht, feiner<br />

Säurenerv, kernige reife Phenolik, saftig, trinkanimierend<br />

und mit viel Potenzial für weitere Jahre. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

94+ 2015 Bissersheim Am unteren Geisberg<br />

Pinot Noir<br />

Reife Frucht und Würze im Duft, Pflaumen, Wacholder, Feigen,<br />

Waldlaub, Tabak, Lorbeer, Gewürznelke, dunkle Schokolade.<br />

Am Gaumen dicht und mit Zug, stimmige Balance zwischen<br />

frischer Säure und reifer Frucht. Feinkörniger, reifer<br />

Gerbstoff, delikate mineralische Würze, gut gereift, aber<br />

noch Potenzial für weitere Jahre. 13 Vol.-%, NK, €€€€<br />

93+ 2015 »Cuvée Wilhelm Réserve« trocken<br />

ME/CS/CF/PV<br />

Dicht im Duft, Schwarze Johannisbeeren, Pflaumen,<br />

Blaubeeren, roter Paprika, Efeu, Menthol, Tabak, Gewürznelke.<br />

Am Gaumen mit viel Kraft, frische und reife Frucht, samtiger<br />

Gerbstoff, lebendige Säure, mit Potenzial, verträgt<br />

jetzt eine Speise oder eignet sich zum Sinnieren vor dem<br />

Kamin. 14,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

93+ 2016 Bissersheim Goldberg<br />

Spätburgunder trocken<br />

Vielschichtig und dicht im Duft, helle und dunkle Beerenfrucht,<br />

getrocknete Minze, Zwetschgen, Milchschokolade,<br />

Gewürznelke, Unterholz. Im Mund frisch und saftig, kerniges<br />

Tannin, lebendige Säure, kompakt und stoffig im Bau dennoch<br />

elegant, trotz seiner Reife noch nicht am Ende seiner<br />

Reise. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2022 Bissersheim Links am Sülzner Weg<br />

Chardonnay trocken<br />

92+ 2021 Bissersheim Schützenhaus Riesling<br />

trocken<br />

91 2022 »Kalkmergel« Weisser Burgunder<br />

trocken<br />

90 2023 »Tertiär« Grauer Burgunder trocken<br />

89 2023 »Fundament« Cuvée Rosé trocken<br />

ME/CS/SL/LMB/PN/BP/HE<br />

93 2014 »Cuvée Wilhelm« trocken ME/CS<br />

92 2018 »Réserve« Portugieser trocken<br />

406 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER PFALZ<br />

WEINGUT<br />

WAMBSGANSS<br />

Kirchhohl 10, 76829 Landau in der Pfalz<br />

T: +49 6341 61990, www.eugen-wambsganss.de<br />

Kontakt: Christian Estelmann<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8–12 Uhr und 14–17 Uhr, Sa<br />

9.30–12 Uhr und 14–14.15 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 200.000 (70 % weiß, 15 % rot,<br />

15 % Rosé, 15 % Schaumwein)/16,5 ha<br />

Einer alten Nußdorfer Familie entstammt<br />

die Familie Wambsganss, die<br />

16 Hektar rund um das uralte Winzerdorf<br />

bei Landau bewirtschaftet. In dem sonnenreichen<br />

Klima gedeiht auf Kalkmergel,<br />

Löss-Lehm und Bundsandstein eine Vielzahl<br />

von Rebsorten. Beim Ausbau setzt Kellermeister<br />

Christian Estelmann auf Beständigkeit –<br />

Hektik bekomme einem Naturprodukt nun<br />

mal nicht und die <strong>Wein</strong>e dienen schließlich vor<br />

allem der Lebensfreude. So überzeugt uns<br />

auch die aktuelle Kollektion, besonders die<br />

Weißweine, die belebend und in sich völlig<br />

stimmig ausgefallen sind.<br />

91 2023 Nußdorf Grauburgunder trocken<br />

Sehr schön im Duft ist die anklingende Mineralität, die an<br />

Kieselsteine denken lässt. Sehr klar die riechbare Frucht, die<br />

sofort an Steinobst erinnert. Saftig und elegant die Säurestruktur<br />

am Gaumen, die perfekt eingebunden ist und Trinkspaß<br />

verspricht. Mirabelle, etwas Stachelbeerfrucht und<br />

grüne Apfelnoten untermalen den nachhaltigen Abgang.<br />

12,5 Vol.-%, DV, €<br />

91 2022 Nußdorf Chardonnay trocken<br />

Anklänge reifer Mirabelle, dezent grüne Banane, Eisbonbon<br />

und auch Honigmelone kann man riechen. Saftig-fruchtig<br />

dann der belebende Geschmack. Sehr stimmig die Balance<br />

am Gaumen, die Fruchtigkeit und Körper auf harmonische<br />

Weise zusammenführt. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

89 2023 Nußdorf Sauvignon Blanc trocken<br />

Knallige Sauvignon-Blanc-Frucht in der Nase, die viel frisches<br />

Gras und auch grünen Paprika transportiert. Zitronenfrisch<br />

dann der Eindruck am Gaumen, der auch Aromen von<br />

Passionsfrucht und etwas Ananas bereithält. Lebendig ist<br />

das Finale bei nachhaltiger Frische. 11,5 Vol.-%, DV, €<br />

89 2023 Nußdorf Rosé trocken<br />

Ein schönes Himbeerrosé mit etwas hellem Gelb dominiert<br />

in der Farbe. Aufsteigende Gärungskohlensäure verspricht<br />

bereits beim Öffnen Frische. Walderdbeere, Himbeere und<br />

etwas Traubengelee lassen sich fein und dezent riechen. Die<br />

Fruchtsäure ist saftig sowie belebend, jugendlich integriert,<br />

mittlere Länge im Abgang. 11,5 Vol.-%, DV, €<br />

90 NV »Schwarze Gans« trocken<br />

Die »Schwarze Gans« duftet nach roten und auch dunklen<br />

Beeren, Kirsche, Johannisbeere und Zwetschge. Die kräftig<br />

gebaute Struktur wird von einer vitalen Säure durchzogen,<br />

die für Schwung und Länge sorgt. Die Gerbstoffe von mittlerer<br />

Körnung sind präsent. Zum Essen. 13,5 Vol.-%, DV, €€<br />

89+ 2022 Nußdorf Merlot trocken<br />

Fruchtige und auch fleischige Nase mit reifen Aromen von<br />

Pflaume und Kirschen, getoppt von Vanille und auch Bienenstich.<br />

Reif und kräftig in der Gaumenstruktur mit weichen<br />

Gerbstoffen in mittlerer Dosierung, Holunder, Schlehe, auch<br />

leicht grünlich-florale Noten. 13,5 Vol.-%, DV, €<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

407


WEINGUT<br />

KARL WEGNER<br />

Am Neuberg 4, 67098 Bad Dürkheim<br />

T: +49 6322 989327, www.weingut-wegner.de<br />

Kontakt: Joachim Wegner<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–12 Uhr und 13–18 Uhr, Sa<br />

9–17 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 160.000 (60 % weiß, 25 % rot,<br />

12 % Rosé, 3 % Schaumwein)/15 ha<br />

Joachim Wegner ist ein Arbeiter im <strong>Wein</strong>berg<br />

des Herrn, wenn es darum geht, mit<br />

unendlicher Geduld den Verlauf von<br />

Reifeprozessen zu erforschen und seine <strong>Wein</strong>e<br />

mit dem empfindsamen Einsatz von Barriques<br />

zu perfektionieren. Es verwundert kaum, dass<br />

der Dürkheimer Winzer zu den Gründungsmitgliedern<br />

des Pfälzer Barrique-Forums gehört,<br />

das sich bereits 1991 zum Ziel gesetzt<br />

hat, die Qualität deutscher Rotweine auf internationales<br />

Niveau zu heben. Wie solches<br />

Streben zum Erfolg führen kann, zeigt in diesem<br />

Jahr sein hervorragender 2017er Pinot<br />

Noir »Pharos«.<br />

93 2022 »Tonneau« Ungstein Herrenberg<br />

Riesling trocken<br />

Ein intensives Goldgelb bei vorhandenem Altgoldglanz besticht<br />

im Glas. Eine gereifte Nase zeigt dann ein gut eingebundenes<br />

Holzgerüst mit gekochten Apfel- und Birnennoten. Sehr opulent<br />

dann der Eindruck am Gaumen, wobei sich der Holzeinsatz<br />

mit erstaunlich viel Frische präsentiert. Das Volumen sorgt für<br />

Kraft und lange anhaltenden Nachklang. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />

92 2022 »Vision« Ungstein Herrenberg<br />

Riesling trocken<br />

Die gut gereiften heimischen Früchte sind hier im Duft vereint.<br />

Saftige Birnenfrucht, vollreifer roter Apfel, Aprikose<br />

und Pfirsich sind präsent. Recht dicht, bei saftigem Ausdruck<br />

kann man neben den erwähnten Früchten auch noch<br />

etwas Quittengelee am Gaumen schmecken. Elegant und<br />

lange am Gaumen. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

91+ 2023 Bad Dürkheim Rittergarten Riesling<br />

trocken<br />

Ein Duft, der deutlich frische Apfelnoten, Stachelbeere und<br />

viel Kräuterigkeit hervorbringt. Alles sehr präsent, animierend<br />

und spannungsgeladen. Am Gaumen dann tolle Saftigkeit,<br />

dazu ein Säurespiel mit vibrierender Vielfalt. Auch eine<br />

anklingende Mineralität fügt sich perfekt zum Ganzen.<br />

12,5 Vol.-%, DV, €<br />

91 2022 »Augenstern« Ungstein Weilberg<br />

Chardonnay trocken<br />

Ein kräftiges Goldgelb ziert die Farbe im Glas. Der Duft zeigt<br />

dann deutlich Noten vom Holz, dazu stimmig Vanille, reife Aprikose,<br />

etwas Banane und Quitte. Opulent all diese Attribute<br />

dann auch am Gaumen. Die Mineralität gut verwoben mit den<br />

genannten Früchten und den Holzaromen, alles schmelzig bei<br />

voluminösem Gesamteindruck. 13 Vol.-%, NK, €€<br />

93 2017 »Pharos« Pinot Noir trocken<br />

Ausgesprochen intensiver Duft mit viel roter und dunkler<br />

Beerenfrucht, dazu gut eingebundene Holzaromen bei edler<br />

Holzwürze. Viel Volumen und perfekt integrierte Gerbstoffe.<br />

Der <strong>Wein</strong> schmiegt sich damit rund und ausgewogen an die<br />

Geschmacksnerven und bietet auch noch reichlich Potenzial<br />

für die Zukunft. 13,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />

92 2017 »Sinnreich« Syrah trocken<br />

Ein dunkles bis dichtes Rubinrot mit bräunlich-schwarzen<br />

Reflexen präsentiert sich im Glas. Deutliche Holzwürze, gekochte<br />

rote und dunkle Früchte, anklingend Schokolade, Tabak,<br />

Lakritze und Rumtopffrüchte. Alles stimmig und handwerklich<br />

gekonnt präsent. Körniges Tannin, viel Beerensaft<br />

und Opulenz begleiten diesen Syrah. Sehr lange am Gaumen.<br />

14,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

408 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER PFALZ<br />

WEINBIET<br />

MANUFAKTUR<br />

An der Eselshaut 57, 67435 Neustadt an der <strong>Wein</strong>straße<br />

T: +49 6321 67970, www.weinbiet.de<br />

Kontakt: Dr. Bastian Klohr<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–18 Uhr, Sa 10–16 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 3.333.300 (68 % weiß, 32 % rot)/<br />

335 ha<br />

Die <strong>Wein</strong>biet Manufaktur ist ein Zusammenschluss<br />

von 35 Winzern, die<br />

gemeinsam 335 Hektar bewirtschaften<br />

– und dabei die Maxime vertreten, dass<br />

das Ganze mehr ist als die Summe der Teile. Im<br />

aktuellen Sortiment setzen sich die Spitzen<br />

deutlich von der Basis ab. Bei den »Grossen<br />

Gewächsen« – die ohne Nennung einer Einzellage<br />

etikettiert sind! – ist der geschmeidige<br />

Grauburgunder unser Favorit. Aus dem Genre<br />

der Lagenweine wiederum kommt dieses<br />

Jahr der am höchsten bewertete <strong>Wein</strong>: der Salzigkeit<br />

und Frucht zusammenführende Riesling<br />

aus dem Gimmeldinger Mandelgarten.<br />

92 2022 »Philipp Bassler« Gimmeldingen<br />

Mandelgarten Riesling trocken<br />

Grapefruit, Blutorange, eine recht dichte, kernige Rieslingfrucht.<br />

Im Mund befinden sich geschmeidige Motive einerseits<br />

und Säure und Stoffigkeit andererseits in sehr guter<br />

Balance. Die Gaumenfrucht ist klar und intensiv, leicht salzig<br />

unterlegt, sie begleitet einen lange anhaltenden Abklang.<br />

12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

91+ 2022 »Philipp Bassler Grosses Gewächs«<br />

Grauburgunder trocken<br />

Ein beeriger, relativ offener Duft, Turrón, ein klein wenig<br />

feuchter Stein. Der Gaumen zeigt sich seidig, rund, saftig,<br />

mit einer gepflegten Phenolik und einer feinen, sehr gut integrierten<br />

Säure. Ein Grauburgunder mit Charme und guter<br />

Differenzierung. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2022 »Philipp Bassler Wurzelecht«<br />

Riesling trocken<br />

Ein Hauch von Petrol umweht den Duft, der sonst aber auch<br />

zitrusfruchtige und florale Aromen und auch einen Ton wie<br />

von Schwarzer Johannisbeere aufweist. Die Gaumenstruktur<br />

spannt einen markanten Säurebogen auf, zeigt sich stoffig,<br />

herb, mit leicht phenolischem Abklang. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

90+ 2020 »Philipp Bassler Grosses Gewächs«<br />

Spätburgunder trocken<br />

Blattgrün, Grüntee, Buchsbaum, Tabak, Grasschnitt, schwarzer<br />

Pfeffer. Im Mund wirkt der <strong>Wein</strong> körnig und leicht trocknend,<br />

er ist »kühl« gehalten und auf Frische vinifiziert, liegt dabei<br />

aber eher auf der grünlichen Seite des Pinot-Spektrums.<br />

Das Reifepotenzial ist durchaus intakt. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />

90+ 2021 »Philipp Bassler Grosses Gewächs«<br />

Merlot trocken<br />

Milchschokolade, Amarenakirsche, Thymian, auch etwas Kakaopulver<br />

und Zimt. Der Gaumen setzt viskos, ja geradezu ölig<br />

an, entfaltet dann ein feinkörniges Tannin mit guter Dichte,<br />

der kräftige Alkoholgehalt ist knapp integriert. Ein fruchtiger<br />

<strong>Wein</strong>, der noch Flaschenreife benötigt. 14,5 Vol.-%, NK, €€<br />

90+ 2021 »Philipp Bassler Grosses Gewächs«<br />

Chardonnay trocken<br />

90 2022 »Philipp Bassler Fumé« Sauvignon<br />

Blanc trocken<br />

89 2022 Haardt Schlossberg Riesling tr.<br />

89 2022 »Von Ersten Lagen« Weißburgunder<br />

& Chardonnay trocken WB/CH<br />

88 2023 Chardonnay trocken<br />

87 2023 Muskateller feinherb<br />

88+ 2022 »Von Ersten Lagen« Merlot &<br />

Cabernet Sauvignon trocken ME/CS<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

409


WEINLAND<br />

WACHTENBURG<br />

<strong>Wein</strong>straße 2, 67157 Wachenheim an der <strong>Wein</strong>straße<br />

T: +49 6322 979820, www.weinland-wachtenburg.de<br />

Kontakt: Peter Zimmermann<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–18 Uhr, Sa 10–17 Uhr,<br />

So 11–16 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 2.666.700 (62 % weiß, 17 % rot,<br />

16 % Rosé, 1 % süß, 4 % Schaumwein)/335 ha<br />

Wir leben, was wir lieben«: Nach<br />

dieser Devise wird auch im <strong>Wein</strong>land<br />

Wachtenburg gearbeitet; es<br />

ist eine der ältesten Genossenschaften der<br />

Pfalz, die schon 1900 gegründet wurde. Auf<br />

335 Hektar Rebfläche kultivieren 24 Winzerfamilien<br />

rund 30 Rebsorten in den besten Lagen<br />

um die Wachtenburg. Wir empfehlen den<br />

gekonnt balancierten Riesling mit mineralischer<br />

Würze aus der Wachenheimer Altenburg,<br />

dem auch der kraftvolle und noch jugendliche<br />

Merlot kaum nachsteht. Es sind fair<br />

kalkulierte <strong>Wein</strong>e, die Pfälzer Lebensfreude<br />

und Trinkgenuss verbreiten!<br />

91+ 2022 »Edition Premium« Wachenheim<br />

Altenburg Riesling trocken<br />

Etwas brenzlig in der Nase, ein Hauch Petrol, reifer Pfirsich,<br />

Maracuja, kräuterig-steinige Anklänge. Im Mund eine »Edition<br />

Premium« mit gelungener Balance aus Säure, Charme,<br />

Frische und Mineralik, die präzise Säure weiß, was sie zu tun<br />

hat. Mineralische Würze. 12 Vol.-%, DV, €€<br />

90 2023 »Edition SL« Weißburgunder<br />

trocken<br />

Reicher, intensiver Duft nach gelben Blüten, Aprikosen und<br />

Mirabellen, Birne, viel Würze, auch vom Holzeinsatz. Kräftig<br />

gebaut, am Gaumen mit merklicher Fruchtsüße und einer<br />

flankierenden Säure harmonisch abgestimmt, gute Substanz,<br />

reife Phenole, würziges Finish. 13 Vol.-%, DV, €<br />

89+ 2023 »Edition SL« Grauburgunder<br />

trocken<br />

Würziger Duft, auch balsamische Würze, reife Birne, Honigmelone,<br />

getrocknete Kräuter, Rosmarin, auch etwas Quitte.<br />

Kräftiger und opulenter Grauburgunder mit Volumen, Muskulatur,<br />

Schmelz, ebenso Restsüße, eine Art Pfälzer Ruländer.<br />

Für Freunde des vollen Geschmacks. 14 Vol.-%, DV, €<br />

88+ 2023 Chardonnay trocken<br />

Birne, Honigmelone, Apfel, weiße Mandeln und auch Popcorn<br />

im Duft, kräuterige Anklänge, süßliche Mandarinen.<br />

Mit einem schlanken, klar definierten Bau am Gaumen, frische<br />

Säure und ein korrespondierendes Süßelevel, beides<br />

geht zusammen, fruchtsüßer Kern, unbeschwert.<br />

12,5 Vol.-%, DV, €<br />

91 2020 »Edition Premium Réserve<br />

unfiltered« Merlot trocken<br />

Buttrige Noten, Schwarzkirschkonfitüre, Pflaume, dunkle<br />

Schokolade. Im Mund zeigt der <strong>Wein</strong> noch ein jugendlich-körniges<br />

Tannin, das von leichter Öligkeit und von kraftvollem<br />

Alkohol eingebunden wird, die Säure bleibt dezent. Weitere<br />

Reife wird der Harmonie guttun. 15 Vol.-%, NK, €€€<br />

90 2021 »Edition Premium Cuvée<br />

Wachtenburg« trocken CS/ME/CC<br />

Pfeffriger Duft, dunkle Beeren, Bitterschokolade, auch Eichenholz,<br />

schließlich Kräutertöne. Der Gaumen eröffnet mit<br />

reicher Geschmeidigkeit, seidiges Tannin verschmilzt mit<br />

süßer Frucht, die Säure ist mild, der Alkohol gut integriert,<br />

der Abgang besitzt Länge. 14 Vol.-%, NK, €<br />

410 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER PFALZ<br />

<br />

WILHELMSHOF<br />

WEIN- UND SEKTGUT<br />

Queichstraße 1, 76833 Siebeldingen<br />

T: +49 6345 919147, www.wilhelmshof.de<br />

Kontakt: Familie Roth-Ochocki<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8–12 Uhr und 13–18 Uhr, Sa<br />

9–16 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 74.000 (45 % weiß, 10 % rot,<br />

3 % Rosé, 42 % Schaumwein)/18,6 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Vor fünf Jahrzehnten wurde im Wilhelmshof<br />

der erste Sekt erzeugt. Damit<br />

gehört das jahrhundertealte Familienweingut,<br />

das nach Ökostandards arbeitet<br />

und früh der Bewegung »Zukunftsweine«<br />

beitrat, zu den Pionieren der Sektkultur in<br />

<strong>Deutschland</strong>. Seit den 1990er-Jahren entstehen<br />

hier Sekte nach der Méthode Champenoise,<br />

die höchsten Ansprüchen genügen, wie<br />

auch die neue Kollektion beweist. Auch die<br />

Stillweine sind wieder wunderbar gelungen:<br />

der noch junge Riesling und der Chardonnay<br />

aus dem Vorjahr, vor allem aber auch die Spätburgunder-Spätlese<br />

aus dem Jahrgang 2022.<br />

92+ 2018 »Pinot B Privé« brut WB/PN<br />

Strohfarben. Ein Duft von Hefe und Bienenwachs, mit süßen<br />

Beeren im Hintergrund und einem Anflug von balsamischen,<br />

tertiären Noten. Im Mund ist der <strong>Wein</strong> straff gebaut, druckvoll,<br />

mit kerniger Säure und frischer Mousse, er klingt intensiv<br />

blumig und auch leicht phenolisch ab.<br />

12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

91+ 2017 »Blanc de Noirs Privé« brut nature<br />

Ein fruchtiger Duft von Johannisbeergelee mit leicht balsamischen<br />

Tönen und leichten Hefenoten. Der Gaumen eröffnet<br />

mild, rund, ein zurückgenommenes Mousseux verstärkt<br />

am Gaumen den Eindruck der Geschmeidigkeit. Der Pinot-<br />

Sortentyp ist gut erkennbar. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

91+ 2022 Riesling brut<br />

Ein zitrusfrischer Duft entsteigt dem Glas. Melisse, frisch geriebene<br />

Orangenschale. Am Gaumen gehört der Sekt zu den<br />

milderen Vertretern des Genres, die Süße ist präsent, wird<br />

allerdings auch von einer strammen Rieslingsäure gekontert.<br />

Das feine Mousseux gibt dem ganzen Bau Schwung.<br />

12,5 Vol.-%, NK, €€<br />

92 2023 Siebeldingen Im Sonnenschein<br />

Riesling Spätlese trocken<br />

Feiner, ausgesprochen sortentypischer Duft, der hauptsächlich<br />

von Zitrusaromen geprägt ist. Dazu kommen Noten von<br />

saftigem, gelbfleischigem Pfirsich, aber auch etwas Apfel,<br />

Birne und ganz dezent reife Quitte. Das Säurespiel am Gaumen<br />

ist perfekt und wird auch noch von feingliedriger Mineralität<br />

flankiert. Der <strong>Wein</strong> ist dicht und lang. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

92 2023 Siebeldingen Im Sonnenschein<br />

Grauer Burgunder trocken<br />

Die saftig reife Birne, angereichert mit gelbem Steinobst<br />

und etwas Vanille, sorgt für eine beeindruckende Aromatik<br />

im Duft. Schmelzig, bei großer Fülle verzaubert die vorhandene<br />

Harmonie den Gaumen. Der vorhandene Alkohol ist gut<br />

eingebunden und stützt die Aromatik damit eindrucksvoll.<br />

14 Vol.-%, DV, €€<br />

93 2022 Siebeldingen Im Sonnenschein<br />

Spätburgunder Spätlese trocken<br />

Röstaromen vom dunklen Landbrot, Sauerkirsche und Rote<br />

Johannisbeere prägen die Fruchtaromen im Geruch. Auch<br />

dunkle Schokolade lässt sich noch riechen. Sehr extraktreich<br />

ist die Spätlese am Gaumen, bei reichlich Volumen bietet<br />

sie viel dunkle Beerenfrucht an und zeigt auch Kräuternoten,<br />

bei guter Saftigkeit sehr lange am Gaumen.<br />

13 Vol.-%, NK, €€€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

411


WEINGUT<br />

KATRIN WIND<br />

Nauweg 6, 76829 Arzheim<br />

T: +49 6341 33339, www.weingut-wind.eu<br />

Kontakt: Katrin Wind<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–17 Uhr, Sa 9–14 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 33.300 (70 % weiß, 10 % rot,<br />

20 % Rosé)/7,5 ha<br />

Anbauweise: in Umstellung<br />

Wir sind ein kleines Garagenweingut<br />

im Herzen der Südpfalz«,<br />

schreibt uns Katrin Wind. Die<br />

Wahrheit ist: Der Ertrag von sieben Hektar<br />

passt in keine Garage. Und überhaupt hat sich<br />

die frühere Mitarbeiterin von Philipp Kuhn<br />

im Lauf der vergangenen Jahre zu einer festen<br />

Größe in der Südpfalz gemausert. Beeindruckend,<br />

was sie aus der Arzheimer Kalmit an<br />

Riesling und Spätburgunder erzeugt: Es sind<br />

<strong>Wein</strong>e mit Nuancenreichtum und ruhiger<br />

Kraft. Superb ist auch dieses Jahr wieder der<br />

Frühburgunder, und der Spätburgunder »vom<br />

Landschneckenkalk« ist Top Value!<br />

94+ 2022 »Kapellenstück« Arzheim Kalmit<br />

Riesling trocken<br />

Ein dezenter Holzton, ein Hauch von Petrol, aber auch Melisse,<br />

getrocknete Orangenschale, kalkwürzige Untertöne. Der<br />

Gaumen beginnt geschmeidig und setzt ganz fein texturiert<br />

und großzügig fort. Das jedoch völlig ohne Schwere oder<br />

Breite – einfach nur nuanciert, und das in Struktur und Würze<br />

auf ausdrucksstarke Weise. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />

93 2023 »Fumé« Sauvignon Blanc trocken<br />

Im Duft Pfefferminze, Sojasauce und Kümmel – überhaupt<br />

kein Fruchtsalat. Der Gaumen macht Druck mit einer trockenen<br />

Phenolik und mit geschmeidigem Hintergrund, der <strong>Wein</strong><br />

klingt gehaltvoll und kein bisschen »laut« ab – ein feinfühliger,<br />

stiller Sauvignon. 11,5 Vol.-%, DV, €€<br />

90+ 2023 »[Nackter]« Riesling trocken<br />

Grüner Apfel im Duft und feine kalkwürzige Untertöne. Im<br />

Mund ist der <strong>Wein</strong> geradlinig im Bau, eine Spur Süße gibt der<br />

Frucht Volumen, der leicht kreidige Abgang stellt das Terroir<br />

über die Sorte. 12 Vol.-%, DV, €<br />

94+ 2022 Arzheim Kalmit Spätburgunder<br />

trocken<br />

Im Duft erdig, nach gerösteter Sesamsaat, Kreuzkümmel,<br />

Herzkirsche und schwarzem Pfeffer. Die rauchige Note<br />

sticht im Speziellen hervor. Am Gaumen kühl, mit mittlerem<br />

Gerbstoff und mittlerem Nachhall. Insgesamt ein schlanker<br />

Körper und spezieller Spätburgunder. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />

94 2022 Frühburgunder trocken<br />

Die pikante Würzigkeit in der Nase sticht sofort hervor. Gerösteter<br />

Kardamom, Kümmel, Waldbeeren und Pumpernickel<br />

prägen die Aromatik. Am Gaumen sehr weich und rund<br />

mit mürbem Tannin. Angenehm sanft und trinkig. Wunderbarer<br />

Frühburgunder. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

93 2022 »vom Landschneckenkalk«<br />

Spätburgunder trocken<br />

Sauerkirsche und Kräuter, frisch, klar, mit einem nur zurückhaltenden,<br />

gut passenden Holzakzent. Der Gaumen zeigt<br />

sich dicht und straff, herb, mit einer kräftigen Menge körnigen<br />

Gerbstoffs, fester Säure und saftigem Abklang. Auch<br />

der namensgebende Kalk fehlt in der Gaumenstruktur nicht.<br />

12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

412 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER PFALZ<br />

WEINGUT<br />

VON WINNING<br />

<strong>Wein</strong>straße 10, 67146 Deidesheim<br />

T: +49 6326 966870, www.von-winning.de<br />

Kontakt: Stephan Attmann<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8–18 Uhr,<br />

Sa und So 10–18 Uhr<br />

Hektar: 93 ha<br />

Anbauweise: in Umstellung<br />

Das <strong>Wein</strong>gut von Winning gehört zu<br />

den Legenden in der Pfalz, die große<br />

Tradition mit herausragenden Lagen,<br />

exzellenter Arbeit und Innovationskraft verbinden.<br />

Das Resultat ist eine beeindruckend<br />

hohe Qualität. Vergoren werden die Spitzenweine<br />

traditionell im Holz, so entwickeln sie<br />

eine herrliche Textur, die zur Stilistik des Hauses<br />

gehört. Besonders greifbar ist das bei den<br />

Großen Gewächsen aus dem Pechstein und<br />

dem Ölberg, beides überragende <strong>Wein</strong>e voller<br />

Druck und Länge. Aber auch der Einstieg ins<br />

Sortiment ist gelungen: Der Forster Riesling<br />

macht ausnehmend viel Spaß.<br />

95 2022 Forst Pechstein Riesling GG<br />

Duft nach reifer gelber Frucht, Feuerstein, Weihrauch, Mandarine,<br />

Zitronenmelisse, viel Power. Am Gaumen ebenfalls<br />

eine Intensität von feiner, reifer Frucht, die von wunderbar<br />

integrierter Säure und attraktiver Mineralität getragen wird.<br />

Lange im Nachhall, viel Reifepotenzial. 13 Vol.-%, NK, €€€€<br />

95 2022 Königbach Ölberg Hart Riesling GG<br />

Duft nach feinen exotischen Früchten, dazu Mandarine,<br />

Kumquat, Zitronensorbet und rosa Pfirsich. Am Gaumen mit<br />

klar definierter Säure, sehr feinem Extrakt und einer komplexen<br />

Frucht, dazu terroirbezogene Kalkigkeit, balanciert,<br />

lang, hat viel Potenzial. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

94 2022 »Imperiale« Weisser Burgunder<br />

trocken<br />

Im Duft eine spannende Melange aus Aprikosenkern, gelbem<br />

Apfel, Sternfrucht, junger Haselnuss und Weihrauch, dazu<br />

auch Gesteinsmehl. Am Gaumen eine dichte Textur, reife<br />

Frucht sowie eine prägnante Säure, die für Zug sorgt. Feine<br />

Phenolik begleitet den guten Nachhall. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

91+ 2023 Forst Riesling trocken<br />

Zitronengelb, im Duft mit frischen Wiesenkräutern und sehr<br />

präziser Frucht, rosa Pfirsich, Zitronenmelisse, Grapefruit<br />

und auch Mango. Am Gaumen ein hoch attraktives Spiel aus<br />

reifer Steinfrucht und einer linear verlaufenden Säure, feine<br />

Mineralik im Nachhall. 12 Vol.-%, DV, €€<br />

94 2020 Ruppertsberg Reiterpfad An Den<br />

Achtmorgen Pinot Noir GG<br />

Rauchig und kräftig im ersten Duft, auch vom Neuholz geprägt.<br />

Aromen von Kirsche, Cassis sowie Gewürznelke. Am<br />

Gaumen ein weit angelegtes Format, das mit dichtem Extrakt<br />

und feinem Tannin ausgefüllt wird. Gute Säure und viel<br />

Rebsortentypizität begleiten den langen Nachhall.<br />

13 Vol.-%, NK, €€€€<br />

94 2022 »Imperiale« Chardonnay trocken<br />

93+ 2022 »I« Sauvignon Blanc trocken<br />

92+ 2023 »1G« Deidesheim Herrgottsacker<br />

Riesling Erste Lage trocken<br />

92 2023 »1G« Ruppertsberg Reiterpfad<br />

Riesling Erste Lage trocken<br />

92 2023 »1G« Deidesheim Leinhöhle Riesling<br />

Erste Lage trocken<br />

91 2023 »II« Sauvignon Blanc trocken<br />

90+ 2023 »Win Win« Riesling trocken<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

413


WEINGUT<br />

OLIVER ZETER<br />

Eichkehle 25, 67433 Neustadt an der <strong>Wein</strong>straße<br />

T: +49 6321 9700933, www.oliver-zeter.de<br />

Kontakt: Oliver und Christian Zeter<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Hektar: 25 ha<br />

Oliver Zeter ist seit Langem als Sauvignon-Blanc-Experte<br />

bekannt. Schon<br />

früh hat er Erfahrungen, die er in<br />

Südafrika mit dieser Traube sammeln konnte,<br />

ins heimische Terroir der Pfalz übertragen.<br />

Inzwischen hat sich der Spezialist jedoch<br />

zum Generalisten gewandelt, dem auch<br />

Weiß-, Grau- und Spätburgunder gelingen<br />

und sogar (scheinbare) Exoten wie Chenin<br />

Blanc. Dabei zeigt sich quer durchs Sortiment<br />

eine stilistische Handschrift, die auf<br />

straffe, gebündelte Gaumenstrukturen und<br />

vielschichtige, komplexe Aromen setzt. Wir<br />

gratulieren zum dritten Stern.<br />

94 2020 »Baer Grand Fumé« Sauvignon<br />

Blanc trocken<br />

Ein opulenter, aber auch vielschichtiger Duft: grüne Stachelbeere,<br />

Holunderblüte, Blutorange, Brennnessel und pfeffrige<br />

Untertöne. Im Mund macht der <strong>Wein</strong> mächtig Druck, mit<br />

präsenten, feinen Phenolen und einer gut Balance herstellenden<br />

Säure. Bleibt sehr lange komplett homogen im Abgang.<br />

13 Vol.-%, NK, €€€<br />

93+ 2021 »Zahir Blanc« Cuvée trocken<br />

SB/SG/SE<br />

Kiwi und Stachelbeere im Duft, leichte Kräutertöne, Kresse,<br />

dezentes Holz. Der Gaumen zeigt sich eingangs kernig, mit<br />

mittelgewichtiger Phenolik und lebendigem Säurerückgrat<br />

und dann mit einer sehr eleganten Auflösung der Extraktspannung<br />

hin in einen langen, saftigen Abgang.<br />

13 Vol.-%, NK, €€€€<br />

92 2022 »Mineral« Weissburgunder trocken<br />

Ein nuancenreicher Duft mit dem Aroma weißer Blüten, mit<br />

jodigen Noten, dezentem Holz, etwas Nougat, Heu. Am Gaumen<br />

besitzt der <strong>Wein</strong> eine schöne Saftigkeit, eine fast schon<br />

schlank wirkende Bündelung, Nerv und eine im Abgang sich<br />

konzentrierende Phenolik. 13 Vol.-%, NK, €€<br />

93+ 2019 »Zahir« Cuvée trocken CS/CF/ME<br />

Cassis, Cassis, Cassis, etwas Schattenmorelle und Grafit. Im<br />

Mund zeigt sich der <strong>Wein</strong> fleischig, dicht, mit spannungsvoller<br />

Säure unterlegt, mit den Proportionen und der Dichte für<br />

eine lange Flaschenreife. Der kompakte Abgang verspricht<br />

kommende Würze und Komplexität. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

93 2022 »Réserve« Pinot Noir trocken<br />

Der Duft ist noch verschlossen, deutet aber eine schöne, kirschige<br />

Burgunderfrucht an. Das Holz ist gut integriert. Der<br />

Gaumen besitzt ebenfalls beste Anlagen, reifer Gerbstoff in<br />

passender Menge trifft auf eine frische, nahtlos integrierte<br />

Säure, der saftige Abgang verspricht eine fruchtgetragene<br />

Entfaltung. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

93 2022 Godramstein Münzberg<br />

Grauburgunder trocken<br />

92+ 2022 »Fumé« Sauvignon Blanc trocken<br />

92+ 2022 Haardt Herzog Chardonnay trocken<br />

92 2022 Haardt Herzog Chenin Blanc trocken<br />

91+ 2022 »Mineral« Grauburgunder trocken<br />

91+ 2022 »Mineral« Chardonnay trocken<br />

91+ 2022 Godramstein Münzberg<br />

Weissburgunder trocken<br />

414 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER PFALZ<br />

WEINGUT<br />

ZIMMERMANN<br />

Grabenstraße 5, 67157 Wachenheim an der <strong>Wein</strong>straße<br />

T: +49 6322 2384, www.wein-zimmermann.de<br />

Kontakt: Jürgen Zimmermann<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Flaschen/Hektar: 106.700 (90 % weiß, 10 % rot)/13 ha<br />

Wir werden nicht müde, es zu wiederholen:<br />

Jürgen Zimmermanns<br />

<strong>Wein</strong>e sind in Sachen Mittelhaardt-Riesling<br />

die Wahl der ökonomischen<br />

Vernunft. Wie gut, dass Wachenheim und seine<br />

Lagen nicht ganz so im Brennpunkt der Aufmerksamkeit<br />

stehen wie die Nachbarorte Forst<br />

und Deidesheim. Auch die 2023 scheren nicht<br />

aus: Sie vereinen Frische mit Bündelung und<br />

eine klare Frucht mit fein eingewirkten mineralischen<br />

Aspekten. Dieses Jahr überraschte uns<br />

Jürgen Zimmermann mit einer Rotweincuvée:<br />

Ganz auf der Linie des Betriebsstils, ist auch dies<br />

kein Blockbuster, sondern ein eleganter <strong>Wein</strong>.<br />

93+ 2023 Wachenheim Altenburg Riesling<br />

trocken<br />

Schon im Duft offenbart sich Lagentypizität mit einer mineralischen,<br />

kräuterwürzigen Nase. Geröstete Koriandersaat,<br />

Curry und weißer Tee. Am Gaumen ist der <strong>Wein</strong> schmelzig,<br />

saftig, südfruchtig. Stämmige, mineralische Textur mit<br />

spürbarer Phenolik. Pointiert. Exzellentes Potenzial.<br />

11,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2023 Wachenheim Fuchsmantel Riesling<br />

trocken<br />

Jugendlich-duftig, Noten von frisch aufgeschnittener Ananas,<br />

auch floral mit weißen Blüten. Im Mund zunächst zurückhaltend,<br />

strafft er sich durch das Zusammenspiel von<br />

Säure und Mineralität. Noch zeigt er sich straff und karg,<br />

doch das Trinkfenster wird sich bald öffnen. 12 Vol.-%, DV, €€<br />

91+ 2023 Wachenheim Luginsland Riesling<br />

trocken<br />

In der Nase Feuerstein, Salbei, Thymian und Salzzitronenzeste.<br />

Am Gaumen reiben sich lebendige Säure und rassige<br />

Mineralität aneinander und erzeugen eine eindrucksvolle<br />

Spannung. Geruchlich wird es von Limettenabrieb und Jasmintee<br />

untermauert. Ein sehr junger Riesling mit sehr gutem<br />

Potenzial. 11,5 Vol.-%, DV, €€<br />

91+ 2023 Wachenheim Riesling trocken<br />

Honigmelone, frisch gemähtes Gras, Grapefruitzeste und<br />

ein Hauch Koriandersaat zeichnen das Bukett in der Nase.<br />

Rassige Säure, gelbe Kiwi, Papaya, feinstoffig mineralisch.<br />

Ein lebendiger und unkomplizierter Trinkgenuss, etwa als<br />

Aperitif. 11,5 Vol.-%, DV, €<br />

91 2022 Chardonnay trocken<br />

Goldgelb in der Farbe. Karamell, Bananenbrot, Quittengelee,<br />

Heu und Kurkuma. Nussig würzig, mit leichter Rauchigkeit.<br />

Am Gaumen opulent und breitschultrig. Butterschmalz, reifer<br />

gelber Apfel und Walnussschale. Säure ist eher weich unterlegt.<br />

Mineralität eher hintergründig. Passt zu Pfälzer Saumagen.<br />

13,5 Vol.-%, NK, €€<br />

92 2021 »Grande Cuvée« trocken CS/ME/CF<br />

Tiefes, dunkles Rot im Glas. Animalisch ledrige Nuancen, Zedernholz,<br />

getrocknete Pflaumen, balsamische Einflüsse mit<br />

eingekochten Waldbeeren. Am Gaumen überraschend hellfruchtig<br />

und schlanker, als erwartet. Kerniges Tanningerüst,<br />

spürbare Säure und Mineralität. Elegant und ausgewogen.<br />

13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

415


RHEIN<br />

GAU<br />

HISTORISCH<br />

VERWURZELTER<br />

WEINBAU<br />

Foto: © WSNA


Benediktinerinnenabtei St. Hildegard<br />

über Rüdesheim am Rhein


RHEINGAU REGIO-PORTRÄT<br />

Schloss Johannisberg<br />

EIN APPELL<br />

Seit Jahren stehen sich zwei Lager von <strong>Wein</strong>kennern gegenüber: Die einen halten<br />

den Rheingau für ein langweiliges, eingeschlafenes Gebiet, die anderen verweisen auf<br />

die historische Verwurzelung dessen, was schon immer groß war am Rheingauer <strong>Wein</strong>.<br />

Ein Versuch der Vermittlung.<br />

Als Thomas Jefferson im April des<br />

Jahres 1788 <strong>Deutschland</strong> bereiste,<br />

mietete er für einen Tag ein Bötchen<br />

mit zwei Ruderern und einem kleinen<br />

Segel, ließ sich am Vormittag den<br />

Rheingau entlang bis Rüdesheim treiben<br />

und besuchte auf dem Rückweg (flussaufwärts<br />

ging es naturgemäß langsamer)<br />

Schloss Johannisberg und den <strong>Wein</strong>berg<br />

des Marcobrunn. Vor allem über den Johannisberger<br />

<strong>Wein</strong> äußerte er sich enthusiastisch.<br />

Für das Plädoyer, das ich hier<br />

halten möchte, ist eine zweite Tat Jeffersons<br />

jedoch noch bedeutender: Denn die<br />

<strong>Wein</strong>liste seiner Frankfurter Unterkunft,<br />

des Rothen Hauses, war Jefferson wichtig<br />

genug, um sie mit in die Vereinigten Staaten<br />

zu nehmen. Sie befindet in seinem<br />

TEXT ULRICH SAUTTER<br />

Nachlass und liefert uns erleuchtende Erkenntnisse.<br />

Denn die Preisliste des Gastwirts<br />

und <strong>Wein</strong>händlers Johann Adam<br />

Dick, dem das Rothe Haus gehörte, bot<br />

zum Beispiel feil: 1726er und 1748er aus<br />

Hochheim, Rüdesheim und vom »Markebrunn«,<br />

von all diesen Herkünften auch<br />

vier Jahrgänge aus den 1760er-Jahren<br />

und aus Johannisberg immerhin Jahrgänge<br />

zwischen 1775 und 1783. Der 1783er<br />

ist überhaupt der jüngste Jahrgang auf<br />

der Liste, im April 1788 bereits viereinhalb<br />

Jahre alt. Die ältesten <strong>Wein</strong>e – und<br />

Jefferson trank an einem Abend, wie aus<br />

seinen Rechnungen hervorgeht, gemeinsam<br />

mit seinem Frankfurter Freund Baron<br />

Geismar den 1726er Hochheimer –<br />

besaßen ein Alter von 62 Jahren.<br />

Fotos: © Schloss Johannisberg, Restaurant Krug , <strong>Wein</strong>gut Kloster Eberbach/Sebastian Hänel<br />

418 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


REGIO-PORTRÄT RHEINGAU<br />

RHEINGAU REGIO-PORTRÄT<br />

UNSCHEINBAR IST NICHT GLEICH LANGWEILIG<br />

Wenn der Rheingauer <strong>Wein</strong> manchen Trinker<br />

oder Kommentator nicht elektrisiert, kann<br />

das zwei Gründe haben: Zum einen gibt es im<br />

Rheingau – wie in jedem namhaften <strong>Wein</strong>baugebiet!<br />

– durchaus auch <strong>Wein</strong>e, die nicht<br />

mit dem letzten Quäntchen Leidenschaft erzeugt<br />

wurden. Doch dies scheint mir der deutlich<br />

kleinere Teil des Rheingauer Prestige-Problems<br />

zu sein. Der größere ist, dass gerade viele<br />

handwerklich grundsolide bereiteten <strong>Wein</strong>e<br />

in ihrer Jugend kein Wow-Erlebnis bereiten.<br />

Wie sollten sie auch? Ihre wertvollsten Eigenschaften<br />

haben mit Zukunft zu tun: Oft ist<br />

solchen <strong>Wein</strong>en eine satte Dosis an Phenolen<br />

zu eigen, also an Gerbstoffen, die erst während<br />

der Flaschenreife samten werden und<br />

dann den Eindruck der Fülle hervorrufen.<br />

Zweitens geben hochwertige Trauben eine<br />

große Menge an »Aromavorstufen« an den<br />

<strong>Wein</strong> ab: Das sind potenziell duftende Moleküle,<br />

die in der Jugend des <strong>Wein</strong>s jedoch keinen<br />

Geruch verströmen, da sie an andere Moleküle<br />

gebunden sind. Erst wenn diese so genannten<br />

glykosidischen Bindungen im Lauf<br />

der <strong>Wein</strong>reifung aufgespalten werden, setzt<br />

dieser Vorgang die Aromenstoffe frei und der<br />

<strong>Wein</strong> gewinnt an Bukett.<br />

Restaurant Krug, Hattenheim<br />

WO BLEIBT EIN RHEINGAUER MOVEMENT<br />

FÜR DEN REIFEN WEIN?<br />

Wie sie sehen, gehöre ich eher zu jener<br />

Gruppe, die die historische Bedeutung des<br />

Rheingaus hervorhebt und nicht glaubt,<br />

dass der Rheingau sich komplett neu erfinden<br />

muss. An einem Punkt jedoch gebe ich<br />

denjenigen Recht, die einen gewissen Mangel<br />

an Dynamik konstatieren: Denn die<br />

Rheingauer Winzer müssten viel stärker ins<br />

Hospitalkeller Kloster Eberbach<br />

419


RHEINGAU REGIO-PORTRÄT REGIO-PORTRÄT<br />

RHEINGAU<br />

WEINBAUGEBIET RHEINGAU<br />

Anbaufläche ca. 3100 Hektar<br />

Aufteilung 129 Einzellagen<br />

Wichtigste Rebsorten<br />

Riesling, Spätburgunder<br />

Verbände<br />

Rheingauer <strong>Wein</strong>werbung GmbH<br />

Kloster Eberbach-Pfortenhaus<br />

www.kulturland-rheingau.de<br />

<strong>Wein</strong>bau<br />

Stg.: Steigung<br />

Hm.: Höhenmeter<br />

HESSEN<br />

11, 12<br />

Rhein<br />

Lorch<br />

10<br />

6<br />

Rauentahl<br />

8<br />

Johannis-<br />

Kiedrich<br />

Assmannshausen<br />

Oestrich<br />

Erbach<br />

berg<br />

1<br />

Hatten-<br />

Geisenheim<br />

heim<br />

9<br />

Rüdesheim<br />

7<br />

2, 3, 4<br />

5<br />

Rhein<br />

Wiesbaden<br />

Hochheim<br />

Mainz<br />

Main<br />

13<br />

PRIVILEGIERTE WEINLAGEN<br />

1 Assmannshausen Höllenberg<br />

46 ha, 140–160 Hm., 30–60 % Stg., Ton- und Phyllitschiefer<br />

2 Rüdesheim Berg Schlossberg<br />

22 ha, 90–170 Hm., 0–70 % Stg., Quarzit und (teils roter) Schiefer<br />

3 Rüdesheim Berg Roseneck<br />

24 ha, 160–200 Hm., 0–60 % Stg., Schiefer, Taunusquarzit<br />

4 Rüdesheim Berg Rottland<br />

31 ha, 90–140 Hm., 0–33 % Stg., roter Schiefer, Quarzit<br />

5 Geisenheim Rothenberg<br />

20 ha, 135–145 Hm., 0–40 % Stg., Quarzit, Eisenoxid<br />

6 Schloss Johannisberg<br />

50 ha, 110–180 Hm., 0–45 % Stg., Schiefer, Quarzit<br />

7 Oestrich Doosberg<br />

100 ha, 110–130 Hm., 0–30 % Stg., karbonhaltiger Lösslehm<br />

8 Hattenheim Steinberg<br />

34 ha, 200–270 Hm., 20–60 % Stg., Ton, Schiefer<br />

9 Erbach Marcobrunn<br />

6,7 ha, 90–100 Hm., 0–25 % Stg., glimmerführender Mergel<br />

10 Kiedrich Gräfenberg<br />

11 ha, 120–160 Hm., 40–60 % Stg., Phyllitschiefer<br />

11 Rauenthal Baiken<br />

15 ha, 135–210 Hm., 0–20 % Stg., Phyllit, Quarzit, Lösslehm<br />

12 Rauenthal Nonnenberg<br />

6 ha, 110–180 Hm., 30–55 % Stg., Phyllitschiefer, Quarzit<br />

13 Hochheim Kirchenstück<br />

15,1 ha, 100–120 Hm., 0–30 % Stg., Kalk, Löss, Tonmergel<br />

420 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


Breuers<br />

Rüdesheimer Schloss<br />

öffentliche Bewusstsein rücken, wie gut ihre<br />

<strong>Wein</strong>e reifen. Nun höre ich schon die Einwände:<br />

Die Menschen haben keine Keller<br />

mehr, sie kaufen ihren <strong>Wein</strong> zwei Stunden<br />

vor dem Genuss – sprich: auf dem Nachhauseweg.<br />

Und sie wollen nur Spaß haben<br />

und nicht belehrt werden.<br />

Aber wollen wir uns denn wirklich damit<br />

zufriedengeben, dass die Welt angeblich<br />

schlicht und desinteressiert ist? Das größte<br />

Problem sind doch nicht die fehlenden Natursteinkeller<br />

unter den Wohnungen der<br />

Städter – das Problem ist, dass die wenigsten<br />

<strong>Wein</strong>trinker Gelegenheit haben zu erfahren,<br />

wie gut reifer Rheingauer Riesling schmecken<br />

kann. Gewiss, es gibt die Versteigerungen<br />

gereifter <strong>Wein</strong>e im Kloster Eberbach. Sicher,<br />

es gibt die »Vintage Collection« der<br />

<strong>Wein</strong>güter Wegeler, andere <strong>Wein</strong>güter wie<br />

Berg, die Bischöflichen aus Rüdesheim,<br />

Lamm-Jung, Flick (Wicker) oder Querbach<br />

haben uns für diesen <strong>Guide</strong> ebenfalls reife<br />

Rieslinge bemustert. Und ja, es gibt Restaurants<br />

wie den »Krug« in Hattenheim oder<br />

Breuers Rüdesheimer Schloss, die <strong>Wein</strong>karten<br />

mit epischer Jahrgangstiefe haben. Menschen,<br />

die die Faszination bereits kennen,<br />

nehmen solche Angebote auch mit Begeisterung<br />

wahr. Aber wo, bitteschön, sind die<br />

Events, die dieses Thema all jenen zugänglich<br />

machen, die nicht in der <strong>Wein</strong>branche<br />

tätig sind oder von ihren Eltern die Kultur<br />

des reifen <strong>Wein</strong>s vererbt bekamen?<br />

Dieser Text endet also mit einer Frage, und<br />

es ist zuallererst an Winzern und Verbänden,<br />

sie zu beantworten. Die reifefähigen<br />

<strong>Wein</strong>e sind längst da, die folgenden Seiten<br />

in diesem <strong>Guide</strong> sind voll davon.<br />

Weitere Infos über den Autor finden Sie im Kapitel<br />

»Verkostungsteam« auf S. 16.<br />

Fotos: © Pedelecs, <strong>Wein</strong>güter Wegeler<br />

Vintage Collection,<br />

<strong>Wein</strong>güter Wegeler:<br />

reife <strong>Wein</strong>e aus 30 Jahrgängen<br />

<strong>Wein</strong>güter Wegele<br />

Gutshaus Rheingau<br />

Oestrich-Winkel<br />

421


RHEINGAU REGIO-PORTRÄT REGIO-PORTRÄT<br />

RHEINGAU, HESSISCHE BERGSTRASSE<br />

WEINBAUGEBIET<br />

HESSISCHE BERGSTRASSE<br />

Anbaufläche ca. 463 Hektar<br />

Aufteilung 23 Einzellagen<br />

Wichtigste Rebsorten<br />

Riesling, Grauburgunder<br />

Verbände<br />

<strong>Wein</strong>bauverband Hessische Bergstraße<br />

Kettelerstraße 29, 64646 Heppenheim<br />

www.bergstraesser-wein.de<br />

Darmstadt<br />

Griesheim<br />

Roßdorf<br />

Ober-Ramstadt<br />

Groß-Zimmern<br />

Groß-<br />

Umstadt<br />

Reinheim<br />

Dieburg<br />

Gersprenz<br />

Pfungstadt<br />

Rhein<br />

Gernsheim<br />

Zwingenberg<br />

Seeheim<br />

6<br />

5<br />

Biblis<br />

Weschnitz<br />

4<br />

Auerbach<br />

Schönberg<br />

3<br />

Bensheim<br />

1, 2<br />

Bürstadt<br />

Heppenheim<br />

Lampertheim<br />

<strong>Wein</strong>bau<br />

Stg.: Steigung<br />

Hm.: Höhenmeter<br />

PRIVILEGIERTE WEINLAGEN<br />

1 Heppenheim Centgericht<br />

15,4 ha, 110–190 Hm., 7–20 % Stg., tiefgründiger LössleHm.,<br />

Flugsande und Sandlöss im unteren Teil<br />

2 Heppenheim Steinkopf<br />

16,6 ha, 110–200 Hm., 10–50 % Stg., Buntsandstein-<br />

verwitterungsboden, Felsgestein und Sandstein<br />

3 Bensheim Kalkgasse<br />

12,7 ha, 130–220 Hm., 4–30 % Stg., skelettreiche Granit-<br />

verwitterungsböden, Kalkfelsen<br />

4 Auerbach Fürstenlager<br />

ca. 10 ha, 155–175 Hm., 6–23 % Stg., sandiger LeHm.,<br />

Granitverwitterung, einige Lössschluchten<br />

5 Schönberg Herrenwingert<br />

8,5 ha,190–228 Hm., 7–20 % Stg., tiefgründiger LössleHm.,<br />

Flugsand und Sandlöss<br />

6 Zwingenberg Steingeröll<br />

5,3 ha, 120–265 Hm., 10–40 % Stg., Lehm und Kies, mittel-<br />

bis tiefgründige Lösslehmböden mit geringem Kalkgehalt<br />

422 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER RHEINGAU<br />

WEINGUT 5<br />

BALZER & HANSEL<br />

Gotenstraße 5–7, 65929 Frankfurt am Main<br />

T: +49 151 22938132, www.weingut5.de<br />

Kontakt: Thomas Balzer & Andreas Hansel<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Flaschen/Hektar: 1.600 (100 % rot)/0,9 ha<br />

Anbauweise: in Umstellung<br />

Bei <strong>Wein</strong>en, die wie die Spätburgunder<br />

von Andreas Balzer und Thomas Hansel<br />

so dermaßen auf die Langstrecke<br />

angelegt sind, sprechen die Probennotizen unvermeidbarerweise<br />

in Prophezeiungen: »Unbedingt<br />

liegen lassen« könnte man eigentlich<br />

bei fast allen <strong>Wein</strong>en als Ratschlag mitgeben.<br />

Selbst das Tannin des Erstlingsjahrgangs 2014<br />

ist immer noch reifebedürftig, die Duftbilder<br />

sind bereits umwerfend komplex. Schwer zu<br />

sagen, ob der Gerbstoff aufholt. Bei Jahren<br />

wie 2018 und 2022 sind wir hingegen überzeugt,<br />

dass das aufgehen wird. Gratulation<br />

zum zweiten Stern!<br />

95 2022 »bksf22« Pinot Noir trocken<br />

Ein opulenter Duft: balsamisch, kräuterwürzig, Schwarzkirschkonfitüre<br />

und Amarenakirsche, Schiefer und schwarzer<br />

Pfeffer. Im Mund packt der Gerbstoff fest zu, eine immense<br />

Menge Tannin sorgt für noble Adstringenz, lässt aber<br />

auch die Saftigkeit und die Mineralität durch die engen Maschen<br />

scheinen. Unbedingt noch liegenlassen!<br />

13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

94+ 2022 »ft 22« Pinot Noir trocken<br />

Holundermark, Brombeere, schwarzer Pfeffer, hochreife<br />

Schwarzkirsche. Der Gaumen ist weich, ja ölig grundiert und<br />

mit einer sehr hohen Menge an feinkörnigem Gerbstoff gefüllt.<br />

Trocken, aber nicht trocknend, wird dieser <strong>Wein</strong> mindestens<br />

fünf Jahre bis zur ersten Trinkreife benötigen.<br />

13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

93 2018 »bksf18« Pinot Noir trocken<br />

Im Duft Brombeere, Unterholz und nachgerade Garrigue-artig<br />

würzige Töne. Im Mund zeigt sich ein dichtes Gerbstoffgerüst,<br />

reif und körnig, tabakartige Aromen und eine reife<br />

Säure begleiten den Stoff, der Alkohol ist gut integriert und<br />

wird vom Extrakt dominiert. Braucht Zeit.<br />

13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2014 »ft14« Pinot Noir trocken<br />

Im Duft vorrangig wild-würzig wie eine reifer Clos-de-la-Roche,<br />

auch Schiefer, Malz und dunkle Beeren. Im Mund wirkt<br />

der <strong>Wein</strong> auch nach zehn Jahren noch recht streng, die Adstringenz<br />

integriert auch kleinere Grüntöne. Sehniger Bau,<br />

umwerfende Duftigkeit. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

91+ 2014 »bksf14« Pinot Noir trocken<br />

Ein beeriger Burgunder, unterlegt mit malzigen Aromen. Der<br />

Gaumen ist geschmeidig grundiert, entfaltet dann eine immense<br />

Gerbstoffmenge, sehr dicht, trocken und immer noch<br />

adstringierend, sehr schwer zu beurteilender <strong>Wein</strong>. Wird der<br />

Gerbstoff noch irgendwann weich? 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

91 NV »pn192021« Pinot Noir trocken<br />

Schokolade, Wacholder und Menthol, eine »kühle«, leicht<br />

balsamische Anmutung im Duft. Im Mund hat der <strong>Wein</strong> einen<br />

mehligen Gerbstoff, der reif und entwicklungsfähig wirkt,<br />

die Frucht bleibt etwas defensiv, aber auch sie hat durchaus<br />

Entfaltungspotenzial. Gelungene Multi-Vintage-Cuvée.<br />

13 Vol.-%, NK, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

423


WEINGUT<br />

FAMILIE<br />

ALLENDORF<br />

Kirchstraße 69, 65375 Oestrich-Winkel<br />

T: +49 6723 91850, www.allendorf.de<br />

Kontakt: Familie Allendorf & Schönleber<br />

Ab-Hof-Verkauf: täglich 10–16 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 500.000 (85 % weiß, 15 % rot)/75 ha<br />

Als die Familie Allendorf ihr <strong>Wein</strong>gut<br />

in den 1950er-Jahren gründete, bearbeitete<br />

sie gerade einmal anderthalb<br />

Hektar Rebfläche, heute sind es über 70<br />

Hektar. Das <strong>Wein</strong>gut steht für Rheingauer<br />

Rieslinge, die über einen delikaten Lagenausdruck<br />

verfügen, dabei aber die delikate<br />

Fruchtigkeit nicht vernachlässigen. Der Spätburgunder<br />

aus dem Assmannshauser Höllenberg<br />

hat das Jahr 2022 in Cremigkeit und<br />

feine Stoffigkeit überführt. Die gehaltvollen<br />

Sekte eignen sich nicht nur sehr gut zur Erfrischung,<br />

sie besitzen auch genügend Gehalt,<br />

um bei Tisch zu bestehen.<br />

93 2018 Winkel Hasensprung Riesling<br />

brut nature<br />

Reife Frucht im Duft, Pfirsich, Apfel, Birnen, Kumquat, Brotteig,<br />

Kümmel, Zimtrinde, Akazienhonig. Im Mund fein nuanciert,<br />

reife saftige Frucht, würzig, feines Mousseux, Schmelz<br />

und Kraft, ausgewogen, ein Lagensekt, der kulinarisch vielseitig<br />

begabt ist. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

93+ 2023 Rüdesheim Berg Roseneck<br />

Riesling GG<br />

Komplex und fein im Duft: reifer Pfirsich, gelber Apfel, Zitronenmelisse<br />

und ein Hauch von Rosenwasser. Am Gaumen<br />

zeigt sich eine dichte Struktur, animierende Säure und gute,<br />

konzentrierte Frucht. Eine dichte Textur und ordentlich<br />

Spannung führen in das lange Finale. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />

93 2022 Winkel Jesuitengarten Riesling GG<br />

Zunächst im Duft noch sehr verschlossen, Kräuterwürze,<br />

Geißblatt sowie Orangenblüte. Am Gaumen präsentiert sich<br />

der <strong>Wein</strong> mit viel Saft, leichter Phenolik und deutlichem Extrakt,<br />

der von Mineralität und tragender Säure begleitet<br />

wird. Ein noch jugendlicher <strong>Wein</strong> mit Potenzial.<br />

12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

93+ 2022 Assmannshausen Höllenberg<br />

Spätburgunder GG<br />

Klassisch in Farbgebung und Duft. Feine Kräuterwürze, Himbeere,<br />

rote Kirsche, Gewürznelke, attraktive Mineralität.<br />

Cremig im Körper – Höllenberg! –, auch stoffig, hat viel<br />

Struktur. Präsentiert den warmen Jahrgang authentisch bei<br />

sehr guter Säure und Länge. 13 Vol.-%, NK,<br />

91+ 2023 Winkel Dachsberg Riesling Kabinett<br />

Duft nach reifen Zitrusfrüchten, Mandarinenschale, süße<br />

Limette, feine Kräuterwürze, etwas Gesteinsmehl. Am Gaumen<br />

mit frischer Säure, feine Süße, die perfekt integriert ist,<br />

Papaya, Mango, elegant und fließend, feine Mineralität, gute<br />

Länge. 7,5 Vol.-%, DV, €<br />

91 2019 »Prestige« brut CH/PN/SW<br />

90 2022 Riesling brut<br />

91+ 2019 »Prestige Cuvée« Rosé brut<br />

PN/SW<br />

93 2022 Winkel Hasensprung Riesling GG<br />

90 2023 Chardonnay trocken<br />

90 2023 Spätburgunder Rosé trocken<br />

90 2023 Rüdesheim Riesling feinherb<br />

424 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER RHEINGAU<br />

WEIN- UND<br />

SEKTGUT BARTH<br />

Bergweg 20, 65347 Eltville-Hattenheim<br />

T: +49 6723 2514, www.weingut-barth.de<br />

Kontakt: Mark Barth<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mi bis Fr 14–18 Uhr, Sa 11–16 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 266.700 (83 % weiß, 17 % rot,<br />

40 % Schaumwein)/23 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Seit Mark und Christine Barth vor zehn<br />

Jahren das <strong>Wein</strong>- und Sektgut übernommen<br />

haben, hat sich viel getan: Alle<br />

<strong>Wein</strong>e und Sekte werden nach ökologischen<br />

Richtlinien erzeugt, die Großen Gewächse<br />

wie der spannungsvolle Riesling Wisselbrunnen<br />

haben an Format gewonnen, ebenso die<br />

Schaumweine, die inzwischen ein Drittel der<br />

gesamten Produktion ausmachen. Wenn bei<br />

den Barths »brut nature« auf dem Etikett<br />

steht, dann verbinden sich in Balance raffinierte<br />

Finesse und puristische Pikanz auf feinsinnige<br />

Art. Wir nehmen das Gut auf unsere<br />

Watchlist für den vierten Stern.<br />

94 2017 »Prestige« Hattenheim Hassel<br />

Riesling brut nature<br />

Spontangärungsnoten, hefige Töne, reife Zitrusfrucht, Mandarine,<br />

Kumquat, ein Anflug von Holz. Im Mund hat der <strong>Wein</strong><br />

eine relativ kräftige Mousse, reife Säure, der Holzeinfluss ist<br />

spürbar, »Prestige« klingt mit fruchtigen Aromen von Blutorange<br />

und <strong>Wein</strong>bergpfirsich aus. 12 Vol.-%, DIAM, €€€€<br />

94 2019 »Prestige« Hattenheim<br />

Schützenhaus Riesling brut nature<br />

Feinwürzig im Duft, zitrisch, leicht balsamisch und »steinig«,<br />

ein Hauch Holz und Hefe. Im Mund mit Saftigkeit und Spannung,<br />

das Mousseux ist sehr fein und dabei dicht, salzig begleitet,<br />

von einer zivilisierten Säure in seiner Frischewirkung<br />

verstärkt. Puristisch, pikant. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

92+ NV Riesling extra brut<br />

Ein frischer, ganz präzise wirkender Duft: Zitronenblüte, Melisse,<br />

etwas Hefe, Lavendel. Im Mund mit straffem, aber<br />

nicht rauem Bau, ein sehr kultiviertes Mousseux, das Frische<br />

und Feinheit verbindet, einen saftigen, von passender Dosage<br />

unterstützen Abklang. 12 Vol.-%, DIAM, €€<br />

94 2022 Hattenheim Wisselbrunnen<br />

Riesling GG<br />

Dicht im Duft, Zitronenbutter, Quitten, Pfirsich, Jasminblüte<br />

sowie weißer Flieder, feine Kräuterwürze. Warme Frucht<br />

setzt den Auftakt am Gaumen, feine Röstaromen folgen,<br />

präsente Säure sorgt für Zug und Spannung, feine Kräuterpikanz<br />

rundet ab, mit Potenzial. 12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

93+ 2022 Hallgarten Schönhell Riesling GG<br />

Warme Frucht im Duft, Pfirsich, Aprikosen, Nektarine, dezent<br />

Röstnoten, Estragon, Melisse, florale Noten, weiße<br />

Blüten, Honig. Am Gaumen mit Schmelz und saftiger reifer<br />

Steinfrucht, ein Hauch Zitrusfrucht, lebendige Säure, mineralisch<br />

getönt, viel Trinkfluss, stilvoll. 12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

92+ 2023 Hattenheim Schützenhaus Riesling<br />

Erste Lage trocken<br />

In der Nase sind Aromen von reifem Pfirsich, Aprikose, Gänseblümchen<br />

und ein Hauch von Honigmelone, gepaart mit<br />

einer schönen Mineralität. Am Gaumen hat der <strong>Wein</strong> eine lebendige<br />

Säure, einen saftigen Körper, Aromen von Zitrusfrüchten<br />

und einen mineralischen Abgang.<br />

12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

425


WEINGUT<br />

HANS BAUSCH<br />

Waldbachstraße 103, 65347 Hattenheim<br />

T: +49 6723 999203, www.weingut-hans-bausch.de<br />

Kontakt: Hans Bausch<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–17 Uhr, Sa 11–16 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 106.700 (84 % weiß, 4 % rot,<br />

5 % Rosé, 5 % süß, 2 % Schaumwein)/17 ha<br />

Dass man sich im <strong>Wein</strong>gut Hans Bausch<br />

auf Riesling in allen Variationen und<br />

Gewichtsklassen versteht, ist bekannt.<br />

Aber der feinfruchtige Spätburgunder<br />

aus 2019 mit gekonntem Holzeinsatz erweitert<br />

die ohnehin großen Möglichkeiten des Betriebes,<br />

in dem sich Vater Hans Bausch, Sohn<br />

Maximilian und Tochter Katharina mit einem<br />

Mix aus traditioneller Handarbeit und moderner<br />

Technik als eingespieltes Team präsentieren.<br />

Das gut bestückte Lagenportfolio<br />

konnte mit gepachteten Flächen von Schloss<br />

Schönborn noch mal erweitert werden. Unser<br />

Tipp: der Hattenheimer Riesling. Probieren!<br />

92 2022 »RGG« Kiedrich Gräfenberg Riesling<br />

trocken<br />

Reife Nase mit Aprikose, Mango und gelbem Pfirsich, schöne<br />

mineralische Würze, Schwarze Johannisbeere. Schlanker<br />

Bau am Gaumen, der mit engmaschigem Extrakt, Schmelz,<br />

feingliedriger Säure und mineralischer Würze ausgekleidet<br />

wird. Zeigt seine Herkunft. 11,95 Vol.-%, DV, €€€<br />

91 2023 Hattenheim Schützenhaus Riesling<br />

trocken<br />

Klassische gelbe Pfirsichfrucht im Duft mit Blütenhonig, reifen<br />

Aprikosen, Aprikosentarte und mineralischen Noten.<br />

Verbindet am Gaumen reife und frische Noten in einer eleganten<br />

Art: lebhafte Säure, getragene Frucht und mineralische<br />

Würze sind das Konzept. 12,02 Vol.-%, DV, €€<br />

90+ 2023 Hattenheim Riesling Kabinett<br />

feinherb<br />

Zitrisch, würzige und mineralische Note, Limettenschale,<br />

Schiefer, Blattgrün, grüner Apfel, weiße Grapefruit. Rasante<br />

Säure mit charmanter Restsüße und einer markanten<br />

Schiefermineralik im schlanken, straffen Format, haarscharf<br />

kalkulierte grünliche, mineralische Kante.<br />

11,34 Vol.-%, DV, €<br />

90 2023 Hattenheim Riesling trocken<br />

Reife Aprikose und <strong>Wein</strong>bergpfirsich, balsamische Würze,<br />

etwas Ahornsirup, getrocknete Kamille, Mineralik. Schlanke,<br />

straffe Struktur mit lebendiger, klarer Säure, die zur Einheit<br />

zusammenwächst, mit geschmeidiger Fruchtsüße, die mineralische<br />

Würze klingt gut aus. 11,77 Vol.-%, DV, €<br />

91+ 2019 »im Barrique gereift«<br />

Spätburgunder trocken<br />

Eleganter, feinfruchtiger Duft nach roten Kirschen, Amarenakirsche,<br />

feiner, kühler Rauch, Mandeln, Lakritze. Am<br />

Gaumen mit kühler Aura, kompakter Bau, filigrane Säure,<br />

saftige Kirschfrucht, knackige Pflaume, feinkörniges Tannin<br />

in mittlerer Menge, stilvoll. 13,06 Vol.-%, NK, €€<br />

90+ 2022 Hattenheim Wisselbrunnen Riesling<br />

Spätlese<br />

Duft nach sehr reifer, heller Frucht, Pfirsich, Mango, Papaya,<br />

dazu noch ein Hauch Blütenhonig, seidige Minze, gehaltvoll.<br />

Am Gaumen mit feiner, wohlabgestimmter Säure, gut integrierte<br />

Süße, erneut reife Fruchtaromen, druckvoll und satt,<br />

gute Länge. 7,48 Vol.-%, DV, €€<br />

426 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER RHEINGAU<br />

<br />

WEINGUT<br />

KONRAD BERG<br />

& SOHN<br />

Niederwaldstraße 23, 65385 Assmannshausen<br />

T: +49 6722 49990<br />

www.altebauernschaenke.de/de/bergs-weingut<br />

Kontakt: Konrad Berg<br />

Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />

Hektar: 2 ha<br />

Das <strong>Wein</strong>gut von Konrad Berg, das<br />

zum Hotel »Alte Bauernschänke« in<br />

Assmannshausen gehört, dürfte eigentlich<br />

nicht mehr als Geheimtipp gelten. Zu<br />

eindringlich haben wir wiederholt darauf aufmerksam<br />

gemacht, dass es schwerlich mehr<br />

Spätburgunder aus der Spitzenlage Höllenberg<br />

gibt als hier: Geballte Würze, Mineralik<br />

und Substanz gibt es zum fairen Tarif. Auch<br />

die Rieslinge und der Silvaner gelingen hier<br />

trefflich. Vinifiziert werden die <strong>Wein</strong>e von Peter<br />

Perabo, passioniertem Harley-Fahrer und<br />

dem vermutlich schnellsten Kellermeister im<br />

ganzen Rheingau.<br />

93 2020 »Hand in Hand« Rüdesheim Berg<br />

Rottland Riesling Spätlese trocken<br />

Zitronengelb. Ein vielschichtiger Duft: Zitronenmelisse,<br />

Schießpulver, Mandarinenschale und Kardamom. Am Gaumen<br />

mit festem Auftakt, guter, straffe Säure und etwas Phenolik.<br />

Ein mineralisch fokussierter Lagenriesling mit Saft<br />

und Kraft und viel Potenzial. Langer Nachhall.<br />

12 Vol.-%, DV, €€<br />

93 2015 Lorcher Pfaffenwies Riesling<br />

Spätlese trocken<br />

Aparte Reifenoten im Duft, Trockenblumen, reifer Pfirsich,<br />

getrocknete Aprikose, kandierte Ananas, ein Hauch Petrol,<br />

Kräuter. Filigraner Auftritt am Gaumen, schöne Frische, attraktive,<br />

lebendige Säure mit zitrischer und saliner Begleitung,<br />

elegant, auf den Punkt. 12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

91+ 2023 Lorch Pfaffenwies Riesling Spätlese<br />

trocken<br />

Zitrische Ouvertüre im Duft, zur Grapefruit und Pomelo<br />

kommt noch Limette, auch Steinobst, Aprikose und Pfirsich.<br />

Am Gaumen klassische Spätlese mit Stil, kompakter Bau, lebendig,<br />

säurefrisch, zitrische, würzige und mineralische Noten<br />

setzen Akzente, mittelgewichtig. 12 Vol.-%, DV, €€<br />

93+ 2021 »S« Assmannshausen Höllenberg<br />

Spätburgunder trocken<br />

Dichter Duft, intensiv, Würze, Kräuter, etwas Wacholderbeere,<br />

Brombeere, Cassis, Kirsche, Preiselbeere, steinig. Athletische<br />

Struktur am Gaumen, dicht im Extrakt und Tannin, betont<br />

trocken, stellt die Mineralik und den Charakter der Lage<br />

heraus, lang, viel Potenzial. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

93+ 2020 »S« Assmannshausen Höllenberg<br />

Spätburgunder trocken<br />

Himbeere, Walderdbeere, kräuterige Noten, feiner, kalter<br />

Rauch, getrocknete Rosenblätter, auch helles Karamell.<br />

Stellt am Gaumen die Eleganz und Mineralik in den Vordergrund,<br />

weich in der Textur mit glasklarer, reifer Säure, körniger<br />

Gerbstoff, viel Lagenausdruck. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2023 »Hand in Hand« Rüdesheim Berg<br />

Rottland Riesling Spätlese trocken<br />

92 2020 Lorch Pfaffenwies Riesling Spätlese<br />

trocken<br />

91 2023 Lorch Krone Silvaner Kabinett<br />

trocken<br />

92+ 2018 «S« Assmannshausen Höllenberg<br />

Spätburgunder trocken<br />

92+ 2019 »S« Assmannshausen Höllenberg<br />

Spätburgunder trocken<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

427


BISCHÖFLICHES<br />

WEINGUT<br />

RÜDESHEIM<br />

Marienthaler Straße 3, 65385 Rüdesheim am Rhein<br />

T: +49 6722 910560, www.bischoefliches-weingut.de<br />

Kontakt: Peter Perabo, Elise Wieliczko<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mi bis Fr 13–16 Uhr u. n. Vereinbarung<br />

Flaschen/Hektar: 50.000 (70 % weiß, 25 % rot,<br />

5 % Schaumwein)/9,1 ha<br />

Über dieses <strong>Wein</strong>gut ließe sich viel<br />

Historisches berichten: Erwähnt<br />

wurde es schon im 11. Jahrhundert,<br />

der Kel-ler liegt unter dem letzten erhaltenen<br />

Flügel des Klosters der Hildegard von Bingen.<br />

Seit 1984 gehört das frühere Pfarrgut<br />

dem Bistum Limburg. Die allerjüngste Zeitrechnung<br />

beginnt mit dem Eintritt von Peter<br />

Perabo als Kellermeister im Jahr 2007. Perabo<br />

war davor zwölf Jahre beim <strong>Wein</strong>gut<br />

Krone Assmanshausen. Pinot kann er aus<br />

dem Handgelenk. Riesling auch. Die aktuelle<br />

Kollektion ist eine der besten, die wir hier<br />

je verkosten konnten.<br />

96 2015 Rüdesheim Berg Schlossberg<br />

Katerloch Riesling trocken<br />

Der Duft ist würzig und reif, wirkt aber immer noch nicht voll<br />

entfaltet: reife Gelbfrucht, Karamell, etwas Brotrinde, gelbes<br />

Curry. Der Gaumen ist von unglaublich dichter Spannung,<br />

kühl und gebündelt, mit einer knackigen und zugleich<br />

eleganten Säure und mit fast schmerzlich intensiver taktiler<br />

Mineralität. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

95+ 2021 »1960« Rüdesheim Berg Rottland<br />

Riesling trocken<br />

Der Duft zeigt sich eher verschlossen, lässt aber bereits Tropenfrucht<br />

anklingen. Im Mund hat der <strong>Wein</strong> eine dichte, zugleich<br />

fein aufgelöste Phenolik, eine lebendige, sehr lange<br />

anhaltende Säure, er verbindet Spannung mit Großzügigkeit<br />

und Mineralität mit Frucht, all dies bei beträchtlicher Länge<br />

und Tiefe. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

94+ 2022 »Arduus« Rüdesheim Riesling<br />

trocken<br />

Der Duft wirkt im ersten Moment noch hefig, dann öffnen<br />

sich eine reife, zitrische Frucht und Gesteinsmehlnoten. Die<br />

Gaumenstruktur wird von feinsten Phenolen getragen,<br />

fließt fast burgunderhaft rund mit reifer Säure und intensiver<br />

taktiler Mineralität. Tolle Länge. 12 Vol.-%, DV, €€€<br />

98 2022 »S« Rüdesheim Pinot Noir trocken<br />

Brombeere und Holunder, Waldheidelbeere, Lakritze, Wacholder,<br />

Berglorbeer. Eine furiose Würze! Der Gaumen ist zum Kauen dicht,<br />

eine Wand aus feinstem Gerbstoff kleidet den Gaumen aus. Große<br />

Spannung, aber nichts Grünes, tragende Säure, viel Frucht im Hintergrund<br />

und intensive Mineralität. Blutjung. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

93 2022 Rüdesheim Pinot Noir trocken<br />

Hagebutte, blonder Tabak, Süßmandel, auch würzige Untertöne<br />

(Wacholder, Piment). Der Gaumen ist fest gefügt, spannungsvoll,<br />

frisch, mit feinkörnigem, innerlich festem Tannin<br />

und deutlich mineralischen Untertönen. Der Abgang zeigt sich<br />

noch verschlossen, deutet jedoch bereits kommende Komplexität<br />

an. 13 Vol.-%, NK, €€<br />

93+ 2023 Rüdesheim Berg Rottland Riesling tr.<br />

92 2023 »Laudate« Rüdesheim Riesling<br />

trocken<br />

92 2023 »Episcopus« Rüdesheim Riesling<br />

Kabinett feinherb<br />

91+ 2020 »Laudate Tradition« Rüdesheim<br />

Riesling trocken<br />

90+ 2023 »A Priori« Riesling trocken<br />

91 2023 Rüdesheim Pinot Noir Rosé im<br />

Holzfass gereift trocken<br />

93 2021 »S« Assmannshausen Pinot Noir tr.<br />

428 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER RHEINGAU<br />

WEINGUT<br />

GEORG BREUER<br />

Grabenstraße 8, 65385 Rüdesheim am Rhein<br />

T: +49 6722 1027, www.georg-breuer.com<br />

Kontakt: Theresa Breuer<br />

Ab-Hof-Verkauf: täglich 10–18 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 333.300 (85 % weiß, 10 % rot,<br />

3 % Rosé, 1 % süß, 1 % Schaumwein)/38,5 ha<br />

Das Rüdesheimer <strong>Wein</strong>gut gehört zu<br />

den Rheingau-Klassikern, mehr<br />

noch: Es ist eine Legende. Worin liegt<br />

die Größe dieser Leistung? In ihrer qualitativen<br />

Verlässlichkeit? Im stilistisch klaren Fokus?<br />

In der wohltuend geerdeten, unprätentiösen,<br />

so sympathischen Art, die von der Chefin<br />

auf den ganzen Betrieb abstrahlt? Vermutlich<br />

ist es die Kombination aus allem. Theresa<br />

Breuer und ihr Team schaffen es, ihren <strong>Wein</strong>en<br />

die Anmutung großer Selbstverständlichkeit<br />

zu geben. Es muss viel weinbaulicher Fleiß in<br />

ihnen stecken, aber sie wirken locker hingeworfen.<br />

Das ist das Größte.<br />

97+ 2023 Rauenthal Nonnenberg Riesling<br />

trocken<br />

Apfelsine, Honig, vergleichsweise reich und reif. Aber natürlich<br />

auch noch verschlossen. Im Mund kommt dann der<br />

Schiefer! Schlank, straight, bissig, im Abgang mit enormem<br />

Phenoldruck. Und sehr mineralisch. Sehr jung. Unentfaltet.<br />

Souverän. 12 Vol.-%, DIAM, €€€€<br />

97 2020 Rüdesheim Berg Roseneck Riesling<br />

trocken<br />

Im Duft Apfel und gelbes Curry, auch Zimt, die ersten Schritte<br />

auf einem Weg zu großer Würze. Im Mund hat der <strong>Wein</strong><br />

einen durchdringenden Kern aus Säure und taktiler Mineralität,<br />

der den Weichkomplex dominiert. Enorm jung, spannungsvoll,<br />

potenzialreich. 11,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />

94+ 2023 Lorch Pfaffenwies Riesling trocken<br />

Im Duft florale Noten, Orangenblüte, auch Pfirsich. Hefe. Am<br />

Gaumen zeigt sich der <strong>Wein</strong> trocken und stoffig, auch salzig,<br />

und sehr intensiv taktil-mineralisch geprägt. Das ist ganz<br />

unaufgeregt, in sich ruhend und hat Substanz für zehn Jahre<br />

der Reife. 12 Vol.-%, DIAM, €€€€<br />

93+ 2023 »Terra Montosa« Riesling trocken<br />

Verschlossen im Duft. Wirkt dabei sehr präzise gelesen.<br />

»Steinig«-mineralisch, Zitrus. Nichts Grünes, nichts Überreifes.<br />

Der Gaumen macht Druck mit feinen Mitteln, ist satt mit<br />

reifem Extrakt gefüllt, hat Frische und Spannung, ohne darüber<br />

bissig oder karg zu werden. 12 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

92 2023 »Estate« Rüdesheim Riesling<br />

trocken<br />

Reife, anklingend auch tropische Frucht, Mango, Mandarine.<br />

Ein Hauch Überreife. Mit Luftkontakt auch feine mineralwürzige<br />

Töne. Der Gaumen beginnt mit Saftigkeit und Nerv,<br />

entfaltet dann eine geschmeidige, durch die intensive<br />

Frucht geradezu süß wirkende Gaumenmitte, mineralische<br />

Noten beschließen den <strong>Wein</strong>. 12 Vol.-%, DV, €€€<br />

92 2023 »Estate« Rauenthal Riesling<br />

trocken<br />

Der Duft ist noch sehr jugendlich und hefig, deutet aber florale<br />

Töne an. Der Gaumen eröffnet saftig, bündelt dann Nerv<br />

und Stoff in einen schlank wirkenden und trotzdem recht<br />

dichten Körper, mineralische Noten oszillieren im Abgang.<br />

Feinsinnig. 11,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

429


WEINMANUFAKTUR<br />

STEFAN BREUER<br />

Auf der großen Straße 10, 65345 Eltville am Rhein<br />

T: +49 6722 4024880, www.breuer-wein.de<br />

Kontakt: Stefan Breuer<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Flaschen/Hektar: 100.000 (80 % weiß, 20 % rot)/11.5 ha<br />

Seine <strong>Wein</strong>manufaktur gründete Stefan<br />

Breuer 2006, er bewirtschaftet auf 11,5<br />

Hektar Rebfläche Parzellen bei Großwinternheim<br />

in Rheinhessen. Der Winzer unterteilt<br />

seine <strong>Wein</strong>e in die drei Linien: Basisweine<br />

betitelt er mit »Handwerk«, Kabinett-<br />

<strong>Wein</strong>e mit »Meisterstück« und die Topweine<br />

<strong>Wein</strong>e sowie <strong>Wein</strong>e aus dem Tonneau und<br />

Barrique mit »Glanzstück«. Von den Weißweinen<br />

gefiel uns der cremige Sauvignon<br />

Blanc »Glanzstück Fumé« am besten, die saftige<br />

und animierende rote Cuvée »Two Faces«<br />

ist unsere Empfehlung in einer ausgewogenen<br />

Kollektion.<br />

91 2022 »S3B3 Glanzstück Fumé«<br />

Sauvignon Blanc trocken<br />

Holzwürze und Kokosnuss mit reifer Papaya, Ananas,<br />

Schwarzer Johannisbeere und auch Grasschnitt. Setzt würzig<br />

und fokussiert am Gaumen mit passendem Extrakt und<br />

gut tragender Säure an, betont trocken, das Holz ist eingebunden,<br />

cremiger Mittelteil, gute Länge. 13 Vol.-%, DV, €€€<br />

89 2023 »S3B3 Handwerk« Sauvignon Blanc<br />

trocken<br />

Reife, süße Papaya, Birnenmark, Stachelbeere, florale Noten,<br />

Blattgrün, Tomatenrispe, etwas grüner Paprika, Zimtstange.<br />

Im Mund mit eher herbem Fruchtausdruck, Stachelbeere,<br />

grüne Birne, lebendige Säure, feine Würze, mittelgewichtig<br />

in der Struktur, saftig, schwungvoll. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

89 2023 »G3 Handwerk« Grauburgunder<br />

trocken<br />

Duftig und mit süßlicher Frucht, reife Birne, Aprikose, Maracuja<br />

und Papaya, die Fruchtnoten werden von floralen Anklängen<br />

und feiner Würze begleitet. Am Gaumen bei mittlerer<br />

Komplexität mit einem Zusammenspiel von süßlichen<br />

und herberen Elementen. Gerne zum Essen.<br />

12,5 Vol.-%, DV, €<br />

88+ 2023 »Rz Handwerk« Riesling feinherb<br />

Reifer Pfirsich und Aprikose verbinden sich mit grünlichem<br />

Apfel und Stachelbeere, auch kräuterig. Im Mund auch ein<br />

erquickliches Zusammenwirken von reifen und grünlicheren<br />

Noten, von Säure und feiner Restsüße in einem kompakten<br />

Bau, im Ausklang grünlich-herb. 12 Vol.-%, DV, €<br />

89+ 2023 »Handwerk« Rosé trocken PN/BP<br />

Charmante Erdbeerfrucht in der Nase mit Aprikosen, Waldhimbeeren,<br />

kräuterigen und floralen Noten. Frisches Lorbeerblatt,<br />

auch Muskatnuss. Das »Handwerk« wartet mit einem<br />

weichen Hintergrund und charmanter Rotfrucht auf,<br />

begleitet von agiler Säure und feiner Würze. 12 Vol.-%, DV, €<br />

91+ NV »Two Faces« Cuvée PN/FB/ME<br />

Dicht in der Nase mit reifen fleischigen Noten und auch frischer<br />

Rotfrucht wie Himbeere und rote Kirsche, Holzwürze.<br />

Am Gaumen nicht ausladend, straff gebaut, mit saftigem,<br />

animierendem Trinkfluss, feinkörniges Tannin, das für Struktur<br />

sorgt, die feine Säure für Länge. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

430 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER RHEINGAU<br />

WEINGUT<br />

CHAT SAUVAGE<br />

Hohlweg 23, 65366 Johannisberg<br />

T: +49 6722 9372586, www.chat-sauvage.de<br />

Kontakt: Verena Schöttle<br />

Ab-Hof-Verkauf: Do bis So 12–17 Uhr und<br />

nach Vereinbarung<br />

Flaschen/Hektar: 24.000 (20 % weiß, 80 % rot)/8 ha<br />

Respekt! Den schwierigen Jahrgang<br />

2021 hat das auf Pinot Noir (und etwas<br />

Chardonnay) spezialisierte <strong>Wein</strong>gut<br />

in exzellente <strong>Wein</strong>e umgemünzt. Die warmen<br />

Steillagen in Rüdesheim und Lorch werden<br />

dabei geholfen haben – aber wir haben<br />

trotzdem eine Ahnung davon, dass da auch<br />

ziemlich viel Fleiß und Hartnäckigkeit im<br />

Spiel gewesen sein muss, um zu solchen Resultaten<br />

zu gelangen. Gerbstoffe mit solcher Finesse<br />

wie im »Le Schulz« und im Lorcher Kapellenberg<br />

oder mit solcher Griffigkeit wie im<br />

Lorcher Schlossberg oder im Rüdesheimer<br />

Drachenstein – das hat Stil und Klasse.<br />

97 2021 »Le Schulz« Pinot Noir trocken<br />

Eisen, Kirschblüte, Malve, dezente Holzwürze, auch Kräuterbonbon.<br />

Der Gaumen exponiert einen seidigen Gerbstoff von<br />

großer Finesse, viskos grundiert, saftig und mineralisch begleitet.<br />

Das wirkt fast schwerelos und hat doch so enorm<br />

viel Extrakt! Subtil. 13,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />

95+ 2021 Lorch Schlossberg Pinot Noir<br />

trocken<br />

Ein insgesamt noch verschlossener, aber Komplexität andeutender<br />

Duft: Gesteinsmehl, Hagebutte, Menthol. Der<br />

Gaumen eröffnet für einen kurzen Moment cremig, dann<br />

stellen trockene Gerbstoffe und Salzigkeit die Geschmeidigkeit<br />

in den Hintergrund, die Säure ist komplett mit dem Körper<br />

verschmolzen. 13,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />

95 2021 Rüdesheim Drachenstein Pinot Noir<br />

trocken<br />

Deutlich kirschfruchtig, auch Lebkuchen, Neuholz, Menthol<br />

und Kampfer. Der Gaumen entfaltet viel Spannung, der<br />

Gerbstoff hat eine gewisse Pikanz, ist saftig und feinnervig<br />

sowie kräftig taktil-mineralisch begleitet. Ein »kühler« Pinot<br />

für die Langstrecke. 13,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />

94 2021 Lorch Kapellenberg Pinot Noir<br />

trocken<br />

Mandel, Cranberry, Minz- und Salbeibonbon, Schieferwürze.<br />

Würzig und delikat im Duft. Am Gaumen erweist sich der<br />

<strong>Wein</strong> als ölig grundiert und fein extrahiert. Pure Delikatesse<br />

mit großer innerer Stabilität und garantiertem Reifevermögen.<br />

Lange anhaltend. 13,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />

93+ 2021 Johannisberg Hölle Pinot Noir<br />

trocken<br />

Kräuterwürzige Aromen, Preiselbeere, mineralisch-brenzlige<br />

Töne, Grüntee, insgesamt noch eher verschlossen im<br />

Duft. Der Gaumen zeigt sich stoffig und trocken, mit festem<br />

Säurerückgrat und einer Prise Grünlichkeit, die aber im Verlauf<br />

der Flaschenreife einen positiven Beitrag leisten kann.<br />

13,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />

93 2021 Lorch Pinot Noir trocken<br />

Ein duftiger <strong>Wein</strong>: Süßkirsche, Minze, würziger und auch beeriger<br />

Pinot. Im Mund ist der <strong>Wein</strong> feingliedrig, saftig, elegant,<br />

mit nahtlos integrierter Säure und kräuterwürzig-balsamischen<br />

Abgangsaromen. Kulinarisch wertvoll, etwa zum Perlhuhn.<br />

13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

431


WEINGUT<br />

DR. CORVERS-<br />

KAUTER<br />

Rheingaustraße 129, 65375 Oestrich-Winkel<br />

T: +49 6723 2614, www.corvers-kauter.de<br />

Kontakt: Familie Corvers<br />

Ab-Hof-Verkauf: April bis Okt. Mi bis Fr 17–23 Uhr,<br />

Sa und So 15–23 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 293.300 (85 % weiß, 15 % rot)/42 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Sehr stark, was Dr. Matthias Corvers<br />

und Sohn Philipp uns vorgestellt haben!<br />

Die Lagenrieslinge präsentieren ihre<br />

Terroirs auf dem Silbertablett, sie haben Saft<br />

und Kraft und bleiben dennoch immer nuancenreich,<br />

man sieht sie vor dem geistigen Auge<br />

bereits im Lauf der Flaschenreife einer feinen<br />

Ätherik entgegengehen. Die 2022er Spätburgunder<br />

aus Assmannshausen und Rüdesheim<br />

gehören hierzulande zu den besten Kelterungen<br />

aus einem ohnehin schon superben Jahr.<br />

Und auch das süße Genre beherrscht das<br />

<strong>Wein</strong>gut ausgezeichnet. 42 Hektar Bio, in dieser<br />

Qualität. Alle Achtung!<br />

96 2023 Rüdesheim Berg Rottland Riesling<br />

trocken<br />

In der Nase Aromen von reifer Ananas, Nektarine, roter Apfel,<br />

gepaart mit weißen und gelben Blüten und einem Hauch<br />

von Hefe. Am Gaumen hat der <strong>Wein</strong> eine schöne Finesse, balanciertes<br />

Verhältnis von Frucht und Mineralität, feine Säure<br />

mit einem extraktreichen, würzigen Abgang mit dem Aroma<br />

von Fenchel. 12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

95+ 2023 Rüdesheim Berg Schlossberg<br />

Riesling trocken<br />

In der Nase noch ein wenig verhalten von den Aromen her,<br />

dafür am Gaumen Aromen von Zitrus, Limette, Wiesenkräuter,<br />

Nashibirne, Salzstein und ein Hauch von Süßholz. Gut<br />

eingebundene Säure, dichte Substanz mit einer feinen Phenolik<br />

und einem langen Abgang. 12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

91 2023 »R3 Remastered« Riesling trocken<br />

Helles Zitronengelb mit grünen Reflexen. In der Nase Aromen<br />

von Granny-Smith-Apfel, kandierte Zitrone, <strong>Wein</strong>bergpfirsich<br />

mit einem Hauch von frischen Kräutern. Am Gaumen<br />

ein balanciertes Süße-Säure-Verhältnis mit einer schönen<br />

Mineralität und einem animierenden Abgang.<br />

12 Vol.-%, DV, €<br />

97 2022 Assmannshausen Höllenberg<br />

Pinot Noir trocken<br />

Eine dichte Nase mit Aromen von dunklen Früchten, Pflaume,<br />

Wacholder, Tabakblätter, Kräuter, Waldboden und eine<br />

schöne Rauchigkeit. Am Gaumen eine samtige Gerbstoffstruktur,<br />

feine Säure, dichter, eleganter Körper mit einem<br />

kraftvollen, würzigen Abgang. 13,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />

95 2022 Rüdesheim Drachenstein Pinot Noir<br />

trocken<br />

In der Nase reife dunkle Früchte, Kräuter wie Rosmarin, Eukalyptus,<br />

aber auch Hagebutte, leicht balsamisch und Schokolade.<br />

Am Gaumen eine tolle dichte, gute Säurestruktur,<br />

feine reife Gerbstoffe, schöne dunkle Frucht ist wieder zu<br />

finden. Solist und Speisenbegleiter. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

94+ 2023 Erbach Marcobrunn Riesling trocken<br />

94 2023 Rüdesheim Berg Roseneck Riesling<br />

trocken<br />

93 2023 Rauenthal Baiken Riesling trocken<br />

92 2023 Oestrich Doosberg Riesling trocken<br />

93+ 2022 Assmannshausen Pinot Noir trocken<br />

93+ 2023 Rüdesheim Berg Roseneck Riesling<br />

Auslese<br />

92+ 2023 Oestrich Doosberg Riesling<br />

Spätlese<br />

432 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER RHEINGAU<br />

WEINGUT<br />

DIEFENHARDT<br />

Hauptstraße 9–11, 65344 Eltville-Martinsthal<br />

T: +49 6123 71490, www.diefenhardt.com<br />

Kontakt: Julia Seyffardt<br />

Ab-Hof-Verkauf: Di bis Sa 10–12 Uhr und 14–18 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 133.300 (85 % weiß, 15 % rot)/18 ha<br />

Beim <strong>Wein</strong>gut Diefenhardt lenken aktuell<br />

die vierte und fünfte Generation gemeinsam<br />

die Geschicke. Julia Seyffardt<br />

ist nach dem abgeschlossenen <strong>Wein</strong>baustudium<br />

in Geisenheim und Auslandserfahrungen<br />

in Südafrika und Frankreich 2014 ins<br />

Gut zurückgekehrt, unterstützt wird sie von<br />

ihrem Vater Peter. Bereits im vergangenen<br />

Jahr hat uns die Kollektion der beiden sehr gut<br />

gefallen – und das ist dieses Mal nicht anders.<br />

Die mineralischen, fein gezeichneten <strong>Wein</strong>e<br />

überzeugen mit toller Dynamik und Tiefe.<br />

Was auch wichtig ist: Sie bieten richtig viel<br />

Qualität fürs Geld!<br />

92+ 2022 Martinsthal Langenberg Riesling GG<br />

Reife Frucht und dezent Petrol im ersten Duft, kandierte Zitronen<br />

und Orangen, getrocknete Aprikosen, Kräuterwürze.<br />

Am Gaumen geschmeidig mit saftiger Frucht, getragen von<br />

feiner Süße und gut ausbalanciert von präsenter Säure und<br />

feiner Würze, kompakt und in sich stimmig.<br />

12,39 Vol.-%, DV, €€€<br />

92+ 2023 Martinsthal Wildsau Riesling<br />

Erste Lage trocken<br />

Feiner Duft nach hellen Blüten, etwas Pfirsich, feine Orange,<br />

roter Apfel, schöne Kräuterwürze mit Minze, delikat. Am<br />

Gaumen mit lebendiger Säure, zupackend, dicht, griffig, feine<br />

Mineralik, Gesteinsmehl, Limone, kompakt und dynamisch,<br />

gute Länge. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

91+ 2023 »Wildes Holz« Riesling trocken<br />

Duft nach reifen Zitrusfrüchten, Orangenblüte, dazu kandierte<br />

Limone, auch etwas Mango und Papaya, feine Fruchtigkeit.<br />

Am Gaumen mit lebendiger Säure, erneut Zitrusfrüchte,<br />

zupackend, schöne Minze und Melisse, griffige Phenole,<br />

gut zum Essen. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

90 2023 Riesling Kabinett feinherb<br />

Feinfruchtiger Duft mit Aromen von reifen Zitrusfrüchten,<br />

Pfirsich, Aprikose und einer Spur Minze. Am Gaumen mit frischer<br />

Säure und dezenter, sehr gut integrierter Süße, geschmeidig,<br />

feine Zitrusaromen, etwas Minze, elegant-frische<br />

Art, macht Freude. 11 Vol.-%, DV, €<br />

89+ 2023 Blanc de Noir Spätburgunder<br />

trocken<br />

Duft nach hellen Blüten, roter Apfel, etwas Birne, Pfirsich,<br />

eine Spur Kirsche, feine Fruchtigkeit, Kräuterwürze. Am<br />

Gaumen mit frischer, animierender Säure, feine Fruchtigkeit,<br />

helle Früchte, grüner Apfel, etwas Minze, endet frisch.<br />

11,5 Vol.-%, DV, €<br />

92 2020 Martinsthal Wildsau Pinot Noir<br />

Erste Lage trocken<br />

Duft nach roten Früchten, intensive Kirsche, Brombeere, etwas<br />

Pflaume, Rauch und eine Spur Vanille, schöne Kräuterwürze.<br />

Am Gaumen mit zupackenden Gerbstoffen, feine<br />

Säure, rote Früchte, schöne Kräuterwürze mit Eukalyptus,<br />

gute Länge, hat noch weiteres Reifepotenzial.<br />

14 Vol.-%, NK, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

433


WEINGUT<br />

DILLMANN<br />

Langestraße 17a, 65366 Geisenheim<br />

T: +49 6722 8162, www.weingut-dillmann.de<br />

Kontakt: Marius Dillmann<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 14–18 Uhr, Sa 11–16 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 133.300 (70 % weiß, 10 % rot,<br />

15 % Rosé, 5 % Schaumwein)/14 ha<br />

Anbauweise: in Umstellung<br />

Im vergangenen Jahr verblüfften uns<br />

Karlo Dillmann und seine Söhne Marcel<br />

und Marius mit ihrem Einstand im<br />

<strong>Wein</strong>guide. In ihrer rundweg gelungenen<br />

Kollektion ragten die dicht strukturierten<br />

Lagenrieslinge heraus. Und so geht es auch<br />

dieses Jahr weiter, sogar mit einem zusätzlichen<br />

Highlight: Der Höllenberg Spätburgunder<br />

zeigt in der 2020er Ausgabe den Schiefer<br />

noch prägnanter als der letztes Jahr verkostete<br />

2019er. Humor hat die Familie auch: Der<br />

einer gewissen Jana Türlich gewidmete Rosé<br />

hat Format und Stil. Darf’s noch ein Glas<br />

sein? Ja, natürlich!<br />

93 2021 »Réserve« Rüdesheim Berg Rottland<br />

Riesling trocken<br />

Etwas Überreife im Duft, Orangenblüte, Blutorange. Im<br />

Mund sehr terpengetragen, mit einer aparten Bitterkeit,<br />

mittlerer Dichte, etwas Phenolik, eine relativ kernige Säure,<br />

ein fruchtgetragener <strong>Wein</strong> mit Charme. Leichte Hefewürze<br />

im Abklang. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2022 Geisenheim Kläuserweg Riesling<br />

trocken<br />

Etwas Holz und Hefe, leicht petrolige Töne. Kardamom, Passionsfrucht,<br />

Kresse, Apfel. Im Mund seidig, feingliedrige Phenole,<br />

Geschmeidigkeit, zeigt den Jahrgang, aber auch die<br />

Lage, ein <strong>Wein</strong> im getragenen Stil, vor allem zum Essen.<br />

12,5 Vol.-%, NK, €€<br />

91+ 2023 »Alte Reben« Riesling trocken<br />

Ein duftiger <strong>Wein</strong>, Pfirsich, grüner Apfel, Toffee, Minze, Zitronengras.<br />

Der Gaumen hat eine gute Dichte, eine knackige<br />

Rheingausäure, viel Saft, die Süße ist vorsichtig gegen die<br />

Säure gesetzt, der <strong>Wein</strong> endet kompakt. Viel Riesling fürs<br />

Geld! 12 Vol.-%, DV, €<br />

92+ 2022 »Jana Türlich« Spätburgunder Rosé<br />

trocken<br />

Tiefes Rosa. Im Duft kandierte Kirsche, Pfeffer, Weiße und<br />

Rote Johannisbeere, Himbeere, Hefe. Am Gaumen ist das<br />

ein erwachsener <strong>Wein</strong>, griffiges Tannin, saftig, der <strong>Wein</strong> hat<br />

Frucht und Kräuterigkeit, die Säure passt. Ausgesprochen eigenständig.<br />

12 Vol.-%, NK, €€<br />

93+ 2020 »Réserve« Assmannshausen<br />

Höllenberg Spätburgunder trocken<br />

Spontangärungswürze, Schiefer, dunkle Beeren, Brombeere,<br />

Maulbeere, Lebkuchen. Der Gaumen ist satt mit feinem<br />

Gerbstoff bepackt, ölig grundiert, dicht, dennoch für einen<br />

Höllenberg auch relativ elegant, mit guter Säurestruktur,<br />

endet mit schöner Saftigkeit. 14 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2023 Rüdesheim Bischofsberg Riesling<br />

Auslese<br />

Reifer Duft, kandierte Limonenschale und Orangenschale,<br />

Birnenkompott, Trockenfrüchte, gedörrte Aprikose, dahinter<br />

feine Würze. Am Gaumen mit belebender, vifer Säure, zupackend,<br />

dann süße Zitrusfrucht, Papaya und Mango, dichte<br />

Süße, gute Länge. 7,5 Vol.-%, NK, €€<br />

434 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

H.J. ERNST<br />

WEINGÜTER RHEINGAU<br />

Holzstraße 40, 65343 Eltville<br />

T: +49 6123 2363, www.weingut-ernst.de<br />

Kontakt: Katrin Ernst<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Flaschen/Hektar: 333.300 (75 % weiß, 10 % rot,<br />

10 % Rosé, 5 % Schaumwein)/36 ha<br />

Der in vierter Generation von Johannes<br />

Ernst geführte Familienbetrieb<br />

steht für gebiets- und lagentypische<br />

Rieslinge aus dem mittleren Rheingau, die<br />

quer durch alle Kategorien preislich ausgesprochen<br />

fair kalkuliert sind. Besonders angetan<br />

waren wir dieses Jahr von der fruchtigen<br />

2023er Spätlese aus der Eltviller Lage<br />

Taubenberg: Schimmert da nicht im Duft<br />

der Phyllitschiefer durch die Frucht? Am<br />

Gaumen erfreut ein knackiges Süße-Säure-<br />

Spiel. Auch die anderen <strong>Wein</strong>e erfüllen alle<br />

mit Bravour ihr Soll – wir gratulieren zum<br />

zweiten Stern.<br />

91+ 2023 »Selection« Riesling feinherb<br />

Im Duft reife Ananas, gelber Apfel, Blutorange, kandierte Zitronen,<br />

Ingwer, Melisse, Minze, Gestein. Am Gaumen fest gebaut<br />

und mit Druck, mineralisch unterlegt, elegantes Süße-<br />

Säure-Spiel, gut vom Extrakt und Länge, aus einem Guss und<br />

mit einem langen, salzigen Nachhall. 12 Vol.-%, DV, €€<br />

91+ 2023 Eltville Sonnenberg Riesling<br />

Spätlese halbtrocken<br />

Dicht und fein im Duft, reife Äpfel, Pfirsich, Blutorangen,<br />

weiße Grapefruit, dezent Blütenhonig. Im Mund schmiegt<br />

sich Frucht mit Süße an den Gaumen und wird von einer lebendigen<br />

Säure in Balance gehalten, mineralisch unterlegt<br />

ist die Sonnenberg-Spätlese jetzt schon, auch in einigen<br />

Jahren ein Genuss. 11,5 Vol.-%, DV, €<br />

90 2023 »Kernstück« Cuvée trocken<br />

RR/GM6/SB/SÄ<br />

Florale Noten im Duft, Holunderblüten, reife Birnen, Marillen,<br />

Mango, Salbei, Heu. Im Mund voller Saft, Würze, die wunderbar<br />

mit Frucht und ihrer Süße spielt und ins Finale trägt,<br />

schlank gebaut, ausbalanciert und zugänglicher Trinkgenuss,<br />

eine Cuvée für viele Gelegenheiten. 12 Vol.-%, DV, €<br />

90 2023 Roter Riesling trocken<br />

Hefegeprägt im Duft, Apfelschale, Pfirsich, Aprikosen, Salbei,<br />

dezent Pfeffer, weiße Blüten, Jasminblüten, Lindenblüten,<br />

Wachs. Am Gaumen mit viel Saft, getragen von Fruchtsüße<br />

und von einer lebendigen Säure ausbalanciert, in sich<br />

rund und stimmig mit viel Trinkfluss. 12 Vol.-%, DV, €<br />

90 2022 Cabernet Sauvignon trocken<br />

Warmer Duft, reife Schwarze Johannisbeeren, schwarze Kirschen,<br />

gegrillter roter Paprika, frischer Tabak, Efeu, dunkle<br />

Schokolade. Am Gaumen kraftvoll und vollmundig, nahtlos<br />

eingefügte reife Säure, samtiges Tannin, im Ausklang<br />

schiebt sich eine saftige Frucht in den Vordergrund.<br />

14 Vol.-%, NK, €€<br />

92 2023 Eltville Taubenberg Riesling<br />

Spätlese<br />

Zitronenblüte und Blutorange, auch mineralische Untertöne<br />

– ein richtig schöner Spätleseduft. Der Mund wird von<br />

einer knackigen, leicht grün angehauchten Säure gewässert,<br />

die Süße hält dagegen, lässt im Abgang aber dem Eindruck<br />

von Saftigkeit und Spannung den Vorrang. Viel Spätlese<br />

fürs Geld! 9 Vol.-%, DV, €<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

435


WEINGUT<br />

AUGUST ESER<br />

Friedensplatz 19, 65375 Oestrich-Winkel<br />

T: +49 6723 5032, www.eser-wein.de<br />

Kontakt: Désirée Eser Freifrau zu Knyphausen und<br />

Dodo Freiherr zu Knyphausen<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–12 Uhr und 13–17 Uhr,<br />

Sa 9–12 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 70.000 (90 % weiß, 10 % rot)/11 ha<br />

Désirée Eser Freifrau zu Knyphausen,<br />

die in diesem feinen Familienbetrieb<br />

als Kellermeisterin amtet, interpretiert<br />

den Rheingauer Riesling ganz Sinatramäßig<br />

»her way«. Das ist schon per se herzerfrischend,<br />

denn liegt der Reiz des <strong>Wein</strong>s<br />

nicht in seiner Vielfalt und im Individuellen?<br />

Wir mögen aber auch diesen unaffektierten<br />

Stil, der dem Riesling die Säure lässt, wie etwa<br />

beim knackig-herben Bischofsberg. Den<br />

nicht minder knochentrockenen, aber auch<br />

extraktreichen Rieslingsekt erbitten wir in<br />

fünf Jahren zur Wiedervorlage als Dégorgement<br />

Tardif!<br />

92 2022 Riesling brut<br />

Der Duft mengt eine dezente Hefenote in Aromen von Melisse<br />

und Pfefferminze. Der Gaumen besitzt ein frisches, packendes<br />

Mousseux, eine stahlige Rheingausäure und eine<br />

fast komplett trockene Abstimmung. Im Abklang verdichtet<br />

sich der terpengetragene Extrakt. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />

93+ 2022 Oestrich Doosberg Riesling GG<br />

Duft nach grünem Apfel, feine Mineralität, heißer Stein, reife<br />

Zitrusfrucht, Minze, vielschichtig. Am Gaumen mit einer<br />

stabilen Säure, feine Phenolik, satt und dicht, mineralischer<br />

Grundton, Zitrusfrüchte, schöne Dichte, hat eine gute Struktur<br />

und Länge. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />

93+ 2023 »Reserve« Riesling trocken<br />

Auktionswein<br />

Frischer Zitrusabrieb, Rosmarinblüte, Grapefruit, ätherische<br />

Öle. Der Gaumen eröffnet geschmeidig, verbindet den<br />

Schmelz mit Süße, während eine kräftige Rheingausäure<br />

das Rückgrat unter Spannung hält. Ein edler, reichhaltiger<br />

und dabei auch strukturierter Bau, der gut reifen wird.<br />

12 Vol.-%, NK,<br />

93 2022 Hattenheim Nussbrunnen Riesling<br />

GG<br />

Im Duft feine Kräuterwürze, Limonenabrieb, etwas Mandarinenschale,<br />

Minze, auch mineralischer Zug. Am Gaumen mit<br />

lebendiger Säure, schöner Zug, reife Zitrusfrüchte, delikate<br />

Würze, etwas Papaya, hat einen überaus charmanten<br />

Schmelz, dicht und lang. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2023 Rüdesheim Bischofsberg Riesling<br />

Erste Lage trocken<br />

Im Duft Mandarine, rauchige Töne und auch blumige Noten.<br />

Der Gaumen eröffnet mit einer Ladung würziger Aromen,<br />

reibend-extraktreich, saftig, gegliedert von einer festen<br />

Rheingausäure, eine fordernde Herbe, die aber auch Charakter<br />

besitzt. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2023 »My Way« Riesling trocken<br />

Leicht zitrische Rieslingaromen – Bergamotte – treffen auf<br />

etwas Hefe und mineralisch-brenzlige Untertöne. Im Mund<br />

sorgt eine knackige Säure für Starkstrom, die Süße bleibt<br />

defensiv, der Abgang zeigt sich terpengeprägt, recht gehaltvoll<br />

für die Preisklasse. 12 Vol.-%, DV, €<br />

436 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER RHEINGAU<br />

WEINGUT<br />

JOACHIM FLICK<br />

Straßenmühle, 65439 Flörsheim am Main<br />

T: +49 6145 7686, www.flick-wein.de<br />

Kontakt: Reiner Flick<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8–13 Uhr, Sa 10–14 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 293.300 (78 % weiß, 8 % rot,<br />

10 % Rosé, 1 % süß, 3 % Schaumwein)/25 ha<br />

Einen Sprung von der pulsierenden Metropole<br />

Frankfurt entfernt, steht in<br />

Flörsheim-Wicker die Straßenmühle,<br />

wo das <strong>Wein</strong>gut Flick sein Domizil hat. Zwei<br />

Löwen zieren das Tor, als Symbol für Mut und<br />

Stärke – und als Symbol für die <strong>Wein</strong>e. Reiner<br />

Flick leitet das <strong>Wein</strong>gut, die <strong>Wein</strong>e werden<br />

von Tochter Katharina ausgebaut. Die rundum<br />

überzeugende Kollektion wird angeführt<br />

von den 2022er GGs aus den Monopollagen<br />

Nonnberg und Victoriaberg, die gekonnt balanciert<br />

sind. Welches Reifevermögen die<br />

Rieslinge besitzen, unterstreicht das würzige<br />

GG aus 2016. Chapeau!<br />

93+ 2022 Hochheim Königin Victoriaberg<br />

Dechantenruhe Riesling GG<br />

Einladende Nase, Jasminblüte, Flieder, Orangenblüte, Zitronen,<br />

Aprikosen, Pfirsich, Limettenzeste. Am Gaumen weich,<br />

geschmeidiger Bau mit klarer Frucht, getragen von feiner<br />

Süße und reifer, saftiger Säure, feine Würze im Nachhall,<br />

perfekt in Balance und schön in der Länge.<br />

12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

93+ 2022 »Vier Morgen« Wicker Nonnberg<br />

Riesling GG<br />

Zitrusfrucht im Duft, weiße Grapefruit, Salzzitronen, Blutorangen,<br />

Steinobst und Kräuterwürze. Am Gaumen mit animierender<br />

Zitrusfrucht, gepaart mit saftigem, cremigem<br />

Fond, gute Säure, elegant und mit mineralischem Nachhall,<br />

trinkanimierend und mit Reifepotenzial. 12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

93 2016 Wicker Nonnberg Vier Morgen<br />

Riesling GG<br />

Goldgelb in der Farbe. In der Nase Aromen von Petrol, reifen<br />

gelben Früchten, Honigpomelo und ein Hauch florale Noten.<br />

Auch am Gaumen ist die Reife zu schmecken, wird aber gut<br />

getragen von der feinen Säure mit einer schönen Würze von<br />

Curry und floralen Nuancen. 13 Vol.-%, DV, €€€€<br />

93 2023 Hochheim Königin Victoriaberg<br />

Riesling Erste Lage trocken<br />

Feine Würze und eine Melange von Steinobst im ersten Duft.<br />

Es folgen Aromen von Kernobst. Am Gaumen präsentieren<br />

sich Apfel, Birne, Quitte und japanische Mispel. Alles gut balanciert<br />

von lebendiger Säure. Reife Fruchtaromen begleiten<br />

den langen Nachhall. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

91+ 2023 Wicker Nonnberg Riesling<br />

Erste Lage trocken<br />

Im mittleren Zitronengelb brilliert der <strong>Wein</strong> im Glas. Ein Duft<br />

von Limettenmelisse, Wiesenkräutern und nassem Stein.<br />

Am Gaumen bereits trinkanimierend bei viel Struktur und<br />

Saftigkeit. Der lange Abgang wird von idealer Säure und feiner<br />

Mineralik begleitet. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

90+ 2023 Lorchhausen Riesling trocken<br />

90 2023 »F. vini et vita« Riesling trocken<br />

90 2022 »Charta« Riesling feinherb<br />

90 2023 Wicker Riesling trocken<br />

90 2023 »J. Fumé« trocken SY/PN<br />

92 2019 Wicker Nonnberg Riesling Spätlese<br />

92 2023 Hochheim Königin Victoriaberg<br />

Riesling Kabinett<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

437


WEINGUT<br />

PETER FLICK<br />

Holger-Crafoord-Straße 4, 65239 Hochheim<br />

T: +49 6146 6590, www.wein-vom-flick.com<br />

Kontakt: Peter Flick<br />

Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />

Flaschen/Hektar: 113.300 (65 % weiß, 5 % rot,<br />

15 % Rosé, 10 % süß, 5 % Schaumwein)/12,5 ha<br />

Dem Herrgott sei Dank für Riesling«,<br />

sagt Peter Flick. Der Jungwinzer<br />

führt das Familienweingut in fünfter<br />

Generation, und er hat viel auf den Weg gebracht:<br />

Nicht nur die Rebfläche verdoppelt,<br />

auch das Profil hat er deutlich geschärft. Die<br />

Erträge der Hochheimer, Kostheimer und<br />

der jüngst übernommenen Wickerer Lagen<br />

baut er im Keller in frisch-fruchtige <strong>Wein</strong>e<br />

aus den jungen Anlagen und komplexe, mineralische<br />

Rieslinge aus alten Reben aus. Die<br />

haben uns wieder mit ihrer guten Balance<br />

von lebendiger Säure und feiner Fruchtsüße<br />

überzeugt.<br />

92+ 2023 »Alte Reben« Hochheim Hölle<br />

Riesling trocken<br />

Im Duft zeigen sich Aromen von Quitte, kandierter Zitronenschale<br />

und ein wenig frischem Heu. Am Gaumen präsentiert<br />

sich der <strong>Wein</strong> mit einer gut eingebundenen Säure, nicht ganz<br />

trockener Frucht und einem frischen, saftigen Abgang mit<br />

einem guten Trinkfluss. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

92 2023 »Meisterstück« Hochheim<br />

Kirchenstück Riesling trocken<br />

In der Nase sind Aromen von gelbem Apfel, Nashibirne, Mandarine<br />

und ein paar Wiesenkräutern. Am Gaumen hat der<br />

<strong>Wein</strong> eine deutliche Restsüße, die von der Säure gut getragen<br />

wird, eine feine Phenolik und einen saftigen Kern mit einem<br />

mittellangen Abgang. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

91+ 2023 Kostheim Weiss Erd Riesling<br />

trocken<br />

Zuerst nimmt man Aromen von Honigmelone und weißem<br />

<strong>Wein</strong>bergpfirsich sowie einen Hauch von Kräutern wahr. Am<br />

Gaumen hat der <strong>Wein</strong> eine schöne Würze, ist eher auf der mineralischen<br />

als auf der fruchtigen Seite, endet mit gut balancierter<br />

Säure mit feinen Gerbstoffen. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2023 Wicker Riesling trocken<br />

In der Nase hat der <strong>Wein</strong> eine feine gelbe Steinobstfrucht,<br />

gepaart mit einer süßen Mango und einem Hauch von Mineralität.<br />

Am Gaumen eine gute Balance zwischen Säure und<br />

Süße, eine schöne Leichtigkeit mit einem guten Trinkfluss.<br />

12 Vol.-%, DV, €<br />

91 2023 »Verflickst« Wicker Mönchsgewann<br />

Riesling trocken<br />

In der Nase hat der <strong>Wein</strong> Aromen von Aprikose, Zitronenschale<br />

und eine steinige Mineralität. Am Gaumen präsentiert<br />

sich der <strong>Wein</strong> harmonisch mit einer schönen Würze, feine<br />

Säure, dezenten Fruchtnoten, gut integrierter Süße und<br />

einem mineralischen, salzigen Abgang. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2023 Wicker Stein Riesling Spätlese<br />

Duft nach reifen hellen Früchten, Pfirsichblüte, etwas süße<br />

Orange und frische Ananas. Am Gaumen mit feiner Süße, lebendige<br />

Säure, süße Zitrusfrüchte, schöne Saftigkeit, geschmeidig<br />

und harmonisch, süßer Pfirsich, trinkige Spätlese<br />

mit guter Länge. 7 Vol.-%, DV, €<br />

438 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

EVA FRICKE<br />

WEINGÜTER RHEINGAU<br />

Elisabethenstraße 6, 65343 Eltville<br />

T: +49 6123 703658, www.evafricke.com<br />

Kontakt: Lucas Jakobs<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mi bis Fr 12–17 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 106.700 (100 % weiß)/18 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Die <strong>Wein</strong>e von Eva Fricke werden auch<br />

auf den internationalen Märkten<br />

hoch gehandelt, sie hat sich längst zu<br />

einer festen Größe und Charakterdarstellerin<br />

im Rheingau und weit darüber hinaus entwickelt.<br />

Ihre mittlerweile 18 Hektar werden biologisch<br />

kultiviert, was auch den reinen, eleganten<br />

und puristischen Charakter ihrer Rieslinge<br />

unterstützt. Aus dem Jahr 2023 gewann<br />

die Winzerin Rieslinge mit Energie, Komplexität<br />

und Mineralität wie die »Mélange«; unsere<br />

Empfehlung ist der Lorcher Riesling, der,<br />

fein austariert, mit mineralischer Würze Akzente<br />

setzt. Der vierte Stern rückt näher.<br />

94 2023 »Mélange« Riesling trocken<br />

Ein erster Duft aus feiner Reduktion und attraktiver reifer,<br />

durchaus intensiver Frucht. Am Gaumen ein fast kraftvoller<br />

Körper, auch aus dem Hefelager resultierend, bei guter<br />

Struktur. Viel Energie, gute Komplexität und Eleganz<br />

begleiten den langen Nachhall. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

93+ 2023 Lorch Schlossberg Riesling feinherb<br />

Duft aus reifen Birnen, gelbem Pfirsich, einer Melange von<br />

Steinobst und Feuerstein. Am Gaumen ein Hauch von Honig,<br />

wiederum reife Frucht, attraktive Würzigkeit und Tiefe, gekonnt<br />

eingewobener Säurezug. Sehr ansprechender <strong>Wein</strong>,<br />

der von weiterer Lagerung profitieren wird.<br />

12 Vol.-%, NK, €€€€<br />

93 2023 Lorch Riesling trocken<br />

Herrlich duftig in der Nase, Kräuterwürze, gelber Apfel, weißer<br />

Pfirsich, Orangenzesten sowie ein Hauch von nassem<br />

Stein. Am Gaumen fein ziselierte Süße, leichte Phenolik,<br />

sehr gut balancierende Säure, mineralische Würze, etwas<br />

Salz bei sehr attraktivem Nachhall. 13 Vol.-%, DV, €€€<br />

92 2023 Kiedrich Riesling trocken<br />

Filigran im ersten Duft, es folgen Kumquats, Orangenzeste,<br />

Zitronenmelisse und ein Hauch von nassem Stein. Am Gaumen<br />

auch Wiesenkräuter bei straffem Säurezug, abgefedert<br />

von attraktiver Cremigkeit, der in einen langen, leicht mineralischen<br />

Nachhall führt. 12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

91 2023 »Wisperwind« Lorch Riesling<br />

feinherb<br />

Blasses Zitronengelb. Ein intensiver Duft von Schiefergestein,<br />

reife weiße Frucht wie Pfirsich, auch florale Aromen.<br />

Am Gaumen vollmundig, bei reifer Süße und phenolischem<br />

Unterbau. Der Nachhall wird von gut tragender Säure und<br />

wiederum feiner Süße getragen. 12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

91 2023 »Rheingau« Riesling trocken<br />

In der Nase ein Duft von Limette, Grapefruit, reifer Zitrone<br />

und <strong>Wein</strong>bergpfirsich bei attraktiver Intensität. Am Gaumen<br />

herrlich saftig. Die gute Säure balanciert den reifen gelben<br />

Apfel ebenso wie den knackigen Pfirsich, mineralisch-salzig<br />

im Nachhall. 12 Vol.-%, DV, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

439


WEINGUT<br />

PRINZ VON<br />

HESSEN<br />

Grund 1, 65366 Geisenheim-Johannisberg<br />

T: +49 6722 409180, www.prinz-von-hessen.de<br />

Kontakt: Bärbel <strong>Wein</strong>ert-Maurer<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 10–16 Uhr, Sa 12–17 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 266.700 (95 % weiß, 5 % rot)/35 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Das von Donatus Prinz von Hessen und<br />

der engagierten Direktorin Bärbel<br />

<strong>Wein</strong>ert-Maurer geleitete VDP-<strong>Wein</strong>gut<br />

ist seit dem Jahrgang 2023 biozertifiziert.<br />

Die Umstellung auf ökologischen Anbau ist<br />

ein weiterer Schritt des ambitionierten <strong>Wein</strong>guts,<br />

um die Qualität weiter zu steigern – das<br />

Potenzial ist angesichts der exzellenten Lagen<br />

sicherlich vorhanden. Bereits jetzt gefallen die<br />

<strong>Wein</strong>e durch ein schönes Säurespiel und einen<br />

feinen Terroirausdruck. Auch der Umgang<br />

mit der Restsüße ist außerordentlich gekonnt,<br />

wie die delikate Riesling-Spätlese eindrucksvoll<br />

belegt.<br />

91 2023 Johannisberg Riesling trocken<br />

Duft nach gelbem Apfel, Stachelbeere, <strong>Wein</strong>bergpfirsich,<br />

dazu eine Spur Dörrobst. Am Gaumen mit einem vollmundigen<br />

Auftakt und einer animierenden Säure, die die fruchtigen<br />

Aromen stimmig begleitet. Viel Saftigkeit im Glas, die<br />

bis zum Schluss anhält. 12 Vol.-%, DV, €€<br />

90 2023 Scheurebe trocken<br />

Dezent bis mittelkräftig duftet die Scheurebe fein exotisch<br />

mit Mango, Litschi, Papaya und frisch geernteten Feigen. Am<br />

Gaumen dann viel fruchtige Würze, begleitet von cremiger<br />

Finesse und einer gut abgestimmten Säure, animierend,<br />

frisch bleibend. 12 Vol.-%, DV, €€<br />

90 2023 »Royal« Riesling trocken<br />

Gelbes Steinobst und auch etwas Mineralität duftet aus<br />

dem Glas. Mirabelle, Süßkirsche, Apfel- und Birnenschale.<br />

Die Früchte dominieren auch am Gaumen, dazu kommen<br />

noch Aromen von Grapefruit und vollreifer Zitrone, saftig,<br />

hat ein frisches Finale. 12 Vol.-%, DV, €€<br />

90 2023 Rosé trocken PN/ME<br />

Hell lachsfarben mit weißem Rand steht dieser Rheingauer<br />

Rosé im Glas. Ein zarter Johannisbeerduft mit etwas Himbeere<br />

lässt an Frische und Leichtigkeit denken. Sehr gut abgestimmt<br />

dann der Eindruck am Gaumen. Saftigkeit, jugendliche<br />

Frucht und erstaunlich viel Ausdruck mit geschmeidiger<br />

Harmonie begleiten das Trinkvergnügen. Mittelkräftig<br />

der Nachklang. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2022 Merlot trocken<br />

Ausladender Duft mit vielen dunklen Früchten: Brombeere,<br />

Schwarzkirsche, Heidelbeere und Schlehe. Frisch und jugendlich<br />

am Gaumen mit feinkörnigem Tannin, dazu eine frische<br />

Säure, erneut zeigen sich die roten Früchte, gute Länge,<br />

hat weiteres Potenzial. 13 Vol.-%, NK, €€<br />

93 2023 »Steckenpferd« Riesling Spätlese<br />

Duft lässt an orientalische Trockenfrüchte denken, dazu Honigmelone,<br />

vollreife Aprikosen und Bratapfel. Sehr schön<br />

abgestimmte Süße am Gaumen, die eine stimmige Allianz<br />

mit der spielerischen Säure eingeht. Reife Früchte zeigen<br />

sich, hat eine gute Länge. 12 Vol.-%, DV, €€€<br />

440 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

HÖHN<br />

WEINGÜTER RHEINGAU<br />

Freudenbergstraße 200, 65201 Wiesbaden<br />

T: +49 611 7168789, www.weinguthoehn.de<br />

Kontakt: Jürgen Höhn<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 17–19 Uhr, Sa 10–14 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 130.000 (86 % weiß, 14 % rot)/20,5 ha<br />

Es ist noch gar nicht so lange her, da<br />

wurden nicht wenige <strong>Wein</strong>e in Literflaschen<br />

abgefüllt, was gar nicht unpraktisch<br />

war, denn der Inhalt reichte für vier Viertele<br />

und nicht nur für drei. Doch dann wurde<br />

die 0,75-Liter-Flasche zum Maß aller Dinge<br />

und galt als Qualitätsbeweis. Jürgen Höhn<br />

zeigt uns nun, dass es auch anders geht! Sein<br />

»Rheingau«-Riesling ist ein Parade-Literriesling<br />

voller Saft und Freude. Aber natürlich<br />

sind auch seine hochwertigen Rieslinge erneut<br />

überaus gelungen. Das gilt auch für das edelsüße<br />

Sortiment, bei dem uns die gereifte Beerenauslese<br />

besonders beeindruckt hat.<br />

92+ 2023 »RGG« Erbach Marcobrunn Riesling<br />

trocken<br />

Feiner Duft nach Pfirsichblüte, Melone, dahinter eine schöne<br />

Kräuterwürze, auch etwas Mandarine, dezente mineralische<br />

Noten. Am Gaumen mit lebendiger Säure, schöner Zug, feiner<br />

Grip, wieder Zitrusfrüchte, Limone, rauchige Würze, langes,<br />

frisches Finale. 12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

92 2023 »RGG« Hattenheim Mannberg<br />

Riesling trocken<br />

Feiner Duft nach Orangenabrieb, feinen Kräutern mit Minze<br />

und Melisse, dazu Pfirsichblüte und gepflegte mineralische<br />

Noten. Am Gaumen mit einer zupackenden Säure, spannungsreiche<br />

Zitrusfrucht, Limone, steinige Noten, sehr<br />

frisch, klarer, langer Abgang. 12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

91 2018 Frauenstein Herrnberg<br />

Spätburgunder Auslese trocken<br />

Duft nach konzentrierten roten Früchten, Kirsche, Brombeere,<br />

Schlehe, Röstaromen, Tabak, dunkle Schokolade, eine<br />

Spur Eukalyptus. Am Gaumen mit satten, festen Gerbstoffen,<br />

reif und zupackend, reife Säure, viel Druck und Wucht,<br />

kräftig im Alkohol, feuriger Abgang, schön gereift.<br />

15 Vol.-%, NK, €€€<br />

94 2015 Schierstein Hölle Riesling<br />

Beerenauslese<br />

Sattes Goldgelb. Duft nach getrockneten Früchten, Rosine,<br />

gedörrter Aprikose, Waldhonig und kandierter Orange, feine<br />

Reife. Am Gaumen mit lebendiger Säure, eingekochte Zitrusfrucht,<br />

viel Spannung und Dynamik, delikate Süße, exzellent<br />

gereift, lang und frisch im Finale. 8,5 Vol.-%, DV, €€<br />

92 2022 Erbach Marcobrunn Riesling<br />

Auslese<br />

Duft nach reifen hellen Früchten, saftiger, gelber Pfirsich,<br />

Aprikosenmarmelade, süße Mandarine, kandierte Limonenschale.<br />

Am Gaumen mit feiner Säure, pikante Süße, schönes<br />

Spiel, reife Zitrusfrucht, Papaya und Mango, schön trinkig,<br />

gute Länge, endet frisch. 7,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

89 2022 Schierstein Hölle Riesling brut<br />

91 2022 Hattenheim Wisselbrunnen Riesling<br />

trocken<br />

89+ 2023 »Rheingau« (Liter)Riesling trocken<br />

89 2023 »Classic« Riesling halbtrocken<br />

89 2023 Wiesbaden Sauvignon Blanc trocken<br />

89 2022 Wiesbaden Chardonnay trocken<br />

89 2023 Wiesbaden Blanc de Noir<br />

Spätburgunder trocken<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

441


DOMÄNE<br />

SCHLOSS<br />

JOHANNISBERG<br />

Schloss Johannisberg, 65366 Geisenheim-Johannisberg<br />

T: +49 6722 70090, www.schloss-johannisberg.de<br />

Kontakt: Stefan Doktor<br />

Ab-Hof-Verkauf: täglich 10–18 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 320.000 (90 % weiß, 10 % süß)/50 ha<br />

Anbauweise: in Umstellung<br />

Auf Schloss Johannisberg atmet fast jeder<br />

Winkel Geschichte. Seit 1200 (!)<br />

Jahren wird hier <strong>Wein</strong> angebaut, seit<br />

1720 ausschließlich Riesling, wie das herrschaftliche<br />

Gut nicht ohne Stolz vermerkt.<br />

Aber, wie wir wissen, ist Geschichte die eine<br />

Sache, die andere ist, wie diese in die Gegenwart<br />

übersetzt wird. Und da leisten Gutsdirektor<br />

Stefan Doktor, Kellermeister Gerd Ritter<br />

und Außenbetriebsleiter Michel Städter<br />

exzellente Arbeit, wie nicht zuletzt unsere hohen<br />

Notierungen für den herausragenden<br />

»Goldlack« Riesling trocken und die meisterhafte<br />

Trockenbeerenauslese zeigen.<br />

98 2021 »Goldlack« Schloss Johannisberg<br />

Riesling trocken<br />

Spontangärungswürze, Apfel, kandierte Zitrusschale, Holz, bereits<br />

wunderbar offen. Am Gaumen geprägt vom Holzausbau,<br />

Hefe noch spürbar, dicht gewoben, Zitrusaromen, Pfirsich, saftig,<br />

griffig, hochwertige Phenolik, konzentrierte Säure, intensiv<br />

mineralischer Hintergrund, edel. 13 Vol.-%, NK, €€€€<br />

95 2023 »Orangelack« Schloss<br />

Johannisberg Riesling Kabinett<br />

Etwas verschlossen im Duft, Aromen von Apfel, Melisse, leicht<br />

balsamische Noten. Am Gaumen sehr elegant, pikante Säure<br />

wird von dezent spielender Süße kontrastiert, bei leichtem Alkohol<br />

hat der <strong>Wein</strong> kräftigen Extrakt, präsente, taktile Mineralität,<br />

endet kompakt und dicht, sehr lang. 10 Vol.-%, NK, €€€€<br />

90+ 2023 »Gelblack« Schloss Johannisberg<br />

Riesling feinherb<br />

Feine, süße Zitrusfrucht, Mandarine, getrocknete Limone, etwas<br />

Minze, Melisse. Am Gaumen, feine, lebendige Säure, dezente Süße,<br />

saftige Mandarine, eleganter Zug, Zitrusfrüchte, Pfirsich, schöne<br />

Kräuterwürze, sehr fließend, macht Freude. 12 Vol.-%, NK, €€<br />

99 2023 »Blaulack« Schloss Johannisberg<br />

Riesling Trockenbeerenauslese<br />

Golden. Im Duft Orange, weißer Pfirsich, Nektarine, Banane,<br />

Passionsfrucht, kandierte Ananas, dazu Waldboden und<br />

Trüffel. Im Mund mit einer durchaus fordernden Säure und<br />

einer betonten Stoffigkeit, phenolisch geprägt, sehr mineralisch,<br />

Kokos im Nachhall, groß. 6,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />

96 2023 »Purpurlack« Schloss Johannisberg<br />

Riesling Beerenauslese<br />

Reife, dichte Nase, kandierte Quitte, Orangenblüte, auch frische<br />

Champignons, feine Kräuterwürze. Am Gaumen mit lebendiger,<br />

perfekt eingepasster Säure und druckvoller Süße.<br />

Mirabelle, süße Zitrusfrucht, ganz dicht und schmelzend, sehr<br />

lang, individuell. 6,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />

93+ 2022 »Silberlack« Schloss Johannisberg<br />

Riesling GG<br />

91+ 2023 »Bronzelack« Schloss Johannisberg<br />

Riesling trocken<br />

91+ 2023 »Rotlack« Schloss Johannisberg<br />

Riesling Kabinett<br />

90 2023 »Gelblack« Schloss Johannisberg<br />

Riesling trocken<br />

95 2023 »Rosalack« Schloss Johannisberg<br />

Riesling Auslese<br />

93+ 2023 »Grünlack« Schloss Johannisberg<br />

Riesling Spätlese<br />

442 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

JAKOB JUNG<br />

WEINGÜTER RHEINGAU<br />

Eberbacher Straße 22, 65346 Erbach<br />

T: +49 6123 900620, www.weingut-jakob-jung.de<br />

Kontakt: Alexander Jung<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 13–18 Uhr, Sa 10–17 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 160.000 (75 % weiß, 10 % rot,<br />

