Falstaff Wein Guide Deutschland 2025
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falstaff<br />
WEIN GUIDE<br />
DEUTSCHLAND<br />
<strong>2025</strong><br />
500 <strong>Wein</strong>güter<br />
4000 <strong>Wein</strong>empfehlungen<br />
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falstaff<br />
WEIN GUIDE<br />
DEUTSCHLAND<br />
<strong>2025</strong><br />
500 <strong>Wein</strong>güter<br />
4000 <strong>Wein</strong>empfehlungen<br />
200 Gasthäuser in den <strong>Wein</strong>regionen
INHALT<br />
DER FALSTAFF WEINGUIDE<br />
DEUTSCHLAND <strong>2025</strong><br />
6 Editorial<br />
12 So lesen Sie diesen <strong>Guide</strong><br />
16 Verkostungsteam<br />
22 Verkostungsklausur 2024<br />
26 Kollektion des Jahres: <strong>Wein</strong>gut Graf Neipperg<br />
32 Newcomer <strong>2025</strong><br />
DIE WEINBAUREGIONEN<br />
42 AHR<br />
64 BADEN<br />
152 FRANKEN<br />
210 MITTELRHEIN<br />
230 MOSEL<br />
300 NAHE<br />
328 PFALZ<br />
416 RHEINGAU UND<br />
HESSISCHE BERGSTRASSE<br />
470 RHEINHESSEN<br />
554 SAALE-UNSTRUT, SACHSEN,<br />
NORDOSTEN<br />
578 WÜRTTEMBERG<br />
646 Gastgeber aus Leidenschaft<br />
678 Genussadressen – mit bester Empfehlung<br />
682 Index<br />
706 Impressum<br />
4 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
EDITORIAL<br />
LIEBE LESERINNEN<br />
UND LESER!<br />
Wolfgang M.<br />
Rosam,<br />
Herausgeber<br />
<strong>Falstaff</strong><br />
Ulrich Sautter,<br />
Chefredakteur<br />
<strong>Falstaff</strong><br />
<strong>Wein</strong>guide<br />
<strong>Deutschland</strong><br />
<strong>Deutschland</strong>s Winzer waren noch nie so erfolgreich mit ihren <strong>Wein</strong>en wie gerade jetzt:<br />
Das zeigen die Bewertungen unseres neuen <strong>Wein</strong>guides, den Sie gerade in Händen halten.<br />
Alleine fünf Mal konnten wir die Maximalnote von 100 Punkten vergeben – das<br />
gab es noch nie. Besonders bemerkenswert ist, dass auch zwei trockene <strong>Wein</strong>e die Höchstwertung<br />
erreichten: der Zeller Kreuzberg Riesling aus dem <strong>Wein</strong>gut Battenfeld-Spanier und der<br />
Oberrotweiler Henkenberg Grauburgunder aus dem <strong>Wein</strong>gut Salwey. Weitere 100 Punkte verdienten<br />
sich die Trockenbeerenauslesen aus dem Kiedricher Gräfenberg (<strong>Wein</strong>gut Robert<br />
Weil), aus dem Bernkasteler Doctor (Gutshaus Mosel der <strong>Wein</strong>güter Wegeler) und aus dem<br />
Oestricher Eiserberg (Gutshaus Rheingau der <strong>Wein</strong>güter Wegeler).<br />
Aber auch unterhalb der 100 Punkte wird deutlich, wie gut der Weißwein-Jahrgang 2023 trotz<br />
aller Wetterkapriolen geworden ist – und ganz besonders auch, wie einzigartig die Rotweine<br />
aus 2022 sind. Insgesamt 275 <strong>Wein</strong>e erzielten eine Bewertung von 95 Punkten oder mehr. König<br />
Riesling dominiert auf dieser Ehrentafel mit 146 Positionen, aber 69 dieser herausragenden<br />
Kelterungen, also fast genau ein Viertel, sind Spätburgunder, 16 weitere dieser Top-<strong>Wein</strong>e sind<br />
Chardonnays. Das zeigt, wie stark sich der deutsche <strong>Wein</strong>bau in der letzten Dekade verändert<br />
hat. <strong>Deutschland</strong> ist auf dem besten Weg, ebenso Burgunderland wie Rieslingland zu werden.<br />
Die Spätburgunder aus 2022 darf kein Liebhaber dieser Sorte verpassen – noch nie haben wir<br />
<strong>Wein</strong>e aus einem warmen Jahrgang verkostet, die so viel Frische mitbringen, und das in Verbindung<br />
mit reifen, dichten, »krokanten« Gerbstoffen. Diese <strong>Wein</strong>e imitieren Burgund nicht,<br />
sie schmecken nach Ahrtal, Baden, Pfalz, Württemberg, Rheingau und so weiter. Aber mit ihrer<br />
Struktur und ihrem Reifevermögen stellen sie sich gleichberechtigt neben die besten <strong>Wein</strong>e<br />
der Côte d’Or. Wir wünschen Ihnen viel Spaß und Gewinn beim Stöbern in den Verkostungsnotizen<br />
und beim Lesen der Begleittexte. Falls Sie in ein <strong>Wein</strong>baugebiet reisen, wird ihnen unser<br />
<strong>Wein</strong>guide im wahrsten Sinne des Wortes ein <strong>Guide</strong> sein, ein Tourenguide, der auch Tipps<br />
für kulinarische Erlebnisse nach der Verkostung bereithält. Belohnen Sie die Winzer und Gastronomen<br />
mit Ihrer Neugier – und <strong>Falstaff</strong> mit Ihrer Treue!<br />
Herzlichst Ihre<br />
WO L FGA N G M . R O SA M<br />
Herausgeber <strong>Falstaff</strong> <strong>Deutschland</strong><br />
ULRICH SAUTTER<br />
Chefredakteur <strong>Falstaff</strong> <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong><br />
Fotos: © Stefan Gergely, Florian Bolk<br />
6 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
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8 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
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9
Der Verlauf der Mosel zwischen Bullay, Zell,<br />
Briedel, Pünderich und Reil<br />
10 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
INHALT<br />
WEIN<br />
GUIDE<br />
DEUTSCHLAND<br />
Foto: WSNA<br />
11
ÜBERBLICK<br />
SO LESEN SIE<br />
DIESEN GUIDE<br />
Der <strong>Falstaff</strong> <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong><br />
erfüllt mehrere Funktionen:<br />
Zuallererst gibt er mit seinen Bewertungen<br />
einen Überblick über die besten <strong>Wein</strong>e,<br />
die aus den aktuellen Preislisten der<br />
Winzer auf unserem Probentisch standen.<br />
Zum Zweiten finden Sie die fünf interessantesten<br />
<strong>Wein</strong>e jedes Betriebs beschrieben. Auf<br />
diese sensorischen Beschreibungen legt das<br />
<strong>Falstaff</strong>-Team großen Wert: Denn je nach<br />
Anlass und je nach kulinarischer Begleitung,<br />
kann auch ein mit soliden 89 Punkten bewerteter,<br />
ideal ausgereifter Basiswein besser<br />
schmecken als ein noch jugendlich-verschlossener<br />
94-Punkte-<strong>Wein</strong>. Um sich hier<br />
zurechtzufinden, empfiehlt es sich, die Probennotiz<br />
zu Rate zu ziehen. Und ebenso zur<br />
Beantwortung der Frage: Könnte dieser<br />
<strong>Wein</strong> mir persönlich schmecken? <strong>Wein</strong>e, für<br />
deren Notiz hier im gedruckten <strong>Guide</strong> kein<br />
Platz mehr war, finden Sie online auf<br />
www.falstaff.de, am einfachsten über die<br />
Volltext-Suchfunktion.<br />
Bei manchen <strong>Wein</strong>en haben wir hinter die<br />
Bewertung ein Plus geschrieben: zum Beispiel<br />
91+ Punkte. Das Pluszeichen weist darauf<br />
hin, dass der <strong>Wein</strong> entweder je nach Kontext<br />
(beispielsweise bei Tisch) oder in Zukunft<br />
durch seine Reifeentwicklung über sich hinauswachsen<br />
wird. Die »91+« bedeuten also<br />
durchaus etwas anderes als etwa »91,5«. Sie<br />
sagen aus: 91 Punkte entsprechen der nüchternen<br />
sachlichen Sicht einer analytischen<br />
Verkostung, aber das Genusspotenzial dieses<br />
<strong>Wein</strong>s ist deutlich größer.<br />
Weiterhin zeichnen wir jeweils einen <strong>Wein</strong><br />
pro Betrieb als »<strong>Falstaff</strong>-Tipp« aus. Sie erkennen<br />
diesen an der durchgezogenen goldenen<br />
Linie unter der <strong>Wein</strong>bezeichnung.<br />
Für diese <strong>Wein</strong>e sprechen wir eine besondere<br />
Empfehlung aus, weil sie entweder ein<br />
hervorragendes Preis-Genuss-Verhältnis<br />
besitzen oder es sich um eine Spezialität<br />
oder um eine Kuriosität des betreffenden<br />
<strong>Wein</strong>guts handelt.<br />
Auch die Leistungskraft und das Prestige<br />
der Betriebe insgesamt erfahren eine Bewertung<br />
durch das <strong>Falstaff</strong>-Team, und zwar auf<br />
einer Skala von eins bis fünf Sternen.<br />
Die Sterne haben folgende Bedeutung:<br />
Betrieb, der regelmäßig <strong>Wein</strong>e hervorbringt,<br />
die typisch für Sorte und Herkunftsregion<br />
sind<br />
Betrieb, der für verlässliche <strong>Wein</strong>qualität<br />
bekannt ist und die <strong>Wein</strong>e seiner Region auf<br />
hohem Niveau repräsentiert<br />
Betrieb, der für individuelle <strong>Wein</strong>e von<br />
kontinuierlich hervorragender Qualität<br />
bekannt ist und bundesweit sowie auch auf<br />
einzelnen Exportmärkten hohes Ansehen<br />
genießt<br />
Betrieb, der kontinuierlich für Spitzenleistungen<br />
bekannt ist und dessen stilistische<br />
Ausrichtung im In- und Ausland hohes<br />
Ansehen genießt<br />
Betrieb, der seit langer Zeit kontinuierlich<br />
für Spitzenleistungen bekannt ist und<br />
im In- und Ausland für seine stilistische<br />
Eigenständigkeit höchstes Ansehen genießt<br />
Wir hoffen, dass Ihnen unser <strong>Guide</strong> durch<br />
diese Angaben beim <strong>Wein</strong>einkauf hilft. Auch<br />
als Reisebegleiter leistet er durch die Vielzahl<br />
an Kontaktinformationen und Adressen<br />
gute Dienste. Zu guter Letzt ist er so angelegt,<br />
dass man ihn auch nach Jahren<br />
nochmal aus dem Regal nehmen und wie in<br />
einem Jahrbuch nachlesen kann, was im betreffenden<br />
Zeitraum in Bezug auf den deutschen<br />
<strong>Wein</strong> gerade aktuell war. Am meisten<br />
freuen würde es uns, wenn dann der Moment<br />
gekommen ist, um einen gereiften<br />
<strong>Wein</strong> im Glas mit jener Probennotiz zu vergleichen,<br />
die das <strong>Falstaff</strong>-Team Jahre zuvor<br />
geschrieben hat.<br />
12 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
SCHLESWIG-<br />
HOLSTEIN<br />
HAMBURG<br />
WEINBAU IN<br />
DEUTSCHLAND<br />
NIEDER-<br />
SACHSEN<br />
MECKLENBURG-<br />
VORPOMMERN<br />
Magdeburg<br />
BERLIN<br />
BRANDENBURG<br />
14<br />
13<br />
5<br />
1<br />
Düsseldorf<br />
Rhein<br />
6<br />
2<br />
7<br />
4<br />
RHEINLAND-<br />
PFALZ<br />
Mosel<br />
Saarbrücken<br />
SAARLAND<br />
Breisach<br />
NORDRHEIN-<br />
WESTFALEN<br />
Rhein<br />
10<br />
4<br />
8<br />
Wiesbaden<br />
Mainz<br />
2<br />
9<br />
HESSEN<br />
Neckar<br />
BADEN-<br />
WÜRTTEMBERG<br />
Bodensee<br />
2<br />
15<br />
Stuttgart<br />
15<br />
Unstrut<br />
3<br />
11<br />
THÜRINGEN<br />
Erfurt<br />
Saale<br />
Main<br />
SACHSEN-ANHALT<br />
BAYERN<br />
Donau<br />
München<br />
Freyburg<br />
Elbe<br />
Dresden<br />
12<br />
SACHSEN<br />
1 Ahr, Seite 42<br />
2 Baden, Seite 64<br />
3 Franken, Seite 152<br />
4 Mittelrhein, Seite 210<br />
5 Mosel, Seite 230<br />
6 Nahe, Seite 300<br />
7 Pfalz, Seite 328<br />
8 Rheingau, Seite 416<br />
9 Hessische Bergstraße, Seite 467<br />
10 Rheinhessen, Seite 470<br />
11 Saale-Unstrut, Seite 554<br />
12 Sachsen, Seite 570<br />
13 Brandenburg, Seite 573<br />
14 Mecklenburg-Vorpommern, Seite 573<br />
15 Württemberg, Seite 578<br />
13
ÜBERBLICK<br />
BEWERTUNGSÜBERSICHT<br />
UND VERZEICHNIS DER<br />
ABKÜRZUNGEN<br />
WEINSPEZIFISCH<br />
<br />
Schaumwein<br />
LEGENDE<br />
WEINGÜTER<br />
WEINBEWERTUNGEN<br />
100 Nicht zu übertreffen<br />
95–99 Absolute Weltklasse<br />
90–94 Ausgezeichneter <strong>Wein</strong>,<br />
unter den besten<br />
<strong>Wein</strong>en des Jahrgangs<br />
85–89 Gut bis sehr gut<br />
PREISKATEGORIEN<br />
€ Bis 9,99 Euro<br />
€€ 10 bis 19,99 Euro<br />
€€€ 20 bis 49,99 Euro<br />
€€€€ 50 Euro oder mehr<br />
ABKÜRZUNGEN<br />
EG Erstes Gewächs<br />
GG Großes Gewächs<br />
NK Naturkork<br />
KK Kunststoffstöpsel<br />
VK Kronkorken<br />
VL VinoLok (Glas)<br />
DV Drehverschluss<br />
DIAM Verschluss aus<br />
gepresstem<br />
Korkgranulat<br />
WEISSWEINSORTEN<br />
AU Auxerrois<br />
BC Bacchus<br />
BLM Blütenmuskateller<br />
CB Cabernet Blanc<br />
CB2 Chenin Blanc<br />
CBL Calardis Blanc<br />
CH Chardonnay<br />
GE Gutedel<br />
GM Gelber Muskateller<br />
GV Grüner Veltliner<br />
HX Huxelrebe<br />
JO Johanniter<br />
KR Kerner<br />
MB Manzoni Bianco<br />
MS Muscaris<br />
MT Müller-Thurgau / Rivaner<br />
PG Grauburgunder<br />
PH Phönix<br />
RR Riesling<br />
RV Roter Veltliner<br />
SB Sauvignon Blanc<br />
SC Sauvignac<br />
SG Sauvignon Gris<br />
SO Solaris<br />
STG Sauvitage<br />
SÄ Scheurebe<br />
TR Traminer / Gewürztraminer<br />
VI Viognier<br />
WB Weißburgunder / Pinot Blanc<br />
ROTWEINSORTEN<br />
AC Acolon<br />
BA Barbera<br />
BF Blaufränkisch<br />
BP Blauer Portugieser<br />
BZ Blauer Zweigelt<br />
CA Carménère<br />
CAC Cabernet Carol<br />
CC Cabernet Cortis<br />
CD Cabernet Dorsa<br />
CF Cabernet Franc<br />
CI Cabernet Mitos<br />
CO Domina<br />
CS Cabernet Sauvignon<br />
CT Cabertin<br />
CU Cabernet Cubin<br />
DA Dakapo<br />
DF Dornfelder<br />
DU<br />
FB<br />
GN<br />
LG<br />
LMB<br />
MA<br />
ME<br />
MON<br />
MTR<br />
MV<br />
NE<br />
PM<br />
PN<br />
PV<br />
RD<br />
RE<br />
SL<br />
SN<br />
SW<br />
SY<br />
TE<br />
TL<br />
ZW<br />
Dunkelfelder<br />
Frühburgunder<br />
Grenache<br />
Lagrein<br />
Lemberger<br />
Malbec<br />
Merlot<br />
Monarch<br />
Muskattrollinger<br />
Mourvèdre<br />
Nebbiolo<br />
Pinot Meunier<br />
Pinot Noir / Spätburgunder<br />
Petit Verdot<br />
Rondo<br />
Regent<br />
St. Laurent<br />
Sangiovese<br />
Schwarzriesling<br />
Syrah / Shiraz<br />
Tempranillo<br />
Trollinger<br />
Zweigelt<br />
LEGENDE<br />
GASTHÄUSER<br />
SYMBOLIK<br />
Garten / Terrasse<br />
Übernachtungsmöglichkeit<br />
Parkplätze vorhanden<br />
Kinderfreundlich<br />
Hunde nicht erwünscht<br />
Behindertengerecht<br />
Kreditkarte wird akzeptiert<br />
PREISKATEGORIEN<br />
Günstige Preiskategorie<br />
Mittlere Preiskategorie<br />
Gehobene Preiskategorie<br />
14 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
FINO Serie<br />
Bezaubert mit außergewöhnlicher Filigranität:<br />
die federleichte Glasserie.<br />
@stoelzlelausitz Stoelzle Lausitz stoelzle-lausitz.com
MIT HERZ & WEINVERSTAND<br />
Diese Mitglieder der <strong>Falstaff</strong>-Verkostungsjury degustierten und diskutierten –<br />
mit der richtigen Mischung aus Begeisterungsfähigkeit und kritischer Distanz.<br />
ULRICH SAUTTER<br />
<strong>Wein</strong>-Chefredakteur<br />
<strong>Falstaff</strong> <strong>Deutschland</strong><br />
Ulrich Sautter wuchs am Bodensee auf und<br />
legte bereits im Alter von zehn Jahren seine<br />
erste <strong>Wein</strong>sammlung an. Während des Studiums<br />
begann er, über <strong>Wein</strong> zu schreiben, nach<br />
seiner Promotion war er als Redakteur und Autor<br />
tätig. Sautter ist Mitautor des <strong>Wein</strong>atlas<br />
<strong>Deutschland</strong> und Chefredakteur für <strong>Wein</strong> bei<br />
<strong>Falstaff</strong> <strong>Deutschland</strong>.<br />
RAINER SCHÄFER<br />
Freischaffender Autor, Chef vom Dienst<br />
<strong>Falstaff</strong> <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong><br />
Der renommierte deutsche <strong>Wein</strong>kenner Rainer<br />
Schäfer wuchs in Oberschwaben auf und lebt<br />
seit über 30 Jahren als Journalist in Hamburg.<br />
Er sammelte als Kind neben Fußball-Sammelbildern<br />
auch <strong>Wein</strong>etiketten, der erste <strong>Wein</strong>, der ihn<br />
in Bann zog, war ein Silvaner vom Kaiserstuhl.<br />
Schäfer schreibt über das, was er am meisten<br />
schätzt – Essen, Fußball und natürlich <strong>Wein</strong>.<br />
Fotos: © Shutterstock, Peter Niepagenkemper, Christine Krawall, CurtiusWineConsulting beigestellt<br />
16 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
VERKOSTUNGSTEAM<br />
CLAUDIA ALBRECHT<br />
Patronne und Sommelière, Lütjensee<br />
Claudia Albrechts Wirken fand an einigen<br />
namhaften Stätten in der Gastronomie statt,<br />
nachdem sie 2004 in München die Ausbildung<br />
zur IHK-Sommelière absolvierte. Seit 2009 leitet<br />
sie den über 100 Jahre alten Traditionsbetrieb<br />
ihrer Familie, die »Fischerklause« am Lütjensee<br />
in der Stormarnschen Schweiz unweit<br />
Hamburgs. Vom Busche- Verlag wurde Sie bereits<br />
mehrfach unter die 50 Topsommeliers<br />
<strong>Deutschland</strong>s gewählt.<br />
AXEL BODE<br />
Fotograf und Sommelier,<br />
Hamburg<br />
Der gelernte Fotograf Axel Bode hängte 2003<br />
seine Kamera an den Nagel und eröffnete in Hamburg<br />
(Ottensen) DAS KNUTH. Dem nicht genug,<br />
hob er 2013 mit seiner Frau Julia das <strong>Wein</strong>-Restaurant<br />
»Witwenball« aus der Taufe. Dieses<br />
gastro nomische Allrounderlebnis besticht im urbanen<br />
Ambiente durch allerfeinste Speisen und<br />
<strong>Wein</strong>e aus handwerklicher Produktion. Auch als<br />
Ort für <strong>Wein</strong>proben und Präsentationen hat sich<br />
die Location einen Namen gemacht.<br />
DOMINIQUE BLANCK<br />
Koch und <strong>Wein</strong>fachberater,<br />
Berlin<br />
Nach einer dreijährigen Kochlehre im Sterne-<br />
Restaurant »Au Crocodile« in Straßburg war<br />
der gebürtige Elsässer in verschiedenen bekannten<br />
Hotels und Restaurants im Elsass, Südfrankreich<br />
und in den französischen Alpen tätig.<br />
Nach seinem Umzug nach Berlin kochte er zunächst<br />
im »Châlet Suisse« im Grunewald und<br />
danach als Souschef im KaDeWe. Als geprüfter<br />
<strong>Wein</strong>fachberater der IHK übernahm Blanck anschließend<br />
den Cateringbereich im KaDeWe.<br />
FLORIAN BRUNNER<br />
Geschäftsführer der Gesellschaft für<br />
<strong>Wein</strong>bewertung, Berlin<br />
Florian Brunner studierte <strong>Wein</strong>betriebswirtschaft<br />
an der Hochschule Heilbronn und schrieb seine<br />
Diplomarbeit zum Thema »Internationale <strong>Wein</strong>wettbewerbe«<br />
in Zusammenarbeit mit dem internationalen<br />
Önologenverband OIV (Internationale<br />
Organisation für Rebe und <strong>Wein</strong>). Seit 2012 ist er<br />
Geschäftsführer der Berliner Gesellschaft für<br />
<strong>Wein</strong>bewertung.<br />
17
ELISABETH FÜNGERS<br />
Freischaffende Autorin und Kolumnistin,<br />
Inhaberin Restaurant Nil, Hamburg<br />
Elisabeth Füngers stammt aus einer Familie von<br />
Fisch- und Feinkosthändlern, Metzgern und<br />
Gastronomen. Selbst liegt ihr die Gastronomie<br />
im Blut, seit 30 Jahren ist sie Inhaberin und gute<br />
Seele des weinaffinen Hamburger Restaurants<br />
»Nil«. Die wenige Zeit, die Füngers nicht im Restaurant<br />
bei der Fürsorge für Gäste und Personal<br />
verbringt, nützt sie als Kochbuchautorin, Verkosterin<br />
und Kolumnistin.<br />
BONNIE REINWALD<br />
Sommelière, Journalistin und Dozentin,<br />
Kopenhagen<br />
Die Sommelière und Restaurantleiterin mit mehr<br />
als 20 Jahren Berufserfahrung unterrichtet zukünftige<br />
Sommeliers sowie WSET-3-Studierende<br />
an der Vinakademiet in Kopenhagen, schreibt regelmäßig<br />
für die dänische <strong>Wein</strong>zeitschrift DinVin-<br />
<strong>Guide</strong> und wirkt als Verkosterin bei zahlreichen<br />
internationalen <strong>Wein</strong>wettbewerben mit. Außerdem<br />
ist sie Vorstandsmitglied im dänischen Sommelierverband.<br />
Eine ihrer Spezialisierungen gilt<br />
dem deutschen <strong>Wein</strong>.<br />
JENNY RIED<br />
IHK-geprüfte Sommelière und <strong>Wein</strong>dozentin,<br />
Hamburg<br />
Die Quereinsteigerin mit Leidenschaft für <strong>Wein</strong><br />
und gutes Essen hat auf dem Weg zur IHK-geprüften<br />
Sommelière Praktika in der Sternegastronomie<br />
absolviert, und auch bei Winzern an<br />
der Mosel, in der Champagne und im Jura hat<br />
sie tatkräftig mit angepackt. Ried lebt mit ihrer<br />
Familie in Hamburg, wo sie auch <strong>Wein</strong>seminare<br />
in der »Villa Verde« abhält.<br />
Fotos: beigestellt, © Anna Stöcher, Florian Bolk, Klaus Knuffmann/Michael Kutej<br />
18 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
VERKOSTUNGSTEAM<br />
KATHARINA IGLESIAS<br />
Gastgeberin und Sommelière, wineBANK<br />
Hamburg<br />
Die gebürtige Kielerin entdeckte 2017 im Hotel<br />
»Deidesheimer Hof« ihre Leidenschaft für den<br />
<strong>Wein</strong>. Zu den Stationen der IHK-geprüften Sommelière<br />
zählen seither Dirk Luther, der »Kieler<br />
Kaufmann«, das Hapag-Lloyd-Schiff »Hanseatic«,<br />
sowie das »Kinfelts Kitchen & Wine«. Seit<br />
2023 steht sie der »wineBANK Hamburg« als<br />
Clubmanagerin und Sommelière vor.<br />
MATTHIAS NESKE<br />
Autor und Blogger, Betreiber des Blogs<br />
Chez Matze, Bamberg<br />
Als gebürtigem Harzer wurde Matthias Neske<br />
die <strong>Wein</strong>liebe nicht gerade in die Wiege gelegt.<br />
Als er jedoch seine Diplomarbeit in Südfrankreich<br />
schrieb, überall von <strong>Wein</strong>orten und <strong>Wein</strong>wesen<br />
umgeben, war es auch um ihn geschehen.<br />
Seit elf Jahren betreibt der promovierte<br />
Geograf seinen Blog »Chez Matze«. Dort betätigt<br />
er sich gern als Dénicheur, erkundet also<br />
Nischen, starke Charaktere und die wunderbare<br />
Vielfalt der <strong>Wein</strong>welt.<br />
ELENA SCHEER<br />
IHK-geprüfte Sommelière, Berlin<br />
Elena Scheer, geboren 1998, absolvierte Praktika<br />
im Noma in Kopenhagen und in der <strong>Falstaff</strong>-Redaktion,<br />
arbeitete in Restaurants wie<br />
Burg Schwarzenstein, Essigbrätlein, Sosein, Nobelhart<br />
& Schmutzig, Jaja sowie in der Freiheit<br />
Vinothek Ulm. Derzeit trifft man sie vor allem<br />
im Hörsaal eines Masterstudiums in klinischer<br />
Psychologie an – sowie im Restaurant Verōnika<br />
des Fotografiska Museum Berlin.<br />
PETER SCHEIB<br />
Prüfleiter der Gesellschaft für<br />
<strong>Wein</strong>bewertung, Berlin<br />
Der gebürtige Schwabe war 30 Jahre lang<br />
staatlicher <strong>Wein</strong>kontrolleur im Land Berlin und<br />
verfügt über einen immensen Erfahrungsschatz<br />
in allen Aspekten der <strong>Wein</strong>begutachtung. Seit<br />
dem Jahr 2017 ist er Prüfleiter bei der Berliner<br />
Gesellschaft für <strong>Wein</strong>bewertung, die unter anderem<br />
namhafte Akteure des deutschen <strong>Wein</strong>handels<br />
bei der Qualitätssicherung berät.<br />
19
VERKOSTUNGSTEAM<br />
CHRISTIANE SCHMITT<br />
Hotelfachfrau und IHK-geprüfte Sommelière,<br />
Hamburg<br />
Die gebürtige Rheinländerin machte neben ihrer<br />
Ausbildung als Hotelfachfrau und Sommelière<br />
Praktika auf <strong>Wein</strong>gütern in Neuseeland, Südafrika<br />
und Österreich. Nach Stationen in Hamburgs<br />
Hotel Louis C. Jacob und im Grand Elysée Hotel<br />
war sie fünf Jahre lang in der Hanse Lounge tätig,<br />
wechselte von dort in den Handel – und kehrte<br />
schließlich in die Gastronomie zurück: zuerst in<br />
Hamburgs Restaurant Klinker, dann ins Salt &<br />
Silver am Meer nach St. Peter-Ording.<br />
THOMAS SCHWITALLA<br />
Freischaffender Autor,<br />
Hamburg<br />
Thomas Schwitalla beschäftigt sich seit mehr<br />
als drei Jahrzehnten intensiv mit <strong>Wein</strong> und<br />
freut sich, immer wieder neue, großartige Weißund<br />
Rotweine zu entdecken. Der in Freiburg<br />
geborene Journalist hat für Tages- und Wochenzeitungen<br />
gearbeitet und verfügt auch über<br />
weitreichende Erfahrungen im Bereich Corporate<br />
Communications, er lebt mit seiner Familie<br />
in der Nähe von Hamburg.<br />
HEIKO-TORSTEN JÜRGEN TAUDIEN<br />
Autor und Dienstleiter im Bereich Sachwerte,<br />
Hamburg<br />
Heiko-Torsten Jürgen Taudien ist freischaffender<br />
Autor, Certified Sommelier, »WSET certified«,<br />
Dienstleister im Bereich Sachwerte und<br />
auf Frankreich, USA und <strong>Deutschland</strong> spezialisierter<br />
Verkoster. Derzeit arbeitet Heiko-Torsten<br />
Jürgen Taudien auch an einer Publikation<br />
zum Thema »<strong>Wein</strong> als Wert«. Der gebürtige<br />
Niedersachse pendelt seit 2007 zwischen Hamburg<br />
und London.<br />
Fotos: beigestellt<br />
20 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
<strong>Wein</strong>kellerbau – Gewölbebau – <strong>Wein</strong>regale<br />
<strong>Wein</strong>keller Innenausbau<br />
Posthotel Taube, Schruns<br />
Gewölbe- und <strong>Wein</strong>kellerbau<br />
privat<br />
<strong>Wein</strong>regal<br />
Bausatz-System<br />
Fasskeller <strong>Wein</strong>gut Ziereisen,<br />
Ziegelgewölbe in Elementbauweise<br />
Neuschwander GmbH · Neipperger Straße 41 · D-74336 Brackenheim · fon: 07135.990930<br />
info@neuschwander.de · www.neuschwander.de
RHEINGAU REGIO-PORTRÄT<br />
ZWEI LEBHAFTE TAGE<br />
IN DER VILLA VIVA<br />
In Hamburgs Hotel Villa Viva fand eine zweitägige Verkostungsklausur für diesen<br />
<strong>Wein</strong>guide statt: Zwölf Verkosterinnen und Verkoster diskutierten die Kollektionen<br />
junger Winzer, nahmen die aktuellen <strong>Wein</strong>e einzelner Spitzenlagen unter die Lupe und<br />
bewerteten die edelsüßen Spitzenweine des jüngsten Jahrgangs.<br />
Das Mineralwasser Viva con Agua ist<br />
seit vielen Jahren bestens bekannt<br />
als ein Benefizprojekt, dessen Erlöse<br />
zum Brunnenbau in Regionen verwendet<br />
werden, in denen es an Wasser und an Geld<br />
fehlt. Recht neu hingegen ist, dass die Marke<br />
auch ein Hotel betreibt. Der unter anderem<br />
von prominenten Musikern finanzierte Neubau<br />
– den Betreibern ist wichtig zu betonen,<br />
dass keine Erlöse aus dem Mineralwasserverkauf<br />
und kein einziger Spendencent in das<br />
Hotel geflossen sind – nahm im Winter<br />
2023/24 seinen Betrieb auf. Obwohl die 19<br />
Investoren das Eigenkapital für den Bau und<br />
Betrieb eingebracht haben, halten sie nur ein<br />
Drittel der Stimmrechte, die restlichen Anteile<br />
liegen bei zwei gemeinnützigen Organisationen:<br />
der Viva-con-Agua-Stiftung und dem<br />
Viva con Agua de St. Pauli e. V. Die Gewinne<br />
des Hotels werden ebenso in den Brunnenbau<br />
fließen, wie es beim Mineralwasser der<br />
Fall ist, die Vision »Wasser für alle« steht im<br />
Mittelpunkt. Mit seiner zentralen Lage im<br />
Münzviertel unweit des Hauptbahnhofs, mit<br />
den hellen und freundlichen Interieurs und<br />
der legeren Atmosphäre richtet sich die Unterkunft<br />
vor allem an junge Berufstätige, an<br />
Städte- und Kulturreisende – an eine Klientel,<br />
die Stil und hohe Standards sucht und dafür<br />
einen fairen Preis bezahlen kann.<br />
<strong>Falstaff</strong> hatte Ende August zwei Tage lang in<br />
der Villa Viva Quartier bezogen. Den atemberaubend<br />
schönen Blick von der Dachterrasse<br />
über die Hamburger City und zur Elbphilharmonie<br />
konnten die zwölf Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer allerdings nur<br />
Fotos: © Villa Viva Hamburg, beigestellt<br />
22 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
VERKOSTUNGSKLAUSUR 2024<br />
RHEINGAU REGIO-PORTRÄT<br />
beim Begrüßungs-Apéro genießen. Dann<br />
ging es konzentriert ans Werk: Auf dem Plan<br />
standen zu Beginn die Kollektionen von<br />
neun jungen Winzerinnen und Winzern. Aus<br />
diesen neun von der Redaktion vorausgewählten<br />
Betrieben hieß es nun drei zu bestimmen,<br />
die für den Titel »Newcomer des<br />
Jahres« nominiert werden. Intensive Diskussionen<br />
in Kleingruppen und im Plenum folgten,<br />
das hohe Niveau der Betriebe machte<br />
den Jurorinnen und Juroren die Entscheidung<br />
nicht leicht. Die drei auserwählten<br />
Winzer und Betriebe werden in diesem <strong>Guide</strong><br />
ab Seite 32 porträtiert.<br />
Ein zweiter Verkostungsblock galt den Top-<br />
Rieslingen des Jahres, geordnet nach den<br />
Kategorien »vom Vulkangestein«, »vom<br />
Kalk« und »vom Schiefer«. Auch Top-Spätburgunder<br />
standen auf dem Probentisch – in<br />
den Kategorien »Kalk« und »Schiefer«.<br />
Vor dem abschließenden Verkostungsmarathon<br />
am zweiten Tag haben alle Beteiligten<br />
immer sehr viel Respekt: Es handelt sich um<br />
Villa Viva Hamburg<br />
die faszinierendste, aber auch um die forderndste<br />
Verkostung: diejenige der edelsüßen<br />
Spitzenweine, von Beerenauslesen und<br />
Trockenbeerenauslesen. Dieses Jahr war das<br />
Tasting ein wahres Feuerwerk. Ganz offen-<br />
Die Verkostungsjury (v. l. n. r.): Ulrich Sautter, Chefredakteur <strong>Wein</strong> <strong>Falstaff</strong> <strong>Deutschland</strong>; Bonnie Reinwald, Sommelière<br />
und Journalistin, Kopenhagen; Katharina Iglesias, wineBANK Hamburg; Rainer Schäfer, Journalist und CvD<br />
<strong>Falstaff</strong> <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong>, Hamburg; Jenny Ried, Sommelière und <strong>Falstaff</strong>-Verkosterin, Hamburg; Claudia<br />
Albrecht, Fischerklause Lütjensee; Heiko Taudien, Autor und Dienstleiter im Bereich Sachwerte, Hamburg; Florian<br />
Brunner, Geschäftsführer der Gesellschaft für <strong>Wein</strong>bewertung, Berlin; Peter Scheib, Prüfleiter der Gesellschaft für<br />
<strong>Wein</strong>bewertung, Berlin; Dominique Blanck, Koch und <strong>Wein</strong>fachberater, Berlin; Thomas Schwitalla, Journalist und<br />
<strong>Falstaff</strong>-Verkoster, Wohltorf. Nicht im Bild: Elisabeth Füngers, Restaurant Nil, Hamburg.<br />
23
VERKOSTUNGSKLAUSUR 2024<br />
RoofDrop Bar<br />
im Dachgeschoss der Villa Viva<br />
Verkostungsklausur<br />
im Tagungsraum Ocean<br />
bar gestattete es der Jahrgang 2023, Botrytisweine<br />
von hoher Konzentration und von<br />
großer Frische zu erzeugen. Komplex und<br />
balanciert – <strong>Wein</strong>e für Jahrzehnte der Reife.<br />
Am Ende standen dreimal 100 Punkte in der<br />
Verkostungsdatenbank, zweimal 99, dreimal<br />
98+ und zweimal 98. Eine solch hohe<br />
Zahl von Top-Bewertungen hat es in der Geschichte<br />
der <strong>Falstaff</strong> <strong>Wein</strong>guides noch nie<br />
gegeben. Die Verkostungsjury ging fröhlich<br />
auseinander – aber nicht, ohne sich nochmals<br />
mit einem eleganten Lunch von Küchenchef<br />
Yannick Rogge gestärkt zu haben.<br />
Wir danken unserem<br />
Glassponsor<br />
Riedel Glas.<br />
»Die Villa Viva ist mehr als<br />
ein Gasthaus in Hamburg.<br />
Vielmehr ist es eine Plattform<br />
für Partizipation und freudvolles<br />
soziales Engagement.«<br />
VILLA VIVA HAMBURG<br />
Ein Haus, das Brunnen baut<br />
Schultzweg 4, 20097 Hamburg<br />
T: +49 40 537 990 10<br />
zirkus@villaviva-hamburg.de<br />
www.villaviva-hamburg.de<br />
Fotos: beigestellt, © Villa Viva Hamburg<br />
24 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
Der<br />
Genuss<br />
reiner<br />
Natur<br />
aus den Tiefen<br />
des Biosphärenreservats<br />
Ausgewogen mineralisiert<br />
und natriumarm<br />
Besonders leicht, weich und<br />
harmonisch im Geschmack<br />
Der ideale Begleiter für<br />
unverfälschten <strong>Wein</strong>genuss<br />
www.rhoensprudel.de/wasser-wein
KOLLEKTION<br />
DES<br />
JAHRES<br />
»Der Lemberger liegt uns sehr am Herzen –<br />
auch nachzuweisen, dass diese <strong>Wein</strong>e exzellent reifen können.<br />
Darum bringen wir jetzt das Ruthe GG aus dem Jahrgang 2016<br />
auf den Markt – aus dem Reifekeller.«<br />
PHILIPP ERBGRAF ZU NEIPPERG<br />
Burg Neipperg mit Monopol<br />
VDP.Große Lage Schlossberg<br />
26 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
NEWCOMER 2023<br />
Stefanie und Fabian Lassak betreiben auf<br />
nur drei Hektar Rebfläche seit 2016 ein<br />
kleines, feines Manufaktur-<strong>Wein</strong>gut<br />
»DAS, WAS WIR SCHON GUT KÖNNEN,<br />
KONTINUIERLICH VERBESSERN«<br />
Philipp Graf Neipperg hat vor fünf Jahren die schwierige Aufgabe übernommen, die<br />
Leitung eines <strong>Wein</strong>guts zu übernehmen, das bereits für herausragend gute <strong>Wein</strong>e<br />
bekannt war. Würde sich das überhaupt noch steigern lassen?<br />
Die neuen <strong>Wein</strong>e zeigen: Die Antwort lautet ja.<br />
TEXT ULRICH SAUTTER<br />
Fotos: beigestellt, © <strong>Wein</strong>gut Graf Neipperg<br />
Eine Kollektion des Jahres kann<br />
sich durch die unterschiedlichsten<br />
Eigenschaften für diesen Titel qualifizieren:<br />
Sie kann einen aktuell in<br />
den Verkauf gekommenen Jahrgang in seiner<br />
feinsten Erscheinungsform zeigen, sie<br />
kann das Leistungsvermögen eines <strong>Wein</strong>guts<br />
am beeindruckendsten Punkt einer Aufwärtsdynamik<br />
dokumentieren, sie kann<br />
durch die Klarheit ihrer Idee und eine außergewöhnliche<br />
stilistische Geschlossenheit<br />
glänzen. Oder sie kann all diese Eigenschaften<br />
mitbringen – ganz besonders ausgeprägt<br />
aber ein weiteres, ein viertes Charakteristikum.<br />
Eines, das sich vielleicht am besten mit<br />
einem Vergleich aus der Welt der Leichtathletik<br />
illustrieren lässt. Dort gibt es 100-Meter-Läufer<br />
mit spritzigem Sprintvermögen,<br />
1500-Meter-Läufer von atemberaubender<br />
Ausdauer, Stabhochspringer mit konzentriertem<br />
Koordinationsvermögen, Kugelstoßer<br />
mit kolossaler Kraft – und es gibt Zehnkämpfer,<br />
die in der Lage sind, in den unterschiedlichsten<br />
Disziplinen Außergewöhnliches<br />
zu leisten.<br />
VIELSEITIGKEIT<br />
Die aktuelle Kollektion des <strong>Wein</strong>guts Graf<br />
Neipperg verfügt über genau diese Zehnkampf-Tugenden:<br />
Sie weist kulinarische<br />
Weißburgunder ebenso auf wie kernige und<br />
charakterstarke Rieslinge, sie dekliniert den<br />
archaisch-würzigen Muskateller in trocken<br />
und fruchtsüß, zeigt hoch verdichtete und<br />
gleichermaßen elegante Spätburgunder in einer<br />
jugendlichen Frühform. Und sie unter-<br />
27
»Württemberg ist gerade in<br />
einem so großen Umbruch –<br />
da möchte ich mit dabei sein.«<br />
PHILIPP ERBGRAF ZU NEIPPERG<br />
WEINGUT GRAF NEIPPERG, SCHWAIGERN<br />
streicht mit einem 2016er Neipperger Ortswein<br />
»Spätburgunder aus dem Reifekeller«,<br />
wie berechtigt die Hoffnungen sind, die man<br />
sich für die Entwicklung dieser jungen <strong>Wein</strong>e<br />
machen kann. Last, but not least zelebriert<br />
das <strong>Wein</strong>gut, wie eh und je, die würzig-fruchtige<br />
Delikatesse des Lembergers.<br />
DER IDEALE JAHRGANGSTYP<br />
So viel zur Vielseitigkeit der aktuellen Kollektion.<br />
Wie bereits oben erwähnt, gibt es<br />
bei einer Kollektion des Jahres immer auch<br />
ein Moment der Aktualität: Wie hat das<br />
<strong>Wein</strong>gut den aktuellen Jahrgang gemeistert?<br />
Der aktuelle Jahrgang, das ist bei den<br />
Rotweinen aus dem Neipperger Schlossberg<br />
2022: ein warmes, trockenes Jahr.<br />
Und wie schmecken die <strong>Wein</strong>e? Frisch und<br />
saftig. Bei den beiden Roten der für ihre<br />
Spätstarter-Eigenschaften bekannten<br />
Schwaigerner Ruthe ist 2021 der aktuelle<br />
Jahrgang. Ein feuchtes Jahr mit kompliziertem<br />
Herbst. Und wie schmecken die<br />
<strong>Wein</strong>e? Stoffig und dicht.<br />
AUFWÄRTSDYNAMIK<br />
Und da kommen wir zu jenem Aspekt, der<br />
oben als »der beeindruckendste Punkt einer<br />
Aufwärtsdynamik« beschrieben wurde.<br />
Die <strong>Wein</strong>e des gräflichen <strong>Wein</strong>guts<br />
Michel Städter,<br />
Leiter <strong>Wein</strong>bau<br />
Der <strong>Wein</strong>gutskeller<br />
im Schloss in Schwaigern<br />
Fotos: beigestellt, © <strong>Wein</strong>gut Graf Neipperg<br />
28 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
KOLLEKTION DES JAHRES <strong>2025</strong><br />
Burg Neipperg, die Stammburg der Grafen<br />
von Neipperg aus dem 12. Jahrhundert<br />
standen schon immer für Eleganz und Reifevermögen,<br />
und doch scheint gerade der<br />
2021er Spätburgunder aus der Ruthe ein<br />
neues Kapitel aufzuschlagen. Der <strong>Wein</strong> hat<br />
die Neippergsche Finesse, aber zugleich einen<br />
burgundischen Extraktreichtum und<br />
eine Tiefe, die man gerade in so einem<br />
Jahrgang nicht einmal von einem Fünf-<br />
Sterne-<strong>Wein</strong>gut erwarten würde.<br />
Auch der »Kapellenkeller Fumé Blanc«<br />
zeigt etwas von dieser Aufwärtsdynamik,<br />
Vom Erbgrafenpaar<br />
Paula und Philipp kreiert:<br />
P.+P. Rot , P.+P. Weiß<br />
die mit einer Stilstik einhergeht, die etwas<br />
Jugendliches ausstrahlt – und trotzdem gediegen<br />
bleibt. Philipp Graf Neipperg, geboren<br />
1978, verweist auf die wohltuende Mischung<br />
von älteren und jüngeren im Team:<br />
»Mein Vater und unser Kellermeister Bernd<br />
Supp sind die alten Hasen, dann komme<br />
schon ich, alle anderen sind jünger. Württemberg<br />
ist gerade in einem so großen Umbruch,<br />
da möchte ich mit unserem <strong>Wein</strong>gut<br />
mit dabei sein.«<br />
Die Kapellenkeller-Serie, von Philipp Graf<br />
Neipperg 2021 initiiert, umfasst neben dem<br />
Sauvignon »Fumé« Blanc auch einen kulinarisch<br />
gedachten, gehaltvollen und 15<br />
Monate im gebrauchten Barrique ausgebauten<br />
Non-Vintage-Rosé – und sogar einen<br />
»Blanc de Macération«, also einen mit<br />
Schalenkontakt erzeugten Weißwein: »Unsere<br />
zweite Kellermeisterin hat bei Birgit<br />
Braunstein gearbeitet, daher wollten wir<br />
etwas in Richtung Naturwein machen, aber<br />
auf zivilisierte Weise.«<br />
STILISTISCHE GESCHLOSSENHEIT<br />
Die vielleicht beeindruckendste Eigenschaft<br />
der neuen Neipperg-<strong>Wein</strong>e ist aber,<br />
dass sie das Bekannte weiterführen und<br />
das Neue scheinbar mühelos integrieren.<br />
»Wir wollen das, was wir schon lange ma-<br />
29
KOLLEKTION DES JAHRES 2024<br />
KOLLEKTION DES JAHRES <strong>2025</strong><br />
Kellermeister Bernd Supp<br />
und Karl-Eugen Graf von Neipperg<br />
chen und gut können, kontinuierlich verbessern<br />
und gleichzeitig schauen, wo man<br />
sich hinentwickeln kann«, umreißt<br />
Philipp Graf Neipperg die Idee, mit der er<br />
2019 ins <strong>Wein</strong>gut kam, um nach und nach<br />
die Nachfolge seines Vaters anzutreten.<br />
Im Zeichen der ideellen Kohärenz zum<br />
Markenkern der Neippergschen <strong>Wein</strong>e<br />
fing er auch gleich im ersten Jahr an, größere<br />
Mengen – die Rede ist von einem<br />
Viertel der Menge bei gewissen Abfüllungen<br />
– an 2016er Rotweinen zur Seite<br />
zu legen. Seither wächst der »Reifekeller«<br />
mit jedem Jahrgang. Inzwischen<br />
kommen die ersten der eingelagerten<br />
Flaschen wieder auf den Markt: Der<br />
Spätburgunder Ortswein und das Lemberger<br />
GG aus 2016 sind – zumal angesichts<br />
des sehr bescheidenen Preisaufschlags<br />
– ein Geschenk an all diejenigen,<br />
die die Komplexität reifer <strong>Wein</strong>e lieben,<br />
oder neugierig sind, sie kennenzulernen.<br />
»Gerade der Lemberger liegt uns sehr am<br />
Herzen – und auch nachzuweisen, dass<br />
diese <strong>Wein</strong>e exzellent reifen können. Wenn<br />
wir es nicht tun, wer dann?« – fragt das<br />
Mitglied jener Familie, die diese Sorte im<br />
18. Jahrhundert nach Württemberg gebracht<br />
haben soll. In den 250 oder 300<br />
Jahren, die seither vergangen sind, wird<br />
das gräfliche <strong>Wein</strong>gut gewiss so manchen<br />
guten Jahrgang im Keller gehabt haben.<br />
Was ließe sich Besseres sagen, als dass sich<br />
die aktuellen <strong>Wein</strong>e mit größtem Selbstbewusstsein<br />
in diese Reihe stellen können?<br />
Die verkosteten <strong>Wein</strong>e und weitere Infos<br />
über dieses <strong>Wein</strong>gut finden Sie auf Seite 624.<br />
<strong>Wein</strong>gut Graf Neipperg<br />
VDP.Erste Lage Schlossberg<br />
in Klingenberg am Neckar<br />
FULL OF JOY–GUTSWEINE<br />
Christopher Fulls <strong>Wein</strong>e<br />
im Rohrschachtestdesign<br />
Fotos: beigestellt, <strong>Wein</strong>gut Graf Neipperg<br />
30 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
Kalte Getränke<br />
auf Knopfdruck.<br />
rierwerk.de/beezer
Oliver Schell in den durch die Flut 2021<br />
zerstörten <strong>Wein</strong>gärten der Lage Dernauer Goldkaul –<br />
das letzte Fass ist als Flutedition erhältlich<br />
NEWCOMER <strong>2025</strong><br />
DIE KRAFT<br />
DER NEUEN<br />
GENERATION<br />
<strong>Deutschland</strong>s Winzernachwuchs ist gut ausgebildet und oft bereits<br />
erstaunlich erfahren. Hier stellen wir jene drei Betriebe vor, die dieses<br />
Jahr für den Titel »Newcomer des Jahres« nominiert sind.<br />
TEXTE RAINER SCHÄFER
NEWCOMER 2024<br />
AN DIE GRENZEN GEHEN<br />
Der ehrgeizige Simon Sommerhalter hat viel vor: Er will mit<br />
seinen Landweinen das Profil des Markgräflerlandes mitprägen.<br />
Chardonnay, Pinot Noir und Gutedel spielen dabei wichtige Rollen.<br />
Fotos: © <strong>Wein</strong>gut 0. Schell, <strong>Wein</strong>gut Sommerhalter<br />
O<br />
b in der Schule, dem Studium in<br />
Geisenheim, das er mit Bravour<br />
und der Note 1,3 abschloss, Simon<br />
Sommerhalter strebt immer nach dem Besten:<br />
»Ich war schon immer sehr ehrgeizig«,<br />
sagt der junge Winzer aus Schliengen im<br />
Markgräflerland. »Ich kann auch den Rebberg<br />
nicht verlassen, wenn die Trauben<br />
nicht perfekt sind.« Musterschüler und<br />
Streber könnte mancher denken, aber nur,<br />
bis er seine <strong>Wein</strong>e verkostet hat. Die sind<br />
ambitioniert, zeigen aber auch, dass der<br />
28-Jährige über viel Feingefühl und Empathie<br />
verfügt. Und dass er heute mehr der<br />
Praxis als der Theorie vertraut. Aber der<br />
Reihe nach.<br />
Seine Winzerlehre absolvierte Simon Sommerhalter<br />
bei Josef Walz in Heitersheim, wo<br />
er viel im Außenbetrieb arbeitete, in Schloss<br />
Ortenberg dagegen, seiner zweiten Station,<br />
»mehr im Keller«. Nachdem er 2019 das<br />
Studium beendet hatte, ging es ins Willamette<br />
Valley nach Oregon zum <strong>Wein</strong>gut Archery<br />
Summit, bei dem ein »halbes Jahr<br />
Praktikum mehr gebracht hat als drei Jahre<br />
Geisenheim«. Von <strong>Wein</strong>macher Ian Burch,<br />
der einige Jahre in Burgund verbrachte,<br />
habe er viel über das Wesen von Pinot Noir<br />
Weißburgunder trocken<br />
aus dem Markgräferland<br />
33
NEWCOMER <strong>2025</strong><br />
und Chardonnay gelernt. In Oregon kam<br />
ihm auch die Idee für seine drei <strong>Wein</strong>linien<br />
»Ursprung«, »Aufstieg« und »Spitze«. Die<br />
stehen auch sinnbildlich für die Steigung am<br />
»Hochblauen« im Südschwarzwald, »unserem<br />
Hausberg« – die Hügellandschaft ist<br />
auch auf den Etiketten abgebildet.<br />
Bevor er 2020 den Keller im elterlichen<br />
<strong>Wein</strong>gut übernahm, hospitierte Sommerhalter<br />
noch sechs Wochen im <strong>Wein</strong>gut Ziereisen<br />
in Efringen-Kirchen, wo er »einiges<br />
mitgenommen« und auch den Gedanken<br />
des badischen Landweins verinnerlicht<br />
habe. Der rebellische Hanspeter Ziereisen,<br />
der sich gegen die eng gefassten Regeln der<br />
amtlichen Qualitätsweinprüfung stellt,<br />
überzeugte ihn auch davon, dass ein Keller<br />
nicht so »clean« sein müsse wie angenommen.<br />
Als er dort einmal gründlich den Boden<br />
schrubbte, beobachtete ihn Hanspeter<br />
Ziereisen dabei und sagte: »Simon, mach’s<br />
Licht aus, dann sieht es auch sauber aus.«<br />
In dieser Zeit habe er »alles, was ich in der<br />
Schule gelernt habe, noch mal überdacht«.<br />
Das eine war Theorie, jetzt ging es um die<br />
Praxis. In den legendären Runden im Hof<br />
der Ziereisens wurde auch Sommerhalter<br />
mit charaktervollen <strong>Wein</strong>en aus aller Welt<br />
in Geschmack und Gefühl geschult wie vor<br />
ihm Dutzende andere Talente.<br />
Zu Hause in Schliengen lässt ihm Vater<br />
Friedrich »alle Freiheiten«. Obwohl Simon<br />
Sommerhalter die »<strong>Wein</strong>e ziemlich verändert<br />
hat, verlief das ohne Generationskonflikt«.<br />
Waren sie vorher »eher klassisch«, arbeitet<br />
der junge Kellermeister »naturnah und<br />
mit Low Intervention«. Spontangärung,<br />
Ausbau im Holz und ein Hefelager, das bis<br />
zu 24 Monate dauern kann, sind Elemente<br />
dieser <strong>Wein</strong>bereitung, bei der »Zeit eine große<br />
Rolle spielt. Ich darf nicht ungeduldig<br />
sein, wenn der <strong>Wein</strong> auf der Hefe liegt. Er<br />
macht, was er machen möchte.« Als Landwein-Winzer<br />
habe er viel mehr Freiheit im<br />
Keller, »ich kann <strong>Wein</strong>e mit natürlicher Trübung<br />
und leichter Reduktion auf die Flasche<br />
bringen, die sonst als fehlerhaft gelten«.<br />
Viereinhalb Hektar bewirtschaftet die Winzerfamilie,<br />
von denen Spätburgunder und<br />
Gutedel mit je 30 Prozent den größten Anteil<br />
einnehmen. Es sei ihm ein großes Anliegen,<br />
den Gutedel »voranzubringen, ich bin<br />
ein großer Fan der Rebsorte«. Simon Sommerhalter<br />
baut drei unterschiedliche Gut-<br />
Simon Sommerthaler (li.) mit seiner Familie.<br />
Fotos: © <strong>Wein</strong>gut Sommerhalter<br />
34 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
»Alles, was ich in der<br />
Schule gelernt habe, habe<br />
ich noch mal überdacht.«<br />
SIMON SOMMERHALTER<br />
WEINGUT SOMMERHALTER, MAUCHEN<br />
edel- und Chasselas-Typen aus, mit seinem<br />
Chasselas »Heaven« will er zeigen, »was<br />
für ein enormes Potenzial in der Rebsorte<br />
steckt, Gutedel kann auch sehr gut reifen«.<br />
Aber Sommerhalter, der seit dem 1. Juli<br />
2024 das <strong>Wein</strong>gut unter seinem Namen<br />
führt, geht auch im <strong>Wein</strong>berg die Zukunft<br />
an: Im Mauchener Sonnenstück hat er in einer<br />
warmen Südlage Syrah angepflanzt.<br />
Simon Sommerhalter arbeitet im <strong>Wein</strong>gut<br />
eng mit seiner Zwillingsschwester Paulina<br />
zusammen, die in Geisenheim internationale<br />
<strong>Wein</strong>wirtschaft studiert hat und sich im<br />
<strong>Wein</strong>gut vor allem um das Organisatorische<br />
kümmert. 2020 kelterten sie auch einen gemeinsamen<br />
<strong>Wein</strong>, den Spätburgunder<br />
»Twin Edition«, Fortsetzung folgt. Sommerhalters<br />
Spitzenweine aus den besten<br />
Einzellagen sollen auch die vier Elemente<br />
verkörpern: Der Chasselas »Heaven« steht<br />
für das Element Luft, da er vom höchstgelegenen<br />
<strong>Wein</strong>berg stammt und immer gute<br />
Säurewerte aufweist. Der Pinot Blanc<br />
»Stonebux« verweist auf das Element Erde,<br />
die Reben wachsen auf steinigem, kalkreichem<br />
Löss-Lehm, der Langlebigkeit und<br />
Eleganz verleiht. Der Chardonnay »Spring«<br />
erinnert an das Element Wasser, da der skelettreiche<br />
Kalkmergelboden durch eine<br />
Quelle mit Mineralien versorgt wird. Der<br />
Pinot Noir »Firestone« schließlich deutet<br />
auf das Element Feuer, da die Reben dafür<br />
auf dunklem Ton mit einem hohen Feuersteinanteil<br />
wachsen. Mit diesen <strong>Wein</strong>en<br />
wolle er einen »Wow-Effekt erzielen«, sie<br />
unterstreichen auch Sommerhalters hohe<br />
Ansprüche. Seinen Ehrgeiz lebt der fußballbegeisterte<br />
Winzer, der am SC Freiburg<br />
»sehr viel Freude hat«, auch im Sport beim<br />
Triathlon aus. Er müsse »immer an seine<br />
Grenzen gehen«, sagt Simon Sommerhalter,<br />
er kann einfach nicht anders.<br />
Die verkosteten <strong>Wein</strong>e und weitere Infos<br />
über dieses <strong>Wein</strong>gut finden Sie auf Seite 139.<br />
35
NEWCOMER 2024<br />
Christopher Full<br />
KATASTROPHE MIT HAPPY END<br />
Christin Robrecht und Oliver Schell hat die Flut an der Ahr als Winzerpaar noch näher<br />
zusammengebracht. Gemeinsam setzen sie im <strong>Wein</strong>gut O. Schell in Rech Akzente mit<br />
Spätburgunder und Souvignier Gris.<br />
M<br />
anchmal kann aus einer Katastrophe<br />
auch etwas Unerwartetes<br />
entstehen wie bei Oliver Schell<br />
und Christin Robrecht: Die Flutwelle, die<br />
im Juli 2021 das Ahrtal zerstörte, habe sie<br />
als Winzerpaar noch näher zusammengebracht.<br />
»Wir haben rund um die Uhr gearbeitet.<br />
Komplett bei null wieder anfangen<br />
zu müssen, schafft auch Platz für kreative<br />
Energie. Wir haben begonnen, unsere Visionen<br />
umzusetzen«, sagt die 27-Jährige. Der<br />
ganze Betrieb wurde »in Mitleidenschaft<br />
gezogen, das Flaschenlager in Dernau mit<br />
viereinhalb Meter hohen Regalen richtig<br />
durchgespült«, erzählt der 34-jährige Winzer.<br />
Im <strong>Wein</strong>gut in Rech wurde die Vinothek<br />
zerstört, das Wasser stand im Keller bis zur<br />
Decke – in einer Zeit, in der die Familie das<br />
100-jährige Gründungsjubiläum des <strong>Wein</strong>guts<br />
feiern wollte. »Aber wir konnten aus<br />
der Katastrophe etwas Gutes ziehen«, sagt<br />
Oliver Schell, der sich nach den ganzen Turbulenzen<br />
ganz besonders über die Nominierung<br />
als »Newcomer des Jahres« freut.<br />
Das <strong>Wein</strong>gut, das 1921 vom Urgroßvater<br />
gegründet wurde, wird von den beiden nun<br />
in vierter Generation geführt. Schell übernahm<br />
den Betrieb 2018, Christin Robrecht<br />
kam ein Jahr zuvor als Aushilfe nach Rech,<br />
seit 2021 übernimmt sie »immer mehr Verantwortung«.<br />
Noch arbeitet die gelernte Erziehungswissenschaftlerin<br />
an einer Schule,<br />
will sich aber bald ganz auf den <strong>Wein</strong> einlassen.<br />
»Christin ist aus dem <strong>Wein</strong>gut gar<br />
nicht mehr wegzudenken«, sagt ihr Verlobter,<br />
der ebenfalls über Umwege zur Winzerei<br />
kam. Oliver Schell studierte Betriebswirtschaftslehre<br />
FULL OF JOY–GUTSWEINE<br />
in Koblenz, »aber ich ließ das<br />
Studium Christopher irgendwann Fulls <strong>Wein</strong>e schleifen, ich wollte<br />
lieber im <strong>Wein</strong> Rohrschachtestdesign<br />
machen«. Bei Paul Schumacher<br />
Fotos: © <strong>Wein</strong>gut 0. Schell<br />
36 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
NEWCOMER <strong>2025</strong><br />
»Ich will beim Pinot keine<br />
pechschwarzen Trauben<br />
wie vom Cabernet.«<br />
OLIVER SCHELL<br />
WEINGUT O. SCHELL, RECH<br />
in Dernau ging er in die Lehre, legte danach<br />
die Prüfung zum <strong>Wein</strong>bauwirtschafter ab,<br />
sein Vater Otger steht ihm mit seiner Erfahrung<br />
zur Seite.<br />
Derzeit stehen 7,5 Hektar Rebfläche in Ertrag,<br />
bis zur Flut befand sich das <strong>Wein</strong>gut<br />
in Umstellung zum biologischen <strong>Wein</strong>bau,<br />
aber Geräte und Maschinen wurden zerstört,<br />
»wir müssen erst wieder richtig auf<br />
die Beine kommen, dann wollen wir biologisch<br />
arbeiten«, kündigt Oliver Schell an.<br />
Spätburgunder, »die klassische Rebsorte<br />
aus dem Ahrtal«, will das Paar in »verschiedenen<br />
Richtungen ausbauen und interpretieren«,<br />
vom Rosé über leichten,<br />
fruchtigen Rotwein bis zum »Top-Lagen-<br />
Burgunder«. Oliver Schell schätzt eine Stilistik,<br />
die »das Kühle von Schiefer und<br />
Ahrtal zeigt. Ich bevorzuge Spätburgunder,<br />
wie man ihn von früher kennt, ich will<br />
beim Pinot keine pechschwarzen Trauben<br />
wie vom Cabernet.«<br />
Der Winzer hat erkannt, dass der Dernauer<br />
Burggarten mit seinem Schieferboden, eine<br />
»total unterschätzte Lage«, beste Voraussetzungen<br />
für sein Vorhaben mitbringt. Da<br />
wärme die Sonne den <strong>Wein</strong>berg nicht den<br />
ganzen Tag, »sie kommt erst gegen zehn<br />
oder elf Uhr«. Im Burggarten wurde gerade<br />
zum ersten Mal Frühburgunder gepflanzt,<br />
dort stehen auch seit 2021 15 Ahr Souvignier<br />
Gris, ein »Herzensprojekt« von Chris-<br />