10 % Rosé, 5 % Schaumwein)/20 ha<br />

Unprätentiös und authentisch gehe es<br />

bei ihnen zu, schreibt die Familie Jung<br />

über sich. »Deshalb steht bei unseren<br />

<strong>Wein</strong>en auch eines im Vordergrund: der Trinkspaß.«<br />

Gleichwohl hat Alexander Jung, seit er<br />

2008 die Leitung des 1799 gegründeten <strong>Wein</strong>guts<br />

übernahm, Neues auf den Weg gebracht,<br />

hat die Rebflächen auf 20 Hektar erweitert,<br />

vor allem aber Qualität gesteigert. Was aus<br />

dem uralten, tiefen Felsenkeller kommt, ist in<br />

der Basis grundsolide und in der Spitze große<br />

Handwerkskunst – wobei uns die komplexe<br />

Würze der Großen Gewächse besonders beeindruckt.<br />

94 2022 Erbach Siegelsberg Riesling GG<br />

Würziger Duft zur Rieslingfrucht von Aprikosen, Pfirsich und<br />

Zitrusfrucht, gemahlener Kümmel, Senfsaat, gelbes Currypulver,<br />

Piment, warmes Gestein. Am Gaumen tief und komplex,<br />

Würze zur saftigen Frucht, dicht und extraktreich, mit<br />

Spannung und Mineralität, lange am Gaumen. DV, €€€<br />

93+ 2022 Erbach Hohenrain Riesling GG<br />

Rauch im Duft, dahinter feine Frucht, Zitronen, Pfirsich,<br />

Mirabellen, Aprikosen, getrocknete Kräuter, Gesteinsmehl.<br />

Am Gaumen straff und mit dichtem Extrakt, spannungsgeladen<br />

und mineralisch druckvoll, elegant und fein athletisch,<br />

Langstreckenläufer. 12 Vol.-%, DV, €€€<br />

92 2023 »Charta« Riesling trocken<br />

Duft nach weißem Pfirsich, Aprikose, Quitte, dazu roter Apfel<br />

und eine Spur Maracuja, Wiesenkräuter, auch Gesteinsmehl<br />

ist dabei. Am Gaumen mit lebendiger Säure, dichter<br />

Bau, reife, helle Früchte, Limonensaft, harmonisch und<br />

dicht, griffig, gute Länge, macht Spaß. 12 Vol.-%, DV, €€<br />

91+ 2023 Erbach Steinmorgen Riesling<br />

Erste Lage trocken<br />

Dicht und verhalten im Duft, Schieferwürze, weißer Pfirsich,<br />

weiße Grapefruit, Weiße Johannisbeere, kräuterig, würzig,<br />

Zitronenmelisse. Am Gaumen elegant und mit Zug, cremiger<br />

Fond durchzogen vom feinem Säurenerv, mineralisch bis<br />

in den Nachhall, schöne Länge. 12 Vol.-%, DV, €€<br />

90+ 2023 Erbach Riesling trocken<br />

Feine einladende Frucht im Duft, Aprikosen, weißer Pfirsich,<br />

frische Zitronen, Limettenzeste, Wiesenkräuter. Im Mund<br />

frisch und schwungvoll, Zitrus und auch gelbe Frucht, feiner<br />

Schmelz mit saftiger, lebendiger Säure, mineralisch unterlegt,<br />

mit gutem Trinkfluss. 12 Vol.-%, DV, €€<br />

89+ 2023 Riesling trocken<br />

Warme Frucht im Duft, Aprikosen, Pfirsich, Quitten, Apfel,<br />

frische Zitronen, steinige Noten. Am Gaumen saftig und<br />

frisch, gelbe Frucht, getragen von feiner Süße, Schmelz mit<br />

gut integrierter Säure, einladend, umarmend und trinkanimierend.<br />

11,5 Vol.-%, DV, €<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

443


WEINGUT<br />

GRAF VON KANITZ<br />

Rheinstraße 49, 65391 Lorch<br />

T: +49 6726 346, www.weingut-kanitz.de<br />

Kontakt: Marc Leitis<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo, Di und Do bis Sa 12–16 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 66.700/14 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Das gräfliche <strong>Wein</strong>gut hat lange Zeit<br />

(fast) alleine dafür gesorgt, dass<br />

Lorch, weinbaulich schon eher zum<br />

Mittelrhein als zum Rheingau gehörend,<br />

trotz seines Sitzplatzes zwischen den Stühlen<br />

auf der Landkarte der <strong>Wein</strong>kenner blieb. In<br />

den letzten Jahren legt der Betrieb zudem<br />

qualitativ immer mehr zu – wir werden die<br />

weitere Entwicklung wachsam im Auge behalten.<br />

<strong>Wein</strong>e wie der Lorcher Ortsriesling<br />

oder die Erste Lage Pfaffenwies aus 2023 zeigen,<br />

was Lorch so einzigartig macht: Leichtigkeit<br />

und Frische verbunden mit delikat<br />

salziger Mineralität.<br />

94 2021 Lorch Paffenwies Röder Riesling GG<br />

Der erste Kontakt wirkt fast noch verschlossen. Dann kommen<br />

Aromen von gekochtem Apfel und etwas Feuerstein.<br />

Auf einen geschmeidigen Ansatz folgt ein dichter phenolischer<br />

Kern, eine feste Säure trifft auf zurückhaltende Süße,<br />

wodurch der Abgang die taktile Mineralität betont. Spannend!<br />

12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

93 2021 Lorch Kapellenberg Riesling GG<br />

Pfirsich, Lakritze, Weiße Johannisbeere, Mandelmilch und<br />

Noten wie von Wermut. Im Mund hat der <strong>Wein</strong> einigen Reichtum,<br />

ein festes Säuregerüst, eine zarte Phenolik und eine bereits<br />

im Zustand der Öffnung befindliche Würze mit taktilmineralischen<br />

Untertönen. 12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

92+ 2022 Lorch Pfaffenwies Riesling<br />

Erste Lage trocken<br />

Ein Hauch von Petrol, auch Limettenschale, Weihrauch. Im<br />

Mund zeigt sich ein druckvoller, gut extraktdotierter <strong>Wein</strong>,<br />

der frisch, feingliedrig und elegant fließt, mit einer engen<br />

Verbindung von Säure und taktiler Schiefermineralität. Feiner<br />

Stil! 12 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2023 »Schiefer« Lorch Riesling trocken<br />

Eine zart rauchige Schieferwürze steht im Vordergrund,<br />

dazu kommen zitrische Noten. Auch im Mund hat zunächst<br />

eine reibende mineralische Wahrnehmung Vorfahrt vor<br />

Süße und Säure, etwas Hefe klingt an, der <strong>Wein</strong> endet mit<br />

zarter Süße. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

93 2023 Lorch Kapellenberg Riesling<br />

Auslese<br />

Feiner Duft nach hellen Früchten, roter Apfel, Birne, feine<br />

Orangenblüte, delikate Minze, zartes Süßholz. Am Gaumen<br />

mit feiner, lebendiger Säure, zart schmelzende Süße, süße<br />

Aprikose, Minze, Melisse, griffig, eleganter Stil, bleibt frisch,<br />

gute Länge. 7 Vol.-%, DV, €€€<br />

92 2022 »Alte Reben« Lorch Krone Riesling<br />

Erste Lage trocken<br />

91+ 2022 Lorch Bodental Steinberg Riesling<br />

Erste Lage trocken<br />

90 2023 »Quarzit« Lorch Riesling feinherb<br />

89+ 2023 Riesling trocken<br />

90 2023 Spätburgunder Rosé feinherb<br />

90+ 2023 Lorch Riesling Kabinett<br />

91+ 2023 Lorch Pfaffenwies Riesling Spätlese<br />

444 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER RHEINGAU<br />

WEINGUT<br />

AUGUST KESSELER<br />

Lorcher Straße 16, 65385 Assmannshausen<br />

T: +49 6722 9099200, www.august-kesseler.de<br />

Kontakt: August Kesseler, Simon Batarseh<br />

Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />

Flaschen/Hektar: 32.000 (65 % weiß, 35 % rot)/38 ha<br />

Die großen Weißweine aus 2023 waren<br />

zum Zeitpunkt unserer Verkostung<br />

noch nicht freigegeben, doch die Erste<br />

Lage vom Lorcher Schlossberg gibt schon<br />

mal einen Vorgeschmack und weckt hohe Erwartungen.<br />

Mit den 2022er Spätburgundern<br />

aber übertreffen August Kesseler, Max Himstedt<br />

und Simon Batarseh sogar vieles, was sie<br />

in ihrer beileibe nicht glanzlosen Vergangenheit<br />

bereits an Sensationen geschaffen haben.<br />

Das Höllenberg-GG hat Gerbstoffe für wie<br />

lange wohl – für 20, 30, 50 Jahre der Reife?<br />

Gut möglich, dass die von uns gezogene Bewertung<br />

am Ende zu niedrig liegt.<br />

93 2023 Lorch Schlossberg Riesling<br />

Erste Lage trocken<br />

Dezent in der Farbe, komplex im Duft. Aromen von Lemon<br />

Curd, Melone, grünem Apfel, Wiesenkräutern sowie Noten<br />

vom Gestein. Am Gaumen herrlich saftig, dabei mineralisch<br />

und zugleich fruchtintensiv. Grip, Schieferwürze und sehr<br />

gute Säure begleiten den Nachhall. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

91+ 2023 Lorch Riesling trocken<br />

Blass in der Farbe und kühl im ersten Duft: Limettenmelisse,<br />

<strong>Wein</strong>bergpfirsich, Wiesenkräuter, nasses Gras und etwas<br />

Rauch. Am Gaumen mineralisch und zugleich reif in der<br />

Frucht, ein Hauch von Veilchen, dabei sehr gute Säure und<br />

viel Potenzial andeutend. 12 Vol.-%, DV, €€<br />

90+ 2023 Rüdesheim Riesling trocken<br />

Traubig im Duft, glockenklare Frucht von weißem Pfirsich,<br />

Aprikosen, grüner Apfel, Salzzitronen, Kräuterwürze, Limettenzeste.<br />

Am Gaumen schwungvoll, wieder klare saftige<br />

Frucht, knackige Steinfrucht, Grapefruit, Salzzitronen, lebendige,<br />

lineare, reife Säure umspielt cremigen Fond, kräuterwürzig<br />

und mineralisch unterlegt, salziger, saftiger und<br />

langer Nachhall. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

98 2022 Assmannshausen Höllenberg<br />

Pinot Noir GG<br />

Im Duft dunkle Beeren, rote Grütze, Kräuter, Vanille und Karamell,<br />

Hagebutte, brenzlig-mineralisch, fein nuanciert und<br />

dicht im Duft. Griffiges, extrem dichtes, festes und dabei makellos<br />

reifes Tannin, stattlicher Körper, gute Säure, kräftige<br />

taktile Mineralität, integrierter Alkohol, stoffig und kompakt,<br />

immens potenzialreich. 14 Vol.-%, NK, €€€€<br />

95+ 2022 »Cuvée Max Alte Reben«<br />

Assmannshausen Pinot Noir trocken<br />

Komplex im Duft. Champignon, Cranberry, Himbeere, Kirsche,<br />

Hibiskus und ein Hauch Gewürznelke. Am Gaumen<br />

dicht verwoben, viel Körper, Mineralik und auch Würze bei<br />

kernigem Tannin. Feine Säure balanciert diese Komplexität<br />

und führt in den sehr langen Nachhall. Viel Reifepotenzial.<br />

14 Vol.-%, NK, €€€€<br />

94 2022 Assmannshausen Pinot Noir<br />

trocken<br />

Balsamische Frucht strömt dem Glas: Brombeere, Holunder,<br />

sehr reife Schwarze Johannisbeere. Am Gaumen cremig,<br />

fast ölig, die guten Gerbstoffe sind weich und griffig zugleich,<br />

poliert geradezu und dennoch Struktur gebend. Die<br />

Säure stützt gut. Fülle und Schmelz, Mineralität und Finesse.<br />

Erstaunliche Tiefe. 14 Vol.-%, DV, €€€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

445


WEINGUT<br />

KLEPPER<br />

Georgstraße 14, 65201 Wiesbaden<br />

T: +49 611 429958, www.weingut-klepper.de<br />

Kontakt: Tobias Klepper<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Flaschen/Hektar: 86.700 (67 % weiß, 15 % rot,<br />

10 % Rosé, 4 % süß, 4 % Schaumwein)/8,1 ha<br />

Dass herzhafte Speisen und guter <strong>Wein</strong><br />

Leib und Seele zusammenhalten, gehört<br />

im <strong>Wein</strong>gut Klepper zu den unumstößlichen<br />

Naturgesetzen. Walter Klepper<br />

und Sohn Tobias sind gemeinsam für den<br />

<strong>Wein</strong>bau und die acht Hektar Reben zuständig,<br />

Alexandra Klepper und Tochter Sabrina<br />

bewirtschaften den Gutsausschank, so passt<br />

eins zum anderen. Die klassisch ausgebauten<br />

Rieslinge werden angeführt von der elaborierten<br />

trockenen Auslese, der maischevergorene<br />

Graue Burgunder »Red Sunshine« wäre garantiert<br />

eine gute Wahl zum gegrillten Schweinebauch.<br />

Einen Guten!<br />

92 2022 Riesling Auslese trocken<br />

Reifer, dabei eleganter Duft mit Pfirsich, <strong>Wein</strong>bergpfirsich,<br />

Aprikose, auch getrocknete Kamille, steinige Anklänge.<br />

Zeigt am Gaumen die Kraft einer trockenen Auslese mit gutem<br />

Extrakt, weiche, beinahe seidige Textur und feine Würze,<br />

mineralisch, elaboriert. 13 Vol.-%, DV, €€€<br />

91 2020 »Red Sunshine« Grauer Burgunder<br />

trocken<br />

Bernsteinfarben, dunkles Karamell. Malvenblüten in der<br />

Nase, reife Birne, geröstete Haselnüsse, Roibuschtee. Am<br />

Gaumen mit gepflegten Phenolen, die die mittelgewichtige<br />

Struktur mitprägen, präsente, gut eingewobene Säure, mit<br />

Kopf und Gefühl vinifiziert. 14 Vol.-%, DV, €<br />

89+ 2023 »Alte Reben« Riesling trocken<br />

Ziemlich reife Frucht, Steinobst und auch exotische Frucht,<br />

Pfirsich, gelbe Pflaume, Papaya und Mango, gelbe Kiwi. Der<br />

Gaumen steht in einem gewissen Kontrast zum Duft, betont<br />

trocken und die mineralische Komponente betonend. Reife,<br />

anliegende Säure. Würziges Finish. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

89 2023 Riesling trocken<br />

Reife gelbe Frucht in der leicht parfümierten Nase, Aprikose,<br />

Aprikosenhaut, <strong>Wein</strong>bergpfirsich, Mango, Papaya. Die reife<br />

Frucht (wieder Aprikose, Mango und Papaya) zeigt sich auch<br />

am Gaumen, gute Frische, lebendige Säure, fruchtig-süßlicher<br />

Kern, feine Würze. 12 Vol.-%, DV, €<br />

89+ 2023 Spätburgunder Rosé feinherb<br />

Die Farbe erinnert an einen provenzalischen Rosé. Der Duft<br />

besitzt balsamische und rotbeerige Noten, auch Apfel und<br />

Blütenhonig. Im Mund zeigt er eine lebendige Säure, gute<br />

Stoffigkeit und eine Süße, die der Frucht Fülle und Volumen<br />

gibt. Kompakter, frischer Abgang. 11 Vol.-%, DV, €<br />

90 2021 Spätburgunder trocken<br />

Herzkirsche, Unterholz, getrocknete Kräuter, Laub, schwarzer<br />

Pfeffer, Zwetschge, Lorbeerblatt, Wacholderbeere. Kräftiger<br />

Bau am Gaumen, gute Substanz und auch Dichte, der<br />

Alkohol ist eingebunden, die Gerbstoffe in guter Menge sind<br />

reif. Würzig, viel <strong>Wein</strong> fürs Geld. 14 Vol.-%, DV, €<br />

446 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


KLOSTER<br />

EBERBACH<br />

WEINGÜTER RHEINGAU<br />

HESSISCHE STAATSWEINGÜTER<br />

Kloster Eberbach, 65346 Eltville<br />

T: +49 0 6723 6046-0, www.kloster-eberbach.de/weingut<br />

Kontakt: Geschäftsführer Dieter Greiner, Dirk Sewe<br />

Ab-Hof-Verkauf: April bis Oktober täglich 10–19 Uhr,<br />

November bis März täglich 10–18 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 2.100.000 (85 % weiß, 15 % rot)/210 ha<br />

Das junge Team um die Chefönologin<br />

Kathrin Puff gibt richtig Gas, das zeigen<br />

die vorgestellten <strong>Wein</strong>e. Es ist ein<br />

Vergnügen zu sehen, dass die Lagenweine immer<br />

deutlicher an Profil gewinnen. Die Spitzen<br />

im Sortiment bilden die Rieslinge vom historischen<br />

Steinberg, dem von den Zisterziensern<br />

angelegten Rheingauer Clos de Vougeot.<br />

Der im <strong>Wein</strong>berg vergorene »Wild Ferment«<br />

ist ein spannendes Experiment; seine Phenole<br />

stehen für immenses Reifepotenzial. Und die<br />

Steinberg Trockenbeerenauslese aus 2023<br />

spielt in einer eigenen Liga: ein Monument<br />

aus Stoff und Konzentration.<br />

98 2020 »Wild Ferment« Steinberg Riesling<br />

trocken<br />

Komplexe Mineralität, leicht phenolisch, wild und trotzdem elegant,<br />

Kamille, etwas Rauch, Honig und Petrol. Phänomenale<br />

Gaumenstruktur, Extrakt und Kraft, entfaltet sich geschmeidig.<br />

Sehr dichtes Gerüst, gelbe Kirsche, präsente Säure, flächig tragend,<br />

sehr eigenständig, salzig. 13 Vol.-%, NK, €€€€<br />

95 2023 Steinberg Goldener Becher Riesling GG<br />

Vielschichtig und dicht im Duft, Pfirsich, Aprikosen, weiße Grapefruit,<br />

Kumquat, Orangenzeste, Blüten, Wachs. Am Gaumen weich<br />

und saftig beginnend, feine Phenolik, die sich langsam und steigernd<br />

auffächert, geradliniger Säurenerv und viel Mineralik im<br />

salzig langen Nachhall, für die Langstrecke. 12 Vol.-%, DV, €€€<br />

96 2021 Höllenberg Assmannshausen<br />

Spätburgunder trocken GG<br />

Waldhimbeere und Menthol, intensiv kräuterwürzig, fast Rheumasalbe.<br />

Im Mund konzentriert und geradezu gedrungen, eine<br />

saftige Säure und leichte Grüntöne im Gerbstoff belegen den<br />

Willen zu moderatem Alkohol, die Mineralität ist gut definiert,<br />

der Abgang zeigt sich eher verschlossen. 12,5 Vol.-%, DV, €€€€<br />

99 2020 Steinberger Riesling<br />

Trockenbeerenauslese<br />

Bernsteinfarben. Intensiv-balsamischer Duft, gedörrte Aprikose,<br />

Bratapfel, Butterkeks, Früchtebrot. Am Gaumen mit<br />

lebendiger Säure, verblüffende Phenolik, packend, dicht, viel<br />

Biss, kandierte Zitrusfrucht, hoch individuell, sehr lang. Fast<br />

ein Orange-<strong>Wein</strong> unter den Edelsüßen. 7,5 Vol.-%, DV, €€€€<br />

92 2023 Steinberg Riesling Kabinett<br />

Duft nach reifen hellen Früchten, Pfirsich, pikante Williamsbirne,<br />

Abrieb von Orangenschale, dazu ein mineralischer<br />

Ton, heißer Stein. Am Gaumen mit feiner Säure, dicht und<br />

fest im Körper, griffig, gut eingepasste Süße, Aprikose und<br />

Pfirsich, schöne Dynamik und Länge. 7,5 Vol.-%, DV, €€<br />

94+ 2023 Rüdesheim Berg Schlossberg<br />

Riesling GG<br />

94 2023 Rauenthal Baikenkopf Riesling GG<br />

92+ 2023 »Crescentia« Rauenthal Baiken<br />

Riesling Erste Lage trocken<br />

92 2023 Steinberg Zehntstück Riesling<br />

Erste Lage trocken<br />

91 2023 Wiesbaden Neroberg Riesling<br />

Erstse Lage trocken<br />

90+ 2023 Steinberg Riesling trocken<br />

92+ 2022 Assmannshausen Spätburgunder<br />

trocken<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

447


WEINGUT<br />

BARON<br />

KNYPHAUSEN<br />

Draiser Hof, Erbacher Straße 28, 65346 Eltville-Erbach<br />

T: +49 6123 790710, www.baron-knyphausen.de<br />

Kontakt: Frederik zu Knyphausen<br />

Ab-Hof-Verkauf: täglich 10–18 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 133.300 (90 % weiß, 10 % rot)/17 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Bereits seit 1818 bewirtschaftet die Familie<br />

Baron Knyphausen den Draiser<br />

Hof, dessen Geschichte bis ins 12.<br />

Jahrhundert zurückreicht. Seit 2015 leitet Baron<br />

Frederik Knyphausen das Familienweingut.<br />

Seine Arbeit richtet er an fünf für die Familie<br />

sehr wichtigen Attributen aus: glaubwürdig,<br />

kreativ, verbunden, hochwertig und<br />

bewahrend. In den biologisch erzeugten <strong>Wein</strong>en<br />

sind all diese Eigenschaften enthalten,<br />

die Großen Gewächse gefallen dabei mit Struktur<br />

und Tiefe, der »Charta«-Riesling glänzt<br />

mit viel Charme – eine durchweg gelungene<br />

Kollektion.<br />

93 2022 Hattenheim Wisselbrunnen<br />

Riesling GG<br />

Dicht und würzig im Duft, gelbes Currypulver, Kardamom,<br />

Piment, getrocknete Aprikosen, reife Zitronen, kandierte<br />

Orangen, getrocknete Kräuter. Am Gaumen mit viel<br />

Schmelz, viel Frucht mit charmanter Süße, nahtlos eingewobene<br />

Säure, feine Würze, ausgewogen und gut im Extrakt.<br />

12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

93 2022 Erbach Siegelsberg Riesling GG<br />

Feinwürzig im Duft, gelbes Currypulver, Apfelschale, Salzzitronen,<br />

Orangen, Aprikosen, Melisse, Kerbel, Estragon,<br />

Veilchen und Flieder. Am Gaumen weich und geschmeidig,<br />

gut ausbalancierte, saftige Frucht, mit reifer Säure und feiner<br />

Würze, die sich im Nachhall verstärkt.<br />

12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

92+ 2021 Erbach Hohenrain Riesling GG<br />

Mineralisch geprägter Duft, Rauch, heißer Stein, dazu reifes<br />

Steinobst, Mandarinenabrieb, getrocknete Limone, rote<br />

Grapefruit, kernig. Am Gaumen mit lebendiger Säure, Zitrusfrüchte,<br />

zupackend, mineralische Grundierung, steinige Elemente,<br />

gute Dichte und Länge. 12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

91 2022 »Charta« Riesling trocken<br />

Würzige Nase, Estragon, Limonentarte, etwas Lorbeer, eine<br />

Spur Feuerstein, dahinter süße Grapefruit und Pfirsich. Am<br />

Gaumen mit feiner Säure, schöner Schmelz, viel Eleganz,<br />

Apfel, auch etwas Quitte, sehr ausgewogen und mit guter<br />

Struktur, trinkig. 11,5 Vol.-%, DV, €€<br />

90+ 2023 Roter Riesling feinherb<br />

Duft nach hellen Blüten, <strong>Wein</strong>bergpfirsich, Aprikose, rote<br />

Grapefruit, dahinter liegt kräuterige Würze, eine Spur Bienenwachs.<br />

Am Gaumen mit schönem Schmelz, feine Säure,<br />

griffig, reife Zitrusfrucht, etwas Mango und Papaya, Würze<br />

ist dabei, anregend, gute Struktur. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

90 2023 »Historischer Rebensatz« trocken<br />

RR/ROR/TR/GS/OR/WH/EL<br />

Feiner, vielschichtiger, würziger Duft, Rosenblätter, Mandarinenschale,<br />

Orangenblüte, etwas Blütenhonig, interessant.<br />

Am Gaumen mit frischer, lebendiger Säure, grüner Apfel,<br />

Limone, durchaus griffig mit zarten Phenolen, mittlere<br />

Struktur und Länge. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

448 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER RHEINGAU<br />

WEINGUT KRONE<br />

ASSMANNSHAUSEN<br />

Niederwaldstraße 2, 65385 Assmannshausen<br />

T: +49 6722 2525, www.weingut-krone.de<br />

Kontakt: Michael Burgdorf<br />

Ab-Hof-Verkauf: <strong>Wein</strong>verkauf über unser<br />

Partnerweingut Wegeler in Oestrich-Winkel<br />

Flaschen/Hektar: 25.000 (14 % weiß, 100 % rot,<br />

1 % Rosé, 1 % Schaumwein)/6 ha<br />

Anbauweise: in Umstellung<br />

Mit seinem einmaligen Besitz an wurzelechten<br />

Reben im Höllenberg besitzt<br />

das <strong>Wein</strong>gut Krone Legendenstatus.<br />

Dabei hat das qualitative Niveau in<br />

den letzten Jahren nochmals angezogen.<br />

Zwar dauert es beim Rotwein naturgemäß ein<br />

paar Jahre, bis sich Veränderungen in aller<br />

Deutlichkeit und Tiefe zeigen. Doch uns<br />

scheint, das <strong>Wein</strong>gut nehme Kurs auf den<br />

fünften Stern: Die typische Assmannshauser<br />

Tugend, die Kraft aus dem Schiefersteilhang<br />

mit der Delikatesse des Pinot Noir zu vereinen,<br />

wird hier nicht nur beherrscht, sondern<br />

zelebriert.<br />

92 2023 »Krone« Pinot Rosé trocken<br />

Pastellfarben, lachsrosa. Der fruchtige Duft nach Traubenzucker<br />

sowie Roter und Schwarzer Johannisbeere, weist<br />

auch einen rauchig-schieferwürzigen Nebenton auch. Im<br />

Mund besitzt der <strong>Wein</strong> viel Zug, auch Stoffigkeit, Frische, zivilisierte<br />

Säure und einen für diese Preisklasse ungewöhnlich<br />

komplexen Ausdruck. 11,5 Vol.-%, DV, €€<br />

97 2020 Assmannshausen Höllenberg<br />

Spätburgunder GG<br />

Heidelbeere, Brombeere, frische Preiselbeere, Kräuter,<br />

Schiefer. Der Gaumen eröffnet unmittelbar mit taktiler Mineralität,<br />

noch bevor der feinkörnige, makellos reife Gerbstoff<br />

anrollt. Eine frische Säure gibt Spannung. Dieser <strong>Wein</strong><br />

ist bis in jede Faser hoch aromatisch und dabei mit prallem<br />

Leben gefüllt. Großes Potenzial. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

96 2014 »Late Release« Assmannshausen<br />

Höllenberg Spätburgunder trocken<br />

Mandel und Kräutertöne, schieferwürzige Noten, ein Anflug<br />

von Menthol, Malz, Hagebuttentee. Der Gerbstoff ist im Lauf<br />

der Flaschenreife weich geworden, ohne jedoch seine Struktur<br />

verloren zu haben. Ein feiner Säurefaden unterstreicht<br />

die intensive taktile Mineralität. Perfekte Reife!<br />

13 Vol.-%, NK, €€€€<br />

94 2020 Assmannshausen Frankenthal<br />

Spätburgunder Erste Lage trocken<br />

Preiselbeere und Darjeelingtee, Cocktailkirsche, balsamisch-schieferwürzige<br />

Untertöne, Rote und Schwarze Johannisbeere.<br />

Im Mund offenbart der <strong>Wein</strong> eine umwerfende<br />

Eleganz, Saftigkeit und taktile Mineralität grundieren ein<br />

Tannin feinsten Gewebes. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

93 2020 Assmannshausen Spätburgunder<br />

trocken<br />

Im Duft Mandel, Minze, Wacholder, dunkle Beeren. Klar und<br />

vielschichtig. Im Mund hat der <strong>Wein</strong> Dichte und Struktur, seine<br />

kompakte Art lässt gleichwohl Zwischentöne zu: Saftigkeit,<br />

Geschmeidigkeit und taktile Mineralität. Nuancenreich<br />

und entspannt, ein hochwertiger Ortswein.<br />

13 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2020 »Krone« Spätburgunder<br />

Mandel, Preiselbeere und getrocknete Kirsche. Auch Kräutertöne.<br />

Der Gaumen zeigt guten Extrakt, viel Saftigkeit und<br />

einen reifen Säurenerv, vor allem auch mürbes, körniges<br />

Tannin in zukunftstauglicher Menge. Tabaknoten im Abgang<br />

bezeugen, dass das kein Easy-Drinking-<strong>Wein</strong> ist.<br />

12,5 Vol.-%, NK, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

449


WEINGUT<br />

PETER JAKOB KÜHN<br />

Mühlstraße 70, 65375 Oestrich-Winkel<br />

T: +49 6723 2299, www.weingutpjkuehn.de<br />

Kontakt: Peter Bernhard Kühn<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–12 Uhr und 13–17 Uhr,<br />

Sa 11–17 Uhr<br />

Hektar: 20 ha<br />

Anbauweise: Biodynamisch<br />

Das Oestricher <strong>Wein</strong>gut ist nicht wegzudenken<br />

aus der Reihe der Biodynamiker<br />

in <strong>Deutschland</strong>: Peter Jakob<br />

Kühn reiste einst durch halb Europa, um von<br />

Kollegen zu lernen, Peter Bernhard Kühn baut<br />

auf diesen Erfahrungen auf, konnte nach der<br />

Betriebsübernahme das stilistische Profil sogar<br />

noch weiter schärfen. Dabei scheinen uns<br />

die aktuellen <strong>Wein</strong>e nun ein My weniger klirrend<br />

als in den letzten Jahren – fest gebaut,<br />

durchdringend mineralisch und mit Fingerspitzengefühl<br />

extrahiert sind sie immer noch.<br />

Eine rundum gelungene Kollektion mit Top-<br />

Qualitäten von der Basis weg.<br />

97+ 2022 Mittelheim Sankt Nikolaus<br />

Riesling GG<br />

Fein nuancierter, dichter und vielschichtiger Duft, Orangenblüte<br />

und Zeste, Salbei, Kerbel, Quitte, weißer Pfirsich, reife<br />

Zitronen, kühl. Am Gaumen geschmeidig beginnend und<br />

nimmt zum Finale hin entspannt an Zug auf, feine feste Säure,<br />

seidige Phenolik, salzig mineralisch im Nachhall, viel Potenzial.<br />

12 Vol.-%, NK, €€€€<br />

96 2022 Oestrich Doosberg Riesling GG<br />

Zurückhaltend und etwas verschlossen im Duft, Feuerstein,<br />

Gesteinsmehl, Rauch, weiße Grapefruit, kandierte Zitrone<br />

und Orange, Fenchelgrün. Am Gaumen schlank gebaut, mit<br />

gutem Extrakt, Zitrusfrucht im Tanz mit Kräuterwürze, reifer<br />

Säurenerv und Mineralik tragen druckvoll ins Finale.<br />

11,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />

95 2022 Hallgarten Hendelberg Riesling<br />

trocken<br />

Hell und klar steht der <strong>Wein</strong> im Glas mit Anklängen von weißen<br />

Mandeln, Fenchelblüte und Kumquat. Luft öffnet ihn<br />

hin zu exotischen Aromen. Die knackige Säure integriert sich<br />

bedingungslos in die mineralisch komplexe Struktur des<br />

<strong>Wein</strong>s. Die dichte Feinstoffigkeit hält die Spannung hoch und<br />

verspricht Langlebigkeit. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2023 »Quarzit« Oestrich Riesling trocken<br />

Feuerstein, weißer Pfeffer und ein Hauch von weißen Rosenblättern.<br />

Luft öffnet den <strong>Wein</strong> zur Salzzitrone und Anklängen<br />

von Ringelblume. Auch der Mund offeriert seine jugendliche<br />

Finesse. Spannungsgeladene Säure trägt terroirtypische<br />

Mineralität durch den Gaumen. Animierender Trinkfluss.<br />

Wundervoll zu wilden Austern. 11,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2023 »Alte Reben« Hallgarten Riesling<br />

trocken<br />

Die »Alten Reben« zeigen in der Nase eine kräuterige Fülle.<br />

Trotz seiner Jugend wirkt der <strong>Wein</strong> im Mund weich und zugänglich,<br />

verspielte Spannung durch gelben Apfel und Zitronengras,<br />

schmelzig legen sich Mineralität und lebendige<br />

Säure auf die Zunge. Ceviche würde ihm gefallen.<br />

11,5 Vol.-%, NK, €€<br />

91+ 2023 »Jacobus« Riesling trocken<br />

Sanft würzig strahlt der erste Eindruck aus dem Glas. Feine<br />

Rauchnote, grüner Apfel und Salzzitrone. Genauso elegant<br />

zurückhaltend trifft er auf die Zunge. Mineralisch dominiert,<br />

jung und feingliedrig. Prägnante Säure, erinnert an Sternfrucht<br />

und Limettenabrieb. Jugendlicher Purismus.<br />

11,5 Vol.-%, NK, €€<br />

450 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

KÜNSTLER<br />

WEINGÜTER RHEINGAU<br />

Geheimrat-Hummel-Platz 1a, 65239 Hochheim<br />

T: +49 6146 83860, www.weingut-kuenstler.de<br />

Kontakt: Monika Künstler<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8–12 Uhr und 13–18 Uhr,<br />

Sa 10–16 Uhr, So 11–16 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 533.300 (75 % weiß, 15 % rot,<br />

5 % Rosé, 2 % süß, 3 % Schaumwein)/65 ha<br />

Wir arbeiten seit den frühen neunziger<br />

Jahren ohne Herbizide«,<br />

schreibt uns Gunter Künstler. Das<br />

zeigt: Es muss nicht immer Bio sein, auch konventionell<br />

wirtschaftende <strong>Wein</strong>güter können<br />

verantwortungsvoll mit den natürlichen<br />

Grundlagen umgehen. Künstler hat es mit dem<br />

Erfolg seiner <strong>Wein</strong>e geschafft, im Lauf von drei<br />

Jahrzehnten immer weiter nach Westen zu<br />

wandern: von Hochheim bis nach Assmannshausen.<br />

Die Stars im aktuellen Sortiment kommen<br />

aus Lagen, die er erst zuletzt übernehmen<br />

konnte: aus dem Erbacher Marcobrunn und<br />

aus dem Hattenheimer Pfaffenberg.<br />

95 2022 Erbach Marcobrunn Riesling GG<br />

Konzentrierter Duft, Rauch, steinige Noten, Pfirsich, kandierte<br />

Zitronen, Aprikosen, Brennnessel, Melisse, dezent Bienenwachs.<br />

Am Gaumen Kraft und Eleganz vereint, dicht und<br />

engmaschig im Extrakt, saftige Frucht mit feiner Extraktsüße,<br />

Schmelz in Balance mit reifer Säure und Würze, sehr<br />

lang und jugendlich. 12,5 Vol.-%, DV, €€€€<br />

94+ 2022 »Monopol« Hattenheim Pfaffenberg<br />

Riesling GG<br />

Dicht und dezent im Duft, kalkiges Gesteinsmehl, Rauch, Aprikosen,<br />

Orangen, grüner Apfel, Quitten, dezent Wachs. Am<br />

Gaumen eng verwoben, feingliedrige Säure, warme Frucht,<br />

seidige Phenolik und mineralische Würze, aus einem Guss<br />

und mit viel Potenzial. 12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

93 2023 »Alte Reben« Hochheim Stielweg<br />

Riesling Erste Lage trocken<br />

Der <strong>Wein</strong> fließt zart grüngolden ins Glas, pikant dann die<br />

deutliche Säure in der Nase, weiße Blüten wie Lilien und<br />

Limette. Am Gaumen mollig und rund, gleichwohl ungemein<br />

saftig, dicht gewoben mit eleganter Frische, sehr<br />

langer erwachsener Nachhall, klasse! 13 Vol.-%, DV, €€€<br />

94+ 2022 Hochheim Hölle Riesling Auslese<br />

Konzentrierter Duft nach reifen, exotischen Früchten, Mango,<br />

Ananas, auch Bienenwachs, getrocknete Aprikose, südliche<br />

Kräuter, vielschichtig. Am Gaumen mit feiner Balance<br />

zwischen frischer Säure und schmelzender Süße, Trockenfrüchte,<br />

Würze, tief und lang, Potenzial. 8 Vol.-%, DV, €€€<br />

94+ 2022 Erbach Marcobrunn Riesling Auslese<br />

Anfangs noch verhaltener Duft, getrocknete Früchte, Aprikosenkern,<br />

Bienenwachs, gedörrte Birne, eine Spur Honig.<br />

Am Gaumen mit opulenter Süße, dazu eine feine, reife Säure.<br />

Sehr dicht gewoben, Blütenhonig, Birnensaft, süße Zitrusfrucht,<br />

voller Saft und Kraft. 7,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

94+ 2022 Hochheim Hölle Riesling GG<br />

94 2023 Hochheim Kirchenstück Riesling GG<br />

93 2023 Hochheim Kirchenstück Im Stein<br />

Riesling Erste Lage trocken<br />

92+ 2023 Hochheim Domdechaney Riesling<br />

Erste Lage trocken<br />

92 2023 Flörsheim Herrnberg Riesling<br />

Erste Lage trocken<br />

94 2020 Assmannshausen Höllenberg<br />

Spätburgunder GG<br />

93 2020 Hochheim Reichestal<br />

Spätburgunder GG<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

451


WEINGUT<br />

PAUL LAQUAI<br />

Gewerbepark Wispertal 2, 65391 Lorch<br />

T: +49 6726 830838, www.weingut-laquai.de<br />

Kontakt: Gundolf Laquai<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Flaschen/Hektar: 100.000 (65 % weiß, 25 % rot,<br />

4 % Rosé, 2 % süß, 4 % Schaumwein)/23 ha<br />

Winzerfamilie Lacquai denkt weit<br />

über die eigenen Belange hinaus:<br />

Schon 2007 begann sie als erstes<br />

<strong>Wein</strong>gut im Rheingau Querterrassen in den<br />

Steillagen anzulegen, um brach gefallene Flächen<br />

rekultivieren zu können. Dadurch soll<br />

auch zum Erhalt der einzigartigen Kulturlandschaft<br />

im oberen Mittelrheintal beigetragen<br />

werden. Die verkosteten <strong>Wein</strong>e befinden<br />

sich auf gewohnt hohem Niveau, angeführt<br />

vom komplexen Riesling »RGG« und der<br />

aparten Beerenauslese aus dem Schlossberg.<br />

Mit André Laquai steht die nächste Generation<br />

in den Startlöchern. Da geht noch was!<br />

93 2022 »RGG« Lorch Pfaffenwies Riesling<br />

trocken<br />

Blasses Goldgelb. Klassisch im Duft: <strong>Wein</strong>bergpfirsich, grüner<br />

Apfel, Zitrone, Wiesenkräuter sowie nasser Stein. Am<br />

Gaumen mit gutem Zug, feiner Phenolik und Komplexität.<br />

Steinobst und Kernobst formieren sich zu einer Melange.<br />

Fruchtbetont und lang im Nachhall. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2023 »Rheingau Erstes Gewächs«<br />

Riesling trocken<br />

Ein feine Würznote im ersten Duft. Blutorange, Zitronenzeste<br />

sowie grüner Apfel. Am Gaumen herrlich saftig mit gutem<br />

Grip und idealem Maß an Süße. Sehr gelungene Balance, die<br />

bereits einen guten Trinkfluss ermöglicht. Vielschichtig und<br />

lang im Nachhall. 15 Vol.-%, DV, €€<br />

91+ 2023 »vom Schiefer« Lorch Riesling<br />

trocken<br />

Schieferwürze im Duft. Limettenmelisse, gelber Pfirsich,<br />

Steinobst sowie feine Wiesenkräuter. Am Gaumen balancieren<br />

gute Säure und erkennbare Mineralik die animierende<br />

Frucht, geben attraktive Struktur und repräsentieren die<br />

Ortschaft Lorch. Guter Nachhall. 12 Vol.-%, DV, €<br />

90 2023 Chardonnay trocken<br />

Blasses Goldgelb in der Farbe und sehr aromatisch im ersten<br />

Duft. Erkennbare Holzwürze, Grapefruit, Limette und junge<br />

Mango. Am Gaumen durchaus gewichtig, fast exotisch, dabei<br />

viel Frucht und Cremigkeit bei ausreichender Säure.<br />

Leichte Süße im Nachhall. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

93+ 2023 Lorch Schlossberg Riesling<br />

Beerenauslese<br />

Floral-duftige Nase, Lindenhonig, weißer Honig, reife Aprikose,<br />

dazu auch satte, reife Zitrusfrucht. Am Gaumen mit frischer<br />

Säure, Aprikosenmarmelade, Pfirsich, saftig, dicht, geschmeidig,<br />

schmelzende Süße, gute Struktur und Länge,<br />

harmonisch, trinkig. 8 Vol.-%, NK, €€€€<br />

91+ 2023 Lorch Kapellenberg Riesling<br />

Spätlese<br />

Duft nach heller, reifer Frucht, Pfirsich, süße Grapefruit,<br />

Orangenblüte, etwas Mango, dahinter feine Mineralik, heißer<br />

Stein. Am Gaumen mit frischer, reifer Säure, geschmeidig<br />

und griffig, feine helle Früchte, ganz fließend, Orangenblüte,<br />

frisch bleibend, delikat. 8 Vol.-%, NK, €€<br />

452 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

LAMM-JUNG<br />

WEINGÜTER RHEINGAU<br />

Eberbacher Straße 50, 65346 Eltville<br />

T: +49 6123 7059300, www.lammjung-wein.de<br />

Kontakt: Paul Will<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Hektar: 17 ha<br />

Günther Weisel führt eigentlich einen<br />

Handwerksbetrieb, die Liebe zum<br />

<strong>Wein</strong>bau vererbte ihm sein Großvater,<br />

dem er als Kind bei der Traubenlese half. Gemeinsam<br />

mit dem jungen Kellermeister Paul<br />

Will erweckte er 2016 das stillgelegte <strong>Wein</strong>gut<br />

Lamm-Jung zu neuem Leben. Das verfügt<br />

über beste Lagen und Böden im mittleren und<br />

westlichen Rheingau, von Erbach über die<br />

Steillagen von Rüdesheim bis nach Lorch – 17<br />

Hektar. Wir freuen uns immer, wenn ein <strong>Wein</strong>gut<br />

auch reife <strong>Wein</strong>e vorstellt: Die ausgesprochen<br />

fair bepreisten 2018er und 2016er Rieslinge<br />

sind jetzt wunderbar zu trinken.<br />

91+ 2020 »Premium« Cuvée brut<br />

RR/TR/MT/PG/WB<br />

Cremefarben mit rosa Schimmer. Der Duft ist komplex und<br />

von reifer Frucht getragen: rote Beeren, etwas Pfeffer, auch<br />

Honig, gebackene Quitte. Der Gaumen entfaltet ein sehr feines<br />

Mousseux, fließt rund mit feinem Süße-Säure-Spiel und<br />

beeriger Abgangsaromatik. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />

92 2018 »Premium Steillage« Riesling trocken<br />

Erste Reife mit dem Aroma gelber Äpfel und einem dezenten<br />

Petrolton. Dazu ein rauchiger Duft von Schiefermineralität.<br />

Am Gaumen dann ein breites Spektrum von Apfel, Zitrus<br />

und gelbem Pfirsich. Ein mineralischer Unterton begleitet<br />

das lange Finale. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

92 2016 »Premium Alte Reben« Erbach<br />

Riesling trocken<br />

Helles Goldgelb mit grünlichem Schimmer. Feine Reifenoten<br />

steigen aus dem Glas: Quittengelee, Orangenmarmelade<br />

und Apfelkompott. Dazu gesellen sich Mineralität und dezente<br />

Kräuterwürze. Sehr präsent auch die Aromatik am<br />

Gaumen, der trocken und säurefrisch, aber auch spielerisch<br />

daherkommt. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

90 2023 »Basis« Riesling trocken<br />

Jugendlich-duftig mit Aromen von rotem und gelbfleischigem<br />

Apfel bei zart anklingender Mineralität. Die knackig-frische<br />

Säure am Gaumen verleiht dem <strong>Wein</strong> Trinkfluss und<br />

Eleganz. Im Abgang wieder Apfelfrucht mit zitrischer Untermalung.<br />

11,5 Vol.-%, DV, €<br />

92 2018 »Premium Steillage«<br />

Assmannshausen Spätburgunder trocken<br />

Tiefgründiger Duft gut gereifter Beerenfrüchte und dunkler<br />

Süßkirsche. Die unfiltrierte Abfüllung dieses <strong>Wein</strong>s hat ganz<br />

sicher dazu beigetragen, dass ein breit gefächertes Aroma<br />

aus dem Glas steigt, mit Anklängen von Tabak und Rauchnoten.<br />

Viel Extrakt am Gaumen bei belebender Säure. Ein kraftvoller<br />

Burgunder mit körnigem Tannin, der noch viele Jahre<br />

erfreuen wird. 14,5 Vol.-%, DV, €€<br />

90 2019 »Meister« Riesling brut<br />

91 2022 »Meisterwein« Riesling &<br />

Chardonnay trocken RR/CH<br />

90 2023 »Meister-Hand-Werk«<br />

Weisser Burgunder trocken<br />

90 2022 »Meisterwein« Riesling feinherb<br />

90 NV »Meisterwein« Riesling feinherb<br />

89 2022 »Basis« Riesling feinherb<br />

89 2023 »Meisterwein« Spätburgunder Rosé<br />

feinherb<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

453


WEINGUT<br />

LEITZ<br />

Theodor-Heuss-Straße 5, 65385 Rüdesheim am Rhein<br />

T: +49 6722 9999-100, www.leitz-wein.de<br />

Kontakt: Johannes Leitz<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Hektar: 160 ha<br />

Johannes Leitz hat mit seinem 160 Hektar<br />

großen <strong>Wein</strong>gut eine beeindruckende<br />

Erfolgsgeschichte geschrieben – begonnen<br />

hat er mit Anfang zwanzig und knapp<br />

drei Hektar. Dabei ist es faszinierend, wie famos<br />

es Leitz versteht, gleichzeitig exklusive,<br />

hoch individuelle, von den einzigartigen Rüdesheimer<br />

Terroirs geprägte <strong>Wein</strong>e zu keltern<br />

und parallel recht große Mengen – ebenfalls in<br />

guter Qualität – zu erzeugen. Dieses Mal haben<br />

uns der Riesling aus dem Rüdesheimer<br />

Berg Schlossberg und die Trockenbeerenauslese<br />

aus dem Berg Rottland besonders begeistert.<br />

Eine tolle Kollektion.<br />

93 2019 »36« Riesling brut nature<br />

Im Duft feine Zitrusfrucht, dazu auch etwas Brioche und<br />

Kräuterwürze. Ein sehr kultiviertes Mousseux bestimmt den<br />

ersten Gaumenauftritt, delikate, lebhafte Rieslingsäure, feine<br />

Mineralik, würzige Frucht, stilvoller Sekt mit deutlicher<br />

Rheingau-Handschrift. 12 Vol.-%, NK, €€<br />

96+ 2022 Rüdesheim Berg Schlossberg<br />

Riesling GG<br />

Fein ziseliert im Duft, gelbe Frucht, Aprikose, Quitte, Apfel,<br />

Zitrone, weiße Grapefruit, Wiesenkräuter, dazu Gesteinsmehl.<br />

Am Gaumen druckvoll und nuanciert, geradlinige Säure,<br />

dichte, seidige Phenolik, frische Frucht, elegant und athletisch,<br />

Langstreckenläufer. 13 Vol.-%, NK, €€€€<br />

95 2022 Rüdesheim Berg Kaisersteinfels<br />

Riesling GG<br />

Würzig-mineralisch im Duft, kühles Gesteinsmehl, Piment,<br />

Kümmelsaat, Anis, Pfirsich, Aprikose, Zitrusschale. Am Gaumen<br />

mit viel Saft und Zug, kraftvoll, klare Frucht mit charmantem<br />

Schmelz, mineralische Spannung, salzig bis ins<br />

lange Finale, hat Potenzial. 13,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />

94+ 2022 Rüdesheim Berg Roseneck<br />

Riesling GG<br />

Fein nuanciert im Duft, Kräuter von Melisse, Estragon, Kerbel,<br />

weiße Grapefruit, heller Pfirsich, Quitte, Zitruszeste, Gesteinsmehl.<br />

Am Gaumen dicht, lebendige Säure, zurückgenommene<br />

Zitrus- und Steinfrucht, mineralisch getönt,<br />

schlanke Anmutung, elegant. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

98+ 2023 Rüdesheim Berg Rottland Riesling<br />

Trockenbeerenauslese<br />

Etwas blumig im Duft, dazu kandierte Früchte, karamellisierte<br />

Orange, getrockneter Apfel, saftige Rosine, feine Botrytis.<br />

Am Gaumen überaus cremig, voll und druckvoll, elegant,<br />

stoffige Dichte, schmelzende Süße, dazu eine enganliegende<br />

Säure, komplex und lang, Potenzial.<br />

6,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />

93 2019 »48« Riesling brut<br />

93+ 2022 »Monopol« Rüdesheim Rosengarten<br />

Riesling GG<br />

93+ 2022 Rüdesheim Berg Rottland Riesling<br />

GG<br />

92+ 2023 »W.R.C.« Cuvée trocken WB/RR/CH<br />

92 2023 Rüdesheim Riesling trocken<br />

91+ 2023 »Magic Mountain« Rüdesheim<br />

Riesling trocken<br />

91 2023 »W« Weissburgunder trocken<br />

454 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER RHEINGAU<br />

<br />

MEHRLEIN<br />

Rieslingstraße 49, 65375 Oestrich-Winkel<br />

T: +49 6723 2934, www.weingut-mehrlein.de<br />

Kontakt: Thorsten Mehrlein<br />

Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />

Flaschen/Hektar: 1.133.300 (97 % weiß, 2 % rot,<br />

1 % Rosé)/62 ha<br />

Der heute 62 Hektar große Betrieb hat<br />

einmal klein angefangen: Mit nur<br />

zwei Hektar begannen Thomas<br />

Mehrleins Großeltern in den 1960er-Jahren.<br />

Wer solchen Erfolg hat, der weiß ganz gewiss,<br />

wie der Rheingauer Riesling nicht nur<br />

unter Winzern und Sommeliers, sondern<br />

auch beim Familienfest ankommt. In diesem<br />

Sinn sind die sechs <strong>Wein</strong>e gehalten, die uns<br />

das <strong>Wein</strong>gut vorgestellt hat: Es sind sauber<br />

vinifizierte, harmonische, zuweilen auf feine<br />

Art karamellige Rieslinge, die weder die Nerven<br />

noch das Portemonnaie strapazieren.<br />

Treue Alltagsbegleiter!<br />

91 2023 »vom Löss« Riesling trocken<br />

Ein strammes, frisches Rieslingbukett, Melisse, geriebene<br />

Zitronenschale. Der Gaumen erfreut mit großer Frische,<br />

eine Prise Gärungskohlensäure, eine lebendige Säure und<br />

aromatische Pikanzen wirken gemeinsam zu einem Eindruck<br />

von authentisch spannungsvoller Rheingauer Rieslingart.<br />

12 Vol.-%, DV, €<br />

91 2023 »Gentleman« Riesling trocken<br />

Melisse, Karamell, Zitronengras, ein recht frischer Duft. Im<br />

Mund ist der <strong>Wein</strong> gut gebaut und frisch, mit einer Säure, die<br />

gentlemanlike geradeheraus ist und mit einem stoffig-dichten,<br />

Substanz und Reifevermögen anzeigenden Abgang.<br />

12 Vol.-%, DV, €€<br />

90+ 2023 »Blattgold Alte Reben Diamond<br />

Collection« Riesling trocken<br />

Karamell und Mandel im Duft, Marzipan, aber auch Pfirsich,<br />

Limette. Im Mund zeigt sich ein geradliniger Bau, eine<br />

fruchtgetragene Süße, die Säure wirkt sehr gut integriert<br />

und gibt Länge, sogar eine zarte Schicht Phenole ist vorhanden.<br />

Ein harmonischer, gut abgestimmter <strong>Wein</strong>.<br />

12 Vol.-%, DV, €€<br />

90+ 2023 »Quarzit« Riesling trocken<br />

Dezente Hefewürze unterlegt ein fruchtiges Bukett von Pfirsich,<br />

Karamell und Orangenzeste. Der Gaumen eröffnet mit<br />

Geschmeidigkeit, schichtet dann Saftigkeit, Süße und eine<br />

vergleichsweise milde Säure zu einer Gaumenstruktur von<br />

leichtfüßiger, zart mineralisch getönter Anmutung.<br />

12 Vol.-%, DV, €<br />

90 2023 Riesling trocken<br />

Zitrusfrisch im Duft, Zitronenbonbon, Blutorange. Im Mund<br />

zeigt sich ein saftiger, herzhaft süßsauer abgestimmter<br />

<strong>Wein</strong>, der die Rheingauer Rieslingwelt zugänglich und mit<br />

großer Frische interpretiert. Ein herzhafter und niveauvoller<br />

Schluck. 12 Vol.-%, DV, €<br />

89+ 2023 Winkel Hasensprung Riesling<br />

trocken<br />

Etwas Karamell, Pfirsich und Aprikose, Mirabelle. Der Gaumen<br />

zeigt sich geschmeidig und von betonter Süße, die Säure<br />

hält gut dagegen, der <strong>Wein</strong> endet fruchtgetragen und mit<br />

einem süßen Übergewicht über Saftigkeit und Struktur.<br />

12 Vol.-%, DV, €<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

455


WEINGUT<br />

GEORG MÜLLER<br />

STIFTUNG<br />

Eberbacher Straße 7–9, 65347 Hattenheim<br />

T: +49 6723 2020, www.georg-mueller-stiftung.de<br />

Kontakt: Peter Winter<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–12 Uhr und 14–17 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 160.000 (75 % weiß, 20 % rot,<br />

4 % Rosé, 10 % süß, 1 % Schaumwein)/20 ha<br />

Seinen heutigen Namen erhielt das<br />

<strong>Wein</strong>gut 1913, als der Eigentümer Georg<br />

Müller – einer der Mitbegründer<br />

des VDP – den Betrieb seinem Heimatort<br />

Hattenheim gestiftet hat. Das Vermögen bestand<br />

vor allem aus Spitzenlagen, darunter<br />

Hallgartener Jungfer, Hattenheimer Wisselbrunnen<br />

und Oestricher Lenchen. Kellermeister<br />

Tim Lilienström beeindruckt uns seit<br />

Jahren mit Kollektionen auf höchstem Niveau,<br />

seine 2023er Trockenbeerenauslese ist<br />

grandios. Zum <strong>Wein</strong>gut gehört ein 200 Jahre<br />

alter Gewölbekeller, in dem heute zeitgenössische<br />

Kunst ausgestellt wird.<br />

93 2016 Hattenheim Hassel Riesling brut<br />

Eine hefig und kräuterwürzig unterlegte Rieslingnase<br />

strömt aus dem Glas, mit Luftkontakt treten auch mineralische<br />

Noten hinzu. Dann Apfel, Melisse, ein sehr charmanter<br />

tertiärer Anflug. Im Mund zeigt sich der <strong>Wein</strong> reich und rund,<br />

mit eher mildem Mousseux und einer feinen Süße. Charme<br />

mit Komplexität. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

93 2022 Hattenheim Hassel Riesling GG<br />

Feinduftig, Orangen, Kumquat, Quitte, Aprikosen, Salzzitronen,<br />

Melisse, Fenchel, Menthol, Limettenzeste, dezent Akazienhonig.<br />

Am Gaumen geschmeidiger Fond aus saftiger gelber<br />

Steinfrucht und feiner Süße im Spiel mit Würze und eng<br />

anliegender, reifer Säure, mit Potenzial. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

93 2022 Hattenheim Wisselbrunnen<br />

Riesling GG<br />

Betörend im Duft, warme gelbe Frucht, Apfel, Aprikosen,<br />

Quitten, kandierte Orange, Wiesenkräuter, Kamillenblüte.<br />

Am Gaumen großartig ausbalanciertes konzentriertes Spiel<br />

zwischen Frische und sonnenverwöhnter Frucht, saftige<br />

Säure und animierender Würze im Finale, schöne Länge.<br />

12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

91+ 2023 Riesling trocken<br />

Zitronengelb. Wunderbar sortentypisch und authentisch für<br />

die Region im Duft. Orangenzeste, Meyer-Zitrone, Wiesenkräuter,<br />

nasser Stein und einen Hauch Honig. Am Gaumen<br />

wunderbar saftig, leichte Süße wird von guter Säure balanciert.<br />

Viel Trinkspaß. 11,5 Vol.-%, DV, €€<br />

97 2023 Hattenheim Hassel Riesling<br />

Trockenbeerenauslese<br />

Sattes, dunkles Gelb. Intensiver Duft nach getrockneten<br />

Früchten, Datteln, Waldhonig, delikat-würzige Mischung aus<br />

Steinpilz und Unterholz, komplex. Am Gaumen fast sämig in<br />

der Konsistenz, knackige Säure, kandierte Mango, sehr konzentriert,<br />

groß und lang. 7 Vol.-%, NK, €€€€<br />

93 2021 »1G« Hattenheim Engelmannsberg<br />

Pinot Noir Erste Lage trocken<br />

Rubinrot in der Farbe und jugendlich, komplex im Duft. Feine<br />

Aromatik von roter Kirsche, dunklen Beeren, ein Hauch Tomatenblatt<br />

sowie Himbeersorbet. Am Gaumen viel Kräuterwürze,<br />

sehr präzise rote Frucht, noch jugendliches, gutes<br />

Tannin bei feiner Säure. Eine feine Würze begleitet den guten<br />

Nachhall. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

456 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER RHEINGAU<br />

WEINGUT<br />

HEINZ NIKOLAI<br />

Ringstraße 16, 65346 Erbach<br />

T: +49 6123 62708, www.heinz-nikolai.de<br />

Kontakt: Frank Nikolai<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Sa 10–18 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 173.300 (75 % weiß, 10 % rot,<br />

10 % Rosé, 5 % Schaumwein)/16 ha<br />

Für die Familie Nikolai ist <strong>Wein</strong>bau<br />

Teamwork – und zwar seitdem das<br />

Gut im Jahr 1824 gegründet wurde.<br />

Dabei haben alle ihren festen Aufgabenbereich.<br />

Aktuell zeichnet Frank Nikolai für den<br />

Ausbau der <strong>Wein</strong>e verantwortlich, unterstützt<br />

von Kellermeister Andreas Dormann.<br />

Die beiden haben uns eine Kollektion vorgestellt,<br />

die nahtlos an die gute Qualität des<br />

Vorjahres anknüpft, dieses Mal durften wir<br />

auch den sehr saftig-frischen Sekt probieren.<br />

An der Spitze steht indes wieder der Riesling<br />

aus dem Erbacher Siegelsberg, der mit Dichte<br />

und Mineralik begeistert.<br />

90+ 2022 Weissburgunder Sekt brut<br />

Im Duft mit hellen Blüten, etwas Apfel, zarte Birne, eine<br />

Spur Brioche, frisch gemähte Wiese, eine feine, würzige<br />

Nase. Im Mund mit einem sehr feinen Mousseux und einem<br />

eleganten Säurenerv, harmonisch und saftig, ein erfrischender,<br />

kultivierter Aperitif. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />

93+ 2023 »Großes Gewächs« Erbach<br />

Siegelsberg Riesling trocken<br />

Im Duft exotische Früchte, Orange, Grapefruit, Mandarine,<br />

mineralische Unterlegung, ein Hauch Feuerstein. Am Gaumen<br />

mit lebendiger Säure, viel Zug und Druck, feines Fruchtspiel,<br />

erneut mineralische Noten, sehr saftig und dicht. Gute<br />

Länge, hat noch etwas Zeit. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

92 2023 »Großes Gewächs« Erbach<br />

Steinmorgen Riesling trocken<br />

Zeigt sich am Anfang noch etwas verschlossen in der Nase,<br />

dann mit Aromen von Orangenblüte, Mandarine und auch<br />

nassem Stein. Am Gaumen mit einer lebendigen Säure, sehr<br />

schöne Saftigkeit, wieder Zitrusaromen, dazu etwas Apfel,<br />

langer, satter Nachhall. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

90+ 2023 »Filetstück« Erbach Michelmark<br />

Riesling trocken<br />

Ein zarter, feiner Duft strömt aus dem Glas, Aromen von Apfelschale,<br />

etwas Zitronat und auch kandierter Limette sind<br />

dabei, dazu eine Spur Melisse. Am Gaumen dann pointierte<br />

Säure, die auf den Punkt Frische und Trinkspaß garantiert.<br />

Hat eine gute Länge. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

90 2023 »Primus Maximus« Riesling trocken<br />

Feiner, von Mineralität geprägter Duft, dazu gelbfleischige<br />

Früchte, insbesondere Apfel, Birne und Pfirsich. Am Gaumen<br />

mit einer schönen Saftigkeit bei lebhafter Säure, die an Zitrusfrucht<br />

denken lässt. Insgesamt zugänglich bei frischem<br />

Nachklang. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

90 2023 Sauvignon Blanc trocken<br />

Duft nach frisch geschnittenem Gras, Schwarzer Johannisbeere<br />

und etwas Blutorange, dazu eine feine Würze. Diese<br />

Aromatik dominiert auch am Gaumen bei enormer Frische<br />

und einer guten Struktur, sortentypischer Sauvignon Blanc,<br />

der viel Freude macht. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

457


WEINGUT<br />

HANS PRINZ<br />

Suttonstraße 13, 65399 Kiedrich im Rheingau<br />

T: +49 6123 3192, www.wein-prinz.de<br />

Kontakt: Philipp Prinz<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Sa 9–19 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 66.700 (80 % weiß, 5 % rot,<br />

9 % Rosé, 3 % süß, 3 % Schaumwein)/10 ha<br />

Familie Prinz widmet sich seit 1792 dem<br />

Rebbau, die <strong>Wein</strong>e stehen also in vielerlei<br />

Hinsicht fest auf dem Boden der<br />

Rheingauer Tradition. Hier findet beispielsweise<br />

das Prädikatssystem auch noch im trockenen<br />

Geschmacksbild Anwendung, entsprechend<br />

reif sind manche <strong>Wein</strong>e gelesen;<br />

doch selbst die trockene Auslese vom Klosterberg<br />

hat Balance. Und ein Gräfenberg für weniger<br />

als zehn Euro? Kann nur unser Tipp sein.<br />

Neue Wege geht Philipp Prinz ebenfalls: etwa<br />

mit Sekt, der nach der Flaschengärung bis zu<br />

60 Monate auf der Hefe bleibt. Es ist ein sehr<br />

ansprechendes Debüt in diesem <strong>Guide</strong>.<br />

92 2019 »1792 Privat« Riesling brut<br />

In der Nase Aromen von Brioche, Zitronenschale, eine feine<br />

Mineralität, leichtes Petrol. Am Gaumen hat der Sekt eine<br />

feine Perlage, elegante Säurestruktur, einen cremigen, vollen<br />

Körper, feine Phenolik und eine gut eingebundene Restsüße.<br />

Kann man sehr gut auch als Speisenbegleiter wählen.<br />

13,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />

92 2023 »Alte Reben« Kiedrich Gräfenberg<br />

Riesling Spätlese trocken<br />

Im Duft zeigt der <strong>Wein</strong> eine steinige Mineralität, auch gelbe<br />

Früchte, Aprikose, <strong>Wein</strong>bergpfirsich, ein wenig Limettenschale<br />

und einen Hauch von Fenchel. Am Gaumen hat der<br />

<strong>Wein</strong> einen sehr saftigen Körper, guten Säurezug und salzige<br />

Mineralität mit einem lebendigen Abgang. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

92 2023 »Privat« Kiedrich Klosterberg<br />

Riesling Auslese trocken<br />

Süße, »gelbe« Aromen steigen aus dem Glas, kandierte<br />

Orangenschale, reife Mango, Honigwabe mit einem Hauch<br />

von reifer Ananas. Am Gaumen ist der <strong>Wein</strong> trocken, hat einen<br />

dichten Körper, feine Phenole, guten Säurezug, feine<br />

Würze und einen Hauch von heller Grapefruit im Abgang.<br />

13,5 Vol.-%, DV, €€<br />

91+ 2023 Erbach Honigberg Riesling Spätlese<br />

trocken<br />

In der Nase Aromen von reifen gelben Früchten, Papaya, eingelegte<br />

Orangenschale, ein wenig kandierte Zitronenzeste<br />

und ein paar getrocknete Kräuter. Am Gaumen hat der <strong>Wein</strong><br />

eine nicht ganz trockene Frucht, diese wird aber super von<br />

der Säure getragen, feine Mineralität. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

91 2023 »Terroir Phyllit« Kiedrich<br />

Klosterberg Riesling Spätlese trocken<br />

In der Nase hat der <strong>Wein</strong> reife gelbe Früchte, ein wenig Honigmelone<br />

und Aprikose mit einer feinen Mineralität. Am<br />

Gaumen einen würzigen, saftigen Körper, feine Phenole, gut<br />

integrierte Säure, feine Salzigkeit steht gut in Balance zur<br />

Frucht. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

90 2023 Kiedrich Sandgrub Riesling Kabinett<br />

trocken<br />

Der <strong>Wein</strong> ist in der Nase eher auf der mineralischen Seite,<br />

dennoch ein paar Zitrusaromen, leicht florale Nuancen. Am<br />

Gaumen hat der <strong>Wein</strong> ein feines Säuregerüst, einen saftigen,<br />

leichten Körper mit leicht bitteren Nuancen und einer schönen<br />

Mineralität. 11 Vol.-%, DV, €<br />

458 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

QUERBACH<br />

WEINGÜTER RHEINGAU<br />

Lenchenstraße 19, 65375 Oestrich-Winkel<br />

T: +49 6723 3887, www.querbach.com<br />

Kontakt: Peter Querbach<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Flaschen/Hektar: 93.300 (97 % weiß, 1 % rot, 1 % Rosé,<br />

1 % Schaumwein)/10 ha<br />

Peter Querbach ist ein Charakterkopf<br />

und bleibt seinen Grundsätzen treu:<br />

Seine spontan vergorenen Rieslinge<br />

lässt er seit zwei Jahrzehnten mit Kronkorken<br />

verschließen, das ist auch beim »Milestone«<br />

aus dem Jahrgang 2013 der Fall, der sich mit<br />

sehr viel Charme und Finesse präsentiert. Der<br />

Winzer aus Oestrich-Winkel ist ein Meister<br />

der ganz feinen Klinge, seine <strong>Wein</strong>e reflektieren<br />

zwar das klassische Süße-Säure-Spiel des<br />

Rheingaus, bleiben aber immer auf der feinstofflichen,<br />

hoch eleganten Seite, die phenolischen<br />

Pixel sind gekonnt eingewoben. Sehr<br />

raffiniert!<br />

93 2023 »Milestone« Riesling trocken<br />

Eng verwobene und elegante Nase mit gelbem Steinobst,<br />

Aprikose, gelber Pfirsich, auch leicht rauchig, malzig. Vollmundig,<br />

mit Saft und Schmelz, der Extrakt entfaltet sich geschmeidig,<br />

unterstützt von feiner Fruchtsüße, zitrisches und<br />

mineralisches Finale. 11,5 Vol.-%, VK, €€€<br />

93 2013 »Milestone« Riesling<br />

Beginnende Reifenote, feines Petrol, Würze, rauchig, zum<br />

Pfirsich und Aprikose kommt Karamell, etwas getrockneter<br />

Steinpilz. Am Gaumen feingliedrig gebaut, Charme und Charakter<br />

auf Augenhöhe, würzig, saftig, Schmelz und Mineralik,<br />

raffinierte Säure, feines Salz. 12 Vol.-%, VK, €€€<br />

92+ 2023 »Q 1« Oestrich Lenchen trocken<br />

Florale und würzige Noten im Duft, etwas Flieder, reife Papaya,<br />

Ananas und Maracuja, steinig-schieferige Anklänge.<br />

Schwebt beinahe über den Gaumen, schlank im Alkohol,<br />

samtene Textur, weiche, dabei präzise Säureader, feines<br />

Salz, klar und linear, gekonnt balanciert. 11,5 Vol.-%, VK, €€€<br />

92+ 2023 Hallgarten Riesling trocken<br />

Feine Zitrik, Limettenschale, trifft auf reifes Steinobst, Mango,<br />

Papaya, auch Bananenschale, mineralisch. Am Gaumen<br />

sehr fein gearbeitet mit gekonnter Balance, samtene Textur,<br />

präzise verlaufende Säure, die leicht zitrisch und salin konnotiert<br />

ist, feine Phenolik. 11,5 Vol.-%, VK, €€<br />

92 2023 »Edition« Riesling trocken<br />

Im Duft reife Papaya, Mango und Maracuja, florale Noten,<br />

Veilchen, frisches Lorbeerblatt. Filigrane Struktur am Gaumen,<br />

zitrisch, Grapefruit, elegante Performance mit geringem<br />

Alkohol, präziser Säure, feinen Phenolen und schöner<br />

Mineralik. Fein gearbeitet. 11,5 Vol.-%, VK, €€<br />

91+ 2023 »sur lie« Riesling trocken<br />

Im Duft feine Hefe, gelbe Blüten, reifes Steinobst, Mango,<br />

Aprikose und auch Papaya, steinig-mineralische Anklänge.<br />

Schlanker, graziler Bau am Gaumen mit dichtem, fein gewobenem<br />

Extrakt, charmantes Süße-Säure-Spiel, gepflegte<br />

Phenole, mineralische Tönung. 11,5 Vol.-%, VK, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

459


WEINGUT<br />

BALTHASAR RESS<br />

Rheinallee 7, 65347 Eltville-Hattenheim<br />

T: +49 6723 91950, www.balthasar-ress.de<br />

Kontakt: Christian Ress<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–18 Uhr,<br />

Sa und So 12–18 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 330.000 (90 % weiß, 10 % rot)/48 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Das <strong>Wein</strong>gut trägt den Namen eines<br />

Metzgersohns, der 1870 mit Gasthof<br />

und <strong>Wein</strong>wirtschaft neue Wege beschritt.<br />

Von dessen Instinkt profitiert die Familie<br />

bis heute. Bemerkenswert ihre Spitzenlagen,<br />

die über den gesamten Rheingau verteilt<br />

sind. Diesem Privileg trägt Christian<br />

Ress seit 2016 durch ökologische Bewirtschaftung<br />

Rechnung – und das bei fast 50<br />

Hektar Rebfläche! Klassisch in der Stilistik,<br />

konzentriert sich das <strong>Wein</strong>gut ganz auf Rieslinge<br />

und feine Pinot Noirs. Eine großartige<br />

Kollektion, die diejenige des Vorjahrs noch<br />

ein wenig übertrifft.<br />

94 2022 Rüdesheim Berg Rottland<br />

Riesling GG<br />

Beginnt mit Rauch im Duft, mit Luft folgen dezent Frucht<br />

und Würze, Quitten, Birnen und Äpfel, Wiesenkräuter, nasses<br />

Gestein. Am Gaumen Schmelz, durchzogen von einer saftigen<br />

Säure, Frucht, begleitet von salziger Mineralität und feiner<br />

Phenolik im Finale. 13 Vol.-%, DV, €€€<br />

93+ 2022 Hattenheim Nussbrunnen<br />

Riesling GG<br />

Betörende reife Frucht im Duft, Aprikosen, Mirabellen, Apfel,<br />

Pfirsich, Zitronenzeste, dezente Kräuterwürze, Melisse,<br />

Kresse. Am Gaumen mit Schmelz, frische, saftige Frucht, lebendiger<br />

Säurezug und feine Würze in perfekter Balance animieren<br />

bereits, aber mit Potenzial für weitere Jahre.<br />

12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

91 2023 »Von Unserem« Riesling trocken<br />

Der Duft zeigt eine schöne mineralische Würze und fruchtige<br />

Aromen von Orangenblüte, Mandarine und Blutorange.<br />

Der Gaumen ist straff und saftig, kontert eine feste Säure in<br />

zurückhaltender Weise mit nur gerade so viel Süße, dass Frische<br />

und Trinkfluss nicht leiden. Stilvoll! 12 Vol.-%, DV, €€<br />

93+ 2019 »Caviar de Pinot Noir« trocken<br />

Klassisch in der Farbgebung. Duftige, würzige Nase nach<br />

Nelken und Zitrusfruchtabrieb, dann auch Kirsche, Cranberry<br />

und Zwetschge. Am Gaumen saftig, kühl, jugendlich,<br />

hoher Trinkfluss, auch leichte Süßholznoten. Bei etwas Zeit<br />

optimiert sich die Fruchttiefe und der lange Nachhall wird<br />

bedeutsam. 13,5 Vol.-%, DV, €€€€<br />

93+ 2023 Hattenheim Nussbrunnen Riesling<br />

Auslese<br />

Feinwürziger Duft, Feuerstein, kandierte Limone, Orangenabrieb,<br />

Melisse und Minze, delikat und elegant. Am Gaumen<br />

wunderbar fließend und harmonisch, lebendige Säure, saftige<br />

Süße, Zitrusfrüchte, Limone, wieder Kräuter, delikat,<br />

frisch bleibend, elegant. 8 Vol.-%, DV, €€€<br />

93 2023 Hattenheim Engelmannsberg<br />

Riesling Erste Lage trocken<br />

92+ 2023 Hallgarten Hendelberg Riesling<br />

Erste Lage trocken<br />

92 2023 Hallgarten Würzgarten Riesling<br />

Erste Lage trocken<br />

92 2023 Rüdesheim Riesling trocken<br />

91+ 2023 Rüdesheim Bischofsberg Riesling<br />

Erste Lage trocken<br />

91 2023 Hattenheim Riesling feinherb<br />

91+ 2023 Hattenheim Schützenhaus Riesling<br />

Kabinett<br />

460 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

SCHREIBER<br />

WEINGÜTER RHEINGAU<br />

Johanneshof 2, 65239 Hochheim<br />

T: +49 6146 9171, www.weingut-schreiber.de<br />

Kontakt: Simon Schreiber<br />

Ab-Hof-Verkauf: Di bis Fr 10–19 Uhr, Sa 10–16 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 133.300 (75 % weiß, 5 % rot,<br />

8 % Rosé, 2 % süß, 10 % Schaumwein)/14,5 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Da sage einer, im Rheingau gebe es keine<br />

Bewegung: Diese alte Winzerfamilie<br />

geht mit der Zeit. Kernanliegen<br />

ist seit Langem die ökologische Gesundheit<br />

ihrer Hochheimer Spitzenlagen, denn »ein<br />

guter <strong>Wein</strong> wird im <strong>Wein</strong>berg gemacht«. So<br />

ist der Betrieb seit 2018 nicht nur selbstversorgend,<br />

sondern auch biozertifiziert. Für<br />

den Ausbau der <strong>Wein</strong>e ist in elfter Generation<br />

Simon Schreiber zuständig, dem eine<br />

deutliche Steigerung der Qualität gelungen<br />

ist – das beweist nicht nur sein frischer, eleganter<br />

Rieslingsekt, die Weißweine sind<br />

durchweg höchst gelungen.<br />

91+ 2022 Riesling brut nature<br />

Duftige Kräuternase, auch Zitronenmelisse und sogar Lavendel,<br />

feine Pudertöne. Am Gaumen eine herrlich frische<br />

Säure, elegant prickelnd, saftig, dicht, sehr animierend und<br />

aufgrund der Knackigkeit nicht nur als Apéro, sondern auch<br />

passend zum Essen. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />

93 2023 »Alte Reben« Hochheim Reichestal<br />

Riesling trocken<br />

Kräftige, fast rauchige Nase, auch Flintstein und ein zarter<br />

Petrolton, Glaskirschen und <strong>Wein</strong>bergpfirsich. Am Gaumen<br />

markant, ein erfrischend knackiges Säuregerüst paart sich<br />

mit köstlicher Stoffigkeit, ungemein trinkig mit duftigem<br />

Nachhall, saftig. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

92+ 2023 Hochheim Stein Weißburgunder<br />

trocken<br />

Duftige, frische Nase nach weißen Blüten, Heu und Jod,<br />

auch Grasschnitt, kühl. Am Gaumen dann saftig, mineralisch,<br />

nasser Kieselstein, weiße Birnen ohne Schale. Die<br />

Säure ist markant, aber ein enormer molliger Nachhall<br />

erdet den <strong>Wein</strong> ungemein und puffert ihn ab.<br />

12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

92 2022 Hochheim Kirchenstück Riesling<br />

trocken<br />

Zitronengelbe Reflexe im Glas, in der Nase ein ebenso feiner<br />

Zitrusduft und Limettenabrieb, auch Weiße Johannisbeeren.<br />

Am Gaumen sehr weich, glatt und geschmeidig, die duftige<br />

Säure braucht einen kleinen Moment, um zu zeigen, wie<br />

sie mit viel Saft punktet. 13 Vol.-%, DV, €€€<br />

92 2023 Hochheim Hölle Riesling trocken<br />

Die Nase zeigt zarte Honignoten, duftet nach feinen Kräutern,<br />

Mirabellen und ganz leicht nach jungen Gurken. Am<br />

Gaumen sehr saftig mit molligem Mundgefühl, einem kühlen<br />

Säurespiel und sehr erfrischendem, langem Nachhall.<br />

Guter Speisenbegleiter. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

92 2023 Hochheim Sauvignon Blanc trocken<br />

Kristallklare Reflexe im Glas, schöner und reiner Duft nach<br />

Cassis, grünem Paprika, Melone, auch Salz und gebrochene<br />

Holunderzweige. Am Gaumen tolle crispe Säure, dichte Saftigkeit,<br />

hoch aromatisch mit starken mineralischen Anklängen,<br />

animierend salzig im Nachhall. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

461


WEINGUT<br />

SOHNS<br />

Nothgottesstraße 33, 65366 Geisenheim<br />

T: +49 6722 8940, www.weingut-sohns.de<br />

Kontakt: Pascal Sohns<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–12 Uhr und 14–18 Uhr,<br />

Sa 10–15 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 66.700 (65 % weiß, 15 % rot,<br />

13 % Rosé, 3 % süß, 7 % Schaumwein)/10 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Zwei edelsüße Rieslinge aus dem Jahrgang<br />

2023 stehen an der Spitze der<br />

diesjährigen Kollektion: Sowohl die<br />

Beerenauslese aus dem Kläuserweg als auch<br />

die Auslese aus dem Mäuerchen bleiben bei<br />

aller Dichte frisch und finessenreich – apart!<br />

Der Winzer, der zehn Hektar biologisch bearbeitet<br />

und in den letzten Jahren in den Neubau<br />

seines <strong>Wein</strong>guts und eine herrlich gelegene Vinothek<br />

investiert hat, hat aber auch die Qualität<br />

seiner trockenen <strong>Wein</strong>e angehoben: So gut<br />

haben wir seinen mineralischen Riesling aus<br />

dem Kläuserweg noch nie verkostet. Herzlichen<br />

Glückwunsch zum dritten Stern!<br />

92+ 2019 »Cuvée Pascal« brut nature<br />

PN/WB/RR<br />

Recht komplex im Duft: ein Anflug tertiärer Noten, rote Beeren<br />

und geriebener Apfel, eine Prise Riesling und Petrol. Das<br />

Mousseux ist fein, dabei gaumenfüllend, leitet über in eine<br />

saftige Säure, die einen bis in den langen Abgang reichenden<br />

Zug entfaltet. Geradeaus gebaut! 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

93+ 2022 Geisenheim Kläuserweg Riesling<br />

trocken<br />

Im positiven Sinn von Spontangärung geprägt, kräuterig,<br />

leicht zitrisch, zurückhaltender, passender Holzeinsatz. Am<br />

Gaumen fließt der <strong>Wein</strong> ruhig und entspannt, aber in keinem<br />

Moment langweilig: Säure und taktile MIneralität geben belebende<br />

Frische. Feiner Stil! 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2022 Lorchhausen Seligmacher Riesling<br />

trocken<br />

Im Duft rauchig, Limette, gelbes Steinobst, Pfirsich, dazu ein<br />

Anflug Petrol. Im Mund hat der <strong>Wein</strong> einen saftigen Säurezug,<br />

ist geradeaus und saftig, dicht, dabei deutlich mineralisch<br />

fundiert, mit stoffigem, kompaktem Abklang. Lagenriesling<br />

aus einem Guss. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2022 »M« Geisenheim Mönchspfad<br />

Weißburgunder trocken<br />

Der Duft stellt die buttrigen Seiten und eine dezente Holzwürze<br />

in den Vordergrund. Der Gaumen beginnt geschmeidig,<br />

zeigt dann eine reife, mehlige Phenolik, einen festen<br />

Rheingauer Säurenerv und einen saftigen, kompakten Abklang.<br />

13 Vol.-%, DV, €€<br />

94+ 2023 Geisenheim Kläuserweg Riesling<br />

Beerenauslese<br />

Satte, getrocknete Früchte, Dörrobst, getrocknete Aprikose,<br />

roter Pfirsich, kandierte Zitrusfrüchte, dann auch Blütenhonig.<br />

Am Gaumen sehr vife Säure, lebendig, Limonensaft,<br />

auch Honig, Grapefruit, gut integrierte Säure, bleibt frisch<br />

bei allem Druck. 8,5 Vol.-%, DIAM, €€€€<br />

93+ 2023 Geisenheim Mäuerchen Riesling<br />

Auslese<br />

Satter, reichhaltiger Duft nach getrockneten Früchten wie<br />

Aprikose und Dattel, Blütenhonig, dazu kandierte Orange.<br />

Am Gaumen mit belebender, reifer Säure, süße Zitrusfrüchte,<br />

etwas Mangosaft, feine Kräuter, geschmeidig, dicht gewoben,<br />

bleibt frisch. 8,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

462 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER RHEINGAU<br />

<br />

SOLVEIGS<br />

Rheinstraße 7c, 65366 Geisenheim<br />

T: +49 6701 2024183, www.solveigs.info<br />

Kontakt: Jens Heinemeyer<br />

Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />

Hektar: 2 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Jens Heinemeyer ist vielleicht in Skandinavien<br />

bekannter als in <strong>Deutschland</strong>,<br />

denn er berät zahlreiche Betriebe beim<br />

Anlegen von <strong>Wein</strong>bergen und beim Aufbau<br />

von <strong>Wein</strong>gütern. Der Önologe würde auch<br />

hierzulande größere Bekanntheit verdienen,<br />

denn was er aus seinen eigenen, in halber<br />

Wildnis zwischen Assmannshausen und<br />

Lorch gelegenen <strong>Wein</strong>bergen an Spätburgundern<br />

keltert, gehört in die absolute Top-Liga<br />

deutscher Rotweine. 2021 war kein leichtes<br />

Jahr für rote Sorten. Aber schauen Sie sich mal<br />

die Bewertungen an! Davon träumen andere<br />

<strong>Wein</strong>güter in einem Spitzenjahr.<br />

97 2021 »Present« Pinot Noir trocken<br />

Der Pinot-Himmel ist nah! Im Duft floral und harzig. Gelassen<br />

und elegant. Noten von Waldhonig, dunklen Kirschen,<br />

Johannisbeeren, altem Balsamico und Rosenwasser. Am<br />

Gaumen beeindruckt die Balance von Säure, perfekt extrahiertem<br />

Gerbstoff und knallharter Mineralik. Großes Reifepotenzial.<br />

13,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />

96 2019 »Micke« Pinot Noir trocken<br />

Frisches Espressopulver, Wildbret, Preiselbeeren und weißer<br />

Pfeffer. Es wirkt alles sehr harmonisch. Am Gaumen<br />

macht die kräftige Mineralik mächtigen Eindruck. Die etwas<br />

strenge Anlage des <strong>Wein</strong>s ist bereits dabei, sich zu mildern.<br />

Der Nachhall ist schier unendlich. 14 Vol.-%, NK, €€€€<br />

95 2021 »Micke« Pinot Noir trocken<br />

Wunderbare Nase, die an frisch aufgebrühten Roibuschtee<br />

erinnert. Außerdem Szechuanpfeffer, Hagebutte und Hauch<br />

von Sauerkirsche. Am Gaumen: straff, geradlinig. Im positivsten<br />

Sinne wild, mit Tiefe und Komplexität. Die Säure gibt<br />

Schwung und ist mit der intensiven Mineralik ideal ausbalanciert.<br />

13,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />

94 2021 »Steil« Pinot Noir trocken<br />

Rosmarin, Himbeere, helle Schokolade und ein rosiger Duft<br />

finden sich in der Nase zusammen. Auch Erde und Holunderbeeren.<br />

Säure, Gerbstoff, Mineralität passen 1 : 1 zusammen<br />

und vermählen sich zu einer spannenden Gaumenstruktur.<br />

Viel Grip, feine Bitterkeit und eine beachtliche Struktur.<br />

13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

93+ 2021 »Koloss« Frühburgunder trocken<br />

Der Geruch umfasst Aromen von Erdbeerkonfitüre, Mandeln,<br />

Rosinen und reifen Tomaten. Spannend und einzigartig,<br />

fast etwas oxidativ angelegt. Im Gegensatz dazu ist die<br />

Struktur am Gaumen superfrisch und extrem mineralisch<br />

mit viel Extrakt. Dieser Frühburgunder macht sehr viel<br />

Freude. 16 Vol.-%, NK, €€€€<br />

93 2021 »Phyllit« Pinot Noir trocken<br />

Aufregend und tief. Pflaume, Milchschokolade, Schattenmorellen<br />

und Lakritze. Fast schon likörartig. Auf der Zunge<br />

zeigt sich ein Kontrast zur reif anmutenden Nase. Frisch und<br />

leicht, aber doch mit beachtlichem Nachdruck durch den intensiven<br />

Gerbstoff. Herb und erwachsen.<br />

13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

463


WEINGUT JOSEF<br />

SPREITZER<br />

Rheingaustraße 86, 65375 Oestrich-Winkel<br />

T: +49 6723 2625, www.weingut-spreitzer.de<br />

Kontakt: Bernd Spreitzer<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–12 Uhr<br />

und 13.30–18.30 Uhr, Sa 10–16 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 360.000 (80 % weiß, 5 % rot,<br />

5 % Rosé, 5 % süß, 5 % Schaumwein)/35 ha<br />

Seit 1997 führen Bernd und Andreas<br />

Spreitzer das <strong>Wein</strong>gut, dessen Wurzeln<br />

bis zurück ins 17. Jahrhundert reichen.<br />

Die beiden legen großen Wert auf naturnahen<br />

Anbau, gleichzeitig reduzieren sie die<br />

Erntemenge, um die Konzentration zu erhöhen.<br />

Diese Sorgfalt im <strong>Wein</strong>berg in Verbindung<br />

mit den exzellenten Lagen und einer<br />

sehr gekonnten Arbeit im Keller führt Jahr<br />

für Jahr zu großartigen Rieslingen, die voller<br />

Saft, Würze und Mineralität sind. Eine besondere<br />

Empfehlung ist der herrlich trinkige<br />

Kabinett, der viel Genuss bietet und überaus<br />

erschwinglich ist.<br />

94 2023 Hattenheim Wisselbrunnen<br />

Riesling GG<br />

Betörender Duft von weißem Flieder, Orangen, Pfirsich, Aprikosen,<br />

Zitronenzeste, Melisse und getrocknetem Thymian. Im<br />

Mund mit viel Saft, gelbe Steinfrucht, Kräuterwürze, feiner<br />

Säurenerv, Kraft und Eleganz vereint, im Nachhall zitrisch und<br />

salzig, animierend mit schöner Länge. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

94 2023 Mittelheim St. Nikolaus Riesling GG<br />

Komplex im Duft, Orangenschale, reife Quitte, Apfelschale, ätherische<br />

Noten, Minze, Eukalyptus, Melisse, weißer Nougat, gelbes<br />

Curry, Kardamom, Piment. Am Gaumen saftig und vollmundig,<br />

ohne sättigend zu sein, seidiges Tannin, feingliedrige, feste Säure,<br />

Frucht und Würze Hand und Hand, Potenzial. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

98+ 2023 Oestrich Lenchen Eiserberg Riesling<br />

Trockenbeerenauslese<br />

Intensiver Duft nach Bienenwachs, süßer Nektarine und gelbfleischigem<br />

Pfirsich, Trockenfrüchte, im Mund cremig, ölig ansetzend,<br />

dann rollen eine feine Phenolik und eine eindringliche<br />

Säure an, mineralische Dichte, zitrisch im Abklang, kandierte<br />

Früchte, sehr vielschichtig. 6 Vol.-%, NK, €€€€<br />

93+ 2023 Oestrich Lenchen Riesling Auslese<br />

Intensiver Duft nach reifen, würzigen, hellen Früchten, Birnensaft,<br />

getrocknete Aprikose, Pfirsichmarmelade, würzige<br />

Kräuter, etwas Blütenhonig. Am Gaumen mit feiner, reifer<br />

Säure, süße Aprikose, reife Mandarine, dicht, konzentriert,<br />

cremig und lang. 7,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2023 Oestrich Lenchen Riesling Kabinett<br />

Feiner Duft nach reifen gelben Früchten, Pfirsich, Aprikose,<br />

Minze, kandierte Limonenschale, zarte Kräuterwürze, Rosmarin,<br />

fein. Am Gaumen mit einer reifen, lebendigen Säure,<br />

satte, süße Frucht, wieder Pfirsich, süße Orange, griffig und<br />

lang, erwachsen. 8,5 Vol.-%, DV, €€<br />

93+ 2023 Oestrich Rosengarten Riesling GG<br />

92+ 2023 »Alte Reben« Oestrich Klosterberg<br />

Erste Lage trocken<br />

92 2023 »Alte Reben« Winkel<br />

Jesuitengarten Riesling halbtrocken<br />

92 2023 »Alte Reben« Oestrich Doosberg<br />

Riesling trocken<br />

91 2023 »Muschelkalk« Oestrich Riesling<br />

trocken<br />

91 2023 »Buntschiefer« Hallgarten Riesling<br />

trocken<br />

93 2023 »303« Oestrich Lenchen Eiserberg<br />

Riesling Spätlese<br />

464 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER<br />

WEGELER<br />

WEINGÜTER RHEINGAU<br />

GUTSHAUS RHEINGAU<br />

Friedensplatz 9–11, 65375 Oestrich-Winkel<br />

T: +49 6723 99090, www.wegeler.com<br />

Kontakt: Richard Grosche<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Hektar: 45 ha<br />

Die neuen Eigentümer des <strong>Wein</strong>guts um<br />

Ralf Frenzel und das <strong>Wein</strong>gutsteam um<br />

Richard Grosche sowie Michael Burgdorf<br />

schärfen weiter das Profil des alteingesessenen<br />

Oestricher Betriebs. Wie die <strong>Wein</strong>e an Kontur<br />

gewinnen, ist bei den beeindruckenden Großen<br />

Gewächsen ebenso spürbar wie bei den<br />

überaus charmanten Kabinettweinen. Und wird<br />

besonders augenfällig bei der Riesling Trockenbeerenauslese<br />

aus dem Gewann Eiserberg in der<br />

Lage Lenchen: ein beeindruckend dichter und<br />

kompakter <strong>Wein</strong> von mundwässernder Spannung<br />

und tiefer Mineralik. Was soll man an einem<br />

solchen <strong>Wein</strong> noch besser machen können?<br />

96+ 2022 Rüdesheim Berg Schlossberg<br />

Riesling GG<br />

Dezent und dicht im Duft, feine gelbe Steinfrucht und Zitrusfrucht,<br />

gepaart mit Kräuterwürze und Gesteinsnoten, florale<br />

Anklänge. Am Gaumen straff mit Zug, mundwässernde,<br />

geradlinige Säure, dichter, extraktreicher Kern, feine Frucht,<br />

noch sehr jugendlich und mit viel Potenzial.<br />

13 Vol.-%, NK, €€€€<br />

95+ 2022 Geisenheim Rothenberg Riesling GG<br />

Mit viel Würze im Duft, Rauch, Gesteinsmehl, Feuerstein,<br />

Piment, Kümmel, weiße Grapefruit, Zitronenzeste, Salbei,<br />

Melisse. Am Gaumen mit viel Zug, straff und schlank im Bau,<br />

mineralisch salzig, frische Zitrusfrucht, engmaschig und gut<br />

im Extrakt, athletischer Langstreckenläufer.<br />

12,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />

92+ 2023 Rüdesheim Riesling trocken<br />

Vielschichtiger Duft, nasser Stein, etwas Zündholz, dahinter<br />

reife Zitrusfrucht, rote Grapefruit, später feine Kräuter, englische<br />

Minze. Am Gaumen mit lebendiger Säure, sehr viel<br />

Zug und Druck, knackige Zitrusaromen, kristallin, gute<br />

Struktur und Länge. 12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

100 2023 Oestrich Eiserberg Riesling<br />

Trockenbeerenauslese<br />

Im Duft Passionsfrucht, dazu etwas Dattel, feine Botrytis,<br />

pfeffrige Terroirnoten und Eisenkraut, zitrisch. Immer wieder<br />

neue Fruchtserien. Im Mund sehr eindringlich, kompakt,<br />

extrem dicht, mundwässernde Säure, die Viskosität ist von<br />

Stoff abgedeckt, groß. 7 Vol.-%, NK, €€€€<br />

94+ 2023 Geisenheim Rothenberg Riesling<br />

Auslese<br />

Würzige Nase, Blütenhonig, feine Kräuterwürze, etwas Minze,<br />

kandierte Orangenschale, Pfirsichblüte, süße Limonenschale.<br />

Am Gaumen mit frischer Säure, dazu süße, schmelzende<br />

Zitrusfrucht, auch Papaya und Mango, alles mineralisch<br />

grundiert, lang und dicht, endet frisch.<br />

7,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

93+ 2022 »Geheimrat J« Riesling trocken<br />

92 2023 Oestrich Riesling trocken<br />

92 2023 Geisenheim Morschberg Riesling<br />

Kabinett feinherb<br />

91+ 2023 »Rheingau« Riesling feinherb<br />

91 2023 »Loess« Riesling trocken<br />

93+ 2023 Rüdesheim Berg Rottland Riesling<br />

Spätlese<br />

93+ 2023 Rüdesheim Berg Schlossberg<br />

Riesling Kabinett<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

465


WEINGÜTER RHEINGAU<br />

<br />

WEINGUT<br />

ROBERT WEIL<br />

Mühlberg 5, 65399 Kiedrich<br />

T: +49 6123 2308, www.weingut-robert-weil.com<br />

Kontakt: Wilhelm Weil<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8–17.30 Uhr, Sa 10–17 Uhr,<br />

So 11–17 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 650.000 (100 % weiß)/90 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Natürlich müssen wir mit dem<br />

100-Punkte-<strong>Wein</strong> beginnen, gerade<br />

weil wir diese Note nur sehr, sehr<br />

sparsam vergeben. Aber bei der Verkostung<br />

der Riesling-Trockenbeerenauslese aus dem<br />

Kiedricher Gräfenberg waren wir uns alle<br />

schnell einig: Besser geht es nicht! So viel Konzentration,<br />

so viel Dynamik und dennoch ein<br />

so perfektes Spiel – das ist einfach überragend.<br />

Die weiteren edelsüßen <strong>Wein</strong>e überzeugen<br />

auch restlos, genau wie die trocken ausgebauten.<br />

Und das gilt vom griffigen Gutswein<br />

bis zum komplexen Großen Gewächs.<br />

Eine schlicht sensationelle Kollektion.<br />

97 2022 »Monte Vacano« Riesling trocken<br />

Der Duft beginnt hefewürzig und eher verschlossen, mineralisch<br />

geprägt. Am Gaumen satt, fest, in sich ruhend, eine<br />

sehr kontrollierte Form der Wucht, reife Säure, stark mineralische<br />

Prägung, gekonnte Phenolik, kompakt, konzentriert,<br />

hat großes Potenzial. 13 Vol.-%, NK, €€€€<br />

94+ 2023 Kiedrich Gräfenberg Riesling GG<br />

Frisch und floral beginnend im einladenden Duft, Maiglöckchen,<br />

Veilchen, frische Zitronen, Aprikosen, weißer Pfirsich,<br />

Mirabellen, feine Würze und Vanille. Am Gaumen mineralisch<br />

getönt mit saftiger frischer Frucht, feinem Säurezug<br />

und schöner Länge, Potenzial. 12,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />

92 2023 Kiedrich Riesling trocken<br />

Pikanter Duft nach frischen Zitrusfrüchten, Limone, Zitronenabrieb,<br />

dahinter eine ausgeprägte Mineralik, heißer<br />

Stein, etwas Flint. Am Gaumen mit einer lebendigen, griffigen<br />

Säure, von der Mineralik geprägt, zupackend, gute Struktur,<br />

endet lang und frisch. 12 Vol.-%, DV, €€€<br />

100 2023 Kiedrich Gräfenberg Riesling<br />

Trockenbeerenauslese<br />

Duft nach Dattel und getrockneter Aprikose, dazu Dörrbirne,<br />

aber auch Kamille und rauchiger Schiefer. Im Mund konzentriert,<br />

dicht, extrem stringent, vibrierend, luzide Säure, Spiel<br />

und Konzentration. Sehr klar, sehr stilsicher, ungemein subtil<br />

bei aller Kraft. 8 Vol.-%, NK, €€€€<br />

98+ 2023 Kiedrich Turmberg Riesling<br />

Trockenbeerenauslese<br />

Sattes, dunkles Gelb. Duft nach konzentrierten getrockneten<br />

Früchten, kandierte Limone, Waldhonig, Bratapfel. Am<br />

Gaumen mit intensiver Säure, Frische, Süße und Druck auf<br />

ganz hohem Niveau, karamellisierte Zitrusfrucht, zartes<br />

Salzkaramell, sehr dicht, mineralisch grundiert und lang.<br />

8 Vol.-%, NK, €€€€<br />

94 2023 Kiedrich Turmberg Riesling Erste<br />

Lage trocken<br />

93 2023 Kiedrich Klosterberg Riesling Erste<br />

Lage trocken<br />

91+ 2023 Riesling trocken<br />

97 2023 Kiedrich Gräfenberg Riesling<br />

Beerenauslese<br />

96+ 2023 Kiedrich Turmberg Riesling<br />

Beerenauslese<br />

96 2023 Kiedrich Gräfenberg Riesling<br />

Auslese<br />

94 2023 Kiedrich Gräfenberg Riesling<br />

Spätlese<br />

466 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER HESSISCHE BERGSTRASSE<br />

<br />

GRIESEL &<br />

COMPAGNIE<br />

Grieselstaße 34, 64625 Bensheim<br />

T: +49 6251 8696890, www.griesel-sekt.de<br />

Kontakt: Niko Brandner<br />

Ab-Hof-Verkauf: Do und Fr 15–18 Uhr; Sa 10–14 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 106.700 (100 % Schaumwein)/15 ha<br />

Das Bensheimer Sekthaus existiert gerade<br />

einmal zehn Jahre, doch in dieser<br />

Zeit hat es sich bereits einen hervorragenden<br />

Ruf für geschliffene Sekte erarbeitet,<br />

die Nerv und Mineralität betonen.<br />

Nach einer Dekade Aufbauarbeit scheint<br />

nun die nächste Raketenstufe zu zünden: In<br />

den Kellern liegen jetzt Réserveweine, die die<br />

Komplexität der ohne Jahrgang erzeugten<br />

Sekte steigern können. Und die ersten Lagensekte<br />

kommen nach und nach in ein degorgierfähiges<br />

Alter. Was wir von den Granit-<br />

Terroirs in Auerbach verkosten konnten, ist<br />

spektakulär!<br />

97 2019 Auerbach Höllberg Pinot Blanc<br />

Zero Dosage<br />

Nuancenreich im Duft, hefig, nussig, Noten von Heu und weißem<br />

Sesam. Im Mund legt sich ein ultrafeines, seidiges<br />

Mousseux an den Gaumen, taktil-mineralisch unterfüttert,<br />

das Staffelholz der Intensität an Stoff und reife Säure weiterreichend.<br />

Immense Länge. Und eine völlig in sich ruhende<br />

natürliche Balance. 12,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />

96 2018 Auerbach Fürstenlager Pinot Noir<br />

Zero Dosage<br />

Im Duft findet man Spontangärungswürze und feine Ausbaunoten,<br />

auch hefige Töne. Im Mund zeigt sich ein aromatisch<br />

noch komplett unentfalteter, im Extrakt dichter, im<br />

Mousseux sehr fein angelegter <strong>Wein</strong> von großer Nachhaltigkeit.<br />

Holzfasseinfluss und Jahrgang geben eine zusätzliche<br />

Dimension an Geschmeidigkeit. 12,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />

96 2019 Auerbach Höllberg Pinot Noir<br />

Zero Dosage<br />

Kleine rote Beeren, geriebener Apfel, pfeffrige, rauchig-mineralische<br />

Noten, ein pures Pinotduftbild mit einem Anflug<br />

von Reifewürze. Im Mund hat der <strong>Wein</strong> zunächst eine gewisse<br />

Weite und viel Kraft, dann kommt eine enorme Salzigkeit<br />

auf, das Mousseux gibt Pep und Frische, die Säure wirkt nahtlos<br />

mit dem Körper verschmolzen, zuletzt bleibt das Salz.<br />

12,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />

95+ 2019 Auerbach Fürstenlager<br />

Pinot Blanc Zero Dosage<br />

Geriebener Apfel und brenzlig-mineralische, auch jodige Aromen.<br />

Dazu Aromen von Heu und Hefe. Der Gaumen zeigt sich<br />

frisch, von feinem Mousseux getragen, sehr spannungsvoll,<br />

packend. Im kompakten Abklang verdichten sich eine feste<br />

Säure und stoffige Komponenten. 12,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />

93 2021 »Tradition« Blanc de Noirs brut<br />

PN/PM<br />

Degorgiert 03/24. Leicht zitrisch, Cranbeery, ein Hauch Balsamik.<br />

Tolle Saftigkeit im Mund, ganz homogen und lange<br />

den Gaumen entlang ziehend, das vergleichsweise milde<br />

Mousseux untermalt nur, ohne den Fluss zu unterbrechen.<br />

Im Abklang zeigen sich taktil-mineralische Töne und die<br />

sehr elegante Säure gibt Länge. 12 Vol.-%, NK, €€<br />

95 2020 »Prestige« Pinot Noir brut nature<br />

94+ 2019 »Grande Cuvée Dosage Zero«<br />

PN/CH/WB/PM<br />

94 2020 Chardonnay brut nature<br />

93 2020 »Prestige« Pinot Blanc brut nature<br />

92+ 2020 »Prestige« Riesling extra brut<br />

92+ 2021 »Tradition« Blanc de Blancs brut<br />

WB/CH<br />

94 2020 »Prestige« Rosé extra brut<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

467


WEINGUT<br />

SCHLOSS<br />

SCHÖNBERG<br />

Zwischen den Bächen 23–25, 64625 Bensheim<br />

T: +49 151 21239484, www.schloss-schoenberg.com<br />

Kontakt: Julien Meissner<br />

Ab-Hof-Verkauf: Do und Fr 13.30–18 Uhr<br />

Hektar: 15 ha<br />

Schon im schwierigen Rotweinjahr 2021<br />

bildeten die Spätburgunder vom <strong>Wein</strong>gut<br />

Schloss Schönberg eine Klasse für<br />

sich, aus dem Jahrgang 2022 kommen nun<br />

Pinot Noirs, die für viel Freude am Verkostungstisch<br />

sorgten: Was schon der Spätburgunder<br />

»vom Granit« – unser <strong>Falstaff</strong>-Tipp –<br />

an Mineralik, Eleganz und feiner Kirschfrucht<br />

mitbringt, ist aller Ehren wert. Die beiden Lagenweine<br />

treiben die Qualität auf die Spitze,<br />

sie sind noch dichter im Extrakt, tiefer und<br />

präziser im Ausdruck. Auch die Rieslinge müssen<br />

sich nicht verstecken. Wir trauen Schloss<br />

Schönberg noch einiges zu!<br />

93 2022 Bensheim Im Langen Jakob Riesling<br />

trocken<br />

Substanzreicher Duft mit Pfirsich und Aprikose, feine Würze,<br />

kräuterig, auch etwas Blütenhonig. Straff, fest gebaut am<br />

Gaumen, die phenolische Struktur wirkt wie eine Leitplanke,<br />

die die Richtung vorgibt, trocken, nie zu karg, mineralisch<br />

codiert, kann weiter zulegen. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

92 2023 »vom Granit« Riesling trocken<br />

Frischer, von zitrischen Noten bestimmter Duft, Limettenschale,<br />

gelbe Zitrone, flankiert von Mirabelle und Aprikose.<br />

Die Mineralik des Granitbodens schafft Spannung und Energie,<br />

straffe Struktur, präzise, eingewobene Säure, feine phenolische<br />

Pixel, salin. 12 Vol.-%, DV, €€<br />

94+ 2022 Auerbach Fürstenlager<br />

Spätburgunder trocken<br />

Reduktiv, rauchig, feine Holzwürze, Waldhimbeere, frisches<br />

Lorbeerblatt, Heidelbeere, Szechuanpfeffer, Kolanuss, Laub.<br />

Kräftiges und kraftvolles Format, das bestens ausgefüllt<br />

wird mit dichtmaschig verwobenem Extrakt, feinkörniges<br />

Tannin in guter Menge, mineralisch, lang.<br />

13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

93+ 2022 »vom Ranker« Spätburgunder<br />

trocken<br />

Kühler Rauch in der Nase, Kirschkern, rote und dunkle Kirsche,<br />

Johannisbeeren, Pfeffer, mineralisch-steinige Noten.<br />

Kompaktes Format am Gaumen, druckvoll in der Entfaltung,<br />

gute Extraktdichte und Komplexität, saftig, Kirsche, Johannisbeere,<br />

mineralisch grundiert, lang. 13 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

93 2022 »vom Granit« Spätburgunder<br />

trocken<br />

Floral und pfeffrig im ersten Duft, Veilchen, Rosenblätter,<br />

rote Kirsche, feine Holzwürze, etwas Lakritze. Fokussiert am<br />

Gaumen mit Frische und Spannung, die von der präzisen<br />

Säure und den saftigen, feinkörnigen Tanninen ausgeht, klare<br />

Kirschfrucht, Mineralik. Elegant. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

92 2022 »vom Löss« Spätburgunder trocken<br />

Feiner, kühler Rauch, etwas Neuholz, Waldbeeren, Himbeere,<br />

auch Erdbeeren, Johannisbeere, Kirsche, Tinte. Im Mund<br />

sehr klar mit schöner, saftiger roter Frucht, druckvolle Eleganz,<br />

tragende Säure, auf den Punkt extrahierte Gerbstoffe,<br />

elegant, etwas Schlehe in Finale. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />

468 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER HESSISCHE BERGSTRASSE<br />

<br />

DOMÄNE<br />

BERGSTRASSE<br />

HESSISCHE STAATSWEINGÜTER<br />

Kloster Eberbach, 64646 Heppenheim<br />

T: +49 6252 126269, www.kloster-eberbach.de<br />

Kontakt: Volker Hörr<br />

Ab-Hof-Verkauf: Vinothek Domäne Bergstraße im Rebmuttergarten:<br />

Mo bis Fr 10–19 Uhr, Sa und So April bis<br />

Oktober 10–19 Uhr, November bis März 10–16 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 180.000/35 ha<br />

Eigentlich rechnet man damit, dass der<br />

Riesling zarter und leichter daherkommt<br />

als die weißen Burgundersorten,<br />

aber bei der Domäne Bergstraße ist in diesem<br />

Jahr das Gegenteil der Fall. Weiß-, Grauburgunder<br />

und Chardonnay sind bis hinauf<br />

zur Ersten Lage sehr schlank gehalten. Centgericht<br />

und Steinkopf als Monopollagen haben<br />

ihre Erstklassigkeit in früheren Zeiten<br />

durchaus unter Beweis gestellt. Daher sind<br />

wir optimistisch, dass die Domäne Bergstraße,<br />

die momentan zu konstatierende qualitative<br />

Lücke zum Schwestergut im Rheingau<br />

nach und nach wird schließen können.<br />

92 2022 Heppenheim Im Landberg<br />

Grauburgunder GG<br />

Der Duft beginnt leicht hefewürzig und changiert dann in<br />

Noten von Heu und Wiesenkräutern. Lavendel, Kamille. Der<br />

Gaumen hat zwei Pole: eine leichte Phenolik und eine Süße,<br />

die dem Sortentyp im Abgang Beerigkeit und etwas Fülle<br />

gibt. 13,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

91+ 2023 »Crescentia« Heppenheim<br />

Steinkopf Riesling Erste Lage trocken<br />

Vom Naseneindruck her überraschenderweise der reifste<br />

der Bergsträßer <strong>Wein</strong>e. Anis, Pfirsichhaut, Angelikastängel,<br />

lässt durchaus Kraft erahnen. Am Gaumen rund, saftig und<br />

reif, wobei ein wenig Rieslingphenolik den entsprechenden<br />

Widerstand bietet. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2023 »Crescentia« Heppenheim<br />

Centgericht Weißburgunder Erste Lage<br />

trocken<br />

Aus dem Centgericht, der Monopollage mit langer Tradition,<br />

stammt der Weißburgunder mit dem dezenten Nasenbild.<br />

Mandel, Knollensellerie, sehr distinguiert. Im Mund durchaus<br />

saftig, aber feine Aromatik. Akazienblüte, weißer Pfirsich,<br />

leichtgewichtig. 11,5 Vol.-%, DV, €€<br />

90+ 2023 »Crescentia« Heppenheim<br />

Centgericht Grauburgunder Erste Lage<br />

trocken<br />

Äußerst dezent für einen Grauburgunder präsentiert sich<br />

die »Crescentia« in der Nase. Am Gaumen ist das sehr gekonnt<br />

vinifiziert, leicht in Alkohol und Trinkfluss, grüne Kanten,<br />

lässt dadurch vielleicht ein wenig den Rebsortencharakter<br />

vermissen. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

89 2023 Domäne Bergstraße<br />

Weißburgunder trocken<br />

Viel Apfeliges von Schale bis Fruchtfleisch liefert der Guts-<br />

Weißburgunder in der Nase, dazu leicht Anis und zarte<br />

Baumblüte. Am Gaumen mit durchaus Fülle trotz niedrigem<br />

Alkohol, Birne, ausgewogene Säure, ein sehr klassischer<br />

Sortenvertreter. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

89 2023 Domäne Bergstraße Chardonnay<br />

trocken<br />

Apfel, Lindenblüte, ein wenig Anis und Lakritze, insgesamt<br />

eher floral und leicht in der Nase wirkend. Am Gaumen gibt<br />

es einen spannenden Säurezug, der <strong>Wein</strong> bleibt schlank und<br />

apfelbetont mit grünlichen Kanten – für die Terrasse im<br />

Sommer. 11,5 Vol.-%, DV, €<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

469


Pettenthal und Rothenberg im Roten Hang<br />

zwischen Nierstein und Nackenheim am Rhein


RHEIN<br />

HES<br />

SEN<br />

WEINWUNDERLAND DER<br />

VIELEN MÖGLICHKEITEN<br />

Foto: © WSNA


REGIO-PORTRÄT RHEINHESSEN<br />

Siefersheimer Höllberg<br />

EINE SCHWEIZ VOM FEINSTEN<br />

Die Rheinhessische Schweiz ist unbekannt und entdeckenswert.<br />

Neben Riesling ist hier der Silvaner ein stiller Star – der sich immer mehr Gehör verschafft.<br />

TEXT MATTHIAS NESKE<br />

Die Schweiz gilt überall auf der<br />

Welt als Idealtyp eines Gebirgslandes.<br />

Felsige Berge, grüne Almen,<br />

Ausblicke, die weit ins Land reichen.<br />

Weil das so ist, müssen die Eidgenossen<br />

leider damit leben, kein ausschließliches<br />

Verwendungsrecht auf den<br />

Namen »Schweiz« zu besitzen. Jedes<br />

Völkchen möchte seine eigene Schweiz<br />

haben, selbst wenn sie nur über annähernde<br />

Ähnlichkeiten zum Original verfügt.<br />

Die Sächsische Schweiz besitzt<br />

Felstürme, die Fränkische Schweiz romantische<br />

Bachtäler und die Holsteinische<br />

Schweiz immerhin viel Grün und<br />

schöne Seen. Nun also die Rheinhessische<br />

Schweiz, vielleicht die kleinste und auch<br />

unbekannteste Schweiz der Welt.<br />

Daniel Wagner vom <strong>Wein</strong>gut Wagner-<br />

Stempel in Siefersheim springt aus seinem<br />

Geländewagen und eilt das verbuschte<br />

Gelände herab. Was er hier sucht? »Haifischzähne!<br />

Als Kinder haben wir hier oft<br />

welche gefunden. Ich glaube, zu Hause<br />

steht noch eine ganze Kiste davon.« Nun<br />

sind Haifischzähne ja nicht unbedingt typisch<br />

für die Schweiz. »Für unsere<br />

schon«, grinst Wagner und berichtet von<br />

der weit zurückliegenden Geschichte dieses<br />

Landstrichs. Drei Epochen der Erdgeschichte<br />

waren entscheidend an der Prägung<br />

beteiligt. Vor 280 Millionen Jahren,<br />

zur Zeit des Oberrotliegenden, wölbte<br />

sich der Boden über vulkanischen Magmakammern.<br />

Später durch Erosion freigelegt,<br />

bilden diese Kegel verhinderter<br />

Vulkane die Kuppen der Rheinhessischen<br />

Schweiz. Auf Porphyr (oder fachsprachlich<br />

korrekt: Rhyolith) entstehen wie in<br />

der vom VDP als Große Lage klassifizier-<br />

Fotos: Rheinhessenwein e. V., Fotograf Torsten Silz, <strong>Wein</strong>gut Wagner-Stempel, <strong>Wein</strong>gut Seyberth<br />

472 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


REGIO-PORTRÄT RHEINHESSEN<br />

ten Heerkretz feste, mineralisch geprägte<br />

Rieslinge.<br />

Vor rund 30 Millionen Jahren, im Tertiär,<br />

dem zweiten prägenden Erdzeitalter, lag<br />

Rheinhessen dann unter dem Meeresspiegel<br />

– zumindest der allergrößte Teil. Als der<br />

Meeresspiegel wieder sank, blieben Austernbänke,<br />

Sandstrand und Haifischzähne<br />

übrig. All diese Überbleibsel kann man heute<br />

noch auf dem sogenannten Küstenweg<br />

rund um die Siefersheimer Erhebungen<br />

Höllberg und Horn erkunden. Und noch<br />

ein zweiter Wanderweg führt durch das Gebiet:<br />

die Hiwwelroute. Die unter Naturschutz<br />

stehenden Heidegebiete befinden<br />

sich ganz oben auf den Kuppen, der Blick<br />

reicht vom Rüdesheimer Berg im Norden<br />

bis weit in die Pfalz hinein.<br />

»Das ist für mich auch das Besondere an<br />

der Rheinhessischen Schweiz«, sagt<br />

Andreas Seyberth, Demeter-Winzer aus Siefersheim.<br />

»Viel Naturschutzgebiet, also<br />

nicht nur <strong>Wein</strong>, sondern auch Gehölze, Gräser,<br />

Wald, Bäume, das gehört alles dazu.«<br />

Die Seyberths tragen dem nicht nur mit ihrer<br />

Wirtschaftsweise Rechnung, sondern<br />

haben oberhalb des Steilstücks der Heerkretz<br />

auch das »Lavendeleck« eingerichtet,<br />

Daniel Wagner<br />

<strong>Wein</strong>gut Wagner-Stempel, Siefersheim<br />

einen mit Lavendel bestandenen Rast- und<br />

Aussichtsplatz neben den alten Silvanerreben.<br />

»Bei uns im <strong>Wein</strong>gut ist Silvaner die<br />

wichtigste Rebsorte«, stellt Seyberth fest,<br />

»aber ich zitiere mal jemanden aus der Gegend:<br />

‚Silvaner kannst du überall pflanzen,<br />

und du bekommst jedes Jahr die Fässer<br />

voll.‘ Wenn man mit einer solchen Einstellung<br />

herangeht, kann das natürlich nichts<br />

werden. Man muss die alten Anlagen weiter<br />

Andreas und Alexandra Seyberth,<br />

<strong>Wein</strong>gut Seyberth, Siefersheim<br />

473


REGIO-PORTRÄT RHEINHESSEN<br />

WEINBAUGEBIET RHEINHESSEN<br />

Anbaufläche ca. 26.500 Hektar<br />

Aufteilung 414 Einzellagen<br />

Wichtigste Rebsorten<br />

Riesling, Silvaner, Weißburgunder,<br />

Spätburgunder<br />

Verband<br />

Rheinhessenwein e. V.<br />

Otto-Lilienthal-Straße 4<br />

55232 Alzey<br />

www.rheinhessenwein.de<br />

Bingen<br />

1<br />

Nahe<br />

Siefersheim<br />

4<br />

2<br />

3<br />

Ingelheim<br />

Appenheim<br />

Gau-Bickelheim<br />

Rhein<br />

hessische<br />

Schweiz<br />

Arnsheim<br />

MAINZ<br />

Selz<br />

Nackenheim<br />

7<br />

5<br />

Nierstein<br />

Rhein<br />

6<br />

Flonheim<br />

Alzey<br />

8, 9<br />

<strong>Wein</strong>bau<br />

Stg.: Steigung<br />

Hm.: Höhenmeter<br />

Mölsheim<br />

12<br />

10, 11<br />

Westhofen<br />

13<br />

Flörsheim-Dalsheim<br />

Worms<br />

PRIVILEGIERTE WEINLAGEN<br />

1 Bingen Scharlachberg<br />

25 ha, 110–200 Hm., 0–60 % Stg., Schieferverwitterungsböden<br />

mit signifikantem Eisenoxidanteil<br />

2 Appenheim Hundertgulden<br />

26,3 ha, 160–235 Hm., 20–38 % Stg., tertiärer Kalkstein mit<br />

Kalkmergel- und Tonmergel-Auflage<br />

3 Ingelheim Pares<br />

10 ha, 127–185 Hm., 0–20 % Stg., Kalkstein<br />

4 Siefersheim Heerkretz<br />

56 ha, 160–280 Hm., 20–80 % Stg., Rhyolith<br />

5 Nackenheim Rothenberg<br />

16 ha, 80–140 Hm., 0–75 % Stg., roter Tonschiefer<br />

6 Nierstein Pettenthal<br />

31 ha, 50–170 Hm., 0–70 % Stg., roter Tonschiefer,<br />

Sandstein, Lehm und Ton<br />

7 Nierstein Hipping<br />

23 ha, 80–170 Hm., 30–60 % Stg., roter Schiefer<br />

8 Westhofen Morstein<br />

144 ha, 140–280 Hm., 0–20 % Stg., Kalkstein, Tonmergel<br />

9 Westhofen Brunnenhäuschen<br />

31 ha, 180–240 Hm., Tonmergel, Kalkstein, hoher Eisenanteil<br />

10 Flörsheim-Dalsheim Bürgel<br />

84 ha, 150–260 Hm., 20–35 % Stg., Muschelkalk<br />

11 Flörsheim-Dalsheim Hubacker<br />

35 ha, 190–220 Hm., 25–30 % Stg., skelettreicher Löss,<br />

Tonmergel, Kalksteinfels, sandiger Lehm<br />

12 Mölsheim Zellerweg am Schwarzen Herrgott<br />

56 ha, 100–275 Hm., 0–50 % Stg., Kalkstein<br />

13 Worms Liebfrauenstift-Kirchenstück<br />

13 ha, 95–100 Hm., kiesiger Lehm<br />

474 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


REGIO-PORTRÄT RHEINHESSEN<br />

Siefersheimer Heerkretz,<br />

priviligierte <strong>Wein</strong>lage in der Rheinhessischen Schweiz<br />

Fotos: Rheinhessenwein e. V., Fotograf Torsten Silz, <strong>Wein</strong>gut Gebert<br />

pflegen und nicht auf Ertrag gehen, sondern<br />

auf kleinbeerige, aromatische Trauben.«<br />

Das sieht offenbar auch jemand so, dessen<br />

<strong>Wein</strong>gut gar nicht in der Rheinhessischen<br />

Schweiz liegt. Klaus Peter Keller<br />

aus Flörsheim-Dalsheim hat sich wahrhaft<br />

exklusives Rebland gesichert, ganz<br />

oben auf dem Plateau der Burgruine von<br />

Neu-Bamberg. Hier entsteht in geringen<br />

Mengen der Sylvaner Austernfels. »Oben<br />

Rhyolith, darunter die Austernbänke,<br />

dazu die exponierte Lage – also die<br />

Rheinhessische Schweiz ist schon eine extrem<br />

spannende Ecke«, so sein Verdikt.<br />

Daniel Wagner ist inzwischen auch bei<br />

seinem Silvaner angekommen. Siefersheimer<br />

Horn heißt die Lage, die sich sozusagen<br />

auf der Rückseite der Heerkretz befindet.<br />

»Silvaner funktioniert bei uns<br />

wirklich gut«, sagt er, »auf den nordöstlich<br />

ausgerichteten Hängen behält er immer<br />

genügend Säure. Vom Verkauf her ist<br />

es manchmal wirklich mühsam, aber ich<br />

bin absoluter Fan. Ein toller Essensbegleiter,<br />

nie aufgeregt, nie laut von der<br />

Frucht.« Deshalb hat Wagner hier oben<br />

auch eine Neuanlage bestockt. Klone aus<br />

den eigenen alten Anlagen, ertragsschwache<br />

Würzburger, angelegt im Kordonschnitt.<br />

»Die Luckerts sind für mich da<br />

ein Vorbild, die haben alles auf Kordon<br />

stehen. Die basalen Augen sind weniger<br />

fruchtbar, das ergibt lockerbeerige Trauben.<br />

Wunderbar.«<br />

Durchaus herausfordernd war hingegen<br />

der Witterungsverlauf des Jahrgangs<br />

2023, der jetzt in den Regalen steht. Aus-<br />

Jan Jansen und Paul Krahl im Heerkretz<br />

<strong>Wein</strong>gut Gebert, Stiefersheim<br />

475


REGIO-PORTRÄT RHEINHESSEN<br />

Lotte Pfeffer-Müller und Hans Müller<br />

<strong>Wein</strong>gut Brüder Dr. Becker, Ludwigshöhe<br />

gerechnet zur Reifephase in der zweiten<br />

Juliwoche kam der große Regen und dauerte<br />

teilweise bis Ende August an. Wer im<br />

<strong>Wein</strong>berg extrem selektierte, konnte dennoch<br />

angenehm leichte und elegante <strong>Wein</strong>e<br />

keltern. Fragt man in Winzerkreisen herum,<br />

kommen gerade zu später reifenden<br />

Rebsorten Aussagen wie »das ganze Leseteam<br />

war happy«, »wie im Bilderbuch«<br />

und »spannende Aromatik«. Apropos<br />

spannend, unsere Verkostungen ließen uns<br />

auch dieses Jahr wieder viel Spannendes<br />

entdecken: in der Rheinhessischen Schweiz<br />

etwa die fein gereifte Riesling Réserve<br />

Heerkretz aus dem <strong>Wein</strong>gut Achenbach –<br />

Jahrgang 2019! In Ingelheim hieven die<br />

jungen Gebrüder Baum-Barth das gleichnamige<br />

<strong>Wein</strong>gut mit großartigen Spätburgundern<br />

auf jetzt drei Sterne. Auch bei<br />

GUTGALLÉ in Flonheim schlägt die neue<br />

Generation voll ein. 92 Punkte gibt es für<br />

den Riesling von Johannes und 93 Punkte<br />

für den Silvaner von Jonathan. Und wer<br />

von individuellen Silvanern noch nicht genug<br />

hat: Jens Windisch (Werther-Windisch)<br />

holt einen aus der Lage Harxheimer<br />

Lieth, Lotte Pfeffer-Müller und Hans Müller<br />

(Brüder Dr. Becker) vom Ludwigshöher<br />

Teufelskopf.<br />

Rheinhessen bleibt also weiterhin das<br />

<strong>Wein</strong>wunderland der vielen Möglichkeiten.<br />

Und die Rheinhessische Schweiz ist<br />

mehr als einen Tagesausflug wert.<br />

Weitere Infos über den Autor finden Sie im Kapitel<br />

»Verkostungsteam« auf S. 16.<br />

Der Ajaxturm in der Lage Heerkretz<br />

steht auch im Ortswappen von<br />

Siefersheim – über einer Traube<br />

Fotos: <strong>Wein</strong>gut Brüder Dr. Becker, Rheinhessenwein e. V., Fotograf Dominik Ketz<br />

476 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER RHEINHESSEN<br />

WEINGUT<br />

ACHENBACH<br />

MEIN BIOWEINGUT<br />

Kirchgasse 1, 55599 Wonsheim<br />

T: +49 6703 707, www.weingut-achenbach.de<br />

Kontakt: Familie Achenbach<br />

Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />

Hektar: 23 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Neues Logo, neues Glück, ist man versucht<br />

zu sagen – wobei das mit dem<br />

neuen Glück nicht ganz stimmt. Denn<br />

die biologisch erzeugten <strong>Wein</strong>e von Kellermeister<br />

Frank Achenbach sind konstant gut und das<br />

neue Design soll einfach die Herkunft der <strong>Wein</strong>e<br />

illustrieren. Beispielsweise die vulkanische Aktivität<br />

der Region vor etwa 290 Millionen Jahren,<br />

die zu den steinigen Steillagen geführt hat, während<br />

der majestätische Wal das Urmeer symbolisiert,<br />

das vor 30 Millionen Jahren die heutigen<br />

<strong>Wein</strong>lagen bedeckte. Abseits aller Optik: Die<br />

mineralisch geprägten <strong>Wein</strong>e überzeugen durchweg<br />

und bieten richtig viel Genuss fürs Geld.<br />

94+ 2019 »Reserve« Siefersheim Heerkretz<br />

Riesling trocken<br />

Markant gelbgoldener Farbton. In der Nase schön ausgeprägter,<br />

kühl duftender Petrolton, auch Grafit und weißer<br />

Pfeffer, dazu Muskatblüte und Orangeat. Am Gaumen sehr<br />

geradlinig, straff, gebündelt, konzentriert mit sehr viel<br />

Druck, mineralisch grundiert, langer Nachhall.<br />

12,5 Vol.-%, DV<br />

93+ 2023 »Vulkangestein« Riesling trocken<br />

Markant ausdrucksvolle Nase nach Rauch und Vulkan, der<br />

Lavastrom lässt grüßen! Am Gaumen eine elegant mineralische<br />

Note mit feiner Salzigkeit, das Säurespiel ist ungemein<br />

saftig, der <strong>Wein</strong> ist herrlich fein gewoben, dicht und trinkig,<br />

entwickelt zugleich großen Zug. 12,5 Vol.-%, DV<br />

93+ 2023 Siefersheim Heerkretz Riesling<br />

trocken<br />

Auffallend schöne Viskosität, eleganter Duft, Flintstein und<br />

Rauch, Kieselstein bei Regen, Feuer und frischer Holzschnitt.<br />

Am Gaumen eine herrlich knackige und animierende<br />

Säure, saftige Pomeranze, Salzzitrone, toller Speisenbegleiter<br />

mit gutem Potenzial. 12,5 Vol.-%, DV<br />

91+ 2023 »Turm« Riesling feinherb<br />

Zarte feingliedrige Nase, Duft nach weißen Blüten und kandierter<br />

Zitronenschale, am Gaumen elegante Saftigkeit mit<br />

gut eingebundener Säure und sehr animierender, restsüßer<br />

Spritzigkeit, große, saftige Trinkigkeit mit viel Zug, feinherbe<br />

Noten im Nachhall. 11,5 Vol.-%, DV<br />

91+ 2023 Wonsheim Hölle Riesling trocken<br />

Feinduftig, Noten nach zarten weißen Blüten, frischem Heu,<br />

wilden Veilchen und Kumquats. Am Gaumen weich und animierend,<br />

saftiger Trinkfluss mit ansprechender Säure. Auch<br />

hier etwas Rauch und leichte Salzigkeit, vollmundiger, charaktervoller<br />

Nachhall. 12,5 Vol.-%, DV<br />

91+ 2023 Riesling trocken<br />

Grüngold funkelnde Reflexe im Glas, Duft nach weißen Blüten<br />

und saftigen Stachelbeeren, dazu zarte Zitrusfrucht. Am<br />

Gaumen eine spritzige Frische, sehr trinkiges Säurespiel,<br />

Aromen von Limettenabrieb und feinen Kräutern, guter Zug,<br />

schöner, leicht salziger Nachhall. 12,5 Vol.-%, DV<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

477


ADAMS<br />

WEIN<br />

Altegasse 28, 55218 Ingelheim am Rhein<br />

T: +49 6132 790800, www.adamswein.de<br />

Kontakt: Simone Adams<br />

Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />

Flaschen/Hektar: 45.000 (30 % weiß, 60 % rot,<br />

10 % Rosé)/10 ha<br />

Anbauweise: Biodynamisch<br />

Den bequemen Weg ist Simone Adams,<br />

die ursprünglich gar nicht geplant<br />

hatte Winzerin zu werden, noch nie<br />

gegangen. Dass sie vieles hinterfragt, was in<br />

der Branche als Selbstverständlichkeit gilt,<br />

macht auch die Charakterstärke und Eigenständigkeit<br />

ihrer <strong>Wein</strong>e aus. Alle Lagen-Spätburgunder<br />

vergären mit Stiel und Stängel, was<br />

ihnen anfangs Griffigkeit und auch manchmal<br />

eine gewisse Rappigkeit verleiht, die aber immer<br />

ein Versprechen auf Entwicklung und die<br />

Zukunft ist. Starke Kollektion, schon der Ingelheimer<br />

Spätburgunder – unser Tipp – ist<br />

eine Wucht!<br />

94+ 2022 Ingelheim Lohpfad Chardonnay<br />

trocken<br />

Kalter Rauch, flintig, Melone, Birne, getrocknete Limettenschale,<br />

Mirabelle, leicht gerösteter Sesam, Popcorn. Straffer<br />

Bau am Gaumen, eng verwobene Struktur, kühle Säureader,<br />

der Extrakt ist dicht, ohne anstrengend zu wirken, die<br />

Mineralik gibt die Richtung vor. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2022 Ingelheim Weissburgunder trocken<br />

Feines Karamell im Duft, Reneklode, Mirabelle, Quitte, etwas<br />

Malz, kühler Rauch, getrocknete Wiesenkräuter, Heu.<br />

Hat am Gaumen in seinem Segment einiges zu bieten: saftig,<br />

würzig mit genügend Zug und Spannung, die cremige Kalkmineralik<br />

ist der Kompass am Gaumen. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />

95+ 2021 Ingelheim Pares Spätburgunder<br />

trocken<br />

Hefe, Würze, Kirsche, Zwetschge, Nelke, Fichtennadeln,<br />

Waldboden. Der Pares will am Gaumen decodiert werden,<br />

die Lässigkeit, die in mineralische Energie umschlägt, flankiert<br />

von leicht rappigen Tanninen, braucht ihre Momente.<br />

Aktive Säure, auf den Punkt vinifiziert. 12,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />

94 2021 Ingelheim Horn Spätburgunder<br />

trocken<br />

Kirschig im Duft, feiner, kühler Rauch, Lorbeerblatt, Malventee,<br />

erdige Noten, Waldboden, Johannisbeere, Zwetschge.<br />

Entfaltet am Gaumen auf subtile und elegante Art eine<br />

Dichte und Mineralik, die Langlebigkeit garantiert, der Gerbstoff<br />

ist präsent und hat Vermögen. 12,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />

93 2021 Ingelheim Heerweg Spätburgunder<br />

trocken<br />

Würziger Duft, feiner Rauch, Veilchen, Malvenblüten, Hagebutte,<br />

rote Kirsche, Himbeere, getrocknete Kräuter. Am Gaumen<br />

mit einer festen Struktur, Charakter und einer dezenten<br />

Ruppigkeit der Tannine, die für Entwicklung stehen. Mineralisch,<br />

würzig, pfeffrig. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2021 Ingelheim Spätburgunder trocken<br />

Veilchen in der Nase, Granatapfel, getrocknete Rosenblätter,<br />

Himbeere, getrocknete Himbeere, erdige Noten. Zieht<br />

am Gaumen auf mit einer angenehm erdig-würzigen Art,<br />

kompakt in der Struktur, zugängliche Tannine mit leichtem<br />

Biss, saftig, etwas Sauerkirsche, viel Pinot.<br />

12,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />

478 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER RHEINHESSEN<br />

WEINGUT<br />

ST. ANTONY<br />

Wilhelmstraße 4, 55283 Nierstein<br />

T: +49 6133 509110, www.st-antony.de<br />

Kontakt: Dirk Würtz<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 10–12 Uhr u. 13–17 Uhr;<br />

Sa und So 11–18 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 266.700 (60 % weiß, 10 % rot,<br />

30 % Rosé)/60 ha<br />

Anbauweise: Biodynamisch<br />

Kompromisse geht man im <strong>Wein</strong>gut St.<br />

Antony keine ein: 60 Hektar <strong>Wein</strong>berge,<br />

davon ein Viertel in der Steillage,<br />

biodynamisch zu bewirtschaften, das erfordert<br />

jede Menge Manpower und die ganzjährige<br />

Auseinandersetzung mit den Rhythmen<br />

der Natur. Gutsleiter Dirk Würtz nimmt diese<br />

Herausforderung mit seinem Team an und<br />

meistert sie bravourös, wie die Rotweine aus<br />

2022 und die Weißweine aus 2021 und 2023<br />

zeigen. Der Riesling »B« entwickelt würzige<br />

Weite, die GGs zeigen ihren Lagencharakter,<br />

der Niersteiner Pinot Noir bietet viel fürs<br />

Geld. Starker Stoff!<br />

94+ 2021 »B« Riesling trocken<br />

Deutlich spontangärungsgeprägt, balsamisch, Apfelkompott,<br />

schwarzer und roter Pfeffer, geröstetes Korianderkorn,<br />

Piment, Blütenhonig, florale Töne. Der Gaumen schafft die<br />

Quadratur des Kreises: säurefrisch und stoffig, zugleich geschmeidig<br />

und getragen mit würziger Weite.<br />

12 Vol.-%, NK, €€€€<br />

93+ 2023 Nierstein Pettenthal Riesling GG<br />

Der eigenständige Ausdruck der Lage zeigt sich: kräuterig,<br />

brenzlig, rauchig, würzig, beinahe schmerzhaft in der Intensität.<br />

Im Kontrast dazu fließt der Gaumen entspannt und geschmeidig.<br />

Der saftige und fruchtige (Aprikose, Rhabarber)<br />

Abgang hebt die Mineralik hervor. 12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

93+ 2023 Nierstein Zehnmorgen Riesling GG<br />

Die klassische Rieslingfrucht wird von Noten der Spontangärung<br />

begleitet, Pfirsich, Mirabelle, Aprikose, Rauch. Saftig<br />

auf weichem Fond, rückt die Gelbfruchtigkeit in den Hintergrund<br />

für kühle, salzige Momente, frische Säure, zitrische<br />

Anklänge, gut komponiert. 13 Vol.-%, DV, €€€<br />

90+ 2023 Nierstein Riesling trocken<br />

Frisch filetierte Orangen, auch Rauch, etwas Wachs. Auch<br />

ein würziger Unterton wie von Kümmel. Im Mund zeigt sich<br />

ein im Extrakt eher leichtgewichtiger, aber durchaus harmonischer<br />

<strong>Wein</strong>, betont trocken ohne karg zu wirken, mit geschmeidigem<br />

Abklang. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

93 2022 »P« Blaufränkisch trocken<br />

Himbeeren, Erdbeeren, Brombeeren, Veilchen, Flieder, ätherische<br />

Noten, Minze, dezent Pfeffer. Am Gaumen dicht und<br />

vollmundig, feinkörniges reifes Tannin, gut integrierte Säure,<br />

saftig und gut vom Extrakt, schöne Länge, guter Trinkfluss,<br />

jetzt und auch in einigen Jahren. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2022 Nierstein Pinot Noir trocken<br />

Herzkirsche und Himbeere im Duft, etwas Lorbeer, Hefe,<br />

auch Kräuter, präsentes Neuholz. Am Gaumen entfaltet sich<br />

feinkörniges Tannin auf betont geschmeidigem Fond, die reife<br />

Säure ist nahtlos eingebunden und flankiert eine aparte,<br />

extraktbedingte Bitternis. Guter Ortswein! 13 Vol.-%, DV, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

479


WEINGUT<br />

BATTENFELD-<br />

SPANIER<br />

Bahnhofstraße 33, 67591 Hohen-Sülzen<br />

T: +49 6243 906515, www.battenfeld-spanier.de<br />

Kontakt: Hans Oliver Spanier und Carolin Spanier-Gillot<br />

Hektar: 45 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Hans Oliver, a.k.a. »HO« Spanier,<br />

war schon für viele Geniestreiche<br />

gut, aber der Zeller Kreuzberg aus<br />

2023 hat das <strong>Falstaff</strong>-Team geflasht wie selten<br />

ein <strong>Wein</strong>. Ein solche Bündelung, solch<br />

eine Spannung – das ist wirklich verflüssigter<br />

und in <strong>Wein</strong> überführter Kalk. Selbst der<br />

Zellertaler Ortswein – gewissermaßen der<br />

Zweitwein hinter dem GG – erreicht ein Niveau<br />

wie andernorts viele Großen Gewächse<br />

nicht. Auch die anderen Rieslinge sind herausragend<br />

– dass sie punktemäßig mit respektvollem<br />

Abstand folgen, liegt in der Natur<br />

der Sache.<br />

100 2023 Zeller Kreuzberg Riesling GG<br />

Dicht und vielschichtig im Duft, kühl, weiße Blüten, aber<br />

auch Kamille, frische Zitronen, Orangen, gerösteter Sesam,<br />

Minze, Menthol, kandierte Ananas. Am Gaumen engmaschig<br />

und athletisch-drahtig, druckvoll und mit enorm hohem<br />

Spannungsbogen, seidige Phenolik, feingliedrige Säure mit<br />

Zug, kalkige Kühle und salzigem, langem Finish von großer<br />

Eleganz. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€€<br />

95+ 2023 Zellertal Riesling trocken<br />

Würzig, viel Druck, steinig, kühl und filigran. Bereits die Nase<br />

kommt sehr komplex daher. Balsamico, Sojasauce, Ananas<br />

und Grapefruit sind Aromen, die sich in der Nase befinden.<br />

Am Gaumen prescht der <strong>Wein</strong> mit druckvoller Säure, intensiver<br />

Mineralik und Phenolik hervor. Sehr vielschichtig und<br />

komplex. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

95+ 2023 Mölsheim Zellerweg am Schwarzen<br />

Herrgott Riesling GG<br />

Intensive und würzge Nase mit Muskatblüten, feiner Hagebutte,<br />

Apfel, Birne und Steinobst, kalkig-steinige Noten. Am<br />

Gaumen mit einer von feinfühliger Säure begleiteten Mineralik,<br />

die Geschmeidigkeit und Spannung aufspannt. Nie brachial,<br />

immer beeindruckend. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€€<br />

95 2023 Mölsheim Auf dem Kalkofen<br />

Riesling Erste Lage trocken<br />

Der <strong>Wein</strong> duftet pur. Nach Salinen, nach Austern. Salzig und<br />

balsamisch. Boskopapfel und ein Hauch von Kreuzkümmel<br />

komplettieren die Nase. Am Gaumen extrem dicht und komplex.<br />

Die Säure ist messerscharf und sein Gerbstoff würzig.<br />

Der Nachhall hallt noch immer nach. Sehr beeindruckend<br />

mit Spannung und feiner Phenolik. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€€<br />

94+ 2023 Nieder-Flörsheim Frauenberg<br />

Riesling GG<br />

Diskreter Duft, der einige Versprechen gibt: Eleganz, Blüten,<br />

Pfirsich, Aprikose, Würze, druckvolle Mineralik. Am Gaumen<br />

mit schönem Spiel aus Fülle, Kargheit, Geschmeidigkeit und<br />

Spannung, präzise Säureader, salzig, würzig, die wilde Seite<br />

wird im Ausklang betont. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€€<br />

94 2023 Hohen-Sülzen Kirchenstück<br />

Riesling GG<br />

Pfirsich, Aprikose und Guave im ersten Duft, kräuterig, Hohen-Sülzener<br />

Macchia, Birne und Birnenschale. Versucht<br />

erst gar nicht, den Lagencharakter mit Volldampf zu vermitteln,<br />

die Mineralik ist eingebettet in ein gelassenes Ambiente,<br />

salzig, leicht zitrisch, elegant. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€€<br />

480 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER RHEINHESSEN<br />

WEINGUT<br />

BAUM-BARTH<br />

Obentrautstraße 46, 55218 Ingelheim am Rhein<br />

T: +49 151 58 07 18 75, www.weingut-baum-barth.de<br />

Kontakt: Christoph & Thomas Baum-Barth<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Hektar: 15 ha<br />

Schon im vergangenen Jahr waren wir<br />

sehr angetan davon, wie Christoph und<br />

Thomas Baum-Barth das <strong>Wein</strong>gut ihrer<br />

Familie neu ausrichten: hin zu einem kompromisslosen<br />

Qualitätskurs, und das ganz offenkundig<br />

flankiert von sehr viel Talent und Stilgefühl.<br />

Im Ingelheimer Kalk gilt naturgemäß<br />

dem Spätburgunder ein besonderes Augenmerk:<br />

Und was uns die Brüder von dieser Sorte<br />

und vom aktuellen Jahrgang 2022 vorgestellt<br />

haben, überzeugt vom fruchtbetonten<br />

Gutswein über die dichten Ortsweine bis zum<br />

vollen »Schwarz« und zum straffen Sonnenhang.<br />

Gratulation zum dritten Stern!<br />

92 2023 Weißburgunder trocken<br />

Balsamisch im Duft, Spontangärung mit pfeffrigen und<br />

kräuterwürzigen Untertönen. Heu und Hefe. Der Gaumen eröffnet<br />

mit Geschmeidigkeit und geradezu mit Schmelz, zeigt<br />

sich dann zart phenolisch texturiert, dicht und gehaltvoll,<br />

kreidig abklingend. 13 Vol.-%, DIAM, €€<br />

95 2022 Ingelheim Sonnenhang<br />

Spätburgunder trocken<br />

Ein idealtypisch volles Duftbild: mit Beerenfrüchten, Kirsche<br />

und etwas Holz. Im Mund hat der <strong>Wein</strong> eine packende Dichte,<br />

einen straffen, aber eben auch großzügigen Bau: Reichtum<br />

an Frucht und Geschmeidigkeit, Mineralität. Ausgezeichnete<br />

Länge, großes Potenzial! 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

95 2022 »Schwarz« Spätburgunder trocken<br />

Balsamische Noten, etwas Holz und eine vielschichtige<br />

Kirschfrucht, die von Sauer- bis Amarenakirsche dekliniert.<br />

Im Mund macht der <strong>Wein</strong> viel Druck mit sehr feinen Mitteln.<br />

Geschmeidigkeit und Säure kontrastieren sich, und über allem<br />

liegt diese zart und mineralisch texturierte Fülle.<br />

13 Vol.-%, NK, €€€<br />

94 2022 Ingelheim Spätburgunder trocken<br />

Rauchig und reduktiv im Duft, Sauerkirsche, knapp reife Holunderbeere.<br />

Der Gaumen zeigt sich straff gebaut, körnig<br />

und kalkgetrieben, spannungsreich und dennoch nicht grob.<br />

Dicht und lang, ein ausgezeichneter Wert mit starkem Fokus<br />

auf das Terroir. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2022 Großwinternheim Spätburgunder<br />

trocken<br />

Rauchig und reduktiv im Duft, Sauerkirsche. Im Mund hat der<br />

<strong>Wein</strong> einen weichen Fond und eine körnige, etwas sehnig wirkende<br />

Tanninqualität. Eine frische Säure und deutlich kalkmineralische<br />

Töne beleben den alles in allem gut ausgewogenen<br />

Bau. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2022 Spätburgunder trocken<br />

Voll und satt im Duft: Amarenakirsche, Blaubeere, Kirschwasser,<br />

Schlehe, dicht und druckvoll. Am Gaumen hat der<br />

<strong>Wein</strong> ebenfalls Kraft, aber auch eine ungemein elegante, mineralisch<br />

unterlegte Saftigkeit. Der würzige Abgang zeigt<br />

Vielschichtigkeit. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

481


WEINGUT<br />

BRÜDER<br />

DR. BECKER<br />

Mainzer Straße 3–7, 55278 Ludwigshöhe<br />

T: +49 6249 8430, www.brueder-dr-becker.de<br />

Kontakt: Lotte Pfeffer-Müller<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Hektar: 11 ha<br />

Lotte Pfeffer und ihr Ehemann Hans<br />

Müller gehören zu jenen Winzern, die<br />

in den vergangenen zwei Dekaden immer<br />

geliefert haben, verlässlich in Stil und<br />

Qualität. Dabei sind sie persönlich stets<br />

nachdenklich und neugierig geblieben, hatten<br />

die Überzeugung und den Willen zum<br />

Ökoweinbau, als das noch lange kein Mainstream<br />

war. Die sechs <strong>Wein</strong>e, die wir dieses<br />

Jahr verkosten konnten – eine Premiere für<br />

unseren <strong>Guide</strong> –, überzeugen allesamt mit<br />

Stilsicherheit. Sie sind trocken nicht nur im<br />

Sinn ihres Vergärungsgrads, sondern auch<br />

trocken im Sinn der Haltung.<br />

94 2023 »1G« Ludwigshöhe Teufelskopf<br />

Silvaner trocken<br />

Man sieht goldgelbe Beerchen vor sich bei diesem Duft, der<br />

das Aroma von Mirabellen zeigt, einen Hauch von Holz und<br />

Feuerstein sowie blumige Untertöne, die die Traminer-Gene<br />

des Silvaners anklingen lassen. Der Gaumen ist straff und<br />

dicht, von wegen Silvaner-Gemütlichkeit! Packende Spannung,<br />

viel Kalk! 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

93 2023 Dienheim Falkenberg Riesling GG<br />

Guter Mix aus Klassik und Lagenvorgabe: Aprikose mit zitrischer<br />

Begleitung (gelbe Zitrone, Grapefruit) treffen auf florale,<br />

steinige Noten. Gut fokussiert am Gaumen mit Spannung<br />

und gepflegter Säure, die einen weiten Bogen spannt,<br />

die salzige Mineralik sticht als Trumpf. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

93 2023 Dienheim Weißburgunder trocken<br />

Der Duft zeugt sich bereits offen: beerig, mit einem Anflug<br />

von Heu, Kleeblüte, auch Blütenhonig. Der Gaumen entfaltet<br />

eine spannungsvolle, gut mit Saftigkeit unterlegte Phenolik,<br />

einen Säurenerv, der viel Zug hat, und eine kreidige Mineralität<br />

im Abgang. Pointiert! 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />

93 2023 Dienheim Tafelstein Riesling GG<br />

Reife Frucht in der Nase, Pfirsich, gelbe Pflaume, Grapefruit,<br />

ein Hauch Petrol, kräuterig, Lorbeerblatt, Jasmin. Die reife<br />

Säurespur trägt am Gaumen die Frucht und Würze des <strong>Wein</strong>bergs,<br />

salzig anklingende Mineralik, getragen in seiner Anlage,<br />

unaufgeregt im Wesen. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2023 Dienheim Riesling trocken<br />

Der zum Verkostungszeitpunkt noch eher verschlossene<br />

Duft deutet gleichwohl kommende Würzigkeit an: Man ahnt<br />

pfeffrige und balsamische Töne, auch eine betont frische<br />

Zitrusfrucht. Im Mund hat der <strong>Wein</strong> eine kreidige Mineralität,<br />

ein festes Säuregerüst, er ist ganz geradeaus sowie stoffig<br />

gebaut und hat eine strahlende Zukunft. 12 Vol.-%, NK, €€<br />

91 2023 Riesling trocken<br />

Der Duft ist sehr klar und fruchtgetragen: Orangenkonfitüre,<br />

reifer gelber Pfirsich, leicht rauchige Untertöne. Im Mund ist<br />

der <strong>Wein</strong> frisch und kompakt, zeigt eine für einen Gutswein<br />

außergewöhnlich hohe Präzision, Saftigkeit und Spannung<br />

leiten in einen langen, ungekünstelt trockenen Abklang.<br />

11,5 Vol.-%, DV, €€<br />

482 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

BECKER<br />

WEINGÜTER RHEINHESSEN<br />

Außerhalb 12, 55288 Spiesheim<br />

T: +49 6732 1460, www.weingut-becker.com<br />

Kontakt: Sabrina Becker<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Flaschen/Hektar: 266.700 (72 % weiß, 10 % rot,<br />

15 % Rosé, 2 % süß, 1 % Schaumwein)/26 ha<br />

Anbauweise: in Umstellung<br />

Welch erfreuliches Debüt in unserem<br />

<strong>Guide</strong>! Sabrina Becker muss beim<br />

Keltern mit viel Feingefühl zu Werke<br />

gehen, das zeigen die ungemein kultivierten<br />

Phenole, die ihren <strong>Wein</strong>en – und zwar den weißen<br />

ebenso wie den roten – zueigen sind. Auch<br />

den Umgang mit dem Holz beherrscht die junge<br />

Frau: Wo ein Fass im Spiel war, untermalt es<br />

Frucht und Mineralik, ohne diesen zentralen<br />

Achsen des <strong>Wein</strong>geschmacks die Strahlkraft zu<br />

rauben. Beeindruckt hat uns zuletzt auch der<br />

gereifte Silvaner aus dem Jahrgang 2016 mit<br />

seiner – O-Ton aus der Probennotiz – »rebellischen<br />

Eleganz«. Mehr davon, bitte!<br />

92+ 2016 »Rebellin vom Silvaner« trocken<br />

Facettenreicher Duft, grüne Walnuss, reife Aprikosen, Quitten,<br />

Birnen, jodige Anklänge, Salzzitronen, geröstete Maronen.<br />

Am Gaumen dicht und mit saftiger Säure, feinem Holzeinsatz<br />

und feinem Tanningesrüst, würzig und mineralisch<br />

salzig, rebellische Eleganz mit viel Trinkgenuss.<br />

12,5 Vol.-%, €€<br />

92 2022 Spiesheim Chardonnay trocken<br />

Vielschichtig und dicht im Duft, kräuterige Würze zur satten<br />

Frucht, frische sowie getrocknete Kräuter, reife Äpfel, Cantaloupe-Melone,<br />

Salzmandeln, Austernschale, grüne Walnuss,<br />

jodige Anklänge. Am Gaumen Kraft und Feinheit perfekt<br />

in Balance, Schmelz, feiner Säurenerv, elegantes Tannin,<br />

mineralisch unterlegt, dicht und lang. 13,5 Vol.-%, €€<br />

91 2020 Spiesheim Weisser Burgunder<br />

trocken<br />

Sonnenverwöhnte Frucht im Duft, Apfel, Mango, Ananas,<br />

Honigmelone, Fenchel, Orangenzeste, Vanille. Am Gaumen<br />

stoffig und mit Kraft, cremig und mit viel Schmelz, Würze<br />

zur saftigen Frucht, guter Holzeinsatz, dicht und lang, ein<br />

Weißburgunder, der auch kräftigeren Speisen standhält.<br />

14 Vol.-%, €€<br />

92 2022 Spiesheim Grauer Burgunder<br />

trocken<br />

Strahlendes Roségold im Glas. Im Duft einlandend nussige<br />

Töne, Walnuss, geröstete Haselnuss, warme, reife Frucht,<br />

Quitten, Birnen, Champignons. Am Gaumen kompakt und<br />

mit Schmelz, saftige Frucht, karamellig-röstig, gut eingebundener<br />

Säurefluss, feine Phenolik 13,5 Vol.-%, €€<br />

92 2020 Spiesheim Spätburgunder trocken<br />

Fein im Duft, Piment, Pfeffer, Sauerkirschen, helle und dunkle<br />

Waldbeeren, Lorbeer und getrocknete Fichtennadeln,<br />

dunkle Schokolade. Am Gaumen dicht und vollmundig ohne<br />

sättigend zu sein, würzig und elegant mit samtigem Gerbstoff,<br />

frischer Säure und klare, frische Frucht, kraftvoll, guter<br />

Begleiter zum BBQ. 13,5 Vol.-%, €€<br />

91+ 2019 Albig Merlot trocken<br />

Rauch im Duft, Schwarze Johannisbeere, Heidelbeeren,<br />

Brombeeren, gerösteter roter Paprika und geröstete Kaffeebohne,<br />

dunkle Schokolade. Am Gaumen saftig und mit Kraft,<br />

feinkörniges Tannin trägt die frische Frucht, würzig und mit<br />

guter Länge, vielseitig bei Tisch. 13,5 Vol.-%, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

483


WEINGUT<br />

BECKER<br />

Hauptstraße 10, 67582 Mettenheim<br />

T: +49 6242 2845, www.beckerwein.de<br />

Kontakt: Amadeus Becker<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Flaschen/Hektar: 66.700 (65 % weiß, 30 % rot,<br />

3 % Rosé, 1 % süß, 1 % Schaumwein)/6,7 ha<br />

Anbauweise: in Umstellung<br />

Die Familie Becker ist sich der Vorzüge,<br />

die ein kleines <strong>Wein</strong>gut von sieben<br />

Hektar in guten Lagen bietet,<br />

voll bewusst: Amadeus Becker, der den Betrieb<br />

leitet, führt sämtliche Arbeiten im <strong>Wein</strong>berg<br />

und im Keller selbst aus, vom Rebschnitt<br />

bis zur Abfüllung. Läuft alles nach<br />

Plan, wird sein <strong>2025</strong>er Jahrgang biozertifiziert<br />

sein. Die diesjährige Kollektion zeigt<br />

Vielfalt und Herkunft, mit einem Riesling<br />

vom Mettenheimer Steinsweg an der Spitze.<br />

Unser Tipp ist ein Sauvignon Blanc, der sich<br />

als reiffruchtig im Duft und am Gaumen als<br />

straff und frisch gebaut erweist.<br />

91 2022 Mettenheim Steinsweg Riesling<br />

trocken<br />

Der <strong>Wein</strong> ist würzig und auch leicht petrolig im Duft, hat Currynoten<br />

und eine reife Gelbfrucht. Der Gaumen erweist sich<br />

als kraftvoll mit mehliger Phenolik und lebendiger Säure,<br />

die von Stoff und Körper gut eingebunden ist. Gute Struktur<br />

und Länge. 12 Vol.-%, NK, €€<br />

90+ 2023 Sauvignon blanc trocken<br />

Der Duft zeigt die eher reiffruchtige Spielart der Sorte: mit<br />

Aromen von roter Stachelbeere, Kiwi, Pfeffer und Holunderblüte.<br />

Straff und stoffig gebaut, integriert der <strong>Wein</strong> eine kernige<br />

Säure, eine Prise Kohlensäure und grundiert den frischen<br />

Bau mit taktil-mineralischen Komponenten.<br />

11,5 Vol.-%, DV, €<br />

89+ 2023 Grauburgunder trocken<br />

Recht klar im Duft, Birne, eine Spur Sommerblütenhonig,<br />

auch reife Honigmelone. Der Gaumen erweist sich als gehaltvoll<br />

und von feiner Süße abgerundet, Säure und Stoff<br />

tragen den stattlichen Körper, der dennoch nicht beschwerlich<br />

wirkt. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

89+ 2023 Riesling trocken<br />

Der Duft zeigt sich frisch und würzig, mit Noten von Melisse,<br />

Limette und Pfirsich. Der spannungsvolle, saftige, betont<br />

trocken abgestimmte und leicht spritzige Gaumen betont<br />

den Trinkfluss, hat dabei eine gute Dichte und Länge. Ein<br />

herzhafter Gutsriesling. 12 Vol.-%, DV, €<br />

89+ 2023 Rosé trocken DF/PN<br />

Ein helles Lachsorange. Im Duft: Walnuss, Quitte, Erdbeerkonfitüre.<br />

Auch leicht pfeffrige Töne sind da. Der Gaumen<br />

entfaltet eine kräftige Säure, bei mittlerer aromatischer<br />

Dichte fließt der <strong>Wein</strong> schlank und fast schon bissig, mit zurückhaltend<br />

eingesetzter Süße. 11,5 Vol.-%, DV, €<br />

91 2016 Mettenheim Schlossberg<br />

Spätburgunder trocken<br />

Dezentes Holz, Mandel, Lorbeerblatt und Kräuterbitter,<br />

auch Cappuccino und Herzkirsche. Im Mund hat der <strong>Wein</strong><br />

einen sandigen, feinkörnigen Gerbstoff, ein geschmeidiger<br />

Fond hebt die Frucht hervor, lebendige Säure trägt den Abgang,<br />

begleitet von mineralischen Noten. 14 Vol.-%, NK, €€<br />

484 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

BISCHEL<br />

WEINGÜTER RHEINHESSEN<br />

Sonnenhof 15, 55437 Appenheim<br />

T: +49 6725 2683, www.weingut-bischel.de<br />

Kontakt: Matthias und Christian Runkel<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Sa 9–18 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 166.700 (80 % weiß, 18 % rot,<br />

2 % süß)/25 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Dieses Familienweingut zählt zur Elite<br />

der rheinhessischen Winzerszene.<br />

Zu verdanken ist das der Meisterschaft,<br />

mit der Matthias und Christian Runkel<br />

in <strong>Wein</strong>berg und Keller zu Werke gehen.<br />

Seit die Brüder die Führung übernahmen, haben<br />

die <strong>Wein</strong>e immens an Komplexität und<br />

Tiefgründigkeit gewonnen. Sie selbst sprechen<br />

von »akribischem Handwerk«, mit<br />

dem sie auf Böden, Rebsorten und Mikroklima<br />

reagieren. Das haben wir unlängst mit<br />

dem vierten Stern belohnt – absolut verdient,<br />

wie die neue Kollektion mit den grandiosen<br />

Rieslingen bestätigt.<br />

95+ 2023 Bingen Scharlachberg Riesling GG<br />

Geballte, intensive Nase mit balsamischer und steiniger<br />

Würze, kräuterig, Bingener Garrigue, Aprikose, getrocknete<br />

Limettenschale. Bündelt in einem athletischen Format die<br />

Würze und Mineralik der Lage, dichter, engmaschig aufgezogener<br />

Extrakt, Spannung, Tiefe, Länge. 13 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

95 2023 Siefersheim Heerkretz Riesling GG<br />

Rauchig, reduktiv, Hefe, Kümmel, Kimchi, steinig, erdig, Maronenmehl,<br />

Apfel, Apfelschale, getrocknete Limettenschale.<br />

Zeigt auf beeindruckende Art, wie Lage, die Eigenwilligkeit<br />

der Natur und das Handwerk einen Riesling schaffen,<br />

der Pol und Gegenpol abbildet. 13 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

95 2023 Appenheim Hundertgulden<br />

Riesling GG<br />

Lagen-Parfum, Apfel, Apfelschale, etwas Flieder und die<br />

steinigen Aromen des Hundertgulden. Am Gaumen mit großer<br />

Durchdringung, von Extrakt und vor allem Mineralik verantwortet,<br />

da wird der Stein zu Energie, säuerlicher Apfel,<br />

etwas Zitrik, das Mosaik wird zum Gemälde.<br />

13 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

92+ 2022 »Réserve« Chardonnay trocken<br />

Feiner Rauch, Zitronenzeste, gelber Apfel, leichte Bourbonvanille<br />

als auch Feuerstein im Duft. Am Gaumen pure Mineralik,<br />

leichte Salzigkeit bei sehr lebendiger Säure, die auch<br />

die sehr präzise Frucht wunderbar balanciert. Attraktive<br />

innere Spannung und pikante Würze begleiten den langen<br />

Nachhall. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2023 »1G« Gau-Algesheim Goldberg<br />

Riesling trocken<br />

Blasses Goldgelb. Ein Duft von Limette, nassem Stein, reifem<br />

gelben Apfel, Mandarine und Wiesenkräutern. Am Gaumen<br />

feine reife Säure, die die präzisen Aromen von Grapefruit,<br />

süßem Pfirsich sowie Limettenmelisse sehr gut trägt.<br />

Attraktive Mineralik begleitet den guten Abgang.<br />

12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

93 2021 »Réserve« Pinot Noir trocken<br />

Mittleres Rubin, ein Duft von Cranberry, Holzwürze, reifer<br />

Himbeere, Schwarzkirsche und auch etwas Erdiges. Am<br />

Gaumen herrlich saftig, reifes Tannin, feine Aromen von frischer<br />

Erdbeere, Cranberrysaft bei ideal balancierender Säure<br />

und gutem Nachhall. Bereits Trinkfluss als auch Potenzial.<br />

13 Vol.-%, NK, €€€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

485


WEINGUT<br />

BRAUNEWELL<br />

Am Römerberg 34, 55270 Essenheim<br />

T: +49 6136 9999 100, www.braunewell-wein.de<br />

Kontakt: Stefan Braunewell<br />

Ab-Hof-Verkauf: Feiertage geschlossen<br />

Flaschen/Hektar: 220.000 (60 % weiß, 25 % rot,<br />

5 % Rosé, 10 % Schaumwein)/26 ha<br />

In dem Familienbetrieb aus dem kühlen<br />

Norden von Rheinhessen wird auf intensive<br />

Handarbeit und Respekt vor der Natur<br />

gesetzt, um das Terroir im Selztal, das von<br />

seinen Kalkböden aus den maritimen Zeiten<br />

des Urmeers geprägt ist, bestens zur Geltung<br />

zu bringen. Dazu sorgen die kühlen Nächte in<br />

der Region für aromatische Trauben und bewahren<br />

eine frische Säure. Neben charaktervollen<br />

<strong>Wein</strong>e verantworten die Kellermeister<br />

Stefan und Christian Braunewell auch einen<br />

saftig-knackigen Sekt, ebenfalls sehr empfehlenswert<br />

ist der herrlich trinkanimierende<br />

Sauvignon Blanc.<br />

92 2020 »Blanc de Blancs« brut nature<br />

Apfelschale, frisch geriebener Apfel, Birne, Heu, Wiesenkräuter,<br />

Zitruszeste, Orangenschale, weiße Mandel. Am<br />

Gaumen saftig und knackig, elegant, lebendige Säure, feines<br />

Mousseux, gut vom Extrakt, saftig mit feinem Schmelz,<br />

Trinkgenuss nicht nur als Aperitif, auch gut zu Tisch.<br />

12 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2023 Essenheim Teufelspfad Riesling<br />

trocken<br />

Fein und dicht im Duft, weiße Blüten, weißer Pfirsich, Aprikosen,<br />

Quitten, grüner Apfel, Zitronen, Gesteinsmehl. Am<br />

Gaumen druckvoll und elegant, mineralischer Zug bis ins<br />

Finale, dezent in der Frucht, saftige Gaumenmitte, gut im<br />

Extrakt, salzig und animierend. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

90+ 2022 »Kalkmergel« Essenheim Grauer<br />

Burgunder trocken<br />

Sortentypisch dezent im Duft, roter Apfel, Honigmelone,<br />

kalkige Kühle, gemahlene Haselnuss, getrocknete Kräuter.<br />

Am Gaumen geschmeidig und frisch, saftiger Bau, mineralisch<br />

unterlegt, würzig im langen Nachhall, guter Holzeinsatz,<br />

trinkanimierend, gern ein zweites Glas.<br />

13 Vol.-%, DV, €€<br />

90 2023 Sauvignon Blanc trocken<br />

Kiwi, Stachelbeere im einladenden Duft, grüner Paprika, Maracuja,<br />

Mango, Holunderblüte, Buchsbaum. Am Gaumen<br />

schlank mit gutem Extrakt, lebendige Säure, balanciert, saftige<br />

Frucht, getragen von feiner Fruchtsüße, frisch und saftig,<br />

würzig im Nachhall, mit gutem Trinkfluss.<br />

11,5 Vol.-%, DV, €<br />

92 2023 »Der Rosé« trocken PN/ME/SL<br />

Fein im Duft, Marzipan, Orangen, Rosenblätter, Hagebuttenschale,<br />

Hagebuttentee, Walderdbeeren, Himbeeren, getrocknete<br />

Kräuter. Am Gaumen vollmundig und karamellig,<br />

frische sowie reife rote Frucht, kein kitschiger Terrassenrosé,<br />

eher kulinarisch gedacht, erwachsen. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2020 Essenheim Teufelspfad<br />

Spätburgunder trocken<br />

Vielschichtig im Duft, Schattenmorelle, Waldbeeren, Veilchen,<br />

Süßholz, dunkle Nougatschokolade, Minze, Fichtennadel,<br />

Tabak. Am Gaumen kraftvoll und mit kühler Eleganz,<br />

samtiges Tannin, gut integrierte, lebendige Säure, frische<br />

Frucht, hat Potenzial. 14 Vol.-%, NK, €€€<br />

486 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER RHEINHESSEN<br />

WEINGUT<br />

ERNST BRETZ<br />

Langgasse 35, 55234 Bechtolsheim<br />

T: +49 6733 356, www.weingutbretz.de<br />

Kontakt: Horst Bretz<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8–12 Uhr und 13–18 Uhr,<br />

Sa 10–17 Uhr<br />

Hektar: 40 ha<br />

Mit 40 Hektar gehört das <strong>Wein</strong>gut der<br />

Familie Bretz nicht zu den kleinen<br />

im Lande. Umso erstaunlicher, welche<br />

individuellen Qualitäten der Bechtolsheimer<br />

Betrieb vorstellen kann, vom barriqueausgebauten<br />

Chardonnay über Cabernet-Sauvignon-Rosé<br />

bis zu Spätburgunder-Réserve und<br />

edelsüßen Silvanern. Die <strong>Wein</strong>e sind quer<br />

durchs Sortiment fruchtbetont und aromatisch<br />

sehr klar. Wo Holz im Spiel ist, wird dies<br />

gerne auch als kräftiger Akzent eingesetzt, Trockenbeerenauslese<br />

und Eiswein zeigen ihre<br />

Prädikate mit Substanz und zu fairem Preis.<br />

Eine ausgesprochen verlässliche Quelle!<br />

93 2023 » Réserve« Bechtolsheim Petersberg<br />

Chardonnay trocken<br />

Ein Anflug Holz, Popcorn, gelbfruchtig, duftig. Der Gaumen zeigt<br />

sich recht kernig, macht kräftig Druck, Stoffigkeit und Säure halten<br />

eine lange Plateauphase, stehen aber nicht isoliert, der Abklang<br />

ist mineralisch getönt, kompakt und frisch.<br />

12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

93 2022 » Linie B« Bechtolsheim Petersberg<br />

Riesling trocken<br />

Ein Hauch von Petrol, dazu Minze, Karamell, Nektarine, Pfirsich,<br />

ein gekonnt eingesetzter Hauch von Überreife. Der Gaumen hat<br />

Dichte und Stoffigkeit, aber auch eine weit gefasste, großzügige<br />

Anlage mit einer passenden Schicht Geschmeidigkeit. Eine feste<br />

Rieslingsäure gibt Rückhalt und Länge. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />

92 2023 » Réserve « Bechtolsheim Petersberg<br />

Riesling trocken<br />

Im sehr klaren Duft findet man eine Frucht von Apfelsine und<br />

Mandarine. Im Mund zeigt sich der <strong>Wein</strong> saftig mit feiner Säure,<br />

er hat bei aller Dichte auch Spiel. Und eine sehr gute Länge!<br />

Appetitlicher, auf natürliche und unverkitschte Weise harmonischer<br />

Riesling. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

94 2018 Silvaner Trockenbeerenauslese<br />

Sattes Goldgelb. Intensiver Duft nach getrockneten Früchten,<br />

gedörrte Aprikose, Waldhonig, tiefe Würze, Quittenmus, ein<br />

Hauch Steinpilz, vielschichtig. Am Gaumen mit einer cremigen<br />

Konsistenz, Karamell, schiebende Süße, Mangonektar, Würze,<br />

gute Länge. 7 Vol.-%, NK, €€€<br />

94 2018 Bechtolsheim Petersberg Silvaner<br />

Eiswein<br />

Pikanter Duft nach kandierter Limonenschale, getrocknete<br />

Orange, süße Papaya, Blütenhonig, dahinter minzige Frische.<br />

Am Gaumen mit einer fließenden Süße, viel Kräuterwürze,<br />

Orangenlikör, süße Limone, feine Würze, frisch bleibend, gute<br />

Länge, zugänglich. 9,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2022 Bechtolsheim Petersberg<br />

Chardonnay im Barrique gereift trocken<br />

91+ 2023 » Réserve « Bechtolsheim Petersberg<br />

Silvaner trocken<br />

90+ 2023 Bechtolsheim Petersberg<br />

Sauvignon Blanc trocken<br />

91 2022 Bechtolsheim Petersberg<br />

Cabernet Sauvignon Rosé trocken<br />

91+ 2018 Bechtolsheim Petersberg<br />

Cabernet Sauvignon & Merlot im Barrique<br />

gereift trocken CS/ME<br />

91 2020 »Linie B« Spätburgunder trocken<br />

90+ 2019 »Réserve« Bechtolsheim Petersberg<br />

Spätburgunder trocken<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

487


WEINGUT<br />

LISA BUNN<br />

Mainzer Straße 86, 55283 Nierstein<br />

T: +49 6133 59290, www.bunn-strebel.de<br />

Kontakt: Lisa Bunn<br />

Ab-Hof-Verkauf: Di bis Fr 13–17 Uhr, Sa 11–16 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 93.300 (60 % weiß, 40 % rot)/21 ha<br />

Anbauweise: in Umstellung<br />

Lisa Bunn und ihr Mann Bastian Strebel<br />

sind wirklich bescheiden, wie soll man<br />

das sonst nennen, wenn sich die beiden<br />

als »aufstrebendes Familienweingut« aus<br />

Nierstein in Rheinhessen bezeichnen. Wo sie<br />

doch so viel mehr sind – nämlich eine feste<br />

Größe. 21 Hektar bewirtschaften sie ökologisch<br />

zwischen dem Roten Hang und dem<br />

Rhein, ihre Spezialgebiete sind Riesling und<br />

Spätburgunder, jeweils zu 100 Prozent trocken<br />

ausgebaut und mit salziger Mineralität<br />

versehen. Neben den vorzüglichen Klassikern<br />

ebenfalls sehr attraktiv: der herrlich saftige<br />

Portugieser!<br />

93+ 2023 Nierstein Hipping Riesling trocken<br />

Gelbe Frucht Hand in Hand mit Kräuterwürze im Duft, Mirabellen,<br />

Quitte, Brennnessel, Minze, Melisse, Gesteinsmehl.<br />

Am Gaumen dicht und mit gutem Extrakt, straff und fest, geschmeidige<br />

Gaumenmitte, mineralisch salzig unterlegt, präsente<br />

Säure, feine Phenolik, schöne Länge.<br />

11,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

93 2023 Nierstein Oelberg Riesling trocken<br />

Feinduftig, frische Zitronen, weiße Grapefruit, Apfelschale,<br />

Aprikosen, Wiesenkräuter, mineralisch geprägt, rote Erde.<br />

Am Gaumen mit Zug und Spannung, Zitrusfrucht zeigt sich,<br />

puristisch, elegant, schlank bei gutem Extrakt, mineralische<br />

Trinkfreude mit Potenzial. 11,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

93 2023 Nierstein Orbel Riesling trocken<br />

Würzig im Duft, gelbes Currypulver, Safran, Zitruszeste, Apfelschale,<br />

Birnen, Orangen, Quitten. Am Gaumen saftig und<br />

mit Schmelz, durchzogen von lebendiger Säure, betont trocken,<br />

frische gelbe Frucht, salzige Mineralität, viel Würze,<br />

dicht und mit gutem Trinkfluss. 11,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

94 2020 Wintersheim Fraugarten<br />

Spätburgunder trocken<br />

Viel Würze im Duft, Unterholz, Tabak, schwarzer Pfeffer, helle<br />

und dunkle Beeren, erdige sowie florale Noten, Bitterschokolade.<br />

Am Gaumen klar und elegant, seidiges Tannin,<br />

feiner Säurenerv, frische Frucht, gut ausbalanciert und engmaschig<br />

gebaut, noch verschlossen, mit Potenzial.<br />

13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

94 2020 »Grand Voyage« Cuvée trocken<br />

ME/CS<br />

Dicht und animierend im Duft, die Würze des Cabernet Sauvignon<br />

mit der Frucht des Merlot, roter Paprika, Cassis, Blaubeeren,<br />

Menthol, geröstete Haselnuss, dunkle Schokolade.<br />

Am Gaumen klar und frisch, feinkörniges Tannin, feiner Säurefluss,<br />

frische Frucht, elegant und mit Potenzial.<br />

13,5 Vol.-%, DIAM, €€€€<br />

91+ 2020 »Réserve« Portugieser trocken<br />

Rauchig und würzig im Duft, geräucherter Schinken, Salmiak,<br />

Beerenfrucht, schwarze Kirschen, Pflaumen, dunkle<br />

Schokolade. Am Gaumen saftige Frucht, Waldbeeren, Kirschen,<br />

feine Würze, seidiger Gerbstoff und schwungvolle<br />

Säure, trinkanimierend als Solist und vielseitig bei Tisch.<br />

13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

488 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER RHEINHESSEN<br />

CISTERZIENSER<br />

WEINGUT<br />

Dalbergstraße 28, 67596 Dittelsheim-Heßloch<br />

T: +49 6244 4921, www.cisterzienser-weingut.de<br />

Kontakt: Ulrich und Karen Michel<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Hektar: 30 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Ulrich und Karen Michel legten die<br />

vierte Ausgabe ihrer Zeitung »CZ Z«<br />

bei, die dokumentiert, »was uns grade<br />

umtreibt und unseren Bio-Weg begleitet«.<br />

Es ist eine Menge, was das Winzerpaar vom<br />

Cisterzienser <strong>Wein</strong>gut in Bewegung hält, so<br />

umfassend beschäftigen sich nur wenige mit<br />

biologischem <strong>Wein</strong>bau. Den <strong>Wein</strong>en kommt<br />

diese Umsicht zugute, sie zeigen natürlichen<br />

Ausdruck und viel Balance. Der »Orange«<br />

wurde mit zwei Verschlussvarianten vorgelegt,<br />

die unter Drehverschluss gefüllte Variante<br />

entwickelte mehr Intensität. Damit kann man<br />

selbst »Orange«-Skeptiker bekehren!<br />

92+ 2022 »Orange« trocken CH/SB/GS<br />

Duftet attraktiv nach Orangenschale, Orangeat, Zimtrinde,<br />

Mandarinenschale, Wermutkraut, Roibuschtee. Straffer Bau<br />

am Gaumen, gute Dichte, reife Gerbstoffe in guter Qualität,<br />

Tee, Orange, Sanddorn, polierte Phenolik, präsente, eingewobene<br />

Säure, sehr kultiviert. 12 Vol.-%, DV, €<br />

91 2022 Weißburgunder trocken<br />

Florale Noten, grünes Laub, Zitrusnoten, gelbe Frucht, Mirabelle,<br />

Nektarine und Apfel, feine Würze. Am Gaumen mit einem<br />

Zusammenspiel von feiner, phenolischer Herbe und einer<br />

gut korrespondierenden Extraktsüße, kräftige Struktur,<br />

kein Leichtgewicht, salzige Anklänge. 13,5 Vol.-%, DV, €<br />

90 2023 Muskateller trocken<br />

Intensiver, rebsortentypischer Duft mit reifer Aprikose, Litschi,<br />

Mango, Flieder, Muskatblüte, Birne und Schwarzer Johannisbeere.<br />

Am Gaumen mit präsenter Säure und guter<br />

Frische, die Fruchtsüße verleiht Charme, mittlere Struktur,<br />

schöne Würze. Mehr als ein Aperitif. 13 Vol.-%, DV, €<br />

92+ 2019 Cabernet Sauvignon & Merlot<br />

trocken CS/ME<br />

Reifes, kräftiges Bukett mit Schwarzkirschen, Brom- und<br />

Maulbeeren, etwas Holunder und dunkler, herber Schokolade.<br />

Spiegelt auch am Gaumen Opulenz mit weichen, geschmolzenen<br />

Gerbstoffen, reifer, dunkler Frucht und ordentlich<br />

Kraft. Kein Sommerwein, die Kaminzeit kommt.<br />

14 Vol.-%, NK, €€<br />

91+ 2019 St. Laurent trocken<br />

Von der Reife her auf dem Punkt, Schwarzkirsche, Schlehe,<br />

Holunder, reichlich Tabak, Brombeermark, herbe Schokolade,<br />

schwarzer Pfeffer. Behält bei Kraft und Substanz eine<br />

von der Säure getragene Frische, kräuterig, mit gereiften<br />

Tanninen und schöner pfeffriger Würze. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />

91+ 2019 Hessloch Frühburgunder trocken<br />

»Wie die Umarmung eines guten Freundes!« steht auf dem<br />

Rückenetikett, schöne Würze, Wacholderbeere, Kirsche,<br />

Cassis, dunkle Schokolade, Veilchenöl. Kräftiger Bau mit<br />

ordentlich Substanz, der Alkohol ist gut eingebunden, reife,<br />

charmante Tannine, gute Länge. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

489


WEINGUT<br />

DACKERMANN<br />

Gaustraße 15, 67596 Dittelsheim-Heßloch<br />

T: +49 6244 7054, www.weingut-dackermann.de<br />

Kontakt: Sascha Dackermann<br />

Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />

Hektar: 24 ha<br />

Sascha Dackermann ist das jüngste<br />

Familienmitglied, er führt das <strong>Wein</strong>gut<br />

im Herzen Rheinhessens seit 2011.<br />

Die Qualität eines <strong>Wein</strong>s, sagt er, beginne<br />

ganz eindeutig im <strong>Wein</strong>berg. Beim Ausbau<br />

arbeitet der Winzer möglichst schonend und<br />

verlässt sich auf modernste Technik. Die Produktpalette<br />

teilt sich in extraktreiche Lagenweine,<br />

Ortsweine und leicht zugängliche<br />

Gutsweine. Dass auch Letztere viel Freude<br />

bereiten können, beweist mit Frische, Spritzigkeit<br />

und feinem Duft der in deutschen<br />

<strong>Wein</strong>bergen immer seltener zu findende<br />

Gelbe Muskateller, unser Tipp.<br />

91 2023 Sauvignon Blanc trocken<br />

Schon beim Öffnen steigt der intensive Duft von Stachelbeere<br />

und exotischen Früchten in die Nase. Auch die ausdrucksvolle<br />

Aromatik am Gaumen, gepaart mit erfrischender Säure,<br />

bringt viel Spaß. Im Finale dazu auch noch ein Touch Mineralität<br />

– großer Trinkspaß. 13 Vol.-%, DV, €<br />

90 2023 »Fumé« Bechtheim Chardonnay<br />

trocken<br />

Strahlend gelb in der Farbe. Frischer Quittenduft, reifer Birnenfrucht<br />

und auch etwas Anis bilden die Aromatik in der<br />

Nase. Animierende Säure und fruchtige Komponenten umschmeicheln<br />

den Gaumen bei guter Länge. 13,5 Vol.-%, NK, €<br />

90 2020 »Réserve« Dittelsheim-Hessloch<br />

Mondschein Riesling trocken<br />

Beginnende Reife mit barocker Anmutung bringt gelbfleischige<br />

Apfelaromen und Zitronenmelisse im Duft zum Vorschein.<br />

Am Gaumen dann ein deutlicher Säurenerv, der die<br />

Apfelfrucht unterstützt. Saftig begleiten diese Aromen diesen<br />

Riesling bis in ein ausladendes Finale. 13 Vol.-%, NK, €€<br />

90 2023 Gelber Muskateller trocken<br />

Helles Goldgelb im Glas. Der feine Duft nach voll erblühten<br />

Wildrosen mit dezenter Teeblätteraromatik zeigt diese alte<br />

Sorte ganz typisch. Frische Saftigkeit erfrischt den Gaumen,<br />

gut proportioniert und gebündelt. Fein gesponnen ist auch<br />

der spritzige Abklang. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

89+ 2022 »Naturwein« Grauer Burgunder<br />

trocken<br />

Deutlich hellrot mit orangetönigen Reflexen präsentiert<br />

sich dieser Grauburgunder opalisierend bis naturtrüb im<br />

Glas. Der Duft unterstreicht eindrucksvoll, dass dieser <strong>Wein</strong><br />

als Naturwein vinifiziert wurde. Aromen von geriebenem<br />

Apfel. Kraftvoll der Auftritt am Gaumen bei gereifter Anmutung,<br />

langes Finish. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />

90 2023 Pinot Noir Rosé trocken<br />

Im Duft anklingende Sauerkirschnoten und etwas Rote<br />

Johannisbeere. Der Pinot Noir zeigt deutlich seine Aromatik.<br />

Stimmig im Mund, verspürt man angenehme Frische, gut<br />

von Säure begleitet. Ein Finale von mittlerer Kraft und Länge<br />

rundet den Gesamteindruck ab. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

490 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER RHEINHESSEN<br />

WEINGUT<br />

EPPELMANN<br />

Kirchgasse 10, 55271 Stadecken-Elsheim<br />

T: +49 6136 2778, www.eppelmann.de<br />

Kontakt: Simone und Timo Eppelmann<br />

Ab-Hof-Verkauf: Di bis Fr 13–18 Uhr, Sa 10–17 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 120.000 (65 % weiß, 20 % rot,<br />

10 % Rosé, 5 % Schaumwein)/20 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Chardonnay und Spätburgunder – was<br />

braucht der Mensch mehr, um glücklich<br />

zu sein? Nein, Spaß beiseite. Natürlich<br />

bilden diese beiden Sorten nur einen<br />

Ausschnitt aus dem Kosmos der Glückseligkeit,<br />

den <strong>Wein</strong> und Speisen bereithalten. Doch<br />

was Corinna und Simone, Christian und Timo<br />

Eppelmann aus den beiden noblen Burgundertrauben<br />

machen, verdient einen Ehrenplatz<br />

im Keller: Sie setzen den Kalk in den<br />

<strong>Wein</strong>bergböden des Selztals im Norden<br />

Rheinhessens in <strong>Wein</strong>e um, die gleichermaßen<br />

dicht und entspannt, großzügig und frisch<br />

sind. Wir gratulieren zum dritten Stern!<br />

94 2022 Elsheim Blume Chardonnay trocken<br />

Der Duft zeigt sich zitrisch, auch holzbeeinflusst, dazu kommen<br />

würzige Noten von Lakritze und Anissaat. Im Mund<br />

zeigt der <strong>Wein</strong> eine hohe Präsenz, eine dichte Menge sehr feiner<br />

Phenole liegt eng am Gaumen, eine feste Säure und Geschmeidigkeit<br />

grundieren den Bau, während erste würzige<br />

Anklänge den Abgang akzentuieren. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

93 2022 »Alte Reben« Chardonnay trocken<br />

Eine zarte Reduktion gibt nach Luftkontakt Aromen von<br />

Mandarine, Macadamianuss und gedämpften Maiskörnern<br />

frei. Der Gaumen beginnt geschmeidig und wird im Gaumenverlauf<br />

immer salziger, die Säure gibt trotz einer eher reifen<br />

Anlage Halt und Eleganz. Prädikat »kulinarisch wertvoll«!<br />

12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

92 2022 »Terra F« Chardonnay trocken<br />

Der <strong>Wein</strong> steht zunächst sehr reduktiv im Glas. Mit Luft kommen<br />

Aromen von Limette, Flachs, auch etwas Pfirsich. Im<br />

Mund zeigen sich milde, mehlige Phenole in mittlerer Dichte,<br />

eine Schicht Geschmeidigkeit und ein kraftvoller Abgang<br />

mit gut integrierter Säure. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />

94+ 2022 Elsheim Bockstein Spätburgunder<br />

trocken<br />

Ein rauchig-reduktiver Duft strömt aus dem Glas, der aber<br />

auch Raum für eine dunkelbeerige Frucht und Kirschnoten<br />

lässt. Im Mund zeigt sich ein stoffiger und deutlich kalkgeprägter<br />

Bau. Die kräftige Säure gibt zusätzlich Schwung und<br />

Dynamik, der <strong>Wein</strong> hat sehr gutes Potenzial.<br />

12,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />

94 2022 Ingelheim Horn Spätburgunder<br />

trocken<br />

»Süße« Holzaromen von Karamell und Vanille treffen auf<br />

eine leicht reduktive Note und intensive Frucht von Maraschinokirsche.<br />

Der Gerbstoff ist sehr fein, dabei fest und in<br />

der taktilen Wahrnehmung deutlich kalkmineralisch unterlegt.<br />

Der <strong>Wein</strong> hat Spannung, aber auch eine gewisse Großzügigkeit.<br />

13 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2022 Elsheim »Alte Reben«<br />

Spätburgunder trocken<br />

Etwas Vanille vom Holz und auch eine kräftige reduktive<br />

Note. Schokolade, Sauerkirsche. Der Gaumen zeigt sich fein,<br />

aber auch griffig extrahiert auf geschmeidiger, sogar fülliger<br />

Grundlage. Eine Prise Grünlichkeit ist gut integriert, Dichte<br />

und Konzentration sind sehr gut, die Aromatik ist noch jugendlich-verschlossen.<br />

12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

491


WEINGUT<br />

FISCHBORN-<br />

SCHENK<br />

<strong>Wein</strong>gasse 2, 55546 Biebelsheim<br />

T: +49 6701 1214, www.schenkwein.de<br />

Kontakt: Hans-Werner Schenk<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–17 Uhr, Sa 9–16 Uhr<br />

Hektar: 13,5 ha<br />

<strong>Wein</strong>e von sechs unterschiedlichen<br />

Rebsorten hat Hans-Werner<br />

Schenk uns für den diesjährigen<br />

<strong>Guide</strong> eingeschickt. Aber nicht nur das, denn<br />

in Sachen Vielfalt ist von frischen Weißen über<br />

barriqueausgebaut und rot bis süß alles vorhanden.<br />

Die <strong>Wein</strong>qualität erscheint dabei untadelig,<br />

zielt in der Regel auf einen harmonischen<br />

Geschmack, der viele Freundinnen und<br />

Freunde finden wird. Als Tipp haben wir uns<br />

den Junker-Weißburgunder ausgesucht, der<br />

von einem <strong>Wein</strong>berg an der Nahe stammt und<br />

mit seiner Fülle, seiner Erdigkeit und mit einem<br />

höchst attraktiven Preis erfreut.<br />

91 2022 Bad Kreuznach Römerhelde<br />

Grauer Burgunder trocken<br />

Der Lagen-Grauburgunder zeigt ein interessantes Nasenbild<br />

mit Zedernoten und etwas Passionsfrucht, bevor sich eine<br />

tiefere Würze einstellt. Im Mund saftig, weiter Zeder, Mandarine,<br />

Orangenschale, balanciert zwischen Fruchtfrische und<br />

gewichtiger Substanz. 13,5 Vol.-%, DIAM, €<br />

91 2023 Biebelsheim Kieselberg Riesling<br />

trocken<br />

In der Nase punktet der Lagenwein nicht mit Frucht, sondern<br />

stellt eher seine pflanzliche Seite in den Vordergrund. Anis,<br />

Kümmel, ein wenig Senfmehl. Im Mund sieht das ganz anders<br />

aus. Viel Saft, Pfirsich, schmeichelnd, die Säure ist von<br />

Fruchtsüße eingefangen. 12,5 Vol.-%, DIAM, €<br />

90+ 2023 Riesling trocken<br />

Ein schöner Auftakt mit Holunderblüte, Apfel und zart Pfirsich<br />

in der Nase. Im Mund ist das unverkennbar Riesling, präsente<br />

Zitrusfrucht, etwas Brennnessel, feine Floralität.<br />

Nicht sehr komplex, aber idealtypisch saftig und erfrischend<br />

angelegt. 12 Vol.-%, DIAM, €<br />

90 2022 Bad Kreuznach Junker<br />

Weisser Burgunder trocken<br />

Anders als sein kleiner Bruder präsentiert sich der Junker-<br />

Weißburgunder sehr dezent in der Nase. Die Frucht tritt gegenüber<br />

erdig-würzigen Noten zurück. Im Mund mit einer beachtlichen<br />

Fülle ausgestattet. Präsente Säure, ganz trocken,<br />

hat echten Zug. 13 Vol.-%, DIAM, €<br />

90+ 2022 Biebelsheim Honigberg<br />

Spätburgunder trocken<br />

Schöne rotfruchtige Spätburgundernase mit Himbeer- und<br />

Süßkirschnoten, Wacholder, Buchs und etwas Gewürznelke.<br />

Im Mund ausgewogen, weiter im himbeerigen Fruchtbereich,<br />

dazu Holunderholz, spürbares Gerbstoffgerüst, sauber<br />

gemacht und vielseitig einsetzbar. 13,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />

90 2022 Biebelsheim Kieselberg<br />

Chardonnay trocken<br />

89 2023 Grauer Burgunder trocken<br />

89 2023 Weisser Burgunder trocken<br />

90+ 2022 Weisser Burgunder Auslese<br />

89+ 2023 Bacchus Spätlese<br />

492 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER RHEINHESSEN<br />

WEINGUT<br />

FLEISCHMANN<br />

Kloppgasse 8, 55435 Gau-Algesheim<br />

T: +49 6725 3276, www.fleischmann-weine.de<br />

Kontakt: Stephanie Fleischmann<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 10.30–13 Uhr und<br />

14.30–18 Uhr, Sa 9.30–16 Uhr und nach Vereinbarung<br />

Hektar: 17 ha<br />

<strong>Wein</strong>bereitung, Familie und Musik<br />

– sie bilden für Quirin Fleischmann<br />

einen vollendeten Dreiklang.<br />

Er selbst spielt Trompete, Ehefrau Stephanie<br />

Klavier, Sohn Fabian die Querflöte.<br />

Letzterer studierte in Geisenheim und arbeitet<br />

seit Jahren im elterlichen Betrieb. Mittlerweile<br />

hat er seine eigene <strong>Wein</strong>linie geschaffen, die<br />

Musiklinie. Daraus konnten wir den 2023er<br />

Riesling »Ouvertüre« verkosten, die uns mit<br />

ihrem zitrischen, würzigen Duft und ihrem<br />

eleganten Süße-Säure-Spiel unseren Tipp abrang.<br />

Wir sind gespannt, welch Wohlklang<br />

künftig aus dem Keller tönt.<br />

90+ 2023 »Ouvertüre« Riesling trocken<br />

Fein im Duft, Pfirsich, Zitrusfrucht, weiße Grapefruit, Blutorange,<br />

Limettenblatt, weiße Blüten, feine Würze. Am Gaumen<br />

schlank und saftig gebaut, Limettensaft, Grapefruit,<br />

Pfirsich, feingliedrige Säure, geradlinig und elegant mit feinem<br />

Süße-Säure-Spiel. 12 Vol.-%, DV, €<br />

90 2023 Weißer Burgunder trocken<br />

Frisch im Duft, helle Blüten, frische Orangen, Kumquats,<br />

grüner Apfel, reife Mirabellen, Birnenmark. Vollmundig am<br />

Gaumen, gut ausbalanciert von lebhafter Säure, klarer<br />

Frucht, in sich rund und stimmig, schließt mit einem würzigen,<br />

animierenden Finale ab. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

89+ 2023 Grüner Silvaner trocken<br />

Kräuterige Würze eröffnet den Duft, Brennnessel, Klee, Heu,<br />

dezente Frucht von Quitten, Birnen, Äpfel. Am Gaumen<br />

ebenfalls mit schöner Würze beginnend, schlank und geschmeidig<br />

mit charmanter Süße und frischer Säure, saftiger<br />

Sortentyp, der einem mit offenen Armen empfängt.<br />

12 Vol.-%, DV, €<br />

89+ 2023 Sauvignon Blanc trocken<br />

Sortentypisch, aber nicht zu laut im Duft, grüne Stachelbeere,<br />

Schwarze Johannisbeere, Kiwi, Maracuja, dezent Buchsbaum.<br />

Am Gaumen schlank gebaut mit viel Saft, lebendige<br />

Säure, Schmelz, klare Frucht mit feiner Süße, harmonisch<br />

und trinkanimierend. 11,5 Vol.-%, DV, €<br />

89 2023 »S« Grauer Burgunder trocken<br />

Reife süßliche Birne, roter Apfel, Honigmelone, Zitronenmelisse,<br />

dezent nussige Anklänge und dunkles Karamell. Süße<br />

Birnenfrucht setzt sich auch am Gaumen fort, ein kulinarischer<br />

Sortentyp für gesellige Runden mit merklicher Süße<br />

im Spiel mit reifer Säure und gutem Trinkfluss.<br />

12,5 Vol.-%, DV, €<br />

90 2023 Kerner Auslese<br />

Duft nach reifer Schwarzer Johannisbeere und reifer Zitrusfrucht,<br />

Orangenschale zeigt sich, dazu etwas Minze. Am<br />

Gaumen mit dezenter Säure und durchaus präsenter Süße,<br />

kandierter Zucker, Orangeat, dahinter eine Spur Muskatnuss,<br />

gut zu einem Dessert. 8 Vol.-%, DV, €<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

493


WEINGUT<br />

ALEXANDER<br />

FLICK<br />

Brückesgasse 15, 55234 Bechtolsheim<br />

T: +49 6733 6814, www.weingut-flick.de<br />

Kontakt: Alexander Flick<br />

Ab-Hof-Verkauf: Do und Fr 13–18 Uhr, Sa 10–18 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 166.700 (60 % weiß, 15 % rot,<br />

20 % Rosé, 2 % süß, 3 % Schaumwein)/24 ha<br />

Alexander Flick ist bis nach Neuseeland<br />

gereist, um seine Vorstellungen<br />

als Winzer zu erweitern. Danach<br />

wollte er nur noch authentische, individuelle<br />

<strong>Wein</strong>e keltern, die den Charakter der Region<br />

möglichst elegant und komplex offenbaren.<br />

Kurz: Er wollte jeden <strong>Wein</strong> seine Geschichte<br />

erzählen lassen. Wie ein Gelingen dieses<br />

Plans aussehen kann, zeigt die aktuelle<br />

Kollektion. Der Silvaner bringt stark die<br />

Werte der Vulkanböden aus der Spitzenlage<br />

Goldenes Horn zum Ausdruck, ebenso charakteristisch<br />

der Morstein-Riesling aus der<br />

namhaften Westhofener Lage.<br />

93 2023 Siefersheim Goldenes Horn Silvaner<br />

trocken<br />

In der Nase Aromen von Orangenblüte, ein wenig Holunder,<br />

Zitronenschale, Mandarine, dazu leichte erdige Noten. Am<br />

Gaumen hat der <strong>Wein</strong> einen schönen Säurezug, feine Gerbstoffe,<br />

elegante Balance, mineralische Tiefe und Extrakt.<br />

Lange im Abgang. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

92+ 2022 Westhofen Morstein Riesling<br />

trocken<br />

Die Nase ist von der Spontangärung geprägt, dazu exotische<br />

Früchte wie Sternfrucht, Grapefruitschale, Aprikose sowie<br />

Kräuter. Am Gaumen hat der <strong>Wein</strong> einen dichten, mineralischen<br />

Körper, feine Phenolik und Extrakt. Kompakt und elegant<br />

in der Struktur mit einem langen Abgang.<br />

12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

91+ 2023 »Alexander« Bechtolsheim<br />

Klosterberg Chardonnay trocken<br />

In der Nase Aromen von gelbem Apfel, Birne, Orangenblüte,<br />

dazu eine kalkige Mineralität. Am Gaumen hat der <strong>Wein</strong> eine<br />

schöne Balance, einen gut integrierten Holzeinsatz und cremigen,<br />

saftigen Körper mit einer feinen mineralischen Würze<br />

und einem Abgang guter Länge. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2023 »Réserve« Grauer Burgunder<br />

trocken<br />

Goldgelb in der Farbe, Aromen von Birne, Quitte, gemahlene<br />

Mandel, feine Mineralität, dazu sind noch ein wenig Toast<br />

und eine buttrige Note in der Nase zu finden. Am Gaumen<br />

eine feine Gerbstoffstruktur, balancierter Holzeinsatz, gutes<br />

Extrakt mit einer tollen Säurestruktur. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2023 Gundersheim Riesling trocken<br />

In der Nase findet man mineralische Noten, dazu Zitronenund<br />

Limettenschale, Grapefruit und Aprikose. Am Gaumen<br />

hat der <strong>Wein</strong> einen saftigen, extraktreichen Körper, feine<br />

Säurestruktur, leichte Salzigkeit, schöne Frucht und einen<br />

lange anhaltenden Abgang. 12 Vol.-%, DV, €€<br />

90+ 2023 Gau-Odernheim Chardonnay<br />

trocken<br />

In der Nase Aromen von gelben Früchten, Nashibirne, Mango<br />

mit einer leichten buttrigen Note und Vanille. Am Gaumen<br />

hat der <strong>Wein</strong> eine gute Säurestruktur, cremigen Körper, feines<br />

Extrakt, saftig mit präsenter Mineralität und einem Abgang<br />

von guter Länge. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

494 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

FULL<br />

WEINGÜTER RHEINHESSEN<br />

Hauptstraße 21, 67591 Mölsheim<br />

T: +49 6243 7866, www.christopher-full.de<br />

Kontakt: Christopher Full<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Sa 9–18 Uhr und<br />

nach Vereinbarung<br />

Hektar: 13 ha<br />

Ziemlich rasant hat sich Christopher<br />

Full einen Namen in der <strong>Wein</strong>szene gemacht.<br />

An drei Tagen in der Woche<br />

arbeitet er als Kellermeister für die <strong>Wein</strong>güter<br />

Battenfeld-Spanier und Kühling-Gillot, den<br />

Rest der Zeit kümmert er sich um das <strong>Wein</strong>gut<br />

der eigenen Familie. Dabei nützt er bei seinen<br />

Weißweinen gerne Maischestandzeiten<br />

und sogar Maischegärung, füllt manchen<br />

<strong>Wein</strong> unfiltriert und mit möglichst niedriger<br />

Schwefelung ab. Sein Riesling aus dem<br />

Schwarzen Herrgott zählt auch dieses Jahr zu<br />

den besten Rheinhessens – wahre Begeisterung<br />

am Verkostungstisch!<br />

96 2023 Mölsheim Zellerweg Am Schwarzen<br />

Herrgott Riesling trocken<br />

Dicht und komplex im Duft, kühles Gestein, frische Ananas,<br />

weißer Pfirsich, Grapefruit, Zitronen, Wiesenkräuter, weiße<br />

Blüten. Am Gaumen engmaschig und dicht, mineralisch,<br />

elektrisierend, athletisch, fein definiert, salzig im Finale,<br />

Langstreckenläufer mit größter Laufruhe.<br />

12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

94 2023 Mölsheim Silberberg Riesling<br />

trocken<br />

Kühl mit kalkiger Würze im Duft, Anklänge von feiner Frucht,<br />

Apfel, Zitronen, Mandarinenschale, weiße Blüten, dezent<br />

Pfeffer. Am Gaumen mit Schmelz und Tiefe, elegant und<br />

sehnig, feiner Säurenerv, feiner Gerbstoff, Zitrus- sowie<br />

Steinfrucht, ins lange Finale begleitet von mineralischer<br />

Salzigkeit. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

91 2023 »Réserve« Weissburgunder &<br />

Chardonnay trocken WB/CH<br />

Harmonisch verbindet sich klarer Apfel, Birnenfrucht und<br />

feine Würze des Weißburgunders mit der tropischen Mangofrucht<br />

des Chardonnay, in Butter geschwenkter Mais,<br />

feine Holzwürze. Am Gaumen geschmeidig und weich in<br />

der Struktur mit guter Balance und viel Trinkfluss.<br />

12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2023 »Réserve« Grauburgunder trocken<br />

Feine Holzwürze im Duft, roter Apfel, Birnen, Honigmelone,<br />

Limetten, Melisse, frisch gemahlene Haselnuss. Am Gaumen<br />

fest gebaut und mit Schmelz, mineralische Würze, feine<br />

Phenolik und gut integrierte Säure sorgen für Spannung<br />

und Zug, in perfekter Balance, trinkanimierend.<br />

12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

90+ 2023 »Kalkstein« Riesling trocken<br />

Fein und sortentypisch im Duft, grüner Apfel, gelber Pfirsich,<br />

Nektarine, Zitronen, Wiesenkräuter, Gesteinsmehl. Im Mund<br />

schwungvoll und mit viel Saft, gelbe Frucht und feine Würze<br />

tänzeln vollmundig den Gaumen entlang und laden immer<br />

wieder zum nächsten Schluck ein. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

93 2023 »Full Of Rage« Grauburgunder<br />

trocken<br />

Strahlendes Ziegelrot im Glas. Vielschichtig im Duft, Rauch,<br />

Röstnoten, Hagebutte, Cranberry, Hibiskus, Orangenzeste,<br />

Malvenblüte. Am Gaumen mit Spannung und Eleganz, eine<br />

angenehme bittere Note zur saftigen Frucht und Kräuterwürze,<br />

schöne Phenolik, trocken, eigenständig und animierend.<br />

12 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

495


GUTGALLÉ<br />

RHEINHESSEN<br />

Langgasse 69, 55237 Flonheim<br />

T: +49 6734 8961, www.gutgalle.de<br />

Kontakt: Klaus, Ortrud, Jonathan und Johannes Gallé<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Hektar: 17 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Im GUTGALLÉ in Flonheim tut sich eine<br />

ganze Menge. Wir können uns nicht daran<br />

erinnern, schon einmal so ausdrucksstarke<br />

<strong>Wein</strong>e verkostet zu haben wie<br />

die Weißweine aus dem Jahrgang 2023 – übrigens<br />

dem ersten ökozertifizierten des Betriebs.<br />

Jonathan, 27, und Johannes, 20, die<br />

beiden Söhne von Ortrud und Klaus Gallé,<br />

geben mächtig Gas und setzen bemerkenswerte<br />

Akzente, wie gerade der spannungsgeladene<br />

Silvaner aus dem Flonheimer Rotenpfad<br />

und der mineralische Riesling aus der<br />

Uffhofener Lage La Roche unterstreichen.<br />

Sehr gerne mehr davon!<br />

91 2019 »Champion Pinot« Blanc de Noir<br />

brut nature<br />

Zu feinen Hefe- und Briochenoten kommen Himbeere, Apfel,<br />

Mirabelle und rote Kirschen, auch etwas Himbeermark. Die<br />

präsente Säure fächert den Schmelz am Gaumen auf genussvolle<br />

Art auf, feinperlige Bläschen animieren zum<br />

nächsten Schluck, ungekünstelt. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />

93 2023 »by Jonathan« Flonheim Rotenpfad<br />

Silvaner trocken<br />

Wiesenkräuter, roter Apfel, frischer Kümmel, weiße Birne<br />

und mineralische Würze im Duft, der sich elegant entfaltet.<br />

Kompakt gebaut am Gaumen, mit guter Dichte und auch<br />

Spannung, gute Fülle, tragende Säure, die mineralische<br />

Würze prägt den Charakter, reife Phenolik. 13 Vol.-%, VL, €€<br />

92 2023 »by Johannes« Uffhofen La Roche<br />

Riesling trocken<br />

Terpenwürzige Note im vielschichtigen Duft, auch der rotwürzige<br />

Lagencharakter, Aprikose, Birne und Pfirsich. Kräftiger<br />

Bau, lässt auch Muskeln spielen, die reife Säure ist salzig<br />

konnotiert, das Rückgrat bildet die merkliche Mineralik. Trocken,<br />

gute Länge. 13,5 Vol.-%, VL, €€<br />

90+ 2023 »Identität« Sauvignon Blanc<br />

trocken<br />

Keine laute und übertriebene Primärfrucht, etwas Schwarze<br />

Johannisbeere, Stachelbeere, rosa Grapefruit. Setzt am<br />

Gaumen mit eingewobener Säure und schöner Würze saftig<br />

an, mineralisch, cremiger Kern mit feinem Schmelz und feiner<br />

Fruchtsüße, gute Balance, stilvoll. 12 Vol.-%, DV, €<br />

90+ 2023 Flonheim Weißburgunder trocken<br />

Zu feiner Würze fruchtige Noten von Mirabelle, Aprikose,<br />

Mandarine, Apfel, auch kräuterig, leicht rauchig. Saftig und<br />

mit Frische am Gaumen, etwas Kohlensäure, eingewobene<br />

Säure, unterlegt von einer phenolischen Schicht, die die dezente<br />

Fruchtsüße abpuffert. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

89+ 2023 »Rosato Identität« trocken<br />

Mittleres Lachsrosa in der Farbe. Fruchtig, beerig im Duft,<br />

Himbeere, Walderdbeere, flankiert von getrockneten Kräutern.<br />

Kompakter Bau, frisch, präsente Säure, saftig, aber<br />

auch mit strukturierenden Gerbstoffen, süßlicher Fruchtkern<br />

von Himbeere. Auch gerne zum Essen. 13 Vol.-%, DV, €<br />

496 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

GEBERT<br />

WEINGÜTER RHEINHESSEN<br />

Sandgasse 6, 55599 Siefersheim<br />

T: +49 6703 8352201, www.weingut-gebert.de<br />

Kontakt: Anne Gebert<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Sa 14–19 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 90.000 (71 % weiß, 7 % rot, 14 % Rosé,<br />

8 % Schaumwein)/11 ha<br />

Im Siefersheimer <strong>Wein</strong>gut hat ein junges<br />

Team das Sagen: Anne Gebert und Kellermeister<br />

Paul Krahl bringen frischen<br />

Wind in den Familienbetrieb, in dem Hans-<br />

Joachim Gebert für die Erfahrung steht. Die<br />

<strong>Wein</strong>e zielen nicht auf plakative Primärfrucht<br />

ab, sondern nehmen quer durch Sorten<br />

und Stile die Mineralik der <strong>Wein</strong>berglagen<br />

rund um Siefersheim in den Fokus. Besonders<br />

fein gewirkt und salzig zeigen sich<br />

die Vulkanböden im Riesling der Lage Heerkretz,<br />

der selbst im warmen Jahr 2022 mit<br />

Eleganz begeistert. Wir gratulieren herzlich<br />

zum zweiten Stern!<br />

92 2022 Siefersheim Heerkretz Riesling<br />

trocken<br />

Vielschichtig im Duft, Austernschale, gelber Apfel, Quitten,<br />

jodige Noten, gelbes Currypulver, kandierte Zitrone, Melisse,<br />

Lorbeer, weißer Nougat. Am Gaumen elegant und mit<br />

Schmelz, schlank im Bau mit gutem Extrakt, feine Phenolik<br />

und mit lebendigem Säurefluss, mineralisch-salzig im langen<br />

Nachhall. 12 Vol.-%, NK, €€<br />

91 2022 Siefersheim Silvaner trocken<br />

Kräuterwürze und kandierte Frucht im Duft, Estragon, Melisse,<br />

kandierte Limette und Zitrone, gelber Apfel, Orangenzeste,<br />

Heu, nussige Anklänge. Am Gaumen mit entspanntem<br />

Fluss, reife, weiche Säure, mineralische Würze trifft auf satte<br />

Frucht, erdige Anklänge, ausgewogen und mit Reifepotenzial.<br />

12,5 Vol.-%, VL, €€<br />

90+ 2022 Siefersheim Riesling trocken<br />

Dezent Rauch im Duft, frisches Apfelkompott mit Zimt, Quitten,<br />

Aprikosen, reife Zitronen, Wiesenkräuter. Am Gaumen<br />

vollmundig dennoch nicht sättigend, saftig, frische Zitrusfrucht<br />

sowie Steinobst, mineralisch unterlegt, ausgewogen<br />

in Süße und Säure und mit gutem Trinkfluss.<br />

12 Vol.-%, VL, €€<br />

90+ 2022 Siefersheim Weißer Burgunder<br />

trocken<br />

Frisch gemahlene weiße Mandeln im feinen Duft, Quitten,<br />

weißer Pfirsich, Mandarinenschale, weiße Blüten, mineralische<br />

Anklänge. Am Gaumen mit Schmelz durchzogen von<br />

mineralischer Würze, die bis ins Finale trägt, nahtlos verwobene<br />

Säure, feine Süße, reife Frucht, gut bei Tisch.<br />

12,5 Vol.-%, VL, €€<br />

90 2022 Riesling trocken<br />

Fein im Duft, grüner Apfel, Apfelschale, weißer Pfirsich,<br />

Aprikosen, Limettenzeste, Kräuterwürze, steinige Anklänge.<br />

Am Gaumen in perfekter Balance frische, gut integrierte<br />

Säure, saftige Zitrus- sowie Steinfrucht, Fruchtsüße und<br />

mineralische Töne, trinkanimierend. 12 Vol.-%, DV, €<br />

90+ 2021 »Chilled Red« Pinot Noir trocken<br />

Würzig im Duft, Thymian, Fichtennadel, Hagebuttenschale,<br />

Granatapfel, Rosenblätter, Veilchen, reife Beerenfrucht,<br />

Milchschokolade. Am Gaumen saftig, Frucht im Spiel mit<br />

Würze, feinkörniges Tannin, feiner Säureader, Holzwürze, ein<br />

guter Begleiter bei Tisch in geselliger Runde.<br />

13 Vol.-%, NK, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

497


WEINGUT<br />

GEHRING<br />

Außerhalb 17, 55283 Nierstein<br />

T: +49 6133 5470, www.weingut-gehring.com<br />

Kontakt: Diana und Gina Gehring<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo, Di, Do 10–12 Uhr und 14–17 Uhr,<br />

Mi 10–12 Uhr und 14–19 Uhr, Sa 10–16 Uhr<br />

Hektar: 12 ha<br />

Anbauweise: in Umstellung<br />

Familie Gehring kam einst von der<br />

Schwäbischen Alb an den Roten Hang,<br />

um dort das Küferhandwerk auszuüben.<br />

Schon die erste Generation verlegte sich<br />

aufs <strong>Wein</strong>machen. Der dritten Generation<br />

wurde es schließlich im Ortskern Niersteins<br />

zu eng, sie bezog ein <strong>Wein</strong>gutsgebäude außerhalb<br />

des Orts. Die <strong>Wein</strong>e, die Theo und Diana<br />

Gehring dort seit dem Jahr 2001 keltern, verwandeln<br />

den Boden und das Klima der Niersteiner<br />

Lagen in geschmeidige und auch terroirgeprägte<br />

<strong>Wein</strong>e. Und nun ist mit Tochter<br />

Gina auch schon die vierte Generation aktiv.<br />

Wir sind gespannt auf ihre Akzente!<br />

95 2022 Nierstein Riesling trocken<br />

Im Duft gepflegtes Holzfass, Hefe und eine dezente Spontangärungsaromatik.<br />

Auch Orangenschale, Bergamotte.<br />

Salzlakritze. Der Gaumen beginnt kompakt und dicht, extraktreich<br />

auf Basis einer feiner Phenolik und einer ausgesprochen<br />

gut integrierten, die Länge des <strong>Wein</strong>s begleitenden<br />

Säure. Lang und potenzialreich. 12 Vol.-%, DIAM, €€<br />

92 2022 Nierstein Pettenthal<br />

Riesling trocken<br />

Dezenter Holzeinsatz, auch Hefe, dann dominieren zitrische<br />

Aromen: Limette, Zitrusabrieb, Rauch. Der Gaumen eröffnet<br />

geschmeidig und weich, fließt sehr rund und mit einem<br />

Hauch von Süße hinter der mit zarten Phenolpixeln texturierten<br />

Fülle und hinter der reifen Säure. 12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

91+ 2022 Nierstein Oelberg Gelber Orleans<br />

trocken<br />

Zunächst ist der Duft verschlossen, dann zeigen sich balsamische<br />

Spontangärungsnoten, Honig, Lebkuchen. Der Gaumen<br />

beginnt mit geschmeidiger Süße, entfaltet Volumen,<br />

Saftigkeit und Würze, die Säure kommt eher spät auf und<br />

verhindert, dass der <strong>Wein</strong> zu pummelig wird.<br />

12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

91+ 2022 »Alte Reben« Nierstein Bildstock<br />

Grauer Burgunder trocken<br />

Röstiges Neuholz, Hefe und opulente Zitrusfrucht, Orangenschale.<br />

Der Gaumen hat Fülle und Power, ist voluminiös angelegt<br />

mit etwas defensiver Spannung, die Säure ist mild<br />

und der Extraktgehalt mittel bis mittelhoch. Kräftiger Alkohol.<br />

13,5 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2023 »Roter Hang« Riesling trocken<br />

Im Duft dominiert zunächst der Stein über die Sorte. Mit<br />

Standzeit im Glas kommt hinter der brenzligen Mineralwürze<br />

auch Frucht zum Vorschein: Pfirsich und Nektarine. Der<br />

Gaumen ist frisch und kernig, zeigt sich spannungsvoll und<br />

salzig-mineralisch bei dezenter Süße. 12 Vol.-%, DV, €<br />

91 2023 Grauer Burgunder trocken<br />

Eine würzige, pfeffrige Nase lässt die Gesteine des Rotliegenden<br />

anklingen, aber auch die beerigen Burgundernoten<br />

des Sortentyps fehlen nicht. Im Mund zeigt sich ein geschmeidiger,<br />

runder, von sehr feinen Phenolen strukturierter<br />

Bau. Ein sehr eleganter Grauburgunder, der Trinkfluss<br />

mit Terroir verbindet. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

498 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER RHEINHESSEN<br />

WEINGUT<br />

JOHANN GEIL I.<br />

OEKONOMIERAT ERBEN<br />

Kuhpfortenstraße 11, 67595 Bechtheim<br />

T: +49 6242 1546, www.weingut-geil.de<br />

Kontakt: Elisabeth Geil-Bierschenk<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8–11.30 Uhr und 13–17 Uhr,<br />

Sa 9–11.30 Uhr und 13–16 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 300.000 (70 % weiß, 25 % rot,<br />

1 % Rosé, 4 % süß, 3 % Schaumwein)/35 ha<br />

Als Johann Geil das 1871 von seinem<br />

Vater gegründete <strong>Wein</strong>gut übernahm,<br />

war er noch kein »Oekonomierat«.<br />

Diesen Titel erhielt der weitblickende Winzer<br />

später für sein Engagement für seinen Heimatort<br />

Bechtheim im Wonnegau. Heute konzentriert<br />

sich das Familienweingut auf Riesling<br />

und Burgundersorten. In Abwesenheit<br />

der Spätburgunder – die bei Johannes Geil-<br />

Bierschenk eine Bank sind – glänzten dieses<br />

Jahr die Weißweine, die vom mineralischen<br />

und, wie die Probennotiz anerkennend festhält,<br />

»fast ein wenig burgundischen« Morstein-Riesling<br />

angeführt werden.<br />

93+ 2023 Westhofen Morstein Riesling<br />

trocken<br />

Hoch attraktiv im Duft. Feine Aromen von Aprikose, Limettenmelisse,<br />

Pfirsichkern und Wiesenkräuter strömen aus<br />

dem Glas. Am Gaumen komplex, balancierende, reife Säure,<br />

mineralischer Kern, fast ein wenig burgundisch. Der lange<br />

Nachhall wird von leichter Phenolik begleitet.<br />

13 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2023 Bechtheim Geyersberg Riesling<br />

trocken<br />

Hoch aromatisch im Duft. Aromen von Limettenmelisse,<br />

rosa Grapefruit, Kalkstein und ein Hauch von exotischer<br />

Frucht. Am Gaumen herrlich saftig und dennoch viel Tiefe<br />

und Klarheit. Ideal eingebundene Säure begleitet die präzise<br />

Frucht in einen langen Nachhall. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />

92 2023 »Reserve« Weisser Burgunder<br />

trocken<br />

Nussig und vom Holz geprägt. Aromen von Aprikose, rosa<br />

Pfirsich, gelber Birne und roher Mandel. Am Gaumen dicht<br />

und stoffig, intensive Frucht bei gutem Saft in einem mittelgewichtigen<br />

Körper. Viel Würze und lebendige Säure begleiten<br />

den guten Abgang. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

91+ 2023 Bechtheim Grüner Silvaner trocken<br />

Attraktiv und sortentypisch im Duft. Aromen von grüner<br />

Birne, Wiesenblumen, Wildkräutern, Fenchel, auch Apfel<br />

und Pflaume. Am Gaumen eine feine Säure, die sowohl den<br />

Körper als auch die reife Frucht gut balanciert. Leichte<br />

Floralik im Nachhall. 13,5 Vol.-%, DV, €€<br />

91+ 2023 Bechtheim Chardonnay trocken<br />

Goldgelb in der Farbe und leicht vanillig im ersten Duft. Feine<br />

Aromen von gelbem Apfel, Orangenzeste, Ananas sowie<br />

Sternfrucht. Am Gaumen mit reifer Harmonie von sortentypischer<br />

Frucht bei gut tragender Säure. Nicht zu trocken<br />

und somit ein echter Crowdpleaser. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

90 2023 Riesling trocken<br />

Zitrisch-mineralisch im Duft. Dabei herrlich frisch und sehr<br />

präzise in der Frucht. Am Gaumen Noten von Aprikose, rosa<br />

Pfirsich, gelbem Apfel als auch ein Hauch von nassem Stein.<br />

Dabei eher schlank im Bau, alles harmonisch abgestimmt<br />

durch die lebendige Säure. Ein junger <strong>Wein</strong>, der bereits viel<br />

Trinkfreude bereitet. 12 Vol.-%, DV, €<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

499


GEILS SEKT-<br />

UND WEINGUT<br />

Zeller Straße 8, 67593 Bermersheim<br />

T: +49 6244 4413, www.geils.de<br />

Kontakt: Florian Rudolf Geil<br />

Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />

Flaschen/Hektar: 133.300 (65 % weiß, 15 % rot,<br />

10 % Rosé, 2 % süß, 8 % Schaumwein)/14 ha<br />

Die Wurzeln des <strong>Wein</strong>guts reichen tief<br />

ins 17. Jahrhundert zurück. Dieser<br />

Tradition fühlt sich Florian Rudolf<br />

Geil durchaus verbunden, aber was er seit seinem<br />

Praktikum in der erstklassigen Burgunderdomaine<br />

Méo-Camuzet in den Familienbetrieb<br />

einbringen kann, hat den Rotweinen<br />

sehr gut getan: Seit Jahren begeistert er uns<br />

mit seinen Spätburgundern, die zu den besten<br />

in ganz Rheinhessen zählen. Aus der aktuellen<br />

Kollektion stach für uns aber ebenso sehr wie<br />

der Rotwein auch der elegante 2019er Blancde-Noirs-Sekt<br />

hervor – mehrheitlich natürlich<br />

ebenfalls ein Spätburgunder …<br />

93 2019 Blanc de Noirs brut PN/SW<br />

Fein und lange anhaltend moussierend. Mineralität vom<br />

Kalkstein, vermählt mit Noten von Brioche und Hefe. Am<br />

Gaumen säurefrisch, ganz im Stil eines Champagners mit<br />

lebhafter Eleganz und einer gekonnt gesetzten Spannung.<br />

Ein Blanc de Noirs mit Typizität und langem Nachklang.<br />

12,5 Vol.-%, NK, €€<br />

92 2022 Nieder-Flörsheim Frauenberg<br />

Riesling trocken<br />

Gut gereiftes Lesegut bestimmt im Duft die Aromatik. Quitte,<br />

Physalis, Ananas und auch viel Mineralität. Stoffig dann<br />

der Auftritt am Gaumen. Mundfüllend zeigt der <strong>Wein</strong> Tiefe<br />

und Kraft, abermals auch mineralische Noten. Saftig und<br />

lang ist das Finale. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

91 2022 »S« Bermersheim Grauer Burgunder<br />

trocken<br />

Gekonnter Holzeinsatz, daneben dezente Noten von weißem<br />

Pfirsich, reifen Mirabellen und Kamillenblüte. Reife, gesunde<br />

Trauben gaben diesem Selektionswein ein stabiles Gerüst<br />

für eine reiche Vielfalt am Gaumen. Die Mineralität des<br />

Bodens begleitet einen strukturgeprägten Nachhall.<br />

13 Vol.-%, NK, €€<br />

90 2023 Riesling trocken<br />

Zitronengelb mit grünlichen Reflexen. Im Duft findet man<br />

geriebene Zitronenschale, Grapefruit und einen Touch Mineralität.<br />

Am Gaumen beeindruckt dann eine gut balancierte,<br />

jugendlich-frische Säure. In der Gaumenmitte spielerisch<br />

leicht, überzeugt der Nachhall mit guter Länge.<br />

12,5 Vol.-%, DV, €<br />

93 2022 Dalsheim Bürgel Spätburgunder<br />

trocken<br />

Schwarzkirsche, etwas Holunder, Brombeere und getrockneter<br />

Rosmarin im Duft. Am Gaumen macht der <strong>Wein</strong> sofort<br />

Druck, die beeindruckend hohe Gerbstoffqualität verspricht<br />

eine lange Haltbarkeit. Ein ausgewogener Burgunder mit<br />

Kraft, Spannung und mineralischer Ausprägung, die den<br />

Nachklang würdevoll begleitet. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

91 2022 »Frühwerk« Spätburgunder trocken<br />

Sehr typischer Spätburgunderduft, neben zahlreichen roten<br />

und dunklen Beerenfruchtnoten auch anklingende Räucherspeckaromen.<br />

Daneben, beinahe versteckt, auch Mineralität<br />

vom Kalksteinfelsen. Am Gaumen gut eingebundene, dezente<br />

Gerbstoffe. Im Abgang nachhaltig und stoffig.<br />

13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

500 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER RHEINHESSEN<br />

ECKEHART UND<br />

JOHANNES GRÖHL<br />

Uelversheimer Straße 4, 55278 <strong>Wein</strong>olsheim<br />

T: +49 6249 809000, www.weingut-groehl.de<br />

Kontakt: Eckehart und Johannes Gröhl<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8–12.30 Uhr und 14–17 Uhr,<br />

Sa 10–16 Uhr<br />

Hektar: 30 ha<br />

Johannes Gröhl mag Techno und Tempo<br />

in seinem Leben. Er liebt es, wenn die<br />

Bässe wummern, und das zeigt sich auch<br />

in seinen <strong>Wein</strong>en: Zu viel Gemütlichkeit zieht<br />

mit denen garantiert nicht in die deutschen<br />

Wohnstuben ein. Die Säure verdient beim<br />

26-Jährigen vollauf ihren Namen, er spielt<br />

provokativ mit pikanten, herben und auch<br />

grünlichen Facetten. Wenn man denkt, jetzt<br />

übertreibt er es, geht der Bauplan doch wieder<br />

perfekt auf. Übrigens beherrscht Gröhl auch<br />

die edelsüße Klassik. Wir rechnen schon mal<br />

vor: Auf die drei folgt die vier, das Tempo bestimmt<br />

der Winzer.<br />

94 2022 Nierstein Pettenthal Riesling<br />

trocken<br />

Primärfrucht spielt eine Statistenrolle, Reduktion und Kräuterigkeit<br />

mit Mineralik bestimmen den Duft. Kompromisslos<br />

am Gaumen, straff und dicht mit einer Säure und Phenolik,<br />

die auch entspannte Gemüter elektrisieren kann. Salzige<br />

Mineralik, fordernd, jung. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />

93 2022 Nierstein Ölberg Riesling trocken<br />

Der Duft spielt mit feiner Reduktionsnote, Brotteig, Salzzitrone,<br />

feiner Kümmel, Mandarinenschale, Apfel. Eine beinahe<br />

provokative Interpretation des Ölbergs mit rasanter Säure<br />

und grünlich-griffiger Phenolik, untermalt von mineralischer<br />

Würze und Pikanz. 12 Vol.-%, NK, €€<br />

92 2023 »Roter Hang« Nierstein Riesling<br />

trocken<br />

Ein Hauch Feuerstein würzt den Duft mit Mirabellen und Aprikosen,<br />

Apfelschale, etwas Malz und Rauch. Der straffe und<br />

schlanke Bau wird von einer schwungvollen Säure durchzogen,<br />

saftige Herbe und leicht mehlige Phenole sowie mineralisch-salzige<br />

Würze setzen Akzente. 12 Vol.-%, DV, €<br />

94 2021 Nierstein Hölle Pinot Noir trocken<br />

Zeigt im Duft reife dunkle Kirsche, Zwetschge, Hibiskus, gerösteter<br />

Kirschkern, Fichtennadeln, Tabak, Waldboden. Am<br />

Gaumen saftig mit tragender Säureader, Sauerkirsche, feinkörnigem,<br />

reifem Gerbstoff und mineralischer Würze. Gute<br />

Substanz, Fülle und Länge. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

97+ 2023 Nierstein Pettenthal Riesling<br />

Trockenbeerenauslese<br />

Sattes Goldgelb. Würzig-intensiver Duft, Waldhonig, gedörrte<br />

Aprikose, schwarzer Pfeffer, kandierte Ananas. Am Gaumen<br />

mit lebendiger Säure, drückende Süße, karamellisierte<br />

Mango, feine Phenolik, mineralische Grundierung, massiver<br />

Extrakt, sehr dicht und lang. 6,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />

91+ 2020 »Blanc de Blanc« brut nature<br />

90 2021 »Pure« Cuvée brut nature<br />

92+ 2022 Nierstein Hölle Weißer Burgunder<br />

trocken<br />

92 2022 Nierstein Chardonnay trocken<br />

91+ 2021 »Kalkstein« Nierstein<br />

Weisser Burgunder trocken<br />

91+ 2023 Sauvignon Blanc trocken<br />

93 2021 Oppenheim Herrenberg Pinot Noir<br />

trocken<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

501


WEINGUT<br />

GUNDERLOCH<br />

Carl-Gunderloch-Platz 1, 55299 Nackenheim<br />

T: +49 6135 2341, www.gunderloch.de<br />

Kontakt: Johannes Hasselbach<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–16 Uhr, Sa 11–14 Uhr<br />

Hektar: 29 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Jede Generation findet letztendlich zu ihrer<br />

ganz eigenen Beziehung zum Rothenberg.<br />

Wir leben an diesem <strong>Wein</strong>berg,<br />

von ihm, mit ihm. Er macht uns zu dem,<br />

was und wer wir sind«, sagt Kellermeister Johannes<br />

Hasselbach. Allerdings könnte er das<br />

alles bereits in die Vergangenheitsform setzen,<br />

denn spätestens nach der Verkostung des<br />

2023er Rieslings aus dieser großartigen Lage<br />

kann man wohl konstatieren, dass er seine Beziehung<br />

zu diesem Terroir längst gefunden<br />

hat. Und zwar perfekt gefunden hat. Der <strong>Wein</strong><br />

ist voller straffer Mineralität und wird über<br />

Jahrzehnte glänzen. Ein Meisterwerk!<br />

98 2023 Nackenheim Rothenberg<br />

Riesling GG<br />

In Duft Tonschieferwürze, sehr klar im Ausdruck, Gesteinsmehl,<br />

balsamisch, aber auch Limettenschale, gelber Apfel,<br />

<strong>Wein</strong>bergpfirsich. Im Mund nahtlose Integration von Geschmeidigkeit<br />

und stahliger Säure, sehr fein aufgelöste Phenolik,<br />

viel Druck, Extrakt und Mineralität für Jahrzehnte.<br />

12 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

95+ 2023 Nierstein Pettenthal Riesling GG<br />

Konzentrierter Duft nach Pfirsch, Majoran, Thymian, dazu<br />

etwas Aprikose. Am Gaumen zunächst wie eine Yoga-Variante<br />

der Lage: in sich gekehrt, tief durchatmend, aber die Bündelung<br />

ist da mit profunder, mineralischer Salzigkeit und<br />

feinstofflicher Durchdringung. 12 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

93 2023 »1G« Nackenheim Engelsberg<br />

Riesling trocken<br />

Im Duft blumig, Rose und Lilien, dazu auch etwas Hagebutte,<br />

dazu balsamische Untertöne. Das Mundgefühl geht auf<br />

Schmelz und Abrundung, kommt aber ohne Süße aus, die<br />

Säure bleibt eher zurückhaltend, eine Schicht milder Phenole<br />

und reife Säure geben Rückhalt. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

92+ 2023 »Roter Hang 1G« Nierstein Riesling<br />

trocken<br />

Reduktiv und balsamisch – ein kleiner Pettenthal im Duft.<br />

Der Gaumen hat Schwung und Saftigkeit, lebendige Säure,<br />

feine Frucht als extraktsüßes und geschmeidiges Gegengewicht<br />

zur Säure, delikate Mineralität. Hat eine sehr gute Länge<br />

und ordentlich Potenzial. 12 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

92 2023 »Jean Baptiste« Riesling Kabinett<br />

feinherb<br />

Duft nach Zündholz, heißem Stein, reifen Zitrusfrüchten,<br />

Limonenabrieb, Aprikosenkern, dazu etwas frische Blumenwiese.<br />

Am Gaumen mit sehr viel Zug, frische Säure, lebendiger,<br />

schöner Grip, erneut reife Zitrusfrucht, sehr gute Trinkbarkeit,<br />

sehr charmant. 9,5 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2023 »vom Roten Schiefer« Riesling<br />

trocken<br />

Eine feine, reduktive Würze, Weihrauch, Apfel. Im Mund hat<br />

der <strong>Wein</strong> durchaus Gewicht und auch eine hintergründige<br />

Geschmeidigkeit, aber dominant sind doch eine straffe Saftigkeit,<br />

taktile Mineralität, dazu eine Anmutung von Leichtigkeit<br />

und Eleganz. 12 Vol.-%, DV, €€<br />

502 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

GUTZLER<br />

Rossgasse 19, 67599 Gundheim<br />

T: +49 6244 9052, www.gutzler.de<br />

WEINGÜTER RHEINHESSEN<br />

Kontakt: Christine & Michael Gutzler<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Flaschen/Hektar: 133.300 (48 % weiß, 44 % rot,<br />

4 % Rosé, 1 % süß, 3 % Schaumwein)/18 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Eine sehr starke Vorstellung! Dem aus<br />

90-jährigen Reben erzeugten Silvaner<br />

aus dem Ort Dorn-Dürkheim flogen<br />

am Verkostungstisch alle Herzen zu: so viel<br />

Tiefe, so viel Feinheit und ein dermaßen eigenständiger<br />

Ausdruck dessen, was die Sorte sein<br />

kann! Auch Rieslinge und Spätburgunder verdienen<br />

sich das Prädikat »außergewöhnlich«.<br />

Was hatte uns das <strong>Wein</strong>gut als begleitenden<br />

Kommentar geschrieben: »Absolute Hingabe,<br />

nichts als selbstverständlich ansehen und in<br />

jedem Detail nach Verbesserungen suchen –<br />

nur so können wir die <strong>Wein</strong>e machen, die wir<br />

machen«. Dem ist nichts hinzuzufügen.<br />

95 2023 Westhofen Morstein Riesling GG<br />

Feiner Duft nach Aprikose, Kamillenblüte, steinig-würzige<br />

Noten, feine Floralität, Lindenblüten. Zeigt am Gaumen<br />

Kraft und Intensität in eleganter, feinfühliger Art, präzise<br />

Säure, zitrische Anklänge, ein Schuss Limettensaft, der Extrakt<br />

ist geschmeidig, mineralisch. 13 Vol.-%, NK,DIAM, €€€<br />

94 2023 »1G« Dorn-Dürkheim Silvaner<br />

trocken<br />

Sesam und Erdnuss, Kräuter, jodig-kalkige Noten. Der Gaumen<br />

hat eine beträchtliche Tiefe, viel Stoff, kräftige Mineralität,<br />

feine Phenole, Länge, aber dies alles, ohne im Geringsten<br />

forciert zu wirken. Ein potenzialreicher <strong>Wein</strong>.<br />

13 Vol.-%, NK,DIAM, €€€<br />

92+ 2023 »1G« Westhofen Chardonnay<br />

trocken<br />

Reife Gelbfrucht, nussige und kreidige Töne, auch ein Anflug<br />

von Wermutkraut. Das Holz ist kaum isoliert wahrnehmbar.<br />

Der Gaumen besitzt einen eindrücklichen Bau: Das mittelhohe,<br />

nicht überbordende Volumen ist dicht mit feinsten Phenolen<br />

gefüllt, eine reife Säure trägt. Ganz in sich ruhend und<br />

fein. 13 Vol.-%, NK,DIAM, €€€<br />

94+ 2022 Gundersheim Höllenbrand<br />

Spätburgunder GG<br />

Feinduftig und dicht, rote sowie dunkle Beerenfrucht, Kirschen,<br />

Granatapfelkerne, Fichtennadel, dezent frisch geriebenes<br />

Muskat, Nelke, dunkle Nougat-Schokolade. Am Gaumen<br />

dicht und elegant, frische Beerenfrucht, Kirschen, feinkörniges<br />

Tannin, frischer Säureader.<br />

13 Vol.-%, NK,DIAM, €€€€<br />

94 2022 Westhofen Brunnenhäuschen<br />

Spätburgunder GG<br />

Trockenpflaume, dunkle Kirsche, Zartbitterschokolade und<br />

dunkle Brotkruste verbinden sich zu einem tiefen und intensiv<br />

duftenden Geruch. Saftig am Gaumen, wobei sich die<br />

Säure dezent einschmiegt und auf die reife Phenolik trifft.<br />

13 Vol.-%, NK, €€€€<br />

92 2022 Spätburgunder trocken<br />

Feiner, pflaumiger Duft, ergänzt um Aromen von schwarzem<br />

Pfeffer, Schlehen und Kardamom. Am Gaumen sehr ausbalanciert<br />

mit feiner Gerbstoffnote und einem gut proportionierten<br />

Körper. Hier bekommt man viel Spätburgunder für<br />

einen kleinen Preis geboten. 12 Vol.-%, DV, €<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

503


WEINGUT<br />

HAUCK<br />

Albigerstraße 15 Sonnenhof,<br />

55234 Bermersheim vor der Höhe<br />

T: +49 6731 1272, www.weingut-hauck.de<br />

Kontakt: Familie Hauck<br />

Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />

Hektar: 30 ha<br />

Jana Hauck vertritt ihre Meinung, auch<br />

wenn das nicht überall gut ankommt.<br />

Die promovierte Winzerin ist gerne mit<br />

ihren <strong>Wein</strong>en am Hamburger Millerntor dabei,<br />

wenn das <strong>Wein</strong>fest gegen Rassismus ausgerichtet<br />

wird. Es habe deswegen schon „einen<br />

kleinen Shitstorm gegeben«, aber es sei<br />

aktuell »besonders wichtig, politisch Haltung<br />

zu beziehen«. Sehr sozial kalkuliert sind auch<br />

die <strong>Wein</strong>preise, man muss lange suchen, um so<br />

viel Riesling und Burgunder zu diesem Tarif<br />

zu finden. Ihr Albariño hat sich zum Signature-Wine<br />

entwickelt, ein Kraftpaket mit famosem<br />

Duft.<br />

91+ 2023 Albariño trocken<br />

Würzig-reifer Duft mit Nektarine, Grapefruit, Anisnoten, Nelke,<br />

Piment, Muskatnuss, Orangenschale und Quitte. Ein<br />

Kraftpaket am Gaumen, das über Substanz, eine gewisse<br />

Wucht, Würze und Fruchtsüße verfügt, der Alkohol ist eingebunden,<br />

langes, mineralisches Finale. 14,5 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2023 »Alte Reben« Bermersheim<br />

Klosterberg Riesling trocken<br />

Würzige und steinige Noten begleiten im Duft die reife<br />

Frucht, weißer und gelber Pfirsich, Zitronenmelisse. Fein gearbeiteter<br />

Riesling mit einem delikatem Süße-Säure-Spiel,<br />

unterlegt von zitrischen und mineralischen Noten, der Extrakt<br />

entfaltet sich geschmeidig. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

90 2023 Bermersheim Hildegardisberg<br />

Grauer Burgunder Spätlese trocken<br />

Birne, gelbe Blüten, Honigmelone und auch Quitte im Duft<br />

mit nussigen Noten. Feine Holzwürze, getrocknete Kräuter.<br />

Der kräftige Bau wird belebt von einer Spur Kohlensäure, die<br />

die reife Säure begleitet, stoffig, mit Schmelz, gute Fülle, kulinarisch-würziger<br />

Typ. 13 Vol.-%, DV, €<br />

89+ 2023 »kunststück« Weißer Burgunder &<br />

Auxerrois trocken WB/AU<br />

Gelbe Blüten, Mandarinenschale und Mandarine im recht<br />

expressiven Duft, Birne und gelber Apfel kommen dazu.<br />

Kompakter Bau, der nicht in die Breite geht, Frische mit präsentem<br />

Säurezug, etwas Kohlensäure, trocken, mit feiner<br />

Würze. Gerne als Aperitif und zum Essen. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

91+ 2022 »976« Ensheim Kachelberg<br />

Spätburgunder trocken<br />

Im Duft reife und auch präzise Rotfrucht, Schwarzkirsche,<br />

Schwarze Johannisbeere, feine Holzlaktik, Pfeifentabak,<br />

herbe Schokolade. Zeigt in einem breiten und auch kräftigen<br />

Format viel Substanz, dichten Extrakt und tragende, leicht<br />

pikante Gerbstoffe, mineralisch. 13,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />

92 2023 Ensheim Kachelberg Riesling<br />

Auslese<br />

Frischer Duft nach reifen Zitrusfrüchten, Limonenschale,<br />

süße Mandarine, Minze, dazu auch etwas Mango. Am Gaumen<br />

mit frischer Säure, zupackend, Honigmelone, gut integrierte<br />

Süße, würzig unterlegt, pikant, Minze, frisch bleibend,<br />

eleganter Auslesetyp. 11,5 Vol.-%, DV, €€<br />

504 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

HECK<br />

WEINGÜTER RHEINHESSEN<br />

Mühlstraße 29, 67577 Alsheim<br />

T: +49 6249 4249, www.weingut-heck.de<br />

Kontakt: Dieter & Lotte Heck<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Flaschen/Hektar: 306.700 (60 % weiß, 20 % rot,<br />

20 % Rosé)/24 ha<br />

Wir dürfen zum ersten Mal Bekanntschaft<br />

machen mit dem<br />

24-Hektar-<strong>Wein</strong>gut Heck in Alsheim,<br />

das von Dieter und Lotte Heck geführt<br />

wird. Die beiden ambitionierten Söhne Paul<br />

und Vincent durchlaufen gerade die Ausbildung<br />

zum Winzer in renommierten <strong>Wein</strong>gütern<br />

wie Eckehart Gröhl, Christmann oder<br />

Philipp Kuhn. Die fair kalkulierten <strong>Wein</strong>e sind<br />

ausgewogen in der Balance. Die mit stilistischem<br />

Mut und Können vinifizierte »Réserve«<br />

vom Weißburgunder – unsere <strong>Falstaff</strong>-Empfehlung<br />

– zeigt, wohin die Reise gehen kann.<br />

Spannender Neuzugang in diesem <strong>Wein</strong>guide!<br />

91 2023 »Réserve« Alsheim Frühmesse<br />

Weißburgunder trocken<br />

Eine Menge kühler Rauch, Feuerstein, Streichholzkopf, etwas<br />

Karamell, gelbe Pflaumen, kräuterig. Die »Réserve« verbindet<br />

am Gaumen Gegensätze: schlank im Alkohol, ziemlich<br />

trocken, präsente Säure, aber mit markantem Holzeinsatz.<br />

Gepflegte Phenolik, zitrisch endend. 10,5 Vol.-%, NK, €€<br />

90+ 2023 Alsheim Frühmesse Weißer<br />

Burgunder trocken<br />

Mandarinenschale und Guave im kräftigen Duft, reife Mango,<br />

Birne, Papaya und gelbe Pflaume, auch kräuterig und floral.<br />

Kräftig gebauter Burgunder mit gutem Extrakt und fein ziselierter<br />

Säure, geschmeidig am Gaumen mit feiner Süße, mineralische<br />

Anklänge. 13,5 Vol.-%, DV, €<br />

90 2023 »LiebeLotte« Chardonnay trocken<br />

Intensive Aromatik nach Orangenschale und Honigmelone,<br />

Birne und Aprikose, würzig und auch kräuterig. Kräftiger<br />

Bau, geschmeidig am Gaumen mit Schmelz, weicher Säure<br />

und korrespondierender Fruchtsüße, guter Extrakt, auch<br />

mineralische Anklänge, würziger Ausklang. 13 Vol.-%, DV, €<br />

89+ 2023 Alsheim Riesling trocken<br />

Apfel und zitrische Noten im ersten Duft, Orangenschale,<br />

Grapefruit, Aprikose und Pfirsich, feine Kräuter. Im Mund mit<br />

einer lebendigen Säure, die erfrischt und für Bewegung<br />

sorgt, versteht sich gut mit der feinen Restsüße, saftig,<br />

Steinobst, Mandarine, elegant. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

89+ 2023 »Classic« Silvaner trocken<br />

Leicht brenzlig in der intensiven Nase mit Orangenschale,<br />

reifer Aprikose, Birne und gelbem Apfel, auch Bratapfel.<br />

Schlank gehaltener, eleganter Silvaner-»Classic«, der mit<br />

präsenter Säure und süßem Fruchtkern an einen Riesling erinnert.<br />

Sehr klar, stilvoll. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

90 2023 Alsheim Frühmesse Riesling<br />

Kabinett<br />

Duft nach reifen hellen Früchten, gelber Apfel, etwas Honigmelone,<br />

dazu auch etwas Jasminblüte, süße Limone, etwas<br />

Mandarinenabrieb. Am Gaumen mit einer lebendigen Säure,<br />

Pfirsich, Aprikose, feine Kräuterwürze, gut integrierte Süße,<br />

frisches Finale. 7 Vol.-%, NK, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

505


WEINGUT<br />

HEMMES<br />

Grabenstraße 13 & 34, 55411 Bingen am Rhein<br />

T: +49 6721 1 24 20, www.weingut-hemmes.de<br />

Kontakt: Frank Hemmes<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 10–12 Uhr und 14–18 Uhr,<br />

Sa 10–16 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 173.300 (65 % weiß, 20 % rot,<br />

10 % Rosé, 2 % süß, 3 % Schaumwein)/20 ha<br />

Wenn man sich das Lagenportfolio<br />

des <strong>Wein</strong>guts Hemmes anschaut,<br />

wird schnell klar, warum der<br />

Riesling im Mittelpunkt steht: Die Bingener<br />

Lagen, allen voran der Scharlachberg, eignen<br />

sich mit ihren Quarzitböden mit Schieferanteilen<br />

trefflich für die Rebsorte in trockener,<br />

fruchtiger und süßer Interpretation. Das gut<br />

eingespielte Vater-Sohn-Duo Frank und Felix<br />

Hemmes präsentiert aus dem Jahr 2021 auch<br />

einen würzigen Pinot Noir, ihre Experimentierfreude<br />

zeigt sich bei Rebsorten wie Sauvignac<br />

und Viognier, der aus Bingen nicht mehr<br />

wegzudenken ist. Unser Tipp!<br />

92 2023 Bingen Scharlachberg Riesling<br />

trocken<br />

Vielschichtig im Duft, dezent Rauch und Schießpulver zu Beginn,<br />

Orangenschale, kandierte Zitrone und Ingwer, <strong>Wein</strong>bergpfirsich,<br />

Mirabellen. Am Gaumen elegant, mittelgewichtig<br />

im Körper, Zitrusfrucht, klare feine Säurestruktur,<br />

angenehm herb im Nachhall, mineralisch. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

91+ 2023 Bingen Viognier trocken<br />

Duftige Nase, dennoch nicht zu laut. Litschi, saftige Ananas,<br />

Grapefruit, weiße Pampelmuse, getrocknete Kräuter, Salbei,<br />

Röstnoten. Weich und rund am Gaumen, mit viel Saft,<br />

schöner Würze, gut verwobener Säure in Balance mit feiner<br />

Süße, gutem Volumen und lange am Gaumen.<br />

12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

91+ 2023 Bingen Riesling trocken<br />

Komplex im Duft, frische sowie kandierte Zitrusfrüchte, Aprikosen,<br />

Kräuterwürze wie Minze, Estragon, kühles Gestein.<br />

Am Gaumen griffig und zupackend, lebendige Säure trifft<br />

auf Schmelz, saftige Frucht, getragen von feiner Süße, würzig,<br />

mineralisch, dicht und mit schöner Länge.<br />

12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

91+ 2021 Bingen Kirchberg Pinot Noir trocken<br />

Viel Würze im Duft, Unterholz, frischer Tabak, Rote sowie<br />

Schwarze Johannisbeeren, getrocknete Erdbeeren, Kirschen,<br />

Gewürznelke. Frisch und geschmeidig im Mund, wieder<br />

mit viel Würze, mineralisch unterlegt, feine Säure mit<br />

Zug, reifer mürber Gerbstoff, auch gut bei Tisch.<br />

13,5 Vol.-%, NK, €€<br />

92 2023 Riesling Spätlese<br />

Würzig und dezent im Duft, Aprikosen, weißer Pfirsich, Wiesenkräuter,<br />

kandierte Orangen und Zitronen, dezent Blütenhonig.<br />

Am Gaumen lebendig, frisch und mit gutem Süße-<br />

Säure-Spiel, gelbe Steinfrucht und feine Würze tragen ins<br />

lange Finale, Trinkanimierend. 9,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

91 2023 »Halbstück« Chardonnay trocken<br />

91 2023 Bingen Scharlachberg Riesling<br />

Kabinett<br />

89+ 2023 »I sell« Riesling trocken<br />

89+ 2023 »Löss« Silvaner trocken<br />

89+ 2023 Sauvignac trocken<br />

89 2023 Blanc de Noir trocken<br />

89 2023 Riesling trocken<br />

506 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER RHEINHESSEN<br />

<br />

HIESTAND<br />

WEINGUT & HOFBRENNEREI<br />

Nordhöferstraße 19, 67583 Guntersblum<br />

T: +49 6249 2266, www.hiestand-weingut.de<br />

Kontakt: Gunther Hiestand<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 13–18 Uhr, Sa 10–16 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 120.000 (70 % weiß, 15 % rot,<br />

5 % Rosé, 5 % süß, 5 % Schaumwein)/12 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Was die Natur uns schenkt«, schreibt<br />

uns Gunther Hiestand zu seiner<br />

stilistischen Idee, »kommt unverfälscht<br />

in die Flasche. Hier brauchen die <strong>Wein</strong>e<br />

nun Zeit, um sich zu entwickeln.« Diese Aussage<br />

können wir nur unterstreichen, denn die<br />

Hiestand'schen Gewächse sind auch genau so<br />

gemacht, dass sie sich entwickeln können. Kein<br />

Chichi, sondern viel Substanz. Da ist es nur<br />

passend und ein Beweis der Ernsthaftigkeit, mit<br />

der Hiestand seinen Beruf ausübt, dass selbst<br />

die Ortsweine 18 Monate reifen dürfen, ehe sie<br />

in den Verkauf gelangen. Bei den Lagen sind es<br />

sogar 30 Monate. Vorbildlich!<br />

92+ 2021 »Kreuz« Guntersblum Kreuzkapelle<br />

Riesling trocken<br />

Schöne goldgelbe Reflexe im Glas. Die Nase zeigt sich frisch<br />

und duftig, geradlinig. Zarte Kräuternoten, allerlei Zitrusfrüchte,<br />

auch Zitronenwaffeln entströmen dem Glas. Am<br />

Gaumen ein positiv knackiges Säurespiel, junger Augustapfel,<br />

viel Frische mit Tiefgang! 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2022 Guntersblum Weisser Burgunder<br />

trocken<br />

Schöner Goldton im Glas, in der Nase dann zarter Blütenduft,<br />

Quitte, Zitronenmelisse und auch Limettenabrieb. Am<br />

Gaumen eine erfrischende Säure, flüssiger Trinkspaß mit<br />

leicht herben Noten, nicht sehr fruchtbetont, dafür eher fein<br />

salzig. 12 Vol.-%, DV, €€<br />

91+ 2022 Guntersblum Sylvaner trocken<br />

Feine duftige Nase nach Kräutern wie wilder Thymian, Fenchelkraut,<br />

auch Pomeranzenschale. Am Gaumen frisch und<br />

kühl mit glatter Saftigkeit, nicht zu opulent, wunderschöner<br />

Trinkfluss, eleganter, leicht cremiger Nachhall. Tolle Länge,<br />

toller Speisenbegleiter! 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2022 Guntersblum Riesling trocken<br />

Ein noch nicht voll entfalteter Rieslingduft mit gelbfruchtigen<br />

Anklängen und leichten Kräuternoten. Am Gaumen hat<br />

der <strong>Wein</strong> guten Gehalt, er entfaltet bei moderatem Alkohol<br />

den Eindruck der Fülle, die lebendige Säure findet in einer<br />

präsenten Süße ihre Entsprechung. Sehr guter, lange aromatisch<br />

bleibender Abklang. 11,5 Vol.-%, DV, €€<br />

92 2020 Albig Hammerstein Portugieser<br />

trocken<br />

Tiefdunkles Granatrot. In der Nase Rauch und reife Brombeeren,<br />

guter Balsamico, Nelke und Piment, auch Holunderbeeren.<br />

Am Gaumen zarte aromatische Süße wie von echter<br />

Lakritze, eleganter und ausdrucksstarker Grip, guter Gerbstoff,<br />

animierendes Säurespiel. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2022 »Kreuz« Guntersblum Kreuzkapelle<br />

Riesling Kabinett<br />

Üppige Nase nach Grafit und Rauch, Frucht sehr verhalten,<br />

warme Mittelmeerkräuter. Am Gaumen eine köstliche Süße,<br />

ganz frisch, charmant, kurz auf den Punkt gebracht. Nase und<br />

Gaumen ergeben zusammen einen schönen Trinkfluss, der<br />

von einer zarten Herbheit unterstützt wird. 8,5 Vol.-%, DV, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

507


HISTORISCHE<br />

REBSORTEN<br />

WEIN- U. SEKTMANUNFAKTUR GMBH<br />

Rebschule (K39), 67599 Gundheim<br />

T: +49 6244 803, www.historische-rebsorten.de<br />

Kontakt: Ulrich Martin<br />

Nein, liebe Leserinnen und Leser, wir<br />

haben keine Druckfehler im Text: Die<br />

Rebsorten, die Ulrich Martin anbaut,<br />

heißen wirklich »Franc Pineau«, »Bormeo<br />

Verd« und »Grünedel«. Er hat auch noch viele<br />

andere: »Süßschwarz« etwa, »blauen<br />

Arbst« oder »gelben Kleinberger«. Martin ist<br />

der größte Experte für die Wiederbelebung<br />

historischer Rebsorten hierzulande. Manchmal<br />

gibt es nur noch zwei oder drei Stöcke, die<br />

der Winzer in seiner eigenen Rebschule geduldig<br />

vermehrt – und dann wieder auspflanzt.<br />

Jede Flasche ist wie eine Botschaft aus vergangenen<br />

Tagen – faszinierend!<br />

92 2023 Grünedel trocken<br />

Blumig duftig in der Nase, Flieder, Veilchen, Lindenblüte,<br />

rosa Pomelo, Sanddorn, Holzwürze, Kokos, kräuterige Würze.<br />

Am Gaumen mit Schmelz und Fülle, durchzogen von lebendiger<br />

Säure, guter Holzwürze und saftiger Frucht mit feiner<br />

Süße sowie salin im Abklang, schöne Länge, eigenständig.<br />

13 Vol.-%, DV, €€<br />

91+ 2023 Bormeo Verd trocken<br />

Verhalten und zitrisch im Duft, weiße Grapefruit, Kumquat,<br />

Orangenzeste, grüner Apfel, steinige Noten. Am Gaumen<br />

cremig und mit zupackender Säure, klare Zitrusfrucht, feine<br />

Würze, nussige Anklänge, rund und dicht im Abgang, lange<br />

am Gaumen, trinkanimierend als Solist oder bei Tisch.<br />

12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2023 Weißer Traminer trocken<br />

Fein und dicht im, florale Noten, gelbe Steinfrucht, Pfirsich,<br />

Aprikosen, Mango, Rosenwasser, Moschus. Am Gaumen mit<br />

Schmelz und Würze, kraftvoll, dennoch elegant, salzig zur<br />

satten Frucht, blumig, dicht und kompakt mit schöner Länge,<br />

kulinarisch zu würzigen Speisen der perfekte Genuss.<br />

13,5 Vol.-%, DV, €€<br />

92 2022 Franc Pineau trocken<br />

Würziger Duft, Süßholz, Pfeffer, helle und dunkle Waldbeeren,<br />

Schlehe, Wacholder, gerösteter roter Paprika, balsamische<br />

Noten, dunkle Schokolade. Im Mund schwungvoll, saftige<br />

Frucht, frische Säure, kerniges reifes Tannin, mittelgewichtig<br />

im Körper, weich im Abgang, als Solist und bei Tisch.<br />

13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

91+ 2020 Blauer Traminer trocken<br />

Vielschichtig im Duft, helle und dunkle Waldbeeren, Hagebuttenschale,<br />

auch Hagebuttentee, getrocknete<br />

Blüten,Rosen-, Orangen- und Hibiskusblüte, Nelken, Tabak,<br />

dezent Rauch. Am Gaumen kraftvoll und würzig zur saftigen<br />

Frucht, lebendige Säure, kerniges, zupackendes Tannin, gut<br />

bei Tisch und mit Potenzial. 14 Vol.-%, NK, €€€<br />

90+ 2023 Grünedel<br />

Feiner Duft nach hellen Blüten, roter Apfel, reife Zitrusfrucht,<br />

Blumenwiese, süße Minze, anregend. Am Gaumen<br />

mit süßem Schmelz, Apfelkompott, süße Birne, etwas Pfirsich,<br />

schönes Spiel von delikater Süße und feiner Säure, individuell,<br />

gute Länge. 9,5 Vol.-%, DV, €€<br />

508 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

HOFMANN<br />

WEINGÜTER RHEINHESSEN<br />

Vor dem Klopp 4, 55437 Appenheim<br />

T: +49 6725 300063, schiefer-trifft-muschelkalk.de<br />

Kontakt: Carolin Hofmann<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–12 Uhr und 13–18 Uhr,<br />

Sa 9–12 Uhr und 13–17 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 373.300 (91 % weiß, 4 % rot,<br />

5 % Rosé)/26 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Der weit gereiste Jürgen Hofmann hat<br />

seinen Beitrag dazu geleistet, dass<br />

Rheinhessen sein Hinterwäldler-<br />

Image ablegen konnte; er kelterte schon Rebsorten<br />

wie Sauvignon Blanc, als diese hierzulande<br />

noch den Exotenstatus trugen. Längst<br />

ist der Winzer, dessen <strong>Wein</strong>gut seit dem Jahrgang<br />

2022 biozertifiziert ist, tief in Appenheim<br />

verwurzelt. Davon erzählt kein <strong>Wein</strong><br />

besser und spannender als sein Riesling aus<br />

dem Hundertgulden, der nur so von packender<br />

Kalkmineralik strotzt. Starker Auftritt bis<br />

hin zum »La Plage«, der alles andere ist als ein<br />

gefälliger Sonnenschirm-Rosé.<br />

93+ 2022 Appenheim Hundertgulden Riesling<br />

trocken<br />

Zitronenmelisse, Hibiskus, Limettenschale mit reifer Aprikose,<br />

Pfirsich, Birne, dunklere, steinige Aromen. Druckvoll<br />

am Gaumen mit dichtem Extrakt und einem präzise verlaufenden<br />

Säurestrang. Kein Schmeichler, stellt die Kalkmineralik<br />

der Lage heraus, gute Länge. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2022 Gau-Algesheim Rothenberg Riesling<br />

trocken<br />

Der erste Duft ist wie ein Gang in den Kräutergarten: Basilikum,<br />

Melisse, Lorbeerblatt, Petersilie, dazu Apfel und<br />

Kapernäpfel. Unorthodoxes und spannendes Duftbild. Im<br />

Mund mit guter Substanz und mineralischem Lagenausdruck,<br />

die eingewobene Säure gibt den Takt vor.<br />

12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2022 »Reserve« Weißer Burgunder<br />

trocken<br />

Sehr feiner, gepflegter Duft mit weißen Blüten, Kamille,<br />

Mirabelle und nussigen Noten, etwas helles Karamell, feiner,<br />

kühler Rauch. Kompakter und fester Bau, cremige Textur<br />

mit fein ziselierter Säure, dicht im Extrakt mit leicht süßlichem<br />

Kern. Kulinarisch gedacht. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

91+ 2022 »Reserve« Chardonnay trocken<br />

Im Duft zeigt sich der Holzausbau mit Röstaromen, Zündholz<br />

und Rauch, grüne Walnuss, dahinter Birne, Quitte, Kürbisschale.<br />

Öffnet sich auch am Gaumen langsam, feste<br />

Struktur, die von Gerbstoffen und Phenolen gestützt wird,<br />

reife Säure, herbe Birne, Mineralik. Jung. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

90+ 2023 »vom Muschelkalk« Appenheim<br />

Riesling trocken<br />

Attraktiver, würziger Duft mit Noten von Limettenschale,<br />

Blattgrün, grünem Apfel und Pfirsich. Limette und grüner<br />

Apfel erfrischen auch direkt den Gaumen, saftig und mit einer<br />

entspannten, tragenden Säure. Der Muschelkalk sorgt<br />

für Cremigkeit und Würze. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2023 »La Plage« Rosé trocken<br />

Provenzalisches Rosa, etwas brenzlig im Duft, Himbeere,<br />

Hagebutte und Süßkirsche, ein Hauch Veilchen. Für die<br />

<strong>Wein</strong>kategorie dicht im Extrakt und mit Substanz, kein Sonnenschirm-Rosé,<br />

trotz cremigem Kern, akzentuiert von<br />

Gerbstoff, Phenolik und Würze. An den Herd!<br />

12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

509


WEINGUT FRITZ<br />

EKKEHARD HUFF<br />

Hauptstraße 90, 55283 Nierstein<br />

T: +49 6133 58003, www.weingut-huff.de<br />

Kontakt: Christine und Doris Huff<br />

Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />

Flaschen/Hektar: 5.600 (75 % weiß, 25 % rot)/9,5 ha<br />

Christine Huff entstammt einer Familie,<br />

die seit mehr als 300 Jahren <strong>Wein</strong> produziert.<br />

Die Winzerin verzichtet konsequent<br />

auf Mineraldünger, Herbizide und<br />

tierische oder künstliche Schönungsmittel.<br />

Denn: <strong>Wein</strong> soll natürlich sein und die Geschichte<br />

seiner Herkunft erzählen, vom Rebstock<br />

bis in den Keller. Die Erträge der Niersteiner<br />

und Schwabsburger Gemarkung baut<br />

sie gemeinsam mit ihrem Mann Jeremy Bird-<br />

Huff aus. Das klappt ganz formidabel: Mit ihren<br />

spannungsreichen und ausdruckstarken<br />

Weißweinen bewegt sich das Paar seit Jahren<br />

zuverlässig auf hohem Niveau.<br />

92 2023 »Rabenturm« Riesling trocken<br />

Etwas verschlossen der Duft bei anklingend balsamischen<br />

Noten. Gut abgestimmt dazu frische Apfelfrucht und auch<br />

leichte Kräuternoten. Viel Saft und Kraft dann im Mund bei<br />

erfrischender Säurestruktur. Vollmundig spürt man die<br />

Frucht, die auch noch das lange Finale begleitet.<br />

12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2023 Schwabsburg Riesling trocken<br />

Aromatischer, zitrischer Duft mit etwas Mandarinenschale<br />

und Limone. Sofort viel Saftigkeit bei gutem Trinkfluss am<br />

Gaumen. Beinahe komplex und auch dicht am Gaumen bei<br />

viel zitrusorientierter Frische. Die recht lebhafte Säure ist<br />

griffig und zupackend. Alles stimmig verwoben bei anklingendem<br />

Schmelz. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

92 2023 Nierstein Pettenthal Riesling<br />

trocken<br />

Feine Noten von Thymian, auch Apfelschale und Holledau-<br />

Hopfen lassen sich riechen, hinzu kommt eine feine Mineralität<br />

bei reduktiver Anmutung. Beinahe explosiv dann die<br />

Frucht am Gaumen. Derart ausladend kommt sie wuchtig<br />

daher. Opulent erlebt man das Spiel von Säure, Mineralität<br />

und Frucht. Die Spannung begleitet ein langes Finale.<br />

12 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2023 Nierstein Orbel Riesling trocken<br />

Betörende Nase, mineralisch und dicht mit Noten von Feuerstein<br />

und viel gelbfleischiger Frucht, die von Zitrusnoten und<br />

auch etwas Aprikose begleitet wird. Reichlich Mineralität<br />

auch im Mund bei ebenfalls gut strukturierter Zitrusfrucht<br />

und auch ein wenig heimischer Steinfrucht. Intensiv das<br />

Finale bei vorhandener Finesse. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

90 2023 »Yellow Bird« Sauvignon Blanc<br />

trocken<br />

Exotisch, mit viel Feuerstein-Mineralität versehener Sauvignon<br />

Blanc, der für die Rheinfront durchaus eine Bereicherung<br />

darstellt. Der ausladende Duft lässt durchaus an Gewächse<br />

aus Neuseeland denken und transportiert Noten von<br />

Kiwifrucht, grünem Paprika und Schwarzer Johannisbeere.<br />

Saftig, säurefrisch und nachhaltig. 11,5 Vol.-%, DV, €€<br />

92 2023 Riesling Beerenauslese<br />

Getrocknete Früchte, kandierte Limonenschale, Orangenblüte,<br />

kräuterige Elemente, etwas Stachelbeere, Blütenhonig.<br />

Am Gaumen dicht und satt, fein bleibend, belebende<br />

Säure, kandierte Orange, reife Zitrusfrucht, Mirabelle, eine<br />

frische Beerenauslese. 9 Vol.-%, DV, €€€<br />

510 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER RHEINHESSEN<br />

WEINGUT GEORG<br />

GUSTAV HUFF<br />

Woogstraße 1, 55283 Nierstein-Schwabsburg<br />

T: +49 6133 50514, www.weingut-huff.com<br />

Kontakt: Familie Huff<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8–12 Uhr und 13.30–18 Uhr,<br />

Sa 9–17 Uhr, So 10–12 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 346.700 (70 % weiß, 14 % rot,<br />

9 % Rosé, 4 % süß, 3 % Schaumwein)/29 ha<br />

Auch in diesem Jahr haben wir wieder<br />

sechs starke <strong>Wein</strong>e verkostet – eine<br />

Auswahl, in der die ganze Vielfalt des<br />

Huff'schen Portfolios steckt. Wenn man deren<br />

Essenz zusammenfassen möchte, ließe sich<br />

formulieren: Eleganz und Finesse. Die Hitze,<br />

die der Rote Hang auszustrahlen vermag,<br />

scheinen besonders die Rieslinge komplett zu<br />

ignorieren. Ausgesprochen pikant kommt der<br />

Rehbacher Steig daher, während der Silvaner<br />

als klassischer Speisenbegleiter bei etwas Geduld<br />

noch an Komplexität zunehmen wird.<br />

Der Orange Wine, unser Tipp, hat das Zeug zu<br />

einem neuen Klassiker.<br />

92 2023 »Alte Reben« Nierstein Riesling<br />

Hipping trocken<br />

Sehr ansprechend fruchtzentriert in der Nase mit Noten<br />

nach Zitronenzeste und saftigem Pfirsich, ohne eindimensional<br />

zu wirken. Im Mund ist da weiterhin und vor allem Pfirsich,<br />

sehr sauber, florale Komponente, eher leichtgewichtig,<br />

unmittelbar zugänglich. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2023 Nierstein Rehbacher Steig<br />

Sommerseite Riesling trocken<br />

Riesling vom Pettenthal, aber aus dem südlich ausgerichteten<br />

Teil im Seitental. Trotz Sommerseite auch mit leicht vegetabilen<br />

Noten in der Nase, grüner Apfel, Zitronentarte,<br />

Brennnessel. Im Mund fein, elegant gleitend, trocken grundiert,<br />

für Pikanzfreunde. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

91 2023 Nierstein Silvaner trocken<br />

Hell, floral und mineralisch in der Nase. Neben Holunderblüte<br />

und Apfel schleicht sich aber auch ein würziger Unterton<br />

heran. Im Mund bleibt der Silvaner auf der hellen Seite. Unreife<br />

Walnuss, helle Birne, ein wenig Phenolik – das wird gut<br />

reifen können! 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2023 Riesling Kabinett feinherb<br />

Frisch-fruchtiger Duft, Aprikose, Pfirsich, Apfel, Wiesenkräuter<br />

und Minze, dazu reife Grapefruit, animierend. Am Gaumen<br />

mit schöner, frischer Säure und feiner Süße, die gut<br />

integriert ist, balanciert, helle Früchte, süße Limone, saftiges<br />

Finale. 10 Vol.-%, DV, €<br />

91+ 2022 »Réserve« Pinot Gris trocken<br />

Rostorange im Glas, in der Nase Phenolik, etwas Hagebuttentee,<br />

eine tiefere Orangenfrucht, warme Kräuter. Am Gaumen<br />

gelingt der Spagat zwischen Frucht und Gerbstoffen.<br />

Bitterorangenkonfitüre mit Widerstand. Bei Tisch schlicht<br />

wie einen Roten behandeln. 13 Vol.-%, NK, €€<br />

92+ 2021 Nierstein Rosenberg Spätburgunder<br />

trocken<br />

Hellfarbig mit recht robusten Holznoten in der Nase, Gewürznelke,<br />

dazu Walderdbeere, rote Pflaume und Wacholder.<br />

Am Gaumen aromatisch eher leise und distinguiert, präsente<br />

Gerbstoffe, Erdbeere, etwas gelbe Kirsche, ätherische<br />

Anklänge, Speisenwein statt Blockbuster. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

511


WEINGUT<br />

HUNGERMÜLLER<br />

Friedhofstraße 10, 67596 Dittelsheim-Heßloch<br />

T: +49 6244 6949400, www.hungermueller.de<br />

Kontakt: Heike Hungermüller<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Flaschen/Hektar: 13.300 (76 % weiß, 24 % Rosé)/5 ha<br />

Es klingt ein bisschen wie ein Märchen:<br />

Eine junges Informatikerpaar gibt seine<br />

naturfernen Berufe auf, zieht an den<br />

Kloppberg, gründet gemeinsam ein <strong>Wein</strong>gut.<br />

Und aus dem Stand gelingt den beiden mit ihrem<br />

ersten offiziellen Jahrgang ein großartiger<br />

Müller-Thurgau, der bei der <strong>Falstaff</strong> Müller-<br />

Thurgau Trophy 2022 den zweiten Platz belegt.<br />

Der Erfolg fällt nicht ganz vom Himmel,<br />

beide entstammen Winzerfamilien. Und das<br />

Gelingen war keine Eintagsfliege: Die neuen<br />

<strong>Wein</strong>e, die uns das Paar zugesandt hat, beweisen,<br />

dass sie sich auch auf Weiß- und Grauburgunder<br />

verstehen.<br />

89 2023 »Müllerchen« Secco trocken<br />

Duftige Nase, florale Noten und Kräuterwürze im Spiel mit<br />

Frucht, Mirabellen, Äpfeln, Birnen, Holunderblüten und kandierter<br />

Limettenzeste. Am Gaumen erfrischend, fruchtig,<br />

feine Perlage, charmante Süße im Spiel mit kräuterigen Anklängen,<br />

schwungvoll und animierend. 10 Vol.-%, DV, €<br />

89+ 2023 Rosé Secco trocken<br />

Strahlendes Lachsrosé im Glas. Rote Waldbeeren im Duft,<br />

Quitte, Orangenschale, Hagebuttenschale, Rosenblätter.<br />

Am Gaumen mit prickelnder Frische und saftiger Frucht, feines<br />

Mousseux, feine Süße, harmonisch abgestimmt und gut<br />

gekühlt als Aperitif auf der Terrasse oder zur geselligen Runde<br />

am Tisch. 11,5 Vol.-%, DV, €<br />

91 2023 »Kalkstein« Weißburgunder trocken<br />

Kalkige Kühle, kreidig im Duft, Birnen, Äpfel, Honigmelone,<br />

Orangenzeste, getrocknete Kräuter, nussige Noten. Im Mund<br />

mit gutem Fluss, klar wie ein Gebirgsbach, frischer Frucht,<br />

schlank im Körper, gut im Extrakt, cremig, mineralisch unterlegt,<br />

salzig im Finish. 12 Vol.-%, DV, €€<br />

90+ 2023 Dittelsheim Grauburgunder trocken<br />

Fruchtig und feinwürzig im Duft, Nashibirne, Honigmelone,<br />

Quitten, Aprikose, frisch gemahlene Mandeln. Am Gaumen<br />

mit Schmelz und Saftigkeit, schlank und dennoch mit guter<br />

Fülle, weiche, geschmeidige Textur, frische Säure, feine Phenolik,<br />

dicht und mit guter Länge. 12 Vol.-%, DV, €€<br />

90+ 2023 Dittelsheim Chardonnay trocken<br />

Kräuterig im Duft, Estragon, Koriander, getrocknete Minze,<br />

frische Zitronen, Limettenzeste, roter Apfel, frisch gemahlene<br />

Haselnuss. Am Gaumen mit Schmelz und geschmeidig,<br />

feine Würze balanciert feine Fruchtsüße, dicht und rund mit<br />

gutem Trinkfluss und würziger Länge. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

90 2023 Dittelsheim Müller-Thurgau trocken<br />

Rauch in der duftigen Nase, Hagebuttenschale, Muskatwürze,<br />

Brennnessel, Quitte, Buchsbaum, Bananenschale. Im<br />

Mund mit guter Substanz, viel Würze, Schmelz und satter<br />

Frucht, kraftvoll und mit guter Länge, mit gutem Potenzial<br />

und vielseitig bei Tisch. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

512 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER RHEINHESSEN<br />

J. TRAUTWEIN<br />

FEINE WEINE<br />

Friedrichstraße 19, 55237 Lonsheim<br />

T: +49 6734 9420800, www.jtrautwein.wine<br />

Kontakt: Andreas Kramp<br />

Hommage an die Heimat«: Das ist der<br />

Slogan von Johannes Trautwein, der<br />

2019 seinen Premierenjahrgang füllte.<br />

Seine Familie betreibt bereits in der vierten<br />

Generation <strong>Wein</strong>bau in Lonsheim, das in einem<br />

malerischen Talkessel im südlichen<br />

Rheinhessen liegt. Der junge Winzer, Jahrgang<br />

1995, möchte »Rheinhessen und seine Lagen<br />

von der besten Seite präsentieren«. Das gelingt<br />

ihm am besten mit dem mineralischen<br />

Riesling aus dem renommierten Westhofener<br />

Morstein. Unser Tipp ist der Chardonnay<br />

»R« mit der Lizenz zur kulinarischen Begleitung.<br />

Gutes Debüt!<br />

91+ 2022 Westhofen Morstein Riesling<br />

trocken<br />

Dichter Duft mit reifem Pfirsich, Birne, Mango und Maracuja,<br />

florale Würze und der Lagenmineralik. Die zeigt sich auch<br />

am Gaumen, kompakter Bau und mittlere Dichte, ist mit<br />

lebhafter Säure linear ausgerichtet, phenolische Pixel, im<br />

Finish Austernwasser. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

90 2019 »Tonmergel« Riesling trocken<br />

Das Duftbild ist schon recht weit gediehen, Noten von Petrol<br />

und reifem <strong>Wein</strong>bergpfirsich, auch Maracuja ist dabei. Die<br />

reife Frucht (Pfirsich, Maracuja und Papaya) wird am Gaumen<br />

von einer saftigen Säure getragen und balanciert, würzig-mineralisches<br />

Finale. 11,5 Vol.-%, DV, €<br />

90 2023 »R« Chardonnay trocken<br />

Reife Birne, Quitte, Papaya und Ananas, feine Holzwürze und<br />

etwas Bananenschale. Kräftig gebaut, stoffig und mit weicher<br />

Textur am Gaumen, mittlere Extraktdichte, präsente<br />

Säure und reife Phenolik, nussig, Quitte, Birne. Hat die Lizenz<br />

zur kulinarischen Begleitung. 13,5 Vol.-%, DV, €<br />

89+ 2023 »Floral« Sauvignon Blanc trocken<br />

Würziger, fruchtintensiver Duft, reife Mango, Papaya und<br />

Schwarze Johannisbeere, Cassis und Flieder. Kein Aperitif-<br />

<strong>Wein</strong>chen, zeigt Substanz und Würze am Gaumen, akzentuiert<br />

von einer feingliedrigen Säure und leicht herben Frucht,<br />

grüne Birne und Grapefruit. 13 Vol.-%, DV, €<br />

89+ 2023 »Floral« Riesling Gewürztraminer<br />

RR/TR<br />

Duftig in der Nase mit Rosenblättern und ordentlich Moschus,<br />

reifes Steinobst wie Pfirsich und Mango. Die beschwingte<br />

Säure übernimmt in der straffen Struktur die Regie<br />

und schafft gekonnt ein Gleichgewicht zur Restsüße, die<br />

von Mango und Maracuja begleitet wird. 12 Vol.-%, DV, €<br />

90+ 2023 Riesling Kabinett feinherb<br />

Feiner Duft nach reifen Zitrusfrüchten, Mandarine und kandierter<br />

Zitrone, dazu delikate Kräuterwürze mit Minze und<br />

Zitronenmelisse. Am Gaumen mit lebendiger Säure, animierend<br />

und frisch, erneut Zitrusfrüchte, gut integrierte, harmonische<br />

Süße, macht Spaß. 10 Vol.-%, KK, €<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