Roland und Simon Hornstein bei der Lese<br />
<strong>Wein</strong>präsentation am <strong>Wein</strong>gut O.Schell<br />
Li.: *Nur 723 Flaschen* Weißburgunder,<br />
Sekt Extra Brut<br />
37
NEWCOMER <strong>2025</strong><br />
tin Robrecht, die sich selbst als »sehr perfektionistisch«<br />
beschreibt. Ihr opulenter und<br />
tiefgründiger »I can’t believe it’s a Piwi« mit<br />
selbst gestaltetem Etikett in Pop-Art-Ästhetik<br />
ist der erste von drei <strong>Wein</strong>en mit Künstleretiketten,<br />
die sie verantwortet – neben dem<br />
Sekt »Sparkling Night«, angelehnt an Vincent<br />
van Goghs Werk »Sternennacht«, und<br />
einem Cabernet Sauvignon mit einem Motiv<br />
von Claude Monet, der im kommenden Jahr<br />
zum ersten Mal gekeltert werden soll.<br />
Nach dem <strong>Wein</strong> ist es die Kunst, die »uns<br />
total verbindet«, erzählt Oliver Schell. Ihn<br />
fasziniert es, wenn Pop-Art-Künstler wie<br />
Roy Lichtenstein »mit wenigen Strichen<br />
etwas entstehen lassen und mit wenig viel<br />
ausdrücken können«. In den gemeinsamen<br />
Urlauben gehören Besuche in Museen zum<br />
Tagesprogramm, wie in Rom, wo sie eine<br />
Van-Gogh-Wanderausstellung besuchten.<br />
Im letzten Urlaub in der Provence verbrachten<br />
sie einen Tag in der Abtei Saint-<br />
Paul-de-Mausole in Saint-Rémy-de-Provence,<br />
wo der niederländische Künstler<br />
über ein Jahr lang wohnte.<br />
Im <strong>Wein</strong>gut ergänzen sich die beiden inzwischen<br />
»perfekt, wir denken ähnlich,<br />
können Sachen ausdiskutieren und finden<br />
unterm Strich immer einen Konsens«, sagt<br />
Oliver Schell. »Gleichzeitig ist Christin<br />
mein größter Kritiker, sie ist so ehrlich wie<br />
niemand sonst. Das ist für mich sehr wichtig,<br />
andernfalls kommt man nicht voran.«<br />
Das Winzerpaar hat noch einiges gemeinsam<br />
vor, auch die bislang wohl wichtigste<br />
Etappe in ihrem Leben ist schon geplant:<br />
<strong>2025</strong> soll in der Champagne geheiratet<br />
werden.<br />
Die verkosteten <strong>Wein</strong>e und weitere Infos<br />
über dieses <strong>Wein</strong>gut finden Sie auf Seite 61.<br />
<strong>Wein</strong>-Fest der Winzer vom Bodensee<br />
Christin Robrecht und Oliver Schell<br />
im Fasskeller des <strong>Wein</strong>guts<br />
Fotos: © <strong>Wein</strong>gut 0. Schell<br />
38 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
NEWCOMER 2024<br />
DIE GOLDENE GENERATION<br />
Am bayerischen Bodensee ist eine lebendige <strong>Wein</strong>szene entstanden,<br />
er gilt als einer der Hotspots schlechthin. Einer der Hauptdarsteller ist<br />
Jonas Kurek in Nonnenhorn.<br />
Fotos: © <strong>Wein</strong>gut Kurek<br />
Der Schwerpunkt hat sich verlagert<br />
in der Familie Kurek, auch wenn<br />
es nach wie vor um Früchte geht:<br />
Für Markus Kurek sind Äpfel immer noch<br />
die große Leidenschaft, für seinen Sohn Jonas<br />
sind es die <strong>Wein</strong>trauben. Über zwei Generationen<br />
lebte die Familie in Nonnenhorn<br />
vom Obstanbau, »man konnte damit<br />
gutes Geld verdienen«, weiß Jonas Kurek,<br />
»die Reben hat man nur nebenbei gemacht«.<br />
Als sein Vater vor 30 Jahren der<br />
Liebe halber aus Baden an den bayerischen<br />
Bodensee zog, standen dort im ganzen Gebiet<br />
25 Hektar Rebfläche in Ertrag, inzwischen<br />
sind es 100, der Obstbau geht weiter<br />
zurück. Jonas Kurek ist der erste in der Familie,<br />
der die Trauben aus den eigenen<br />
<strong>Wein</strong>bergen nicht mehr verkauft. Im Februar<br />
2019 beendete er das Studium in Geisenheim,<br />
»dann haben wir zu Hause gesagt,<br />
wir ziehen es als Familie durch«. Inzwischen<br />
sind die knapp sieben Hektar<br />
»vollständig bei uns«. 2019 war auch der<br />
erste Jahrgang, den Jonas Kurek verantwortete,<br />
es war gleichzeitig der Start für<br />
eine vielversprechende Winzerkarriere.<br />
Der Paradigmenwechsel am bayerischen Bodensee<br />
hat sich vollzogen, wie man nicht nur<br />
Muskateller<br />
Nonnenhorner Seehalde<br />
39
»Bei uns sind die Trauben<br />
früh aromatisch reif, wir<br />
haben weniger Alkohol.«<br />
JONAS KUREK<br />
WEINGUT KUREK, NONNENHORN<br />
bei den Kureks beobachten kann. Es sind<br />
Winzer wie Simon Hornstein und Benjamin<br />
Lanz in Nonnenhorn oder das <strong>Wein</strong>gut<br />
Schmidt am Bodensee in Wasserburg, die das<br />
Anbaugebiet nach vorne bringen; eine kleine<br />
Enklave mit einem Dutzend <strong>Wein</strong>güter, die<br />
kurioserweise zum Anbaugebiet Württemberg<br />
zählt. Wohl nirgendwo ist in den letzten<br />
Jahren so viel passiert wie hier. »Wir sind definitiv<br />
die goldene Generation«, sagt der<br />
30-jährige Kurek, der realistisch genug ist,<br />
um die Gründe dafür einschätzen zu können:<br />
Am See war es zu kühl, um <strong>Wein</strong>e der gehobeneren<br />
Güte zu erzeugen, der Klimawandel<br />
spielt der jungen <strong>Wein</strong>szene in die Karten.<br />
»Wir hatten lange nicht die perfekten Bedingungen«,<br />
erklärt Kurek, »jetzt kann es woanders<br />
zu warm und zu trocken sein, aber<br />
wir ernten perfekte Trauben. Jetzt sind viel<br />
spannendere <strong>Wein</strong>e möglich.« Während sein<br />
Vater noch für »knackige Seeweine« vom<br />
Müller-Thurgau stand, sind es vor allem<br />
Burgundersorten und Chardonnay, die sich<br />
am Seeufer mit Blick auf die oft schneebedeckten<br />
Berge wohlfühlen.<br />
Es kommt nicht überraschend, dass nach Simon<br />
Hornstein, der 2023 zum <strong>Falstaff</strong>-Newcomer<br />
gewählt wurde, nun Jonas Kurek zu<br />
den Anwärtern zählt. »Wir haben viel mehr<br />
Freiheit und dürfen machen«, erklärt der<br />
Die von Jonas und Simon Kurek<br />
View from the<br />
geführte<br />
Tüllinger<br />
<strong>Wein</strong>bar<br />
Berg<br />
im <strong>Wein</strong>gut Kurek<br />
Fotos: © <strong>Wein</strong>gut Kurek<br />
40 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
NEWCOMER <strong>2025</strong><br />
<strong>Wein</strong>gut und Vinothek Kurek<br />
Nonnenhorner, »bei uns gab es keinen Keller,<br />
mein Vater redet da nicht drein.« Den Horizont<br />
weiten und »viel lernen« konnte Kurek<br />
bei zwei »supertollen Betrieben«, beim <strong>Wein</strong>gut<br />
Huber in Malterdingen und bei Paul und<br />
Sebastian Fürst in Bürgstadt. Seine zweijährige<br />
Ausbildung absolvierte er in Malterdingen.<br />
Als Bernhard Huber im Juni 2014 verstarb,<br />
»habe ich auch noch im dritten Herbst geholfen«.<br />
Die zwölf Wochen Praktikum während<br />
des Studiums verbrachte er schließlich in<br />
Bürgstadt. Nach den beiden Stationen kannte<br />
er die »grundsätzliche Arbeit mit Maische<br />
und wie man Fässer bearbeitet. Sie haben<br />
mich auch weinbaulich geprägt, ich wusste<br />
danach, dass die Traube nicht aussehen muss<br />
wie ein liegendes Ei.« Trotz der enormen Ansprüche,<br />
die beide <strong>Wein</strong>güter pflegen, erlebte<br />
er auch gravierende Unterschiede: Während<br />
es bei Huber hektisch im Keller wurde, wenn<br />
sich während der Spontangärung Fehltöne<br />
bildeten, nahm Sebastian Fürst dieselben gelassen<br />
hin: »Für ihn gehörten sie in einem gewissen<br />
Stadium dazu, er wusste, dass sie sich<br />
wieder verflüchtigen.«<br />
Die Vorliebe für Chardonnay und Pinot Noir,<br />
die Jonas Kurek »am liebsten trinkt«, wurde<br />
auf den Lehrstationen durch regelmäßiges Verkosten<br />
fundamental untermauert. Auch wenn<br />
er Riesling schätze, »diese Vorliebe wird man<br />
nicht mehr los«. Um »Fine Wine« erzeugen zu<br />
können, hat er das Gelernte auf die Gegebenheiten<br />
am See übertragen, <strong>Wein</strong>berge mit leichten<br />
Böden und Cool-Climate-Verhältnissen:<br />
»Bei uns sind die Trauben früher aromatisch<br />
reif, wir haben weniger Alkohol, von Haus aus<br />
eine höhere Säure und etwas grünlicheren<br />
Gerbstoff«, deshalb setze er auf Ganztraubenpressung,<br />
Spontangärung, ein ausgedehntes<br />
Hefelager und eine längere Fassreife. Trinkfluss<br />
sei ihm wichtig, auch bei den Lagenweinen,<br />
»das ist unser Stil, und der ist gefragt«.<br />
Mit seinem jüngeren Bruder Simon betreibt er<br />
auch die <strong>Wein</strong>bar im <strong>Wein</strong>gut, mit »fast 1000<br />
Fremdweinen, von Baden bis Burgund. So etwas<br />
gab es bei uns noch nicht.« Jonas Kurek,<br />
nach eigener Einschätzung ein »entspannter<br />
Typ, der nicht aufgeregt durch die Gegend rennen<br />
muss«, verbrachte seine Freizeit gerne<br />
beim Fußball, Schwimmen, Boxen und Schafkopf-Spielen.<br />
»Jetzt will ich beim <strong>Wein</strong> das<br />
Maximum rausholen und noch besser werden«,<br />
sagt er, »es macht gerade sehr viel Spaß<br />
am See, aber noch kennen uns viel zu wenige.«<br />
Die verkosteten <strong>Wein</strong>e und weitere Infos<br />
über dieses <strong>Wein</strong>gut finden Sie auf Seite 616.<br />
41
Blick vom Silberberg auf Walporzheim<br />
und Bad Neuenahr-Ahrweiler
AHR<br />
BESTECHENDE ELEGANZ<br />
Foto: © WSNA
REGIO-PORTRÄT AHR<br />
Pfarrwingert und Hardtberg über Dernau<br />
PHÖNIX AUS DER ASCHE<br />
Die Rotweininsel südlich von Bonn hatte einen eindrucksvollen Aufstieg hinter sich.<br />
In einer Nacht im Juli 2021 schien das alles von den Fluten des Hochwassers<br />
begraben zu werden. Heute blickt die Ahr wieder nach vorn –<br />
und die <strong>Wein</strong>e schmecken, als sei nie etwas gewesen.<br />
TEXT STEFAN PEGATZKY<br />
Unter den 13 deutschen <strong>Wein</strong>baugebieten<br />
galt die Ahr lange Zeit als so<br />
etwas wie das Schmuckkästchen<br />
der heimischen <strong>Wein</strong>kultur. Klein, fein –<br />
und seit gut zehn Jahren mit einigen Spätburgunder-Juwelen<br />
im Portfolio, die auch<br />
international zu den besten Pinot Noirs<br />
überhaupt gezählt werden. Dann kam die<br />
Flutkatastrophe des 14. Juli 2021, und zusätzlich<br />
zu Toten, Verletzten und Traumatisierten<br />
sowie erheblichen Zerstörungen<br />
versetzte sie auch dem <strong>Wein</strong>bau entlang<br />
des Tals einen schweren Schlag. Wie Hubert<br />
Pauly, der Präsident des <strong>Wein</strong>bauverbands<br />
Ahr, zum dritten Jahrestag des<br />
schrecklichen Ereignisses bilanzierte, waren<br />
von den 65 Haupterwerbsbetrieben<br />
der Region nicht weniger als 60 betroffen.<br />
Gut zehn Prozent der Anbaufläche war<br />
zerstört worden. Der Sachschaden für die<br />
Winzer betrug gut 200 Millionen Euro.<br />
Mit enormer Energie begannen fast alle<br />
Betriebe sofort mit dem Wiederaufbau, sei<br />
es an Ort und Stelle oder an einem flutsicheren<br />
Alternativ-Standort.<br />
Doch das Fortführen des Betriebs und die<br />
Sicherung der Produktion ist für die Winzer<br />
nur das eine. Das andere ist das Fortbestehen<br />
der Kultur- und Genusslandschaft<br />
im Ahrtal, die sich in den letzten Jahrzehnten<br />
mit und um den <strong>Wein</strong>bau herum zwischen<br />
Sinzig und Altenahr entfaltet hat.<br />
Und die zeigt nach wie vor ein Bild mit<br />
Fehlstellen. Auch wenn – ein Lichtblick<br />
immerhin − das Steigenberger Hotel Bad<br />
Neuenahr im Frühjahr 2024 wiedereröff-<br />
Fotos: beigestellt, © <strong>Wein</strong>gut Paul Schumacher, <strong>Wein</strong>gut Deutzerhof<br />
44 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
REGIO-PORTRÄT AHR<br />
net hat, bleiben die Übernachtungskapazitäten<br />
an der Ahr noch immer unter dem<br />
Niveau der Zeit vor der Flut. Auch die Restaurants<br />
haben noch nicht alle wieder geöffnet<br />
– was auch mit dem allgemeinen<br />
Mitarbeitermangel zu tun hat. Immerhin<br />
leuchten nach wie vor durch das Restaurant<br />
Brogsitter (*) und durch Steinheuers<br />
Alte Post (**) Michelin-Sterne über dem<br />
Ahrtal. Auch einige <strong>Wein</strong>güter und Genossenschaften<br />
machen kulinarische, stets<br />
weinfreundliche, Angebote. Bei der Genossenschaft<br />
Dagernova in Dernau etwa blieb<br />
das Restaurant von der Flut verschont. Lukas<br />
Sermann in Altenahr hat gleich in der<br />
ersten Phase des Wiederaufbaus ein Restaurant<br />
(»Thüres«) im Stil einer mondänen<br />
<strong>Wein</strong>bar gebaut. Paul Schumacher ist mit<br />
seinem Gutsausschank auf ein Wiesengrundstück<br />
oberhalb des Marienthaler<br />
Trotzenbergs gezogen und wird dort rechtzeitig<br />
zum Start der Sommersaison <strong>2025</strong><br />
sogar ein neues Gebäude errichtet haben.<br />
Ein weiterer Pluspunkt ist, dass die weintouristisch<br />
so wichtige Bahnstrecke zwischen<br />
Ahrbrück und Walporzheim im<br />
kommenden Jahr wieder durchgängig befahrbar<br />
sein soll.<br />
Dörte und Meike Näkel<br />
<strong>Wein</strong>gut Meyer-Näkel, Dernau<br />
Doch Straßenbauprojekte, Kanalarbeiten<br />
und der Fernwärmeausbau werden noch<br />
einige Jahre dafür sorgen, dass es im Tal<br />
der Ahr »ziemlich wild aussieht«, wie es<br />
der Winzer und Vorsitzende des VDP-Regionalverbandes,<br />
Marc Adeneuer, formuliert.<br />
Er warnt zugleich, einfach zur Tagesordnung<br />
zurückzukehren. Mit Blick auf<br />
Südtirol und die Niederlande wünscht er<br />
sich, dass die Region zeitgemäße Formen<br />
Jan Riske<br />
<strong>Wein</strong>gut Erwin Riske, Dernau<br />
45
REGIO-PORTRÄT AHR<br />
WEINBAUGEBIET AHR<br />
Anbaufläche ca. 540 Hektar<br />
Aufteilung 40 Einzellagen<br />
Wichtigste Rebsorten<br />
Spätburgunder, Frühburgunder<br />
Verbände<br />
Ahrwein e. V., Hauptstraße 80<br />
53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler<br />
www.ahrwein.de<br />
Rhein<br />
8<br />
9<br />
10<br />
1<br />
4<br />
2 Dernau<br />
Altenahr<br />
Mayschoß<br />
Marienthal<br />
Ahrweiler<br />
Walporzheim<br />
5, 6, 7<br />
Bad Neuenahr<br />
Heimersheim<br />
Ahr<br />
Sinzing<br />
3<br />
Rech<br />
<strong>Wein</strong>bau<br />
Stg.: Steigung<br />
Hm.: Höhenmeter<br />
PRIVILEGIERTE WEINLAGEN<br />
1 Altenahr Eck<br />
8 ha, 150–260 Hm., 40–60 % Stg., Grauwacke,<br />
Schieferverwitterungsgestein<br />
2 Mayschoß Mönchberg<br />
45 ha, 200–220 Hm., Grauwacke mit kleinem<br />
Lehmanteil<br />
3 Rech Herrenberg<br />
17 ha, 130–260 Hm., 25–60 % Stg., Grauwacke,<br />
Lehm<br />
4 Dernau Pfarrwingert<br />
10 ha, 125–220 Hm., 15–60 % Stg., Schiefer, Grauwacke,<br />
Lehm<br />
5 Walporzheim Kräuterberg<br />
5 ha, 110–180 Hm., 15–60 %, Stg., Grauwacken,<br />
sandiger Lehm, Verwitterungsschiefer<br />
6 Walporzheim Gärkammer<br />
0,68 ha, 110–180 Hm., 15–60 % Stg., Grauwacke,<br />
sandiger Lehm, Schiefer<br />
7 Walporzheim Alte Lay<br />
9 ha, 110–250 Hm., 10–75 % Stg., verwitterter Schiefer,<br />
lehmiger Grauwacke, sandiger Lehm<br />
8 Ahrweiler Rosenthal<br />
50 ha, 110–180 Hm., 0–45 % Stg., Grauwacke,<br />
Lehm, Löss, Lösslehm<br />
9 Bad Neuenahr Kirchtürmchen<br />
9 ha, 120–160 Hm., 10–40 % Stg., Grauwacke, Lehm,<br />
Löss, Lösslehm, Schiefer<br />
10 Heimersheim Landskrone<br />
15 ha, 80–170 Hm., 15–60 % Stg., Basalt, Schiefer,<br />
lehmiger Ton<br />
46 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
REGIO-PORTRÄT AHR<br />
Steigenberger Hotel<br />
Bad Neuenahr<br />
Brogsitters Gasthaus<br />
Sanct Peter<br />
Fotos: beigestellt, © <strong>Wein</strong>gut Jean Stodden / Peter Bender, Steigenberger Hotel,<br />
von <strong>Wein</strong>festen und Events entwickelt,<br />
um beim Werben um Gäste nicht »den<br />
Anschluss zu verlieren«.<br />
Ansonsten hoffen viele Winzer an der Ahr,<br />
dass sich der Blick von außen nicht mehr<br />
auf die Flut und ihre Folgen, sondern endlich<br />
wieder auf den <strong>Wein</strong> richtet. Nachdem<br />
es beim 2020er noch um das Drama<br />
verlorener oder geretteter Fässer und<br />
beim 2021er um die prekäre Keltersituation<br />
und die Solidarität der Helfer ging,<br />
gibt der großartige Jahrgang 2022 dazu<br />
endlich wieder Gelegenheit. Einen »winzerfreundlichen<br />
Jahrgang« nennt ihn Alexander<br />
Stodden vom <strong>Wein</strong>gut Jean Stodden,<br />
für den Kollegen Marc Adeneuer ist<br />
er gar ein »Geschenk«. »Die sonnig-heißen<br />
Tage«, berichtet Stodden, »haben uns<br />
eine leichte Lese beschert. Die Trauben<br />
waren durchweg gesund und die <strong>Wein</strong>e<br />
bestechen durch ihre Eleganz. Ein bisschen<br />
wie 2018, sehr früh zugänglich und<br />
bestechend durch einen voluminösen Körper.«<br />
Vor Trockenstress, mit dem der<br />
Spätburgunder in anderen Regionen im<br />
heißen Jahrgang 2022 nicht selten zu<br />
kämpfen hatte, bewahrten die Reben<br />
leichte Niederschläge im Frühsommer.<br />
Für die Frischereserven an der Ahr waren<br />
aber vor allem alte, tief wurzelnde Spätburgunder-Anlagen<br />
verantwortlich − wie<br />
die des <strong>Wein</strong>guts J.J. Adeneuer in der<br />
Gärkammer, dieses Jahr einer der Favoriten<br />
bei den <strong>Falstaff</strong>-Verkostungen. Mit<br />
einem leichten Schmunzeln berichtet<br />
Marc Adeneuer, dass das einzige Problem<br />
des Jahrgangs darin gelegen habe, für<br />
Alexander Stodden<br />
<strong>Wein</strong>gut Jean Stodden, Rech<br />
47
REGIO-PORTRÄT AHR<br />
REGIO-PORTRÄT AHR<br />
Marc Adeneuer<br />
<strong>Wein</strong>gut J.J. Adeneuer<br />
Bad Neuenahr-Ahrweiler<br />
aber überwiegend noch im Fass liegt,<br />
bringt dann wieder ein Stück weit Normalität.<br />
In den Worten von Alexander Stodden<br />
»ein etwas kühleres Jahr« mit einer<br />
»filigranen Säure und weichem Tannin«.<br />
Nicht zuletzt der höhere Schädlingsdruck<br />
erforderte eine verstärkte Traubenselektion,<br />
sei es direkt am Stock oder auf dem<br />
Sortierband. Freuen dürfen sich Winzer<br />
wie Konsumenten gleichermaßen über die<br />
Ernteerträge, die – nach dem mengenmäßigen<br />
Einbruch 2020/21 − in beiden Jahren<br />
über dem Zehnjahresdurchschnitt liegen.<br />
Neben den spektakulären Qualitäten<br />
der 2022er ist das gleich die zweite gute<br />
Nachricht von der Ahr.<br />
ausreichend Trockeneis während der bei<br />
tropischen Temperaturen stattfindenden<br />
Kaltmazeration zu sorgen. Das Resultat:<br />
Noch nie wurden in der absoluten Spitze,<br />
aber auch in der Ebene gleich darunter,<br />
an der Ahr so viele herausragende <strong>Wein</strong>e<br />
produziert wie 2022. Zumindest für den<br />
<strong>Wein</strong> also gilt: Die Region hat 2021 hinter<br />
sich gelassen.<br />
Der Jahrgang 2023, der vielfach als Weißwein<br />
bereits gefüllt wurde, als Rotwein<br />
Stefan Pegatzky, freischaffender Autor, Betreiber<br />
der Website sur-la-pointe.com. Der gebürtige<br />
Frankfurter und heutige Berliner entwickelte früh<br />
ein Interesse für Fine Wine. Seit 2014 schreibt er<br />
hauptberuflich als Journalist zu den Themen<br />
<strong>Wein</strong> und Genuss, seit 2022 auch über weinwirtschaftliche<br />
Themen. Sein 2021 erschienenes<br />
Buch »Champagner. Die 100 wichtigsten Maisons,<br />
Winzer und Kooperativen« wurde im selben Jahr<br />
als <strong>Wein</strong>buch des Jahres mit dem Deutschen<br />
Kochbuchpreis in Gold ausgezeichnet.<br />
Julia Bertram und Benedikt Baltes<br />
<strong>Wein</strong>gut Bertram-Baltes, Dernau<br />
Fotos: beigestellt, © <strong>Wein</strong>gut Bertram-Baltes <strong>Wein</strong>gut J.J. Adeneuer<br />
48 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
AHR WEINGÜTER<br />
<br />
WEINGUT<br />
J.J. ADENEUER<br />
Max-Planck-Straße 8, 53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler<br />
T: +49 2641 34473, adeneuer.de<br />
Kontakt: Marc Adeneuer<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–12 Uhr und 13.30–18 Uhr,<br />
Sa 10–15 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 93.300 (10 % weiß, 85 % rot,<br />
5 % Schaumwein)/12,5 ha<br />
Marc, Tim und Frank Adeneuer haben<br />
es in 2022 geschafft, die Reife, die<br />
der warme Jahrgang ermöglichte,<br />
mit einer stupenden Frische zu kombinieren<br />
und mit geschliffener mineralischer Spannung.<br />
Der Spätburgunder aus der Lage Gärkammer,<br />
bekanntlich eine Enklave im Kräuterberg,<br />
die mit dem alten Kastenholz-Klon<br />
bepflanzt ist, setzt sich mit beeindruckender<br />
Komplexität an die Spitze der Kollektion, die<br />
auch unterhalb der Lagenweine im preislich<br />
moderaten Bereich höchst attraktive Angebote<br />
macht. Diese Pinots sind ein MUST für alle<br />
Liebhaber des Ahr-Spätburgunders!<br />
97 2022 Walporzheim Gärkammer<br />
Pinot Noir GG<br />
Frisch und immens nuancenreich im Duft: Mandel und<br />
Kirschkern, Malve, feine Kräuternoten, Minze, Salbeibonbon,<br />
Himbeerblüte. Im Mund hat der <strong>Wein</strong> viel Saft, eine kräftige<br />
Menge an mürbem, phenolisch makellos reifem Gerbstoff,<br />
der Extrakt mündet in eindringliche taktile Mineralität. Sehr<br />
lang. Und groß! 13 Vol.-%, NK, €€€€<br />
95 2019 Walporzheim Kräuterberg<br />
Pinot Noir GG<br />
Dunkle Beeren, Amarenakirsche, etwas Wacholder, intensiv<br />
kräuterwürzig. Im Mund hat der <strong>Wein</strong> eine schöne Weite,<br />
feinkörnigen, beginnend mürb gewordenen Gerbstoff, Säure<br />
und Saft geben dem <strong>Wein</strong> im Abgang Eleganz, die typische<br />
Mineralität der Lage gibt Spannung. 12,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />
94+ 2022 Ahrweiler Rosenthal Pinot Noir GG<br />
Der Duft zeigt Frischfruchtigkeit und Schieferwürze in<br />
schönster Harmonie: Hagebutte, Himbeere, Herzkirsche,<br />
dann schwarzen Pfeffer, florale Töne. Der Gaumen beginnt<br />
saftig, entfaltet dann einen reifen Gerbstoff in mittelhoher<br />
Menge, reife Säure und viel Geschmeidigkeit sorgen für einen<br />
charmanten Abklang. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
93+ 2021 »J.J. Adeneuer N°1« Spätburgunder<br />
trocken<br />
Rote Johannisbeere, Preiselbeere, leicht florale Noten, dezenter<br />
Holzeinsatz. Im Mund ist der Gaumen weich grundiert,<br />
ein körniges, leicht trockenes, aber reifes Tannin sorgt<br />
für Struktur, eine gut integrierte Säure und taktile Mineralität<br />
verstärken den Eindruck der Eleganz. Tolle Balance!<br />
13 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2022 »J.J. Adeneuer N°2« Spätburgunder<br />
trocken<br />
Mandel und Waldhimbeere, Wacholder, kräuterwürzige Noten.<br />
Minze. Viel Pinot. Der Gaumen besitzt eine schöne Eleganz,<br />
feines, aber auch griffiges Tannin, Saftigkeit, reife Säure.<br />
Eine ganz entspannte, natürlich wirkende Harmonie.<br />
13 Vol.-%, DV, €€<br />
90+ 2022 »J.J. Adeneuer« Spätburgunder<br />
trocken<br />
Ein Duft von Süßkirsche und Hagebuttentee steigt aus dem<br />
Glas mit leichter Kräuterwürze. Am Gaumen hat der <strong>Wein</strong> einige<br />
Körperkraft, gut integrierten Alkohol bei eher verhaltener<br />
Säure und dichten Gerbstoff auf geschmeidigem Fond.<br />
Braucht Essen! 13 Vol.-%, DV, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein falstaff -Tipp<br />
49
WEINGUT<br />
BERTRAM-BALTES<br />
Hardtbergstr. 5, 53507 Dernau<br />
T: +49 2643 1216, bertram-baltes.de<br />
Kontakt: Julia und Benedikt Baltes<br />
Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />
Hektar: 7 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Julia Baltes ist voller Leidenschaft, wenn<br />
sie erklärt, wie sie und ihr Ehemann Benedikt<br />
die Steillagen im Ahrtal kultivieren:<br />
nach den Prinzipien der Permakultur<br />
und des regenerativen <strong>Wein</strong>baus. Dabei<br />
nimmt das Paar manches Risiko auf sich: Bei<br />
Spätburgundern mit nur 11,5 Volumenprozent<br />
Alkohol bewegt sich die Extraktion der<br />
Gerbstoffe zwangsläufig auf einem schmalen<br />
Grat, doch zugleich wirkt die mineralische<br />
Essenz der Lagen kunstvoll herausgemeisselt.<br />
Es sind <strong>Wein</strong>e, die Diskussionen, aber<br />
auch Gänsehaut auslösen können, handwerklich<br />
gearbeitet mit weitem Reifefenster.<br />
97 2022 Walporzheim Kräuterberg<br />
Spätburgunder trocken<br />
Sehr reduktiv, gerbige Beeren, Preiselbeere, florale Töne.<br />
Süßholz, Schokolade. Der Gaumen hat viel Saft, einen kernigen,<br />
leicht grün angelegten Bau, hohe Dichte, mineralische<br />
Noten, weit im Hintergrund auch der lagentypische<br />
Schmelz. Kühne Struktur. Hefiger Abklang.<br />
11,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />
95 2022 Marienthal Trotzenberg<br />
Spätburgunder trocken<br />
Kultivierte Reduktionsnote, Hefe, Feuerstein und kühler<br />
Rauch. Kirsche, Waldhimbeere, grüne Mandel. Zeigt am Gaumen<br />
viel Substanz, gebündelt im Extrakt, geschmeidige Textur,<br />
tragende, unbeirrte Säure, die Mineralik spielt Kompass,<br />
auf lange Reife angelegt. 11,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />
94 2022 Dernau Pfarrwingert Spätburgunder<br />
trocken<br />
Das reduktive Programm wird fortgeführt, Hefe, kühler<br />
Rauch, Feuerstein, Hagebutte, Schlehe, rote Kirsche. Stringent<br />
am Gaumen mit Sauerkirsche, der dicht verwobene Extrakt<br />
wird von steiniger Mineralik unterlegt, die Gerbstoffe<br />
sind al dente, bereit zur Reifung. 11,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
93+ 2022 Dernau Hardtberg Spätburgunder<br />
trocken<br />
Nach der dunklen Reduktionswolke zeigen sich Himbeere,<br />
rote Kirsche, Schlehe und Aroniabeere. Straff gezogene<br />
Struktur mit eng anliegendem, feinporigem Extrakt, mineralisches<br />
Timbre, energische Säure, feinkörniger Gerbstoff mit<br />
Reserven, schlank inszenierte Substanz. 11,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2022 Dernau Spätburgunder trocken<br />
Im Duft gewohnt reduktiv, dunkelhefig, rauchig, knackige<br />
rote Kirsche, beerig, Sanddorn, Granatapfel. Am Gaumen<br />
haarscharf definiert, feste, schlanke Struktur, lineare Energie<br />
mit straffer Säure, Sauerkirsche, bissfeste Zwetschge,<br />
auf den Punkt extrahiertes Tannin. 11,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
91+ 2022 »Handwerk« Spätburgunder trocken<br />
Mit der typischen Reduktionsnote des Hauses, rote Kirsche,<br />
Kirschkern, Himbeere, Granatapfel. Straffer, alkoholreduzierter<br />
Bau, mit weicher, feinporiger Textur, präzise Säure,<br />
trocken, ungekünstelt, griffiges, saftiges Taninn, mit viel Gefühl<br />
und Verstand gekeltert. 11 Vol.-%, DV, €€<br />
50 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
BROGSITTER<br />
Max-Planck-Straße 1, 53501 Grafschaft<br />
T: +49 2225 918111, brogsitter.de<br />
AHR WEINGÜTER<br />
Kontakt: Hans-Joachim Brogsitter<br />
Ab-Hof-Verkauf: Vinothek Mo bis Fr 8–20 Uhr,<br />
Sa 9–20 Uhr, So 13–19 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 190.000 (10 % weiß, 80 % rot,<br />
5 % Rosé, 5 % Schaumwein)/33 ha<br />
Hans-Joachim Brogsitters <strong>Wein</strong>gut ist<br />
Teil eines stolzen Ensembles, zu dem<br />
auch das Hotel Villa Sanct Peter, das<br />
Landhotel Sanct Peter und das Gasthaus<br />
Sanct Peter nebst dem Sternerestaurant<br />
Brogsitter gehören, alle in Walporzheim. Mit<br />
den Lagen-Spätburgundern kratzt das hoch<br />
über dem Ahrtal in Grafschaft angesiedelte<br />
<strong>Wein</strong>gut am vierten Stern. Der mineralische,<br />
feinfruchtige Frühburgunder ist unser Tipp:<br />
sehr viel <strong>Wein</strong> fürs Geld. Die Weißweine sind<br />
von merklicher Süße beeinflusst, am stimmigsten<br />
fanden wir das im feinherben Riesling<br />
aus dem Ahrweiler Klosterberg.<br />
91 2023 Walporzheim Klosterberg Riesling<br />
feinherb<br />
Der schieferwürzig eingefärbte Duft ist von intensiven<br />
Fruchtaromen begleitet: Ananas und <strong>Wein</strong>bergpfirsich,<br />
Grapefruit, Mango, Himbeere und auch Melisse. Im Mund hat<br />
der <strong>Wein</strong> eine seidige Textur, eine getragene Anlage, die Süße-Säure-Balance<br />
ist gelungen, der <strong>Wein</strong> endet frisch und<br />
clean. Wo ist das Gefügelcurry? 11,5 Vol.-%, DV, €<br />
94+ 2022 »Hommage Großes Gewächs«<br />
Walporzheim Kräuterberg<br />
Spätburgunder trocken<br />
Tannenharz, Preiselbeere, Walderdbeere, Salbei, schwarzer<br />
Pfeffer. Auch purer Schiefer. Der Gaumen setzt weich und<br />
geradezu ölig an, man sieht die Steilterrassen vor dem geistigen<br />
Auge, dann übernehmen ein poliertes Tannin und intensive<br />
taktile Mineralität. 13,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
93+ 2022 »Hommage Großes Gewächs«<br />
Walporzheim Alte Lay Spätburgunder<br />
trocken<br />
Der Duft lässt Aromen anklingen von Nuss-Nougat-Creme,<br />
Bitterkräutern und Hagebuttentee. Eleganz und Dichte sind<br />
hier kein Widerspruch: Der makellos reife Gerbstoff ist saftig<br />
unterlegt und schafft gemeinsam mit Säure und taktiler Mineralität<br />
einen vibrierenden Eindruck. Länge und Potenzial.<br />
14 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
92 2022 »Hommage Großes Gewächs«<br />
Ahrweiler Silberberg Spätburgunder tr.<br />
Kräuterwürze, Salbeibonbon, auch Herzkirsche, Milchschokolade.<br />
Baumharz. Im Mund hat der <strong>Wein</strong> einen recht kraftvollen<br />
Bau, reichen Alkohol, feinkörnigen Gerbstoff mittlerer<br />
Dichte, eine eher reife Säure, und einen mineralisch gut<br />
definierten Hintergrund. 13,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
92+ 2022 »Ad Aram« Frühburgunder trocken<br />
Im Duft: Milchschokolade, Neuholz und schwarzer Pfeffer,<br />
Darjeeling- und Hagebuttentee. Der Gaumen ist seidig angelegt<br />
und entfaltet hinter dem homogen präsenten Gerbstoff<br />
eine saftige, süße Frucht von guter Klarheit. Gut integrierte<br />
Säure, mineralische Noten, tolle Länge.<br />
13,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />
90+ 2023 Marienthal Stiftsberg Riesling tr.<br />
90 2023 Ahrweiler Klosterberg<br />
Weissburgunder trocken<br />
89+ 2023 Ahrweiler Klosterberg<br />
Grauburgunder trocken<br />
89+ 2023 »No. 1« Blanc de Noir Spätburgunder tr.<br />
90+ 2023 »Private Edition« Spätburgunder<br />
Rosé trocken<br />
90 2022 »Prim-Ahr« Cuvée trocken PN/DF/RE/FB<br />
90 2022 »Iris« Spätburgunder trocken<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein falstaff -Tipp<br />
51
WEINGUT<br />
BURGGARTEN<br />
Landskroner Straße 61, 53474 Heppingen<br />
T: +49 2641 21280, www.weingut-burggarten.de<br />
Kontakt: Paul & Heiko Schäfer<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 10–12 Uhr und 13.30–18 Uhr,<br />
Sa und So 10–13 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 120.000 (35 % weiß, 65 % rot)/15 ha<br />
Über das Katastrophenjahr 2021 im<br />
Ahrtal ist viel geschrieben und gesprochen<br />
worden, mit dem famosen<br />
Jahrgang 2022 richten Paul und Heiko Schäfer<br />
vom <strong>Wein</strong>gut Burggarten entschlossen den<br />
Blick nach vorne: Die Burgunder bauen auf<br />
guter Substanz, die Gerbstoffqualität setzt<br />
Maßstäbe, die Mineralik der Top-Lagen in<br />
Walporzheim, Neuenahr und Heimersheim<br />
»sticht als Ass«, wie am Verkostungstisch zu<br />
hören war. Monumental erhaben präsentiert<br />
sich der Kräuterberg, unsere Empfehlung ist<br />
der stilvolle und charmante Sonnenberg. Starke<br />
Kollektion aus Heppingen!<br />
97 2022 Walporzheim Kräuterberg<br />
Spätburgunder GG<br />
Hibiskus- und Malvenblüten im imposanten Duft, Rauch, etwas<br />
Neuholz, konzentrierte dunkle und rote Frucht, Tabak,<br />
Schiefer. Schafft es vom ersten Moment an eine Monumentalität<br />
mit Dynamik und Tiefgründigkeit zu verbinden, Tannin-erhaben,<br />
Mineralik-erhaben. 13,5 Vol.-%, DIAM, €€€€<br />
95 2022 Walporzheim Alte Lay<br />
Spätburgunder GG<br />
Himbeere, getrocknete Rosenblätter, Waldbeeren, rauchig,<br />
dunkle Noten, Hefe. Mit etwas Luft Vanille und Granatapfel.<br />
Am Gaumen beinahe ölig in der Struktur, die würzige Mineralik<br />
sticht als Ass, sie lässt einen nicht kalt und beschäftigt<br />
den Gaumen lange. 13,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
94+ 2022 Heimersheim Burggarten<br />
Spätburgunder GG<br />
Hibiskusblüte, rote Kirsche, kalter Rauch, Waldhimbeere, die<br />
Schieferigkeit der Lage spielt gerne mit rein. Voluminös und<br />
druckvoll am Gaumen, ein großes Format, das viel verspricht:<br />
Extraktdichte, eine zukunftsgerichtete Menge an<br />
noblen Gerbstoffen, patente Mineralik.<br />
13,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
94 2022 Neuenahr Schieferlay<br />
Spätburgunder GG<br />
Noch etwas Neuholz in der Nase, Rauch, Röstaromen, dunkle<br />
Fruchtaromen, Brombeeren, Kirsche, Schwarze Johannisbeere,<br />
dunkle Schokolade. Setzt am Gaumen mit mürbem<br />
Gerbstoff weich an, dunkle Frucht und dunkle Schokolade<br />
bilden die Folie für die mineralische Entfaltung. Gutes Potenzial.<br />
13,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
94 2022 Neuenahr Sonnenberg<br />
Spätburgunder GG<br />
Warmer Rauch begleitet die rote Frucht, Kirsche, Himbeere,<br />
Hagebutte, etwas Malvenblüte. Gutes Volumen am Gaumen,<br />
nicht zu knapp geschnitten, weicher Fond, reife und dabei<br />
präzise Säure, die Gerbstoffe sind geschmeidig in guter Dosis,<br />
die Lage spendiert das Plus: Mineralik.<br />
13,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
93+ 2022 Neuenahr Sonnenberg<br />
Frühburgunder GG<br />
Entspanntes Ambiente im Duft Waldhimbeere, Zwetschge,<br />
Hefe, feiner Rauch, Zimtstange, kräuterige Noten. Setzt am<br />
Gaumen mit geschmeidigen Fond weich an, gewinnt sein<br />
Profil und Tiefe aus dem strukturgebenden Tannin und der<br />
naturgegebenen Mineralik. Feine Würze, schön.<br />
13,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
52 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
AHR WEINGÜTER<br />
<br />
WEIN-<br />
MANUFAKTUR<br />
DAGERNOVA<br />
Heerstraße 91–93, 53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler<br />
T: +49 2641 9472-0, dagernova.de<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8–18 Uhr, Sa und So 10–18 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 1.400.000 (18 % weiß, 50 % rot,<br />
30 % Rosé, 2 % Schaumwein)/140 ha<br />
<strong>Wein</strong>bau ist immer Teamsport, und<br />
gutes Handwerk ist das Ergebnis<br />
guter Teamarbeit« – so das Credo<br />
der Genossenschaft Dagernova. An Händen<br />
und Herzen fehlt es dem Betrieb nicht:<br />
600 Mitglieder bewirtschaften 140 Hektar.<br />
Das macht im Schnitt 23 Ar, ein Drittel eines<br />
Fußballfelds. Das Ergebnis solchen Breitensports<br />
in den Steillagen kann sich sehen lassen,<br />
die Spitzen des 2022er Jahrgangs sind<br />
vorn dabei bei den besten Pinots des Ahrtals.<br />
Und ein Etikett wie die »Handschrift J« leistet<br />
mit seinem fairen Preis Großes bei der Demokratisierung<br />
des guten Geschmacks.<br />
91 2022 »Kult Mash« Grauburgunder trocken<br />
Kräftiges Zitronengelb mit grünlichen Reflexen. Ein üppiger<br />
Duft, beerig und leicht buttrig, kandierte Orangenschale, ein<br />
Hauch Anissaat. Der Gaumen ist fest gebaut, leicht phenolisch<br />
unterlegt, mit festem Säuregerüst und einer kulinarisch<br />
wertvollen, betont trockenen Abstimmung.<br />
11,5 Vol.-%, NK, €€<br />
93+ 2022 Dernau Pfarrwingert Spätburgunder<br />
trocken<br />
Rauchiges Neuholz, Sauerkirsche, und dunkle Beeren wie<br />
Holunder. Im Mund hat der <strong>Wein</strong> eine enorme Dichte, feinkörniges<br />
Tannin in sehr hoher Menge kleidet den Gaumen<br />
aus, ohne dabei zu adstringieren. Eine volle, reife Gaumenfrucht<br />
begleitet die Struktur, eine reife Säure und taktile<br />
Mineralität spenden Energie. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
93 2022 Dernau Hardtberg Frühburgunder<br />
trocken<br />
Der Duft zeigt etwas Holz und eine intensive Waldbeerfrucht,<br />
auch Noten von Cranberry und Roter Johannisbeere.<br />
Im Mund hat der <strong>Wein</strong> einigen Körper, eine breite Anlage mit<br />
mürbem Gerbstoff in hoher Dichte, mit reifer Säure und würziger<br />
Abgangsfrucht. Ausgezeichnete Länge.<br />
13 Vol.-%, NK, €€€<br />
91+ 2022 »No1« Spätburgunder trocken<br />
Im Duft Süßkirsche, Hagebuttentee, auch kräuterwürzige<br />
und schieferige Noten. Der Gaumen zeigt sich gut gebaut,<br />
mit guter mittlerer Dichte, ausgewogen mit sehr guter Länge<br />
und mit fein nuancierter Abgangsfrucht. Ein eleganter,<br />
zart mineralisch getönter und unaufdringlicher Speisenbegleiter,<br />
schon bald antrinkbar. 13 Vol.-%, NK, €€<br />
91 2022 »Handschrift J« Spätburgunder<br />
trocken<br />
Eine fein nuancierte Beerenfrucht strömt aus dem Glas.<br />
Auch leichte Mandel- und Kräuternoten sind da. Im Mund<br />
zeigt sich ein trockenes, recht straffes Tannin, das aber gut<br />
Bindung zum geschmeidigen Fond und zur Frucht hat. Ein<br />
Basis-Spätburgunder mit Reifepotenzial! 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
90+ 2023 »Kult« Spätburgunder Blanc de Noir<br />
trocken<br />
Eine Weißweinfarbe mit minim rötlichem Schimmer. Ein klarer,<br />
traubiger Pinotduft strömt aus dem Glas. Der Gaumen<br />
fließt rund und fruchtgetragen mit guter Frische, Süße und<br />
Säure balancieren sich auf harmonische Weise, die Beerigkeit<br />
des Spätburgunders ist sehr gut herausgearbeitet.<br />
12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein falstaff -Tipp<br />
53
WEINGUT<br />
DEUTZERHOF<br />
Deutzerwiese 2, 53508 Mayschoß<br />
T: +49 2643 7264, deutzerhof.de<br />
Kontakt: Hans-Jörg Lüchau<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Flaschen/Hektar: 40.000 (15 % weiß, 75 % rot, 5 %<br />
Rosé, 5 % Schaumwein)/6,5 ha<br />
Ein Besuch unseres <strong>Wein</strong>guts lohnt<br />
sich, da die Lage am Fuße des Mönchbergs<br />
wunderschön ist«, schreibt uns<br />
Betriebsleiter Hans-Jörg Lüchau. Das nennen<br />
wir Understatement, denn natürlich ist<br />
die Lage traumhaft und das ganze Ensemble<br />
eine Augenweide. Aber erst die <strong>Wein</strong>e! Dieses<br />
Jahr überraschte uns der Betrieb mit einem<br />
Trio von Frühburgundern, wie wir sie überhaupt<br />
noch nie irgendwo in dieser hochwertigen<br />
Vielfalt verkostet haben: Geradezu subtil<br />
das Exemplar aus dem Mönchberg, dicht<br />
und tief der Herrenberg. Und der Mayschosser<br />
Orts-Frühburgunder ist Top Value!<br />
96 2022 Heimersheim Landskrone<br />
Spätburgunder GG<br />
Floral und kräuterig, Vanille, Wacholder, Minze, Herzkirsche.<br />
Sehr fein im Duft! Auch im Mund hat der <strong>Wein</strong> Ebenmaß:<br />
Reifes Tannin dominiert, lässt jedoch genug Platz für<br />
Saftigkeit, Geschmeidigkeit und aromatische Nuancen, die<br />
Säure ist perfekt integriert. Ein Balancewunder.<br />
12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
95+ 2022 Mayschoß Mönchberg<br />
Frühburgunder GG<br />
Kleine rote Beeren, Schiefer und balsamische Töne, nachgerade<br />
Trüffel. Sehr nuancenreich und fein! Der Gaumen zeigt<br />
sich saftig, griffig, mit feinen, aber dennoch frischen und<br />
spannungsvollen Gerbstoffen. Dichte Abgangsfrucht, feine<br />
mineralische Tönung. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
95 2022 Rech Herrenberg Frühburgunder GG<br />
Im Duft: gekochte Beeren, Crème de Cassis, Rosenblatt.<br />
Straffer Bau, feste Säure, dezent körniges Tannin, deutliche<br />
taktile Mineralität, ein konzentrierter Frühburgunder mit hohem<br />
Spannungsniveau und ausgezeichneten Perspektiven<br />
für die Flaschenreife. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
94+ 2022 Mayschoß Mönchberg<br />
Spätburgunder GG<br />
»Wild« und würzig im Duft, auch floral, Hagebutte, nuancenreich<br />
mit dezentem Holzeinfluss. Der Gaumen erweist sich<br />
als saftig und feinnervig mit gutem Phenoldruck, körniges,<br />
aber dabei nicht raues Tannin, gut mineralisch unterfüttert,<br />
mit Länge und Tiefe. Und hintergründigem Schmelz.<br />
13 Vol.-%, NK, €€€<br />
94 2022 »A&O« Mayschoß Frühburgunder tr.<br />
Eine frische, saftige Beerenfrucht: fast an rote Grütze erinnernd.<br />
Auch schieferwürzige Aromen treten zutage. Im<br />
Mund fließt der <strong>Wein</strong> seidig und saftig, mit lebendiger Säure<br />
und deutlich taktil-mineralischem Hintergrund, mit toller<br />
Spannung und dann auch wieder mit dieser sinnlichen<br />
Frucht im Abklang. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
91+ 2023 »Alte Reben« Heimersheim<br />
Chardonnay trocken<br />
93 2023 »Saumon de l’Ahr« Mayschoß<br />
Spätburgunder Rosé trocken<br />
94+ 2022 Neuenahr Kirchtürmchen<br />
Spätburgunder GG<br />
94 2022 Altenahr Eck Spätburgunder GG<br />
93 2022 »Balthasar« Neuenahr<br />
Spätburgunder trocken<br />
92+ 2022 »Caspar Alte Reben« Ahrweiler<br />
Spätburgunder trocken<br />
91 2022 Spätburgunder trocken<br />
54 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
AHR WEINGÜTER<br />
<br />
WEINGUT<br />
PETER KRIECHEL<br />
Walporzheimer Straße 83–85<br />
53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler<br />
T: +49 2641 36193, www.weingut-kriechel.de<br />
Kontakt: Peter Kriechel<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8–18 Uhr, Sa 10–18 Uhr,<br />
Jan. bis März So 12–17 Uhr, April bis Dez. So 10–18 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 200.000 (15 % weiß, 85 % rot)/27 ha<br />
Mit 27 Hektar ist das Ahrweiler-Familienweingut<br />
um Ernst, Michael und<br />
Peter Kriechel das größte private<br />
Gut im Ahrtal. Der Fokus liegt klar auf den<br />
Burgundersorten; als charmante Besonderheit<br />
spielt bei den Kriechels der Frühburgunder,<br />
eine eher selten kultivierte Spezialität, mit<br />
einer Fläche von über vier Hektar eine wichtige<br />
Rolle. Ein <strong>Wein</strong> aus dieser Rebsorte ist es<br />
auch, der es uns mit seiner Komplexität und<br />
seinen feinen Gerbstoffen besonders begeistert<br />
hat. Ebenfalls sehr gut und herrlich trinkig:<br />
der weiß gekelterte Pinot Noir – eine herrlich<br />
hochwertige Erfrischung.<br />
94 2022 »Jubilus Goldkapsel«<br />
Frühburgunder trocken<br />
Der Duft ist noch verschlossen, zeigt aber Frische und deutet<br />
Komplexität an: mit balsamischen Tönen, Beerenaromen<br />
und einer Prise Holz. Am Gaumen entfaltet sich eine kraftvolle<br />
Dosis sehr feiner Gerbstoffe. Die Struktur ist geschmeidig<br />
grundiert, ohne in Cremigkeit zu versinken. Das wird sehr<br />
fein reifen! 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
94 2022 Bad Neuenahr Sonnenberg<br />
Spätburgunder trocken<br />
Präsentes Neuholz. Dunkle Beeren, schwarzer Pfeffer, Mandel,<br />
auch Kräuter. Der Gaumen macht Druck mit Geschmeidigkeit<br />
und mürbem Tannin, ohne beschwerlich zu wirken.<br />
Integrierte Säure, feine Frucht, Länge – alles, was man von<br />
einem erstklassigen Pinot erwartet. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2022 »S« Spätburgunder trocken<br />
Relativ hell in der Farbe. Würzig im Duft, Wacholder, Minze,<br />
rote Beeren, ein Hauch Karamell, dezentes Holz. Im Mund<br />
zeigt sich ein weitmaschig extrahierter, saftiger <strong>Wein</strong>, der<br />
ganz auf die Eleganz zielt. Fast ist man versucht zu sagen:<br />
süffig. Ungewöhnlich viel Stil fürs Geld. 13 Vol.-%, KK, €€<br />
92 2022 »B« Merlot trocken<br />
Duft nach reifen roten und schwarzen Früchten, Brombeere,<br />
Pflaume, Schlehe, dahinter feine Würze, etwas Nelke, reichhaltig.<br />
Am Gaumen druckvoll ansetzend, dichte, satte Gerbstoffe,<br />
viel Power, rote Früchte, Schlehe, braucht noch Zeit,<br />
der Süden an der Ahr, gute Länge. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2022 »B« Spätburgunder trocken<br />
Duft nach feinen roten Früchten, Sauerkirsche, Hagebutte,<br />
feiner Rauch, dicht gewoben, etwas Brombeere. Am Gaumen<br />
mit satten, geschmeidigen Gerbstoffen, packend, direkt,<br />
lebendige Säure, erneut rote Früchte, gute Struktur<br />
und Länge, toll bei Tisch. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />
90 2023 Blanc de Noir Spätburgunder<br />
trocken<br />
Ganz zartes Cremeweiß. Anfangs etwas hefige Noten, dann<br />
zarte rote Früchte, etwas Himbeere, Sauerkirsche, Mirabellen.<br />
Am Gaumen mit einer lebendigen Säure, schlanker Bau,<br />
auf Frische ausgerichtet, helle Früchte, Apfel, Birne, sehr<br />
charmant und vielseitig. 12 Vol.-%, DV, €<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein falstaff -Tipp<br />
55
MAIBACHFARM<br />
Im Maibachtal 100, 53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler<br />
T: +49 2641 36679, maibachfarm.de<br />
Kontakt: Alexander Weber<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Flaschen/Hektar: 33.300 (20 % weiß, 35 % rot,<br />
40 % Rosé, 5 % Schaumwein)/8,5 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Gleich vier <strong>Wein</strong>e aus 2021 präsentiert<br />
die Maibachfarm, und das ist insofern<br />
erstaunlich, weil es das vermutlich<br />
schlimmste Jahr war, das die Ahr erleben<br />
musste mit der katastrophalen Flutkatastrophe,<br />
die das ganze Tal zurückwarf. Die Burgunder<br />
zeigen sich präsent mit einem jahrgangstypischen<br />
Tannin, sie wollen erschlossen<br />
werden wie der Silberberg, der Geduld belohnt<br />
und dann nach und nach die schieferwürzige<br />
Mineralik auffächert, ebenso auch<br />
die anderen Lagen wie die Alte Lay oder der<br />
Herrenberg. Der Frühburgunder – unser Tipp<br />
– zeigt Fülle, Schmelz und Charme. Voilà!<br />
93 2021 Ahrweiler Silberberg Spätburgunder<br />
trocken<br />
Getrocknete Kräuter wie Thymian und Rosmarin im ersten<br />
Duft, Holzwürze, Waldboden, Waldbeeren, Himbeere, leichte<br />
Ätherik. Der Silberberg will erschlossen werden und es lohnt<br />
sich zuzusehen, wie seine Kraft, Würze und Mineralik im Glas<br />
verschmelzen, intensiv. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2021 Walporzheim Alte Lay<br />
Spätburgunder trocken<br />
Himbeere in der Nase, auch getrocknete Himbeere, Hagebutte,<br />
Veilchen, feine Holzwürze, leichter ätherischer Ton.<br />
Zeigt die Ahr und die Alte Lay in präsenter, lebendiger Form<br />
mit eingewobener Säure, die Gerbstoffe zeigen Grip, mineralisch,<br />
würzig, schöne Pikanz. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2021 Rech Herrenberg Spätburgunder<br />
trocken<br />
Feine Würze, warmer Rauch, getrocknete Rosenblätter, Unterholz,<br />
Himbeere, Hagebutte, Hibiskusblüte. Startet am<br />
Gaumen saftig und mit lebendiger Säure, guter Zug, mittelgewichtig<br />
im Extrakt, feinkörniges Tannin, Würze, Grip und<br />
Mineralik im Ausklang. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
91+ 2021 Ahrweiler Spätburgunder trocken<br />
Etwas Hefe, getrocknete Kräuter, Holzwürze in der Nase,<br />
auch Kirschkern, rote Kirsche, Hibiskus, Pfeffer. Die straffe<br />
Säure sorgt am Gaumen für Organisation und ordnet die Elemente,<br />
mittelgewichtig im Extrakt, griffiges Tannin, trocken,<br />
ehrlich und auch mineralisch. 13 Vol.-%, NK, €€<br />
89+ 2022 Spätburgunder trocken<br />
Würzige Noten, leichte Röstaromen, Schwarze Johannisbeere<br />
und Kirsche, <strong>Wein</strong>bergkräuter, Blumenerde, mineralische<br />
Anklänge. Straff gebaut, bringt Kraft und Fülle mit,<br />
aber auch eine lineare Ausrichtung mit tragender Säure und<br />
griffigen Gerbstoffen. Kulinarisch geeicht.<br />
13 Vol.-%, DIAM, €€<br />
91+ 2020 Frühburgunder trocken<br />
Die feine Holzwürze begleitet Heidelbeere, Kirsche und auch<br />
Pflaume, etwas Rote Bete, Nelke, nasses Laub und Waldboden.<br />
Saftig und würzig am kräftigen Gaumen, mit der Gelassenheit<br />
der Rebsorte und eingewobener Säure, Fülle und<br />
Schmelz im Kern, griffiges Tannin. 13 Vol.-%, NK, €€<br />
56 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
AHR WEINGÜTER<br />
<br />
WEINGUT<br />
MEYER-NÄKEL<br />
Friedenstraße 15, 53507 Dernau<br />
T: +49 2643 1628, meyer-naekel.de<br />
Kontakt: Meike, Dörte und Werner Näkel<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–12 Uhr und 14–17 Uhr,<br />
Sa 11–16 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 140.000 (8 % weiß, 92 % rot)/23 ha<br />
Anbauweise: in Umstellung<br />
Der Stil des Hauses ist seit vielen Jahren<br />
bekannt: Die <strong>Wein</strong>e sind strahlend<br />
klar in Frucht und Mineralität, dabei<br />
stets dicht und balanciert, auf natürliche Weise<br />
frisch. Der Jahrgang 2022 schert aus diesem<br />
eingeübten Geschmacksmuster nicht aus,<br />
aber Dörte und Meike Näkel scheinen uns im<br />
Jahr eins nach der Flut nochmal mehr in Richtung<br />
Finesse gearbeitet zu haben. So gibt der<br />
Steilhang des Kräuterbergs einen <strong>Wein</strong>, der in<br />
seiner Delikatesse fast schon die Schwerkraft<br />
aufzuheben scheint. Wir haben auch noch selten<br />
einen so guten Silberberg verkostet, und<br />
das Rosenthal-GG ist schlicht subtil.<br />
97 2022 Walporzheim Kräuterberg<br />
Spätburgunder GG<br />
»Warm« und dunkelbeerig im Duft, fruchtig, würzig, präsent.<br />
Kirsche. Nelke. Dezentes Holz. Im Mund sehr cremig ansetzend,<br />
konzentrierte Säure, feinkörniges, ja seidiges, dichtes<br />
Tannin, ein ganz homogener Fluss, mit Eleganz, mineralischer<br />
Färbung und sehr guter Länge. Herrliche Balance.<br />
13 Vol.-%, DIAM, €€€€<br />
95 2022 Ahrweiler Silberberg<br />
Spätburgunder GG<br />
Rauchig und kräftig hefewürzig, reduktiv. Waldbeeren, Moos,<br />
Rindenmulch. Der Gaumen zeigt sich noch sehr kompakt,<br />
festes, mineralisch gekoppeltes Tannin macht Druck, lebendige<br />
Säure stützt, die Aromenbegleitung bleibt lange homogen.<br />
Ein Versprechen auf die Zukunft. 13 Vol.-%, DIAM, €€€€<br />
95 2022 Dernau Pfarrwingert<br />
Spätburgunder GG<br />
Im Duft: Darjeeling, Minze, Rote und Weiße Johannisbeere,<br />
Wildkirsche, Hagebutte. Der Gaumen ist von hoher Dichte,<br />
ohne deswegen schwer zu wirken. Viel Saft, ein mustergültig<br />
feiner Säurenerv und mineralische Töne geben im Verbund<br />
mit einer abrundenden Schicht Geschmeidigkeit Eleganz.<br />
Feinsinnig! 13 Vol.-%, DIAM, €€€€<br />
94+ 2022 Ahrweiler Rosenthal<br />
Spätburgunder GG<br />
Duftig: Mandel, Süßkirsche, Kirschkern,auch etwas Minze<br />
und Tomatenkraut. Alkoholkräftig im Gaumen, im Extrakt<br />
indes eher feinkörnig bis feingliedrig, reifes Tannin, nahtlos<br />
integrierte Säure, viel Saftigkeit im Abklang, und eine zarte<br />
mineralische Tönung. Feinsinnig! 13 Vol.-%, DIAM, €€€€<br />
94 2022 Bad Neuenahr Sonnenberg<br />
Spätburgunder GG<br />
Leicht reduktiv, Mandel, Blattgrün und Rote Johannisbeere.<br />
Der Gaumen zeigt sich spannungsvoll, ein festes Säurerückgrat<br />
begleitet den feinkörnigen, geschmeidig unterlegten<br />
Extrakt. Dies ist ein harmonischer Bau, voll und mit einiger<br />
Körperkraft. 13 Vol.-%, DIAM, €€€€<br />
93+ 2022 »Blauschiefer« Dernau<br />
Spätburgunder trocken<br />
Der Duft zeigt sich dunkelbeerig und schieferwürzig wie aus<br />
dem Lehrbuch. Am Gaumen beeindruckt, wie elegant der<br />
<strong>Wein</strong> trotz seines kräftigen Extrakts ist: Die feinkörnigen<br />
Gerbstoffe sind von einem cremigen Fond von satter Frucht<br />