513


WEINGUT<br />

KNEWITZ<br />

Rheinblick 13, 55437 Appenheim<br />

T: +49 6725 2949, www.weingut-knewitz.de<br />

Kontakt: Familie Knewitz<br />

Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />

Flaschen/Hektar: 150.000 (90 % weiß, 10 % rot)/25 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Wir mussten gerade nochmal nachsehen:<br />

Es war im Jahr 2015, als Tobias<br />

Knewitz den Titel »<strong>Falstaff</strong><br />

Newcomer des Jahres« zugesprochen bekam.<br />

Zehn Jahre später hat der Appenheimer Winzer<br />

eine Stilsicherheit und eine Konstanz erreicht,<br />

die ihn in die Nähe der allerbesten Betriebe des<br />

Landes rückt. Die Chardonnay »Réserve« war<br />

schon seit Langem ein »pièce de résistance« im<br />

Knewitz-Sortiment – in seiner 2022er Ausgabe<br />

kann dieser <strong>Wein</strong> den aller-, allerbesten weißen<br />

Burgundern Konkurrenz machen. Boisée, Integration<br />

von Körper und Säure, Stoffigkeit – alles<br />

perfekt getroffen. Wunderbar!<br />

97 2022 »Réserve« Chardonnay trocken<br />

Im Duft viel Hefe, brenzlige Noten, Vanillepudding, geröstete<br />

Haselnuss. Am Gaumen: Schmelz und Stoff in enger<br />

Liaison, reife Säure, ein eng zusammengeschmolzenes<br />

Amalgam, sehr jung, lange, beeindruckend stilsicher. Ein<br />

Grand Cru zum Preis eines Villages. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

95+ 2023 Appenheim Hundertgulden<br />

Riesling GG<br />

Neben den Noten der Spontangärung (Apfel, Apfelschale,<br />

Kräuter, Hefe, etwas Malz) auch die steinig-kalkige Aromatik<br />

des Hundertgulden. Druckvoll am Gaumen, nicht in Bodybuildermanier,<br />

gut dosiert, die Eleganz im Blick, mineralisch,<br />

zitrisch, sehr feine Phenolik. Lang. 13 Vol.-%, NK, €€€€<br />

95 2023 Nieder-Hilbersheim Steinacker<br />

Riesling GG<br />

Die Lage zeigt sich schon im ersten Duft, steinig, kühl, mineralisch,<br />

reduktiv, erdig, kräuterig, zitrische Anklänge. Was<br />

sich in der Nase zeigt, wird am Gaumen in flüssige Materie<br />

verwandelt, dicht und dabei nicht streng, eine Kargheit, die<br />

reichhaltig werden will. 13 Vol.-%, NK, €€€€<br />

93+ 2023 »1G« Gau-Algesheim Goldberg<br />

Riesling trocken<br />

Anfangs noch recht hefig im Duft, kommen nach Luftzufuhr<br />

Aromen von Quitte und Orangeat zum Vorschein. Große<br />

Laufruhe zeichnet die Gaumenstruktur aus: Geschmeidigkeit<br />

und Stoff sind eng verwoben, eine zivilisierte Säure untermalt<br />

den unaufdringlich in Szene gesetzten Extrakt. Fein!<br />

Und lang. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2023 »1G« Appenheim Riesling trocken<br />

Etwas Reduktion, aber auch eine ganze Gewürzkiste von Kardamom<br />

über Lavendel bis zu Koriander, Kümmel, Zitronenmelisse<br />

und schwarzem Pfeffer. Der Gaumen ist geschmeidig<br />

grundiert und mit trockener Phenolik gefüllt, dicht, ohne<br />

überkonzentriert zu sein. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2023 »IG« Nieder-Hilbersheim Riesling<br />

trocken<br />

Leicht pfeffrig im Duft, Orangenblüte, rauchige Noten. Der<br />

Gaumen probiert sich kernig und kraftvoll, auch deutlich<br />

kalkmineralisch, mit einem Hang ins Robuste, aber eben<br />

auch sehr inhaltsreich und durchaus mit Anlagen zur Komplexität.<br />

12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

514 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER RHEINHESSEN<br />

WEINGUT<br />

KÖSTER-WOLF<br />

Langgasse 62, 55234 Albig<br />

T: +49 6731 2538, www.koester-wolf-weingut.de<br />

Kontakt: Bärbel Wolf<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Do 8–12 Uhr und 13–17 Uhr,<br />

Fr 8–13 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 266.700 (65 % weiß, 15 % rot,<br />

5 % Rosé, 14 % süß, 1 % Schaumwein)/35 ha<br />

Das <strong>Wein</strong>gut der Familie Wolf liegt im<br />

Ort Albig, vor den Toren der Stadt<br />

Alzey. Der Betrieb ist ein wahres<br />

Musterbeispiel dafür, wie preiswürdig man<br />

in Rheinhessen solide <strong>Wein</strong>e einkaufen<br />

kann. Dieses Jahr fanden wir den Merlot als<br />

Perle im Sortiment: ein kompletter Sortentyp<br />

mit feinem Gerbstoff und dezenter<br />

Holznote. Für die Liebhaber des etwas milderen<br />

Geschmacks ist der fruchtgetragene<br />

halbtrockene Riesling ein verlockendes Angebot.<br />

Auch Eiswein führt das <strong>Wein</strong>gut im<br />

Sortiment – eine süße Leckerei mit sehr<br />

guter Balance.<br />

90 2023 Flonheim Riesling halbtrocken<br />

Pfirsich und Aprikose im Duft, frischfruchtig und unkompliziert.<br />

Im Mund hat der <strong>Wein</strong> eine schöne Saftigkeit, die Säure<br />

gibt Spannung, die nicht im Übermaß süße Abstimmung<br />

schafft eine animierende Balance. Das ist viel Riesling fürs<br />

Geld. 12 Vol.-%, DV, €<br />

90 2022 Alzey Römerberg<br />

Gelber Muskateller trocken<br />

Der Ausdruck der Muskatwürze ist in diesem <strong>Wein</strong> von schöner<br />

Klarheit, auch die sortentypischen zitrusfruchtigen Aromen<br />

fehlen nicht. Eine packende Säure eröffnet den Gaumen,<br />

der <strong>Wein</strong> fließt recht schlank, aber nicht ohne Dichte,<br />

endet pointiert und würzig, mit sehr guter Länge.<br />

12,5 Vol.-%, DV, €<br />

89+ 2023 »Scheus Traum« Scheurebe<br />

feinherb<br />

Ein pfeffriger, auch leicht hefiger Duft, für eine Scheurebe<br />

eher verhalten. Im Mund hat der <strong>Wein</strong> eine saftige, trinkfreudige<br />

Anlage, im Süße-Säure-Spiel führt die Süße die Regie,<br />

und gibt der sortentypischen Aromatik der Schwarzen Johannisbeere<br />

im Abgang einen Boost. 12 Vol.-%, DV, €<br />

87 2023 Grauer Burgunder trocken<br />

Leicht buttrig im Duft, Erdnusschale, etwas Champignon. Im<br />

Mund hat der <strong>Wein</strong> einen mittelgewichtigen Bau, eine zarte<br />

Schicht Phenole, eine frische Säure und zarte Süße. Ein korrekter<br />

Sortentyp. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

92 2022 Alzey Römerberg Merlot trocken<br />

Eine satte Kirschfrucht plus holzige Noten von Bleistift:<br />

archetypischer Merlot im Duft. Der Gaumen zeigt sich gut<br />

extrahiert, mit reifem Gerbstoff mittlerer Korngröße, mit<br />

deutlich taktil-mineralischen Komponenten und einem<br />

saftigen, fruchtgetragenen Abklang. Sehr guter <strong>Wein</strong>!<br />

12,5 Vol.-%, NK, €€<br />

93 2021 Albig Hundskopf Silvaner Eiswein<br />

Pikanter Duft nach kandierter Zitrusfrucht, Zitronat, getrocknete<br />

Papaya und Mango, Kräuterwürze, geröstete<br />

Haselnuss. Am Gaumen mit einer schmelzenden Süße,<br />

eingedickter Zitronenjus, Mangosaft, dicht, voller Extrakt,<br />

feine Säure, bereits zugänglich. 7,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

515


KREBS-GRODE<br />

Hauptstraße 16, 55278 Eimsheim<br />

T: +49 6249 908050, www.krebs-grode.de<br />

Kontakt: Hubertus und Annette Krebs<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8–17 Uhr<br />

Hektar: 28 ha<br />

Anbauweise: Biodynamisch<br />

Das <strong>Wein</strong>gut Krebs-Grode in Eimsheim<br />

strahlt eine wohltuende Gelassenheit<br />

aus, die sich auch in den <strong>Wein</strong>en<br />

widerspiegelt. Kein Wunder, schließlich kann<br />

die Familie auf die Erfahrung und Expertise<br />

von sechs Winzergenerationen bauen. Hubertus<br />

und Annette Krebs kultivieren ihre 28<br />

Hektar Rebfläche, die sich von Guntersblum<br />

über Eimsheim bis nach Gau-Odernheim erstrecken,<br />

nach zertifiziert ökologischen Richtlinien.<br />

Aus einer überzeugenden Kollektion<br />

ragen der würzige Weiße Burgunder – unser<br />

Tipp – und die substanzreiche Cabernet-Cuvée<br />

»Justmax« heraus.<br />

91 2022 »Lehm« Guntersblum Bornpfad<br />

Weisser Burgunder trocken<br />

Reife Aprikose, Mirabelle, Orangenblüte und Orangenschale,<br />

gelbe Blüten, Birne, florale und würzige Noten. Entfaltet<br />

sich am Gaumen gelassen und doch druckvoll auf einem geschmeidigem<br />

Fond, Schmelz, Saft, reife Säure und eine Würze,<br />

die auch ins Finale führt. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

90 2022 Gau-Odernheim Chardonnay<br />

trocken<br />

Blüten in der Nase, Krokus, Vanillekipferl, Birne, Pfirsich und<br />

Reneklode mit nussigen, würzigen Noten. Zeigt sich im Mund<br />

balanciert und harmonisch austariert mit etwas Restsüße,<br />

die von fruchtigen Noten von Birne, heller Grapefruit und<br />

Würze aufgenommen wird. 13 Vol.-%, DV, €<br />

89+ 2023 Riesling trocken<br />

Neben grünem Apfel, Stachelbeere und Grapefruit, Noten<br />

von gelbem Steinobst, Aprikose, Mirabelle und Pfirsich,<br />

Blattgrün. Schlank gebaut und straff gehalten am Gaumen<br />

mit lebhafter Säure und leicht grünlicher Fruchtnote und<br />

Phenolik, die den Gaumen beschäftigt. Beschwingt.<br />

12 Vol.-%, DV, €<br />

89+ 2023 »Easy PiWi« trocken CB/SC<br />

Birne, gelbe Pflaume und Banane in der Nase, auch florale<br />

Noten, Blattgrün und Efeu, ebenso Muskatblüte und Muskatnuss.<br />

Versteht es im Mund Frische, Schmelz, Würze und<br />

Fruchtsüße als überzeugende Einheit zu präsentieren. Ist<br />

nicht so »easy«, wie er heißt. 11,5 Vol.-%, DV, €<br />

92+ 2018 »Justmax« trocken CD/CC<br />

Blickdicht in der Farbe. Feinwürziger und nobler Duft mit<br />

dunklen Früchten (Schwarzkirsche, Brombeere), feinem<br />

Rauch und Tabak. Zeigt am Gaumen die Kraft des Jahres mit<br />

Substanz, Würze und Saft in klarer Definition, dichtes Tanningerüst,<br />

markant, unverstellt, lang. 14 Vol.-%, NK, €€€<br />

89+ 2019 Guntersblum Spätburgunder<br />

trocken<br />

Duftig und blumig, getrocknete Rosen, Veilchen, rote Kirsche,<br />

Johannisbeere, Zwetschge, feine Würze. Burgunder,<br />

der Substanz, Kraft und Trinkfluss zusammenbringt, mit filigraner<br />

Säure, feiner Würze und zugänglichem Gerbstoff in<br />

mittlerer Dosierung. Gerne zum Essen. 13 Vol.-%, DV, €<br />

516 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER RHEINHESSEN<br />

WEINGUT<br />

KÜHLING-GILLOT<br />

Ölmühlstraße 25, 55294 Bodenheim<br />

T: +49 6135 2333, www.kuehlingandbattenfeld.com<br />

Kontakt: Carolin Spanier-Gillot und Hans Oliver Spanier<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–17 Uhr<br />

Hektar: 25 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Carolin Spanier-Gillot und Hans Oliver<br />

Spanier sind Rheinhessens Power<br />

Couple: Während das Bruderweingut<br />

Battenfeld-Spanier vor allem im Kalk unterwegs<br />

ist, ist der Rote Hang mit seinen Böden<br />

aus dem erdgeschichtlichen Zeitalter des Rotliegenden<br />

das Terrain für Kühling-Gillot. Es<br />

sind letztlich Wüstenböden, die hier nach<br />

Jahrmillionen einen <strong>Wein</strong>bau auf höchstem<br />

Niveau gestatten – und Geschmacksbilder<br />

von intensiver Würzigkeit hervorbringen: Rothenberg<br />

und Pettenthal sind auch dieses Jahr<br />

wieder vorn, doch edel ist hier alles, inklusive<br />

der »Ortsweine aus ersten Lagen«.<br />

97 2023 »wurzelecht« Nackenheim<br />

Rothenberg Riesling GG<br />

Den Duft würfe man gerne als Parfum auf der Haut tragen:<br />

Orangenöl, Lavendel, Limettenschale, Millionen Jahre Roter<br />

Hang. Wer nicht an Terroir glaubt, wird hier bekehrt: die sensible<br />

und dabei eindringliche Form der Bodenkunde, die Gegensätze<br />

zeigt und zusammenfügt. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€€<br />

95+ 2023 Nierstein Pettenthal Riesling GG<br />

Die normalerweise fordernde Aromatik der Lage, die an<br />

glimmende Autoreifen erinnern kann, ist hier elegant eingefangen.<br />

Straff gebaut, am Gaumen reduziert auf das Wesentliche,<br />

was großen Riesling ausmacht: Druck, Mineralik,<br />

Länge und das Geheimnis der Lage. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€€<br />

93+ 2023 Nierstein Hipping Riesling GG<br />

Bietet etwas im Duft auf subtile Art: Sesamöl, etwas Rhabarber,<br />

roter Apfel, Pfirsich, getrocknete Kräuter. Der Ausbau<br />

konterkariert die Neigung der Lage zur Fülle, salzige Mineralik<br />

und zitrische Frische sorgen für Profil am Gaumen.<br />

12,5 Vol.-%, DIAM, €€€€<br />

93+ 2023 Nierstein Ölberg Riesling GG<br />

Der Ölberg wirkt durch eine gepflegte Reduktionsnote nicht<br />

zu brav, aber er bleibt Klassiker mit Aprikose und Pfirsich.<br />

Weiche Textur am Gaumen, die durch die feine Salzigkeit der<br />

Mineralik durchbrochen wird, gepflegte Phenolik, die geschmeidige<br />

Seite des Roten Hangs. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€€<br />

93 2023 »Aus Ersten Lagen« Nierstein<br />

Riesling trocken<br />

Der Duft ist dicht. In der Nase Sanddorn, Apfelschale, Schieferwürze<br />

und Sesamsaat. Komplex, aber dennoch gut zugänglich.<br />

Am Gaumen dann saftig, reif und frisch gleichzeitig.<br />

Die Mineralik auf der Zunge gibt dem <strong>Wein</strong> Druck, Spannung<br />

und Länge. 12 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

92+ 2023 »Aus Ersten Lagen« Nackenheim<br />

Riesling trocken<br />

Mittleres Goldgelb in der Farbe. In der Nase fällt vor allem<br />

die Cremigkeit auf und intensive Würze, die vom Duft reifer<br />

Zitronen begleitet werden. Saftigkeit und Mineralität sind<br />

am Gaumen auf gleicher Ebene und schaffen so einen spannenden<br />

und trinkigen Genuss. 12 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

517


WEINGUT<br />

LAMBERTH<br />

Kirchstraße 20, 55278 Ludwigshöhe<br />

T: +49 6249 8611, www.weingut-lamberth.de<br />

Kontakt: Carsten Lamberth<br />

Ab-Hof-Verkauf: nach Voranmeldung<br />

Mo bis Fr 8–12 Uhr und 14–18 Uhr, Sa nach Vereinbarung<br />

Hektar: 20 ha<br />

Das <strong>Wein</strong>gut Lamberth beschäftigt<br />

drei Generationen, die »lebensfroh«<br />

in Ludwigshöhe, einem idyllischen<br />

Dorf zwischen Mainz und Worms, arbeiten<br />

und leben. An den sonnigen Rheinterrassen<br />

werden 20 Hektar Reben angebaut, die Trauben<br />

verarbeitet der versierte Kellermeister<br />

Carsten Lamberth. Aus der ausgewogenen<br />

Kollektion ragen der gehaltvolle Grauburgunder<br />

(unser Tipp) und der mineralischwürzige<br />

Pinot Noir heraus, dicht gefolgt vom<br />

würzigen Chardonnay und der gekonnt balancierten<br />

Riesling-Spätlese. Auf die Winzerfamilie<br />

Lamberth ist Verlass.<br />

92 2022 Guntersblum Himmelthal<br />

Grauburgunder trocken<br />

Birne und Birnenschale mit frisch gerösteten Kaffeebohnen<br />

und fleischigem gelbem Apfel, Mirabellenhaut, nasser Kalk.<br />

Saftiger, kräftiger und fülliger Grauburgunder mit klar definierter<br />

Kontur und Gleichgewicht, dichter Extraktkern und<br />

schöne Würze, kalkige Mineralik. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />

91 2020 »TK« Ludwigshöhe Teufelskopf<br />

Chardonnay unfiltriert trocken<br />

Feine Eichenwürze setzt den ersten Akzent, etwas geröstete<br />

Maronen, reife Birne, Honigmelone, Kürbischutney. Zeugt<br />

am Gaumen von Kraft, Körper, Druck und Fülle, die Gerbstoffpixel<br />

stützen die Struktur. Trocken und puristisch, viel<br />

Würze, die sich bis ins Finale zieht. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />

89 2023 Blanc de Noir Cabernet Sauvignon &<br />

Merlot trocken CS/ME<br />

Als »selbstbewussten Gaumenkitzler« beschreibt Carsten<br />

Lamberth seinen Blanc de Noirs, da ist etwas dran. Die gut<br />

eingewobenen Gerbstoffe vom Cabernet Sauvignon tragen<br />

genauso dazu bei wie die Frucht von Schwarzer Johannisbeere,<br />

rotem Apfel und Zwetschge. Stilsicher.<br />

11,5 Vol.-%, DV, €<br />

89 2023 Silvaner trocken<br />

Neben Apfel, Birne und gelben Blüten auch etwas Honigund<br />

Malz-Pastille in der Nase, kräuterig, feine Würze, Kümmel.<br />

Schlank und straff gebaut zeigt er sich am Gaumen,<br />

frisch und schmelzig zugleich mit feiner Fruchtsüße, die<br />

feingliedrige Säure sorgt für Balance. 11,5 Vol.-%, DV, €<br />

92 2020 »Steig-Terrassen Très Fins«<br />

Pinot Noir trocken<br />

Intensiver Duft, reife Frucht, kräuterig, Holzwürze, Kirsche in<br />

beiden Farben, Johannisbeere, Röstaromen. Baut am Gaumen<br />

Druck und Kraft auf, behält dabei seine Frische und<br />

Frucht (Kirsche, Granatapfel), gelenkt von mineralischer<br />

Würze, reife Gerbstoffe mit Reserven. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

91 2023 »Alte Reben« Riesling Spätlese<br />

Duft nach süßen Zitrusfrüchten, Ananas, Papaya, Mango,<br />

reifer Melone und zartem Blütenhonig, dazu etwas Minze.<br />

Am Gaumen sehr saftig, Birne, Honigmelone, Mango, lebendige,<br />

gut integrierte Säure, schöne Balance, spürbare Süße,<br />

perfekt zu pikanten Speisen. 7,5 Vol.-%, DV, €<br />

518 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER RHEINHESSEN<br />

WEINGUT<br />

G&M MACHMER<br />

Im Rosengarten 16, 67595 Bechtheim<br />

T: +49 624 2915717, www.weingut-machmer.de<br />

Kontakt: Markus Machmer<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Hektar: 35 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Jede Jahreszeit so bewusst zu erleben, ist<br />

einzigartig. Ich habe den besten Job der<br />

Welt«, sagt Markus Machmer. Diese<br />

Zufrieden- und Verbundenheit mit dem Winzerberuf<br />

überträgt sich auf seine <strong>Wein</strong>e. Schon<br />

seit 2009 werden die 35 Hektar <strong>Wein</strong>berge<br />

nach ökologischen Richtlinien bewirtschaftet,<br />

auch bei den pilzresistenten Reben geht<br />

das <strong>Wein</strong>gut voran, sieben Sorten wie Cabernet<br />

Blanc und Sauvignac, den wir mit seiner<br />

eleganten Balance empfehlen, sind im Anbau.<br />

Sohn Maximilian Machmer setzt schon eigene<br />

Akzente, ein vielversprechender Einstand<br />

im <strong>Wein</strong>guide!<br />

92 2022 Bechtheim Geyersberg Riesling<br />

trocken<br />

Mittleres Goldgelb in der Farbe, Aromen von kandierter Zitrone,<br />

<strong>Wein</strong>bergpfirsich, exotische Früchte mit ein paar kräuterigen<br />

Nuancen. Am Gaumen ein geschmeidiger Körper mit<br />

einem saftigen Kern, eine nicht ganz trockene Frucht, feines<br />

Säuregerüst mit einem mittelkräftigen Abgang.<br />

13,21 Vol.-%, VL, €€<br />

91+ 2021 »Wilder Hase Kollektion Maximilian«<br />

Chardonnay trocken<br />

In der Nase reife gelbe Aromen wie Pampelmuse, rosa<br />

Grapefruit, exotische Früchte mit einem Hauch von Litschi<br />

und ein paar Kräutern. Am Gaumen eine elegante Säure mit<br />

einem mittelkräftigen Körper, einem harmonischen Alkoholgehalt<br />

und einem cremigen Schmelz. 13,42 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2023 »Edition G&M« Sauvignac trocken<br />

In der Nase Aromen von Aprikose und reifem Apfel, gepaart<br />

mit Limone und Holunderblüten. Am Gaumen hat der <strong>Wein</strong><br />

eine gut integrierte Süße, feine Säurestruktur, saftigen Körper<br />

und eine elegante Balance. Ein <strong>Wein</strong>, den man jederzeit<br />

gut trinken kann. 12,42 Vol.-%, DV, €<br />

91 2017 Bechtheim Stein<br />

Cabernet Sauvignon trocken<br />

Viel Würze in der Nase vom Barriqueausbau, Rauch, Gewürznelke,<br />

Wacholderbeere, Schwarze Johannisbeere, Brombeere,<br />

Tabak, Waldboden, Vanille. Erwachsener <strong>Wein</strong> mit Substanz,<br />

Kraft und auch Wucht, tragende Säure, ordentliche<br />

Menge an reifen Gerbstoffen. Zum Wild. 14,9 Vol.-%, VL, €€<br />

90+ 2019 Bechtheim Geyersberg Pinot Noir<br />

trocken<br />

Würziger, rauchiger Duft, dunkle Kirschen, reife Pflaume,<br />

Gewürznelke, Lorbeerblatt, auch ein wenig Tinte. Setzt am<br />

Gaumen breit an, hat Volumen und Kraft, mittelgewichtig<br />

im Extrakt, reife Säureader, mürbes Tanningerüst, der Alkohol<br />

ist eingebunden. Für Kaminabende. 14,86 Vol.-%, VL, €€<br />

90+ 2023 Grauburgunder trocken<br />

90+ 2023 »Edition G&M« Chardonnay<br />

Weißburgunder feinherb CH/WB<br />

90 2023 »Edition G&M« Cabernet Blanc tr.<br />

89+ 2022 »Edition G&M« Riesling trocken<br />

90 2023 »Kollektion Maximilian« Cabernet<br />

Sauvignon Rosé trocken<br />

89+ 2023 »Edition G&M« Blanc de Noir<br />

trocken<br />

89 2020 »Edition G&M« Spätburgunder<br />

trocken<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

519


WEINGUT<br />

MANZ<br />

Mühlweg 18, 55278 <strong>Wein</strong>olsheim<br />

T: +49 6249 803008, www.manz-weinolsheim.de<br />

Kontakt: Eric Manz<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8.30–15.30 Uhr,<br />

Sa 10–14.30 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 333.300 (60 % weiß, 40 % rot)/35 ha<br />

Ist es der Riesling oder sind es die Burgundersorten,<br />

für die Erich und Eric<br />

Manz sich mehr Expertise erworben haben?<br />

Verstehen sich Vater und Sohn eher auf<br />

trockene oder fruchtige <strong>Wein</strong>e? Weiße oder<br />

rote? Diese Fragen laufen ins Leere angesichts<br />

ihres Betriebsstils, der auf Dichte und<br />

Harmonie zielt – und sich wie ein roter Faden<br />

durch sämtliche <strong>Wein</strong>typen und Preisklassen<br />

zieht. Davon kann man sich auch in der neuen<br />

Vinothek des <strong>Wein</strong>guts überzeugen, die<br />

architektonisch spektakulär einen Rundumblick<br />

über <strong>Wein</strong>berge und den nahen Petersberg<br />

gewährt.<br />

94 2023 Nierstein Pettenthal Riesling<br />

trocken<br />

Zu Beginn eine sehr rauchige Nase, mit Luftkontakt entwickelt<br />

sich ein elegant cremiger Duft, Zitrusnoten, Liguster,<br />

frische süße Erbsen. Am Gaumen ein richtig knackiges, junges<br />

Säurespiel, wirkt aber schon schön eingebunden, zarte<br />

mineralische Noten, viel Rückgrat. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

93 2022 »Réserve« Weißburgunder trocken<br />

Rauchige Nase, Flintstein, auch kräuterige Noten, Giersch,<br />

knusprige Brotrinde, Weiße Johannisbeeren, blonder Tabak,<br />

geröstete Mandeln. Am Gaumen eine herrliche Frische mit<br />

viel Saft und leicht molligen Noten, ungemein trinkiger Ausdruck,<br />

spannungsreicher Nachhall. 13 Vol.-%, NK, €€<br />

93 2023 »100« Oppenheim Herrenberg<br />

Riesling trocken<br />

Zarter Duft nach frisch geriebenen Äpfeln, Thymian und Estragon,<br />

auch Kirschkernen, sehr warme Nase. Im Mund ein<br />

fein cremiges Säurespiel, gut ausbalanciert mit leicht herben,<br />

animierenden Zitrusnoten. Der Nachhall hat enormen<br />

Druck, viel Grip und will nicht aufhören, toll!<br />

13 Vol.-%, NK, €€<br />

93 2023 »Goldkapsel« Oppenheim<br />

Herrenberg Riesling Auslese<br />

Zuerst duftarm, dann zeigen sich Noten von zarten Kräutern,<br />

reifen Aprikosen, Limettenabrieb, auch Jod, ein kühler Duft.<br />

Am Gaumen werden die Kräuter ausdrucksstark, Quitte<br />

kommt hinzu, sehr beerig und saftig der Nachhall, die elegante<br />

Süße befeuert den Trinkfluss. 7,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2023 Nierstein Hipping Riesling Kabinett<br />

Köstlich! So ungemein frisch im Mund, so saftig und kühl, so<br />

eine feine, ungemein trinkige Süße mit fein unterstützender<br />

Säure. Aromen von weißen Beeren, Augustapfel, Glaskirschen,<br />

reifen grünen Stachebeeren. Im Nachhall eine nicht<br />

enden wollende Saftigkeit. 9,5 Vol.-%, DV, €€<br />

92+ 2022 »Réserve« Grauburgunder trocken<br />

92+ 2023 <strong>Wein</strong>olsheim Kehr Riesling trocken<br />

92+ 2023 »Réserve« Chardonnay trocken<br />

91+ 2023 »Alte Reben« Guntersblum Riesling<br />

trocken<br />

91 2023 »Kalkstein« Sauvignon Blanc<br />

trocken<br />

91 2023 »Alte Reben« Dienheim<br />

Grauburgunder trocken<br />

92+ 2023 <strong>Wein</strong>olsheim Kehr Riesling Spätlese<br />

520 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER RHEINHESSEN<br />

WEINGUT<br />

MARTINSHOF<br />

Außerhalb 1, 55276 Dienheim<br />

T: +49 6133 2280, www.wein-martinshof.de<br />

Kontakt: Achim Martin<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Flaschen/Hektar: 333.300 (70 % weiß, 17 % rot,<br />

10 % Rosé, 1 % süß, 2 % Schaumwein)/30 ha<br />

Das <strong>Wein</strong>gut ist stolz darauf, ein traditioneller<br />

rheinhessischer Familienbetrieb<br />

zu sein, in dem mehrere Generationen<br />

eng zusammenarbeiten. Der<br />

Martinshof produziert zum größten Teil<br />

Weißwein, doch auch die Rotweine, die wir<br />

erhielten, haben uns beeindruckt. Achim<br />

Martin versteht es, mit Holz umzugehen.<br />

Das zeigt sich am sehr gelungenen und sortentypischen<br />

Cabernet Sauvignon, aber auch<br />

beim »Tonneau«-Riesling. Uns haben die<br />

vorgestellten <strong>Wein</strong>e so gut gefallen, dass wir<br />

den Martinshof auf unsere Watchlist für einen<br />

zweiten Stern setzen.<br />

91+ 2020 »Tonneau« Oppenheim Sackträger<br />

Riesling trocken<br />

Der <strong>Wein</strong> hat einen intensiven Duft nach Holzwürze, aber<br />

man nimmt auch Boskop-Apfel wahr, Aprikose, exotische<br />

Früchte, Vanille und ein wenig Brioche. Am Gaumen hat der<br />

<strong>Wein</strong> eine lebendige Säure, gut eingebundenes Holz, feine<br />

Phenole mit einen mittelkräftigen Abgang. 13,5 Vol.-%, DV,<br />

91 2023 Riesling trocken<br />

In der Nase Aromen von reifen gelben Früchten, gepaart mit<br />

zitrischen Aromen von Zitronenzeste, Limette. Am Gaumen<br />

hat der <strong>Wein</strong> eine schöne Säurestruktur, salzige Mineralität<br />

sowie eine gut eingebundene Restsüße mit einiger Saftigkeit<br />

am Gaumen und gutem Trinkfluss. 12,5 Vol.-%, DV,<br />

90+ 2023 Weisser Burgunder trocken<br />

In der Nase Aromen von weißem Pfirsich, getrocknete Kräuter<br />

und etwas Birne. Am Gaumen kommt auch die Frucht gut<br />

durch, gepaart mit einer leichten Salzigkeit, die Restsüße<br />

verschwindet beinahe hinter der Säure und Saftigkeit. Ein<br />

<strong>Wein</strong>, den man auch gut solo trinken kann. 12,5 Vol.-%, DV,<br />

90 2023 Scheurebe feinherb<br />

Duft nach frischen Zitrusfrüchten, Grapefruit, dazu Schwarze<br />

Johannisbeere, etwas süßer Pfirsich. Am Gaumen mit einer<br />

wohltemperierten Säure, zarte Süße, Pfirsichsaft, etwas<br />

Aprikose, süße Mandarine, harmonisch, eher leichte Art, endet<br />

auf exotischen Früchten. 11 Vol.-%, DV,<br />

92 2018 Oppenheim Kreuz Cabernet<br />

Sauvignon Barrique trocken<br />

In der Nase typische Aromen eines Cabernet Sauvignons:<br />

Paprika, schwarze Kirsche, schwarzer Pfeffer, Zartbitterschokolade<br />

und Tomatengrün. Am Gaumen wird der Alkohol<br />

gut von der Säure getragen. Der <strong>Wein</strong> hat ein feines Tannin<br />

mit einem saftigen Abgang. 14,5 Vol.-%, NK,<br />

91+ 2022 Spätburgunder trocken<br />

In der Nase Aromen von roten Früchten wie Kirsche, Pflaume,<br />

Brombeere und ein wenig Heidelbeere, gepaart mit<br />

Kräuternoten. Am Gaumen hat der <strong>Wein</strong> eine feine Säure,<br />

gut eingebundenes Tannin, mit einer weichen Stoffigkeit<br />

und einer erdigen Mineralität. 13,5 Vol.-%, DV,<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

521


WEINGUT<br />

KARL MAY<br />

Ludwig-Schwamb-Straße 22, 67574 Osthofen<br />

T: +49 6242 2356, www.weingut-karl-may.de<br />

Kontakt: Peter und Fritz May<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Sa 8–12 Uhr und 13–16 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 266.700 (80 % weiß, 15 % rot,<br />

5 % Rosé)/34 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Wenn das <strong>Wein</strong>gut Karl May heißt,<br />

ist es naheliegend, dass eine <strong>Wein</strong>linie<br />

»Blutsbruder« heißt und<br />

man Winnetou und Old Shatterhand über die<br />

Prärie reiten sieht. Das ist eine spielerische Facette<br />

im 34-Hektar-Betrieb, den Peter und<br />

Fritz May nach ökologischen Grundsätzen<br />

und auch biodynamischen Kriterien bewirtschaften.<br />

Die Brüder richten ihren Fokus vor<br />

allem auf Spätburgunder und Riesling: Der<br />

aus dem Morstein zeigt die packende Mineralik<br />

der Lage, der Pinot Geyersberg viel kühle<br />

Eleganz. Diese Premiere honorieren wir auf<br />

Anhieb mit zwei Sternen.<br />

94 2023 Westhofen Morstein Riesling<br />

trocken<br />

Kräuterige Noten von der Spontangärung, noch etwas Hefe,<br />

die Primärfrucht lässt den mineralischen Anklängen den<br />

Vortritt. Kein wilder Geselle am Gaumen, reife, kultivierte<br />

Säure, straff und kompakt in der Struktur, mit kreidiger<br />

Mineralik. Lang und jung. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

92+ 2022 Osthofen Goldberg Riesling trocken<br />

Eine der Grand-Cru-Lagen der Gebrüder May, reife Aprikose<br />

und Pfirsich in der Nase, auch Petrol. Am Gaumen ausgeruht<br />

und mit einer gelassenen, fein ziselierten Säure, die Spannung<br />

entsteht durch die griffigen Phenole und die deutliche<br />

kalkmineralische Prägung. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2022 »Réserve« Bechtheim Geyersberg<br />

Chardonnay trocken<br />

Bei der »Réserve« ist das Holz schon eingebunden, Zündholz,<br />

geräucherte Maronen, Birne, Popcorn. Auf weicher, geschmeidiger<br />

Textur zeigen sich Eleganz, eine gut dosierte<br />

Kraft und Lagencharakter, weiche Säure, zugängliche Gerbstoffe<br />

und Phenole. Hat Potenzial. 13 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

91+ 2023 Osthofen Weißburgunder trocken<br />

Das Duftbild wird noch von warmen, rauchigen Noten bestimmt,<br />

auch Räucherofen, dazu Mirabelle, Aprikose. Am<br />

Gaumen straffer und schlanker, als die Nase vermuten lässt,<br />

fest und dicht in der Struktur, tragende Säure, feine Würze,<br />

herbe Birne, griffige Phenole. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />

91+ 2023 Osthofen Grauburgunder trocken<br />

Das Eichenfass liefert im Duft Röstaromen und Rauch,<br />

Nussmus, Quitte, getrocknetes Laub und Birne kommen<br />

dazu. Saftig am Gaumen mit Apfel- und Birnennoten, kompakte,<br />

feste Struktur, reife, tragende Säure und feine salinen<br />

Noten, die mit reifen Phenolen ausklingen.<br />

13 Vol.-%, DIAM, €€<br />

92+ 2022 Bechtheim Geyersberg Pinot Noir<br />

trocken<br />

Beerige Pinotfrucht mit sehr feinem, kühlem Rauch, Kirsche,<br />

Waldhimbeere, Granatapfel und etwas nasser Boden.<br />

Am Gaumen mit feinfühliger Säure und Noten von Sauerkirsche<br />

und Schlehe, die mit dem engmaschigem Extrakt und<br />

den präsenten Gerbstoffen für Leben sorgen.<br />

13 Vol.-%, NK,DIAM, €€€<br />

522 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER RHEINHESSEN<br />

METT &<br />

WEIDENBACH<br />

Mainzer Straße 31, 55218 Ingelheim am Rhein<br />

T: +49 6132 2682, www.mettwein.de<br />

Kontakt: Jürgen Mett<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Flaschen/Hektar: 133.300 (40 % weiß, 29 % rot,<br />

15 % Rosé, 1 % süß, 15 % Schaumwein)/14 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Der größte Schatz Ingelheims ist die<br />

enorme Kalkformation, auf der die<br />

Stadt und damit auch die Reben stehen.<br />

Sie profitieren von dieser geologischen<br />

Besonderheit, die vor rund 50 Millionen Jahren<br />

im Mainzer Becken entstanden ist. Einer<br />

der Winzer, die diesen Schatz regelmäßig zu<br />

heben wissen, ist der experimentierfreudige<br />

Jürgen Mett. Mit dem Jahrgang 2023 darf er<br />

seine Etiketten mit dem Biosiegel versehen,<br />

alle seine <strong>Wein</strong>e überzeugen, sie sind durch die<br />

prägnante Kalkmineralik definiert. Wir nehmen<br />

das <strong>Wein</strong>gut gerne auf unsere Watchlist<br />

für den dritten Stern.<br />

90+ 2021 Pinot Noir Rosé brut<br />

Feine Hefe im attraktiven Duftbild, etwas Brioche, Rosenblätter,<br />

weißer Pfirsich und Himbeeren, rote Kirsche.<br />

Schwungvoller und dicht gewobener Schaumwein mit frischer<br />

Säure, Schmelz und feinem Mousseux, süßlicher<br />

Fruchtkern mit Himbeere und Stachelbeere, feine Würze.<br />

12 Vol.-%, NK, €€<br />

92 2022 Ingelheim Höllenweg<br />

Grauburgunder trocken<br />

Feine Würze begleitet die Frucht, Birne, Apfel und auch<br />

Quitte, gerösteter weißer Seam, gemahlener Stein, Kalk.<br />

Schlank gehaltene, kompakte Statur, druckvoll, mit guter<br />

Extraktdichte, linear ausgerichtet mit präsenter Säure, reife<br />

Phenolik und würzige Mineralik. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2023 Ingelheim Chardonnay trocken<br />

Melone, gelbe Pflaume und Birne mit Trockenblumen und<br />

feinem Karamell, auch etwas Litschi und Maracuja. Kompakt<br />

gebauter Chardonnay, der mit der typischen Ingelheimer<br />

Kalkmineralik seine Herkunft zeigt, trocken ausgebaut,<br />

mit Schmelz, klarer Birnenfrucht, würzig. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

90 2023 Ingelheim Gelber Muskateller<br />

trocken<br />

Typischer, aber kein aufdringlicher Sortentyp, Muskatblüte,<br />

reife Mango und Papaya, Schwarze Johannisbeere, Litschi,<br />

ein Hauch Moschus. Schlank gefasst am Gaumen, die Kohlensäure<br />

und etwas Zitrik sorgen für Frische, die klare Frucht<br />

für Eleganz, stilvoll, beschwingt. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

93 2022 Ingelheim Pares Spätburgunder<br />

trocken<br />

Kirsche mit feiner Holzwürze und anklingender Mineralik im<br />

ersten Duft, Zwetschge und Granatapfel, Waldhimbeere.<br />

Kompakter Bau, der das Ausladende und Breite meidet, aktive<br />

Säure, die sich klar durch die dichte Substanz zieht, griffiger<br />

Gerbstoff, kalkmineralisch. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2022 Ingelheim Pares Frühburgunder<br />

trocken<br />

Würzige Holznoten mit Tabakanleihen, etwas herber Schokolade,<br />

dunkler Kirsche und auch Pflaume. Am Gaumen mit<br />

kräftiger, athletischer Struktur und einem für Frühburgunder<br />

aktiven Säurestrang, saftig, elegante, tragende Tanninstruktur,<br />

die Kalkmineralik punktet. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

523


WEINGUT<br />

MÜLLER –<br />

DR. BECKER<br />

Vordergasse 14, 67592 Flörsheim-Dalsheim<br />

T: +49 6243 5524, www.mueller-dr-becker.de<br />

Kontakt: Jochen Becker<br />

Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />

Flaschen/Hektar: 160.000 (60 % weiß, 20 % rot,<br />

15 % Rosé, 5 % Schaumwein)/16 ha<br />

<strong>Wein</strong>e wie der Riesling »Vom Brummelochsenboden«<br />

sind nicht nur<br />

wegen ihres markanten Namens<br />

eine Konstante im <strong>Wein</strong>gut Müller-Dr. Becker,<br />

das seit vier Jahrhunderten in Flörsheim-Dalsheim<br />

mit seinen bodenständigen und dabei charakterstarken<br />

<strong>Wein</strong>en die lokale <strong>Wein</strong>kultur ankurbelt.<br />

Die Rieslingauslese setzt den fruchtsüßen<br />

Akzent auf eine stimmige Kollektion, in der<br />

gerade die Rotweine wie der sub-stanzreiche<br />

Saint Laurent und der würzig-mineralische<br />

Frühburgunder an Format gewonnen haben –<br />

wir werden die weitere Entwicklung des <strong>Wein</strong>guts<br />

aufmerksam im Blick behalten.<br />

91+ 2022 »Vom Nussacker« Dalsheim Bürgel<br />

Chardonnay trocken<br />

Entspannter, getragener Duft mit feiner Nuancierung, Birne,<br />

Melone, Kräuter wie Rosmarin, etwas Holzwürze. Auch am<br />

Gaumen getragen mit breitem Ansatz und weichem Fond,<br />

vollmundig, füllig, betont trocken, gibt der Mineralik Spielraum,<br />

strukturierende Phenolik, jung. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />

91 2023 »Vom Brummelochsenboden«<br />

Dalsheim Sauloch Riesling trocken<br />

Grüne Stachelbeeren und Limettenschale sorgen für frische<br />

Akzente im Duft, dazu Steinobst, reife Aprikose, Apfel. Kompakter<br />

Bau, auf einem weichen Fond zeigen sich würzige und<br />

mineralische Töne, eingewobene Säure, feine zitrische Herbe,<br />

Grapefruit im Ausklang. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />

91+ 2022 »MDCXXV« Dalsheim Bürgel Saint<br />

Laurent trocken<br />

Fruchtig-kräuteriges Bukett mit frischer Zwetschge, reifen<br />

roten Kirschen, feiner, kühler Rauch, nasses Laub. Die Substanz<br />

und Kraft wird am Gaumen gut getragen von einer stabilen<br />

Säure, kompaktes Gerüst von reifen Gerbstoffen, die<br />

auch Entwicklung garantieren. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />

91 2022 »Die Wildsau« Dalsheim Sauloch<br />

Frühburgunder trocken<br />

Reife schwarze Kirsche, Schwarze Johannisbeere, Waldhimbeere,<br />

würzig-duftig, etwas Rhabarbersirup. Kraftvoller und<br />

strukturgetragener Frühburgunder, der neben Substanz<br />

auch Frische, Würze und Mineralik mitbringt, tragender<br />

Gerbstoff. So bringt »Die Wildsau« Freude.<br />

13,5 Vol.-%, NK, €€<br />

90+ 2022 »Arras« Cuvée trocken<br />

PN/SL/ME/SY<br />

Klare Fruchtnoten im Duft, rote und schwarze Kirschen,<br />

Waldbeeren, Zwetschge, etwas Granatapfel, Rosmarin, Tannennadeln.<br />

Kräftiger Bau, am Gaumen fokussiert mit einer<br />

präsenten, tragenden Säure, mittelgewichtige Struktur,<br />

feinkörniges Tannin, animierende Eleganz.<br />

13,5 Vol.-%, NK, €€<br />

92 2023 Dalsheim Hubacker Riesling<br />

Auslese<br />

Delikater Duft nach reifen Zitrusfrüchten, kandierte Orangenschale,<br />

Mango und Papaya, süße Minze, Kräuterwürze,<br />

süßer Pfirsich. Am Gaumen mit schöner Säure, satte, fließende<br />

Süße, druckvoll, aber frisch bleibend, süße Limone,<br />

griffig, gute Länge. 7 Vol.-%, NK, €€<br />

524 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER RHEINHESSEN<br />

WEINGUT<br />

MÜNZENBERGER<br />

Lindenplatz 9, 55270 Zornheim<br />

T: +49 6136 44573, www.weingut-muenzenberger.de<br />

Kontakt: Andreas Münzenberger<br />

Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />

Hektar: 18,5 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

<strong>Wein</strong>bau hat bei den Münzenbergers<br />

eine sehr lange Tradition,<br />

seit dem 16. Jahrhundert kultiviert<br />

die Familie neben anderer Landwirtschaft<br />

auch Reben. Doch erst der heutige<br />

Inhaber Andreas Münzenberger verschrieb<br />

sich ganz dem Beruf des Winzers. Derzeit<br />

läuft die Umstellung auf biologischen<br />

Anbau. Sohn Dominik vinifiziert im <strong>Wein</strong>gut<br />

seine eigene, experimentellere Linie, darunter<br />

auch Orangeweine, die er mit catchy englischen<br />

Namen versieht. So verbinden sich<br />

beim Vater-Sohn-Duo klassischer und experimenteller<br />

<strong>Wein</strong>stil. Vielversprechend!<br />

90+ 2021 »Mother Earth« brut nature<br />

dosage zero CB/CH/GS<br />

In der Nase Aromen von reifen gelben Früchten, Mandarine,<br />

Aprikose, aber auch ein paar vegetabile und florale Noten<br />

und Brioche sind zu finden. Am Gaumen hat der <strong>Wein</strong> eine<br />

laute Perlage, Aromen von reifem Apfel, eher auf der vegetabilen<br />

Seite und mit einem straffen Säurezug.<br />

11,5 Vol.-%, NK, €€<br />

91+ 2022 »The First Contact« Sylvaner<br />

unfiltered trocken<br />

Goldfarben im Glas mit leichter Trübung. In der Nase deutlich<br />

Apfelschale, trockenes Heu, ein wenig herbstliche Blätter.<br />

Im Mund mit überraschend lebendiger Säure, spürbaren<br />

Gerbstoffen und Salbeinoten. Solo etwas sperrig, aber spannend<br />

bei Tisch. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2022 »Decoded Poetry« Zornheim<br />

Riesling trocken<br />

In der Nase deutlich fordernder als sein Ortswein-Bruder aus<br />

Hahnheim. Rauchig, dunkle Mineralik, Ingwer. Im Mund dicht<br />

und dann doch noch richtig saftig. Kandierte Zitrone, Pfirsich,<br />

salziger Anklang, pendelt zwischen Anspruch und<br />

Trinkfreude. 12 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2023 »Dark Matter« Grauer Burgunder<br />

trocken<br />

Klassische Grauburgundernase nach Birne, Mandel und ein<br />

wenig Senfmehl. Würze im Mund, wieder Birne, Orangenschale,<br />

dabei aber ausgesprochen ausgewogen, elegant, mit<br />

feiner Säurelinie. Ein ausgezeichneter Sortenvertreter zum<br />

günstigen Preis. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

90 2022 »Feuerstein« Hahnheim Riesling<br />

trocken<br />

Apfelnoten und Zitronentarte zeigt der Riesling in der Nase,<br />

dazu etwas Lindenblüte. Am Gaumen ist das saftig, sehr<br />

klassisch, mit reifer Frucht nach <strong>Wein</strong>bergpfirsich und Orangenschale.<br />

Ein wenig Phenolik bietet den passenden Kontrapunkt.<br />

Eher konservativ, aber gut. 12 Vol.-%, DV, €<br />

90 2023 »Chamaeleon« Zornheim Pilgerweg<br />

Huxelrebe Auslese<br />

Intensiver, süßer Duft, Ananas, Mango und Pfirsichmarmelade,<br />

Blütenhonig, Birnenkompott, dazu warme Würze. Am<br />

Gaumen mit einer milden Säure, schmelzende Süße, Honig,<br />

kandierte Früchte, Orangeat, kandierte Papaya, druckvoll,<br />

zum Dessert sehr gut. 9 Vol.-%, DV, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

525


WEINGUT<br />

NEEF-EMMICH<br />

Alzeyer Straße 15, 67593 Bermersheim<br />

T: +49 6244 905254, www.neef-emmich.de<br />

Kontakt: Philipp Emmich<br />

Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />

Hektar: 22 ha<br />

Im <strong>Wein</strong>gut Neef-Emmich tut sich einiges:<br />

Dirk Emmich wird inzwischen von seinem<br />

Sohn Philipp unterstützt, der im<br />

<strong>Wein</strong>gut Wagner-Stempel gelernt, in Geisenheim<br />

studiert hat und das Motto seiner Eltern<br />

weiterverfolgt: <strong>Wein</strong>e ohne »Show, Moden<br />

und Märchen« zu erzeugen. Seinen Einfluss<br />

meinen wir gerade bei den ungeschminkten<br />

Ortsweinen mit einem Rückgrat aus Extrakt<br />

und griffiger Phenolik zu schmecken. Die Lagenrieslinge<br />

wurden gewohnt gekonnt in<br />

klassischer Manier ausgebaut mit klarer mineralischer<br />

Definition. Unsere Empfehlung ist<br />

der stoffige und druckvolle Silvaner.<br />

92 2023 Gundersheim Höllenbrand Riesling<br />

trocken<br />

Die Lage bekommt zunächst den Vortritt vor der Primärfrucht,<br />

steinige Mineralik, dahinter reife Aprikose, gelber<br />

Pfirsch. Am Gaumen mit einer leicht zitrisch konnotierten<br />

Säure, eine Spur Kohlensäure, mittelgewichtig im Extrakt,<br />

klar in der mineralischen Definition. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2023 Gundersheim Höllenbrand<br />

Weisser Burgunder trocken<br />

Dichte, konzentrierte Nase, die sich mit feiner Würze entfaltet,<br />

Gesteinsnoten, gemahlenem Stein, Kümmelsaat, Aprikose.<br />

Angenehm trocken und ungeschönt am Gaumen mit<br />

Fokus auf den mineralischen Gehalt der Lage, kein belastender<br />

Extrakt, entfaltet sich geschmeidig. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

91+ 2023 Albig Hundskopf Riesling trocken<br />

Würzige und konzentrierte Ouvertüre im Duft, Mandarine<br />

mit Nektarine und weißem Pfirsich, auch Krokusblüten zeigen<br />

sich. Im Mund mit saftiger, reifer Säure, etwas Kohlensäure,<br />

feine Salzigkeit, mittelgewichtig im Extrakt. Klassische<br />

Interpretation der Lage. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />

91 2023 Dalsheim Riesling trocken<br />

Fokussierter, attraktiver Duft mit Apfel, Mirabellen, Limettenzesten,<br />

Brennnesseln und Grapefruit. Ungeschminkter<br />

und natürlich wirkender Riesling mit Zug und Spannung, eingebundene<br />

und tragende Säure, eine Mineralik und Phenolik,<br />

die den Gaumen beleben. Schön. 12 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2023 Bermersheim Silvaner trocken<br />

Feine Kräuterigkeit, Kerbel und Thymian, eine Spur Hefe,<br />

grüner Apfel, Mirabellen und knackige, grüne Birne im Duft.<br />

Am Gaumen stoffig und druckvoll, eine angenehm kernige<br />

Phenolik ersetzt Fruchtsüße, saftige, geradlinige Säure,<br />

mineralisch unterlegt, charaktervoll. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

90+ 2023 Westhofen Weisser Burgunder<br />

trocken<br />

Mandarinen und Mandarinenschale, knackige Aprikose, Renekloden,<br />

kräuterige Noten, frische Gartenkräuter. Zeigt für<br />

einen Ortswein ordentlich Extraktgehalt und Schub, kompakter<br />

Bau, etwas Grapefruit und grüne Birne würzen frisch,<br />

die Mineralik mischt gerne mit. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

526 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

NEUMER<br />

WEINGÜTER RHEINHESSEN<br />

Guntersblumer Straße 52–56, 55278 Uelversheim<br />

T: +49 6249 8258, www.weingut-neumer.de<br />

Kontakt: Theo <strong>Wein</strong>mann<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8–17 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 800.000 (75 % weiß, 5 % rot,<br />

20 % Rosé)/60 ha<br />

Anbauweise: Biodynamisch<br />

Sechzig Hektar <strong>Wein</strong>berge biodynamisch<br />

zu bestellen, ist gewiss kein Pappenstiel.<br />

Aber das <strong>Wein</strong>gut Neumer in Uelversheim<br />

mit Kellermeister Theo <strong>Wein</strong>mann hat<br />

schon seit über 30 Jahren Erfahrung mit dieser<br />

Praxis und Philosophie gesammelt. Das erklärt<br />

auch die Selbstverständlichkeit, mit der schon<br />

die Ortsweine Zugänglichkeit, Natürlichkeit<br />

und Anspruch verknüpfen. Der Rosé »Maxxim«<br />

in der Amphorenflasche sprengt nicht<br />

nur optisch das Genre, die »Black-Label«-Linie<br />

bildet die Spitze des stimmig hierarchisierten<br />

Sortiments. Wir nehmen das <strong>Wein</strong>gut auf<br />

die Watchlist für den zweiten Stern.<br />

91 2022 »Black Label« Dienheim Tafelstein<br />

Weissburgunder trocken<br />

»Black Label« zeigt schon im Duft seine Substanz mit reifer<br />

Aprikose und Grapefruit, gelbe Blüten, Mandelmus. Am Gaumen<br />

kräftig gebaut mit guter Substanz und einer leicht salzig<br />

konnotierten Säureader, Mandarine und Grapefruit, etwas<br />

Salzzitrone, gepflegte Phenolik. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

90 2023 Herrnsheim Riesling trocken<br />

Reifer gelber Apfel, Mirabelle, weißer und gelber Pfirsich,<br />

Stachelbeere, feine Würze, florale Anklänge. Kompakt und<br />

straff gebauter Riesling mit filigraner Stilistik und feingliedriger<br />

Säure, leicht zitrisch begleitet, charmante süßliche<br />

Frucht, in sich stimmig. 12 Vol.-%, DV, €<br />

89+ 2023 Gau-Odernheim Grauburgunder<br />

trocken<br />

Im Duft buhlen Birne und Quitte um die Poleposition, gelbe<br />

Pflaume, Orangenschale und geriebene Muskatnuss. Startet<br />

elanvoll mit tragender Säure, kräftige Struktur, stimmig<br />

im Extrakt und mit genügend Druck auf geschmeidigem<br />

Fond, Birne und Quitte, feine Würze. 13 Vol.-%, DV, €<br />

89+ 2023 Herrnsheim Sauvignon Blanc<br />

trocken<br />

Maracuja, Mango in der klaren, fruchtigen Nase, Pfirsich, Birne,<br />

Schwarze Johannisbeere, florale Anklänge. Auch am<br />

Gaumen klar im Ausdruck mit lebhafter, eingepasster Säure,<br />

saftig, Birne, Grapefruit, feine Würze, trocken, braucht keine<br />

Restsüße, um zu gefallen. 12 Vol.-%, DV, €<br />

90+ 2023 »Maxxim« Rosé trocken PN/CS<br />

Das Lachsrosé geht ins Apricot über, im einnehmenden und<br />

intensiven Duft reife Himbeere und Aprikose. Am Gaumen<br />

saftig auf weicher Textur, feingliedrige Säureader, merkliche<br />

Phenolik fügt sich ein und sorgt für Profil, endet mit Birne<br />

und Grapefruit. Auch zum Essen. 12 Vol.-%, NK, €€<br />

92 2020 »Black Label« Dienheim Tafelstein<br />

Pinot Noir trocken<br />

Rote Kirsche, dezenter Reifeton, eingelegte Zwetschge, nasses<br />

Laub, Unterholz, Marzipan. Der Gaumen wird eingenommen<br />

von Fülle, Dichte und Substanz, unterlegt von einer<br />

Säure, die weiß, wo es langgeht. Die engmaschige Tanninstruktur<br />

geht auf im mineralischen Finish.<br />

14 Vol.-%, NK, €€€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

527


WEINGUT<br />

J. NEUS<br />

Banhofstraße 96, 55218 Ingelheim am Rhein<br />

T: +49 6132 73003, www.weingut-neus.de<br />

Kontakt: Mara Schneider<br />

Ab-Hof-Verkauf: Di bis Fr 9–17 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 80.000 (30 % weiß, 50 % rot,<br />

15 % Rosé, 5 % Schaumwein)/13 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Fernsprecher Amt Ingelheim Nr. 3«<br />

steht auf einer alten Preisliste des Unternehmens<br />

– das <strong>Wein</strong>gut war schon<br />

zu jener Zeit, als es noch einstellige Telefonnummern<br />

gab, bekannt für seine Spätburgunder.<br />

Damals wurde auch ein eigener Spätburgunder-Klon<br />

aus den <strong>Wein</strong>bergen ausgelesen.<br />

Die Gegenwart indes ist ebenfalls strahlend:<br />

Die Chardonnays schließen qualitativ immer<br />

mehr zu den Spätburgundern auf. Letztere gehören<br />

zu den in der Jugend noch eher<br />

»austèren« Charakteren, aber die komplexe<br />

Frucht und die Kalk-getriebene Mineralität<br />

geben den <strong>Wein</strong>en ein großes Potenzial.<br />

94+ 2022 Schlossberg Chardonnay<br />

Fein im Duft. Kalkgestein, salziges Popcorn, Salzzitronen,<br />

Austernschale, Birnen, Orangenschale, dezente Holzwürze.<br />

Am Gaumen deutlich mineralisch, salzig zur feinen Frucht,<br />

dicht und kompakt, elegant, feiner Säurenerv und feine Phenole,<br />

mit viel Potenzial. 12,5 Vol.-%, NK,DIAM, €€€<br />

93+ 2022 »Aus ersten Lagen« Ingelheim<br />

Chardonnay trocken<br />

Kalkiges Gesteinsmehl eröffnet den Duft, Röstnoten, salziges<br />

Popcorn, Mango, gelber Apfel, Birnen, Kräuterwürze,<br />

gelbes Curry, Kümmelsaat. Am Gaumen dicht und mit gutem<br />

Extrakt, Schmelz, getragen von seriöser Säure und Würze,<br />

kalkige Mineralik, mit guter Spannung und schöner Länge.<br />

13 Vol.-%, NK,DIAM, €€€<br />

91 2022 »Muschelkalk« Chardonnay trocken<br />

Dicht im Duft, Mango, Pfirsich, reife Ananas, Salbei, Estragon,<br />

Koriandersaat, geröstete Haselnuss, Gesteinsmehl. Im<br />

Mund mit animierender mineralischer Würze zur saftigen<br />

Frucht, feine Säurestruktur, elegant und saftig, mit gutem<br />

Trinkfluss als Solist oder bei Tisch. 12,5 Vol.-%, NK,DIAM, €€<br />

94 2022 Ingelheim Pares Spätburgunder GG<br />

Reife rote Kirsche, etwas Pflaume und Granatapfel, kühler<br />

Rauch, getrocknete Kräuter, schwarzer Pfeffer, etwas Tinte.<br />

Gelassen und doch bestimmt in seinem Naturell, auf weicher<br />

Textur entwickelt sich Kraft und eine Energie, die die<br />

Kalkböden Ingelheims einfängt, reife Gerbstoffstruktur, saftige<br />

Herbe, Pflaume, Schlehe und Holunder, langes, würziges<br />

Finish. 12,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />

94 2022 Ingelheim Horn Spätburgunder GG<br />

Würzig und fruchtig im eleganten, fein gewobenen Duft mit<br />

roter und auch dunkler Kirsche, feinem Rauch und Lorbeerblatt,<br />

Johannisbeeren, Tabakblättern und etwas Blutorange.<br />

Fest gebaut und mit linearer Ausrichtung am Gaumen,<br />

dichter, eleganter Extrakt, feinkörniges, saftiges Tannin in<br />

guter Dosierung, kalkmineralische Unterfütterung, gute<br />

Länge, gutes Potenzial. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

90+ 2023 Ingelheimer Weissburgunder<br />

92 2022 »Alte Reben« Ingelheim<br />

Spätburgunder trocken<br />

90 2022 »Muschelkalk« Spätburgunder<br />

trocken<br />

528 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER RHEINHESSEN<br />

NEVERLAND<br />

VINEYARDS<br />

Außerhalb 2, 55578 Vendersheim<br />

T: +49 6732 277 57 58, www.neverland-wine.de<br />

Kontakt: Sebastian Class<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Flaschen/Hektar: 80.000 (60 % weiß, 30 % rot,<br />

10 % Rosé)/20 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Jetzt fragen Sie sich vielleicht, was Neverland<br />

Vineyards mit den Rolling Stones<br />

zu tun hat. Sebastian Class, der das<br />

<strong>Wein</strong>gut mit seinem Bruder Marcel leitet, vergleicht<br />

das Cuvéetieren von <strong>Wein</strong>en mit dem<br />

Zusammenspiel von Musikern im Studio:<br />

Wenn Mick Jagger und Keith Richards sich<br />

nicht grün sind, dann höre man das am Sound.<br />

Die Brüder kreieren gerne gemeinsam mit<br />

Sommeliers individuelle <strong>Wein</strong>e wie die druckvolle,<br />

elegante Cuvée »Halo Ex Ante« aus Cabernet<br />

Sauvignon und Pinot Noir. Wir wissen<br />

jetzt, wie es klingt, wenn sich die Rolling<br />

Stones im Studio verstehen.<br />

94+ 2020 »Apocalypse Now - Réserve«<br />

Chardonnay trocken<br />

Goldgelb, üppige Aromen, Honigmelone, Birne, Hefe, Holzwürze,<br />

feines Karamell, Salbei, Lorbeerblatt, auch Weihrauch.<br />

Kräftiger Bau am Gaumen, geschmeidiger Fond, gute<br />

Spannung, dichter Extrakt mit einer präzisen Säure, feinporige<br />

Phenolik, mineralisch, würzig, elegant, lang.<br />

13,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />

93+ 2022 »Opus K Cuvée Prestige« trocken<br />

CH/WB/PG<br />

Goldgelb im Glas, sattes, ausladendes Bukett, rauchig, etwas<br />

oxidativ, Orangenschale, vollreifes Steinobst, Wermutkraut.<br />

Setzt am Gaumen breit an, viskoser Hintergrund, gute<br />

Substanz, lebendige Säureader, Tiefe, Würze und Mineralik,<br />

griffige Phenolik, zitrisch, lang. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

91+ 2022 Vendersheim Riesling trocken<br />

Gelbes Steinobst, Pfirsich, Mirabelle, Zitronenmelisse, etwas<br />

Kandiszucker, feine Würze, Orangenschale. Verbindet<br />

am Gaumen frische und geschmeidige Elemente, weiche<br />

Textur, gut tragende Säure, gelassen fließend, kühle Aura,<br />

elegant, saftig, würzig ausklingend. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />

91 2022 »Vom Kalkmergel Class A«<br />

Grauburgunder trocken<br />

Dezent in der Sortenaromatik, Melone, Birne, Strohblumen,<br />

zitrische Anklänge, getrocknete Limettenschale, Quitte. Am<br />

Gaumen geschmeidig mit weicher Textur und einer präzisen<br />

Säure, die für Frische sorgt, feine mineralische Anklänge,<br />

hat Stil, kulinarisch geeicht. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

90+ 2022 »GOT Good Old Times« Cuvée<br />

trocken SÄ/BC/HX/SB/TR<br />

Cuvée mit vier aromatischen Rebsorten, dafür nicht zu überbordend,<br />

Stachelbeere, Mango, Johannisbeere, geriebene<br />

Muskatnuss. Saftig am Gaumen und elegant, geschmeidige<br />

Textur, frische, eingewobene Säure, feine Kohlensäure, trocken.<br />

Nostalgie auf moderne Art. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

94 2019 »Halo Ex Ante Cuvée Prestige«<br />

trocken CS/PN<br />

Der Cabernet zeigt sich elegant im Duft mit Paprika, Holzwürze,<br />

Cassis, im Oberton Vanille. Kräftig gebaut, zeigt am<br />

Gaumen viel Substanz, ohne die Eleganz und Finesse zu vernachlässigen,<br />

feinkörnige Gerbstoffe in guter Menge mit<br />

Grip, druckvoll im Extrakt, herbe Schokolade.<br />

13,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

529


WEIN- & SEKTGUT<br />

NIKOLAUSHOF<br />

Ockenheimer Straße 8, 55435 Gau-Algesheim<br />

T: +49 6725 2872, www.weingut-nikolaushof.de<br />

Kontakt: Anika und Klaus Hattemer<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Sa 10–18 Uhr<br />

Hektar: 19 ha<br />

Das <strong>Wein</strong>- und Sektgut Nikolaushof in<br />

Gau-Algesheim wird von Anja und<br />

Klaus Hattemer geführt, unterstützt<br />

werden sie von Tochter Anika Hattemer-Müller,<br />

die sich um den Keller kümmert. Auf rund<br />

20 Hektar Rebfläche, die nach ökologischen<br />

Gesichtspunkten bewirtschaftet werden, wachsen<br />

14 Rebsorten, von denen Riesling und die<br />

Burgundersorten im Mittelpunkt stehen. Die<br />

<strong>Wein</strong>e aus dem Jahrgang 2023 gefallen mit ihrem<br />

klaren Ausdruck, ihrer Balance und harmonischen<br />

Ausgewogenheit. Wir sind gespannt<br />

auf die Sekte von Anika Hattemer-Müller, die<br />

eine eigene Sektlinie aufgebaut hat.<br />

90 2023 »Edition« Riesling trocken<br />

Grüner Apfel, Mirabelle, Aprikose, ein Hauch Bienenstich,<br />

Haselnussmus und auch frisch geschnittene Heublumen.<br />

Zeigt auf eine geschmeidige und vollmundige Weise in einer<br />

schlanken Struktur seine Sortentypizität, präsente Säure,<br />

straffe Phenolik. 12 Vol.-%, DV, €<br />

89+ 2021 »Reserve« Chardonnay trocken<br />

Im Duft Noten von Würze, Melone, Birne und auch Kürbis mit<br />

gelben Blüten, Dotterblumen, karamellisierte Nüsse, Birnenragout.<br />

Keine »Reserve«, die an zu viel Üppigkeit leidet,<br />

sie mag das Changieren zwischen Frische, Würze, ein wenig<br />

Mineralik und Süße. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

89+ 2020 Gau-Algesheim Goldberg Riesling<br />

trocken<br />

Ziemlich reife Noten in der Nase, Petrol, Pfirsich und Aprikose,<br />

Mandeltarte, Kamille. Rauchig, ein opulentes und üppiges<br />

Duftbild. Am Gaumen führt die kühle Säure Regie in einer<br />

kräftigen Struktur mit eher niedrigem Extraktgehalt,<br />

leicht saline Noten im Ausklang. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

89+ 2023 »Edition« Chardonnay trocken<br />

Vollmundiger, reifer Duft nach Birne, Honigmelone, Aprikosenmark,<br />

Haselnuss, Erdnusschale, Toffee. Zeigt seine Kraft<br />

und Substanz in einem gut ausbalancierten Verhältnis mit<br />

feiner Restsüße, milder Säure und auch Würze, die sich im<br />

Ausklang mit etwas Salz verbindet. 13 Vol.-%, DV, €<br />

89+ 2018 »S« Gau-Algesheim Spätburgunder<br />

trocken<br />

In der Nase nasses Leder, Unterholz, angetrocknetes Laub,<br />

Kräuterwürze, getrockneter Rosmarinstängel. Ordentliche<br />

Substanz und auch gute Säure treffen am Gaumen aufeinander,<br />

dunkle und auch adstringierende Würze führen zum<br />

hinteren Gaumen. Perfekt zur Schlachtplatte.<br />

13,5 Vol.-%, NK, €€<br />

89+ 2023 »Sommer-Edition PIWI« feinherb<br />

89 2023 »Edition« Weißburgunder trocken<br />

89 2023 »Edition« Sauvignon Blanc trocken<br />

89 2023 »Edition« Blauer Silvaner trocken<br />

89 2023 Grauburgunder halbtrocken<br />

88+ 2022 Riesling feinherb<br />

87+ 2023 »Edition« Blanc de Noir trocken<br />

530 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

PAUSER<br />

WEINGÜTER RHEINHESSEN<br />

Im Baumfeld 40, 55237 Flonheim<br />

T: +49 6734 8764, www.weingut-pauser.de<br />

Kontakt: Familie Pauser<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Sa 9–12 Uhr und 13–18 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 200.000 (50 % weiß, 40 % rot,<br />

10 % Rosé)/33 ha<br />

<strong>Wein</strong> bildet einen wesentlichen Bestandteil<br />

unseres Lebens«, schreibt<br />

uns Familie Pauser. Und das nicht<br />

nur, weil die Reben die Arbeitswelt rhythmisieren,<br />

sondern auch weil im Mehrgenerationenweingut<br />

der <strong>Wein</strong>genuss einfach dazugehört.<br />

Ein besonderes Händchen haben die beiden<br />

Co-Kellermeister Eva Pauser-Brand und Matthias<br />

Schanz für den Spätburgunder, der auch<br />

dieses Jahr wieder mit seidigem Gerbstoff und<br />

einer warmen Frucht überzeugt. Bei den Weißweinen<br />

überrascht der feinherbe Chardonnay:<br />

In einer dermaßen kalkwürzig angelegten Version<br />

geht das wirklich gut.<br />

90 2023 Flonheim Klostergarten Riesling<br />

trocken<br />

Ein feiner Rieslingduft mit Aromen von Pfirsich, frischem<br />

Zitrusabrieb, Blutorange. Im Mund zeigt sich ein kraftvoller,<br />

etwas holzschnittartig angelegter <strong>Wein</strong> mit reifer Säure und<br />

präsenter Restsüße. Wird sich mit der Flaschenreife gut harmonisieren.<br />

13 Vol.-%, DV, €<br />

90 2023 Chardonnay feinherb<br />

Buttrige Noten, Maisschnitte, Mandarine. Etwas feichter<br />

Kalkstein. Der Gaumen zeigt sich saftig, recht spannungsvoll,<br />

auch mineralisch getönt, pfeffrig, mit dezenter Phenolik<br />

und einem guten Süße-Säure-Spiel. Einer der seltenen<br />

Fälle, in denen Chardonnay im feinherben Geschmacksbild<br />

funktioniert. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

90 2023 Flonheim Geisterberg<br />

Grauer Burgunder trocken<br />

Ein Duft nach frischer Heidelbeere und Blütenhonig. Der<br />

<strong>Wein</strong> eröffnet mit zarter Süße, leitet dann über in eine saftige,<br />

feinnervige, im Extrakt mittelgewichtige Gaumenmitte,<br />

die Frucht des Sortentyps ist harmonisch und mit guter Länge<br />

herausgearbeitet. 13 Vol.-%, DV, €<br />

89+ 2023 Weisser Burgunder trocken<br />

Grüner Apfel und Kleeblüte. Haselnuss (aber kein Holz).<br />

Schwarzer Pfeffer. Der Gaumen zeigt sich stoffig, entfaltet<br />

ein stabiles Säurerückgrat, aber auch eine relativ großzügig<br />

dimensionierte Süße, die leichte Grüntöne einzubinden vermag.<br />

13 Vol.-%, DV, €<br />

89+ 2023 Flonheim Geisterberg Chardonnay<br />

trocken<br />

Etwas Karamell, Pfirsich, auch blumige Noten, kein Holz. Im<br />

Mund zeigt sich ein <strong>Wein</strong> von seidiger Textur, mit leichter<br />

Süße und gut eigebundener Säure. Ein eigenständiger Chardonnay<br />

der Richtung »unoaked«. Braucht Essen.<br />

13 Vol.-%, DV, €<br />

90+ 2019 Flonheim Binger Berg<br />

Spätburgunder trocken<br />

Der Duft offenbart erste Reife – mit deutlicher Kräuterwürze,<br />

einem Unterton von Butter sowie mit Aromen von Mandel<br />

und Süßkirsche. Im Mund entfaltet der <strong>Wein</strong> ziemlich<br />

Druck, der Gerbstoff ist fein und reif, cremige und buttrige<br />

Komponenten bahnen den Weg in ein jugendlich-kompaktes,<br />

dabei aber fruchtiges Finale. 13,5 Vol.-%, DV, €<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

531


WEINGUT<br />

RAPPENHOF<br />

Bachstraße 47–49, 67577 Alsheim<br />

T: +49 6249 4015, www.weingut-rappenhof.de<br />

Kontakt: Elisabeth Muth<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Flaschen/Hektar: 400.000 (85 % weiß, 15 % rot,<br />

10 % süß)/45 ha<br />

Anbauweise: in Umstellung<br />

Elisabeth Muth ist die 13. Generation<br />

im Alsheimer Familienweingut mit seinem<br />

reichen <strong>Wein</strong>bergsbesitz in den<br />

Steillagen des Roten Hangs. Die aktuellen<br />

<strong>Wein</strong>e belegen eine erfreuliche Tendenz: Sie<br />

zeigen Dichte und Kontur, mit einem Drall zur<br />

Würzigkeit, der den Bedingungen der roten<br />

Tonschieferböden Niersteins Ausdruck verleiht.<br />

Sehr schön auch die fruchtige Spätlese,<br />

die ein zuletzt etwas in Vergessenheit geratenes,<br />

aber gerade zu den roten Böden so hervorragend<br />

passendes Genre mit Leben erfüllt.<br />

Wir werden den positiven Trend des <strong>Wein</strong>guts<br />

im Auge behalten.<br />

94+ 2023 Nierstein Pettenthal Riesling GG<br />

Im Duft ist die lagentypische mineralische Würze deutlich<br />

ausgeprägt. Der Gaumen zeigt sich dicht und verschlossen<br />

fast wie ein Rotwein. Sehr gut in der Proportion und im stilistischen<br />

Fokus aufs Reifevermögen. Mindestens fünf Jahre<br />

liegen lassen, besser zehn. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

93+ 2023 Nierstein Oelberg Riesling GG<br />

Im ersten Kontakt dominiert würzige Hefe, dann kommt die<br />

Frucht: gelbfleischiger Pfirsich, Pflaume, schließlich changiert<br />

die Würze ins Mineralische. Im Mund erfreut eine griffige,<br />

feine Phenolik, das wirkt sehr ruhig, mineralisch fundiert,<br />

braucht Zeit. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

92+ 2023 Nierstein Riesling trocken<br />

Reife Zitrusfrucht, Orange, dezent »steinige« Töne. Der Gaumen<br />

ist von einem straffen Säurezug durchdrungen, zeigt<br />

eine präsente, herbe Phenolik, die die aromatischen Monoterpene<br />

und die Mineralik ins Zentrum stellt. Ein inhaltsreicher,<br />

niveauvoller Ortswein. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

91 2023 Alsheim Chardonnay trocken<br />

Leicht hefig im Duft, dann auch Stroh, Mais, leicht getreideartige<br />

und auch buttrige Aromen. Der Gaumen hat Kraft,<br />

eine feste Säure und kernige Phenole, die Anlagen sind gut<br />

für eine kulinarische Entfaltung hin zu einer runden, aber<br />

nicht spannungsarmen Harmonie. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />

92 2023 Nierstein Pettenthal Riesling<br />

Spätlese<br />

Üppig-ausladender Duft, reife rote Grapefruit, Orangeat,<br />

Birnensaft, süße Minze, Mango und Papaya, mit Belüftung<br />

schöne Würze. Am Gaumen mit schmelzender Süße, Aprikosengelee,<br />

Pfirsichnektar, Honigwüze, gut integrierte Säure,<br />

saftig-cremig, gute Länge. 9,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

90 2023 Pinot Noir Rosé trocken<br />

Ein blasses Lachsrosa in der Farbe. Süße Frucht dominiert<br />

den Duft: Schaumerdbeere, Himbeere, Pfeffer, Herzkirsche.<br />

Der Gaumen eröffnet kohlensäurefrisch, Süße und Säure erfüllen<br />

die Gaumenmitte, ehe im Abgang wieder die Frucht<br />

die Führung übernimmt. 11,5 Vol.-%, DV, €<br />

532 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER RHEINHESSEN<br />

SEKTHAUS<br />

RAUMLAND<br />

Alzeyer Straße 123c, 67592 Flörsheim-Dalsheim<br />

T: +49 6243 908070, www.raumland.de<br />

Kontakt: Volker Raumland<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8.30–17 Uhr, Sa 10–13 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 120.000 (100 % Schaumwein)/14 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Das Sekthaus Raumland – von <strong>Falstaff</strong><br />

im vergangenen Jahr mit dem Titel<br />

»Sekterzeuger des Jahres« geehrt – ist<br />

nicht nur ein Grundpfeiler des deutschen Sektwunders<br />

der vergangenen 20 Jahre, auch die<br />

Gegenwart, in der die Töchter Katharina und<br />

Marie-Louise mehr und mehr Verantwortung<br />

übernehmen, ist glänzend: Kaum ein Betrieb<br />

hat so ein Händchen beim Erschaffen feiner<br />

Bubbles und ist dabei so vielseitig. Sekten wie<br />

dem 2012er Jahrgang der Prestige Cuvée<br />

»MonRose« schließlich, da sind wir uns sicher,<br />

wird auch Dom Pérignon oben auf seiner Wolke<br />

anerkennenden Applaus spenden.<br />

98 2012 »MonRose Grande Cuvée«<br />

extra brut<br />

Wie kann ein Duft nur so druckvoll und zugleich so ziseliert<br />

sein? Brioche, geriebener Apfel und eine Ahnung von Fino,<br />

geröstete Haselnuss, feuchter Kalk. Das Mousseux rollt sich<br />

am Gaumen aus wie ein samtener roter Teppich. Feste, aber<br />

reife Säure und nur eine Messerspitze Süße, um dem Extrakt<br />

etwas Anschmiegsamkeit zu geben. 12 Vol.-%, NK, €€€€<br />

95+ 2012 »Grande Réserve« Pinot Noir brut<br />

Ein vornehm zurückhaltender Duft: fein pinotbeerig, ziseliert<br />

zitrisch und leicht »steinig«, ungemein frisch. Der Gaumen<br />

setzt in derselben puristischen, klaren Weise fort: nuancenreich<br />

und frisch, feingliedrig mit hoher Dichte und geradliniger<br />

Säure, mit einer Schicht Geschmeidigkeit hinter<br />

Mousseux und Säure, lang. 12 Vol.-%, NK, €€€€<br />

95 2015 »XV. Triumvirat Grande Cuvée«<br />

brut PN/CH/PM<br />

Komplex im Duft: Apfelschale und Bratapfel, rote Beeren,<br />

geröstete Haselnuss, delikat tertiäre Untertöne. Der Gaumen<br />

eröffnet geschmeidig, aber ohne Breite, entfaltet dann<br />

sein feines, gaumenfüllendes Mousseux. Der Abklang ist<br />

stoffig, animierend herb in der Struktur und komplex in der<br />

Aromatik. 12 Vol.-%, NK, €€€€<br />

94+ 2015 »Réserve« Hohen-Sülzen<br />

Kirchenstück Pinot brut nature<br />

Degorgiert 02/24. Im Duft: Pinot, Pinot, Pinot. Und etwas<br />

Hefe. Im Mund zeigt sich ein weit gefasster und dennoch gebündelt<br />

wirkender <strong>Wein</strong> mit seidigem Mousseux, feinnerviger<br />

Säure und einem höchst eleganten, zart mineralisch und<br />

leicht mineralwürzig spielenden Abgang.<br />

12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

93 2019 NV Riesling brut<br />

Nektarine und Pfirsich, auch Kümmel, Hefe, Apfelschale.<br />

Auch ein klein wenig Honig. Der Gaumen strahlt Rieslingfrische<br />

aus, ohne unter einer kargen Form der Kernigkeit zu leiden:<br />

Das Mousseux gibt Volumen, die zarte Süße hebt die<br />

Frucht hervor und schafft Balance zur lebendigen Säure.<br />

12 Vol.-%, NK, €€€<br />

94 2015 »Réserve« Blanc de Blancs<br />

extra brut<br />

93+ 2019 »Cuvée Katharina« brut nature<br />

PN/PM<br />

93+ 2019 »Cuvée Marie-Luise« brut<br />

93 2015 »Réserve« Chardonnay brut<br />

92+ 2015 »Réserve« Rosé brut PN/WB<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

533


WEINGUT<br />

RIFFEL<br />

Mühlweg 14a, 55411 Bingen-Büdesheim<br />

T: +49 6721 994690, www.weingut-riffel.de<br />

Kontakt: Erik und Carolin Riffel<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 10–12 Uhr und 14–18 Uhr,<br />

Sa 10–16 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 133.300 (83 % weiß, 10 % rot,<br />

3 % Rosé, 2 % süß, 2 % Schaumwein)/18 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Carolin und Erik Riffel machen nicht<br />

nur <strong>Wein</strong>. Das Winzerpaar setzt am<br />

Rochusberg seine gesamtheitliche<br />

Vorstellung vom besten Umgang mit der<br />

Natur um: Nur wenn das Biotop gesund ist,<br />

seien gute <strong>Wein</strong>e möglich. Dabei spielt ihnen<br />

das einzigartige Terroir der beiden Binger<br />

Großen Lagen in die Hände. Der Rochusberg<br />

ist ein Ausläufer des rheinischen Schiefergebirges,<br />

umflossen vom Rhein und der<br />

Nahe. Es ist faszinierend, wie das <strong>Wein</strong>gut<br />

die ganz unterschiedlichen Mikroklimata<br />

der Lagen in ihren Rieslingen erlebbar<br />

macht.<br />

93 2023 Bingen Scharlachberg Riesling<br />

trocken<br />

Feinduftig und vielschichtig, reifer Apfel, Aprikosen, weißer<br />

Pfirsich, Orangenzeste, weiße Blüten, getrocknete Kräuter,<br />

Zitronenzeste, steinige Noten, dezent flintig. Am Gaumen<br />

mit charmanter Fülle und Schmelz, feingliedrige Säure, mineralisch<br />

unterlegt und im Nachhall sich verstärkend, Potenzial.<br />

13 Vol.-%, DIAM, €€€€<br />

92+ 2023 Bingen Osterberg Riesling trocken<br />

Dezent im Duft, grüner Apfel, Grapefruit, Blutorange, Quitten,<br />

weißer Pfirsich, Melisse, Gesteinsmehl. Am Gaumen<br />

klar wie Gebirgswasser und mit viel mineralischer Würze,<br />

salzig, erfrischender Zitrusfrucht, geradlinig und linear,<br />

feine Säureader und Phenolik. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

92 2023 Bingen Kirchberg Riesling trocken<br />

Dicht und fein im Duft, Wiesenkräuter, Rauch, Zitrusfrucht,<br />

Limettenzeste, Veilchen, Kamillenblüte, Feuerstein. Am<br />

Gaumen geschmeidig und mit Schmelz, mittelgewichtig in<br />

Extrakt und Länge, würzig, gut integrierte Säure, Zitrusfrucht,<br />

gepaart mit Kräuterigkeit, Zitronen, Grapefruit und<br />

Pomelo. 12 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

91 2023 Bingen Rosengarten Riesling<br />

Florale Noten, Veilchen, Lindenblüten, Pfirsich, Aprikosen,<br />

gelber Apfel, Orangenzeste, Zitronenmelisse, Basilikum. Am<br />

Gaumen vollmundig und dennoch schlank gebaut, saftige<br />

reife Frucht mit merklicher Süße balanciert durch feste<br />

Säure und Würze, rund und charmant. 10 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

93 2022 Bingen Scharlachberg Pinot Noir<br />

trocken<br />

Würzig im Duft, ätherisch-balsamisch, feine rote und dunkle<br />

Beerenfrucht, Lorbeer, Minze, schwarze Oliventapenade,<br />

Rote Bete. Im Mund frisch und elegant, rote Frucht, feingliedrige<br />

Säure und feinkörniges Tannin geben dem schlanken<br />

Bau Gerüst und Struktur, Potenzial.<br />

12,5 Vol.-%, DIAM, €€€€<br />

91+ 2023 Bingen Kirchberg Riesling Kabinett<br />

Braucht Luft, mineralisch-würzig beginnend, Feuerstein,<br />

Melisse, Salbei, reifer Pfirsich, roter Apfel, Aprikosen. Im<br />

Mund schwungvoll und frisch, mit saftigem Süße-Säure-<br />

Spiel und feiner mineralischer Würze, unaufgeregte, animierende<br />

Trinkfreude, wie man es sich von einem Kabi wünscht.<br />

9 Vol.-%, DV, €€<br />

534 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER RHEINHESSEN<br />

<br />

WEINGUT<br />

RUPPERT-<br />

DEGINTHER<br />

Kämmerergasse 8, 67596 Dittelsheim-Heßloch<br />

T: +49 6244 292, www.ruppert-deginther.de<br />

Kontakt: Justus Ruppert<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Hektar: 28 ha<br />

Das <strong>Wein</strong>gut Ruppert-Deginther liegt<br />

im Süden Rheinhessens im sonnenverwöhnten<br />

Wonnegau, wo auch die<br />

Cabernet-Varietäten zur vollen Reife gelangen.<br />

Justus Ruppert führt den 28-Hektar-Betrieb<br />

in Dittelsheim-Heßloch, in dem vor allem<br />

die Rotweine aus den Jahrgängen 2020<br />

und 2021 mit Kraft, Fülle, Würze und gelungenem,<br />

gut dosiertem Holzeinsatz überzeugen:<br />

Unser Tipp ist der wohltuend unkitschige<br />

Spätburgunder. Auch die Weißweine wie der<br />

würzig-mineralische Riesling Edle <strong>Wein</strong>gärten<br />

zeigen Anspruch und Ambitionen: Der<br />

zweite Stern scheint nicht weit weg zu sein.<br />

90 2022 Hessloch Edle <strong>Wein</strong>gärten Riesling<br />

trocken<br />

Die Nase wird weniger von Primärfrucht als von würzig-steiniger<br />

Mineralik bestimmt, auch Apfel und Honigwabe. Straffer,<br />

kompakter Bau, die mineralischen Komponenten stehen<br />

im Vordergrund. Feingliedrige Säure, herber Apfel, zitrische<br />

Noten. Riesling mit Anspruch. 12 Vol.-%, NK, €€<br />

89+ 2022 »Cuvée blanc« trocken CH/SB<br />

Der Duft wird von Sauvignon-Blanc-Aromen bestimmt, Cassis,<br />

Schwarze Johannisbeere, Paprika, reife Papaya, Mango,<br />

ein Hauch Buchsbaum. Am Gaumen kompakt, stoffig, schöne<br />

Würze, geradlinige, reife Säure. Aus einem Guss, Chardonnay<br />

bringt eine mineralische Note ein.<br />

12,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />

89 2023 Gelber Muskateller trocken<br />

Viel Sortentypizität, Muskatblüte, Muskatnuss, Mango, getrocknete<br />

Mangoschnitze, Schwarze Johannisbeere. Am<br />

Gaumen mittelgewichtig, betont Eleganz und Aromatik der<br />

Rebsorte, eingebundene Fruchtsüße, saftige, reife Säure.<br />

Als Aperitif, auch zum Dessert eine gute Wahl.<br />

12,5 Vol.-%, DIAM, €<br />

91+ 2020 Hessloch Liebfrauenberg<br />

Cabernet Sauvignon trocken<br />

Feine Holzwürze, reife rote und dunkle Frucht, Tabak, Pfefferminze,<br />

dunkle Schokolade. Am Gaumen füllig, rund, kräftig.<br />

mit jahrgangstypischer Substanz. Dunkle Schokolade,<br />

reife Frucht, Cassis, dunkle Kirschen, die Gerbstoffe sind<br />

weich und mürbe, würzig, gute Länge. 14 Vol.-%, NK, €€€<br />

91 2020 Bechtheim Hasensprung<br />

Cabernet Franc trocken<br />

Holzwürze in der Nase, Rauch, reife, dunkle Frucht, Cassis,<br />

dunkle Waldbeeren, Wacholderbeere, dunkler Tabak. Am<br />

Gaumen zeigen sich auf einem Bett von dunkler, geschmolzener<br />

Schokolade Fülle und Kraft, feingliedrige Säureader,<br />

der Gerbstoff ist reif und steht. 14 Vol.-%, NK, €€€<br />

90 2021 Hessloch Spätburgunder trocken<br />

Im kräftigen Duft Johannisbeere, Kirsche, Granatapfel, auch<br />

Unterholz und Waldboden, Himbeersirup, schwarze Lakritze.<br />

Auch am Gaumen mit Kraft und guter Substanz, angenehm<br />

trocken und unkitschig, gut tragende Tanninstruktur,<br />

präsente, nicht zu fordernde Säure. 13,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

535


WEINGUT<br />

SANDWIESE<br />

Fahrweg 19, 67550 Worms<br />

T: +49 6241 95610, www.sandwiese.com<br />

Kontakt: Eva-Maria & Daniel Schäfer<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Flaschen/Hektar: 113.300 (67 % weiß, 27 % rot,<br />

4 % Rosé, 1 % süß, 1 % Schaumwein)/15 ha<br />

Die <strong>Wein</strong>welt kann kurios sein, das<br />

<strong>Wein</strong>gut Sandwiese steuert eine Facette<br />

dazu bei: Auf den Etiketten sind<br />

Dackel abgebildet mit den drei Haararten rau,<br />

lang und kurz. Damit wollen Eva-Maria und<br />

Daniel Schäfer, die das <strong>Wein</strong>gut leiten, ihre<br />

Liebe zum <strong>Wein</strong> und zu Dackeln kombinieren.<br />

Zum <strong>Wein</strong>gut Sandwiese in Worms-Herrnsheim<br />

gehören 15 Hektar <strong>Wein</strong>berge und ein<br />

Winzerhotel, die <strong>Wein</strong>e sind zugänglich und<br />

klar im Fruchtausdruck – etwa die saftige<br />

Rotwein-Cuvée »Sandspiel«, unsere Empfehlung,<br />

oder der kulinarisch geeichte Weißburgunder.<br />

Gelungenes Debüt im <strong>Guide</strong>!<br />

89+ NV Riesling Sekt trocken<br />

Duft nach reifen Zitrusfrüchten, roter Apfel, zarte Birne,<br />

auch etwas Muskatnuss, dazu auch süße Minze. Am Gaumen<br />

mit lebendigem Mousseux, feine Säure, dezente Süße, reife<br />

zitrische Frucht, zarte Mandel, charmant und mit einem<br />

schönen Fluss. 11 Vol.-%, NK, €<br />

90 2022 Weißburgunder trocken<br />

Intensiver Duft nach reifen Mirabellen und Aprikosen, auch<br />

Birne und Orangenschale, feine Würze, gelbe Blüten, Honigwabe.<br />

Vollmundig am Gaumen, saftig, reife Säure, Schmelz,<br />

süßlicher Kern, im Extrakt mittelgewichtig, leicht herbe Birne.<br />

Hat die kulinarische Lizenz. 12,5 Vol.-%, NK, €<br />

89+ 2020 Ruppertsberg Reiterpfad Riesling<br />

trocken<br />

Reifer Duft mit Würze und auch etwas Petrol, Pfirsich, Aprikose<br />

und auch Ananas, die Lage zeigt sich mit mineralischen<br />

Noten. Zeigt seine Würze auch am Gaumen, mittelgewichtig<br />

in der Struktur und im Extrakt, reife Säure, mineralische Unterlegung<br />

bis ins saftige Finish. 12 Vol.-%, DV, €<br />

90 2023 »Sandspiel« Cuvée trocken<br />

CD/PN/CS<br />

Viel unverstellte Frucht in der Nase, Brombeere, Cassis,<br />

Maulbeere, Schlehe, Holunderbeere, kräuterig, feiner Tabak.<br />

Das »Sandspiel« zeigt sich im Mund gut balanciert und ausgewogen,<br />

saftige dunkle Frucht, passende Fruchtsüße, feine<br />

Herbe, die auch Profil schafft. 13 Vol.-%, NK, €<br />

91+ 2018 Gelber Muskateller Beerenauslese<br />

Intensiver Duft nach kandierten Früchten, Waldboden,<br />

Steinpilze, Bienenwachs, zarter Petrolton, Melisse. Am Gaumen<br />

mit einer eher milden Säure, druckvoll-schwungvolle<br />

Süße, die aber für eine Beerenauslese sehr moderat bleibt,<br />

süße Grapefruit, individuell. 9 Vol.-%, DV, €€<br />

89+ NV Pinot Blanc brut<br />

89+ 2023 Sauvignon Blanc trocken<br />

89+ 2023 Cabernet Blanc trocken<br />

89 2023 Grauburgunder trocken<br />

89+ 2022 Cabernet Dorsa trocken<br />

89+ 2023 »<strong>Wein</strong> #26« GM/RR<br />

536 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER RHEINHESSEN<br />

WEINGUT<br />

VOLKER SCHÄFER<br />

Bahnhofstraße 26, 67582 Mettenheim<br />

T: +49 6242 2364, www.wein-schaefer.de<br />

Kontakt: Volker Schäfer und Friederike Schäfer<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Flaschen/Hektar: 213.300 (76 % weiß, 25 % rot,<br />

3 % Rosé, 3 % süß, 2 % Schaumwein)/24 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

In den Jahren, seit Volker Schäfer das<br />

jahrhundertealte Familienweingut übernahm,<br />

hat er viel bewirkt: Verdreifachung<br />

der Rebfläche, Umstellung auf ökologische<br />

Bewirtschaftung und in den letzten<br />

Jahren die Ausrichtung auf Burgundersorten,<br />

mit der er auf den Klimawandel reagiert.<br />

Der Winzer arbeitet mit natürlichen Hefen<br />

und Spontanvergärung, was den <strong>Wein</strong>en<br />

einen besonderen Charakter verleiht. Gelungen<br />

die Weißen mit cremigem Körper und<br />

schöner Säurestruktur, aromatisch die Roten.<br />

Wir setzen das <strong>Wein</strong>gut auf die Watchlist<br />

zum zweiten Stern.<br />

92 2023 Mettenheim Schlossberg<br />

Chardonnay trocken<br />

In der Nase Aromen von Orangenblüte, Mango, Papaya und<br />

ein Hauch Vanille. Am Gaumen hat der <strong>Wein</strong> eine nicht ganz<br />

trockene Frucht, einen schlank, verdichteten und gut gebündelten<br />

Bau mit einem cremigen Schmelz, gute Balance zwischen<br />

Würze und Frucht. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />

91+ 2023 Mettenheim Weißburgunder &<br />

Chardonnay trocken WB/CH<br />

In der Nase Aromen von exotischen Früchten wie Kaki, Sternfrucht,<br />

ein wenig gemahlene Mandel und Mandarine. Am<br />

Gaumen hat der <strong>Wein</strong> eine saftige Säurestruktur, einen cremigen,<br />

schmelzigen Körper und eine leichte Phenolik mit einer<br />

zarten mineralischen Würze. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2023 Mettenheim Weißer Burgunder<br />

trocken<br />

In der Nase Aromen von weißen Früchten, Nashibirne, weiße<br />

Grapefruit, ein paar vegetabile Noten und ein Hauch von<br />

Brioche. Am Gaumen hat der <strong>Wein</strong> hat der <strong>Wein</strong> einen cremigen<br />

Körper, eine feine Säurestruktur mit einem saftigen mittellangen<br />

Abgang. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

90+ 2023 Mettenheim Schlossberg<br />

Grauer Burgunder trocken<br />

Reife Früchte in der Nase, Apfel, Birne, Aprikose, gepaart mit<br />

Wiesenkräutern und einer steinigen Mineralität. Am Gaumen<br />

hat der <strong>Wein</strong> eine feine Säure, Aromen von Ananas,<br />

Mandarine, ein Hauch von Mandel und einen cremigen Körper<br />

sowie schönen Extrakt. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

92+ 2018 Bechtheim Stein<br />

Cabernet Sauvignon<br />

In der Nase Aromen von dunklen Früchten, Brombeerblättern,<br />

frischem Laub, rotem Paprika und Veilchen. Am Gaumen<br />

hat der <strong>Wein</strong> einen feinen Säurezug, reifes, leicht trocknendes<br />

Tannin, was gut vom saftigen Körper getragen wird<br />

und mit einer feinen mineralischen Würze unterlegt ist.<br />

13,5 Vol.-%, NK, €€<br />

91 2023 Mettenheim Schlossberg<br />

Spätburgunder trocken<br />

In der Nase Aromen von roten Früchten, Kirsche, Brombeere,<br />

aber auch Hagebutte und florale Noten und ein wenig Schokolade<br />

sind zu finden. Am Gaumen hat der <strong>Wein</strong> eine elegante<br />

Säurestruktur, ganz weiches Tannin, super saftigen Körper<br />

mit einer schönen Frische. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

537


WEINGUT<br />

SCHÄTZEL<br />

Oberdorfstraße 34, 55283 Nierstein<br />

T: +49 6133 5512, www.schaetzel.de<br />

Kontakt: Kai Schätzel & Juliane Eichblatt<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–16 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 106.700 (100 % weiß)/15 ha<br />

Anbauweise: Biodynamisch<br />

Es gab Phasen, da wollte Kai Schätzel<br />

mit seinen Naturweinen anecken und<br />

provozieren. Darüber ist er längst hinweg,<br />

er erzeugt – auch im Solera-Verfahren –<br />

höchst individuelle <strong>Wein</strong>e, die nicht nur für<br />

Nerds in skandinavischen <strong>Wein</strong>bars bestimmt<br />

sind. Der Winzer hat bei seinen Kelterungen<br />

einen hohen Grad an Exaktheit und Verfeinerung<br />

erreicht: Seine <strong>Wein</strong>e sind schlank, straff,<br />

voller Energie und mit polierter Phenolik, tragen<br />

leicht am Alkoholgehalt und sind dabei<br />

inhaltsreich, die oxidativen Noten kann man<br />

getrost als reizvolle Erweiterung des Aromenspektrums<br />

begreifen. Weit vorne.<br />

96 NV »Reh« Riesling trocken<br />

Vin Jaune, Austernschale, grüne Mandeln, Kamillenblüte,<br />

Jod, Apfelschale, Senfmehl. Am Gaumen feiner Säurezug,<br />

straff gebaut, dicht im Extrakt, die Phenolik fordert den Gaumen,<br />

gibt auch ein elegantes Gefühl. Schmelz, mineralisch,<br />

komplex, lang. Jung. 11,5 Vol.-%, €€€€<br />

95 2021 »Fuchs« Riesling trocken<br />

Riecht nach Wermut, Sternanis, Fenchel, Kumquats, Vin<br />

Jaune, grüne Walnuss, Jod. Schlank gebaut, straff, präzise<br />

Säure, die Phenolik ist merklich und strukturiert den Gaumen,<br />

pfeffrig, auch Ingwer. Saftig, herber Apfel, salin, druckvoll,<br />

lang und mineralisch. 11 Vol.-%, DIAM, €€€€<br />

94 NV »Steiner« Riesling trocken<br />

Im Duft Florhefe, grüne Mandeln, Aprikose, Haselnuss, Malz,<br />

Bittermandel. Am Gaumen mit animierender Säureader,<br />

strukturierende, feinporige Phenolik, gute Spannung, linear,<br />

dichter Extrakt, pfeffrig, würzig, Limettensaft, salzig, mineralisch<br />

und lang. 11 Vol.-%, €€€<br />

93 2023 »3000« Riesling trocken<br />

Senfsaat, Anis, Kümmel, Apfelschale, Hanf. Stoffig am Gaumen,<br />

mit geschmeidiger Textur, saftig, herber Apfel, zitrisch,<br />

grünes Lorbeerblatt, stabile Säure. Griffige Phenolik, gute<br />

Substanz, der Extrakt löst sich elegant auf, mittlere Tiefe,<br />

salziges Finish. 11,5 Vol.-%, €€<br />

97 2023 Nierstein Pettenthal Riesling<br />

Auslese<br />

Zündholz, Apfel, Quitte, Rauch, heißer Stein, kandierte Orange,<br />

die Würze des Rotliegenden mit einer Prise feinster Botrytis.<br />

Am Gaumen griffig, druckvoll, präzise Säure, süße Zitrusfrüchte,<br />

Zimt, Nelke, sehr würzig, feine Taktilität, komplex,<br />

mineralisch, lang, individuell. 7 Vol.-%, €€€€<br />

94 2023 Nierstein Hipping Riesling Kabinett<br />

Im Duft pikantes Zündholz, Grafit, heißer, nasser Stein. Am<br />

Gaumen geschmeidig-druckvoll ansetzend, tiefe Würze,<br />

Pfirsich, Aprikose, delikate Kräuter, schmelzende Säure und<br />

lebendige Säure, viel Spannung, Gesteinsmehl, starke, feurige<br />

Mineralität, salzig, individuell, sehr lang. 7,5 Vol.-%, €€€<br />

538 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER RHEINHESSEN<br />

<br />

WEINGUT<br />

SCHERNER-<br />

KLEINHANSS<br />

Alzeyer Straße 10, 67592 Flörsheim-Dalsheim<br />

T: +49 6243 435, www.scherner-kleinhanss.de<br />

Kontakt: Monika, Sonia und Julia Scherner<br />

Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />

Flaschen/Hektar: 70.000 (65 % weiß, 35 % rot,<br />

15 % Rosé, 1 % süß, 5 % Schaumwein)/13 ha<br />

Klaus Scherner, 2021 verstorben, stand<br />

für ungekünstelte <strong>Wein</strong>e, die er sich<br />

immer unverkopft und trinkbar<br />

wünschte. Monika, Sonia und Julia Scherner,<br />

die inzwischen in die Fußstapfen von Ehemann<br />

und Vater getreten sind, bleiben dieser<br />

stilistischen Idee treu – und es scheint uns, sie<br />

hätten sie sogar weiterentwickelt. Die 2023er<br />

Weißweine, die wir dieses Jahr verkostet haben,<br />

betonen die Frische und die Saftigkeit auf<br />

besonders eindringliche Weise. Der Spätburgunder<br />

aus dem Jahrgang 2020 offenbart<br />

nach vier Jahren langsam, welche Komplexität<br />

in ihm steckt. So darf es gerne weitergehen.<br />

91+ 2023 Nieder-Flörsheim Frauenberg<br />

Riesling Spätlese trocken<br />

Im Duft Hefenoten, Pfirsich, Blutorange und frischer Zitrusabrieb.<br />

Der Gaumen wirkt noch verschlossen, ein markanter<br />

Säurebogen ist von Geschmeidigkeit, kräftig terpengetragenen<br />

Extraktschichten und von einer eher zurückhaltend<br />

dosierten Süße gepuffert. Gutes Potenzial.<br />

12 Vol.-%, DV, €<br />

91 2023 Grauer Burgunder trocken<br />

Ein zurückhaltendes Duftbild, das Beerenfrucht anklingen<br />

lässt, ansonsten Mandel- und Kräutertöne zeigt. Im Mund<br />

greifen Stoffigkeit, Süße und Säure ineinander. Die Süße<br />

wird sich im Lauf der Flaschenreife Grauburgunder-typisch<br />

in Volumen und Schmelz verwandeln. Sehr gut gebaut!<br />

11 Vol.-%, DV, €<br />

90 2023 Nieder-Flörsheim Sauvignon Blanc<br />

trocken<br />

Der Duft hält sich zurück und bleibt anfangs hefig. Lässt nur<br />

ein wenig Rauch und Pfeffer aufblitzen. Die sortentypische<br />

Pikanz ist allerdings dann am Gaumen früh präsent, die Gaumenstruktur<br />

erweist sich als stoffig, feinnervig und spannungsvoll-frisch,<br />

eine Prise Kohlensäure gibt zusätzlich Pep.<br />

12,5 Vol.-%, DV, €<br />

89+ 2023 »Lössterrassen« Weißer Burgunder<br />

trocken<br />

Etwas Hefe im Duft, Heu und weiße Blüten, Strohblumen. Im<br />

Mund erweist sich der <strong>Wein</strong> als saftig und frisch, mit appetitlichen<br />

Proportionen, leicht im Alkohol und mittelgewichtig<br />

im Extrakt. Ein Hauch Süße rundet das Finale ab.<br />

11,5 Vol.-%, DV, €<br />

90+ 2023 Spätburgunder Rosé trocken<br />

Lachsrosa in der Farbe. Anfangs ist der <strong>Wein</strong> fast duftlos,<br />

doch mit Luftkontakt zeigen sich erste rotbeerige Noten,<br />

Noten von Malve und Hagebutte. Die Frucht ist da, nur eben<br />

zum Verkostungszeitpunkt noch sehr verschlossen. Im Mund<br />

hat der <strong>Wein</strong> einen schönen Säurezug und eine schlanke,<br />

saftige Art. Allerdings auch eine relativ reiche Süße.<br />

11 Vol.-%, DV, €<br />

91+ 2020 Dalsheim Sauloch<br />

Blauer Spätburgunder trocken<br />

Das ist ein Spätburgunder in noch sehr jugendlichem Stadium:<br />

Er beginnt mit Aromen von Bitterschokolade, Butter,<br />

dann kommen pinottypische Kirsche, dunkle Beeren, Kräuter,<br />

sowie von Karamell (vom Holz). Im Mund zeigen sich körnige<br />

Gerbstoffe, doch sie sind geschmeidig eingebunden,<br />

saftig-fruchtig begleitet und mit frischer Säure umgeben.<br />

Potenzial! 13 Vol.-%, NK, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

539


WEINGUT<br />

DR. SCHREIBER<br />

Fronstraße<br />

34, 67550 Worms-Abenheim<br />

T: +49 6242 2275, www.weingutschreiber.de<br />

Kontakt: Dr. Andreas Schreiber<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Flaschen/Hektar: 173.300 (59 % weiß, 31 % rot,<br />

10 % Rosé, 4 % süß, 10 % Schaumwein)/14 ha<br />

Worms war einmal das viel besuchte<br />

deutsche <strong>Wein</strong>zentrum, es ist –<br />

zugegeben – einige Jahrhunderte<br />

her. Im Mittelalter galt <strong>Wein</strong> als wichtigstes<br />

Handelsgut der Stadt, die Liebfrauenmilch<br />

war der Inbegriff deutscher <strong>Wein</strong>kultur, bevor<br />

sie zur Parodie verkam. Einer der Winzer, die<br />

erfolgreich an deren Renaissance arbeiten, ist<br />

Dr. Andreas Schreiber, der stilsicher durch die<br />

Jahrgänge 2021, 2022 und 2023 führt. Aus<br />

dem letzten imponiert uns der gekonnt balancierte<br />

Riesling, an der Spitze der überzeugenden<br />

Kollektion steht die kraftvolle, finessenreiche<br />

Cuvée »Prestige«. Gutes Debüt!<br />

90 2023 »S« Abenheim Riesling trocken<br />

Im Duft zunächst kräuterig und würzig mit Noten von Safran<br />

und Kümmel, Nektarine, Mandarine, Blutorange. Straffer<br />

Bau am Gaumen, generiert seinen Charme aus der gelungenen<br />

Balance von klarer, süßer Frucht (Aprikose, Pfirsich,<br />

Mandarine) und einer selbstbewussten Säure.<br />

12,5 Vol.-%, DV, €<br />

90 2022 »S« Herrnsheim Weißburgunder<br />

trocken<br />

Reife Birne, gelbe Pflaume und Apfel im kräuterig-würzigen<br />

Ambiente, Thymian, Rosmarinstängel, etwas frischer Kümmel.<br />

Schlanker, kompakter Bau am Gaumen, saftig, ausgewogen<br />

mit charmantem, süßlichem Fruchtkern, stabiler<br />

Säure und mineralischen Anklängen. Stilsicher.<br />

12,5 Vol.-%, DV, €<br />

89+ 2023 Sauvignon Blanc trocken<br />

Florale und würzige Noten begleiten die sortentypischen<br />

Aromen, gelbe Stachelbeeren, Mango, Schwarze Johannisbeere,<br />

etwas Puderzucker. Bewegt sich am Gaumen gerade<br />

noch am trockenen Rand, saftig, süßfruchtig, mit guter Säurebalance,<br />

klar im Ausdruck, würziges Finale.<br />

12,5 Vol.-%, DV, €<br />

89 2023 Spätburgunder Blanc de Noir<br />

feinherb<br />

Duft nach reifem gelbem Apfel, Birne und etwas Pfirsich,<br />

später auch Süßkirsche, zarter Rauch. Am Gaumen mit<br />

einer feinen, lebendigen Säure, gut integrierte Süße, Pfirsich<br />

und Nektarine, ausgewogen, Steinobst, Aprikose, mittlere<br />

Struktur und Länge. 12 Vol.-%, DV, €<br />

89 2023 Merlot Rosé feinherb<br />

Mittleres Lachsrosa. Duftet nach roten Früchten, Kirsche,<br />

knackige Brombeere, Waldhimbeere, dahinter Johannisbeergelee.<br />

Am Gaumen mit einer verhaltenen Säure, spürbare<br />

Süße, Kirschkompott, süße Himbeere und eingekochte<br />

Erdbeere, schöner Schmelz. 12 Vol.-%, DV, €<br />

91+ 2021 »Prestige« im Barrique gereift<br />

trocken ME/SY/CF<br />

Würzig und kräuterig, dunkle Frucht, Johannisbeere, Brombeere,<br />

Rauch, getrockneter Rosmarin, nasse Erde. Kräftig<br />

gebaute und vollmundige Cuvée am Gaumen, »Prestige« ist<br />

mit Bedacht balanciert, trotz ihrer Kraft der Finesse verpflichtet,<br />

mit elegantem Gerbstoff. 14 Vol.-%, NK, €€<br />

540 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER RHEINHESSEN<br />

STRAUCH<br />

SEKTMANUFAKTUR<br />

Dalbergstraße 14–18, 67574 Osthofen<br />

T: +49 6242 913000, www.strauch-sektmanufaktur.de<br />

Kontakt: Isabel Strauch-Weißbach<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Mi 8–13 Uhr,<br />

Do und Fr 13–18 Uhr, Sa 10–14 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 53.300 (100 % Schaumwein)/25 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Das Potenzial der Schaumweine aus<br />

der Osthofener Sektmanufaktur<br />

Strauch sollte man keinesfalls unterschätzen:<br />

Die »Grand Réserve« hat im Entwicklungsvergleich<br />

zum vergangenen Jahr<br />

noch einmal an Grandezza zugelegt und es ihr<br />

ist weiteres Reifevermögen zuzutrauen. In solchen<br />

Sekten kommt die langjährige Erfahrung<br />

von Isabel Strauch-Weisbach und Tim Weisbach<br />

zum Tragen, die auf Bioqualität setzen<br />

und sich längst in der Beletage der deutschen<br />

Prickelbranche etabliert haben. Unser genussreicher<br />

Tipp: der »Crémant« vom Chardonnay,<br />

der auch kulinarisch gedacht ist.<br />

94+ 2012 »Grande Réserve« brut nature<br />

PN/CH/PM<br />

Delikater Hauch von Fino Sherry, kalkige Noten, nasse Tafelkreide,<br />

Apfel, Rosine, Röstnoten. Weicher, voller Körper, mildes<br />

Mousseux und reife Frucht schmiegen sich an den Gaumen,<br />

dezente Säure, der Abgang erweist sich als so kompakt,<br />

dass man dem <strong>Wein</strong> weiteres Potenzial zutraut.<br />

12 Vol.-%, NK, €€€€<br />

93 NV »Pinot Prestige« brut nature<br />

Einladend im Duft, Apfelschale, Brioche, Apfelschale und<br />

Apfel, Beerenfrucht, Zitronenzeste, weiße Mandel, kräuterige,<br />

mineralische Würze. Am Gaumen mit feinem Mousseux,<br />

in perfekter Balance aus Geschmeidigkeit und Frische,<br />

feiner Säurenerv, saftige Frucht, trinkanimierend.<br />

11,5 Vol.-%, NK, €€<br />

93 NV »Riesling Prestige« extra brut<br />

Im Duft Melisse, Apfel, Pfirsich, eine fein nuancierte, aber<br />

nicht müde wirkende Reife in der Würze. Im Mund entfaltet<br />

sich ein animierender Säurezug, von feinem Mousseux begleitet,<br />

saftig und spannungsreich, lang, mit guter aromatischer<br />

Länge. Passt. 11,5 Vol.-%, NK, €€<br />

91 NV »Crémant« Chardonnay extra brut<br />

Feinduftig, nussige Anklänge, frisch gemahlene Mandel,<br />

Apfelschale, Quitten, Aprikosen, Zitrusnoten. Am Gaumen<br />

feinwürzig, salzig, feines Mousseux, mit Schmelz, gut integrierte<br />

Säure, nussige Noten von Mandel, gepaart mit gelber<br />

Frucht, kulinarisch vielseitig. 11 Vol.-%, NK, €€<br />

90 NV Pinot Blanc brut<br />

Fein im Duft, Pfirsich, Zitronen, Zitronenbutter, Madarinenzeste,<br />

Apfelschale, frischer Brotteig, dezent Rauch. Am Gaumen<br />

harmonisch ausbalanciert und mit Trinkfluss, gut integrierte<br />

Säure zur charmanten Frucht, getragen von feiner<br />

Süße, Schmelz und Würze im Nachhall. 11 Vol.-%, NK, €€<br />

91 NV »Rosé Prestige« brut bio<br />

Strahlendes Lachsrosé. Zur roten Pinotfrucht von Roter Johannisbeere,<br />

Erdbeeren, Hagebutte gesellt sich eine aparte<br />

Kräuternote. Im Mund schwungvoll mit saftiger Frucht, ohne<br />

Kitsch mit feiner Süße, Kräuterwürze, feinem Mousseux, ein<br />

Rosé nicht nur für die Terrasse, auch gut bei Tisch.<br />

11,5 Vol.-%, NK, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

541


WEINGUT<br />

STUMM & KLEIN<br />

Böllberg 10, 55578 Gau-<strong>Wein</strong>heim<br />

www.stumm-klein.com<br />

Kontakt: Torsten Klein, Frank Stumm<br />

Flaschen/Hektar: 2.000 (100 % weiß)/0,5 ha<br />

Torsten Klein ist kein Unbekannter:<br />

Einst war er eine Hälfte des Duos Josten<br />

und Klein an der Ahr, dann leistete<br />

er beeindruckende Arbeit beim <strong>Wein</strong>gut Axel<br />

Bauer in der Ortenau. Frank Stumm und<br />

Klein lernten sich vor 15 Jahren bei einem gemeinsamen<br />

Praktikum im Schlossgut Diel<br />

kennen. Ihr gemeinsames Projekt hat das<br />

Zeug zum ganz großen Wurf: Stumm pflanzte<br />

2016 auf Kleins Anraten Chardonnay in zwei<br />

kalkreiche Parzellen in der Gau-<strong>Wein</strong>heimer<br />

Lage Kaisergarten. Die ersten <strong>Wein</strong>e – von<br />

Klein einer klassischen Burgundervinifikation<br />

unterzogen – sind herausragend gut!<br />

94+ 2022 Gau-<strong>Wein</strong>heim Chardonnay trocken<br />

Dezenter Holzeinsatz, etwas Blutorange, Zitrone, auch Haferflocke.<br />

Der Gaumen entfaltet eine enorme Spannung, auf<br />

geschmeidigem, fast öligem Fond setzen sich Stoff, taktile<br />

Mineralität und Säure gegen den Weichkomplex durch und<br />

bestimmen das Geschmacksbild. Der Abgang ist lang, aromatisch<br />

noch verschlossen, deutet großes Potenzial an.<br />

13,5 Vol.-%, NK,<br />

93 2020 Gau-<strong>Wein</strong>heim Chardonnay trocken<br />

Der <strong>Wein</strong> wirkt nicht sehr offen im Duft, zeigt zwar durchaus<br />

mit blumigen Noten und einem Aroma von Haselnuss eine<br />

erste Reife, bleibt dabei aber dezent zurückhaltend. Im Mund<br />

hat der <strong>Wein</strong> eine gewisse Weite, einen festen Säurekern,<br />

Schmelz und saftiger Drive kontrastieren sich, eine Prise<br />

Kohlensäure verstärkt den Eindruck der Jugendlichkeit.<br />

14 Vol.-%, NK,<br />

94+ 2021 Gau-<strong>Wein</strong>heim Chardonnay trocken<br />

Ein Duftbild im Moment erster Entfaltung: Feuerstein, Birne,<br />

salziges Popcorn, auch blumige Untertöne. Im Mund zeigt<br />

sich eine enorme Konzentration, der Säurebiss geht Hand in<br />

Hand mit einer dichten, gepflegten Phenolik und mit einer<br />

mineralischen Färbung. Hefige Noten beschließen den Abgang.<br />

13,5 Vol.-%, NK,<br />

93+ 2022 Chardonnay<br />

Zurückhaltender Holzeinsatz und eine Frucht von gebackener<br />

Quitte. Dann mit Luftkontakt aber auch immer mehr<br />

Kalk, feuchter Stein, Kreide. Der Gaumen eröffnet druckvoll,<br />

mit einer dichten, feinkörnigen Phenolik, die an Säure und<br />

Mineralität enggeführt wird. Spannungsvoll, lang und noch<br />

sehr jung. 13,5 Vol.-%, NK,<br />

542 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

THÖRLE<br />

WEINGÜTER RHEINHESSEN<br />

Am Norenberg 0, 55291 Saulheim<br />

T: +49 6732 5443, www.thoerle-wein.de<br />

Kontakt: Christoph & Johannes Thörle<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–12.30 Uhr und 14–18 Uhr,<br />

Sa 9–17 Uhr<br />

Hektar: 25 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

<strong>Wein</strong>bau betreibt die Familie seit<br />

dem 16. Jahrhundert. Nachdem<br />

aber Christoph und Johannes<br />

Thörle 2006 antraten, haben sie »den Betrieb<br />

komplett umgekrempelt«. Die beiden Brüder<br />

konzentrieren sich auf Riesling, rote und weiße<br />

Burgunder sowie Silvaner. Vor allem aber<br />

sind sie fleißig wie die Honigbienen: Mit strikt<br />

reduzierten Erträgen, mit perfektionistischem<br />

<strong>Wein</strong>bau und behutsamer Arbeit im Keller gelang<br />

ihnen binnen eines Jahrzehnts eine faszinierende<br />

Qualitätssteigerung. Die diesjährige<br />

Kollektion bestätigt das Spitzenniveau – eine<br />

sehr starke Vorstellung.<br />

94 2023 Saulheim Hölle Riesling trocken<br />

Zitronengelb und so vielschichtig im Duft. Ein Spektrum von<br />

exotische Zitrusfrüchte, rosa Pfirsich, Ananas reifer Mango,<br />

Mirabelle und Kreide. Am Gaumen ein ideales Spiel aus Säure<br />

und Extrakt. Saftig und kraftvoll bei viel Konzentration im<br />

bedeutenden Nachhall. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

93+ 2023 Saulheim Schlossberg Riesling<br />

trocken<br />

Offen und einladend im ersten Duft. Dem Glas entströmt ein<br />

komplexes Fruchtbukett sowie eine feine Mineralik, Weihrauch<br />

und Feuerstein. Am Gaumen herrlich saftig, kräuterige<br />

Würze, feine Frucht und präzise Säure. Ein Hauch von cremiger<br />

Textur und Mineralität begleiten den sehr guten Nachhall.<br />

13 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

94+ 2022 Saulheim Hölle Spätburgunder<br />

trocken<br />

Frisch, elegant und duftig im ersten Duft. Aromen von Himbeeren,<br />

Cranberry, feine Gewürznelke und auch ein Hauch<br />

von pfeffrigen Kräutern. Am Gaumen ein fleischiger und<br />

dennoch feiner Gerbstoff. Viel Balance aus perfekter Säure,<br />

feiner Mineralik und komplexer Frucht. Viel Potenzial.<br />

13 Vol.-%, DIAM, €€€€<br />

94 2022 Saulheim Probstey Spätburgunder<br />

trocken<br />

Nicht alltäglich im ersten Duft. Elegante, kühle, zurückhaltende<br />

Frucht, alles eher dunkel, dann Weihrauch, eine Kräuternote<br />

und ein Hauch Gesteinsmehl. Am Gaumen mit viel<br />

Struktur, jungem, feinem Tannin, perfekt integrierter Säure<br />

und einem Abgang von beeindruckender Länge. Ein großer<br />

<strong>Wein</strong>. 13 Vol.-%, DIAM, €€€€<br />

97 2023 Saulheim Probstey Riesling<br />

Trockenbeerenauslese<br />

Intensiv-frische, süß-druckvolle Nase, kandierte Zitrusfrüchte,<br />

kandierte Mango, erstaunliche Frische, Orangenblüte,<br />

weißer Pfeffer. Am Gaumen mit intensiver exotischer<br />

Frucht, lebendige Säure, ganz klar und fein, Mango und Papaya,<br />

animierend, tolle Länge, delikat. 7 Vol.-%, DIAM, €€€€<br />

93+ 2023 Saulheim Probstey Riesling Auslese<br />

Intensiver Duft nach reifen Zitrusfrüchten und getrockneten<br />

Früchten, kandierte Limone, etwas gedörrte Aprikose,<br />

pikant mit minzigen Kräutern unterlegt. Am Gaumen mit<br />

delikater, griffiger Säure, zupackend, dicht, Zitronenlimonade,<br />

Kräuterwürze, dicht gewoben, lang. 8 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

543


WEINGUT<br />

TISCHLEDER<br />

Rheinhessenstraße 41, 55411 Bingen am Rhein<br />

T: +49 6725 2639, www.weingut-tischleder.de<br />

Kontakt: Christoph Tischleder<br />

Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />

Flaschen/Hektar: 40.000 (70 % weiß, 20 % rot,<br />

6 % Rosé, 4 % Schaumwein)/4 ha<br />

<strong>Wein</strong> kann man nicht nur schmecken,<br />

sondern auch hören«, weiß<br />

Christoph Tischleder, Winzer<br />

und Hornist beim Sinfonieorchester Rhein-<br />

Main. Eines lässt sich nach dem Verkosten<br />

seiner <strong>Wein</strong>e konstatieren: Der musizierende<br />

Kellermeister hat Gefühl für Takt, Rhythmus<br />

und sich fügende Melodien. Ob sein eleganter,<br />

verspielter Dromersheimer Riesling im<br />

klassischen Stil nun an Mozart denken lässt,<br />

überlassen wir Ihrer Einschätzung. Aber er<br />

bietet viel zum spitz kalkulierten Preis:<br />

Schluck für Schluck und Ton für Ton ergibt<br />

sich eine stimmige Melodie.<br />

89+ 2022 »Feuerzauber« extra trocken<br />

Duft nach Brotrinde, Brioche und grünem Apfel, aber auch<br />

etwas Zitrusfrüchte, dazu noch etwas Rauch. Am Gaumen<br />

mit lebhaftem Mousseux und einer lebendigen Säure, Zitrusfrüchte,<br />

Apfel, milde Süße, die gut integriert ist, mittlere<br />

Struktur und Länge. 13 Vol.-%, NK, €€<br />

90 2023 Dromersheim Riesling trocken<br />

Duft nach Apfelblüten, grünem Apfel, Aprikose, Orangenschale,<br />

Birne, Grapefruit und gelben Blüten. Saftiger, zugänglicher<br />

Riesling mit weicher Textur und Schmelz, eleganter<br />

Säureader und zitrischen Fruchtnoten. Ton für Ton<br />

ergibt sich eine stimmige Melodie. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

89+ 2023 Dromersheim Silvaner trocken<br />

Würzige, kräuterige Nase mit Wiesenkräutern, Heublumen,<br />

Apfel, Mirabelle, Birne, auch Quitte mischt mit. Kompakter<br />

Bau, saftig und trinkig am Gaumen, feine Restsüße wird von<br />

dezenter Würze begleitet, herbe, grüne Birne, knackige Stachelbeere,<br />

merkliche Phenolik. Zum Essen. 13 Vol.-%, DV, €<br />

89+ 2023 Dromersheim Weißburgunder<br />

trocken<br />

Duftig und fruchtig in der Nase, weiße Blüten, Mirabellen,<br />

Nektarinen und Mandarinen, weißer Nougat, blanchierte<br />

Mandeln, Mandelmus. Schlanker Bau am Gaumen, ausgewogen<br />

in der Balance der Elemente, feiner Schmelz, feingliedrige<br />

Säure, leicht zitrisch begleitet. 12 Vol.-%, DV, €<br />

88+ 2023 Portugieser Rosé feinherb<br />

Helles Kirschrot in der Farbe, traubiger Duft nach Waldhimbeere<br />

und Roter Johannisbeere. Auch etwas Flieder und<br />

rote Grütze. Auch am Gaumen mit viel Frucht, Johannisbeere<br />

und etwas Holunder, die Restsüße fügt sich harmonisch<br />

ein, feine Herbe im Ausklang. 11 Vol.-%, DV, €<br />

89+ 2023 Dromersheim Riesling<br />

Duft nach reifen Zitrusfrüchten, Abrieb einer Orange, etwas<br />

Muskat und zartes Rosenblatt, auch Pfirsichblüte ist dabei.<br />

Am Gaumen mit lebendiger Säure, Zitrusfrüchte dominieren<br />

mit Orange und Limonensaft, erneut etwas Muskat, frisch<br />

und appetitlich. 10 Vol.-%, DV, €<br />

544 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER RHEINHESSEN<br />

VELIS<br />

VINEYARDS<br />

Am Trappenberg 4-6, 67592 Flörsheim-Dalsheim<br />

T: +49 6243 4575359, www.velis-vineyards.com<br />

Kontakt: Michael Zehe<br />

Ab-Hof-Verkauf: Do bis Sa 17–22 Uhr, So 11.30–22 Uhr<br />

Hektar: 3,8 ha<br />

Das Herzensprojekt von Michael Zehe,<br />

dessen Tagesgeschäft das Erdöl ist,<br />

macht weiter Fortschritte: Mit steigendem<br />

Alter der Reben legen die <strong>Wein</strong>e Jahr<br />

für Jahr an Tiefe zu, wie der Lagenriesling aus<br />

dem Frauenberg mit seiner Würze und seiner<br />

festen Struktur am eindrücklichsten belegt.<br />

Wir honorieren das mit dem zweiten Stern.<br />

Herzlichen Glückwunsch! Außer Konkurrenz<br />

haben wir auch einen in <strong>Deutschland</strong> vinifizierten<br />

Rotwein aus bulgarischen Trauben<br />

verkostet – beeindruckend. Die Vinothek ist<br />

Freitag bis Sonntag auch ein sehr angenehmer<br />

Ort, um zu speisen.<br />

93 2020 Nieder-Flörsheim Frauenberg<br />

Riesling trocken<br />

Der reife Duft zeigt Noten von Curry, Piment und Koriander,<br />

auch einen Anflug Petrol. Im Mund ist der <strong>Wein</strong> ein wahres<br />

Muskelpaket, aber eines mit Verstand: geschmeidig grundiert<br />

und von fester Säure getragen, mit packender Stoffigkeit<br />

und guter mineralischer Definition. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

91+ 2023 Nieder-Flörsheim Riesling trocken<br />

Der Duft zeigt rauchig-terroirwürzige Untertöne und eine frische,<br />

zitrische Frucht: Grapefruit, Passionsfrucht, auch ein<br />

klein wenig Schwarze Johannisbeere. Im Mund ist der <strong>Wein</strong><br />

geradeaus gebaut, recht trocken, aber mit so guter Substanz,<br />

dass der Abgang homogen und aromatisch bleibt.<br />

12 Vol.-%, DV, €€<br />

90+ 2023 Roter Riesling trocken<br />

Ein blumiger Duft, Pfirsich, Apfel, Birne, recht klar. Der Gaumen<br />

zeigt sich gut mit Extrakt dotiert, stoffig-mittelgewichtig,<br />

mit reifer Säure und einem passenden süßen Gegengewicht,<br />

der Abgang kehrt die floralen Seiten der Aromatik<br />

hervor. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

90 2023 Riesling trocken<br />

Eine feine, klare Zitrusfrucht strömt aus dem Glas: frischer<br />

Zitrusabrieb, Blutorange, auch ein klein wenig Grasschnitt.<br />

Im Mund hat der <strong>Wein</strong> Frische und Spannung, die Süße dominiert<br />

ein bisschen die Säure, insgesamt ist der <strong>Wein</strong> aber harmonisch<br />

und wirkt unbeschwerlich. 12 Vol.-%, DV, €€<br />

89+ 2023 Chardonnay trocken<br />

Der Duft mischt eine leicht pfeffrige Terroirwürze in Sortenaromen<br />

von Banane bis Maisblatt. Der Gaumen fließt saftig<br />

und feinnervig mit dezenter Süße zur Begleitung. Ein harmonischer,<br />

ungeholzter Chardonnay, der viele Freunde finden<br />

wird. 12 Vol.-%, NK, €€<br />

94 2020 »Velis Vineyards Cuvée Reserva«<br />

trocken CS/ME/CF/PV<br />

Ein vielschichtiger und opulenter Duft: Noten von Menthol,<br />

Kampfer, Rosine, Bitterschokolade, Dörrpflaume. Der Gaumen<br />

zeigt ein ähnlich großes Volumen, einige Viskosität und<br />

auch eine leichte Extraktsüße, aber dominant ist eine satte<br />

Menge festen, leicht körnigen Gerbstoffs. Gewaltig!<br />

14 Vol.-%, NK, €€€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

545


WEINGUT<br />

WAGNER-STEMPEL<br />

Wöllsteiner Straße 10, 55599 Siefersheim<br />

T: +49 6703 960330, www.wagner-stempel.de<br />

Kontakt: Daniel Wagner<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Flaschen/Hektar: 200.000 (90 % weiß, 4 % rot,<br />

3 % Rosé, 1 % süß, 2 % Schaumwein)/25 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Daniel Wagner hat sich als Interpret der<br />

Siefersheimer Lage Heerkretz einen<br />

Ruf wie Donnerhall erarbeitet, und<br />

auch die neuen <strong>Wein</strong>e zeigen, dass er die famosen<br />

Naturbedingungen der Rheinhessischen<br />

Schweiz mit ihren Vulkangesteinsböden<br />

in Spitzenweine umzusetzen weiß. Der puristisch-fordernde<br />

Riesling und der in seinen<br />

Aromen überströmende Spätburgunder<br />

haben Klasse. Eine wahre Sensation ist der –<br />

hier noch mit »y« geschriebene – Sylvaner, der<br />

Terroir und Sorte zu einem Genuss von großer<br />

Komplexität vereint. Das ist – auch – ein<br />

intellektuelles Vergnügen!<br />

96 2023 Siefersheim Heerkretz Riesling GG<br />

Balsamische Würze im Duft, Sojasauce, Miso, kräuterig-steinige<br />

Noten, Grapefruit, herber Apfel, getrocknetes Laub. Am<br />

Gaumen trocken, puristisch und fordernd, ein flüssiges Abbild<br />

des Vulkanterroirs, die Kunst der Reduktion auf das Wesentliche.<br />

13 Vol.-%, DIAM, €€€€<br />

94+ 2023 Siefersheim Höllberg Riesling GG<br />

Balsamische Würze, Hagebutten, Majoran, Majoranöl, rauchig,<br />

etwas Rauchfleisch, getrocknetes Lorbeerblatt. Am<br />

Gaumen breit und geschmeidig ansetzend, guter Extrakt, die<br />

reife Säure kennt ihre Aufgabe, die Mineralik macht das<br />

Match mit ihrer feinen salinen Art, feine Herbe, zitrisch, lang.<br />

13 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

92 2023 »Porphyr« Siefersheim Riesling<br />

trocken<br />

Im Duft ein verschlossener Riesling, der herbe Terpene anklingen<br />

lässt, Bergamotte, Eisenkraut, Melisse. Im Mund<br />

fließt der <strong>Wein</strong> saftig und geschmeidig, mit einer sehr elegant<br />

den geschmeidigen Körper kontrastierenden Säure, die<br />

zurückhaltend eingesetzte Süße rundet ab.<br />

12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

94 2023 »Reserve« Sylvaner trocken<br />

Ein vielschichtiger Silvaner mit leicht brenzlig-mineralwürzigen<br />

Tönen, einem Ton von geröstetem Sesam, Kräuternoten,<br />

Kresse und Portulak sowie mit verschlossener Gelbfrucht<br />

wie von Mirabelle. Im Mund ist der <strong>Wein</strong> ähnlich weit<br />

angelegt, dicht, mit sehr feinen Phenolen und fester Säure,<br />

lange würzig abklingend. 13 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

94+ 2022 Siefersheim Heerkretz<br />

Spätburgunder GG<br />

Noch leicht reduktiv in der Nase, Hefe, Rauch, Holzwürze,<br />

klare Frucht, rote Kirschen, Schwarze Johannisbeeren,<br />

Waldbeeren, Heidelbeeren, Schwarzkirschgelee. Fester und<br />

kräftiger Bau mit dichtem Extraktgerüst, fokussiert, nicht zu<br />

wuchtig, lässt der Eleganz Raum, die Gerbstoffe in guter<br />

Menge sind feinkörnig und haben Reserven, feingliedrige<br />

Säure, gute Länge, mineralisch. 13 Vol.-%, DIAM, €€€€<br />

92+ 2022 Siefersheim Spätburgunder trocken<br />

Kommt zunächst reduktiv ins Glas, macht dann aber peu à<br />

peu auf: in Noten von Sauerkirsche und schwarzem Pfeffer.<br />

Der Gaumen beginnt geschmeidig, entfaltet dann ein feinkörniges,<br />

fast mehliges Tannin. Reife Säure und kräftig mineralische<br />

Noten sorgen für einen eleganten Abklang.<br />

13 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

546 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER RHEINHESSEN<br />

WEINGUT<br />

WEEDENBORN<br />

Am Römer 4–6, 55234 Monzernheim<br />

T: +49 6244 387, www.weedenborn.de<br />

Kontakt: Gesine Roll<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr nach Vereinbarung<br />

Hektar: 22 ha<br />

Gesine Roll wurde im November 2023<br />

zur »<strong>Falstaff</strong> Winzerin des Jahres<br />

2024« gewählt – denn ihre frischen,<br />

saftigen, völlig unverkitschten Weißweine haben<br />

in der letzten Dekade einen ganz neuen<br />

Ton gesetzt in Rheinhessen. Die Rebflächen<br />

ihres <strong>Wein</strong>guts Weedenborn liegen in der<br />

Höhe des Orts Monzernheim, quasi auf dem<br />

Dach der berühmten Westhofener Lage Morstein.<br />

Die Gunst der Kalkböden und der windigen<br />

Höhenlage hat die junge Frau genützt,<br />

um quasi ein Kompetenzzentrum »Sauvignon<br />

Blanc« aufzubauen. Die neuen <strong>Wein</strong>e zeigen,<br />

dass es in großer Kontinuität weitergeht.<br />

94+ 2021 »Grande Réserve« trocken SB/CH<br />

Rauch und Röstnoten im feinen und vielschichtigen Duft,<br />

salziges Popcorn, Kümmel, Stachelbeeren, Mango, Walnuss,<br />

weiße Blüten, Minze. Am Gaumen wie ein Schluck Meer, salzig,<br />

fein und dicht, saftig und frisch, vereint Kraft und Eleganz,<br />

feinkörnige Phenolik, lange am Gaumen und mit viel<br />

Potenzial. 13 Vol.-%, NK, €€€€<br />

93+ 2022 »Réserve« Sauvignon Blanc trocken<br />

Balsamisch und würzig im Duft, Kamille, jodige Anklänge,<br />

gelbe Stachelbeeren, frische Zitronen, frischer Grasabschnitt,<br />

Mandarine. Am Gaumen stoffig, dennoch fein nuanciert,<br />

mineralisch-salzig vom Auftakt bis ins lange Finale,<br />

frisch, mit Zug und Potenzial. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2023 »Terra Rossa« Sauvignon Blanc<br />

trocken<br />

Fein und zurückhaltend im Duft, Zitronengras, Melisse, Lorbeerblatt,<br />

Zitronen, Mandarinenschale, dezent grüner Paprika.<br />

Am Gaumen mineralisch geprägt, karg und kalkige Kühle,<br />

geradlinig und präzise, feine Frucht, gut integrierte Säure,<br />

feine Phenolik, guter Trinkfluss. 12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

92 2023 Westhofen Chardonnay trocken<br />

Feinduftige Nase, Nashibirnen, Golden-Delicious-Apfel,<br />

Kräuterwürze, frisch gemahlene Mandeln, steinige Anklänge.<br />

Am Gaumen saftig und elegant, klare Frucht, feine Würze,<br />

lebendige Säure begleitet den geschmeidigen Fond, dicht<br />

und harmonisch abgestimmt, aus einem Guss.<br />

13 Vol.-%, DV, €€€<br />

91 2023 Sauvignon Blanc trocken<br />

Sortentypisch im Duft, gelbe und rote Stachelbeeren, grüner<br />

Paprika, Kiwi, weiße Grapefruit, Holunderblüten. Am<br />

Gaumen vollmundig, Frucht, getragen von feiner Süße im<br />

Spiel mit frischer Säure, Schmelz, feiner Würze, harmonisch<br />

ausbalanciert und mit gutem Trinkfluss. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

90 2023 Chardonnay trocken<br />

Fruchtiger, feiner Duft nach Birnen, Äpfel, frische Honigmelone,<br />

Limettenzeste, feine Kräuterwürze, nussige Anklänge.<br />

Am Gaumen harmonisch und animierend, saftige Frucht,<br />

gut integrierte Säure, mittelgewichtig in Körper und Länge,<br />

für den sofortigen Trinkgenuss zu vielen Gelegenheiten.<br />

12,5 Vol.-%, NK, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

547


WEINGUT ARNDT<br />

F. WERNER<br />

Mainzer Straße 97, 55218 Ingelheim am Rhein<br />

T: +49 6132 1090, www.weingutwerner.de<br />

Kontakt: Thomas Werner<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Flaschen/Hektar: 80.000 (55 % weiß, 30 % rot,<br />

10 % Rosé, 5 % Schaumwein)/12 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Das <strong>Wein</strong>gut Arndt F. Werner gehört<br />

zur Ingelheimer Kalksteinfraktion,<br />

die das Terroir der alten Burgunderstadt<br />

zu interpretieren weiß. Arndt F. Werner<br />

begann vor über 40 Jahren ökologisch zu arbeiten<br />

und ist als Mitbegründer des Verbands<br />

Ecovin ein Schrittmacher des biologischen<br />

<strong>Wein</strong>baus, Sohn Thomas fokussiert sich auf<br />

die Ingelheimer Spitzenlagen, die Burgundersorten<br />

und Chardonnay. Die Rotweine mit<br />

kalkmineralischer Ader sind eine Klasse für<br />

sich, der puristische Sekt unsere Empfehlung:<br />

Für diese eindrucksvolle Premiere wird das<br />

<strong>Wein</strong>gut auf Anhieb mit zwei Sternen gekürt.<br />

92 2019 »Johann Baptist« Riesling<br />

extra brut<br />

Pfirsich, Birne, Brioche im feinen, intensiven Duft, leicht rauchig,<br />

gerösteter schwarzer Sesam. Strebt am Gaumen geradlinig<br />

nach vorne mit unternehmungslustiger, leicht maritimer<br />

Säure, die auf einem würzigen, mineralischen Bett<br />

entlangläuft. Straight, natürlich. 12 Vol.-%, NK, €€<br />

92+ 2022»Aula regia« Ingelheim Lottenstück<br />

Chardonnay trocken<br />

Großzügiges Duftbild mit Kokosmakronen, feinem Rauch<br />

und Holzwürze, Quittenschale, geröstete Marone, Birnenmark.<br />

Ambitionierter Chardonnay, der in seiner kompakten,<br />

kräftigen Struktur auf weitere Entwicklung angelegt ist.<br />

Dicht, elegant, feine Würze, mineralisch. 13 Vol.-%, VL, €€<br />

92 2022 Ingelheim Lottenstück<br />

Weißer Burgunder trocken<br />

Mittleres Gelb, frisches Lorbeerblatt, feiner Rauch und<br />

frisch geschälter Rhabarber in der Nase, auch Birnentarte<br />

und Vanille. Am Gaumen entspannt mit einer einnehmenden<br />

Gelassenheit, feinen Würze, weicher Fülle und salziger<br />

Säureader. Gute, nuancierte Balance. 13 Vol.-%, VL, €€<br />

90 2022 Ingelheim Chardonnay trocken<br />

Ausgewogener Duft nach Birne, Melone, Birnenschale, reife<br />

Stachelbeere, Birnenkompott, Würze, Zimtstange. Kräftig<br />

und kompakt gebaut mit klarer Definition, guter Extrakt für<br />

einen Ortswein, reifer Säurestrang, auch am Gaumen mit<br />

feiner Würze, in sich schlüssig. 13 Vol.-%, VL, €€<br />

93+ 2021 Ingelheim Lottenstück<br />

Blauer Frühburgunder trocken<br />

Raffiniertes Bukett mit knackiger Pflaume, Schattenmorelle,<br />

Zimtstange, noblem Holzparfum, Granatapfel. Saftig am<br />

Gaumen mit druckvoller Energie, begleitender Frische auf<br />

weicher Textur. Elegant, balanciert, viel Kalk, mit feinkörnigem<br />

Tannin, das Reserven besitzt. 13,5 Vol.-%, VL, €€€<br />

93 2021 Ingelheim Sonnenhang<br />

Blauer Spätburgunder trocken<br />

Thymianstängel, frisches Lorbeerblatt, feine Holzwürze,<br />

dunkle Kirsche, Granatapfel, feinherbe Schokolade. Druckvoller<br />

Burgunder mit Energie und kompakter Struktur, die<br />

Gerbstoffe sind behutsam extrahiert, dichter, engmaschiger<br />

Extrakt, mineralisch, lang. 13 Vol.-%, VL, €€€<br />

548 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

WERTHER-<br />

WINDISCH<br />

WEINGÜTER RHEINHESSEN<br />

Schulstraße 3, 55278 Mommenheim<br />

T: +49 6138 9417665, www.werther-windisch.de<br />

Kontakt: Jens Windisch<br />

Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />

Hektar: 14 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Nicht alle Winzer werden mit einem<br />

goldenen Löffel im Mund geboren.<br />

Jens Windisch vom <strong>Wein</strong>gut Werther-<br />

Windisch wuchs im önologischen Hinterland<br />

mit Rebflächen auf, über die am nicht weit<br />

entfernten Roten Hang die Nase gerümpft<br />

wurde. Was man mit viel Einsatz, Willen und<br />

biologischem <strong>Wein</strong>bau erreichen kann, ist<br />

heute zu bewundern: Der Winzer hat Lagen<br />

wie den Harxheimer Lieth und Schlossberg in<br />

den Fokus gerückt, die spannungsreichen Silvaner<br />

und Rieslinge haben ein eigenes Profil<br />

erreicht. Und Jens Windisch hat viel Feingefühl<br />

für Spätburgunder entwickelt!<br />

93 2022 Harxheim Lieth Silvaner trocken<br />

Ruhig gehaltene Nase mit leichtem Hefeeindruck, Birne, mineralische<br />

Anklänge, dezent, aber vielschichtig. Birne, Orangenschale,<br />

Quitte und eine gewisse Patiniertheit am Gaumen,<br />

gleichzeitig cremig und pikant in der Säure. Ausgesprochen<br />

spannendes Potenzial! 12 Vol.-%, DV, €€€<br />

93 2022 Harxheim Schloßberg Riesling<br />

trocken<br />

Bereits in der Nase lässt der Schlossberg Reife und Cremigkeit<br />

erahnen. Am Gaumen folgt dann aber ein Feuerwerk an<br />

Fruchtnoten, das von Mandarine und Grapefruit bis zu feinwürzigem<br />

Ingwer reicht. Konsequent in der Säure, dicht gefügt,<br />

spannungsreich am Gaumen. 12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

91+ 2023 »vom Kalk« Silvaner trocken<br />

Die Nase offeriert grünliche, kräuterige und auch frisch-zitronige<br />

Noten. Am Gaumen bleibt die Frische erhalten, dehnt<br />

sich aber mehr ins Flächige aus. Richtig interessant wird<br />

dann der Abgang mit Anklängen an Roggenbrot. Keinesfalls<br />

zu kalt wegschlucken, da kommt noch einiges nach!<br />

12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

90+ 2023 »vom Kalk« Riesling trocken<br />

Mit Brennnessel, Anis und nur ein wenig Klarapfel zeigt sich<br />

der Riesling »vom Kalk« in der Nase eher von seiner pflanzlich<br />

getönten Seite. Am Gaumen ergänzt die klassische Zitrone<br />

das Bild. Ein ausgewogener, bewusst trockener und<br />

speisenaffin gehaltener <strong>Wein</strong>. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

92+ 2022 »vom Kalk« Spätburgunder trocken<br />

Viel Holundermark bietet der Spätburgunder in der Nase,<br />

dazu kommt eine kühle Würze von Buchs und Wacholder.<br />

Konsequent in der Säure, aber mit stoffigem Nachdruck ausgestattet.<br />

Ein fest gefügter Roter, sauerkirschig, frisch, mit<br />

Zug und Spannung. Tolles Potenzial! 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

92 2023 Riesling Auslese<br />

Intensiver Duft nach kandierten Zitrusfrüchten, dazu getrocknete<br />

Papaya, ganz zarte Honigwürze, etwas Holunder,<br />

eine Spur Mirabelle. Am Gaumen mit einer lebendigen Säure,<br />

die Süße ist gut integriert, erneut Zitrusfrüchte, durchaus<br />

pikant, Minze, gute Länge. 7,5 Vol.-%, DV, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

549


WEINGUT<br />

WITTMANN<br />

Mainzer Straße 19, 67593 Westhofen<br />

T: +49 6244 905036, www.weingutwittmann.de<br />

Kontakt: Philipp Wittmann<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–17 Uhr, Sa 11–15 Uhr,<br />

Voranmeldung erbeten<br />

Hektar: 35 ha<br />

Anbauweise: Biodynamisch<br />

Im Westhofener <strong>Wein</strong>gut läuft es weiterhin<br />

rund: Philipp Wittmanns 2023er<br />

sind Kronzeugen dafür, dass man mit<br />

den Methoden der Biodynamik auch einen<br />

schwierigen Sommer meistern kann.<br />

Selbst der Gutsriesling »vom Kalkstein«<br />

strahlt in den Aromen und hat einen saftige,<br />

dichte Gaumenstruktur. »Eigenwillig« fanden<br />

unsere Verkoster das GG aus dem<br />

»Brunnenhäuschen«, aber durch die außergewöhnliche<br />

Würze und Spannung auch<br />

definitiv groß. Nur knapp dahinter folgen<br />

Morstein und Kirchspiel – ein Cru beeindruckender<br />

als der andere.<br />

98 2023 Westhofen Brunnenhäuschen<br />

Riesling GG<br />

Eröffnet mit kräuterig-würzigen Noten, Thymian, Rosmarin,<br />

Brunnenkresse, Apfelschale, roter Apfel, frischer Kümmel,<br />

Terroir. Baut von Beginn an Dynamik und Spannung auf, ist<br />

dabei sehr konzentriert, auch eigenwillig, mineralisch, großer<br />

Riesling. 12,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />

97+ 2023 Westhofen Morstein Riesling GG<br />

Feine und dabei intensive Würze in der Nase, kräuterig, Apfel,<br />

Birnenschale, Lorbeerblatt. Am Gaumen ist die Komplexität<br />

des Morsteins betont und in einer gepflegten und dabei<br />

spannungsreichen Art interpretiert. Würzig, enorm intensiv,<br />

mineralisch furios. 12 Vol.-%, NK, €€€€<br />

96+ 2023 Westhofen Kirchspiel Riesling GG<br />

Malzig-kräuteriges Ambiente, druckvoll und energisch der<br />

Duft, mineralische Energie, dunkle Aromen, Muskatnuss,<br />

Blumenerde. Baut am Gaumen ein weites, breites und tiefes<br />

Spannungsbild auf, extraktgetragene Substanz buhlt mit<br />

Würze und Mineralik, beeindruckende Intensität.<br />

12,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />

93+ 2023 »1G« Westhofen Riesling trocken<br />

Dicht im Duft, frische gelbe Frucht, gepaart mit mineralischem<br />

Gestein und kräuteriger Würze, frische Zitronen,<br />

Melisse. Am Gaumen mit Spannung und Zug, konzentriert<br />

in Mineralik und Frucht, cremiger Fond, würzig, frisch, dicht<br />

vom Extrakt, mit beeindruckender Länge. NK, €€€<br />

93 2022 »Réserve« Chardonnay trocken<br />

Komplex und sehr dicht, fast verschlossen im Duft, jodige<br />

und würzige Anklänge eng mit gelber Frucht, weißer Mandel<br />

und floralen Noten. Im Mund weich und geschmeidig beginnend,<br />

reife und tragende Säurestruktur, Karamell und saftige<br />

gelbe Frucht, vollmundig und mit mineralischem Zug ins<br />

Finale. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

91+ 2023 »vom Kalkstein« Riesling trocken<br />

Kalkiges, kühles Gesteinsmehl im Duft, frische Zitronen,<br />

Limettenzeste, weißer Pfirsich, Quitten, Salbei, Melisse. Am<br />

Gaumen mit Schmelz und viel Zug, fein ziseliert von Frucht<br />

und Säurenerv, mineralische sowie Kräuterwürze, elegant<br />

mit gutem Extrakt, viel Trinkfluss. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

550 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

ZINK<br />

WEINGÜTER RHEINHESSEN<br />

DIE WEINSCHMIEDE<br />

Vordergasse 13, 67592 Flörsheim-Dalsheim<br />

T: +49 6243 7622, www.weingut-zink.de<br />

Kontakt: Sybille Hofstätter-Zink<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–18 Uhr, Sa 9–16 Uhr<br />

Winzer Matthias Zink ist es wichtig,<br />

die Herkunft seiner Familie<br />

vom Beruf des Hufschmieds und<br />

die Entwicklung hin zum Winzerberuf zu<br />

würdigen – sichtbar an den verschiedenen<br />

Symbolen, die seine <strong>Wein</strong>e tragen. Sein Großvater<br />

arbeitete bis vor einigen Jahren noch in<br />

der Hufschmiede, genau wie fünf Generationen<br />

vor ihm. Die Reben waren damals zwar<br />

nur ein Nebenwerb, aber sie legten doch den<br />

Grundstock für das heutige <strong>Wein</strong>gut Zink.<br />

Zum Glück, möchte man sagen, denn die<br />

herrlich trinkigen und balancierten <strong>Wein</strong>e bereiten<br />

– zu fairen Tarifen – viel Spaß.<br />

90+ 2023 Dalsheimer Hubacker Riesling<br />

trocken<br />

Fein und dicht im Duft, weiße Blüten, Zitronen, Aprikosen,<br />

weißer Pfirsich, Kräuterwürze und steinige Noten. Ein<br />

schlank gebauter Riesling mit viel Frische, saftig und elegant,<br />

mineralische Würze zur Frucht, zeigt seine Herkunft,<br />

bitte nachschenken. 12 Vol.-%, DV, €<br />

90+ 2023 Blanc de Blancs WB/CH<br />

Floral im Duft, Narzisse, Schneeglöckchen, Mango, dazu<br />

kandierte Ananas, Heu, Orangenschale, nussige Anklänge.<br />

Am Gaumen mit Schmelz, lebendiger Säure, charmanter<br />

Würze, hat eine saftige Frucht, in sich stimmig, gute<br />

Balance, schöne Länge, vielseitiger Speisenbegleiter.<br />

12,5 Vol.-%, DV, €<br />

90 2023 Grauer Burgunder trocken<br />

Duftige Nase, Birnen, roter Apfel, Honigmelone, Orangenzeste,<br />

florale Noten, weißes Mandelmus, Kräuterwürze. Am<br />

Gaumen frisch und saftig, satte Gaumenfrucht, getragen<br />

von feiner Süße im Spiel mit feiner Würze, harmonisch ausbalanciert,<br />

runder Trinkgenuss. 12 Vol.-%, DV, €<br />

90 2022 Riesling<br />

Sortentypisch im Duft, Zitrusfrüchte, Aprikose, Pfirsich, Apfel,<br />

Wiesenkräuter. Am Gaumen mit Saft und Schmelz, die<br />

feine Süße in Balance mit lebendiger Säure, klare Frucht,<br />

alles harmonisch abgestimmt, trinkanimierend bei gutem<br />

Extrakt und einer guten Länge. 11 Vol.-%, DV, €<br />

90 2023 Spätburgunder Rosé<br />

Strahlendes Lachsrosé im Glas. Feine Frucht und Würze im<br />

Duft, Himbeeren, rote Kirschen, Erdbeeren, getrocknete<br />

Kräuter. Am Gaumen weich und geschmeidig, saftige Frucht<br />

in der Gaumenmitte, dezente Süße im Spiel mit feiner Kräuterwürze,<br />

die den Abgang trägt. 11,5 Vol.-%, DV, €<br />

90 2023 Werkstück PN/DF<br />

Im Duft schwarze Kirsche, Pflaume, Blaubeere, Brombeere,<br />

Tabak, Zimtrinde, dezent Pfeffer, Süßholz. Am Gaumen mit<br />

Kraft und saftiger Frucht, dazu feine Würze, samtiger Gerbstoff<br />

und erfrischende Säurestruktur, als Solist, auch vielseitig<br />

kulinarisch einsetzbar. 13 Vol.-%, DIAM, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

551


ZWAJ<br />

WEINE<br />

Hauptstraße 31, 67591 Mölsheim<br />

T: +49 157 51467564, www.zwaj-weine.de<br />

Kontakt: Anna & Justus Göhring<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Hektar: 2 ha<br />

Die Geschwister Anna und Justus<br />

Göhring, die sich selbst so unterschiedlich<br />

wie »Ying und Yang« sehen,<br />

treibt seit 2022 eine Mission an: der Aufbau<br />

ihres eigenen kleinen <strong>Wein</strong>guts ZWAJ im<br />

Zellertal. Dabei teilen sie sich die Arbeit: Anna<br />

kümmert sich um den Keller, ihr Bruder um<br />

die zwei Hektar <strong>Wein</strong>berge im Zellertal und in<br />

der Pfalz . Die beiden beweisen viel Talent und<br />

Geschick, ihre <strong>Wein</strong>e zeigen die kalkige Mineralität<br />

der Lagen. Unser Tipp ist der trocken<br />

ausgebaute glockenklare Goldmuskateller.<br />

Wir starten die Bewertung mit einem starken<br />

Stern, Tendenz nach oben.<br />

91+ 2023 Albisheim Riesling trocken<br />

Noten von Apfel, Mirabelle und Gesteinsmehl finden zusammen,<br />

Aprikose, Thymian, Muskatblüte. Entfaltet in einer<br />

schlank gehaltenen Form ganz entspannt saftige Geschmeidigkeit,<br />

die von der reifen, tragenden Säure in das würzig-mineralische<br />

Finale geführt wird. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2022 »270 NN« Riesling trocken<br />

Die Kalkmineralität spielt die erste Geige, Hefe kommt dazu,<br />

grünlicher Apfel, grüner Klee. Kompakter Bau, ist straff und<br />

mit Tempo unterwegs, die Säure ist nicht aufzuhalten in ihrem<br />

direkten Fluss, reizvoll karg, überlässt der salzigen<br />

Mineralik die Bühne. 12 Vol.-%, DV, €<br />

91 2023 Goldmuskateller trocken<br />

Sehr klarer und rebsortencharakteristischer Duft mit Muskatblüten,<br />

reifer Mango und Aprikose, Litschi und Cassis. Die<br />

saftige Fruchtsüße wird am Gaumen von einer forschen,<br />

selbstbewussten Säure aufgenommen, kalkige Mineralik<br />

kleidet den hinteren Gaumen aus. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

90+ 2023 Weißburgunder trocken<br />

Noten von Spontangärung, Kräuter, Hefe, keine standardisierte<br />

Nase, Apfel, Gelbfrucht, auch Quitte. Engmaschig gebauter<br />

Weißburgunder, der nicht auf große Komplexität und<br />

Länge abzielt, aber in seinem Format viel bietet. Saftig (herber<br />

Apfel), würzig, mineralisch. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

91 NV »Madame Goujon 1718« Mölsheim<br />

Zellerweg am Schwarzen Herrgott<br />

trocken<br />

Schöner Cabernet-Duft mit Cassis, Brombeere, knackiger<br />

Zwetschge, feines Holzparfum, schwarzer Pfeffer, sehr kräuterig.<br />

Zeigt in einer kräftig gebauten Struktur gute Substanz<br />

mit tragendem Gerüst von feinkörnigen Gerbstoffen, mittlere<br />

Tiefe, schöne Aromatik, würzig. 14 Vol.-%, NK, €€<br />

90+ 2018 »Karin Jerusalem Réserve« trocken<br />

ME/DF<br />

Klare, dunkle Frucht, Schwarze Johannisbeere, Zwetschge,<br />

Waldbeeren, etwas Schlehe, schwarzer Pfeffer, kühler<br />

Rauch. Kompakter Bau, feste Struktur, setzt nicht auf Kraft<br />

und Wucht, elegante Frucht, auf den Punkt extrahiertes knackiges<br />

Tannin, pfeffrig, kühle Aura. 13 Vol.-%, NK, €€<br />

552 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER RHEINHESSEN<br />

PLATZ FÜR IHRE WEINNOTIZEN<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein falstaff -Tipp 553


Schloss Seußlitz an der <strong>Wein</strong>straße,<br />

Nünchritz, Sachsen<br />

Foto: © WSNA


SAALE -<br />

UNSTRUT ,<br />

SACH<br />

SEN<br />

WEINBAU<br />

IM NORDOSTEN


Goldener Wagen mit Spitzhaus in Radebeul, Sachsen<br />

DER OSTEN WIRD ROT<br />

Der Anbau von Rotweinen in den östlichen <strong>Wein</strong>regionen nimmt langsam zu,<br />

damit bildet sich auch eine neue <strong>Wein</strong>kultur heraus. Eine Bestandsaufnahme<br />

in Sachsen und Saale-Unstrut.<br />

TEXT RAINER SCHÄFER<br />

Karl-Friedrich Aust erinnert sich<br />

noch genau an diesen speziellen<br />

Spätburgunder aus dem Jahrgang<br />

2007, der ihm neue Perspektiven eröffnete.<br />

Es war auch der Burgunder, der vom <strong>Falstaff</strong><br />

mit stolzen 98 Punkten bedacht wurde,<br />

die bis heute höchste Bewertung eines<br />

Rotweins aus den östlichen Anbaugebieten.<br />

Die Reben waren nur drei Jahre zuvor<br />

in die Lage Am Goldenen Wagen gepflanzt<br />

worden, einem <strong>Wein</strong>berg, der mit seinen<br />

Trockenmauern wie eine Leiter Richtung<br />

Himmel zu streben scheint. Der gelernte<br />

Steinmetz weiß, dass das Gestein die<br />

Grundlage von vielem ist: »Das Wichtigste<br />

ist die Lage, der Charakter des Spätburgunders<br />

ist mir begegnet.« Im Goldenen<br />

Wagen findet sich Syenit-Verwitterungsgestein,<br />

»Syenit ist ein charmantes Thema,<br />

die alten Ägypter haben die Pharaonensärge<br />

aus diesem Gestein gebaut«, erzählt<br />

Aust, dem <strong>Wein</strong> verleihe er »viel Mineralität,<br />

die mineralischen Salze kann man tatsächlich<br />

im <strong>Wein</strong> schmecken. Die <strong>Wein</strong>e<br />

zeigen eine Erinnerung an den Boden.«<br />

Inzwischen bewirtschaftet er Spätburgunder<br />

auf zwei Hektar von sechseinhalb –<br />

also auf fast einem Drittel der Fläche. »Der<br />

ist nie eine große Sorge für mich, der gelingt<br />

jedes Jahr gut«, das liege auch an den<br />

klimatischen Verhältnissen. Seinen allerersten<br />

Spätburgunder erntete Karl-Friedrich<br />

Aust 1997 mit 79 Oechsle, dieses Jahr<br />

waren es am 3. September 97. Ein Zahlenspiel,<br />

das ihm Spaß bereitet und »alles über<br />

den Klimawandel aussagt«. Aust beschränkt<br />

sich im Goldenen Wagen auf die<br />

vier Rebsorten Riesling, Traminer, Spät-<br />

Fotos: © WSNA, <strong>Wein</strong>gut Karl-Friedrich Aust<br />

556 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


OSTEN REGIO-PORTRÄT<br />

burgunder und Weißburgunder, wobei<br />

Letzterer »wärmeempfindlich« sei, während<br />

Spätburgunder besser mit trockenen<br />

Verhältnissen zurechtkomme. Er habe<br />

»keine Panik beim Rotwein«, wenn es mal<br />

trockener ist: »Ich mache eine Schwierigkeit<br />

zur Chance und pflanze mehr Rot.«<br />

Für Aust steht fest: »Das Potenzial für<br />

Spätburgunder ist in Sachsen absolut gegeben.«<br />

Aber auch Blaufränkisch gerate etwa<br />

bei Schloss Wackerbarth »sehr, sehr fein,<br />

auch er ist sehr gut beheimatet in Sachsen«.<br />

VDP-Winzer Martin Schwarz aus Meißen<br />

setzt auf eine überraschende Variante und<br />

baut seit 2013 Nebbiolo an. Der gebürtige<br />

Kasselaner war einer der ersten Kellermeister,<br />

die aus dem Westen in den Osten<br />

und nach Sachsen gingen. Und Schwarz ist<br />

geblieben. Die Trauben für den Nebbiolo<br />

stammen aus dem Radebeuler Friedstein,<br />

einem »tollen historischen <strong>Wein</strong>berg«, der<br />

100 Jahre brach lag. Heute stehen dort neben<br />

Pinot Noir, Chardonnay und Riesling<br />

zwei Reihen Nebbiolo, »direkt vor der<br />

Trockenmauer, wo es geschützt und sehr<br />

warm ist«, erzählt der Winzer.<br />

Seit Martin Schwarz in Sachsen lebt, habe<br />

Zwei Eimer voller Spätburgundertrauben:<br />

Karl-Friedrich Aust, Radebeul<br />

sich die »Rotweinkultur stark verändert«.<br />

1997 baute er für Schloss Proschwitz den<br />

ersten Rotwein aus, eine Cuvée von Dornfelder<br />

und Spätburgunder, die gebrauchten<br />

Barriques hatte er beim <strong>Wein</strong>gut Dr. Heger<br />

in Baden abgeholt: »Rotwein in kleinen<br />

Holzfässern kannten die in Sachsen gar<br />

nicht.« Davor habe man roten Trauben<br />

nur eine ganz kurze Standzeit gegönnt,<br />

»der Most wurde blank gemacht und mit<br />

Spätburgunderlage Schloss Proschwitz, Meißen<br />

557


REGIO-PORTRÄT SAALE-UNSTRUT, SACHSEN UND NORDOSTEN<br />

ÜBERBLICK<br />

Anbaufläche Mecklenburg-Vorpommern: 90 Hektar<br />

Anbaufläche Brandenburg: 35 Hektar<br />

Anbaufläche Sachsen-Anhalt: 700 Hektar<br />

Anbaufläche Sachsen: 490 Hektar<br />

Anbaufläche Thüringen: 120 Hektar<br />

Rostock<br />

Bergen<br />

Lancken-Granitz<br />

Dorf Mecklenburg<br />

MECKLENBURG-VORPOMMERN<br />

Schwerin<br />

Schönbeck<br />

Oranienburg<br />

Brandenburg<br />

BERLIN<br />

Magdeburg<br />

Potsdam<br />

Saale-Unstrut<br />

SACHSEN-ANHALT<br />

BRANDENBURG<br />

Bad<br />

Liebenwerda<br />

Cottbus<br />

Großräschen<br />

Freyburg<br />

Leipzig<br />

Sachsen<br />

Erfurt<br />

Weimar<br />

Naumburg<br />

Radebeul<br />

Dresden<br />

THÜRINGEN<br />

SACHSEN<br />

Offizielle <strong>Wein</strong>baugebiete<br />

Orte mit <strong>Wein</strong>baubetrieben<br />

558 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


Radebeuler Johannisberg, Sachsen<br />

Fotos: beigestellt, © Peter Bender<br />

Restsüße rückgeschnitten, das ergab süffige<br />

<strong>Wein</strong>e.« Generell schätzt er die Bedingungen<br />

in Sachsen für Rotwein als »gut<br />

bis sehr gut« ein, »wir haben tolle Lagen<br />

dafür an den Elbhängen mit Granit und<br />

Verwitterungsgestein«. Gerade Granit sei<br />

für Rotweine spannend, »oft stehen die<br />

Reben auf Lehm-Löss und Kalk«. Syrah<br />

hält er für genauso geeignet wie Tempranillo.<br />

PiWis dagegen für ein Experiment,<br />

das man »erst in vielen Jahren« beurteilen<br />

könne. Aber er erinnert daran, dass auch<br />

Nebbiolo für ihn zunächst »eine Gaudi«<br />

war, die unerwartet zu einer ernsthaften<br />

Option erwuchs. Schwarz hat sogar Nebbiolo<br />

nachgepflanzt, »um das Fass vollzukriegen«.<br />

Aber er verweist darauf, dass<br />

man einen enormen Aufwand betreiben<br />

müsse, »um kleine und gleichmäßig gereifte<br />

Trauben zu bekommen«. Momentan sei<br />

ein Viertel der Fläche in Sachsen rot, »daran<br />

wird sich vermutlich nicht so viel ändern«,<br />

glaubt er.<br />

Auch Matthias Hey, VDP-Winzer in Naumburg<br />

in Saale-Unstrut, sieht Rotwein noch<br />

»als eine Nische«, Zweigelt und Spätburgunder<br />

machen bei ihm zehn Prozent der<br />

Gesamtproduktion aus. Hey ist bekannt für<br />

seinen Zweigelt mit konzentrierter Samtigkeit,<br />

den er als »Merlot von Saale-Unstrut«<br />

bezeichnet. Der Winzer betont, dass »Zweigelt<br />

keine persönliche Entscheidung war«.<br />

In dem <strong>Wein</strong>berg im Naumburger Steinmeister,<br />

den seine Eltern 2001 übernahmen,<br />

stand bereits ein Viertel Hektar der Rebsorte.<br />

Dass die überhaupt in den Osten kam, ist<br />

Martin Schwarz,<br />

<strong>Wein</strong>gut Martin Schwarz, Meißen<br />

559


WEINBAUGEBIET SAALE-UNSTRUT<br />

Anbaufläche ca. 750 Hektar<br />

Aufteilung 34 Einzellagen<br />

Wichtigste Rebsorten<br />

Weißburgunder, Riesling<br />

Verbände<br />

Gebietsweinwerbung Saale-Unstrut<br />

Querfurter Straße 10<br />

06632 Freyburg<br />

www.natuerlich-saale-unstrut.de<br />

Helbra<br />

SACHSEN-ANHALT<br />

Saale<br />

<strong>Wein</strong>bau<br />

Stg.: Steigung<br />

Hm.: Höhenmeter<br />

Eisleben<br />

Höhnstedt<br />

Süßer See<br />

Halle (Saale)<br />

Laucha<br />

an der Unstrut<br />

Geiseltal See<br />

2<br />

Bad Dürrenberg<br />

Unstrut<br />

Freyburg<br />

3<br />

Ilm<br />

Bad Kösen<br />

1<br />

Naumburg<br />

Zeitz<br />

Weimar<br />

Apolda<br />

Saale<br />

Weiße Elster<br />

Jena<br />

THÜRINGEN<br />

PRIVILEGIERTE WEINLAGEN<br />

1 Naumburg Steinmeister<br />

37 ha, 20–40 % Stg., lehmhaltiger, verwitterter Muschelkalk<br />

2 Freyburg Edelacker<br />

14 ha, 115–220 Hm., 0–45 % Stg., Muschelkalk<br />

3 Bad Kösen Saalhäuser<br />

7,5 ha, 0–40 % Stg., verwitterter Muschelkalk<br />

560 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


REGIO-PORTRÄT SAALE-UNSTRUT, SACHSEN UND NORDOSTEN<br />

Naumburger Steinmeister<br />

bei Roßbach, Saale-Unstrut<br />

Fotos: © WSNA, <strong>Wein</strong>gut Hey<br />

kuriosen Umständen geschuldet: Nach<br />

dem verheerenden Frostwinter 1986 mit<br />

bis zu minus 40 Grad »gab es kein Pflanzmaterial<br />

mehr. Das mussten die zuständigen<br />

Organe im kapitalistischen Ausland<br />

besorgen.« Dem Vernehmen nach wurden<br />

in Österreich auch Traktorenteile gegen<br />

Zweigeltreben getauscht.<br />

Matthias Hey,<br />

<strong>Wein</strong>gut Hey, Naumburg,<br />

Saale-Unstrut<br />

Als Hey 2007 nach zwei Jahren von einer<br />

Arbeitsstation in Italien zurückkehrte,<br />

war das »Gebiet noch dabei, eine eigene<br />

Sprache zu finden. Es war ein Rantasten<br />

an die Gebiets-Stilistik.« In den Anfangsjahren<br />

»ging es um Reife, Reife, Reife.<br />

Wir hatten einen Minderwertigkeitskomplex,<br />

weil uns nachgesagt wurde, dass wir<br />

saure, dünne <strong>Wein</strong>e machen.« Inzwischen<br />

sei es »keine Kunst mehr 15-Volumen-<br />

Brummen hinzulegen, aber die Reise geht<br />

hin zu filigranen und eleganten <strong>Wein</strong>en«.<br />

Im Osten, diagnostiziert Hey, gebe es<br />

»keine richtige Rotweinkultur. Viele Rotweine<br />

sind wie Weißweine gemacht. Es ist<br />

roter <strong>Wein</strong> und kein Rotwein. Es gab keine<br />

Tradition und keine inhaltliche Auseinandersetzung.«<br />

Für Matthias Hey steht<br />

fest, dass die nächste Generation sich an<br />

der »Stilistik abarbeiten wird: Wir sind<br />

am Anfang des Identitätsprozesses, bei<br />

dem der Rotwein eine größere Rolle spielen<br />

wird.«<br />

Weitere Infos über den Autor finden Sie im Kapitel<br />

»Verkostungsteam« auf S. 16.<br />

561


REGIO-PORTRÄT SAALE-UNSTRUT, SACHSEN UND NORDOSTEN<br />

WEINBAUGEBIET SACHSEN<br />

Anbaufläche ca. 490 Hektar<br />

Aufteilung 17 Einzellagen<br />

Wichtigste Rebsorten Riesling, Weißburgunder,<br />

Grauburgunder, Kerner, Traminer<br />

Verbände<br />

<strong>Wein</strong>bauverband Sachsen e. V.<br />

Fabrikstraße 16, 01662 Meißen<br />

www.weinbauverband-sachsen.de<br />

Riesa<br />

Elbe<br />

Diesbar-Seußlitz<br />

SACHSEN<br />

2<br />

Meißen<br />

<strong>Wein</strong>böhla<br />

1<br />

Radebeul<br />

Pieschen<br />

3<br />

Dresden<br />

Pillnitz<br />

Freital<br />

Bannewitz<br />

Elbe<br />

Rathen<br />

Weißeritz<br />

Pirna<br />

<strong>Wein</strong>bau<br />

Stg.: Steigung<br />

Hm.: Höhenmeter<br />

PRIVILEGIERTE WEINLAGEN<br />

1 Meißen Kapitelberg<br />

42 ha, 110-180 Hm., Granit, Granodiorit<br />

2 Radebeul Goldener Wagen<br />

27 ha, 170–240 Hm., Vulkangestein, verwitterter Syenit<br />

3 Pillnitz Königlicher <strong>Wein</strong>berg<br />

7 ha, 125–180 Hm., 0–40 % Stg., Granitverwitterung<br />

562 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER SAALE-UNSTRUT<br />

WEINGUT BÖHME<br />

& TÖCHTER<br />

Ölgasse 11, 06632 Gleina<br />

T: +49 34462 22043, www.boehme-toechter.de<br />

Kontakt: Marika Sperk<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8–16 Uhr, Sa 10–16 Uhr,<br />

So 10–13 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 42.700 (60 % weiß, 20 % rot,<br />

10 % Rosé, 10 % Schaumwein)/6,5 ha<br />

Beeindruckend, was Sandro und Marika<br />

Sperk an neuen <strong>Wein</strong>en vorgestellt<br />

haben. Beispielhaft für ihr Stilgefühl<br />

steht der Riesling aus Erster Lage Mühlberg,<br />

der auf raffinierte Weise im Fass zu einem völlig<br />

in sich ruhenden <strong>Wein</strong> geschliffen wurde:<br />

Die Kalkprägung wird auf dem Silbertablett<br />

serviert. Auch der Freyburger Orts-Chardonnay<br />

zeigt seine Herkunft mit Finesse und – angesichts<br />

von Preis und Klassifikationsrang –<br />

erstaunlicher Tiefe. Die GGs aus 2022 krönen<br />

den guten Eindruck: Mineralität, Struktur,<br />

Komplexität. Der vierte Stern ist schon in<br />

Griffweite.<br />

94+ 2022 Freyburg Edelacker<br />

Weißburgunder GG<br />

Röstnoten und dezent Rauch im Duft, sowie Muschelkalk<br />

pur, Estragon, Fenchelgrün, reifer Pfirsich, Orangenzeste.<br />

Am Gaumen saftig und weiche Struktur, mundwässernd, reife<br />

Steinfrucht, mineralisch grundiert, salzig, feine Säure sowie<br />

Phenolik geben Struktur und Gerüst, dicht mit Potenzial.<br />

13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

94 2022 Freyburg Edelacker Riesling GG<br />

Dicht im Duft, Holzwürze, gelber Apfel, Mirabellen, weißer<br />

Pfirsich, Salzzitronen, Wiesenkräuter. Am Gaumen mit<br />

Spannung und Zug, vibrierende Mineralik, straffe und feste<br />

Struktur, gekonnter Holzeinsatz, lebendige Säure, dicht und<br />

engmaschig im Extrakt, Potenzial. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

93 2022 Freyburg Mühlberg Riesling<br />

Erste Lage trocken<br />

Komplex im Duft: Bergamotte und Grapefruit, rote Pflaume<br />

und Mandelmus – ein gepflegtes Duftbild. Ebenso kultiviert<br />

geht es am Gaumen weiter: Geschmeidigkeit und Kern umspielen<br />

einander, begleitet von Würzigkeit, taktiler Mineralität<br />

und dezent eingesetzten Phenolen. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2023 Freyburg Chardonnay trocken<br />

Ein zurückhaltender, leicht nussiger und ganz dezent holzbeeinflusster<br />

Duft, auch rauchige Kalknoten ahnt man bereits.<br />

Der Gaumen hat eine feine phenolische Anlage, kreidig<br />

in der Textur, dicht, mit feinem Säurenerv unterlegt. Ausgezeichnete<br />

Länge. Stilvoll. 12 Vol.-%, DV, €€€<br />

91+ 2023 Freyburg Weißburgunder trocken<br />

Ein offener Blütenduft strömt aus dem Glas, Frühlingswiese,<br />

auch ein Anklang von Gelbfrucht. Im Mund hat der <strong>Wein</strong><br />

ungewöhnlich dichten Extrakt für einen Ortswein, die Säure<br />

hat Kraft, wirkt aber nahtlos mit dem stattlichen Körper verschmolzen.<br />

Viel Saft und Spannung, kulinarisch wertvoll.<br />

12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

94 2022 Freyburg Edelacker<br />

Spätburgunder GG<br />

Rote Beeren, Sauerkirsche, Kräuter und jodige Untertöne –<br />

spannend! Der Gaumen belegt eine gelungene Extraktion:<br />

Die Gerbstoffe sind bei mittlerer Korngröße frisch und saftig,<br />

eng mit der taktilen Kalkmineralität verbunden, von frischer<br />

Säure, die die Frucht hervorhebt, untermalt. Im Abgang<br />

kommen wieder die (Muschelkalk-bedingten) Jodnoten.<br />

13,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

563


WEINGUT<br />

KLAUS BÖHME<br />

Lindenstraße 42, 06636 Kirchscheidungen<br />

T: +49 34462 20395, www.weingut-klaus-boehme.de<br />

Kontakt: Luise Böhme<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Hektar: 18 ha<br />

Der sehenswerte historische Vierseithof<br />

des <strong>Wein</strong>guts Klaus Böhme in Kirchscheidungen<br />

an der Unstrut ist ein<br />

gastlicher Ort, auf der Website kann man sich<br />

über bevorstehende Veranstaltungen informieren.<br />

Luise Böhme führt den stattlichen<br />

18-Hektar-Betrieb gemeinsam mit ihrem Vater<br />

Klaus, der 1994 den ersten eigenen <strong>Wein</strong><br />

der Familie seit der Zwangskollektivierung im<br />

Jahr 1960 kelterte. Die »Bergstern«-Reihe aus<br />

der Dorndorfer Lage Rappental bringt <strong>Wein</strong>e<br />

mit reifer Spätlesefrucht hervor, der griffige<br />

Top-Riesling stammt aus Freyburgs emblematischen<br />

Schweigenbergen.<br />

92 2022 »Breitengrad51« Freyburg<br />

Schweigenberg Riesling trocken<br />

Feiner Duft, süße Zitrusfrüchte, Orangenblüte, helle Blüten,<br />

Akazienhonig, Minze, zarter Hauch von Muskat. Am Gaumen<br />

mit einer feinen Säure, Limette, Grapefruit, zarte Phenole<br />

sorgen für feinen Grip, schöne Geschmeidigkeit, zum Essen<br />

exzellent geeignet. 13 Vol.-%, DV, €€€<br />

90+ 2022 »Bergstern« Dorndorf Rappental<br />

Riesling trocken<br />

im Duft mit Aromen von Grapefruit, etwas Pfirsich und Birne,<br />

süße Limette, Orangenblüte, eher ausladende Art. Am<br />

Gaumen mit lebendiger Säure, roter Apfel, erneut Orange,<br />

süße Frucht, griffig, insgesamt etwas kräftigere Art, mittlere<br />

Struktur und Länge. 13,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

90 2023 »Alte Reben« Dorndorf Rappental<br />

Silvaner trocken<br />

Duft nach reifem Apfel, dazu weiße Birne und eine feine<br />

Kräuterigkeit, Rosmarin, Weiße Johannisbeere. Am Gaumen<br />

mit gut eingepasster Säure, wieder etwas Apfel, eher auf der<br />

leichten Seite, präsente helle Früchte, insgesamt mit einer<br />

mittelgewichtigen Struktur. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

90 2022 »Bergstern« Dorndorf Rappental<br />

Weißburgunder trocken<br />

Reifer Duft nach Mandel, Haselnuss, süßer Apfel, Birne und<br />

sogar etwas Karamell, schön dicht. Am Gaumen mit einer<br />

recht verhaltenen Säure, reife helle Fruchtaromen zeigen<br />

sich, erneut Birne und Pfirsich, schöne Griffigkeit, mittlere<br />

Struktur und Länge. 13,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

89 2023 Dorndorf Rappental Weißburgunder<br />

trocken<br />

Duft nach süßer Birne, Gletschereisbonbon, Pfirsich, dazu<br />

etwas Minze und Melisse, zarte Mandel. Am Gaumen dann<br />

mit einer spürbaren Säure, dazu helle Früchte, Birne ist wieder<br />

mit dabei, Mandelmehl kommt dazu, eher mittelgewichtig<br />

mit einer schönen Trinkigkeit. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

564 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER SAALE-UNSTRUT<br />

WEINGUT<br />

FRÖLICH-HAKE<br />

Am Leihdenberg 11, 06618 Naumburg OT Roßbach<br />

T: +49 3445 266800, www.froelich-hake.de<br />

Kontakt: Sandra Frölich<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 11–18 Uhr, Sa 10–16 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 66.700 (80 % weiß, 5 % rot,<br />

10 % Rosé, 5 % Schaumwein)/10 ha<br />

Sandra und Volker Fröhlich haben eine<br />

ausgezeichnete Kollektion vorgestellt:<br />

Bereits der Müller-Thurgau zeigt, dass<br />

das Naumburger <strong>Wein</strong>gut <strong>Wein</strong>e im Keller<br />

hat, die ihre feinen aromatischen Nuancen<br />

mit großer Klarheit und Anmut zeigen. Bei<br />

den <strong>Wein</strong>en aus der Spitzenlage Steinmeister<br />

kommen dann noch jene mineralische Würze<br />

und jene kreidige Textur ins Spiel, die der Muschelkalk<br />

hervorzubringen vermag, wenn<br />

man im <strong>Wein</strong>berg fleißig und im Keller vielleicht<br />

nicht gerade faul, aber doch zurückhaltend<br />

agiert. Der zweite Stern ist höchst verdient,<br />

wir gratulieren!<br />

93 2023 Naumburg Steinmeister<br />

Weißburgunder trocken<br />

Weiße Blüten und Sesam, mineralisch-brenzlige Noten, Lindenblüte.<br />

Im Mund hat der <strong>Wein</strong> eine feingliedrige und doch<br />

auch ausdrucksstarke Anlage, vibrierende Kalkmineralität,<br />

einen nuancierten Aromenreichtum und eine sehr kultivierte<br />

Form des Extrakts. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />

92 2022 Naumburg Steinmeister<br />

Grauburgunder trocken<br />

Hellgolden in der Farbe. Ein Duft von Blütenhonig, kandiertem<br />

Pfirsich und gebackener Quitte. Der Gaumen eröffnet<br />

mit viel Schmelz, setzt mit lebendiger Säure und fester Phenolik<br />

fort und deutet im extraktsüß konzentrierten Abgang<br />

weiteres Aromenpotenzial an. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />

92 2023 Riesling trocken<br />

Dem Glas entsteigt ein zitrisch-frischer Duft, nuancenreich<br />

und reintönig, kandierte Zitrone und Blutorange. Der Gaumen<br />

eröffnet mit Geschmeidigkeit und seidiger Textur, entfaltet<br />

dann eine saftige Säure und deutlich taktil-mineralische<br />

Komponenten. Subtile Tiefe! 12 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2023 »Muschelkalk« Weißburgunder<br />

trocken<br />

Ein reichhaltiges Duftbild: Banane, weiße Blüten, Kleehonig.<br />

Der Gaumen zeigt sich seidig und von feiner Kalkmineralität<br />

durchzogen, er wirkt vergleichsweise süß abgestimmt, hat<br />

aber eine schöne Balance und wahrt trotz der Süße die kulinarische<br />

Eignung. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2023 Müller-Thurgau trocken<br />

Ein reifer, nuancierter Sortenduft: Minze, Lavendelöl, etwas<br />

Muskat. Der Gaumen hat viel Saft und Spiel, einen feinen<br />

Säurenerv und einen ausdrucksstarken, langen Abgang. Ein<br />

sehr feines Beispiel für die Sorte, appetitlich ausgewogen<br />

und durchaus mit Tiefe. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

89 2022 »Muschelkalk« Silvaner trocken<br />

Der Duft wirkt etwas parfümiert für Silvaner, floral, auch mit<br />

dem Anklang tropischer Frucht- (Passionsfrucht, Guave) und<br />

Hefenoten. Am Gaumen ist der <strong>Wein</strong> geradeaus gebaut, mit<br />

vitaler Säure, eine Prise spritziger Kohlensäure, mit hefigem<br />

Nachklang. 11,5 Vol.-%, DV, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

565


WEINGUT<br />

GURKS VINUM<br />

Obermöllern 31, 06628 Lanitz-Hassel-Tal<br />

T: +49 34463 638465, www.gurksvinum.de<br />

Kontakt: Sophie Gurks<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Hektar: 2,66 ha<br />

Diesen ungewöhnlichen Namen sollte<br />

man sich merken: Gurks Vinum wird<br />

seit 2018 von Sophie und Martin<br />

Gurks aufgebaut, 2022 wurden die ersten<br />

<strong>Wein</strong>e gefüllt, von denen gerade der famos<br />

saftige und elegante Spätburgunder das große<br />

Potenzial des jungen Winzerpaars unterstreicht.<br />

Während Martin nach den Reben<br />

schaut, baut Sophie die <strong>Wein</strong>e nach dem Prinzip<br />

»Low Intervention« aus, die Border-Collie-Hündin<br />

Hilde ist die gute Seele bei Gurks<br />

Vinum und in bunten Farben auch auf den<br />

Etiketten abgebildet. Starkes Debüt im <strong>Wein</strong>guide,<br />

wir sind gespannt, was folgt!<br />

91+ 2022 Silvaner trocken<br />

Hell in der Farbe, in der Nase Apfel, weiße Grapefruit und<br />

helle Blüten. Am Gaumen mit ordentlich Säure und auch<br />

Kohlensäure in einem schlanken Bau, straight und linear,<br />

herbe Birne, etwas Zitrik, mineralisch-würzig. Ungewöhnliche<br />

Silvaner-Interpretation. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2023 Weißburgunder trocken<br />

Zunächst etwas unorthodox mit Senfkörnern, kräuterigen<br />

Noten von der Spontangärung, Kalk. Öffnet sich mit Luft. Am<br />

Gaumen entspannter und mit feinem Schmelz sowie Würze,<br />

die Fruchtsüße fügt sich ein. Feingliedrige Säurespitzen, elegant<br />

und mit kreidiger Mineralik. 12 Vol.-%, DV, €€<br />

90 2023 Müller-Thurgau trocken<br />

Kräuterige Noten von der Spontangärung, etwas Hefe, Malz,<br />

Apfelschale, roter Apfel, Kümmel, Kerbel, Estragon. Schlank<br />

und straff am Gaumen mit saftigem Apfel und einem cremigen,<br />

leicht süßlichen Kern, griffige Phenolik und mineralische<br />

Würze. Eigenständig. 11 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2023 Sauvignon Blanc feinherb<br />

Dezente und sehr feine Sortentypizität, Muskatnuss, Birne,<br />

Schwarze Johannisbeere, Mango, Papaya, kräuterig. Sehr<br />

schlanke und filigrane Struktur mit lebhafter Säure, feiner<br />

Restsüße und dezenter Phenolik, wie auf der Mikrowaage<br />

austariert. Feinherb kann attraktiv. 11 Vol.-%, DV, €€<br />

90 2023 »Wilde Hilde« Rosé halbtrocken<br />

PN/BP<br />

Reife Waldhimbeere, Erdbeere, Kirsche, Brombeere, kräuterige<br />

Anklänge, Thymianstängel. Ausgewogen austariert<br />

am Gaumen mit weichem Fond und fruchtiger Restsüße.<br />

Kein Aperitif, die »Wilde Hilde« mag auch den kultivierten<br />

Sonntagnachmittag mit Erdbeerkuchen. 11 Vol.-%, DV, €€<br />

93 2022 Spätburgunder<br />

Wildrose und Waldhimbeere im ersten Duft, feiner Rauch,<br />

Brom- und Blaubeere mit einem Hauch Vanille. Individuelle<br />

und überzeugende Interpretation aus Terrassenlage, engmaschig<br />

gestrickter Extrakt, saftiger, feinkörniger Gerbstoff,<br />

sehr klar und animierend. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

566 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER SAALE-UNSTRUT<br />

WEINGUT<br />

HEY<br />

<strong>Wein</strong>berge 1d, 06618 Naumburg<br />

T: +49 3445 6774165, www.weinguthey.de<br />

Kontakt: Matthias Hey<br />

Ab-Hof-Verkauf: März bis Dez. Fr und Sa 12–18.30 Uhr<br />

Hektar: 8,5 ha<br />

Matthias Hey pflegt einen ungemein<br />

ruhigen Stil bei seinen <strong>Wein</strong>en: Es<br />

wirkt so, als seien die Trauben stets<br />

zum akkuraten Zeitpunkt gelesen worden,<br />

man sieht sie förmlich vor dem geistigen Auge,<br />

wie sie behutsam in die Presse gelegt und auf<br />

die einfachst mögliche Weise in <strong>Wein</strong> verwandelt<br />

werden. Da ist nichts Plakatives an diesen<br />

<strong>Wein</strong>en, und doch haben sie so viel Frucht,<br />

Würze und Extrakt. Kennzeichnend ist auch<br />

ein festes mineralisches Fundament, das den<br />

Kelterungen Frische verleiht – nicht einmal<br />

der etwas fülligere Jahrgang 2022 lässt die<br />

<strong>Wein</strong>e breit erscheinen.<br />

95 2022 Naumburg Steinmeister<br />

Grauburgunder GG<br />

Sein lachsrosa Glanz lässt auf Maischestandzeit schließen.<br />

Opulentes Bukett: Walderdbeere, Hagebutte, kandierte<br />

Blutorange. Roter Pfeffer rundet ätherisch ab. Kraftvoll griffig<br />

auf der Zunge, mit Cranberrys und Hibiskus. Die Mineralität<br />

balanciert den <strong>Wein</strong> im Spiel mit saftiger Säure. Beachtliche<br />

Länge. 13,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

95 2022 Naumburg Steinmeister<br />

Weißburgunder GG<br />

Dicht und fein im Duft, Orangenzeste, reifer Apfel, Pfirsich,<br />

weiße Blüten, Flieder, Lindenblüten, frisch gemahlene Mandeln.<br />

Am Gaumen mit Schmelz und mineralischer Würze bis<br />

in den langen Nachhall, feingliedrige Säurestruktur, saftige<br />

Frucht, dicht und mit schöner Länge, Langstreckenläufer.<br />

13,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

94 2022 Naumburg Steinmeister Riesling GG<br />

Fein im Duft, Rauch, helles Steinobst, Zitrusfrucht sowie dezent<br />

kandierte Ananas, weiße Blüten, Kräuternoten. Am<br />

Gaumen kraftvoll und viel Saft, knackige Säure mit Zug, feine<br />

Mineralik und Würze, konzentriert und dicht, schöne Länge<br />

und mit Reifepotenzial. 13,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

92 2023 »Weißer Hey« Cuvée trocken<br />

RR/WB/GS<br />

Junger, frischer, hefiger Geruch, Grapefruitabrieb, Limette<br />

und grüner Apfel. Mit Luft und Temperatur kommen Mango,<br />

Papaya und gelbe Kiwi hinzu. Jugendlich hefig trifft er auf<br />

den Gaumen, umspült von würziger Mineralität. Üppig<br />

zitrisch und kräuterig, lebendige Säure. 12 Vol.-%, DV, €€<br />

95 2022 Naumburg Steinmeister<br />

Spätburgunder GG<br />

Nase spricht feingliedrig würzig und sachte fruchtig. Wacholderbeeren,<br />

Schwarzkirsche, eingekochte Brombeeren,<br />

Pflaumenkompott und Rooibostee. Athletisch elegante<br />

Konzentration von reifen hellen Früchten, straffer Säure und<br />

weichen Gerbstoffen. Herrlich spannungsgeladener Muskelprotz<br />

mit weichem Kern. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

93+ 2023 Naumburg Sonneck Riesling<br />

Erste Lage trocken<br />

93+ 2023 Naumburg Sonneck Grauburgunder<br />

Erste Lage trocken<br />

92+ 2023 Weischütz Traminer trocken<br />

92 2023 Naumburg Grauburgunder trocken<br />

91+ 2023 Riesling & Traminer RR/TR<br />

92 2022 Naumburg Blauer Zweigelt trocken<br />

92 2022 »Rot vom Kalk« Cuvée tr. ZW/PN<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

567


WEINHAUS<br />

SIEGMUND<br />

KLINGBEIL<br />

Herztor 6, 06647 Bad Bibra<br />

T: +49 163 2576350, weinhaus-siegmund-klingbeil.com<br />

Kontakt: Daniel Zein<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Hektar: 1,5 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Wir sehen uns als Exoten«, schreibt<br />

uns das <strong>Wein</strong>gut, und fügt hinzu:<br />

»als Exoten rebellischer Natur«.<br />

Dann folgt ein Smiley. Und in der Tat, es ist eine<br />

fröhliche Form des Aufbegehrens, die man in<br />

den Gläsern findet: Abgrenzung vom Mainstream<br />

ist durchaus Trumpf, die <strong>Wein</strong>e verweigern<br />

sich dem Wettbewerb »höher, schneller,<br />

weiter« und setzen auf feine Gerbstoffe statt<br />

auf Süße und Wucht. Viele <strong>Wein</strong>e vergären im<br />

Betonei, das durch seine Form eine besondere<br />

Art der Gärdynamik entfaltet. Es ist ein gelungenes<br />

Debüt in diesem <strong>Guide</strong>, und wir sind gespannt<br />

auf die kommenden Jahre.<br />

93 2021 »Kellerkunst« Cuvée trocken<br />

RR/GS/CH/SB<br />

Blasses Goldgelb, komplexes Bukett im Duft. Aromen von<br />

Zitronenmelisse, gelbem Apfel, nassem Stein und ein feiner<br />

Hauch Vanille. Am Gaumen viel Kernobst, etwas Phenolik,<br />

reife Steinfrucht in einem mittleren Körper bei sehr gut eingebundener<br />

Säure. Langer Nachhall. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2022 »GoldenEi« Grauburgunder trocken<br />

Goldgelb in der Farbgebung. Ein Bukett von feinem Rauch,<br />

junger Haselnuss, Zitronenabrieb, feinen Wiesenkräutern<br />

und einem floralen Touch. Am Gaumen wild und nicht alltäglich,<br />

erkennbare Phenolik, gute Säure mit einem beginnenden<br />

Trinkfluss. Der <strong>Wein</strong> wird von weiterer Lagerung profitieren.<br />

Spannend. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2022 »GoldenEi« Sauvignon Blanc<br />

trocken<br />

Fein im Duft, gelber Apfel, Birnen, Quitten, florale Noten von<br />

Kornblumen, Dahlien, Rosenblätter, Würze von Zimtstange<br />

und frisch geriebener Muskatnuss, dezent Blütenhonig. Am<br />

Gaumen eher Zitrusfrucht, Pomelo, angenehm herb zur dezenten<br />

Süße, saftiger Schmelz, feingliedrige Säurestruktur<br />

mit Zug, salzig, ein sehr eleganter Sauvignon Blanc.<br />

11,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2022 Silvaner trocken<br />

Rauchig, Muschelkalk, gelber Apfel, Stachelbeere, Johannisbeere,<br />

feine Kräuter. Individuell am Gaumen, beinahe lässig,<br />

aber doch mit einer immanenten Energie, die sich, von<br />

viel Cremigkeit, Kalkmineralik, Saft und griffiger Phenolik<br />

begleitet, entfaltet. 12 Vol.-%, DV, €€<br />

91+ 2022 »Soulwine by Zein« Cuvée trocken<br />

RR/SB/GS<br />

Kräuterig, frischer Kümmel, grüner und gelber Apfel, Aprikose,<br />

Mango und Papaya, auch Schwarze Johannisbeere,<br />

Lorbeerblatt. Die samtige Textur schmeichelt dem Gaumen,<br />

saftig, trocken, die Frucht ist präzise, Stachelbeere, die Phenolik<br />

wächst an ihren Aufgaben. 11,5 Vol.-%, DV, €€<br />

92 2018 »DP« Cuvée trocken BP/DF<br />

Rubinrot in der Farbe. Intensiv im ersten Duft. Aromen von<br />

Anis, roter Kirsche, Rauch, Gras, Paprika und Gewürznelke.<br />

Am Gaumen attraktiv kühl, eher dunkel in der Frucht, noch<br />

jungendlicher Gerbstoff, saftig in einem mittleren Körper.<br />

Gute Säure begleitet den guten Abgang. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

568 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER SAALE-UNSTRUT<br />

LANDESWEINGUT<br />

KLOSTER PFORTA<br />

Saalberge 73, 06628 Naumburg OT Bad Kösen<br />

T: +49 34463 3000, www.kloster-pforta.de<br />

Kontakt: Jörg Erdmann<br />

Ab-Hof-Verkauf: täglich 10–18 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 320.000 (57 % weiß, 25 % rot, 13 %<br />

Rosé, 1 % süß, 4 % Schaumwein)/50 ha<br />

Wo im 12. Jahrhundert die Zisterzienser<br />

dem <strong>Wein</strong>bau Bahn brachen,<br />

hat 900 Jahre später vielerorts<br />

der Staat das Staffelholz übernommen –<br />

so ist es im Kloster Eberbach im Rheingau,<br />

und so ist es auch in Kloster Pforta an der Saale.<br />

Eine schöne Pointe ist es, dass an der Saale<br />

Elbling wächst – aber wer wollte dagegen etwas<br />

einwenden, wenn dabei ein so eleganter<br />

Sekt entsteht wie der Brut aus dem Köppelberg?<br />

Der Saalhäuser Weißburgunder zeigt,<br />

wie gut alte Reben Power und Feinheit zu vereinen<br />

vermögen, der Riesling aus dem Steinfass<br />

belegt Fortschrittsgeist. Alles bestens!<br />

90+ 2022 Bad Kösen Pfortenser Köppelberg<br />

Elbling brut<br />

Feinduftig, grüner Apfel, Birnen, weißer Pfirsich, frische<br />

Zitronen und Ananas. Am Gaumen mit lebendigem Mousseux,<br />

frischem Säurezug zur Frucht mit feiner Süße und feiner<br />

mineralischen Würze, als Aperitif oder zu leichten Speisen,<br />

spritzig und trinkanimierend. 12 Vol.-%, NK, €€<br />

93 2022 »Alte Reben« Bad Kösen Saalhäuser<br />

Weißburgunder trocken<br />

Vielschichtig im Duft, dezente Holzwürze zur gelben Frucht<br />

von Aprikosen, reife Zitronen, Pfirsich, Nektarine, florale Noten.<br />

Am Gaumen mit viel Schmelz und einer schönen Säurestruktur,<br />

vollmundig, dennoch nicht sättigend, mineralisch<br />

kreidig unterlegt, mit Reifepotenzial. 13 Vol.-%, DV, €€€<br />

92+ 2022 »Steinfass« Goseck Dechantenberg<br />

Riesling trocken<br />

Mit vielseitiger Zitrusfrucht im Duft, Kumquat, Mandarinen,<br />

rosa Grapefruit, Orangenzeste, Zitronenblüte, weißer Pfirsich.<br />

Am Gaumen dicht und mit mineralischer Spannung,<br />

verbindet Kraft und Eleganz, geschmeidiger Fond ist durchzogen<br />

vom feinen Säurenerv, salzig bis ins lange Finale.<br />

13 Vol.-%, DV, €€€<br />

90 2023 Bacchus trocken<br />

Duftige Nase, fast ein wenig an Sauvignon Blanc erinnernd, Holunderblüte,<br />

Cassis, dezent grüner Paprika, Aprikosen, Mango,<br />

Blutorange. Am Gaumen klar wie ein Gebirgsbach, schlank und<br />

leicht bei gutem Extrakt, fein nuanciert und fruchtbetont, eleganter,<br />

frischer Trinkgenuss. 11 Vol.-%, DV, €<br />

91+ 2022 Bad Kösen Saalhäuser Blauer<br />

Zweigelt trocken<br />

Einladender Duft, Cassis, Zwetschgen, Brombeeren, rote<br />

und dunkle Kirschen, kalkige Kühle, Pfeffer, Gesteinsmehl,<br />

Grafit, Milchschokolade. Am Gaumen mit viel Saft, frische<br />

Frucht, feine Würze, gut integrierte Säure, samtiges Tannin,<br />

mittelgewichtig im Körper, trinkanimierend.<br />

12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

90+ 2022 Bad Kösen Saalhäuser Blauer<br />

Zweigelt trocken<br />

Frucht und Würze im Duft vereint, Schlehe, Himbeerkonfitüre,<br />

Nelke, Pfeffer, dezent geräucherter Speck und ledrige Anklänge.<br />

Am Gaumen mit saftiger und klarer Frucht, feine Würze,<br />

milde Säure und sanfter Gerbstoff runden ab, ein in sich ruhender<br />

<strong>Wein</strong> für viele Gelegenheiten. 11 Vol.-%, DV, €€<br />

90 2023 Bad Kösen Saalhäuser<br />

Spätburgunder trocken<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

569


WEINGUT KARL<br />

FRIEDRICH AUST<br />

<strong>Wein</strong>bergstraße 10, 01445 Radebeul<br />

T: +49 351 89390100, www.weingut-aust.de<br />

Kontakt: Karl Friedrich Aust<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mi bis So 11–19 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 53.300 (70 % weiß, 25 % rot,<br />

5 % Rosé)/6,5 ha<br />

Der Weg von Karl Friedrich Aust zum<br />

Winzer war auf der einen Seite logisch,<br />

weil er bereits als Elfjähriger<br />

Reben – 74 Stöcke Müller-Thurgau – bewirtschaftete.<br />

Auf der anderen Seite brauchte es<br />

den Umweg über eine Ausbildung zum Steinmetz,<br />

ehe sich bei Karl Friedrich Aust die Liebe<br />

zum <strong>Wein</strong> durchsetzte – zum Glück, denn<br />

seine <strong>Wein</strong>e sind von großer Beschwingtheit<br />

und Eleganz. Das trifft auf die Weißweine –<br />

auch für die dieses Mal angestellten feinherben<br />

Varianten – genauso zu wie für die schwebenden,<br />

aber dennoch dichten Spätburgunder.<br />

Wir gratulieren zum vierten Stern!<br />

93 2023 Radebeul Goldener Wagen<br />

Scheurebe feinherb<br />

Duft nach Schwarzer Johannisbeere, reifer Grapefruit, dazu<br />

frisch geschnittenes Gras, würzig. Am Gaumen mit einer lebendigen<br />

Säure, zupackend, feine Phenolik, Mandarinensaft,<br />

etwas Minze, Cassis ist wieder dabei, zarte Süße, dicht,<br />

bleibt ganz frisch, gute Länge. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2023 Radebeul Steinrücken Auxerrois<br />

feinherb<br />

Würzig unterlegter Duft nach hellen, reifen Früchten, Pfirsich,<br />

roter Apfel, etwas Haselnuss, delikat. Am Gaumen mit<br />

einer lebendigen Säure, feine Phenolik, ganz zarte Süße, reifer<br />

Apfel, Birne, mineralische Grundierung zeigt sich, gute<br />

Struktur und Länge. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2023 Radebeul Goldener Wagen<br />

Weissburgunder feinherb<br />

Feiner Duft nach reifem, Apfel, etwas Pfirsich, eine Spur Birne,<br />

feines Mandelmus, später Quitte. Am Gaumen mit einer<br />

feinen Säure, delikate Phenolik, wieder Apfel, dazu Pfirsich,<br />

dezente Süße, durchweg geschliffen, eleganter <strong>Wein</strong>, mineralische<br />

Grundierung. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />

92 2023 Müller-Thurgau trocken<br />

Frischer Duft nach Zitrusfrüchten, ganz zarte Muskatnuss,<br />

Limonenzeste, feine Kräuter. Frische, wohltemperierte Säure,<br />

zarte Phenolik, grüner Apfel, Zitrusfrüchte, ein Hauch<br />

Muskat, dezente Süße, griffig und mineralisch, sehr trinkig,<br />

gute Länge, elegant. 12 Vol.-%, NK, €€<br />

94+ 2023 »Terrasse« Radebeul Goldener<br />

Wagen Spätburgunder trocken<br />

Geschmeidiger Duft nach roten Früchten, Kirsche, Himbeere,<br />

etwas Veilchen kommt dazu, später eine Spur Lavendel.<br />

Am Gaumen mit viel Schmelz, rote Früchte, Kirsche, geschliffene<br />

Gerbstoffe, delikate Säure, herrlich fließend-elegante<br />

Anmutung, gute Länge. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2022 Radebeul Goldener Wagen<br />

Spätburgunder trocken<br />

Helles Kirschrot, Duft nach pikanter Sauerkirsche, ganz<br />

frisch und klar, feine Röstaromen, etwas Rauch. Am Gaumen<br />

mit einer feinen Säure, delikate rote Frucht, wieder Kirsche,<br />

eine ganz feine Art, delikat, saftig und elegant, zarte Gerbstoffe,<br />

gute Länge. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

570 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER SACHSEN<br />

<br />

SCHLOSS<br />

PROSCHWITZ<br />

PRINZ ZUR LIPPE<br />

Heiliger Grund 2, 01662 Meißen OT Proschwitz<br />

T: +49 3521 4767922, www.schloss-proschwitz.de<br />

Kontakt: Björn Probst<br />

Ab-Hof-Verkauf: täglich 10–18 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 533.300 (72 % weiß, 28 % rot)/70 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

In den Bergen um Meißen wird <strong>Wein</strong> seit<br />

dem Mittelalter angebaut. Das ehemalige<br />

Rittergut Proschwitz gehörte von<br />

1901 bis zur Enteignung der Familie zur Lippe.<br />

Nach 1989 erwarb Georg Prinz zur Lippe<br />

den alten Besitz peu à peu zurück und verhalf<br />

dem <strong>Wein</strong>gut mit der Hilfe von Kellermeister<br />

Martin Schwarz zu neuem Glanz. Seit einigen<br />

Jahren sorgt Alexey Ryabov für eine<br />

kontinuierliche Steigerung, wie etwa der<br />

Sekt oder der Weißburgunder-GG der neuen<br />

Kollektion beeindruckend zeigen. Und das<br />

bei gleichzeitiger Umstellung auf biologischen<br />

<strong>Wein</strong>bau.<br />

92+ 2020 »Blanc de Blancs« brut EL/WB<br />

Ein frischer, würziger und dezent hefebeeinflusster Duft, etwas<br />

Zitrusfrucht ist dabei, dazu Birne und Brioche. Der Gaumen<br />

ist stilsicher gebaut, geradlinig, frisch und mineralisch<br />

mit feinem, anhaltendem Mousseux, helle Früchte zeigen<br />

sich im saftig-frischen Abgang. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />

94 2022 Schloss Proschwitz<br />

Weissburgunder GG<br />

Dezent im Duft, kräuterige Würze, Klee, Thymian, dezente<br />

Frucht, Aprikose, Pfirsich, Apfel, Limettenzeste, nussige<br />

Töne, nasses Gestein. Am Gaumen mit viel Saft, lebendige<br />

feste Säure, feine Phenolik, Frucht im Spiel mit Würze, mittelgewichtig<br />

im Körper, hat einen guten Fluss.<br />

12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2022 »Terrassen« Riesling trocken<br />

Im Duft Aprikose, dazu Bergamotte und Earl-Grey-Tee, ganz<br />

zarter Anflug von Petrol. Am Gaumen zeigt sich ein straffer<br />

Bau, dabei schnörkellos trocken mit einer ebenso frischen<br />

wie die Lage repräsentierenden Säure und einem Abgang,<br />

der den Extraktreichtum auf den Punkt bringt.<br />

12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

91+ 2023 Scheurebe trocken<br />

Blass in der Farbe, impressiv im ersten Duft: grüner Paprika,<br />

gelbe Stachelbeere, Quitte, Zitronenmelisse sowie ein<br />

Hauch von gestoßenem Silex. Am Gaumen präsentiert sich<br />

eine gute Balance aus reifer Frucht und sehr guter Säure. Mineralität<br />

begleitet den Abgang. 11,5 Vol.-%, DV, €€<br />

92+ 2022 Schloss Proschwitz<br />

Spätburgunder GG<br />

Nuancenreicher Duft mit Himbeere, Roter Johannisbeere,<br />

Schlehe und einem Hauch Neuholz. Minze, Menthol, etwas<br />

Leder ist ebenfalls mit dabei. Der Gaumen fließt zart und<br />

feinnervig-elegant, geschliffene Gerbstoffe, toller, eleganter<br />

Trinkfluss, elegant. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

91+ 2020 »Pas de Deux« brut PN/CH<br />

92 2023 »1G« Kloster Heilig Kreuz<br />

Weissburgunder Erste Lage trocken<br />

92 2023 »Terrassen 1G« Seusslitz<br />

Closterberg Traminer Erste Lage trocken<br />

91+ 2023 Weissburgunder trocken<br />

91+ 2023 <strong>Wein</strong>gut Grauburgunder trocken<br />

92 2023 Kloster Heilig Kreuz Riesling<br />

Spätlese<br />

92 2023 Seusslitz Closterberg Traminer<br />

Auslese<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

571


SCHLOSS<br />

WACKERBARTH<br />

SÄCHSISCHES STAATSWEINGUT<br />

Wackerbarthstraße 1, 01445 Radebeul<br />

T: +49 351 89550, www.schloss-wackerbarth.de<br />

Kontakt: Andreas Stuhl<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Sa 10–19 Uhr, So 11–19 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 600.000 (80 % weiß, 20 % rot)/90 ha<br />

Die barocke Schloss- und Gartenanlage<br />

zu Füßen der Radebeuler <strong>Wein</strong>berge,<br />

die Graf von Wackerbarth<br />

Ende der 1720er-Jahre erbauen ließ, ist eine<br />

Augenweide. Und heute ein Touristenmagnet,<br />

denn das Staatsweingut hat sich zur<br />

wahren Eventlocation gewandelt, mit Gastronomie,<br />

Gutsmarkt und vielen Veranstaltungen.<br />

Daraus darf man aber keine falschen<br />

Schlüsse ziehen: Hier entstehen auf hohem<br />

Niveau tolle Cool-Climate-<strong>Wein</strong>e; und seit<br />

vor 180 Jahren Kellermeister aus Reims ihre<br />

Kunst nach Radebeul trugen auch hervorragende<br />

Sekte à la française.<br />

94 NV »Bussard Royal Resérve« brut<br />

Hefewürzige Noten, Brioche, Heu, rote Beeren und nussige<br />

Untertöne im Duft. Die Gaumenstruktur offenbart ein ausgesprochen<br />

feines Mousseux, das gute Spannung und Frische<br />

offeriert. Gute Säure balanciert den mittelgewichtigen<br />

Körper bei langem Nachhall und beachtlicher Komplexität.<br />

12 Vol.-%, NK, €€€€<br />

93 2018 »Pinot« brut PN/WB/PG<br />

Blasses Goldgelb, hoch attraktive Perlage und sortentypischer,<br />

feiner Duft, zarte Kirscharomen, helle Früchte. Am<br />

Gaumen mit knackiger Säure, feiner Extrakt. Komplexe helle<br />

Frucht, zarte Hefenote, mineralisch geprägt, hat eine gute<br />

innere Spannung, langer Nachhall. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />

93+ 2022 »Alte Reben« Radebeul Goldener<br />

Wagen trocken<br />

Im Duft floral geprägt, dann attraktive Exotik, gefolgt von einer<br />

leichten Kräuternote, dazu ein Hauch feiner Cremigkeit.<br />

Am Gaumen dann komplexe Frucht, feine Mineralik, stützende<br />

Phenolik und eine gebietstypische Säure. Ein Speisebegleiter<br />

par excellence. 12,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />

93 2022 »Protze« Radebeul Goldener Wagen<br />

Riesling trocken<br />

Zitronengelb. Duft von gelbem Apfel, Bergamotte und etwas<br />

schwarzem Pfeffer. Am Gaumen extraktgetragen bei nachhaltigem<br />

Säuregerüst und feiner Mineralik. Attraktive innere<br />

Spannung und sanfte Textur begleiten den langen Nachhall.<br />

Hat noch viel Potenzial. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2022 Radebeul Goldener Wagen<br />

Riesling Auslese<br />

Delikater Duft nach hellen, reifen Früchten, Pfirsich, kandierte<br />

Limone, Orangenblüte, Minze, tänzelnd. Am Gaumen<br />

mit feiner Säure und mineralischer Prägung, Rauch, Aprikose,<br />

gut eingepasste Süße, Melisse, griffig, schöne Spannung,<br />

gute Länge, elegant, endet frisch. 8 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2018 Blanc de Noir brut<br />

92+ 2022 »Terrasse« Radebeul Goldener<br />

Wagen Riesling trocken<br />

92 2022 Radebeul Goldener Wagen Traminer<br />

Spätlese<br />

91 2022 Radebeul Wackerbarthberg Riesling tr.<br />

90 2022 Radebeul Wackerbarthberg Riesling<br />

Kabinett<br />

90 2023 Scheurebe<br />

92 2022 Laubach Thonberg Blaufränkisch<br />

Rosé trocken<br />

572 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

HOHMANN<br />

RÜGEN<br />

WEINGÜTER NORDOSTEN<br />

Dorfstraße 16E, 18586 Lancken-Granitz<br />

T: +49 38303 956622, www.weingut-ruegen.com<br />

Kontakt: Mario Hohmann<br />

Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />

Flaschen/Hektar: 4.700 (100 % weiß)/0,85 ha<br />

Dass auf der Insel Rügen <strong>Wein</strong> wächst,<br />

hört sich für viele immer noch an wie<br />

eine Geschichte aus einem Science-<br />

Fiction-Roman. Aber Mario Hohmann konnte<br />

gemeinsam mit Ehefrau Simone Hantke<br />

nun bereits den fünften Jahrgang vorstellen.<br />

Und der 2023er ist vielleicht der beste <strong>Wein</strong>,<br />

den die 4000 Reben in Lancken-Granitz bislang<br />

hervorgebracht haben. Welch eine mineralische<br />

Frische! Nicht nur Rügen-Urlauber<br />

dürfen sich auf alles freuen, was aus diesem<br />

<strong>Wein</strong>berg kommt – und noch kommen wird:<br />

etwa der zum Jahresende 2024 erstmals zur<br />

Verfügung stehende eigene Sekt.<br />

92 2023 Souvignier Gris trocken<br />

Ein glasklarer, beeriger Duft, Heidelbeere, Charentais-Melone,<br />

eine tolle mineralische Frische ausstrahlend. Der Gaumen<br />

beginnt saftig, entfaltet dann eine zivilisierte Säure und<br />

deutliche taktile Mineralität, zarte Süße gibt Balance, im<br />

Abgang treten salzige Noten hinzu. Bei moderatem Alkohol<br />

hat der <strong>Wein</strong> Substanz und Länge. 12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

90+ 2022 Souvignier Gris trocken<br />

Erste würzige Reifearomen im Duft: etwas an Spargel erinnernd,<br />

grüne Stachelbeere, mit Luftkontakt auch pfeffrige<br />

und zitrische Noten von getrockneter Orangenschale. Der<br />

Gaumen ist straff gebaut, stoffig mit lebendigem Säurerückgrat<br />

und zurückhaltender Süße. Ein kraftvoller <strong>Wein</strong>!<br />

12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

573


WEINGUT<br />

SCHLOSS RATTEY<br />

Schloßplatz 1, 17349 Schönbeck<br />

T: +49 3968 25500, www.schlossrattey.de<br />

Kontakt: Stefan Schmidt<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Flaschen/Hektar: 109.300 (62 % weiß, 30 % rot,<br />

5 % Rosé, 1 % süß, 2 % Schaumwein)/35 ha<br />

Wir wiederholen uns: Wenn man<br />

vor 20 Jahren prophezeit hätte,<br />

dass das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern<br />

im Jahr <strong>2025</strong> ein 35-Hektar-<strong>Wein</strong>gut<br />

besitzt, wäre einem der Vogel gezeigt<br />

worden. Heute ist es genau so – und<br />

mehr noch: Die <strong>Wein</strong>e, die Stefan Schmidt und<br />

sein Team erzeugen, sind alles andere als Folklore.<br />

Uns scheint auch, dass der Kellerneubau<br />

– 2022 in Betrieb genommen – zu einer weiteren<br />

Qualitätssteigerung beigetragen hat. Pilzwiderstandsfähige<br />

Sorten, wie sie der Betrieb<br />

favorisiert, liegen im Trend, »Cool Climate«<br />

ebenso. Die Aussichten sind rosig!<br />

91 2022 »Schloß Rattey Jubiläumssekt«<br />

extra brut DRR/PHX/SOG<br />

Blumig im Duft, weiße Blüten, Holunderblüte, Lindenblüten,<br />

gelber Apfel auch Apfelschale, Aprikosen, Quitten. Am Gaumen<br />

mit lebendigem Mousseux, aparte Würze zur reifen<br />

Frucht, vollmundig und mit schöner Länge, als Solist aber<br />

auch kulinarisch vielseitig einsetzbar. 11,5 Vol.-%, NK, €€<br />

91+ 2023 Souvignier Gris trocken<br />

Birnensaft, Mango, Apfelring, auch pfeffrige Töne, feuchter<br />

Asphalt. Im Mund zeigt sich der <strong>Wein</strong> kohlensäurefrisch, mit<br />

leichter Süße, zurückhaltender Phenolik und gutem, lange<br />

anhaltendem Säurespiel. Eine Art Vin Nature im nahezu<br />

halbtrockenen Stil. 13,5 Vol.-%, DV, €€<br />

91+ 2023 »Hundertdreiundfünfzig«<br />

Mecklenburger Landwein trocken<br />

DRR/JO/HIB/PHX<br />

Duftige Nase, kandierter Pfirsich, Rosenblüte, reife Aprikose,<br />

gelber Apfel, Walnuss, feine mineralische Würze. Am Gaumen<br />

frisch und saftig, klare Frucht, getragen von Süße und<br />

frischer Säurestruktur, angenehm herb und in perfekter Balance,<br />

mit enormem Trinkfluss und guter Länge.<br />

11 Vol.-%, DV, €<br />

91 2023 »Achtzehnnullsechs« Rosé trocken<br />

RE/CC<br />

Frucht, gepaart mit Würze, Rote Johannisbeeren, Erdbeeren,<br />

Sauerkirschen, Blutorange, Rosenblätter, Kräuter der<br />

Garrique. Am Gaumen schwungvoll tänzelnd, schlank im<br />

Bau, gut im Extrakt, feine, frische Frucht, lebendige, feine<br />

Säure, ein erfrischender Sommerwein ohne Kitsch.<br />

11,5 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2022 »Gutseiche« Cuvée trocken<br />

RE/RD/CC<br />

Ein würziger Duft mit Aromen von Holunder, Wacholder,<br />

Kampfer, auch Sauerkirsche, Rosine, Heidelbeere. Im Mund<br />

beginnt der <strong>Wein</strong> saftig und geschmeidig, öffnet sich dann in<br />

einen feinkörnigen Gerbstoff mittlerer Dichte, endet kompakt,<br />

getragen von Fruchtigkeit und reifer Säure.<br />

12 Vol.-%, NK, €€<br />

91 2023 »Siebenundachzig« Cuvée feinherb<br />

SO/HL/JO/HIB<br />

90+ 2023 Souvignier Gris trocken<br />

90+ 2023 »Neunundneunzig« Cuvée feinherb<br />

SO/HL/PHX/BLM<br />

89+ 2023 Monarch feinherb<br />

91 2023 Muscaris<br />

89+ 2023 Solaris<br />

574 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER BRANDENBURG<br />

WEINBAU<br />

DR. WOBAR<br />

Seestraße 100, 01983 Großräschen<br />

T: +49 151 11622315, www.weinbauwobar.de<br />

Kontakt: Dr. Andreas und Dr. Cornelia Wobar<br />

Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />

Flaschen/Hektar: 10.000 (69 % weiß, 31 % rot)/1,4 ha<br />

Ein witziges Wortspiel amüsierte das<br />

Team: Auf dem Probentisch standen<br />

zwei Rotweine der PiWI-Sorte Pinotin,<br />

der eine »im Eichenholzfass gereift«, der andere<br />

»in der Sonne gereift«. Natürlich hat der<br />

im Eichenfass gereifte im <strong>Wein</strong>berg auch genug<br />

Sonne gesehen, daran lässt seine reife<br />

Frucht keinen Zweifel. Aber der Fassausbau<br />

gibt ihm halt doch auch noch die eine zusätzliche<br />

Dimension mehr, die ihn zum idealen<br />

Speisenbegleiter macht. Toll auch der feinherbe<br />

Cabernet Blanc, der auf delikate Weise mit<br />

Fülle und Frische spielt. Zuletzt: Hut ab für<br />

den Brut-Nature-Sekt! Weiter so.<br />

91+ 2021 »Chapeau!« brut nature JO/PNT<br />

Lachsorange in der Farbe. Intensiv fruchtig im Duft: Walderdbeere<br />

und Honig, Himbeerkonfitüre, Pfirsich. Im Mund<br />

hat der <strong>Wein</strong> ein frisches Mousseux, einen kräftigen Körper<br />

mit geschmeidigem Hintergrund und einen langen, fruchtgetragenen<br />

Abgang bei reifer, eingebundener Säure.<br />

12 Vol.-%, NK, €€<br />

90 2023 »Steillage« Cabernet Blanc feinherb<br />

In der Nase geprägt von »grünen« Aromen: Stachelbeere,<br />

grüner Paprika und Granny-Smith-Apfel bilden zusammen<br />

einen animierend knackigen Duft. Am Gaumen ist der <strong>Wein</strong><br />

weich mit eher subtiler Säure und fast schon cremiger Textur.<br />

Spannender <strong>Wein</strong> von einer PiWi-Traube.<br />

13,5 Vol.-%, DV, €€<br />

89+ 2023 »Sonnenkönig« Cuvée feinherb<br />

SO/PNT<br />

Der »Sonnenkönig« ist eine Cuvée aus Solaris und Pinotin. In<br />

der Nase Wassermelone, Litschi und Birne sowie etwas<br />

Zitronenverbene. Am Gaumen deutliche Süße, feine Säure<br />

und mit ordentlichem Trinkfluss. Ein unkomplizierter, wunderbar<br />

süffiger <strong>Wein</strong>. 13,5 Vol.-%, DV, €€<br />

89+ 2023 »Handlese« Johanniter feinherb<br />

Im Duft zeigt sich der Johanniter mit tropischen Aromen:<br />

Ananas, Litschi und reifer Pfirsich prägen die Nase. Der Gaumen<br />

wirkt leicht mit einer spritzigen Säure und feiner Restsüße.<br />

Stimmig strukturiert und herrlich erfrischend.<br />

10,5 Vol.-%, DV, €€<br />

90+ 2022 Pinotin im Eichenholzfass gereift<br />

trocken<br />

In der Nase gekochte Früchte, Mohn, Rumtopf und schwarzer<br />

Pfeffer. Farblich schimmert der <strong>Wein</strong> in einer rotvioletten<br />

Farbe. Den Gaumen bestimmt die Dichte und der starke<br />

Holzfasseinfluss, der den <strong>Wein</strong> zu einem schönen Begleiter<br />

für kräftige Gerichte macht. 11,5 Vol.-%, DV, €€<br />

90 2022 »In der Sonne gereift« Pinotin<br />

trocken<br />

Der Pinotin duftet intensiv nach dunkler Schokolade und<br />

dunklen Beeren, wie zum Beispiel Brombeeren oder Schwarze<br />

Johannisbeeren. Der Körper des <strong>Wein</strong>es aus der PiWi-<br />

Rebsorte ist sehr kräftig und hinterlässt auf der Zunge einen<br />

leicht herben Geschmack. 11,5 Vol.-%, DV, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

575


WEINGÜTER NORDOSTEN<br />

<br />

KÖNIGLICHER<br />

WEINBERG<br />

Maulbeerallee 4, 14469 Potsdam<br />

T: +49 30 21990712, www.koeniglicher-weinberg.de<br />

Kontakt: Andreas Kramp<br />

Flaschen/Hektar: 6.700 (35 % weiß, 26 % rot,<br />

17 % Rosé, 22 % Schaumwein)/1,5 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Während des Mittelalters soll ein<br />

Rebenmeer im Märkischen Sand<br />

gewachsen sein, selbst in Berlin<br />

bezeugen Straßennamen wie die <strong>Wein</strong>meisterstraße<br />

oder der <strong>Wein</strong>bergsweg die frühere<br />

Nutzung. In Potsdam ließ Friedrich der Große<br />

1769 im Nordwesten des Parks Sanssouci einen<br />

<strong>Wein</strong>berg anlegen, dessen Ertrag allerdings<br />

nicht zu <strong>Wein</strong> gekeltert wurde, sondern<br />

für die königliche Tafel gedacht war. Wir Heutigen<br />

haben es besser: Seit dem Jahr 2006<br />

wachsen am selben Ort wieder Reben und den<br />

hier erzeugten <strong>Wein</strong> – der deutlich mehr ist als<br />

eine Kuriosität – kann man käuflich erwerben.<br />

89 2022 »Montagne Royale 1769«<br />

Secco trocken<br />

Pfirsich und Pfefferminze im Duft, recht klar, auch eine Würze<br />

wie Anissaat und Kümmel. Im Mund ist die Kohlensäure<br />

frisch, aber unaufdringlich, der <strong>Wein</strong> hat eine lebendige Säure,<br />

ist leichtgewichtig im Extrakt und endet mit einer dezent<br />

nussigen Note. 11,5 Vol.-%, DV, €€<br />

88+ 2021 Cabernet Blanc trocken<br />

Braucht etwas Luft, um seine hefigen Noten abzulegen.<br />

Dann kommen Aromen von grünem Paprika und Schwarzer<br />

Johannisbeere zum Vorschein. Der Gaumen zeigt sich mittelgewichtig,<br />

er ist zum Verkostungszeitpunkt ebenfalls<br />

noch von der Hefe geprägt, die lebendige Säure gibt Länge.<br />

11,5 Vol.-%, DV, €€<br />

89+ 2022 Muscaris halbtrocken<br />

Feiner Duft nach Muskatblüte, dazu feine Holunderblüten,<br />

etwas Mandarinenschale, sehr anregend. Am Gaumen mit<br />

einer zitrischen Frische, Zitronensaft, dazu etwas Muskatnuss,<br />

lebendige Säure, zarter Grip, mittlere Struktur und<br />

Länge, endet frisch. 10,5 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2023 Regent Rosé trocken<br />

Fruchtig im Duft: Erdbeerkonfitüre, Kirschgelee. Der Gaumen<br />

hat eine feine Balance: viel Geschmeidigkeit, eine lebendige<br />

Säure, sehr feine Phenole, viel Saftigkeit und eine<br />

süße Frucht im Abgang. Ein recht kompletter, feiner Rosé!<br />

12 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2021 Cabaret Noir trocken<br />

Holunder und gekochte Schwarze Johannisbeere im Duft,<br />

Sandelholz, eine Prise Butter. Im Mund ist der <strong>Wein</strong> recht<br />

weit angelegt, mit feinkörnigem Phenoldruck, die Säure<br />

kommt spät auf, bleibt gut integriert und leitet über in einen<br />

saftigen, fruchtigen Abgang. 12 Vol.-%, DV, €€<br />

90+ 2021 Regent trocken<br />

Komplex und nuancenreich im Duft: Sauerkirsche, Mandel,<br />

dezenter Holzeinfluss, Kirschkern, Preiselbeere. Im Mund<br />

hat der <strong>Wein</strong> dichten Extrakt, der Gerbstoff ist körnig, aber<br />

von guter Reife, eine Schicht Geschmeidigkeit leitet über in<br />

den fruchtgetragenen Abgang. 12 Vol.-%, DV, €€<br />

576 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER NORDOSTEN<br />

PLATZ FÜR IHRE WEINNOTIZEN<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

577


Die Grabkapelle auf dem Württemberg<br />

im Stuttgarter Stadtteil Rotenberg


WÜRT<br />

TEM<br />

BERG<br />

ATEMBERAUBENDE<br />

QUALITATIVE DYNAMIK<br />

Foto: © WSNA


RHEINGAU REGIO-PORTRÄT<br />

Trollingerlage<br />

Fellbacher Lämmler<br />

TROLLINGERREPUBLIK 2.0<br />

Einst war Württemberg als »Trollingerrepublik« bekannt. Dann verschwanden<br />

die <strong>Wein</strong>e in der Versenkung der unteren Supermarktregale. Und heute?<br />

Erlebt der Trollinger eine Renaissance – dank des Erfindungsreichtums<br />

der Winzer und der Vorliebe unserer Zeit für leichtfüßige Eleganz.<br />

TEXT ULRICH SAUTTER<br />

D<br />

ie Württemberger sind stolz auf<br />

ihre <strong>Wein</strong>e – und das zu Recht, wie<br />

auch die Ergebnisse in diesem <strong>Guide</strong><br />

belegen. Die besten zwei Dutzend Betriebe<br />

segeln ganz vorne mit in der Regatta der<br />

deutschen Spitzenerzeuger, sie stehen für stilistische<br />

Raffinesse, für weinbaulichen Fleiß<br />

und oft auch für eine geradezu einzigartige<br />

Innovationskraft. Die Tugenden, die man<br />

den Schwaben landläufig andichtet, sie werden<br />

von den Wengertern vollauf bestätigt.<br />

Dieses überwiegend sonnige Bild hat allerdings<br />

auch seine Schattenseiten: Denn jenseits<br />

der führenden Betriebe, zu denen erfreulicherweise<br />

auch eine Handvoll Genossenschaften<br />

gehören, geht es dem Württemberger<br />

<strong>Wein</strong> eher durchwachsen. Bei der<br />

jährlich vom Bundeslandwirtschaftsministerium<br />

publizierten Auswertung des Durchschnittsgewinns<br />

deutscher <strong>Wein</strong>baubetriebe<br />

im Vollerwerb liegt Württemberg schon seit<br />

Jahren auf dem letzten Rang: Während die<br />

Unternehmen der führenden Regionen<br />

Rheinhessen und Pfalz im Lauf der zurückliegenden<br />

fünf publizierten Wirtschaftsjahre<br />

im Schnitt zwischen 72.230 und 117.665<br />

Euro Jahresgewinn auswiesen, erreichen die<br />

Betriebe in Württemberg im selben Zeitraum<br />

zwischen 30.216 und 53.699 Euro,<br />

also nicht einmal die Hälfte. Auch wenn<br />

zahlreiche Betriebe sicher sehr viel erfolgreicher<br />

sind: Ein Strukturproblem lässt sich<br />

nicht wegdiskutieren. Die Arbeitskosten<br />

sind hoch – man denke nur an die Steillagen<br />

im Neckartal. Wer die Früchte solcher Mühen<br />

am Ende in der Literflasche verkaufen<br />

Fotos: beigestellt, © WSNA, <strong>Wein</strong>gut Rainer Schnaitmann/Peter Bender, <strong>Wein</strong>gut Ellwanger<br />

580 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


REGIO-PORTRÄT WÜRTTEMBERG<br />

muss, bekommt früher oder später ein wirtschaftliches<br />

Problem.<br />

BÖSER TROLLINGER ...<br />

Vor 40 Jahren war der Trollinger mit seinen<br />

hohen Erträgen und dem reißenden Absatz,<br />

den er damals fand, die Cashcow, die dieses<br />

Problem mild bemäntelte. Doch der damalige<br />

Sommelier der Wielandshöhe und heutige<br />

<strong>Wein</strong>händler Bernd Kreis gab 1996 im<br />

Stuttgarter Landtag eine berühmt gewordene<br />

Stellungnahme ab: Warum, so etwa sein<br />

Argument, verschwenden die Winzer Württembergs<br />

ihre besten Lagen an den Trollinger?<br />

Lagen, in denen doch auch ganz andere<br />

Rebsorten reif werden könnten und deutlich<br />

höherwertige und komplexere <strong>Wein</strong>e<br />

bringen würden. Aus dem Abstand von nahezu<br />

30 Jahren wirkt Kreis’ Aussage wie die<br />

Vorwegnahme alles Kommenden, denn in<br />

der Tat wandelte sich spätestens Mitte der<br />

Nullerjahre der Geschmack der Kunden<br />

und der halbtrockene Trollinger in der Literflasche,<br />

hell in der Farbe und oft mehr<br />

von den Gäraromen geprägt als von eigener<br />

Frucht, verlor seinen Appeal.<br />

Allerdings haben, anders als Kreis es sich<br />

gewünscht hätte, die »internationalen«<br />

Sven und Yvonne Ellwanger<br />

<strong>Wein</strong>gut Bernhard Ellwanger,<br />

Großheppbach<br />

Sorten in den ehemaligen Trollingerlagen<br />

nur in Maßen Einzug gehalten. Zwar sank<br />

die Trollingerfläche von 2500 Hektar im<br />

Jahr 1995 auf heute 1900 Hektar, aber die<br />

frei gewordenen <strong>Wein</strong>berge wurden nur im<br />

Ausnahmefall mit Cabernet Franc oder<br />

Cabernet Sauvignon, mit Merlot oder Syrah<br />

bestockt, den größeren Flächenzuwachs<br />

verzeichneten die Klassiker Lemberger<br />

und Spätburgunder. Der Druck auf den<br />

Trauben der Rebsorte<br />

Trollinger<br />

Rainer Schnaitmann<br />

<strong>Wein</strong>gut Rainer Schnaitmann, Fellbach<br />

581


RHEINGAU REGIO-PORTRÄT<br />

WEINBAUGEBIET WÜRTTEMBERG<br />

Anbaufläche ca. 11.400 Hektar<br />

Aufteilung 210 Einzellagen<br />

Wichtigste Rebsorten<br />

Kerner, Lemberger, Riesling, Trollinger,<br />

Schwarzriesling, Spätburgunder<br />

Verband<br />

<strong>Wein</strong>bauverband Württemberg e. V.<br />

Hirschbergstraße 2,<br />

74189 <strong>Wein</strong>sberg<br />

www.wvwue.de<br />

Schwaigern<br />

Neipperg<br />

Maulbronn<br />

Mundelsheim<br />

Weikersheim<br />

1<br />

2<br />

Heilbronn<br />

Heilbronn<br />

Verrenberg<br />

BADEN-WÜRTTEMBERG<br />

Obersten-<br />

4<br />

feld<br />

7 5<br />

3<br />

Kleinbottwar<br />

6<br />

8<br />

Rosswag<br />

9<br />

Bad Cannstatt<br />

Untertürkheim<br />

Stuttgart<br />

14<br />

Fellbach<br />

Stetten<br />

10, 11<br />

Esslingen<br />

12, 13<br />

15, 16<br />

<strong>Wein</strong>bau<br />

Stg.: Steigung<br />

Hm.: Höhenmeter<br />

Tübingen<br />

PRIVILEGIERTE WEINLAGEN<br />

1 Verrenberg Verrenberg<br />

16 ha, 260–310 Hm., 0–45 % Stg., Gipskeuper<br />

2 Schwaigern Ruthe<br />

7 ha, 240–300 Hm., 0–45 % Stg., Keuper<br />

3 Neipperg Schlossberg<br />

24,5 ha, 230–310 Hm., 20–80 Stg., Schilfsandstein<br />

4 Mundelsheim Käsberg<br />

14,5 ha, 190–280 Hm., Muschelkalk<br />

5 Oberstenfeld Forstberg<br />

25 ha, 320–360 Hm., bunter Mergel<br />

6 Kleinbottwar Süßmund<br />

5,5 ha, 230–290 Hm., 35–60 % Stg., Gipskeuper, Buntmergel<br />

7 Maulbronn Eilfingerberg<br />

15 ha, 260–320 Hm., 15–50 % Stg., Gipskeuper<br />

8 Rosswag Halde<br />

90 ha, 200–300 Hm., 10–70% Stg., Muschelkalk, Letten<br />

9 Bad Cannstatt Zuckerle<br />

30 ha, 190–300 Hm., 50–70 % Stg., Kalkverwitterung<br />

10 Untertürkheim Gips<br />

7 ha, 240–320 Hm., Gipskeuper<br />

11 Untertürkheim Herzogenberg<br />

20 ha, 250–280 Hm., 0–40 % Stg., Gipskeuper<br />

12 Esslingen Schenkenberg<br />

81 ha, 25–70 % Stg., Sandstein, kalkhaltiger Mergel<br />

13 Esslingen Neckarhalde<br />

0,9 ha, 290–310 Hm., 0–15 & Stg., Mergel, Gipskeuper<br />

14 Fellbach Lämmler<br />

61, 3 ha, 240–380 Hm., 30–70 % Stg., Mergel, Schilfsandstein<br />

15 Stetten Pulvermächer<br />

35 ha, 330–360 Hm., 0–50 % Stg., Keuper-Verwitterungsgestein<br />

16 Stetten Brotwasser<br />

2 ha, 300–340 Hm., 15–60 % Stg., Keuper<br />

582 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


REGIO-PORTRÄT WÜRTTEMBERG<br />

Trollinger bleibt indes auch heute noch<br />

hoch: »Ich könnte aktuell 30, 40 Hektar<br />

Trollinger kaufen oder pachten«, berichtet<br />

etwa Rainer Schnaitmann aus Fellbach. Einen<br />

sehr guten <strong>Wein</strong>berg habe er zuletzt<br />

tatsächlich dazugenommen.<br />

Hansjörg und Matthias Aldinger<br />

<strong>Wein</strong>gut Aldinger, Fellbach<br />

... SPANNENDER TROLLINGER<br />

Dabei zeigt Schnaitmann, wie man es machen<br />

muss, um der gescholtenen Sorte ein<br />

neues Image zu geben: Er drosselt die Erträge<br />

und lässt den Trauben anschließend eine<br />

echte Burgundervinifikation angedeihen –<br />

sogar mit einem Anteil an Rappen. Das Ergebnis<br />

war uns in diesem <strong>Guide</strong> 94 Punkte<br />

wert. Auch andere Winzer verbinden eine<br />

neue Ambition mit der alten Brot-und-Butter-Sorte:<br />

Sven Ellwanger etwa vom <strong>Wein</strong>gut<br />

Bernhard Ellwanger vergärt ebenfalls<br />

ganze Trauben und nennt den entstehenden<br />

<strong>Wein</strong> »GT«: aus alten, ertragsreduzierten<br />

Anlagen, nach zwölfmonatigem Ausbau im<br />

Holzfass, unfiltriert gefüllt. Ebenfalls 94<br />

Punkte! Auch Jonas Heid, der Sohn von<br />

Markus Heid aus Fellbach, glänzt in diesem<br />

<strong>Guide</strong> mit einem Trollinger im puristischen,<br />

griffigen Stil, der 93 Punkte erreichte. Hansjörg<br />

und Matthias Aldinger haben den Trollinger<br />

gleich in zwei Richtungen weitergedacht:<br />

zum einen als Rotwein ohne Schwefelzusatz<br />

(»sine«, dieses Jahr nicht für den<br />

<strong>Guide</strong> angestellt), getragen von einer dichten<br />

Gerbstoffstruktur und strahlender Fruchtigkeit.<br />

Zweitens als weiß gekelterten, im Holz<br />

vergorenen und intensiv vom Kalk der Keuperböden<br />

geprägten Terroirwein, der stilistisch<br />

einem Chardonnay deutlich näher<br />

Fotos: © <strong>Wein</strong>gut Heid, <strong>Wein</strong>gut aldinger/Peter Bender<br />

Markus Heid<br />

<strong>Wein</strong>gut Heid, Fellbach<br />

583


REGIO-PORTRÄT WÜRTTEMBERG<br />

Jungwinzer Jonas Heid und<br />

Konstantin Kunisch<br />

kommt als einem landläufigen Blanc de Noir.<br />

Dass der <strong>Wein</strong> trotzdem eine Schicht von<br />

Trollinger-Fruchtigkeit besitzt, setzt ihm das<br />

ultimative Glanzlicht auf. Bei unserer Verkostung<br />

erreichte der <strong>Wein</strong> 95 Punkte.<br />

Für diesen immerhin mit einem Verkaufspreis<br />

von 100 Euro in der Preisliste stehenden<br />

Geniestreich nützen die Brüder den Ertrag<br />

von alten Reben in der Lage Untertürkheimer<br />

Gips. Das ist gleich in vielerlei Hinsicht<br />

wegweisend für die Zukunft des Trollingers.<br />

Die alten Reben als Grundlage für –<br />

vergleichsweise – niedrige Erträge und für<br />

hohe <strong>Wein</strong>qualitäten sind ja überall in Württemberg<br />

im Überfluss vorhanden. Der stilistische<br />

Erneuerungswillen kann sich auf den<br />

Rückenwind des Zeitgeists verlassen, der<br />

<strong>Wein</strong>e von ätherischer Duftigkeit und saftige<br />

Geschmacksbilder bevorzugt. Sicher werden<br />

nur die allerwenigsten Abfüllungen in einen<br />

Preisbereich jenseits der 20 Euro vordringen,<br />

aber auch eine moderate Aufwertung würde<br />

den Betrieben ja schon einiges bringen. Bei<br />

der Neudefinition Württembergs, die seit 15<br />

Jahren durch die atemberaubende qualitative<br />

Dynamik der – oft jungen – Spitzenwinzer<br />

auf dem Weg ist, kann der Trollinger durchaus<br />

eine Rolle spielen. Auch die Vinylschallplatte<br />

wurde ja einst totgesagt und erlebt<br />

heute einen Boom zu Verkaufspreisen, die<br />

drei- bis viermal so hoch liegen wie vor der<br />

Erfindung der CD. Es geht darum, die Nische<br />

zu finden und sie klug zu füllen. Nur eben<br />

schlampig und lieblos wie mancher Massenwein<br />

aus dem Supermarkt darf es nicht sein.<br />

Dann kann es auch durchaus etwas werden<br />

mit der Trollingerrepublik 2.0.<br />

Nähere Infos über den Autor finden Sie im<br />

Kapitel »Verkostungsteam« auf S. 16.<br />

Geschäftsführer<br />

Philipp Kollmar (Mitte)<br />

und der Vorstand des<br />

Collegium Wirtemberg<br />

Fotos: © Collegium Wirtemberg, <strong>Wein</strong>gut Heid<br />

584 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER WÜRTTEMBERG<br />

WEINGUT<br />

GRAF ADELMANN<br />

Burg Schaubeck, 71711 Steinheim-Kleinbottwar<br />

T: +49 7148 921220, www.graf-adelmann.com<br />

Kontakt: Felix Graf Adelmann<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Flaschen/Hektar: 173.300 (39 % weiß, 57 % rot,<br />

3 % Rosé, 1 % Schaumwein)/28 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Bei den Grafen Adelmann ist man auf<br />

die lange Tradition stolz: Auf Burg<br />

Schaubeck wird seit 1297 <strong>Wein</strong> angebaut,<br />

das <strong>Wein</strong>gut Graf Adelmann gehört somit<br />

zu den ältesten Privatweingütern <strong>Deutschland</strong>s.<br />

Über all der langen Geschichte haben<br />

die Grafen Adelmann aber nie die Innovation<br />

vergessen, so gehörten sie in den 1980er-Jahren<br />

zu den Pionieren beim Barrique-Ausbau.<br />

Heute begeistern uns die biologisch erzeugten<br />

<strong>Wein</strong>e mit viel Eleganz und schöner Cremigkeit.<br />

Hervorragend gelungen ist bereits der<br />

Basis-Lemberger. Was für ein toller Einstieg in<br />

eine hervorragende Kollektion!<br />

93 2021 »Das Lied von der Erde«<br />

Kleinbottwar Süssmund Riesling GG<br />

Feine, fast ölige Viskosität im Glas, floraler Duft mit Kräuternoten,<br />

Zitrusfrüchte, auch Rauch und zart Flintstein. Am<br />

Gaumen ein köstliches Säurespiel, ausdrucksstarke Textur,<br />

ungemein elegante Cremigkeit, dicht gewoben, sehr langer<br />

und frischer Nachhall. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2022 »1G« Kleinbottwar Lichtenberg<br />

Weissburgunder Erste Lage trocken<br />

Blasses Goldgelb. Duft nach Aromen von Sternfrucht, junger<br />

Haselnuss, Zitronenschale sowie gelben Früchten. Am Gaumen<br />

mit einem guten Säurezug, gelber Apfel und Pfirsich<br />

sind dabei, dazu ein Hauch von weißem Pfeffer, sehr saftig,<br />

hat eine gute Länge. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />

93 2020 »Der schwarze Löwe« Kleinbottwar<br />

Oberer Berg Lemberger GG<br />

Blasses Rubin. Feiner Duft nach Brombeere, Sauerkirsche,<br />

Wiesenkräutern, Gewürznelke und einem Hauch von<br />

Schwarzer Johannisbeere. Am Gaumen saftig, jugendlicher<br />

Gerbstoff bei gut eingebundener Säure. Attraktive Würze im<br />

langen Nachhall, toller Speisenbegleiter. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2022 Lemberger trocken<br />

Duft nach Sauerkirsche, Kirschkern, ein Hauch Karamell<br />

vom Holzeinsatz, kräuterwürzige Noten. Im Mund zeigt sich<br />

ein Sortentyp von großer Eleganz, feines Tannin, saftig, alles<br />

wunderbar griffig, frisch und fruchtgetragen. Größe in einem<br />

Basiswein! 12 Vol.-%, DV, €€<br />

92 2022 Merlot trocken<br />

Im Duft Sauerkirsche und Herbstlaub, Lakritze, Tannenharz<br />

und Kräuter. Der Gaumen macht Druck, entfaltet ein recht<br />

dichtes, fast schon fleischiges Tannin, die lebendige Säure<br />

gibt dem kräftigen Körper Halt. Ein sehr niveauvoller Sortentyp.<br />

13 Vol.-%, DV, €€<br />

91+ 2021 Kleinbottwar Götzenberg<br />

Spätburgunder GG<br />

Duft nach Sauerkirsche, Heu und Minze, auch zarte Vanillenoten,<br />

sehr kühl, delikate Reserviertheit. Am Gaumen mit<br />

Schwung ansetzend, feine rote Früchte, leichte Bitternoten<br />

mit salzigen Anklängen gehen elegant in einen ausdrucksstarken<br />

Nachhall über. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

585


WEINGUT<br />

ALDINGER<br />

Schmerstraße 25, 70734 Fellbach<br />

T: +49 711 581417, www.weingut-aldinger.de<br />

Kontakt: Matthias Aldinger<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–12 Uhr und 14–18 Uhr,<br />

Sa 9–13 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 266.700 (60 % weiß, 33 % rot,<br />

5 % Rosé, 2 % Schaumwein)/32 ha<br />

Anbauweise: in Umstellung<br />

Es ist wieder ein Festival der Höchstnoten,<br />

das uns die Aldingers beschert haben:<br />

Der 2017er Brut-Nature-Sekt ist<br />

vielleicht der beste bislang produzierte –<br />

atemberaubend. Aber das Außergewöhnliche<br />

wird in diesem Sortiment fast zur Normalität,<br />

wie der auf furiose Weise terroirgetriebene,<br />

weiß gekelterte Trollinger, der Sauvignon<br />

Blanc aus dem Beton-Ei oder der Bordeaux-Blend<br />

»GJA«, der qualitativ Anschluss<br />

an die Lemberger und Spätburgunder<br />

findet. Unser Tipp ist dieses Jahr der fruchtige<br />

Kabinett. Wir hören es schon aus Fellbach<br />

schallen: Mosel, wir kommen!<br />

97 2017 »Aldinger« Brut Nature<br />

CH/PM/PN<br />

Zarte Holz- und Hefetöne sowie eine komplexe Autolysenote.<br />

Auch beerige Pinotaromen im Hintergrund und leicht<br />

zitrische Töne. Der Gaumen exponiert ein dynamisches,<br />

aber auch feines Mousseux, fokussiert ganz auf die Mineralität,<br />

die Säure rasselt, ohne zu schmerzen. Herausragende<br />

Länge. 12 Vol.-%, NK, €€€€<br />

95 2022 Stetten Pulvermächer Riesling GG<br />

Feine Reduktionsnote, flintig, etwas Feuerstein, Apfel, reife<br />

gelbe Frucht, Aprikose, Mango und etwas Grapefruit. Am<br />

Gaumen gekonnte Balance, die weniger die Wucht und Kraft<br />

in den Fokus rückt, sondern die Mineralik und Eleganz. Schöne<br />

Würze, sehr gepflegte Phenole. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

95 2022 Untertürkheim Gips Trollinger Rosé<br />

trocken<br />

Helles, lachsfarbenes Gelb im Glas. Rauchig-reduktiv aus<br />

der frisch geöffneten Flasche, fruchtbefreit, eher karge Anmutung<br />

in der Nase. Kalkig wirkend im Mund, Säure straff,<br />

phenolisch, feine Erdbeere, Salzigkeit. Erinnert stark an einen<br />

Rosé-Champagner ohne Perlen. 13 Vol.-%, NK, €€€€<br />

95 2022 Untertürkheim Gips Marienglas<br />

Spätburgunder GG<br />

Im Duft Himbeere, Walderdbeere und etwas Rauch. Dezentes<br />

Holz. Im Mund zeigt sich ein saftiger, feinkörniger Gerbstoff,<br />

der viel Saft und eine schöne Feinnervigkeit mit sich<br />

führt. Eleganz und Frische sind außergewöhnlich für den<br />

Jahrgang. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

93+ 2023 Uhlbach Götzenberg Riesling<br />

Kabinett<br />

Mineralisch geprägter Duft, Zündholz, heißer Stein, gelbe<br />

Früchte, kandierte Mandarine, Minze und Fenchel, komplex.<br />

Am Gaumen mit lebendiger Säure, feiner Süße und schmelzenden<br />

Phenolen, dicht und balanciert, viel Grip, würzige<br />

Zitrusfrucht, mineralisch grundiert, lang. 8 Vol.-%, DV, €€<br />

94+ 2022 »Ovum« Sauvignon Blanc trocken<br />

94 2022 Untertürkheim Gips Chardonnay<br />

Erste Lage trocken<br />

94 2023 Untertürkheim Gips Marienglas<br />

Riesling GG<br />

92 2023 »Reserve« Sauvignon Blanc trocken<br />

95 2022 Fellbach Lämmler Kaiser<br />

Spätburgunder GG<br />

94+ 2022 Fellbach Lämmler Lemberger GG<br />

93+ 2019 »GJA Reserve« Cuvée trocken CS/ME<br />

586 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER WÜRTTEMBERG<br />

WEINGUT<br />

JOHANNES B.<br />

Höhe 1, 70736 Fellbach<br />

T: +49 711 534128, www.weingut-johannesb.de<br />

Kontakt: Johannes Bauerle<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mi und Fr 17–19 Uhr, Sa 10–14 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 106.700 (50 % weiß, 20 % rot,<br />

20 % Rosé, 10 % Schaumwein)/13,5 ha<br />

Anbauweise: in Umstellung<br />

Mitten in den Obstwiesen Fellbachs<br />

liegt das <strong>Wein</strong>gut Johannes B. Bevor<br />

es hier Reben gab, wuchsen Erdbeeren<br />

und Spargel, Johannes Bauerles Eltern<br />

führten eine Besenwirtschaft, in der <strong>Wein</strong> ausgeschenkt<br />

wurde. Johannes Bauerle hatte andere<br />

Ideen, er ging auf Wanderschaft nach<br />

Neuseeland, kehrte voller Ideen nach Fellbach<br />

zurück. Im Glas trifft schwäbischer Trinkfluss<br />

auf internationalen Esprit, Lokalkolorit auf<br />

Weltoffenheit, das zeigt sich gerade in der<br />

dichten Cuvée »Dickes B« und im würzigen<br />

Sauvignon Blanc »Partie Fumè«: Schwaben<br />

kann auch ganz anders.<br />

91+ 2022 »Halbstück« Untertürkheim<br />

Mönchberg Weißburgunder trocken<br />

Mittelkräftiges Gelb. Feiner, warmer Rauch, etwas Karamell<br />

und Kamille in der Nase, reife Mirabelle und gelbe Pflaume,<br />

Birne. Kraftvoll und mit fester Struktur am Gaumen, Würze<br />

und salzige Noten, leicht herbe Birne und feine Zitrik, guter<br />

Extrakt und auch Länge. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />

90+ 2023 »Partie Fumè« Sauvignon Blanc<br />

trocken<br />

Expressive Nase, Cassis, Maracuja, getrocknete Mangospalten,<br />

Birnen, Bananenschale, etwas Grasschnitt, feiner, kühler<br />

Rauch, getrocknete Kamille. Kompakte, feste Struktur,<br />

saftig und mit feiner Restsüße, gekonnter Holzeinsatz, feine<br />

Würze, klar im Ausdruck. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

90 2023 »Gipfelstürmer« Chardonnay<br />

trocken<br />

Mirabelle, Mandarine und auch etwas frisch geschnittene<br />

Ananas, auch zitrische Noten, reife gelbe Zitrone. Kräftig gebauter<br />

und gut balancierter »Gipfelstürmer« mit feinem,<br />

leicht herbem Saft, grüne Birne, zeigt Schmelz, feine Würze<br />

und auch Mineralik im Ausklang. 13,5 Vol.-%, DV, €€<br />

89+ 2023 »Mergel & Keuper« Grauburgunder<br />

trocken<br />

Melone, Mirabelle und Birne mit getrockneten Kräutern und<br />

Blumen im Duft, gelbe Blüten, Heublumen, auch etwas roter<br />

Apfel. Kräftiger, kompakter Bau am Gaumen, saftige Akzente<br />

mit Apfel und Birne, feine Würze, reife Säure, harmonisch<br />

abgestimmt, eine runde Sache. 13,5 Vol.-%, DV, €€<br />

92 2021 »Dickes B« Cuvèe trocken CS/LMB<br />

»Dickes B« fährt schon im dichten Duft groß auf mit reifer<br />

Schwarzkirsche, Brombeere und Johannisbeere, Pfeifentabak<br />

und Holzparfum. Am Gaumen druckvoll mit dichtem<br />

Extraktkern und reifem, kompaktem Tannin, die feine Säure<br />

behauptet sich, geht würzig ins lange Finale.<br />

13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

89+ 2021 Bad Cannstatt Steinhalde Pinot Noir<br />

trocken<br />

Reife Waldhimbeere, Pflaume und Kirsche mit merklicher<br />

Holzwürze, Röstaromen, Wacholderbeere. Kräftig gebaut<br />

mit fester, von Gerbstoffen mittleren Korns gestützter<br />

Struktur, fein ziselierte Säure, Brombeere, Schwarzkirsche.<br />

Verträgt sich mit kräftigen Speisen. 13,5 Vol.-%, DV, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

587


GRAF VON<br />

BENTZEL-<br />

STURMFEDER<br />

Sturmfederstraße 4, 74360 Schozach<br />

T: +49 7133 960894, www.sturmfeder.de<br />

Kontakt: Holger Matz<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Flaschen/Hektar: 106.700 (35 % weiß, 65 % rot)/13 ha<br />

Kilian Graf von Bentzel-Sturmfeder und<br />

sein Kellermeister Holger Matz sind<br />

ein eingespieltes Duo, das es sich zum<br />

Ziel gesetzt hat, das Potenzial der 15 Hektar<br />

großen Monopollage Schozacher Roter Berg<br />

mit Lehm-Keuper-Boden und Kalk- sowie<br />

Tuffstein Jahr für Jahr zu schürfen. Wir verkosteten<br />

<strong>Wein</strong>e aus vier Jahrgängen, von denen<br />

die rote Cuvée »Grand Phillipp« aus 2020<br />

mit ihren wahrlich aristokratischen, packenden<br />

Gerbstoffen gemeinsam mit dem eleganten<br />

und mineralischen Riesling-GG aus 2022<br />

die Richtung vorgibt. Auch die Ortsweine in<br />

Weiß und Rot unterstreichen die Ambitionen.<br />

92+ 2022 Schozach Roter Berg Riesling GG<br />

Mandarine, Mirabelle, Apfel, gelbe Zitrone im Duft, gelbe<br />

Blüten, Flieder, ein Hauch von Safran und Geißblatt. Saftige<br />

Ouvertüre am Gaumen mit rotem Apfel und rosa Grapefruit,<br />

animierende Säure, elegante phenolische und mineralische<br />

Auflösung, mittlere Komplexität. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

91 2023 Schozach Riesling*** trocken<br />

<strong>Wein</strong>bergpfirsich, Aprikose, roter Apfel, etwas Himbeersirup<br />

in der fruchtig-reifen Nase mit duftig-blumigen Noten, steinige<br />

Anklänge. Am Gaumen stoffig, auch druckvoll mit tragender<br />

Säure, strukturierenden Phenolen und mineralischen<br />

Anklängen. Ortswein mit Anspruch. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2023 Schozach Weißburgunder***<br />

trocken<br />

Mirabelle, Aprikose, Birne und roter Apfel in der Nase, etwas<br />

Rhabarber, Apfelblüte und feiner Muskathauch. Baut in einer<br />

kompakten Struktur Stoffigkeit und eine gewisse Fülle<br />

auf, aber auch Druck, der den mittleren Gaumen prägt, feine<br />

Würze und auch Schmelz. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

93+ 2020 »Grand Phillipp« Cuvée trocken<br />

BF/CD/CS<br />

Feine balsamische Würze zu dunkler Schwarzkirsche,<br />

Schwarzer Johannisbeere, Brombeere, Rauch, Pfeifentabak.<br />

Kräftiger Bau, druckvoll mit engmaschiger, delikater Tanninstruktur,<br />

saftige Frucht mit Schlehe, Schwarzkirsche, die<br />

raffinierte Säure steuert ins lange Finish.<br />

13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

91 2021 Schozach Lemberger*** trocken<br />

Dunkelbeeriger Duft, Brombeere, Maulbeere, Kirsche, feiner<br />

Rauch, schwarzer Pfeffer, etwas Menthol und Minze. Kräftiger<br />

Bau mit eingewobener, präsenter Säureader, klarer<br />

Fruchtausdruck, Brombeere, Schlehe, Pflaume, mittlerer<br />

Extrakt, saftiger Gerbstoff. 13,5 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2020 Schozach Spätburgunder***<br />

trocken<br />

Kräftiger, würziger Duft nach Zwetschge, Waldhimbeere,<br />

Roter Johannisbeere, Lorbeerblatt und einem Hauch Weihrauch.<br />

Saftig und mit feinem Säurenerv am Gaumen, der<br />

Gerbstoff in mittlerer Menge fügt sich elegant ein, mittelgewichtig<br />

in der Struktur, endet mit Würze. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

588 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER WÜRTTEMBERG<br />

WEINGUT<br />

BERTHOLD<br />

Reutweg 4, 74172 Neckarsulm<br />

T: +49 7132 37117, www.weingut-berthold.de<br />

Kontakt: Ludwig Berthold<br />

Ab-Hof-Verkauf: Di bis Do 14–18.30 Uhr,<br />

Fr 10–18.30 Uhr, Sa 9–14 Uhr und nach Vereinbarung<br />

Hektar: 11 ha<br />

Im <strong>Wein</strong>gut Berthold arbeiten zwei Generationen<br />

eng zusammen: Hermann und<br />

Brigitte Berthold leiten das <strong>Wein</strong>gut, ihr<br />

Sohn Ludwig ist inzwischen für den Ausbau<br />

der <strong>Wein</strong>e zuständig. Die elf Hektar Reben<br />

stehen am Scheuerberg auf sonnigen Gipskeuperhängen,<br />

die Trauben werden im kühlen, in<br />

den Berg gebauten Keller schonend verarbeitet.<br />

Wir sind ziemlich angetan von den vorgestellten<br />

<strong>Wein</strong>en, die durch die Bank zu überzeugen<br />

wissen. Der dichte Lemberger »Fass<br />

Nr. 5« ist ein Plädoyer für die Rebsorte: Wir<br />

sehen die Bertholds nahe am dritten Stern,<br />

und das beim zweiten Auftritt im <strong>Guide</strong>!<br />

90+ 2021 »Glockengießer« Riesling brut<br />

Feine Perlage, duftige, reife Nase mit reifem Steinobst, Mirabelle<br />

und Pfirsich, mit Papaya und auch Ananas. Am Gaumen<br />

mit straffem Säurezug, der am Gaumen für Betrieb<br />

sorgt, saftiger Schmelz, süßlicher Kern, mittleres Mousseux,<br />

gut verwoben, Aperitif und mehr. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />

92+ 2022 »Fass Nr. 5« Grauburgunder trocken<br />

Der Duft ist noch vom Ausbau im Eichenholz geprägt, Rauch,<br />

Maronen, Karamell, reife Birne, Melone und Quitte. Straffer<br />

Bau, der prall gefüllt ist, dichter Extrakt, engmaschiges Netz<br />

von Gerbstoffen und Phenolen, präsente Säure, würzig, mineralisch,<br />

gute Länge. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />

91+ 2023 Neckarsulm Gottesacker<br />

Grauburgunder trocken<br />

Gepflegte Sortentypizität mit Noten von Birne, gerösteten<br />

Walnüssen und Brotkrumen, mit etwas Quitte. Am Gaumen<br />

mit Volumen, weicher Textur, Schmelz, reife Säure und Phenolik,<br />

schöne Würze und mineralische Tönung. Bringt Kraft<br />

und Extrakt für kräftige Gerichte mit. 13,5 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2023 Neckarsulm Cabernet Blanc trocken<br />

Duftige Nase mit weißen und gelben Blüten, Sanddorn, reife<br />

Aprikose, Mango, Maracuja und auch Litschi. Am Gaumen arbeiten<br />

Schmelz, Würze und Frische patent zusammen, vollmundig,<br />

mit lebendiger Säure, auch die gelbfruchtige Aromatik<br />

zeigt sich. Überzeugend. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

94 2022 »Fass Nr. 5« Lemberger trocken<br />

Vielschichtiger, würziger Duft mit roten und dunklen Kirschen,<br />

Zwetschge, Zimtstange, Lorbeerblatt, etwas Zedernholz.<br />

Kraftvoll und druckvoll am Gaumen mit guter Extraktdichte,<br />

präsente Säure, reifes, saftiges Tannin, leicht salzig,<br />

etwas Schlehe, gute Länge, Potenzial. 14 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2022 Neckarsulm Hag Lemberger trocken<br />

Frisches Lorbeerblatt, feine Holzwürze, Zedernholz, Röstaromen,<br />

Pflaume, Marzipan, Schlehe, frisch geschnittene<br />

Blaubeeren. Am Gaumen mit mittlerer Struktur und saftiger<br />

Frucht, Zwetschge, Waldbeeren, präsente Säureader, angemessene<br />

Dichte, griffiges Tannin. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

589


WEINGÄRTNER<br />

CLEEBRONN &<br />

GÜGLINGEN<br />

Ranspacher Straße 1, 74389 Cleebronn<br />

T: +49 7135 98030, www.cg-winzer.de<br />

Kontakt: Axel Gerst<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8–18 Uhr, Sa 9–13 Uhr,<br />

So 11–14 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 1.900.000 (30 % weiß, 70 % rot)/300 ha<br />

Die Wengerter aus Cleebronn und Güglingen<br />

haben die Genossenschaftsidee,<br />

dass das Ganze mehr als die Summe<br />

seiner Teile sei, geradezu ideal verwirklicht: Die<br />

meisten der 520 Mitglieder haben deutlich weniger<br />

als einen Hektar Rebfläche. Mit Stolz bewirtschaften<br />

sie das ererbte Stückchen Land ihrer<br />

Familie im Nebenerwerb – und überantworten<br />

den Ertrag der Gemeinschaft. Für ihre<br />

ausgewogenen <strong>Wein</strong>e verdient die Kooperative<br />

viel Lob. Und das nicht nur für Ur-Württembergisches<br />

wie Lemberger und Trollinger, sondern<br />

auch für Innovationen wie die gelungene<br />

Viognier-Chardonnay-Cuvée.<br />

90+ 2022 »Emotion CG« Chardonnay &<br />

Viognier trocken CH/VI<br />

Duftige Nase, Flieder, Veilchen, Iris, Aprikosen, Quitten, Honigmelone,<br />

Vanille, geröstete Mandeln. Feine und cremige<br />

Textur am Gaumen durchzogen von feiner Säure, kraftvoll<br />

und mit viel Saft, guter Holzeinsatz, vielseitig bei Tisch und<br />

mit Potenzial für weitere Jahre. 14 Vol.-%, NK, €€€<br />

90+ 2022 »Emotion CG« Weißburgunder<br />

trocken<br />

Nussige Töne eröffnen den Duft, frisch gemahlene Haselnuss,<br />

geröstete Haselnuss, Birnen, Quitten, Karamell, Kardamom.<br />

Am Gaumen mit Schmelz, balanciert durch lebendige<br />

Säure, feine Phenolik, saftige Frucht, verbindet Kraft<br />

und Eleganz, attraktive Würze, schöne Länge.<br />

13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

90 2022 »Emotion CG« Riesling trocken<br />

Dicht im Duft, Pfirsich, Aprikosen, Mango, grüner Apfel,<br />

Kumquat, Zitronenzeste, Klee, Brennnessel, Gesteinsmehl.<br />

Am Gaumen mit viel frischer Zitrusfrucht, weiße Grapefruit,<br />

Zitronen, Blutorangen, zur Gaumenmitte dann reife gelbe<br />

Steinfrucht und feine Würze im Finale, trinkanimierend.<br />

13,5 Vol.-%, NK, €€<br />

92+ 2022 »Roter Hirsch Cuvée Reserve«<br />

trocken CF/CS/ME<br />

Dicht und zart im Duft, Grafit, Schlehe, Süßkirsche, helle<br />

und dunkle Beeren, Zwetschgen, gerösteter roter Paprika,<br />

Mokka, getrocknete Kräuter. Am Gaumen feinkörniges Tannin,<br />

gut integrierte lebendige Säure, Kraft und Eleganz vereint,<br />

Potenzial für weitere Jahre. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

91 2022 »Emotion CG« Cabernet Franc<br />

trocken<br />

Würzig im Duft, kühl, Schwarze Johannisbeere, Zwetschge,<br />

Wacholder, Orangenschale, Minze, Tabak, Zedernholz,<br />

grünes Tomatenblatt. Am Gaumen geschmeidiger Fond, lebendige<br />

Säure, feinkörniger Gerbstoff, mineralisch unterlegt,<br />

dicht und saftig, Würze zur Frucht, gute Länge.<br />

13 Vol.-%, NK, €€€<br />

90 2022 »Emotion CG« Cabernet Sauvignon<br />

trocken<br />

Schwarzes Johannisbeergelee im Duft, Pflaumen, Himbeeren,<br />

Sauerkirschen, gerösteter Paprika, dunkle Schokolade.<br />

Am Gaumen geschmeidig mit schöner Frucht und Würze,<br />

samtiges Tannin, lebendige Säure, saftige Fülle und Kraft,<br />

lange am Gaumen und gut bei Tisch. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

590 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER WÜRTTEMBERG<br />

COLLEGIUM<br />

WIRTEMBERG<br />

Württembergstraße 230, 70327 Stuttgart<br />

T: +49 711 32777580, www.collegium-wirtemberg.de<br />

Kontakt: Philipp Kollmar<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Flaschen/Hektar: 1.600.000 (30 % weiß, 58 % rot,<br />

6 % Rosé, 2 % süß, 4 % Schaumwein)/155 ha<br />

Die vor einigen Jahren als Zusammenschluss<br />

der <strong>Wein</strong>gärtner von Rotenberg<br />

und Uhlbach hervorgegangene<br />

Genossenschaft glänzt regelmäßig mit einer<br />

Kollektion auf hohem Niveau – daran hat sich<br />

auch dieses Jahr nichts geändert. Gut so! Interessant<br />

dabei ist, dass mit dem Sauvignon Blanc<br />

und dem Syrah auch zwei <strong>Wein</strong>e herausstechen,<br />

die aus Rebsorten gekeltert sind, die nicht<br />

unbedingt zur württembergischen Tradition<br />

zählen. Der Klimawandel macht es möglich,<br />

genau wie das Geschick der Kollegen, die aber<br />

die Basisarbeit genauso perfekt beherrschen:<br />

Ihr Trollinger Wilhelm ist die reine Freude!<br />

92+ 2023 »Réserve« Riesling trocken<br />

Reife Zitrusfrucht und rauchig-erdige Noten prägen den<br />

Duft, kandierte Limonenschale, feine Kräuter, Minze und<br />

Kresse. Am Gaumen sehr dicht und stoffig, lebendige Säure<br />

sorgt für Zug, zarte Phenolik, druckvoll und balanciert, gute<br />

Länge, Potenzial. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

91 2020 »Réserve« Sauvignon Blanc trocken<br />

Intensiver Duft nach reifer Schwarzer Johannisbeere,<br />

Rauch, saftige Stachelbeere, auch etwas Mandarine und<br />

Minze. Am Gaumen mit lebendiger Säure, dicht gewoben,<br />

zarte Phenolik, wieder Cassis und Zitrusfrüchte, feine Vanille,<br />

hat viel Saft und Kraft. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

93 2020 »Réserve« Spätburgunder trocken<br />

Feiner Duft nach reifer Kirsche, etwas Pflaume, zarter<br />

Rauch, etwas Brombeere und Kräuterwürze. Am Gaumen<br />

mit satten, reifen Gerbstoffen, feine Säure, dicht gewoben,<br />

schöner Druck, rote Früchte und Würze, satt und mit viel<br />

Schmelz, wird toll reifen. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

91 2022 »Wilhelm« Trollinger trocken<br />

Duft nach frischen roten Beeren, Kirsche, Heidelbeere, schöne<br />

Würze, etwas Himbeere. Typisch lebhafte Säure, zupackend,<br />

ganz frisch, wieder Kirsche und Heidelbeere, feine,<br />

griffige Gerbstoffe, klar und frisch, wunderbar trocken, perfektes<br />

Sommer-Viertele. 13 Vol.-%, DV, €<br />

91 2022 »Katharina« Riesling trocken<br />

89+ 2023 »Edition Wirtemberg« Sauvignon<br />

Blanc trocken<br />

89+ 2023 »Edition Wirtemberg«<br />

Weißburgunder trocken<br />

89+ 2023 »448 N.N.« Grauburgunder trocken<br />

92 2020 »Cuvée Wirtemberg Réserve«<br />

trocken CF/CS/ME<br />

90 2020 »Cuvée Noir Edition Wirtemberg«<br />

trocken PN/CS/SY/ME<br />

90 2021 »Edition Wirtemberg« Pinot Noir<br />

trocken<br />

92+ 2020 »Réserve« Syrah trocken<br />

Würziger Duft, Kräuter, Wacholderbeere, Teer, etwas Mokka,<br />

mit Belüftung etwas Brombeere. Am Gaumen erneut sehr<br />

viel Würze, Kräuter, Lorbeer, sattes, elegantes Tannin, frische<br />

Säure, rote und schwarze Beeren, klarer Sortentyp, viel<br />

Kraft, bleibt elegant. 14,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

591


WEINGUT<br />

DAUTEL<br />

Lauerweg 55, 74357 Bönnigheim<br />

T: +49 7143 870326, www.weingut-dautel.de<br />

Kontakt: Christian Dautel<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 10–12 Uhr und 14–18 Uhr,<br />

Sa 10–16 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 106.700 (50 % weiß, 45 % rot,<br />