komplett eingebunden, Mineralität und reife Säure verstärken<br />
die Saftigkeit und Länge. 13 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein falstaff -Tipp<br />
57
WEINGUT<br />
NELLES<br />
Göppinger Straße 13a<br />
53474 Bad Neuenahr-Heimersheim<br />
T: +49 2641 24349, www.weingut-nelles.de<br />
Kontakt: Philip Nelles<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–12 Uhr und 14–17 Uhr,<br />
Sa 10–14 Uhr<br />
Hektar: 9 ha<br />
À<br />
la bonne heure! Philip Nelles hat die<br />
Gunst des Jahrgangs 2022 für eine<br />
formidable Kollektion genützt. Beispielhaft<br />
in der Differenzierung, in der Konzentration,<br />
und in der Lagentreue sind die<br />
beiden Spätburgunder-GGs aus der Bad<br />
Neuenahrer Schieferlay und aus dem Heimersheimer<br />
Burggarten: erster ganz »hell«<br />
und fein, mit mineralischen Subtilitäten, wie<br />
sie nur der Schiefer hervorbringen kann.<br />
Letzterer mit »dunkler« Würze und Kraft,<br />
mit großer Tiefe und dennoch ebenfalls ohne<br />
den geringsten Anflug von Schwere. Wir gratulieren<br />
dem <strong>Wein</strong>gut zum vierten Stern!<br />
96 2022 »SL« Bad Neuenahr Schieferlay<br />
Spätburgunder GG<br />
Ein fein nuancierter, beeriger Duft strömt aus dem Glas,<br />
Himbeere, Malve, dezent von Neuholz untermalt. Im Mund<br />
hat der <strong>Wein</strong> eine umwerfende Eleganz, die Gerbstoffe sind<br />
eingebunden und erscheinen mild, haben jedoch große innere<br />
Festigkeit, Dichte und Griff. Eine lebendige Säure gibt<br />
Rückhalt und Länge. Sehr mineralisch!<br />
13,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />
96 2022 »B-52« Heimersheim Burggarten<br />
Spätburgunder GG<br />
Hagebutte, Himbeere, brenzlig-mineralische Töne, Süßkirsche,<br />
noch nicht sehr offen, aber eine Ahnung kommender<br />
Komplexität auslösend. Der Gaumen ist weich grundiert und<br />
sehr dicht mit feinkörnigem Tannin gefüllt, ganz getragen<br />
und voll, aber ohne den Weg der Eleganz zu verlassen.<br />
13 Vol.-%, NK, €€€<br />
94+ 2022 »B-48« Heimersheim Landskrone<br />
Spätburgunder GG<br />
Der Duft zeigt sich beerig und kräuterwürzig. Thymian, fast<br />
Teer. Brombeere, Holunder. Dichter, nachgerade fleischiger<br />
Gerbstoff dominiert den Gaumen, cremig grundiert und dennoch<br />
druckvoll, mit einer stabilen Säure als Rückgrat des<br />
stoffigen Baus. Potenzial! 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
93 2022 »B« Frühburgunder trocken<br />
Mittleres Rubin. Frisch und zugleich intensiv im ersten Duft.<br />
Feine Aromen von Cranberry, Rosenblatt, Kirsche, junge<br />
Himbeere und leichte Holzwürze Am Gaumen Gewürznelke,<br />
Tomatenblatt und wiederum klassisch Himbeere, rote Kirsche,<br />
balanciert von guter Säure bei attraktivem Nachhall.<br />
13 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2022 »1 Ahr« Spätburgunder trocken<br />
Dezentes Rubin. Intensiv im ersten, sehr jugendlichem Duft.<br />
Himbeere, Sauerkirsche, Nelkenblatt sowie ein dezenter<br />
Würzton. Am Gaumen attraktiv saftig, mit mineralischer<br />
Grundierung, reifem Gerbstoff bei guter Säure in einem<br />
schlanken Körper. Der Trinkfluss wird bereits bald Freude<br />
bringen. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
91 2023 »Alte Reben« Riesling trocken<br />
Zitronengelb im Farbton. Ebenfalls zitrisch im ersten Duft,<br />
es folgen Aromen von frischen Pfirsich, gelbem Apfel, Aprikose<br />
und ein Hauch Imkerhonig. Am Gaumen durch gute<br />
Säure balanciert und harmonisch im Trinkfluss. Bereits aktuell<br />
ein guter Speisebegleiter mit Potenzial.<br />
12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
58 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
ERWIN RISKE<br />
Wingertstraße 28, 53507 Dernau<br />
T: +49 2643 8406, www.weingut-riske.de<br />
AHR WEINGÜTER<br />
Kontakt: Katharina Riske<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Flaschen/Hektar: 40.000 (20 % weiß, 75 % rot,<br />
5 % Rosé)/8 ha<br />
Katharina und Jan Riske haben hervorragende<br />
2022er im Keller. Die<br />
beiden Vergleichsweine aus dem<br />
Neuenahrer Sonnenberg und dem Dernauer<br />
Pfarrwingert besitzen eine klare Differenzierung:<br />
Die »normalen« Versionen zeigen<br />
die jeweilige Lage mit Charme und Fruchtigkeit,<br />
die »S«-Varianten tun dasselbe mit<br />
einem Akzent auf Stoffigkeit und Potenzial.<br />
Ein Preis-Genuss-Tipp ist überdies der<br />
»Schieferturm«, der die ganze Faszination<br />
des Ahr-Spätburgunders zu vorteilhaftem<br />
Preis ins Glas bringt. In dieser Form ist der<br />
vierte Stern nicht mehr allzu weit entfernt.<br />
94+ 2022 »R« Dernau Pfarrwingert Pinot Noir<br />
trocken<br />
Herzkirsche, Milchschokolade, Wildpflaume, florale Noten,<br />
Rosenblatt und Hagebutte. Auch schieferwürzige Aromen.<br />
Der Gaumen zeigt sich geschmeidig und großzügig angelegt,<br />
ein körniger, nicht zimperlicher, aber durch den<br />
Schmelz des <strong>Wein</strong>s mild wirkender Gerbstoff dominiert.<br />
13 Vol.-%, NK, €€€<br />
94+ 2022 »R« Bad Neuenahr Sonnenberg<br />
Pinot Noir trocken<br />
Ein mineralwürziger Duft, Mandel, kleine rote Beeren, florale<br />
Töne, dezentes Holz. Der Gaumen beginnt geradezu ölig,<br />
reichhaltig, der Gerbstoff tritt erst nach und nach aus dem<br />
plüschigen Hintergrund hervor. Ein <strong>Wein</strong> mit Fülle und einer<br />
Balance aus der Mineralität. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
94 2022 Dernau Pfarrwingert Spätburgunder<br />
trocken<br />
Dunkle Beeren, Vanille, Schiefer. Würzig, fruchtig, duftig. Der<br />
Gaumen zeigt sich voll, cremig und extraktsüß, mit einer<br />
satten Dosis feinkörniger Gerbstoffe unterlegt, mit reifer<br />
Säure, und einem entspanten, veloursartigen Abklang. Reich<br />
und elegant in einem. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
93+ 2022 Bad Neuenahr Sonnenberg<br />
Spätburgunder trocken<br />
Fruchtgetragen im Duft: Herzkirsche, Walderdbeere, dezentes<br />
Holz, kräuterige und schieferwürzig-pfeffrige Untertöne.<br />
Der Gaumen zeigt sich dicht gefügt, mit reifem, festem<br />
Gerbstoff auf geschmeidigem Fond, einer hintergründigen<br />
Frucht und noch verschlossenem Abgang.<br />
13 Vol.-%, NK, €€€<br />
93+ 2022 Dernau Hardtberg Spätburgunder<br />
trocken<br />
Mandel, Minze und Gesteinsmehl. Darjeeling. Der Gaumen<br />
ist geschmeidig grundiert und zeigt eine mittelgewichtige<br />
Gerbstofffracht, reife Säure, und einen noch kompakt-verschlossenen,<br />
eher zur Würze als zur Frucht neigenden Abklang.<br />
13 Vol.-%, NK, €€€<br />
93 2022 »Schieferturm« Spätburgunder<br />
trocken<br />
Mandel, Rote Johannisbeere, Hagebutte, ätherische Kräuter,<br />
auch Minze. Fein extrahiert auf geschmeidiger Grundlage,<br />
viel Saftigkeit und eine elegante Säure, vor allem aber<br />
auch eine ungewöhnliche Länge für einen <strong>Wein</strong> dieser Preisklasse.<br />
Finessenreich und stilvoll! 13 Vol.-%, DV, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein falstaff -Tipp<br />
59
WEINGUT<br />
MAX SCHELL<br />
Rotweinstraße 41, 53506 Rech<br />
T: +49 2643 3580, max-schell.de<br />
Kontakt: Wolfgang Schulze-Icking<br />
Ab-Hof-Verkauf: täglich 10–18 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 33.300 (20 % weiß, 80 % rot)/4 ha<br />
Im Recher Familienbetrieb tut sich einiges:<br />
Wolfgang Schulze-Icking hat nach<br />
der Flut neue Kellertechnik angeschafft,<br />
eine schonendere Traubenmühle beispielsweise.<br />
Im <strong>Wein</strong>berg kommt jetzt statt eines<br />
Herbizids ein Elektro-Freischneider zum<br />
Einsatz. Und nun hat auch Tochter Annika<br />
ihr Studium in Geisenheim abgeschlossen.<br />
Man darf also voller Neugierde und Vorfreude<br />
auf die Zukunft blicken. Viel zu bieten hat<br />
indes auch die Gegenwart: stoffig-dichte Lagen-Spätburgunder<br />
mit Ahr-typischer Mineralität<br />
und vielschichtiger Frucht. Wir sind<br />
gespannt, wie es hier weitergeht.<br />
94 2022 »Grand Max S« Ahrweiler Rosenthal<br />
Spätburgunder trocken<br />
Braucht Luft und großes Glas, Rauch, geröstete Hagebuttenschale,<br />
Graphit, Piment, Süßkirsche, Veilchen, frische<br />
Blumenerde, dunkle Schokolade. Am Gaumen dicht, ein<br />
kraftvoller Spätburgunder mit satter Frucht, feinkörnigem<br />
Gerbstoff und feiner mineralischen Würze, mit Potenzial.<br />
14 Vol.-%, NK, €€€<br />
93+ 2022 Ahrweiler Silberberg<br />
Spätburgunder trocken<br />
Fein und dicht im Duft, Rote Johannisbeeren, Sauerkirschen,<br />
Hagebuttenschale, Waldbeeren, Fichtennadel, Veilchen,<br />
dunkles Kakaopulver. Am Gaumen Kraft und Eleganz in perfekter<br />
Balance, frische Kühle, feine Frucht vereint mit mineralischer<br />
Würze, seidiger Gerbstoff, eng anliegende Säure,<br />
lang. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
91+ 2021 »Grand Max« Ahrweiler Rosenthal<br />
Spätburgunder trocken<br />
Dicht und animierend im Duft, pfeffrig, Zimtrinde, Rosenblüten,<br />
Waldbeeren, Menthol, Nougat-Schokolade. Am Gaumen<br />
elegant und geschmeidig, frische Beerenfrucht, samtiges<br />
Tannin, gut integrierte Säure, aus einem Guss und mit schöner<br />
Länge, als Solist oder zu Tisch animierend.<br />
13 Vol.-%, NK, €€<br />
91+ 2022 Neuenahr Sonnenberg<br />
Spätbugunder trocken<br />
Holzwürze, Hand in Hand mit der Frucht im Duft, rote Beeren,<br />
Kirschen, Zwetschgen, Vanille, Nougat, dezent Marzipan.<br />
Am Gaumen mit viel Saftigkeit, feingliedriger Säurenerv,<br />
feinkörnigem Gerbstoff, frische Frucht in der Gaumenmitte,<br />
die von feiner Würze ins Finale getragen wird.<br />
13,5 Vol.-%, NK, €€<br />
90+ 2022 »Pulsahr« Spätburgunder trocken<br />
Frische und animierende Waldbeeren- Konfitüre im Duft,<br />
Minze, Efeu, Amarenakirsche, Rote Johannisbeeren, Himbeeren,<br />
dezent florale Noten. Am Gaumen mit Kraft, frische<br />
Frucht, milder und reifer Gerbstoff, guter Säurefluss, saftig,<br />
gut zu Tisch und rustikalen Speisen. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />
92+ 2022 »Alte Reben« Frühburgunder<br />
trocken<br />
Feinwürzig und mit klarer Frucht im Duft, Hagebutten, helle<br />
und dunkle Waldbeeren, schwarze Oliventapenade, Kardamom,<br />
dunkle Schokolade. Am Gaumen mit viel Frische, engmaschig<br />
gebaut, floral und fruchtig bei feiner Würze, feinkörniger<br />
Gerbstoff, lebendige Säure, schöne Länge.<br />
13 Vol.-%, NK, €€<br />
60 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
O. SCHELL<br />
Rotweinstraße 33, 53506 Rech<br />
T: +49 2643 8387, weingutschell.de<br />
AHR WEINGÜTER<br />
Kontakt: Oliver Schell<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 10–17 Uhr,<br />
Sa und So 10–18 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 80.000 (10 % weiß, 65 % rot,<br />
20 % Rosé, 2 % süß, 3 % Schaumwein)/8 ha<br />
Oliver Schell und seine Lebensgefährtin<br />
Christin Robrecht überraschten<br />
die <strong>Falstaff</strong>-Redaktion im Sommer<br />
2024, als sie bei der <strong>Falstaff</strong> »PiWI«-Trophy<br />
mit einem ziemlich beeindruckenden Souvignier<br />
Gris (aus Schiefersteillage!) den dritten<br />
Platz belegten. Doch das hauptsächliche Augenmerk<br />
des Paares sind – wie könnte es an<br />
der Ahr anders sein – die Burgunder. Vom<br />
Jahrgang 2022 fanden wir eine exzellente Serie<br />
von Lagenweinen auf dem Probentisch –<br />
so gut, dass wir das Duo für unseren Titel<br />
»Newcomer des Jahres« nominiert haben.<br />
Ein Porträt finden Sie weiter vorne im Buch.<br />
94 2021 »Symphonie« Dernau Pfarrwingert<br />
Spätburgunder trocken<br />
Eine spannende, vielschichtige Nase mit erste Reife: Darjeeling,<br />
Herzkirsche, Preiselbeere, integriertes Neuholz. Im<br />
Mund gut ausgewogen bei etwas strafferem Gerbstoff,<br />
spannungsvoll, gute Länge bei beginnend sich entfaltender<br />
Würze. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
93+ 2022 Rech Herrenberg Pinot Noir trocken<br />
Waldbeeren, Cassis, viel Schiefer, auch etwas Karamell.<br />
Dicht und druckvoll, seidig, gut säurebegleitet, mit Saftigkeit<br />
und präsenter Gaumenfrucht, und mit sehr guter Länge.<br />
Zeigt die Wärme des Jahrgangs mit Charme und Intensität.<br />
Frankophil im Stil. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />
93 2022 »Kleiner Mönchberg« Mayschoß<br />
Mönchberg Spätburgunder trocken<br />
Darjeeling, Hagebuttentee, auch leicht florale Töne. Der<br />
Gaumen beginnt saftig, entfaltet ein reifes Tannin in mittlerer<br />
Menge, hat einen geschmeidigen Fond, eine schöne mineralische<br />
Definition. Ein sehr eleganter <strong>Wein</strong>, der aus mittlerer<br />
Konzentration ein Maximum an Ausdruck schafft.<br />
13,5 Vol.-%, NK, €€<br />
91+ 2022 Bad Neuenahr Sonnenberg<br />
Spätburgunder trocken<br />
Hagebutte, Mandel, Rote Johannisbeere, schieferwürzige<br />
Noten. Fast auch Gesteinsstaub. Im Mund hat der <strong>Wein</strong> gute<br />
Proportion, reifes, körniges Tannin, das gut eingebunden ist,<br />
präsente Säure, gute Länge. Kann noch reifen und wirkt kulinarisch.<br />
13,5 Vol.-%, NK, €€<br />
90+ 2022 »Charmeur« Bachem Karlskopf<br />
Frühburgunder trocken<br />
Kleine rote Beeren, etwas Mandel, Johannisbeere und Cranberry,<br />
Schiefer. Geschmeidiges Tannin, cremig grundiert,<br />
gute Säure, feingliedrig, sehr saftig, karamellige Holznoten<br />
im Abgang, auch Kokos. Harmonischer Sortentyp.<br />
13 Vol.-%, NK, €€<br />
89+ 2022 Rech Herrenberg Blanc de Noir im<br />
Barrique gereift trocken<br />
Etwas hefig im Duft, auch leicht krautig, dann traubig, Ananas.<br />
Im Mund relativ streng, kernige Säure, deutlicher Gerbstoff,<br />
wenig Gaumenfrucht, im Abgang wieder heftig.<br />
12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein falstaff -Tipp<br />
61
WEINGUT<br />
PAUL<br />
SCHUMACHER<br />
Marienthaler Straße 6, 53474 Marienthal<br />
T: +49 2641 4345, www.weingut-ps.de<br />
Kontakt: Paul Schumacher<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo, Di, Do und Fr 9–12 Uhr,<br />
Sa und So 10–12 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 25.000 (15 % weiß, 85 % rot)/3,9 ha<br />
Paul Schumacher hat sein <strong>Wein</strong>gut während<br />
der letzten 25 Jahre quasi aus<br />
dem Nichts heraus aufgebaut und mit<br />
Beharrlichkeit an die Spitze des Gebiets geführt.<br />
Die Souveränität, mit der er die Bedingungen<br />
des Jahrgangs 2022 genützt hat, um<br />
einige der besten <strong>Wein</strong>e der Unternehmensgeschichte<br />
zu keltern, belegen die Erfahrung des<br />
Winzers, seine Stilsicherheit, ganz zu schweigen<br />
von jener Multitasking-Fähigkeit, die die<br />
Ahrwinzer beim Wiederaufbau nach der Flut<br />
an den Tag legen müssen. Eine dicke Kaufempfehlung<br />
– diese <strong>Wein</strong>e werden auch in 20<br />
Jahren noch große Freude bereiten.<br />
97+ 2022 Walporzheim Kräuterberg<br />
Spätburgunder trocken<br />
Schwarzkirsche mit einer portigen (aber frischen und nicht oxidativen)<br />
Kopfnote, sehr viel Schiefer, dunkle Beeren, dezentes<br />
Holz. Im Mund macht ein ultrafeines Tannin mächtig Druck,<br />
das Spannungsplateau hält enorm lange an und schwingt im<br />
Takt der Mineralität, die sehr feine, lebendige Säure ist nahtlos<br />
eins mit Schmelz und Extrakt. Große Länge. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
96 2022 »Magna Essentia« Ahrweiler<br />
Rosenthal Spätburgunder trocken<br />
Wildkirsche, Heidelbeere, schwarzer und grüner Pfeffer, ein<br />
noch nicht entfaltetes, aber bereits Komplexität andeutendes<br />
Duftbild. Der Gaumen entfaltet mit feinsten Mitteln einen<br />
enormen Tannindruck, viel Saftigkeit und eine reife Säure<br />
untermalen den dichten Körper, die taktil-mineralische<br />
Komponente vibriert. 13 Vol.-%, NK, €€€€<br />
95 2022 Ahrweiler Rosenthal Spätburgunder<br />
trocken<br />
Etwas Hefe im Duft, dunkle Schokolade, Kaffee, Chinarinde,<br />
auch Blaubeere. Im Mund hat der <strong>Wein</strong> eine enorme Dichte,<br />
feinkörniges, griffiges Tannin kleidet den Gaumen aus, ist intensiv<br />
mineralisch und von saftiger Säure begleitet, höchste<br />
Extraktspannung und frische Beerenfrucht treffen auf<br />
Schiefer und auch auf eine Schicht Geschmeidigkeit im Hintergrund.<br />
Packend, lang. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
94 2022 Marienthal Trotzenberg<br />
Spätburgunder trocken<br />
Karamell und Kokos vom Holz, Heidelbeere, Apfelschale und<br />
Holunder. Der Gaumen eröffnet recht geschmeidig, fast cremig,<br />
dann entfaltet sich eine mittlere Menge körnigen Gerbstoffs,<br />
reife Säure untermalt den für die Lage fast schon<br />
charmanten Bau, deutliche Schiefermineralität gibt Energie<br />
und Länge. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
93+ 2022 »Pur Pinot« trocken<br />
Gut integriertes, leicht »süßes« Holz, Karamell, Herzkirsche,<br />
auch Kräuternoten. Der Gaumen zeigt sich sehnig, saftig,<br />
von eleganter Säure gegliedert, eine mittlere bis mittelhohe<br />
Menge Gerbstoff entfaltet eine jugendliche Adstringenz,<br />
taktil-mineralische Komponenten und eine natürlich wirkende<br />
Frucht begleiten die Struktur. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
95 2022 »Alegria« Frühburgunder trocken<br />
Eine schieferwürzig unterlegte dunkle Beerenfrucht, die<br />
große Frische ausstrahlt. Reife Brombeere. Im Mund macht<br />
der <strong>Wein</strong> enorm Druck, feinkörniges Tannin in enormer Menge,<br />
aber auch in makellos reifer Qualität greift an, Säure und<br />
Geschmeidigkeit sind nahtlos miteinander verschmolzen.<br />
Ein Frühburgunder von enormer Komplexität und Tiefe.<br />
13 Vol.-%, NK, €€€<br />
62 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
JEAN<br />
STODDEN<br />
DAS ROTWEINGUT<br />
Rotweinstraße 7–9, 53506 Rech<br />
T: +49 2643 3001, www.stodden.de<br />
AHR WEINGÜTER<br />
Kontakt: Alexander Stodden<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–12 Uhr und 13.30–17.30<br />
Uhr, Mi 9–12 Uhr, Sa 10–13 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 4.500 (2 % weiß, 98 % rot)/9,8 ha<br />
Alexander Stodden gilt als der »burgundischste«<br />
der Ahrwinzer. Und in<br />
der Tat erfüllt er die Ansprüche an<br />
eine solche Kennzeichnung mit dem Jahrgang<br />
2022 in glänzender Weise. Die Großen<br />
Gewächse sind durch die Bank für Jahre und<br />
Jahrzehnte der Flaschenreife angelegt. Der<br />
Gerbstoff ist dicht und Respekt gebietend<br />
wie in Grands Crus von der Côte d’Or. Die<br />
Unterschiede der Lagen sind deutlich angelegt<br />
und werden sich im Laufe der Flaschenreife<br />
plastisch abbilden. Eine ausgezeichnete<br />
Einführung in die stilistische Stodden-Welt<br />
ist der Recher Ortswein, unser Tipp.<br />
97 2022 Rech Herrenberg Sätburgunder GG<br />
Minze, Süßmandel und Wacholder, fast auch Menthol. Dahinter<br />
eine nuancenreich rotbeerige Frucht. Der Gaumen<br />
zeigt sich von perfekter Balance: mit feinkörnigem, saftig<br />
unterlegtem Tannin, intensiver (und zum Duft syntoner)<br />
Gaumenaromatik und taktil-mineralischen Motiven im Abgang.<br />
13 Vol.-%, NK, €€€€<br />
96 2022 Dernau Hardtberg<br />
Spätburgunder GG<br />
Preiselbeere, Cranberry, Hagebutte, grüner Pfeffer, balsamische<br />
Kräutertöne, fast Menthol. Die Gaumenstruktur wirkt<br />
weit und getragen angelegt, körnige Gerbstoffe in mittelhoher<br />
bis hoher Menge füllen den kraftvollen Körper, der von<br />
Säure und taktiler Mineralität im Lot gehalten wird. Großes<br />
Potenzila! 13 Vol.-%, NK, €€€€<br />
96 2022 Bad Neuenahr Sonnenberg<br />
Spätburgunder GG<br />
Ein geradezu wuchtige Frucht strömt aus dem Glas: Blaubeere,<br />
Brombeere, Holundermark, auch etwas dunkle Schokolade.<br />
Der Gaumen entfaltet eine enorme Gerbstoffmenge,<br />
reifes, feinkörniges Tannin in höchster Menge. Das wirkt<br />
aber kein bisschen überextrahiert, der <strong>Wein</strong> hat Frucht und<br />
Geschmeidigkeit und Nerv, um das zu tragen.<br />
13 Vol.-%, NK, €€€€<br />
95 2022 Ahrweiler Rosenthal<br />
Spätburgunder GG<br />
Im Duft: viel Beeren, Schlehe, würzige Töne, Nelke, und ein<br />
klein wenig Ester. Der Gaumen setzt weich an, entfaltet<br />
dann eine straffe Tanninmenge, macht viel Druck, die Säure<br />
kommt spät auf und bleibt eher verhalten. Sehr gute Länge,<br />
mit zum Kauen einladendem Tannin, auf Potenzial gearbeitet.<br />
13 Vol.-%, NK, €€€€<br />
93 2022 Rech Spätburgunder trocken<br />
Rubinrot. Jugendlich im ersten Duft: Schieferwürze, Kirschkern,<br />
dunkle Kirsche und etwas Rauch. Am Gaumen attraktiv<br />
mineralisch, reifer Gerbstoff, ideal balancierende Säure und<br />
wiederum eher dunkle Frucht. Burgundisch und dabei saftig.<br />
Kompliment. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
93 2022 Rech Herrenberg Frühburgunder GG<br />
Karamell und Milchschokolade vom Holz. Im Mund zeigt sich<br />
ein dicht mit körnigem Tannin besetzter <strong>Wein</strong>, der nachgerade<br />
cremig grundiert ist, eine eher milde Säure aufweist, und<br />
mit einer geradezu milden Form der Adstringenz endet. Gute<br />
Länge. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein falstaff -Tipp<br />
63
Ihringen Winklerberg in der Südwestecke des Kaiserstuhls,<br />
links unten die Steilterrassen des Vorderen Winklerbergs<br />
Foto: © HEGER PETERBENDER_2023
BA DEN<br />
QUALITATIV SO STARK<br />
WIE NOCH NIE
BADEN REGIO-PORTRÄT<br />
Baden im Nordosten:<br />
Beckstein im Taubertal<br />
SEGEN UND FLUCH DER VIELFALT<br />
Sucht man nach der Einheit des mehr als 300 Kilometer lang gestreckten<br />
Anbaugebiets Baden, dann sind dies: Wohlstand, Burgunder und Genossenschaften.<br />
Das so entstehende Dreieck ist nicht ganz frei von Spannungen – doch de facto<br />
war der badische <strong>Wein</strong> noch nie so gut wie heute.<br />
TEXT MATTHIAS NESKE<br />
I<br />
ch glaube, ich kenne kein einziges<br />
<strong>Wein</strong>baugebiet, das so vielfältig ist wie<br />
Baden«, sagt Johannes Kopp und<br />
blickt sinnierend vom oberen Rand seines<br />
<strong>Wein</strong>bergs am Schwarzwald in Richtung<br />
Rheinebene. Allein wenn man die räumliche<br />
Ausdehnung betrachtet, wird klar, dass der<br />
bärtige Winzer aus der Ortenau vollkommen<br />
richtig liegt. Über vier Stunden Autofahrt<br />
ohne die üblichen Staus liegen zwischen<br />
dem <strong>Wein</strong>gut Schlör im Taubertal im<br />
Nordosten und dem Südwesten Badens<br />
kurz vor den Toren Basels. Was könnte also<br />
das Einende sein, das zumindest großen Teilen<br />
Badens einen gewissen inneren Zusammenhalt<br />
gibt?<br />
Ortstermin Nr. 1 bei den Kopps in Ebenung,<br />
einem Weiler direkt am Wald, zehn<br />
Minuten von Baden-Baden entfernt. Johannes<br />
und Alina Kopp als junge Generation<br />
haben hier im letzten Jahrzehnt unglaublich<br />
Tempo gemacht. »Mein Vater<br />
starb 2012 sehr früh. Ich war zwar schon<br />
fertig mit meiner Ausbildung, musste mein<br />
Studium aber abbrechen und ins kalte<br />
Wasser springen.« Bald habe er gemerkt,<br />
dass sowohl ihm als auch dem Betrieb<br />
selbst eine Neuausrichtung gut tun würde.<br />
Also verzichtete er zunächst auf Mineraldünger,<br />
dann auf Herbizide, dann kamen<br />
die Hochlandrinder, die Regenwasserzisternen,<br />
Photovoltaik, Holzpelletsheizung,<br />
weitere Rebflächen, schließlich 2022 die<br />
Demeter-Zertifizierung. Und – alles andere<br />
als nebenbei – die Gastronomie, das Restaurant<br />
Ebanat.<br />
66 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
REGIO-PORTRÄT BADEN<br />
Fotos: beigestellt, © badische-weinstrasse/Frischmurth, <strong>Wein</strong>gut Höfflin, <strong>Wein</strong>gut Kopp<br />
Diese dynamische Entwicklung, das Wachstum<br />
auf heute 32 Hektar Rebfläche, sei<br />
ohne die spezifischen Bedingungen der Region<br />
allerdings kaum möglich gewesen.<br />
»Ich glaube, das ähnelt sich tatsächlich in<br />
weiten Teilen Badens«, reflektiert Kopp.<br />
Die Genossenschaften sicherten Nebenerwerb<br />
und Mengenproduktion, seien für die<br />
persönliche Weiterentwicklung aber weniger<br />
günstig. »Wir haben hier eine starke<br />
Technologieregion, in der hohe Gehälter gezahlt<br />
werden«, konstatiert er. Viele junge<br />
Leute wanderten deshalb in diese Berufe ab,<br />
weshalb mittlerweile immer mehr Flächen<br />
brach fallen würden. »Obwohl ich selbst<br />
davon profitiert habe, indem ich so schnell<br />
so gute Parzellen erwerben konnte, sehe ich<br />
das primär mit einem weinenden Auge«,<br />
sagt Johannes Kopp. »Ich hoffe, dass sich<br />
doch wieder junge Leute finden, die Bock<br />
haben, hier im <strong>Wein</strong>bereich etwas zu machen.<br />
Damit das nicht alles verödet. Die Lagen<br />
würden es auf jeden Fall hergeben …«<br />
Was eint Baden seiner Meinung nach also?<br />
»Ganz klar, die Genossenschaftsorientierung<br />
– und die Burgundersorten. Ich habe<br />
von Anfang an voll darauf gesetzt.«<br />
Ortstermin Nr. 2, eine Stunde weiter südlich<br />
am Ostrand des Kaiserstuhls. Hier hat<br />
Matthias Höfflin,<br />
<strong>Wein</strong>gut Höfflin im Schambachtal<br />
jemand Bock gehabt, aus den Möglichkeiten<br />
etwas zu machen – allerdings nicht<br />
ohne Widerstände. »1970 ist unsere Familie<br />
hier ins Schambachtal ausgesiedelt«, erzählt<br />
Matthias Höfflin, »als klassischer Gemischtbetrieb.<br />
Ein bisschen Obst, ein bisschen<br />
Gemüse, ein bisschen Reben, ein<br />
Schwein, manchmal noch eine Kuh und ein<br />
Pferd. So konnte man in den Siebzigerjahren<br />
noch überleben.« 20 Jahre später sah<br />
das schon völlig anders aus. Die Höfflins<br />
beschlossen, den Betrieb zu teilen. Matthias’<br />
Johannes Kopp mit seinen Hochlandrindern,<br />
<strong>Wein</strong>gut Kopp, Sinzheim bei Baden-Baden<br />
67
BADEN REGIO-PORTRÄT<br />
WEINBAUGEBIET BADEN<br />
Anbaufläche ca. 15.800 Hektar<br />
Aufteilung 306 Einzellagen<br />
Wichtigste Rebsorten Spätburgunder, Weißburgunder,<br />
Grauburgunder, Riesling, Gutedel,<br />
Müller-Thurgau<br />
Verbände<br />
Badischer <strong>Wein</strong> GmbH, Basler Landstraße 28b,<br />
79111 Freiburg, www.badischerwein.de<br />
Badischer <strong>Wein</strong>bauverband,<br />
Merzhauser Straße 115, 79100 Freiburg<br />
www.badischer-weinbauverband.de<br />
<strong>Wein</strong>bau<br />
Stg.: Steigung<br />
Hm.: Höhenmeter<br />
6<br />
Durbach<br />
Neuweier<br />
Mannheim<br />
Karlsruhe<br />
4, 5<br />
3<br />
2<br />
Tiefenbach<br />
Neckar<br />
Main<br />
Reicholzheim<br />
1<br />
9<br />
8<br />
Oberrotweil<br />
13<br />
12<br />
10<br />
7<br />
Hecklingen<br />
Malterdingen<br />
Burkheim<br />
11<br />
Achkarren<br />
Ihringen<br />
Ballrechten-Dottingen<br />
Istein<br />
Rhein<br />
BADEN-WÜRTTEMBERG<br />
Donau<br />
14<br />
Meersburg<br />
Bodensee<br />
Konstanz<br />
PRIVILEGIERTE WEINLAGEN<br />
1 Reicholzheim First<br />
16 ha, 280–320 Hm., Muschelkalk<br />
2 Tiefenbach Schellenbrunnen<br />
5,4 ha, 200–240 Hm., roter und blauer Mergel<br />
3 Neuweier Mauerberg<br />
40,3 ha, 200–300 Hm., 50–80 % Stg., Porphyr<br />
4 Durbach Schloss Staufenberg<br />
33,5 ha, 220–370 Hm, 15–80 % Stg., Granit<br />
5 Durbach Plauelrain<br />
190,4 ha, 200–320 Hm., 40–85 % Stg., Granitverwitterung<br />
6 Hecklingen Schlossberg<br />
67,5 ha, 200–280 Hm., weiße Muschelkalkverwitterung<br />
7 Malterdingen Wildenstein<br />
1,65 ha, 240–260 Hm., rote Muschelkalkverwitterung<br />
8 Burkheim Feuerberg<br />
82,9 ha, 200–260 Hm., 0–45 % Stg., dunkle Vulkanverwitterung<br />
9 Oberrotweil Kirchberg<br />
3,3 ha, 220–260 Hm., 10–30 % Stg., Vulkanit, Phonolith<br />
10 Achkarren Schlossberg<br />
79,2 ha, 190–320 Hm., 20–80 % Stg., Vulkanit<br />
11 Ihringen Winklerberg<br />
117 ha, 190–295 Hm., 0–80 % Stg., verwittertes Vulkangestein<br />
12 Ballrechten-Dottingen Castellberg<br />
165 ha, 330–430 Hm., 0–70 % Stg., Kalkmergel, Kalkverwitterung<br />
13 Istein Kirchberg<br />
36,7 ha, 260–300 Hm., 0–40 % Stg., Kalk<br />
14 Meersburg Rieschen<br />
3,7 ha, 401–430 Hm., 30–70 % Stg., Süßwassermolasse<br />
68 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
REGIO-PORTRÄT BADEN<br />
Ebenung mit seinen <strong>Wein</strong>bergen<br />
am Schwarzwaldrand<br />
Fotos: beigestellt © Matthias Neske, <strong>Wein</strong>gut Zähringer<br />
Bruder machte mit Obstbau und Gemüse<br />
weiter, er selbst setzte ausschließlich auf<br />
den <strong>Wein</strong>bau. Auch hier war die Region genossenschaftlich<br />
geprägt. »Das merkt man<br />
heute noch bei den Lagenbezeichnungen.<br />
Unser Tal ist praktisch eine einzige Lage,<br />
egal, wie Ausrichtung, Böden, Mikroklima<br />
aussehen. Deshalb verwenden wir den Lagennamen<br />
auch gar nicht und bringen die<br />
<strong>Wein</strong>e als Landweine auf den Markt.«<br />
Auch bei den Höfflins wird biologisch gewirtschaftet,<br />
seit 30 Jahren schon. »Im<br />
Grunde haben wir wie einige andere hier<br />
in der Region Glück gehabt, dass Freiburg<br />
so ein Pionierzentrum für alles Ökologische<br />
war. Wir haben nämlich im Grunde<br />
die ganze Zeit ohne echtes Marketing produziert.<br />
Ein Wunder, dass wir überlebt haben<br />
…« Mittlerweile gingen sie von der<br />
Zielgruppe her ein wenig weg vom reinen<br />
Biobereich, ohne allerdings bei der <strong>Wein</strong>bereitung<br />
Konzessionen an einen populäreren<br />
Geschmack zu machen. »Früher hatte<br />
der klassische Feinschmecker Angst vor<br />
der Sandale. Das hat sich zum Glück mittlerweile<br />
gelegt«, so der Kaiserstühler.<br />
Was eint sie also, die Badener und ihre <strong>Wein</strong>e,<br />
außer dass hier Feinkost und Sandale<br />
zusammenpassen statt wie woanders Laptop<br />
und Lederhose? »Trockene, gehaltvolle<br />
<strong>Wein</strong>e, dazu lokale Küche. Schließlich ist<br />
Frankreich nah und inspirierend, und die<br />
französische Philosophie der Einheit von<br />
Küche und <strong>Wein</strong> spürt man fast überall in<br />
Baden.«<br />
Das sieht Fabian Zähringer ähnlich, der im<br />
Markgräflerland den klassischen Gutedel<br />
mit beachtlichem Erfolg im traditionellen<br />
Vierlig-Fass aus Schwarzwaldeiche ausbaut.<br />
»Was uns zusätzlich eint, zumindest entlang<br />
des Rheins, das ist eine naturräumliche<br />
Fabian Zähringer<br />
<strong>Wein</strong>gut Zähringer, Heitersheim<br />
69
REGIO-PORTRÄT BADEN<br />
Konrad Schlör<br />
<strong>Wein</strong>gut Konrad Schlör, Wertheim-Reicholzheim<br />
Komponente«, konstatiert er. Im Osten liege<br />
der Schwarzwald als Regenfänger, weshalb<br />
Baden im Vergleich mit dem Elsass<br />
oder der Pfalz deutlich mehr Niederschlag<br />
abbekommen würde. Traditionell sei nur<br />
auf den Südhängen <strong>Wein</strong> angebaut worden,<br />
auf den Nordhängen Obst, in der Ebene<br />
Getreide und andere Ackerfrüchte. »So eine<br />
vielfältige Landschaft zu haben ist aus meiner<br />
Sicht auch ein großer Vorteil, wenn es<br />
darum geht, wie resilient man in Zeiten des<br />
Klimawandels ist.«<br />
Letzte Station der Tour de Baden: Reicholzheim<br />
im Taubertal. Fühlt sich Konrad<br />
Schlör so weit von Freiburg entfernt eigentlich<br />
auch als Badener? »<strong>Wein</strong>baulich durchaus.<br />
Wir haben dank der Nähe zu Franken<br />
zwar auch zehn Prozent Silvaner im Portfolio,<br />
aber die Burgundersorten dominieren.<br />
Und ehrlich gesagt tausche ich mich sehr<br />
gern fachlich mit Kollegen vom Kaiserstuhl<br />
aus.« Geografisch wirke das zwar manchmal<br />
absurd, aber nicht nur historisch gesehen<br />
sei Baden für ihn kein fremdes Land, resümiert<br />
der Tauberfranke.<br />
Unsere diesjährige Verkostung bestätigt<br />
dann sowohl die Burgunderdominanz als<br />
auch die Fähigkeit, wirklich große <strong>Wein</strong>e in<br />
Baden zu kreieren. Unter den am besten bewerteten<br />
<strong>Wein</strong>en der Region befinden sich<br />
viermal Grauburgunder, viermal Spätburgunder<br />
und je einmal Chardonnay und<br />
Gutedel. Tatsächlich ist es dem Grauburgunder<br />
Henkenberg 2021 von Konrad Salwey<br />
gelungen, zum allerersten Mal 100<br />
Punkte mit nach Baden zu nehmen. Mit 98<br />
Punkten auf den weiteren Plätzen: Martin<br />
Waßmers Pinot Noir Castellberg, Thomas<br />
Seegers Spätburgunder RRR und der zunehmend<br />
von den Heger-Töchtern Rebecca<br />
und Katharina verantwortete Vordere<br />
Winklerberg – wieder ein Grauburgunder.<br />
Ob es Baden als Hochverdienstregion gelingt,<br />
auch in Zukunft noch Mengenweine<br />
mit eher geringer Wertschöpfung für die beteiligten<br />
Winzer auf den Markt zu bringen,<br />
wird sich noch zeigen. Woran aber kein<br />
Zweifel besteht: Qualitativ ist Baden so<br />
stark wie noch nie. Das belegen die im <strong>Guide</strong><br />
vertretenen Betriebe eindrucksvoll, und<br />
zwar in der gesamten Region von Wertheim<br />
bis zum Kaiserstuhl.<br />
Weitere Infos über den Autor finden Sie im Kapitel<br />
»Verkostungsteam« auf S. 16.<br />
Joachim und Rebecca Heger<br />
<strong>Wein</strong>gut Dr. Heger, Ihringen am Kaiserstuhl<br />
Fotos: © <strong>Wein</strong>gut <strong>Wein</strong>gut Schlör/Andrea Schlör, <strong>Wein</strong>gut Dr. Heger/Peter Bender<br />
70 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
ABRIL<br />
WEINGÜTER BADEN<br />
Am Enselberg 1, 79235 Vogtsburg-Bischoffingen<br />
T: +49 7662 949323, www.weingut-abril.de<br />
Kontakt: Eva-Maria Köpfer<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Hektar: 31 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Beim <strong>Wein</strong>gut Abril – im Kaiserstuhl seit<br />
langer Zeit bekannt und durch den Einstieg<br />
der Familie Haub zu neuem Tatendrang<br />
erweckt – werden die gut 30 Hektar Rebfläche<br />
konsequent ökologisch bewirtschaftet.<br />
Vergoren wird spontan beziehungsweise mithilfe<br />
der alten, geschmacksneutralen <strong>Wein</strong>hefe<br />
1895, auch Dornröschenhefe genannt. Ziel des<br />
<strong>Wein</strong>guts ist es, authentische <strong>Wein</strong>e mit klarem<br />
Frucht- beziehungsweise Terroirausdruck zu keltern,<br />
gemäß der internen Einteilung in die Kategorien<br />
FRUCHT / STEIN / ZEIT. Die aktuelle<br />
Kollektion untermauert den Aufwärtstrend – die<br />
<strong>Wein</strong>e haben allesamt Tiefe und machen Freude.<br />
93 2022 »Zeit« Bischoffingen Enselberg<br />
Chardonnay trocken<br />
Duft nach weißen Blüten, Zitronenmelisse, feiner Vanille,<br />
gelbem Apfel und Rauch. Komplex am Gaumen mit guter<br />
Spannung, markanter Säure und feiner Mineralität, wieder<br />
helle Früchte, attraktive Kühle und feine Phenolik begleiten<br />
den langen Nachhall. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2022 »Zeit Bleckmen« Chardonnay<br />
trocken<br />
Noch jugendlich im Duft, Bourbonvanille, dann reifer Apfel,<br />
Mirabelle, Ananas sowie Limettenschale. Am Gaumen akzentuierte,<br />
sehr feine Frucht, sehr gut eingebundene Säure,<br />
delikate Phenolik, wieder etwas Vanille und Biskuit. Guter<br />
Nachhall, viel Potenzial. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2022 »Zeit« Bischoffingen Rosenkranz<br />
Grauer Burgunder trocken<br />
Elegant und frisch im Duft, attraktive Kühle, zugleich rauchig.<br />
Aromen von Cantaloupe-Melone, nassem Stein, Grapefruit<br />
und Limette. Am Gaumen herrlich saftig, feine Kräuternoten,<br />
hat viel Substanz und Spannung bei langem Nachhall.<br />
Weiteres Potenzial. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
91 2022 »Stein« Bischoffingen Rosenkranz<br />
Grauer Burgunder trocken<br />
Blasses Goldgelb. Dem Glas entspringt ein Bukett aus weißem<br />
Pfirsich, Zitronenschale, reifer Aprikose sowie Schotter.<br />
Am Gaumen mittelgewichtig, cremige Textur, rauchig,<br />
floral-würzig, mit spürbarer Säure und gutem Nachhall. Ein<br />
guter Speisenbegleiter. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
92 2022 »Zeit« Jechtingen Eichert Cabernet<br />
Franc & Merlot trocken CF/ME<br />
Dicht und akzentuiert im Duft. Feine Aromen von Cassis, rotem<br />
Paprika, Grafit, gefolgt von getrockneten Kräutern und<br />
junger Pflaume. Am Gaumen körperreich bei sehr guter<br />
Struktur, lebendige Säure, feiner, reifer Gerbstoff. Sehr langer<br />
Nachhall, gelungen. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
91 2022 »Stein Magmatit« Spätburgunder<br />
trocken<br />
Im Duft intensiv. Erdig, malzig, pfeffrig, dunkle Kirsche,<br />
Champignon, mineralisch und komplex. Am Gaumen Rauch<br />
und Speck, gute Saftigkeit, gute Gerbstoffqualität, mit Anklängen<br />
von Sauerkirsche. Braucht noch etwas Zeit und<br />
zeigt weiteres Potenzial. 13,5 Vol.-%, DV, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
71
WINZER-<br />
GENOSSENSCHAFT<br />
ACHKARREN<br />
Schlossbergstraße 2, 79235 Vogtsburg-Achkarren<br />
T: +49 7662 93040, wwww.achkarrerwein.com<br />
Kontakt: Diana von Olnhausen<br />
Ab-Hof-Verkauf: Jan. bis März Mo bis Fr 10–12.30 Uhr<br />
und 13.30–17 Uhr, April bis Dez. Mo bis Fr 9.30–17.30 Uhr,<br />
Sa 9–13 Uhr<br />
Hektar: 186 ha<br />
Wer, wie die Winzergenossenschaft<br />
Achkarren, über Besitz in einer so<br />
anspruchsvollen Spitzenlage wie<br />
dem Achkarrer Schlossberg verfügt, ist reichlich<br />
gesegnet, aber auch gefordert. Der <strong>Wein</strong>berg<br />
mit Vulkanverwitterungsböden kann mit<br />
bis zu 60 Prozent Neigung extrem steil sein,<br />
durch die Kessellage staut sich sommerliche<br />
Hitze. Die WG bewirtschaftet 75 Prozent der<br />
insgesamt 111 Hektar Schlossberg und erschließt<br />
dessen Potenzial mit <strong>Wein</strong>en, die sich<br />
bodenständig und mit vulkanischer Mineralik<br />
zeigen: Probieren Sie unbedingt den prototypischen<br />
Spätburgunder.<br />
90 2023 »Edition Bestes Fass« Achkarren<br />
Schlossberg Riesling trocken<br />
In feiner mineralischer Würze kommt im Duft der Lagencharakter<br />
zum Vorschein, dazu Steinobst und Apfel. Die saftigfruchtigen<br />
Aspekte werden im Mund von Mineralik grundiert,<br />
ausgewogene Säure, etwas Zitrusfrucht fördert die<br />
Frische, die Fruchtsüße die Balance. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
89 2023 »Edition Bestes Fass« Achkarren<br />
Schlossberg Scheurebe trocken<br />
Keine Scheurebe, die durch prägnante Aromen auffällt, Muskatblüte,<br />
Mirabelle und reife Stachelbeere, etwas Puderzucker.<br />
Ausgewogen am Gaumen mit feiner Fruchtsüße und<br />
gut dosierter Stoffigkeit, reife Säure, am hinteren Gaumen<br />
sorgt die vulkanische Mineralik für Profil. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
89 2023 Achkarren Schlossberg Grauer<br />
Burgunder Spätlese trocken<br />
Zur Birne und Aprikose passt die Note von Muskatnuss, Orangenschale<br />
und reife Zitrusfrucht, auch Flieder. Zugängliche<br />
und feinwürzige Spätlese mit weichem, cremigem Fond, reife<br />
Säure, die im Hintergrund agiert, im Finish mit mineralischer<br />
Würze. Gerne zum Essen. 13 Vol.-%, DV, €<br />
89 2023 Achkarren Castellberg Weisser<br />
Burgunder Kabinett trocken<br />
Birne, Aprikose und Maracuja zeigen sich im fruchtigfrischen<br />
Duft, etwas Bananenschale, zarte Wiesenkräuter.<br />
Zeigt auch Frische und Frucht am Gaumen, präsente, eingewobene<br />
Säure, klarer Ausdruck, wieder Birne und auch Stachelbeere,<br />
saftig, feinwürzig, ausgewogen. 13 Vol.-%, DV, €<br />
89 2023 Muskateller Kabinett feinherb<br />
In der Nase mit viel Sortentypizität, Muskatblüte, Flieder<br />
und Pfirsich, auch Noten von Mango scheinen auf. Schlanker<br />
Bau, die merkliche Süße steht diesem unbeschwerten Charakter<br />
gut zu Gesicht, zumal die schwungvolle Säure für ein<br />
gutes Gleichgewicht sorgt. 12 Vol.-%, DV, €<br />
91+ 2022 »Edition Bestes Fass« Achkarren<br />
Schlossberg Spätburgunder Spätlese<br />
trocken<br />
Reifer Duftschleier mit Kirschen und Pflaume und Blaubeere,<br />
feine mineralische Würze der großen Lage. Im Mund mit<br />
einer samtenen Textur, die wie ein Seidenschal wirkt, reife<br />
Säure, weiches, feinkörniges Tannin, die vulkanische, würzige<br />
Mineralik ist das Trumpfass. 13,5 Vol.-%, DV, €€<br />
72 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER BADEN<br />
<br />
ALDE GOTT<br />
WINZER<br />
SCHWARZWALD<br />
Talstraße 2, 77887 Sasbachwalden<br />
T: +49 7841 20290, www.aldegott.de<br />
Kontakt: Günter Lehmann<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–18 Uhr, Sa 9–17 Uhr,<br />
Ab-Hof-Verkauf: So 11–17 Uhr<br />
Hektar: 265 ha<br />
Ob die Sage stimmt, ist nicht sicher, sie<br />
ist auf jeden Fall sehr schön: Zu Zeiten<br />
des Dreißigjährigen Krieges, als<br />
das Land nahezu entvölkert war, zog ein junger<br />
Mann durch die Gegend von Sasbachwalden.<br />
Überall fand er nur Zerstörung. Dann<br />
traf er eine junge Frau und rief voller Erleichterung:<br />
»Der Alde Gott lebt noch!« Und wie<br />
er lebt, möchte man heute sagen: Der <strong>Wein</strong>bau<br />
auf den Steilhängen ergibt hier traditionell<br />
kräftige <strong>Wein</strong>e, die Granitböden sorgen<br />
für satte Frucht – so ist es auch beim aktuellen<br />
Jahrgang, der über ganz schön viel Power verfügt,<br />
die durchweg gekonnt verpackt ist.<br />
91 2022 »Ausblick« Grauburgunder trocken<br />
Duft nach feinem Rauch, dazu etwas Brioche, helle Früchte,<br />
Birne, Honigmelone, Hauch Vanille, der Ausbau im Eichenfass<br />
ist spürbar. Am Gaumen dann mit sehr viel Wucht und<br />
Kraft, ausdrucksvoll und cremig, eher verhaltene Säure,<br />
dicht gewoben, langer Nachhall. 14,5 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2022 »Ausblick« Gewürztraminer trocken<br />
Intensiver Duft nach Wildrose, Muskatgewürz, eine Spur Gewürznelke,<br />
Litschi, typisch. Am Gaumen mit einer eher milden<br />
Säure und einem dichten Schmelz, erneut Muskatwürze,<br />
aber auch reife, helle Früchte, später mit feinem mineralischem<br />
Ton. 14,5 Vol.-%, DV, €€<br />
90 2022 »Granit« Riesling trocken<br />
Ein helles Zitronengelb in der Farbe. Duft nach zarter Pfirsichfrucht,<br />
Zwetschge, dazu orientalische Trockenkräuter<br />
und reife gelbe Früchte. Am Gaumen kernig und kräftig, wieder<br />
gelbfleischige Früchte, die Saftigkeit ist bemerkenswert.<br />
Kühle Frische im Finale. 13 Vol.-%, DV, €€€<br />
90 2021 »Weitblick« Weißburgunder trocken<br />
Leicht balsamischer Duft nach Zitronenmelisse und Blutorange,<br />
auch etwas gelber Apfel. Am Gaumen dann recht<br />
stoffig und dicht, lebendige Säure, reife Birnen, pikante<br />
Zitrusfrucht, zarte Vanille, ein cremiger Schmelz begleitet<br />
den bemerkenswerten Abgang. 14,5 Vol.-%, DV, €€<br />
92 2020 »Weitblick« Spätburgunder trocken<br />
Tiefgründiger, mineralisch anklingender Kräuterduft, der<br />
von Lakritze, Schlehen und eingelegten Beerenfrüchten begleitet<br />
wird. Kraftvoll-opulent die Aromatik am Gaumen.<br />
Saftige Gerbstoffe, die dem <strong>Wein</strong> Struktur und Lagerfähigkeit<br />
mitgeben, sehr druckvoll, würziges Finale.<br />
15 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2022 »Ausblick Alte Reben«<br />
Spätburgunder trocken<br />
Vielschichtiger Duft nach Waldbeeren, schwarzer Wildkirsche<br />
und Himbeere, aber auch Lakritze ist dabei. Am Gaumen<br />
mit sehr viel Kraft, die Gerbstoffe sind präsent und perfekt<br />
eingebunden, reife Säure, wieder dunkle Früchte, insgesamt<br />
würzig, gute Länge. 14,5 Vol.-%, DV, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
73
WEINGUT<br />
AUFRICHT<br />
Höhenweg 8, 88719 Stetten<br />
T: +49 7532 2427, www.aufricht.de<br />
Kontakt: Lukas Engelmann<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Sa 10–12 Uhr und 14–18 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 533.300 (50 % weiß, 30 % rot,<br />
10 % Rosé, 5 % Schaumwein)/51 ha<br />
Beim <strong>Wein</strong>gut Aufricht begann die Winzertradition<br />
vor etwa 70 Jahren mit<br />
Josef Aufricht. Heute lenkt mit dem<br />
jungen Johannes Aufricht die dritte Generation<br />
die Geschicke des malerisch im Meersburger<br />
Landschaftsschutzgebiet gelegenen Guts.<br />
Aufricht junior hat den Stil des Hauses sanft<br />
angepasst, Phenole und Fassausbau spielen<br />
nun eine größere Rolle, geblieben ist die feine<br />
Saftigkeit und Harmonie der <strong>Wein</strong>e. Erneut<br />
sehr gelungen sind der Chardonnay aus dem<br />
»Kalkbrunnen« und der Spätburgunder Mocken<br />
– <strong>Wein</strong>e, die eindrucksvoll Zeugnis ihres<br />
exzellenten Terroirs ablegen.<br />
91 2020 »Cuvée Blanc« brut<br />
Hinter seiner hefigen Fassade lässt der Duft Aromen von<br />
Nektarine, schwarzem Pfeffer, Birne und Minze anklingen.<br />
Im Mund führt eine knackige Säure Regie, die mit einer Spur<br />
Süße und weich anrollendem, dann aber doch dynamischem<br />
und pikantem Mousseux flankiert ist. 12 Vol.-%, DIAM, €€<br />
93+ 2023 »Kalkbrunnen« Chardonnay trocken<br />
In der Nase noch recht verhalten mit Aromen von exotischen<br />
Früchten, Zitronenschale, Hefe und getrockneten Kräutern<br />
mit einer kalkigen Mineralität. Am Gaumen hat der <strong>Wein</strong> ein<br />
feines Säuregerüst und einen dichten Körper, balancierter<br />
Holzeinsatz, feine Phenolik und lang. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
93+ 2022 Meersburg Mocken Spätburgunder<br />
trocken<br />
In der Nase ein wenig verhalten, rote und schwarze Früchte,<br />
Wacholder, Kirsche, Brombeere, Heidelbeere, Schlehe und<br />
ein Hauch von Schokolade. Am Gaumen ein lebendiger Körper,<br />
feine Säure, ziseliertes Gerbstoffgerüst, gut gearbeitetes<br />
Holz, würziger Abgang 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2022 Meersburg Trielberg Spätburgunder<br />
trocken<br />
In der Nase eine feine Rauchigkeit, Holzwürze, dunkle Früchte,<br />
Kirsche, Pflaume, Kaffee, Karamell, dazu ein Hauch Eukalyptus.<br />
Am Gaumen eine feine Säure, mittelgewichtig, Holzeinsatz<br />
spürbar, feines, reifes Tannin, gut eingebundener<br />
Alkohol, schöne Länge. 14 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2023 Meersburg Pfattishag Sauvignon<br />
Blanc trocken<br />
In der Nase hat der <strong>Wein</strong> eine schöne Mineralität, Stachelbeere,<br />
goldene Kiwi, weißer Tee, dazu feine florale Noten<br />
und ein Hauch von grünem Paprika. Am Gaumen dann mit einem<br />
schönen Säurezug, fein gewoben, harmonisch, dezent<br />
eingesetztes Holz, schöne Balance. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2023 Meersburg Eichhölzle<br />
Grauburgunder trocken<br />
91+ 2023 »Von Alten Reben« Sauvignon Blanc<br />
trocken<br />
91+ 2023 Meersburg Sommertal<br />
Weissburgunder trocken<br />
91 2023 »Von Alten Reben« Chardonnay tr.<br />
91 2023 »Von Alten Reben« Grauburgunder<br />
trocken<br />
90+ 2023 Weissburgunder trocken<br />
90+ 2023 »Rosé Saignée« trocken<br />
74 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER BADEN<br />
<br />
BÄRMANN<br />
Kirchgasse 38, 79291 Merdingen<br />
T: +49 7668 2570 160, www.weingut-baermann.com<br />
Kontakt: Frank Bärmann<br />
Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />
Flaschen/Hektar: 18.700 (50 % weiß, 40 % rot,<br />
10 % Rosé, 10 % Schaumwein)/3 ha<br />
Das ist die bislang beste und charakterstärkste<br />
Kollektion, die Frank Bärmann,<br />
der drei Hektar <strong>Wein</strong>berge am<br />
Kaiserstuhl und Tuniberg bewirtschaftet, zur<br />
Verkostung vorgelegt hat. Die drei Pinot<br />
Noirs aus 2020 und 2021 imponieren mit<br />
Struktur, Energie, Würze und Mineralik, wobei<br />
die aus dem Merdinger Bühl die Nase etwas<br />
vorne haben. Der »Orange« von der<br />
Scheurebe zeigt die attraktive Seite des Genres<br />
mit Zug, Frische, griffiger Phenolik und aparter<br />
Herbe. Wenn Frank Bärmann diesen starken<br />
Auftritt wiederholt, denken wir gerne<br />
über den dritten Stern nach.<br />
90+ 2021 Muskateller brut<br />
Wer Muskateller liebt, kommt schon beim Duft auf seine<br />
Kosten: Muskatblüte, Litschi, Kiwi, grüne Stachelbeere,<br />
Schwarze Johannisbeere. Am Gaumen straff gebaut, mit einer<br />
Säure, die nach vorne will, gepflegtes Mousse, schöne<br />
Würze und feine Restsüße. Hat Stil. 12 Vol.-%, NK, €€<br />
91+ 2022 Merdingen Bühl Grauburgunder<br />
trocken<br />
Eher unauffällig in der Farbe und im Duft, etwas Hefe, weiße<br />
Mandeln, Birnenschale, Birne, Mirabelle, etwas Cidre, feine<br />
Ätherik. Am Gaumen mit einer Gelassenheit, die nicht getragen<br />
wirkt. Immanente Spannung, feine, reife Phenolik, saftig,<br />
trocken, mineralisch. 13 Vol.-%, NK, €€<br />
92+ 2022 »Orange« unfiltriert trocken<br />
Dezent bernsteinfarben. Quitte und Quittenschale im Duft,<br />
herbe Birne, Wermutkraut, getrockneter Salbei, etwas Salzzitrone.<br />
Die attraktive Seite des »Orange«-Genres mit Zug<br />
und Frische, griffiger Phenolik, die Säure trägt ins Ziel, aparte<br />
Herbe. Schön. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />
92+ 2021 Merdingen Bühl Pinot Noir trocken<br />
Schöne Würze im Duft mit sonnengetrockneten Tabakblättern,<br />
Sauerkirsche, Granatapfel, knackiger Zwetschge und<br />
auch Zimtstange. Stoffig und saftig am Gaumen mit elegantem<br />
Gerbstoff und einer gut eingewobenen Säure, die mit<br />
feiner Ader läuft. Mineralisch grundiert. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2020 »Reserve« Merdingen Bühl Pinot<br />
Noir trocken<br />
Im Duft noch etwas uneinig, welche Seite er betonen will:<br />
viel Würze oder Frucht, etwas bedeckt, Kirsche, getrocknete<br />
Kräuter. Rauch. Eine am Gaumen schon von der Struktur lebende<br />
»Reserve« mit schöner mineralischer Würze und Gehalt,<br />
mittlere Komplexität, gute Länge. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
91+ 2021 Ihringen Fohrenberg Pinot Noir<br />
trocken<br />
Leichtes Kirschrot mit transparentem Rand, Nelke, Lorbeerblatt,<br />
rote Kirsche, schwarzer Pfeffer, feine Holzwürze.<br />
Schafft am Gaumen elegant die Balance von Kraft und Frische,<br />
lebendige Säure wird von mineralischer Energie unterstützt.<br />
Pure Frucht bis ins Finale. 13 Vol.-%, NK, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
75
WEINGUT<br />
AXEL BAUER<br />
Erlenstraße 38, 77815 Bühl<br />
T: +49 7223 8301227, www.weingut-axel-bauer.de<br />
Kontakt: Axel Bauer<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mi bis Fr 13–17 Uhr und nach<br />
Vereinbarung<br />
Flaschen/Hektar: 173.300 (55 % weiß, 40 % rot,<br />
4 % Rosé, 1 % Schaumwein)/28 ha<br />
Anbauweise: in Umstellung<br />
Das Ortenauer <strong>Wein</strong>gut hat sich einen<br />
ausgezeichneten Ruf für dichte, terroirgetriebene<br />
<strong>Wein</strong>e aufgebaut, es<br />
stand auf unserer Beobachtungsliste zum vierten<br />
Stern. Da nun Betriebsleiter Torsten Klein<br />
das Unternehmen verlassen hat, stellen wir die<br />
Aufwertung noch ein Jahr zurück. Doch dass<br />