3 % Rosé, 2 % Schaumwein)/16 ha<br />

Anbauweise: in Umstellung<br />

Natürlich sollte man über die großen<br />

<strong>Wein</strong>e von Christian Dautel schreiben,<br />

etwa den großartigen Weißburgunder<br />

»S« mit seiner mineralischen Verve<br />

und tiefgründigen Raffinesse oder das fokussierte<br />

Spätburgunder-GG Schupen. Aber<br />

manchmal sagen andere <strong>Wein</strong>e genauso viel<br />

aus; wie der Bönnigheimer Lemberger, der so<br />

präzise auf Kante genäht ist, mit gekonnt extrahierten<br />

Gerbstoffen und der messerscharf<br />

dosierten Kernigkeit und Saftigkeit: Solche<br />

<strong>Wein</strong>e in diesem Preissegment erzeugen nicht<br />

viele Winzer. Für uns der heimliche Star und<br />

unsere Empfehlung!<br />

95 2022 »S« Weißburgunder trocken<br />

Kalter Rauch, Feuerstein, steinige Mineralik, Birne, knackige<br />

Mirabellen, Apfel, frischer Estragon. Druckvoll am Gaumen<br />

im kompakten, klar definierten Format mit mineralischer<br />

Verve, dichter Extrakt, tiefgründige Raffinesse. »S« steht<br />

auch für Extraklasse. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

93+ 2022 Bönnigheim Steingrüben<br />

Riesling GG<br />

Duftig, gelbe Blüten, Dotterblumen, Aprikose, auch Aprikosenkern,<br />

würzig, malzig und kräuterig. Am Gaumen kompakter<br />

Bau, die lebendige und feinnervige Säure lenkt, feiner<br />

Schmelz, feine zitrische Noten, guter Extrakt, reife Phenole,<br />

gute Länge. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />

94 2021 Bönnigheim Schupen<br />

Spätburgunder GG<br />

Noch recht hefig im Duft, doch die Frucht lugt bereits durch die<br />

Ritzen: Wildkirsche, Kirschkern, auch etwas kandierte Orangenschale.<br />

Der Gaumen ist kraftvoll gebaut, das körnige, handwerkliche<br />

Tannin liegt in passender Menge vor, Saftigkeit und ein frischer<br />

Säurenerv komplettieren den <strong>Wein</strong>. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

93+ 2021 Oberstenfeld Forstberg<br />

Spätburgunder GG<br />

Der anfangs noch hefig-rauchige Duft öffnet sich in florale<br />

Noten, Himbeere und Herzkirsche. Im Mund erscheint ein<br />

feinkörniger, mittelgewichtiger Bau, mit gut integrierter<br />

Säure, mineralischem Hintergrund und einer eleganten, mineralisch<br />

getönten Saftigkeit im Abklang. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2022 Bönnigheim Lemberger trocken<br />

Großartiger Duft mit glasklarer, präziser Frucht, Brombeere,<br />

Schwarzkirsche, etwas Schlehe und Waldhimbeere. Saftig<br />

und angenehm fordernd mit leichter Fruchtpikanz von Sauerkirsche<br />

und agiler Säure, feinkörniger Gerbstoff, betont<br />

trocken, individuell. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />

93+ 2022 Besigheim Niedernberg Chardonnay<br />

Erste Lage trocken<br />

93 2022 Besigheim Wurmberg Riesling<br />

Erste Lage trocken<br />

92+ 2022 Bönnigheim Sonnenberg<br />

Chardonnay Erste Lage trocken<br />

92 2023 Bönnigheim Weißburgunder<br />

trocken<br />

92 2022 Bönnigheim Chardonnay trocken<br />

93+ 2021 Cleebronn Michaelsberg Lemberger GG<br />

93 2021 Bönnigheim Sonnenberg<br />

Spätburgunder Erste Lage trocken<br />

592 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER WÜRTTEMBERG<br />

WEINGUT<br />

TERESA DEUFEL<br />

Schachener Straße 213, 88131 Lindau (Bodensee)<br />

T: +49 8382 93440, www.teresadeufel.de<br />

Kontakt: Teresa Deufel<br />

Teresa Deufel muss eine Meisterin des<br />

Multitasking sein: Sie betreut die Gäste<br />

ihrer Ferienwohnungen, steht im<br />

Bioweingut in Feld, Keller und Verkauf ihre<br />

Frau, hat eine vielköpfige Familie, und nebenbei<br />

organisiert sie auch noch Jazzkonzerte<br />

und andere Veranstaltungen. Vermutlich<br />

braucht sie am Abend mehr als nur einen<br />

Schluck von dem ausgezeichneten Sekt »sprudeldicke<br />

Dirn« oder von der »Rakete«, einem<br />

naturtrüben Cabernet Blanc, der durch die<br />

Endvergärung der letzten paar Gramm Restzucker<br />

einen Pet-Nat-ähnlichen Frischekick<br />

bekommt. Entdeckenswert!<br />

93+ 2020 »Sprudel Dicke Dirn« brut nature<br />

Degorgiert 02/2024. Im Duft Hefe, Apfel, Apfelblüte. Die<br />

Gaumenstruktur ist nuancenreich und delikat, hat ein sehr<br />

feines, cremiges Mousseux, eine zivilisierte Säure und genug<br />

Geschmeidigkeit im Hintergrund, um auch ohne Zucker einen<br />

runden Eindruck hervorzubringen. Elegant!<br />

11,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

93 2022 »Muchacho« trocken MS/CH<br />

Eine würzige Nase mit Noten von Muskat, Rauch und Rosenwasser.<br />

Auch etwas Aprikose. Der füllige, geschmeidig grundierte<br />

Gaumen ist dicht mit feinen Phenolen ausgekleidet,<br />

eine lebendige Säure gibt dem Ensemble Pep, zuletzt verleiht<br />

etwas Salzigkeit Fallhöhe. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

91+ 2023 Chardonnay trocken<br />

Ein ungeholzter, nussiger Chardonnay-Duft. In Untertönen<br />

Butter, weiße Blüten und Schilf. Im Mund hat der <strong>Wein</strong> Zug<br />

und Spannung, aber auch eine Anmutung der Leichtigkeit,<br />

eine Prise Grünes verstärkt den Drive und Trinkfluss, wobei<br />

alle Komponenten gut in Proportion gehalten sind.<br />

11 Vol.-%, DV, €€<br />

90 2022 »Rakete« trocken<br />

Ein Duft von Paprika und Rhabarber. Viel fein verteilte Gärungskohlensäure<br />

im Mund, was Seidigkeit und Frische gibt,<br />

dazu gesellen sich eine lebendige Säure und würzige Abgangsaromen.<br />

Ein animierendes, mit den Kräften der Hefe<br />

spielendes Erfrischungsgetränk. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

90 2023 Solaris feinherb<br />

Im Duft Grapefruit, <strong>Wein</strong>bergpfirsich und florale Untertöne<br />

wie Flieder. Auch Aprikose. Erinnert fast etwas an Viognier.<br />

Im Mund hat der <strong>Wein</strong> einen mittleren Körper, ein saftiges<br />

Süße-Säure-Spiel und eine nuancenreiche Abgangsfrucht.<br />

10,5 Vol.-%, DV, €€<br />

92 2022 Pinotin trocken<br />

Ein Hauch Rioja im Glas mit reifen Ausbaunoten, die am Rancio-Stil<br />

entlanggehen. Süßkirsche, auch etwas Rosine.<br />

Schwarzer Pfeffer. Saftig eröffnend am Gaumen, sehr feines<br />

Tannin, hefige Gaumenaromen, reife Säure, rund und geschmeidig,<br />

warme, aber nicht hitzige Frucht, gute Länge.<br />

12 Vol.-%, NK, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

593


WEINGUT HEDWIG<br />

UND HELMUT DOLDE<br />

Beurener Straße 16, 72636 Frickenhausen-Linsenhofen<br />

T: +49 7025 4982, www.doldewein.de<br />

Kontakt: Hedwig und Helmut Dolde<br />

Ab-Hof-Verkauf: Do 16–19 Uhr, Sa 10–13 Uhr und<br />

nach tel. Vereinbarung<br />

Flaschen/Hektar: 13.300 (75 % weiß, 20 % rot,<br />

5 % Rosé, 2 % Schaumwein)/2 ha<br />

In der New Yorker <strong>Wein</strong>szene wird Helmut<br />

Dolde gefeiert, man hält ihn für einen<br />

angesagten Hipster. Dabei ist er ein<br />

jung gebliebener, pensionierter Gymnasiallehrer,<br />

schwäbischer Tüftler und Terroir-Erkunder,<br />

der die Kalk- und Vulkanböden in seinen<br />

<strong>Wein</strong>en exakt herausstellt. Mit seiner Frau<br />

Hedwig erarbeitet er mit einem technischen<br />

Minimalismus, der die direkte Nähe zu den<br />

<strong>Wein</strong>en verlangt, saftige Rieslinge und mineralische<br />

Silvaner mit Tiefgang. Der auf Entwicklung<br />

angelegte Spätburgunder imponiert<br />

mit punktgenau extrahierten Gerbstoffen.<br />

Exzellentes Preis-Leistungs-Verhältnis!<br />

93+ 2023 »Alte Reben« Silvaner trocken<br />

Im Duft noch etwas ungestüm mit Kümmel, Apfelschale,<br />

Kräuterwiese, Strohblumen und steinigen Anklängen. Kompakter<br />

Bau, saftig-weicher Hintergrund, lineare Ausrichtung<br />

mit tragender Säure, herber Birne, reife Phenolik, mineralischer<br />

Würze und guter Länge. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

93+ 2023 »Brauner Jura« Linsenhofen<br />

Riesling trocken<br />

Zeigt steinige Würze und dunkle Mineralik, dann gelber und<br />

auch roter Apfel, kräuterig, feiner Kümmel. Am Gaumen<br />

dicht und auch fokussiert, mit einer vitalen und feingliedrigen<br />

Säure, die Phenolik ist dicht und mürbe, bleibt auch im<br />

Finale haften. Viel Lokalkolorit. 13 Vol.-%, DV, €<br />

93 2023 »Weißer Jura« Neuffen Silvaner<br />

trocken<br />

Zunächst in der Nase kräuterige Noten, Kümmel, Apfelschale,<br />

Apfel, weißer Pfirsich und Birne, kreidig-kalkige Anklänge.<br />

Der straffe Bau wird ausgekleidet mit saftiger Frucht<br />

(Apfel, Mirabelle und Birne) und kreidig-würziger Mineralik.<br />

Viel Sense of Place. 12 Vol.-%, DV, €<br />

92+ 2023 »Vulkan« Linsenhofen Silvaner<br />

trocken<br />

Im feinen, würzigen Duft mit heller Birne, Mirabelle und heller<br />

Grapefruit, mineralische Noten überwiegen. Am Gaumen<br />

kräftig und engmaschig gebaut, eingewobene Säure, saftig,<br />

Birne, geschmeidiger Hintergrund, der »Vulkan« übernimmt<br />

die Regie, mineralische Codierung. 13 Vol.-%, DV, €<br />

91+ 2023 »Weißer Jura« Neuffen Riesling<br />

trocken<br />

Weißer Pfirsich mit Zitronenmelisse im eleganten, fein gewobenen<br />

Duft, Apfel, Gesteinmehl, nasser Kalk. Am Gaumen<br />

mit schlanker, straff gehaltener Struktur, saftig, würzig, feine<br />

Zitrik, sehr gut eingewobene Säure, mit feinen Phenolen<br />

und mineralischem Timbre. 12 Vol.-%, DV, €<br />

93 2021 »Faß 1« Linsenhofen Spätburgunder<br />

trocken<br />

Öffnet sich mit Luft, Kirschkern, schwarze Kirsche, ein<br />

Hauch Rhabarber und Granatapfel, feine Tinte und Kräuterigkeit.<br />

Straffer, makeloser Bau mit punktgenau extrahierten<br />

Gerbstoffen und einem von vitaler, genau bemessener<br />

Säure getragenem Extrakt, sehr jugendlich.<br />

12,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />

594 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

DOREAS<br />

WEINGÜTER WÜRTTEMBERG<br />

Ernst-Heinkel-Straße 85,<br />

73630 Remshalden-Grunbach<br />

T: +49 7151 75569, www.doreas.de<br />

Kontakt: Dorothee Wagner-Ellwanger<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Flaschen/Hektar: 40.000 (30 % weiß, 45 % rot,<br />

18 % Rosé, 2 % süß, 5 % Schaumwein)/10 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Andreas Ellwanger vom <strong>Wein</strong>gut Doreas<br />

profitiert heute davon, dass sein<br />

Vater Jürgen Ellwanger schon vor<br />

Jahrzehnten die Zweigeltrebe vom Skifahren<br />

aus Österreich nach Schwaben importierte –<br />

quasi für den privaten Versuchsanbau. Diese<br />

langjährige Expertise offenbart der extraktreiche<br />

Zweigelt aus der Berghalde (unsere<br />

Empfehlung) mit einer Gerbstoffstruktur, die<br />

auf lange Reife angelegt ist. Auch der Syrah<br />

und der Riesling Eiswein krönen eine facettenreiche<br />

Kollektion auf hohem Niveau. Den<br />

Riesling Kabinett sollte man zu pikanten Speisen<br />

trinken. Toll!<br />

91 2022 Grunbach Klingle Chardonnay<br />

trocken<br />

Anfangs viel Hefe im Duft, dann öffnet sich der Duft in blumige<br />

Noten, auch in Aromen von Mais und Flachs. Im Mund<br />

hat der <strong>Wein</strong> einen guten Extraktkern in einem auch in puncto<br />

Alkoholgehalt eher kräftigen Körper, die Säure wirkt gut<br />

integriert. Braucht noch Flaschenreife. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />

93 2020 Grunbach Berghalde Syrah trocken<br />

Reife Schwarzkirsche und Eukalyptus, Nougat, auch weißer<br />

Pfeffer. Im Mund zeigt sich ein trockenes Tannin, das den<br />

Körperrahmen satt und dicht ausfüllt, begleitet von milder<br />

Säure und einer präsenten taktil-mineralischen Komponente.<br />

Tolles Potenzial hin zur würzigen Entfaltung!<br />

14 Vol.-%, NK, €€€<br />

93 2020 Grunbach Berghalde Zweigelt<br />

trocken<br />

Würzge Kirschfrucht, feine Kräuternoten, Salbeibonbon,<br />

Kirschkern, Menthol. Der Gaumen entfaltet auf geschmeidiger,<br />

weicher Grundlage einen fleischigen, körnigen, aber reifen<br />

und potenzialreichen Gerbstoff. Gut integrierte Säure.<br />

Ein Extraktbrocken für die Langstrecke. 14 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2020 »in Rot« Grunbach Berghalde<br />

trocken CD/CU<br />

Leder, Bitterschokolade, Brombeere und Holundersirup,<br />

Grafschafter Goldsaft, ein beeindruckend dichtes und<br />

fruchtgetragenes Duftbild. Im Mund hat der <strong>Wein</strong> ebenso<br />

viel Power, fleischiges Tannin, reife Säure, einen kompakten<br />

Bau. Braucht Zeit. 14,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

93 2022 Grunbach Klingle Riesling Eiswein<br />

Im Duft Pfirsich, Bergamotte, leicht Petrol, und auch ein<br />

klein wenig Champignon. Der Gaumen wird von kräftiger Viskosität<br />

und durchdringender Säure bestimmt, die Aromatik<br />

zeigt Pfirsich und Karamell, eine hohe Intensität und eine<br />

ebenso ausgezeichnete Länge. 9 Vol.-%, VL, €€€<br />

90+ 2023 Grunbach Riesling Kabinett<br />

Duft nach reifen Zitusfrüchten, süße Mandarine, Aprikose,<br />

Abrieb von der Blutorange, dahinter schöne Würze, zarte<br />

Muskatnuss. Am Gaumen mit einem schönen Spannungsboden<br />

von Säure und Süße, griffig, klare, frische Zitrusfrucht,<br />

lebendig, toll zu pikanten Speisen. 8,5 Vol.-%, DV, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

595


WEINGUT<br />

DRAUTZ-ABLE<br />

Faisststraße 23, 74076 Heilbronn<br />

T: +49 7131 177908, www.drautz-able.de<br />

Kontakt: Monika Drautz<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 14–18 Uhr, Sa 9–16 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 100.000 (37 % weiß, 43 % rot,<br />

7 % Rosé, 4 % süß, 9 % Schaumwein)/15 ha<br />

Markus Drautz, Chef und Kellermeister<br />

im VDP-<strong>Wein</strong>gut Drautz-Able,<br />

ist immer für eine Überraschung<br />

gut: Sein Naturwein vom Sauvignon Blanc<br />

mit mächtiger, reifer Phenolik und die kräuterig-würzige<br />

»Try Aged Red Reserve« belegen<br />

die Experimentierfreude und die önologische<br />

Neugierde des Winzers, der sich natürlich<br />

auch auf die klassischen Aspekte der Vinifikation<br />

versteht. Stark zeigt sich das druckvolle<br />

Lemberger-GG aus 2020, wir empfehlen den<br />

Sekt »Cuvée MC blanc«, der Frische mit Cremigkeit<br />

verbindet, Tiefe und Länge aufbaut.<br />

Stilvoll und gerne zum Menü!<br />

92+ 2015 »Cuvée MC blanc« extra brut SW/PN<br />

Brioche und feine Reifenoten im Duft, Aprikose, Birne nussige<br />

Noten, Hefezopf, auch Himbeere. Cremig am Gaumen mit<br />

einer agilen, beständigen Säure, die Rückgrat verleiht, gepflegtes<br />

Mousseux, reife, süßliche Himbeere, Mirabellen, mineralisch.<br />

Auch gerne zum Menü! 12 Vol.-%, NK, €€€<br />

93+ 2018 »SO18 <strong>Wein</strong>gärtnerei Carl Drautz &<br />

Kinder« Sauvignon Blanc trocken<br />

Apfelschalen, Jasmintee, kräuterig, Orangenschale, Hagebutten,<br />

Wermutkraut, Salbei und Nelke. Breit angelegt und<br />

auch mächtig am Gaumen mit weicher Textur, auf der sich<br />

Kraft und auch Wucht abbilden, mächtige, reife Phenole, das<br />

reife Jahr bringt Würze und Opulenz. 14 Vol.-%, NK, €€€<br />

93+ 2021 »H.A.D.E.S.« Sauvignon Blanc R<br />

trocken<br />

Intensiver Duft mit Rauch, Röstaromen, konzentrierte Frucht,<br />

Mango, Litschi, Papaya, Cassis. Vollmundige, würzige Interpretation<br />

mit schlanker, straffer Kontur und griffigen Tanninen,<br />

die an Schwarztee erinnern. Präsente, eingewobene Säure,<br />

viel Backbone, das wird gut. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

93+ 2020 Neckarsulm Scheuerberg<br />

Steinkreuz Lemberger GG<br />

Zedernholz, Eukalyptus in der Nase, Brombeere, herbe Schokolade,<br />

ein Hauch Ätherik. Druckvoll am Gaumen mit gutem<br />

Volumen, engmaschig im Extrakt, die stabile Säure vermittelt<br />

zwischen den Elementen, feste Tanninstruktur, Schlehe,<br />

mineralisch ausklingend. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

93+ 2019 »H.A.D.E.S.« Merlot R trocken<br />

Erste Anzeichen von Reife, Holzwürze, Schwarze Johannisbeere,<br />

Waldbeeren, Wacholderbeeren, schwarzer Pfeffer, Waldboden.<br />

Gestaltet den Gaumen mit Intensität und guter Substanz,<br />

dichter Extrakt, reife, mürbe Gerbstoffe in guter Menge, tragende<br />

Säure, mineralische Würze. 14,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

93 2020 Heilbronn Stiftsberg Hunsperg<br />

Riesling GG<br />

92 2023 »Alte Reben« Riesling trocken<br />

91+ 2023 »Drei Tauben« Neckarsulm<br />

Sauvignon Blanc trocken<br />

91 2023 »Drei Tauben« Heilbronn Sauvignon<br />

Blanc trocken<br />

90 2022 »Enjoy Rosé Wine for fine dine«<br />

trocken LMB/SW/PN<br />

93 2020 »Jodokus H.A.D.E.S.« Cuvée trocken<br />

ME/LMB/CS<br />

92+ 2020 »Try Aged Red Reserve« trocken<br />

LMB/TL/SW/RE/PN<br />

596 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER WÜRTTEMBERG<br />

<br />

WEINGUT BERNHARD<br />

ELLWANGER<br />

Rebenstraße 9, 71384 <strong>Wein</strong>stadt-Großheppach<br />

T: +49 7151 62131, www.weingut-ellwanger.com<br />

Kontakt: Yvonne Ellwanger<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo, Di, Do und Fr 10–12 Uhr und<br />

14–18.30 Uhr, Sa 9.30–14 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 240.000 (42 % weiß, 36 % rot,<br />

16 % Rosé, 1 % süß, 5 % Schaumwein)/33 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Bei den Geschwistern Yvonne und Sven<br />

Ellwanger wird man gerne aus Überzeugung<br />

zum Wiederholungstäter: Erneut<br />

brechen wir eine Lanze für den starken<br />

Trollinger »GT«. Der ist nur ein tragendes<br />

Element in einem tadellosen Sortiment, in<br />

dem der Sauvignon Blanc »Höhenluft« aus<br />

2023 den ersten zertifizierten Biojahrgang<br />

vertritt. Die Rotweine aus dem schwierigen<br />

Jahr 2021 zeigen sich von ihrer besten Seite<br />

wie der druckvolle Syrah. Übrigens: Die jüngere<br />

Schwester Corinna Ellwanger sorgt als<br />

Musical-Darstellerin im <strong>Wein</strong>gut gerne für<br />

den passenden Soundtrack.<br />

93 2022 »Junges Schwaben Fumé blanc«<br />

Sauvignon Blanc trocken<br />

Feiner kühler Rauch, reife Stachelbeere, Birne, Aprikose,<br />

auch etwas Mango, geröstete Haselnüsse. Am Gaumen vollmundig<br />

mit kräftiger Struktur und weicher Textur, saftiger<br />

Schmelz, reife, stabile Säure, süßlicher Extrakt, die würzige<br />

Mineralik schafft Profil. Gute Länge. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

93+ 2022 »GT« Trollinger trocken<br />

Feine Reduktion in der Nase, Kirschkern, rote Kirschen, frische<br />

Zwetschge, feines Holzparfum, getrockneter Rosmarin.<br />

Kein Trollinger der Leichtgewichtfraktion, hat Substanz<br />

und Dichte, eleganter Gerbstoff, saftig, mit mineralischer<br />

Grundierung. Kann viel. 13 Vol.-%, NK, €€<br />

93+ 2021 »SL Klingenberg« Großheppach<br />

Wanne Syrah trocken<br />

Fleischiger und würziger Duft, Brombeere, Maulbeere, Pflaume.<br />

dunkle, herbe Schokolade, Tinte, etwas Pfefferminze. Am<br />

Gaumen druck- und kraftvoll, ohne ins Extreme zu gehen, saftig,<br />

gute Frische, Schlehe, die Gerbstoffe sind auf den Punkt<br />

extrahiert, mineralisch, lang. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

93 2021 »SL« Großheppach Wanne<br />

Lemberger trocken<br />

Getragener Duft mit Weite und Tiefe, Waldbeeren, Brombeere,<br />

Pflaume, Würze, Tinte, erdige Noten. Setzt am Gaumen<br />

mit gutem Volumen breit an, kraftvoll, vielschichtig, dichter<br />

Extraktkern, tragende Säure, festes Tanningerüst, mineralische<br />

Tönung, viel Potenzial. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

93+ 2023 »Die kleine Eiszeit« Eiswein<br />

Zartes Kirschrot mit hellen Reflexen. Anfangs noch verhalten<br />

im Duft, dann süße Kirschmarmelade, Süßholz, süße<br />

Schwarze Johannisbeere. Am Gaumen mit hoher Viskosität,<br />

zarte Gerbstoffe, feine Säure, erneut schiebende, süße Kirsche,<br />

konzentriert, individuell. 7,5 Vol.-%, DV, €€<br />

90+ 2023 »Höhenluft« Sauvignon Blanc<br />

trocken<br />

90+ 2022 Roter Riesling trocken<br />

93 2021 »SL« Großheppach Steingrüble<br />

Spätburgunder trocken<br />

91+ 2020 »Kreation CMX« trocken<br />

ME/CS/CU/CF<br />

91 2021 »vom Bunten Mergel«<br />

Spätburgunder trocken<br />

93 2023 Großheppach Steingrüble Riesling<br />

Spätlese<br />

92+ 2023 »Dry Aged«<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

597


WEINGUT<br />

JÜRGEN<br />

ELLWANGER<br />

Bachstraße 27, 73650 Winterbach<br />

T: +49 7181 44525, www.weingut-ellwanger.de<br />

Kontakt: Felix Ellwanger<br />

Ab-Hof-Verkauf: Di bis Fr 9–12 Uhr und 15–19 Uhr,<br />

Sa 9–15 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 200.000 (35 % weiß, 65 % rot)/26 ha<br />

Seit mehr als einem halben Jahrtausend<br />

betreibt die Familie Ellwanger <strong>Wein</strong>bau.<br />

Dazu gehören heute natürlich<br />

Württembergs Klassiker wie Riesling, Lemberger<br />

und Trollinger. Doch bei aller Traditionsverbundenheit<br />

wagen sich Jörg und Felix<br />

Ellwanger auch an Zweigelt, Syrah und Cabernet.<br />

In diesem Jahr hat uns der Betrieb ausschließlich<br />

Hochkaräter geschickt. Beim Tasting<br />

folgte ein Highlight aufs andere – es war<br />

nicht leicht, unseren Tipp auszuwählen: den<br />

meisterhaft gelungenen 2020 »H.A.D.E.S.«<br />

Merlot, der erst in Jahren ganz preisgeben<br />

wird, was in ihm steckt.<br />

94 2022 Winterbach Hungerberg<br />

Weissburgunder GG<br />

Eine mineralische Keupernase strömt aus dem Glas, kräuterig,<br />

pfeffrig, auch weiße Blütenaromen und das Aroma von<br />

Burgunderbeeren sind da. Der Gaumen setzt geschmeidig<br />

an, entfaltet sich auf druckvolle Weise, mit reifen Phenolen,<br />

perfekt eingebundener Säure und mit einem kommende<br />

Würze andeutenden Abgang. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

93+ 2022 Schnait Altenberg Riesling GG<br />

Blumige, zitrische und kräuterwürzige Aromen kommen im<br />

Duft in eins. Auch Bergamotte, Mandel. Im Mund zeigt sich<br />

eine vergleichsweise milde, jahrgangstypische Säure, der<br />

<strong>Wein</strong> wird getragen von feinen Phenolen und von taktiler<br />

Mineralität. Hintergründig und potenzialreich.<br />

12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

94+ 2020 »H.A.D.E.S. Nicodemus« trocken<br />

ME/CU/LMB<br />

Tiefdunkel bis schwarz mit rotem Rand. Komplex der Duft<br />

am Gaumen. Zunächst viel Beerenfrucht, die an vollreife und<br />

auch gekochte Aromen denken lässt. Daneben Noten von süßer<br />

Schwarzkirsche. Opulent und zugleich fruchtbetont am<br />

Gaumen mit perfekt integriertem Tannin. Noch etwas verschlossen,<br />

darf man sich in der Zukunft auf ein breit gefächertes<br />

Spektrum fruchtiger und kräutriger Aromen freuen.<br />

14 Vol.-%, NK, €€€<br />

94 2020 »H.A.D.E.S.« Merlot trocken<br />

Dichtes Rubinrot mit schwarzem Grund. Reifer Duft von süßer<br />

Schwarzkirsche, Brombeere und Trockenpflaume. Dazu<br />

Noten von Tabak, Bitterschokolade und Lakritze. Dicht und<br />

opulent der Eindruck am Gaumen. Der Gerbstoff ist fein, körnig<br />

und geschmeidig: handwerklich gekonnt, potenzialreich.<br />

14 Vol.-%, NK, €€€<br />

93+ 2022 Hebsack Berg Lemberger GG<br />

Fülliger, fruchtiger Duft mit reifer roter und auch dunkler<br />

Frucht, Schwarzkische, Schwarze Johannisbeere, Holunder,<br />

Holzwürze, Nelke. Kräftig gebauter und gut ausgestatteter<br />

Berg mit reifen, mürben Gerbstoffen, dichtem Extrakt, Würze<br />

und Mineralik. Lange am Gaumen. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

93+ 2020 »H.A.D.E.S. Cabernet Sauvignon<br />

trocken<br />

Schwarz und fast blickdicht. Feiner, sortentypischer Duft:<br />

Johannisbeermarmelade, Rumtopf, aber auch dunkle Beerenfrüchte<br />

wie Holunder und Brombeere. Komplex am Gaumen<br />

mit noch jugendlich wirkendem, etwas trocknendem<br />

Gerbstoff. Der Nachhall ist kraftvoll und vielversprechend.<br />

Reichlich Potenzial. 14 Vol.-%, NK, €€€<br />

598 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

ESCHER<br />

WEINGÜTER WÜRTTEMBERG<br />

Seestraße 4, 71409 Schwaikheim<br />

T: +49 7195 57256, www.wein-escher.de<br />

Kontakt: Christian Escher<br />

Ab-Hof-Verkauf: Di bis Fr 16.30–18.30 Uhr, Sa 9–14 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 103.300 (47 % weiß, 40 % rot,<br />

11 % Rosé, 2 % Schaumwein)/15 ha<br />

Mit viel Feingefühl haben Lisa und<br />

Ottmar Escher das Remstaler <strong>Wein</strong>gut<br />

während der 1990er-Jahre um<br />

<strong>Wein</strong>berge in unterschiedlichen Höhenlagen<br />

und mit diversen Bodenbeschaffenheiten erweitert.<br />

Sohn Christian hat in der letzten Dekade<br />

die Qualität der <strong>Wein</strong>e weiter gesteigert<br />

– er schöpft aus den warmen Korber Lagen<br />

<strong>Wein</strong>e voller Aromen- und Körperfülle. Dennoch<br />

sind es keine Boliden: Die Weißen finden<br />

ihre Balance in der Frische, und die Roten tragen<br />

einem ausgesprochen feine Gerbstoffe auf<br />

die Zunge. Das gefällt uns sehr gut: Es geht zunehmend<br />

in Richtung Eleganz.<br />

93 2022 »Reserve« Chardonnay trocken<br />

Ausdrucksstarke Nase mit Aromen von exotischen, gelben<br />

Früchten, Mango, Papaya, reife Ananas, gepaart mit Brioche<br />

und Butteraromen sowie einem Hauch Vanille. Am Gaumen<br />

hat der <strong>Wein</strong> einen schwungvollen, dichten Körper, Holz wird<br />

gut von der Säure getragen. Toller Speisenbegleiter.<br />

13 Vol.-%, NK, €€€<br />

93 2020 »Wunderwerk« Cuvée trocken<br />

CF/ME/CS<br />

Tiefes Rubinrot, aromenreiche, dichte Nase, Waldbeere,<br />

Schokolade, Leder, Rauch, Rumtopf, kompakt. Am Gaumen<br />

hat der <strong>Wein</strong> einen dichten, voluminösen Körper, saftig mit<br />

einer schönen Spannung, eine balancierte Säure, dazu reife<br />

Gerbstoffe mit einem würzigen Abgang. 14 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2021 Korb Sommerhalde Zweigelt trocken<br />

In der Nase sind Aromen von dunklen Früchten, zartbittere<br />

Schokolade, Backwürze und geräuchertes Holz. Am Gaumen<br />

hat der <strong>Wein</strong> eine frische Säure, feines, reifes Tannin,<br />

tolle Balance mit einem saftigen Kern und einer schönen<br />

Länge. Als Solist oder als Speisenbegleiter.<br />

13,5 Vol.-%, NK, €€<br />

92 2020 Korb Sommerhalde Lemberger<br />

trocken<br />

In der Nase Aromen von schwarzen Früchten wie Cassis, Stachelbeere,<br />

Kakao mit einem Hauch von Holunder und Tabak.<br />

Am Gaumen hat der <strong>Wein</strong> eine frische Säure, einen saftigen<br />

Körper, Holzeinsatz ist spürbar, aber gut eingebunden mit einer<br />

feinen Gerbstoffstruktur. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />

92 2021 »Meisterwerk« Cuvée trocken<br />

CS/CF/ME/LMB<br />

In der Nase sind Aromen von Brombeere, Backpflaume, rotem<br />

Paprika, Pfeffer, Tabakblättern und einem Hauch Cassis.<br />

Am Gaumen hat der <strong>Wein</strong> eine lebendige Säure, gut eingebundene<br />

Gerbstoffe mit einem saftigen Körper, dezenter<br />

Einsatz vom Holz mit einem schönen Abgang.<br />

13,5 Vol.-%, NK, €€<br />

91+ 2021 Korb Sommerhalde Cabernet Franc<br />

trocken<br />

In der Nase Aromen von rotem Paprika, grünem Pfeffer,<br />

dunklen Früchten und ein wenig Rauch. Am Gaumen hat der<br />

<strong>Wein</strong> eine lebendige, präsente Säure, feines Tannin, gut eingebundenen<br />

Alkohol und einen saftigen Körper mit einer guten<br />

Struktur und einer schönen Länge. 14 Vol.-%, NK, €€€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

599


FELLBACHER<br />

WEINGÄRTNER<br />

Kappelbergstraße 48, 70734 Fellbach<br />

T: +49 711 5788030, www.fellbacher-weine.de<br />

Kontakt: Benjamin Plötzke<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Sa 9–18.30 Uhr<br />

Hektar: 185 ha<br />

Die Fellbacher <strong>Wein</strong>gärtner, 1858 gegründet,<br />

sind die zweitälteste Genossenschaft<br />

in Württemberg. Etwa 270<br />

Mitglieder bewirtschaften heute rund 185<br />

Hektar in Spitzenlagen wie Fellbacher Lämmler<br />

und Goldberg. Die dichten, potenzialreichen<br />

Roten sind auch dieses Jahr wieder ein<br />

Pfund, etwa in Form der Cabernet-Cuvée<br />

»Amandus P«, des Lämmler Lembergers oder<br />

– jawohl! – des Lämmler Trollingers, den wir<br />

zu unserem Tipp gewählt haben. Auch die<br />

Weißen aus dem warmen Jahr 2022 enttäuschen<br />

nicht, und die »Next Generation« steuert<br />

einen beachtlichen Schaumwein bei.<br />

92 2019 »Next Generation« brut nature<br />

PN/CH/PM<br />

Feinduftig, Apfelschale, Brioche, Birnen, karamellisierte<br />

Nüsse, Aprikosen, dezente Würze, Muskatnuss, Piment. Am<br />

Gaumen dicht und stoffig, Würze im Spiel mit warmer<br />

Frucht, cremiger Fond mit feinem Mousseux und frischer<br />

Säure, nicht nur als Apéro, auch gut bei Tisch.<br />

13 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2021 »Amandus P« Fellbach Lämmler im<br />

Barrique gereift trocken CU/ME/CD/CAC<br />

Dicht und fein strömt die Cuvée bereits aus dem Glas, feine<br />

Frucht, Brombeeren, Himbeeren, Zwetschgen, roter Paprika,<br />

gepaart mit Zimt, dunkle Schokolade, Holzwürze. Am Gaumen<br />

mit präsentem und reifem Gerbstoff und feiner Säure,<br />

noch verhalten in der Frucht, viel Potenzial.<br />

13 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2020 »P Großes Gewächs« Fellbach<br />

Lämmler Lemberger trocken<br />

Betörend duftige Nase, florale Noten, Veilchen, Kornblumen,<br />

geräucherter Speck, Nelken, Pflaumenmus, Waldbeeren,<br />

dunkle Nougat-Schokolade. Am Gaumen kräftige Struktur<br />

mit guter Dichte, feinkörnigen griffigen Tannin, Frucht<br />

getragen von frischem Säurefluss, schöne Länge.<br />

13 Vol.-%, NK, €€€<br />

91+ 2021 »P« Fellbach Lämmler Trollinger tr.<br />

Balsamisch und würzig im Duft, Pfeffer, schwarze Oliven zur typischen<br />

Beerenfrucht, Kirschen, Pflaumen, getrocknete Kräuter,<br />

Holunderblüten. Am Gaumen mit frischer Frucht und viel<br />

Saft, feiner Würze. Ein Trollinger, der nicht nur durch Frucht,<br />

sondern auch mit Struktur besticht. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />

92+ 2022 Fellbach Goldberg Spätburgunder<br />

Weißherbst Eiswein<br />

Dunkles Rosé mit bernsteinfarbenen Anklängen. Duft nach<br />

reifen roten Früchten, Erdbeere, Himbeere, süße Kirsche.<br />

Am Gaumen mit hoher Viskosität, schiebende Süße, feine<br />

Säure, alles sehr konzentriert, Kirsche, Johannisbeergelee,<br />

sehr dicht, Potenzial. 7,5 Vol.-%, DV, €€€<br />

91 2022 »P« Fellbach Lämmler Chardonnay<br />

im Barrique gereift trocken<br />

91 2022 »P« Sauvignon Blanc trocken<br />

90 2022 »P« Fellbach Lämmler Riesling<br />

trocken<br />

89+ 2023 »S« Sauvignon Blanc trocken<br />

91+ 2021 »P« Fellbach Lämmler Syrah im<br />

Barrique gereift trocken<br />

91+ 2021 »P« Fellbach Lämmler Lemberger<br />

im Barrique gereift trocken<br />

90+ 2021 »P« Fellbach Lämmler Merlot tr.<br />

600 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER WÜRTTEMBERG<br />

WEIN & GUT<br />

FRANK<br />

Bönnigheimer Straße 29, 74336 Brackenheim<br />

T: +49 7135 9361281, www.weingutfrank.de<br />

Kontakt: Florian Frank<br />

Ab-Hof-Verkauf: Fr 14–19 Uhr, Sa 10–16 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 29.300 (60 % weiß, 40 % rot)/3,5 ha<br />

Für Manuela und Florian Frank hat die<br />

in Württemberg weit verbreitete Rebsorte<br />

Lemberger eine ganz besondere<br />

Bedeutung, weshalb sie diese Varietät gleich<br />

in vier Kategorien ausbauen. Drei davon<br />

durften wir verkosten und waren durchweg<br />

sehr angetan. Die <strong>Wein</strong>e sind wunderbar saftig,<br />

dicht und komplett sortentypisch – und<br />

absolut erschwinglich! Wer etwas ganz Besonderes<br />

probieren will, entkorkt den Lemberger<br />

Sekt Brut. Der rote Sekt ist eine absolute<br />

Rarität. Ach ja, die <strong>Wein</strong>e aus den anderen<br />

Rebsorten machen ebenfalls sehr viel<br />

Freude!<br />

90+ 2020 Lemberger** brut<br />

Satte rote Farbe. Duft nach roten und schwarzen Früchten,<br />

Brombeere, Schlehe, dazu feine Würze, schwarzer Pfeffer.<br />

Am Gaumen mit einem lebendigen Mousseux, kräftig ansetzend,<br />

griffige Gerbstoffe, rote Früchte, Kräuterwürze, sehr<br />

individuell, eine echte Rarität. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />

91+ 2022 Grauburgunder*** trocken<br />

Duft nach Vanille, dazu Rauch und Röstaromen, reifer roter<br />

Apfel, etwas Quitte, schöne Kräuterwürze. Am Gaumen mit<br />

einer lebendigen, reifen Säure, kompakt und fest, griffige<br />

Phenole, ordentlich Zug, Haselnuss, Apfel, kulinarisch sehr<br />

gut geeignet, stoffig. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

90+ 2023 Sauvignon Blanc** trocken<br />

Feiner Duft nach Schwarzer Johannisbeere, dazu etwas Stachelbeere,<br />

resche Zitrusfrucht, knackige Mango. Am Gaumen<br />

mit einer lebendigen Säure, griffiger Ansatz, druckvoll<br />

und harmonisch, erneut Schwarze Johannisbeere, sehr trinkig,<br />

vielseitig, gelungen. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

90 2023 Riesling** trocken<br />

Duft nach reifen Zitrusfrüchten, etwas Mandarine, Orangenblüte,<br />

Pfirsich, dahinter feine Kräuterwürze. Am Gaumen<br />

mit einer lebendigen, frischen Säure, erneut Zitrusfrüchte,<br />

Limonensaft, griffig ansetzend, schöner Zug, vielseitig einsetzbar,<br />

schöner Sortentyp. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

92 2021 Lemberger*** trocken<br />

Intensiver Duft nach roten und schwarzen Früchten, Brombeere,<br />

Schlehe, dazu eine feine Kräuterwürze, etwas Wacholderbeere.<br />

Am Gaumen griffig und schwungvoll, zupackende<br />

Gerbstoffe, feine Säure sorgt für Zug, wieder dunkle<br />

Frucht, insgesamt griffig, gute Länge. 14 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2021 Lemberger** Eichenholzfass<br />

trocken<br />

Duft nach reifen roten und dunklen Früchten, Brombeere,<br />

dahinter etwas Rauch, ganz zarte Vanille, feine Kräuterwürze.<br />

Am Gaumen mit zupackenden Gerbstoffen, dicht, dunkle<br />

Früchte, Schlehe, Bitterschokolade, kompakt gebaut, kraftvoll,<br />

kann noch reifen. 13,5 Vol.-%, DV, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

601


WEINGUT<br />

GAUFER<br />

Mariannenstraße 24, 74653 Ingelfingen<br />

T: +49 7940 57373, www.weingut-gaufer.de<br />

Kontakt: Susanne Schmezer<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mi bis Fr 14–19 Uhr, Sa 9–14 Uhr und<br />

nach Vereinbarung<br />

Flaschen/Hektar: 66.700 (45 % weiß, 35 % rot,<br />

15 % Rosé, 5 % Schaumwein)/11 ha<br />

Dass die Familie Gaufer sich zumindest<br />

seit dem frühen 17. Jahrhundert als<br />

Winzer betätigte, beweist ein Kirchenbucheintrag.<br />

Mit der Beibehaltung des<br />

alten Namens erwies Susanne Schmezer ihren<br />

Vorfahren Referenz, als sie 1991 die Führung<br />

des <strong>Wein</strong>guts übernahm. Die Winzerin versteht<br />

es gut, die Vorzüge des Mittleren Kochertals<br />

mit seinen steilen, skelettreichen Muschelkalkhängen<br />

in <strong>Wein</strong> zu übersetzen. Das<br />

gilt vor allem für die Kollektion »Erlesenes«<br />

mit dem herausragenden 2021 Lemberger<br />

und unserem Tipp, dem kräuterwürzig-erdigen<br />

Silvaner.<br />

91 2022 »Erlesenes« Ingelfingen Hoher Berg<br />

Silvaner trocken<br />

In der Nase dezent, zeigt der Silvaner Kräuteraromen, aber<br />

auch Apfel- und Birnenfrucht sowie etwas Orangenschale.<br />

Am Gaumen kompakt mit einem konzentrierten Kern. Bei<br />

kräftigem Körper ist der <strong>Wein</strong> zudem extraktreich und profitiert<br />

von einer lebhaften Säure. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

90 2022 »Erlesenes« Ingelfinger Hoher Berg<br />

Weißburgunder trocken<br />

Eine hauptsächlich fruchtige Aromatik zeigt sich im Duft.<br />

Zitrusfrucht und dezente Cassisnoten stehen im Vordergrund.<br />

Daneben findet man auch noch florales Beiwerk und<br />

etwas Geißblatt. Der Körper ist rund und geschliffen. Bei viel<br />

Kraft spürt man saftige Frucht bei dezenter Süße. Insgesamt<br />

sehr gut ausbalanciert mit einer angenehmen Länge.<br />

13,5 Vol.-%, DV, €€<br />

90 2023 »Geschmackvolles« Ingelfingen<br />

Hoher Berg Grauburgunder trocken<br />

Gelbe Steinobstfrucht, angereichert mit Weißdornblüten,<br />

etwas Eisbonbonaromatik, Limettenschale dominiert im<br />

Duft. Ausgesprochen geschmeidig, sanft spürt man die Aromatik<br />

am Gaumen bei lebendiger Säurestruktur und dezenter<br />

Mineralität. Frische Mandeln und etwas Orangenblütenextrakt<br />

bilden den Nachhall. 12 Vol.-%, DV, €<br />

89 2023 Ingelfingen Kocherberg Rosé<br />

trocken PN/SW/LMB<br />

Sehr schön im Duft frische und gekochte Beerenfrucht mit<br />

reichlich Erdbeere, aber auch Johannisbeere und Walderdbeere.<br />

Harmonisch abgestimmt sind Körper, Frucht und Säure<br />

am Gaumen. Trotz moderatem Alkoholgehalt kein Leichtfuß.<br />

Nachhaltig! 12 Vol.-%, DV, €<br />

92 2021 »Erlesenes« Lemberger trocken<br />

Ausgesprochen gut herausgearbeitete Frucht, bei der Waldheidelbeeren<br />

und Brombeeren die Hauptrolle spielen. Eine<br />

Note von Waldboden bei pilziger Anmutung schaffen einen<br />

insgesamt geheimnisvollen Duft. Kraftvoll gepackt, zeigt er<br />

am Gaumen viel Extrakt bei stimmig verwobener Aromatik.<br />

Sehr lange am Gaumen! 13 Vol.-%, DV, €€<br />

91 NV »Erlesenes« Ingelfingen Hoher Berg<br />

Cuvée trocken<br />

An rohes Fleisch erinnernder Duft, der mit balsamisch-ätherischen<br />

Akzenten ausgestattet ist. Dabei kommen auch etwas<br />

Unterholz und Beerenfrucht ins Spiel, alles fügt sich<br />

harmonisch. Kraftvoll ist der Eindruck am Gaumen bei ausbalancierten,<br />

gut integrierten Gerbstoffen. Die Brombeeraromen,<br />

gepaart mit Schwarzer Johannisbeere verleihen<br />

Würzigkeit, bis hin zum langen Finish. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

602 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER WÜRTTEMBERG<br />

WEINGUT<br />

LEON GOLD<br />

Buocher Weg 9, 71384 <strong>Wein</strong>stadt<br />

T: +49 7151 1691215, www.weingut-gold.de<br />

Kontakt: Leon Gold<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mi 17–19 Uhr, Sa 10–13 Uhr und<br />

nach Vereinbarung<br />

Hektar: 11 ha<br />

Dass er als erster Winzer seiner Familie<br />

Neuland betrat und sich nicht auf<br />

die Erfahrungen früherer Generationen<br />

stützen konnte, empfindet Leon Gold als<br />

Vorzug. So sei er unbelastet von den Zwängen<br />

der Tradition und genieße größtmögliche<br />

Freiheiten. Die hat er seit der Gründung seines<br />

<strong>Wein</strong>guts 2015 genutzt. Zwölf Hektar<br />

bewirtschaftet er mittlerweile mit viel Handarbeit<br />

biodynamisch. Die Ergebnisse sind<br />

großartig, sowohl beim Spätburgunder, der<br />

roten Cuvée oder den Weißweinen mit dem<br />

fulminanten Chardonnay. Gratulation zum<br />

dritten Stern!<br />

94+ 2022 <strong>Wein</strong>stadt Steingrüble Chardonnay<br />

trocken<br />

Komplexes Duftbild mit kandierter Orange, Fenchel, Austernschale<br />

und auch Minze, Mango, Cantaloupe-Melone und<br />

Birne. Druckvoll am Gaumen mit feinmaschiger Textur, dichter,<br />

süßlicher Extrakt, die Elemente sind eng verwoben, raffinierte<br />

Säure, feinkörniger Gerbstoff, der trotzdem noch Reserven<br />

birgt. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

94 2022 Weißburgunder Steingrüble trocken<br />

In der Nase komplex und zugleich intensiv im Duft: feine Birne,<br />

junger Pfirsich, Zitroenschale, rohe Mandel und eine elegante<br />

Kräuternote. Am Gaumen wunderbar saftig, attraktive<br />

Bitterness, sehr gute Säure und ein langer Nachhall. Kompliment.<br />

13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2019 Cuvée brut nature SW/PN/CH<br />

Ein rötlich-goldener Schimmer in einer strohgelben Farbe.<br />

Im Duft Quittengelee, Klarapfel, kleine rote Beeren, etwas<br />

Spätlesefrucht und auch ein Anflug von Honig. Im Mund<br />

zeigt sich ein feinperliges, aber sehr dynamisches Mousseux,<br />

reife Säure und eine Prise Phenolik leiten in den trockenen<br />

Abgang. 11,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2021 Riesling »Halbstück« trocken<br />

Goldgelb in der Farbe. Ein Duft von feiner Würze, gelbem Apfel,<br />

Wiesenkräutern und etwas Reduktion. Am Gaumen dann<br />

Steinobst, junges Kernobst, auch Kreide und Mineralik. Dabei<br />

saftig, cremig mit sehr gut balancierender Säure. Ein in<br />

sich ruhender <strong>Wein</strong>. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />

94 2020 »Cuvée Mathes« trocken CS/ME/ZW<br />

Im Duft würziges Holz, Zimt, sehr reife Schwarzkirsche. Am<br />

Gaumen hat der <strong>Wein</strong> eine hohe Dichte, feinkörniges, kalkmineralisch<br />

begleitetes Tannin schafft innere Spannung, der<br />

volle Körper wird von reifer, aber präsenter Säure gestützt.<br />

Ein auf die Zukunft gebauter <strong>Wein</strong>. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

93+ 2021 <strong>Wein</strong>stadt Wanne Spätburgunder<br />

trocken<br />

Zunächst »kühl« im Duft, dabei vielschichtig, komplexe<br />

Frucht, Rauch, etwas Holz und ein Hauch Gesteinsmehl. Am<br />

Gaumen noch jugendlich im Gerbstoff, gut proportioniert<br />

mit eleganter, Halt gebender Säure. Saft und Kraft begleiten<br />

den sehr attraktiven Nachhall. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

603


WEINGUT<br />

HABERKERN-<br />

BETZ<br />

Friedenstraße 26, 74235 Erlenbach<br />

T: +49 7132 6214, www.haberkern-betz.de<br />

Kontakt: Manuel Betz<br />

Ab-Hof-Verkauf: Di bis Do 17–19 Uhr, Fr 9–19 Uhr,<br />

Sa 9–14 Uhr und nach Vereinbarung<br />

Hektar: 9 ha<br />

Ihre neun Hektar Rebfläche im nördlichen<br />

Württemberg bewirtschaftet die<br />

Familie sehr bewusst im Einklang mit<br />

der Natur, denn »nur lebendige <strong>Wein</strong>gärten<br />

können eine nachhaltig gute Traubenqualität<br />

entwickeln«. Dass sich das <strong>Wein</strong>gut auf<br />

Sekt und Flaschengärung versteht, zeigt der<br />

sehr gelungene 2021 »Pinot« brut nature.<br />

Doch der Fokus liegt auf Lemberger, Riesling,<br />

Trollinger und Muskateller. Davon kosten<br />

lässt sich zwischen September und April<br />

auch in der hauseigenen <strong>Wein</strong>stube, in der<br />

besentypisch deftige Gerichte auf den Tisch<br />

kommen.<br />

90+ 2021 »Pinot« brut nature<br />

Leuchtend lachsfarben mit gelben Reflexen. Würzig der Auftritt<br />

in der Nase, wobei getrocknete Kräuter, Heu und Noten<br />

von reifen roten Äpfeln im Vordergrund stehen. Die feine<br />

Perlage belebt prickelnd den Gaumen. Dazu kommen eine<br />

frische Säure sowie eine präsente Mineralität.<br />

12 Vol.-%, NK, €€<br />

90 2022 »vom Löss« Grauburgunder trocken<br />

Von Nussaromen und Sauerteig dominierter Duft mit etwas<br />

weißer Blüte bei bereits gereifter Burgundernase. Kraftvoll<br />

der Auftritt am Gaumen bei ausladender Aromatik. Noten<br />

von grün bis bräunlich eingefärbter Walnussschale und auch<br />

etwas Hefezopf lassen sich schmecken. Das Gerüst ist fest<br />

und reich an Struktur. Nachhaltig. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

90 2023 Sauvignon Blanc trocke<br />

Der Duft in der Nase ist geprägt von reichlich Exotik. Passionsfrucht,<br />

reife Mango, Pink-Lady-Grapefruit und Ananas<br />

prägen das fruchtige Bildnis. Im Mund dann eine Blaupause<br />

der Früchte, die bereits im Duft wahrnehmbar waren. Sehr<br />

schön auch die dazu passende Säure und Mineralität.<br />

12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

89 2022 »Schilfsandstein« Riesling trocken<br />

Der »Schilfsandstein« ist eine im Stuttgarter Raum vorkommende<br />

sedimentäre Gesteinseinheit. Mit dieser Mineralität<br />

ausgestattet, wird der Duft von viel gelbfleischiger, heimischer<br />

Frucht flankiert. Am Gaumen dann deutlich Boskopapfel,<br />

Mirabelle und Quittengelee bei festem Säuregerüst.<br />

Lang. 12 Vol.-%, DV, €<br />

91 2020 »Alte Reben« Lemberger trocken<br />

Kokosnussaromen im Duft. Daneben dezente und damit gut<br />

eingebundene Aromen vom neuen Holz und Kaffeebohnen.<br />

Am Gaumen präsent und damit auch sortentypisch<br />

schmeckt man Trockenpflaume und eine gute Anmutung<br />

von Rumtopf, aber auch eine entsprechende Menge Gerbstoff,<br />

die dem <strong>Wein</strong> zusätzlich Kraft verleiht. Lange das<br />

Finale. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

91 NV »Kaykreuz« Cuvée trocken<br />

Sofort deutliche Kaffeenoten, Röstaromen und frische Kräuter<br />

im Duft. Dazu gesellt sich ein feiner Himbeerduft und etwas<br />

Brombeere. Extraktreich mit strukturierten Gerbstoffen<br />

und erfrischender Fruchtsäure zeigt sich der <strong>Wein</strong> am Gaumen.<br />

Alles noch sehr jugendlich mit einem erkennbaren Potenzial,<br />

gute Länge. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />

604 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER WÜRTTEMBERG<br />

WEINGUT<br />

KARL HAIDLE<br />

Hindenburgstraße 21, 71394 Kernen-Stetten<br />

T: +49 7151 949110, www.weingut-karl-haidle.de<br />

Kontakt: Moritz Haidle<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8–12 Uhr und 13–18 Uhr,<br />

Sa 9–15 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 133.300 (70 % weiß, 30 % rot)/20 ha<br />

Anbauweise: Biodynamisch<br />

Moritz Haidle hat seinen Stil gefunden<br />

und er kann dazu übergehen, an<br />

Details zu feilen. Das tut er mit so<br />

großer Rafinesse, dass die <strong>Wein</strong>e bei uns auf<br />

dem Probentisch immer wieder Begeisterungsstürme<br />

auslösen. So gehören die Rieslinge<br />

unserer Auffassung nach seit einigen Jahren<br />

nicht nur in Württemberg zur Spitze. Ein<br />

Klassiker ist die Diskussion darum, welcher<br />

der beiden Lemberger denn nun die Nase vorn<br />

habe: die bissige Gehrnhalde oder die etwas<br />

kompletteren Berge. Am Ende kann man nur<br />

dazu raten, beide in den Keller zu legen, um in<br />

5, 10 oder 25 Jahren weiterzudiskutieren.<br />

95+ 2022 Stetten Pulvermächer Riesling GG<br />

Primärfrucht müssen andere <strong>Wein</strong>e liefern, der Pulvermächer<br />

ist Purist, der Würze und Mineralik verpflichtet, Lebkuchengewürz.<br />

Springt nicht brachial in die Bresche, sondern<br />

mit Überlegung: saftig, geschmeidiger Fond, attraktive Würze,<br />

Muskatnuss, mineralische Tiefe. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

93 2022 Stetten Häder Riesling Erste Lage<br />

trocken<br />

Blass in der Farbe, karg und steinig im ersten Duft. Es folgen<br />

Limettenmelisse, rosa Grapefruit und feine Wiesenkräuter.<br />

Am Gaumen staight und mineralisch. Die leicht exotische<br />

Frucht wird von sehr guter Säure begleitet. Lang und bedeutend<br />

im Nachhall. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2022 Stetten Lindhälder Riesling<br />

Erste Lage trocken<br />

Wow. So anders im Duft. Ätherisch, kräuterig, zitrisch und<br />

dann doch noch sortentypisch. Am Gaumen präsentiert sich<br />

eine markante Säure, die sowohl die junge Frucht als auch<br />

die feine Phennolik sehr gut balanciert. Guter Nachhall. Ein<br />

attraktiver Speisenbegleiter. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />

95+ 2022 Stetten Gehrnhalde Lemberger GG<br />

Nelke, Holunder und Weihrauch im ersten Duft, Tabak, steinige<br />

Würze, Schwarzkirsche, Granatapfel, Blaubeere. Klar<br />

umrissene, schlanke Kontur mit lenkender Säure und präzisem,<br />

griffig extrahiertem Tannin, etwas Sauerkirsche und<br />

Schlehe, die Mineralik macht das Match.<br />

13 Vol.-%, NK, €€€€<br />

95 2022 Stetten Berge Lemberger GG<br />

Kühler Rauch, feine Röstaromen im Duft mit Schwarzkirsche,<br />

einem Hauch Zedernholz, Pfeffer und Würze, alles auf<br />

der kühlen Seite. Am Gaumen kompakt gebaut und fokussiert<br />

ausgerichtet, die Säure, der Extrakt und die Tannine geben<br />

Spannung, würzig, mineralisch, sehr jung.<br />

13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

93 2022 Stetten Häder Lemberger<br />

Erste Lage trocken<br />

Purpur. Ein Bukett von schwarzem Pfeffer, dunkler Kirsche,<br />

Johannisbeerblatt, Pflaume und auch ein attraktiver vegetabiler<br />

Touch. Am Gaumen noch jung im Gerbstoff und komplex<br />

in der Frucht. Die gute Säure trägt die Frucht: bewusst<br />

kreierte Dichte. Lang. Moderat im Alkohol.<br />

12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

605


WEINGUT<br />

HAUG<br />

Kellereiweg 19, 88131 Lindau (Bodensee)<br />

T: +49 8382 5466, www.weingut-haug.de<br />

Kontakt: Claudius Haug<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Flaschen/Hektar: 56.000 (50 % weiß, 30 % rot,<br />

15 % Rosé, 5 % Schaumwein)/7,5 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Claudius Haug lebt und arbeitet in einer<br />

Traumlandschaft: Vor sich der Bodensee,<br />

zum Greifen nah die Alpen, umgeben<br />

von Reben, die an den sanften Abhängen<br />

der eiszeitlichen Moränenlandschaft wachsen.<br />

Eigentlich kann man in einem solchen Paradies<br />

nur Ökoweinbau betreiben, und Haug<br />

tut dies überwiegend mit pilzresistenten Sorten<br />

wie Johanniter, Souvignier Gris, Cabernet<br />

Blanc und Muscaris. Haugs neue <strong>Wein</strong>e sind<br />

Kronzeugen dafür, welche stilistische Vielseitigkeit<br />

auch diese Sorten gestatten. Neugierige<br />

dürfen sich auf Finessen freuen! Wir gratulieren<br />

zum zweiten Stern.<br />

91+ NV »Der Lindauer dosage zero«<br />

Eine sehr kultivierte Reifenote, würzige Hefe, Apfelschale,<br />

auch ein buttriger Unterton. Im Mund ist das knackig und auf<br />

erfrischende Weise herb, hinter der kernigen Textur zeigt<br />

sich dann aber auch im Abgang wieder eine feine, mineralisch<br />

begleitete Reifewürze. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

91+ 2022 Cabernet Blanc trocken<br />

Buttrige Noten treffen auf eine Würze aus schwarzem Pfeffer<br />

und (ein klein wenig) grünem Paprika. Der Gaumen fließt<br />

reich und rund, eine gut integrierte Säure trägt den im Volumen<br />

und in der Stoffigkeit stattlichen Bau. Der (lange) Abklang<br />

fächert wieder Würze auf. Sehr eigenständig.<br />

13 Vol.-%, DV, €€<br />

91+ 2023 Muscaris trocken<br />

Überwältigend! Aus dem Glas steigt ein geradezu parfümierter<br />

Muskatellerduft. Der Gaumen ist auf ähnliche Weise<br />

konzentriert: kernig, aber auch extraktsüß, sehr aromatisch,<br />

von toller Frische und sogar begleitet von intensiv taktil-mineralischen<br />

Komponenten. Sehr gute Länge.<br />

11,5 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2023 »Vinatur Cuvée weiß« trocken<br />

JO/SOG/CH/MS<br />

Grüne Stachelbeere, Nektarine und Pfirsich im Duft. Der<br />

Gaumen zeigt sich saftig, von seidiger Textur, mit lebendiger<br />

Säure im Hintergrund, gutem Extraktgehalt und einem cleanen,<br />

crispen, mit passender dezenter Süße abgerundeten<br />

Abklang. 12 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2023 Lindau Cuvée trocken CB/MS<br />

Grüner Paprika, Limette, Grasschnitt. Ein sehr pikanter Duft.<br />

Der Gaumen zeigt sich schlank, saftig, von kerniger Säure<br />

und einer Prise taktiler Mineralität unter Spannung gesetzt,<br />

eine Schicht trockener Phenole gibt zusätzlich Struktur.<br />

Eine knackig-karge Schönheit. 11,5 Vol.-%, DV, €€<br />

93 2022 Lindau Ringoldsberg Spätburgunder<br />

trocken<br />

Dezenter Holzeinfluss, Süßkirsche, Kräuter, Rote Johannisbeere,<br />

Himbeerblüte, ein Hauch von Malz. Feinkörniges Tannin,<br />

dicht, aber dennoch geschmeidig, reife Säure, Druck.<br />

Hat Länge und steigert im Abgang die Tannninwirkung, ohne<br />

zu adstringieren oder die Bindung zur Frucht zu verlieren.<br />

13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

606 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

HEID<br />

WEINGÜTER WÜRTTEMBERG<br />

Cannstatter Straße 13/2, 70734 Fellbach<br />

T: +49 7115 84112, www.weingut-heid.de<br />

Kontakt: Markus Heid<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 17–19 Uhr, Sa 9–13 Uhr und<br />

nach Vereinbarung<br />

Hektar: 12 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Um ausnahmsweise mal mit der Tür ins<br />

Haus zu fallen: Diesen Auftritt von<br />

Markus Heid küren wir mit dem<br />

wohlverdienten vierten Stern. Seine Weißweine<br />

ruhen sich nicht auf der Primärfrucht aus,<br />

sondern zeigen Saftigkeit, Grip und Leben,<br />

beim Chardonnay »Melchisedec« verknüpft<br />

der Winzer gekonnt Lokalkolorit mit dem<br />

Stilempfinden der Bourgogne. Seine Rotweine<br />

schließlich sind in allen Gewichtsklassen auf<br />

den Punkt vinifiziert, von den Großen Gewächsen<br />

bis zum Trollinger »Auf den Punkt!«,<br />

bei dem alles am rechten Fleck sitzt. Glückwunsch<br />

nach Fellbach!<br />

93 2022 »Melchisedec« Chardonnay trocken<br />

Feine Hefe, Holzwürze, kühler Rauch, zurückhaltende<br />

Frucht, Birne, Quitte, salziges Popcorn. Ein Schwabe geht<br />

auf Reisen und Lokalkolorit trifft auf Ideale der Bourgogne:<br />

erdige, saline Mineralik, extraktgetragene Struktur, griffige<br />

Phenolik, der Blick nach vorne. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

95 2022 Fellbach Lämmler<br />

Spätburgunder GG<br />

Im Duft opulente Würze: etwas Vanille vom Holz, balsamische<br />

Kräutertöne, Minze, ein Anflug Rosine, Blutorange. Im<br />

Mund überraschend schlank und saftig, Säure und Mineralität<br />

geben dem Bau Dynamik, griffige Gerbstoffe in guter<br />

Dichte garantieren das Reifevermögen. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

94 2022 Fellbach Goldberg Lemberger<br />

trocken<br />

Kühler Rauch, gepflegte Reduktionsnote im Duft, Würze,<br />

Brombeere, Holunder und eine appetitliche Note von Vesperspeck.<br />

Lässt am Gaumen eine präsente Säure stehen, die<br />

jeden Gedanken an schwäbische Bräsigkeit vertreibt, Tannin<br />

al dente, perfekt extrahiert, druckvoll. 13 Vol.-%, NK, €€<br />

93+ 2021 Fellbach Lämmler Lemberger GG<br />

Brombeere, Himbeere und Granatapfel hüpfen aus dem<br />

Glas, feine Holzwürze, etwas Pfeifentabak, im Hintergrund<br />

Bitterschokolade. Kräftiger Bau, stoffig, gutes Volumen, lebendige<br />

Säure, eher herbe Frucht (der Jahrgang lässt grüßen,<br />

Schlehe, Schattenmorelle), pfeffrig.<br />

13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

93 2022 »Auf den Punkt!« Trollinger trocken<br />

Ganz feine, attraktive reduktive Note, knackige Kirsche,<br />

Kirschkern, frisches Lorbeerblatt. Auf den Genusspunkt reduziert<br />

in einer puristischen Art, straffer Bau, geradliniger<br />

Verlauf mit präsenter Säure und griffigen Gerbstoffen, da<br />

sitzt alles am rechten Fleck. 11 Vol.-%, DIAM, €€<br />

93 2021 Stetten Pulvermächer Riesling GG<br />

93 2022 Stetten Pulvermächer Riesling GG<br />

91 2023 Fellbach Goldberg Sauvignon Blanc<br />

trocken<br />

90 2023 »Steinmergel« Riesling Sauvignon<br />

Blanc trocken RR/SB<br />

91 2022 »Steinmergel« Pinot Rosé trocken<br />

93 2022 »Melchisedec« Syrah trocken<br />

92 2022 »Auf den Punkt!« Spätburgunder<br />

trocken<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

607


WEINGUT<br />

G. A. HEINRICH<br />

Riedstraße 29, 74076 Heilbronn<br />

T: +49 7131 175948, www.weingut-heinrich.de<br />

Kontakt: Björn Heinrich<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–12 Uhr und 13.30–18 Uhr,<br />

Sa 10–14 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 100.000 (44 % weiß, 35 % rot,<br />

12 % Rosé, 9 % Schaumwein)/15 ha<br />

Anbauweise: in Umstellung<br />

Ausdrücklich ermuntern wir <strong>Wein</strong>güter,<br />

ältere Jahrgänge vorzustellen,<br />

auch um das Reifevermögen bestimmter<br />

Rebsorten zu belegen. Auf Björn<br />

und Tobias Heinrich ist da Verlass: In diesem<br />

Jahr schickten sie einen 2014er Lemberger<br />

aus dem Vorderen Hundsberg, der die oft verkannten<br />

Vorzüge der Rebsorte mit Frische,<br />

Würze und Mineralik unterstreicht, wow!<br />

Knapp darüber steht der aus dem Jahr 2019,<br />

der Substanz und Komplexität aufbaut. Ganz<br />

bewusst verzichtet das <strong>Wein</strong>gut G. A. Heinrich<br />

auf den Anbau nichtheimischer Sorten,<br />

diese Fokussierung zahlt sich aus!<br />

92+ 2022 Heilbronn Hinterer Hundsberg<br />

Weißer Burgunder trocken<br />

Feine Hefe und Brioche im ersten Duft, reife Mirabelle, kandierte<br />

Mandelstifte, Mandarine, leicht rauchig. Am Gaumen<br />

mit einer nahtlos gelungenen Balance, Kraft, Stoff, Fülle,<br />

Saft und würzige Keupermineralik fügen sich zu einer Einheit.<br />

Für den gedeckten Tisch. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

94 2019 Heilbronn Vorderer Hundsberg<br />

Lemberger trocken<br />

Kräftiges, kompaktes Duftbild, das sich auffächert. Reife<br />

Brombeere, Kirsche, Rauch, etwas Tinte, Rote Bete, Granatapfel.<br />

Komplex am Gaumen mit Kraft, Substanz, reifen Gerbstoffen<br />

und würziger Mineralik. Tiefgründig und mit der Balance,<br />

die eine lange Reife erlaubt. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

93+ 2014 Heilbronn Vorderer Hundsberg<br />

Lemberger trocken<br />

Die Nase pendelt sich nach zehn Jahren auf eine gelassene,<br />

dunkelbeerige und kräuterige Aromatik ein, feine medizinale<br />

Würze. Am Gaumen kompakt und nicht in die Breite gehend,<br />

gute, leicht salzige Säurefrische, Brombeere, auch Pflaume,<br />

die Mineralik mischt gut mit. 12,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />

93 2020 Heilbronn Löwenherz Lemberger<br />

trocken<br />

Reife Waldbeeren, nicht zu reif, Brombeeren, Schwarze Johannisbeeren,<br />

schwarzer Pfeffer, Tabak, kräuterig, erdige<br />

Rote Bete. Sehr gut getroffenes Gleichgewicht von Kraft<br />

und Eleganz, die Saftigkeit hält sich, feinkörniges Tannin in<br />

guter Menge, mineralisch. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

91 2021 »G.A.« Heilbronn Stiftsberg<br />

Lemberger trocken<br />

Würzige, kräuterige und auch rauchige Noten eröffnen im<br />

Duft, Schwarztee, Brombeere, Schwarzkirsche, erdige Noten.<br />

Saftig mit leicht herber Frucht am Gaumen, etwas Holunder.<br />

Schlehe und Brombere, kräftig gebaut, kompaktes<br />

Tanningerüst mit Reserven. 13 Vol.-%, NK, €€<br />

90+ 2021 »G.A.« Heilbronn Stiftsberg<br />

Spätburgunder trocken<br />

Duftig und mit balsamischer Würze in der Nase, kräuterig,<br />

reife Kirsche, Pflaume, leichte Bitternoten. Setzt im Mund<br />

mit lebendiger Säure im kompakten Bau frisch an, Schattenmorelle,<br />

Sauerkirsche, griffiger Gerbstoff mit mittlerem<br />

Korn aus einem schwierigen Jahr. 12 Vol.-%, NK, €€<br />

608 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER WÜRTTEMBERG<br />

HENDRIKS +<br />

FÜRST WEINE<br />

Mauthausstraße 1, 88149 Nonnenhorn<br />

T: +49 8382 8228, www.hendriks-weine.de<br />

Kontakt: Clemens Hendriks<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Flaschen/Hektar: 100.000 (60 % weiß, 20 % rot,<br />

15 % Rosé, 5 % Schaumwein)/5 ha<br />

Gratulation zum zweiten Stern! Clemens<br />

Hendriks gehört zu den Dynamos<br />

vom bayerischen Bodensee, die<br />

dabei sind, ihr Gebiet mit teils atemberaubenden<br />

Qualitäten nach vorn zu bringen. Uns haben<br />

es im aktuellen Sortiment vor allem der<br />

dichte, mineralisch definierte Nonnenhorner<br />

Orts-Chardonnay und der würzig-tiefgründige<br />

Spätburgunder Seehalde angetan – letzterer<br />

von einer Parzelle, die Hendriks Großvater<br />

1972 gepflanzt hat. Da der Winzer die frühere<br />

<strong>Wein</strong>kellerei Fürst übernommen hat, erzeugt<br />

er zwei Linien: Fürst (aus Traubenzukauf)<br />

und Hendriks (aus eigenen Trauben).<br />

91 2020 »Handcrafted« Blanc de Noir brut<br />

Deg. 05/24. Rötliches Hellgold in der Farbe. Der Duft zeigt<br />

sich hefig und reifbeerig. Im Mund imponiert vor allem der<br />

saftige Säurezug, der das frische Mousseux untermalt. Eine<br />

Prise Phenolherbe setzt den Kontrapunkt zur reifen Burgunderfrucht.<br />

Ein herzhafter Aperitif. 11,5 Vol.-%, NK, €€<br />

93 2021 Nonnenhorn Chardonnay trocken<br />

Dezente Hefewürze unterstreicht einen frischen Sortenduft<br />

mit zitrischen, floralen und getreideartigen Komponenten.<br />

Der Gaumen beginnt geschmeidig und setzt mit einer gesunden<br />

Stoffigkeit fort, Dichte und Definition sind für einen<br />

stilistischen Ortswein außergewöhnlich. 13 Vol.-%, NK, €€<br />

92+ 2022 Kressbronn Sauvignon Blanc<br />

trocken<br />

Im Duft findet man Mandel, roten Apfel und Stachelbeere,<br />

auch etwas Würziges fast wie Kümmel. Der Gaumen hat einiges<br />

Volumen, eine feste Säure und eine feine Phenolik kontrastieren<br />

die Fülle, im Abgang bahnt sich wieder die Würze<br />

ihren Weg in den Vordergrund, feine Mineralität gibt Rückhalt.<br />

12 Vol.-%, NK, €€<br />

92 2023 Scheurebe trocken<br />

Ein pikanter Sortenduft: pfeffrige Töne, aber auch Grapefruit<br />

und Limette. Im Mund entfaltet der <strong>Wein</strong> einen festen<br />

Spannungsbogen, die knackige Säure trifft auf guten Extrakt<br />

– ein herber Trinkspaß. Warum nur gibt es im Bodensee keine<br />

Austern? 12 Vol.-%, DV, €€<br />

91+ 2023 »Blanc de Blanc« trocken<br />

PG/CH/WB<br />

Der Ausbau im Tonneau hat leise Holztöne hinterlassen.<br />

Dazu kommen florale Weiß- und beerige Grauburgundertöne.<br />

Der Gaumenverlauf ist bei geschmeidigem Fond und gut<br />

eingebundener Säure von Stoffigkeit geprägt. Wird sich mit<br />

Flaschenreife verfeinern und eine gewisse Fülle annehmen.<br />

12 Vol.-%, DV, €€<br />

94 2021 Nonnenhorn Seehalde<br />

Spätburgunder trocken<br />

Schokolade und dunkle Beeren im Duft, auch rauchige Holznoten.<br />

Der Gaumen ist von hoher Dichte, straffes, griffiges<br />

Tannin dominiert den Gaumen, begleitet von reifer Säure und<br />

intensiver taktiler Mineralität. Der noch kompakte, lange Abklang<br />

verspricht eine würzige Entfaltung. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

609


WEIN & SEKTGUT<br />

HIRSCHMÜLLER<br />

Am Römerhof 1, 74348 Lauffen am Neckar<br />

T: +49 173 3763603, www.weingut-hirschmueller.de<br />

Kontakt: Wiebke und Tobias Hirschmüller<br />

Ab-Hof-Verkauf: Fr 16–18 Uhr, Sa 10–13 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 80.000 (50 % weiß, 30 % rot,<br />

10 % Rosé, 10 % Schaumwein)/12 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Es sind vor allem die Rotweine und der<br />

stilvolle, lange hefegereifte Schaumwein<br />

»Perlage Reserve« von Wiebke<br />

und Tobias Hirschmüller, die am Verkostungstisch<br />

Anklang fanden, während die beiden<br />

Weißweine bis zur Entfaltung noch etwas<br />

in ihrer festen Struktur verharren müssen. Ob<br />

Lemberger, Cabernet Franc oder Merlot, die<br />

Roten zeigen Frucht, Würze, Druck und Länge,<br />

es ist keine international gefärbte Interpretation<br />

des Winzerpaares, sie lässt immer auch<br />

die schwäbischen Verhältnisse durchscheinen.<br />

Wir ziehen den dritten Stern, Glückwunsch<br />

nach Lauffen am Neckar.<br />

93 2016 »Perlage Reserve« Chardonnay<br />

Blanc de Blancs brut nature<br />

Braucht etwas Luft, fächert dann hinter reifer Hefewürze<br />

komplex auf: Noten von Maisgrieß, Butter, Muschelkalk und<br />

süßen Blüten. Das Mousseux hat unter dem Hefelager feine<br />

Cremigkeit angenommen, die reife Säure ist nahtlos eingebunden,<br />

klingt trocken und würzig ab. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

91+ 2019 »Reserve« Riesling trocken<br />

Die »Reserve« hat den Holzeinsatz im Ansatz weggeatmet,<br />

Karamell, Rauch, getrocknete Limettenschale, Birne, Pfirsich,<br />

Aprikose, ein Hauch Petrol. Strukturgeprägter Riesling,<br />

der trotzdem aus Saft und Frische gespeist wird, feingliedrige<br />

Säure, feine Salzigkeit, lang. 13 Vol.-%, DV, €€€<br />

91+ 2021 »Reserve« Chardonnay trocken<br />

Gelbe Blüten, feines Holzparfum, Melone, Kürbisschale, Birne,<br />

Aprikose, Muskatblüte, nussige Noten, Mandelmus. Kräftiger,<br />

fester Bau, eher druckvoll als geschmeidig mit gutem<br />

Extraktgehalt, auch die merklichen Phenole verleihen Struktur,<br />

reife Säureader, feine Würze. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

93 2020 »Reserve« Lemberger trocken<br />

Bringt aus dem Jahrgang balsamische Würze mit, reife<br />

Pflaume, geröstetete Kaffeebohnen, Kakaopulver, Wacholderbeere,<br />

Waldboden. Fokussierte und großzügige »Reserve«<br />

mit warmem, weichem Körper und der Energie aus Würze<br />

und gut eingewobenem Tannin. Lang. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />

93 2021 »Reserve« Cabernet Franc trocken<br />

Viel Würze und auch Frische in der Nase, feine Holznote, Unterholz,<br />

Rauchfleisch, grüner Paprika. Am Gaumen mit<br />

Druck und leicht kantiger Federführung, die im Potenzial<br />

aufgeht. Kräftige, reife Gerbstoffe mit viel Substanz, Mineralik<br />

und schwäbischer Mundart. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2022 Merlot trocken<br />

Fleischig im ersten Duft mit satter roter Frucht, Pflaume,<br />

dann präziser, würziger mit feinem Tabak, warmer Rauch.<br />

Am Gaumen komplex und mit dem Pendel, das guter Merlot<br />

braucht: Fülle, Druck, Würze, Präsenz und Länge. Gelungene<br />

Württemberger Interpretation. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />

610 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

HIRTH<br />

WEINGÜTER WÜRTTEMBERG<br />

Im Rotenberg 1, 74348 Lauffen am Neckar<br />

T: +49 7133 9015440, www.weinguthirth.de<br />

Kontakt: Gebhard Steng<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Flaschen/Hektar: 46.700 (40 % weiß, 60 % rot)/8 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Das Bioweingut Hirth aus Lauffen am<br />

Neckar bestätigt den guten Eindruck<br />

aus dem vergangenen Jahr mit saftigen<br />

und gut balancierten <strong>Wein</strong>en aus dem<br />

Jahrgang 2023, die eine sehr natürliche Aura<br />

besitzen und die wie der würzige Auxerrois<br />

immer auch den gedeckten Tisch im Blick behalten.<br />

Die Chardonnay-»Réserve« aus 2022<br />

zeigt wie auch die beiden Rotweinen mit dem<br />

stilvollen »Kairos« gekonnten Holzeinsatz<br />

und Ambitionen. Wir trauen dem Gut und seinem<br />

Betriebsleiter Gebhard Steng jedenfalls<br />

noch mehr zu: Da ist das Ende der Fahnenstange<br />

noch nicht in Sicht.<br />

92+ 2022 »Réserve« Chardonnay trocken<br />

Feiner Schleier von Holzwürze liegt über Aromen von Melone,<br />

Aprikose und Birne. Getrocknetes Lorbeerblatt. Gehaltvolle<br />

»Réserve«, die sich auf weicher Textur geschmeidig<br />

und elegant am Gaumen entfaltet, reife Säure, feine Würze,<br />

gekonnter Holzeinsatz, gute Länge. 13 Vol.-%, NK, €€<br />

90 2023 Auxerrois trocken<br />

Limettenschale, reifer gelber Apfel, Mirabelle, Birne und etwas<br />

Piment und Kreuzkümmel, Orangenschale. Geschmeidiger,<br />

saftiger Auftritt am Gaumen mit weicher Textur und<br />

süßlichem Extraktkern, klare, schlanke Kontur, feine Säureader,<br />

schöne Würze. Kulinarisch wertvoll. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

89+ 2023 Sauvitage trocken<br />

Reife Honigmelone, Maracuja, Mango, Schwarze Johannisbeere,<br />

Muskatblüte, kräuterig, frischer Estragon. Ein kleiner<br />

Schmeichler am Gaumen, saftig mit von Fruchtsüße umspieltem<br />

weichem Kern, Maracuja und Papaya, grüner Paprika,<br />

feine Würze, frisch geriebene Muskatnuss.<br />

13,5 Vol.-%, DV, €€<br />

89+ 2023 Rosé trocken AC/SW<br />

Mittleres Lachsrosa. Frucht und Würze duellieren sich im<br />

Duft, Waldhimbeere, Kirsche, Hagebutte und reife Mirabelle.<br />

In einer schlank gehaltenen Struktur saftig, geschmeidig<br />

und großzügig, engmaschiger Extrakt, saftige, reife Säure,<br />

würzig, phenolischer Grip. 12 Vol.-%, DV, €€<br />

91+ 2022 »Kairos« trocken PN/LMB/AC<br />

Feinbeeriger und auch aparter Duft nach Schwarzen Johannisbeeren,<br />

Brombeere, Kirsche sowie dezentem Rauch und<br />

Zimtstange. Auch am Gaumen fein gestrickt mit zugänglichem<br />

Gerbstoff, eingewobener Säureader und auch klarer<br />

Frucht wie Waldhimbeere und Kirsche. Stilvoll.<br />

13 Vol.-%, DV, €€<br />

90+ NV Pinot Meunier + Pinot Noir trocken<br />

Weiche und reife Nase mit Kirsche, Johannisbeere, Pflaume<br />

und Brombeere, auch erdige Noten, Rote Bete. Elegante und<br />

feinwürzige Pinot-Cuvée mit feingliedriger Säure und mittlerem<br />

Extraktgehalt, gefühlvoll extrahierter Gerbstoff, Finesse<br />

geht vor Wucht. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

611


WEINGUT FÜRST<br />

HOHENLOHE<br />

OEHRINGEN<br />

Wiesenkelter, 74613 Öhringen-Verrenberg<br />

T: +49 7941 94910, www.verrenberg.de<br />

Kontakt: Carl-Julius Cromme<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–18 Uhr, Sa 10–14 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 213.300 (60 % weiß, 30 % rot,<br />

5 % Rosé, 5 % Schaumwein)/29,5 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Seit sage und schreibe 27 Generationen<br />

befindet sich das <strong>Wein</strong>gut mit seiner<br />

Monopollage »Verrenberger Verrenberg«<br />

im Besitz der fürstlichen Familie – und<br />

ist damit das älteste Familienunternehmen<br />

<strong>Deutschland</strong>s. Doch altbacken ging es in der<br />

jüngeren Zeit nicht zu, das zeigte die Leistung<br />

des langjährigen Betriebsleiters Jochen<br />

Brand, der 2023 zum Juliusspital nach Würzburg<br />

wechselte. Als Abschiedsgruß hinterlässt<br />

er tolle 2022er Rotweine. Die von<br />

seinem Nachfolger Carl-Julius Cromme<br />

gekelterten 2023er zeigen einen gelungenen<br />

Einstand.<br />

94 2022 »H.A.D.E.S.« Chardonnay trocken<br />

Der Duft zeigt eine Vermählung von Holzaromatik, Honigmelone,<br />

etwas Zitrus, rauchigen Anklängen und auch nassem<br />

Waldboden. Zupackend, jedoch elegant zeigt der <strong>Wein</strong> im<br />

Glas viel Saftigkeit, ausgeprägte Aromen, Stärke, Schmelzigkeit<br />

und Kraft. Die Länge ist sehr gut. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2023 Verrenberg Verrenberg Riesling GG<br />

Duftig, Mandarine, Nektarine, Dotterblume, auch ein Hauch<br />

von Pfingstrose. Schlank gehaltenes Format, der Gaumen<br />

eröffnet saftig und geschmeidig mit weicher Textur, die gut<br />

eingewobene Säure und die griffigen Phenole übernehmen,<br />

die Mineralik setzt den Schlussakkord. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

91+ 2022 Riesling trocken<br />

Die Kräuterigkeit von Zitronenmelisse, Majoran, aber auch<br />

reifen Äpfeln dominiert den Duft bei dezent vorhandener Mineralität.<br />

Nasser Kieselstein und auch eine dezente Anmutung<br />

von Schiefer lässt sich dabei riechen. Direkt cremig ist<br />

der erste Eindruck am Gaumen, obwohl auch hier ein harmonisches<br />

Säurespiel den Geschmackseindruck begleitet. Toll<br />

die Länge. 12 Vol.-%, DV, €<br />

94 2022 »In senio H.A.D.E.S.« trocken<br />

CF/ME/MA/CS<br />

Kräuterbetonter Duft: Dill, Kerbel und auch Rosmarin, aber<br />

auch Schwarzkirsche, Brombeere und ebenso dezent Blaubeere.<br />

Am Gaumen präsentiert sich der <strong>Wein</strong> mit betontem,<br />

jedoch gut eingebundenem Gerbstoff. Jung und opulent mit<br />

Anklängen von Schattenmorellen. Langer Nachhall bei viel<br />

Potenzial. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

93 2022 Verrenberg Verrenberg<br />

Lemberger GG<br />

Granatapfel, Veilchen, Hibiskusblüten, Blaubeere, dunkle<br />

Kirschen, schwarzer Pfeffer, nasser Boden, Pflaumen. Kräftige<br />

Struktur mit gutem Volumen sowie präsenter, reifer<br />

Säure, die breit läuft, die Gerbstoffe sind reif und bergen Reserven,<br />

mineralisches Finish. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

91 2023 Grauburgunder trocken<br />

91 2023 Verrenberg Weissburgunder trocken<br />

90+ 2023 »Fass 17« Cuvée trocken<br />

TR/RR/WB/STG<br />

92+ 2022 Verrenberg Merlot trocken<br />

92 2022 Verrenberg Cabernet Franc trocken<br />

612 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER WÜRTTEMBERG<br />

<br />

SEEHALDENHOF<br />

Conrad-Forster-Straße 50, 88149 Nonnenhorn<br />

T: +49 8382 98780, www.seehaldenhof.de<br />

Kontakt: Simon Hornstein<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Sa 10–12 Uhr und 14–18 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 40.000 (60 % weiß, 30 % rot,<br />

10 % Rosé)/8 ha<br />

Im Jahr 2023 wurde Simon Hornstein mit<br />

damals 30 Jahren zum »<strong>Falstaff</strong> Newcomer<br />

des Jahres« gewählt, ein Jahr später<br />

dekorierten wir das <strong>Wein</strong>gut mit dem dritten<br />

Stern – und dieses Jahr lassen wir den vierten<br />

folgen: Die Art, wie Hornsteins Chardonnays<br />

Bodensee-Leichtigkeit mit Struktur und Terroirwürze<br />

verbinden, ist atemberaubend.<br />

Auch die Spätburgunder bringen pure Delikatesse<br />

ins Glas. »Herkunftsgeprägte <strong>Wein</strong>e<br />

vom bayerischen Bodenseeufer« verspricht<br />

der Winzer, und er liefert – auch wenn jetzt<br />

nicht mehr »Hornstein am See«, sondern<br />

»Seehaldenhof« auf den Etiketten steht.<br />

95 2022 Nonnenhorn Seehalde Chardonnay<br />

trocken<br />

Im Duft Hefe, Holz, Feuerstein und jodige Töne. Im Mund<br />

macht der <strong>Wein</strong> bei moderatem Alkohol enorm Druck, das<br />

ist stoffig und sehr mineralisch, spannungsreich und dennoch<br />

auch getragen und komplett. Ein stilsicherer Chardonnay,<br />

der auch in fünf oder zehn Jahren noch beeindrucken<br />

wird. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

94 2022 Nonnenhorn Sonnenbichl<br />

Chardonnay trocken<br />

Der Duft zeigt sich balsamisch-würzig und auch leicht blumig.<br />

Auch ein Unterton wie von Algen und Seegras ist da. Im<br />

Mund zeigt sich ein fein ziselierter, nerviger, von zarter Phenolik<br />

verstärkter Bau mit kräftig mineralischen Untertönen.<br />

Pointiert und lange anhaltend. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2022 Nonnenhorn Chardonnay trocken<br />

CH/WB<br />

Im Duft ein feiner Holzakzent und würzige Sortenaromen<br />

von Flachs bis geröstetem Sesam. Der Gaumen eröffnet mit<br />

einem kurzen Moment der Geschmeidigkeit, ehe Stoff und<br />

Säure Zug und Spannung entfachen. Mineralischer Unterbau,<br />

tolle Länge. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

91 2022 »Bayerischer Bodensee blanc«<br />

trocken MT/CH/PG/WB<br />

Eine zurückhaltende Holzwürze untermalt hefig-balsamische<br />

und mit etwas Luftkontakt auch »steinige« Aromen. Im<br />

Mund verbindet der <strong>Wein</strong> eine leichtgewichtige, saftig-feinnervige<br />

Anmutung mit leicht salzigen Tönen. Eine Brise herber<br />

Seeluft im Glas! 11,5 Vol.-%, DV, €€<br />

94+ 2022 Nonnenhorn Seehalde<br />

Spätburgunder trocken<br />

Etwas Neuholz und eine komplexe rotbeerige Frucht, auch<br />

floral: Hibiskus. Im Mund geht es genauso elegant weiter:<br />

mit straffem, aber auch reifem Tannin, mit intensiver taktiler<br />

Mineralität und feinem Säurenerv. Dicht und schwerelos<br />

in einem. Sehr stilvoll! 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2022 Nonnenhorn Spätburgunder trocken<br />

Sauerkirsche und Cranberry, ein auf die Frucht fokussierender<br />

Duft mit einer Ahnung von Kräuterwürzigkeit. Dezentes<br />

Holz. Der Gaumen ist unwiderstehlich elegant, strahlt Leichtigkeit<br />

und Frische aus. Die taktile Wahrnehmung ist feinkörnig,<br />

griffig, und mineralisch getönt. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

613


KESSLER<br />

SEKT<br />

Georg-Christian-von-Kessler-Platz 12–16,<br />

73728 Esslingen am Neckar<br />

T: +49 711 3105930, www.kessler-sekt.de<br />

Kontakt: Dino Zippe<br />

Ab-Hof-Verkauf: Di bis Fr 11.30–20 Uhr, Sa 10–16 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 1.000.000 (100 % Schaumwein)<br />

Kessler Sekt wurde vor knapp 200 Jahren<br />

gegründet und ist die älteste Sektkellerei<br />

in <strong>Deutschland</strong>. Diese Tradition sei keine<br />

Errungenschaft, betonen sie bei Kessler, sondern<br />

daraus erwachse die Verpflichtung, die Erfahrung<br />

einzusetzen, um exzellente Qualität zu erzeugen.<br />

Dazu gehört, dass die nach traditioneller<br />

Champagner-Methode hergestellten Spitzenprodukte<br />

– Firmengründer Georg Christian von<br />

Kessler hatte sein Wissen einst in der Champagne<br />

erworben – bis über 60 Monate auf dem Hefelager<br />

reifen. Welche Noblesse diese Schaumweine<br />

dann erlangen, belegt der 2015 »Grande Réserve<br />

Georges Vintage« brut sehr eindrucksvoll!<br />

93+ 2015 »Grande Réserve Georges<br />

Vintage« brut CH/PN<br />

Hefewürzige Noten, Jod, weiße Blüten und zart buttrige Untertöne.<br />

Am Gaumen eine gewisse Weite der Anlage, lebendige<br />

Säure greift das frische, dynamische Mousseux auf,<br />

kräftiger Körper. Ein agiler Sekt, der exzellent gereift ist,<br />

würziges, langes Finale. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2018 »Blanc Réserve Vintage«<br />

extra brut CH/PN<br />

Hefe und weiße Blüten, auch Orangenschale. Der Gaumen<br />

zeigt sich saftig, mit feinem Mousseux und zivilisierter Säure,<br />

eine Prise Salzigkeit verstärkt den Eindruck der Eleganz<br />

und Feinheit. Ein delikater, feiner und zugleich ausdrucksstarker<br />

Schaumwein. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2021 »Riesling Réserve Vintage« brut<br />

Feiner Duft nach Honig, Bienenwachs, dazu etwas Karamell<br />

und Apfelmus. Am Gaumen mit einem straffen Säuregerüst,<br />

sehr lebhaftes, druckvolles Mousseux, feine helle Früchte,<br />

durchweg harmonisch und gut strukturiert, mit einem langen<br />

und würzigen Abgang. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

90 NV »Hochgewächs« Chardonnay brut<br />

Im Duft weiße Blüten, Birne und Eisbonbon, dazu zartes<br />

Brioche. Am Gaumen harmonisch gebaut, frisches Mousseux,<br />

delikate, reife, helle Frucht, wohltemperierte Säure,<br />

fein strukturierter Körper, bereitet Trinkspaß und lässt<br />

den Gaumen beschwingt zurück. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />

91 2018 »Rosé Réserve Vintage«<br />

extra brut<br />

Pastellrosa in der Farbe. Duft von feinem Brioche, dazu etwas<br />

Kirsche, reife Trauben, eine Spur Erdbeere und Quitte,<br />

auch etwas Pfeffer ist dabei. Im Mund hat der Sekt eine schöne<br />

Fülle, das Mousseux ist fein, zarte Phenolik, langer, harmonischer<br />

Abgang. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

90 NV »Hochgewächs« Rosé Pinot Noir &<br />

Chardonnay brut<br />

Blasse strohgelbe Farbe. Im Duft Rote Johannisbeere, Apfel<br />

und etwas Zitrone. Der Gaumen eröffnet mit zart süßer<br />

Frucht, lebendiges Mousseux, reifer, kräftiger Körper, die<br />

Säure ist gut eingebunden, schöner Zug, frisch und harmonisch<br />

abklingend. 12 Vol.-%, NK, €€<br />

614 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER WÜRTTEMBERG<br />

KISTENMACHER<br />

& HENGERER<br />

Eugen-Nägele-Straße 23–25, 74074 Heilbronn<br />

T: +49 7131 172354, www.kistenmacher-hengerer.de<br />

Kontakt: Hans Hengerer<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 16–18.30 Uhr,<br />

Sa 9–11 Uhr und 13–16 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 75.000 (40 % weiß, 50 % rot,<br />

5 % Rosé, 5 % Schaumwein)/12 ha<br />

So schnell bringt Hans Hengerer nichts<br />

aus der Ruhe. Der Wengerter aus Heilbronn<br />

findet seine Ausgeglichenheit bei<br />

der Arbeit im <strong>Wein</strong>berg, wo er oft anzutreffen<br />

ist. Der Winzer ist auch der Ruhepol der in der<br />

<strong>Wein</strong>szene angesehenen schwäbischen Winzergruppe<br />

»Junges Schwaben«. Hans Hengerer,<br />

der von Sohn Jonathan unterstützt wird,<br />

ist als Spätburgunder-Spezialist bekannt, sein<br />

»R« aus 2019 ist auch unser Tipp. Sein extraktreicher<br />

Lemberger »Sonnenstrahl« aus<br />

2019 zeigt die Vorzüge dieser Rebsorte, die<br />

Auslese »V« vom Weißen Riesling setzt den<br />

süßen Akzent. Stark!<br />

92 2020 »Valérie« Cuvée brut PN/RR/CH<br />

Ein Goldgelb in der Farbe, Aromen von Brioche, exotischen<br />

Früchten, gelben Blüten sowie etwas Haselnuss und Karamell.<br />

Am Gaumen eine feine Perlage, spürbare Restsüße, die<br />

aber gut von der Säure ausbalanciert wird. Extraktreicher<br />

Körper mit leicht reifen Aromen. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />

91 2022 »Aurélie« Cuvée trocken GM/RR<br />

Eine intensive Nase mit Aromen von Orange, Litschi, Mango,<br />

Papaya, Muskat, aber auch Rosenblätter und Jasmin. Am<br />

Gaumen hat »Aurélie« eine feine Balance zwischen Süße<br />

und Säure, intensive Fruchtaromen wie in der Nase, ergänzt<br />

durch eine schöne Würze. 13,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />

90 2023 »Josephine trägt Pink« Cuvée<br />

trocken LMB/CF/PN<br />

Mittleres Lachsrosa und Aromen von weißen und gelben<br />

Blüten, kandierte Zitronenschale, gelber Apfel, aber auch<br />

Himbeere, Kirsche und Wacholder. Am Gaumen hat der <strong>Wein</strong><br />

eine lebendige Frische, feine Säure, sowie Phenolik, die Restsüße<br />

ist gut integriert. 13,5 Vol.-%, DIAM, €<br />

93 2018 »Sonnenstrahl« Heilbronn Wartberg<br />

Lemberger GG<br />

Würziges-rauchiges Ambiente mit leicht balsamischer Würze<br />

zu dunkler, präsenter Frucht: Brombeere, Kirsche,<br />

Zwetschge, Tabak. Präsentiert am Gaumen die extraktreiche<br />

Fülle und Kraft des Jahrgangs, die aber von präsenter Säure<br />

und Mineralik gut gekontert werden. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

91 2019 »R« Blauer Spätburgunder trocken<br />

In der Nase Aromen von Kirsche, Brombeere, Zedernholz,<br />

leichte Rauchigkeit, Mineralität und ein wenig Thymian. Am<br />

Gaumen eine lebendige Säure, zupackende Gerbstoffstruktur,<br />

die aber von der Säure gut getragen wird. Würziger,<br />

kraftvoller und trockener Abgang. 13,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />

93 2015 »V« Weißer Riesling Auslese<br />

Mittleres Goldgelb. In der Nase Aromen von Honigmelone,<br />

Petrol, Orangenblüte, ein Hauch von Backwürze und Mandel.<br />

Die Reife ist am Gaumen zu spüren. Der warme Jahrgang<br />

kommt raus, reife Aromen, kandierte Aromen, Petrol, gutes<br />

Süße-Säure-Verhältnis. 11,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

615


WEINGUT<br />

KUREK<br />

Sonnenbichlstraße 47, 88149 Nonnenhorn<br />

T: +49 8382 8685, www.weingut-kurek.de<br />

Kontakt: Jonas Kurek<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Sa 9–12 Uhr und 15.30–18 Uhr<br />

Hektar: 7 ha<br />

Schon die Eltern hatten Reben, doch die<br />

Trauben wurden stets verkauft: Jonas<br />

Kurek ist das erste Mitglied seiner Familie,<br />

das sie selbst zu <strong>Wein</strong> keltert. Als sich<br />

abzeichnete, dass Jonas Kurek im <strong>Wein</strong>machen<br />

sein Ding gefunden hat, ging die Familie<br />

all-in: mit einem Kellerneubau sowie mit einer<br />

schicken Vinothek und <strong>Wein</strong>bar, die von Jonas’<br />

Bruder Simon geleitet wird. Kurek kann<br />

Burgunder, weiß wie rot – kein Wunder bei<br />

Lehrmeistern wie Bernhard Huber und Sebastian<br />

Fürst. Wir nominieren ihn dieses Jahr als<br />

»Newcomer des Jahres«, ein Porträt finden<br />

Sie weiter vorne im Buch.<br />

95 2022 Nonnenhorn Sonnenbichl<br />

Chardonnay trocken<br />

Verschlossen, Vanillegebäck, aber auch noch verschlossen.<br />

Im Mund reich, rund, aber auch saftig, feine Säure, hohe<br />

Dichte, Mineralität, voll, sehr komplett und komplex. Lang<br />

im Abgang. Und für die Langstrecke. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

94+ 2022 Nonnenhorn Seehalde Chardonnay<br />

trocken<br />

Etwas Mais, Kokos und Vanille. Im Mund ziseliert und dicht in<br />

einem, mineralisch spielend, ein feiner Phenoldruck, an den<br />

sich eine saftige Säure schmiegt, dicht und zugleich unbeschwerlich,<br />

kreidig im Abklang. Fast karg wirkend in diesem<br />

jungen Zustand, aber mit großem Potenzial.<br />

13 Vol.-%, NK, €€€<br />

93 2022 Nonnenhorn Seehalde<br />

Weißburgunder trocken<br />

Weiße Blüten, Karamell, Lindenblüte, Klee, auch leicht nussige<br />

Töne. Am Gaumen überrascht eine geradezu fordernde<br />

Phenolik, die Säure wirkt konzentriert, ohne isoliert zu stehen.<br />

Ein kraftvoller <strong>Wein</strong> mit weiterem Entwicklungspotenzial.<br />

13 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2022 Nonnenhorn Chardonnay trocken<br />

Etwas Schilf, Sesam, leicht zitrische Noten, dezente Holzeinsatz.<br />

Im Mund hat der <strong>Wein</strong> Kraft, auch Geschmeidigkeit im<br />

Fond, deutliche Rauchigkeit, Würze, animierende Säurestruktur,<br />

feine Phenole, in sich stimmig, extraktreich im Abgang,<br />

kandierte Zitronenschale. Elegant. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2023 »Blanc« Nonnenhorn trocken<br />

CH/PG/WB<br />

Flieder, beerige Noten. Etwas Holz. Im Mund straff, festes<br />

Säurerückgrat, präsente Phenolik, gute Dichte, leicht mineralisch<br />

im Hintergrund, ein noch ziemlich junger <strong>Wein</strong>, der<br />

Reife benötigt. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

95 2022 Nonnenhorn Seehalde<br />

Spätburgunder trocken<br />

Präsentes Neuholz, aber auch vielschichtige weineigene<br />

Aromen: florale Noten, Kirschwasser, Pinotbeeren. Im Mund<br />

feinkörnig mit viel Saftigkeit, schlank und elegant in der<br />

Gaumenmitte, mineralisch, nachgerade ein Buntsandstein-<br />

Tannin, fein und fest in einem. Dichte und Finesse, Länge.<br />

13 Vol.-%, NK, €€€<br />

616 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER WÜRTTEMBERG<br />

WEINGUT<br />

KUSTERER<br />

Untere Beutau 44, 73728 Esslingen<br />

T: +49 711 357909, www.weingut-kusterer.de<br />

Kontakt: Maximilian Kusterer<br />

Ab-Hof-Verkauf: Di 16–19 Uhr, Sa 11–15 Uhr und nach<br />

tel. Vereinbarung<br />

Flaschen/Hektar: 40.000 (30 % weiß, 60 % rot,<br />

10 % Rosé)/6 ha<br />

Anbauweise: in Umstellung<br />

Wenn man mit dem Zug nach Esslingen<br />

fährt, bauen sich auf der<br />

linken Seite die imposanten Terrassenlagen<br />

auf, die Etage für Etage nach oben<br />

streben. Die Wahrscheinlichkeit, dass man die<br />

Winzerfamilie Kusterer dort bei ihrem Tagwerk<br />

beobachten kann, ist sehr hoch. Denn sie<br />

ist mit steter Regelmäßigkeit dort zu finden,<br />

wo ihre <strong>Wein</strong>e mit hohem Anspruch ihren Ursprung<br />

haben. Wir verkosteten eine Kollektion<br />

ohne Fehl und Tadel, angeführt vom famosen<br />

Spätburgunder aus der Neckarhalde mit<br />

geschliffenem Tannin. Unser Tipp: der feinwürzige<br />

Blaufränkisch.<br />

92 2022 Esslingen Neckarhalde Chardonnay<br />

trocken<br />

Feine Holzwürze und jodige Anklänge im Duft, frische Zitronen,<br />

gelber Apfel, kandierte Orangen, frisch geriebene Walnuss.<br />

Am Gaumen mit eleganter und unaufgeregter Struktur,<br />

dennoch mit Zug, mineralische Spannung, griffige Phenolik,<br />

feiner Säurenerv, dicht und gut im Extrakt.<br />

13 Vol.-%, NK, €€€<br />

91 2023 Esslingen Chardonnay trocken<br />

Braucht Luft und großes Glas, dezent Schießpulver und<br />

Rauch, Quitten, Birnen, gelber Apfel, Lorbeerblatt, weißer<br />

Nougat. Feine mineralische Würze trägt sich durch den <strong>Wein</strong><br />

und fächert sich immer mehr auf, trocken, feine Phenolik,<br />

nahtlos eingewobene frische Säure, trinkanimierend.<br />

13 Vol.-%, DV, €€<br />

90+ 2023 »Steillage« Grauburgunder trocken<br />

Feinduftig, Karamell und dezent Rauch, roter Apfel, Birnen,<br />

Wiesenkräuter, frische Walnuss, dezent Piment. Am Gaumen<br />

kompakt und mit viel Saft, feine Phenolik und viel mineralische<br />

Würze, salzig bis ins lange Finale, ein Grauburgunder,<br />

der seine Herkunft und die »Steillage« zeigt.<br />

12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

94 2022 Esslingen Neckarhalde<br />

Spätburgunder trocken<br />

Jugendlich im Duft, Rauch, feine Frucht von Himbeeren,<br />

Rote Johannisbeeren, Rhabarber, Kirschen, Zwetschgen,<br />

Lorbeer, dunkle Schokolade. Am Gaumen mit fein geschliffenem<br />

Tannin, reifer und nobler Säure, Schmelz und frischer<br />

Frucht, mineralisch salzig unterlegt, elegant mit viel Potenzial.<br />

12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

91 2022 Spätburgunder trocken<br />

Dunkles Kakaopulver im Duft, Rote Johannisbeeren, Himbeeren,<br />

Holundermark, Wacholder, Veilchen, Rosenblätter.<br />

Im Mund elegant mit viel frischer roter Beerenfrucht, Kirschen,<br />

feingliedriges Tanningerüst, eng anliegende Säure,<br />

gut bei Tisch, mit Potenzial für die nächsten Jahre.<br />

12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2020 »Steillage« Blaufränkisch trocken<br />

Duftige Nase, helle und dunkle Waldbeeren, Schlehe,<br />

Schwarzkirsche, Holunder, ätherische Noten, Fichtennadel.<br />

Am Gaumen mit feinkörnigem, reifem Gerbstoff, Beerenfrucht<br />

in der Gaumenmitte und feiner Würze im Finale, gut<br />

balanciert, viel <strong>Wein</strong> fürs Geld. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

617


WEINGUT<br />

LANZ<br />

Sonnenbichlstraße 8, 88149 Nonnenhorn<br />

T: +49 8382 888579, www.lanzwein.de<br />

Kontakt: Benjamin Lanz<br />

Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />

Hektar: 8 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Benjamin Lanz sagt, er habe auf dem<br />

Weg zum PiWi-Terroirwein viel Lehrgeld<br />

bezahlt. Das klingt glaubhaft,<br />

denn in seiner forschenden Art wird er vieles<br />

probiert haben, um das Beste zu behalten. Die<br />

neuen <strong>Wein</strong>e belegen die erlangte Meisterschaft<br />

– und lassen es überflüssig erscheinen,<br />

noch über Rebsorten zu sprechen. Durch die<br />

Bank verwandeln sie die Gunstlage am östlichen<br />

Bodensee – geprägt von mineralischen<br />

Moränenböden, ausreichend Wasser und dem<br />

Föhnkanal des Rheintals – in kulinarischen<br />

Hochgenuss. Stern Nummer drei ist der verdiente<br />

Lohn. Herzlichen Glückwunsch!<br />

94+ 2022 »EB« trocken JO/SOG<br />

Aus der Lindauer Einzellage Entenberg. Balsamische Spontangärungsnoten,<br />

Mandarine, Gesteinsmehl. Im Mund ist der<br />

<strong>Wein</strong> seidig, fein gewoben, weich und dennoch saftig und<br />

feinnervig, ganz in sich ruhend, irgendwie leicht und dennoch<br />

auch mit einer Anmutung von Großzügigkeit.<br />

12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

93 2022 »Nonnenhorn weiß« trocken<br />

JO/SOG<br />

Der Duft bleibt zurückhaltend, mischt Noten von Apfelkompott<br />

mit balsamischen Tönen und einer an Kümmel und Kardamom<br />

erinnernden Würze. Der Gaumen zeigt sich druckvoll<br />

bei moderatem Alkohol, wird von feiner Phenolik und<br />

zivilisierter Säure getragen, bleibt lange homogen.<br />

12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

92 2022 »Bayerischer Bodensee weiß«<br />

trocken JO/SOG<br />

Ein Duft nach Schilf, Spontangärungsnoten, pfeffrige Töne,<br />

Gesteinsmehl. Im Mund ist das saftig, mit einem zugleich<br />

konzentrierten wie auch feinen Säurenerv. Der <strong>Wein</strong> verbindet<br />

Struktur und Seidigkeit, ist ganz trocken, aber dabei<br />

nicht schroff. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2023 »Kalimbula« trocken SO/SC/JO/STG<br />

Ein pikanter, an Sauvignon Blanc erinnernder Duft: Grasschnitt,<br />

reduktive Töne, aber mit Luftkontakt auch Weiße<br />

und Rote Johannisbeere. Der Gaumen ist saftig und schlank,<br />

hat eine tolle Frische und einen eleganten Säurenerv, der einen<br />

animierenden Appeal verströmt. 11,5 Vol.-%, DV, €€<br />

93 2022 Nonnenhorn Sonnenbichl Cabertin<br />

trocken<br />

Im Duft intensiv Schwarze Johannisbeere, Holunder, Grafit,<br />

Moos. Im Mund beginnt der <strong>Wein</strong> feinkörnig, mit einem plastischen,<br />

körnigen, etwas rauen Tannin, das aber weich grundiert<br />

ist und auf einem saftigen, auf klassische Weise fruchtgetragenen<br />

Fond liegt. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2022 »Wasserburg rot« trocken<br />

Dunkles Rubinrot in der Farbe. Im Duft findet man Pflaume<br />

und Schattenmorelle, Bitterschokolade und etwas Cassis.<br />

Der Gaumen wirkt dicht extrahiert, aber nicht übers Ziel hinausschießend,<br />

reifes Tannin, Frischfruchtigkeit und ein geschmeidiger<br />

Abgang sind die Tugenden. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />

618 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

LUCKERT<br />

WEINGÜTER WÜRTTEMBERG<br />

Bachstraße 4, 71364 Winnenden<br />

T: +49 7195 910069, www.weingut-luckert.com<br />

Kontakt: Hartmut Luckert<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Flaschen/Hektar: 41.300/6 ha<br />

<strong>Wein</strong>gut, Obstbau, Besenwirtschaft:<br />

Das ist der Dreiklang,<br />

nach dem Familie Luckert in<br />

Winnenden arbeitet und lebt. Und das ganz<br />

offensichtlich mit großer Leidenschaft und<br />

Zufriedenheit – anders lässt sich die bodenständige<br />

Natürlichkeit nicht erklären, die<br />

auch in den <strong>Wein</strong>en zu finden ist. »<strong>Wein</strong> hat<br />

mit Gefühl zu tun, man trinkt die Landschaft<br />

mit«, sagt Chef und Kellermeister Hartmut<br />

Luckert dazu. Es ist kein Zufall, dass die <strong>Wein</strong>e<br />

auch in der Besenwirtschaft ausgeschenkt<br />

werden, sie wachsen mit der passenden Mahlzeit.<br />

Auf zu Schlachtplatte und Viertele.<br />

91 2023 Winnenden Haselstein<br />

Sauvignon Blanc*** trocken<br />

Schöne Würze in der dichten Nase mit Cassis und reifen Stachelbeeren,<br />

frisches Apfelkompott, auch etwas weihnachtlich,<br />

Zimtstange. Saftig und mundfüllend am Gaumen, stimmige<br />

Balance mit dichtem Extrakt und saftige Frucht, Birne,<br />

auch feine Zitrik und leicht salin. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

91 2022 Winnenden Haselstein<br />

Grauburgunder*** trocken<br />

Viel Würze, reife Frucht in der Nase, Birne, Birnenschale,<br />

Birnentrester, angeröstete Haselnüsse, Pflaumenröster,<br />

dunkles Karamell. Im Mund ein durch den Ausbau im Barrique<br />

strukturgeprägter Burgunder, füllig, extraktgetragen,<br />

reife Phenolik, kulinarischer Typ. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

90+ 2023 Winnenden Haselstein Riesling**<br />

trocken<br />

Weihnachtsgebäck, Zimtsterne, Pfeffernüsse, reifes, gelbes<br />

Steinobst, Aprikose, Pfirsich, Papaya, Birne. Am Gaumen<br />

kompakter Bau, dichter, engmaschiger Extrakt, reife eingewobene<br />

Säure, feinwürzige Mineralik im Hintergrund, trocken,<br />

ungekünstelt, individueller Stil. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

90 2023 Winnenden Haselstein<br />

Chardonnay** trocken<br />

Ein Chardonnay der duftigen und fruchtigen Art mit viel Reife<br />

und Aroma, reife Ananas, Litschi, gelbe Kiwi, gelbe Blüten.<br />

Am Gaumen kräftig gebaut und von zugänglichem Charakter,<br />

vollmundig und harmonisch abgestimmt mit merklicher<br />

Restsüße, großzügig, würzig. 13 Vol.-%, DV, €<br />

90 2023 Winnenden Holzenberg<br />

Muskat-Trollinger Weißherbst<br />

Leuchtendes, helles Rosa. Intensiver Duft nach Himbeere,<br />

Erdbeere und süßer Kirsche, unterlegt von einem feinen<br />

Muskatton. Am Gaumen mit milder Säure, gut integrierte<br />

Süße, erneut Himbeere und Erdbeere, leicht und beschwingt,<br />

endet auf zarter Muskatwürze. 11,8 Vol.-%, DV, €<br />

91+ 2022 Winnenden Holzenberg<br />

Pinot Noir*** trocken<br />

Weiche, nussige und leicht karamellige Nase mit roter Kirsche,<br />

Waldhimbeere, kräuterigen Noten, Granatapfel, Waldboden.<br />

Wird am Gaumen von Schattenmorelle akzentuiert,<br />

ein paar Salzflocken mischen mit, reife Waldfrüchte, kompakte<br />

Struktur, trocken, würzig im Finish. 13 Vol.-%, NK, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

619


MANNSCHRECK<br />

WEINE<br />

Kelterstraße 3, 71384 <strong>Wein</strong>stadt<br />

T: +49 172 1329774, www.mannschreck-weine.com<br />

Kontakt: Claus Mannschreck, Martina Mannschreck<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Das <strong>Wein</strong>gut von Claus und Martina<br />

Mannschreck liegt im Örtchen<br />

Strümpfelbach in einem engen Seitental<br />

des Remstals. Es seien die unterschiedlichen,<br />

kleinräumigen Expositionen und vielfältigen<br />

Böden, schreiben sie, die den Anbau<br />

von Württemberger Traditionssorten, aber<br />

auch von Chardonnay, Merlot oder Syrah erlauben<br />

– und die sie sehr gekonnt nutzen. Das<br />

Winzerpaar versteht sich auch als Gastgeber<br />

und bietet <strong>Wein</strong>wanderungen, Planwagenfahrten<br />

und kerzenbeschienene <strong>Wein</strong>proben<br />

im Wengerthäusle. Glückwunsch zum gelungenen<br />

Debüt im <strong>Wein</strong>guide!<br />

90 2023 Chardonnay mit Sauvignon Blanc<br />

trocken CH/SB<br />

Die Vermählung der beiden Rebsorten bietet ein interessantes<br />

Spektrum im Duft. Eher zart anklingend präsentiert der<br />

Sauvignon Blanc seine Aromatik von Schwarzer Johannisbeere<br />

und grünem Paprika. Der Chardonnay-Anteil zeigt<br />

eher eine florale Untermalung. Gutes Volumen am Gaumen.<br />

12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

89 2023 »Pink M« Rosé feinherb AC/TL<br />

Ein helles Rubinrot lässt bereits an einen Rotwein aus dem<br />

Württemberger Landstrich denken. Rote Johannisbeere<br />

und etwas Preiselbeere dominieren in der fruchtbetonten<br />

Nase. Leichtigkeit mit dezenter Süße dann am Gaumen.<br />

Auch im Mund punktet der »PINK M« deutlich mit frischer roter<br />

Beerenfrucht. Saftig der mittlere Nachhall.<br />

11,5 Vol.-%, DV, €<br />

90 2022 Syrah mit Merlot trocken SY/ME<br />

Etwas pflaumig-beeriger Duft, der stimmig den Auftakt bildet.<br />

Dazu etwas Würze getrockneter Kräuter, die durch dezenten<br />

Vanilleduft angereichert wird. Ein von präsentem<br />

Gerbstoff und Fruchtsäure geprägter Auftakt am Gaumen<br />

zeigt, dass dieser <strong>Wein</strong> auch noch mit Potenzial ausgestattet<br />

ist. Fest und frisch das anhaltende Finale.<br />

13 Vol.-%, DV, €€<br />

90 2019 Pinot Noir trocken<br />

Ätherische Aromen, Zedernholz, etwas Eukalyptus und<br />

frisch geschlagener Eiche lassen sich riechen. Dazu, gut eingebunden,<br />

die typische Beerenfruchtwürze des Pinot Noirs<br />

mit den Aromen des Barrique. Körniges Tannin dann am<br />

Gaumen, die Gerbstoffe sind dabei mürb mit positiv nerviger<br />

Intensität. Insgesamt eine Textur, die ausgesprochen lebhaft<br />

den Gaumen inspiriert. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

90 2022 Zweigelt trocken<br />

Die rote Süßkirsche dominiert im Duft, daneben lässt sich<br />

auch gut ausgereifte Brombeere riechen. Die Aromatik in<br />

der Nase ist fein und animierend. Herzhaft und frisch dann<br />

der fruchtige Geschmack am Gaumen, der auch mit einem<br />

guten Säuregerüst aufwartet. Der saftige Fond präsentiert<br />

sich mit körnigem Gerbstoff. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

89 2022 »Kerf« Trollinger trocken<br />

Sehr typisch dieser Duft des Trollingers: viel rote Beerenfrucht,<br />

Johannisbeere und etwas Himbeere. Leichtfüßig<br />

und säurefrisch dann der Eindruck am Gaumen, der einen<br />

unkomplizierten Trinkgenuss garantiert. Mit mittlerer Intensität<br />

nachklingend. 11,5 Vol.-%, DV, €<br />

620 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

MAYER<br />

WEINGÜTER WÜRTTEMBERG<br />

Flurstraße 17, 74391 Erligheim<br />

T: +49 7143 23084, www.weingutmayer.de<br />

Kontakt: Andreas Kramp<br />

Ein ungewöhnliches Debüt in unserem<br />

<strong>Guide</strong>: sechs <strong>Wein</strong>e, sechs Lemberger<br />

und keiner jünger als Jahrgang 2018.<br />

Legt bereits der Fokus auf den (an)gereiften<br />

<strong>Wein</strong> den Verdacht nahe, dass Philipp Mayer<br />

mit Idee bei der Sache ist, so erfüllen auch die<br />

<strong>Wein</strong>e diese Vermutung voll und ganz. Der<br />

Hausstil dekliniert die Themen Finesse und<br />

Trinkigkeit. Und das ist eben kein Widerspruch<br />

zur Lagerfähigkeit: Selbst die <strong>Wein</strong>e<br />

aus 2015 und 2016, gewissermaßen die Gründungsdokumente<br />

des <strong>Wein</strong>guts, machen richtig<br />

Spaß. Wir starten mit einem Stern und sind<br />

gespannt auf nächstes Jahr.<br />

93 2018 »Rote Schrift« Lemberger trocken<br />

Leder, Grafit, »erdige« Noten. Holundersaft und Schwarzkirsche.<br />

Im Mund ist der <strong>Wein</strong> saftig und feinkörnig, dicht, leicht<br />

holzbeeinflusst in seiner Textur, dies ist eine Dichte mit Feinheit,<br />

intensiv fruchtbegleitet, mit einem Druck der sanften<br />

Art und mit deutlich mineralischem Hintergrund.<br />

13 Vol.-%, NK, €€<br />

93 2017 »Rote Schrift« Lemberger trocken<br />

Der Duft zeigt einen Lemberger von fast burgunderhafter<br />

Feinheit, Kräuterwürze, Menthol, Thymian, Eukalyptus. Im<br />

Mund hat der <strong>Wein</strong> eine gewisse Weite, feinkörniges Tannin<br />

in dichter, aber nicht überkonzentrierter Menge, mineralische<br />

Komponenten und einen vom Holz abgerundeten, eleganten<br />

Abgang. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

91+ 2017 »Weiße Schrift« Lemberger trocken<br />

Ein vielschichtiger Duft: Süßkirsche, Baumharz, Pinienkern.<br />

Im Mund zeigt sich ein sehr homogener, feingliedrig angelegter<br />

Verlauf: viel Saftigkeit, zarte Mineralität und ein vorsichtig<br />

dosierter Gerbstoff mit Delikatesse. Sehr gute Länge.<br />

13 Vol.-%, NK, €€<br />

91 2015 Lemberger trocken<br />

Lorbeer, Milchkaffee, Süßkirsche. Ein <strong>Wein</strong> mit positiver Reife.<br />

Am Gaumen zeigen sich eine saftige, süße Frucht, ein geschmolzenes,<br />

feingliedriges Tannin, ein nahtlos integrierter<br />

Säurenerv und eine Substanz, die durchaus noch weitere<br />

drei, vier Jahre tragen dürfte. 13 Vol.-%, NK, €<br />

90+ 2016 Lemberger trocken<br />

Malventee, Hagebutte, auch Herzkirsche. Im Mund hat der<br />

<strong>Wein</strong> eine süße Frucht, einen mittelgewichtigen Bau, die<br />

Säure ist gut eingebunden, die Saftigkeit dominiert. Das ist<br />

ein noch immer frischer, saftiger Lemberger, der zum Trinken<br />

animiert. 13 Vol.-%, NK, €<br />

90 2018 »Weiße Schrift« Lemberger trocken<br />

Kirschkern, Marzipan, Hagebuttentee, feinfruchtig. Am Gaumen<br />

zeigt der <strong>Wein</strong> eine saftige Anlage, feinkörniges, vorsichtig<br />

extrahiertes Tannin, einen vergleichsweise kräftigen<br />

Alkohol und auch den süßlich-viskosen Hintergrund dieses<br />

warmen Jahrgangs. 13 Vol.-%, NK, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

621


WEINGUT<br />

MAYERLE<br />

Bauersberger Hof 19, 73630 Remshalden<br />

T: +49 7151 73408, www.weingut-mayerle.de<br />

Kontakt: Nina & Matthias Mayerle<br />

Ab-Hof-Verkauf: Di bis Fr 14–18 Uhr, Sa 10–14 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 66.700 (30 % weiß, 40 % rot,<br />

25 % Rosé, 5 % Schaumwein)/10,5 ha<br />

Das <strong>Wein</strong>gut Mayerle liegt inmitten<br />

von <strong>Wein</strong>bergen und Streuobstwiesen<br />

auf dem Bauersberger Hof, einer<br />

Anhöhe, rund 150 Meter über dem Remstal.<br />

Die Winzerfamilie bewirtschaftet zehn Hektar<br />

Rebfläche, der Rotweinanteil liegt bei 65<br />

Prozent, im Fokus stehen Trollinger, Lemberger,<br />

Spätburgunder und Riesling, aber auch<br />

Raritäten wie Muskattrollinger und Roter<br />

Traminer werden ausgebaut. Nina und Matthias<br />

Mayerle keltern extraktreiche <strong>Wein</strong>e<br />

und scheinen dabei immer auch den Herd im<br />

Blick zu behalten. Probieren Sie mal den Roten<br />

Traminer, es lohnt sich!<br />

91 2022 »Halbfuder« Riesling im Eichenfass<br />

gereift trocken<br />

Feine Holzwürze begleitet reife gelbe Frucht, Mirabelle, Pfirsich<br />

und auch Aprikose, ein Hauch Bananenschale. Am Gaumen<br />

straff gebaut mit fester Struktur, durchaus elegant mit<br />

weicher Textur und einer fein ziselierten Säure, feine Zitrik,<br />

saftig-mineralisches Finish. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

90+ 2022 Roter Traminer im Eichenfass<br />

gereift trocken<br />

Bukett, das nicht an Aromen geizt, Orangenschale, Orangenöl,<br />

Mango, Muskatnuss, Nelke, Marzipan, warmer Rauch.<br />

Kräftiger Bau mit guter Substanz, Kraft und charmante<br />

Fruchtsüße sind auf Augenhöhe, weiche Textur, kräftige,<br />

reife Phenolik, würzig im Ausklang. Zum Essen.<br />

13 Vol.-%, DV, €€<br />

89+ 2023 Sauvignon Blanc** trocken<br />

Viel Sortentypizität im Duft mit reifer Mango, Schwarzer Johannisbeere,<br />

reifer gelber Stachelbeere und Maracuja. Zeigt<br />

am Gaumen Saft und eine gute Frische mit einer präzisen<br />

Säurespur, etwas Birne und Litschi, ein Spritzer Zitrone, feine<br />

Abrundung durch Fruchtsüße. 11,5 Vol.-%, DV, €<br />

90 2023 Muskattrollinger Rosé** feinherb<br />

Duftet nach Litschi, Muskatblüten, Veilchen, weißem Pfirsich,<br />

gezuckerten Himbeeren und Walderdbeeren. Ein<br />

schlank gebauter, individueller Rosé für spezielle Anlässe,<br />

saftig mit charmanter Restsüße, gut korrespondierender<br />

Säure und feiner Würze. Kulinarisch wertvoll.<br />

11,5 Vol.-%, DV, €<br />

91 2018 Frühburgunder im Barrique gereift<br />

trocken<br />

Reife Brombeere mit Pflaume, Waldhimbeere, Holzwürze,<br />

dunkler Schokolade, etwas Granatapfel, Unterholz und<br />

Rauchfleisch, Reifenote. Verbindet am Gaumen Substanz,<br />

Kraft und Fülle mit reifer Frucht, Pflaume, Brombeere, Holunder,<br />

kühle, tragende Säure, gute Länge.<br />

14 Vol.-%, NK, €€€<br />

90 2018 »Götzenn« Cuvée im Eichenfass<br />

gereift trocken LMB/CS/ME/DF<br />

Reife Amarenakirsche im üppig-würzigen Duft, reife Brombeere,<br />

Schwarzkirsche, Cassis, Holundermark, Röstaromen.<br />

Zeigt die Substanz und Wucht des warmen Jahrgangs mit<br />

reifer Gerbstoffstruktur. Feine Fruchtsäure, die nach Holunder<br />

schmeckt. Mittlere Komplexität. 14 Vol.-%, NK, €€<br />

622 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER WÜRTTEMBERG<br />

WEINGUT<br />

MÖDINGER<br />

Waldstraße 27, 71384 <strong>Wein</strong>stadt<br />

T: +49 7151 9440859, www.moedinger-weingut.de<br />

Kontakt: Sven Mödinger<br />

Ab-Hof-Verkauf: Fr 16–19 Uhr, Sa 10–13 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 53.300 (45 % weiß, 25 % rot,<br />

20 % Rosé, 1 % süß, 9 % Schaumwein)/5,5 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Ein typisches kleines Familienweingut:<br />

fünfeinhalb Hektar schöne Lagen im<br />

Remstal, biologisch bewirtschaftet,<br />

die Trauben werden mit der Hand gelesen,<br />

dazu gibt es eine echte Besenwirtschaft und<br />

die meisten <strong>Wein</strong>e werden noch direkt ab Hof<br />

verkauft. Was Sven Mödinger hier geschaffen<br />

hat, ist beachtlich: Seine Rieslinge, der würzige<br />

Syrah, aber auch die Cuvées brachten ihm<br />

bald zwei Sterne ein. All diese <strong>Wein</strong>e wie auch<br />

unseren Tipp aus der berühmtesten Rieslinglage<br />

des Remstals Pulvermächer kann<br />

man übrigens im hofeigenen Kelterhaus mit<br />

passenden Speisen probieren.<br />

91 2023 Stetten Pulvermächer Riesling<br />

trocken<br />

Der Pulvermächer gehört zu den angesagtesten Einzellagen<br />

des Remstals. Warum, kann man bereits im fruchtig-mineralischen<br />

Zusammenspiel riechen. <strong>Wein</strong>bergpfirsich, Mirabelle<br />

und Quittengelee bilden in der Nase ein spannendes Intermezzo.<br />

Viel fruchtige Aromatik dann am Gaumen, alles lebendig<br />

und stimmig bei gutem Nachklang.<br />

12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

90 2023 »Diego« Riesling trocken<br />

Recht verhalten in der Nase, bei eleganter, klassisch anmutender<br />

Rieslingfrucht ist gelbfleischige Frucht im Duft präsent.<br />

Am Gaumen dann ganz viel Saftigkeit, die einen sofort<br />

an vollreife Pfirsiche und auch ein wenig an Zitrusfrüchte<br />

denken lässt. Die Säure ist sehr schön eingebunden und hallt<br />

auch lange nach. 12 Vol.-%, DV, €<br />

90 2022 Strümpfelbach Gastenklinge<br />

Riesling trocken<br />

Ein helles Goldgelb zeigt sich im Glas. Im Duft dann reife<br />

Frucht, die an Birne, Quitte und roten Apfel erinnert. Daneben<br />

auch fein anklingend etwas Mineralität. Der Remstäler<br />

zeigt dann am Gaumen Noten, die einen sofort an reifen Boskopapfel<br />

denken lassen. Eine feine Bitternis flankiert den<br />

langen Abgang. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

90 2023 Strümpfelbach Altenberg Rosé<br />

trocken CF/CS<br />

Lachsfarben. Aromatisch präsentiert der Duft Noten von<br />

<strong>Wein</strong>traubengelee, gut gereiften Erdbeeren und Anklänge<br />

von Waldbeeren. Äußerst saftig dann der Geschmack. Die<br />

gut eingebundene Fruchtsäure macht diesen Rosé zu einem<br />

springlebendigen und Freude bringenden Trinkgenuss.<br />

11,5 Vol.-%, DV, €<br />

93 2021 Strümpfelbach Altenberg Syrah<br />

trocken<br />

Wacholderbeere, schwarzer Pfeffer und eine ganze Reihe<br />

weiterer getrockneter Gewürze duften im Glas. Dazu, beinahe<br />

betörend, Schwarzkirsche, Heidelbeere, Trockenpflaume<br />

und Schlehe. Komplex der Auftritt am Gaumen, körniges<br />

Tannin, lebhafte Säure und viel Jugendlichkeit versprechen<br />

eine lange Lagerfähigkeit. 14 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2023 Riesling Eiswein<br />

Intensiver Duft nach exotischen Früchten mit Mango und<br />

Maracuja, dazu kandierte Orangenschale, etwas Süßholz,<br />

heller Kandiszucker, süße Minze. Am Gaumen mit schmelzender<br />

Süße, gut austariert, lebendige Säure, süße Zitrusfrucht,<br />

gut zugänglich, schöne Länge. 9 Vol.-%, NK, €€€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

623


WEINGUT<br />

GRAF NEIPPERG<br />

Schlossstraße 12, 74193 Schwaigern<br />

T: +49 7138 941400, www.graf-neipperg.de<br />

Kontakt: Erbgraf zu Neipperg<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8–12 Uhr und 13–16 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 180.000 (40 % weiß, 60 % rot,<br />

3 % Rosé, 6 % süß, 2 % Schaumwein)/32 ha<br />

Der Ort Schwaigern mag beschaulich<br />

wirken, doch was in den Kellern des<br />

gräflichen <strong>Wein</strong>guts liegt, ist aufsehenerregend.<br />

Wir zeichnen Philipp Graf Neipperg<br />

und sein Team dieses Jahr mit dem Titel<br />

»Kollektion des Jahres« aus (siehe auch weiter<br />

vorn im Buch), denn das Sortiment hat<br />

Spitzen wie den furiosen Spätburgunder Ruthe<br />

aus dem schwierigen Jahr 2021. Es hat<br />

Breite: Denn gleich, ob Weißburgunder, Riesling,<br />

Muskateller, Sauvignon Blanc, ob Lemberger<br />

oder Pinot – hier ist einfach alles gut.<br />

Und es hat Tiefe: Die älteren Jährgänge aus<br />

dem Reifekeller sind ein Kulturgenuss.<br />

93 2023 Neipperg Schlossberg<br />

Weißburgunder GG<br />

Einladend im Duft, Karamell und buttrige Noten, weiße Blüten,<br />

Orangenzeste, Aprikosen, Fenchelgrün, Dill, Salbei. Am<br />

Gaumen kraftvoll und mit viel Saft, belebende Säure umspielt<br />

cremigen Fond, reife, klare Frucht, Aprikosen, Grapefruit,<br />

mineralisch getönt, dicht. 14 Vol.-%, NK, €€€<br />

96 2021 Schwaigern Ruthe Spätburgunder<br />

GG<br />

Leicht reduktiv getönt, doch mit Luftkontakt eine intensive<br />

Würze freigebend: Wacholder, Minze, trockenes Tannenreisig.<br />

Auch Preiselbeere. Keupernoten. Der Gaumen entfaltet<br />

einen dichten, aber komplett unforciert wirkenden, trockenen<br />

Gerbstoff. Säure und Geschmeidigkeit bleiben dezent.<br />

Komplett burgundisch gedacht, ganz auf Reifefähigkeit gearbeitet.<br />

14 Vol.-%, NK, €€€<br />

95 2022 Neipperg Schlossberg Lemberger<br />

GG<br />

Zunächst schönes, duftig-blumiges Parfum mit Tabakblättern,<br />

feinem Rauch, Waldbeeren wie Brombeeren, schwarzer<br />

Kirsche, herbstliches Laub, Pfeffer, Nelke. Konzentriert<br />

und gleichzeitig fokussiert am Gaumen, dichter Extrakt,<br />

feinkörniges Tannin, elegant, langlebig. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

94+ 2021 Schwaigern Ruthe Lemberger GG<br />

Würzig, Nelke, grünes Lorbeerblatt, Schwarzkirsche, Waldhimbeere,<br />

Rote Bete, auch Granatapfel, Orangenschale.<br />

Mittlere Komplexität am Gaumen, präsente Säure, griffige<br />

Gerbstoffe mit leichter Kantigkeit und Reserven, saftige<br />

Herbe, Himbeere und Schlehe, mineralisch.<br />

13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2016 »aus dem Reifekeller« Neipperg<br />

Spätburgunder trocken<br />

Komplex im Duft, und das noch mit großer Frische: Sauerkirsche<br />

und Kräuter, Milchschokolade, Minze. Der Gaumen<br />

fließt ganz rund und geschmeidig, saftig-elegant mit fester,<br />

Länge gebender Säure, geschmolzenem Gerbstoff und feinfruchtigem<br />

Abklang. Ausgezeichnet gereift.<br />

12,5 Vol.-%, NK, €€<br />

93 2023 Schwaigern Ruthe Riesling GG<br />

93 2023 Neipperg Schlossberg Riesling GG<br />

92 2022 »Kapellenkeller Fumé Blanc«<br />

Sauvignon Blanc trocken<br />

91 2023 Muskateller trocken<br />

90 2023 Weißburgunder trocken<br />

94+ 2022 Neipperg Schlossberg<br />

Spätburgunder GG<br />

93 2022 Muskateller Auslese<br />

624 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER WÜRTTEMBERG<br />

<br />

WEINGUT<br />

KURT UND<br />

DIETMAR OTT<br />

Kirchstraße 4–6, 74343 Sachsenheim-Hohenhaslach<br />

T: +49 7147 924063, www.weingut-dietmar-ott.de<br />

Kontakt: Dietmar Ott<br />

Ab-Hof-Verkauf: Do und Fr 9–18 Uhr, Sa 9–17 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 20.000 (20 % weiß, 70 % rot,<br />

10 % Rosé)<br />

Malerisch liegt Hohenhaslach inmitten<br />

seiner <strong>Wein</strong>berge, geschützt<br />

durch eine bewaldete Kuppe. Die<br />

Familie Ott, Winzer seit vielen Generationen,<br />

baut rund um den Ort ihre Reben an, vor allem<br />

typisch Württemberger Sorten. Was Dietmar<br />

Ott und Sohn Benjamin aus Riesling,<br />

Weiß- und Spätburgunder, Trollinger und<br />

auch aus Cabernet Dorsa herausholen, hat<br />

uns einmal mehr Freude bereitet, denn es sind<br />

durchweg charaktervolle <strong>Wein</strong>e. Um deren<br />

Ursprung und Ausbau näher zu bringen, bietet<br />

die Familie Ott auch Exkursionen in die<br />

<strong>Wein</strong>berge sowie Workshops an.<br />

91 2022 Hohenhaslach Kirchberg<br />

Weissburgunder**** trocken<br />

Neuholz setzt den Auftakt im Duft, Kokos, Vanille, helles Karamell,<br />

Zitronen, Aprikose, Orangenblüte, Kräuterwürze. Am<br />

Gaumen mit Schmelz und Würze, kraftvoll, dicht und vollmundig,<br />

nahtlos eingewobene Säure, salzig im Nachhall, mit<br />

Reifepotenzial und jung gut bei Tisch. 13 Vol.-%, NK, €€<br />

90+ 2022 Hohenhaslach Kirchberg Riesling***<br />

trocken<br />

Zitrusfrucht im Duft, weiße Grapefruit, Zitronen, Pfirsich,<br />

Aprikosen, Basilikum, dezent Pfeffer, Zündholz. Am Gaumen<br />

in sich stimmig und rund, Schmelz, saftige Frucht, mit elegantem<br />

Süße-Säure-Spiel, feinwürzig und angenehm herb<br />

im Finale, mit schöner Länge, trinkanimierend.<br />

12,5 Vol.-%, DV, €<br />

89+ 2022 Hohenhaslach Kirchberg Rivaner**<br />

trocken<br />

Mit viel Kräuterwürze im Duft, Melisse, Brennnessel, Klee,<br />

Heu, Muskat, Lavendel, kandierter Pfirsich, Zitrone und<br />

Orangenblüte. Am Gaumen voller Saft, klare Frucht, getragen<br />

von feiner Süße, nahtlos eingefügte frische Säure, mit<br />

Schmelz und viel Harmonie lädt er zum nächsten Schluck<br />

ein. 12 Vol.-%, DV, €<br />

91+ 2020 »On The Top« Hohenhaslach<br />

Kirchberg Spätburgunder trocken<br />

Duftige Nase, viel reife Frucht und Würze, Wacholder, dunkle<br />

Kirschen, helle und dunkle Waldbeeren, Kräuter sowie mineralische<br />

Würze, dunkle Schokolade. Am Gaumen saftig und<br />

frisch, Frucht Hand in Hand mit Würze, kalkig-mineralisch<br />

unterlegt, feinkörniger Gerbstoff und feingliedrige Säure,<br />

lange am Gaumen. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

90+ 2022 Hohenhaslach Kirchberg Cabernet<br />

Dorsa**** trocken<br />

Dicht im Duft, reife Brombeeren, Wacholder, Schlehe, Pflaumen,<br />

Süßholz, Röstnoten, dunkle Schokolade. Am Gaumen<br />

weich in der Struktur mit viel saftiger Frucht, mildem, samtigem<br />

Gerbstoff und stimmiges Säurespiel, rund und gut ausbalanciert,<br />

schöne Länge. 13 Vol.-%, NK, €€<br />

90 2022 »S 1« Hohenhaslach Kirchberg<br />

Trollinger*** trocken<br />

Sortentypisch mit roter Frucht und Würze im Duft, rote<br />

Beeren, Kirschen, weiße Mandel, Pfeffer, Milchschokolade.<br />

Am Gaumen schlank im Körper, mit Schwung, frische<br />

Frucht, samtiger Gerbstoff, feine Säurestruktur, in guter<br />

Balance, saftig und trinkanimierend, solo oder zur Vesper.<br />

12 Vol.-%, DV, €<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

625


WEINGUT<br />

ROTH<br />

Gottlieb-Härle-Straße 6, 74232 Happenbach<br />

T: +49 172 6312557,<br />

www.weingut-roth-happenbach.de<br />

Kontakt: Sabrina Roth<br />

Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />

Flaschen/Hektar: 84.000 (60 % weiß, 25 % rot,<br />

15 % Rosé)/8,5 ha<br />

Sechs <strong>Wein</strong>e von fünf Rebsorten hat Sabrina<br />

Roth angestellt. Ein Element, auf<br />

das sie viel Wert legt, zieht sich durch<br />

alle sechs <strong>Wein</strong>e: eine reife Frucht. Dem Grauburgunder,<br />

der unser Tipp ist, gelingt der Spagat,<br />

die reife Materie mit geringem Alkohol zu<br />

kombinieren. Die hochwertigen Vertreter,<br />

egal, ob rot oder weiß, waren zum Zeitpunkt<br />

unserer Verkostung noch etwas verschlossen.<br />

Kein Problem, mit der Zeit gibt sich das von<br />

selbst. In der Kombination mit Speisen sind<br />

die <strong>Wein</strong>e ohnehin auch jetzt schon ein Genuss.<br />

Ochsenbäckchen, Zwiebelrostbraten.<br />

Wer wäre da nicht sofort dabei?<br />

91 2023 Happenbach Rote Steige Riesling<br />

trocken<br />

Zitronenschale, Nanaminze und zerstoßene Korianderkörner<br />

zeigen beim hochwertigen Riesling von Sabrina Roth die<br />

Richtung an. Im Mund prägen reife Säure und reife Frucht<br />

den Gesamteindruck, der sich durch alle <strong>Wein</strong>e des <strong>Wein</strong>guts<br />

zieht. Nicht zu unterschätzendes Lagerpotenzial!<br />

12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

90+ 2023 Happenbach Kautenwald<br />

Weißburgunder trocken<br />

Wenig fruchtbetont zeigt sich der Weißburgunder aus der<br />

vermutlich nur Eingeweihten bekannten Lage Happenbacher<br />

Kautenwald. Anis, Knollensellerie und Walnuss lassen<br />

am Gaumen dann aber Platz für eine dichte Materie mit viel<br />

Würze. Ein spannender Partner in der Küche!<br />

13 Vol.-%, NK, €€€<br />

89 2023 Muskateller trocken<br />

Traubiger Duft in der Nase, dazu Holunderblüte, Rosenholz<br />

und ein wenig Kardamom. Am Gaumen ist der Muskateller<br />

durchaus viskos, saftig, sehr ruhig gehalten mit Anklängen<br />

nach Süßholz. Noch mehr als beim Grauburgunder spürt<br />

man die Reife der Frucht. Ein Crowdpleaser. 13 Vol.-%, DV, €<br />

89 2023 Grauburgunder trocken<br />

Sortentypisch weich und würzig in der Nase, viel Birne, etwas<br />

Banane, etwas Knollensellerie. Am Gaumen bleiben die<br />

Sorteneigenschaften erhalten, der reife Fruchteindruck füllt<br />

den Mund mittig aus. Gleichzeitig sorgt der niedrige Alkohol<br />

für eine schöne Frische. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

91+ 2022 Unterheinriet Sommerberg<br />

Blaufränkisch trocken<br />

Blaurot im Glas mit sehr deutlichen Holundernoten, sowohl<br />

Holz als auch Mark. Am Gaumen präsentiert sich der Lagen-<br />

Blaufränkisch mit herzhaften Gerbstoffen, die für ein langes<br />

Leben sorgen. Momentan etwas verdeckte Fruchtpräsenz,<br />

aber ideal zu geschmortem Ochsenbäckchen!<br />

14 Vol.-%, NK, €€€<br />

89+ 2023 Blaufränkisch trocken<br />

Der »einfache« Blaufränkisch zeigt bereits alle sortentypischen<br />

Eigenschaften in der Nase mit Anklängen nach Holundermark,<br />

Schwarzkirsche, Holzrauch und etwas Veilchen.<br />

Sehr würzig am Gaumen, pfefferbetont, vielleicht ein wenig<br />

zulasten der Frische in diesem Segment. 14 Vol.-%, DV, €<br />

626 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER WÜRTTEMBERG<br />

SCHMIDT<br />

AM BODENSEE<br />

Hattnau 62, 88142 Wasserburg<br />

T: +49 8382 9432174, www.schmidt-am-bodensee.de<br />

Kontakt: Sebastian Schmidt<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 14–18 Uhr, Sa 14–16 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 100.000 (80 % weiß, 20 % rot)/16 ha<br />

Eugen Schmidt setzte 1984 die ersten Reben<br />

im Weiler Hattnau am bayerischen<br />

Bodensee. Seit 2011 leitet Sohn Sebastian<br />

das mittlerweile stattliche <strong>Wein</strong>gut. Der<br />

Winzer ist einer der Vordenker am bayerischen<br />

Bodensee, verfolgt stilistisch Feinheit und Präzision,<br />

»Proportion, nicht Wucht«. Davon<br />

kündet sein »Drumlin« Müller-Thurgau, ein<br />

Solitär in der deutschen <strong>Wein</strong>landschaft. Ausgezeichnet<br />

auch Grauburgunder, Sekt und der<br />

Wasserburger Chardonnay-Ortswein. Alle<br />

<strong>Wein</strong>e lassen sich im hauseigenen Restaurant,<br />

einem kleinen architektonischen Kunstwerk,<br />

mit Blick auf See und Alpen genießen.<br />

92+ NV »Sekt Prestige« brut nature<br />

Hefegeprägt im Duft, Apfelschale, frischer Brotteig, Heu,<br />

Kornblumen, Birnen, Pinotbeeren, Zimt, gelbes Currypulver.<br />

Im Mund mit schwungvoll, feingliedrigem Säurenerv, cremiges<br />

Mousseux, saftige Frucht geht Hand in Hand mit mineralischer<br />

Salinität, würzig und elegant. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

93+ 2021 »Réserve« Grauburgunder trocken<br />

Fein im Duft, Holzwürze, reife Birnen, Apfel, Zitronenzeste,<br />

getrocknete Kräuter, frische Mandeln und Haselnüsse. Am<br />

Gaumen dicht und kompakt, gute Balance von Frucht und<br />

Holz, feingliedrige Säure, dem Jahrgang entsprechend<br />

lebendig, cremiger Schmelz, gepflegte Phenolik, schöne<br />

Länge. 13 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

93 2023 »Drumlin« Müller-Thurgau trocken<br />

Dicht und fein nuanciert im Duft, Mango, Pfirsich, Birnen,<br />

Salzzitronen, Estragon, Salbei, Kamillenblüten, weißer Pfeffer.<br />

Am Gaumen dicht, elegant und gut vom Extrakt, tänzelnd<br />

belebt, saftige Frucht und salzige Würze, Schmelz im<br />

Spiel mit feiner, lebendiger Säure, tolle Gaumenstruktur für<br />

Müller-Thurgau. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

92 2022 Wasserburg Chardonnay trocken<br />

Animierend im Duft, Apfel, Mandarinen, Orangenblüte und<br />

auch Orangenzeste, dezent dunkles Karamell und Wiesenkräuter.<br />

Am Gaumen fein nuanciert, feine reife Säure, seidige<br />

Phenole, salzig im langen Nachhall, konzentriert und elegant,<br />

aus einem Guss und mit Potenzial. 13 Vol.-%, DIAM, €€<br />

91+ 2022 Bermatingen Spätburgunder<br />

trocken<br />

Fein im Duft, rote und schwarze Waldbeeren, Kirschen,<br />

Zwetschgen, Rote Bete, frisches Lorbeerblatt, dunkle Schokolade,<br />

warmer Rauch. Am Gaumen kraftvoll und mit Fülle,<br />

dennoch druckvoll und mit guter Spannung, mineralisch unterlegt,<br />

gepflegte Gerbstoffe zur klaren Frucht, puristisch<br />

und elegant. 13,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />

91+ 2022 Wasserburg Weißburgunder<br />

trocken<br />

91 2022 Wasserburg Grauburgunder trocken<br />

91 2022 Wasserburg Spätburgunder trocken<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

627


WEINGUT<br />

SCHNAITMANN<br />

Untertürkheimer Straße 4, 70734 Fellbach<br />

T: +49 711 574616, www.weingut-schnaitmann.de<br />

Kontakt: Rainer Schnaitmann<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 14–18 Uhr, Sa 9–13 Uhr und<br />

nach Vereinbarung<br />

Flaschen/Hektar: 160.000 (50 % weiß, 50 % rot)/26 ha<br />

Anbauweise: Biodynamisch<br />

Rainer Schnaitmann bedient mit seinen<br />

GGs die Avantgarde, ob Grauburgunder,<br />

Riesling, Spätburgunder oder<br />

Lemberger: Die Kelterung schafft ein Amalgam<br />

aus Dichte, Substanz, Tiefe und mineralischer<br />

Würze, Applaus dafür. Die »Bergmandel«-<br />

Linie erfüllt hohe kulinarische Erwartungen,<br />

dafür wurde »Herr Schnaitmann sicher schon<br />

öfter von der Gastronomie umarmt«, bemerkt<br />

einer der Verkoster. Der wärmstens empfohlene<br />

Trollinger zeigt einen meisterhaften Umgang<br />

mit der urschwäbischen Rebe: furiose<br />

Frucht, rasierklingenscharf extrahiert, mit<br />

Lebendigkeit und Kante. Groß!<br />

96 2022 Fellbach Lämmler<br />

Grauburgunder GG<br />

Vielschichtig im Duft, Kräuterwürze, Fenchel, Lorbeer, Birnen,<br />

Quitten, Cantaloupemelone, Kumquat, Apfelschale,<br />

Walnuss. Am Gaumen lebendige Säure mit Zug, frische<br />

Zitrusfrucht, feiner Pheolik, fein salzig im Finale, lange<br />

am Gaumen, mit viel Potenzial. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

94+ 2022 Fellbach Lämmler Riesling GG<br />

Vereint schon im Duft Gegensätze, reife Frucht, balsamische<br />

Würze, aber auch knackige Lebendigkeit mit Zitrusfrische.<br />

Pendelt am Gaumen souverän zwischen Klassik und<br />

Avantgarde, Fülle und Saftigkeit wird von Würze, griffiger<br />

Phenolik und salziger Mineralik abgelöst. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

95 2022 Fellbach Lämmler<br />

Spätburgunder GG<br />

Kräftiges Neuholz und dahinter eine volle, vielschichtige<br />

Beerenfrucht. Auch Kräuter. Die Gaumenstruktur besitzt<br />

Kraft und Dichte, Volumen und Bündelung, eine jahrgangstypisch<br />

reife Säure. Ein in sich ruhender, ganz natürlich<br />

hingeworfen wirkender Pinot Noir. 13 Vol.-%, NK, €€€€<br />

94+ 2022 Fellbach Lämmler Lemberger GG<br />

Feine Holzwürze, schwarzer Pfeffer, Veilchen, Schwarzkirsche,<br />

Brombeere, Eukalyptus, Minze, Schwarztee. In einem<br />

straffen, schlanken Format verdichten sich die Inhaltsstoffe.<br />

Präzise, nach vorne gerichtet, auf den Punkt extrahiert, mutig,<br />

mit großem Versprechen. 12,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />

94 2023 »Alte Reben« Trollinger trocken<br />

Reduktiver, energischer Duft nach Hefe, knackiger Zwetschge,<br />

roten Kirschen, schwarzem Pfeffer und Granatapfel. Alle<br />

Defizite, die Trollinger hatte, werden ihm hier ausgetrieben:<br />

straff gebaut, knochentrocken, mit Säurenerv und griffiger<br />

Tanninkante: Das ist schon nicht mehr Trollinger 2.0, sondern<br />

3.0. 11,5 Vol.-%, NK, €€<br />

92+ 2021 »Evoé« Blanc de Noirs brut nature<br />

SW/PN<br />

94 2022 Uhlbach Götzenberg Riesling GG<br />

92 2022 »Bergmandel« Riesling trocken<br />

91+ 2022 »Bergmandel« Sauvignon Blanc<br />

trocken<br />

91 2022 »Bergmandel Grau.Weiss« trocken<br />

CH/WB/PG<br />

93 2021 »Evoé« Rosé brut nature SW/PN<br />

91 2022 »Flash!« Rosé non filtré trocken<br />

CU/LMB<br />

628 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER WÜRTTEMBERG<br />

WEINGUT<br />

SCHÖNBRUNN<br />

Petersrain 1, 74235 Erlenbach<br />

T: +49 7132 951600, www.weingut-schoenbrunn.de<br />

Kontakt: Johannes Schönbrunn<br />

Ab-Hof-Verkauf: Di bis Do 17–19 Uhr, Fr 12–19 Uhr, Sa<br />

10–14 Uhr und nach tel. Vereinbarung<br />

Flaschen/Hektar: 80.000 (40 % weiß, 35 % rot,<br />

15 % Rosé)/8 ha<br />

Der Familienbetrieb liegt in den <strong>Wein</strong>bergen<br />

des Unterländer Dreiecks und<br />

verfügt über beste Hanglagen auf<br />

Lehm-Löss- und Keuperböden. Sein Handwerk<br />

lernte Johannes Schönbrunn im <strong>Wein</strong>gut<br />

Fürst zu Hohenlohe und bei Kanu Wines<br />

im südafrikanischen Stellenbosch. Das Können<br />

des Winzers fiel uns bei einer Sauvignon-<br />

Blanc-Trophy auf – und diese Rebsorte ist<br />

auch unser aktueller Tipp. Das <strong>Wein</strong>gut bietet<br />

übrigens auch einen Ausschank, wo man sich<br />

zu den hauseigenen <strong>Wein</strong>en an lokalen Speisen<br />

wie Brätbrot und schwäbischen Kutteln<br />

delektieren kann.<br />

90+ 2023 »Passion« Sauvignon Blanc trocken<br />

Im Duft Stachelbeere, Birnen, Zitronen und Limettenschale,<br />

Wiesenkräuter und florale Noten. Am Gaumen dicht und saftig,<br />

kraftvoll, dennoch elegant, klare Frucht mit dezenter<br />

Süße im Spiel mit feingliedriger Säure, Würze bis in die Länge,<br />

gut ausbalanciert, für den sofortigen Trinkgenuss.<br />

13 Vol.-%, DV, €€<br />

92+ 2022 »Rosé Saignée« trocken ME/CF<br />

Lachsrosa. Fruchtig sowie kräuterig im Duft, Himbeeren, Hagebutten,<br />

frische Feigen, Zwetschgen, Orangenschale, mineralische<br />

Würze. Am Gaumen rund und gut ausbalanciert,<br />

vollmundig, dabei nicht sättigend, klare Beerenfrucht, feine<br />

Säureader, mineralische Würze und schöne Länge, mit gutem<br />

Trinkfluss. 13 Vol.-%, DV, €<br />

93 2020 »JS« Cabernet Franc trocken<br />

Hoch attraktiv und auch sortentypisch im Duft. Aromen von<br />

junger Erdbeere, Himbeere, einem Hauch Paprika und Kies.<br />

Am Gaumen auch Waldboden, Chili sowie eine florale Note.<br />

Reifes Tannin, Struktur und eine lebendige Säure führen in<br />

den guten Abgang. 14 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2022 »Passion« Merlot trocken<br />

Gewürznelke, Schwarzkirsche, Veilchen als auch rote Kirsche<br />

in der Nase. Am Gaumen folgen Pflaume, Thymian und<br />

ein Hauch Schokolade, gut getragen von lebendiger Säure<br />

bei erkennbarer Struktur. Ein sortentypischer Merlot, harmonisch<br />

und attraktiv im Nachhall. 13,5 Vol.-%, DV, €€<br />

91+ 2020 »Passion« Lemberger trocken<br />

Blasses Purpur in der Farbgebung. Im Duft entwickeln sich<br />

Aromen von Brombeerstrauch, Schwarzkirsche, Gewürznelke<br />

und ein Hauch Paprika. Am Gaumen herrlich saftig, bei<br />

reifem Gerbstoff und gut tragender Säure. Eine feine Grafitnote<br />

begleitet den Nachhall. 14 Vol.-%, DV, €€<br />

90 2023 »Passion« Muskateller<br />

Blasses Goldgelb in der Farbgebung und intensiv im Duft.<br />

Aromen von Rosenblatt, Muskat und Geißblatt entwickeln<br />

ein attraktives Bukett. Am Gaumen auch Meyer-Ztirone,<br />

Mandarinenzeste sowie Geißblatt. Die Süße wird von lebendiger<br />

Säure gut getragen. Langer Abgang. 9,5 Vol.-%, DV, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

629


WEINGUT<br />

ALBRECHT<br />

SCHWEGLER<br />

Steinstraße 37, 71404 Korb<br />

T: +49 7151 3040137, www.albrecht-schwegler.de<br />

Kontakt: Julia Schwegler<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Flaschen/Hektar: 60.000 (26 % weiß, 74 % rot)/15 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Aaron Schwegler ist der Sohn eines früheren<br />

Garagenwinzers, und in der Tat<br />

bilden die drei Rotweincuvées, die Albrecht<br />

Schwegler in den 1990er-Jahren ausgetüftelt<br />

hat – »Beryll«, »Saphir« und »Granat«<br />

– immer noch das Rückgrat des Sortiments.<br />

Gemeinsam mit seiner Ehefrau Julia hat der<br />

Sohn des Firmengründers den Betrieb jedoch<br />

behutsam erweitert, dabei aber an der Fokussierung<br />

auf handwerkliche Spitzenqualität<br />

festgehalten. So sind heute auch reinsortige<br />

Rieslinge, Chardonnays und Lemberger Botschafter<br />

des <strong>Wein</strong>guts – auf Augenhöhe mit<br />

den nach wie vor exzellenten roten Cuvées.<br />

93+ 2022 »Réserve« Riesling trocken<br />

Viel Feuerstein im Duft, Apfel, balsamische Töne. Der Gaumen<br />

zeigt sich getragen, mit Weite und feiner Phenolik als<br />

Strukturgeber, die Säure hat Kraft, ohne grob zu wirken, unterstreicht<br />

die kräftige taktile Mineralität, das hat Burgunderanklänge<br />

in der Struktur und ist doch auch sehr rieslinghaft,<br />

straff, dicht, mit sehr gutem Potenzial. NK<br />

93+ 2022 »Réserve« Chardonnay trocken<br />

Dezente Holzwürze, etwas Zitrusfrucht, auch heller Sesam,<br />

Erdnuss. Der Gaumen zeigt sich zunächst saftig, dann dicht<br />

mit feinen Phenolpixeln besetzt, die Säure ist reif und trägt<br />

dennoch gut. Der <strong>Wein</strong> ist noch sehr verschlossen und kompakt<br />

zusammengeballt, braucht Zeit. 13 Vol.-%, NK<br />

96+ 2020 »Granat« Grande Cuvée trocken<br />

ZW/CS/ME/CT<br />

Noble Hölzer, Zeder, Zigarrenkiste, dahinter eine differenzierte,<br />

nicht nur dunkle Frucht, auch Himbeere und Schlehe,<br />

Preiselbeere, und kräuterwürzige Noten. Der Gaumen hat<br />

viel Saftigkeit, dazu ein dichtes, reifes Tannin, eine Balance<br />

mit großer Akuratesse, alles an seinem Platz. 14 Vol.-%, NK<br />

94 2020 »Saphir« Grande Cuvée<br />

ZW/ME/CT/CF/LMB<br />

Ein satter Duft: Zigarrenkiste, dunkle Beeren, Schwarzkirsche,<br />

Pfeffer, auch zitrische Noten. Im Mund zeigt sich ein<br />

<strong>Wein</strong> der kraftvollen Art mit feinkörnigem Tannin in hoher<br />

Dichte, einigem Feuer, einem lebendigen Säurerückgrat, viel<br />

Saft und mit einem langen, fruchtgetragenen Abklang.<br />

14 Vol.-%, NK<br />

93+ 2021 »Lemberger Reserve« Lemberger<br />

trocken<br />

Der Erstkontakt zeigt eine reife Schwarzkirschfrucht und etwas<br />

Neuholz, doch mit Luftkontakt kommt mehr und mehr<br />

Kräuterwürze zum Vorschein. Der Gaumen ist dicht mit reifem<br />

Gerbstoff gefüllt, ungewöhnlich homogen für den Jahrgang,<br />

von reifer Säure unterstützt, saftig abklingend, deutlich<br />

mineralisch und lang. 14 Vol.-%, NK<br />

93+ 2020 »Beryll« Grande Cuvée trocken<br />

ZW/CF<br />

Im Duft Heidelbeere, Lakritze und auch etwas Zwetschge.<br />

Nur ein Hauch von Holz. Der Gaumen rollt ein dichtes, feinkörniges,<br />

frisches Tannin aus, er fließt fruchtgetragen und<br />

sehr homogen, lange anhaltend, mit makelloser Balance<br />

und feinem Nuancenreichtum im Abgang. 14 Vol.-%, NK<br />

630 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGUT<br />

SEYFFER<br />

WEINGÜTER WÜRTTEMBERG<br />

Schwabstraße 4, 74189 <strong>Wein</strong>sberg<br />

T: +49 7134 6439, www.weingut-seyffer.de<br />

Kontakt: Thomas Seyffer<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 10–12 Uhr und 16–18.30 Uhr,<br />

Sa 10–14 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 106.700 (50 % weiß, 30 % rot,<br />

10 % Rosé, 10 % Schaumwein)/12 ha<br />

Bei der Wengerter-Familie Seyffer arbeiten<br />

drei Generationen Hand in Hand<br />

und mit viel Leidenschaft für das Winzerhandwerk<br />

zusammen, Thomas Seyffer und<br />

Sohn Christian bauen die <strong>Wein</strong>e aus, der Geisenheim-Absolvent<br />

bringt – etwa beim raffinierten<br />

Traminer »Seitensprung« – frische<br />

Ideen ein. Alle <strong>Wein</strong>e verbinden Substanz,<br />

Schmelz und Stil, die Genussfreude wird<br />

durch faire Preise gestärkt. Apropos: Zum<br />

<strong>Wein</strong>gut gehört auch eine Besenwirtschaft, in<br />

der auch »schwäbische Anti-Pasti« wie<br />

würzige Leberwurst und frisches Brät gereicht<br />

werden. An Guada!<br />

91+ 2023 »Seitensprung« Traminer trocken<br />

Rosenblüten, Birne, getrocknete Himbeere und Litschi, Muskatnuss,<br />

Orangenschale, etwas Nelke. Kräftig gebaut am<br />

Gaumen mit dichtem Extrakt und gut integrierter Kraft, saftig,<br />

Schmelz und mit süßlicher Konzentration in der Gaumenmitte,<br />

kulinarisch wertvoll. 13,5 Vol.-%, DV, €€<br />

90+ 2023 Muskateller trocken<br />

Attraktiv nuancierte Nase mit Muskatblüte und auch frisch<br />

geriebener Muskatnuss, reife Mango, Papaya und Schwarze<br />

Johannisbeere. Saftig und mit klarer Frucht am Gaumen,<br />

schlanke, filigrane Struktur, schöne Frische, elegante und<br />

stilsichere Sorteninterpretation. 11 Vol.-%, DV, €<br />

90+ 2023 »Höhenduft« Sauvignon Blanc<br />

trocken<br />

Zeigt im Duft die reife Sortentypizität, leicht brenzlig, reife<br />

Mango, Schwarze Johannisbeere, Birne, Würze. Schlanke,<br />

straffe Struktur, am Gaumen vollmundig, würzig und ausgewogen<br />

balanciert mit süßlichem Kern, reife Säure und ein<br />

feinwürziger, eleganter Ausklang. 12 Vol.-%, DV, €€<br />

90 2023 »Sandstein« Grauburgunder<br />

trocken<br />

Leicht parfümierte Nase mit reifer Birne und Aprikose, gelbe<br />

Pflaume, kandierte Walnüsse, Birnentarte. Am Gaumen vollmundig<br />

und mit ausgewogener Balance, die Fruchtsüße<br />

bringt Harmonie, geht nicht in die Breite, präsente, eingewobene<br />

Säure, gut balanciert. 12 Vol.-%, DV, €<br />

90+ 2022 <strong>Wein</strong>sberg Spätburgunder trocken<br />

Kräftiger und reifer Duft mit roten und dunklen Kirschen,<br />

kräuterig, würzig, auch etwas Lakritze und Tinte. Die Reife<br />

zeigt sich am Gaumen mit guter Substanz und kräftiger Art<br />

in stimmigem Gleichgewicht, mürbes Tanningerüst, korrespondierende<br />

Säure. 14 Vol.-%, DV, €€<br />

89+ 2021 <strong>Wein</strong>sberg Lemberger trocken<br />

Kräuterige, erdige Noten, getrockneter Rosmarin, schwäbische<br />

Garrigue, reife, dunkle Frucht, Brombeere, Granatapfel.<br />

Zeigt am Gaumen die jahrgangstypische Kühle mit einer frischen<br />

Säure und knackigen Gerbstoffen, betont trocken mit<br />

erdig-würzigen Noten. 13,5 Vol.-%, DV, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

631


WEINGUT<br />

SIEGLOCH<br />

Albertviller Straße 51, 71364 Winnenden<br />

T: +49 7195 177120, www.weingut-siegloch.de<br />

Kontakt: David Siegloch<br />

Ab-Hof-Verkauf: Do und Fr 16–18.30 Uhr,<br />

Sa 9–13.00 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 73.300 (40 % weiß, 30 % rot,<br />

20 % Rosé, 10 % Schaumwein)/10,5 ha<br />

Unter dem Motto »<strong>Wein</strong> wie wir« erzeugen<br />

die Brüder David und Martin<br />

Siegloch seit dem Jahrgang 2014 <strong>Wein</strong>e,<br />

die dem Einerlei des Mainstreams aus dem<br />

Weg gehen, ohne aber zu extrem in ihren Experimenten<br />

zu werden. Es sind individuelle<br />

Gewächse, die sich Bodenständigkeit bewahrt<br />

haben. Die Weichen dafür stellen die Brüder<br />

im <strong>Wein</strong>berg, im Keller wird der Weg von der<br />

Traube zum <strong>Wein</strong> nur begleitet. Die meisten<br />

<strong>Wein</strong>e werden spontan vergoren und unfiltriert<br />

abgefüllt. Wie gut die Réserven reifen,<br />

zeigt eindrücklich der 2019er Riesling, der sogar<br />

noch weiteres Potenzial besitzt.<br />

93 2019 »Réserve« Riesling trocken<br />

Komplexer Duft, gerne im großen Glas, Apfelschale, Blutorangen,<br />

Kamillenblüte, Currypulver, Estragon, kandierter<br />

Ingwer, Bienenwabe. Am Gaumen frisch und mit feiner<br />

Frucht, Mirabelle, Zitronen, Grapefruit, feingewobenem Tannin,<br />

und lebendiger Säurader, ein gereifter Riesling, der noch<br />

längst nicht am Ende seiner Reise ist. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

93 2021 »Réserve« Sauvignon Blanc trocken<br />

Goldgelb und mit Glanz im Glas, vielschichtig im Duft. Röstnoten,<br />

gegrillter gelber Paprika, Currypulver, Ananas, Mango,<br />

Kurkuma, Brotkruste, kandierte Zitronen, Senfsaat. Am<br />

Gaumen fokussiert und engmaschig gebaut, viel Würze zur<br />

Frucht, feine Phenolik setzt Struktur, Reifepotenzial.<br />

13 Vol.-%, DIAM, €€€<br />

90+ 2023 »vogelfrei« Sauvignon Blanc<br />

trocken<br />

Dicht und nicht zu laut im Duft, Rauch, Stachelbeere, gelbe<br />

Paprika, Cassis, Maracuja, Apfelschale. Am Gaumen mit viel<br />

Saft, schwungvolle Frucht tänzelt mit nahtlos eingefügter<br />

Säure und Würze durch den Gaumen, gut ausbalanciert und<br />

aus einem Guss, gute Länge. 12 Vol.-%, DV, €€<br />

90 2023 Riesling trocken<br />

Rieslingtypischer und feiner Duft, grüner Apfel, Zitronen,<br />

weißer Pfirsich, Aprikosen, Wiesenkräuter. Im Mund harmonisches<br />

Spiel zwischen saftiger Frucht, feiner Würze und gut<br />

integrierter, lebendiger Säure, schlank und mit gutem Extrakt,<br />

ausbalancierter und fröhlicher Trinkgenuss.<br />

12 Vol.-%, DV, €<br />

91 2022 »vogelfrei« Merlot trocken<br />

Duftige Nase: dunkle Beeren, Heidelbeeren, Brombeeren,<br />

Himbeeren, Pflaumen, Zimt, dunkle Schokolade, Anis, kalkige<br />

Würze. Im Mund mit Kraft, saftige Frucht, feinkörniges<br />

Tannin, frischer Säurestruktur, trinkanimierend, als Solist<br />

oder zum BBQ in geselliger Runde. 14 Vol.-%, KK, €€<br />

90 2022 Lemberger trocken<br />

Dunkle Kirschen, Waldbeeren und Pflaumen setzen den Auftakt<br />

im Duft, Zimt, Pfeffer und Marzipan stiften Würze. Am<br />

Gaumen schlank und mit viel frischer Frucht, feiner Gerbstoff<br />

und lebendige Säure sind gut ausbalanciert, ein trinkanimierender<br />

Lemberger als Solist, zur Vesper oder zum<br />

Picknick. 12 Vol.-%, DV, €<br />

632 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER WÜRTTEMBERG<br />

WEINGUT<br />

STERNEISEN<br />

Mühlstraße 10, 73630 Remshalden<br />

T: +49 176 38641541, www.weingut-sterneisen.de<br />

Kontakt: Claudia Dorn<br />

Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />

Flaschen/Hektar: 20.000/3 ha<br />

Anbauweise: in Umstellung<br />

Die Winzertochter Claudia Dorn hatte<br />

sich eigentlich entschieden, als Krankenschwester<br />

zu arbeiten. Aber die<br />

Sehnsucht nach den heimischen <strong>Wein</strong>bergen<br />

war stärker, ab 2017 verarbeitete sie Trauben<br />

von einem halben Hektar in ihrer kleinen<br />

Garage. Daraus entstand bald ein professionelles<br />

<strong>Wein</strong>gut. Im <strong>Wein</strong>berg sei sie einfach<br />

glücklich, sagt die Winzerin. Mit ihrem Riesling,<br />

ihrem Chenin Blanc (!) und ihrem Trollinger<br />

hat sie uns für sich eingenommen. Unser<br />

Tipp ist aber in diesem Jahr ihr feiner, typisch<br />

württembergischer 2021er Lemberger<br />

»Heimat«.<br />

90 2023 »Herkunft« Riesling trocken<br />

Reife Stachelbeere, <strong>Wein</strong>bergpfirsich, Mirabelle und auch<br />

Quitte bilden den dominanten Duft heimischer Früchte.<br />

Spielerisch, verwoben mit reifer Fruchtaromatik, lassen sich<br />

auch exotische Gewürze wahrnehmen. Indischer Curry und<br />

auch etwas Kardamom begleiten harmonisch das fruchtigwürzige<br />

Gesamtbild. 13 Vol.-%, DV, €<br />

90 2023 »Wagnis Blue Label« Chenin Blanc<br />

trocken<br />

Angenehm duftig zeigt die Rebsorte weiße und rote Beerenfrucht.<br />

Daneben lassen sich auch noch Haselnüsse und frische<br />

Gartenkräuter riechen. Der Geschmack am Gaumen ist<br />

geprägt von jugendlich-frischer Säure – eine Frische, die im<br />

Mund sehr belebend wirkt. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

89 2023 »Weltenbummler« Sauvignon Blanc<br />

trocken<br />

Nicht laut im Duft, aber fein, lassen sich ganz typisch<br />

Schwarze Johannisbeere, grüner Paprika, rote Stachelbeeren<br />

und Kiwifrucht riechen. Eine lebhafte Säurestruktur bildet<br />

den Auftakt am Gaumen. Beinahe saftig begleitend dazu<br />

frische Säure und viel Lebendigkeit. 12 Vol.-%, DV, €<br />

89 2023 »Brücke Blue Label« Rosé trocken<br />

LG/ME/SY<br />

Hell lachsfarben präsentiert sich dieser Landwein vom<br />

Neckartal im Glas. Etwas Minze und Menthol bestimmen,<br />

fruchtig unterlegt, den Duft. Gediegen, bei entsprechender<br />

Frische, machen Beerenfrüchte wie Himbeere und Rote<br />

Johannisbeere am Gaumen ihre Aufwartung. Bei schlankem<br />

Körper hallt die Aromatik fruchtig nach. 13 Vol.-%, DV, €<br />

91 2021 »Heimat« Lemberger trocken<br />

Sehr fein und regionaltypisch zeigt der Lemberger im Duft<br />

kirschige Aromatik und Kräutertöne wie Thymian, schwarzen<br />

Pfeffer und frischen Kümmel. Noch jugendlich verschlossen,<br />

schmeckt man zuerst vibrierende Fruchtsäure,<br />

dazu passenden Gerbstoff. Nachhaltig. 13,5 Vol.-%, DV, €<br />

90 2021 »Dickhäuter Blue Label« Cuvée<br />

trocken LG/LMB/CF<br />

Komplex die Frucht am Gaumen, die deutlich von Sauerkirsche,<br />

Brombeere und Roten Johannisbeeren dominiert wird.<br />

Das feste Tanningerüst lässt erahnen, dass dieser stimmig<br />

assemblierte <strong>Wein</strong> noch großes weiteres Potenzial besitzt.<br />

13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

633


WEINGUT<br />

DER STADT<br />

STUTTGART<br />

Breite Straße 4, 70173 Stuttgart<br />

T: +49 711 21657507, www.weingutstuttgart.de<br />

Kontakt: Timo Saier<br />

Ab-Hof-Verkauf: Di und Mi 10–17 Uhr, Do und<br />

Fr 10–18 Uhr, Sa 10–14 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 100.000 (50 % weiß, 50 % rot)/16 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Das <strong>Wein</strong>gut der Stadt Stuttgart bewirtschaftet<br />

Rebflächen, die teilweise<br />

mitten in Wohngebieten liegen,<br />

darunter viele Steillagen, die Flurstücke sind<br />

von Bad Cannstatt bis Degerloch, vom Hasenberg<br />

bis Obertürkheim über die gesamte<br />

Metropole verstreut. Also keine ganz einfachen<br />

Arbeitsbedingungen. Umso bemerkenswerter,<br />

welche tolle Qualität zu überaus fairen<br />

Preisen Betriebsleiter Timo Saier und<br />

Kellermeister Marcel Schweikart auf die Flasche<br />

bringen. Das gilt auch für den Jahrgang<br />

2023, mit dem die Umstellung auf Bioanbau<br />

abgeschlossen wurde.<br />

92+ 2020 »KB« Riesling trocken<br />

In der Nase geröstete Koriandersaat, Curry und weißer Pfeffer,<br />

dazu Brioche und Röstaromen, Untermalung durch reife<br />

Birne und Quittenmarmelade. Am Gaumen reichhaltig und<br />

würzig, gelbe Frucht zeigt sich, lebendige Säure sorgt für<br />

Zug, mineralisch geprägt, Potenzial. 12 Vol.-%, DV, €€<br />

92 2022 Bad Cannstatt Zuckerle Riesling<br />

trocken<br />

Würziger Duft, weißer Pfeffer, getrockneter Thymian und<br />

Salbei, helle, reife Füchte, fast etwas Zimt, individuell. Am<br />

Gaumen mit einer feinen, stoffigen Textur, griffig mit lebendiger<br />

Säure, würzig mit Karambole, Quitten und Kaki. Gute<br />

Länge, spannender <strong>Wein</strong>. 12 Vol.-%, DV,<br />

90+ 2021 Stuttgart Mönchhalde Sauvignon<br />

Blanc trocken<br />

Kultivierter Duft nach zartem Rauch, etwas Brioche, Muskatblüte<br />

und feiner Mirabelle. Am Gaumen mit einer schönen<br />

Geschmeidigkeit, wohltemperierte Säure, harmonisch<br />

und elegant gewoben. Baut eine schöne Spannung auf, endet<br />

auf feinen Kräutern. 12,5 Vol.-%, DV,<br />

92+ 2021 Bad Cannstatt Zuckerle Merlot<br />

trocken<br />

Duft nach reifer Zwetschge, Gewürznelke, Aroniabeere,<br />

auch etwas süße Kirsche. Am Gaumen mineralisch frisch,<br />

fein gewoben, milde Säure, wohltemperierte Gerbstoffe, delikate<br />

Kräuterwürze und viel helle rote Frucht. Schöne Trinkigkeit,<br />

hat eine gute Länge. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

92+ 2021 Stuttgart Mönchhalde Syrah trocken<br />

In Duft Sauerkirsche, schwarzer Pfeffer, Kalk, Nelke und Lorbeer,<br />

schön dicht. Animierend frisch am Gaumen, hat eine<br />

präzise Säurestruktur, gepaart mit würziger Mineralik. Saftig<br />

und spannungsgeladen mit zartbitterer Schokolade und<br />

Heidelbeere, guter Zug, gute Länge. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

90+ 2022 »Stadtwein Rot« trocken SL/PN<br />

Würziger Duft mit Aromen von Nelke, kandierter Blutorange,<br />

roten Früchten und etwas Leder. Am Gaumen<br />

saftig frisch mit einer feinen Säure, delikate Würze, helle<br />

rote Früchte, Himbeere und Brombeere. Ein harmonischer<br />

und sehr trinkiger Einstieg in das rote Portfolio.<br />

13 Vol.-%, DV, €<br />

634 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER WÜRTTEMBERG<br />

TEAMWERK<br />

ESSLINGEN<br />

Lerchenbergstraße 16, 73733 Esslingen-Mettingen<br />

T: +49 711 9189620, www.teamwerk-esslingen.de<br />

Kontakt: Ramona Fischer<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 10–18 Uhr, Sa 9–16 Uhr,<br />

So 12–16 Uhr<br />

Hektar: 72 ha<br />

Eine starke Vorstellung vom Teamwerk<br />

Esslingen, das für eine moderne Interpretation<br />

der Genossenschaft steht:<br />

Für eine starke Gemeinschaft, bei der alle<br />

Hand in Hand arbeiten. Insgesamt 72 Hektar<br />

Reben kultivieren die schwäbischen Wengerter,<br />

davon sind ein Drittel terrassierte<br />

Steilstlagen, in denen alles in Handarbeit erledigt<br />

werden muss und neben Lemberger<br />

und Trollinger auch Rebsorten wie Syrah gedeihen<br />

– und wie! Wir empfehlen den frischen,<br />

kraftvollen Riesling. Wird diese gute<br />

Leistung bestätigt, dann rückt der zweite<br />

Stern näher.<br />

91 2022 Esslingen Burg Riesling trocken<br />

Ein noch nicht entfaltetes, aber intensive Frucht andeutendes<br />

Bukett, Pfirsich und Aprikose. Der Gaumen ist stoffig,<br />

dicht, mit feiner Phenolik, stimmig trockener Abstimmung<br />

und festem Säurerückgrat. Führt Frische und Kraft zusammen<br />

und hat eine sehr gute Länge. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

90+ 2023 »Ebene 3« Muskateller trocken<br />

Eine feine und klare Würze zeigt sich im Duft, frische Muskatnuss,<br />

leicht zitrische Noten. Das Mundgefühl ist kühl und<br />

schlank, hat dabei durchaus Gehalt und Würze, auch Länge,<br />

bleibt aber im Alkohol zurückhaltend. Feiner und leicht mineralisch<br />

unterlegter Aperitif. 11,5 Vol.-%, DV, €<br />

92 2022 Esslingen Burg Syrah trocken<br />

Dichter Duft nach dunkler Frucht, Brombeere, Schwarzkirsche,<br />

Cassis, mit dunkler Schokolade und rosa Pfeffer. Verbindet<br />

Kraft und Substanz mit einer geschmeidigen Vollmundigkeit,<br />

feinen Würze und auch Mineralik, elegant, mit<br />

Stil und Charakter, gute Länge. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

91+ 2020 »Dicker Turm« Esslingen Burg<br />

Cuvée trocken CS/CF<br />

Der »Dicke Turm« zeigt, was man von ihm erwartet: Intensität,<br />

Würze, Unterholz, Nelke und Wacholderbeere, Tabak,<br />

Laub. Würzig und intensiv im Duft, kraftvoll, druckvoll mit<br />

Substanz und Wucht, der Alkohol ist eingebunden, mürbe<br />

Tannine, lang, das Essen ruft. 14 Vol.-%, NK, €€<br />

91 2022 »Abt Fulrad Cuvée Zukunft« trocken<br />

CS/CF/ME<br />

Reife Waldbeeren mit Holzwürze, Brombeere, Cassis,<br />

schwarze Kirsche, auch etwas Pflaume, Tabak, etwas Tinte.<br />

Der »Abt« steht am Gaumen zwischen Vollmundigkeit und<br />

Frische, präsente Säure, würzig, der Gerbstoff gibt Struktur,<br />

der Extrakt ist mittelgewichtig, passt. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />

90 2020 »Stufe 8« Esslingen Schenkenberg<br />

Lemberger trocken<br />

Feine Würze, kräuterig, geröstete Kaffeebohnen, Waldbeeren,<br />

Brombeeren, Maulbeeren, Schwarze Johannisbeere.<br />

Zeigt seine Sortentypizität in der Struktur, kräftig, mit reifen<br />

Gerbstoffen und dunklen Waldbeeren, die Mineralik der Lage<br />

klingt an, mittlere Komplexität. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

635


WEINGUT<br />

UNGERER<br />

Harsberger Straße 15, 74629 Pfedelbach<br />

T: +49 7949 940690, www.weingut-ungerer.de<br />

Kontakt: Karlheinz Ungerer<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Do 17.30–19 Uhr, Fr 14–19 Uhr,<br />

Sa 8–13 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 70.000 (45 % weiß, 55 % rot)/8 ha<br />

Rebberge besaß die Familie schon länger,<br />

aber erst 1993 versuchte sich<br />

Karl-Heinz Ungerer mit einem Trollinger-<strong>Wein</strong>berg<br />

als selbstkelternder Winzer.<br />

Seither stehen die Zeichen auf Expansion:<br />

Die Zahl der Rebsorten ist auf 20 angewachsen,<br />

dazu produziert das <strong>Wein</strong>gut Rotweinlikör,<br />

Edelbrände und Sekte. Die Spitzenweine<br />

sind auf Namen wie »Lichtblick«, »Sehnsucht«<br />

und »Unglaublich« getauft. Bei unserer<br />

Verkostung durften wir feststellen: Diese<br />

<strong>Wein</strong>e beweisen sehr glaubwürdig, dass sich<br />

die Anstrengungen der vergangenen Jahre<br />

gelohnt haben.<br />

91 2023 »Sehnsucht« Sauvignon Blanc<br />

trocken<br />

Wunderbare Primärfruchtaromen im Duft. Alles da, was<br />

man von einem sauberen Sauvignon Blanc erwarten darf.<br />

Grüner Paprika, Schwarze Johannisbeere und frischer Grasschnitt<br />

geben ein stimmiges Stelldichein. Der Eindruck am<br />

Gaumen ist expressiv mit viel Frucht und auch etwas Mineralik,<br />

gute Länge. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

90+ 2022 »Lichtblick in Schräglage« Cuvée<br />

trocken WB/BF<br />

Hell lachsfarben mit leicht rötlichen Reflexen, zeigt dieser<br />

Schillerwein eine brillante Farbe. Im Duft dann viel rote Beerenfrucht,<br />

dezente Holzwürze aus dem Barrique und auch<br />

ein bisschen Gesteinsmehl. Holz und Frucht sind perfekt<br />

ausbalanciert. Ausgesprochen interessanter Schillerwein.<br />

13 Vol.-%, NK, €€<br />

90+ 2022 Chardonnay trocken<br />

Sehr viel Feuerstein und etwas Eichenholz dominieren den<br />

Duft. Hinzu kommen Noten von Heu, Bäckerhefe und auch<br />

Banane. Kräftig dann der Geschmackseindruck im Mund.<br />

Florale Töne, Holz und auch eine gute Säurestruktur prägen<br />

das Gesamtbild des gegenwärtig noch etwas verschlossenen<br />

Chardonnays. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

89 2023 Sylvaner trocken<br />

Kräuterig und verknüpft mit Mineralität sowie Hefenoten<br />

riecht dieser Sylvaner insgesamt jugendlich und frisch. Vollmundig<br />

und mit cremigem Schmelz zeigt er sich am Gaumen.<br />

Die Frische des <strong>Wein</strong>s macht Spaß auf mehr. Der Nachhall<br />

ist balanciert. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

92 2021 »Saltatium virium« Cuvée trocken<br />

BF/PN/CF<br />

Ein ziemlich dichtes Violettrot leuchtet im Glas. Im Duft Noten<br />

dunkler Beerenfrüchte sowie ätherische Noten von Wacholder<br />

und Holundergelee, dazu kommt rauchige Holzaromatik.<br />

Holunderbeeren sowie weitere dunkle Beerenfrüchte<br />

lassen sich schmecken bei gekonntem Holzeinsatz. Knackige,<br />

aber dennoch stimmige Gerbstoffe begleiten den Abschluss.<br />

13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

90 2022 »Unglaublich« Cuveé trocken<br />

BF/AC/DF<br />

Gut abgestimmt, lassen sich dunkle Beerenfrüchte, etwas<br />

Vanille, Minze und schwarzer Pfeffer riechen. Am Gaumen<br />

frische Beerenfrucht von dunklem Obst. Kernig und schmelzig<br />

zugleich erlebt man säurefrisch die ausgewogene Gerbstoffqualität.<br />

Die Noten von Vanille und Holz stützen sehr<br />

gut diesen körperreichen Roten. Toll auch die Länge.<br />

13 Vol.-%, NK, €€<br />

636 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER WÜRTTEMBERG<br />

WEINGUT<br />

WACHTSTETTER<br />

Michelbacher Straße 8, 74397 Pfaffenhofen<br />

T: +49 7046 329, www.wachtstetter.de<br />

Kontakt: Rainer Wachtstetter<br />

Ab-Hof-Verkauf: Do und Fr 9–12 Uhr und 13.30–18 Uhr,<br />

Sa 9–16 Uhr und nach Vereinbarung<br />

Flaschen/Hektar: 130.000 (35 % weiß, 65 % rot)/20 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Nur wenige Winzer haben sich so verdient<br />

gemacht um den Lemberger wie<br />

Rainer Wachtstetter. Er schafft es, die<br />

Rebsorte zeitgemäß zu interpretieren, ohne<br />

den wuchtigen Ballast, der ihr anhing. Hier<br />

zeigt sie eine klare Definition: mit Körper,<br />

spannungsvoll, veredelt mit fruchtiger Finesse.<br />

Mit dem »Adler-Wirtschäftle« erhält die<br />

Familie eine kulinarische Institution, in der<br />

sich seit Jahrzehnten nicht viel verändert hat.<br />

Auf der Speisekarte finden sich schwäbische<br />

Klassiker wie Spanferkel, Zwiebelrostbraten,<br />

dazu Spätzle und Kartoffelsalat. Eine Zeitreise,<br />

die sich lohnt.<br />

90+ 2021 Lemberger weissgekeltert brut<br />

Traubiger, beeriger Duft, Himbeere, Brombeere, Herzkirsche,<br />

feine Hefenoten, frischer Hefezopf, auch gelbfruchtig,<br />

Aprikose. Am Gaumen mit guter Frische und präziser Säure,<br />

das feinperlige Mousseux ist elegant, saftig, vollmundig, mit<br />

Schmelz, endet mit Brombeere. 12 Vol.-%, NK, €€<br />

94+ 2020 Pfaffenhofen Spitzenberg<br />

Lemberger GG<br />

Attraktives Bukett von feiner Holzwürze und feinem Nougat,<br />

ein Hauch Karamell, Schwarzkirsche, Brombeere, Zedernholz.<br />

Am Gaumen so nuanciert und balanciert, dass es ein<br />

Plädoyer für die Rebsorte ist, dicht, engmaschige Auflösung<br />

des Extrakts, mineralischer Akzent. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

93+ 2020 »Cuvée Ernst Combé« trocken<br />

LMB/ME/CF/SY<br />

Weicher Ansatz mit Schwarzkirsche, Brombeere, etwas<br />

Milchschokolade, zarte Holzlaktik, Johannisbeere, Kräuter.<br />

Weicher Ansatz am Gaumen, geschmeidig, die reifen und<br />

kräftigen Tannine stellen das Rückgrat, gelassen, mit starker<br />

mineralischer Verdichtung im Finish. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />

93+ 2019 Pfaffenhofen Geißberg<br />

Spätburgunder GG<br />

Balsamische Würze in der Nase, reife schwarze Kirsche,<br />

Schwarze Johannisbeere, auch Pflaume, feiner Rauch, kräuterig,<br />

Lorbeerblatt. Konzentriert am Gaumen mit Saft und<br />

Würze, reife Säure, die sich linear ausbreitet, weiche Gaumenmitte,<br />

mineralisches Ende. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

93 2021 »Junges Schwaben« Pfaffenhofen<br />

Hohenberg Lemberger Erste Lage<br />

trocken<br />

Attraktiver Duft, kalter Rauch, Räucherspeck auf die anziehende<br />

Art, Schwarzkirsche, auch Blaubeere. Hat am Gaumen<br />

die klare Definition, die Lemberger manchmal fehlt:<br />

körperreich, trotzdem mit Druck, Spannung und einer fruchtigen<br />

Eleganz, die bis ins lange Finale geht.<br />

13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

93 2019 »Ernst Combé« Pfaffenhofen<br />

Hohenberg Lemberger Erste Lage<br />

trocken<br />

Würzig, kräuterig, Brombeere, Schwarze Johannisbeere, etwas<br />

Tinte, Spaziergang im Herbst. Die reifen Fruchtaromen<br />

werden am Gaumen eingebettet in ein entspanntes und<br />

doch spannungsreiches Umfeld, trocken, kompromisslos,<br />

griffig wie die Gerbstoffe. Erdig, mineralisch.<br />

13,5 Vol.-%, NK, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

637


WEINGUT<br />

WEIHBRECHT<br />

Hauptstraße 20, 74626 Bretzfeld-Schwabbach<br />

T: +49 7946 2788, www.weingut-weihbrecht.de<br />

Kontakt: Simon Weihbrecht<br />

Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />

Flaschen/Hektar: 40.000/7 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

<strong>Wein</strong> kann man im Bioweingut Weihbrecht<br />

in einigen Zusammenhängen<br />

erleben: Familie Weihbrecht<br />

bietet <strong>Wein</strong>erlebnisführungen an, in der <strong>Wein</strong>stube<br />

werden Speisen wie Maultauschen mit<br />

Kartoffelsalat aufgetragen, wer nach einer Verkostung<br />

übernachten will, ist im »<strong>Wein</strong> & Bett«<br />

bestens versorgt, sogar Tagungen können abgehalten<br />

werden. Der <strong>Wein</strong> bleibt natürlich der<br />

Kern aller Anstrengungen: Der talentierte Jungwinzer<br />

Simon Weihbrecht zeigt seine Ambitionen<br />

in <strong>Wein</strong>en wie dem druckvollen, weißen<br />

»natur«, der würzigen Cuvée »Primus S« oder<br />

dem vollmundigen Chardonnay.<br />

91+ NV »natur« trocken<br />

Mandarine, Orangenschale, Mango und Litschi im expressiven,<br />

fruchtigen Duft. Feine Würze, floral-duftig, Flieder.<br />

Druckvoll am Gaumen mit verlässlichem Extrakt und süßlichem<br />

Kern, mineralische Anklänge, reifer Säurestrang, intensive<br />

Würze, die auch das Finale prägt. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />

90+ 2023 »S« Riesling feinherb<br />

<strong>Wein</strong>bergpfirsich und Aprikose in der fruchtigen Nase, kandierter<br />

Pfirsich, auch etwas Honigwabe. Schlanker Bau am<br />

Gaumen, adrettes Zusammenspiel von lebendiger Säure<br />

und charmanter Fruchtsüße, neben Steinobst kommen<br />

auch zitrische und mineralische Noten dazu.<br />

10,5 Vol.-%, DV, €€<br />

90 2022 »S« Chardonnay trocken<br />

Aprikose, auch kandierte Aprikose, reife Birne, gelbe Pflaumen,<br />

etwas Mango und Ananas, steinig-würzige Anklänge.<br />

Vollmundig am Gaumen mit guter Substanz, Saft, Fülle und<br />

Schmelz, reife, tragende Säure, Abrundung durch feine<br />

Fruchtsüße. Kann auch kräftige Gerichte ab.<br />

12,5 Vol.-%, DV, €<br />

91 NV »Primus S« Cuvée trocken<br />

Rauch, balsamische Würze und getrocknete Kräuter im<br />

ersten Duft mit reifer Frucht, Brombeere, Johannisbeere<br />

etwas Orangenschale. Kräftig gebautes und kraftvolles<br />

Format am Gaumen, gute Substanz mit Extraktdichte und<br />

reifem Gerbstoffgerüst, endet würzig. 14,5 Vol.-%, NK, €€<br />

89+ 2020 »S« Lemberger trocken<br />

Beerige Noten, Johannisbeeren, Kirsche, Brombeere, Pflaume,<br />

balsamische Würze, Rauch und auch Rauchfleisch. Kräftige<br />

Struktur am Gaumen, verbindet Kraft und Geschmeidigkeit,<br />

süßlicher Extraktkern, Schmelz, reife Säure, mürbes<br />

Tannin, Würze, harmonisch abgerundet. 13,5 Vol.-%, DV, €€<br />

89+ NV »Donar« Spätburgunder im Barrique<br />

gereift trocken<br />

Würzige Nase mit reifer Kirsche, Waldbeere, Rauch, Nelken,<br />

Veilchen, Orangenschale. Die kräftige Struktur am Gaumen<br />

ist vom Holzausbau geprägt, die stabile Säure trägt, kein<br />

leichtfüßiger Spätburgunder, trägt sein Holzgerüst bis zum<br />

Finale, schöne Würze. 14 Vol.-%, NK, €€<br />

638 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER WÜRTTEMBERG<br />

WEINKONVENT<br />

DÜRRENZIMMERN<br />

Meimsheimer Straße 11, 74336 Brackenheim<br />

T: +49 7135 95150<br />

www.weinkonvent-duerrenzimmern.de<br />

Kontakt: Mirko Semmler-Lins<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 10–12.30 Uhr und<br />

13.30–18 Uhr, Sa 9–13 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 1.800.000 (30 % weiß, 70 % rot)/180 ha<br />

Die Genossenschaft aus dem Zabergäu<br />

ist für ihre glutvollen Rotweine bekannt,<br />

die auf lange Flaschenreife angelegt<br />

sind. Dieses Jahr scheint uns die Reihe<br />

der roten Boliden eine leichte stilistische<br />

Transformation anzudeuten: hin zu mehr Eleganz<br />

und Frische. Sehr gut! Die Fülle der<br />

Frucht bleibt wie beim Portugieser dennoch<br />

erhalten oder die Komplexität der Würze wie<br />

bei der Syrah. Der Holzeinsatz bleibt spürbar,<br />

dominiert aber nicht mehr so stark wie früher.<br />

Das sind Qualitäten, die jedem <strong>Wein</strong>gut gut zu<br />

Gesicht stünden. Wir sind schon neugierig<br />

aufs nächste Jahr.<br />

89+ 2023 »Cellarius Exclusiv« Chardonnay<br />

trocken<br />

Duftige Nase mit Wiesenblumem, reife Aprikose, Birne, gelber<br />

Apfel, Reneklode und Honigmelone, kandierte Walnuss.<br />

Sauber vinifizierter Chardonnay mit kompaktem Bau, gut<br />

dosierter Fülle, Schmelz und Würze, reife Säure, zitrisch im<br />

Ausklang, Pampelmuse. 12 Vol.-%, DV, €<br />

89+ 2023 »Cellarius Exclusiv« Weißburgunder<br />

trocken<br />

Weiße und gelbe Blüten in der fruchtig-duftigen Nase, Mirabellen,<br />

weiße Birne, Kandiszucker, etwas Flieder. Kompakt<br />

und bündig am Gaumen, ausgewogen balanciert bei mittlerem<br />

Extrakt, saftig, stabile Säure und feine Würze. Schöner<br />

Sortentyp, gerne auch zum Essen. 13 Vol.-%, DV, €<br />

93 2021 »Divinus Der Abt« Cuvée trocken<br />

LMB/CF/CS<br />

Schwarze Johannisbeere, Teer, Thymian und Beifuß, Lebkuchen.<br />

Der Gaumen ist sehr dicht mit Gerbstoff besetzt, alkoholkräftig,<br />

Strukturgeprägt und dabei lange homogen bleibend.<br />

Auch mineralisch. Ein Muskelpaket. Unbedingt weglegen!<br />

14 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2021 »Divinus« Syrah trocken<br />

Sauerkirsche und Pfeffer, ein Anflug von Menthol. Auch<br />

schokoladige Noten vom Holz. Im Mund hat der <strong>Wein</strong> Kraft,<br />

aber auch Proportion: Der Gerbstoff ist körnig, ohne zu<br />

trocknen, besitzt Dichte ohne Adstringenz oder Bitternis, mineralische<br />

Noten geben Frische. 14 Vol.-%, NK, €€€<br />

92 2021 »Divinus« Portugieser trocken<br />

Zimt und Pflaume, auch Schwarzkirsche, eine satte Frucht.<br />

Am Gaumen zeigt der <strong>Wein</strong> eine Wucht, die für die Sorte absolut<br />

ungewöhnlich ist: Öligkeit, Fülle, körniges, aber reifes<br />

Tannin, gut integrierte Säure, Extraktsüße, zuletzt ein alkoholisches<br />

Feuer, das von der intensiven Abgangsfrucht eingefangen<br />

wird. 14 Vol.-%, NK, €€€<br />

90 2020 »Cellarius Benedictus« Cuvée<br />

trocken LMB/BP/CD/CS/SY/DF<br />

Buttrig im Duft mit einer entfalteten Steinobstfrucht und<br />

mit Noten von Schwarzer Johannisbeere und Menthol. Der<br />

Gaumen zeigt sich saftig, mit recht feinem, aber auch dichtem<br />

Tannin, einer süßen Gaumenfrucht und einem harmonischen<br />

Abgang sehr guter Länge. 14 Vol.-%, DV, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

639


WEINMANUFAKTUR<br />

INGELFINGER FASS<br />

Schlossstraße 14, 74653 Ingelfingen<br />

T: +49 7940 91650, www.schloss-hotel-ingelfingen.de<br />

Kontakt: Marcel Schmieg<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Flaschen/Hektar: 13.300 (47 % weiß, 41 % rot, 9 % Rosé,<br />

3 % Schaumwein)/3,2 ha<br />

Anbauweise: in Umstellung<br />

Der Jahrgang 2023 war der erste biologisch<br />

erzeugte der <strong>Wein</strong>manufaktur<br />

Ingelfinger Fass, die keine eigene Kellerwirtschaft<br />

betreibt, die <strong>Wein</strong>e werden im<br />

<strong>Wein</strong>gut Fürst zu Hohenlohe Oehringen ausgebaut.<br />

Die Reben aber werden auf Terrassen<br />

unterhalb der Ruine Lichteneck kultiviert, sie<br />

zählen zu den steilsten und besten Lagen im<br />

Kochertal. Die Weißweine aus 2023 zeigen<br />

sich saftig und klar, der mineralisch getönte<br />

Silvaner ist unsere Empfehlung. Bei den Rotweinen<br />

zeigen sich die aus 2022 in guter Form<br />

und mit Substanz, da geht die Tendenz in<br />

Richtung zweiter Stern.<br />

91+ 2023 Ingelfingen Hoher Berg<br />

Chardonnnay trocken<br />

Leichtes Goldgelb in der Farbe. Reife Noten von Birne und<br />

Ananas, gelbe Pflaume und feine Würze, Rauch. Kräftiger<br />

Bau, zeigt am Gaumen Substanz und Volumen, feste Struktur,<br />

gute Dichte, saftig, trocken, Phenolik und Gerbstoffe<br />

sind reif wie die Säure, gute Länge. 13 Vol.-%, DV, €€€<br />

90+ 2023 Ingelfinger Hoher Berg Silvaner tr.<br />

Feine Würze, Apfel, Birne, etwas Melisse und Kamille, auch<br />

Mirabelle, etwas Puderzucker. Kräftiger Bau am Gaumen,<br />

setzt relativ breit an, gute Substanz, guter Zug, Fülle und<br />

eine Schicht reifer Phenole, vollmundig abgerundet, mineralisch<br />

getragener Ausklang. 13,5 Vol.-%, DV, €<br />

91+ 2022 »Réserve« Ingelfingen Hoher Berg<br />

Portugieser trocken<br />

Mittleres Rubinrot. Kräftiger und intensiver Duft, feine Holzwürze,<br />

etwas Zedernholz, Pfeifentabak, Waldbeeren, dunkle<br />

Schokolade, Eukalyptus. Zeigt im Mund ordentlich Substanz<br />

und Kraft, weicher Fond, dunkler Nougat, geschmolzene<br />

Gerbstoffe, reife Säure, Länge. 14 Vol.-%, NK, €€<br />

91+ 2022 »Réserve« Ingelfingen Hoher Berg<br />

Merlot trocken<br />

Reichhaltige und recht intensive Nase, Holzwürze, Brombeere,<br />

Schwarze Johannisbeere, schwarze Kirschen, dunkle,<br />

herbe Schokolade. Auf weichem, würzigen Fond mit gutem<br />

Volumen und Substanz, mürbes Tanningerüst, Brombeere,<br />

Holunder, dunkler Nougat, lang. 14 Vol.-%, NK, €€€<br />

91 NV »Pinot Cuvée« Ingelfingen Hoher Berg<br />

trocken<br />

Pflaume, Himbeere und Kirsche in der feinwürzigen Nase,<br />

als Topping feine Vanille, auch etwas Blaubeere. Kräftiger<br />

Bau am Gaumen, dicht in der Struktur, geschmeidige Textur,<br />

feinkörniges, tragendes Tannin, reife, stabile Säure, feiner<br />

Schmelz, dunkle Schokolade. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

87 NV »Secco blanc« Ingelfingen<br />

Hoher Berg trocken<br />

90 2023 Ingelfingen Hoher Berg Riesling tr.<br />

89+ 2023 »Fass No 1« Ingelfingen Hoher Berg<br />

Cuvée trocken MT/RR/GS<br />

89+ 2023 Ingelfinger Hoher Berg<br />

Müller-Thurgau<br />

89 2023 Ingelfinger Hoher Berg Portugieser Rosé<br />

89+ 2021 Ingelfingen Hoher Berg<br />

Spätburgunder trocken<br />

89+ 2023 Ingelfingen Hoher Berg<br />

Schwarzriesling feinherb<br />

640 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER WÜRTTEMBERG<br />

<br />

WEINMANUFAKTUR<br />

STUTTGART<br />

Strümpfelbacher Straße 47, 70327 Stuttgart<br />

T: +49 711 3363810, www.weinmanufaktur.de<br />

Kontakt: Saskia Wörthwein<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–12.30 Uhr und<br />

13.30–18 Uhr, Sa 9–14 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 650.000 (40 % weiß, 50 % rot,<br />

5 % Rosé, 5 % Schaumwein)/95 ha<br />

Schon vor über 20 Jahren benannte sich<br />

die <strong>Wein</strong>gärtnergenossenschaft Untertürkheim<br />

in <strong>Wein</strong>manufaktur um,<br />

auch als Bekenntnis zu kompromissloser<br />

Qualität, 2023 schließlich folgte auch im<br />

Namen das Bekenntnis zur Stadt Stuttgart.<br />

Unter der Regie des erfahrenen Kellermeisters<br />

Jürgen Off entstehen hier <strong>Wein</strong>e, die Reklame<br />

für die Landeshauptstadt machen und<br />

ebenso fürs Genossenschaftswesen. Gerade<br />

die Rotweine aus 2022 zeigen sich in Bestform,<br />

wie etwa der spannungsgeladene Cabernet<br />

Franc mit seinem hoch eleganten Tannin.<br />

Großes Kompliment!<br />

92+ 2023 Untertürkheim Mönchberg<br />

Riesling*** trocken<br />

Zitrische Anklänge im Duft, getrocknete Limettenschale,<br />

Apfel und Birne, gelbe Pflaume kommt dazu, gelbe Blüten.<br />

Startet auch am straff gebauten Gaumen mit zitrischen Noten,<br />

etwas Limette und herbe Birne, dichter Extrakt, deutliche<br />

mineralische Prägung. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />

89+ 2023 Weisser Burgunder** trocken<br />

Florale Noten, Trockenblumen, Aprikose, Mandarine und<br />

auch Mirabelle im fruchtig-intensiven Duft, gelber Apfel.<br />

Kräftiger Bau, setzt weich und geschmeidig an, vitale, eingewobene<br />

Säure, etwas herber Apfel und auch feine Zitrik,<br />

Schmelz, gepflegte Phenolik. 13,5 Vol.-%, DV, €€<br />

89 2023 Chardonnay* trocken<br />

Mittleres Gelb. Kräftige, füllige Nase mit reifer gelber<br />

Frucht, Birne, Aprikose, Melone, auch etwas getrocknetes<br />

Stroh. Saftig und vollmundig am Gaumen, breit laufende,<br />

klare Säureader, Schmelz, neben Aprikose auch herbe Birne<br />

und etwas Grapefruit, schöner Sortentyp. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

94 2022 Untertürkheim Altenberg Cabernet<br />

Franc*** trocken<br />

Würziger und intensiver Duft nach Schwarzkirsche, Cassis,<br />

Holzwürze, gegrillter roter Paprika, dunkle Schokolade und<br />

Nougat. Schafft am Gaumen einen spannenden Spagat zwischen<br />

Schwaben und der Loire, griffiges, auf den Punkt vinifiziertes<br />

Tannin, mineralisch, eigen, schön.<br />

14 Vol.-%, NK, €€€<br />

93 2022 »Großer Stern« Untertürkheim<br />

Mönchberg Lemberger trocken<br />

Waldbeeren, präsenter Duft, nicht zu reif. Tannennadeln, Holunder,<br />

Brombeere, Johannisbeeren, feiner Pfeifentabak.<br />

Am Gaumen kraftvoll mit fester Struktur und dichtem Extrakt,<br />

griffige, zupackende und dabei reife Gerbstoffe, die<br />

Säure läuft gelassen, da kommt noch was.<br />

13 Vol.-%, NK, €€€<br />

90+ 2022»Mönch Berthold«** trocken<br />

LMB/PN/SY/ME/CF<br />

Vanille, rote Grütze, ordentlich Cassis in der Nase, schwarze<br />

Kirsche, feine Holzwürze. Vollmundig, clever vinifiziert, mit<br />

Schmelz, schöner Würze, balancierender Säure, die mittelkörnigen<br />

Gerbstoffe tragen gut. Schlehe und auch Holunder<br />

im Ausklang. 13,5 Vol.-%, DV, €€<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

641


STAATSWEINGUT<br />

WEINSBERG<br />

Traubenplatz 5, 74189 <strong>Wein</strong>sberg<br />

T: +49 7134 504167, www.sw-weinsberg.de<br />

Kontakt: Florian Solymari<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 10–18 Uhr, Sa 10–16 Uhr<br />

Flaschen/Hektar: 266.700 (44 % weiß, 57 % rot,<br />

4 % Rosé, 1 % süß, 4 % Schaumwein)/40 ha<br />

Bei staatlichen Betrieben könnte man<br />

auf die Idee kommen, dass da auch<br />

mal Routine verwaltet wird, in diesen<br />

Verdacht gerät das Staatsweingut <strong>Wein</strong>sberg<br />

mitnichten. Schließlich gehört es als einziges<br />

<strong>Wein</strong>gut zur innovativen H.A.D.E.S-Gruppe,<br />

das nicht von privater Hand geführt wird. Experimente<br />

und Forschung werden hier genauso<br />

hochgehalten wie das Beharren auf bewährte<br />

Traditionen. Das Resultat sind <strong>Wein</strong>e<br />

auf der Höhe der Zeit, in dieser Kollektion angeführt<br />

vom dichten Riesling-GG mit reifen<br />

Phenolen und dem komplexen, mineralischen<br />

Lemberger-GG. Gut!<br />

93 2023 Burg Wildeck Herrschaftsberg<br />

Riesling GG<br />

Recht duftig und auch blumig in der Nase, Orangenschale,<br />

Orangenöl, auch Lavendel, feine Holzwürze kommt dazu.<br />

Kompaktes und in sich geschlossenes GG, das Dichte und<br />

Würze mit reifen Phenolen und Mineralik verknüpft. Reife,<br />

tragende Säure, würziges Finish. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

93 2023 »H.A.D.E.S.« Chardonnay trocken<br />

Im Duft treffen Holzwürze, zitrische Aromen wie Blutorange<br />

und Limettenschale aufeinander, dazu etwas Flachs und<br />

Popcorn. Am Gaumen reichhaltig mit reifer Phenolik, guter<br />

Dichte, tragender Säure, ausgewogen, mit guten Anlagen<br />

zur weiteren Entfaltung. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

90+ 2023 Abstatt Riesling trocken<br />

Recht intensive zitrische Noten, Limette, getrocknete<br />

Limettenschale, Orangenschale, etwas Zitronengras und<br />

frischer Ingwer. Kein Kuscheltier am Gaumen, hat Zug und<br />

eine selbstbewusste Säure, zeigt mit seiner kräftigen Phenolik<br />

und mineralischen Noten Profil. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />

93 2022 <strong>Wein</strong>sberg Schemelsberg<br />

Lemberger GG<br />

Duftige Noten zunächst, Hibiskusblüten, feine Eichenwürze,<br />

Brombeere, Unterholz, Pfeffer, Schwarztee. Saftig, feine<br />

Herbe, Schlehe, kräftiger, stabiler Bau, die Gerbstoffe von<br />

mittlerem Korn garantieren weitere Entwicklung, Komplexität<br />

und Mineralik. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

91+ 2019 »Traumzeit« Cuvée trocken<br />

CD/AC/SY/CU/CF<br />

Rubinrot in der Farbe. Dunkelbeerig in der Aromatik, Brombeere,<br />

Cassis, röstige Noten, dunkle Schokolade, Waldboden.<br />

Die gute Balance sorgt am Gaumen für Substanz und<br />

Eleganz mit feinkörnigem Gerbstoff, feingliedrige Säure,<br />

mineralische Würze kommt auf. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />

91 2020 »Grande Cuvée 1868« brut<br />

PM/PN/WB<br />

90 2023 Muskateller trocken<br />

89+ 2023 Sauvignon Blanc trocken<br />

91+ 2022 Gundelsheim Wolkenstein<br />

Spätburgunder Erste Lage trocken<br />

89+ 2022 <strong>Wein</strong>sberg Lemberger trocken<br />

642 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


WEINGÜTER WÜRTTEMBERG<br />

WEINGUT<br />

WÖHRWAG<br />

Grunbacher Straße 5, 70327 Stuttgart-Untertürkheim<br />

T: +49 711 331662, www.woehrwag.de<br />

Kontakt: Christin Wöhrwag<br />

Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />

Flaschen/Hektar: 160.000 (60 % weiß, 30 % rot,<br />

10 % Rosé)/20 ha<br />

Anbauweise: Bio<br />

Im <strong>Wein</strong>gut Wöhrwag tut sich eine Menge:<br />

Wir können uns nicht daran erinnern,<br />

eine solch ungewöhnliche Kollektion aus<br />

Untertürkheim verkostet zu haben. Die <strong>Wein</strong>e,<br />

die seit 2020 Kellermeister Jakob Bittner<br />

ausbaut, haben an Zug, Saftigkeit und Spannung<br />

zugenommen, durchaus auch mit dem<br />

Mut verbunden, Grenzen auszuloten. Die<br />

Rotweine aus 2022 zeigen jahrgangsbedingt<br />

gute Substanz wie das dichte Lemberger-GG,<br />

die aus 2021 Kraft, Frische und Griffigkeit.<br />

Exemplarisch für die stilistische Neuorientierung<br />

kann der Riesling »Mineral« stehen.<br />

Starker Auftritt!<br />

93+ 2022 Untertürkheim Galgenberg Riesling GG<br />

Druckvoller Duft, Malvenblüten, etwas Petrol, Hagebutte,<br />

Apfel, Apfelschale, kräuterig, steinig, rauchig, Mirabelle.<br />

Konzentriert und druckvoll am Gaumen, engmaschig verwobener<br />

Extrakt, feste, eng anliegende Säure, salzig, leicht<br />

zitrisch, Pomelo, mineralisch definiert. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

93 2023 Untertürkheim Herzogenberg<br />

Riesling GG<br />

Fein nuancierter Duft mit zitrischen Anklängen, Apfel und<br />

Pfirsich, Limettenschale, Grapefruit, etwas Malve. Am Gaumen<br />

gut gebündelt im kompakten, athletischen Format, das<br />

Dynamik und Eleganz gleichberechtigt agieren lässt, dicht,<br />

starke Säure, mineralisch. Lang. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />

92+ 2023 »Mineral« Untertürkheim<br />

Herzogenberg Riesling Erste Lage tr.<br />

Noch ein feiner Hefeschleier über verhaltener Frucht, grüne<br />

Kiwi, Stachelbeere, Apfel, auch kräuterig. Nimmt seine Devise<br />

»Mineral« ernst und als Programm, frischer nerviger Säurestrahl,<br />

der geradeaus will, zitrisch, Grapefruit, mineralisch-steinig.<br />

12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

94 2022 Untertürkheim Herzogenberg<br />

Lemberger GG<br />

Intensiv im Duft, Brombeere, Holunder, Schwarzkirsche,<br />

Holzwürze, etwas Tinte, schwarzer Pfeffer. Zeigt am Gaumen<br />

die Großzügigkeit und auch den Ausnahmestatus des<br />

warmen Jahres, dicht, enorme Substanz, massives Netz an<br />

reifen Tanninen und mineralischer Spannung, lang.<br />

13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

94 2021 »X« Cuvée trocken CS/ME<br />

Öffnet sich im Duft, feine Holzlaktik, Milchschokolade, Würze,<br />

Schwarze Johannisbeere, Cassis, Waldbeeren. Die Eleganz<br />

des Buketts spiegelt sich in der Struktur, die dabei Kraft<br />

und Substanz entwickelt, Säure und Tannin jahrgangstypisch<br />

frisch und griffig, Potenzial. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />

93 2023 Untertürkheim Herzogenberg<br />

Grauburgunder GG<br />

93 2023 »Fumé Blanc« Sauvignon Blanc<br />

trocken<br />

92+ 2023 Untertürkheimer Herzogenberg<br />

Sauvignon Blanc VDP. Erste Lage<br />

92 2023 Untertürkheim Herzogenberg<br />

Weißburgunder Erste Lage trocken<br />

92 2023 Untertürkheim Herzogenberg<br />

Grauburgunder Erste Lage trocken<br />

93 2022 Untertürkheim Herzogenberg<br />

Pinot Noir GG<br />

92 2021 Untertürkheim Herzogenberg<br />

Lemberger Erste Lage trocken<br />

Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />

falstaff -Tipp<br />

643


WEINGUT<br />

ZIPF<br />

Vorhofer Straße 4, 74245 Löwenstein<br />

T: +49 7130 6165, www.zipf.com<br />

Kontakt: Jürgen Zipf<br />

Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 13–18 Uhr, Sa 9–15 Uhr<br />

und nach tel. Vereinbarung<br />

Flaschen/Hektar: 93.300 (50 % weiß, 35 % rot,<br />

8 % Rosé, 2 % süß, 5 % Schaumwein)/11,5 ha<br />

Der markanteste Charakterzug von<br />

Jürgen Zipf ist seine ausgeprägte<br />

Grundgelassenheit, die sich auch in<br />

seinem Wirken als Winzer niederschlägt: Der<br />

Löwensteiner muss den Kosmos nicht jedes<br />

Jahr neu ausleuchten und interpretieren, seine<br />

<strong>Wein</strong>e folgen einer klaren Leitlinie, sie zeigen<br />

schon im Basisbereich Stoffigkeit und Saft,<br />

steigern sich im Sternesegment. Hier bekommt<br />

man einen sehr guten Gegenwert für<br />

sein Geld, erwähnt sei der Grüne Silvaner, unsere<br />

<strong>Falstaff</strong>-Empfehlung. Zu Zipfs 50. Geburtstag<br />

wurde die rote Cuvée »LXL« gefüllt,<br />

die mit ihrem lineralen Fluss gefällt.<br />

92+ 2022 »Fass 508« Chardonnay**** trocken<br />

Piment, etwas Curry, holzwürzige Noten und leichte Röstaromen,<br />

Ananas, Aprikose, Birne, auch gelber Apfel, Löwenzahn.<br />

Kompakter Bau, saftig und zugänglich am Gaumen,<br />

ohne dass es an Dichte und Seriosität mangelt, geschmeidiger<br />

Extraktkern, gute Länge. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

92+ 2022 »Fass 511« Weißer Riesling****<br />

trocken<br />

Nussige Töne, Holzwürze und Röstaromen im intensiven<br />

Duft, gelber Pfirsich, Nektarine und Aprikose, florale Noten,<br />

Tomatenblatt. Schlanker, straffer Riesling mit fester Struktur,<br />

selbstbewusste, präzise Säure, elegante Phenole, grüner<br />

Apfel, Grapefruit, gute Länge. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

92+ 2022 »Vom roten Mergel«<br />

Grauer Burgunder trocken<br />

Zwiebelfarben, in der Nase klare Frucht, Birne, Hagebutte<br />

und roter Apfel, etwas Brennnessel, auch gelbe Pflaume.<br />

Kräftiger Burgundertyp mit klarer Definition und fester<br />

Struktur, saftig, mit feiner Würze, reifer Phenolik, reizvoller<br />

kräuteriger Herbe und Mineralik. 13,5 Vol.-%, DV, €€<br />

91+ 2023 Weißer Burgunder*** trocken<br />

Apfel und ein Hauch Cidre, Apfel und Mirabellen, dazu feine<br />

balsamische Würze, Wiesenkräuter und frische Kümmelsaat.<br />

Burgunder, der einiges zu bieten hat: eine gut dosierte<br />

Fülle, Stoffigkeit und Cremigkeit, reife, stabile Säure, intensive<br />

Würze, elegant, lang. 13 Vol.-%, DV, €€<br />

91+ 2022 »Alte Reben« Grüner Silvaner<br />

trocken<br />

Kräuterwürzig, Gartenkräuter, Thymian, Estragon und Kerbel,<br />

frischer Kümmel, Mirabelle, Reneklode. Zeigt sich am<br />

Gaumen lebendig mit präsenter Säure, sehr saftig, dicht und<br />

druckvoll, ohne an Eleganz einzubüßen. Hat auch Tiefe und<br />

eine gute Länge, viel <strong>Wein</strong>. 13,5 Vol.-%, DV, €€<br />

91+ 2020 »LXL« trocken PN/LMB<br />

Runder Duft mit reifer, eleganter Frucht, Schwarzkirsche,<br />

Brombeere, Schwarze Johannisbeere, feine Würze, dunkle<br />

Schokolade. Straff und kompakt gehalten am Gaumen, geht<br />

nicht in die Breite, das auf den Punkt extrahierte Tannin besitzt<br />

Grip, linearer Fluss. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />

644 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


LÄCHELNDE<br />

LANDSCHAFTEN<br />

Blumig. Erdig. Frisch.<br />

Dein Urlaub im <strong>Wein</strong>süden.<br />

© Christoph Düpper<br />

<strong>Wein</strong> schmeckt dort am besten,<br />

wo er wächst. Weil die Kenntnis<br />

von Leuten, Klima und Boden den<br />

Sinneseindruck verstärkt. Mitreden<br />

kann eigentlich nur, wer<br />

es selbst erlebt hat. Bei uns im<br />

<strong>Wein</strong>süden kommst du schnell<br />

ins Gespräch: bei einem Spaziergang<br />

durch die <strong>Wein</strong>berge, in<br />

einer <strong>Wein</strong>stube oder direkt bei<br />

unseren Winzerinnen und Winzern.<br />

Das Beste daran: Du kannst<br />

die Reise in den <strong>Wein</strong>süden sogar<br />

kurz entschlossen antreten.<br />

weinsueden.de


GASTGEBER<br />

AUS LEIDENSCHAFT<br />

Gemeinsam mit den Winzern der Region – als uneingeschränkten Experten,<br />

was das leibliche Wohl anbelangt – hat <strong>Falstaff</strong> die besten Genussadressen<br />

in Sachen Kulinarik sorgfältig ausgewählt und zusammengestellt.<br />

Kloster Kalvarienberg<br />

in Bad Neuenahr-Ahrweiler<br />

646 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


Ahr<br />

GASTGEBER AUS LEIDENSCHAFT<br />

AHR<br />

Assenmacher<br />

53505 Altenahr<br />

Seit Generationen in Familienhand: Christa und<br />

Christian Storch stehen seit 2006 als herzliche<br />

Gastgeber am Ruder des 1876 erbauten Hauses<br />

und bieten klassische Gerichte, die sie modern interpretieren.<br />

Brückenstraße 12, +49 (2643) 1848<br />

www.gasthaus-assenmacher.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Deutzerhof, <strong>Wein</strong>gut J.J.<br />

Adeneuer, Jean Stodden – Das Rotweingut<br />

Sanct Peter<br />

53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler<br />

Das Team arrangiert aufwendige Teller in vier bis<br />

sechs Gängen. Stilistisch orientiert man sich an regionaler,<br />

französischer und internationaler Hochküche.<br />

Dazu: passende <strong>Wein</strong>e vom eigenen Gut.<br />

Brogsitters Gasthaus<br />

Walporzheimer Straße 134, +49 (2641) 97750<br />

www.sanct-peter.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Brogsitter<br />

Prümer Gang<br />

53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler<br />

Gegen den Hunger serviert der ambitionierte Chef<br />

de Cuisine Roger Müller Küchenklassiker und<br />

kombiniert sie mit internationalen Einflüssen.<br />

Dabei kommen so oft wie möglich heimische Produkte<br />

zum Einsatz.<br />

Niederhutstraße 58, +49 (2641) 4757<br />

www.pruemergang.de<br />

<br />

Empfohlen von: Jean Stodden - Das Rotweingut,<br />

<strong>Wein</strong>gut J.J. Adeneuer, <strong>Wein</strong>gut Deutzerhof<br />

53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler<br />

Steinheuers Zur Alten Post<br />

Raffinierte Kreationen in perfekter Zubereitung,<br />

die Gerichte von Hans Stefan Steinheuer sind ein<br />

Erlebnis für alle Sinne. Gabriele und Desirée Steinheuer<br />

sorgen für die passende <strong>Wein</strong>begleitung.<br />

Landskroner Straße 110, +49 (2641) 94860<br />

www.steinheuers.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut J.J. Adeneuer, Jean Stodden<br />

- Das Rotweingut, <strong>Wein</strong>gut Deutzerhof<br />

Dagernova Culinarium<br />

53507 Dernau<br />

Natürlich spielen die <strong>Wein</strong>e der Genossenschaft im<br />

eigenen Restaurant die erste Geige und werden zur<br />

ambitionierten Küche angeboten. Die punktet mit<br />

Klassikern aus dem gutbürgerlichen Repertoire.<br />

Ahrweg 7<br />

+49 (2643) 8321<br />

www.dagernova.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>manufaktur Dagernova<br />

Hofgarten<br />

53507 Dernau<br />

Die Gutsschenke des <strong>Wein</strong>guts Meyer-Näkel bietet<br />

frisch zubereitete Gasthausschmankerl und<br />

<strong>Wein</strong>e aus eigenem Anbau – auch aus den Betrieben<br />

in Portugal und Südafrika. Hübscher überdachter<br />

Innenhof.<br />

Bachstraße 26<br />

+49 (2643) 1540<br />

www.hofgarten-dernau.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>manufaktur Dagernova<br />

647


Baden<br />

BADEN<br />

Reichsadler<br />

Walldürner Straße 1<br />

+49 (6281) 5226-0<br />

www.hotel-reichsadler.de<br />

Dernau<br />

74722 Buchen (Odenwald)<br />

Das Restaurant verwöhnt seine Gäste mit einer feinen<br />

Auswahl regionaler und saisonaler Spezialitäten<br />

und es bietet den idealen Rahmen für genussvolle<br />

Stunden im malerischen Odenwald.<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Johann August Sack<br />

Oberländer <strong>Wein</strong>stube<br />

76133 Karlsruhe<br />

Restaurantklassiker in einem Stadthaus aus dem<br />

Jahre 1826. Jörg Hammer, seit zehn Jahren<br />

Küchenchef, bietet hier einen überzeugenden Mix<br />

aus feinen Klassikern und regionaler Küche mit<br />

mediterranem Einfluss.<br />

Akademiestraße 7<br />

+49 (721) 25066<br />

www.oberlaender-weinstube.de<br />

<br />

Empfohlen von: Staatsweingut Karlsruhe Durlach<br />

Storchen<br />

79189 Bad Krozingen<br />

Familie Helfesrieder bewirtet ihre Gäste mit Herzblut.<br />

Entsprechend gut aufgestellt ist auch die<br />

Küche und bietet etwa Bretonischen Seeteufel,<br />

Rücken vom Hirschkalb und Kalbskutteln in Rieslingsauce.<br />

Felix-und-Nabor-Straße 2<br />

+49 (7633) 5329<br />

www.storchen-schmidhofen.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Heinemann<br />

Rebstock<br />

77770 Durbach<br />

Viel idyllischer kann ein Restaurant kaum liegen:<br />

Umgeben von <strong>Wein</strong>bergen kommt fast toskanisches<br />

Lebensgefühl auf. Und die Vielfalt der Gerichte<br />

sorgt zusätzlich dafür, dass sich jeder<br />

wohlfühlt.<br />

Halbgütle 30<br />

+49 781 4820<br />

www.rebstock-durbach.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Alexander Laible<br />

[maki:’dan] im Ritter<br />

77770 Durbach<br />

André Tienelt schafft mit seinen kulinarischen<br />

Ideen und Kombinationen eine bemerkenswerte<br />

international geprägte Aromenwelt, die sich in exklusiven<br />

Gerichten widerspiegelt. Gute <strong>Wein</strong>auswahl.<br />

Tal 1, +49 (781) 93230<br />

www.ritter-durbach.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Alexander Laible, Freiherr<br />

von und zu Franckenstein<br />

Rebstock Egringen<br />

79588 Efringen-Kirchen<br />

Der traditionsreiche, romantische Landgasthof<br />

präsentiert Gastlichkeit von ihrer besten Seite. Saisonales<br />

hat Bedeutung: Spargel, Pilze und Frühlingsgemüse<br />

– alles zu seiner Zeit. Der historische<br />

<strong>Wein</strong>keller ist sehenswert!<br />

Kanderner Straße 21<br />

+49 (7628) 90370<br />

www.rebstock-egringen.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Blankenhorn<br />

648 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


GASTGEBER AUS LEIDENSCHAFT<br />

BADEN<br />

79346 Endingen<br />

Pfarrwirtschaft<br />

im Merkles Restaurant<br />

Eine Küche, die voll auf Geschmack setzt und diese<br />

Philosophie auch durch die Produktauswahl<br />

bestätigt, kann wenig falsch machen. Das funktioniert<br />

hier besonders gut bei den Wild- und Fischgerichten.<br />

Hauptstraße 2<br />

+49 (7642) 7900<br />

www.merkles-restaurant.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Falstaff</strong>-Redaktion<br />

Merkles Restaurant<br />

79346 Endingen<br />

Seit mehr als 30 Jahren ist dieses Restaurant im<br />

Familienbesitz und bekannt für hervorragende<br />

bodenständige Küche. Gemeinsam mit seiner Frau<br />

Simone führt Thomas Merkle diese Tradition fort.<br />

Hauptstraße 2<br />

+49 (7642) 7900<br />

www.merkles-restaurant.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Falstaff</strong>-Redaktion<br />

<strong>Wein</strong>stube Sibylla<br />

76275 Ettlingen<br />

Von badischen Speisen über internationale Klassiker<br />

bis hin zu liebevoll zubereiteten Gourmetgerichten<br />

bekommt man in dem wunderschönen Gastraum<br />

kulinarische Erlebnisse serviert, die in Erinnerung<br />

bleiben.<br />

Rheinstraße 1<br />

+49 (7243) 3220<br />

www.erbprinz.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Burg Ravensburg<br />

Eichhalde<br />

79104 Freiburg<br />

Mit Bravour und Kreativität gelingt es Federico<br />

Campollattano, italienische Klassiker in hohe<br />

Geschmackssphären zu hieven. Moderne Gourmetküche,<br />

wunderbar aromatisch und mit einem<br />

Touch Dolce Vita.<br />

Stadtstraße 91<br />

+49 (761) 58992920<br />

www.eichhalde-freiburg.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Landerer<br />

Restaurant im Hotel<br />

Stadt Freiburg<br />

79110 Freiburg<br />

Matthias Dahlinger, Küchenchef im Hotel Stadt<br />

Freiburg, erregte 2003 ordentlich Aufsehen, weil er<br />

seinen Stern zurückgab, um sich bodenständiger<br />

Küche zu widmen. Ein fantastischer Koch bleibt er<br />

trotzdem.<br />

Breisacher Straße 84B<br />

+49 (761) 89680<br />

www.hotel-stadt-freiburg.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Falstaff</strong>-Redaktion<br />

Jacobi<br />

79098 Freiburg<br />

Christoph Kaisers gefühlvolle Nova-Regio-Küche<br />

bereichert Freiburg ungemein. Seine Gerichte sind<br />

klar strukturiert, ideenreich und prägnant in ihren<br />

Aromen. Mit vielen Highlights bestückte<br />

<strong>Wein</strong>karte.<br />

Herrenstraße 43<br />

+49 (761) 38030<br />

jacobi-freiburg.de<br />

<br />

Empfohlen von: Hofgut Wörner<br />

649


BADEN<br />

Ponyhof Stammhaus<br />

77723 Gengenbach<br />

Feinste Badische Küche, gekonnt modern akzentuiert.<br />

Dafür stehen Alois Wussler und Sohn Tobias<br />

gemeinsam am Herd und verwöhnen ihre Gäste<br />

mit traditionellen regionalen Wirtshaus-Klassikern.<br />

Mattenhofweg 6<br />

+49 (7803) 1469<br />

www.ponyhof.co<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Falstaff</strong>-Redaktion<br />

Zur Sonne<br />

79241 Ihringen<br />

Kaiserstuhl-Feeling pur in heimeliger Atmosphäre.<br />

Der Mix aus badisch-traditionell, saisonal-frisch<br />

und modern-raffiniert kommt bei Einheimischen<br />

und Ausflüglern zu allen Jahreszeiten gut an.<br />

Hauptstraße 21<br />

+49 (7668) 229<br />

www.sonne-wasenweiler.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Dr. Heger<br />

Rebstock Waldulm<br />

77876 Kappelrodeck-Waldulm<br />

Karl Hodapp versteht es, die kulinarischen Impulse<br />

aus dem Dreiklang Schwarzwald, Vogesen und<br />

Rheinebene modern und ungezwungen umzusetzen.<br />

Im üppig bestückten <strong>Wein</strong>keller liegt der Fokus<br />

auf Baden.<br />

Kutzendorf 1<br />

+49 (7842) 9480<br />

www.rebstock-waldulm.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Baumann<br />

Sein<br />

76135 Karlsruhe<br />

Schnuckelig kleines Gourmetrestaurant mit noblem<br />

Interieur, privater Atmosphäre und familiärem<br />

Service. Mittags gibt es ein abgespecktes<br />

Menü, abends sechs Gänge – auf Wunsch auch vegetarisch.<br />

Scheffelstraße 57<br />

+49 (721) 40244776<br />

www.restaurant-sein.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Klumpp<br />

EssZimmer<br />

77694 Kehl<br />

Aus der Region und darüber hinaus! So lautet das<br />

Motto der Küche im schicken Brasserie-Ambiente.<br />

Ob Wiener Schnitzel, Rinderfilet oder Kalbskotelett<br />

mit Knoblauchrahmsauce, hier schmeckt<br />

alles!<br />

Hauptstraße 183<br />

+49 (7851) 91040<br />

www.rebstock-kehl.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Kopp<br />

650 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


GASTGEBER AUS LEIDENSCHAFT<br />

BADEN<br />

79341 Kenzingen<br />

Scheidels<br />

Restaurant zum Kranz<br />

Kulinarische Tradition und aus vollstem Herzen<br />

gelebtes Gastgebertum im Familienrestaurant mit<br />

historischer Gaststube. Statt exaltierter Experimente<br />

gibt es hier altbewährte deutsche und italienische<br />

Klassiker.<br />

Offenburger Straße 18<br />

+49 (7644) 6855<br />

www.scheidels-kranz.de<br />

<br />

Empfohlen von: Shelter Winery<br />

Ophelia<br />

78464 Konstanz<br />

Prägnante Gourmetküche zwischen Pomp und<br />

Purismus in eleganter Jugendstilvilla. Dirk Hoberg<br />

kocht frei von Korsetts und Dogmatismus und mit<br />

Luxuszutaten ebenso wie mit Produkten aus der<br />

Bodenseeregion.<br />

Seestraße 25<br />

+49 (7531) 363090<br />

www.restaurant-ophelia.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Lanz<br />

Alte Post – Hebelstube<br />

79379 Müllheim<br />

Kreative Küche mit nachhaltigen Gerichten ist das<br />

Tagesgeschäft des elegant ausstaffierten Restaurants.<br />

Dahinter steckt ein junges engagiertes Team,<br />

das herzliche Gastlichkeit versprüht.<br />

Posthalterweg/An der B 3, +49 (7631) 17870<br />

www.alte-post.net<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Fritz Waßmer, <strong>Wein</strong>gut<br />

Rieger, <strong>Wein</strong>gut Blankenhorn<br />

Hirschen Britzingen<br />

79379 Müllheim<br />

Badische Hausmannskost auf hohem Niveau in<br />

unaufgerüschtem Ambiente. Beste saisonale<br />

Grundprodukte aus der Region werden hier ohne<br />

großes Tamtam, aber dafür mit viel Bodenhaftung<br />

auf die Teller gebracht.<br />

Markgräfler Straße 22<br />

+49 (7631) 5457<br />

www.hirschen-britzingen.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Falstaff</strong>-Redaktion<br />

Spielweg<br />

79244 Münstertal<br />

Das vielfach ausgezeichnete Restaurant unter Federführung<br />

von Viktoria Fuchs ist ein Paradebeispiel<br />

dafür, wie man Schwarzwald und Exotik, Rückbesinnung<br />

und Weitblick harmonisch auf die Teller<br />

bringen kann.<br />

Spielweg 61<br />

+49 (7636) 7090<br />

www.spielweg.com<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Köpfer, <strong>Wein</strong>gut Rieger<br />

Landgasthof Rebstock<br />

79295 Sulzburg<br />

Frische und Saisonalität stehen im Vordergrund<br />

der unprätentiösen Schlemmerküche. Genuss: Das<br />

kann Carpaccio vom Pulpo, gebratener Mandel-Blumenkohl<br />

oder Siedfleisch mit Meerrettich<br />

sein.<br />

Hauptstraße 77<br />

+49 (7634) 503140<br />

www.rebstock-in-sulzburg.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Rieger<br />

651


Franken<br />

BADEN | FRANKEN<br />

Hirschen<br />

79295 Sulzburg<br />

Mit fast schon meditativer Kraft schafft Douce<br />

Steiner seit 2008 unvergessliche und unverfälschte<br />

Genussmomente von prickelnder Ästhetik, die<br />

man noch Jahre später auf der Zunge hat.<br />

Hauptstraße 69<br />

+49 (7634) 8208<br />

www.douce-steiner.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Heinemann<br />

Seehalde<br />

88690 Uhldingen<br />

Thomas Grulers ausgezeichnete Fischküche – von<br />

Hecht bis Steinbutt – ist für sich genommen schon<br />

famos. Vor der einmaligen Bodenseekulisse<br />

schmeckt es außerdem gleich noch besser. Das Regionalmenü<br />

lohnt sich.<br />

Birnau Maurach 1<br />

+49 (7556) 92210<br />

www.seehalde.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Aufricht<br />

Köpfers Steinbuck<br />

79235 Vogtsburg<br />

Für eine so frische und dynamische Karte braucht<br />

es nicht nur beste Zutaten – viele davon aus dem Elsass<br />

–, sondern auch reichlich Kreativität. Die<br />

<strong>Wein</strong>karte hingegen ist regional geprägt.<br />

Rebstock<br />

79235 Vogtsburg<br />

Das Zweitrestaurant von Familie Keller serviert<br />

badisch-elsässische Küche ohne Firlefanz, dafür<br />

mit hohem Anspruch an die Güte der Produkte. Die<br />

<strong>Wein</strong>e sind nicht ganz preiswert, aber gut.<br />

Steinbuckstraße 20<br />

+49 (7662) 9494650<br />

www.koepfers-steinbuck.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Landerer, <strong>Wein</strong>gut Abril<br />

Badbergstraße 22<br />

+49 (7662) 933011<br />

www.franz-keller.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Falstaff</strong>-Redaktion<br />

Schwarzer Adler<br />

79235 Vogtsburg<br />

Ikonische Adresse mit klassisch badisch-französischer<br />

Küche und unglaublicher <strong>Wein</strong>karte.<br />

Küchenchef Christian Baur vereint exzellentes<br />

Handwerk mit regionaler Eigenständigkeit und eigener<br />

Handschrift.<br />

Badbergstraße 23<br />

+49 (7662) 933010<br />

www.franz-keller.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Falstaff</strong>-Redaktion<br />

96482 Ahorn<br />

Schlossrestaurant Hohenstein<br />

Ein Schloss wie aus dem Bilderbuch und mitten im<br />

Grünen bietet feinsinnige schmackhafte Schlossküche<br />

in Menüform ebenso wie à la carte: Störtatar,<br />

Perlhuhn, Lachsforelle und Desserts sind allesamt<br />

probierenswert.<br />

Hohenstein 1<br />

+49 (9565) 9393151<br />

www.schlosshotel-hohenstein.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Falstaff</strong>-Redaktion<br />

652 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


GASTGEBER AUS LEIDENSCHAFT<br />

FRANKEN<br />

<strong>Wein</strong>forum Franken<br />

97246 Eibelstadt<br />

An der Wand steht riesig »LOVE«. Und besser<br />

kann man auch nicht beschreiben, was hier zu erwarten<br />

ist: fränkische Küche zum Verlieben. Der<br />

Romantiker: Küchenchef Rainer Trautenbach.<br />

Hauptstraße 37<br />

+49 (9303) 9845090<br />

www.weinforum-franken.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Leininger<br />

99er Kulinarium<br />

97346 Iphofen<br />

Slow-Food-nahe Küche mit Wild, Fisch und<br />

Gemüse aus Iphofen und dem fränkischen Umland.<br />

Aber auch den einen oder anderen exotischen<br />

Ausflug gibt es im 99er Kulinarium frisch und<br />

schmackhaft auf den Teller.<br />

Pfarrgasse 18, +49 (9323) 804488<br />

www.99er-kulinarium.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Olinger,<br />

<strong>Wein</strong>gut Hans Wirsching<br />

Iphöfer Kammer<br />

97346 Iphofen<br />

»Saisonale Heimatküche« stellt man sich in genau<br />

so einem Umfeld vor. Im Glas der heimische <strong>Wein</strong><br />

vom <strong>Wein</strong>gut Wirsching und auf dem Teller klassische<br />

fränkische Schmankerl nach Saison und<br />

Gusto.<br />

Marktplatz 24<br />

+49 (9323) 8772677<br />

www.kammer-iphofen.com<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Hans Wirsching<br />

Zehntkeller<br />

97346 Iphofen<br />

Im traditionell fränkischen Romantik Hotel am<br />

Rande des Steigerwalds bleibt man in weltoffener<br />

Manier am Puls der Zeit. Immer herzlich werden<br />

hier etwa Stubenküken, Rehrücken oder Lachsforelle<br />

serviert.<br />

Bahnhofstraße 12, +49 (9323) 8440<br />

www.zehntkeller.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut am Ölspiel, Zehntkeller<br />

Iphofen Hotel & <strong>Wein</strong>gut, <strong>Wein</strong>gut Hans Wirsching<br />

Michels Stern<br />

97340 Marktbreit<br />

Ein Ort der Genüsse mit deftigen fränkischen<br />

Klassikern und feinen Küchenkreationen wie Rehterrine<br />

und Kalbsleber. Hotelbetriebswirt Stefan<br />

Michel und Küchenmeister Wolfgang Michel<br />

kochen und servieren.<br />

Bahnhofstraße 9, +49 (9332) 1316<br />

www.michelsstern.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Schmitts Kinder, <strong>Wein</strong>gut<br />

Rainer Sauer, <strong>Wein</strong>gut Bürgerspital<br />

Zehnthof<br />

97334 Nordheim am Main<br />

Franken wie aus dem Bilderbuch gibt es im schönen<br />

Zehnthof an der Mainschleife auf dem Teller<br />

und im Glas: Salzfleisch oder Rinderragout, hinterher<br />

Zwetschgentarte und natürlich fränkische<br />

<strong>Wein</strong>e!<br />

Langgasse 33<br />

+49 (9381) 1702<br />

www.der-reiser.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Rainer Sauer<br />

653


FRANKEN<br />

Flockenwerk<br />

97199 Ochsenfurt<br />

Das stilvoll eingerichtete Restaurant in einem ehemaligen<br />

Industriegebäude zieht alle Blicke auf sich<br />

und bietet die perfekte Atmosphäre, um die kreativ<br />

und modern präsentierte Küche zu genießen.<br />

Floßhafenstraße 1<br />

+49 (9331) 9840170<br />

www.flockenwerk.com<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Falstaff</strong>-Redaktion<br />

Philipp<br />

97286 Sommerhausen<br />

Michael Philipp in der Küche und seine Frau und<br />

Sommelière Heike im Gastraum sind ein unschlagbares<br />

Team, Wohlfühl-Kulinarik-Erlebnis garantiert.<br />

Fränkisch, französisch, gerne auch mit asiatischen<br />

Akzenten.<br />

Hauptstraße 12, +49 (9333) 1406<br />

www.restaurant-philipp.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Schmitts Kinder, <strong>Wein</strong>gut<br />

Schloss Sommerhausen, <strong>Wein</strong>gut Rainer Sauer<br />

Le Frankenberg<br />

97215 Weigenheim<br />

Im Südflügel des Schlosses Frankenberg liegt das<br />

Herzstück des Restaurants im Turmzimmer. Hier<br />

lassen sich traditionelle regionale Menüs genießen,<br />

die immer wieder für Überraschungsmomente sorgen.<br />

Schloss Frankenberg 1<br />

+49 (9339) 9714571<br />

www.lefrankenberg.de<br />

<br />

Empfohlen von: Schloß Frankenberg<br />

Aifach Reisers<br />

97070 Würzburg<br />

Einfach (»aifach«), gut und so tagesfrisch wie<br />

möglich – das ist das Konzept von Bernhard Reisers<br />

Standort direkt am Würzburger Marktplatz.<br />

Die Umsetzung: abwechslungsreich, raffiniert und<br />

anspruchsvoll.<br />

Marktgasse 2<br />

+49 (931) 45265755<br />

der-reiser.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Falstaff</strong>-Redaktion<br />

Alte Mainmühle<br />

97070 Würzburg<br />

Mit einer geschichtsträchtigen Vergangenheit ist<br />

die Mühle ein Ort voller Charakter. Im rustikalen<br />

Gasthaus werden authentische fränkische Köstlichkeiten<br />

aus lokal bezogenen Zutaten liebevoll zubereitet.<br />

Tradition trifft Kulinarik.<br />

Mainkai 1<br />

+49 (931) 16777<br />

www.alte-mainmuehle.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Bürgerspital<br />

Foto: © Flockenwerk<br />

654 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


Mittelrhein<br />

GASTGEBER AUS LEIDENSCHAFT<br />

FRANKEN | MITTELRHEIN<br />

Bürgerspital-<strong>Wein</strong>stuben<br />

97070 Würzburg<br />

Im Bürgerspital wird die ganze fränkische Klaviatur<br />

gespielt: Schäufele, Winzerteller und fränkische<br />

Bratwürste, begleitet natürlich von fränkischen<br />

<strong>Wein</strong>en in der <strong>Wein</strong>bar oder im Gewölbe.<br />

Theaterstraße 19<br />

+49 (931) 352880<br />

www.buergerspital-weinstuben.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Bürgerspital<br />

Kuno 1408<br />

97070 Würzburg<br />

Das Restaurant vereint mit Naturmaterialien und<br />

Designermöbeln Moderne mit Tradition. Auch auf<br />

dem Teller: produktorientierte Küche mit durchaus<br />

internationalem Einfluss und ohne viele<br />

Schnörkel.<br />

Neubaustraße 7<br />

+49 (931) 30931408<br />

www.restaurant-kuno.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Reiss<br />

Yoso<br />

56626 Andernach<br />

Japanische, skandinavische und französische<br />

Küche unter einem Dach. Das neue kulinarische<br />

Konzept des YOSO klingt außergewöhnlich, und<br />

Peter Fridén gelingen hier extrem spannende und<br />

kreative Gerichte.<br />

Schafbachstraße 14<br />

+49 (2632) 4998643<br />

www.yoso-restaurant.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Falstaff</strong>-Redaktion<br />

56068 Koblenz<br />

Gerhards Genussgesellschaft<br />

Bei Georg Gerhard sind Klassiker wie Wiener<br />

Schnitzel ebenso zu Hause wie mediterrane Gerichte.<br />

Man speist im modern eingerichteten Gewölbe,<br />

im Sommer auf einer hübschen Terrasse. Souveräner<br />

Service.<br />

Danziger Freiheit 3<br />

+49 (261) 91499133<br />

www.gerhards-genussgesellschaft.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Matthias Müller<br />

Schlicht. Esslokal<br />

56073 Koblenz<br />

Saisonalität und Regionalität sind die beiden Pfeiler,<br />

auf denen die Küche des Restaurants fußt.<br />

Geöffnet wird nur alle zwei Wochen freitags und<br />

samstags, serviert wird dann ein achtgängiges<br />

Menü.<br />

Moselweißer Straße 6<br />

+49 (261) 95232255<br />

www.schlicht-esslokal.com<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Sturm<br />

Verbene<br />

56068 Koblenz<br />

Kulinarisches Kleinod mit Überraschungsküche.<br />

David Weigang bedient sich vorwiegend regionaler<br />

Produkte, seine Kreationen sind allesamt raffiniert<br />

zubereitet. Erstklassige alkoholfreie Menübegleitung.<br />

Brunnenhof/Königspfalz 1<br />

+49 (261) 10046221<br />

www.restaurant-verbene.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Sturm<br />

655


Mosel<br />

MITTELRHEIN | MOSEL<br />

Brasserie Nodhausen<br />

56567 Neuwied<br />

Florian Kurz setzt in seinem zweiten Restaurant<br />

auf Klassiker der Brasserie-Küche, stets saisonal<br />

und regional, sowie auf internationale Interpretationen.<br />

Businesslunch und Abendmenüs ergänzen<br />

das Angebot.<br />

Nodhausen 1<br />

+49 (2631) 813423<br />

s258353772.online.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Sturm<br />

Auf Schönburg<br />

55430 Oberwesel<br />

Im Burgrestaurant speist man wie Könige und Ritter<br />

seinerzeit. Mittelalterliche und moderne Gerichte<br />

stehen auf der kleinen Karte, auch ein Bistro<br />

gibt es. Jeder Raum mit historischem Ambiente:<br />

Ritterstube, Knappenstube und mehr.<br />

Auf Schönburg 1, +49 (6744) 93930<br />

www.hotel-schoenburg.com<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Lanius-Knab, <strong>Wein</strong>gut <strong>Wein</strong>gart,<br />

<strong>Wein</strong>- und Sektgut Goswin Lambrich<br />

Puricelli<br />

55413 Trechtingshausen<br />

Nicky Bethge kocht in malerischer Kulisse auf einem<br />

Felsen über dem Rhein. Die vorwiegend heimischen<br />

Produkte verarbeitet er zu modern interpretierten<br />

klassisch-regionalen Gerichten. Eigener<br />

<strong>Wein</strong>.<br />

Burgweg 24, +49 (6721) 6117<br />

www.burg-reichenstein.com<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Lanius-Knab,<br />

<strong>Wein</strong>gut Hemmes<br />

Kräutergarten<br />

53343 Wachtberg<br />

In der gemütlichen Atmosphäre des Restaurants<br />

oder auf der idyllischen Terrasse kann man sich<br />

entspannt zurücklehnen und die ausgefeilte, klassisch<br />

inspirierte Küche von Herbert Jungbluth genießen.<br />

Töpferstraße 30<br />

+49 (2225) 7578<br />

www.gasthaus-kraeutergarten.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut J.J. Adeneuer<br />

Linden's<br />

54441 Ayl<br />

Gehobener Landhausstil. Neben Standards wie<br />

Wiener Kalbsschnitzel und Flammkuchen gibt es<br />

feine, saisonal wechselnde Kreationen. Dazu:<br />

<strong>Wein</strong>e aus der Region. Wer übernachten möchte,<br />

bucht ein Gästezimmer.<br />

Neustraße 2<br />

+49 (6581) 4105<br />

www.pension-linden.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Schloss Saarstein<br />

Graacher Tor<br />

54470 Bernkastel-Kues<br />

Michael Mast bietet in seinem gemütlichen Restaurant<br />

ein buntes kulinarisches Programm, bei dem<br />

der Riesling nicht nur im Glas eine wichtige Rolle<br />

spielt. Er verfeinert auch das Rahmsauerkraut und<br />

wird zur Moselländischen <strong>Wein</strong>creme verarbeitet.<br />

Graacher Straße 3<br />

+49 (6531) 4659<br />

www.graacher-tor.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut F. J. Regnery<br />

656 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


GASTGEBER AUS LEIDENSCHAFT<br />

Halferschenke<br />

MOSEL<br />

56332 Dieblich<br />

Kreativ, modern und regional ist der Küchenstil, den<br />

sich Christoph Schmah auf die Fahne geschrieben<br />

hat. Seine Produktauswahl ist gerne regional und<br />

bio – und immer erstklassig. Eigene Gästezimmer.<br />

Hauptstraße 63<br />

+49 (2607) 7499154<br />

halferschenke-dieblich.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Falstaff</strong>-Redaktion<br />

Sonnora<br />

54518 Dreis<br />

Im neu gestalteten Restaurant regiert französische<br />

Küche in Bestform. Clemens Rambichler und sein<br />

Team haben ihre Gerichte geschmacklich perfektioniert<br />

und bieten Genüsse zum Niederknien.<br />

Moselhotel Ludwigs<br />

54340 Köwerich<br />

Das familiengeführte Hotel besticht durch seine<br />

gemütlichen Zimmer und Suiten, ein reichhaltiges<br />

Frühstücksbuffet und seine zentrale Lage in einem<br />

historischen <strong>Wein</strong>ort.<br />

Auf'm Eichelfeld 1<br />

+49 (6578) 406<br />

www.hotel-sonnora.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Falstaff</strong>-Redaktion<br />

Beethovenstraße 14. +49 (6507) 802456<br />

www.moselhotel-ludwigs.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Nikolaus Köwerich, <strong>Wein</strong>gut<br />

F. J. Regnery, <strong>Wein</strong>gut Lorenz<br />

Foto: © Halferschenke<br />

vierzehn85<br />

54340 Leiwen<br />

Die Speisekarte des gemütlichen Restaurants ist<br />

klein, dafür werden aber alle Gerichte à la minute<br />

zubereitet. Und das mit viel Leidenschaft, die man<br />

schmecken kann. Ein idealer unkomplizierter Genussort.<br />

Euchariusstraße 10–12, +49 (6507) 9393901<br />

vierzehn85.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Carl Loewen, <strong>Wein</strong>gut Paulinshof,<br />

<strong>Wein</strong>gut Reh, <strong>Wein</strong>gut Nikolaus Köwerich<br />

Rüssels Landhaus<br />

54426 Naurath<br />

Harald Rüssel setzt in seinen Gerichten auf heimische<br />

und regionale Produkte, die er gekonnt in<br />

geschmackliche Höhepunkte verwandelt. Dazu<br />

werden im schicken Ambiente erstklassige <strong>Wein</strong>e<br />

angeboten.<br />

Büdlicherbrück 1, +49 (6509) 91400<br />

ruessels-landhaus.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Ansgar Clüsserath, <strong>Wein</strong>gut<br />

Clüsserath-Weiler, <strong>Wein</strong>gut Nik Weis – St. Urbans-Hof<br />

657


MOSEL<br />

Paulus<br />

66620 Nonnweiler<br />

Zeitloser Genuss in ländlicher Idylle – perfekt, um<br />

zu entschleunigen und Energie zu tanken. Dabei<br />

hilft die traditionsverbundene regionale Gourmetküche<br />

und der reich bestückte <strong>Wein</strong>keller.<br />

Prälat-Faber-Straße 2–4<br />

+49 (6873) 91011<br />

www.landgasthof-paulus.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Falstaff</strong>-Redaktion<br />

Victor's Fine Dining<br />

by Christian Bau<br />

66706 Perl<br />

Seine Handschrift ist unverkennbar. An der Grenze<br />

zu Frankreich vereint Bau die Küche der Nachbarn<br />

mit der japanischen – und schafft einzigartige<br />

Kreationen. Nina Mann reicht die passenden<br />

<strong>Wein</strong>e.<br />

Schloßstraße 27<br />

+49 (6866) 79118<br />

www.victors-fine-dining.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Forstmeister Geltz-Zilliken<br />

Schanz<br />

54498 Piesport<br />

Großartig, was in dem schicken Restaurant an<br />

Tischkultur zelebriert wird. Die Küche glänzt mit<br />

kreativen Highlights, Genuss vom Allerfeinsten.<br />

Dazu gibt es eine reiche Auswahl an Spitzengewächsen.<br />

Bahnhofstraße 8A, +49 (6507) 92520<br />

www.schanz-restaurant.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Clüsserath-Weiler<br />

Heim’s Restaurant<br />

56861 Reil<br />

Die ambitionierte Küche von Patron Christoph<br />

Heim bringt Saisonales in Arrangements von<br />

bodenständig bis mediterran auf die Teller. Sehr<br />

umfangreiche <strong>Wein</strong>karte mit Schwerpunkt Mosel.<br />

Schönes Ambiente.<br />

Hotel Reiler Hof, Moselstraße 27, +49 (6542) 2629<br />

www.reiler-hof.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Axel Pauly,<br />

<strong>Wein</strong>gut Clemens Busch, <strong>Wein</strong>gut Markus Molitor<br />

Wine&Dine<br />

56861 Reil<br />

Die Gourmetkreationen von Alessandro Riemer<br />

überzeugen durch Finesse und aromatische Überraschungen.<br />

Tolle Produktauswahl. Die Location<br />

befindet sich direkt an der Mosel und gehört zu einem<br />

Boutiquehotel!<br />

Moselstraße 5<br />

+49 (6542) 900034<br />

melsheimer.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut F. J. Regnery<br />

Foto: © Sascha Perrone<br />

658 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


GASTGEBER AUS LEIDENSCHAFT<br />

MOSEL<br />

Burgrestaurant<br />

di Vincenzo Di Tuoro<br />

54439 Saarburg<br />

Das Burgrestaurant Vincenzo in Saarburg bietet<br />

eine einzigartige kulinarische Erfahrung in historischem<br />

Ambiente. Die Kombination aus exzellenter<br />

Küche und stilvollem Ambiente macht jeden<br />

Besuch zu einem unvergesslichen Erlebnis.<br />

Auf dem Burgberg 1, +49 (6581) 9998585<br />

burgrestaurant-vincenzo.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Dr. Heinz Wagner, <strong>Wein</strong>gut<br />

Forstmeister Geltz-Zilliken<br />

Saarburger Hof<br />

54439 Saarburg<br />

Die geschmackvoll eingerichteten Zimmer und das<br />

hoteleigene Restaurant, das regionale Spezialitäten<br />

und <strong>Wein</strong>e bietet, machen den Aufenthalt zu einem<br />

besonderen Erlebnis.<br />

Graf-Siegfried-Straße 37 , +49 (6581) 92800<br />

www.saarburger-hof.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Dr. Heinz Wagner, <strong>Wein</strong>gut<br />

Forstmeister Geltz-Zilliken, <strong>Wein</strong>gut Schloss Saarstein<br />

Belle Epoque<br />

56841 Traben-Trarbach<br />

Benjamin Hacker pflegt im wunderschönen<br />

Jugendstil-Ensemble klassisch-moderne und französisch<br />

geprägte Küche. Ob Snack oder Fine Dining,<br />

gekocht wird stets mit marktfrischen Zutaten.<br />

An der Mosel 11, +49 (6541) 7030<br />

www.bellevue-hotel.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Clemens Busch,<br />

<strong>Wein</strong>gut Richard Böcking<br />

Die Mosel<br />

56841 Traben-Trarbach<br />

Die sonnige Terrasse zeichnet sich durch einen herrlichen<br />

Blick über die Mosel und das Stadtpanorama<br />

aus. Die Vinothek stellt hohe Ansprüche an <strong>Wein</strong><br />

und verkostet nach dem Sharing-Prinzip mit regionalen,<br />

japanisch-angehauchten Tapas und Antipasti.<br />

Rißbacher Straße 13, +49 (6541) 8127688<br />

www.diemosel.wine<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Immich-Batterieberg,<br />

<strong>Wein</strong>gut Clemens Busch, <strong>Wein</strong>gut Carl Loewen<br />

Das <strong>Wein</strong>haus<br />

54290 Trier<br />

Das familiengeführte Restaurant bietet neben<br />

Wirtshausklassikern und Flammkuchen einen<br />

wöchentlich wechselnden Mittagstisch aus vier<br />

verschiedenen Gerichten. Integrierte Vinothek und<br />

<strong>Wein</strong>handel.<br />

Brückenstraße 7<br />

+49 (651) 1704924<br />

www.weinhaus-trier.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Römerhof<br />

Schlemmereule<br />

54290 Trier<br />

Puristisch-elegantes Restaurant mitten in Trier. Die<br />

Speisekarte ist bunt und kreativ, hier findet sich für<br />

jeden Geschmack das passende Gericht. Mittags<br />

gibt es den empfehlenswerten »Plat du jour«.<br />

Domfreihof 1b<br />

+49 (651) 73616<br />

www.schlemmereule.com<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Falstaff</strong>-Redaktion<br />

659


MOSEL<br />

<strong>Wein</strong>wirtschaft<br />

Friedrich Wilhelm<br />

54290 Trier<br />

Bodenständige Küche trifft auf mediterrane und<br />

orientalische Genüsse, dank Küchenchef Ali Boussi.<br />

Die vielfältigen Tapasvariationen spiegeln unter<br />

anderem diese bunte kulinarische Reise wider.<br />

Dazu gibt es passende <strong>Wein</strong>e aus der Vinothek.<br />

Weberbach 75<br />

+49 (651) 99474800<br />

www.weinwirtschaft-fw.de<br />

<br />

Empfohlen von: Rinke <strong>Wein</strong>e<br />

Gastraum | Villa Hügel<br />

54295 Trier<br />

Die junge Küchenmannschaft zelebriert leichte<br />

mediterran inspirierte Gerichte mit saisonalen Produkten<br />

aus Hochwald und Eifel. Man sitzt in lichtdurchfluteten<br />

Räumen oder auf der Panoramaterrasse.<br />

Bernhardstraße 14<br />

+49 (651) 937100<br />

www.hotel-villa-huegel.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Römerhof<br />

<strong>Wein</strong>- und Tafelhaus<br />

54349 Trittenheim<br />

Saisonale klassische Gerichte dominieren die attraktive<br />

Speisekarte im gediegen-ländlich eingerichteten<br />

Restaurant. Der freundliche Service empfiehlt<br />

zum Essen gerne regionale Mosel-Spitzengewächse.<br />

Moselpromenade 4, +49 (6507) 702803<br />

www.wein-tafelhaus.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Eifel-Pfeiffer, <strong>Wein</strong>gut<br />

Grans-Fassian, <strong>Wein</strong>gut Nikolaus Köwerich<br />

Zeltinger Hof<br />

54492 Zeltingen<br />

Gutes Essen und guter <strong>Wein</strong> – so lautet das kulinarische<br />

Motto des Familienbetriebs, dessen Landküche<br />

nicht nur Stammgäste anlockt. Gutbürgerlich<br />

und hausgemacht, das ist hier garantiert.<br />

Kurfürstenstraße 76, +49 (6532) 93820<br />

www.zeltinger-hof.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut S. A. Prüm, <strong>Wein</strong>gut Axel<br />

Pauly, <strong>Wein</strong>gut Markus Molitor, <strong>Wein</strong>gut Heinrichshof<br />

Fotos: © <strong>Wein</strong>wirtschaft Friedrich Wilhelm, © Zeltlinger Hof<br />

660 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


Nahe<br />

GASTGEBER AUS LEIDENSCHAFT<br />

MOSEL | NAHE<br />

<strong>Wein</strong>restaurant Ayler Kupp<br />

54441 Ayl<br />

Chefkoch Jörg Diekert bietet seinen Gästen zwei<br />

Menüs an, die nach Wunsch variiert werden können.<br />

Alle Gerichte werden à la minute zubereitet –<br />

ein erfreulich attraktives Angebot mit Geschmackspower.<br />

Trierer Straße 49a; +49 (6581) 988380<br />

www.saarwein-hotel.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Forstmeister Geltz-Zilliken,<br />

<strong>Wein</strong>gut Axel Pauly, <strong>Wein</strong>gut Schloss Saarstein<br />

Im Gütchen<br />

55545 Bad Kreuznach<br />

Was bei Jan Treutle auf die Teller kommt, hat regionalen,<br />

mediterranen oder internationalen Bezug.<br />

Die Zutaten stammen zum Großteil aus der<br />

Umgebung. Ob à la carte oder Menü: Es gibt feines<br />

Vegetarisches.<br />

Hüffelsheimer Straße 1, +49 (671) 42626<br />

www.im-guetchen.com<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Sascha Montigny, <strong>Wein</strong>gut<br />

Joh. Bapt. Schäfer, <strong>Wein</strong>- und Sektgut Bamberger<br />

Im Kittchen<br />

55545 Bad Kreuznach<br />

Urige Atmosphäre, keine feste Speisekarte, alle<br />

Gerichte stehen auf einer großen Wandtafel. Schwerpunkt<br />

bildet das mehrgängige Überraschungsmenü<br />

in kleinen Portionen. Umfangreiches <strong>Wein</strong>sortiment.<br />

Alte Poststraße 2, +49 (671) 9200811<br />

imkittchen.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Forster, <strong>Wein</strong>gut Sascha Montigny,<br />

<strong>Wein</strong>gut Joh. Bapt. Schäfer, <strong>Wein</strong>gut Hemmes<br />

Hermannshof<br />

55566 Bad Sobernheim<br />

Bequeme Sessel und Vintage-Möbel in historischem<br />

Sandsteingewölbe. Der Hermannshof wird<br />

bespielt von Philipp Helzle, der Saisonales mit regionalem<br />

Einschlag auftischt. Schön und leger.<br />

Felkestraße 100, +49 (6751) 93390<br />

www.bollants.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Christian Bamberger -<br />

Steinhardter Hof<br />

Jungborn<br />

55566 Bad Sobernheim<br />

Im Sternerestaurant des Hotels verwöhnt Philipp<br />

Helzle abends mit kreativen saisonalen Menüs.<br />

Der Akzent variiert, eins bleibt gleich: die Orientierung<br />

an besten Zutaten. Wer möchte, isst à la<br />

carte.<br />

Felkestraße 100, +49 (6751) 93390<br />

www.bollants.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Christian Bamberger -<br />

Steinhardter Hof<br />

Kupferkanne<br />

55566 Bad Sobernheim<br />

Regionale Produkte spielen bei Speisen und passenden<br />

Getränken eine wichtige Rolle im Haus von<br />

Doreen und Patrick Wahl. Gekocht wird bodenständig,<br />

saisonal und abwechslungsreich. Angenehme<br />

Atmosphäre.<br />

Berliner Straße 2<br />

+49 (6751) 2858<br />

www.restaurant-kupferkanne.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Falstaff</strong>-Redaktion<br />

661


Pfalz<br />

NAHE | PFALZ<br />

Manzi's<br />

55743 Idar-Oberstein<br />

Traditionelle Gerichte aus erstklassigen regionalen<br />

Zutaten gesellen sich zu mediterranen Speisen:<br />

klassisch italienische Vorspeisen und sogar hausgemachte<br />

Pasta und Pizza. Die Karte wird der Saison<br />

angepasst!<br />

Hauptstraße 185<br />

+49 (6781) 5090<br />

www.parkhotel-idaroberstein.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>- und Sektgut Bamberger<br />

Meisenheimer Hof<br />

55590 Meisenheim<br />

Jeder Raum ist bis ins Detail durchdacht eingerichtet,<br />

der Stilmix aus Alt und Neu harmonisch<br />

umgesetzt. So auch im Reich von Chef Markus<br />

Pape, der kreativ und mit Produkten der Region<br />

unterwegs ist.<br />

Obergasse 33<br />

+49 (6753) 1237780<br />

www.meisenheimer-hof.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Falstaff</strong>-Redaktion<br />

2THeimat<br />

54497 Morbach<br />

Das Hotel verströmt Gemütlichkeit, charmant ist<br />

auch das Service. Aus der Küche kommen kreative<br />

Köstlichkeiten aus regionalen Produkten. Bodenständig<br />

sind die Wildschweinbratwürste mit<br />

geschmorten Zwiebeln und Kartoffelpüree.<br />

Am Kirschbaum 55-57<br />

+49 (6533) 9395 0<br />

www.2theimat.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Nikolaus Köwerich<br />

Hermannshöhle<br />

55585 Niederhausen<br />

Im denkmalgeschützten hübschen Interieur zaubert<br />

Wigbert Weck bewährte klassische Menükompositionen,<br />

verfeinert mit mediterranem Twist.<br />

Gemütliche Terrasse für schöne Sommerabende.<br />

Lohnt die Anreise.<br />

Hermannshöhle 1; +49 (6758) 6486<br />

www.hermannshoehle-weck.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Joh. Bapt. Schäfer, <strong>Wein</strong>gut<br />

Dr. Crusius, <strong>Wein</strong>gut Sascha Montigny<br />

Knipsers Halbstück<br />

67281 Bissersheim<br />

In der Gutsschenke des <strong>Wein</strong>guts Knipser kommen<br />

vorwiegend hauseigene Tropfen ins Glas. Die<br />

Küche serviert dazu herzhafte Vesper-Klassiker.<br />

Man sitzt an blank gescheuerten Tischen und genießt<br />

einfach.<br />

Hollergasse 2<br />

+49 (6359) 9459211<br />

www.halbstueck.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Knipser<br />

Riva<br />

67146 Deidesheim<br />

Bella Italia in der Pfalz: Die Pizza aus dem Steinbackofen<br />

ist der Hit, die Pasta à la mamma aber<br />

genauso gut – und nicht zu vergessen die saftigen<br />

Steaks. Schickes Restaurant und einladende Terrasse.<br />

<strong>Wein</strong>straße 12, +49 (6326) 700077<br />

www.kaisergarten-deidesheim.com<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Falstaff</strong>-Redaktion<br />

662 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


GASTGEBER AUS LEIDENSCHAFT<br />

PFALZ<br />

1718<br />

67146 Deidesheim<br />

Die französisch-internationale Küche von<br />

Chefkoch Lars Wolf überzeugt mit vielen Fischgerichten.<br />

Man isst in schönem stilvollem Ambiente.<br />

Lauschige Terrasse mit Blick auf das restaurierte<br />

Gebäudeensemble.<br />

Ketschauerhofstraße 1<br />

+49 (6326) 70000<br />

www.ketschauer-hof.com<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut von Winning<br />

67146 Deidesheim<br />

Deidesheimer<br />

Hof - Schwarzer Hahn<br />

Stefan Neugebauer überrascht immer wieder mit<br />

regional-international ausgerichteten Kreationen.<br />

Gaumenschmaus vom Feinsten in schickem Ambiente.<br />

Die <strong>Wein</strong>auswahl ist riesig, die Beratung kompetent.<br />

Am Marktplatz 1; +49 6326 96870<br />

www.restaurant-schwarzer-hahn.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Georg Mosbacher,<br />

<strong>Wein</strong>gut Kranz<br />

Gaststätte<br />

Winzerverein Deidesheim<br />

67146 Deidesheim<br />

Die Gaststätte Winzerverein in Deidesheim lädt<br />

mit herzlicher Atmosphäre und traditionellem<br />

Charme zum Verweilen ein. Hier genießen Gäste<br />

regionale Pfälzer Spezialitäten und hervorragende<br />

<strong>Wein</strong>e aus der Umgebung.<br />

<strong>Wein</strong>straße 67<br />

+49 (6326) 9811220<br />

gaststaette-winzerverein-deidesheim.eatbu.com<br />

<br />

Empfohlen von: Winzerverein Deidesheim<br />

L.A. Jordan<br />

67146 Deidesheim<br />

Zu Gast bei Freunden, so möchte der doppelt<br />

besternte Küchenchef Daniel Schimkowitsch seine<br />

Vision verstanden sehen. Im schicken Ambiente<br />

gibt’s bis zu acht Gänge, allesamt aromenstark und<br />

geschmackskonzentriert.<br />

Ketschauerhofstraße 1<br />

+49 (6326) 70000<br />

www.ketschauer-hof.com<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut von Winning<br />

Leopold<br />

67146 Deidesheim<br />

Elegant, aber gemütlich geht es zu im Restaurant<br />

des <strong>Wein</strong>guts von Winning. Die Küche orientiert<br />

sich an marktfrischen Produkten. Serviert wird Internationales<br />

und »Pälzisches«. Besonderheit:<br />

Wagyu-Rind.<br />

<strong>Wein</strong>straße 10<br />

+49 (6326) 9668888<br />

www.von-winning.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut von Winning<br />

Restaurant St. Urban<br />

67146 Deidesheim<br />

Das Ambiente ist gediegen, der Saumagen weltberühmt:<br />

Chef Felix Kersten kocht mit regionalen<br />

und saisonalen Produkten nach klassischen<br />

Rezepten Pfälzer Gerichte und Feines nach internationalem<br />

Gusto.<br />

Marktplatz 1<br />

+49 (6326) 96870<br />

www.deidesheimerhof.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Georg Mosbacher<br />

663


PFALZ<br />

Siben's Gutsküche<br />

67146 Deidesheim<br />

Herzhafte Küche mit Pfälzer Klassikern ist in dem<br />

gemütlich-rustikalen Ambiente angesagt. Alle Gerichte<br />

sind natürlich hausgemacht und werden vorwiegend<br />

aus heimischen Produkten frisch zubereitet.<br />

<strong>Wein</strong>straße 21<br />

+49 (6326) 989363<br />

www.weingut-siben.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Falstaff</strong>-Redaktion<br />

Sushi B.<br />

67146 Deidesheim<br />

Japanische Klassiker im traditionsreichen <strong>Wein</strong>gut<br />

Reichsrat von Buhl, zubereitet von Piotr Suszek<br />

und serviert im modernen Ambiente. Ein Großteil<br />

von Sushi und Co gibt es auch als Take-away.<br />

Schneider<br />

76857 Dernbach<br />

Tradition wird in dem sympathischen Familienbetrieb<br />

großgeschrieben, entsprechend klassisch und<br />

hausgemacht ist die Küche ausgerichtet. Wildgerichte<br />

und Wiener Schnitzel sind hier die Favoriten.<br />

<strong>Wein</strong>straße 18, +49 (6326) 965050<br />

www.sushi-b.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut von Winning, <strong>Wein</strong>gut<br />

Reichsrat von Buhl<br />

Hauptstraße 88, +49 (6345) 8348<br />

www.schneider-dernbachtal.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Katrin Wind, <strong>Wein</strong>- und<br />

Sektgut Wilhelmshof, <strong>Wein</strong>gut Kranz<br />

Zum Schockelgaul<br />

67147 Forst an der <strong>Wein</strong>straße<br />

Ein galoppierendes Schaukelpferd über dem Eingang<br />

heißt Gäste aus aller Welt willkommen, denn<br />

jeder Gast ist gerne gesehen. Hier gibt es bodenständige<br />

Pfälzer Küche und ebensolche <strong>Wein</strong>e. Das<br />

Cordon bleu ist besonders erwähnenswert!<br />

<strong>Wein</strong>straße 96<br />

+49 (6326) 5669<br />

www.schockelgaul.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Margarethenhof<br />