der Nachfolger das Niveau halten wird, daran<br />
kann kaum Zweifel bestehen: Mit Walter<br />
Bibo hat Axel Bauer einen sehr erfahrenen<br />
Mann an seine Seite geholt. Er arbeitete einst<br />
bei Joachim Heger, dann bei Schloss Reinhartshausen<br />
und zuletzt im eigenen Rheingauer<br />
Start-up Bibo&Runge.<br />
94 2019 »Blacklist« Goldmuskateller<br />
trocken<br />
Gelbgold in der Farbe. Ein intensiver Duft von Rosenblüten,<br />
ein Hauch Bittermandel, ebenfalls ein attraktiv oxidativer<br />
Touch. Fast schlank im Auftakt, aber mit gutem Extrakt, dabei<br />
authentisch in der Rebsorte, reife, gut balancierende<br />
Säure. Ein Statement. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
93+ 2022 »La Grande Réserve Grand Vin«<br />
trocken CH/WB/SB<br />
Zunächst eine attrakive Reduktion im Duft. Ein vom Ausbau<br />
und feinster Frucht dominiertes Bukett. Am Gaumen dann<br />
dicht und fruchtbetont, weißer Pfirsich, Zitronenmelisse,<br />
Birne, Rauch und nasser Stein. Balanciert von sehr guter<br />
Säure. Ganz viel Potenzial. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />
93 2021 »Meisterstück« Pinot Blanc trocken<br />
Attraktiv und vielschichtig im Duft. Aromen von grüner Birne,<br />
weißen Blüten, junger Mandel sowie Estragon. Am Gaumen<br />
zunächst floral, dann sehr fruchtig, primär gelbe<br />
Frucht, auch ein Hauch Mineralität. Taktil durch gute Säure<br />
und akzentuierte Textur. Viel Trinkfluss. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />
93 2021 »Meisterstück« Sauvignon Blanc<br />
trocken<br />
Blasses Goldgelb. Wiesenkräuter, Stachelbeere, Limettenmelisse<br />
und ein Hauch vom nassen Stein im Duft. Am Gaumen<br />
eine subtile Mineralik sowie eine feine, reife Fruchtaromatik,<br />
ebenfalls weißer Pfirisich und Zitronengras. Ein <strong>Wein</strong><br />
mit Potenzial, der bereits Trinkfreude bereitet.<br />
12 Vol.-%, NK, €€€<br />
94 2020 »Réserve Fass No. 20/14« Pinot Noir<br />
trocken<br />
Pflaume, Gewürznelke, Pistolenrauch, Piment sowie ein<br />
Hauch Vanille im komplexen Bukett. Am Gaumen körperreich<br />
und doch nicht opulent, guter reifer Gerbstoff, saftig<br />
durch gute Säure. Diese balanciert ebenfalls die reife, dunkle<br />
Frucht. Druckvoll, mineralisch und lang. Potenzial.<br />
13 Vol.-%, NK, €€€€<br />
93 2019 »Premiere Cuvée Premier Vin«<br />
trocken ME/CS<br />
Attraktiv holzwürzig im Duft, konzentrierte Frucht, rote<br />
Pflaume, Cassis, Brombeere Schwarzkirsche, Wacholderbeere<br />
sowie eine Kräuternote. Am Gaumen dicht und konzentriert,<br />
von präziser Säure sehr gut balanciert, reifer Gerbstoff.<br />
Lang im Nachhall. 14 Vol.-%, NK, €€€<br />
76 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
BAUMANN<br />
WEINGÜTER BADEN<br />
Oberberg 55, 77876 Kappelrodeck<br />
T: +49 176 61018330, www.weingutbaumann.de<br />
Kontakt: Daniel Baumann<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Flaschen/Hektar: 6.700 (24 % weiß, 44 % rot,<br />
15 % Rosé, 17 % Schaumwein)/1 ha<br />
Daniel Baumann, Jahrgang 1989, studierte<br />
Informatik mit <strong>Wein</strong>bau im<br />
Nebenfach, 2021 übernahm er das<br />
<strong>Wein</strong>gut mit einem Hektar Reben von Mutter<br />
Barbara. Unterstützt wird er auch von seinem<br />
Opa Hermann, der mit seinen 93 Jahren im<br />
<strong>Wein</strong>berg immer noch den Takt vorgibt. Der<br />
»Granitsteinwinzer« bringt das Terroir seiner<br />
Lage Pfarrberg eins zu eins mit klirrender Mineralik<br />
in die Flaschen, ob beim Riesling,<br />
Müller-Thurgau oder dem bärenstarken Pinot<br />
Noir »Granit«, bei dem sich das Gestein<br />
in flüssige Materie zu verwandeln scheint. Dafür<br />
ziehen wir aus dem Stand zwei Sterne.<br />
92 2021 Blanc de Noir Crémant brut<br />
Eine beerige Spätburgundernase, frisch, klar, dezent hefewürzig<br />
begleitet. Im Mund hat der <strong>Wein</strong> ein recht dynamisches<br />
Mousseux, ein appetitliches Säurerückgrat, eine saftige,<br />
gut gebündelte Art mit mineralischen Untertönen und<br />
einem aromatischen Abklang. 12 Vol.-%, NK, €€<br />
91+ 2022 Waldulm Pfarrberg Riesling trocken<br />
In der Nase klingt schon die Mineralik an, klare Frucht, grüner<br />
Apfel, Mirabelle, auch Tannennadeln. Stoffig am Gaumen<br />
mit guter Substanz, reife und auch würzig belegte Säure,<br />
die prägnante Granitmineralik scheint wie ein Wasserzeichen<br />
bis ins Finale durch. 11,5 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2022 Waldulm Pfarrberg Müller-Thurgau<br />
trocken<br />
Saftiger roter und gelber Apfel in der Nase, Quittenschale,<br />
ein Hauch Hefe, weißer Sesam, frischer Kümmel, Blumenwiese.<br />
Trotz des geringen Alkoholgehalts am Gaumen vollmundig,<br />
saftig, erfrischende Herbe, eine Spur Klarapfel, phenolische<br />
Pixel, viel Mineralik. 11 Vol.-%, DV, €<br />
90 2022 Waldulm Pfarrberg Spätburgunder<br />
Weißherbst trocken<br />
In der Farbe Zwiebelschale. Beeriger Duft, Waldhimbeere,<br />
Rote Johannisbeeren, feine Kräuterigkeit. Schlanker straffer<br />
Bau, kein «Hände-nach-oben-Wochenende«-Rosé, mit<br />
seiner Mineralik, strukturierenden Gerbstoffen und Phenolen<br />
ein seriöser Speisenbegleiter. 11,5 Vol.-%, DV, €<br />
93 2021 »Granit« Waldulm Pfarrberg Pinot<br />
Noir trocken<br />
Rote Kirsche und Zwetschge in der entspannten, feinwürzigen<br />
Nase mit feinem, kühlem Rauch und druckvollen, steinigen<br />
Noten. Da lebt der Granit am Gaumen förmlich auf und<br />
transformiert sich in flüssige Materie, ein hoch mineralisches<br />
Kraftpaket, kompaktes Tannin, jung. 13 Vol.-%, NK, €€<br />
91 2022 Waldulm Pfarrberg Spätburgunder<br />
trocken<br />
Helles Kirschrot, an den Rändern aufgehellt. Rote Kirsche,<br />
Heidelbeere, Kirschkern, feine Kräuterigkeit, Marzipan. Breit<br />
angelegte Struktur mit weicher Textur, feingliedriger Säure<br />
im klaren, entspannten Fluss, dezenter Fruchtsüße und prägender<br />
Granitmineralik. 12,5 Vol.-%, €<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
77
BECKSTEINER<br />
WINZER<br />
<strong>Wein</strong>straße 30, 97922 Beckstein<br />
T: +49 9343 500-0, www.becksteiner-winzer.de<br />
Kontakt: Michael Braun<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Sa 9–18 Uhr, So 10–16 Uhr<br />
Hektar: 270 ha<br />
Die über 350 Mitglieder der Becksteiner<br />
Winzer aus 21 Dörfern im beschaulichen<br />
Taubertal wissen die<br />
günstigen geografischen Bedingungen mit<br />
Muschelkalkböden und das Cool Climate<br />
konsequent zu nutzen: Dabei entstehen <strong>Wein</strong>e<br />
mit klarer Frucht, Frische und prägender<br />
Kalkmineralik. Schon die Einstiegslinie »Kilian«<br />
bietet viel <strong>Wein</strong> fürs Geld (unser Tipp ist<br />
der saftig-würzige Chardonnay), bei den »Alten<br />
Reben« und den »Reserve«-<strong>Wein</strong>en steigern<br />
sich in Weiß und Rot Komplexität, Tiefe<br />
und Länge. Auf die Becksteiner Winzer um<br />
Kellermeister Florian Döller ist Verlass!<br />
92 2023 »Alte Reben« Gerlachsheim<br />
Herrenberg Hohenstadten Silvaner tr.<br />
Reife Birne, Honigmelone in der Nase, Aprikosentarte, mit<br />
kräuterigen und duftigen Noten. Ein Silvaner, der am Gaumen<br />
weit aufmacht und einiges zu bieten hat mit stoffiger<br />
Fülle, eher herber Saftigkeit und würziger Mineralik, reife,<br />
tragende Phenolik, gute Länge. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />
92 2022 »Reserve« Gerlachsheim<br />
Herrenberg Bildweinberg Chardonnay tr.<br />
Nussige, karamellige Noten mit feinen Röstaromen, reife Ananas,<br />
Mango, getrocknete Kräuter, feine Muskatnuss. «Reserve«,<br />
die aus dem Vollen schöpft, mit weichem Fond und intensiver<br />
Würzigkeit in einer breiten Struktur. Für die kälteren Jahreszeiten,<br />
immer zum Essen. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
90+ 2023 »Kilian« Gerlachsheim Chardonnay tr.<br />
Im Duft finden sich blumige, kräuterige und auch reife Nuancen,<br />
Birne, gelbes Pflaumenmus, gepuffter Mais. Am Gaumen<br />
mit einer festen und dabei eleganten Struktur, saftig<br />
mit feiner Phenolik und mineralisch-würzigen Anklängen,<br />
die auch das Finish noch mitbestimmen. 13 Vol.-%, DV, €<br />
91+ 2022 »Alte Reben« Gerlachsheim<br />
Herrenberg Mittlerer Berg Pinot Noir tr.<br />
Pinotfrucht von Himbeere, Cassis und Schwarzkirsche wird<br />
von rauchig-röstigen Noten begleitet, dunkle Schokolade<br />
und Mokka mischen mit. Führt die Intensität der Aromatik<br />
am Gaumen mit schöner Würze begleitet von feingliedriger<br />
Säure fort. Mittlere Komplexität. 13 Vol.-%, NK, €€<br />
91+ 2021 »Reserve« Gerlachsheim<br />
Herrenberg Wanne Schwarzriesling tr.<br />
Intensiver Duft mit dunklem Rauchfleisch, Tinte, Brombeere,<br />
Schwarzkirsche, dunkler Tabak, geröstete Kaffeebohnen.<br />
Die »Reserve« geht mit frischer und geradliniger Säure in die<br />
von mittlerem Extrakt getragene Substanz, die Tannine sind<br />
ausgewogen, gute Länge. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
91+ 2023 »Alte Reben« Gerlachsheim Herrenberg<br />
Oberer Berg Cuvée trocken MT/GS<br />
91 2023 »Selektion« Gerlachsheim<br />
Herrenberg Chardonnay trocken<br />
90+ 2023 »Selektion« Gerlachsheim<br />
Herrenberg Weißer Burgunder trocken<br />
90+ 2023 »Selektion« Gerlachsheim<br />
Herrenberg Grauer Burgunder trocken<br />
89+ 2023 »Kilian« Beckstein Grauer<br />
Burgunder trocken<br />
91 2022 »Selektion« Beckstein Kirchberg<br />
Schwarzriesling trocken<br />
90 2022 »Selektion« Gerlachsheim<br />
Herrenberg Spätburgunder trocken<br />
78 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
BERCHER<br />
Mittelstadt 13, 79235 Vogtsburg<br />
T: +49 7662 212, www.weingutbercher.de<br />
WEINGÜTER BADEN<br />
Kontakt: Arne und Martin Bercher<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Sa 9–11.30 Uhr und<br />
13.30–17 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 200.000 (48 % weiß, 37 % rot,<br />
10 % Rosé, 5 % Schaumwein)/27 ha<br />
Das namhafte Burkheimer <strong>Wein</strong>gut gehörte<br />
zu den ersten, die mit dem kleinen<br />
Holzfass konsequent eine Kaiserstühler<br />
Variante der Burgunderstilistik suchten.<br />
Dieser Idee sind Arne und Martin Bercher<br />
treu geblieben, insbesondere natürlich bei den<br />
Großen Gewächsen. Wir möchten angesichts<br />
der aktuellen <strong>Wein</strong>e aber auch den Blick auf<br />
die weniger holzgeprägten »Ersten Lagen«<br />
lenken: Das ist alles, egal, ob man über weiße<br />
Burgundersorten spricht, über Pinot Noir<br />
oder Muskateller, erstklassiges Handwerk.<br />
Wie gemacht für die gehobene Tafel, und das<br />
zu einem äußerst fairen Preis.<br />
93+ 2023 Burkheim Feuerberg Haslen<br />
Grauburgunder GG<br />
Leicht reduktiv und sogar etwas blumig im Duft, wenig Holz.<br />
Der Gaumen wirkt konzentriert in Säure und Stoff, zeigt viel<br />
Spannung und hohe Intensität, wirkt dabei noch in sich gekehrt.<br />
Die deutliche Mineralität weckt Erwartungen auf eine komplexe<br />
Entfaltung im Verlauf der Flaschenreife. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
93 2023 Burkheim Feuerberg Haslen<br />
Weißburgunder GG<br />
Dezent im Duft, Rauch, frische Mandarinen und Zitronen,<br />
Honigmelone, getrocknete Minze, Oregano, Kümmel, eine<br />
Spur Zimt. Am Gaumen schlank und mit Zug, Zitrusfrucht,<br />
Kräuterwürze, lebendige Säurestruktur, feine Phenolik, betont<br />
trocken, noch jugendlich. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2023 »SE« Spätburgunder Rosé trocken<br />
Strahlendes, helles Kirschrot im Glas. Rote Frucht im Duft,<br />
Erdbeere, Süßkirsche, Orangenschale, getrocknete Kräuter<br />
(Thymian, Oregano). Am Gaumen mit Beerenfrucht und Kräuterwürze,<br />
feine Salzigkeit, eng anliegende, frische Säure, stilvoll<br />
und saftig mit schönem Trinkfluss. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />
93 2022 Burkheim Feuerberg Kesselberg<br />
Spätburgunder GG<br />
»Süßes« Holz, Kirschkern, kleine rote Beeren. Am Gaumen<br />
hat der <strong>Wein</strong> eine gute Balance: Der vergleichsweise körnige<br />
Gerbstoff liegt in vorsichtig extrahierter Menge vor und ist<br />
geschmeidig grundiert, die Säure bleibt zurückhaltend. Es<br />
ist alles bereit für eine positive Entfaltung während der Flaschenreife.<br />
12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2019 »1G« Burkheim Feuerberg<br />
Spätburgunder Erste Lage trocken<br />
Fein und konzentriert im Duft, Rauch, helle und dunkle Waldbeeren,<br />
Granatapfel, Lorbeer, dunkle Schokolade. Am Gaumen<br />
dicht und elegant, dezente Gaumenfrucht, die sich mit<br />
der Zeit zum feinkörnigen Gerbstoff und zur mineralischen<br />
Würze auffächern wird, lange am Gaumen. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2022 »SE« Chardonnay trocken<br />
92 2023 »1G« Burkheim Feuerberg<br />
Grauburgunder Erste Lage trocken<br />
92 2023 »1G« Burkheim Feuerberg<br />
Muskateller Erste Lage trocken<br />
91+ 2023 »1G« Sasbach Limburg<br />
Weißburgunder trocken<br />
91+ 2023 »1G« Jechtingen Eichert<br />
Grauburgunder Erste Lage trocken<br />
90 2023 Burkheim Weißburgunder trocken<br />
92 2020 «1G« Sasbach Limburg<br />
Spätburgunder Erste Lage trocken<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
79
WEINGUT &<br />
PRIVATKELLEREI<br />
BIMMERLE<br />
Kirchstraße 4, 77871 Renchen-Erlach<br />
T: +49 7843 654, www.wein-bimmerle.de<br />
Kontakt: Siegbert Bimmerle<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8–12 und 13–17 Uhr, Sa 9–13 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 1.333.300 (40 % weiß, 60 % rot)/150 ha<br />
Das <strong>Wein</strong>gut und die Privatkellerei<br />
Bimmerle zählen nicht nur wegen der<br />
stattlichen Anzahl von 150 Hektar<br />
Rebfläche zu den konstanten Größen, die Baden<br />
mitgestalten, auch auf die Qualität der<br />
<strong>Wein</strong>e ist Jahr für Jahr Verlass. Sortentypizität<br />
der einzelnen Rebsorten und die Steigerung<br />
der Qualitäten von der Kabinettklasse bis zu<br />
den vom Holzausbau definierten »Réserve«-<br />
<strong>Wein</strong>en sind die Bausteine, die sich zum großen<br />
Ganzen zusammenfügen. Alle <strong>Wein</strong>e des<br />
stimmigen Portfolios verbindet, dass sie das<br />
leisten, was <strong>Wein</strong> ausmachen kann: nämlich<br />
das leibliche Wohl zu stärken.<br />
92 2021 »Réserve 500« Chardonnay trocken<br />
Neben warmem Rauch auch etwas grüne Walnuss, geröstete<br />
Haselnüsse, Popcorn, in Butter gebratener Mais. Vollmundig<br />
und kraftvoll am Gaumen mit Muskeln und Schmelz, reife<br />
Aprikose und Birne werden würzig begleitet, feine salinen<br />
Noten, von reifer Säure flankiert, lang. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2021 »Réserve 500« Weißburgunder<br />
trocken<br />
Der Holzausbau sorgt für rauchige Würze, warmer Rauch,<br />
reife Mirabelle, Birne, nussige Noten, auch Gewürze wie<br />
Piment. »Réserve« mit kräftigem Bau, stoffige Fülle, der<br />
dichte Extrakt sorgt für Schub, die reife Säure trägt, würzig<br />
und auch leicht salzig, gute Länge. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
91+ 2022 »Réserve 500« Grauburgunder<br />
trocken<br />
Rauch und Röstaromen mit reifer Birne in der intensiven<br />
Nase, Aprikose und auch Aprikosentarte, kandierte Walnüsse.<br />
Strukturgeprägter Grauburgunder, der einiges an Kraft<br />
und Substanz mitbringt und sich trefflich zu kräftigen Gerichten<br />
eignet, dicht, würzig. 14 Vol.-%, NK, €€€<br />
91 2020 Cabernet Sauvignon trocken<br />
Dunkelbeeriger und würziger Duft nach Schwarzen Johannisbeeren,<br />
kühler Rauch und ebenso Röstaromen, Schwarztee<br />
und Tinte. Stoffiger Gaumenansatz mit gutem Extraktgehalt,<br />
druckvoll, saftig, Johannisbeere, etwas Schattenmorelle,<br />
kompakte Gerbstoffstruktur, Potenzial.<br />
13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
91 2023 Sauvignon Blanc Spätlese trocken<br />
Gepflegte Sortentypizität in der Nase, Schwarze Johannisbeere,<br />
gelbe Stachelbeere, reife Kiwi, Mango und Maracuja.<br />
Gutes Gleichgewicht im Mund, kompakte Struktur, Schmelz<br />
und Saft, die präsente Säure bringt Frische und auch Länge,<br />
feinwürzig im Finale. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
89+ 2023 Auxerrois Kabinett trocken<br />
89+ 2023 Weisser Burgunder Kabinett trocken<br />
89 2023 Chardonnay trocken<br />
89 2023 Grauer Burgunder Kabinett trocken<br />
90 2022 Spätburgunder im Eichenfass<br />
gereift trocken<br />
80 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER BADEN<br />
BISCHOFFINGER<br />
WINZER<br />
Bacchusstraße 20, 79235 Vogtsburg-Bischoffingen<br />
T: +49 7662 93010, www.bischoffinger-winzer.de<br />
Kontakt: Thomas Weiler<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Flaschen/Hektar: 1.900.000 (58 % weiß, 42 % rot)/260 ha<br />
Bei den 300 Bischoffinger Winzern weiß<br />
man genau, warum ihre Basislinie<br />
»Handwerkskunst« heißt: Mit Sorgfalt<br />
werden die 260 Hektar <strong>Wein</strong>berge in Lagen<br />
wie Bischoffinger Enselberg und Steinbuck<br />
kultiviert, die Trauben unter der Leitung<br />
von Kellermeister Norbert Kuhn zu <strong>Wein</strong>en<br />
mit Profil verarbeitet, die auch auf der neuen<br />
Sonnenterasse genossen werden können. Die<br />
»Réserve«-<strong>Wein</strong>e potenzieren Substanz, seidige<br />
Fülle und Mineralik, der unbeschwerte<br />
Muskateller ist unsere Empfehlung. In diesem<br />
Jahr feiert die Kooperative ihren 100. Geburtstag.<br />
Darauf stoßen wir an!<br />
92 2021 »Réserve« Bischoffingen Steinbuck<br />
Grauer Burgunder trocken<br />
Getragener Duft mit feiner Vanille und etwas Anis im Duft,<br />
warmer Rauch, Birne, frisch gestoßene Wacholderbeere.<br />
Der süßliche Extrakt wird am Gaumen von der reifen Säure<br />
begleitet, gute Substanz, Volumen und Fülle, schöne Würze<br />
und auch Mineralik, gute Länge. 14,5 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2022 »Réserve« Bischoffingen<br />
Rosenkranz Chardonnay trocken<br />
Mittleres Gelb. Expressiver Duft nach Aprikosen, Ananas,<br />
Holzwürze und auch Vanille, Anis kommt dazu. Verdient sich<br />
den Namen »Réserve« am Gaumen mit Substanz, Fülle, Opulenz<br />
und einer kräftigen Struktur, Schmelz geht in würzige,<br />
salzige Mineralik über, gute Länge. 14 Vol.-%, DV, €€<br />
90 2023 »Handwerkskunst« Bischoffingen<br />
Muskateller feinherb<br />
Intensiver Duft nach Muskatnuss und Minze, Orangenschale<br />
und Bergamotte sind ebenfalls mit dabei. Am Gaumen mit<br />
verhaltener und gut temperierter Säure, schöner Schmelz,<br />
süße Zitrusfrüchte, Orange, erneut Muskatnuss, feine Süße,<br />
balanciert, guter Trinkfluss. 11 Vol.-%, DV, €<br />
92+ 2022 »Pinot One« Bischoffingen Pinot Noir tr.<br />
Orangenblüte mit roter Kirsche und Roter Bete, würzige, er<br />
dige Noten, getrocknete Kräuter, etwas Kümmel, mineralisch.<br />
Druckvoll am Gaumen mit stabilem Säurestrang, betont<br />
trocken, was die vulkanische Mineralik unterstützt, die<br />
Gerbstoffe haben gute Reserven. 14 Vol.-%, NK, €€€<br />
91+ 2022 »Réserve« Bischoffingen Steinbuck<br />
Pinot Noir trocken<br />
Reife Fruchtnoten mit Holzwürze, warmer Rauch, Brombeere,<br />
Pflaume und dunkle Kirschen, ein Hauch Vanille blitzt auf. Am<br />
Gaumen kräftiger Bau mit guter Substanz sowie weichem,<br />
stützendem Gerbstoff, dunkle Schokolade und merkliche mineralische<br />
Grundierung, gute Länge. 14 Vol.-%, NK, €€€<br />
90 2023 »BB« Bischoffingen Grauer<br />
Burgunder trocken<br />
89+ NV »Handwerkskunst« Bischoffingen<br />
Weißer Burgunder & Chardonnay trocken<br />
89+ 2023 »BB« Bischoffingen Weißer<br />
Burgunder trocken<br />
89 2023 »Handwerkskunst« Bischoffingen<br />
Grauburgunder Kabinett trocken<br />
89 NV »Handwerkskunst« Bischoffingen<br />
Weißer Burgunder & Sauvignon Blanc<br />
feinherb<br />
89+ 2022 »Réserve« Bischoffingen<br />
Rosenkranz Merlot trocken<br />
89 NV »20.000 BC« Bischoffingen Cuvée tr.<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
81
WEINGUT<br />
BLANKENHORN<br />
Basler Straße 2, 79418 Schliengen<br />
T: +49 7635 82000, www.weingut-blankenhorn.de<br />
Kontakt: Martin Männer<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo, Di, Do und Fr 9–12 Uhr und<br />
14–17 Uhr, Mi 9–12 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 110.000 (55 % weiß, 45 % rot)/24 ha<br />
Anbauweise: in Umstellung<br />
Nur wenige <strong>Wein</strong>güter können eine solche<br />
Expertise vorweisen, wenn es um<br />
Gutedel geht – der im <strong>Wein</strong>gut Blankenhorn<br />
mit der französischen Rebsortenbezeichnung<br />
»Chasselas« genannt wird: Da<br />
können Yvonne und Martin Männer durchaus<br />
als Koryphäen gelten. Gerade der dichte,<br />
mineralische »Courage« belegt, was dieser oft<br />
unterschätzten Rebsorte aus dem Markgräflerland<br />
zuzutrauen ist. Chardonnay, Syrah<br />
und Pinot Noir gelingen in Schliengen ebenfalls<br />
trefflich, das <strong>Wein</strong>gut Blankenhorn hat<br />
sich längst als feste Größe in Baden und darüber<br />
hinaus etabliert. Guter Auftritt!<br />
93+ 2020 »Courage« Schliengen Chasselas<br />
trocken<br />
Dezente Reduktionsnote im vielschichtigen Duftbild, rauchig,<br />
Flintstein, Mirabelle, gelber Apfel, ein Hauch Cassis.<br />
Fest und straff in seiner Struktur, zeigt momentan erst einen<br />
Ausschnitt seiner großen Möglichkeiten, engmaschig verwoben,<br />
mineralisch, lang. 13 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
92+ 2020 Schliengen Sonnenstück<br />
Chardonnay trocken<br />
Würzig, warmer Rauch, geröstete Haselnuss, gebackener<br />
Kürbis, Piment, Kreuzkümmel, gelbe Frucht, Aprikosen,<br />
Orangen, Kräuterwürze. Der Gaumen beginnt saftig, lebendige<br />
Säure, sämige Stoffigkeit, apart herb, Zitrusfrucht, grüner<br />
Apfel, ein Hauch Vanille im Finale. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2022 Schliengen Chardonnay trocken<br />
Würzig, mit feinem, kaltem Rauch im komplexen Duft, Birne,<br />
Birnenschale, Melone, nussig, mineralisch-steinig, gestoßener<br />
Stein. Mit guter Energie und Spannung am Gaumen, linearer<br />
Schub, dicht und straff in der Struktur, beschäftigt die<br />
Geschmackspapillen, mineralisch. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />
92+ 2022 »Le Clocher« Schliengen Kirchberg<br />
Chasselas trocken<br />
Animierender Duft, leichte Reduktion, rauchig, Mirabellen,<br />
Marillen, Williamsbirne, geröstete Walnüsse, nasser Kalk.<br />
Am Gaumen entfalten sich in einer straffen Struktur Saft,<br />
Spannung und Würze mit feiner, salziger Mineralik, die sich<br />
bis ins Finale zieht. Jung. 12 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
92+ 2019 »Bravoure« Schliengen Syrah<br />
trocken<br />
Sauerkirsche, Schwarze Johannisbeere, Brombeere, Blaubeere<br />
mit einem Odeur von Milchschokolade, rauchige, kräuterige<br />
Würze. Die Kraft, die »Bravoure« mitbringt, wird aufgenommen<br />
in einer weichen Textur, die Gerbstoffe sind reif<br />
und eingebunden. Gute Länge. 13,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
92+ 2020 Schliengen Ölacker Pinot Noir<br />
trocken<br />
Das Rauchig-Würzige steht im Vordergrund, dahinter zeigen<br />
sich Schwarzkirsche, Pflaume, schwarzer Pfeffer und Trockenfleisch.<br />
Attraktives Wechselspiel zwischen markanten<br />
und geschmeidigen Elementen, weiche Textur, Saft, griffiges<br />
Tannin und kalkmineralische Würze.<br />
13 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
82 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
BRENNEISEN<br />
WEINGÜTER BADEN<br />
Am Weiler Weg 2, 79588 Egringen<br />
T: +49 7628 800987, www.weingut-brenneisen.de<br />
Kontakt: Dirk Brenneisen<br />
Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />
Flaschen/Hektar: 30.000 (70 % weiß, 30 % rot)/6 ha<br />
Dirk Brenneisen lebt den <strong>Wein</strong> und sein<br />
<strong>Wein</strong>gut mit jeder Faser. Das gilt auch<br />
für scheinbare Nebensächlichkeiten<br />
wie das Mähen. Während Corona schaffte<br />
sich der Winzer einfach mal kleinwüchsige<br />
Ouessant-Schafe an – Tiere, die im Normalfall<br />
nicht auf die Hinterbeine stehen und daher<br />
nur unter den Stöcken fressen. Inzwischen<br />
hat er auch Freude mit dem Experiment an georgischen<br />
Tongefäßen, den »Qvevris«. Bei alldem<br />
gelingen Brenneisen aber auch die südbadischen<br />
Klassiker wie Gutedel, Weiß-, Grauund<br />
Spätburgunder ausgezeichnet. Und der<br />
Chardonnay-Sekt ist formidabel!<br />
94+ 2018 Blanc de Blancs Zero Dosage<br />
Spontangärungswürze, auch hefewürzige Noten, Maisgrieß,<br />
aber auch gelbfruchtige und ein klein wenig buttrige Töne.<br />
Im Mund hat der <strong>Wein</strong> eine saftige Säure, feines Mousseux,<br />
trotz der Abstimmung als Zero Dosage wirkt der Gaumen<br />
voll und harmonisch. Ein sehr hochwertiger Apéro und ein<br />
vielseitiger Speisenbegleiter. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />
94+ 2021 »Alte Reben« Grauer Burgunder<br />
trocken<br />
Fein und dicht im Duft, Rauch, kalkiges kühles Gesteinsmehl,<br />
frische Frucht von Zitronen, Birnen, Ananas, Heu. Am<br />
Gaumen mit Spannung und Zug, lebendiger, geradliniger<br />
Säurenerv, schlank und tiefgründig, frische Frucht mit<br />
Schmelz, salzig, mineralisch, druckvoll, Langstreckenläufer.<br />
12 Vol.-%, NK, €€€<br />
95 2021 «Quevri mt´s vane« trocken<br />
Strahlendes Orange im Glas. Würzig im Duft, Rauch, Earl-<br />
Grey-Tee, Orangenschale, Kumquat, Minze, Fenchel, Piment,<br />
Kümmel, kandierte Zitrone und Ingwer. Am Gaumen mit<br />
dichtem feinkörnigem, reifem Tanningerüst, frische, feingliedrige<br />
Säure, saftig und ausdrucksstark.<br />
12 Vol.-%, NK, €€€<br />
91 2021 »Lädde« Gutedel trocken<br />
Konzentriert und dicht im Duft, Hefenoten Apfelschale, frischer<br />
Brotteig, Birnenmark, gelbes Currypulver, nussige Anklänge.<br />
Am Gaumen dicht und mit großer Eleganz, aus einem<br />
Guss, saftige Frucht, feine Würze, Schmelz und frische<br />
Säure, schlank und mundfüllend, viel <strong>Wein</strong>. 11 Vol.-%, DV, €<br />
95 2020 »Juri« Pinot Noir trocken<br />
Komplex und fein nuanciert, ätherische und balsamische<br />
Noten, Waldbeeren, Rote Bete, Zwetschgen, Menthol, dezent<br />
Pfeffer und kalkiges Gesteinsmehl. Am Gaumen dicht,<br />
feingliedrige Säure, eng verwobene griffige Phenolik wie ein<br />
Flickenteppich, frische Frucht, mit entspanntem Zug, viel<br />
Potenzial. 13 Vol.-%, NK, €€€€<br />
94 2021 »Molassefels« Chardonnay trocken<br />
94 2021 »Alte Reben« Weisser Burgunder<br />
trocken<br />
93+ 2021 »Molassefels« Grauer Burgunder<br />
trocken<br />
90 2023 Gutedel trocken<br />
94 2020 »Alte Reben« Pinot Noir trocken<br />
93 2020 »Chätsch« Pinot Noir trocken<br />
91 2020 »Molassefels« Pinot Noir trocken<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
83
BURKHEIMER<br />
WINZER<br />
Winzerstraße 8, 79235 Vogtsburg-Burkheim<br />
T: +49 7662 93930, burkheimerwinzer.de<br />
Kontakt: Wolf Klingenmeier<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–12 Uhr und 13.30–18 Uhr,<br />
Sa 9–16 Uhr, So 10–16 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 1.333.300 (60 % weiß, 30 % rot,<br />
7 % Rosé, 1 % süß, 3 % Schaumwein)/120 ha<br />
Die sechzig Winzerfamilien der Genossenschaft<br />
konnten 2024 das hundertjährige<br />
Jubiläum der Kooperative feiern.<br />
Familiär gehe es bei ihnen zu, so schreibt<br />
uns der Vorstand, fruchtbar sei die Zusammenarbeit<br />
von Jung und Alt, von Überlieferung<br />
und Innovation im <strong>Wein</strong>bau. Der wird in<br />
Burkheim schon seit dem 8. Jahrhundert betrieben.<br />
Auf ihren Spitzenlagen Feuerberg und<br />
Schlossgarten stehen vor allem Burgundersorten.<br />
Von diesen konnten wir einen kleinen,<br />
aber feinen Ausschnitt verkosten. Unser Tipp<br />
ist die Grauburgunder-Spätlese »Genuss«, eine<br />
hervorragende Speisenbegleitung.<br />
91 2023 »Genuss« Burkheim Feuerberg<br />
Grauburgunder Spätlese trocken<br />
Zunächst hefegeprägt, die Sortenfrucht von Charentais-Melone<br />
und Heidelbeere wirkt noch sehr jugendlich und nicht<br />
voll entfaltet. Im Mund zeigt sich eine sehr gepflegte, feine<br />
Phenolik, die reife Säure trägt den fülligen Körper. Sehr guter<br />
Bau! Ein kulinarischer Typus. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />
91 2020 »Stolz« Burkheim Feuerberg<br />
Spätburgunder Barrique trocken<br />
Deutliches Neuholz, Speck, Nougat, auch balsamisch-kräuterwürzige<br />
Aromen, Kirsche, Rosine, Menthol. Der Gaumen<br />
ist ganz auf weiche Fülle und Volumen angelegt, die Gerbstoffe<br />
sind feinkörnig und geradezu ölig grundiert, die Säure<br />
ist reif, die Frucht »warm« und reif. Gute Länge. Eine Wuchtbrumme.<br />
14,5 Vol.-%, NK, €€<br />
89 2023 »Lebensfreude« Burkheim Rosé<br />
Kabinett trocken<br />
Helles Lachsrosa in der Farbe. Im Duft Eisbonbon, Erdbeerkonfitüre,<br />
Süßkirsche. Am Gaumen zeigt er sich saftig, leicht<br />
im Extrakt und von leichter Süße getragen. Durch die vergleichsweise<br />
milde Säure ist der <strong>Wein</strong> auch für größere Runden<br />
ein idealer Apéro. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
84 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
CLAUSS<br />
WEINGÜTER BADEN<br />
Obere Dorfstraße 39, 79807 Nack<br />
T: +49 7745 5492, www.weingutclauss.de<br />
Kontakt: Susanne und Berthold Clauß<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo, Di, Do, Fr 10–12 Uhr und 13–17 Uhr,<br />
Sa 10–16 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 186.700 (40 % weiß, 45 % rot,<br />
6 % Rosé, 1 % süß, 8 % Schaumwein)/19 ha<br />
Eigentlich liegt das <strong>Wein</strong>gut der Familie<br />
Clauß schon fast in der Schweiz, so<br />
sehr ist es im südbadischen Grenzgebiet<br />
am Hochrhein zwischen Schaffhausen<br />
und Zürich von der Eidgenossenschaft umgeben.<br />
Susanne und Berthold Clauß – unterstützt<br />
von ihren Kindern – bauen in dem Anfang<br />
der 1980er-Jahre gegründetem <strong>Wein</strong>gut<br />
kraftvolle und ausdrucksstarke <strong>Wein</strong>e aus.<br />
Das milde Klima von Rhein und Bodensee<br />
und die Lehmböden mit Kalkgesteinen bieten<br />
dafür beste Voraussetzungen – Sekt können<br />
sie bei der Familie Clauß natürlich ebenfalls:<br />
Der 2019er Brut Nature hat uns beeindruckt!<br />
93 2019 «Grande Cuvee« brut nature<br />
CH/PN<br />
Sattes Goldgelb, Duft nach Brioche, dazu reifer Apfel, knackige<br />
Birne, aber auch zarte Kirsche und feiner Rauch, vielschichtig,<br />
reichhaltig, Haselnuss. Am Gaumen mit feinem<br />
Mousseux, schwungvoll, Toast, helle Früchte, cremiger<br />
Fond, delikate Säure, schöne Länge, elegant.<br />
12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2022 »Urbanus« Pinot Blanc trocken<br />
Feiner Duft nach zarter Vanille, etwas Brioche, dazu helle<br />
Blüten und roter Apfel, Birne, dezent Mandel, Aprikose<br />
kommt dazu, spürbarer Barriqueeinsatz. Am Gaumen mit<br />
Saft und Kraft, dezente Phenole, gut austarierte Säure,<br />
Apfel, Vanille, fester Kern, lang. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
91+ 2023 »Wildfang« Müller- Thurau trocken<br />
Feiner Duft nach hellen Blüten, etwas Apfelschale, Birnen,<br />
dazu zarte Muskatblüte, zartes Brioche, animierend. Am<br />
Gaumen mit lebendiger Säure, zitrische Aromen, sehr griffiger<br />
Müller-Thurgau, feine Würze, etwas Orange und Muskatblüte,<br />
saftig, endet frisch. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />
90+ 2023 Nack Muskateller trocken GM/RM<br />
Feiner, intensiver Duft nach Muskatblüte, dazu süße Birne,<br />
etwas Orangenabrieb, Holunderblüte und Traubensaft, animierend<br />
und sortentypisch. Am Gaumen mit lebendiger<br />
Säure, erneut Muskatblüte, klar und direkt, griffig, betont<br />
trocken, frisches Finale. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
90+ 2023 Nack Steinler Sauvignon Blanc<br />
trocken<br />
Duft nach reifen Zitrusfrüchten, Stachelbeere, dazu etwas<br />
Schwarze Johannisbeere, frisch und animierend. Am Gaumen<br />
mit einer griffigen Säure, Zitrusfrüchte dominieren,<br />
Limette, etwas Kräuterwürze, frische, direkte Art, schöner<br />
Speisenbegleiter. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
92+ 2021 »Urbanus« Pinot Noir trocken<br />
Intensiver Duft nach saftigen roten Früchten, Sauerkirsche,<br />
pikante Brombeere, zarter Rauch dazu delikate Kräuterwürze.<br />
Am Gaumen mit präsentem Gerbstoff, lebendige Säure,<br />
zupackend, schöne Dichte, erneut knackige rote Früchte,<br />
gute Struktur, schöne Länge. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
91 2023 Spätburgunder Rosé Auslese<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
85
WEINGUT<br />
DÖRFLINGER<br />
Mühlenstraße 7, 79379 Müllheim<br />
T: +49 7631 2207, www.weingut-doerflinger.de<br />
Kontakt: Hermann Dörflinger<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8–12.30 Uhr und<br />
13.30–18.30 Uhr, Sa 9–16 Uhr<br />
Hektar: 20 ha<br />
Man kann bei den sympathischen Dörflingers<br />
schon mal durcheinanderkommen,<br />
weil die Herren des Hauses<br />
seit ein paar Jahrzehnten den Vornamen Hermann<br />
tragen. Aber nicht nur deshalb ist hier<br />
Kontuinität auf hohem Niveau gewahrt. Das<br />
Gut setzt auf konsequent trockenen Ausbau, mit<br />
Hermann junior ist der Fokus vielleicht eine<br />
Spur mehr in Richtung Rotwein gerutscht – der<br />
Merlot großartig! Aber nach wie vor kommen<br />
wir nicht umhin, den herrlich geschmeidig-trinkigen<br />
Gutedel als Tipp herauszustellen. Es geht<br />
einfach nicht anders, die Dörlingers beherrschen<br />
das Spiel mit dieser Sorte einfach perfekt.<br />
92 2021 Pinot Extra Brut<br />
Sattes Lachsrosa. Feiner Pinotduft mit zarter Sauerkirsche,<br />
etwas Waldhimbeere, rote Früchte, dahinter eine charmante<br />
Kräuterwürze plus feiner Rauch. Am Gaumen mit einem<br />
lebendigen, feinen Mousseux, feine Säure, wieder rote<br />
Frucht, schöne Griffigkeit, balanciert und frisch, macht<br />
Spaß. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />
93 2022 Chardonnay Spätlese trocken<br />
Duft nach Vanille, Rauch, dazu Röstaromen, vom Barrique-<br />
Ausbau geprägt, dazu roter Apfel, Birne, feine Minze. Am<br />
Gaumen mit dichtem Zug, lebendige Säure, griffige Phenole,<br />
schöner Schmelz, wieder Apfel und Kräuter, schöne Würze,<br />
gute Struktur und Länge, kraftvoll, wird schön reifen.<br />
13,5 Vol.-%, NK, €€<br />
90+ 2023 Müllheim Reggenhag Gutedel<br />
trocken<br />
Feiner Duft nach frischem Apfel, frisch gemähter Wiese und<br />
zarter grüner Birne, delikat. Am Gaumen mit einer feinen<br />
Säure, schöne Griffigkeit, wieder helle Früchte, Apfel, alles<br />
ganz frisch und klar, hat eine schöne Geschmeidigkeit und<br />
eine gute Länge. 11,5 Vol.-%, DV, €<br />
93 2022 Badenweiler Römerberg Merlot<br />
trocken<br />
Intensiver Duft nach süßer Kirsche, Spätzwetschge, reifer<br />
Brombeere, dazu feine Würze, etwas Rauch, Röstaromen,<br />
zarte Vanille. Am Gaumen mit satten, reifen Gerbstoffen, erneut<br />
süße Kirsche mit Brombeere, feine Säure, hat viel Saft,<br />
gut zum kräftigen Essen, Potenzial. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2022 Müllheim Pfaffenstück<br />
Spätburgunder trocken<br />
Feiner Duft nach roten Früchten, Sauerkirsche, dazu etwas<br />
Schlehe, zarter Rauch, feine Röstaromen, ein Hauch Vanille<br />
und Marzipan. Am Gaumen mit geschmeidigen Gerbstoffen,<br />
feine Säure sorgt für Zug, wieder Kirsche, ein Hauch Pflaume,<br />
geschmeidig, gute Struktur und Länge.<br />
13 Vol.-%, NK, €€€<br />
91 2022 Pinot & Chardonnay Extra Brut<br />
CH/PN<br />
92 2022 Badenweiler Römerberg Weisser<br />
Burgunder Spätlese trocken<br />
91 2023 Müllheim Sonnhalde Grauer<br />
Burgunder Kabinett trocken<br />
86 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER BADEN<br />
<br />
FREIHERR VON UND<br />
ZU FRANCKENSTEIN<br />
<strong>Wein</strong>gartenstraße 66, 77654 Offenburg<br />
T: +49 781 34973, www.weingut-von-franckenstein.de<br />
Kontakt: Stefan Huschle<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mi bis Fr 9–12 Uhr und 14–18 Uhr,<br />
Sa 9–13 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 113.300 (60 % weiß, 30 % rot,<br />
10 % Schaumwein)/18,5 ha<br />
Anbauweise: in Umstellung<br />
Als Stefan Huschle den Traditionsbetrieb,<br />
dessen Wurzeln bis in das 13.<br />
Jahrhundert zurückreichen, im Jahr<br />
Jahr 2008 übernommen hat, rief er das Motto<br />
aus: Weniger ist mehr. Sein Ziel war es, die<br />
Stärken des exzellenten, von Gneis- und Granitböden<br />
geprägten Terroirs maximal zur<br />
Geltung zu bringen. Heute man kann sagen:<br />
Der ambitionierte Winzer hat ganze Arbeit<br />
geleistet. Die aktuelle Kollektion gefällt<br />
durch Präzision, Tiefe und eine wunderbare<br />
Trinkigkeit. Exzellent gelungen ist dabei<br />
auch der wunderbar pikante Chardonnay-<br />
Sekt. Glückwunsch!<br />
93 2019 Chardonnay extra brut<br />
Kräftig aufschäumend, bei feiner Perlage. Der Duft erinnert<br />
durch deutlich vorhandene Briochenoten an Gewächse aus<br />
der Champagne. Dazu kommen Aromen von Birnenfrucht,<br />
etwas Quitte sowie brotige Anmutungen. Cremig am Gaumen,<br />
lebhafte Säure, gute Länge, erwachsen.<br />
12 Vol.-%, NK, €€<br />
94 2022 Lauf Gut Alsenhof Grauburgunder<br />
Erste Lage trocken<br />
Goldgelb, im Duft viel Holzwürze, Vanille, reife Birnen, Mirabellen,<br />
gelbfleischige Äpfel, nussige und rauchige Noten,<br />
vielschichtige Aromatik. Am Gaumen ein gekonnt vinifizierter<br />
Burgunder mit viel Zug und schöner Komplexität, <strong>Wein</strong><br />
mit Zukunft und Länge. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />
93 2022 Zell-Weierbach Neugesetz Riesling<br />
GG<br />
Im Duft fruchtig mit Aromen von gelben Blüten, dazu pflückreife<br />
Aprikose, Pflaume, florale Noten, Blattgrün, etwas Flieder.<br />
Geschmeidiger Gaumenansatz, weiche Textur, saftig,<br />
sich steigernde Würze mit Muskatnuss und Piment, mineralische<br />
Pikanz im Finish. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2022 Berghaupten Schützenberg<br />
Weissburgunder Erste Lage trocken<br />
Vielfältiger Duft mit feinen Holzaromen, dazu reife Birnen,<br />
Pomeranzen, Mandarinen sowie eine feine Rauchigkeit. Am<br />
Gaumen mit viel Saft und einem reichen Aromenspektrum,<br />
helle Früchte, die Säure ist lebendig, gut abgestimmter<br />
Holzeinsatz, hat Potenzial. 13,5 Vol.-%, DV, €€<br />
90 2022 Zell-Weierbach Traminer trocken<br />
Viel Mineralität vom Granit-Urgestein und feiner Wildrosenduft<br />
prägen den Duft. Am Gaumen satt und fest, flankiert<br />
von etwas Süße ist der Traminer rund und geschmeidig bei<br />
sortentypischer Stilistik. Sehr ausgewogen mit dezenter,<br />
gut eingebundener Bitternis. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
93 2020 Zell-Weierbach Spätburgunder<br />
trocken<br />
Edel gereifter Duft, eingelegte Beerenfrüchte, Kirsche, zartes<br />
Piment, mineralisch grundiert. Am Gaumen mit griffigem,<br />
mürbem Gerbstoff, zarter Rauch, Noten von dunklen<br />
Beerenfrüchte, etwas Unterholz. Dichter Extrakt bildet das<br />
Fundament für weitere Reife. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
87
STAATSWEINGUT<br />
FREIBURG<br />
Merzhauser Straße 119, 79100 Freiburg<br />
T: +49 761 40165-4320, www.staatsweingut-freiburg.de<br />
Kontakt: Kolja Bitzenhofer<br />
Ab-Hof-Verkauf: Blankenhornsberg Mo bis Mi 12–17 Uhr,<br />
Do und Fr 12–18 Uhr, Sa 10–16 Uhr;<br />
Freiburg Mo bis Fr 10–19 Uhr, Sa 10–16 Uhr<br />
Hektar: 37 ha<br />
Das Staatsweingut Freiburg lebt eine<br />
außerordentliche gelungene Symbiose<br />
zwischen <strong>Wein</strong>wissenschaft und<br />
praktiziertem <strong>Wein</strong>bau. Hervorgegangen ist<br />
der Betrieb aus dem im Jahr 1842 gegründeten<br />
<strong>Wein</strong>gut Blankenhornsberg am Kaiserstuhl,<br />
wo auch heute noch erstklassige Lagen<br />
bewirtschaftet werden. Der Fokus liegt dort<br />
wie auch in den sehr guten Lagen in Freiburg<br />
auf den Burgundersorten. Gerade der 2018er<br />
Spätburgunder aus Ihringen zeigt, wie fein<br />
diese <strong>Wein</strong>e reifen. Die anderen Burgundersorten<br />
wissen ebenfalls zu überzeugen – so<br />
macht Wissenschaft Spaß.<br />
91 NV »Pinot Chardonnay« extra brut<br />
Duft nach reifem Apfel, Brioche, geröstete Haselnuss, Quitte,<br />
feine Kräuter, Minze, Estragon. Am Gaumen mit lebendigem<br />
Mousseux, grüner Apfel, Birne, lebendige Säure, auskleidende<br />
Textur, griffig, Zitrusfrüchte zeigen sich, endet<br />
sauber und trocken. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />
94 2021 Ihringen Doktorgarten Kleintal<br />
Weißburgunder GG<br />
Würzig im Duft, dezent pfeffrig, weiße Grapefruit, Pfirsich,<br />
Nektarine, frisch in Butter geschwenkter Mais, Kräuterwürze.<br />
Am Gaumen dicht und ausbalanciert, feine Phenolik, gut<br />
integrierte, frische Säure, saftige Frucht, cremiger Fond,<br />
mittelgewichtiger Bau mit guter Würze bis ins Finale.<br />
13 Vol.-%, DV, €€€<br />
93 2021 Ihringen Doktorgarten Winklen<br />
Chardonnay GG<br />
Feinwürziger Duft, Vanille, Rauch, Gesteinsmehl, dahinter<br />
frische Melone, Kräuterwürze, delikat. Am Gaumen mit einer<br />
lebendigen, reifen Säure, griffige Phenole, wieder Vanille<br />
und Rauch, helle Früchte, mineralische Grundierung, gute<br />
Länge, perfekt zu hellem Fleisch. 13 Vol.-%, DV, €€€<br />
93+ 2021 Ihringen Doktorgarten Winklen<br />
Spätburgunder GG<br />
Klares Kirschrot, Duft nach zarten roten Früchten, Sauerkirsche,<br />
Schlehe, Rauch, Gesteinsmehl, feine Würze. Am Gaumen<br />
mit satten, reifen Gerbstoffen, dazu eine belebende<br />
Säure, viel Würze, Kirsche, mineralischer Zug, schöne Spannung,<br />
hat eine gute Länge. 13,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
93 2018 Ihringen Doktorgarten Winklen<br />
Spätburgunder GG<br />
Duft nach reifen roten Beeren, Sauerkirsche, frische Brombeere,<br />
etwas Rauch, heller Tabak, poliertes Leder, schön gereift.<br />
Am Gaumen mit geschliffenem Gerbstoff, gut austarierte<br />
Säure, zupackend, rote Früchte, feine Mineralität, reife Beeren,<br />
gute Länge, sehr gut zum Essen. 13,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
93 2021 Freiburg Schlossberg Chardonnay GG<br />
92+ 2021 Ihringen Doktorgarten Winklen<br />
Grauburgunder GG<br />
91+ 2021 Ihringen Doktorgarten<br />
Grauburgunder Erste Lage trocken<br />
90+ 2021 Pino Magma WB/PG<br />
92 2021 Freiburg Jesuitenschloß<br />
Spätburgunder Erste Lage trocken<br />
92 2021 Ihringen Doktorgarten<br />
Spätburgunder Erste Lage trocken<br />
91 NV »Tamino« Cuvée trocken<br />
88 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER BADEN<br />
WEINGUT OTTO<br />
UND MARTIN FREY<br />
Im Brühl 1, 79211 Denzlingen<br />
T: +49 7666 5253, www.frey-weine.de<br />
Kontakt: Martin und Barbara Frey<br />
Ab-Hof-Verkauf: Do, Fr 9-12 und 14-19 Uhr; Sa 10-16 Uhr;<br />
<strong>Wein</strong>verkauf auch nach Vereinbarung<br />
Flaschen/Hektar: 100.000 (55 % weiß, 40 % rot,<br />
5 % Schaumwein)/18 ha<br />
Zum ersten Mal hat das <strong>Wein</strong>gut Otto<br />
und Martin Frey seinen Pinot Noir aus<br />
der Denzlinger Kalkgrube angestellt,<br />
der auf Anhieb überzeugen konnte und mit<br />
seinem kaufesten Extrakt und seiner Kalkmineralik<br />
die meisten Punkte einheimste. Er bewegt<br />
sich auf 4-Sterne-Niveau und führt eine<br />
starke Kollektion an mit trockenen und mineralischen<br />
<strong>Wein</strong>en, die auf Steilhängen mit kargen<br />
Gneisverwitterungsböden im Glottertal<br />
entstehen, der den Winzern einiges an Anstrengung<br />
und Mühe abverlangt. Unsere<br />
Empfehlung ist der elegante Weißburgunder<br />
vom Gneis mit seiner mineralischen Würze.<br />
93 2022 Denzlingen Eichberg Chardonnay<br />
trocken<br />
Die Eichenwürze schwebt noch über Birne und Mirabelle,<br />
kräuterig, Estragon, Thymian, Lorbeerblatt, auch ein Hauch<br />
Vanille. Ist am Gaumen dicht und druckvoll, der Extrakt entfaltet<br />
sich geschmeidig, mineralischer Kern, der seine Würze<br />
mit der reifen Säure leitet. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2022 »Aigi***« Grauburgunder trocken<br />
In der Farbe dezente Zwiebelschale, dichter und komplexer<br />
Duft nach Rauch, Birne, Lorbeerblatt und getrockneter Kamille,<br />
ein Hauch Vanille. Burgunder mit Statur und Charakter,<br />
am Gaumen mit mittelgewichtigem Extrakt, der den mineralischen<br />
Noten den Vortritt lässt. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />
91 2023 »Gneis**« Weissburgunder trocken<br />
Mirabelle und Mandarine im fruchtig-klaren Duft, reife Birne,<br />
etwas Mango, mit feiner mineralischer Tönung. Am Gaumen<br />
mit einer eleganten, gut tragenden Säure, betont trocken,<br />
dadurch kommt die mineralische Würze gut zum Tragen.<br />
Feines Salz, herbe Birne im Ausklang. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
94 2022 Denzlingen Kalkgrube Pinot Noir<br />
trocken<br />
Braucht Luft, um sich zu öffnen, kräuterig, feine balsamische<br />
Würze, Zwetschge, Johannisbeere, Waldhimbeere.<br />
Mineralisch definiertes Kraftpaket im Mund, dichter Extrakt,<br />
geschmeidige Entfaltung, die feinkörnigen Tannine geben<br />
Struktur, reifer Säurenerv, gute Länge. 13 Vol.-%, NK, €€€€<br />
93 2022 Denzlingen Eichberg Spätburgunder<br />
trocken<br />
Feiner Rauch, Johannisbeeren und Kirschen in beiden Farben,<br />
kräuterig. Dichter Extrakt am Gaumen, der sich in einer<br />
athletischen Kontur unaufgeregt entfaltet, nahtlos anliegende<br />
Säure, die Fruchtdecke trägt, festes, präzise extrahiertes<br />
Tanningerüst, mineralisch, lang. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
91+ 2022 »Gneis**« Spätburgunder trocken<br />
Feinwürzig mit getrockneten Kräutern, dunkler Schokolade,<br />
Brombeeren, roten und schwarzen Kirschen, etwas Unterholz.<br />
Kräftiger, kompakter Bau, präsente Säure, die gut eingewoben<br />
ist, saftige Frucht, griffiges, feinkörniges Tannin,<br />
mineralische Noten, würziger Ausklang. 13 Vol.-%, NK, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
89
WEINGUT<br />
GEIGER<br />
Baitenhauser Straße 3,<br />
88709 Meersburg-Riedetsweiler<br />
T: +49 7532 9856, www.weingut-geiger.de<br />
Kontakt: Thomas Geiger<br />
Ab-Hof-Verkauf: täglich 10–18 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 35.000 (75 % weiß, 25 % rot)/4 ha<br />
Auch wenn der fein aromatische Müller-Thurgau<br />
nicht die Komplexität<br />
der »Fassvollendung« in Weiß und<br />
Rot erreicht, gehört ihm doch unsere Gunst<br />
mit seiner saftigen, würzigen und auch mineralischen<br />
Art: Solche <strong>Wein</strong>e können wohl nur<br />
am Bodensee mit seinen speziellen geologischen<br />
und klimatischen Bedingungen entstehen.<br />
Überhaupt: Alles, was Thomas Geiger als<br />
Winzer anfasst, hat Hand und Fuß, seine <strong>Wein</strong>e<br />
sind keine Poser, sie verbinden ein bodenständiges<br />
Naturell mit Stil, darüber hinaus regen<br />
sie die kulinarische Fantasie an. Gerne<br />
mehr davon!<br />
92 2023 »Blanc Fassvollendung«<br />
Grauburgunder trocken<br />
Würzig, intensiv, Rauch, leicht geröstete Walnüsse, reife Birne,<br />
gelbe Pflaumen, geriebene Muskatnuss. Kräftig gebaut<br />
am Gaumen mit fester Struktur, die gestützt wird von den<br />
reifen Phenolen, zeigt Schmelz und Dichte, abgerundet in<br />
der Gaumenmitte. Kulinarisch geeicht. 13 Vol.-%, NK, €€<br />
91 2023 »Edition« Meersburg Fohrenberg<br />
Müller-Thurgau trocken<br />
Viel Sortentypizität im Duft, Apfel, Birne, auch Mirabelle,<br />
Wiesenkräuter, Trockenblumen und auch Heu. Am Gaumen<br />
kompakt gebaut, saftig, recht trocken abgestimmt, geschmeidig<br />
mit linearer Ausrichtung, balancierte Säure, mineralische<br />
Tönung, Würze, elegant. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
90+ 2023 »Edition« Meersburg Fohrenberg<br />
Weissburgunder trocken<br />
Orangenblüten, Orangen- und Mandarinenschale, feine Würze,<br />
reifer Apfel und auch Birne, etwas frischer Kümmel. Animierend<br />
saftig im Mund, Apfel, Birne, florale und auch leicht<br />
zitrische Anklänge, hat Schmelz, gut dosierte Fülle, reife,<br />
eingewobene Säure, Würze. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
89+ 2023 Muskateller trocken BLM/GM<br />
Expressiver, fruchtiger Duft nach reifer Mango und Papaya,<br />
Rosenblüten, süße Schwarze Johannisbeere, auch Litschi.<br />
Eröffnet am Gaumen mit einer vitalen, geradlinigen Säureader,<br />
feiner Schmelz und begleitende Fruchtsüße, gelbe<br />
Frucht, Mirabelle, Mango. Stilvoll. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
89+ 2023 Meersburg Fohrenberg<br />
Spätburgunder Rosé trocken<br />
Feine Fruchtnoten im Duft, Himbeere und Erdbeere, auch<br />
Rote Johannisbeeren, etwas Blattgrün, gesüßte rote Kirsche.<br />
Vollmundig, saftig und auch mit einer gewissen Fülle<br />
am Gaumen, eingewobene Säure, Schmelz, süßlicher<br />
Fruchtkern, mit feiner Würze im Ausklang.<br />
12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
91+ 2023 »Fassvollendung« Spätburgunder<br />
trocken<br />
Feine Holzlaktik in der Nase, Vollmilchschokolade, Kirsche<br />
dunkel und rot, auch Blaubeere, dunkle Schokolade, feine<br />
Würze. Bei der »Fassvollendung« kommen am Gaumen Kraft<br />
und Fülle zusammen, ohne dass die Eleganz darunter leiden<br />
würde. Reifes, mürbes Tannin, stimmig. 13 Vol.-%, NK, €€<br />
90 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER BADEN<br />
WINZERVEREIN<br />
HAGNAU<br />
Strandbadstraße 7, 88709 Hagnau<br />
T: +49 7532 1030, www.hagnauer.de<br />
Kontakt: Jochen Sahler<br />
Ab-Hof-Verkauf: April bis Okt. Mo bis Fr 8–18 Uhr, Sa<br />
9–18 Uhr, Nov. bis März Mo bis Fr 8–18 Uhr, Sa 9–16 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 1.300.000/177 ha<br />
Es bewegt sich was im Winzer- (und<br />
Brenner-)Dorf am badischen Bodenseeufer:<br />
Vor allem die Weißweine<br />
scheinen uns mehr Mineralität zu zeigen als<br />
früher, unterstrichen von sehr feinen Phenolen,<br />
die von einer behutsamen <strong>Wein</strong>bereitung<br />
künden. Die <strong>Wein</strong>e sind nach wie vor betont<br />
harmonisch abgestimmt – vielleicht auch,<br />
weil das Diktum des Hagnauer Pfarrers Heinrich<br />
Hansjakob (1837–1916) nachwirkt, wonach<br />
der Seewein der »am besten verleumdete«<br />
sei. Damals galt er wohl als sauer. Vermutlich<br />
stimmte das schon früher nur in schlechten<br />
Jahren, und heute ist es komplett falsch.<br />
91 2023 Hagnau Sauvignon Blanc trocken<br />
Im Duft Pfirsich, Stachelbeere und schwarzer Pfeffer. Der<br />
Gaumen verbindet eine dichte, druckvolle Art mit angenehmer<br />
Seefrische, einem feinen Säurenerv und salzigen, mineralischen<br />
Noten. Ein hochwertiger Sortentyp mit deutlichem<br />
Lokalkolorit. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
90+ 2023 »Edition« Hagnau Burgstall<br />
Müller-Thurgau trocken<br />
Löwenzahn, Minze, Vegetation nach Frühlingsregen, auch zitrische<br />
Untertöne. Die Gaumenstruktur verbindet Frische<br />
und Spannung mit einer Spur Süße und mit einem deutlichen<br />
Zug ins Würzige. Der Abklang ist saftig, kompakt, von<br />
guter Konzentration. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
90 2023 Hagnau Burgstall Grauburgunder<br />
trocken<br />
Im Duft Honigmelone, Walnuss und Heidelbeere. Im Mund<br />
entfaltet der <strong>Wein</strong> auf geschmeidigem Fond viel Saftigkeit,<br />
flankiert von lebendiger Säure und deutlicher taktiler Mineralität.<br />
Eine recht präsente Süße unterstützt das Fülleempfinden.<br />
Gute Länge. 13 Vol.-%, DV, €<br />
90 2023 Hagnau Souvignier Gris feinherb<br />
Balsamisch-würzig im Duft, Piment, Minze und Honigmelone.<br />
Auch warmer Ziegel, Sandstein. Im Mund zeigt der <strong>Wein</strong><br />
ein schönes Süße-Säure-Spiel, das der Süße eher die Nebenrolle<br />
zuweist. Ein erfrischender Schluck, der aber auch Körper<br />
und Länge besitzt. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
90 2023 Hagnau Burgstall Rosé trocken<br />
Korallenrosa in der Farbe. Im Duft zeigt sich eine intensive<br />
Frucht: Rote Johannisbeere, Süßkirsche, rauchige Noten,<br />
Traubenzucker. Der Gaumen stellt ebenfalls die süße Frucht<br />
ins Schaufenster, begleitet von zarter Phenolik, frischer<br />
Säure und einer Messerspitze Kohlensäure. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
90 2022 Hagnau Burgstall Pinot Noir trocken<br />
Ein dezenter Holzton (Schokolade, Nougat) trifft auf eine intensive<br />
Frucht von Waldbeerkompott und dunkler Kirsche.<br />
Der Gaumeneindruck ist noch recht jung und kompakt, bei<br />
kräftigem Alkohol und körnigem Tannin bleibt die Abgangsfrucht<br />
derzeit noch eher diskret bei mittlerer Länge.<br />
13 Vol.-%, DV, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
91
WEINGUT<br />
DR. HEGER<br />
Bachenstraße 21, 79241 Ihringen<br />
T: +49 7668 995110, www.heger-weine.de<br />
Kontakt: Joachim Heger<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–12 Uhr und<br />
13.30–18.30 Uhr, Sa 10–14 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 200.000 (70 % weiß, 30 % rot)/35 ha<br />
Ende der 1980er-Jahre begann Joachim<br />
Heger, Spätburgunder mit einem in<br />
<strong>Deutschland</strong> zuvor unbekannten Ernst<br />
zu erzeugen. Im Lauf der folgenden Jahrzehnte<br />
entwickelten seine <strong>Wein</strong>e, weiß wie rot, einen<br />
Terroirbezug, der abermals richtungsweisend<br />
war. Inzwischen übernehmen die Töchter<br />
Rebecca und Katharina mehr und mehr<br />
die Regie im <strong>Wein</strong>gut, und auch sie machen<br />
sich nun daran voranzugehen: hin zu <strong>Wein</strong>en,<br />
die leichter und frischer wirken, ohne Ernsthaftigkeit<br />
und Terroirbezug aufzugeben. Die<br />
neuen <strong>Wein</strong>e zeigen, wie erfolgreich die<br />
Schwestern auf diesem Weg bereits sind.<br />
98 2022 Ihringen Vorderer Winklerberg<br />
Grauburgunder GG<br />
Deutlich holzgeprägt, Kokos und zitrische Töne, dann Anis, wilde<br />
Fenchelsaat, Lindenblüte, Gesteinsmehl. Der Gaumen zeigt sich<br />
von enormer Dichte und dabei ohne die geringste Massivität, der<br />
Extrakt wirkt mineralisch geprägt, konzentriert und letztlich<br />
noch sehr verschlossen. Große Zukunft! 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
95+ 2022 Achkarren Schlossberg<br />
Grauburgunder GG<br />
Röstiges Holz, Kokos und weiße Schokolade. Der Gaumen integriert<br />
feinkörnige Phenole passgenau in einen mittelkräftigen<br />
bis kräftigen Körper, Würze und Geschmeidigkeit deuten<br />
durchaus Fülle an, aber die Struktur lässt den <strong>Wein</strong> unbeschwerlich<br />
erscheinen. Stilvoll! 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
95 2022 »Gras im Ofen« Ihringen Winklerberg<br />
Hinter Winklen Chardonnay GG<br />
Im Duft: gelbe Pflaume, Vanille und Lindenblüte, Lakritze. Der<br />
Gaumen wirkt noch sehr in sich gekehrt. Er zeigt eine reife,<br />
nicht im Übermaß forcierte Phenolik, gut integrierte Säure,<br />
viel Saft und einen festen Säurenerv. Ein ganz unaufdringlich<br />
in Szene gesetzter Inhaltsreichtum. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
93 2022 Ihringen Grauburgunder trocken<br />
Schöne goldgelbe Farbe, in der Nase Rauch und Flintstein,<br />
auch Rote Johannisbeeren, Veilchen. Am Gaumen dann eine<br />
enorm saftige Säure, kräftige Beerenhäute geben feinen<br />
Grip, die stramme Struktur ist spannend angelegt, sehr animierend,<br />
macht Lust auf mehr. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />
95 2021 Ihringen Vorderer Winklerberg<br />
Spätburgunder GG<br />
Rauchige, tuffige, balsamische Noten strömen aus dem Glas<br />
und eine Frische und Reife gut in Einklang bringende rotbeerige<br />
Frucht. Im Mund zeigt sich die Steillage in Geschmeidigkeit und<br />
in der Dichte des feinkörnigen, dichten Gerbstoffs. Vor allem<br />
aber prägt das Vulkangestein mit seiner schier elektrisierenden<br />
Mineralität das Mundgefühl. Groß! 13 Vol.-%, NK, €€€€<br />
95 2022 »Gras im Ofen« Ihringen Winklerberg<br />
Hinter Winklen Weissburgunder GG<br />
94 2022 »Rappenecker« Ihringen<br />
Winklerberg Winklen Weissburgunder GG<br />
93 2022 Ihringen Winklerberg<br />
Grauburgunder Erste Lage trocken<br />
93 2022 Ihringen Winklerberg Chardonnay<br />
Erste Lage trocken<br />
92+ 2022 Ihringen Weissburgunder trocken<br />
93 2021 »Rappenecker« Ihringen<br />
Winklerberg Winklen Spätburgunder GG<br />
92 2020 Ihringen Spätburgunder trocken<br />
92 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
HEINEMANN<br />
WEINGÜTER BADEN<br />
Mengener Straße 4, 79238 Scherzingen<br />
T: +49 7664 6351, www.weingut-heinemann.de<br />
Kontakt: Lothar Heinemann<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 10–18 Uhr, Sa 10–16 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 160.000 (45 % weiß, 33 % rot,<br />
10 % Rosé, 2 % süß, 10 % Schaumwein)/20 ha<br />
Im angesehenen Scherzinger <strong>Wein</strong>gut Heinemann<br />
hat Sohn Niklas die erste eigene<br />
Kollektion vinifiziert, und zwar die Ortsund<br />
Lagenweine aus dem Jahrgang 2022. Der<br />
27-Jährige folgt dabei den stilistischen Vorbildern<br />
der Zeit: Die Weißweine setzen auf Frische<br />
und Spannung und besitzen eine Phenolik,<br />
die weitere Flaschenreife erfordert. Die<br />
Spätburgunder gehen in ihrer Stoffigkeit sogar<br />
noch weiter, bis an die Grenze des Grünlichen,<br />
doch den Härtetest der Nachverkostung<br />
aus tagelang geöffneten Flaschen haben sie<br />
sehr gut bestanden. Wir sind auf alles Weitere<br />
gespannt!<br />
93 2020 »Blanc de Noir« Pinot brut<br />
Vielschichtig im Duft, Apfelschale, Brioche, Zimt, rote Waldbeeren,<br />
Kirschen, dezent Marzipan, Vanille. Am Gaumen<br />
harmonisch und mit feinem Mousseux, cremiger Schmelz,<br />
klare Frucht mit feiner Süße, balanciert von Würze, nicht nur<br />
Solist, ebenfalls guter Speisenbegleiter 12 Vol.-%, NK, €€<br />
94 2022 Ehrenstetten Oelberg<br />
Weißburgunder trocken<br />
Fichte, Salzzitronen, Aprikosen, Quitte, Apfelschale, weiße<br />
Blüten, dezent Salzkaramell, weißer Spargel, Jod. Weißburgunder<br />
mit Geschmeidigkeit, frischer Säurestruktur, engmaschig<br />
aufgezogener Extrakt, gehaltvoll, leicht trocknende<br />
Phenolik, mineralisch, braucht Zeit. 13 Vol.-%, NK, €€€€<br />
94 2022 Ehrenstetten Oelberg<br />
Spätburgunder trocken<br />
Getragene Nase mit reifer Schwarzkirsche, Sultaninen, Feige,<br />
Dattel, Lavendel, Efeu und Eukalyptus, schwarze Oliventapendade.<br />
Kräftiger Bau, eine feste Struktur mit jugendlichen<br />
Bestandteilen: eine stabile Säure und eine leicht grünliche<br />
Gerbstoffstruktur, beinahe karg in der Frucht, dezent<br />
mineralisch unterlegt, braucht Zeit. 13 Vol.-%, NK, €€€€<br />
93+ 2022 Grunern Altenberg Spätburgunder<br />
trocken<br />
Burgundisch im Duft, kleine rote Beeren, florale Untertöne,<br />
eine Prise Holzwürze. Ein nuancenreicher Duft. Im Mund hat<br />
der <strong>Wein</strong> eine gewisse Weite, feinkörniges Tannin und eine<br />
gute Saftigkeit bei allerdings eher reifer Säure. Wird sehr delikat<br />
ausreifen. 13 Vol.-%, NK, €€€€<br />
91+ 2022 Scherzingen Spätburgunder<br />
trocken<br />
Dezent im Duft, florale Noten von Rosen, Veilchen, roten Kirschen,<br />
Waldbeeren und Laub. Am Gaumen kraftvoll, dezent<br />
rote und dunkle Frucht im Spiel mit viel Würze, feinkörniger<br />
Gerbstoff, lebendige Säure, braucht großes Glas, als Solist<br />
und gut bei Tisch. 13 Vol.-%, NK, €€<br />
93 2022 Scherzingen Batzenberg<br />
Chardonnay trocken<br />
92 2022 Scherzingen Batzenberg Gutedel<br />
trocken<br />
91+ 2022 Scherzingen Chardonnay trocken<br />
91 2022 Scherzingen Batzenberg<br />
Weißburgunder trocken<br />
91 2022 Pfaffenweiler Grauburgunder<br />
trocken<br />
93 2022 Scherzingen Batzenberg<br />
Spätburgunder trocken<br />
93 2022 Pfaffenweiler Dürrenberg<br />
Spätburgunder trocken<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
93
WEINGUT<br />
HEITLINGER<br />
Am Mühlberg 3, 76684 Östringen-Tiefenbach<br />
T: +49 7259 911210, www.weingut-heitlinger.de<br />
Kontakt: Claus Burmeister<br />
Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />
Flaschen/Hektar: 580.000 (60 % weiß, 40 % rot)/80 ha<br />
Anbauweise: Biodynamisch<br />
Das <strong>Wein</strong>gut hat einen beachtlichen<br />
Weg hinter sich, seit es der im April<br />
2024 verstorbene Unternehmer Heinz<br />
Heiler (Motel One) vor etwa 20 Jahren übernahm:<br />
Runderneuerung der Stilistik, Umstellung<br />
auf biologische Arbeitsweise und Biodynamik,<br />
Neubau von Keller, Hotel und Restaurant.<br />
Inzwischen ist das <strong>Wein</strong>gut dabei, sein<br />
Profil weiter zu schärfen: Ein Teil der <strong>Wein</strong>e<br />
wird als »Natural Wine« ausgebaut, das größte<br />
Augenmerk aber gilt den Réserven und GGs.<br />
Diese stehen in begeisternder Jahrgangstiefe<br />
zur Verfügung und ihre Art zu reifen überzeugt.<br />
Herzlichen Glückwunsch zum vierten Stern!<br />
94+ 2020 Tiefenbach Heinberg<br />
Chardonnay GG<br />
Braucht Luft und großes Glas, Orangenblüte, Zitronen, weißer<br />
Pfirsich, Zitronenmelisse, salziges Popcorn. Am Gaumen<br />
frisch und kompakt, saftig mit Zug und Spannung, mineralisch<br />
unterlegt, Salzigkeit und eine charmante Bitternote<br />
führen in den langen Nachhall, mit Potenzial.<br />
13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
94 2017 Tiefenbach Hassapfel Auxerrois<br />
Erste Lage trocken<br />
Hefe- und reife Sortenwürze überlagern sich zu einem nuancenreichen,<br />
teils nussigen, teils kräuterwürzigen Duft. Der<br />
Gaumen ist geschmeidig grundiert, die feine phenolische<br />
Struktur und der elegante Säurenerv verleihen dem <strong>Wein</strong><br />
wahre Deikatesse. Kulinarisch wertvoll! 13 Vol.-%, DV, €€€<br />
94 2017 Hilsbach Eichelberg Pinot Blanc GG<br />
Zitrisch im Duft, fein nuanciert, Zitronen, weiße Grapefruit,<br />
Limettenzeste, Orangenblüte, Aprikosen. Am Gaumen elegant<br />
und dicht, frisch, feiner mineralischer Nerv, feingliedrige<br />
Säure, Schmelz durchzogen von Würze, feine Phenolik,<br />
pointiert und in perfekter Balance, noch nicht am Ende seiner<br />
Reise. 13 Vol.-%, DV, €€€<br />
93+ 2022 »Reserve« Hilsbach Chardonnay<br />
trocken<br />
Im Duft findet man etwas Neuholz, Aromen von Banane und<br />
süßem Popcorn. Die Gaumenstruktur fließt rund und wird<br />
von feiner Phenolik getragen, eine Spannung und Fülle passgenau<br />
balancierende Säure gibt große Länge. Mineralischer<br />
Abklang. Elegant und potenzialreich. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
93 2016 Tiefenbach Spiegelberg<br />
Pinot Gris GG<br />
Fein und dicht im Duft, Rauch, roter Apfel, Karamell, Pfirsich,<br />
Nektarine, getrocknete Kräuter, rohe weiße Mandel.<br />
Am Gaumen geschmeidig beginnend, süßliche Frucht, feine<br />
mineralische Würze, stoffig dennoch elegant, getragen und<br />
lange am Gaumen, noch nicht am Ende seiner Reise.<br />
13 Vol.-%, DV, €€€<br />
93 2018 Odenheim Königsbecher<br />
Pinot Noir GG<br />
Erste Reife im Duft, Milchschokolade, Kräuter, nachgerade<br />
macchiaartige Noten. Im Mund zeigt sich viel Saftigkeit hinter<br />
dem immer noch spannungsreichen, leicht adstringierenden<br />
Gerbstoff, der kräftige, etwas zur Breite neigende<br />
Körper wird gut balanciert von Tannin und reifer Säure.<br />
13 Vol.-%, DV, €€€<br />
94 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
HÖFFLIN<br />
WEINGÜTER BADEN<br />
Schambachhof 3, 79268 Bötzingen<br />
T: +49 7663 607030, www.weingut-hoefflin.de<br />
Kontakt: Matthias Höfflin<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Flaschen/Hektar: 133.300 (75 % weiß, 25 % rot)/18 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Es ist zu früh ein Resümee zu ziehen,<br />
weil Matthias Höfflin noch reichlich<br />
Tatkraft versprüht, aber man kann<br />
ihm jetzt schon dafür huldigen, dass er frühzeitig<br />
die Bedeutung und Funktion von Phenolik<br />
im <strong>Wein</strong>, auch im weißen, neu definiert<br />
hat – auch als Spurenelement, das in Zeiten<br />
des Klimawandels wichtiger wird und in der<br />
perfekten Dosierung für Griffigkeit und auch<br />
Frische im <strong>Wein</strong> sorgt. Längst hat er die Arbeit<br />
mit Phenolen zur Meisterschaft entwickelt,<br />
als Paradebeispiel kann der Sauvignon Blanc<br />
»Zaunkönig« gelten. Well done, »Grandmaster<br />
of phenolics«.<br />
93+ 2022 »Zaunkönig« Sauvignon Blanc<br />
trocken<br />
In der Farbe mittleres Goldgelb. Feine Würze, Rauch, Kamille,<br />
Aprikose, Schwarze Johannisbeere, auch Mango. Kräftige,<br />
eng in sich verwobene Struktur am Gaumen, saftig, gute<br />
Extraktdichte und eine sehr kultivierte Phenolik, eingewobene<br />
Säure, lang und jung. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
93+ 2021 »Phonolith« Grauer Burgunder<br />
trocken<br />
Trübes Goldgelb, in der Nase mit getrocknetem Salbei, auch<br />
Kamille, Birne, Rauch, Quitte, ein Hauch Lakritze. Zeigt sich<br />
am Gaumen kraftvoll und mit Zug, dichte, reife Phenolik,<br />
präsente Säure, saftig, mit feinem Schmelz und mehr Würze,<br />
gute Länge, charaktervoll. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
93+ 2022 »Naturreich« Müller-Thurgau<br />
maischevergoren trocken<br />
Kräftiges Goldgelb. <strong>Wein</strong> als Medizin, hier kommt der Duft<br />
dazu: Salbei, Kamille und Rauch, Cidre, ein wenig Saunaaufguss,<br />
ätherisch-kräuterig, Fichtennadeln, Kampfer, Earl-<br />
Grey-Tee, Kümmelkorn. Schlanke Struktur, recht trocken,<br />
präzise Säure und salzig anklingende Mineralik, die feinmaschige<br />
Phenolik schafft Profil, klar definiert, auch Tiefe,<br />
ziemlich »Naturreich«. 11 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2023 »Löss« Auxerrois trocken<br />
Feines Hefedepot. In der Nase würzig mit Quittenschale, Mirabelle,<br />
gelbem Apfel, Brioche, frischen Tannennadeln und<br />
etwas Malz. Am Gaumen mit klarer Definition, straff, guter<br />
Extrakt, saftig, trocken, mit gepflegten Phenolen, mineralische<br />
Würze, gute Länge. 12 Vol.-%, DV, €€<br />
93+ 2020 »Rotkehlchen« Spätburgunder<br />
trocken<br />
Kirschen, Johannisbeeren, Himbeeren und Brombeeren,<br />
nasses Laub, Unterholz, Rauch. Straffe Struktur, die dichte<br />
Extraktfülle sorgt für Schub, aber auch für Entschleunigung,<br />
fester, feinkörniger Gerbstoff mit der Lizenz zur weiteren<br />
Reifung, mineralisch grundiert. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2020 »Cuvée Prestige« brut nature CH/<br />
PN/PM<br />
93+ 2022 »Goldammer« Chardonnay trocken<br />
93+ 2022 »Waldbrettspiel« Weisser<br />
Burgunder trocken<br />
91 2022 »Löss« Weisser Burgunder trocken<br />
91 2023 »Löss« Souvignier Gris trocken<br />
92+ 2020 »Schwarzkehlchen« Spätburgunder<br />
trocken<br />
92+ 2019 »Rufus« Cuvée trocken ME/CS/CF<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
95
MICHAEL<br />
HUBER<br />
WEINMANUFAKTUR<br />
Bühler Seite 59, 77815 Bühl<br />
T: +49 7223 24668, www.weinmanufaktur-huber.de<br />
Kontakt: Michael Huber<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Hektar: 3 ha<br />
Erst 2022 gründete der gelernte <strong>Wein</strong>küfermeister<br />
Michael Huber seine<br />
<strong>Wein</strong>manufaktur in Bühl mit drei<br />
Hektar Reben, er bietet auch Dienstleistungen<br />
für den Lohnausbau in der <strong>Wein</strong>bereitung an.<br />
Der Winzer will »Tradition mit einem frischen,<br />
modernen Ansatz vereinen«, die <strong>Wein</strong>e<br />
unterteilt er in drei Kategorien: Basisweine<br />
(ein Stern), Charakterweine (zwei Sterne) und<br />
Spitzenweine (drei Sterne). Sie streben nach<br />
der Balance zwischen Frucht, Struktur und Finesse,<br />
behalten auch immer kulinarische Aspekte<br />
im Auge wie unser Tipp, der Weißburgunder.<br />
Gelungenes Debüt!<br />
91 2023 Grauburgunder*** trocken<br />
Helles Karamell, Orangenschale, Nelke, reife Birne, Reneklode,<br />
auch Quitte. Kräftig gebaut am Gaumen mit stattlichem<br />
Volumen, dichter Extrakt, athletisch, Saft, Schmelz,<br />
eingewobener Alkohol, reife Phenole, gute Länge. Entfaltet<br />
seine Stärken zu kräftigen Speisen. 14,5 Vol.-%, NK, €€<br />
90+ 2023 Riesling** trocken<br />
Feine Würze, zitrische Noten, gelbe Zitrone, Limettenzesten,<br />
Mirabelle, Apfel und auch Birne, floral, Tomatenrispe. Kompakt<br />
gebauter und linear ausgerichteter <strong>Wein</strong> mit präsenter<br />
Säure, mit gutem Extrakt in diesem Segment, fruchtig-süßlicher<br />
Kern, balanciert. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
90+ 2023 Weißburgunder** trocken<br />
Dezente helle Früchte in der Nase, Mirabelle, etwas Stachelbeere,<br />
auch Mandarine, helle Blüten, weiße Mandeln, feine<br />
Würze. Kompakte Gaumenstruktur, gute Dichte, stabile Säure,<br />
reife gepflegte Phenolik, ausgewogen in seiner Balance,<br />
auch mit der kulinarischen Lizenz. 12 Vol.-%, DV, €€<br />
90 2022 Grauburgunder** trocken<br />
Würzige Nase mit sortentypischen Aromen, Birne, Apfel,<br />
kräuterig, feine Quitte und gerösteter Sesam. Zugänglicher<br />
Burgundertyp mit Saft und feiner Würze, mittlere Komplexität,<br />
reife Phenole und Säure, harmonisch abgerundet mit etwas<br />
Restsüße, Birne im Ausklang. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
89 2023 »Cuvée Dreisamkeit«** feinherb<br />
RR/MT/SÄ<br />
Duft nach zarter Muskatnuss, dazu noch etwas Schwarze<br />
Johannisbeere, Mirabelle und roter Apfel. Am Gaumen mit<br />
milder Säure, Apfel und Birnentarte, etwas Muskatnuss, gut<br />
integrierte Süße, schöne Geschmeidigkeit, mittlere Struktur<br />
und Länge. 10,5 Vol.-%, DV, €€<br />
89+ 2023 Rosé** trocken<br />
In der fruchtigen Nase reife Himbeere und Rote Johannisbeeren,<br />
auch etwas Gelbfrucht, Mirabelle, Buttergebäck.<br />
Zeigt am Gaumen auf einem cremigen Fond ein Zusammenspiel<br />
von präsenter Säure und feiner Restsüße, ausgewogen<br />
in der Balance, Himbeere, Würze im Ausklang.<br />
12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
96 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER BADEN<br />
WEINGUT<br />
KILIAN HUNN<br />
Rathausstraße 2, 79288 Gottenheim<br />
T: +49 7665 6207, www.weingut-hunn.de<br />
Kontakt: Martina und Kilian Hunn<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–12.30 Uhr und 14–19 Uhr,<br />
Sa 9–12.30 Uhr und 14–18 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 213.300 (75 % weiß, 15 % rot,<br />
5 % Rosé, 1 % süß, 4 % Schaumwein)/30 ha<br />
Die Familie Hunn nutzt die exzellenten<br />
Lagen auf den Lössterrassen rund um<br />
die malerische Tuniberg-Gemeinde<br />
Gottenheim, um zugängliche und wunderbar<br />
schmackhafte <strong>Wein</strong>e zu keltern. Kilian Hunn<br />
leitet das Gut mit seiner Frau Martina, die<br />
Söhne Patrick und Jonas haben in sehr namhaften<br />
Betrieben am Kaiserstuhl gelernt und<br />
sich danach hochwertig weitergebildet – nach<br />
und nach steigen sie in den Familienbetrieb<br />
ein. Begeistert hat uns dieses Jahr der Viognier,<br />
eine Rebsorte aus dem Rhônetal, die mittlerweile<br />
auch in Südbaden reift – unbedingt probieren!<br />
93 2022 »Réserve« Viognier trocken<br />
Feiner Duft, der das Zusammenspiel von Eichenholz und Trockenkräuterextrakt<br />
widerspiegelt, dazu Toast, Pomeranzen<br />
und kandierte, exotische Früchte. Am Gaumen druckvoll,<br />
eher milde Säure, erneut süße Zitrusfrüchte, feine Würze,<br />
sehr schöne Länge, gelungen. 13,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
91 2023 »Junge Wilde« Auxerrois trocken<br />
Helles Goldgelb. Würzig-aromatischer Duft mit reichlich<br />
Trockenkräuteraromatik, dazu nussige Noten. Am Gaumen<br />
mit einem schönen Schmelz, bei dem auch die Fruchtsäure<br />
ihren stimmigen Anteil hat. Insgesamt geschliffen, dicht<br />
und lang, harmonisch abgestimmt. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2021 »Réserve« Chardonnay trocken<br />
Honigmelone, eine deutliche Ausprägung frischer Kräuter,<br />
etwas Holz und dezente Buttrigkeit prägen den Duft. Am<br />
Gaumen eine stimmige Allianz von Eichenholzwürze,<br />
Fruchtaroma und frischem Kräuterextrakt, dicht gewoben.<br />
Im Abgang sehr komplex bei mineralischer Verdichtung.<br />
13,5 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2023 »Alte Reben Junge Wilde«<br />
Weißburgunder trocken<br />
Floral-kühler Duft, der von frischer Brotrinde flankiert wird.<br />
Die vibrierende Säure am Gaumen wirkt erfrischend jugendlich.<br />
Grüner Apfel, Limette und auch Anklänge von Mostbirne<br />
sind schmeckbar. Das lebendige Säurerückgrat begleitet<br />
das kompakte Finale. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
90 2023 »Junge Wilde« Grauburgunder<br />
trocken<br />
Schön herausgearbeitete Grauburgunderaromatik mit Noten<br />
von Wasserkastanie, etwas Dill und kühler Apfelfrucht.<br />
Am Gaumen dann frisch und saftig bei guter Textur. Frisch<br />
aufgeschnittene Apfelscheiben vermischen sich mit Kräuternoten<br />
zu einem stimmigen Gesamtbild. Langes Finale.<br />
13,5 Vol.-%, DV, €€<br />
90 2023 »Junge Wilde« Chardonnay trocken<br />
Duft nach Popcorn, etwas Honigmelone und Haselnuss.<br />
Vollmundig und säurefrisch der Auftakt am Gaumen. Durch<br />
eine gute Traubenreife zeigt der <strong>Wein</strong> im Mund Schmelz und<br />
Volumen, schöne Saftigkeit. Insgesamt delikate Feinheit bei<br />
angenehm herbem Nachklang. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
97
WINZER-<br />
GENOSSENSCHAFT<br />
IHRINGEN<br />
Winzerstraße 6, 79241 Ihringen, T: +49 7668 90360<br />
www.winzergenossenschaft-ihringen.de<br />
Kontakt: Roland Jakob<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8–18 Uhr,<br />
April bis Dez. Sa 9–13 Uhr<br />
Hektar: 300 ha<br />
Die Ihringer Winzergenossenschaft<br />
zählt mit 520 Mitgliedern und 300<br />
Hektar Reben zu den renommiertesten<br />
in Baden, die auch Besitz im Ihringer<br />
Winklerberg hält, einer der Top-Lagen, die<br />
mineralische Kraft aus dem Vulkan-Terroir<br />
zieht. Wer den Chardonnay aus dem Winklerberg<br />
verkostet, den wir als Tipp empfehlen,<br />
spürt die unverwechselbare Prägung des<br />
Vulkangesteins, die Kraft und Finesse ermöglicht.<br />
Die Rotweine aus 2020 haben die Wärme<br />
des Jahres zu Kraft und auch Opulenz gebündelt,<br />
der Spätburgunder aus 2021 besticht<br />
mit Balance. Gratulation zum zweiten Stern!<br />
92 2022 »Uringa 962« Ihringen Winklerberg<br />
Chardonnay trocken<br />
Mittleres Goldgelb. Feine Holzwürze, warmer Rauch, getrocknete<br />
Kamille, Birne, gelbe Pflaume, auch Vanille. Kräftiger,<br />
athletischer Burgundertyp mit fester Struktur, reife<br />
Phenole, stützender Gerbstoff, die würzige Mineralik setzt<br />
den letzten Akzent. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />
91 2022 »Uringa 962« Ihringen Winklerberg<br />
Grauer Burgunder trocken<br />
Feine Würze und auch steinige Anklänge in der nuancierten<br />
Nase, Birne, Birnenkompott, etwas Piment, Zimtstange. Fest<br />
gebaute Struktur am Gaumen, klar gefasste Kontur, reife,<br />
stabile Säure, mürbe Phenole, mit der charakteristischen<br />
Mineralik der Lage, Würze. 13 Vol.-%, NK, €€<br />
90+ 2023 »Premium« Ihringen Chardonnay<br />
trocken<br />
Großzügiges Duftbild mit reifer Birne, Aprikosen, Honigmelone,<br />
knackige Stachelbeere, etwas Zimtstange. Entspannter<br />
»Premium«, der auf weichem Fond Schmelz, Kraft und<br />
Substanz entfaltet, reife, feingliedrige Säure, würzige und<br />
auch salzige Mineralik. 13,5 Vol.-%, NK, €<br />
92 2021 »Uringa 962« Ihringen Winklerberg<br />
Spätburgunder trocken<br />
Leicht rauchige und kräuterige Nase mit Kirsche, Pflaume<br />
und Granatapfel, die Würze der Böden, Orangenschale. Am<br />
Gaumen eine kräftig gebaute Struktur, in der sich kühle und<br />
warme Elemente abwechseln, lebendige Säure, kraftvolles<br />
Tannin, mineralische Würze. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />
91+ 2020 »Uringa 962 Réserve« Ihringen<br />
Fohrenberg Merlot trocken<br />
Das Bukett zeigt das warme Jahr mit viel Würze, Rauch,<br />
dunkler Frucht, dunkler Schokolade, einem Hauch Rumtopf<br />
und Pfeifentabak. Kein <strong>Wein</strong> für Schlanktrinker, üppig, wuchtig,<br />
mit viel Substanz und Kraft, der Alkohol ist eingebunden,<br />
kräftiges Gerbstoffgerüst, Reserven. 14,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
91+ 2020 »Uringa 962« Ihringen Fohrenberg<br />
Merlot trocken<br />
Intensives und würziges Bukett mit reifer dunkler Frucht,<br />
Schwarze Johannisbeere, Brombeere, Rauch, Pfeifentabak.<br />
Auch am Gaumen handfest, viel Kraft und Wucht, die mit viel<br />
Würze und mürben Gerbstoffen im breiten Volumen aufgehen.<br />
Gute Länge, zu kräftigen Gerichten. 14,5 Vol.-%, NK, €€<br />
98 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER BADEN<br />
<br />
STAATSWEINGUT<br />
KARLSRUHE<br />
DURLACH<br />
Posseltstraße 19, 76227 Karlsruhe<br />
T: +49 721 940570, turmbergwein.de<br />
Kontakt: Jürgen Kern<br />
Flaschen/Hektar: 44.000 (75 % weiß, 20 % rot,<br />
2 % Rosé, 3 % Schaumwein)/8 ha<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja, Anbauweise: in Umstellung<br />
Über Staatsbetriebe zu meckern hatte<br />
zu allen Zeiten Konjunktur, doch das<br />
im Besitz der staatlichen L-Bank befindliche<br />
Staatsweingut Karlsruhe-Durlach<br />
gibt nicht den geringsten Anlass dafür. Uns<br />
scheint es vielmehr zu jener Art von Betrieben<br />
zu gehören, die die <strong>Wein</strong>kultur tragen und ihr<br />
mit beispielhaften <strong>Wein</strong>en Breite verleihen.<br />
Was wir verkosten konnten, wirkt stilistisch<br />
sattelfest, steht auf dem Boden der badischen<br />
Klassik und verliert dabei gerade den kulinarischen<br />
Aspekt nie aus den Augen. Auch die<br />
Preise sind mit Verstand und Augenmaß kalkuliert.<br />
Damit lässt sich Staat machen!<br />
89 2023 Secco Rosé trocken PN/LMB<br />
Zartes Rosa, Duft nach reifer Süßkirsche, Himbeere, Erdbeere,<br />
dazu auch süße Williamsbirne, ausladend. Am Gaumen<br />
mit einem griffigen Mousseux, verhaltene Säure, dezente,<br />
aber deutlich spürbare Süße, Süßkirsche, Erdbeerkompott,<br />
mittlere Struktur. 11 Vol.-%, NK, €<br />
92 2023 »SL***« Weissburgunder trocken<br />
Der Duft zeit einen nuancierten, leicht beerigen und leicht<br />
floralen Sortentyp, der sehr klar artikuliert ist. Im Mund hat<br />
der <strong>Wein</strong> einiges Gewicht, Geschmeidigkeit, zarte Süße und<br />
eine integrierte Säure, er fließt rund und entfaltet eine sehr<br />
gute aromatische Länge. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
91+ 2023 Durlach Turmberg Chardonnay***<br />
trocken<br />
Der Duft mischt Blütennoten, nussige Töne, einen Anflug<br />
von Spargel. Eine Ahnung von Eichenfass. Im Mund ist der<br />
Holzeinsatz deutlicher, er gibt dem stoffigen <strong>Wein</strong> Abrundung<br />
und entfaltet im Abgang ein behagliches Aroma von<br />
gebrannter Mandel. Leichte Süße – braucht eine Speise mit<br />
fetter Rahmsauce. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2023 Durlach Turmberg Auxerrois**<br />
trocken<br />
Ein frischer, nussiger und kräuterwürziger Duft entsteigt<br />
dem Glas. Auch eine Note von Brotrinde. Im Mund zeigt sich<br />
ein appetitlich proportionierter, auf ganz natürliche Weise<br />
ausgewogener <strong>Wein</strong>: lebendige Säure, eine Prise Spritzigkeit,<br />
ein passend gesetzter Hauch Süße als Gegengewicht.<br />
12 Vol.-%, DV, €€<br />
91+ 2021 Durlach Turmberg Lemberger**<br />
Holzfass trocken<br />
Ein komplexer Duft: pikant-pfeffrige Töne, Schwarzkirsche,<br />
Kirschwasser und Himbeere, ein klein wenig Vanille. Der<br />
Gaumen eröffnet geschmeidig und entfaltet dann ein straffes,<br />
leicht trockenes Tannin, das weiteres Reifepotenzial verspricht.<br />
Mineralischer Abklang. 13 Vol.-%, NK, €€<br />
91+ 2022 Durlach Turmberg Spätburgunder**<br />
Holzfass trocken<br />
Ein dezenter Holzton untermalt einen feinen Duft nach Herzkirsche,<br />
Preiselbeere und Kräutern. Auch der Gaumen besitzt<br />
Ebenmaß: einen geschmeidigen Fond, viel Saftigkeit, reifes<br />
Tannin auf einem schönen Punkt zwischen Feinheit und »al<br />
dente«. Grundsolide und klassisch. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />
91+ 2023 Durlach Turmberg<br />
Grauburgunder*** trocken<br />
91 2023 »SL***« Durlach Turmberg Riesling<br />
trocken<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
99
WEINGUT<br />
FRANZ KELLER<br />
Badbergstraße 44, 79235 Vogtsburg-Oberbergen<br />
T: +49 7662 93300, www.franz-keller.de<br />
Kontakt: Friedrich Keller<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–18 Uhr, Sa 10–18 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 200.000 (60 % weiß, 40 % rot)/35 ha<br />
Anbauweise: in Umstellung<br />
Der Schwarze Adler gehört nicht nur<br />
als Hotel und Restaurant zu jenen<br />
(wenigen) Institutionen, die aus diesem<br />
Land nicht wegzudenken sind: Auch das<br />
<strong>Wein</strong>gut hat in den letzten 50 Jahren badische<br />
<strong>Wein</strong>baugeschichte geschrieben, und zwar<br />
dadurch, dass es am trockenen Ausbau festhielt,<br />
als Restsüße in Mode kam, und indem es<br />
Barriquefässchen einsetzte, als alle den Stahltank<br />
bevorzugten. Friedrich Keller begegnet<br />
der Erderwärmung mit einem auf Frische zielenden<br />
<strong>Wein</strong>stil, dabei schafft er es, die Seelenwärmer-Qualitäten<br />
der <strong>Wein</strong>e zu bewahren,<br />
ohne dass sie alkoholische Hitze besäßen.<br />
92+ 2020 »Pinot Rosé« brut<br />
Zartes Lachsrosa. Ein nuancenreicher Pinotduft, floral, Apfelblüte,<br />
zarte Hefe und ein Anflug tertiärer Töne. Der Gaumen<br />
hat viel Saftigkeit, ein sehr feines Mousseux, einen<br />
leicht salzigen Hintergrund und einen mit dezenter Süße gekonterten,<br />
frischen Säurebogen. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />
96 2022 Achkarren Schlossberg<br />
Grauburgunder GG<br />
Den Duft dominieren zunächst hefige und burgunderbeerige<br />
Aromen. Dann kommt der Vulkanstein. Der Gaumen setzt<br />
weit und geschmeidig an, dann greifen eine trockene Phenolik<br />
und ein saftiger Säurenerv. Eine gewisse Austerität, aber<br />
ohne die warme Lage zu kaschieren. Deutliche Mineralik im<br />
Abgang. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2022 »1G« Oberbergen Pulverbuck<br />
Weissburgunder trocken<br />
Eine beerige Sortenfrucht wird von dezent jodig-mineralischen<br />
Aromen ergänzt. Im Mund hat der <strong>Wein</strong> einen straffen<br />
Bau, ein festes Säurerückgrat kündet von früher Lese, die<br />
durchaus ebenfalls vorhandene Kaiserstühler Geschmeidigkeit<br />
wartet im Hintergrund auf ihren Durchbruch im Verlauf<br />
der Flaschenreife. Sehr gute Länge. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
94 2022 Achkarren Schlossberg<br />
Spätburgunder GG<br />
Im Duft dunkle Beeren und Herzkirsche, Tabak, auch florale<br />
Töne und etwas Neuholz. Der Gaumen fließt recht weich<br />
und saftig, mit süßer Frucht, sehr feinem Gerbstoff und<br />
deutlich mineralischem Hintergrund. Auf Eleganz vinifiziert,<br />
mit guter Phenolreife. 12,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />
93+ 2022 Oberrotweil Spätburgunder trocken<br />
Ein Duft von makelloser Frische: Sauerkirsche, dezentes<br />
Holz, leichte Kräuterwürze. Im Mund zeigt sich ein sehr feiner<br />
Gerbstoff, mehlig, aber druckvoll, mit intensiver Saftigkeit<br />
im Hintergrund und eher reifer Säure. Ein Jahrgangstyp<br />
mit gut ausgeprägtem Village-Charakter. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
91+ 2022 »vom Löss« Spätburgunder trocken<br />
Eine sehr klare, komplexe Pinotfrucht strömt aus dem Glas:<br />
rote Beeren und Rosenblatt, ein Anflug von Holz, Baumharz.<br />
Der Gaumen zeigt sich ausgewogen, mit feinkörnigem Tannin,<br />
trotz jahrgangstypisch eher reifer Säure mit schöner<br />
Saftigkeit und einem unbeschwerlichen Abgang.<br />
12,5 Vol.-%, NK, €€<br />
100 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
KLUMPP<br />
WEINGÜTER BADEN<br />
Heidelberger Straße 100, 76646 Bruchsal<br />
T: +49 7251 16719, www.weingut-klumpp.com<br />
Kontakt: Andreas und Markus Klumpp<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–12 Uhr und 14–18 Uhr,<br />
Sa 9–13 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 230.000 (75 % weiß, 25 % rot)/33 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Andreas und Markus Klumpp arbeiten<br />
mit großer Akribie und Leidenschaft,<br />
um die Unterschiede der Terroirs zur<br />
Geltung zu bringen. Sie bewirtschaften die<br />
Rebanlagen nach Biorichtlinien, in vielen Bereichen<br />
geht es Richtung Biodynamie, das gilt<br />
für die eigene Kompostbereitung, die Herstellung<br />
von Pflanzentees und die Einteilung der<br />
Arbeitsgänge nach dem Mondkalender. Im<br />
Keller haben die <strong>Wein</strong>e genug Zeit, um auf der<br />
Hefe zu reifen. All das zahlt sich aus: Seit Jahren<br />
gehören ihre <strong>Wein</strong>e zur Spitze in Baden –<br />
daran hat sich nichts geändert. Eine Kollektion,<br />
die viel Spaß macht!<br />
94+ 2022 Bruchsal Rothenberg<br />
Grauburgunder trocken<br />
Mittelkräftiges Goldgelb, von gekonntem Holzeinsatz geprägter<br />
Duft, Vanille, Limetten und gut gereifte Zitronen,<br />
zarter Rauch. Am Gaumen dann lebhafte, vibrierende Säure,<br />
schöne Geschmeidigkeit, saftig und dicht, edle Textur, beeindruckend<br />
langes Finale. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
94 2022 Unteröwisheim Kirchberg<br />
Chardonnay trocken<br />
Feiner Duft nach Haselnuss, Melone, Mango und gerösteter,<br />
feiner Mandel, Röstaromen, vielschichtig. Am Gaumen mit<br />
einer lebendigen, delikaten Säure, helle Früchte, etwas Apfel,<br />
auch reife Zitrusfrüchte, komplex, saftig und ausgewogen,<br />
sehr geschmeidig. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2022 Zeutern Himmelreich Riesling<br />
trocken<br />
Duft nach gut gereiftem <strong>Wein</strong>bergpfirsich und grünem Apfel,<br />
dazu auch feine Zitrusfrüchte, heißer Stein, etwas Süßholz.<br />
Am Gaumen mit einer sehr lebendigen, fast prickelnden<br />
Säure, gepaart mit geschliffener Mineralität, delikate<br />
Früchte, lang und frisch im Nachhall. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2022 Unteröwisheim Kirchberg<br />
Weissburgunder trocken<br />
Duft nach nussigen und blumigen Noten, Apfel, knackige<br />
Birne, flankiert von spürbarer Mineralität, zarte Röstaromen.<br />
Der Auftakt am Gaumen ist elegant, spielerisch, Anklänge<br />
von Zitrus- und Apfelfrucht, delikate Säure, dicht und<br />
balanciert. Gute Länge. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2023 »Muschelkalk« Bruchsal<br />
Chardonnay trocken<br />
Duft nach reifem Apfel, Honigmelone, etwas Mango und<br />
Sternfrucht, alles unterlegt von einer steinigen Mineralität.<br />
Am Gaumen dann viel fruchtig-würzige Noten, die von einer<br />
animierenden Säure und anregender Mineralität begleitet<br />
werden, hat eine gute Länge. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />
93+ 2021 Bruchsal Weiherberg Pinot Noir<br />
trocken<br />
Gediegenes Rubinrot. Duft nach delikater roter Beerenfrucht,<br />
schwarze Kirsche, Cranberry, dazu feiner Rauch, animierend.<br />
Am Gaumen dichte gewobene Gerbstoffe, feine<br />
Säure, reichlich Druck, erneut wieder rote Früchte, mineralische<br />
Grundierung, gute Länge. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
101
WEINGUT<br />
KNAB<br />
Hennengärtle 1a, 79346 Endingen<br />
T: +49 7642 6155, www.knabweingut.de<br />
Kontakt: Johannes Rinker<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 17–18.30 Uhr, Sa 10–14 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 150.000 (70 % weiß, 30 % rot)/23 ha<br />
Wer sich fragt, was mit »badischer<br />
Klassik« gemeint sein mag, sollte<br />
einmal die <strong>Wein</strong>e der Familie Rinker<br />
probieren. Oder auch einlisten, denn für<br />
die (gehobene) Gastronomie gibt es kaum<br />
bessere Adressen. Das traditionelle Erscheinungsbild<br />
mit recht gewichtigen, naturverkorkten<br />
Flaschen schafft auch bei Skeptikern<br />
Vertrauen. Beim Tasting überzeugte uns dann<br />
jeder einzelne <strong>Wein</strong>. Alle sind vollständig trocken,<br />
herrlich ausgewogen zwischen Frische<br />
und Materie, die unterschiedlichen Einsatzmöglichkeiten<br />
sind allein von Rebsorte und<br />
Art des Holzeinsatzes bestimmt.<br />
92+ 2023 Endingen Eckkinzig Chardonnay***<br />
trocken<br />
Das weichste Holz der drei Lagenweine, neben Zeder auch<br />
etwas Vanille, Walnuss, Zitronenschale. Im Mund präsentiert<br />
sich der Chardonnay ausgesprochen geschmeidig mit<br />
feiner Säureader, weiter deutlich zitronenbetont, ausgewogener<br />
Typ mit Entwicklungspotenzial. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2023 Endingen Wihlbach Weißer<br />
Burgunder*** trocken<br />
Deutlich holzbetont in der Nase mit Zedernoten, erst dahinter<br />
Orangenschale und etwas Trockengebäck. Im Mund zeigt<br />
sich, dass der Jungwein nur ein wenig Zeit und Luft braucht,<br />
um sich zu harmonisieren. Würzig, mittelgewichtig, feine<br />
Säure – idealer Speisenwein. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2023 Amoltern Steinhalde Grauer<br />
Burgunder*** trocken<br />
Ein Grauburgunder mit leichtem Roséstich im Glas. Sehr gedeckt<br />
in der Nase, Walnuss, Mandel, gebremste Frucht und<br />
offensives Holz. Am Gaumen ausgesprochen sortentypisch,<br />
ausgewogen, etwas Phenolik, feine Holzwürze – auch für<br />
Rotweinspeisen geeignet. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2023 »Alte Reben« Endingen Engelsberg<br />
Weißer Burgunder trocken<br />
Sehr attraktive und unmittelbar ansprechende Fruchtnase.<br />
Aromatische Birne, Zitronenschale, Mandel, etwas Anis und<br />
leichte Hefigkeit. Am Gaumen reintönig und klar, weiterhin<br />
fruchtbetont, Birne, saftiger Apfel, vollkommen trocken, ein<br />
vielseitiger Gastrowein! 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />
93+ 2022 »R« Amoltern Steinhalde<br />
Spätburgunder*** trocken<br />
Rote Beeren in der Nase, zarter als beim Wihlbach, ebenso<br />
feines Holz, ein wenig ätherisch gehalten, Schwarzkirsche,<br />
Himbeere, nur leicht Holunder. Im Mund Pfeffernoten, gemeinsam<br />
mit der weiterhin auf der roten Seite bleibenden<br />
Frucht, engmaschig, elegant. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2022 Endingen Wihlbach<br />
Spätbugunder*** trocken<br />
In der Nase beherrschen herbstfruchtige Noten das Bild,<br />
Holunderbeere und rote Pflaume, alles umrahmt von einem<br />
sehr feinen Holzeinsatz. Sehr jung noch am Gaumen, mittelgewichtig,<br />
präsente Gerbstoffe, ein wenig Schwarze Johannisbeere.<br />
Definitiv viel Potenzial! 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
102 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
KÖPFER<br />
WEINGÜTER BADEN<br />
Dorfstraße 22, 79219 Staufen im Breisgau<br />
T: +49 7633 5288, www.weingut-koepfer.de<br />
Kontakt: Gabriel Köpfer<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Hektar: 6 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Im vergangenen Jahr kürten wir das seit<br />
1756 bestehende <strong>Wein</strong>gut Köpfer, das<br />
schon seit 1978 biologisch arbeitet, mit<br />
dem zweiten Stern. Gabriel Köpfer, der für<br />
den Ausbau der <strong>Wein</strong>e zuständig ist, bestätigt<br />
die gute Leistung mit fünf <strong>Wein</strong>en aus dem<br />
Jahrgang 2022, der amaronehafte Spätburgunder<br />
stammt aus dem warmen Jahr 2018.<br />
Der Weiß- und Grauburgunder, beide von alten<br />
Rebstöcken aus dem Staufener Schlossberg,<br />
zeigen die Kraft, Würze und Mineralik<br />
der Lage, unser Herz schlägt für die »Selektion<br />
K« vom Gutedel. Das ist Lokalkolorit mit<br />
Anspruch und Niveau!<br />
92+ 2022 Staufen Schlossberg<br />
Weißburgunder trocken<br />
Intensiver und ziemlich reifer Duft, Akazienblüten, Aprikose<br />
und weiße Birne, gerösteter Sesam, etwas metallisch. Zeigt<br />
am Gaumen die Mineralik des Schlossbergs mit Würze und<br />
Kraft, dichtem Extrakt mit süßlichem Kern, gute Länge mit<br />
viel Terroirausdruck. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
92+ 2022 Staufen Schlossberg<br />
Grauburgunder trocken<br />
Intensive, kräuterige Nase mit hellem Karamell, feiner Würze,<br />
nussig, Birne, Melone, leicht ätherischer Anklang. Zeigt<br />
am Gaumen zuerst die Lage mit mineralischem Ausdruck<br />
und Dichte, dann Saft und Schmelz mit Würze, reife Säure<br />
und Phenolik, kulinarisch wertvoll. 13,5 Vol.-%, DV, €€<br />
91+ 2022 »Selektion K« Gutedel trocken<br />
Untypischer Gutedel, reife Frucht, Apfel, Mirabelle, auch Birne,<br />
etwas Tabak, Heu, auch ein wenig Kandiszucker. Am Gaumen<br />
mit präsenter Säure, würzig, kräuterig, die reifen Phenole<br />
geben Halt, mittlere Struktur, mineralische Tönung,<br />
viel Würze, »Selektion K« mit Profil. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
90 2022 Grunern Altenberg Bronner trocken<br />
Zitrische Noten, Orangenschale, auch Grapefruit, reife gelbe<br />
Frucht, Pfirsich, Mirabelle und auch Mango, Würze. Zeigt sich<br />
zunächst weich am Gaumen mit samtener Textur und eingewobener<br />
Säure, feine Würze leitet über in den hinteren Gaumen,<br />
wo sich Druck entwickelt. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
90 2022 Spätburgunder Rosé trocken<br />
In der Nase reife Pinotaromen wie Himbeere und Kirsche,<br />
Hagebutte, kräuterig. Weit und breit kein Sonnenschirm in<br />
Sicht, seriöser Rosé, trocken, mit Schmelz, reife Säure, trocken,<br />
mit Gerbstoff statt Süße, zeigt Profil und Charakter,<br />
ein <strong>Wein</strong> zum Essen. 13 Vol.-%, DV, €<br />
92 2018 Kirchhofen Höllhagen<br />
Spätburgunder Barrique trocken<br />
Der heiße Jahrgang zeigt sich in ziemlich reifen Noten,<br />
Pflaume, dunkle Lakritze, Pflaumenlikör, Rumtopf. Am Gaumen<br />
vollmundig und wuchtig mit viel Substanz, der Gerbstoff<br />
braucht Zeit, der Alkohol ist eingebunden. Die Amarone-Variante<br />
des Spätburgunders. Am Kamin.<br />
13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
103
WEINGUT<br />
KONSTANZER<br />
Quellenstraße 22, 79241 Ihringen<br />
T: +49 7668 5537, www.weingut-konstanzer.de<br />
Kontakt: Petra und Horst Konstanzer<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 17–19 Uhr, Sa 10–17 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 75.000 (70 % weiß, 30 % rot)/10 ha<br />
Ihringen im Südwesten des Kaiserstuhls<br />
zählt zu den wärmsten Orten <strong>Deutschland</strong>s<br />
und sein Winklerberg zu den berühmtesten<br />
<strong>Wein</strong>lagen des Landes. Dessen<br />
Zweiklang aus Lössterrassen und wärmespeicherndem<br />
Vulkangestein bietet dem <strong>Wein</strong>gut<br />
Konstanzer optimale Bedingungen für die<br />
Burgundersorten, aber ebenso für Silvaner<br />
und Muskateller. Horst Konstanzer gelingen<br />
ganz typische Kaiserstühler, genauer: Ihringer<br />
<strong>Wein</strong>e. Denn der Genius Loci des teils extrem<br />
steilen, an vielen Stellen von Magma geprägten<br />
Areals bildet sich in allen <strong>Wein</strong>en klar und<br />
deutlich ab.<br />
93 2022 Ihringen Vorderer Winklerberg<br />
Weissburgunder trocken<br />
Dicht und vielschichtig im Duft, sonnenverwöhnte gelbe<br />
Frucht, Ananas, Pfirsich, Mango, gelbes Currypulver, Safran,<br />
feine Holzwürze, steinige Noten. Am Gaumen vollmundig<br />
aber nicht sättigend, mit viel Mineralik und Würze, kernigem,<br />
aber reifen Phenolgerüst, nahtlos eingefügte Säure, Länge<br />
und Potenzial. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
93 2022 Ihringen Winklen Grauburgunder<br />
trocken<br />
Konzentrierter, feiner Duft, Röstnoten, geröstete Haselnuss,<br />
roter Apfel, Honigmelone, feine getrocknete Kräuter. Im<br />
Mund mit Kraft, viel saftig, dicht, Phenolik, Frucht, Würze<br />
und feine Säure dicht beieinander, guter Holzeinsatz, karamellig,<br />
druckvoll, mineralisch unterlegt und sich im Nachhall<br />
verstärkend, aus einem Guss. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2022 Ihringen Winklerberg Chardonnay<br />
trocken<br />
Feine Holzwürze im Duft, Vanille Mango, reifer Pfirsich,<br />
Kräuterwürze, Orangenzeste, Orangenöl, dezent weißes<br />
Nougat. Am Gaumen elegant ausbalanciert von saftiger<br />
Frucht, feiner Phenolik, gut integrierter Säure, geschmeidig<br />
und aus einem Guss, klassisch mit Stil. 13 Vol.-%, NK, €€<br />
91+ 2022 Ihringen Winklerberg<br />
Grauburgunder trocken<br />
Viel Kräuterwürze im Duft, Melisse, Salbei, Minze, Gesteinsmehl,<br />
Birnen, Äpfel, Limettenzeste, frisch gemahlene Walnuss.<br />
Am Gaumen schwungvoll und mit Kraft, Zitrusfrucht,<br />
angenehm herb, würzig, mineralischer Kontrast zum<br />
schmelzigen Fond, gute Länge, kulinarisch gedacht.<br />
13 Vol.-%, NK, €€<br />
94 2020 »pur« Ihringen Winklerberg Winklen<br />
Spätburgunder trocken<br />
Tiefgründig und mit warmem Rauch beginnend, geröstete<br />
Kaffeebohnen, Waldbeeren, Kirschen, Granatapfel, schwarze<br />
Oliventapenade, Fichtennadel, dunkle Schokolade. Am<br />
Gaumen kraftvolle Eleganz, seidige Phenolik, feingliedrige<br />
Säure, klare frische Frucht, dicht, 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
93 2020 Ihringen Vorderer Winklerberg<br />
Spätburgunder trocken<br />
Komplex und fein im Duft, warme Beerenfrucht, Blutorange,<br />
Rote Bete, Veilchen, Melisse, Minze, dunkle Schokolade. Im<br />
Mund dicht, feinkörniges Tannin, enganliegende Säure, frische,<br />
zurückgenommene rote Frucht, taktil-mineralisch,<br />
noch jugendlich und mit Potenzial. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
104 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
KOPP<br />
WEINGÜTER BADEN<br />
Ebenunger Straße 23, 76547 Sinzheim<br />
T: +49 7221 803601, www.weingut-kopp.com<br />
Kontakt: Johannes Kopp<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Flaschen/Hektar: 150.000 (70 % weiß, 30 % rot)/32 ha<br />
Anbauweise: Biodynamisch<br />
Obwohl Johannes Kopp nur zwei Lagenweine<br />
zur Verkostung angestellt<br />
hat, zeigt sich sein önologisches Können<br />
auch in den vermeintlich kleineren <strong>Wein</strong>en<br />
wie dem Chardonnay aus 2023, den wir<br />
empfehlen, weil er »den schmalen Spagat zwischen<br />
Zugänglichkeit und Ausdruck schafft«,<br />
wie einer der Verkoster notierte. Der Chardonnay<br />
aus dem Varnhalter Felsenstück freilich<br />
unterstreicht die Ambitionen des Winzers,<br />
der vor den Toren Baden-Badens einen biodynamischen<br />
Musterbetrieb mit eigener Tierhaltung,<br />
Restaurant und Vinothek – mit Blick auf<br />
das Rheintal – aufgebaut hat.<br />
90+ 2020 »Cuvée Blanc« brut RR/GM/TR<br />
Gelbfruchtige, leicht brenzlige und blütenaromatische<br />
Nase, Mirabelle, Aprikose und auch Birne mit feiner Hefebegleitung.<br />
Am Gaumen mit einer agilen und vorwärts gerichteten<br />
Säure, die durch den cremigen und süßlichen Kern abgepuffert<br />
wird, zugänglich mit Anspruch. 11,5 Vol.-%, NK, €€<br />
93 2022 Varnhalt Felsenstück Chardonnay<br />
trocken<br />
Steinig-karge Noten mit etwas Aprikose, Birne, Quitte, etwas<br />
Polenta, feiner, kühler Rauch, feine Ätherik. Am Gaumen<br />
druckvoll und dicht, extraktgetragen, mit reifer Birne und einer<br />
Mineralik, die das Match mit einer saftigen Säure gewinnt.<br />
Gute Länge, viel Substanz. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2021 Varnhalt Röderswald<br />
Weissburgunder trocken<br />
Hefig und noch von der Spontangärung geprägt, Kümmel,<br />
Kumquats, kräuterig mit Fenchelgrün, auch Aprikose zeigt<br />
sich. Am Gaumen mit straffer Struktur und einer Lageninterpretation,<br />
die Weißburgunder anders zeigen kann: mit<br />
Charme, aber auch mineralischer Verve. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />
90 2023 Weissburgunder trocken<br />
Apfelblüten, Mirabellen und fein kräuterige Anklänge, Estragon,<br />
etwas Basilikum, etwas Feinhefe, Birne und Aprikose.<br />
Zeigt in mittlerer Sequenz Druck und Geschmeidigkeit mit<br />
einem süßlichen Fruchtkern, Gutswein auf hohem Niveau<br />
und mit guter Balance. 11,5 Vol.-%, DV, €€<br />
90 2023 Chardonnay trocken<br />
Zitrische und kräuterige Noten zeigen sich, Apfelschale, Birne,<br />
auch Kümmel und etwas Aprikose klingen durch. Stilvoller<br />
Chardonnay, der den schmalen Spagat zwischen Zugänglichkeit<br />
und Ausdruck schafft, saftig, mit feiner Würze und<br />
auch mineralisch-würzigen Akzenten. 12 Vol.-%, DV, €€<br />
90+ 2022 Pinot Noir trocken<br />
Mittleres Kirschrot, transparenter Rand. Kräuterige, würzige<br />
Nase mit Kirschkern, roter Kirsche, Granatapfel, Liebstöckel.<br />
Die lebhafte, frische Säure sorgt im Mund für Betrieb,<br />
kompakter Bau, feinkörniger, präsenter Gerbstoff, etwas<br />
Sauerkirsche, in sich stimmig. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
105
WEINGUT<br />
PETER KRAUSE<br />
Daisendorferstraße 41/1, 88709 Meersburg<br />
T: +49 7532 50 57, www.weingut-krause.com<br />
Kontakt: Peter Krause<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Flaschen/Hektar: 40.000 (60 % weiß, 20 % rot,<br />
10 % Rosé)/5 ha<br />
Für Peter Krause ist klar: <strong>Wein</strong> ist Heimat,<br />
Tradition und Leidenschaft. So<br />
versteht er sein Handwerk, so lebt er<br />