<strong>Wein</strong>stube Brand<br />

76833 Frankweiler<br />

Christian Knefler hat seine rustikale <strong>Wein</strong>stube zu<br />

einem Pfälzer Hotspot gemacht – und zwar mit einer<br />

über Jahre verlässlich exzellenten, regionaltypischen<br />

Küche, die zu den besten an der <strong>Wein</strong>straße<br />

gehört.<br />

<strong>Wein</strong>straße 19<br />

+49 (6345) 959490<br />

www.weinstube-brand.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>- und Sektgut Wilhelmshof<br />

Foto: © Siben's Gutsküche<br />

664 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


GASTGEBER AUS LEIDENSCHAFT<br />

Atable im Amtshaus<br />

PFALZ<br />

67251 Freinsheim<br />

Im Herzen der historischen Altstadt bietet Patron<br />

Swen Bultmann saisonal inspirierte klassisch französische<br />

Küche. Für die <strong>Wein</strong>karte zeichnet Sommelière<br />

Sybille Bultmann verantwortlich. Hübsches<br />

Hotel.<br />

Hauptstraße 29, +49 (6353) 5019355<br />

www.amtshaus-freinsheim.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Pfeffingen, <strong>Wein</strong>gut Krebs,<br />

<strong>Wein</strong>gut Kassner-Simon, <strong>Wein</strong>gut Philipp Kuhn<br />

<strong>Wein</strong>stube Brand<br />

76833 Frankweiler<br />

Christian Knefler hat seine rustikale <strong>Wein</strong>stube zu<br />

einem Pfälzer Hotspot gemacht – und zwar mit einer<br />

über Jahre verlässlich exzellenten, regionaltypischen<br />

Küche, die zu den besten an der <strong>Wein</strong>straße<br />

gehört.<br />

<strong>Wein</strong>straße 19, +49 (6345) 959490<br />

weinstube-brand.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Emil Bauer und Söhne,<br />

<strong>Wein</strong>- und Sektgut Wilhelmshof<br />

PAN<br />

76726 Germersheim<br />

Vinothek und Restaurant in historischen Mauern:<br />

PAN haben ein Konzept auf die Beine gestellt, das<br />

aufgeht. Die kleine Karte bietet Saisonales und<br />

Mediterranes. Und das stets gekonnt.<br />

Klosterstraße 2<br />

+49 (7274) 9192095<br />

www.pandievinothek.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Kranz<br />

Fotos: © Atable im Amtshaus, © Johannes C. Huesch<br />

Pfälzer Stuben<br />

76863 Herxheim-Hayna<br />

Neue Wege im legendären Haus: Pfalz trifft Italien.<br />

Gekonnt verbindet Fabio Daneluzzi Regionales<br />

mit seinen italienischen Wurzeln und interpretiert<br />

Traditionsgerichte beider Länder auf neue Weise.<br />

Hauptstraße 62–64<br />

+49 (7276) 5080<br />

www.hotelkrone.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Falstaff</strong>-Redaktion<br />

665


Rheingau, Hessische<br />

PFALZ<br />

Hubertushof<br />

76831 Ilbesheim<br />

Überschaubare Karte, fantasievoll-kreative<br />

Küchenleistung: Jochen Sitter kocht in seinem hübschen<br />

Fachwerkensemble mit erkennbarem saisonalem<br />

Bezug. Die Gerichte wechseln regelmäßig.<br />

Tolles Brot!<br />

Arzheimer Straße 5, +49 (6341) 930239<br />

www.restaurant-hubertushof-ilbesheim.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Katrin Wind, <strong>Wein</strong>gut Jülg,<br />

<strong>Wein</strong>gut Kranz<br />

H'manns<br />

67271 Neuleiningen<br />

Chris Brigitte und Andreas Hegmann setzen auf<br />

Produkte ausgewählter Erzeuger. Daraus entsteht<br />

Internationales mit Liebe zum Detail und stets<br />

transparent und nachvollziehbar. Donnerstags ist<br />

Tapas-Time.<br />

Am Goldberg 2<br />

+49 (6359) 5341<br />

www.hmanns.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Falstaff</strong>-Redaktion<br />

67433 Neustadt an der <strong>Wein</strong>strasse<br />

Winus WineCafeBar<br />

<strong>Wein</strong>bar mit gehobener Bistroküche, wo ein freundschaftliches<br />

Miteinander zählt – bei Events wie<br />

„Kochen mit Freunden“ oder „<strong>Wein</strong>probe am<br />

Sonntag“. Von der Inhaberin wird man bestens beraten.<br />

Top sind Trüffelpasta und Flammkuchen.<br />

Juliusplatz 5<br />

+49 (6321) 927892<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Margarethenhof<br />

Intense<br />

67157 Wachenheim an der <strong>Wein</strong>straße<br />

Offene Küche, offenes Feuer, modern-reduziertes<br />

Ambiente: Benjamin Peifer und Bettina Thiel inszenieren<br />

auf einer 18 Gänge umfassenden Genussreise<br />

kreative Fusionsküche mit regionalen Zutaten.<br />

Furios!<br />

<strong>Wein</strong>straße 31<br />

+49 (6322) 6004994<br />

www.restaurant-inten.se<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut am Nil<br />

Admiral<br />

67273 Weisenheim am Berg<br />

Holger Stehr kreiert eine viel gelobte Cross-over-<br />

Küche in fünf bis acht Gängen im romantischen<br />

Ambiente eines historischen Jagdhauses. Ergänzt<br />

wird diese vom Wohlfühlservice von Gattin und<br />

Sommelière Martina.<br />

Leistadter Straße 6, +49 (6353) 4175<br />

www.admiral-weisenheim.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Georg Mosbacher, <strong>Wein</strong>gut<br />

Philipp Kuhn, <strong>Wein</strong>gut Wageck Pfaffmann<br />

Gasthaus Kollektur<br />

67308 Zellertal<br />

Das barocke Haus vereint gekonnt historisches<br />

und mediterranes Flair. Wichtig sind der Küche intensive<br />

Aromen, Frische und Saisonalität, geboten<br />

wird kreative deutsche Küche. Gute Auswahl an regionalen<br />

Topweinen – auch orange.<br />

Zeller Hauptstraße 19, +49 (6355) 954540<br />

kollektur.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Neiss, ZWAJ <strong>Wein</strong>e,<br />

<strong>Wein</strong>gut Karl May<br />

666 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


Bergstraße<br />

GASTGEBER AUS LEIDENSCHAFT<br />

RHEINGAU<br />

Baiken<br />

65343 Eltville<br />

Lebendige Gutsausschank mit hübschem Gastraum,<br />

herzlichem Service und grundanständiger<br />

deutscher Küche. Im Sommer wird inmitten von<br />

Reben und mit Blick auf Eltville und die <strong>Wein</strong>berge<br />

gespeist.<br />

Wiesweg 86<br />

+49 (6123) 900345<br />

www.baiken.de<br />

<br />

Empfohlen von: Kloster Eberbach<br />

Jean<br />

65343 Eltville<br />

Johannes »Jean« Frankenbachs Gerichte sind Genuss<br />

pur – für Gaumen, Herz und Auge. Seit 2011<br />

bereichert er den Familienbetrieb mit seiner Interpretation<br />

einer französisch geprägten Gourmetküche.<br />

Wilhelmstraße 13<br />

+49 (6123) 9040<br />

www.hotel-frankenbach.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Chat Sauvage<br />

Gelbes Haus<br />

65343 Eltville am Rhein<br />

In die malerische Landschaft des Rheinufers eingebettet,<br />

liegt das »Gelbe Haus« zwischen <strong>Wein</strong>reben<br />

und Touri-Hotspots der Region. Bodenständige,<br />

aber ausgezeichnete Hausmannskost und<br />

außergewöhnliche <strong>Wein</strong>e sind ein Versprechen.<br />

Burgstraße 3, +49 (6123) 5170<br />

www.weinstube-gelbeshaus.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Hans Bausch,<br />

<strong>Wein</strong>gut Baron Knyphausen<br />

65366 Geisenheim<br />

Burgrestaurant Schwarzenstein<br />

Getreu dem Motto »Klassik währt am längsten«<br />

werden in romantischem Setting Rheingauer<br />

<strong>Wein</strong>e und Altbewährtes mit Bodenhaftung serviert.<br />

Sommers lockt die von <strong>Wein</strong>reben umrankte<br />

historische Terrasse.<br />

Rosengasse 32<br />

+49 (6722) 99500<br />

www.burg-schwarzenstein.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Falstaff</strong>-Redaktion<br />

Die Adler Wirtschaft<br />

65347 Hattenheim<br />

Zeit, Wertschätzung und kompromissloses Qualitätsdenken<br />

sind die Grundpfeiler dieser kulinarischen<br />

Institution. Genuss nach dem Prinzip »Vom<br />

Einfachen das Beste« wird in jedem Detail gelebt.<br />

Hauptstraße 31, +49 (6723) 7982<br />

www.franzkeller.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>- und Sektgut Barth, <strong>Wein</strong>gut<br />

Hans Bausch, <strong>Wein</strong>gut Chat Sauvage, <strong>Wein</strong>gut Leitz<br />

Zum Krug<br />

65347 Hattenheim<br />

Allein schon für die mit allerlei Rheingau-Raritäten<br />

gespickte <strong>Wein</strong>karte lohnt ein Besuch. Auf<br />

der Speisekarte findet sich Deftiges und Feines mit<br />

regionaltypischem Charakter aus Produkten von<br />

höchster Qualität.<br />

Hauptstraße 34, +49 (6723) 99680<br />

www.zum-krug-rheingau.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Leitz, Bischöfliches <strong>Wein</strong>gut<br />

Rüdesheim, <strong>Wein</strong>- und Sektgut Barth<br />

667


RHEINGAU<br />

<strong>Wein</strong>schänke<br />

Schloss Groenesteyn<br />

65399 Kiedrich<br />

Dirk Schröers Küche lebt von der gekonnten Fusion<br />

einfacher und besonderer Zutaten, die er aufs<br />

Feinste verwebt. Den guten Teamvibe spürt auch<br />

der Gast im Service. Dazu ein Ausblick wie aus dem<br />

Bilderbuch.<br />

Oberstraße 36, +49 (6123) 1533<br />

www.groenesteyn.net<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Sohns,<br />

<strong>Wein</strong>gut Chat Sauvage, <strong>Wein</strong>gut Dillmann,<br />

<strong>Wein</strong>wirtschaft Laquai<br />

65391 Lorch<br />

Bodenständige Gerichte und hauseigene <strong>Wein</strong>e<br />

warten im Fachwerkhaus mit Garten. Auf der<br />

Karte viel Regionales wie Wildschweinsülze,<br />

Wisperforelle und Spundekäs. Zur <strong>Wein</strong>wirtschaft<br />

gehört auch die Vinothek.<br />

Schwalbacher Straße 20<br />

+49 (6726) 839213<br />

www.weingut-laquai.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Laquai<br />

Bees Restaurant<br />

65385 Rüdesheim am Rhein<br />

Mit großem Einfallsreichtum wird die Idee einer<br />

von den verschiedenen Geschmacksrichtungen geprägten<br />

Frischeküche umgesetzt. Der Gastraum<br />

mit den kobaltblauen Wänden versprüht kosmopolitisches<br />

Flair.<br />

Am Rottland 6, +49 (6722) 4191916<br />

beesrestaurant.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Dillmann, <strong>Wein</strong>gut Sohns,<br />

<strong>Wein</strong>gut Leitz, Bischöfliches <strong>Wein</strong>gut Rüdesheim<br />

65385 Rüdesheim am Rhein<br />

Breuer's Rüdesheimer Schloss<br />

Der Name lässt erahnen, dass hier <strong>Wein</strong> eine große<br />

Rolle spielt. Es lohnt der Blick auf die umfangreiche<br />

Raritätenkarte. Dazu verwöhnt Küchenchef<br />

Michael Hemberger nach allen Regeln der Kunst.<br />

Steingasse 10, +49 (6722) 90500<br />

www.ruedesheimer-schloss.com<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Leitz,<br />

Bischöfliches <strong>Wein</strong>gut Rüdesheim<br />

Zur Schlupp<br />

65396 Walluf<br />

Michael Ehrhardt hat ein Faible für bodenständige<br />

Klassik, selbst gemachte Teigwaren und Schmorgerichte,<br />

zubereitet nach alter Schule. Im Service<br />

hält Ehefrau Isabelle stets den passenden <strong>Wein</strong> bereit.<br />

Hauptstraße 25<br />

+49 (6123) 72638<br />

www.gasthauszurschlupp.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Chat Sauvage<br />

Ente<br />

65183 Wiesbaden<br />

Die Ente ist eine Institution in Wiesbaden, so wie<br />

das Kurhaus gegenüber, und seit 44 Jahren ununterbrochen<br />

mit einem Michelin-Stern dekoriert.<br />

Michael Kammermeier kocht auf der Höhe der<br />

Zeit. Legendäre <strong>Wein</strong>karte.<br />

Kaiser-Friedrich-Platz 3–4<br />

+49 (611) 133666<br />

www.nassauer-hof.de<br />

<br />

Empfohlen von: Bischöfliches <strong>Wein</strong>gut Rüdesheim<br />

668 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


Rheinhessen<br />

GASTGEBER AUS LEIDENSCHAFT<br />

HESSISCHE BERGSTRASSE | RHEINHESSEN<br />

Blauer Aff<br />

64625 Bensheim<br />

Das geschichtsträchtige Wirtshaus mit der blau gestrichenen<br />

Fassade verbindet deutsche Küche, regionale<br />

<strong>Wein</strong>auswahl und historisches Ambiente.<br />

Für das Kochkässchnitzel braucht man ordentlich<br />

Appetit.<br />

Kappengasse 2<br />

+49 (6251) 72958<br />

www.blauer-aff.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Falstaff</strong>-Redaktion<br />

Hundertguldenmühle<br />

55437 Appenheim<br />

Anspruchsvoll und bodenständig: So definiert Eva<br />

Eppard ihre Küche im historischen Mühlenensemble<br />

in der Nähe von Mainz. Küchenchef Jonas Herber<br />

setzt sie mit saisonalen Gerichten gekonnt in<br />

Szene.<br />

Mühle 2, +49 (6725) 9990210<br />

www.100guldenmuehle.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Knewitz, <strong>Wein</strong>gut Bischel,<br />

<strong>Wein</strong>gut Hofmann<br />

Das Bootshaus<br />

55411 Bingen am Rhein<br />

Uriger Holzboden, Altholzmöbel, helle Leinenstoffe:<br />

das Ambiente im Vintage-Stil mit Blick auf den<br />

Rhein, die Küche naturverbunden, zeitgemäß und<br />

an den Jahreszeiten orientiert, der Fokus auf<br />

Gemüse.<br />

Hafenstaße 47, +49 (6721) 35010<br />

www.paparheinhotel.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Sascha Montigny,<br />

<strong>Wein</strong>gut Chat Sauvage<br />

Foto: © Blauer Aff<br />

Hupperts Gud Stubb<br />

67598 Gundersheim<br />

Das idyllische <strong>Wein</strong>gut bildet den perfekten Rahmen<br />

für das Restaurant, das für traditionelle<br />

Gemütlichkeit steht. Dazu passt auch die Küche:<br />

deftig belegte Brote, Schweinsmedaillons in Pfeffersauce,<br />

Spinatknödel oder Flammkuchen.<br />

Wormser Straße 7<br />

+49 (6244) 57326<br />

huppertsgudstubb.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Falstaff</strong>-Redaktion<br />

Bellpepper<br />

55116 Mainz<br />

Gäste des Hotelrestaurants am Rheinufer erfreuen<br />

sich hier an internationaler Küche aus regionalen<br />

Zutaten. Stets gelobt wird die konstant gute Qualität<br />

der Gerichte und der kompetente herzliche Service.<br />

Templerstraße 6<br />

+49 (6131) 731234<br />

www.bellpepper.de<br />

<br />

Empfohlen von: GUTGALLÉ Rheinhessen<br />

669


RHEINHESSEN<br />

Favorite<br />

55131 Mainz<br />

Bereits mittags bietet Chef Tobias Schmitt ein<br />

raffiniertes Lunch-Menü am Stadtpark. Abends<br />

können Gäste zwischen den Mehr-Gänge-Erlebnissen<br />

»Roots«, »Blossom« und einer vegetarischen<br />

Variante wählen.<br />

Karl-Weiser-Straße 1, +49 (6131) 80150<br />

www.favorite-mainz.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Battenfeld-Spanier,<br />

<strong>Wein</strong>gut Kühling-Gillot<br />

Steins Traube<br />

55126 Mainz<br />

Was für ein schönes Restaurant! Im schicken Ambiente<br />

wird man von Alina Stein bestens umsorgt,<br />

für das leibliche Wohl sorgt Philipp Stein mit raffinierten<br />

Kreationen auf Gourmetniveau. Große<br />

Klasse!<br />

Poststraße 4, +49 (6131) 40249<br />

steins-traube.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut J. Neus, Georg Gustav Huff,<br />

<strong>Wein</strong>gut Kühling-Gillot<br />

Schloss Niederweis<br />

54668 Niederweis<br />

Sandra und Sebastian Poss verwöhnen ihre Gäste<br />

mit herzhaften bodenständigen Gerichten, zubereitet<br />

aus besten Produkten. Ein Highlight sind die<br />

herrlich saftigen Steaks aus dem Big Green Egg –<br />

wonderful!<br />

Hauptstraße 9, +49 (6568) 9696450<br />

www.schloss-niederweis.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Forstmeister Geltz-Zilliken<br />

Landhaus Dubs<br />

67574 Osthofen<br />

Wolfgang Dubs spannt den Bogen von saisonalen<br />

Angeboten über abwechslungsreiche Mittagsgerichte<br />

bis zu gehobener französischer Küche. An<br />

Sonntagen auf der Mittagskarte: traditioneller<br />

Sonntagsbraten.<br />

Am Mühlpfad 10<br />

+49 (6242) 9125205<br />

www.dubs.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Johann Geil I.<br />

Vis à Vis<br />

67574 Osthofen<br />

Im familiär angehauchten Ambiente können die<br />

Gäste aus einer Speisekarte wählen, die gut<br />

gemachte regionale und internationale Gerichte bietet.<br />

Hausgemacht und frisch zubereitet ist alles!<br />

Friedrich-Ebert-Straße 53<br />

+49 (6242) 5012973<br />

spiess-osthofen.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Karl May<br />

mundart<br />

55291 Saulheim<br />

Inmitten des kleinen Dorfs wird Ambitioniertes<br />

serviert, geprägt von französischen und mediterranen<br />

Einflüssen. Schöne <strong>Wein</strong>auswahl aus der Region,<br />

auch im offenen Ausschank. Lauschiger Innenhof.<br />

Weedengasse 8, +49 (6732) 9322966<br />

www.mundart-restaurant.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Thörle, <strong>Wein</strong>gut Bischel,<br />

<strong>Wein</strong>gut Battenfeld-Spanier<br />

670 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


Saale-Unstrut<br />

GASTGEBER AUS LEIDENSCHAFT<br />

RHEINHESSEN | SAALE-UNSTRUT | SACHSEN<br />

Kaupers Kapellenhof<br />

55278 Selzen<br />

Saisonale Menüs und unverfälschte Geschmackserlebnisse<br />

stehen im Fokus von Sebastian Kauper,<br />

der gemeinsam mit Gastgeberin Nora Breyer das<br />

über 300 Jahre alte Domizil bespielt. Lohnt den<br />

Weg aufs Land!<br />

Kirschgartenstraße 13, +49 (6737) 8325<br />

www.kaupers-kapellenhof.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Hiestand,<br />

<strong>Wein</strong>gut Battenfeld-Spanier<br />

Gut Leben am Morstein<br />

67593 Westhofen<br />

Egal, ob im charmanten Schlösschen oder im idyllischen<br />

<strong>Wein</strong>garten, Liebhaber gehobener Küche<br />

werden hier verwöhnt. Das Fine-Dining-Menü<br />

vereint Regionales mit exotischen Zutaten und die<br />

Location selbst ist beeindruckend.<br />

Mainzer Straße 8, +49 (624) 49186772<br />

am-morstein.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Heck, Strauch Sektmanufaktur,<br />

<strong>Wein</strong>gut Johann Geil I.<br />

Zornheimer <strong>Wein</strong>stuben<br />

55270 Zornheim<br />

Im nostalgischen Ambiente oder auf der lauschigen<br />

Terrasse: Hier wird herzhaft und bodenständig gekocht,<br />

Lucas Christgen hat für Rheinhessische<br />

Poulardenbrust und Rumpsteak das richtige<br />

Händchen.<br />

Röhrbrunnenplatz 1<br />

+49 (6136) 45616<br />

www.zornheimer-weinstuben.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Münzenberger<br />

Foto: © Zornheimer <strong>Wein</strong>stuben<br />

Zufriedenheit<br />

06618 Naumburg<br />

Küchenchef Tilo Kucel-Strate variiert in seiner saisonalen<br />

Feinschmeckerküche regionale Gerichte<br />

mit aromatischen Einflüssen aus Südeuropa. Ins<br />

Glas kommen heimische <strong>Wein</strong>e von Saale und Unstrut.<br />

Steinweg 26<br />

+49 (3445) 7912051<br />

www.gasthof-zufriedenheit.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Frölich-Hake, <strong>Wein</strong>gut Hey<br />

Renoir<br />

08209 Auerbach<br />

Südfranzösisch speisen mit besten <strong>Wein</strong>en aus dem<br />

Süden der Grande Nation. Ulf König setzt auf saisonale<br />

Zutaten und bringt mit Gastgeber André<br />

Baldauf französische Spezialitäten in die Region.<br />

Schönheider Straße 235<br />

+49 (3744) 215119<br />

www.restaurant-renoir.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Falstaff</strong> Redaktion<br />

671


Sachsen<br />

SAALE-UNSTRUT | SACHSEN<br />

20zwanzig<br />

06536 Südharz<br />

Chef Philipp Liebisch setzt auf eine international<br />

inspirierte deutsche Küche mit frischen regionalen<br />

Zutaten, die zu spannenden Gerichten wie Wildleberknödeln<br />

führen. Überraschungsmenü ab 55<br />

Euro.<br />

Thyrahöhe 24<br />

+49 (34654) 85900<br />

www.hotel-freiwerk.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Falstaff</strong>-Redaktion<br />

Alexxanders<br />

09130 Chemnitz<br />

Eines der besten Restaurants in Chemnitz – die<br />

kleine Karte ist geprägt von regionalen Spezialitäten<br />

und frischen Zutaten. Der Fisch ist besonders<br />

gut. Dazu kommt eine wunderbare <strong>Wein</strong>auswahl.<br />

Ludwig-Kirsch-Straße 9<br />

+49 (371) 4311111<br />

www.alexxanders.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Falstaff</strong> Redaktion<br />

Petit Frank<br />

01127 Dresden<br />

Bistro mit überraschender und zugleich rustikaler<br />

französischer Küche. André Fröbel und Frank Ollhoff<br />

servieren mit ihrem entspannten Team zudem<br />

wunderbare <strong>Wein</strong>e. Im Sommer ist die Terrasse<br />

herrlich.<br />

Bürgerstraße 14<br />

+49 (351) 8211900<br />

www.petit-frank.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Falstaff</strong> Redaktion<br />

Adams Gasthof<br />

01468 Moritzburg<br />

Traditionsreiches Lokal in Moritzburg mit exzellenter<br />

Hausmannskost und traditionell-innovativen<br />

Küchenexperimenten. Ausgezeichnet sind die<br />

Küchenklassiker des Ostens: Würzfleisch und Soljanka.<br />

Gaumenkitzel<br />

01445 Radebeul<br />

In rustikalem Ambiente pflegt Tilo Hamann seine<br />

gutbürgerliche, saisonale und regional geprägte<br />

Küche. Sonntagnachmittag gibt es Kaffee und<br />

Kuchen. Die Terrasse im Garten ist ein schönes Refugium.<br />

Markt 9<br />

+49 (35207) 99775<br />

www.adamsgasthof.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Falstaff</strong> Redaktion<br />

Coswiger Straße 23<br />

+49 (351) 79514393<br />

www.gaumenkitzel-radebeul.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Falstaff</strong> Redaktion<br />

Foto: © Fabian Thias<br />

672 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


Nordosten<br />

GASTGEBER AUS LEIDENSCHAFT<br />

SACHSEN | NORDOSTEN<br />

Weberstube<br />

02681 Schirgiswalde-Kirschau<br />

Umfassende Karte mit grandiosen Überraschungen.<br />

Leckeres Brot, französisch-deutsche Fusionsküche<br />

und eine internationale <strong>Wein</strong>karte mit Neuentdeckungen.<br />

Wunderbare Desserts liefert die benachbarte<br />

Patisserie.<br />

Bautzener Straße 74<br />

+49 (3592) 5200<br />

www.bei-schumann.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Falstaff</strong> Redaktion<br />

Canteen<br />

18609 Binz<br />

»Natürlich feine Kost« beschreibt den Küchenstil<br />

des Restaurants treffend. Erlesene Zutaten und<br />

bodenständige Rezepte verwandeln sich mit Kreativität<br />

in gehobene Gerichte. Für mehrere Gänge<br />

sollte genug Zeit eingeplant werden.<br />

Zeppelinstraße 8<br />

+49 (38393) 50444<br />

www.freustil.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Hohmann Rügen<br />

Freustil<br />

18609 Binz<br />

Eine der ersten Gourmetadressen auf Rügen: Seit<br />

zehn Jahren begeistert Küchenchef Ralf Haug seine<br />

Gäste mit seiner »natürlich feinen Kost«, die sich<br />

durch Kreativität und Finesse auszeichnet.<br />

Zeppelinstraße 8<br />

+49 (38393) 50444<br />

www.freustil.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Hohmann Rügen<br />

Gutshaus Kubbelkow<br />

18528 Sehlen<br />

Im restaurierten historischen Gutshaus bietet das<br />

Restaurant eine bewusst klein gehaltene Speisekarte,<br />

denn hier legt man großen Wert auf die Frische<br />

der saisonalen Produkte aus der Region. Herzlicher<br />

Service.<br />

Dorfstraße 8<br />

+49 (3838) 8227777<br />

www.kubbelkow.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Hohmann Rügen<br />

Gasthof Drei Linden<br />

18586 Sellin<br />

Hier kommt Urlaubsfeeling auf! Inmitten der<br />

traumhaften Seewelt liegt das Landgasthaus mit<br />

Schwerpunkt auf Fischspezialitäten der Region.<br />

Mit den maritimen Accessoires und dem Dekor<br />

fühlt man sich wie im Inneren eines Bootes.<br />

Seedorf 7<br />

+49 38303 87241<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Hohmann Rügen<br />

Speicher 8<br />

18439 Stralsund<br />

Der alte Türmchenspeicher in der Hafenstraße 8<br />

zählt zu den schönsten Speichern in der Hansestadt<br />

Stralsund. Die Küche ist mediterran-maritim – besonders<br />

die Fischsuppe »Speicher 8 Art« hat sich einen<br />

Namen gemacht.<br />

Hafenstraße 8<br />

+49 (3831) 288 28 98<br />

www.speicher8.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Hohmann Rügen<br />

673


Württemberg<br />

NORDOSTEN | WÜRTTEMBERG<br />

Zum Rittmeister<br />

14542 Werder (Havel)<br />

Alles, was ein Landgasthof braucht: gutes Bier aus<br />

der eigenen Brauerei und bodenständige Brandenburger<br />

Landküche mit Klassikern wie Eisbeinsülze,<br />

Zanderfilet oder die beliebten Königsberger Kochklopse.<br />

Seestraße 9<br />

+49 (3327) 4646<br />

www.zum-rittmeister.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Falstaff</strong>-Redaktion<br />

Stefeles<br />

97959 Assamstadt<br />

Ein Kneipenrestaurant der gehobenen Art, ohne<br />

gezwungene Atmosphäre. Einfach zurücklehnen<br />

und genießen ist die Devise, denn die Küche spielt<br />

alle Stücke. Es gibt sogar eine separate italienische<br />

Karte mit Vor- und Hauptspeisen.<br />

Mergentheimer Straße 20<br />

+49 (6294) 429596<br />

www.stefeles.de<br />

<br />

Empfohlen von: Becksteiner Winzer<br />

Maerz<br />

74321 Bietigheim-Bissingen<br />

Zwischen Heimweh und Fernweh gibt es einen Ort<br />

der puren Glückseligkeit. Der liegt in Bietigheim-Bissingen<br />

und besticht durch Gerichte<br />

wie »Faux Gras« an Kiwi und Zitronenmelisse.<br />

Villino<br />

88131 Bodolz<br />

Seit 1992 ist der Betrieb in Familienhand – aber das<br />

heißt keineswegs, dass es hier spießig zugeht. Oder<br />

gar altbacken. Im Gegenteil: Fantastische Zutaten<br />

treffen auf kulinarische Kreativität.<br />

Kronenbergstraße 14<br />

+49 (7142) 42004<br />

www.maerzundmaerz.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Siegloch<br />

Mittenbuch 6<br />

+49 (8382) 93450<br />

www.villino.de<br />

<br />

Empfohlen von: Seehaldenhof<br />

Restaurant am Golfplatz<br />

97999 Igersheim<br />

Die in Schwarzriesling-Jus geschmorten Ochsenbäckchen<br />

mit Butterspätzle sind einfach ein Gedicht.<br />

Aber auch ein veganes Menü wird im unweit<br />

des Kurparks Bad Mergentheim gelegenen Restaurant<br />

geboten.<br />

Bad Mergentheim, Erlenbachtalstraße 36<br />

+49 (7931) 8066<br />

www.andreas-bundschuh.com<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Falstaff</strong>-Redaktion<br />

Foto: © Restaurant am Golfplatz<br />

674 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


GASTGEBER AUS LEIDENSCHAFT<br />

WÜRTTEMBERG<br />

Hotel Anne-Sophie<br />

74653 Künzelsau<br />

Liebenswert-charmantes Hotel, der kleine Komplex<br />

umfasst Café, Restaurant, Ladengeschäft,<br />

Konditorei und Vinothek. Die Küche bietet<br />

Abwechslung bei regionalen Gerichten, gehobener<br />

ist das Überraschungsmenü mit passenden <strong>Wein</strong>en.<br />

Hauptstraße 22<br />

+49 (7940) 9346<br />

hotel-anne-sophie.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>manufaktur Ingelfinger Fass<br />

Anne-Sophie<br />

74653 Künzelsau<br />

Abwechslungsreich ist die Küche im Restaurant, in<br />

dem Menschen mit und ohne Handicap arbeiten.<br />

Wiener Schnitzel wird hier ebenso serviert wie der<br />

regionale Klassiker Schwäbischer Zwiebelrostbraten.<br />

Am Schlossplatz 9<br />

+49 (7940) 93460<br />

www.hotel-anne-sophie.<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>manufaktur Ingelfinger Fass<br />

Valentin Fine Dining<br />

88131 Lindau (Bodensee)<br />

2014 haben sich Claudia und Daniel Siebert mit<br />

diesem modern eingerichteten Restaurant den<br />

Traum von der Selbständigkeit erfüllt. Bei Produktqualität<br />

und Frische macht der Patron keine Abstriche.<br />

In der Grub 28a<br />

+49 (8382) 9839849<br />

www.valentin-lindau.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Lanz<br />

Haus am See<br />

88149 Nonnenhorn<br />

Das Vier-Gänge-Menü verwöhnt mit einem<br />

Stundenei, Kreationen wie Topinamburcremesuppe<br />

mit Estragonöl und Fisch aus heimischen<br />

Gewässern. Küchenchef Valentin Knörle setzt auf<br />

regionale Lieferanten.<br />

Uferstraße 23, +49 (8382) 988510<br />

www.hausamsee-nonnenhorn.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Lanz, Hendriks + Fürst<br />

<strong>Wein</strong>e, Seehaldenhof<br />

Belsers<br />

72622 Nürtingen<br />

Christer Belser hat sein Restaurant urgemütlich<br />

ausgestattet und bietet dazu eine richtig gute<br />

Küche: bodenständige Gerichte in herzhafter Zubereitung,<br />

gespickt mit aromatischen Highlights.<br />

Zum Schlossberg<br />

72622 Nürtingen<br />

Mit Liebe zum Detail und hochwertigen Zutaten<br />

zubereitet, genießen Gäste hier abwechslungsreiche<br />

Gerichte in gemütlichem Ambiente und mit<br />

Blick auf den historischen Schlossberg.<br />

Brunnsteige 15<br />

+49 (7022) 7195860<br />

www.belsers.com<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Hedwig und Helmut Dolde<br />

Schloßberg 1<br />

+49 (7022) 32878<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Hedwig und Helmut Dolde<br />

675


WÜRTTEMBERG<br />

Lamm Hebsack<br />

73630 Remshalden<br />

Für die mediterran inspirierte Küche ziehen mittlerweile<br />

zwei Generationen an einem Strang. Der<br />

Anspruch dabei: den Gästen neben Klassikern<br />

auch immer wieder Neues und Aufregendes zu servieren.<br />

Winterbacher Straße 1–3, +49 (7181) 45061<br />

www.lamm-hebsack.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Albrecht Schwegler<br />

<strong>Wein</strong>gut Doreas<br />

fine dining RS<br />

73084 Salach<br />

Raffiniert sind die kreativen Gerichte von Rolf<br />

Straubinger immer. Konzentrierten Geschmack<br />

mit aromatischem Tiefgang erlebt man etwa bei<br />

Bries mit Trüffel und Wagyu mit Petersilie oder bei<br />

Hamachi mit Rettich.<br />

Burg Staufeneck<br />

+49 (7162) 9334473<br />

www.burg-staufeneck.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Escher<br />

Reber's Pflug<br />

74523 Schwäbisch Hall<br />

Bei aller Liebe zur raffinierten Küche besinnt man<br />

sich hier noch auf die ursprünglichen Werte: Zwiebelrostbraten<br />

und Wiener Schnitzel stehen selbstbewusst<br />

neben dem Genießermenü in variabler<br />

Länge.<br />

Weckriedener Straße 2<br />

+49 (791) 931230<br />

www.rebers-pflug.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Albrecht Schwegler<br />

Zum Alten Rentamt<br />

74193 Schwaigern<br />

Dieses historische Fachwerkhaus prägt nicht nur<br />

das Ortsbild, auch die kulinarische Erfahrung bleibt<br />

in Erinnerung. Außergewöhnliche Kompositionen<br />

werden perfekt präsentiert, begleitet von<br />

Edelweinen aus dem <strong>Wein</strong>keller.<br />

Schlossstraße 6-8<br />

+49 (7138) 5258<br />

www.altesrentamt.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Graf Neipperg<br />

Rotenberger <strong>Wein</strong>gärtle<br />

70327 Stuttgart<br />

Vorne an der kleinen Zufahrtsstraße gelegen gibt es<br />

nach hinten raus von der Terrasse besten Blick über<br />

die <strong>Wein</strong>berge. Die Küche ist schwäbisch bis modern<br />

und gehoben, die <strong>Wein</strong>karte bietet Erzeugnisse<br />

von den umliegenden Betrieben.<br />

Württembergstraße 317<br />

+49 (711) 334015<br />

www.rotenberger-weingaertle.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Falstaff</strong>-Redaktion<br />

Knausbira Stüble<br />

70329 Stuttgart<br />

Mit dem Junior am Herd des Familienbetriebs, der<br />

auch eine <strong>Wein</strong>stube ist, wird zwischen schwäbischen<br />

Spezialitäten manches moderner und internationaler<br />

interpretiert, von Burrata über Kimchi bis<br />

zum Winterkabeljau. Schöner Garten.<br />

Heumadener Straße 15, +49 (711) 428805<br />

www.knausbira-stueble.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Wöhrwag,<br />

<strong>Wein</strong>gut Kusterer<br />

676 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


GASTGEBER AUS LEIDENSCHAFT<br />

WÜRTTEMBERG<br />

Wielandshöhe<br />

70597 Stuttgart<br />

Kulinarische Kultstätte in exponierter Rebenlage.<br />

Küchenchef Jörg Neth setzt auf regional-klassische<br />

Küche in der Tradition von Patron Vincent Klink,<br />

der das Ruder an Tochter Eva übergeben hat.<br />

Alte <strong>Wein</strong>steige 71, +49 (711) 6408848<br />

www.wielandshoehe.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Albrecht Schwegler,<br />

<strong>Wein</strong>gut Doreas<br />

Lamm Rosswag<br />

71665 Vaihingen<br />

Steffen Ruggabers vielfältiger, international akzentuierter<br />

Regionalküche gebührt Applaus. Aber<br />

auch dem schwäbischen Rostbraten wird gehuldigt.<br />

Mittwochs und donnerstags gibt es ein Schnuppermenü.<br />

Rathausstraße 4<br />

+49 (7042) 21413<br />

www.lamm-rosswag.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Falstaff</strong> Redaktion<br />

Bachofer<br />

71332 Waiblingen<br />

Progressive Aromaküche mit Herzblut, dieses<br />

Motto hat sich die junge Crew auf die Fahne<br />

geschrieben. Das Ganze handwerklich top zubereitet<br />

aus besten regionalen und internationalen Produkten.<br />

Marktplatz 6<br />

+49 (7151) 976430<br />

www.bachofer.info<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Sterneisen, <strong>Wein</strong>gut Escher<br />

76337 Waldbronn<br />

Schwitzer's<br />

Gourmet-Restaurant<br />

Das Gourmetrestaurant rund um Cédric Schwitzer<br />

ist in die einstigen Räumlichkeiten der Hotelbar<br />

eingezogen. Auf 45 Quadratmetern – mit vier<br />

Tischen und sechs Plätzen am Chef’s Table – wird<br />

feinste Kreativküche serviert.<br />

Etzenroter Straße 4, +49 (7243) 354850<br />

schwitzers.com<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Burg Ravensburg,<br />

<strong>Wein</strong>gut Klumpp<br />

Krone<br />

71111 Waldenbuch<br />

Kraft, Finesse und ein markantes Gespür für gelungene<br />

Kombinationen prägen die Küche des jungen<br />

und talentierten Küchenchefs Erik Metzger. Gastgeber<br />

Matthias Gugeler sorgt für die passende<br />

<strong>Wein</strong>reise.<br />

Nürtinger Straße 14<br />

+49 (7157) 408849<br />

www.krone-waldenbuch.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Wöhrwag<br />

Le Cerf<br />

74639 Zweiflingen<br />

Boris Rommel und Team verwöhnen mit aufwendig<br />

arrangierten Gerichten aus erlesenen Zutaten.<br />

Der klassisch-opulente Stil der Küche spiegelt sich<br />

auch im kunstvoll illuminierten Gastraum wider.<br />

Kärcherstraße 11<br />

+49 (7941) 60870<br />

www.schlosshotel-friedrichsruhe.de<br />

<br />

Empfohlen von: <strong>Wein</strong> & Sektgut Hirschmüller<br />

677


VINOTHEKEN<br />

MIT BESTER EMPFEHLUNG<br />

Ausgewählte <strong>Wein</strong>händler und Feinkostläden<br />

mit hochwertigen Erzeugnisse n für kulinarische Genuss-Erlebnisse.<br />

CANTINA ADORO V<br />

73230 Kirchheim unter Teck,<br />

Teckstraße 12, prost@cantinaadoro.de<br />

T:+49 (176) 10439198,<br />

Fr 16–19 Uhr, Sa 11–15 Uhr sowie nach<br />

telefonischer Vereinbarung<br />

www.cantinaadoro.de<br />

RIEGEL BIOWEINE V<br />

78359 Orsingen, Steinäcker 12<br />

T:+49 (7774) 93130<br />

info@riegel.de<br />

Di bis Fr 14–18 Uhr, Sa 10–14 Uhr<br />

www.riegel.shop<br />

PIEMONT HASELNUSS<br />

SHOP F<br />

76676 Graben-Neudorf<br />

Gartenstraße 3<br />

T:+49 (7255) 9000863<br />

info@piemont-haselnuss.de<br />

www.piemont-haselnuss.de<br />

BACCHUS-VINOTHEK V<br />

78628 Rottweil, Oberndorfer Straße 2<br />

T: +49 (741) 17206<br />

info@bacchus-vinothek.com<br />

www.bacchus-vinothek.de<br />

Mo, Di, Do, Fr 9–12.30 und 14–18 Uhr,<br />

Mi 9–12.30 Uhr<br />

LA PERLA DEL GUSTO W<br />

76676 Graben-Neudorf, Gartenstr. 3<br />

T:+49 (7255) 9000861<br />

info@laperladelgusto.de<br />

Mi 14–18.30, Do 9– 12.30 und 14–18.30<br />

Uhr und nach Vereinbarung sowie im<br />

Onlineshop, www.la-perla-del-gusto.de<br />

WEINGUT DR. HEGER V<br />

79241 Ihringen, Bachenstraße 21<br />

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Bahnhofstraße 25<br />

T:+49 (8323) 987197<br />

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81829 München, Martin-Kollar-Straße 11<br />

T:+49 (89) 42 00 90 90<br />

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Mo bis Fr 11.30–18.30 Uhr, Sa 10–14 Uhr<br />

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T:+49 (8721) 126 1985<br />

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V<br />

V Vinothek F Feinkost W <strong>Wein</strong>gasthof/Restaurant<br />

679


DEUTSCHLAND | SCHWEIZ<br />

LA CAVE DE BACCHUS<br />

WEINHANDEL GMBH V<br />

10709 Berlin-Halensee, Westfälische<br />

Straße 33, T:+49 (30) 76731764<br />

info@weinhandlung-bacchus.de<br />

Mo bis Fr 10–19 Uhr, Sa 10–15 Uhr<br />

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DEHLWISCH V<br />

49393 Lohne, Bahnhofstraße 31<br />

T:+49 (4442) 93920<br />

info@dehlwisch.de<br />

Di bis Fr 8.30–18.30 Uhr,<br />

Sa 8.30–14 Uhr<br />

www.dehlwisch.de<br />

BREMER WEINKOLLEG V<br />

28359 Bremen, Anne-Conway Straße 1<br />

T:+49 (800) 5545511<br />

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Mo bis Fr 9–17 Uhr<br />

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40545 Düsseldorf, Leostraße 1a<br />

T:+49 (211) 50670801<br />

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Mo bis Sa 12–24 Uhr<br />

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W<br />

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63607 Wächtersbach, Untertor 9<br />

T:+49 (6053) 1643<br />

info@ulis-weindepot.de<br />

Mo, Di, Do, Fr 8.30–12.30 u. 14–18.15 Uhr,<br />

Mi 8.30–13 Uhr, Sa 8–13 Uhr<br />

www.ulis-weindepot.de<br />

SAITTAVINI | ENOTECA &<br />

RESTAURANT W<br />

40545 Düsseldorf, Luegallee 79<br />

T:+49 (211) 57797918<br />

info@saittavini.de<br />

Mo bis Sa 10–24 Uhr<br />

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W. SPIES & CO. V<br />

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T:+49 (6871) 91287, shop@w-spies.de<br />

Mo 10–17 Uhr, Di bis Fr 10–18 Uhr,<br />

Sa 10–12.30 Uhr<br />

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PINARD DE PICARD V<br />

66793 Saarwellingen<br />

Alfred-Nobel-Allee 28-30<br />

T:+49 (6838) 979500<br />

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Mo bis Fr 10–18 Uhr, Sa 10–14 Uhr<br />

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680 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


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V Vinothek F Feinkost W <strong>Wein</strong>gasthof/Restaurant<br />

681


WEINGÜTER NACH NAME<br />

#<br />

5 <strong>Wein</strong>gut Bazler & Hansel<br />

65929 Frankfurt am Main, Rheingau 423<br />

A<br />

Abril <strong>Wein</strong>gut<br />

79235 Vogtsburg-Bischoffingen, Baden 71<br />

Achenbach <strong>Wein</strong>gut<br />

55599 Wonsheim, Rheinhessen 477<br />

Achkarren im Kaiserstuhl eG Winzergenossenschaft<br />

79235 Vogtsburg-Achkarren, Baden 72<br />

Adams<strong>Wein</strong><br />

55218 Ingelheim am Rhein, Rheinhessen 478<br />

Adelmann Graf <strong>Wein</strong>gut<br />

71711 Steinheim-Kleinbottwar, Württemberg 585<br />

Adeneuer J. J. <strong>Wein</strong>gut<br />

53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler, Ahr 49<br />

Alde Gott Winzer Schwarzwald<br />

77887 Sasbachwalden, Baden 73<br />

Aldinger <strong>Wein</strong>gut<br />

70734 Fellbach, Württemberg 586<br />

Allendorf Familie <strong>Wein</strong>gut<br />

65375 Oestrich-Winkel, Rheingau 424<br />

Altes Schlößchen<br />

67487 Sankt Martin, Pfalz 335<br />

Andres <strong>Wein</strong>gut<br />

67146 Deidesheim, Pfalz 336<br />

Annaberg Sankt <strong>Wein</strong>gut<br />

76835 Burrweiler, Pfalz 337<br />

Anselmann <strong>Wein</strong>gut<br />

67483 Edesheim, Pfalz 338<br />

Antony St. <strong>Wein</strong>gut<br />

55283 Nierstein, Rheinhessen 479<br />

Aufricht <strong>Wein</strong>gut<br />

88719 Stetten, Baden 74<br />

Aust Karl Friedrich <strong>Wein</strong>gut<br />

01445 Radebeul, Sachsen 570<br />

B<br />

B. Johannes <strong>Wein</strong>gut<br />

70736 Fellbach, Württemberg 587<br />

Baer <strong>Wein</strong>gut<br />

55422 Bacharach, Mittelrhein 216<br />

Baermann<br />

79291 Merdingen, Baden 75<br />

Bamberger Christian – Steinhardter Hof <strong>Wein</strong>gut<br />

55566 Bad Sobernheim-Steinhardt, Nahe 307<br />

Bamberger <strong>Wein</strong>- und Sektgut<br />

55566 Meddersheim, Nahe 308<br />

Barth <strong>Wein</strong>- und Sektgut<br />

65347 Eltville-Hattenheim, Rheingau 425<br />

Battenfeld-Spanier <strong>Wein</strong>gut<br />

67591 Hohen-Sülzen, Rheinhessen 480<br />

Bauer Axel <strong>Wein</strong>gut<br />

77815 Bühl, Baden 76<br />

Bauer Emil und Soehne <strong>Wein</strong>gut<br />

76829 Landau-Nußdorf, Pfalz 339<br />

Baum-Barth <strong>Wein</strong>gut<br />

55218 Ingelheim am Rhein, Rheinhessen 481<br />

Baumann <strong>Wein</strong>gut<br />

97516 Handthal, Franken 159<br />

Baumann <strong>Wein</strong>gut<br />

77876 Kappelrodeck, Baden 77<br />

Bausch Hans <strong>Wein</strong>gut<br />

65347 Hattenheim, Rheingau 426<br />

Beck-Winter Bioweingut<br />

54453 Nittel, Mosel 237<br />

Becker Brüder Dr. <strong>Wein</strong>gut<br />

55278 Ludwigshöhe, Rheinhessen 482<br />

Becker Friedrich <strong>Wein</strong>gut<br />

76889 Schweigen-Rechtenbach, Pfalz 340<br />

Becker <strong>Wein</strong>gut<br />

67582 Mettenheim, Rheinhessen 484<br />

Becker <strong>Wein</strong>gut<br />

55288 Spiesheim, Rheinhessen 483<br />

Becker <strong>Wein</strong>gut<br />

76831 Ilbesheim, Pfalz 341<br />

Becksteiner Winzer<br />

97922 Beckstein, Baden 78<br />

Befort <strong>Wein</strong>gut<br />

54453 Nittel, Mosel 238<br />

Bender <strong>Wein</strong>gut<br />

76831 Eschbach, Pfalz 342<br />

682 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


INDEX WEINGÜTER NACH NAME<br />

Bentzel-Sturmfeder Graf von<br />

74360 Schozach, Württemberg 588<br />

Benz Tom <strong>Wein</strong>gut<br />

54518 Minheim, Mosel 239<br />

Bercher <strong>Wein</strong>gut<br />

79235 Vogtsburg, Baden 79<br />

Berg Konrad & Sohn <strong>Wein</strong>gut<br />

65385 Assmannshausen, Rheingau 427<br />

Bergdolt St. Lamprecht<br />

67435 Neustadt an der <strong>Wein</strong>straße, Pfalz 343<br />

Berizzi J.J. <strong>Wein</strong>gut<br />

67480 Edenkoben, Pfalz 344<br />

Bernard Philip <strong>Wein</strong>bau<br />

63906 Erlenbach am Main, Franken 160<br />

Bernhart <strong>Wein</strong>gut<br />

76889 Schweigen-Rechtenbach, Pfalz 345<br />

Berthold <strong>Wein</strong>gut<br />

74172 Neckarsulm, Württemberg 589<br />

Bertram-Baltes <strong>Wein</strong>gut<br />

53507 Dernau, Ahr 50<br />

Beulwitz Erben von <strong>Wein</strong>gut<br />

54318 Mertesdorf, Mosel 240<br />

Bicking & Bicking <strong>Wein</strong>gut<br />

55595 Wallhausen, Nahe 309<br />

Bimmerle <strong>Wein</strong>gut & Privatkellerei<br />

77871 Renchen-Erlach, Baden 80<br />

Bischel <strong>Wein</strong>gut<br />

55437 Appenheim, Rheinhessen 485<br />

Bischoefliches <strong>Wein</strong>gut Ruedesheim<br />

65385 Rüdesheim am Rhein, Rheingau 428<br />

Bischoffinger Winzer<br />

79235 Vogtsburg-Bischoffingen, Baden 81<br />

Bischöfliche <strong>Wein</strong>güter Trier<br />

54290 Trier, Mosel 241<br />

Blankenhorn <strong>Wein</strong>gut<br />

79418 Schliengen, Baden 82<br />

Boecking Richard <strong>Wein</strong>gut<br />

56841 Traben-Trarbach, Mosel 242<br />

Boehme & Toechter <strong>Wein</strong>gut<br />

06632 Gleina, Saale-Unstrut 563<br />

Boessneck <strong>Wein</strong>haus<br />

97346 Iphofen, Franken 161<br />

Böhme Klaus <strong>Wein</strong>gut<br />

06636 Kirchscheidungen, Saale-Unstrut 564<br />

Bollig² <strong>Wein</strong>gut<br />

54349 Trittenheim, Mosel 243<br />

Braunewell <strong>Wein</strong>gut<br />

55270 Essenheim, Rheinhessen 486<br />

Bremer <strong>Wein</strong>gut<br />

67308 Zellertal, Pfalz 346<br />

Brenneisen Landweingut<br />

79588 Egringen, Baden 83<br />

Brennfleck<br />

97320 Sulzfeld am Main, Franken 162<br />

Bretz Ernst <strong>Wein</strong>gut<br />

55234 Bechtolsheim, Rheinhessen 487<br />

Breuer Georg <strong>Wein</strong>gut<br />

65385 Rüdesheim am Rhein, Rheingau 429<br />

Breuer Stefan <strong>Wein</strong>gut<br />

65345 Eltville am Rhein, Rheingau 430<br />

Brogsitter <strong>Wein</strong>gut<br />

53501 Grafschaft, Ahr 51<br />

Buergerspital <strong>Wein</strong>gut<br />

97070 Würzburg, Franken 163<br />

Buhl Reichsrat von <strong>Wein</strong>gut<br />

67146 Deidesheim, Pfalz 347<br />

Bunn Strebel <strong>Wein</strong>gut<br />

55283 Nierstein, Rheinhessen 488<br />

Burggarten <strong>Wein</strong>gut<br />

53474 Heppingen, Ahr 52<br />

Burkheimer Winzer am Kaiserstuhl<br />

79235 Vogtsburg-Burkheim, Baden 84<br />

Bürklin-Wolf<br />

67157 Wachenheim, Pfalz 348<br />

Busch Clemens <strong>Wein</strong>gut<br />

56862 Pünderich, Mosel 244<br />

C<br />

Caspari-Kappel <strong>Wein</strong>gut<br />

56850 Enkirch, Mosel 245<br />

Chat Sauvage <strong>Wein</strong>gut<br />

65366 Johannisberg, Rheingau 431<br />

Cisterzienser <strong>Wein</strong>gut<br />

67596 Dittelsheim-Heßloch, Rheinhessen 489<br />

Clauss <strong>Wein</strong>gut<br />

79807 Nack, Baden 85<br />

Cleebronn & Gueglingen <strong>Wein</strong>gaertner<br />

74389 Cleebronn, Württemberg 590<br />

Cluesserath Ansgar <strong>Wein</strong>gut<br />

54349 Trittenheim, Mosel 246<br />

Cluesserath-Weiler <strong>Wein</strong>gut<br />

54349 Trittenheim, Mosel 247<br />

683


Collegium Wirtemberg<br />

70327 Stuttgart, Württemberg 591<br />

Conrad Martin <strong>Wein</strong>gut<br />

54472 Brauneberg, Mosel 248<br />

Corvers-Kauter Dr. <strong>Wein</strong>gut<br />

65375 Oestrich-Winkel, Rheingau 432<br />

Crusius Dr. <strong>Wein</strong>gut<br />

55595 Traisen, Nahe 310<br />

D<br />

Dackermann <strong>Wein</strong>gut<br />

67596 Dittelsheim-Heßloch, Rheinhessen 490<br />

Dagernova <strong>Wein</strong>manufaktur<br />

53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler, Ahr 53<br />

Dahms <strong>Wein</strong>gut<br />

97526 Sennfeld, Franken 164<br />

Dambach <strong>Wein</strong>gut<br />

67098 Bad Dürkheim, Pfalz 349<br />

Dautel <strong>Wein</strong>gut<br />

74357 Bönnigheim, Württemberg 592<br />

Deidesheim Winzerverein<br />

67146 Deidesheim, Pfalz 350<br />

Dengler-Seyler <strong>Wein</strong>gut<br />

67487 Maikammer, Pfalz 351<br />

Deppisch <strong>Wein</strong>gut<br />

97288 Theilheim, Franken 165<br />

Deufel Teresa <strong>Wein</strong>gut<br />

88131 Lindau (Bodensee), Württemberg 593<br />

Deutzerhof <strong>Wein</strong>gut<br />

53508 Mayschoß, Ahr 54<br />

Diefenhardt <strong>Wein</strong>gut<br />

65344 Eltville-Martinsthal, Rheingau 433<br />

Diehl Andreas <strong>Wein</strong>gut<br />

67483 Edesheim, Pfalz 352<br />

Diel Schlossgut<br />

55452 Rümmelsheim, Nahe 311<br />

Dillmann <strong>Wein</strong>gut<br />

65366 Geisenheim, Rheingau 434<br />

Divino<br />

97334 Nordheim, Franken 166<br />

Doennhoff <strong>Wein</strong>gut<br />

55585 Oberhausen an der Nahe, Nahe 312<br />

Doerflinger <strong>Wein</strong>gut<br />

79379 Müllheim, Baden 86<br />

Dolde Hedwig und Helmut <strong>Wein</strong>gut<br />

72636 Frickenhausen-Linsenhofen, Württemberg 594<br />

Doreas <strong>Wein</strong>gut<br />

73630 Remshalden-Grunbach, Württemberg 595<br />

Drautz-Able <strong>Wein</strong>gut<br />

74076 Heilbronn, Württemberg 596<br />

Drei Zeilen <strong>Wein</strong><br />

97348 Rödelsee, Franken 167<br />

E<br />

Ebernach Kloster <strong>Wein</strong>gut<br />

56812 Cochem, Mosel 249<br />

Echter <strong>Wein</strong>gut<br />

67269 Grünstadt-Asselheim, Pfalz 353<br />

Eifel Christoph <strong>Wein</strong>gut<br />

54349 Trittenheim, Mosel 250<br />

Eifel-Pfeiffer <strong>Wein</strong>gut<br />

54349 Trittenheim, Mosel 251<br />

Ellwanger Bernhard <strong>Wein</strong>gut<br />

71384 <strong>Wein</strong>stadt-Großheppach, Württemberg 597<br />

Ellwanger Juergen <strong>Wein</strong>gut<br />

73650 Winterbach, Württemberg 598<br />

Eppelmann <strong>Wein</strong>gut<br />

55271 Stadecken-Elsheim, Rheinhessen 491<br />

Ernst H.J. <strong>Wein</strong>gut<br />

65343 Eltville, Rheingau 435<br />

Escher <strong>Wein</strong>gut<br />

71409 Schwaikheim, Württemberg 599<br />

Eser August <strong>Wein</strong>gut<br />

65375 Oestrich-Winkel, Rheingau 436<br />

F<br />

Fader Weigut<br />

76835 Rhodt unter Rietburg, Pfalz 354<br />

FairGrapes<br />

22767 Hamburg, Franken 168<br />

Fellbacher <strong>Wein</strong>gaertner<br />

70734 Fellbach, Württemberg 600<br />

Fischborn-Schenk <strong>Wein</strong>gut<br />

55546 Biebelsheim, Rheinhessen 492<br />

Fischer Stefan <strong>Wein</strong>gut<br />

76889 Schweighofen, Pfalz 355<br />

Fitz-Ritter <strong>Wein</strong>gut<br />

67098 Bad Dürkheim, Pfalz 356<br />

Fleischmann <strong>Wein</strong>gut<br />

55435 Gau-Algesheim, Rheinhessen 493<br />

Flick Alexander <strong>Wein</strong>gut<br />

55234 Bechtolsheim, Rheinhessen 494<br />

684 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


INDEX WEINGÜTER NACH NAME<br />

Flick Joachim <strong>Wein</strong>gut<br />

65439 Flörsheim am Main, Rheingau 437<br />

Flick Peter <strong>Wein</strong>gut<br />

65239 Hochheim, Rheingau 438<br />

Forster <strong>Wein</strong>gut<br />

55452 Rümmelsheim, Nahe 313<br />

Forstmeister Geltz-Zilliken <strong>Wein</strong>gut<br />

54439 Saarburg, Mosel 252<br />

Franckenstein Freiherr von und zu<br />

77654 Offenburg, Baden 87<br />

Frank wein & gut<br />

74336 Brackenheim, Württemberg 601<br />

Frankenberg Schloss<br />

97215 Weigenheim, Franken 169<br />

Freiburg Staatsweingut<br />

79100 Freiburg, Baden 88<br />

Frey Otto und Martin <strong>Wein</strong>gut<br />

79211 Denzlingen, Baden 89<br />

Fricke Eva <strong>Wein</strong>gut<br />

65343 Eltville, Rheingau 439<br />

Friedrich <strong>Wein</strong>gut<br />

67434 Neustadt an der <strong>Wein</strong>straße, Pfalz 357<br />

Froelich-Hake <strong>Wein</strong>gut<br />

06618 Naumburg OT Roßbach, Saale-Unstrut 565<br />

Fuerst Rudolf <strong>Wein</strong>gut<br />

63927 Bürgstadt, Franken 170<br />

Fuerstlich Castell'sches Domaene<br />

97355 Castell, Franken 171<br />

Fuerstweg <strong>Wein</strong>gut am<br />

76831 Heuchelheim-Klingen, Pfalz 358<br />

Full <strong>Wein</strong>gut<br />

67591 Mölsheim, Rheinhessen 495<br />

G<br />

Gaufer <strong>Wein</strong>gut<br />

74653 Ingelfingen, Württemberg 602<br />

Gebert <strong>Wein</strong>gut<br />

55599 Siefersheim, Rheinhessen 497<br />

Gehlen-Cornelius <strong>Wein</strong>gut<br />

54472 Brauneberg, Mosel 253<br />

Gehring <strong>Wein</strong>gut<br />

55283 Nierstein, Rheinhessen 498<br />

Geiger <strong>Wein</strong>gut<br />

88709 Meersburg-Riedetsweiler, Baden 90<br />

Geil Joh. I. Erben Oekonomierat <strong>Wein</strong>gut<br />

67595 Bechtheim, Rheinhessen 499<br />

Geils Sekt- und <strong>Wein</strong>gut<br />

67593 Bermersheim, Rheinhessen 500<br />

GluecksJaeger<br />

67482 Venningen, Pfalz 359<br />

Gold <strong>Wein</strong>gut<br />

71384 <strong>Wein</strong>stadt, Württemberg 603<br />

Grans-Fassian <strong>Wein</strong>gut<br />

54340 Leiwen, Mosel 254<br />

Grape Garage 32a<br />

76889 Schweigen-Rechtenbach, Pfalz 360<br />

Griebel Jens <strong>Wein</strong>gut<br />

67278 Bockenheim an der <strong>Wein</strong>straße, Pfalz 361<br />

Griesel & Compagnie<br />

64625 Bensheim, Hessische Bergstraße 467<br />

Gröhl Eckehart und Johannes<br />

55278 <strong>Wein</strong>olsheim, Rheinhessen 501<br />

Gunderloch <strong>Wein</strong>gut<br />

55299 Nackenheim, Rheinhessen 502<br />

Gurks Vinum <strong>Wein</strong>gut<br />

06628 Lanitz-Hassel-Tal, Saale-Unstrut 566<br />

GUTGALLÉ Rheinhessen<br />

55237 Flonheim, Rheinhessen 496<br />

Gutzler <strong>Wein</strong>gut<br />

67599 Gundheim, Rheinhessen 503<br />

H<br />

Haberkern-Betz <strong>Wein</strong>gut<br />

74235 Erlenbach, Württemberg 604<br />

Hagenbuch <strong>Wein</strong>gut<br />

76835 Hainfeld, Pfalz 362<br />

Hagnau Winzerverein<br />

88709 Hagnau, Baden 91<br />

Hahn Franz <strong>Wein</strong>haus<br />

76857 Albersweiler, Pfalz 363<br />

Haidle Karl <strong>Wein</strong>gut<br />

71394 Kernen-Stetten, Württemberg 605<br />

Hain <strong>Wein</strong>gut<br />

54498 Piesport, Mosel 255<br />

Hammel <strong>Wein</strong>gut<br />

67281 Kirchheim, Pfalz 364<br />

Hanewald-Schwerdt <strong>Wein</strong>gut<br />

67098 Bad Dürkheim, Pfalz 365<br />

Hauck <strong>Wein</strong>gut<br />

55234 Bermersheim vor der Höhe, Rheinhessen 504<br />

Haug <strong>Wein</strong>gut<br />

88131 Lindau (Bodensee), Württemberg 606<br />

685


Haus im Turm <strong>Wein</strong>gut<br />

53604 Bad Honnef, Mittelrhein 217<br />

Haussmann C.A.<br />

56841 Traben-Trarbach, Mosel 256<br />

Heck <strong>Wein</strong>gut<br />

67577 Alsheim, Rheinhessen 505<br />

Heger Dr. <strong>Wein</strong>gut<br />

79241 Ihringen, Baden 92<br />

Heid <strong>Wein</strong>gut<br />

70734 Fellbach, Württemberg 607<br />

Heigel Dr. <strong>Wein</strong>gut<br />

97475 Zeil am Main, Franken 172<br />

Heinemann <strong>Wein</strong>gut<br />

79238 Scherzingen, Baden 93<br />

Heinrich G. A. <strong>Wein</strong>gut<br />

74076 Heilbronn, Württemberg 608<br />

Heinrichshof <strong>Wein</strong>gut<br />

54492 Zeltingen-Rachtig, Mosel 257<br />

Heitlinger <strong>Wein</strong>gut<br />

76684 Östringen-Tiefenbach, Baden 94<br />

Hellmer <strong>Wein</strong>gut<br />

67435 Neustadt an der <strong>Wein</strong>straße, Pfalz 366<br />

Hemmes <strong>Wein</strong>gut<br />

55411 Bingen am Rhein, Rheinhessen 506<br />

Hendriks + Fuerst <strong>Wein</strong>e<br />

88149 Nonnenhorn, Württemberg 609<br />

Hermannsberg Gut<br />

55585 Niederhausen, Nahe 314<br />

Hessen Prinz von <strong>Wein</strong>gut<br />

65366 Geisenheim-Johannisberg, Rheingau 440<br />

Hey <strong>Wein</strong>gut<br />

06618 Naumburg, Saale-Unstrut 567<br />

Hiestand <strong>Wein</strong>gut<br />

67583 Guntersblum, Rheinhessen 507<br />

Hirschmueller <strong>Wein</strong> & Sektgut<br />

74348 Lauffen am Neckar, Württemberg 610<br />

Hirth <strong>Wein</strong>gut<br />

74348 Lauffen am Neckar, Württemberg 611<br />

Historischer Rebsorten<br />

67599 Gundheim, Rheinhessen 508<br />

Hoefflin Schambachhof <strong>Wein</strong>gut<br />

79268 Bötzingen, Baden 95<br />

Hoehn <strong>Wein</strong>gut<br />

65201 Wiesbaden, Rheingau 441<br />

Hoevel von <strong>Wein</strong>gut<br />

54329 Konz-Oberemmel, Mosel 258<br />

Höfer Sektkellerei<br />

97082 Würzburg, Franken 176<br />

Hoffmann Bio <strong>Wein</strong>gut<br />

54518 Minheim, Mosel 259<br />

Hoffranzen Classisches <strong>Wein</strong>gut<br />

54346 Mehring, Mosel 260<br />

Hofkeller Staatlicher Wuerzburg <strong>Wein</strong>gut<br />

97070 Würzburg, Franken 173<br />

Hofmann <strong>Wein</strong>gut<br />

55437 Appenheim, Rheinhessen 509<br />

Hofmann <strong>Wein</strong>gut<br />

97355 Wiesenbronn, Franken 174<br />

Hohenlohe Oehringen Fuerst <strong>Wein</strong>gut<br />

74613 Öhringen-Verrenberg, Württemberg 612<br />

Hohmann Ruegen <strong>Wein</strong>gut<br />

18586 Lancken-Granitz, Nordosten 573<br />

Hornstein am See<br />

88149 Nonnenhorn, Württemberg 613<br />

Huber Michael <strong>Wein</strong>manufaktur<br />

77815 Bühl, Baden 96<br />

Huff Fritz Ekkehard<br />

55283 Nierstein, Rheinhessen 510<br />

Huff Georg Gustav<br />

55283 Nierstein-Schwabsburg, Rheinhessen 511<br />

Huller <strong>Wein</strong>gut<br />

97855 Homburg am Main, Franken 175<br />

Hungermueller <strong>Wein</strong>gut<br />

67596 Dittelsheim-Heßloch, Rheinhessen 512<br />

Hunn Kilian <strong>Wein</strong>gut<br />

79288 Gottenheim, Baden 97<br />

I<br />

Immich-Batterieberg <strong>Wein</strong>gut<br />

56850 Enkirch, Mosel 261<br />

J<br />

J. Trautwein Feine <strong>Wein</strong>e GmbH<br />

55237 Lonsheim, Rheinhessen 513<br />

Janson Schloss <strong>Wein</strong>gut<br />

67278 Bockenheim an der <strong>Wein</strong>straße, Pfalz 367<br />

Johannisberg Schloss Domaene<br />

65366 Geisenheim-Johannisberg, Rheingau 442<br />

Jost Toni <strong>Wein</strong>gut – Hahnenhof<br />

55422 Bacharach, Mittelrhein 218<br />

Juelg <strong>Wein</strong>gut<br />

76889 Schweigen-Rechtenbach, Pfalz 368<br />

686 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


INDEX WEINGÜTER NACH NAME<br />

Juliusspital <strong>Wein</strong>gut<br />

97070 Würzburg, Franken 177<br />

Jung Jakob <strong>Wein</strong>gut<br />

65346 Erbach, Rheingau 443<br />

K<br />

Kaiserstuehler Winzergenossenschaft Ihringen<br />

79241 Ihringen, Baden 98<br />

Kanitz Graf von <strong>Wein</strong>gut<br />

65391 Lorch, Rheingau 444<br />

Karlsruhe Durlach Staatsweingut<br />

76227 Karlsruhe, Baden 99<br />

Karthaeuserhof <strong>Wein</strong>gut<br />

54292 Trier, Mosel 262<br />

Kassner-Simon <strong>Wein</strong>gut<br />

67251 Freinsheim, Pfalz 369<br />

Kauer Dr. <strong>Wein</strong>gut<br />

55422 Bacharach, Mittelrhein 219<br />

Keller Franz <strong>Wein</strong>gut<br />

79235 Vogtsburg-Oberbergen, Baden 100<br />

Kesseler August <strong>Wein</strong>gut<br />

65385 Assmannshausen, Rheingau 445<br />

Kesselstatt Reichsgraf von<br />

54317 Morscheid, Mosel 263<br />

Kessler Sekt<br />

73728 Esslingen am Neckar, Württemberg 614<br />

Keune <strong>Wein</strong>gut<br />

53619 Rheinbreitbach, Mittelrhein 220<br />

Kistenmacher & Hengerer <strong>Wein</strong>gut<br />

74074 Heilbronn, Württemberg 615<br />

Klepper <strong>Wein</strong>gut<br />

65201 Wiesbaden, Rheingau 446<br />

Klingbeil Siegmund <strong>Wein</strong>haus<br />

06647 Bad Bibra, Saale-Unstrut 568<br />

Kloster Eberbach Hessische Staatsweingüter<br />

65346 Eltville, Rheingau 447<br />

Klumpp <strong>Wein</strong>gut<br />

76646 Bruchsal, Baden 101<br />

Knab <strong>Wein</strong>gut<br />

79346 Endingen, Baden 102<br />

Knewitz <strong>Wein</strong>gut<br />

55437 Appenheim, Rheinhessen 514<br />

Knipser <strong>Wein</strong>gut<br />

67229 Laumersheim, Pfalz 370<br />

Knyphausen Baron <strong>Wein</strong>gut<br />

65346 Eltville-Erbach, Rheingau 448<br />

Koepfer <strong>Wein</strong>gut<br />

79219 Staufen im Breisgau, Baden 103<br />

Koester-Wolf <strong>Wein</strong>gut<br />

55234 Albig, Rheinhessen 515<br />

Koewerich Nickolaus <strong>Wein</strong>gut<br />

54340 Leiwen, Mosel 264<br />

Königlicher <strong>Wein</strong>berg<br />

14469 Potsdam, Brandenburg 576<br />

Konstanzer <strong>Wein</strong>gut<br />

79241 Ihringen, Baden 104<br />

Kopp <strong>Wein</strong>gut<br />

76547 Sinzheim, Baden 105<br />

Korrell Johanneshof<br />

55545 Bad Kreuznach-Bosenheim, Nahe 315<br />

Kranz <strong>Wein</strong>gut<br />

76831 Ilbesheim, Pfalz 372<br />

Krause Peter <strong>Wein</strong>gut<br />

88709 Meersburg, Baden 106<br />

Krauss Abtswind Winzerhof<br />

97355 Abtswind, Franken 178<br />

Krebs <strong>Wein</strong>gut<br />

79589 Binzen, Baden 107<br />

Krebs <strong>Wein</strong>gut<br />

67251 Freinsheim, Pfalz 373<br />

Krebs-Grode<br />

55278 Eimsheim, Rheinhessen 516<br />

Kriechel Peter <strong>Wein</strong>gut<br />

53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler, Ahr 55<br />

Krone Assmannshausen <strong>Wein</strong>gut<br />

65385 Assmannshausen, Rheingau 449<br />

Kuehling-Gillot <strong>Wein</strong>gut<br />

55294 Bodenheim, Rheinhessen 517<br />

Kuehn Peter Jakob <strong>Wein</strong>gut<br />

65375 Oestrich-Winkel, Rheingau 450<br />

Kuenstler <strong>Wein</strong>gut<br />

65239 Hochheim, Rheingau 451<br />

Kuhn Philipp <strong>Wein</strong>gut<br />

67229 Laumersheim, Pfalz 374<br />

Kurek <strong>Wein</strong>gut<br />

88149 Nonnenhorn, Württemberg 616<br />

Kusterer <strong>Wein</strong>gut<br />

73728 Esslingen, Württemberg 617<br />

Knoell & Vogel <strong>Wein</strong>gut<br />

76887 Bad Bergzabern, Pfalz 371<br />

687


L<br />

Lacquai <strong>Wein</strong>gut<br />

65391 Lorch, Rheingau 452<br />

Laemmlin-Schindler<br />

79418 Schliengen-Mauchen, Baden 108<br />

Laible Alexander <strong>Wein</strong>gut<br />

77770 Durbach, Baden 109<br />

Lamberth <strong>Wein</strong>gut<br />

55278 Ludwigshöhe, Rheinhessen 518<br />

Lambrich Goswin <strong>Wein</strong>- und Sektgut<br />

55430 Oberwesel-Dellhofen, Mittelrhein 221<br />

Lamm-Jung <strong>Wein</strong>gut<br />

65346 Eltville, Rheingau 453<br />

Landerer <strong>Wein</strong>gut<br />

79235 Vogtsburg-Niederrotweil, Baden 110<br />

Landmann <strong>Wein</strong>gut<br />

79112 Freiburg im Breisgau, Baden 111<br />

Langenwalter <strong>Wein</strong>gut<br />

67256 Weisenheim, Pfalz 375<br />

Lanius-Knab <strong>Wein</strong>gut<br />

55430 Oberwesel, Mittelrhein 222<br />

Lanz <strong>Wein</strong>gut<br />

88149 Nonnenhorn, Württemberg 618<br />

Laudens Bach Bio-<strong>Wein</strong>gut<br />

97252 Frickenhausen am Main, Franken 179<br />

Leininger <strong>Wein</strong>gut<br />

97246 Eibelstadt, Franken 180<br />

Leitz <strong>Wein</strong>gut<br />

65385 Rüdesheim am Rhein, Rheingau 454<br />

Lenhardt<br />

54346 Mehring, Mosel 265<br />

Lergenmueller <strong>Wein</strong>gut<br />

76835 Hainfeld, Pfalz 376<br />

Lieser Schloss <strong>Wein</strong>gut<br />

54470 Lieser, Mosel 266<br />

Lithos <strong>Wein</strong>gut<br />

55430 Oberwesel-Weilerboppard, Mittelrhein 223<br />

Loewen Carl <strong>Wein</strong>gut<br />

54340 Leiwen, Mosel 267<br />

Loewenstein Fuerst <strong>Wein</strong>gut<br />

63924 Kleinheubach, Franken 181<br />

Loosen Dr. <strong>Wein</strong>gut<br />

54470 Bernkastel-Kues, Mosel 268<br />

Lorenz <strong>Wein</strong>gut<br />

54340 Detzem, Mosel 269<br />

Löwenthal <strong>Wein</strong>gut<br />

76831 Eschbach, Pfalz 377<br />

Luckert <strong>Wein</strong>gut<br />

71364 Winnenden, Württemberg 619<br />

M<br />

Machmer G&M <strong>Wein</strong>gut<br />

67595 Bechtheim, Rheinhessen 519<br />

Maibachfarm<br />

53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler, Ahr 56<br />

Maier Bio <strong>Wein</strong>gut<br />

76532 Baden-Baden, Baden 112<br />

Mannschreck <strong>Wein</strong>e<br />

71384 <strong>Wein</strong>stadt, Württemberg 620<br />

Manz <strong>Wein</strong>gut<br />

55278 <strong>Wein</strong>olsheim, Rheinhessen 520<br />

Margarethenhof <strong>Wein</strong>gut<br />

67147 Forst an der <strong>Wein</strong>straße, Pfalz 378<br />

Maring-Prigge <strong>Wein</strong>gut<br />

54347 Neumagen-Dhron, Mosel 270<br />

Markgraefler Winzer<br />

79588 Efringen-Kirchen, Baden 113<br />

Markgraf von Baden <strong>Wein</strong>gut – Schloss Staufenberg<br />

77770 Durbach, Baden 114<br />

Markgräflich Badisches <strong>Wein</strong>haus<br />

88682 Salem, Baden 115<br />

Martin <strong>Wein</strong>gut<br />

76865 Insheim, Pfalz 379<br />

Martinshof <strong>Wein</strong>gut<br />

55276 Dienheim, Rheinhessen 521<br />

Mathern <strong>Wein</strong>gut<br />

55585 Niederhausen, Nahe 316<br />

Mathis Gebr. <strong>Wein</strong>gut<br />

79291 Merdingen, Baden 116<br />

Maximin Gruenhaus – <strong>Wein</strong>gut der Familie von Schubert<br />

54318 Mertesdorf, Mosel 271<br />

May Karl <strong>Wein</strong>gut<br />

67574 Osthofen, Rheinhessen 522<br />

May Rudolf <strong>Wein</strong>gut<br />

97282 Retzstadt, Franken 182<br />

Mayer <strong>Wein</strong>gut<br />

74391 Erligheim, Württemberg 621<br />

Mayerle<br />

73630 Remshalden, Württemberg 622<br />

Meersburg Staatsweingut<br />

88709 Meersburg, Baden 117<br />

688 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


INDEX WEINGÜTER NACH NAME<br />

Mees <strong>Wein</strong>gut<br />

55545 Bad Kreuznach, Nahe 317<br />

Mehrlein<br />

65375 Oestrich-Winkel, Rheingau 455<br />

Meimberg <strong>Wein</strong>kellerei<br />

48282 Emsdetten, Franken 183<br />

Meinhard <strong>Wein</strong>gut<br />

55545 Bad Kreuznach, Nahe 318<br />

Messmer Herbert <strong>Wein</strong>gut<br />

76835 Burrweiler, Pfalz 380<br />

Mett & Weidenbach <strong>Wein</strong>gut<br />

55218 Ingelheim am Rhein, Rheinhessen 523<br />

Meyer Stefan <strong>Wein</strong>gut<br />

76835 Rhodt unter Rietburg, Pfalz 381<br />

Meyer-Naekel <strong>Wein</strong>gut<br />

53507 Dernau, Ahr 57<br />

Michel <strong>Wein</strong>gut<br />

79235 Achkarren, Baden 118<br />

Minges Theo <strong>Wein</strong>gut<br />

76835 Flemlingen, Pfalz 382<br />

Missbach Bioweingut<br />

79285 Ebringen, Baden 119<br />

Moedinger <strong>Wein</strong>gut<br />

71384 <strong>Wein</strong>stadt, Württemberg 623<br />

Molitor Markus <strong>Wein</strong>gut<br />

54470 Bernkastel-Wehlen, Mosel 272<br />

Montigny Sascha <strong>Wein</strong>gut<br />

55452 Laubenheim, Nahe 319<br />

Moosmann <strong>Wein</strong>gut<br />

79183 Waldkirch-Buchholz, Baden 120<br />

Mosbacher Georg <strong>Wein</strong>gut<br />

67147 Forst an der <strong>Wein</strong>straße, Pfalz 383<br />

Mueller Eugen <strong>Wein</strong>gut<br />

67147 Forst an der <strong>Wein</strong>straße, Pfalz 384<br />

Mueller Georg Stiftung <strong>Wein</strong>gut<br />

65347 Hattenheim, Rheingau 456<br />

Mueller – Dr. Becker <strong>Wein</strong>gut<br />

67592 Flörsheim-Dalsheim, Rheinhessen 524<br />

Muenzberg <strong>Wein</strong>gut<br />

76829 Landau-Godramstein, Pfalz 385<br />

Muenzenberger <strong>Wein</strong>gut<br />

55270 Zornheim, Rheinhessen 525<br />

Müller Matthias <strong>Wein</strong>gut<br />

56322 Spay, Mittelrhein 224<br />

Mussler <strong>Wein</strong>gut<br />

67281 Bissersheim, Pfalz 386<br />

N<br />

Naegelsfoerst <strong>Wein</strong>gut<br />

76534 Baden-Baden, Baden 121<br />

Neder <strong>Wein</strong>gut<br />

97729 Ramsthal, Franken 184<br />

Neef-Emmich <strong>Wein</strong>gut<br />

67593 Bermersheim, Rheinhessen 526<br />

Nehb <strong>Wein</strong>gut<br />

67269 Grünstadt-Asselheim, Pfalz 387<br />

Neipperg <strong>Wein</strong>gut Grafen<br />

74193 Schwaigern, Württemberg 624<br />

Neiss <strong>Wein</strong>gut<br />

67271 Kindenheim, Pfalz 388<br />

Nelles <strong>Wein</strong>gut<br />

53474 Bad Neuenahr-Heimersheim, Ahr 58<br />

Neumer <strong>Wein</strong>gut<br />

55278 Uelversheim, Rheinhessen 527<br />

Neus J. <strong>Wein</strong>gut<br />

55218 Ingelheim am Rhein, Rheinhessen 528<br />

Neuweier Schloss <strong>Wein</strong>gut<br />

76534 Baden-Baden, Baden 122<br />

Neverland Vineyards<br />

55578 Vendersheim, Rheinhessen 529<br />

Nikolai Heinz <strong>Wein</strong>gut<br />

65346 Erbach, Rheingau 457<br />

Nikolaushof St. <strong>Wein</strong>gut<br />

55435 Gau-Algesheim, Rheinhessen 530<br />

Nil <strong>Wein</strong>gut am<br />

67169 Kallstadt, Pfalz 389<br />

O<br />

Oberrotweiler Winzerverein<br />

79235 Oberrotweil, Baden 123<br />

Odinstal<br />

67157 Wachenheim, Pfalz 390<br />

Oelspiel <strong>Wein</strong>gut am<br />

97286 Sommerhausen, Franken 185<br />

Olinger <strong>Wein</strong>gut<br />

97346 Iphofen, Franken 186<br />

Ortenberg Schloss <strong>Wein</strong>gut<br />

77799 Ortenberg, Baden 124<br />

Oster <strong>Wein</strong>+Gut<br />

56814 Ediger-Eller, Mosel 273<br />

Othegraven von <strong>Wein</strong>gut<br />

54441 Kanzem, Mosel 274<br />

689


Ott Dietmar und Kurt <strong>Wein</strong>gut<br />

74343 Sachsenheim-Hohenhaslach, Württemberg 625<br />

P<br />

Paulinshof <strong>Wein</strong>gut<br />

54518 Kesten, Mosel 275<br />

Pauly Axel <strong>Wein</strong>gut<br />

54470 Lieser, Mosel 276<br />

Pauly-Bergweiler Dr. <strong>Wein</strong>gut<br />

54470 Bernkastel-Kues, Mosel 277<br />

Pauser <strong>Wein</strong>gut<br />

55237 Flonheim, Rheinhessen 531<br />

Petgen-Dahm Oekonomierat <strong>Wein</strong>gut<br />

66706 Perl-Sehndorf, Mosel 278<br />

Pfaffenweiler <strong>Wein</strong>haus<br />

79292 Pfaffenweiler, Baden 125<br />

Pfaffmann Thomas <strong>Wein</strong>gut<br />

76829 Landau in der Pfalz, Pfalz 391<br />

Pfeffingen <strong>Wein</strong>gut<br />

67098 Bad Dürkheim, Pfalz 392<br />

Pforta Kloster Landesweingut<br />

06628 Naumburg OT Bad Kösen, Saale-Unstrut 569<br />

Pieper Basler <strong>Wein</strong>gut<br />

77654 Offenburg-Zell-Weierbach, Baden 126<br />

Pieper <strong>Wein</strong>gut<br />

53639 Königswinter, Mittelrhein 225<br />

Plettenberg von Reichsgraf<br />

55545 Bad Kreuznach, Nahe 320<br />

Prinz Hans <strong>Wein</strong>gut<br />

65399 Kiedrich im Rheingau, Rheingau 458<br />

Proschwitz Schloss – Prinz zur Lippe <strong>Wein</strong>gut<br />

01662 Meißen OT Proschwitz, Sachsen 571<br />

Pruem S. A. <strong>Wein</strong>gut<br />

54470 Bernkastel-Wehlen, Mosel 279<br />

Q<br />

Querbach <strong>Wein</strong>gut<br />

65375 Oestrich-Winkel, Rheingau 459<br />

R<br />

Rappenhof <strong>Wein</strong>gut<br />

67577 Alsheim, Rheinhessen 532<br />

Rattey Schloss <strong>Wein</strong>gut<br />

17349 Schönbeck, Nordosten 574<br />

Ratzenberger <strong>Wein</strong>gut<br />

55422 Bacharach, Mittelrhein 226<br />

Raumland Sekthaus<br />

67592 Flörsheim-Dalsheim, Rheinhessen 533<br />

Ravensburg Burg <strong>Wein</strong>gut<br />

75056 Sulzfeld, Baden 127<br />

Rebenhof - Johannes Schmitz<br />

54539 Ürzig, Mosel 280<br />

Rebholz <strong>Wein</strong>gut<br />

78315 Radolfzell-Liggeringen, Baden 128<br />

Regnery F. J. <strong>Wein</strong>gut<br />

54340 Klüsserath, Mosel 281<br />

Reh <strong>Wein</strong>gut<br />

54340 Schleich, Mosel 282<br />

Reinhardt <strong>Wein</strong>gut<br />

67152 Ruppertsberg, Pfalz 393<br />

Reiss <strong>Wein</strong>gut<br />

97080 Würzburg, Franken 187<br />

Ress Balthasar <strong>Wein</strong>gut<br />

65347 Eltville-Hattenheim, Rheingau 460<br />

Richard Oestreicher <strong>Wein</strong>gut<br />

97334 Sommerach, Franken 188<br />

Rieger <strong>Wein</strong>gut<br />

79426 Betberg, Baden 129<br />

Riffel <strong>Wein</strong>gut<br />

55411 Bingen-Büdesheim, Rheinhessen 534<br />

Rinck <strong>Wein</strong>gut<br />

76831 Heuchelheim-Klingen, Pfalz 394<br />

Rinke <strong>Wein</strong>e<br />

54318 Mertesdorf, Mosel 283<br />

Riske Erwin <strong>Wein</strong>gut<br />

53507 Dernau, Ahr 59<br />

Roemerhof <strong>Wein</strong>gut<br />

54340 Riol, Mosel 284<br />

Roemmert <strong>Wein</strong>gut<br />

97332 Volkach, Franken 189<br />

Roth <strong>Wein</strong>gut<br />

74232 Happenbach, Württemberg 626<br />

Rothmund <strong>Wein</strong> von<br />

97483 Eltmann, Franken 190<br />

Ruppenstein <strong>Wein</strong>bau<br />

97516 Oberschwarzach, Franken 191<br />

Ruppert-Deginther <strong>Wein</strong>gut<br />

67596 Dittelsheim-Heßloch, Rheinhessen 535<br />

S<br />

Saarstein Schloss <strong>Wein</strong>gut<br />

54455 Serrig, Mosel 286<br />

690 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


INDEX WEINGÜTER NACH NAME<br />

Sack Johann August <strong>Wein</strong>gut<br />

97922 Lauda-Königshofen, Baden 130<br />

Salwey <strong>Wein</strong>gut<br />

79235 Oberrotweil, Baden 131<br />

Sandwiese <strong>Wein</strong>gut<br />

67550 Worms, Rheinhessen 536<br />

Sankt Georgenhof <strong>Wein</strong>gut<br />

76831 Billigheim-Ingenheim, Pfalz 395<br />

Sauer Horst <strong>Wein</strong>gut<br />

97332 Escherndorf, Franken 192<br />

Sauer Rainer <strong>Wein</strong>gut<br />

97332 Escherndorf, Franken 193<br />

Schaefer Joh. Bapt. <strong>Wein</strong>gut<br />

55452 Rümmelsheim, Nahe 322<br />

Schaefer Karl <strong>Wein</strong>gut<br />

67098 Bad Dürkheim, Pfalz 396<br />

Schaefer Volker <strong>Wein</strong>gut<br />

67582 Mettenheim, Rheinhessen 537<br />

Schaefer-Froehlich <strong>Wein</strong>gut<br />

55595 Bockenau, Nahe 323<br />

Schaetzel <strong>Wein</strong>gut<br />

55283 Nierstein, Rheinhessen 538<br />

Schell Max <strong>Wein</strong>gut<br />

53506 Rech, Ahr 60<br />

Schell O. <strong>Wein</strong>gut<br />

53506 Rech, Ahr 61<br />

Scherner-Kleinhanss <strong>Wein</strong>gut<br />

67592 Flörsheim-Dalsheim, Rheinhessen 539<br />

Schleinitz von <strong>Wein</strong>gut<br />

56330 Kobern-Gondorf, Mosel 287<br />

Schlipf – Schneider <strong>Wein</strong>gut<br />

79576 Weil am Rhein, Baden 132<br />

Schloer Konrad <strong>Wein</strong>gut<br />

97877 Wertheim-Reicholzheim, Baden 133<br />

Schlumberger-Bernhart Privat-<strong>Wein</strong>gut<br />

79295 Sulzburg-Laufen, Baden 134<br />

Schmidt am Bodensee<br />

88142 Wasserburg, Württemberg 627<br />

Schmitts Kinder <strong>Wein</strong>gut<br />

97236 Randersacker, Franken 194<br />

Schmitts Trockene <strong>Wein</strong>gut<br />

97236 Randersacker, Franken 195<br />

Schnaitmann <strong>Wein</strong>gut<br />

70734 Fellbach, Württemberg 628<br />

Schneider Reinhold und Cornelia <strong>Wein</strong>gut<br />

79346 Endingen am Kaiserstuhl, Baden 135<br />

Schneider-Pfefferle <strong>Wein</strong>gut<br />

79423 Heitersheim, Baden 136<br />

Schneiders-Moritz <strong>Wein</strong>gut<br />

56829 Pommern, Mosel 288<br />

Schoenberg Schloss <strong>Wein</strong>gut<br />

64625 Bensheim, Hessische Bergstraße 468<br />

Schoenbrunn <strong>Wein</strong>gut<br />

74235 Erlenbach, Württemberg 629<br />

Scholtens Nico <strong>Wein</strong>gut<br />

97514 Oberaurach, Franken 196<br />

Schreiber Dr. <strong>Wein</strong>gut<br />

67550 Worms-Abenheim, Rheinhessen 540<br />

Schreiber <strong>Wein</strong>gut<br />

65239 Hochheim, Rheingau 461<br />

Schumacher Paul <strong>Wein</strong>gut<br />

53474 Marienthal, Ahr 62<br />

Schwab <strong>Wein</strong>gut<br />

97291 Thüngersheim, Franken 197<br />

Schwarztrauber <strong>Wein</strong>gut<br />

67435 Neustadt an der <strong>Wein</strong>straße, Pfalz 397<br />

Schwegler Albrecht <strong>Wein</strong>gut<br />

71404 Korb, Württemberg 630<br />

Seckinger <strong>Wein</strong>gut<br />

67150 Niederkirchen, Pfalz 398<br />

Seeger <strong>Wein</strong>gut<br />

69181 Leimen, Baden 137<br />

Seyffer <strong>Wein</strong>gut<br />

74189 <strong>Wein</strong>sberg, Württemberg 631<br />

Shelter Winery<br />

79341 Kenzingen, Baden 138<br />

Siben Georg Erben <strong>Wein</strong>gut<br />

67146 Deidesheim, Pfalz 399<br />

Siegloch <strong>Wein</strong>gut<br />

71364 Winnenden, Württemberg 632<br />

SM Sektmanufaktur<br />

55444 Waldlaubersheim, Nahe 321<br />

SMW Saar Mosel Winzersekt<br />

54290 Trier, Mosel 285<br />

Sohns <strong>Wein</strong>gut<br />

65366 Geisenheim, Rheingau 462<br />

Solveigs<br />

65366 Geisenheim, Rheingau 463<br />

Sommerhalter <strong>Wein</strong>gut<br />

79418 Schliengen-Mauchen, Baden 139<br />

Sommerhausen Schloss <strong>Wein</strong>gut Steinmann Martin<br />

97286 Sommerhausen, Franken 198<br />

691


Sorentberg<br />

56861 Reil, Mosel 289<br />

Spreitzer Josef <strong>Wein</strong>gut<br />

65375 Oestrich-Winkel, Rheingau 464<br />

Kloster Eberbach Domäne Bergstraße<br />

64646 Heppenheim, Hessische Bergstraße 469<br />

Stahl Winzerhof<br />

97215 Auernhofen, Franken 199<br />

Stein am – Ludwig Knoll <strong>Wein</strong>gut<br />

97080 Würzburg, Franken 200<br />

Steintal <strong>Wein</strong>gut<br />

63911 Klingenberg, Franken 201<br />

Stepp<br />

67098 Bad Dürkheim, Pfalz 400<br />

Stern <strong>Wein</strong>gut<br />

76879 Hochstadt, Pfalz 401<br />

Sterneisen <strong>Wein</strong>gut<br />

73630 Remshalden, Württemberg 633<br />

Stigler <strong>Wein</strong>gut<br />

79241 Ihringen, Baden 140<br />

Stodden Jean Rotweingut Das<br />

53506 Rech, Ahr 63<br />

Stoerrlein Krenig <strong>Wein</strong>gut<br />

97236 Randersacker, Franken 202<br />

Strauch Sektmanufaktur<br />

67574 Osthofen, Rheinhessen 541<br />

Stuebinger Peter <strong>Wein</strong>gut<br />

76829 Leinsweiler, Pfalz 402<br />

Stumm & Klein <strong>Wein</strong>gut<br />

55578 Gau-<strong>Wein</strong>heim, Rheinhessen 542<br />

Sturm Martin <strong>Wein</strong>gut<br />

56599 Leutesdorf, Mittelrhein 227<br />

Stuttgart <strong>Wein</strong>gut der Stadt<br />

70173 Stuttgart, Württemberg 634<br />

T<br />

TeamWerk Esslingen<br />

73733 Esslingen-Mettingen, Württemberg 635<br />

Thanisch Wwe. Dr. H. – Erben Müller-Burggraef <strong>Wein</strong>gut<br />

54470 Bernkastel-Kues / Andel, Mosel 290<br />

Then Daniel <strong>Wein</strong>gut<br />

97334 Sommerach, Franken 203<br />

Thoerle <strong>Wein</strong>gut<br />

55291 Saulheim, Rheinhessen 543<br />

Tischleder <strong>Wein</strong>gut<br />

55411 Bingen am Rhein, Rheinhessen 544<br />

Triebel Michael <strong>Wein</strong>gut<br />

67269 Grünstadt, Pfalz 403<br />

Trossen Michael <strong>Wein</strong>gut<br />

54536 Kröv, Mosel 291<br />

U<br />

Ullrich <strong>Wein</strong>gut<br />

76889 Pleisweiler-Oberhofen, Pfalz 404<br />

Ungerer <strong>Wein</strong>gut<br />

74629 Pfedelbach, Württemberg 636<br />

V<br />

Van Volxem<br />

54459 Wiltingen, Mosel 292<br />

Velis Vineyards<br />

67592 Flörsheim-Dalsheim, Rheinhessen 545<br />

Vereinigte Hospitien Güterverwaltung<br />

54290 Trier/Mosel, Mosel 293<br />

Villa Hochdoerffer <strong>Wein</strong>gut<br />

76829 Landau in der Pfalz, Pfalz 405<br />

Vollmayer <strong>Wein</strong>gut<br />

78247 Hilzingen, Baden 141<br />

W<br />

Wachtstetter <strong>Wein</strong>gut<br />

74397 Pfaffenhofen, Württemberg 637<br />

Wackerbarth Schloss Staatsweingut Saechsisches<br />

01445 Radebeul, Sachsen 572<br />

Wageck Pfaffmann <strong>Wein</strong>gut<br />

67281 Bissersheim, Pfalz 406<br />

Wagner Dr. Heinz <strong>Wein</strong>gut<br />

54439 Saarburg, Mosel 294<br />

Wagner-Stempel <strong>Wein</strong>gut<br />

55599 Siefersheim, Rheinhessen 546<br />

Wambsganss <strong>Wein</strong>gut<br />

76829 Landau in der Pfalz, Pfalz 407<br />

Wassmer Fritz <strong>Wein</strong>gut<br />

79189 Bad Krozingen-Schlatt, Baden 142<br />

Wassmer Martin <strong>Wein</strong>gut<br />

79189 Bad Krozingen-Schlatt, Baden 143<br />

Weber Udo <strong>Wein</strong>gut<br />

55569 Monzingen, Nahe 324<br />

Weedenborn <strong>Wein</strong>gut<br />

55234 Monzernheim, Rheinhessen 547<br />

Wegeler <strong>Wein</strong>gueter Gutshaus Mosel<br />

54470 Bernkastel-Kues, Mosel 295<br />

692 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


INDEX WEINGÜTER NACH NAME<br />

Wegeler <strong>Wein</strong>gueter Gutshaus Rheingau<br />

65375 Oestrich-Winkel, Rheingau 465<br />

Wegner Karl <strong>Wein</strong>gut<br />

67098 Bad Dürkheim, Pfalz 408<br />

Weihbrecht <strong>Wein</strong>gut<br />

74626 Bretzfeld-Schwabbach, Württemberg 638<br />

Weil Robert <strong>Wein</strong>gut<br />

65399 Kiedrich, Rheingau 466<br />

<strong>Wein</strong>biet Manufaktur<br />

67435 Neustadt an der <strong>Wein</strong>straße, Pfalz 409<br />

<strong>Wein</strong>gart <strong>Wein</strong>gut<br />

56322 Spay, Mittelrhein 228<br />

<strong>Wein</strong>konvent Duerrenzimmern<br />

74336 Brackenheim, Württemberg 639<br />

<strong>Wein</strong>land Wachtenburg<br />

67157 Wachenheim an der <strong>Wein</strong>straße, Pfalz 410<br />

<strong>Wein</strong>manufaktur Ingelfinger Fass<br />

74653 Ingelfingen, Württemberg 640<br />

<strong>Wein</strong>manufaktur Stuttgart<br />

70327 Stuttgart, Württemberg 641<br />

<strong>Wein</strong>manufakutur Jechtinger<br />

79361 Sasbach-Jechtingen, Baden 144<br />

<strong>Wein</strong>sberg Staatsweingut<br />

74189 <strong>Wein</strong>sberg, Württemberg 642<br />

Weis Nik – Sankt Urbans-Hof <strong>Wein</strong>gut<br />

54340 Leiwen, Mosel 296<br />

Weishaar <strong>Wein</strong>gut<br />

79356 Eichstetten am Kaiserstuhl, Baden 145<br />

Weltner <strong>Wein</strong>gut<br />

97348 Rödelsee, Franken 204<br />

Werner Arndt F. Ökoweingut<br />

55218 Ingelheim am Rhein, Rheinhessen 548<br />

Wilhelmshof <strong>Wein</strong>- und Sektgut<br />

76833 Siebeldingen, Pfalz 411<br />

Willems Udo <strong>Wein</strong>gut<br />

54329 Konz, Mosel 297<br />

Willems-Willems <strong>Wein</strong>gut<br />

54329 Konz-Oberemmel, Mosel 298<br />

Wind Katrin <strong>Wein</strong>gut<br />

76829 Arzheim, Pfalz 412<br />

Wirsching Hans <strong>Wein</strong>gut<br />

97346 Iphofen, Franken 206<br />

Wittmann <strong>Wein</strong>gut<br />

67593 Westhofen, Rheinhessen 550<br />

Wobar Dr. <strong>Wein</strong>gut<br />

01983 Großräschen, Nordosten 575<br />

Woehrle <strong>Wein</strong>gut<br />

77933 Lahr, Baden 146<br />

Woehrwag <strong>Wein</strong>gut<br />

70327 Stuttgart-Untertürkheim, Württemberg 643<br />

Woerner Hofgut<br />

77770 Durbach, Baden 147<br />

Z<br />

Zaehringer <strong>Wein</strong>gut<br />

79423 Heitersheim, Baden 148<br />

Zehn Morgen <strong>Wein</strong>gut in den<br />

55559 Bretzenheim, Nahe 325<br />

Zehnthof <strong>Wein</strong>gut – Familie Weickert<br />

97334 Sommerach, Franken 207<br />

Zehntkeller Iphofen Hotel & <strong>Wein</strong>gut<br />

97346 Iphofen, Franken 208<br />

Zeter Oliver <strong>Wein</strong>gut<br />

67433 Neustadt an der <strong>Wein</strong>straße, Pfalz 414<br />

Ziereisen Hanspeter <strong>Wein</strong>gut<br />

79588 Efringen-Kirchen, Baden 149<br />

Zimmermann <strong>Wein</strong>gut<br />

79418 Schliengen, Baden 150<br />

Zimmermann <strong>Wein</strong>gut<br />

67157 Wachenheim an der <strong>Wein</strong>straße, Pfalz 415<br />

Zink <strong>Wein</strong>gut – Die <strong>Wein</strong>schmiede<br />

67592 Flörsheim-Dalsheim, Rheinhessen 551<br />

Zipf <strong>Wein</strong>gut<br />

74245 Löwenstein, Württemberg 644<br />

Zotz Julius <strong>Wein</strong>gut<br />

79423 Heitersheim, Baden 151<br />

Zwaj <strong>Wein</strong>e<br />

67591 Mölsheim, Rheinhessen 552<br />

Zwölberich Im <strong>Wein</strong>gut<br />

55450 Langenlonsheim, Nahe 326<br />

Windisch Werther-<strong>Wein</strong>gut<br />

55278 Mommenheim, Rheinhessen 549<br />

Winning von <strong>Wein</strong>gut<br />

67146 Deidesheim, Pfalz 413<br />

Winzer Sommerach – Die Genossenschaft<br />

97334 Sommerach, Franken 205<br />

693


WEINGÜTER NACH ORT<br />

A<br />

Abtswind 97355, Franken<br />

Krauss Abtswind Winzerhof 178<br />

Achkarren 79235, Baden<br />

Michel <strong>Wein</strong>gut 118<br />

Albersweiler 76857, Pfalz<br />

Hahn Franz <strong>Wein</strong>haus 363<br />

Albig 55234, Rheinhessen<br />

Koester-Wolf <strong>Wein</strong>gut 515<br />

Alsheim 67577, Rheinhessen<br />

Heck <strong>Wein</strong>gut 505<br />

Alsheim 67577, Rheinhessen<br />

Rappenhof <strong>Wein</strong>gut 532<br />

Appenheim 55437, Rheinhessen<br />

Bischel <strong>Wein</strong>gut 485<br />

Appenheim 55437, Rheinhessen<br />

Hofmann <strong>Wein</strong>gut 509<br />

Appenheim 55437, Rheinhessen<br />

Knewitz <strong>Wein</strong>gut 514<br />

Arzheim 76829, Pfalz<br />

Wind Katrin <strong>Wein</strong>gut 412<br />

Assmannshausen 65385, Rheingau<br />

Berg Konrad & Sohn <strong>Wein</strong>gut 427<br />

Assmannshausen 65385, Rheingau<br />

Kesseler August <strong>Wein</strong>gut 445<br />

Assmannshausen 65385, Rheingau<br />

Krone Assmannshausen <strong>Wein</strong>gut 449<br />

Auernhofen 97215, Franken<br />

Stahl Winzerhof 199<br />

B<br />

Bacharach 55422, Mittelrhein<br />

Baer <strong>Wein</strong>gut 216<br />

Bacharach 55422, Mittelrhein<br />

Jost Toni <strong>Wein</strong>gut – Hahnenhof 218<br />

Bacharach 55422, Mittelrhein<br />

Kauer Dr. <strong>Wein</strong>gut 219<br />

Bacharach 55422, Mittelrhein<br />

Ratzenberger <strong>Wein</strong>gut 226<br />

Bad Bergzabern 76887, Pfalz<br />

Knoell & Vogel <strong>Wein</strong>gut 371<br />

Bad Bibra 06647, Saale-Unstrut<br />

Klingbeil Siegmund <strong>Wein</strong>haus 568<br />

Bad Dürkheim 67098, Pfalz<br />

Dambach <strong>Wein</strong>gut 349<br />

Bad Dürkheim 67098, Pfalz<br />

Fitz-Ritter <strong>Wein</strong>gut 356<br />

Bad Dürkheim 67098, Pfalz<br />

Hanewald-Schwerdt <strong>Wein</strong>gut 365<br />

Bad Dürkheim 67098, Pfalz<br />

Pfeffingen <strong>Wein</strong>gut 392<br />

Bad Dürkheim 67098, Pfalz<br />

Schaefer Karl <strong>Wein</strong>gut 396<br />

Bad Dürkheim 67098, Pfalz<br />

Stepp 400<br />

Bad Dürkheim 67098, Pfalz<br />

Wegner Karl <strong>Wein</strong>gut 408<br />

Bad Honnef 53604, Mittelrhein<br />

Haus im Turm <strong>Wein</strong>gut 217<br />

Bad Kreuznach 55545, Nahe<br />

Mees <strong>Wein</strong>gut 317<br />

Bad Kreuznach 55545, Nahe<br />

Meinhard <strong>Wein</strong>gut 318<br />

Bad Kreuznach 55545, Nahe<br />

Plettenberg von Reichsgraf 320<br />

Bad Kreuznach-Bosenheim 55545, Nahe<br />

Korrell Johanneshof 315<br />

Bad Krozingen-Schlatt 79189, Baden<br />

Wassmer Fritz <strong>Wein</strong>gut 142<br />

Bad Krozingen-Schlatt 79189, Baden<br />

Wassmer Martin <strong>Wein</strong>gut 143<br />

Bad Neuenahr-Ahrweiler 53474, Ahr<br />

Adeneuer J. J. <strong>Wein</strong>gut 49<br />

Bad Neuenahr-Ahrweiler 53474, Ahr<br />

Dagernova <strong>Wein</strong>manufaktur 53<br />

Bad Neuenahr-Ahrweiler 53474, Ahr<br />

Kriechel Peter <strong>Wein</strong>gut 55<br />

Bad Neuenahr-Ahrweiler 53474, Ahr<br />

Maibachfarm 56<br />

Bad Neuenahr-Heimersheim 53474, Ahr<br />

Nelles <strong>Wein</strong>gut 58<br />

Bad Sobernheim-Steinhardt 55566, Nahe<br />

Bamberger Christian – Steinhardter Hof <strong>Wein</strong>gut 307<br />

694 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


INDEX WEINGÜTER NACH ORT<br />

Baden-Baden 76532, Baden<br />

Maier Bio <strong>Wein</strong>gut 112<br />

Baden-Baden 76534, Baden<br />

Naegelsfoerst <strong>Wein</strong>gut 121<br />

Baden-Baden 76534, Baden<br />

Neuweier Schloss <strong>Wein</strong>gut 122<br />

Bechtheim 67595, Rheinhessen<br />

Geil Joh. I. Erben Oekonomierat <strong>Wein</strong>gut 499<br />

Bechtheim 67595, Rheinhessen<br />

Machmer G&M <strong>Wein</strong>gut 519<br />

Bechtolsheim 55234, Rheinhessen<br />

Bretz Ernst <strong>Wein</strong>gut 487<br />

Bechtolsheim 55234, Rheinhessen<br />

Flick Alexander <strong>Wein</strong>gut 494<br />

Beckstein 97922, Baden<br />

Becksteiner Winzer 78<br />

Bensheim 64625, Hessische Bergstraße<br />

Griesel & Compagnie 467<br />

Bensheim 64625, Hessische Bergstraße<br />

Schoenberg Schloss <strong>Wein</strong>gut 468<br />

Bermersheim 67593, Rheinhessen<br />

Geils Sekt- und <strong>Wein</strong>gut 500<br />

Bermersheim 67593, Rheinhessen<br />

Neef-Emmich <strong>Wein</strong>gut 526<br />

Bermersheim vor der Höhe 55234, Rheinhessen<br />

Hauck <strong>Wein</strong>gut 504<br />

Bernkastel-Kues 54470, Mosel<br />

Loosen Dr. <strong>Wein</strong>gut 268<br />

Bernkastel-Kues 54470, Mosel<br />

Pauly-Bergweiler Dr. <strong>Wein</strong>gut 277<br />

Bernkastel-Kues 54470, Mosel<br />

Wegeler <strong>Wein</strong>gueter Gutshaus Mosel 295<br />

Bernkastel-Kues / Andel 54470, Mosel<br />

Thanisch Wwe. Dr. H. – Erben Müller-Burggraef <strong>Wein</strong>gut 290<br />

Bernkastel-Wehlen 54470, Mosel<br />

Molitor Markus <strong>Wein</strong>gut 272<br />

Bernkastel-Wehlen 54470, Mosel<br />

Pruem S. A. <strong>Wein</strong>gut 279<br />

Betberg 79426, Baden<br />

Rieger <strong>Wein</strong>gut 129<br />

Biebelsheim 55546, Rheinhessen<br />

Fischborn-Schenk <strong>Wein</strong>gut 492<br />

Billigheim-Ingenheim 76831, Pfalz<br />

Sankt Georgenhof <strong>Wein</strong>gut 395<br />

Bingen am Rhein 55411, Rheinhessen<br />

Hemmes <strong>Wein</strong>gut 506<br />

Bingen am Rhein 55411, Rheinhessen<br />

Tischleder <strong>Wein</strong>gut 544<br />

Bingen-Büdesheim 55411, Rheinhessen<br />

Riffel <strong>Wein</strong>gut 534<br />

Binzen 79589, Baden<br />

Krebs <strong>Wein</strong>gut 107<br />

Bissersheim 67281, Pfalz<br />

Mussler <strong>Wein</strong>gut 386<br />

Bissersheim 67281, Pfalz<br />

Wageck Pfaffmann <strong>Wein</strong>gut 406<br />

Bockenau 55595, Nahe<br />

Schaefer-Froehlich <strong>Wein</strong>gut 323<br />

Bockenheim an der <strong>Wein</strong>straße 67278, Pfalz<br />

Griebel Jens <strong>Wein</strong>gut 361<br />

Bockenheim an der <strong>Wein</strong>straße 67278, Pfalz<br />

Janson Schloss <strong>Wein</strong>gut 367<br />

Bodenheim 55294, Rheinhessen<br />

Kuehling-Gillot <strong>Wein</strong>gut 517<br />

Bönnigheim 74357, Württemberg<br />

Dautel <strong>Wein</strong>gut 592<br />

Bötzingen 79268, Baden<br />

Hoefflin Schambachhof <strong>Wein</strong>gut 95<br />

Brackenheim 74336, Württemberg<br />

Frank wein & gut 601<br />

Brackenheim 74336, Württemberg<br />

<strong>Wein</strong>konvent Duerrenzimmern 639<br />

Brauneberg 54472, Mosel<br />

Conrad Martin <strong>Wein</strong>gut 248<br />

Brauneberg 54472, Mosel<br />

Gehlen-Cornelius <strong>Wein</strong>gut 253<br />

Bretzenheim 55559, Nahe<br />

Zehn Morgen <strong>Wein</strong>gut in den 325<br />

Bretzfeld-Schwabbach 74626, Württemberg<br />

Weihbrecht <strong>Wein</strong>gut 638<br />

Bruchsal 76646, Baden<br />

Klumpp <strong>Wein</strong>gut 101<br />

Bühl 77815, Baden<br />

Bauer Axel <strong>Wein</strong>gut 76<br />

Bühl 77815, Baden<br />

Huber Michael <strong>Wein</strong>manufaktur 96<br />

Bürgstadt 63927, Franken<br />

Fuerst Rudolf <strong>Wein</strong>gut 170<br />

Burrweiler 76835, Pfalz<br />

Annaberg Sankt <strong>Wein</strong>gut 337<br />

Burrweiler 76835, Pfalz<br />

Messmer Herbert <strong>Wein</strong>gut 380<br />

695


C<br />

Castell 97355, Franken<br />

Fuerstlich Castell'sches Domaene 171<br />

Cleebronn 74389, Württemberg<br />

Cleebronn & Gueglingen <strong>Wein</strong>gaertner 590<br />

Cochem 56812, Mosel<br />

Ebernach Kloster <strong>Wein</strong>gut 249<br />

D<br />

Deidesheim 67146, Pfalz<br />

Andres <strong>Wein</strong>gut 336<br />

Deidesheim 67146, Pfalz<br />

Buhl Reichsrat von <strong>Wein</strong>gut 347<br />

Deidesheim 67146, Pfalz<br />

Deidesheim Winzerverein 350<br />

Deidesheim 67146, Pfalz<br />

Siben Georg Erben <strong>Wein</strong>gut 399<br />

Deidesheim 67146, Pfalz<br />

Winning von <strong>Wein</strong>gut 413<br />

Denzlingen 79211, Baden<br />

Frey Otto und Martin <strong>Wein</strong>gut 89<br />

Dernau 53507, Ahr<br />

Bertram-Baltes <strong>Wein</strong>gut 50<br />

Dernau 53507, Ahr<br />

Meyer-Naekel <strong>Wein</strong>gut 57<br />

Dernau 53507, Ahr<br />

Riske Erwin <strong>Wein</strong>gut 59<br />

Detzem 54340, Mosel<br />

Lorenz <strong>Wein</strong>gut 269<br />

Dienheim 55276, Rheinhessen<br />

Martinshof <strong>Wein</strong>gut 521<br />

Dittelsheim-Heßloch 67596, Rheinhessen<br />

Cisterzienser <strong>Wein</strong>gut 489<br />

Dittelsheim-Heßloch 67596, Rheinhessen<br />

Dackermann <strong>Wein</strong>gut 490<br />

Dittelsheim-Heßloch 67596, Rheinhessen<br />

Hungermueller <strong>Wein</strong>gut 512<br />

Dittelsheim-Heßloch 67596, Rheinhessen<br />

Ruppert-Deginther <strong>Wein</strong>gut 535<br />

Durbach 77770, Baden<br />

Laible Alexander <strong>Wein</strong>gut 109<br />

Durbach 77770, Baden<br />

Markgraf von Baden <strong>Wein</strong>gut – Schloss Staufenberg 114<br />

Durbach 77770, Baden<br />

Woerner Hofgut 147<br />

E<br />

Ebringen 79285, Baden<br />

Missbach Bioweingut 119<br />

Edenkoben 67480, Pfalz<br />

Berizzi J.J. <strong>Wein</strong>gut 344<br />

Edesheim 67483, Pfalz<br />

Anselmann <strong>Wein</strong>gut 338<br />

Edesheim 67483, Pfalz<br />

Diehl Andreas <strong>Wein</strong>gut 352<br />

Ediger-Eller 56814, Mosel<br />

Oster <strong>Wein</strong>+Gut 273<br />

Efringen-Kirchen 79588, Baden<br />

Markgraefler Winzer 113<br />

Efringen-Kirchen 79588, Baden<br />

Ziereisen Hanspeter <strong>Wein</strong>gut 149<br />

Egringen 79588, Baden<br />

Brenneisen Landweingut 83<br />

Eibelstadt 97246, Franken<br />

Leininger <strong>Wein</strong>gut 180<br />

Eichstetten am Kaiserstuhl 79356, Baden<br />

Weishaar <strong>Wein</strong>gut 145<br />

Eimsheim 55278, Rheinhessen<br />

Krebs-Grode 516<br />

Eltmann 97483, Franken<br />

Rothmund <strong>Wein</strong> von 190<br />

Eltville 65343, Rheingau<br />

Ernst H.J. <strong>Wein</strong>gut 435<br />

Eltville 65343, Rheingau<br />

Fricke Eva <strong>Wein</strong>gut 439<br />

Eltville 65346, Rheingau<br />

Kloster Eberbach Hessische Staatsweingüter 447<br />

Eltville 65346, Rheingau<br />

Lamm-Jung <strong>Wein</strong>gut 453<br />

Eltville am Rhein 65345, Rheingau<br />

Breuer Stefan <strong>Wein</strong>gut 430<br />

Eltville-Erbach 65346, Rheingau<br />

Knyphausen Baron <strong>Wein</strong>gut 448<br />

Eltville-Hattenheim 65347, Rheingau<br />

Barth <strong>Wein</strong>- und Sektgut 425<br />

Eltville-Hattenheim 65347, Rheingau<br />

Ress Balthasar <strong>Wein</strong>gut 460<br />

Eltville-Martinsthal 65344, Rheingau<br />

Diefenhardt <strong>Wein</strong>gut 433<br />

Emsdetten 48282, Franken<br />

Meimberg <strong>Wein</strong>kellerei 183<br />

696 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


INDEX WEINGÜTER NACH ORT<br />

Endingen 79346, Baden<br />

Knab <strong>Wein</strong>gut 102<br />

Endingen am Kaiserstuhl 79346, Baden<br />

Schneider Reinhold und Cornelia <strong>Wein</strong>gut 135<br />

Enkirch 56850, Mosel<br />

Caspari-Kappel <strong>Wein</strong>gut 245<br />

Enkirch 56850, Mosel<br />

Immich-Batterieberg <strong>Wein</strong>gut 261<br />

Erbach 65346, Rheingau<br />

Jung Jakob <strong>Wein</strong>gut 443<br />

Erbach 65346, Rheingau<br />

Nikolai Heinz <strong>Wein</strong>gut 457<br />

Erlenbach 74235, Württemberg<br />

Haberkern-Betz <strong>Wein</strong>gut 604<br />

Erlenbach 74235, Württemberg<br />

Schoenbrunn <strong>Wein</strong>gut 629<br />

Erlenbach am Main 63906, Franken<br />

Bernard Philip <strong>Wein</strong>bau 160<br />

Erligheim 74391, Württemberg<br />

Mayer <strong>Wein</strong>gut 621<br />

Eschbach 76831, Pfalz<br />

Bender <strong>Wein</strong>gut 342<br />

Eschbach 76831, Pfalz<br />

Löwenthal <strong>Wein</strong>gut 377<br />

Escherndorf 97332, Franken<br />

Sauer Horst <strong>Wein</strong>gut 192<br />

Escherndorf 97332, Franken<br />

Sauer Rainer <strong>Wein</strong>gut 193<br />

Essenheim 55270, Rheinhessen<br />

Braunewell <strong>Wein</strong>gut 486<br />

Esslingen 73728, Württemberg<br />

Kusterer <strong>Wein</strong>gut 617<br />

Esslingen am Neckar 73728, Württemberg<br />

Kessler Sekt 614<br />

Esslingen-Mettingen 73733, Württemberg<br />

TeamWerk Esslingen 635<br />

F<br />

Fellbach 70734, Württemberg<br />

Aldinger <strong>Wein</strong>gut 586<br />

Fellbach 70736, Württemberg<br />

B. Johannes <strong>Wein</strong>gut 587<br />

Fellbach 70734, Württemberg<br />

Fellbacher <strong>Wein</strong>gaertner 600<br />

Fellbach 70734, Württemberg<br />

Heid <strong>Wein</strong>gut 607<br />

Fellbach 70734, Württemberg<br />

Schnaitmann <strong>Wein</strong>gut 628<br />

Flemlingen 76835, Pfalz<br />

Minges Theo <strong>Wein</strong>gut 382<br />

Flonheim 55237, Rheinhessen<br />

GUTGALLÉ Rheinhessen 496<br />

Flonheim 55237, Rheinhessen<br />

Pauser <strong>Wein</strong>gut 531<br />

Flörsheim am Main 65439, Rheingau<br />

Flick Joachim <strong>Wein</strong>gut 437<br />

Flörsheim-Dalsheim 67592, Rheinhessen<br />

Mueller – Dr. Becker <strong>Wein</strong>gut 524<br />

Flörsheim-Dalsheim 67592, Rheinhessen<br />

Raumland Sekthaus 533<br />

Flörsheim-Dalsheim 67592, Rheinhessen<br />

Scherner-Kleinhanss <strong>Wein</strong>gut 539<br />

Flörsheim-Dalsheim 67592, Rheinhessen<br />

Velis Vineyards 545<br />

Flörsheim-Dalsheim 67592, Rheinhessen<br />

Zink <strong>Wein</strong>gut – Die <strong>Wein</strong>schmiede 551<br />

Forst an der <strong>Wein</strong>straße 67147, Pfalz<br />

Margarethenhof <strong>Wein</strong>gut 378<br />

Forst an der <strong>Wein</strong>straße 67147, Pfalz<br />

Mosbacher Georg <strong>Wein</strong>gut 383<br />

Forst an der <strong>Wein</strong>straße 67147, Pfalz<br />

Mueller Eugen <strong>Wein</strong>gut 384<br />

Frankfurt am Main 65929, Rheingau<br />

5 <strong>Wein</strong>gut -Bazler & Hansel 423<br />

Freiburg 79100, Baden<br />

Freiburg Staatsweingut 88<br />

Freiburg im Breisgau 79112, Baden<br />

Landmann <strong>Wein</strong>gut 111<br />

Freinsheim 67251, Pfalz<br />

Kassner-Simon <strong>Wein</strong>gut 369<br />

Freinsheim 67251, Pfalz<br />

Krebs <strong>Wein</strong>gut 373<br />

Frickenhausen am Main 97252, Franken<br />

Laudens Bach Bio-<strong>Wein</strong>gut 179<br />

Frickenhausen-Linsenhofen 72636, Württemberg<br />

Dolde Hedwig und Helmut <strong>Wein</strong>gut 594<br />

G<br />

Gau-Algesheim 55435, Rheinhessen<br />

Fleischmann <strong>Wein</strong>gut 493<br />

Gau-Algesheim 55435, Rheinhessen<br />

Nikolaushof St. <strong>Wein</strong>gut 530<br />

697


Gau-<strong>Wein</strong>heim 55578, Rheinhessen<br />

Stumm & Klein <strong>Wein</strong>gut 542<br />

Geisenheim 65366, Rheingau<br />

Dillmann <strong>Wein</strong>gut 434<br />

Geisenheim 65366, Rheingau<br />

Sohns <strong>Wein</strong>gut 462<br />

Geisenheim 65366, Rheingau<br />

Solveigs 463<br />

Geisenheim-Johannisberg 65366, Rheingau<br />

Hessen Prinz von <strong>Wein</strong>gut 440<br />

Geisenheim-Johannisberg 65366, Rheingau<br />

Johannisberg Schloss Domaene 442<br />

Gleina 06632, Saale-Unstrut<br />

Boehme & Toechter <strong>Wein</strong>gut 563<br />

Gottenheim 79288, Baden<br />

Hunn Kilian <strong>Wein</strong>gut 97<br />

Grafschaft 53501, Ahr<br />

Brogsitter <strong>Wein</strong>gut 51<br />

Großräschen 01983, Nordosten<br />

Wobar Dr. <strong>Wein</strong>gut 575<br />

Grünstadt 67269, Pfalz<br />

Triebel Michael <strong>Wein</strong>gut 403<br />

Grünstadt-Asselheim 67269, Pfalz<br />

Echter <strong>Wein</strong>gut 353<br />

Grünstadt-Asselheim 67269, Pfalz<br />

Nehb <strong>Wein</strong>gut 387<br />

Gundheim 67599, Rheinhessen<br />

Gutzler <strong>Wein</strong>gut 503<br />

Gundheim 67599, Rheinhessen<br />

Historischer Rebsorten 508<br />

Guntersblum 67583, Rheinhessen<br />

Hiestand <strong>Wein</strong>gut 507<br />

H<br />

Hagnau 88709, Baden<br />

Hagnau Winzerverein 91<br />

Hainfeld 76835, Pfalz<br />

Hagenbuch <strong>Wein</strong>gut 362<br />

Hainfeld 76835, Pfalz<br />

Lergenmueller <strong>Wein</strong>gut 376<br />

Hamburg 22767, Franken<br />

FairGrapes 168<br />

Handthal 97516, Franken<br />

Baumann <strong>Wein</strong>gut 159<br />

Happenbach 74232, Württemberg<br />

Roth <strong>Wein</strong>gut 626<br />

Hattenheim 65347, Rheingau<br />

Bausch Hans <strong>Wein</strong>gut 426<br />

Hattenheim 65347, Rheingau<br />

Mueller Georg Stiftung <strong>Wein</strong>gut 456<br />

Heilbronn 74076, Württemberg<br />

Drautz-Able <strong>Wein</strong>gut 596<br />

Heilbronn 74076, Württemberg<br />

Heinrich G. A. <strong>Wein</strong>gut 608<br />

Heilbronn 74074, Württemberg<br />

Kistenmacher & Hengerer <strong>Wein</strong>gut 615<br />

Heitersheim 79423, Baden<br />

Schneider-Pfefferle <strong>Wein</strong>gut 136<br />

Heitersheim 79423, Baden<br />

Zaehringer <strong>Wein</strong>gut 148<br />

Heitersheim 79423, Baden<br />

Zotz Julius <strong>Wein</strong>gut 151<br />

Heppenheim 64646, Hessische Bergstraße<br />

Staatsweingüter Hessische Kloster Eberbach Domäne Bergstraße 469<br />

Heppingen 53474, Ahr<br />

Burggarten <strong>Wein</strong>gut 52<br />

Heuchelheim-Klingen 76831, Pfalz<br />

Fuerstweg <strong>Wein</strong>gut am 358<br />

Heuchelheim-Klingen 76831, Pfalz<br />

Rinck <strong>Wein</strong>gut 394<br />

Hilzingen 78247, Baden<br />

Vollmayer <strong>Wein</strong>gut 141<br />

Hochheim 65239, Rheingau<br />

Flick Peter <strong>Wein</strong>gut 438<br />

Hochheim 65239, Rheingau<br />

Kuenstler <strong>Wein</strong>gut 451<br />

Hochheim 65239, Rheingau<br />

Schreiber <strong>Wein</strong>gut 461<br />

Hochstadt 76879, Pfalz<br />

Stern <strong>Wein</strong>gut 401<br />

Hohen-Sülzen 67591, Rheinhessen<br />

Battenfeld-Spanier <strong>Wein</strong>gut 480<br />

Homburg am Main 97855, Franken<br />

Huller <strong>Wein</strong>gut 175<br />

I<br />

Ihringen 79241, Baden<br />

Heger Dr. <strong>Wein</strong>gut 92<br />

Ihringen 79241, Baden<br />

Kaiserstuehler Winzergenossenschaft Ihringen 98<br />

Ihringen 79241, Baden<br />

Konstanzer <strong>Wein</strong>gut 104<br />

698 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


INDEX WEINGÜTER NACH ORT<br />

Ihringen 79241, Baden<br />

Stigler <strong>Wein</strong>gut 140<br />

Ilbesheim 76831, Pfalz<br />

Becker <strong>Wein</strong>gut 341<br />

Ilbesheim 76831, Pfalz<br />

Kranz <strong>Wein</strong>gut 372<br />

Ingelfingen 74653, Württemberg<br />

Gaufer <strong>Wein</strong>gut 602<br />

Ingelfingen 74653, Württemberg<br />

<strong>Wein</strong>manufaktur Ingelfinger Fass 640<br />

Ingelheim am Rhein 55218, Rheinhessen<br />

Adams<strong>Wein</strong> 478<br />

Ingelheim am Rhein 55218, Rheinhessen<br />

Baum-Barth <strong>Wein</strong>gut 481<br />

Ingelheim am Rhein 55218, Rheinhessen<br />

Mett & Weidenbach <strong>Wein</strong>gut 523<br />

Ingelheim am Rhein 55218, Rheinhessen<br />

Neus J. <strong>Wein</strong>gut 528<br />

Ingelheim am Rhein 55218, Rheinhessen<br />

Werner Arndt F. Ökoweingut 548<br />

Insheim 76865, Pfalz<br />

Martin <strong>Wein</strong>gut 379<br />

Iphofen 97346, Franken<br />

Boessneck <strong>Wein</strong>haus 161<br />

Iphofen 97346, Franken<br />

Olinger <strong>Wein</strong>gut 186<br />

Iphofen 97346, Franken<br />

Wirsching Hans <strong>Wein</strong>gut 206<br />

Iphofen 97346, Franken<br />

Zehntkeller Iphofen Hotel & <strong>Wein</strong>gut 208<br />

J<br />

Johannisberg 65366, Rheingau<br />

Chat Sauvage <strong>Wein</strong>gut 431<br />

K<br />

Kallstadt 67169, Pfalz<br />

Nil <strong>Wein</strong>gut am 389<br />

Kanzem 54441, Mosel<br />

Othegraven von <strong>Wein</strong>gut 274<br />

Kappelrodeck 77876, Baden<br />

Baumann <strong>Wein</strong>gut 77<br />

Karlsruhe 76227, Baden<br />

Karlsruhe Durlach Staatsweingut 99<br />

Kenzingen 79341, Baden<br />

Shelter Winery 138<br />

Kernen-Stetten 71394, Württemberg<br />

Haidle Karl <strong>Wein</strong>gut 605<br />

Kesten 54518, Mosel<br />

Paulinshof <strong>Wein</strong>gut 275<br />

Kiedrich 65399, Rheingau<br />

Weil Robert <strong>Wein</strong>gut 466<br />

Kiedrich im Rheingau 65399, Rheingau<br />

Prinz Hans <strong>Wein</strong>gut 458<br />

Kindenheim 67271, Pfalz<br />

Neiss <strong>Wein</strong>gut 388<br />

Kirchheim 67281, Pfalz<br />

Hammel <strong>Wein</strong>gut 364<br />

Kirchscheidungen 06636, Saale-Unstrut<br />

Böhme Klaus <strong>Wein</strong>gut 564<br />

Kleinheubach 63924, Franken<br />

Loewenstein Fuerst <strong>Wein</strong>gut 181<br />

Klingenberg 63911, Franken<br />

Steintal <strong>Wein</strong>gut 201<br />

Klüsserath 54340, Mosel<br />

Regnery F. J. <strong>Wein</strong>gut 281<br />

Kobern-Gondorf 56330, Mosel<br />

Schleinitz von <strong>Wein</strong>gut 287<br />

Königswinter 53639, Mittelrhein<br />

Pieper <strong>Wein</strong>gut 225<br />

Konz 54329, Mosel<br />

Willems Udo <strong>Wein</strong>gut 297<br />

Konz-Oberemmel 54329, Mosel<br />

Hoevel von <strong>Wein</strong>gut 258<br />

Konz-Oberemmel 54329, Mosel<br />

Willems-Willems <strong>Wein</strong>gut 298<br />

Korb 71404, Württemberg<br />

Schwegler Albrecht <strong>Wein</strong>gut 630<br />

Kröv 54536, Mosel<br />

Trossen Michael <strong>Wein</strong>gut 291<br />

L<br />

Lahr 77933, Baden<br />

Woehrle <strong>Wein</strong>gut 146<br />

Lancken-Granitz 18586, Nordosten<br />

Hohmann Ruegen <strong>Wein</strong>gut 573<br />

Landau in der Pfalz 76829, Pfalz<br />

Pfaffmann Thomas <strong>Wein</strong>gut 391<br />

Landau in der Pfalz 76829, Pfalz<br />

Villa Hochdoerffer <strong>Wein</strong>gut 405<br />

Landau in der Pfalz 76829, Pfalz<br />

Wambsganss <strong>Wein</strong>gut 407<br />

699


Landau-Godramstein 76829, Pfalz<br />

Muenzberg <strong>Wein</strong>gut 385<br />

Landau-Nußdorf 76829, Pfalz<br />

Bauer Emil und Soehne <strong>Wein</strong>gut 339<br />

Langenlonsheim 55450, Nahe<br />

Zwölberich Im <strong>Wein</strong>gut 326<br />

Lanitz-Hassel-Tal 06628, Saale-Unstrut<br />

Gurks Vinum <strong>Wein</strong>gut 566<br />

Laubenheim 55452, Nahe<br />

Montigny Sascha <strong>Wein</strong>gut 319<br />

Lauda-Königshofen 97922, Baden<br />

Sack Johann August <strong>Wein</strong>gut 130<br />

Lauffen am Neckar 74348, Württemberg<br />

Hirschmueller <strong>Wein</strong> & Sektgut 610<br />

Lauffen am Neckar 74348, Württemberg<br />

Hirth <strong>Wein</strong>gut 611<br />

Laumersheim 67229, Pfalz<br />

Knipser <strong>Wein</strong>gut 370<br />

Laumersheim 67229, Pfalz<br />

Kuhn Philipp <strong>Wein</strong>gut 374<br />

Leimen 69181, Baden<br />

Seeger <strong>Wein</strong>gut 137<br />

Leinsweiler 76829, Pfalz<br />

Stuebinger Peter <strong>Wein</strong>gut 402<br />

Leiwen 54340, Mosel<br />

Grans-Fassian <strong>Wein</strong>gut 254<br />

Leiwen 54340, Mosel<br />

Koewerich Nickolaus <strong>Wein</strong>gut 264<br />

Leiwen 54340, Mosel<br />

Loewen Carl <strong>Wein</strong>gut 267<br />

Leiwen 54340, Mosel<br />

Weis Nik – Sankt Urbans-Hof <strong>Wein</strong>gut 296<br />

Leutesdorf 56599, Mittelrhein<br />

Sturm Martin <strong>Wein</strong>gut 227<br />

Lieser 54470, Mosel<br />

Lieser Schloss <strong>Wein</strong>gut 266<br />

Lieser 54470, Mosel<br />

Pauly Axel <strong>Wein</strong>gut 276<br />

Lindau (Bodensee) 88131, Württemberg<br />

Deufel Teresa <strong>Wein</strong>gut 593<br />

Lindau (Bodensee) 88131, Württemberg<br />

Haug <strong>Wein</strong>gut 606<br />

Lonsheim 55237, Rheinhessen<br />

J. Trautwein Feine <strong>Wein</strong>e GmbH 513<br />

Lorch 65391, Rheingau<br />

Kanitz Graf von <strong>Wein</strong>gut 444<br />

Lorch 65391, Rheingau<br />

Lacquai <strong>Wein</strong>gut 452<br />

Löwenstein 74245, Württemberg<br />

Zipf <strong>Wein</strong>gut 644<br />

Ludwigshöhe 55278, Rheinhessen<br />

Becker Brüder Dr. <strong>Wein</strong>gut 482<br />

Ludwigshöhe 55278, Rheinhessen<br />

Lamberth <strong>Wein</strong>gut 518<br />

M<br />

Maikammer 67487, Pfalz<br />

Dengler-Seyler <strong>Wein</strong>gut 351<br />

Marienthal 53474, Ahr<br />

Schumacher Paul <strong>Wein</strong>gut 62<br />

Mayschoß 53508, Ahr<br />

Deutzerhof <strong>Wein</strong>gut 54<br />

Meddersheim 55566, Nahe<br />

Bamberger <strong>Wein</strong>- und Sektgut 308<br />

Meersburg 88709, Baden<br />

Krause Peter <strong>Wein</strong>gut 106<br />

Meersburg 88709, Baden<br />

Meersburg Staatsweingut 117<br />

Meersburg-Riedetsweiler 88709, Baden<br />

Geiger <strong>Wein</strong>gut 90<br />

Mehring 54346, Mosel<br />

Hoffranzen Classisches <strong>Wein</strong>gut 260<br />

Mehring 54346, Mosel<br />

Lenhardt 265<br />

Meißen OT Proschwitz 01662, Sachsen<br />

Proschwitz Schloss – Prinz zur Lippe <strong>Wein</strong>gut 571<br />

Merdingen 79291, Baden<br />

Baermann 75<br />

Merdingen 79291, Baden<br />

Mathis Gebr. <strong>Wein</strong>gut 116<br />

Mertesdorf 54318, Mosel<br />

Beulwitz Erben von <strong>Wein</strong>gut 240<br />

Mertesdorf 54318, Mosel<br />

Maximin Gruenhaus – <strong>Wein</strong>gut der Familie von Schubert 271<br />

Mertesdorf 54318, Mosel<br />

Rinke <strong>Wein</strong>e 283<br />

Mettenheim 67582, Rheinhessen<br />

Becker <strong>Wein</strong>gut 484<br />

Mettenheim 67582, Rheinhessen<br />

Schaefer Volker <strong>Wein</strong>gut 537<br />

Minheim 54518, Mosel<br />

Benz Tom <strong>Wein</strong>gut 239<br />

700 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>


INDEX WEINGÜTER NACH ORT<br />

Minheim 54518, Mosel<br />

Hoffmann Bio <strong>Wein</strong>gut 259<br />

Mölsheim 67591, Rheinhessen<br />

Full <strong>Wein</strong>gut 495<br />

Mölsheim 67591, Rheinhessen<br />

Zwaj <strong>Wein</strong>e 552<br />

Mommenheim 55278, Rheinhessen<br />

Windisch Werther-<strong>Wein</strong>gut 549<br />

Monzernheim 55234, Rheinhessen<br />

Weedenborn <strong>Wein</strong>gut 547<br />

Monzingen 55569, Nahe<br />

Weber Udo <strong>Wein</strong>gut 324<br />

Morscheid 54317, Mosel<br />

Kesselstatt Reichsgraf von 263<br />

Müllheim 79379, Baden<br />

Doerflinger <strong>Wein</strong>gut 86<br />

N<br />

Nack 79807, Baden<br />

Clauss <strong>Wein</strong>gut 85<br />

Nackenheim 55299, Rheinhessen<br />

Gunderloch <strong>Wein</strong>gut 502<br />

Naumburg 06618, Saale-Unstrut<br />

Hey <strong>Wein</strong>gut 567<br />

Naumburg OT Bad Kösen 06628, Saale-Unstrut<br />

Pforta Kloster Landesweingut 569<br />