seine Passion als Winzer, gemäß dieser Maxime<br />
kultiviert er seine hoch über der Meersburger<br />
Altstadt gelegenen Reben, vorwiegend<br />
Burgundersorten, die in dem milden, sonnenverwöhnten<br />
Klima am Bodensee bestens gedeihen.<br />
Hatte zuletzt häufig der Grauburgunder<br />
aus dem Gewann Mocken in unserer internen<br />
Hitparade die Nase vorne, hat uns dieses<br />
Mal der Weißburgunder aus dem Meersburger<br />
Fohrenberg besonders gut gefallen –<br />
der zweite Stern ist nah.<br />
92 2023 Meersburg Fohrenberg Weisser<br />
Burgunder trocken<br />
Klarer Duft nach grünem Apfel, Birne und Wildkräutern,<br />
dazu kommen auch noch weiße Blüten. Am Gaumen mit einer<br />
schönen Saftigkeit, erneut Apfel und Birne, fein eingepasste<br />
Säure, sehr balancierter <strong>Wein</strong>, der auch im langen<br />
Finale sehr frisch bleibt. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
91+ 2023 Meersburg Mocken Grauburgunder<br />
trocken<br />
Duft nach rotem Apfel, Birne, Akazienhonig und etwas frisch<br />
gemahlener Haselnuss, zartes Karamell, delikate Holzwürze.<br />
Am Gaumen gut balanciert mit cremigen Schmelz<br />
und saftiger Frische, mineralisch grundiert, eleganter Grauburgunder<br />
mit viel Stil. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />
91 2023 Meersburg Fohrenberg Müller-<br />
Thurgau trocken<br />
Die noch vorhandene Gärungskohlensäure sorgt für ein zartes<br />
Ploppen beim Öffnen. Duft nach Orangenblüten, Mandarinen<br />
und Muskat. Am Gaumen mit schöner Spannung, viel<br />
Saftigkeit, cremig-schmelzig und harmonisch abgerundet<br />
im Finale. Viel <strong>Wein</strong> fürs Geld! 12 Vol.-%, DV, €<br />
90+ 2023 Meersburg Fohrenberg Auxerrois<br />
trocken<br />
Nussiges Aroma im Duft, Apfel, Mirabelle, <strong>Wein</strong>bergpfirsich<br />
und gelbe Blüten, auch Honigmelone, feine Würze. Am Gaumen<br />
ausgewogen und mit milder Säure und feiner Restsüße<br />
harmonisch abgestimmt, erneut Apfel und Mirabelle, kulinarischer<br />
Typ, vielseitig einsetzbar. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
90 2023 Meersburg Fohrenberg<br />
Spätburgunder Rosé trocken<br />
Zartes Lachsrosa. Duft nach roten Beeren, reife Erdbeeren,<br />
Himbeeren, kräuterige Würze, Hagebuttenblüte, Orangenblüte.<br />
Am Gaumen saftig und frisch, feine Würze, lebendige<br />
Säure, erneut helle rote Früchte, dazu ein Spritzer Limettensaft,<br />
macht Spaß, harmonisch. 12 Vol.-%, DV, €<br />
91 2023 Meersburg Fohrenberg<br />
Spätburgunder trocken<br />
Sehr feiner Burgunderduft nach Blaubeere, roter und dunkler<br />
Kirsche, Vanille, auch Rauch, Milchschokolade und Fliederbeersaft.<br />
Im Mund saftig, feinporiger Gerbstoff, erneut<br />
Kirsche, dazu Schlehe und feinwürzige Zwetschge, schöne<br />
Balance, gute Länge. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />
106 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
KREBS<br />
Birkenweg 48, 79589 Binzen<br />
T: +49 7621 62141, www.weinkrebs.de<br />
WEINGÜTER BADEN<br />
Kontakt: Maximilian Krebs<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Do 14–19 Uhr, Fr 9–19 Uhr, Sa<br />
9–14 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 80.000 (65 % weiß, 35 % rot)/8,5 ha<br />
Eine starke Kollektion vom Vater-Sohn-<br />
Duo Hans und Maximilian Krebs aus<br />
Binzen, nahe der Schweizer Grenze.<br />
Schon die Basislinie »Heimat« bietet viel zum<br />
kleinen Preis, im Mittelbereich »Numme Nüt<br />
Huddle« steigert sich die Qualität, die ihre<br />
Höhen im Segment »Johann Jakob« findet.<br />
Gutedel und Weißburgunder sind eine Kernkompetenz<br />
der Winzerfamilie, wie die Spätburgunder,<br />
von denen sich der Spitzenwein<br />
»Johann Jakob« mit kühler Eleganz auf klarem<br />
Drei-Sterne-Niveau bewegt. Dass Gutedel<br />
viel mehr sein kann als ein Schoppenwein,<br />
belegt unser Tipp: der »Flüdenwein«.<br />
92+ 2022 »Johann Jakob« Weißburgunder<br />
trocken<br />
Kräuterige und leicht hefige Ausbaunoten, feiner Kümmel,<br />
Mirabelle, Apfel und Aprikose, Mandarinenschale, Gartenkräuter.<br />
Saftig, mit feinem Schmelz auf weicher Textur, feine<br />
Säureader, gute Extraktdichte und kalkmineralische Grundierung,<br />
mit Länge und Substanz. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />
92 2022 »Johann Jakob« Gutedel trocken<br />
Kräuterige Noten, Apfelschale, Traubenkern, Thymianhonig,<br />
balsamische Würze, mineralische Anklänge. Im Mund<br />
schlank und straff gehalten, das Format wird gut gefüllt<br />
mit engmaschigem Extrakt, reifen Phenolen und Gerbstoffen,<br />
linearer Fluss, saline Mineralik. 11,5 Vol.-%, NK, €€<br />
90 2023 »Flüdenwein Numme Nüt Huddle«<br />
Eimeldingen Gutedel trocken<br />
Etwas grüne Mandel, grüner und gelber Apfel, Aprikose, Birnenschale,<br />
frisch geschnittene Kräuterwiese. Recht stoffiger,<br />
trockener und erwachsener Gutedel mit reifer, breit verlaufender<br />
Säurespur, mittlerer Struktur, feiner Würze und<br />
Saftigkeit. Auch zum Essen ein Gewinn. 12 Vol.-%, DV, €<br />
93 2022 »Johann Jakob« Spätburgunder<br />
trocken<br />
In einer eleganten und kühlen Aura Schattenmorelle, Wald<br />
beeren wie Him- und Brombeeren, schwarzer Pfeffer, feine<br />
Ätherik. Behält seine kühle Eleganz auch am Gaumen, feine<br />
Wildkirsche, etwas Schlehe, feinkörniger Gerbstoff. Gefühlvoll<br />
vinifiziert, stilvoll. 13 Vol.-%, NK, €€<br />
91 2020 Binzen Brunnacker Spätburgunder<br />
trocken<br />
Rote Kirsche, Pflaume, Schwarze Johannisbeere und Schlehe,<br />
etwas balsamische Würze, schwarzer Pfeffer, Tabak,<br />
Rauchfleisch. Kompakte Struktur im Mund, mit Zug und<br />
auch Spannung, fein ziselierter Säurefaden, Brombeere,<br />
Schlehe, auch herbe Schokolade und Mineralik.<br />
13 Vol.-%, NK, €€<br />
90+ 2023 Binzen Brunnacker Chardonnay<br />
trocken<br />
90+ 2023 Binzen Schlattberg Weißburgunder<br />
trocken<br />
90 2023 Binzen Sonnhole Grauburgunder<br />
trocken<br />
89 2023 »Heimat« Gutedel trocken<br />
89 2023 »Heimat« Weißburgunder trocken<br />
88+ 2023 »Heimat« Spätburgunder Blanc de<br />
Noir trocken<br />
90 2022 »Numme Nüt Huddle« Binzen<br />
Martinsgrund Spätburgunder trocken<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
107
LÄMMLIN-<br />
SCHINDLER<br />
Müllheimer Straße 4, 79418 Schliengen-Mauchen<br />
T: +49 7635 440, www.laemmlin-schindler.de<br />
Kontakt: Gerd Schindler<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Flaschen/Hektar: 146.700/20 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Hoppala! Wir hatten Gerd Schindler<br />
bislang für den Großmeister des fein<br />
austarierten Weißweins gehalten.<br />
Und in der Tat erfüllen Chasselas, Weißburgunder<br />
und Chardonnay auch dieses Jahr die<br />
höchsten Erwartungen. Doch wir haben<br />
kaum je eine so präzise angelegte rote Bordeaux-Cuvée<br />
aus <strong>Deutschland</strong> verkostet wie<br />
den 2019er »Frauenfels«: so viel frische<br />
Frucht, so markantes, reifefähiges Tannin. Die<br />
Roten stehen also auf Augenhöhe mit den<br />
Weißen: Gerd Schindler ist der Großmeister<br />
der Klarheit und des Augenmaßes, und das bei<br />
<strong>Wein</strong>en beider Farben.<br />
93+ 2022 Mauchen Frauenberg<br />
Chardonnay GG<br />
Herrliche Nase nach schokolierter Orangenschale. Danach<br />
folgen zarte Kräuternoten, leicht Vanille, Limettenabrieb<br />
und Litschi. Am Gaumen opulent stoffig, dicht, eng gewoben,<br />
aber alles mit großer Saftigkeit unterlegt. Ausdrucksstarkes<br />
Säurespiel mit Frische! 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2022 »1G« Mauchen Sonnenstück<br />
Weißburgunder trocken<br />
Duftige Nase nach weißen Blüten und Marzipan, auch Zitrusnoten<br />
und Walnussöl. Am Gaumen sehr vielschichtig mit einem<br />
Süße-Säure-Spiel, Herbheit und Frische, knackige Säure<br />
trifft Molligkeit, Grapefruitgrip macht dem Trinkfluss den<br />
Weg frei. Schön! 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />
91+ 2022 »Réserve« Mauchen Chasselas<br />
trocken<br />
Feine Nase nach Orangeat, Zitronenmelisse und Lindenblüten,<br />
auch Kleeblüten und Mandarine. Am Gaumen zarte Vanille,<br />
die animierende Säure erhöht den Trinkfluss und die<br />
spannende Aromatik fügt alles harmonisch zusammen. Ein<br />
guter Speisenbegleiter ! 12 Vol.-%, NK, €€<br />
94 2019 »Frauenfels« Cuvée trocken CS/ME<br />
Ein Fruchtfeuerwerk im Duft: Schwarze Johannisbeere und<br />
Holunder, Brombeere, Schlehe, auch Randensaft. Am Gaumen<br />
überrascht die Feinkörnigkeit des dichten Gerbstoffs –<br />
mit Flaschenreife wird sich das in einen samtenen Eindruck<br />
verwandeln. Reife Säure, deutliche Mineralität, fruchtgetragener<br />
Abklang. Noch blutjung! 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />
92+ 2018 »1G«Mauchen Sonnenstück<br />
Spätburgunder trocken<br />
Lorbeer, Mandel und die Pinot-typische Duftkomponenten<br />
nach »abgefahrenem Pneu«. Auch Kirschkern, Salbei, Zitronenthymian.<br />
Der Gaumen zeigt sich saftig und sehnig, überraschend<br />
»kühl« angesichts des warmen Jahrgangs, der<br />
Gerbstoff ist reif und liegt in passender mittelhoher Menge<br />
vor, die Gaumenstruktur wird noch einige Jahre hin zu immer<br />
größerer Würze reifen. 13 Vol.-%, NK, €€<br />
92+ 2020 Mauchen Merlot trocken<br />
Dezentes Boisée, Zimt, Sauerkirsche, etwas Pflaume, Halbbitterschokolade<br />
und auch eine Note von Unterholz. Der<br />
Gaumen zeigt auf saftigem, fruchtgetragenem Fond ein sandiges<br />
Tannin in gut gewählter Menge, Kalkmineralität und<br />
Säure geben einen schönen Sense of Place: »cool climate«.<br />
Und trotzdem reifes Tannin! 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />
108 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
ALEXANDER<br />
LAIBLE<br />
WEINGÜTER BADEN<br />
Unterweiler 48, 77770 Durbach<br />
T: +49 781 2842380, www.weingut-alexanderlaible.de<br />
Kontakt: Alexander Laible<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 14–18 Uhr und Sa 10–15 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 186.700 (80 % weiß, 10 % rot,<br />
5 % Rosé, 5 % Schaumwein)/20 ha<br />
Leidenschaft und Ausdauer« benennt<br />
Alexander Laible als die Kardinaltugenden,<br />
die ihn bei seiner Arbeit leiten.<br />
Beides kann ihm jeder attestieren, der den<br />
Aufbau des eigenen <strong>Wein</strong>guts während der<br />
letzten 15 Jahre verfolgt hat. Aber auch die<br />
<strong>Wein</strong>e beweisen, dass Laible mit Hartnäckigkeit<br />
und Passion nach einem Weißweinstil<br />
sucht, der zunächst die Stoffigkeit vor Augen<br />
hat und diese dann mit trinkigem Appeal begleitet.<br />
Rebsorten sind dabei wie bei der ungewöhnlichen,<br />
aber komplett stimmigen Cuvée<br />
aus Chardonnay und Sauvignon Blanc namens<br />
»Secret Garden« nur Mittel zum Zweck.<br />
94+ 2022 »Secret Garden« Cuvée trocken<br />
CH/SB<br />
Feiner Rauch im Duft, geröstete Haselnuss, Ananas, Maracuja,<br />
Mango, grüne Stachelbeeren, Salzzitronen. Am Gaumen<br />
konzentriert und druckvoll, dicht, eine nicht alltägliche Cuvée<br />
von Sauvignon Blanc und Chardonnay harmonisch kombiniert,<br />
guter Trinkfluss, lange am Gaumen.<br />
13 Vol.-%, DV, €€€€<br />
94 2022 »Heaven« Chardonnay trocken<br />
Facettenreich im Duft, feine Röstnoten, geröstete Haselnuss,<br />
Mango, Ananas, Nektarine, Quitten, Zitronenzeste. Am<br />
Gaumen dicht und fein nuanciert, geschmeidiger Fond mit<br />
taktiler Mineralität, feinem Säurenerv, elegant, feine Phenolik,<br />
jetzt bereits Trinkgenuss, aber auch Potenzial für weitere<br />
Jahre. 13 Vol.-%, DV, €€€<br />
91 2023 »Tausend Sterne« Riesling trocken<br />
Dezent im Duft, Zitrusfrucht, weißer Pfirsich, grüner Apfel,<br />
florale Noten, getrocknete Kräuter, Gesteinsmehl. Dicht und<br />
saftig am Gaumen, präsente, reife Gaumenfrucht, Schmelz<br />
durchzogen von einer guten Säurestruktur, Würze kontert<br />
feine Süße und trägt ins Finale, viel Trinkfluss.<br />
12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
91 2023 »Wilder Hang« Grauer Burgunder<br />
trocken<br />
Fein und sortentypisch im Duft, roter Apfel, Birnen, Aprikosen,<br />
frisch gemahlene Haselnuss, dezent Rauch. Am Gaumen<br />
mit viel Schmelz und Frische, Karamell zur satten Gaumenfrucht,<br />
getragen von feiner Süße, eng anliegende Säure,<br />
saftig und animierend, kulinarisch vielseitig.<br />
13 Vol.-%, DV, €€€<br />
91 2023 »Im Paradies« Weißer Burgunder<br />
trocken<br />
Feinduftig und kühl im Duft, Zitronen, Aprikosen, Nektarine,<br />
Mango, Kräuterwürze, Gesteinsmehl, frisch gemahlene<br />
Mandeln. Schwungvoll am Gaumen, Schmelz von mineralischer<br />
Würze, salzig in Spannung und Länge gezogen, feiner<br />
Säurenerv, saftig und rund mit schöner Länge.<br />
13 Vol.-%, DV, €€€<br />
90 2023 »Kalkmergel« Riesling trocken<br />
Duftige einladende Nase, weiße Blüten, Holunderblüte, Pfirsich,<br />
Birnen, Zitronen, Orangenzeste, dezent seidige Noten.<br />
Am Gaumen saftig und vollmundig, mit schöner Spannung<br />
von Frucht und Würze, lebendige Säure im Spiel mit charmanter<br />
und dezenter Süße, Trinkspaß. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
109
WEINGUT<br />
LANDERER<br />
Niederrotweil 3, 79235 Vogtsburg-Niederrotweil<br />
T: +49 7662 1070, www.weingut-landerer.de<br />
Kontakt: Johannes Landerer<br />
Ab-Hof-Verkauf: Nov. bis März Mo bis Fr 8–12 Uhr und 14–17<br />
Uhr, Sa 9–12 Uhr und nach Vereinbarung, April bis Okt. Mo bis<br />
Fr 8–12 Uhr und 14–17 Uhr, Sa 9–12 Uhr und 13.30–15.30 Uhr<br />
Hektar: 23 ha<br />
Anbauweise: in Umstellung<br />
Ganz starke Vorstellung von Johannes<br />
Landerer mit seinen <strong>Wein</strong>en aus dem<br />
Jahrgang 2022, für die wir gerne den<br />
vierten Stern verleihen. Der 35-Jährige hält<br />
auch die warmen Lagen in Oberrotweil und<br />
Umgebung mit kluger <strong>Wein</strong>bergsarbeit in<br />
Schach. So entstehen, wie einer der Verkoster<br />
lobte, »athletische Kraftpakete, die Wert auf<br />
Haltunsgnoten legen« wie der famose Chardonnay<br />
oder der Eichberg-Spätburgunder<br />
mit vulkanischer Spannung. Und der Syrah<br />
setzt sich mit reiferem Gerbstoff noch besser<br />
in Szene als 2021. Applaus in Richtung Kaiserstuhl!<br />
94 2022 Oberrotweil Henkenberg<br />
Chardonnay trocken<br />
Kühler Rauch umweht die Frucht im dicht gewobenen Duft,<br />
Birne, Apfel und Quitte, begleitet von steiniger Mineralik.<br />
Athletisches Kraftpaket am Gaumen, das Wert auf Haltungsnoten<br />
legt, Extraktdichte und mineralische Energie<br />
bilden das Spannungsfeld für Eleganz. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
93+ 2022 Leiselheim Gestühl Weißburgunder<br />
trocken<br />
Weiße und gelbe Blüten, Mirabellen, Renekloden, Haselnuss,<br />
anklingende Holzwürze, feines Karamell. Weißburgunder,<br />
der in einer festen, durch griffige Gerbstoffpixel gestützten<br />
Struktur Kraft und feinsalzige Mineralik entwickelt, dichter<br />
Extrakt, gute Länge. Jung. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
93 2022 »Fumé« Oberrotweil Kirchberg<br />
Sauvignon Blanc trocken<br />
Aprikose und Mango, Mangopüree, Papaya, Cassis hält mit<br />
dunkler Aromatik dagegen, feiner Rauch als Obernote. Am<br />
Gaumen nicht auf Frucht konzentriert, trocken, beinahe puristisch,<br />
druckvoll und mit feinsalziger Mineralik, die sich im<br />
langen Finish behauptet. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
94+ 2022 Oberrotweil Eichberg<br />
Spätburgunder trocken<br />
Wildzwetschge ist die erste Note im vielschichtigen Duft,<br />
Schwarzkirsche mit feinem Rauch, etwas Vanille und Tabaknoten.<br />
Ist am Gaumen auf das Terroir konzentriert, das<br />
kompromisslos herausgestellt wird, trocken, puristisch,<br />
mit vulkanischer Spannung und Energie. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
94 2022 Oberrotweil Kirchberg Syrah<br />
trocken<br />
Fester, fleischiger Duft mit Brombeere, Cassis, Maulbeere,<br />
Wacholderbeere und pfeffriger Note, feiner Vanille-Schleier.<br />
Fein extrahierter Gerbstoff, gut proportionierte fleischige<br />
Fülle am Gaumen, die durch dichten Extrakt und stahlige<br />
Mineralik kontrastiert wird. Stark. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2022 »Schwarze Erde« Oberrotweil<br />
Pinot Noir trocken<br />
Mittleres Kirschrot mit transparentem Rand. Wildkirsche<br />
und Schlehe im Duft mit feinrauchigem Ambiente, Hagebutte.<br />
Am Gaumen kompakt gebaut, trocken und mit leicht herber<br />
Saftigkeit, Granatapfel und Schattenmorelle, feinkörniges<br />
Tannin in mittlerer Menge, lebendig. 13 Vol.-%, DIAM, €€<br />
110 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
LANDMANN<br />
WEINGÜTER BADEN<br />
Umkircher Straße 29, 79112 Freiburg im Breisgau<br />
T: +49 7665 6756, www.weingut-landmann.de<br />
Kontakt: Jürgen Landmann<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8–12 Uhr und 13–18 Uhr;<br />
Sa 8–12 Uhr und 13–17 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 200.000 (60 % weiß, 30 % rot,<br />
15 % Rosé)/40 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
<strong>Wein</strong>bau versteht Jürgen Landmann<br />
auch als »Verantwortung<br />
gegenüber der Natur«. Seit er den<br />
alten Familienbetrieb 1995 gemeinsam mit<br />
seinem Bruder übernahm, stellte er auf biologischen<br />
Anbau um. Mittlerweile führt er das<br />
<strong>Wein</strong>gut alleine und erzeugt auf besten Lagen<br />
am Tuniberg bei Freiburg einerseits konzentrierte,<br />
vom Holzfass beeinflusste »L.L.L.«-<br />
<strong>Wein</strong>e, andererseits nach der Rebsorte benannte<br />
Basisqualitäten, die man nicht unterschätzen<br />
sollte: Das ist pure Trinkfreude, die<br />
jedem Wochentag einen Hauch von Sonntag<br />
zu verleihen vermag.<br />
92+ 2022 »L.L.L.« Sauvignon Blanc trocken<br />
Rauch im Duft, grüne Stachelbeere, grüner Apfel, Röstnoten,<br />
Maracuja, mineralische Anklänge, Salzstein. Am Gaumen<br />
dicht und mit gutem Extrakt, salzige, steinige-mineralische<br />
Würze, gut vom Holzeinsatz, feine Phenolik, lange am<br />
Gaumen und mit gutem Reifepotenzial. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2022 »L.L.L.« Chardonnay trocken<br />
Duftige Nase, reife Mango, Ananas, Honigmelone, Akazienhonig,<br />
kandierte Zitronenschale, Apfelschale, Holzwürze.<br />
Kompakte und dichte Struktur am Gaumen, würzig, satte<br />
Frucht mit Süße, die von einer gut integrierten Säure und<br />
Phenolik ausbalanciert wird. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
91+ 2022 »L.L.L.« Weißer Burgunder trocken<br />
Feinduftig, florale Noten, Würze von frischer Zimtstange,<br />
Rauch, weißer Pfirsich, Aprikose, kalkige Kühle, nussige Noten,<br />
dezente Holzwürze. Am Gaumen vollmundig, Schmelz<br />
mit merklicher Süße und Würze, Karamell, dicht und stoffig,<br />
kulinarisch gedacht und mit Potenzial. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
90+ 2022 Pinot Noir Rosé trocken<br />
Pastellfarbenes Rosé im Glas. Rotbeerig im Duft, Erdbeeren,<br />
Himbeeren, Rote Johannisbeeren, Kräuterwürze. Am Gaumen<br />
saftig und schlank, feiner Säurenerv im Zug mit frischer<br />
Frucht und Würze, mundwässernd und trinkanimierend, elegant<br />
und erwachsen, als Aperitif oder zu leichten Speisen.<br />
12,5 Vol.-%, NK, €<br />
93 2020 »L.L.L.« Pinot Noir Barrique trocken<br />
Dicht im Duft, dunkle Kirschen, Waldbeeren, Zwetschgen,<br />
balsamische und erdige Noten, Rote Bete, Zartbitterschokolade,<br />
Pfeffer, Menthol. Am Gaumen elegant und mineralisch<br />
geprägt, feiner Säurenerv und feinkörniges Tannin geben der<br />
frischen Frucht Struktur, guter Holzeinsatz.<br />
13 Vol.-%, NK, €€€<br />
90 2022 »Pinot & Chardonnay« brut<br />
WB/CH/PN<br />
91 2022 Sauvignon Blanc trocken<br />
91 2022 Chardonnay trocken<br />
90+ 2022 Pinot Gris trocken<br />
90+ 2022 Pinot Blanc trocken<br />
90 2022 Rivaner trocken<br />
89+ 2020 Pinot Noir trocken<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
111
BIO WEINGUT<br />
MAIER<br />
Karlsruher Straße 8, 76532 Baden-Baden<br />
T: +49 7221 64197, www.weingutmaier.de<br />
Kontakt: Volker Maier<br />
Ab-Hof-Verkauf: Di bis Fr 9–12 Uhr und 15–18 Uhr,<br />
Sa 9–13 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 55.000 (60 % weiß, 20 % rot,<br />
10 % Rosé, 10 % Schaumwein)/10 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Es mag ein weiter Weg sein vom Kugelstoßring<br />
in die Steillagen der Reben –<br />
Volker Maier hat ihn wunderbar gemeistert<br />
und stellt nun mit feiner Ironie fest,<br />
dass es durchaus etwas komisch aussehen<br />
kann, wenn ein Zwei-Meter-Mann akribisch<br />
an Pflanzen arbeitet und Triebe stutzt. Mit<br />
Ausdauer, Selbstdisziplin und Perfektionismus<br />
– alles Eigenschaften, die im Leistungssport<br />
unabdingbar sind – arbeitet Volker Maier<br />
in seinem feinen Bioweingut. Sein Faible gilt<br />
<strong>Wein</strong>en, die zugänglich sind und viel Spaß bereiten<br />
– und die dabei dennoch eine schöne<br />
Tiefe haben. Ein feine Kollektion.<br />
91 2023 Grauer Burgunder trocken<br />
Duft nach Birne, Ananas, Banane und Mango, insgesamt eine<br />
interessant-exotische Nase. Am Gaumen mit einer gut eingebundenen<br />
Fruchtsäure, sehr schöne Cremigkeit, feine<br />
Fruchtigkeit, delikate, leicht anklingende Mineralität, langer<br />
und satter Nachhall. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
90 2023 Scheurebe feinherb<br />
Intensiv-exotischer Duft mit Aromen von Mango, Maracuja<br />
und Mandarine, dazu etwas Schwarze Johannisbeere, vielschichtig.<br />
Am Gaumen ein schönes Spiel von Säure und<br />
Süße, saftig, erneut lebendige Fruchtaromen, frisch und delikat,<br />
vergnüglich trinkbar. 11 Vol.-%, DV, €€<br />
90 2023 Cabernet Blanc trocken<br />
Zunächst viele weiße Blüten, aber auch Mostbirne und Honigmelone<br />
dominieren die ausdrucksstarke Aromatik im<br />
Duft. Am Gaumen dann viel Erfrischendes bei vorhandener<br />
Harmonie. Eine belebende Säure und viel Birnen- und Melonenfrucht<br />
bilden am Gaumen eine elegante Struktur, die<br />
auch anhält. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
89+ 2023 «Maja« Prior Rosé trocken<br />
Ein helles Orangerot mit zart bräunlichen Reflexen. Im Duft<br />
etwas Hagebutte und Sanddorn, dezent, aber animierend.<br />
Kernig, jedoch immer leichtfüßig der Auftritt am Gaumen,<br />
gut gepufferte Säure bringt ein belebendes Element ins<br />
Spiel. Im Abgang zart anklingender Gerbstoff.<br />
11,5 Vol.-%, DV, €€<br />
93 2018 »7,257« Spätburgunder trocken<br />
Rauchig im Duft, dazu eine Prise Thymiankraut und eingeweckte<br />
Preiselbeeren, dunkle Beeren, reife Kirschen, ausdrucksstark.<br />
Am Gaumen mit kräftigem, körnigem Tannin,<br />
lebendige, gut eingebundene Säure, erneut rote und dunkle<br />
Beeren, Trinkspaß bis zum Schluss. 14 Vol.-%, NK, €€€<br />
89 2022 »BB« Spätburgunder trocken<br />
Duft nach Roter Johannisbeere, Himbeere und gut gereifter<br />
Erdbeere, bunter Früchtekorb. Frisch-fruchtig auch die jugendlich<br />
wirkende Aromatik am Gaumen. Zu den erwähnten<br />
Früchten gesellt sich etwas Hagebuttengelee. Ein unbeschwertes<br />
Vergnügen bis zum Schluss. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
112 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER BADEN<br />
MARKGRÄFLER<br />
WINZER<br />
Winzerstraße 2, 79588 Efringen-Kirchen<br />
T: +49 7628 91140, www.markgraeflerwinzer.de<br />
Kontakt: Hagen H. Rüdlin<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–12.30 Uhr und<br />
13.30–18 Uhr, Sa 9–13 Uhr<br />
Hektar: 915 ha<br />
Seit dem Jahre 1952 keltern die Markgräfler<br />
Winzer wiedererkennbare und ehrliche<br />
<strong>Wein</strong>e von den sonnigen Hügeln zwischen<br />
Freiburg und Basel, heute von 900 Hektar<br />
Rebfläche in 46 Ortschaften – zahlreiche<br />
Spitzenlagen inklusive. Ungewöhnlich für eine<br />
Genossenschaft, werden »Der« Chardonnay,<br />
»Der« Gutedel und »Der« Spätburgunder im<br />
Stil mancher innovativen <strong>Wein</strong>güter als »Badischer<br />
Landwein« auf die Flasche gebracht.<br />
Diese Abfüllungen brillieren gleichermaßen<br />
mit Substanz und zeigen ihre Herkunft. Die<br />
<strong>Wein</strong>e der »G’meinwerk«-Serie überzeugen<br />
mit sehr guter Qualität zu fairem Kurs.<br />
92+ 2021 »DER« Chardonnay trocken<br />
Feine Holzwürze im Spiel mit Frucht, im Duft, salziges Popcorn,<br />
Mango, Ananas, Quitten, Mandarinen, Melisse, Orangenzeste.<br />
Am Gaumen dicht und mit gutem Druck, geschmeidiger<br />
Fond trifft auf gut integrierte Säure mit Zug,<br />
mineralisch salzig, feine Phenolik, beeindruckend lang.<br />
12,5 Vol.-%, NK, €€<br />
92 2021 »DER« Gutedel trocken<br />
Dicht und würzig im Duft, gelber Pfirsich, kandierte Ananas,<br />
Zitronen, Orangenschale, Salbei, Melisse, weißer Nougat.<br />
Am Gaumen erwachsen und mit guter Substanz bei wenig<br />
Alkohol, Schmelz, gut eingebundene Phenolik, reife Säureader<br />
und mineralisch unterlegt, gute Länge.<br />
11,5 Vol.-%, NK, €€<br />
90+ 2023 »G’meinwerk« Chardonnay trocken<br />
Sonnenverwöhnte gelbe Frucht im Duft, Mirabellen, Pfirsich,<br />
Mango, Zitronenmelisse, Orangenzeste, frisch gemahlene<br />
Haselnuss. Am Gaumen mit viel Frische, klare Frucht mit<br />
charmanter Süße, reifer, fester Säure, feiner Phenolik und<br />
salzig im Nachhall, lange. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
90 2023 »G’meinwerk« Sauvignon Blanc tr.<br />
Sortentypisch und klar im Duft, gelbe und grüne Stachelbeere,<br />
Mango, Maracuja, gerösteter Paprika, dezent Rauch.<br />
Am Gaumen klar und frisch, schlank im Alkohol, dennoch<br />
mit guter Substanz, einer Frucht mit erahnender Süße steht<br />
eine feste, lebendige Säure entgegen, straffer, aromatischer<br />
Trinkspaß. 11 Vol.-%, DV, €<br />
92+ 2020 »DER« Spätburgunder trocken<br />
Feinwürzig im Duft, kalkige Würze, dezent pfeffrig, Gewürznelke,<br />
Zimt, Tabak, helle und dunkle Waldbeeren, Granatapfel,<br />
Kirschen, Blutorange, Thymian, dunkle Schokolade.<br />
Am Gaumen fest und straff, feinkörniges, leicht trocknendes<br />
Tannin, feingliedrige Säure, noch dezent in der Frucht und<br />
mit Potenzial für die nächsten Jahre. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
90 2022 »Kunstwerk« Ballrechten-<br />
Dottingen Castellberg Grauburgunder<br />
trocken<br />
90 2023 »Kunstwerk« Istein Kirchberg<br />
Gutedel trocken<br />
90 2022 »Kunstwerk« Ehrenstetten Oelberg<br />
Weissburgunder trocken<br />
89 2023 »G’meinwerk« Weissburgunder<br />
trocken<br />
89 2023 »G’meinwerk« Grauburgunder<br />
trocken<br />
89 2023 »G’meinwerk« Rosé trocken<br />
89+ 2021 »G’meinwerk« Spätburgunder<br />
trocken<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
113
WEINGUT<br />
MARKGRAF<br />
VON BADEN<br />
Schloss Staufenberg 1, 77770 Durbach<br />
T: +49 781 42778, www.schloss-staufenberg.de<br />
Kontakt: Volker Faust<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mär–Okt Täglich 11–19 Uhr,<br />
Nov–Feb Mi bis Sa 11–17 Uhr<br />
Hektar: 22 ha<br />
Beim Markgraf von Baden und dem<br />
Standort Schloss Staufenberg bietet es<br />
sich an, in die Geschichte einzudringen,<br />
die vom Adelsgeschlecht über etliche<br />
Jahrhunderte mitgeprägt wurde. Die vorgelegten<br />
<strong>Wein</strong>e aber legen es nahe, sich mit der<br />
Gegenwart zu beschäftigen: Das Große Gewächs<br />
vom Riesling aka »Klingelberger« verkörpert<br />
die Möglichkeiten des Terroirs in der<br />
Ortenau, das GG vom Spätburgunder kann<br />
für seine Finesse nur gelobt werden. Alle <strong>Wein</strong>e<br />
tragen die Signatur »kulinarisch wertvoll«,<br />
wie unsere <strong>Falstaff</strong>-Empfehlung, der Durbacher<br />
Chardonnay. Wohl bekomm’s!<br />
93 2021 »K« Durbach Schloss Staufenberg<br />
Klingelberger Riesling GG<br />
Würzig in der Nase, reife gelbe Zitrone, rosa Grapefruit, Pfirsich,<br />
etwas Mango und mineralische Noten. Kein Poser am<br />
Gaumen, sondern ein GG mit Maß und Stil, reife Säure, weiche<br />
Textur, Maracuja, Grapefruit, trocken, keineswegs karg,<br />
mineralische Würze, 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
91+ 2022 Durbach Schloss Staufenberg<br />
Grauburgunder Erste Lage trocken<br />
Vielschichtiger Duft, etwas Vanille, Birne, feiner Rauch,<br />
Strohblumen, etwas Quitte und auch Muskatnuss. Am Gaumen<br />
mit guter Substanz und Balance, saftig, stoffig, würzig<br />
und auch mineralisch, reife und dabei präsente Säure, gepflegte<br />
Phenolik, kulinarisch wertvoll. 13 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
91 2023 Durbach Grauburgunder trocken<br />
Reife Honigmelone und Birne im attraktiven, sortentypischen<br />
Duft. Feine Würze, etwas Rauch, Haselnuss, Muskatnuss.<br />
Feste, kompakte Struktur am Gaumen, geht nicht in<br />
die Breite, passende Extraktdichte, reife Säure, gepflegte<br />
Phenolik, trocken, kultiviert, gerne bei Tisch.<br />
12 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2023 Durbach Chardonnay trocken<br />
Birne und gelbe Pflaume in der Nase, kräuterig, getrocknetes<br />
Laub, feine Würze, auch etwas Flachs und Popcorn. Zeigt<br />
am Gaumen ein gutes Gleichgewicht der Elemente, vollmundig,<br />
dabei elegant, saftig, feine Würze, mineralische Anklänge,<br />
Ortswein mit Stil. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
93+ 2020 Durbach Schloss Staufenberg<br />
Sophienberg Spätburgunder GG<br />
Floral, würzig in der Nase, Hibiskusblüte, Veilchen, kühler<br />
Rauch, Kirsche, Johannisbeere, Lorbeerblatt. Am Gaumen<br />
großzügig auf elegante und raffinierte Art, vollmundig, süßlicher<br />
Extraktkern, saftige klare Frucht, Granatapfel, dichte<br />
Tanninstruktur, mineralisch. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
91+ 2022 Durbach Schloss Staufenberg<br />
Spätburgunder Erste Lage trocken<br />
Im fein nuancierten Duft rote Kirsche, Zwetschge, Schattenmorelle,<br />
feiner Rauch, Würze, Unterholz. Zeigt am Gaumen<br />
Anspruch und Lagenherkunft auf eine zugängliche und elegante<br />
Art, saftig, präsente Säure, wohlproportioniert, reifer,<br />
tragender Gerbstoff, mineralisch. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
114 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
MARKGRAF<br />
VON BADEN<br />
WEINGÜTER BADEN<br />
Schloss Salem, 88682 Salem<br />
T: +49 7553 81284, www.markgraf-von-baden.de<br />
Kontakt: Volker Faust<br />
Ab-Hof-Verkauf: täglich 10–18 Uhr<br />
Hektar: 90 ha<br />
Es ist ein großes Privileg, wenn ein <strong>Wein</strong>gut<br />
– wie etwa der Markgraf von Baden<br />
in der Ortenau und am Bodensee –<br />
an zwei Standorten vertreten ist. Schloss<br />
Salem gehört zu den beeindruckendsten Kulturdenkmälern<br />
am See und verbindet in seiner<br />
Architektur gotische Strenge und barocke Üppigkeit.<br />
Die <strong>Wein</strong>e dagegen sind von voralpinen<br />
Klimaparametern geprägt, sie zeigen Frische,<br />
Zug, eine gut proportionierte Dichte,<br />
Würze und Mineralik wie der Birnauer Müller-Thurgau.<br />
Mit viel Finesse punkten die<br />
Spätburgunder aus dem Leopoldsberg: Salem<br />
und <strong>Wein</strong>, das passt einfach zusammen.<br />
91 2023 Birnau Müller-Thurgau trocken<br />
Traubig-beeriger Duft mit Apfel, Birne, gelber Stachelbeere,<br />
Muskatblüte, kräuterigen Noten und Aprikose. Klar konturierter<br />
Gaumen, saftig, gehaltvoll und mit einer angemessenen<br />
Dichte und Linearität, reife, tragende Säure, mineralisch-würziger<br />
Akzent. 12 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2023 Birnau Weißburgunder trocken<br />
Leicht brenzlig in der würzig-intensiven Nase, Orangenblüte<br />
und Orangenschale, reife gelbe Pflaume, Aprikose, Haselnuss.<br />
Am Gaumen gleichwohl saftig, geschmeidig und auch<br />
druckvoll, trocken, mit tragender, eingewobener Säure und<br />
mineralischer Tönung, viel <strong>Wein</strong>. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2023 Birnau Grauburgunder trocken<br />
Feine Würze in der Nase, Rauch, geröstete Haselnüsse, Birne<br />
und Quitte, auch gelbfruchtig, Mirabelle, Lorbeerblatt. Kompakter<br />
Bau am Gaumen, recht schlank gehalten, betont das<br />
Birnauer Terroir, saftig, feine Herbe, Quitte, Birne, für einen<br />
Ortswein druckvoll. 12 Vol.-%, DV, €€<br />
89 2023 »Bodensee« Weißburgunder<br />
trocken<br />
Zur reifen Mirabelle, Aprikose und Birne florale und würzige<br />
Noten, Akazienblüte, Orangenschale. Zeigt am Gaumen eine<br />
unverfälschte, nicht zu komplizierte Miniatur des »Bodensees«:<br />
Mittelgewichtig, trocken, griffige Phenolik. Gemacht,<br />
um bei Tisch getrunken zu werden. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
93 2020 Bermatingen Leopoldsberg<br />
Buchberg Spätburgunder GG<br />
Kühler Rauch, Pfeifentabak, Waldboden, Kirsche und Johannisbeere,<br />
schwarzer Pfeffer, Tinte. Kompakte, auf Eleganz<br />
angelegte Struktur, präsente, eingewobene Säure, feinmaschiger<br />
Extrakt, reife, schokoladige Gerbstoffe, die Reifepotenzial<br />
bergen, mineralisch. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
91 2021 Bermatingen Leopoldsberg<br />
Spätburgunder Erste Lage trocken<br />
Rote Kirsche, Blaubeere, Zwetschge, Sauerkirsche, feiner<br />
Rauch, nasses Leder, dunkle Schokolade, schwarzer Pfeffer.<br />
Setzt am Gaumen mit Kirsche und Schattenmorelle saftig<br />
an, mittelgewichtig im Extrakt, präzise Säure, feinkörniger<br />
Gerbstoff, leichte Adstringenz, elegant. 13 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
115
WEINGUT<br />
GEBR. MATHIS<br />
Enggasse 21, 79291 Merdingen<br />
T: +49 7668 33 40 10, www.gebrueder-mathis.de<br />
Kontakt: Sabeth Sedlatschek<br />
Ab-Hof-Verkauf: Di bis Fr 10–12 Uhr und 14–17 Uhr;<br />
Sa 10–13 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 106.700 (40 % weiß, 60 % rot)/15 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Severin Stich und Sabeth Sedlatschek<br />
waren letztes Jahr als »Newcomer des<br />
Jahres« nominiert – um ein Haar hätte<br />
es auch geklappt mit dem Titel. Wichtiger ist<br />
aber, dass die beiden weiter <strong>Wein</strong>e machen<br />
wie diejenigen, die ihnen die Nominierung<br />
eingetragen haben: dichte, auf Reifefähigkeit,<br />
Würze und kulinarische Marriagen hin<br />
konzipierte <strong>Wein</strong>e, die man in einer Blindprobe<br />
vielleicht sogar auf der anderen Seite<br />
des Rheins verorten würde. Die 2021er Rotweine<br />
und die 2022er Weißweine untermauern<br />
die Ambition – und wir freuen uns schon<br />
auf nächstes Jahr.<br />
93 2022 »St. Morand« Chardonnay trocken<br />
Der Duft ist nuancenreich und druckvoll in einem, zeigt neben<br />
dem röstigen Holz auch Aromen von Wiesenkräutern,<br />
Butter und frischem Maisblatt. Der Gaumen beginnt saftig<br />
und elegant, eine Schicht Geschmeidigkeit, frische Säure<br />
und eher zurückhaltend gesetzte Phenole schaffen einen<br />
unaufdringlichen, aber durchaus reichhaltigen Bau. Im Abgang<br />
kommen kalkmineralische Noten auf.<br />
13 Vol.-%, NK, €€€<br />
91+ 2022 Chardonnay trocken<br />
Eine reduktiv geprägte Nase mit Spontangärungsnoten,<br />
nach Luftzufuhr auch mit kräuterwürzigen Tönen, Kleeblüte,<br />
Flachs. Der Gaumen entfaltet eine gepflegte, feine Phenolik,<br />
bei mittlerer Dichte und Tiefe ist dies bereits der Bauplan<br />
eines recht erwachsenen, kulinarischen Chardonnays.<br />
13 Vol.-%, DIAM, €€<br />
91 2022 »Tuni« Weißburgunder trocken<br />
Balsamische Spontangärungsnoten im Duft, zurückhaltendes<br />
Holz, auch weiße Blüten. Der Gaumen setzt eine lebendige<br />
Säure als Kontrapunkt neben einen zart phenolisch begleiteten,<br />
insgesamt geschmeidigen Körperbau. Der Abgang<br />
zeigt sogar eine gewisse Fülle. 13 Vol.-%, DIAM, €€<br />
94+ 2021 Merdingen Rosenloch<br />
Spätburgunder trocken<br />
Ein nuanciert rotbeeriger Duft wird von dezenter Kalkwürze<br />
und gut integrierten Holztönen flankiert. Mit Luftkontakt<br />
kommen auch florale Aromen auf. Am Gaumen ist der <strong>Wein</strong><br />
ganz auf Potenzial gebaut: Er hat einen reifen, homogenen<br />
Phenoldruck, passende Säure und eine noch verschlossene<br />
Fruchtdecke. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
93+ 2021 »Hohrain« Merdingen Bühl<br />
Spätburgunder trocken<br />
Rauchiges Neuholz. Wildkirsche und pfeffrige Noten. Am<br />
Gaumen hat der <strong>Wein</strong> eine sehr feine Balance, er fließt sehr<br />
homogen und rund, von feinkörnigem Gerbstoff gegliedert,<br />
mit reifer Säure und mineralischen Komponenten untermalt.<br />
<strong>Wein</strong>bau und Extraktion auf Top-Niveau!<br />
13 Vol.-%, NK, €€€<br />
91+ 2021 »Alte Rebe« Spätburgunder trocken<br />
Leicht rauchig im Duft, Aromen von Tomatenmark und Räucherspeck,<br />
auch etwas Karamell und Himbeere. Der dichte<br />
Gerbstoff ist von guter Reife, gibt dem Bau eine sehnige,<br />
aber nicht karge Anmutung, der <strong>Wein</strong> endet mit saftiger, frischer,<br />
von feiner Säure unterlegter Frucht. 13 Vol.-%, DIAM,<br />
€€€<br />
116 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER BADEN<br />
STAATSWEINGUT<br />
MEERSBURG<br />
Seminarstraße 6, 88709 Meersburg<br />
T: +49 7532 446744, www.staatsweingut-meersburg.de<br />
Kontakt: Dr. Jürgen Dietrich<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–18 Uhr, Sa 9–16 Uhr,<br />
So 11–18 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 480.000 (50 % weiß, 15 % rot,<br />
30 % Rosé, 5 % Schaumwein)/60 ha<br />
Das Staatsweingut Meersburg ist eines<br />
der ältesten <strong>Wein</strong>güter <strong>Deutschland</strong>s,<br />
»seit über 800 Jahren leben wir in der<br />
Natur mit der Natur von der Natur«, sagt Dr.<br />
Jürgen Dietrich, der das erste zertifiziert nachhaltige<br />
<strong>Wein</strong>gut in Baden und das erste klimaneutrale<br />
<strong>Wein</strong>gut in Baden-Württemberg<br />
umsichtig leitet. Die Weißweine aus 2023 zeigen<br />
sich in starker Form, angeführt von den<br />
beiden GGs vom Grauburgunder und Riesling<br />
mit Struktur, feiner Phenolik, Mineralik<br />
und Eleganz. Verkosten Sie mal die <strong>Wein</strong>e in<br />
Meersburg mit famosem Blick über den Bodensee<br />
auf die Schweizer Alpen!<br />
93 2023 »GG« Meersburg Rieschen<br />
Grauburgunder*** trocken<br />
Würze, Rauch, auch etwas Karamell in der vielschichtigen<br />
Nase, Mandeln, Birne, junge Quitte und Aprikose, getrocknete<br />
Mangostreifen. Kräftige, bündige Struktur am Gaumen<br />
mit weicher Textur und einer von feiner Phenolik getragenen<br />
Würze, Tiefe und Länge. 13,5 Vol.-%, DV, €€<br />
92+ 2023 »GG« Meersburg Rieschen Riesling<br />
trocken<br />
Fruchtig, feine Blüten, Aprikose, Orangenblüte, Mandarine,<br />
die Würzigkeit und Steinigkeit der Lage kommt auf. Füllig<br />
am Gaumen mit feiner Frucht und reifer Säure, Gelassenheit<br />
und Mineralik bilden das Substrat, Lakritze, etwas burgunderhaft,<br />
viel Herkunft. 13 Vol.-%, DV, €€€<br />
92 2023 Hohentwiel Olgaberg Sauvignon<br />
Blanc trocken<br />
Im Duft zunächst florale, grünliche Noten, grüne Stachelbeere,<br />
grüner Paprika, auch Melisse und Brennnesseln. Im<br />
Mund substanzvoll, vollmundig, der Extrakt füllt die mittelgewichtige<br />
Struktur gut aus, saftig, würzig, mit Schmelz und<br />
der Mineralik des Olgabergs. 13,5 Vol.-%, DV, €€<br />
90+ 2023 Meersburg Jungfernstieg<br />
Weißburgunder trocken<br />
Birne, Litschi und Orangenschale im Duft mit Mirabelle und<br />
Nektarine, feine Würze, etwas Muskatblüte. Zugänglicher<br />
und appetitlicher <strong>Wein</strong> mit Saft, Fülle und Geschmeidigkeit,<br />
Abrundung mit Fruchtsüße in der Gaumenmitte, flankiert<br />
von mineralischen Noten. 3,5 Vol.-%, DV, €€<br />
90+ 2023 Meersburg Bengel Spätburgunder<br />
Weissherbst trocken<br />
Pastellfarben. Himbeere, Walderdbeere, frisches Lorbeerblatt,<br />
Johannisbeere, frisch geschnittene Champignons.<br />
Zeigt am Gaumen gut dosierte Substanz und Fülle, eine<br />
schöne Frische und präsente Säure, Hagebutte und Himbeere.<br />
Fällt schwer, dabei nicht ans Essen zu denken.<br />
13 Vol.-%, DV, €€<br />
92 2020 »GG« Meersburg Bengel<br />
Spätburgunder trocken<br />
Würzig-beeriger Duft, viel Rauch, Pfeifentabak, Kirsche,<br />
Waldbeeren, feine Vanille, Rote Bete, nasse Erde. Straffer<br />
und kompakter Bau am Gaumen, gute Dichte, feste Struktur,<br />
saftig, Kirsche, auch Pflaume und Schattenmorelle, feinkörniges<br />
Tannin, elegant. Potenzial. 12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
117
WEINGUT<br />
MICHEL<br />
Winzerweg 24, 79235 Achkarren<br />
T: +49 7662 429, www.weingutmichel.com<br />
Kontakt: Josef Michel<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 14–17 Uhr, Sa 10–13 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 100.000 (68 % weiß, 25 % rot,<br />
5 % Rosé, 2 % Schaumwein)/14,5 ha<br />
Letztes Jahr konnten wir Josef Michel<br />
und seinem Sohn Robin den vierten<br />
Stern verleihen, und die diesjährige<br />
Vorstellung des <strong>Wein</strong>guts bestätigt diese Bewertung<br />
vollauf. Wie das Duo es schafft, die<br />
Wärme des Glutofens Achkarrer Schlossberg<br />
in Differenzierung zu überführen, ihr Geschick,<br />
aromatischen Reichtum statt Alkoholreichtum<br />
hervorzubringen, das nötigt uns<br />
schon höchsten Respekt ab. Dabei spielen die<br />
GGs in einer eigenen Liga, die preisliche Mittelklasse<br />
»Tephrit« – benannt nach der Art des<br />
Vulkangesteins im Boden – ist eine exzellente<br />
Einführung in diesen Kosmos.<br />
95 2023 Achkarren Schlossberg<br />
Grauburgunder GG<br />
Komplex im Duft: zunächst rauchig-»steinig«, dann Noten<br />
von Nougat, Lindenblüte, Anisplätzchen. Der Gaumen fügt<br />
behutsam extrahierte, mehlige Phenole in einen mineralisch<br />
gefärbten, dichten und extraktsüßen, aber nicht überladenen<br />
Bau. Die Lage ist finessenreich in ätherische Feinheit<br />
überführt. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
94 2022 Achkarren Schlossberg<br />
Chardonnay GG<br />
Anfangs geradezu animalisch, doch das verfliegt und macht<br />
einer würzigen Frucht Platz: Blutorange, geröstete Haselnuss,<br />
frisches Weizenkorn, auch Feuerstein. Der Gaumen<br />
wirkt weit gefasst, hat Körper und auch Geschmeidigkeit,<br />
reife Säure, bleibt aber kontrolliert im Alkohol, mehlige Phenole<br />
und taktile Mineralität tragen den Bau.<br />
13 Vol.-%, NK, €€€<br />
91 2023 »Tephrit« Achkarren Chardonnay<br />
trocken<br />
Feine reife Frucht im Duft, Ananas, Mango, Mirabellen, Quitten,<br />
Orangenzeste, Macadamianuss, Gesteinsmehl. Im Mund<br />
mit lebendiger Säure, saftige, frische und reife Frucht, mineralischer<br />
Zug, der sich im Finale verstärkt, feine Phenolik,<br />
gut bei Tisch und mit weiterem Potenzial. 13 Vol.-%, NK, €€<br />
94 2022 Achkarren Schlossberg<br />
Spätburgunder GG<br />
Rote Johannisbeere, Mandel, Mandelmilch, Himbeere, Süßkirsche.<br />
Kirschblüte. Auch tuffige Noten sind da. Der Gaumen<br />
beginnt cremig, entfaltet dann einen gut dosierten<br />
Gerbstoff, der zwar mit leichter Trockenheit den Jahrgang<br />
anklingen lässt, aber reif und saftig begleitet ist. Am Schluss<br />
bleiben Seidigkeit und Mineralität. 13 Vol.-%, NK, €€€€<br />
93+ 2022 Ihringen Winklerberg Hinter<br />
Winklen Spätburgunder GG<br />
Frischfruchtig, Süßkirsche, auch etwas Zimt und Marzipan.<br />
Der Gaumen zeigt sich gut proportioniert, körniges, aber<br />
nicht anhaftendes Tannin füllt in vorsichtig extrahierter<br />
Menge den Bau, Alkohol und Säure wirken gut aufeinander<br />
bezogen, die Aromendecke hält bis zuletzt und ist von taktilmineralischen<br />
Motiven begleitet. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2022 »Tephrit« Achkarren Spätburgunder<br />
trocken<br />
Rauch im Duft, geräucherter Speck, Sauerkirschen, Rote Johannisbeeren,<br />
Brombeeren, Zwetschgen, Dill, Minze, Nelke,<br />
dunkle Schokolade. Am Gaumen elegant, samtiges Tannin,<br />
feingliedriger Säurenerv, mineralisch unterlegt, klare, saftige<br />
Frucht, schöne Länge, zugänglich, aber auch mit<br />
Potenzial. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
118 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
BIOWEINGUT<br />
MISSBACH<br />
WEINGÜTER BADEN<br />
Schönbergstraße 32, 79285 Ebringen<br />
T: +49 7664 6513, www.bioweingut-missbach.de<br />
Kontakt: Petra Mißbach<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Flaschen/Hektar: 53.300 (50 % weiß, 30 % rot,<br />
5 % Rosé, 15 % Schaumwein)/8 ha<br />
Anbauweise: Biodynamisch<br />
In dieser ungewöhnlichen Kollektion lebt<br />
jeder <strong>Wein</strong> seine ganz eigene Persönlichkeit<br />
aus. Ralph und Petra Mißbach haben<br />
ein Konzept ausgetüftelt und erprobt, das<br />
Unikate ermöglicht: Schon 1994 stellten sie<br />
auf biologischen Anbau um, seit 2020 sind sie<br />
Demeter-zertifiziert, seitdem werden ihre <strong>Wein</strong>e<br />
spontan vergoren. Ihre Naturweine wie der<br />
Grauburgunder »Naturell Speziell« zeigen<br />
handwerkliches Feingefühl und einen Hauch<br />
Avantgarde, die Erfahrung aus 30 Jahren Crémant-Erzeugung<br />
spitzt sich zu in »Madame<br />
Brigitte«. Das hat alles Hand und Fuss – wir<br />
gratulieren herzlich zum dritten Stern.<br />
93 NV »Madame Brigitte« Riesling<br />
brut nature<br />
Der Duft mischt Bergamotte und Kardamom mit balsamischen<br />
Noten und Apfelkompott, Klarapfel sowie Boskop.<br />
Verbindet im Mund schöne Fülle mit Frische und feinem<br />
Mousseux, reife Säure unterstützt die Abstimmung als Brut<br />
Nature. Würze und gute Stoffigkeit tragen den Abklang.<br />
12,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />
93 2020 »Naturell Speziell Ralph Otto«<br />
Grauburgunder trocken<br />
Trübes Bernstein. Riecht nach Quittenschale, Grapefruit,<br />
Blutorange, Apfel, Malvenblüten, Rosenblätter und Herbstlaub.<br />
Am Gaumen mit fester Kontur und einer sehr feinen<br />
Phenolik, die die Eleganz unterstützt, präsente Säure, die<br />
sich zieht, feine Pikanz. Charakterwein.<br />
12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
92 2021 »King Arthur« Riesling trocken<br />
Salbei in der Nase, Honigwabe, reifer Apfel, etwas Cidre und<br />
reifer Pfirsich, Kerzenwachs, auch Kandiszucker. Schlank<br />
und straff gebaut am Gaumen mit einer präsenten, glockenklaren<br />
Säure, engmaschiger Extrakt, mineralisch-salzige<br />
Grundierung, elegant und eigen. 11,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />
91+ 2021 »König Ludwig« Chasselas trocken<br />
Der Ausbau im kleinen Eichenfass zeigt sich im Duft, rauchig,<br />
Apfel, Aprikose, Gartenkräuter, Kamille. »König Ludwig«<br />
ist schlank und straff gebaut, es mangelt dennoch<br />
nicht an Substanz, gut verwobene Struktur, tragende, robuste<br />
Phenolik, mineralische Noten. 11 Vol.-%, DIAM, €€<br />
92+ 2020 »Herr Rossi« Cabernet Carol & Pinot<br />
Noir trocken CAC/PN<br />
Schöne Holzwürze zu Schwarzkirsche, Waldhimbeeren,<br />
Zwetschge, etwas Orangenschale, Unterholz, auch Vanille.<br />
Mittelkräftige Struktur, druckvoll am Gaumen mit engmaschigem<br />
Extrakt, mineralische Unterlegung, die Gerbstoffe<br />
sind knackig und werden ausreifen. 13 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
92 2019 »Charakterköpfe« Spätburgunder<br />
trocken<br />
Feine Holzwürze zu Himbeere, Brombeere, Hagebutte und<br />
Kirschen, Malventee, Unterholz und etwas Tinte. Setzt am<br />
Gaumen mit guter Substanz und dichtem Extrakt kraftvoll<br />
an, mineralisch unterlegt, festes Tanningerüst, handfest,<br />
kein Schmeichler. Weiß, warum er so heißt.<br />
13,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
119
WEINGUT<br />
MOOSMANN<br />
Schwarzwaldstraße 78, 79183 Waldkirch-Buchholz<br />
T: +49 7681 7574, www.weingut-moosmann.com<br />
Kontakt: Michaela Moosmann<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Flaschen/Hektar: 186.700 (45 % weiß, 40 % rot,<br />
5 % Rosé, 10 % Schaumwein)/25 ha<br />
Die Vorfreude am Verkostungstisch ist<br />
immer groß, wenn der beschwingte<br />
und dabei substanzielle Muskateller<br />
aus dem <strong>Wein</strong>gut Moosmann in die Gläser<br />
fließt. »Der ideale Aperitif«, lautete das freudige<br />
Fazit, wir empfehlen ihn als <strong>Falstaff</strong>-<br />
Tipp. Das 25-Hektar-Gut will »<strong>Wein</strong>e mit hohem<br />
Anspruch erzeugen, die dennoch Trinkvergnügen<br />
bereiten und Lust machen auf ein<br />
zweites Glas«: Besser kann man das Credo<br />
der Winzerfamilie nicht auf den Punkt bringen.<br />
Ganz stark aus dem Jahrgang 2022 präsentiert<br />
sich der mineralische Chardonnay<br />
»Reichenbächle«. Viel Potenzial!<br />
93 2022 »Reichenbächle« Chardonnay<br />
trocken<br />
Rauchiges Holz, Hefe, getreideartige Aromen, auch Flachs.<br />
Der Gaumen zeigt einen Chardonnay, der gebündelten und<br />
nicht überbordenden, aber auch nicht grünlich-forcierten<br />
Art. Alles ist in guter Balance, jugendlich-verschlossen, gut<br />
in Stoffigkeit und Mineralität, perspektivreich.<br />
13,5 Vol.-%, NK, €€<br />
92 2022 «Riddele« Weißburgunder trocken<br />
Dezentes Neuholz. Weiße Blüten, Sesam, eine noch verschlossene<br />
Sortenfrucht, weiße Schokolade. Im Mund hat<br />
der <strong>Wein</strong> eine schöne Balance aus geschmeidigen Komponenten<br />
und Extrakt. Feine phenolische Textur, Säure und taktil-mineralische<br />
Noten tragen in einen derzeit noch kompakten<br />
Abklang. 14 Vol.-%, NK, €€<br />
91 2023 Muskateller trocken<br />
Dieser Muskateller zieht im Duft alle Register: Muskatnuss,<br />
frisch geriebene Zitronenschale, auch florale Noten. Im<br />
Mund hat der <strong>Wein</strong> einigen Druck, eine feine Süße, die gut<br />
zur Säure korrespondiert. Der Abgang besitzt Saft und Länge.<br />
Der ideale Aperitif! 13 Vol.-%, DV, €€<br />
90 2023 Sauvignon Blanc trocken<br />
Eine fruchtbetonte, reife Interpretation der Sorte mit einem<br />
Duft von roter Stachelbeere, Kiwi und Nektarine. Im Mund<br />
zeigt sich der <strong>Wein</strong> kernig und stoffig, weniger opulent, als<br />
der Duft erwarten ließe, aber mit guter Länge und frischem,<br />
spannungsreichem Abklang. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
91+ 2021 »Rebhäusle« Spätburgunder<br />
trocken<br />
Holzwürze, Rauch, getrocknete Kräuter, dunkle und rote<br />
Frucht, Kirschen, Waldboden, anklingende Mineralik. Zeigt<br />
am Gaumen Dichte und Substanz, in der Struktur kraftvoll<br />
und auch breit angelegt, tragende Säure, robustes Tanningerüst,<br />
kernig, auch tiefgründig. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />
90+ 2021 »Alte Reben« Spätburgunder<br />
trocken<br />
Würzige, rauchige und auch speckige Noten, dunkle Kirsche,<br />
Schwarze Johannisbeere, Tabak, Lorbeerblatt. Großzügiger<br />
Spätburgunder in seinem Volumen und seiner Würze, getragen<br />
von einer stabilen, selbstbewussten Säure, kompaktes<br />
Tannin, mineralisch, ungekünstelt. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />
120 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER BADEN<br />
WEINGUT<br />
NÄGELSFÖRST<br />
Nägelsförst 1, 76534 Baden-Baden<br />
T: +49 7221 35550, www.naegelsfoerst.de<br />
Kontakt: Tanja Frietsch<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–16 Uhr, Sa 10–16 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 193.300 (75 % weiß, 25 % rot)/33 ha<br />
Die Lage des Guts am »negelsbraunen<br />
Forst«, auf einer Kuppe am Rande<br />
des Schwarzwalds, ist spektakulär. Im<br />
13. Jahrhundert zogen Zisterzienserinnen aus<br />
dem Burgund hierher und bauten Pinot Noir<br />
an. Seit 2016 eine Unternehmerfamilie die<br />
Leitung übernahm, herrscht auf dem Berg<br />
Aufbruchstimmung. Dem Team um Kellermeisterin<br />
Annette Bähr gelang es binnen kurzer<br />
Zeit, das Potenzial der erstklassigen Steillagen<br />
immer weiter zu erschließen. Dieses<br />
Jahr besonders grandios: die dichte und lange<br />
2020er Riesling-Trockenbeerenauslese vom<br />
Baden-Badener Klosterbergfelsen.<br />
92 2023 »Steilflug« Baden-Baden<br />
Klosterbergfelsen Riesling trocken<br />
Feiner Duft nach eingelegten Salzzitronen, reifer Grapefruit<br />
und weißen Blüten, dazu kandierte Ingwerstückchen. Die<br />
Säure am Gaumen ist lebendig, schöner Zug, Zitrusfrüchte<br />
und Pfirsich, insgesamt griffige Struktur durch einen Hauch<br />
Phenolik, gute Länge. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
91 2023 »Luft & Liebe« Weißburgunder<br />
trocken<br />
Der Weißburgunder mit dem schönen Namen »Luft & Liebe«<br />
duftet nach Mandarinen, <strong>Wein</strong>bergpfirsich, Nashibirnen,<br />
dazu ein wenig Brioche und Haselnuss. Am Gaumen mit einer<br />
wohltemperierten Säure, helle Früchte, schöne Cremigkeit,<br />
für Fischgerichte eine ideale Begleitung.<br />
14 Vol.-%, NK, €€€<br />
91 2023 »Rosengold« Gewürztraminer<br />
feinherb<br />
Duft nach Rosenblüte, etwas Muskatnuss, feinherbe Zitrusfrucht,<br />
pikante Würze. Am Gaumen sehr harmonisch gewoben,<br />
feine Säure, gut integrierte Süße, wieder etwas Rose,<br />
delikat, Muskat kommt noch mal durch, Mandarine, balanciert,<br />
gute Länge, toll zu pikanten Gerichten.<br />
12 Vol.-%, DV, €€<br />
90 2023 »Flugkünstler« Sauvignon Blanc<br />
trocken<br />
Im Duft Litschi, Schwarze Johannisbeere, etwas Ananas,<br />
Pfirsich, eine feine Lakritznote kommt dazu, insgesamt animierend.<br />
Am Gaumen mit einer erfrischenden Säure, zupackend,<br />
wieder Cassis, dazu zitrische Elemente, sehr trinkig<br />
und zugänglich, ein Spaßmacher. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
89+ 2023 »Vorfreude« Grauburgunder<br />
trocken<br />
Der Geruch des Grauburgunders ist dezent und geschmeidig,<br />
Pfirsich und weiße Blüten, dazu frisch geschälte, blanchierte<br />
Mandeln. Am Gaumen mit einer eher milden Säure,<br />
reife helle Früchte, roter Apfel, Birne, harmonische Anmutung,<br />
vielseitig einsetzbar.13 Vol.-%, DV, €€<br />
95 2020 Baden-Baden Klosterbergfelsen<br />
Riesling Trockenbeerenauslese<br />
Goldgelb. Intensiver Duft nach getrockneten Früchten und<br />
gedörrter Aprikose, Unterholz, etwas Steinpilz, später kandierte<br />
Limonenschale, warme Kräuter. Am Gaumen mit satter,<br />
schmelzender Süße, Karamell, eingekochter, sehr süßer<br />
Pfirsich, lebendige Säure, dicht, lang. 7,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
121
WEINGUT<br />
SCHLOSS<br />
NEUWEIER<br />
Mauerbergstraße 21, 76534 Baden-Baden<br />
T: +49 7223 96670, www.weingut-schloss-neuweier.de<br />
Kontakt: Robert Schätzle<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Flaschen/Hektar: 133.300 (70 % weiß, 10 % rot,<br />
5 % Rosé, 5 % süß, 10 % Schaumwein)/15 ha<br />
Seitdem Familie Schätzle 2012 das<br />
<strong>Wein</strong>gut Schloss Neuweier übernommen<br />
hat, hat sich viel getan: Die <strong>Wein</strong>e<br />
haben Jahr für Jahr an Frische und Kontur<br />
gewonnen, ohne den Pfad der badischen<br />
Klassik zu verlassen. Wie gut sie reifen, kann<br />
Schätzle mit seinem furios würzigen 2014er<br />
Mauerwein-Riesling ebenso zeigen wie beim<br />
Riesling »Late Release« aus 2019. Wer bei<br />
badischem Riesling eingebildet die Nase<br />
rümpft, lässt sich einiges entgehen. Im Sommer<br />
ist der Schlosshof ein idyllischer Ort, um<br />
zu den <strong>Wein</strong>en Jan Hoffmanns raffinierte Gerichte<br />
zu genießen.<br />
94 2018 »Mauerwein« Neuweier Mauerberg<br />
Riesling GG<br />
Dezentes Boisée, und eine ganze Gewürzkiste im Duft: Piment<br />
und Kardamom, Duqqa-Gewürz, Sonnenblumenkern –<br />
sehr komplex. Der Gaumen ist von Fülle und Schmelz geprägt,<br />
ganz rund und reich und dennoch fein auflösend. Das<br />
ist schon eher Burgund als Riesling. Spannend und sehr kulinarisch.<br />
13 Vol.-%, DV, €€€<br />
94 2014 »Mauerwein« Neuweier Mauerberg<br />
Riesling GG<br />
Bergamotte, Orangenkonfitüre, auch würzig: Korianderkorn,<br />
Anissaat. Ebenso leicht karamellisierte Aromen. Im Mund<br />
besitzt der <strong>Wein</strong> immer noch Drive und Spannung, einigen<br />
Schmelz, aber auch eine feine Phenolik, die der festen Säure<br />
den Weg ebnet. Ein würziger, hervorragend gereifter Riesling.<br />
12 Vol.-%, NK,<br />
93+ 2019 »Late Release« Neuweier Mauerberg<br />
Riesling trocken<br />
Eine feine Würzigkeit kündet von Flaschenreife: Kümmel,<br />
Cassia vera, rauchige Noten, roter Apfel. Im Mund hat der<br />
<strong>Wein</strong> noch immer viel Spannung, Säure und feine Phenole<br />
bauen Druck auf, aber da ist auch genug Frucht und Geschmeidigkeit,<br />
um alles abzurunden. Im Stil eher Elsass als<br />
Baden – sehr raffiniert. 13,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
91 2022 »Alte Reben« Neuweier Riesling<br />
trocken<br />
Leicht pfeffrig und auch sonst im Duft eher würzig als fruchtig,<br />
Melisse, Rosmarin, etwas Zitrone. Im Mund zeigt sich ein<br />
Riesling von badischer Gemütlichkeit, mit guter Dichte und<br />
einer Säure, die im Gaumenverlauf an Dynamik gewinnt.<br />
Trotz des warmen Jahres nicht zu breit! 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
90 2022 Riesling trocken<br />
Limette, Grapefruit und ein Anflug Petrol. Der Gaumen eröffnet<br />
geschmeidig und weich, setzt dann mit dezenter Phenolik<br />
und einer betont trockenen Anmutung fort, die Säure<br />
gibt ausreichend Halt und Länge bei mittelgewichtiger Aromenbegleitung.<br />
12 Vol.-%, DV, €€<br />
93 2022 »R« Neuweier Mauerberg Pinot Noir<br />
trocken<br />
Sehr burgundisch im Duft – und zwar eher in der Frucht als<br />
im (extrem zurückhaltenden) Holzeinsatz: eine kräuterig,<br />
pfeffrig, fast moosig angehauchte Form der Beerigkeit. Im<br />
Mund hat der <strong>Wein</strong> Drive und Spannung, viel Saftigkeit, lebendige<br />
Säure und deutliche taktile Mineralität.<br />
13 Vol.-%, DV, €€<br />
122 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER BADEN<br />
OBERROTWEILER<br />
WINZERVEREIN<br />
Bahnhofstraße 31, 79235 Oberrotweil<br />
T: +49 7662 93200, www.oberrotweiler.de<br />
Kontakt: Jonathan Schäfer<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–17 Uhr, Sa 9–13 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 5.333.300 (45 % weiß, 45 % rot,<br />
5 % Rosé, 5 % Schaumwein)/420 ha<br />
Der Ort Oberrotweil liegt mitten im<br />
Kaiserstuhl, vulkanische Böden, Löss<br />
und Lehm bieten ideale Bedingungen<br />
für <strong>Wein</strong>bau. Hier gründeten 1935 ein paar<br />
Dutzend Winzer den Verein, dem heute rund<br />
220 Familien angehören. Diese produzieren<br />
ein breites Spektrum an Rebsorten, aus denen<br />
Kellermeister Jochen Glyckherr eine weite Palette<br />
von <strong>Wein</strong>en ausbaut. Prädestiniert ist die<br />
Region zwar für Burgundersorten, und deren<br />
Dominanz bestätigt auch die aktuelle Auswahl<br />
auf beeindruckende Weise. Doch auch<br />
die beiden Muskateller des aktuellen Angebots<br />
empfinden wir als sehr gelungen.<br />
91 2022 Oberrotweil Henkenberg<br />
Weissburgunder trocken<br />
Feine Holzwürze im Duft, Karamell, Vanille, Birnen, Aprikosen,<br />
gelber Apfel, Zitronen, frisch gemahlene Mandeln. Am Gaumen<br />
dicht und mit Kraft, saftige Frucht, mineralische Würze<br />
und feine Phenolik sorgt für Spannung, lebendige Säure, gekonnter<br />
Holzeinsatz, schöne Länge. 13 Vol.-%, NK, €€<br />
91 2022 Oberrotweil Henkenberg<br />
Grauburgunder trocken<br />
Holzgeprägt im Duft, Kokos, Röstnoten von gerösteter Haselnuss,<br />
Rauch, Pfirsich, in Butter geschwenkter Mais, kandierte Zitrone<br />
und Orange. Im Mund mit Saft und Zug, klare Frucht im Fluss, Apfel,<br />
weißer Pfirsich, Zitrone, eng anliegende Säure umspielt den<br />
geschmeidigen Kern, fein salzig im Nachhall. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />
90+ 2023 Oberrotweil Muskateller<br />
Fein dezenter Duft nach süßen Zitrusfrüchten, Orangenschale,<br />
süße Limonenschale, zarte Muskatnuss, Muskatblüte,<br />
delikat. Am Gaumen mit einer zarten Säure, feine<br />
Süße, schmelzend, süße Zitrusfrüchte, Touch Muskatnuss,<br />
gute Struktur, macht viel Spaß. 11,5 Vol.-%, DV, €<br />
91 2022 Oberrotweil Eichberg<br />
Spätburgunder trocken<br />
In der Nase Sauerkirsche, Rhabarber, Waldbeeren, Schlehe,<br />
Rote Bete, Unterholz, Milchschokolade, dezent Rauch. Am<br />
Gaumen mit Kraft und Eleganz, frische rote Frucht, feine<br />
Würze, nahtlos eingewobene Säure mit Zug, kerniges reifes<br />
Tannin, guter Holzeinsatz. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />
92+ 2018 Oberrotweil Ruländer Barrique<br />
Trockenbeerenauslese<br />
Bernsteinfarben, intensiver Duft nach Dörrobst, getrocknete<br />
Aprikose, Waldhonig, zart Vanille, etwas Karamell, kandierte<br />
Orange. Am Gaumen viskos, dicht, likörartig, intensive Süße,<br />
wohltemperierte Säure, Dattel, satter Schmelz, gute Länge,<br />
schön gereift und noch jung. 10,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
90 2019 Oberrotweil Chardonnay brut<br />
89 2019 Oberrotweil Muskateller extra<br />
trocken<br />
90 2023 »Vulkangewächs« Grauburgunder<br />
trocken<br />
89 2023 Oberrotweil Weissburgunder<br />
Kabinett trocken<br />
89+ 2023 »Alte Reben« Oberrotweil<br />
Grauburgunder Spätlese trocken<br />
89 2023 »Vulkangewächs« Spätburgunder<br />
Rosé trocken<br />
89+ 2022 Oberrotweil Spätburgunder trocken<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
123
WEINGUT SCHLOSS<br />
ORTENBERG<br />
Am St. Andreas 1, 77799 Ortenberg<br />
T: +49 781 93430, www.wso-wein.de<br />
Kontakt: Matthias Wolf<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8–12 Uhr und 13–17 Uhr,<br />
Sa 9–12 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 333.300 (65 % weiß, 19 % rot,<br />
10 % Rosé, 1 % süß, 5 % Schaumwein)/45 ha<br />
Letztes Jahr verliehen wir dem Ortenberger<br />
<strong>Wein</strong>gut den dritten Stern, und<br />
wir zögern nicht, das <strong>Wein</strong>gut bereits<br />
jetzt auf unsere Watchlist für den vierten zu<br />
setzen: Die Aufbauarbeit seit dem Einstieg des<br />
Hoteliers Thomas Althoff hat beachtlich Tempo<br />
aufgenommen. Dabei scheinen uns dieses<br />
Jahr die Spätburgunder aus dem Jahrgang<br />
2021 die Stars im Ensemble zu sein: etwas verschlossener,<br />
muskulöser der Ortenberger<br />
Schlossberg vom Granit, etwas offener, aber<br />
auch ziselierter der Zell-Weierbacher Spitalberg<br />
von einer kleinen Insel Buntsandstein.<br />
Bitte mehr davon!<br />
94 2022 »St. Andreas GG« Ortenberg<br />
Schlossberg Riesling trocken<br />
Reife Gelbfrucht, ein Anflug von Honig, Orangenkonfitüre, auch<br />
leicht blumige Töne, wie von Lavendel. Auch pfeffrige Gesteinsnoten.<br />
Der Gaumen fließt mild und rund, mit Geschmeidigkeit und feinem,<br />
lange anhaltendem Süße-Säure-Spiel. Ein anmutiger Rheinriesling<br />
vom schroffen Schwarzwaldrand. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />
93+ 2023 »Collection Editon Thomas Althoff«<br />
Sauvignon Blanc trocken<br />
Spontangärungsaromen, balsamische Noten, Minze, Hefeextrakt.<br />
Der <strong>Wein</strong> setzt geschmeidig an, entfaltet dann eine druckvolle,<br />
auch leicht phenolische Gaumenmitte, die Aromen sind<br />
noch verschlossen, deuten aber großes Potenzial an, feste Säure<br />
trägt den stattlichen Bau. 13,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
92 2023 »Collection« Sauvignon Blanc et Gris<br />
trocken SB/SG<br />
Stachelbeere, Holunderblüte und Brennnessel im Duft. Der Gaumen<br />
eröffnet mit Geschmeidigkeit und Süße, setzt dann mit intensiver<br />
Frucht und Würze fort, begleitet von Saftigkeit und Nerv<br />
und deutlicher Mineralität. Hat Power! Und einen langen, von Sortenaromen<br />
getragenen Abklang. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
95 2021 »St. Andreas GG« Zell-Weierbach<br />
Spitalberg Spätburgunder trocken<br />
Ein feinsinniges, mineralisches Duftbild mit Roter Johannisbeeree,<br />
mineralisch-brenzligen Noten und einem Anflug von Malz. Im<br />
Mund macht der Gerbstoff mit sehr feinen Mitteln kräftig Druck.<br />
Geschmeidige Grundierung und delikate Säure vervollkommnen<br />
das Bild eines äußerst feinen Burgunders. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
94 2021 »St. Andreas GG« Ortenberg<br />
Schlossberg Spätburgunder trocken<br />
Ein Duftbild am Übergang zur ersten Entfaltung: mit Kräuteraromen,<br />
Süßkirsche, Leder, Thymian. Der Gaumen zeigt sich<br />
straff, mit einer eher mit Augenmaß gewählten Menge reifen<br />
Gerbstoffs, saftiger Frucht im Hintergrund und einem druckvollen,<br />
mineralisch geprägten Abklang. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2022 »Collection Furore« Cuvée tr. CH/PG/WB<br />
92+ 2022 »St. Andreas GG« Ortenberg Im<br />
Geislesbrunnen Riesling trocken<br />
92 2022 »St. Andreas GG« Ortenberg In der<br />
Steingrube Weißburgunder trocken<br />
91+ 2023 »Collection Unexpected« Riesling tr.<br />
91 2023 »Collection Furore« Cuvée Rosé<br />
trocken ME/SY<br />
93 2021 »Collection Furore« Cuvée tr. CS/SY/PN<br />
93 2022 »St. Andreas 1G« Ortenberg<br />
Andreasberg Spätburgunder trocken<br />
124 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER BADEN<br />
PFAFFENWEILER<br />
WEINHAUS<br />
<strong>Wein</strong>straße 40, 79292 Pfaffenweiler<br />
T: +49 7664 97960, www.pfaffenweiler-wein.de<br />
Kontakt: Marvin Peters<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8–12 Uhr und 13–17 Uhr,<br />
Sa 9–12 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 933.300 (71 % weiß, 11 % rot,<br />
18 % Rosé, 22 % süß, 8 % Schaumwein)/95 ha<br />
Die kleine Winzergemeinschaft, die<br />
südlich von Freiburg überschaubare<br />
95 Hektar bewirtschaftet, hat sich<br />
ganz dem Terroirgedanken verschrieben. An<br />
der Spitze ihrer Produktion stehen die <strong>Wein</strong>e<br />
der »Sancta Clara«-Linie, für die die Trauben<br />
ausschließlich auf Lehm-Löss-Böden mit einem<br />
sehr hohen Anteil an gelbem Kalkstein<br />
wachsen. Dabei widersprechen Chasselas,<br />
Scheurebe oder weißer Merlot mit ihrem<br />
kraftvollen Stil dem Vorurteil, das Markgräflerland<br />
bringe nur leichte <strong>Wein</strong>e hervor. Besonders<br />
gelungen ist unser Favorit, der feine<br />
Pfaffenweiler Muskateller Kabinett.<br />
91 2023 »Klassik« Pfaffenweiler Muskateller<br />
Kabinett<br />
Duft nach feiner Muskatblüte, dahinter zarte Rose, frisch gepresster<br />
Traubensaft und etwas Mandarinenabrieb. Am Gaumen<br />
mit einer eher verhaltenen Säure, erneut Muskatnuss,<br />
etwas Lavendel, zarte, gut eingepasste Süße, guter Trinkfluss,<br />
feinnervige Art, endet frisch. 10,5 Vol.-%, DV, €<br />
90 2023 »Sancta Clara« Sauvignon Blanc<br />
trocken<br />
Leicht reduktiv, etwas Limette, Paprika, rauchige Töne. Die<br />
Gaumenstruktur zeigt sich saftig, straff und stoffig, leicht<br />
spritzig, die Säure ist gut integriert in den kraftvollen Alkohol,<br />
der Abklang bündelt nochmals die Würze.<br />
13,5 Vol.-%, DV, €<br />
90 2023 »Arenit« Chasselas trocken<br />
Im Duft etwas Honig, reife Birne, Kräuter, hefige Untertöne.<br />
Eine Spätlesearomatik. Der Gaumen hat viel Spannung,<br />
auch etwas Kohlensäure, eine dichte, stoffige Art mit festem<br />
Kern und mit einem salzigen Übergang in den kompakten<br />
Abgang. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
90 2023 »Klassik« Scheurebe Kabinett<br />
Feiner Duft nach reifen, hellen Früchten, roter Apfel, etwas<br />
Birne, dazu Melisse und etwas Orangenabrieb. Am Gaumen<br />
mit einer eher milden Säure, Pfirsich, reifer Apfel, gut integrierte<br />
Süße, leichte, zugängliche Art, mittlere Struktur und<br />
Länge. 10,5 Vol.-%, DV, €<br />
89+ 2023 »Sancta Clara« Grauburgunder<br />
trocken<br />
Im Duft Blütenhonig, Heidelbeere, reife Birne. Der Gaumen<br />
erweist sich als korpulent, wird aber zugleich von feiner Phenolik<br />
und fester Säure verschlankt, der Abgang ist aromatisch<br />
noch verschlossen, deutet aber gutes Potenzial zur<br />
Entfaltung an. 13,5 Vol.-%, DV, €<br />
89+ 2023 »Klassik Merlot Weiß« trocken<br />
Eine helle Weißweinfarbe. Eine klare, feine Kirschfrucht im<br />
Duft. Auch florale Untertöne. Im Mund zeigt sich ein recht<br />
druckvoller <strong>Wein</strong>, eine feine Schicht Phenole konturiert im<br />
Verbund mit der Säure, etwas Kohlensäure erfrischt. Als<br />
Terrassenwein zu kräftig, aber zum Essen gut vorstellbar.<br />
13,5 Vol.-%, DV, €<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
125
PIEPER BASLER<br />
WEINGUT<br />
Weierbächle 1, 77654 Offenburg-Zell-Weierbach<br />
T: +49 160 96863544, www.pieperbasler.de<br />
Kontakt: Jochen Basler<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Flaschen/Hektar: 33.300 (75 % weiß, 10 % rot,<br />
10 % Rosé, 5 % Schaumwein)/5,5 ha<br />
Rebmänner seit 1797« ist der Slogan<br />
des <strong>Wein</strong>guts Pieper Basler, das aber<br />
erst 2015 in Zell-Weierbach von Jochen<br />
Basler und Kirsten Pieper gegründet<br />
wurde – davor wurden die Trauben an die örtliche<br />
Winzergenossenschaft geliefert. Die gut<br />
fünf Hektar Reben wachsen am Zeller Abtsberg,<br />
einer partiell extrem steilen Lage mit<br />
Granitverwitterungsböden. Mit Kellermeister<br />
Jürgen von der Mark ist ein ausgewiesener<br />
Spezialist am Werken, der auch den Viognier<br />
gekonnt in Szene zu setzen weiß und ein<br />
Händchen für Naturwein hat. Starker Auftritt<br />
der »Rebmänner«, die nach vorne streben.<br />
93 2022 »Nature« Riesling Chardonnay<br />
trocken RR/CH<br />
Kräftiges Goldgelb in der Farbe. Attraktive Vin-Naturel-Nase,<br />
balsamische Würze, Apfelschale, Quitte, Wermutkraut.<br />
Am Gaumen mit Zug und Spannung, die vom engmaschigen<br />
Extrakt und delikater Phenolik gespeist werden, der Riesling<br />
setzt den Säurebogen, very well done. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
92+ 2022 »Idée« Viognier trocken<br />
Butterkuchen und Mandarinensorbet im kräftig-würzigen<br />
Duft, feine Holzwürze, Piment und gelbes Curry. Druckvoll<br />
am Gaumen mit engmaschigem Extrakt, beinahe zum Kauen,<br />
süßlicher Kern, reife Säure, viel Würze und mineralisches<br />
Rückgrat. Lang, mit Nachhall. 14,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
92+ 2022 »Saveur« Chardonnay trocken<br />
Birne und gelber Apfel mit Strohblumen und Sonnenblumen<br />
im Duft, feiner Rauch, nasses Hanfseil, feine Würze. Stoffig<br />
und vollmundig am Gaumen, kraftvolle Struktur, Schmelz<br />
und Kraft sind auf Augenhöhe, reife, tragende Säure, feine<br />
Würze und prägende Mineralik. 14 Vol.-%, DV, €€<br />
92 2022 »Saveur« Viognier trocken<br />
Kraftvoller, intensiver Duft mit reifer gelber Pflaume, Aprikose,<br />
Anisplätzchen, Birne, Butterkuchen, gelbes Curry.<br />
Breit angelegtes und kräftiges Format, dicht im Extrakt, reife,<br />
stabile Säurespur, viel Würze und auch Mineralik, die sich<br />
bis ins lange Finale zieht. 14,5 Vol.-%, DV, €€<br />
89+ 2023 »Plaisir« Chardonnay trocken<br />
Feine Hefenoten, gelbe Pflaume, Birne, Quitte und Kürbisschale.<br />
Nasse Erde, nasses Laub, Paranuss. »Plaisir« bietet<br />
am Gaumen eine gut dosierte Mischung aus griffigen<br />
Phenolen und geschmeidiger Restsüße, ausgewogen, nie<br />
banal. Tragende Säure, der Blick geht zum Herd.<br />
13 Vol.-%, DV, €<br />
92 2022 »Idée« Spätburgunder trocken<br />
Rote und dunkle Kirsche im Duft mit Waldbeeren, Johannisbeere,<br />
kühler Rauch, Kräuter, gemahlener schwarzer Pfeffer.<br />
Saftig und mit gutem Trinkfluss am Gaumen, präzise<br />
Säureader, die für eine kühle Aura und auch Länge sorgt.<br />
Feinkörniges Gerbstoffnetz, etwas Schlehe.<br />
13,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
126 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER BADEN<br />
WEINGUT BURG<br />
RAVENSBURG<br />
Am Mühlberg 3, 75056 Sulzfeld<br />
T: +49 7259 91120, www.weingut-burg-ravensburg.de<br />
Kontakt: Claus Burmeister<br />
Ab-Hof-Verkauf: Vinothek in Tiefenbach<br />
Di bis So 11–18 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 300.000 (60 % weiß, 40 % rot)/38 ha<br />
Anbauweise: Biodynamisch<br />
Burg Ravensburg zählt sich selbst zu<br />
den ältesten <strong>Wein</strong>gütern der Welt.<br />
Seit dem Jahr 1251 bringen die herausragenden<br />
Lagen im Kraichgau und die mineralstoffreichen<br />
Böden spannende und große<br />
<strong>Wein</strong>e hervor. Bei aller Tradition ist der Betrieb<br />
jedoch stets für Innovationen offen:<br />
Heute ergänzen sich zertifiziert ökologische<br />
Arbeit und biodynamische Lehren mit überliefertem<br />
Handwerk und jahrhundertealtem<br />
Wissen um die vom Gipskeuper geprägten Lagen.<br />
Sehr spannend, dass das Gut ältere Jahrgänge<br />
zur Verkostung eingereicht hat – sie zeigen<br />
das große Reifepotenzial der <strong>Wein</strong>e.<br />
94 2017 Eichelberg Kapellenberg Riesling GG<br />
Feine Reife und präzise Frucht im Duft, Aromen von Zitronenzeste<br />
und gelbem Apfel, dazu eine attraktive Wiesenkräuternote<br />
Am Gaumen mit Zitrusaromen und einer hauchfeinen<br />
Petrolnote, gute, lebendige Säure, dicht gewoben, hat<br />
Zug und einen langen Nachhall. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
93 2016 Sulzfeld Husarenkappe Riesling GG<br />
Goldgelb mit einer hoch attraktiven, individuellen Nase eines<br />
gereiften <strong>Wein</strong>es außerhalb der Riesling-Typizität. Am<br />
Gaumen Kumquat, Haselnuss, glacierte Zitrone, Kieselstein<br />
sowie eine feine Phenolik, ideal eingebundene Säure. Ein toller<br />
Speisebegleiter, schön gereift. 12,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />
93 2022 «DF/BF« Rosé trocken<br />
Blasses Lachsrosa. Reife Frucht, Speck, dazu eine attraktive<br />
Hefenote, Aromen von gelbem Apfel, Wiesenkräuter und ein<br />
Hauch Gewürznelke. Am Gaumen mit schönem Extrakt, lebendige<br />
Säure, delikate Phenolik. Eigenständig und nicht alltäglich,<br />
sehr gelungen. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />
95 2018 Sulzfeld Dicker Franz<br />
Blaufränkisch GG<br />
Intensiv sowie attraktiv reif im Duft, dicht, komplex, Sauerkirsche,<br />
Brombeere, Kräuterwürze, fast balsamisch, dazu<br />
nasser Stein. Am Gaumen mit guter Spannung und Druck bei<br />
reifem, schmelzendem Tannin, sehr gute Säure, reife, rote<br />
Frucht, saftig im langen Nachhall. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2022 Sulzfeld Lerchenberg Blaufränkisch<br />
Erste Lage trocken<br />
Attraktiver Duft mit Schwarzkirsche, Schokolade, rotem<br />
Paprika, Pfeffer sowie einem Hauch Gesteinsmehl. Am<br />
Gaumen herrlich saftig, dabei extraktreich mit reifem Tannin<br />
und guter, lebendiger Säure. Ein gelungener Vertreter<br />
dieser Rebsorte, harmonisch und balanciert.<br />
13 Vol.-%, NK, €€<br />
92+ 2018 Sulzfeld Löchle Pinot Noir GG<br />
Blasses Rubinrot. Kühle rote Frucht, auch Schwarze Johannisbeere,<br />
Cranberry, leichte Würze und attraktive Gipskeuperkühle.<br />
Am Gaumen helle rote Frucht bei reifer Säure und<br />
weit entwickeltem, reifem Gerbstoff. Gute Länge, trinken<br />
und genießen, schön gereift. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
127
WEINGUT<br />
REBHOLZ<br />
Bergstraße 1, 78315 Radolfzell-Liggeringen<br />
T: +49 7732 13811, www.rebholz-wein.de<br />
Kontakt: Hans Rebholz<br />
Ab-Hof-Verkauf: Di bis Fr 16–18.30 Uhr, Sa 10–14 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 53.300 (40 % weiß, 50 % rot,<br />
5 % Rosé, 5 % Schaumwein)/8,5 ha<br />
Es ist eine dieser Pioniergeschichten, wie<br />
sie vielleicht nur der <strong>Wein</strong>bau schreibt:<br />
Hans Rebholz schloss vor etwa 20 Jahren<br />
Pachtverträge mit Dutzenden Eigentümern<br />
von Brachland, um die ersten Hektar<br />
Reben auf der Bodensee-Halbinsel Höri zu<br />
pflanzen. Heute ist das <strong>Wein</strong>gut so erfolgreich,<br />
dass die beiden Söhne Klaus und Christian<br />
mit eingestiegen sind. Und, wenn der Eindruck<br />
nicht täuscht, geben die beiden richtig<br />
Gas: Der Grauburgunder vom Bohlinger Galgenberg<br />
stößt mit seiner pikanten Art in neue<br />
stilistische Dimensionen vor – und auch in<br />
neue Bewertungsregionen.<br />
92 NV Crémant Rosé brut nature<br />
Helles Lachsrosa. Der Duft mischt hefige Noten mit würzigen (Lakritze)<br />
und fruchtigen (Süßkirsche, reife Stachelbeere). Das kultivierte<br />
Mousseux, die Gaumenfrucht und die reife Säure geben<br />
dem Sekt trotz der ganz trockenen Abstimmung als Brut Nature<br />
Harmonie und Zugänglichkeit. Gute Länge. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />
95+ 2022 Bohlingen Galgenberg<br />
Grauburgunder trocken<br />
Leicht rauchig im Duft, Hefe, auch Neuholz. Am Gaumen hat<br />
der <strong>Wein</strong> eine prägnante Dichte, wirkt ungemein konzentriert<br />
und packend, mineralisch und stoffig. Das ist für die<br />
Langstrecke gemacht und hat gar nichts mit bräsigen<br />
Grauburgunder-Klischees zu tun. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
93 2022 Bohlingen Galgenberg<br />
Weissburgunder trocken<br />
Das mittelkräftige Goldgelb gibt Hinweise auf gut gereifte<br />
Trauben. Die Nase ist entsprechend intensiv kräuterig und<br />
mit Noten von Teigmasse, aber auch Frucht ausgestattet.<br />
Den Gaumen erwartet ein <strong>Wein</strong> mit kräftiger Substanz, bei<br />
der Aromen von Bäckerhefe und Kräutern mitspielen, im Abgang<br />
klingt zart die Mineralität an. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
91 2022 Bohlingen Grauburgunder vom Vulkan<br />
Der vulkanische Verwitterungsbogen der Lage transportiert<br />
viel Mineralität vom Boden ins Glas und von dort in die Nase.<br />
Auch Frucht ist reichlich da: Quitte, Stachelbeere, gelbfleischiger<br />
Apfel. Gute Substanz, erfrischende Säure, kraftvoll<br />
mit Zukunft. 13 Vol.-%, NK, €€<br />
90 2022 »vom Vulkan« Bohlingen<br />
Weissburgunder trocken<br />
Etwas zurückhaltende, eher von Fruchtaromen geprägte Nase.<br />
Duftet angenehm nach Stachelbeere, Weißer Johannisbeere,<br />
aber auch grünem Apfel. Daneben leicht nussige Noten, die an<br />
Walnuss denken lassen. Mittelkräftig, bei viel Frische, dann der<br />
Eindruck am Gaumen. Sehr gut abgestimmt die Fruchtsäure bei<br />
lebhaftem Stil. Dabei lässt sich auch etwas Oregano schmecken.<br />
Solide, auch die Länge. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />
92+ 2020 Weiler Im Bühl Spätburgunder tr.<br />
Ein gutes Holzmanagement mit etwas rauchigen Noten vereint<br />
sich stimmig mit Waldbeeren, anklingend Trockenpflaume und<br />
Würze. Saftig dominiert reife Frucht am Gaumen. Brombeere,<br />
Heidelbeere und auch getrocknete Pflaumen lassen sich<br />
schmecken. Die getrockneten Gewürze liefern ein stimmiges<br />
Beiwerk. Röstaromen und ein körniges Tanningerüst leisten<br />
auch noch einen Beitrag für ein stimmiges Finish.<br />
12,5 Vol.-%, NK, €€<br />
128 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
RIEGER<br />
Noblingstraße 13B, 79426 Betberg<br />
T: +49 7634 2013, www.weingutrieger.de<br />
WEINGÜTER BADEN<br />
Kontakt: Philipp Rieger<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Flaschen/Hektar: 240.000 (64 % weiß, 20 % rot,<br />
8 % Rosé, 1 % süß, 7 % Schaumwein)/25 ha<br />
Anbauweise: Biodynamisch<br />
Früher betrieb die Familie Rieger einen<br />
Gutshof mit Viehhaltung, Ackerbau<br />
und einer kleinen Rebfläche. Mitte der<br />
1980er-Jahre spezialisierte sie sich dann ganz<br />
auf <strong>Wein</strong>bau. Dazu hat Bernhard Rieger klar<br />
formuliert: Nur in einem gesunden Umfeld<br />
können Trauben von höchster Güte entstehen.<br />
Folgerichtig ist das <strong>Wein</strong>gut heute Demeter-zertifiziert.<br />
Sohn Philipp geht mit der<br />
weinbaulichen Philosophie seines Vaters in<br />
die Zukunft und keltert gekonnt natürlich<br />
gewachsene <strong>Wein</strong>e, die den Charakter ihrer<br />
Herkunft im Glas wunderbar widerspiegeln.<br />
93 2020 Staufen Schlossberg Crémant<br />
brut nature<br />
Ein zarter Schimmer Altrosa im Glas. Der Duft zeigt beerige<br />
und balsamische Noten, feine Frucht, eine Spur Brioche. Ein<br />
feines Mousseux erfrischt den Auftakt, dann entfaltet sich<br />
ein recht stoffiger, ernsthafter <strong>Wein</strong>. Deutliche Kalkmineralität<br />
gibt dem Abgang zusätzlich Pep. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />
94 2021 Buggingen Hitzbuck<br />
Gewürztraminer trocken<br />
Strohgelbe Farbe im Glas, in der Nase sehr elegant die typische<br />
Würzigkeit von Gewürztraminer, auch zarte Dillblüten,<br />
wirkt kühl. Am Gaumen frisch und kraftvoll zugleich, äußerst<br />
saftig, hoher Trinkfluss mit zarten kräuterigen Noten,<br />
gekonnter Stil mit langem Nachhall. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
94 2021 »Vier Reihen« Pinot Blanc trocken<br />
Duftig würzige, sehr kühl anmutende Nase, zarte weiße Blüten,<br />
Limettenabrieb und leicht Kokosnuss. Am Gaumen ungemein<br />
flüssig, saftige Frische, gekonntes Säurespiel mit<br />
blitzsauberem Nachhall, crisp mit elegantem Druck, ein<br />
stolzer, fein mineralischer <strong>Wein</strong>! 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
93+ 2022 »Alte Rebe« Grauburgunder trocken<br />
Tolle altrosagoldene Farbe dank Schalenkontakt, in der<br />
Nase eher etwas duftarm. Am Gaumen dann große Fülle:<br />
Rauch, rote Beeren, Heu, äußerst cremiges Mundgefühl,<br />
dicht und mollig, etwas Weihrauch. Ein sehr eleganter und<br />
animierender Speisenbegleiter. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />
94 2022 »Alte Rebe« Spätburgunder trocken<br />
Elegant-mattes Granatrot im Glas, eindrucksvolle Nase<br />
nach Cassis und reifen Zwetschgen, Brombeeren, Heu und<br />
leicht Grafit. Am Gaumen üppig saftig, viel Grip und Tannine<br />
mit Biss und enormem Nachhall. Dunkle Schokoladenoten<br />
paaren sich mit dem Trinkfluss vortrefflich.<br />
13,5 Vol.-%, NK, €€<br />
93 2021 Staufen Schlossberg Pinot Gris<br />
trocken<br />
92 2020 »Alte Rebe« Weißburgunder brut<br />
93 2023 »Alte Rebe« Chasselas trocken<br />
92+ 2020 »Bettebura« Spätburgunder<br />
trocken<br />
91 2021 Pinot Noir trocken<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
129
WEINGUT<br />
JOHANN<br />
AUGUST SACK<br />
Bahnhofstraße 30, 97922 Lauda-Königshofen<br />
T: +49 9343 622113, www.sack-wein.de<br />
Kontakt: Karlheinz Sack<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Flaschen/Hektar: 120.000 (60 % weiß, 30 % rot,<br />
7 % Rosé, 3 % Schaumwein)/8,6 ha<br />
Das <strong>Wein</strong>gut Johann August Sack entschied<br />
sich für eine Schwertlilie als<br />
Signet, Sinnbild für Reinheit und Unverfälschtheit.<br />
Die Familie ist nicht nur auf<br />
die Ursprünglichkeit ihrer Lagen Laudaer<br />
Altenberg und Oberlaudaer Steinklinge<br />
stolz; deren Gaben sollen auch ganz und gar<br />
in die <strong>Wein</strong>e übertragen werden. Deshalb<br />
verlässt sich Johann August Sack im Keller<br />
ausschließlich auf traditionelle Methoden<br />
und viel Zeit. Das zahlt sich aus: Die <strong>Wein</strong>e<br />
sind sortentypisch und elegant. Vorbildlich<br />
der frische 2023er Souvignier Gris mit seiner<br />
toll integrierten Säure.<br />
90 2021 Unterschüpf Schwarzriesling<br />
Rosé brut<br />
Im Duft eine würzige Frucht von Roter Johannisbeere und<br />
gelber Süßkirsche. Sehr schön die belebende Säure am Gaumen,<br />
die ein wenig an Zitrusfrüchte denken lässt. Alles gut<br />
vereint in einem schlanken Körper. Konzentriertes, langes<br />
Finale. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />
90 2023 Unterschüpf Schwarzriesling<br />
Blanc de Noir trocken<br />
Eine kurz aufschäumende Perlage deutet darauf hin, dass<br />
noch etwas Gärungskohlensäure im <strong>Wein</strong> vorhanden ist.<br />
Zart anklingende Beerenwürze Roter Johannisbeeren und<br />
gelbe Süßkirsche lassen sich riechen. Sehr schön die belebende<br />
Säurefrische am Gaumen, die auch ein wenig an Zitrusfrüchte<br />
denken lässt. Alles gut vereint in einem schlanken<br />
Körper. Trotzdem durchaus betont das Finale!<br />
12,5 Vol.-%, DV, €<br />
90 2023 Lauda Altenberg Gewürztraminer<br />
trocken<br />
Intensiver Duft nach voll erblühten Wildrosen bei etwas Krokant.<br />
Sehr angenehmes, einschmeichelndes Sortenaroma!<br />
Ein gutes Volumen bei spielerischer Säure begleitet den<br />
Auftritt am Gaumen. Das Aroma ist präsent, jedoch keinesfalls<br />
überbordend. Insgesamt stimmig und auch säurefrisch<br />
bei herbem Nachklang. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
90 2023 Lauda-Königshofen Souvignier Gris<br />
trocken<br />
Ein verhaltener Duft weißer Blüten lässt sich riechen. Hinzu<br />
kommt eine dezente Hefenote. Sehr klar und animierend der<br />
Auftritt am Gaumen, viel Saftigkeit und Frische. Gut strukturiert<br />
auch die Gaumenmitte mit viel gelbfleischiger Frucht. Die<br />
perfekt integrierte Säure trägt das Finale. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
89 2023 Lauda-Königshofen Zweigelt Rosé<br />
trocken<br />
Mit einem hellen Violett mit rötlichem Stich präsentiert sich<br />
das Farbspiel im Glas dieses Zweigelts. Feinwürzig der Duft<br />
bei jugendlicher Frische, zarte Blütennoten, recht reduktiv<br />
verpackt, zaubern dann am Gaumen auch noch anklingend<br />
Aromen von Pomelofrucht hervor. Zart adstringierend der<br />
süffige Abgang. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
90 2022 Königshofen Kirchberg<br />
Tauberschwarz trocken<br />
Der Duft von frisch gepresstem Sauerkirschsaft und etwas<br />
Schlehenduft strömt aus dem Glas. Angenehm leicht, jedoch<br />
säurefrisch der Eindruck am Gaumen. Hier schiebt sich<br />
die Schlehenaromatik in den Vordergrund und verleiht dem<br />
<strong>Wein</strong> damit einen gehörigen Biss. Nachhaltig und jugendlich<br />
im Abgang. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
130 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
SALWEY<br />
Kirchweg 11, 79235 Oberrotweil<br />
T: +49 7662 384, www.salwey.de<br />
WEINGÜTER BADEN<br />
Kontakt: Philipp Hettich<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 14–18 Uhr (Jan. und Feb.<br />
14–17 Uhr), Sa 11–17 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 150.000 (60 % weiß, 40 % rot)/23 ha<br />
Konrad Salweys Grauburgunder wirken<br />
manchmal nicht ganz von dieser<br />
Welt. Dabei haben sie ihre Wurzeln<br />
tief im verwitterten Vulkansgestein. Es sind<br />
weiße Burgunderweine von Weltklasse und<br />
Kaiserstühler Herkunft. Und wenn man<br />
schon glaubt, diesen Stil zu kennen, dann künden<br />
sie – das gilt ebenso für den Kirchberg<br />
Weißburgunder und den Steingrubenberg<br />
Chardonnay – plötzlich von weiterer Evolution:<br />
Sie öffnen die Tür einen Spalt weit zu etwas<br />
mehr Fülle als früher. Darüber verlieren<br />
sie kein Mü an Spannung, gewinnen aber an<br />
Zwischentönen. Das zu verkosten ist ein Fest!<br />
100 2021 Oberrotweil Henkenberg<br />
Grauburgunder GG<br />
Anfangs etwas hefig im Duft, dann kommen Aromen von Lindenblüte,<br />
Darjeelingtee, Mürbgebäck, Tuff und feuchtem<br />
Stein. Der Gaumen zeigt sich enorm verschlossen, phenolisch,<br />
taktil-mineralisch und salzig. Geradezu zum Kauen.<br />
Dennoch auch geschmeidig und mit vielen Zwischentönen.<br />
Lang. Im Abgang Gesteinsmehl noch und noch. Gewaltiges<br />
Potenzial. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
97 2021 Oberrotweil Eichberg<br />
Grauburgunder GG<br />
Ein Anflug von Gold in der Farbe. Tuffiger Duft, brenzlig-<br />
»elektrische« Aromen, dann auch kandierte Orangenschale<br />
und Pflaume. Der Gaumen ist prall mit feinen Phenolen ausgefüllt,<br />
hintergründiger Schmelz deutet das Volumen eines<br />
Ruländers an, aber mit der Bündelung eines Pinot Noir. Paradoxal<br />
und groß. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
96 2021 Oberrotweil Steingrubenberg<br />
Chardonnay GG<br />
Dezentes Holz untermalt einen gelbfruchtigen und auch an<br />
frische Maiskörner erinnernden Duft. Im Mund zeigt der <strong>Wein</strong><br />
eine feine Integration von Geschmeidigkeit und Nerv, eine<br />
feine Prise Phenolik pointiert den Abklang, der vor allem von<br />
taktil-mineralischen Wahrnehmungen und von tuffigen Aromen<br />
bestimmt ist. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
95 2021 Oberrotweil Kirchberg<br />
Weissburgunder GG<br />
Mirabelle, reife Birne und Flachs, auch ein leicht buttriger<br />
Unterton. Der Gaumen eröffnet geschmeidig, setzt dann<br />
ganz trocken fort, mit einem geradezu kolossalen Block aus<br />
phenolischem Extrakt und taktiler Mineralität. Dicht und packend<br />
spannungsreich. 12,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />
93 2022 »Kaiserstuhl Rot« trocken<br />
Spontangärungsnoten, Sauerkirsche, dunkle Waldheidelbeere.<br />
Die Gaumenstruktur zeigt sich dicht und fleischig, gut<br />
fruchtdotiert und saftig auflösend, mit jahrgangstypisch<br />
eher reifer Säure und dennoch ohne Fettpölsterchen. Komplex<br />
und lang. 13 Vol.-%, NK, €€<br />
93 2022 »Kaiserstuhl Weiss« trocken<br />
CH/PG/WB<br />
Ein aufgeräumtes, feines Bukett: etwas blumig, weiße Blüten,<br />
auch beerig, Rote Johannisbeere, leicht buttrig. Eine<br />
sehr erwachsene Gaumenstruktur: dicht, im passenden Maß<br />
phenolisch, geschmeidig grundiert, taktil-mineralisch ausleitend.<br />
Deutlich mehr Vulkan- als Lösscharakter.<br />
13 Vol.-%, NK, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
131
WEINGUT<br />
AM SCHLIPF –<br />
SCHNEIDER<br />
Lörracher Straße 4, 79576 Weil am Rhein<br />
T: +49 7621 72817, www.weingut-am-schlipf.de<br />
Kontakt: Christoph Schneider<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mi bis Fr 9–12 Uhr und 14.30–18.30<br />
Uhr, Sa 10–14 Uhr<br />
Hektar: 15 ha. Anbauweise: in Umstellung<br />
Natürlich haben wir immer ein besonderes<br />
Auge auf Winzer wie Christoph<br />
und Johannes Schneider, die 2022 zu<br />
unseren »Newcomern des Jahres« gekürt<br />
wurden. Das indiziert bei allem Lob, dass etwas<br />
im Entstehen, die Entwicklung aber noch<br />
nicht abgeschlossen ist. Inzwischen haben die<br />
Brüder einen hohen Grad der Verfeinerung erreicht:<br />
Der »Manyer« belegt wie filigran ein<br />
Landwein gearbeitet sein kann, der Rosé<br />
»Grisant« fasziniert mit Bitternoten und Lebendigkeit,<br />
der Spätburgunder Kapf entfaltet<br />
eine vibrierende mineralische Spannung: Aus<br />
»Newcomern« werden gestandene Winzer.<br />
93 2022 »Manyer« Weißburgunder trocken<br />
Feine Hefe, weiße Mandeln, Mandarine, Nektarine, kalter<br />
Rauch, ein Hauch Safran. »Manyer« zeigt die kultivierte Seite<br />
der Landweinkategorie mit merklicher, reifer Phenolik und<br />
einer Würze, die Profil verleiht, mineralische Grundierung,<br />
sehr fein gearbeitet. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2022 Weil am Rhein Chardonnay trocken<br />
Hefeteig und Orangenblüten, feine Reduktionsnoten, getrocknete<br />
Limettenschale, Birne, Quitte. Saftige Herbe, die<br />
den Gaumen animiert, etwas Bitterorange, Grapefruit und<br />
Zitronensaft, straffer, muskulöser Bau, klarer Säurestrang,<br />
gepflegte Phenolik, Mineralik. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
90+ 2022 »vom Kalkstein« Weisser Burgunder<br />
trocken<br />
Feinfruchtiger Duft, Mirabelle, Nektarine, Mandarinenschale,<br />
Krokusblüten, weiße Mandeln, gemahlener Stein. Kompakter,<br />
schlanker Bau mit eleganten, feinporigen Phenolen<br />
und kreidigen Noten, saftiger Apfel und Birne, trocken, verbindet<br />
Zugänglichkeit mit Anspruch. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
93 2022 »Grisant« Spätburgunder Rosé<br />
trocken<br />
Reife Pflaumen, Bitterlikör, Nelken, Muskatnuss, Waldhimbeere,<br />
Blutorange, Zimtstange. Schlanker, drahtiger Bau,<br />
betont trocken am Gaumen mit griffiger Phenolik, die Gerbstoffe<br />
tragen, der Kalk tritt aus allen Poren, klar im Ausdruck,<br />
sehr individuell. 11,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
95+ 2022 Weil am Rhein Kapf Spätburgunder<br />
trocken<br />
Feine Holzwürze umspielt rote Kirschen, knackige Wildpflaume,<br />
kühler Rauch, frisches Lorbeerblatt, nasser Kalk.<br />
Der Gaumen wird von Anfang an unter Spannung und Strom<br />
gesetzt, die mineralische Energie ist die Leitlinie, engmaschiges<br />
Tanninnetz, das lange tragen wird.<br />
13 Vol.-%, NK, €€€€<br />
93+ 2022 Weil am Rhein Spätburgunder<br />
trocken<br />
Feine Holzlaktik in der Nase mit roten Kirschen, Blau- und<br />
Johannisbeeren, leichte Reduktion, auch erdige, würzige<br />
Noten. Kräftiger, kompakter Bau, zeigt sich am Gaumen ungeschönt<br />
und ungekünstelt, betont trocken mit Tanningrip,<br />
würziger und mineralischer Kante. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
132 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER BADEN<br />
WEINGUT<br />
KONRAD SCHLÖR<br />
Martin-Schlör-Straße 22,<br />
97877 Wertheim-Reicholzheim<br />
T: +49 9342 4976, www.weingut-schloer.de<br />
Kontakt: Konrad und Monika Schlör<br />
Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />
Flaschen/Hektar: 26.700 (45 % weiß, 45 % rot,<br />
10 % Schaumwein)/4 ha<br />
Zweifellos ist Konrad Schlör ein Meister<br />
seines Fachs. Seit er Mitte der<br />
1980er-Jahre mit gerade einmal drei<br />
Hektar Rebfläche als Winzer startete, hat er<br />
sich kontinuierlich an die Spitze seiner Zunft<br />
gearbeitet. Die Rebfläche ist heute kaum größer,<br />
aber die Finesse, mit der der Ausnahmewinzer<br />
zu Werke geht, umso mehr. Und keiner<br />
beherrscht es so gut wie Konrad Schlör,<br />
aus dem althergebrachten Schwarzriesling –<br />
der ja kein Riesling ist, sondern zur Pinotfamilie<br />
gehört – einen Rotwein von burgunderhafter<br />
Komplexität und Tiefe zu keltern.<br />
Chapeau!<br />
94 2023 Reicholzheim First<br />
Weißburgunder GG<br />
Geröstete Haselnuss und Rauch im anfänglichen Duft, kandierte<br />
Ananas und Zitronen, Salbei, Bergkräuter, Gesteinsmehl.<br />
Am Gaumen dicht und saftig, gut integrierter Säurefluss<br />
trägt saftige Frucht, begleitet von mineralischer Würze<br />
und feiner Phenolik, schöne Länge. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2023 Reicholzheim First Silvaner trocken<br />
Zu Beginn etwas Hefe, dann kommen gelbfruchtige Aromen<br />
auf. Im Hintergrund zeigen sich auch nussige und kalkwürzige<br />
Noten. Der Gaumen vereint eine wunderbar saftige Taubertäler<br />
Leichtigkeit mit Dichte, zart phenolischer Herbe<br />
und einem pointiert kompakten Abklang. Toller Speisenbegleiter!<br />
12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
94+ 2022 »Fyerst 1476« Schwarzriesling<br />
trocken<br />
Kleine rote Beeren, Salbei und Thymian, getrocknete Tomate,<br />
dezentes Holz. Ein Gaumen wie Samt und Seide! Feingliedrig,<br />
von reifer Säure untermalt, beerig, auch deutlich<br />
kalkmineralisch. Da ist nichts Lautes an diesem <strong>Wein</strong>! Aber<br />
die Länge ist trotzdem herausragend. 13,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />
93+ 2022 Reichholzheim Oberer First<br />
Spätburgunder GG<br />
Zitrisches Neuholz und frischfruchtige Sauerkirsche. Auch<br />
Halbbitterschokolade. Kräuter. Der Gaumen fließt rund und<br />
geschmeidig, die durchaus körnigen Gerbstoffe sind eingebettet<br />
in einen fast schon pummeligen Weichteil. Gute Säure,<br />
deutliche Kalkmineralität. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2022 Reicholzheim First Schwarzriesling<br />
Erste Lage trocken<br />
Im Duft Kirschkern, Preiselbeere, Mandel, leicht florale Töne<br />
und Hagebuttentee. Der Gaumen ist dicht mit mehligem<br />
Tannin besetzt, druckvoll bei reifer Säure, deutlich kalkmineralisch.<br />
Ein sehr kompletter Roter: Frucht, Würze, reife<br />
Phenole, Mineralik. Und Länge! 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2022 Reicholzheim First Spätburgunder<br />
Erste Lage trocken<br />
Der Duft ist intensiv fruchtig: Sauerkirsche, Kirschblüte, Heidelbeere<br />
und Himbeerhonig. Im Mund zeigt der <strong>Wein</strong> einen<br />
dichten Extrakt, griffiges, feinkörniges Tannin, das kalkmineralisch<br />
unterlegt ist, eine feste Säure trägt den stoffigen und<br />
potenzialreichen Bau. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
133
SCHLUMBERGER-<br />
BERNHART<br />
PRIVAT-WEINGUT<br />
<strong>Wein</strong>straße 19, 79295 Sulzburg-Laufen<br />
T: +49 7634 8992, www.schlumbergerwein.de<br />
Kontakt: Ulrich Bernhart<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 10–12 Uhr und 14–18 Uhr,<br />
Sa 10–14 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 60.000 (70 % weiß, 30 % rot)/10 ha<br />
Anbauweise: in Umstellung<br />
Das Markgräflerland hat seit einigen<br />
Jahren einen Lauf – ganz offensichtlich<br />
nützt die Erderwärmung. Doch<br />
auch das Zusammenspiel der erfahrenen Generation<br />
mit der jungen scheint viele Betriebe<br />
voranzubringen, so auch das <strong>Wein</strong>gut von Ulrich<br />
Bernhart, in dem Tochter Johanna inzwischen<br />
eine immer aktivere Rolle einnimmt.<br />
Schon immer waren die <strong>Wein</strong>e für ihre feinnervige<br />
Frische und substanzhaltige Feinheit<br />
bekannt. Aber nun scheint uns die Qualität<br />
nochmals einen Satz gemacht zu haben. Wir<br />
springen mit und heften dem Betrieb den vierten<br />
Stern an. Glückwunsch!<br />
94 2023 »1G« Britzingen Muggardter Berg<br />
Chardonnay trocken<br />
Würziges Neuholz im Duft. Eine nur sehr dezente Frucht,<br />
Orangen, Mais. Der Gaumen steht unter Hochspannung: feine<br />
Phenole, Säure und Kalkmineralität verstärken sich gegenseitig,<br />
der <strong>Wein</strong> wirkt sehr gebündelt und pointiert. Kulinarisch<br />
gedacht, und das mit Reifepotenzial.<br />
13 Vol.-%, NK, €€€<br />
94 2022 Laufen Klosterwingerte<br />
Weissburgunder GG<br />
Duftige Nase, kandierte Orange, Zitrone und Ingwer, Salbei,<br />
Melisse, Minze, reifer weißer Pfirsich, Honigmelone, Anis,<br />
kreidiges Gesteinsmehl. Am Gaumen würzig und mit mineralischer<br />
Spannung, feinem Säurenerv, reifer gelber Frucht<br />
und griffiger Phenolik, noch jugendlich. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
93 2023 »1G Kracher« Laufen Altenberg<br />
Gutedel trocken<br />
Dezentes Holz, Spontangärungswürze, leicht traubige Noten.<br />
Im Mund ist der <strong>Wein</strong> recht geradeaus gebaut, Säure,<br />
Stoff und Salzigkeit lassen die Muskeln spielen, dennoch<br />
bleibt das Ensemble harmonisch und wirkt unangestrengt.<br />
Der Abgang pointiert die Frische. 11,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
90+ 2023 »vom Löss« Grauburgunder trocken<br />
Im Duft findet man Aromen von Birne und Walnuss. Schlank<br />
und saftig ansetzend, hat der <strong>Wein</strong> dennoch eine geschmeidige<br />
Seite, für einen Gutswein eine sehr schöne Dichte und<br />
einen schmackigen, von lebendiger Säure erfrischten Abgang.<br />
12,5 Vol.-%, NK, €<br />
94 2022 Laufen Klosterwingerte<br />
Pinot Noir GG<br />
Im Duft Sauerkirsche, Zimt, Heidelbeere, Mandel und auch<br />
Kräuter. Der Gaumen ist dicht mit griffigem, kalkmineralisch<br />
begleitetem Gerbstoff besetzt, kompakt, mit sehr viel Saft<br />
im Abklang. Ausgezeichnet in Proportion und Frische, zeigt<br />
dieser Pinot das Beste am Jahrgang 2022. Tolle Länge.<br />
13 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2022 »1G« Laufen Altenberg Pinot Noir<br />
trocken<br />
Im Duft findet man Zimt- und Lebkuchenaromen vom Holz,<br />
aber auch Sauerkirsche und eine Note wie von Grüntee und<br />
Dill. Der Gaumen ist auf ganz trockene Weise gerbstoffgeprägt:<br />
Das feinkörnige, reife Tannin liegt in kräftiger Menge<br />
auf einem weichen, geschmeidigen Fond mit gut integrierter<br />
Säure und deutlicher Kalkmineralität. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
134 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER BADEN<br />
<br />
REINHOLD<br />
UND CORNELIA<br />
SCHNEIDER<br />
INH. ALEXANDER SCHNEIDER<br />
Königschaffhauser Straße 2, 79346 Endingen<br />
T: +49 7642 5278, www.weingutschneider.com<br />
Kontakt: Schneider<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Flaschen/Hektar: 40.000/6,8 ha<br />
Es gibt <strong>Wein</strong>e, die können wie auf<br />
Knopfdruck Stimmungen auslösen,<br />
etwa die vom <strong>Wein</strong>gut Reinhold und<br />
Cornelia Schneider. Die Winzerfamilie ist für<br />
klare Standpunkte bekannt, sie hält auch<br />
dickköpfig an Traditionen fest und tituliert<br />
den Grauburgunder noch als Ruländer. Die<br />
<strong>Wein</strong>e ruhen in sich und zeigen auf samtenem<br />
Fond viel Substanz und Mineralität wie die<br />
Auslese »C«. Die Spätburgunder zeigen kühle<br />
Eleganz und penibelst extrahiertes Tannin –<br />
große Klasse! Mancher behauptet, dass die<br />
<strong>Wein</strong>e oldschool wären: Das kann manchmal<br />
weit vorne sein. Fulminantes Debüt!<br />
95 2020 »C« Weißer Burgunder Auslese<br />
trocken<br />
Kühler Rauch und leichte Röstaromen, Tuffaromen, Mineralik,<br />
Birne, Mirabelle und auch Akazienhonig. Eine Auslese, die<br />
ihre Grenzen austesten wollte und das bravourös geschafft<br />
hat: viel Substanz auf samtenem Hintergrund, opulent, mineralisch,<br />
sehr lang, balsamisch. 14,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
94 2022 »Floh« Ruländer Spätlese trocken<br />
Dezentes Goldgelb, reife Würze in der Nase, Birne, etwas<br />
Muskatnuss, feine Würze, die steinige Mineralik des Bodens.<br />
Am Gaumen ein Amalgam aus Dichte, Würze, intergrierter<br />
Frische, jahrgangsbedingter Fruchtsüße und Mineralik. So<br />
schmeckt Ruländer aus 2022! 14 Vol.-%, DIAM, €€<br />
93+ 2022 »Floh« Chardonnay Spätlese<br />
trocken<br />
Dichter, intensiver Duft, reife Birne, Quittenchutney, gelbe<br />
Pflaume, viel Würze und auch mineralischer Ausdruck. Am<br />
Gaumen stoffig, vollmundig und dicht, das Jahr wird abgebildet,<br />
wie es war, würzige Mineralik als Leitfaden, formidable<br />
Säure, lang und jung. 13,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />
92+ 2022 »C« Weißer Burgunder Spätlese<br />
trocken<br />
Reife Mirabelle, Aprikose, würzig, Blütenhonig, Anisplätzchen,<br />
Mandarinenschale. Die Struktur ist auf Spätlese programmiert,<br />
stoffig, vollmundig, ausladend, in sehr guter Balance,<br />
die feine Fruchtsüße wird von Mineralik und reifer<br />
Phenolik gekontert. Das hohe »C«. 14 Vol.-%, DIAM, €€<br />
95 2020 Endingen Unterer Schönenberg<br />
Spätburgunder trocken<br />
Dichter, elegant-würziger Duft mit roter und dunkler Kirsche,<br />
Johannisbeere, Granatapfel, kühler Rauch, Zimtstange.<br />
Die kühle Eleganz versteht sich am Gaumen sehr gut mit<br />
der gut dosierten Kraft, für den warmen Kaiserstuhl sehr<br />
fein gearbeitet, auch bei den Tanninen. Sehr mineralisch.<br />
13 Vol.-%, NK, €€€<br />
94+ 2020 Endingen Engelsberg<br />
Spätburgunder trocken<br />
Rauchige und auch leicht gereifte Noten in der Nase, Holzwürze,<br />
Rauch, Kirsche, Himbeere, Hagebutte, etwas Pfingstrose.<br />
Im Mund mit einem reifen und dabei strammen Säurezug,<br />
gute Substanz, der Extrakt und die Mineralik versprechen<br />
weitere Entwicklung. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
135
WEINGUT<br />
SCHNEIDER-<br />
PFEFFERLE<br />
Kolpingstraße 7, 79423 Heitersheim<br />
T: +49 7634 2836, www.weingut-schneider -pfefferle.de<br />
Kontakt: Katharina Pfefferle<br />
Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />
Hektar: 8 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Mit dem Mut von Quereinsteigern<br />
übernahmen Katharina und Mathias<br />
Pfefferle vor einigen Jahren den landwirtschaftlichen<br />
Gemischtbetrieb der Familie<br />
und strukturierten ihn zu einem Bioweingut um<br />
– mit großem Erfolg. Heute macht das Paar unter<br />
anderem mit ungewöhnlichen Rebsorten<br />
und Neuzüchtungen auf sich aufmerksam –<br />
auch dieser Mut wird belohnt, etwa beim würzigen<br />
Sauvignon Blanc »Fumé« oder dem nuancenreichen<br />
Cabernet Blanc. An der Spitze des<br />
Sortiments sehen wir einen unklassisch behandelten<br />
Klassiker: den Chasselas (Gutedel) »Steiwii«<br />
aus dem Betonei. Danke für die Courage!<br />
92 2019 »Steiwii Chasselas« Gutedel trocken<br />
Im Duft Hefe, Brioche, Champignon und Steinpilz, begleitet<br />
von Maracuja und kandierter Ananas. Sehr sauber und feinstoffig,<br />
spürbar tragende Säure. Spannend vielschichtig am<br />
Gaumen. Pfeffer, Kamille, Fenchel, Papaya. Vornehme Mineralität.<br />
Macht Lust auf einen weiteren Schluck, zu Geräuchertem.<br />
13 Vol.-%, DV, €€<br />
90 2022 »Fumé« Sauvignon Blanc trocken<br />
Besticht im Duft durch Papaya, reife Stachelbeere und frisch<br />
gemähtes Gras. Dezent unterlegte Rauchnote. Im Mund<br />
schmelzige Substanz, lebendige Säure, kraftvoll würzig. Maracujasaft<br />
und Mangopüree, gepaart mit zarter Mineralität.<br />
Gefällig stoffig, zu Risotto mit grünem Spargel und Lardo.<br />
13 Vol.-%, DV, €€<br />
90 2023 »S« Cabernet Blanc trocken<br />
In der Nase Heu, Kumquat, Quittenrelish, grüner Paprika und<br />
etwas weißer Pfeffer. Das Mundgefühl offeriert eine verhaltene<br />
Säure, dezente Vanille und gelbe Birne. Jung und gefällig<br />
rollt er über die Zunge ohne sich aufzudrängen. Feine<br />
Rauchigkeit im Nachhall. Passt zu Frischkäse von Schaf oder<br />
Ziege. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
89+ 2023 »S« Chardonnay trocken<br />
Banane, Hefeteig, gelber Apfel, Currypulver und Honigmelone<br />
vereint in der Nase. Im Mund sauber, jung und frisch, feiner<br />
Schmelz, zarte Säure. Widerkehrende Aromen von Honigmelone,<br />
Bananenschale und etwas Brioche. Unkomplizierter<br />
Vesperwein. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
91+ 2022 »Mythos« trocken<br />
Tiefdunkles Rot von Schwarzkirsche im Glas. Üppiger Duft<br />
von dunklem Leder, Tabakrauch, Zedernholz, Aronia und Trockenpflaume<br />
strömen in die Nase. Im Mund sehr kernige<br />
Tannine, stoffig und auskleidend. Waldbeermarmelade, eingekochte<br />
Preiselbeere mit Nelken und Kaffeesatz. Er verträgt<br />
sicher ein kräftiges Rindergulasch. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2019 »S« Merlot trocken<br />
Im Duft rauchig, ledrig. Brombeere, Schwarzkirsche, reife<br />
Heidelbeere, Zedernholz, Röstaromen, schwarzer Pfeffer.<br />
Auf die Zunge rinnt er saftig, beerig, mit spürbarer Säure.<br />
Merklich weiche Gerbstoffe. Balsamisch mit Anklängen von<br />
Lakritze. Ein kraftvoll trinkiger Begleiter zu Rinderrouladen<br />
mit Preiselbeeren. 13,5 Vol.-%, DV, €€<br />
136 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
SEEGER<br />
WEINGÜTER BADEN<br />
Rohrbacher Straße 101, 69181 Leimen<br />
T: +49 6224 72178, www.seegerweingut.de<br />
Kontakt: Susanne Seeger<br />
Ab-Hof-Verkauf: Do und Fr 15–18 Uhr, Sa 10–14 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 70.000 (50 % weiß, 50 % rot)/12 ha<br />
Die 98 Punkte ziehen wir ganz sicher<br />
nicht leichtfertig und allzu oft, sondern<br />
nur nach intensiver Verkostung<br />
und reiflicher Überlegung. Der monumentale<br />
und auch emotional packende Spätburgunder<br />
»RRR« von Thomas Seeger hat sie sich<br />
redlich verdient. Aber die großen Ambitionen<br />
des Leimener Winzers zeigen sich auch<br />
schon im Einstiegsbereich, der würzige und<br />
gut balancierte Chardonnay aus 2023 – unser<br />
Tipp – bietet sehr viel zum äußerst fairen<br />
Tarif. Tochter Anna hat inzwischen ihre eigene<br />
Linie aufgebaut, es bleibt spannend bei<br />
den Seegers in Leimen.<br />
94 2023 »RR« Chardonnay trocken<br />
Duftet noch nach Holzausbau, kalter Rauch, Karamell, Birne<br />
und auch Quitte, geröstete Maronen. Straffe, klar definierte<br />
Struktur am Gaumen, fokussiert, das Breite meidend, die<br />
Phenole sind sehr fein, attraktiver Säurebogen, dichter Extrakt,<br />
mineralisch, viel Potenzial. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
93 2023 »R« Sauvignon Blanc trocken<br />
Klare und auch intensive Frucht, Ananas, Schwarze Johannisbeere,<br />
Papaya, Mango, ein Hauch Kokosnuss. Eleganter<br />
und gut strukturierter Sauvignon Blanc mit Saft, Frische und<br />
Schmelz, klare Gaumenfrucht, Stachelbeere, Kiwi, sehr feine<br />
Phenole, endet würzig-mineralisch. 12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
91 2023 Chardonnay trocken<br />
Leicht brenzlig in der Nase mit Aprikose, Birne und gelber<br />
Kiwi, gerösteten Haselnüssen, Lorbeerblatt. Anspruchsvoller<br />
und dabei genussfreudiger Einstieg in die Chardonnay-<br />
Range, saftig, würzig, Schmelz, gute Frische und mineralische<br />
Noten, auch bei Tisch patent. 12 Vol.-%, DV, €<br />
98 2022 »RRR« Spätburgunder trocken<br />
Rauchig, geröstete Haselnuss, balsamische Noten, Vanille,<br />
Holz, in der Frucht noch verschlossen. Im Mund dicht, körnig,<br />
straff, mit hoher Eindringlichkeit, auf weichem, auch eher<br />
alkoholkräftigem Fond. Beeindruckend ist das im Extrakt<br />
nochmal zupackende, pointierte Finale. 13 Vol.-%, NK, €€€€<br />
94 2022 »R« Leimen Spermen<br />
Spätburgunder GG<br />
Es strömen Aromen von Cranberry, Himbeere, hellroter Kirsche,<br />
Tabak und eine feine Holzwürze aus dem Glas. Am<br />
Gaumen herrlich saftig durch gute Säure, die sowohl die<br />
Frucht als auch das gute, noch jugendliche Tannin balanciert.<br />
Lange im Nachhall. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
93+ 2022 »R« Leimen Spermen<br />
Blaufränkisch GG<br />
Recht duftige Nase mit Veilchen und mit Nelken gespickter<br />
Orangeschale, dunkle Holzwürze, getrocknete Kräuter, Unterholz.<br />
Konzentriert im Mund mit einer guten Balance der<br />
Elemente, dicht und getragen im Extrakt, tiefgründig, würzig,<br />
reifer Gerbstoff, mineralisch. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
137
SHELTER<br />
WINERY<br />
Salzmatten 1, 79341 Kenzingen<br />
T: +49 7644 927663, www.shelterwinery.de<br />
Kontakt: Hans-Bert Espe und Silke Wolf<br />
Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />
Flaschen/Hektar: 20.000 (5 % weiß, 95 % rot)/5 ha<br />
Wie gut ihre <strong>Wein</strong>e reifen können,<br />
belegen Silke Wolf und Hans-Bert<br />
Espe von der Shelter Winery mit<br />
ihrem Chardonnay aus 2016, der von reifer<br />
Phenolik und mineralischen Akzenten getragen<br />
wird. Mit ihrem »N114« aus 2022 klettern<br />
sie in der Klimax noch höher, er verbindet<br />
Tiefe und sehr viel Eleganz in fein nuancierter<br />
Balance. Das Pendant in Rot dazu ist der Pinot<br />
Noir »N114« aus demselben Jahr, bei dem<br />
»Dichte und Kraft in höchste Eleganz umgesetzt«<br />
werden, wie einer der Verkoster notierte.<br />
Unser Tipp ist der »kleinere« Chardonnay,<br />
der auch Größe entwickelt. Kompliment!<br />
95+ 2022 »N114« Chardonnay trocken<br />
Röstiger Duft nach gegrillten Maronen, kühlem Rauch, Pfeffer,<br />
getrocknetem Laub, Birne, reifer Gelbfrucht, Guave,<br />
Quitte. Gekonnte Nuancierung und Balancierung, die Proportionen<br />
zwischen Frische, Gelassenheit, Eleganz und Tiefe<br />
sind perfekt austariert. Kann viel. 12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
93 2016 Chardonnay trocken<br />
2016 will sich in 2024 erst mal zurechtfinden, rauchgerösteter<br />
Kürbis, Heu, Melonenschaum, kühle, feine Aromatik.<br />
Stoffig und druckvoll am Gaumen, leicht rauchig, die weiche<br />
Textur lässt sich gerne von phenolischen und mineralischen<br />
Akzenten tragen. Kann viel. 12,5 Vol.-%, KK, €€€<br />
92+ 2022 Chardonnay trocken<br />
Attraktive Nuancen im Duft, kühl, rauchig, Apfel, feine Melone,<br />
auch etwas Kürbisschale, nussig, mandelig, auch kräuterig.<br />
Im Mund mit einem sehr überzeugenden Mix aus elaborierten<br />
und griffigen Texturelementen, Phenolik, Frucht und<br />
Frische gehen eins in eins. 13 Vol.-%, DV, €€€<br />
96 2022 »N114« Pinot Noir<br />
Dicht, fein nuanciert, kühl, kleine frische Himbeeren, Heidelund<br />
Walderdbeeren, Grafit, Efeu. Dichte und Kraft in höchste<br />
Eleganz umgesetzt, zart tänzelnde Frucht, klar und pur, beinahe<br />
schwebender, dennoch strukturierter Gerbstoff, großartige<br />
Säureader, lang. 13 Vol.-%, DV, €€€€<br />
93+ 2022 Pinot Noir trocken<br />
Attraktiv und kühl im Duft mit feiner Rauchigkeit, Schwarzkirsche,<br />
Cranberry, Schlehe und schwarzem Pfeffer. Am<br />
Gaumen saftig, mit viel Feingefühl balanciert, elegant inszeniertem<br />
Extrakt und feinkörnigen Gerbstoffen sowie raffiniertem<br />
Säurebogen, lang und auch prägnant.<br />
13 Vol.-%, DV, €€€<br />
91 2022 Spätburgunder<br />
Sehr direkt in der Nase, rauchig, Nelke, Lorbeerblatt,<br />
schwarze Kirsche und Johannisbeere, Brombeere und Maulbeere.<br />
Mit guter Frische und Säure am Gaumen, brombeerig,<br />
Schlehe, viel Trinkfluss und animierend, feinkörniges, griffiges<br />
Tannin, Vin de Soif. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
138 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER BADEN<br />
WEINGUT<br />
SOMMERHALTER<br />
Bergstraße 21, 79418 Schliengen-Mauchen<br />
T: +49 1609 5502966, www.weingut-sommerhalter.de<br />
Kontakt: Simon Sommerhalter<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Flaschen/Hektar: 30.700 (50 % weiß, 30 % rot,<br />
10 % Rosé, 10 % Schaumwein)/4,5 ha<br />
Das <strong>Wein</strong>gut Sommerhalter liegt im<br />
Markgräflerland, seit dem 1. Juli<br />
2024 wird es von Jungwinzer Simon<br />
Sommerhalter geführt, der schon seit 2020 für<br />
den <strong>Wein</strong>ausbau zuständig ist. Auf knapp fünf<br />
Hektar Rebfläche werden Burgundersorten,<br />
Chardonnay und Gutedel angebaut, die Premiumweine<br />
mit englischen Bezeichnungen<br />
werden spontan vergoren und im Holzfass<br />
ausgebaut: Mit viel Talent und Gefühl verbindet<br />
Simon Sommerhalter dabei lokale Identität<br />
mit internationalen Stilistikelementen. Wir<br />
nominieren ihn als Kandidat für den »Newcomer<br />
des Jahres« (siehe auch S. 33).<br />
94 2021 »Stonebux« Pinot Blanc trocken<br />
Schön nuancierter Duft mit feiner Holzwürze, kalter Rauch,<br />
Brioche, ein wenig Hefe, Birne. Am Gaumen schafft der gekonnte<br />
Holzeinsatz Struktur, bis ins Finish anhaltende Steinfrucht,<br />
Birne, auch zitrische Noten, raffinierte Säure, mineralisch<br />
definiert, ambitioniert. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
93 2021 »Spring« Chardonnay trocken<br />
Rauchiger Duft, Holzwürze, butterig, cremig, reife Ananas,<br />
Birne, gelber Apfel, knackige Honigmelone. Am Gaumen geben<br />
Phenole, Gerbstoffe und die nervige Säureader den Takt<br />
vor, leicht süßlicher Extraktkern, verbindet lokale Identität<br />
mit internationalem Ausbaustil. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2021 »Heaven« Chasselas trocken<br />
Im kräftigen Duft leicht rauchig, Holzwürze, reifes Steinobst,<br />
Pfirsich, Apfelschale. Am Gaumen stoffig mit straffer, kompakter<br />
Struktur, die Gerbstoffe vom Holzausbau sind spürbar,<br />
reifes Steinobst, auch tropische Frucht, noch nicht am<br />
Endpunkt seiner Entwicklung. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2021 »Alte Reben« Gutedel trocken<br />
Im Duft leicht rauchig, reifer Apfel, etwas Hefe, Birne, floral,<br />
ein Hauch Orangenblüte. Im Mund mit guter Strukur, Substanz<br />
und Rückgrat, merkliche Phenolik, die auch Dichte<br />
schafft, saftig, frisch, anklingende Kalkmineralik, Kräuterherbe,<br />
feine Lakritze. 12 Vol.-%, NK, €€<br />
93 2021 »Firestone« Pinot Noir trocken<br />
Feuerstein, frische Cranberry, rote Kirsche, würzig, kräuterig,<br />
Tomatenrispe. Gute Spannung am Gaumen, extrakt-getragen,<br />
dunkle Schwarzkirsche, Blaubeere, das griffige, reife<br />
Tannin gibt Struktur und schafft Weite, präsente Säure, kalkige<br />
Mineralik, wirkt lebendig. 13 Vol.-%, NK, €€€€<br />
92+ 2020 »Alte Reben« Spätburgunder<br />
trocken<br />
Waldbeeren, Himbeeren, flankiert von Holzwürze, kräuterig,<br />
Schlehe, Granatapfel, erdige Noten. Kräftiger Bau am Gaumen,<br />
stoffige Textur, zeigt sich trinkreif mit weiterem Potenzial,<br />
gute Substanz, kompakte Tanninstruktur, im Ausklang<br />
feine Herbe, Schlehe. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
139
WEINGUT<br />
STIGLER<br />
Bachenstraße 29, 79241 Ihringen<br />
T: +49 7668 297, www.weingut-stigler.de<br />
Kontakt: Jessica Rihm<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Sa 10–12 Uhr und 15–18 Uhr,<br />
So 15–18 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 106.700 (40 % weiß, 35 % rot,<br />
5 % Rosé, 5 % süß, 15 % Schaumwein)/15 ha<br />
Mit einer kleinen Rebfläche an Ihringens<br />
Vorderem Winklerberg setzte<br />
der Vorfahr von Andreas und Regina<br />
Stigler den Grundstein für das <strong>Wein</strong>gut. Die<br />
ersten <strong>Wein</strong>e wurden in der eigenen Freiburger<br />
Bahnhofsgaststätte ausgeschenkt. Das war<br />
noch zur Zeit der Dampflokomotiven. Der Faden<br />
der Familiengeschichte führt heute zur<br />
fünften Generation: zu Maximilian Stigler, der<br />
bei der Runderneuerung des Betriebsstils eine<br />
bemerkenswerte Dynamik an den Tag legt. Der<br />
Jungwinzer setzt den Fokus bei seinen <strong>Wein</strong>en<br />
nun deutlicher auf Spannung und Struktur. Sehen<br />
wir hier bald einen vierten Stern?<br />
94 2022 »Monopol« Ihringen Padoge<br />
Chardonnay GG<br />
Sehr verschlossen im Duft: leicht nussige Aromen, ein Anflug<br />
von Eisbonbon, Nougat. Auch im Mund wirkt der <strong>Wein</strong><br />
zum Verkostungszeitpunkt unscheinbar, doch seine hochwertige<br />
Phenolik und die Anmut der Proportion lassen eine<br />
feine, würzige Entwicklung erwarten. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
94 2022 Achkarren Schlossberg<br />
Weißburgunder GG<br />
Die Würze beginnt bei Lakritznoten und geht über Anissaat<br />
bis ins Medizinale. Der Gaumen ist straff, dicht, kernig, ganz<br />
aufs Mineralische fokussiert, fast streng und karg, aber mit<br />
erkennbarem Potenzial. Vielschichtig mit ausgezeichneter<br />
Länge. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />
94 2022 »Monopol« Ihringen Padoge<br />
Grauburgunder GG<br />
Ein blasses Orange in der Farbe. Im Duft zeigen sich Noten<br />
von Hagebutten- und Apfelschalentee, etwas Neuholz,<br />
Kräuternoten. Der Gaumen zeigt sich betont »kühl« gebaut,<br />
eine feine Phenolik gibt dem <strong>Wein</strong> Struktur, Säure und Geschmeidigkeit<br />
sind bestens ineinander integriert, der <strong>Wein</strong><br />
endet aromatisch verschlossen, dicht, kompakt.<br />
12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
93 2022 »F36« Ihringen Winklen<br />
Herrgottswinkel Riesling GG<br />
Etwas Apfel, Mandel, großes Holzfass, auch würzige Noten<br />
von Kardamom über Piment bis Kümmel. Der Gaumen ist<br />
von klirrender Säure, saftig, knackig, mit guter Stoffigkeit<br />
und betont trockener Abstimmung. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />
94 2020 Freiburg Schlossberg<br />
Spätburgunder GG<br />
Ein noch nicht voll entfaltetes, aber bereits komplex würziges<br />
»deutsches« Burgunderbukett: mit der typischen Mandelnote,<br />
aber auch mit dem Aroma von Herzkirsche und<br />
Kräutern. Im Mund zeigt sich ein griffiger Gerbstoff, feinkörnig,<br />
gut extrahiert, von fester Säure getragen, mit noch verschlossener,<br />
aber Potenzial zeigender Abgangsfrucht.<br />
12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
93 2018 »1G« Ihringen Winklerberg<br />
Spätburgunder Erste Lage trocken<br />
Ein feiner Burgunderduft: très Pinot, beerig, Mandel, kräuterwürzig,<br />
mit nur dezentem Holzton. Die Gaumenstruktur<br />
zeigt das warme Jahr mit einer Extraportion Schmelz im<br />
Hintergrund, aber da sind auch Frische, Saftigkeit und griffiges<br />
Tannin auf dem Weg zur Flaschenreife.<br />
13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
140 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
VOLLMAYER<br />
WEINGÜTER BADEN<br />
<strong>Wein</strong>gut Elisabethenberg 1, 78247 Hilzingen<br />
T: +49 07731 64147, www.vollmayer-weingut.de<br />
Kontakt: Lisa Vollmayer<br />
Ab-Hof-Verkauf: werktags außer Di 10–12 u. 14–18 Uhr,<br />
Sa 9–13 Uhr; sowie nach Vereinbarung<br />
Flaschen/Hektar: 75.000 (65% weiß, 35% rot)/15ha<br />
Das <strong>Wein</strong>gut Vollmayer besitzt den<br />
höchstgelegenen <strong>Wein</strong>berg im Land,<br />
mit exakt 562,5 Metern kann der Elisabethenberg<br />
dieses Alleinstellungsmerkmal<br />
für sich beanspruchen – das ergab die amtliche<br />
Vermessung. Auch ohne diesen Superlativ<br />
imponieren die Vollmayers bei ihrem Debüt,<br />
alle <strong>Wein</strong>e zeigen Spannung, Energie und die<br />
Mineralität der Hohentwieler Lagen, allen<br />
voran der Weißburgunder Rennweg. Georg<br />
und Beate Vollmayer geben immer mehr Verantwortung<br />
an ihre Töchter Desiree, Lisa und<br />
Isabell ab. Wir starten die Bewertung mit zwei<br />
Sternen, mit dem Blick nach oben.<br />
94+ 2023 Hilzingen Rennweg Weißburgunder<br />
trocken<br />
Feine Würze, getrocknete Kamille, feine Hefe, Mandarinenschale,<br />
Nektarine, kühler Rauch, heller Sesam, eine Spur<br />
Mohn, Stein. Zeigt in einer straffen, schlank gehaltenen Kontur<br />
viel Spannung, Dichte und Energie, saftig, trocken, mineralische<br />
Würze, lange ausklingend. 12,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />
93+ 2023 »Höchste Lage« Chardonnay<br />
trocken<br />
Die feine Holzwürze verbindet sich in der Nase vielversprechend<br />
mit Birne, Mirabelle und feiner Hefe, florale Anklänge.<br />
Am Gaumen druckvoll in klar definierter Struktur, engmaschig<br />
aufgezogener Extrakt, Würze, Herbe und Mineralik aus<br />
der Höhenlage, ambitioniert. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
93+ 2022 »Höchste Lage« Chardonnay<br />
trocken<br />
Attraktiver Duft mit feiner Reduktionsnote, reife Aprikose,<br />
etwas Ananas, Heublumen, feiner Rauch, nussige Aromen.<br />
Kräftiger Bau, am Gaumen mit guter Substanz und Volumen,<br />
die das Jahr abbilden, reife Säure, Frucht und Phenolik,<br />
die Mineralik zieht ihr Ding durch. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2023 »Vom Vulkan« Müller-Thurgau<br />
trocken<br />
Tuffige, vulkanische Note im Duft, rauchig, kräuterig, Getreidefeld,<br />
Apfel und Birne, Mirabelle. Am Gaumen zeigt sich die<br />
Höhenlage in der animierenden Frische, straffer Bau, belebende,<br />
eingewobene Säure, die vulkanische Mineralik setzt<br />
den letzten Akzent. 12 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
93+ 2020 Hilzingen Rennweg Spätburgunder<br />
trocken<br />
Würze, die mit hellem Tabak auch balsamische Noten transportiert,<br />
Himbeere, Johannisbeere und Kirsche. Am Gaumen<br />
sehr druckvoll, ohne in die Breite zu gehen, die Säure der Höhenlage<br />
macht Betrieb, dicht und engmaschig gewoben,<br />
auch im Tannin, gute Länge. 12,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />
93 2022 »Höchste Lage« Spätburgunder<br />
trocken<br />
Himbeere und Waldbeeren in der fruchtigen, eleganten<br />
Nase, feine Hefe und Würze, Brombeere, Kirsche, Zimtstange.<br />
Die Struktur ist auf Spannung ausgerichtet, feinkörnige<br />
Tanninstruktur mit Grip, etwas Schmelz und die Mineralik<br />
der Lage, Würze, Energie, Länge, Potenzial.<br />
12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
141
WEINGUT<br />
FRITZ WASSMER<br />
Lazariterstraße 2, 79189 Bad Krozingen-Schlatt<br />
T: +49 7633 3965, www.weingutfritzwassmer.de<br />
Kontakt: Fritz Waßmer<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–18 Uhr, Sa 10–16 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 380.000 (35 % weiß, 65 % rot)/46 ha<br />
Die Waßmer-Brüder haben in ihrem<br />
schon viele Jahre dauernden Wettkampf<br />
um die familieninterne Spitzenposition<br />
nicht nur für spürbare Dynamik<br />
in der badischen Winzerszene gesorgt. Ihnen<br />
ist auch die (Wieder-)Entdeckung etlicher in<br />
Vergessenheit geratener oder bislang weitgehend<br />
unbekannter oder unterschätzter Lagen<br />
zu verdanken. Dazu zählt der Herbolzheimer<br />
Kaiserberg, von dem Fritz Waßmer einen fantastischen<br />
Spätburgunder gekeltert hat. Und<br />
auch der Weiße Burgunder aus der Lage hat es<br />
faustdick hinter den Ohren – eine gelungene<br />
Kollektion!<br />
94 2022 Herbolzheim Kaiserberg Weißer<br />
Burgunder trocken<br />
Duft nach reifen Zitrusfrüchten, dazu Aromen von reifer<br />
Mango, Pfirsich, reifer gelber Birne und Bourbonvanille. Am<br />
Gaumen folgt feine Phenolik, attraktive Mineralik bei sehr<br />
gutem Säurezug. Dicht gewoben und mit schöner Geschmeidigkeit,<br />
salzig und lang im Nachhall. 12,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />
94 2022 Staufen Schlossberg Weißer<br />
Burgunder trocken<br />
Feines Bukett. Ein Duft von Birne, Zitronenmelisse, rosa Pfirsich<br />
sowie feine Würze aus Wiesenkräutern. Am Gaumen<br />
kraftvoll und dabei hoch elegant. Leichte Cremigkeit, reife<br />
tropische Frucht und ein Hauch Guave, werden von feiner<br />
Säure begleitet. Herrlich saftig im langen Nachhall.<br />
12,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />
93+ 2022 Achkarren Schlossberg Grauer<br />
Burgunder trocken<br />
Zunächst gelbfruchtig im Duft. Es folgt eine komplexe Melange<br />
aus leichtem Rauch, weißem Pfirsich, Zitronenmelisse,<br />
Melone und Mandarine. Am Gaumen viel Tiefe und gute<br />
Spannung, dazu eine sich konsequent aufbauende Säure,<br />
reife Frucht, sehr langer Nachhall. 13 Vol.-%, NK, €€€€<br />
95+ 2022 Herbolzheim Kaiserberg<br />
Spätburgunder trocken<br />
Duft nach Süßkirsche, zarte Brombeere, feine Kräuterwürze,<br />
etwas Wacholder, warmes Duftbild. Am Gaumen dann<br />
ein dicht gewobenes Gerbstoffgerüst, die Säure ist lebendig,<br />
delikate Extraktsüße und viel Würze, die Kalkkomponente<br />
ist sehr beeindruckend, fest. 13,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />
91 2022 »Alte Reben« Spätburgunder tr.<br />
Rubinrote Farbe. Duft von dunkelroten Waldfrüchten, Cranberry,<br />
Sauerkirsche, dazu auch etwas Gewürznelke. Am Gaumen<br />
dann viel Würze, helle rote Frucht, feiner Gerbstoff, lebendige,<br />
gut balancierte Säure und viel Grip. Guter Nachhall<br />
bei schönem Trinkfluss. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
93 2022 Bombach Sommerhalde Weißer<br />
Burgunder trocken<br />
93 2022 Herbolzheim Kaiserberg<br />
Chardonnay trocken<br />
92+ 2022 Staufen Schlossberg Chardonnay tr.<br />
92+ 2022 Bombach Sommerhalde Grauer<br />
Burgunder trocken<br />
92 2022 Kenzingen Roter Berg Chardonnay tr.<br />
93 2022 Kenzingen Roter Berg<br />
Spätburgunder trocken<br />
92+ 2022 Bombach Sommerhalde<br />
Spätburgunder trocken<br />
142 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER BADEN<br />
WEINGUT<br />
MARTIN WASSMER<br />
Am Sportplatz 3, 79189 Bad Krozingen-Schlatt<br />
T: +49 7633 15292, www.weingut-wassmer.de<br />
Kontakt: Martin Waßmer<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–18 Uhr, Sa 10–16 Uhr,<br />
April bis Juni So 10–16 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 200.000 (40 % weiß, 60 % rot)/40 ha<br />
Seit der Gründung 1997 brachte Martin<br />
Waßmer – nach eigener Aussage geleitet<br />
von der Sehnsucht nach großen Burgundern<br />
– sein <strong>Wein</strong>gut binnen Kurzem an die<br />
Spitze der badischen Winzer. Die diesjährige<br />
Kollektion ist eine der stärksten, die wir jemals<br />
von diesem Betrieb verkostet haben. Die<br />
<strong>Wein</strong>e präsentieren mit großer Prägnanz den<br />
Kalk des Dottinger Castellbergs. Aber auch<br />
der Gneis des Glottertals und das Vulkangestein<br />
des Achkarrer Schlossbergs bilden die<br />
<strong>Wein</strong>e auf allerhöchstem Niveau ab – und vereinen<br />
Dichte, Proportion und Frische mit Lagerfähigkeit.<br />
95 2022 »GC« Dottingen Castellberg<br />
Chardonnay trocken<br />
Noch verschlossen im Duft, kalkige Kühle, Gesteinsmehl, Quitten,<br />
Birnen, Salbei, Melisse, Zitronenzeste, dezente Holzwürze.<br />
Im Mund Schmelz perfekt vereint mit mineralischer, salziger<br />
Pikanz und Spannung, feiner Säurenerv und griffige Phenolik,<br />
dicht und lang, mit viel Reifepotenzial. 13 Vol.-%, NK, €€€€<br />
94 2022 »GC« Dottingen Castellberg Weisser<br />
Burgunder trocken<br />
Feinduftig und dicht, weiße Blüten, Zitronenbutter, Aprikosen,<br />
Pfirsich, Mango, Orangenzeste, weiße Mandeln, feine Holzwürze.<br />
Am Gaumen frisch und mit Zug, verbindet Kraft und Eleganz,<br />
gute Phenolik und viel mineralische, kalkige Würze, schöne Länge,<br />
noch jugendlich oder jetzt bei Tisch. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
98 2022 »GC« Dottingen Castellberg Pinot Noir tr.<br />
Kein offener, aber ein klarer und zukünftige Komplexität andeutender<br />
Duft: Hagebutte, Kirsche, dezente Holzwürze. Im Mund wirkt<br />
der <strong>Wein</strong> perfekt in Balance, still in sich ruhend, mit intensiver Kalkmineralität<br />
und einer hohen Menge feinkörnigen, aber auch spannungsvoll-bissigen<br />
Tannins. Sehr jung. 13,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />
96 2022 »GC« Glottertal Roter Bur<br />
Spätburgunder trocken<br />
Fein und dicht im Duft, Veilchen, Rosenblüten, balsamische<br />
Noten, dunkle Oliventapenade, Rote Johannisbeere, rote<br />
Kirsche, dunkle Schokolade. Am Gaumen elegant und athletisch,<br />
frische, klare Frucht, griffiger Gerbstoff, feingliedrige<br />
Säure, dicht und mit gutem Extrakt, perfekte Balance von<br />
Kraft und Feinheit. 13,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />
92 2020 »SW« Schlatt Spätburgunder tr.<br />
Würzig im Duft, Tabak, Pfeffer, Kardamom, helle und dunkle<br />
Beeren, Sauerkirschen, Milchschokolade, erdige Noten. Am<br />
Gaumen in saftiger Balance, frische Frucht, lebendige Säure,<br />
feinkörniges Tannin ist gut portioniert, trinkanimierend<br />
als Solist oder bei Tisch. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
93 2022 »GC« Achkarren Schlossberg<br />
Grauer Burgunder trocken<br />
92+ 2022 »GC« Staufen Schlossberg<br />
Weisser Burgunder trocken<br />
92+ 2022 »GC« Dottingen Castellberg<br />
Grauer Burgunder trocken<br />
94 2019 »Chapelle« Ehrenstetten Ölberg<br />
Cuvée trocken CF/ME/CS<br />
94 2022 »GC« Schlatt Maltesergarten<br />
Pinot Noir trocken<br />
93+ 2022 »GC« Ehrenstetten Ölberg<br />
Spätburgunder trocken<br />
92+ 2022 »GC« Bad Krozingen Steingrüble<br />
Spätburgunder trocken<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
143
JECHTINGER<br />
WEINMANUFAKUTUR<br />
Winzerstraße 1, 79361 Sasbach-Jechtingen<br />
T: +49 7662 9323-0, www.jechtinger-wein.de<br />
Kontakt: Jonathan Schäfer<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–17 Uhr, Sa 9–13 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 2.500.000/240 ha<br />
Mit rund 240 Hektar Rebfläche gehört<br />
die Jechtinger <strong>Wein</strong>manufaktur<br />
nicht zu den ganz großen Genossenschaften<br />
im Land, aber sie verfügt auf den<br />
Terrassen und Vulkanhängen am Kaiserstuhl<br />
über beachtenswerte Lagen. So keltert sie unter<br />
anderem aus den Gewannen Jechtinger Eichert,<br />
Jechtinger Hochberg, Jechtinger Steingrube<br />
und Amolterer Steinhalde gut zugängliche,<br />
wunderbar trinkige Weiß- und Rotweine.<br />
Die beiden vorgestellten Sekte sind ebenfalls<br />
gelungen, unsere besondere Empfehlung ist<br />
jedoch der geschmeidige Spätburgunder aus<br />
dem Jechtinger Eichert.<br />
90 2021 »Pinot« brut PG/WB<br />
Duft nach feinem Brioche, gerösteteten Mandeln, dazu grüner<br />
Apfel, etwas Birne und Pfirsichblüte. Am Gaumen mit<br />
griffigem Mousseux, lebendige Säure, zupackend, zarte Phenolik,<br />
wieder etwas Apfel, schöne Frische, vielseitig einsetzbar,<br />
harmonisch abgerundet. 12 Vol.-%, NK, €€<br />
90 2022 Muskateller trocken<br />
Intensiver Duft nach Muskatblüte, Limettenabrieb und<br />
Orangenblüte, dahinter feine Melisse, anregend. Am Gaumen<br />
mit lebendigem Mousseux, wohltemperierte Säure, erneut<br />
Muskatblüte, etwas Litschi und Grapefruit, gut integrierte<br />
Süße, originell. 12 Vol.-%, NK, €€<br />
90 2023 »Gründerwein« Grauburgunder<br />
trocken<br />
Zitronengelb in der Farbgebung und zart im Duft. Feine Aromen<br />
von Cantaloupe-Melone, Honigmandel, gelbem Apfel<br />
und nassem Stein. Am Gaumen werden die fruchtigen Aromen<br />
in einem mittleren Körper von feiner Säure begleitet<br />
und führen in einen guten Abgang. 13,5 Vol.-%, DV, €<br />
90 2022 Jechtingen Eichert Spätburgunder<br />
trocken<br />
Kräuterwürze, getrockneter Thymian und Minze, dunkle<br />
Nougatschokolade. Am Gaumen saftige, süße Beerenfrucht,<br />
Kirschen, samtiger Gerbstoff, reife Säure, feine Würze.<br />
14 Vol.-%, NK, €€<br />
92+ 2018 Jechtingen Hochberg<br />
Spätburgunder Weissherbst<br />
Beerenauslese<br />
Duft nach getrockneten Früchten, gedörrte Aprikose ist dabei,<br />
aber auch etwas kandierte Zitrusfrucht, Honigaromen<br />
zeigen sich. Am Gaumen dann mit einer lebendigen Säure<br />
sowie einer schmelzenden, intensiven Süße, gute Struktur<br />
und Länge, eine Rarität. 8,5 Vol.-%, NK, €€<br />
90 2022 Jechtingen Hochberg<br />
Weissburgunder trocken<br />
89 2023 Souvignier Gris trocken<br />
88+ 2022 Jechtingen Hochberg<br />
Grauburgunder trocken<br />
88+ 2023 Grauburgunder trocken<br />
88 2023 Grauburgunder Kabinett trocken<br />
89+ 2023 Spätburgunder Rosé trocken<br />
89+ 2022 Spätburgunder trocken<br />
Warmer Duft in der Nase, sonnenverwöhnte Kirschen,<br />
Zwetschgen, Blaubeeren, erdige Noten von Roter Bete, feine<br />
144 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
WEISHAAR<br />
WEINGÜTER BADEN<br />
Hauptstraße 164, 79356 Eichstetten am Kaiserstuhl<br />
T: +49 7663 4800, www.weingut-weishaar.de<br />
Kontakt: Corinne & Markus Weishaar<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Flaschen/Hektar: 120.000 (75 % weiß, 20 % rot,<br />
5 % Rosé)/10 ha<br />
Das nennt man stetige Entwicklung: Aus<br />
einem Mischbetrieb entstand 1989<br />
nach und nach das <strong>Wein</strong>gut Weishaar<br />
in Eichstetten, der ehemalige Pferdestall wurde<br />
vor zehn Jahren zum <strong>Wein</strong>keller ausgebaut.<br />
Heute entstehen am Kaiserstuhl aus zehn Hektar<br />
Rebfläche, die Corinne und Markus Weishaar<br />
naturnah kultivieren, <strong>Wein</strong>e mit Struktur,<br />
Schmelz und Vulkangesteins-Mineralität wie<br />
etwa die »Dreistern«-Linie. Unser Tipp ist der<br />
würzige Müller-Thurgau »Urtyp«, auf dessen<br />
Etikett die einheimische Turmschnecke abgebildet<br />
ist. Der erste Stern für dieses gute Debüt<br />
könnte nur eine Zwischenstation sein.<br />
92 2022 »Urtyp« Müller-Thurgau trocken<br />
Feine Würze und Kräuterigkeit zeigen sich im Glas, Wiesenkräuter,<br />
Mirabellen, gelber und auch roter Apfel. Der »Urtyp«<br />
zeigt sich im Mund mit einer würzigen, natürlichen Art, wieder<br />
roter Apfel, strukturierende Phenolik und auch Mineralik,<br />
die das Finish prägen. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />
92 2022 »Dreistern« Weissburgunder<br />
trocken<br />
Karamell, feine Holzwürze, warmer Rauch, geröstete Haselnüsse,<br />
roter Apfel und Aprikose. Kräftig gebauter und in seiner<br />
Struktur breit angelegter Weißburgunder, der weiche<br />
Fond ist die Basis, auf der sich Kraft, Schmelz, zitrische Würze<br />
und Mineralik aufbauen. 14 Vol.-%, NK, €€<br />
92 2022 »Dreistern« Grauburgunder trocken<br />
Walnusspaste, helles Karamell, Toffee, warmer Rauch und<br />
Birne, Quittenchutney, roter Apfel. Saftig und mit schöner<br />
Würze am Gaumen, kräftige Struktur, die von Substanz, einer<br />
feinen Säure und mineralischen Noten ausgefüllt wird.<br />
Macht sich auch bei Tisch gut. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />
91+ 2022 »Dreistern« Chardonnay trocken<br />
Zeigt, dass er im Holz ausgebaut wurde, nussige, leicht röstige<br />
Noten, Karamell, Birne, Aprikose. Getragen am Gaumen<br />
mit weicher Textur und großer Gelassenheit, die auch von<br />
feiner Restsüße transportiert wird. Reife Säure, leicht herbe<br />
Birne, feine Salzigkeit. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />
92 2021 »Dreistern« Pinot Noir trocken<br />
Dunkelbeeriger, würziger Duft, Brombeere, Schwarze Johannisbeere,<br />
Kirsche, rauchige Noten, Röstaromen, Wacholderbeere.<br />
Setzt am Gaumen saftig an, kräftiger Bau, gute<br />
Substanz, druckvoll und dabei in sich ruhend, gute Balance,<br />
reife Gerbstoffe von mittlerem Korn. 14 Vol.-%, NK, €€€<br />
91+ 2022 »Assemblage« Eichstetten trocken<br />
PN/CS<br />
Schwarze Johannisbeere, Tabak, Brombeere und Schwarzkirsche<br />
mit etwas Schlehe im attraktiven, vollen Duft. Vollmundig<br />
auch am Gaumen, weiche Textur mit süßlichem<br />
Extraktkern, die weichen und doch präsenten Gerbstoffe<br />
prägen den Charakter und ebenso die ausdauernde Säure.<br />
13 Vol.-%, NK, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
145
WEINGUT<br />
WÖHRLE<br />
<strong>Wein</strong>bergstraße 3, 77933 Lahr<br />
T: +49 7821 25332, www.woehrle-wein.de<br />
Kontakt: Tanja und Markus Wöhrle<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 17–19 Uhr, Sa 10–14 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 120.000 (75 % weiß, 25 % rot)/18 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Als Hans und Monika Wöhrle in ihrem<br />
gerade erst gegründeten <strong>Wein</strong>gut in<br />
den 1980er-Jahren auf Bioanbau umstellten,<br />
waren sie absolute Pioniere. Damals<br />
legten sie mit ihrem schonenden Umgang mit<br />
der Natur den Grundstein dafür, dass das inzwischen<br />
von Markus und Tanja Wöhrle geführte<br />
<strong>Wein</strong>gut so exzellente Qualität auf die<br />
Flaschen bringt. Das <strong>Wein</strong>gut hat sich auf<br />
Burgunder spezialisiert, die Lagen am Schutterlindenberg<br />
sind dafür prädestiniert, wie<br />
wir wieder einmal erleben durften, wobei der<br />
Chardonnay aus der Teufelslochgasse besonders<br />
begeisterte.<br />
95 2022 Lahr Teufelslochgasse<br />
Chardonnay GG<br />
Dezentes Holz, Karamell und Kokos, dann zitrisch mit Mandarine<br />
und Orangenblüte, später auch Feuerstein. Am Gaumen<br />
mit enormer Spannung, lebendige, Säure, dicht gewoben,<br />
konzentriert, dabei stets elegant, Tiefe mit Biss und<br />
deutlicher Kalkmineralität. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
93+ 2022 Lahr Herrentisch<br />
Weissburgunder GG<br />
Im Duft mit einer feinen Holznote, dazu frische Wiesenkräuter,<br />
gelber Apfel sowie junge Haselnuss. Am Gaumen schöne<br />
Saftigkeit, für Zug sorgende Säure, Aromen von reifer Steinfrucht,<br />
delikate Phenolik. Hat eine hohe innere Spannung<br />
und eine sehr gute Länge. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
93+ 2022 Lahr Gottsacker Chardonnay GG<br />
Blasses Goldgelb. Im Duft reife gelbe Frucht, Holzwürze sowie<br />
eine feine Mineralität. Am Gaumen eine lebendige Säure,<br />
dazu erneut helle Früchte, etwas roter Apfel, schöne Dynamik,<br />
bereits jetzt herrlich saftig und trinkig, wird mit der<br />
Reife noch zulegen. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
93 2022 Lahr Kirchgasse Grauburgunder GG<br />
Blasses Goldgelb. Ein feiner Duft von zarter Haselnuss, reifem<br />
Pfirsich, Limettenabrieb und nassem Stein. Am Gaumen<br />
dann Aromen von weißem Pfirsich, feine Holzwürze und ein<br />
Hauch Gesteinsmehl, dabei wunderbar saftig und dicht.<br />
Gute Substanz, langer Nachhall. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
93 2022 Lahr Kirchgasse Spätburgunder GG<br />
Im Duft frische Himbeere, dann etwas Kirsche, Röstaromen<br />
und ein Hauch Vanille. Am Gaumen mit einer charmanten<br />
Geschmeidigkeit, satter Gerbstoff, der gut eingebunden ist,<br />
wohltemperierte Säure. Deutlich vom Kalkterroir geprägt,<br />
langer, delikater Abgang. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
93 2022 »1G« Lahr Kronenbühl<br />
Spätburgunder trocken<br />
Duft nach Kirsche, Waldhimbeere, dazu Veilchen, zarte Rosenblüte,<br />
eine Spur Lorbeerblatt und etwas Waldboden. Am<br />
Gaumen mit viel Eleganz, hat eine feingliedrige Struktur mit<br />
lebendiger Säure und feinkörnigem Tannin, das Reserven<br />
birgt, bereitet viel Trinkgenuss. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
146 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
HOFGUT<br />
WÖRNER<br />
WEINGÜTER BADEN<br />
Sendelbach 21, 77770 Durbach<br />
T: +49 781 42257, www.hofgut-woerner.com<br />
Kontakt: Matthias Wörner<br />
Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />
Flaschen/Hektar: 21.300 (60 % weiß, 25 % rot,<br />
15 % Rosé)/2,5 ha<br />
Wer zugängliche, handzahme <strong>Wein</strong>e<br />
sucht, ist bei Matthias Wörner<br />
an der falschen Adresse. Der Winzer<br />
aus Durbach nutzt konsequent die geologischen<br />
und klimatischen Möglichkeiten in<br />
der Vorbergzone des mittleren Schwarzwaldes<br />
mit steilen Granit- und Gneislagen sowie<br />
kühlen Winden. Alle <strong>Wein</strong>e sind spontanvergoren,<br />
ungeschönt, ohne Filtration und mit<br />
geringer Schwefelgabe gefüllt, Matthias Wörner<br />
setzt zudem auf eine mitunter fordernde<br />
Phenolik: Es sind eigenwillige Charakterweine,<br />
die Geduld belohnen – wie etwa der Riesling<br />
»400« oder der famose Rote Traminer.<br />
93+ 2022 Roter Traminer trocken<br />
Riecht nach attraktivem Kettenfett, Orangenschale, Wermutkraut<br />
und Roibuschtee, auch Hagebutte, Salbei.<br />
Schließt am Gaumen weit auf mit weicher Textur, schöne<br />
Würze, reizvolle, reife Phenolik, entspannt und doch spannungsgetragen<br />
mit tragender Säure. Der kann's.<br />
12 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2022 »400« Riesling trocken<br />
Unorthodoxes Entree: Noten von Cidre, frisch gepresster Apfelsaft,<br />
gelbe Blüten, getrocknete Aprikose. Straff gebaut,<br />
betont schlank, dabei süßlicher Kern, mit der selbstbewussten<br />
Säure aus der Höhenlage und Mineralik von Granit und<br />
Gneis. Eigenwillig, schön. 11,5 Vol.-%, NK, €€<br />
91+ 2022 »Granit« Cuvée trocken<br />
WB/RR/TR/PG/PN<br />
Hellrotorange in der Farbe. In der Nase Traubenkerne, Salbei,<br />
Wermutkraut, Blutorange, Roibuschtee, Hagebutte. Am<br />
Gaumen schlank gefasst mit leicht fordernder Phenolik,<br />
kein Kuscheltierchen, mit eigenem Charakter, etwas wild,<br />
mineralisch. Nerds werden ihn lieben. 12 Vol.-%, NK, €€<br />
91 2022 Grauburgunder trocken<br />
Birne wird von ätherischen Elementen begleitet, Getreide<br />
und Bockshornklee. Braucht Zeit, zunächst etwas sperrig,<br />
öffnet sich Substanz und leicht kerniger Phenolik in einer<br />
straffen, für die Rebsorte untypischen Struktur. Im Finish<br />
saftig, herbe Birne, mineralisch. 12 Vol.-%, NK, €€<br />
91 2022 Weissburgunder trocken<br />
Leichte, aparte Oxidationsnote, auch leicht reduktiv, Rauch,<br />
Aprikose, Malz, Primärfrucht aus der zweiten Reihe. Kräftig<br />
und stoffig am Gaumen mit gutem Druck, leicht herber<br />
Fruchtton, Mandarine, herbe Birne, leicht kantige Phenolik,<br />
mineralisch, kein Schmeichler. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />
92 2021 Spätburgunder trocken<br />
Feine, kalte Holzwürze, frisch gepflückte Zwetschge, rote<br />
und dunkle Kirschen, Granatapfel, Rosmarinstängel, nasse<br />
Erde, Tabak. Betont schlank im Format und überhaupt nicht<br />
badisch, straffe, beinahe rieslinghafte Säure, recht griffiges<br />
Tannin, viel Verve, linear, griffiges Tannin.<br />
11,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
147
WEINGUT<br />
ZÄHRINGER<br />
Johanniterstraße 61, 79423 Heitersheim<br />
T: +49 7634 504890, www.weingut-zaehringer.de<br />
Kontakt: Fabian Zähringer<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Mi 9–12 Uhr und 14–17 Uhr, Do<br />
und Fr 9–12 Uhr und 14–18 Uhr, Sa 10–13 Uhr<br />
Hektar: 55 ha<br />
Anbauweise: Biodynamisch<br />
Der Heitersheimer Familienbetrieb ist<br />
ein Musterbeispiel dafür, wie Krisen<br />
in eine neue Dynamik und zu großem<br />
Erfolg führen können. Nach schwierigen<br />
Jahrzehnten entschied sich Wolfgang Zähringer<br />
1986 zu einer radikalen Qualitätsoffensive:<br />
Er stellte auf biologischen <strong>Wein</strong>bau um.<br />
Damals war das noch exotisch. Seit 2010 ist<br />
Sohn Fabian am Steuer, er arbeitet nach Demeter-Regeln.<br />
Die vielfältige Kollektion, die<br />
er uns zusandte, enthält durchweg Highlights.<br />
Angeführt wird sie vom stilsicheren Blanc-de-<br />
Blancs-Sekt, einer Hommage an den langjährigen<br />
Betriebsleiter Paulin Köpfer.<br />
94+ 2016 »Opus Paulin« Blanc de Blancs<br />
brut nature<br />
Pinotbeerig und nussig im Duft, hefeunterstützt, mit einem<br />
sehr feinen Anflug von Reifenoten. Der Gaumen eröffnet<br />
weit und mit Fülle, entfaltet dann eine intensive Salzigkeit,<br />
die mit komplex würzigen Aromen einhergeht. Das Mousseux<br />
ist dynamisch, die Säure nahtlos eingebunden. Ein körperreicher,<br />
weiniger Sekt, der sich zum Essen anbietet.<br />
12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
93 2022 Crémant extra brut PN/CH<br />
Strahlendes Roségold im Glas. Dezent im Duft, Waldbeeren,<br />
Zitronen, Birnen, Apfelschale, Brioche. Im Mund gehen<br />
Schmelz und lebendige Säure Hand in Hand, feine Frucht,<br />
angenehm herb im weichen Nachhall, lebendiges Mousseux,<br />
mit schöner Länge, nicht nur als Aperitif. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />
94 2022 »Amber« Souvignier Gris trocken<br />
Mittelkräftiges Bernstein im Glas. Teenoten entsteigen sofort<br />
dem Glas, Earl Grey, Honigwabe, Kumquat, Orangenzeste,<br />
Fenchel, Kardamom. Am Gaumen kühl und charaktervoll,<br />
Teenoten, dezent in der Frucht, viel Kräuterwürze, Gerbstoff<br />
geschliffen und an Tee erinnernd, herbstliche Anklänge, lange<br />
am Gaumen, eigenständig mit Stil. 14,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
94 2022 Dottingen Castellberg Viognier<br />
trocken<br />
Dicht im Duft, florale Noten, Maiglöckchen, Veilchen, Kamillenblüte,<br />
Geißblatt, Estragon, Mandarine, Pfirsich, Orangenzeste,<br />
Austernschale, Gesteinsmehl. Saftig und dicht am<br />
Gaumen, Frucht im Einklang mit mineralischer Würze, feine<br />
Phenolik, lebendige Säure, schlank, straff, gut im Extrakt<br />
und lang. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2023 »Vierlig« Chasselas trocken<br />
Fein im Duft, würzig, Röstnoten, gerösteter gelber Paprika<br />
und Haselnuss, Kräuter von Thymian, Salbei, Honigmelonen,<br />
gelbe Pflaume, kandierte Zitronen, Orangenzeste. Im Mund<br />
saftig und schwungvoll, schlank, klare Frucht, frische Säure<br />
und guter Holzeinsatz, schöne Länge, trinkanimierend.<br />
12 Vol.-%, DIAM, €€<br />
93 2022 »Vierlig« Grauburgunder trocken<br />
93 2021 »Réserve« Chardonnay trocken<br />
92 2022 Heitersheim Sonnhohle<br />
Weissburgunder trocken<br />
92 2021 Cabernet Franc trocken<br />
92 2020 Heitersheim Sonnhohle Pinot Noir<br />
trocken<br />
91 2021 »Réserve« Merlot trocken<br />
90 2021 Spätburgunder trocken<br />
148 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
HANSPETER<br />
ZIEREISEN<br />
WEINGÜTER BADEN<br />
Markgrafenstraße 17, 79588 Efringen-Kirchen<br />
T: +49 7628 2848, www.ziereisen.de<br />
Kontakt: Edeltraud Ziereisen<br />
Ab-Hof-Verkauf: Do bis Fr 8–12.30 und 14–18.30 Uhr,<br />
Sa 8–12.30 und 14–16 Uhr<br />
Hektar: 22 ha<br />
Wie wir bei der Verkostung bemerkten,<br />
hat Hanspeter Ziereisen das<br />
Konzept »10 hoch 4« vom Gutedel<br />
auf den Syrah übertragen – mit Erfolg:<br />
Würze und Konzentration dieses <strong>Wein</strong>s sind<br />
außergewöhnlich. Doch zurück zum Gutedel:<br />
Wer es schafft, 125 Euro für einen solchen zu<br />
verlangen (und das noch zu Recht), dem gelingt<br />
auch mit einem »Muskatgutedel« ein großer<br />
Wurf. Dicht, stoffig, aromatisch – aber das alles,<br />
ohne anstrengend zu werden, zeigt dieser<br />
<strong>Wein</strong> eine neue Facette, mithilfe der Gutedelfamilie<br />
den Kalk im Südwesteck des Markgräflerlands<br />
auf die Zunge zu tragen. Unser Tipp!<br />
96 2021 »10hoch4« Gutedel trocken<br />
Eine sehr vielschichtige Nase, reife gelbe Früchte, ein Hauch<br />
Exotik, leichte Nussigkeit, Mandelblüte, gepaart mit Hefe<br />
und einer Holzwürze. Am Gaumen Dicht mit viel Spannung,<br />
feiner Phenolik, salzig, mineralisch, strukturierter Säure,<br />
gut eingebundenem Holz und einem langen Abgang.<br />
10,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />
93+ 2021 Muskatgutedel trocken<br />
In der Nase Aromen von Orangenblüte, Rosenblüte, ein paar<br />
orientalische Gewürze, Birne, reife Aprikose und ein Hauch<br />
Mineralität. Am Gaumen präsentiert sich der <strong>Wein</strong> mit einer<br />
frischen, lebendigen Säure sowie tollen Mineralität und Salzigkeit,<br />
gepaart mit enormer Stoffigkeit. 12 Vol.-%, DV, €€€<br />
92 2021 »ST Steinkrügle« Gutedel trocken<br />
In der Nase sind Aromen von Mandel, Aprikose, vegetabile<br />
Noten und eine leichte Rauchigkeit. Auch am Gaumen ist der<br />
<strong>Wein</strong> eher auf der vegetabilen Seite, mit einer feinen Säurestruktur,<br />
einer schönen Würze, einem saftigen Körper und einem<br />
mineralischen Abgang. 10,4 Vol.-%, DV, €€€<br />
95+ 2019 »10hoch4« Syrah trocken<br />
Eine sehr dichte Nase mit Aromen von dunklen Früchten,<br />
wie Brombeere und schwarze Kirsche, schwarzer Pfeffer,<br />
Bitterschokolade und ein Hauch Leder. Am Gaumen dicht,<br />
konzentriert, kraftvoll zugleich elegant, balanciert, gute<br />
Gerbstoffstruktur mit einer kalkigen Mineralität.<br />
13 Vol.-%, NK, €€€€<br />
94 2021 »Rhini« Spätburgunder trocken<br />
In der Nase Aromen von Heidelbeere, Cranberry, Kirsche, erdige<br />
Nuancen, frisches Laub, leicht rauchig und florale Noten.<br />
Am Gaumen hat der <strong>Wein</strong> einen saftigen Körper mit trockenen,<br />
reifen Tanninen, gute Balance und einen würzigen<br />
Abgang. Ein <strong>Wein</strong> mit Reifepotenzial. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />
93 2021 »Talrain« Spätburgunder trocken<br />
In der Nase Aromen von grünem Gras, dunkler Pflaume, Heidelbeere,<br />
Holunderbeeren, schwarzem Pfeffer, vegetabilen<br />
Noten, Veilchen und Waldboden. Am Gaumen hat der <strong>Wein</strong><br />
eine lebendige Säure, feine, gut integrierte Gerbstoffe mit<br />
einem saftigen, balancierten Körper und einer feinen Holzwürze.<br />
12 Vol.-%, DV, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
149
WEINGUT<br />
ZIMMERMANN<br />
Bürgelnblick 1, 79418 Schliengen<br />
T: +49 7635 665, www.zimmermann-wein.de<br />
Kontakt: Karl-Ernst Zimmermann<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Flaschen/Hektar: 80.000 (75 % weiß, 25 % rot)/10,5 ha<br />
Das Familienweingut Zimmermann befindet<br />
sich mit seinen rund zehn Hektar<br />
Rebfläche in den sonnenverwöhnten<br />
Hanglagen im Markgräflerland. Leidenschaft<br />
leben, Tradition pflegen, guten <strong>Wein</strong> genießen<br />
– diese Philosophie und das Streben<br />
nach höchster Qualität sind Karl-Ernst Zimmermann<br />
wichtigste Grundsätze. So erweisen<br />
sich die klassischen Weißweine wie Gutedel<br />
und Weißburgunder als hervorragend umgesetzte<br />
Tradition, Leidenschaft zeigt sich in ungewöhnlichen<br />
Sorten wie Cabernet Franc. Und<br />
genießen kann man das alles nicht nur zu Hause,<br />
sondern auch in der gutseigenen Schenke.<br />
90 2023 Weißburgunder trocken<br />
Feinwürzig im Duft, Zimt, gelber Apfel, Mango, Honigmelonen,<br />
in Butter geschwenkter Mais, Orangenzeste. Am Gaumen<br />
mit viel Saft, klare Frucht mit merklicher Süße, geschmeidige<br />
Säure, Würze, die in die Länge trägt, in sich rund<br />
und stimmig, lange am Gaumen. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
89+ 2023 Rheinweiler Kapellenberg<br />
Grauburgunder trocken<br />
Strahlendes Roségold im Glas. Dezent im Duft, rote Beeren,<br />
roter Apfel, Karamell, Haselnuss. Im Mund geschmeidige<br />
Kraft, saftige Frucht, getragen von Fruchtsüße, nahtlos eingefügte<br />
Säure, Schmelz, feine Phenolik gibt Kontur und balanciert<br />
den kräftigen Alkohol, ein herzhafter Tischwein.<br />
13,5 Vol.-%, DV, €€<br />
89 2023 »Grüner Markgräfler« Gutedel<br />
trocken<br />
Dezent im Duft, leicht pfeffrig, grüner Apfel, frische Zitronen,<br />
Apfelschale, florale Anklänge. Am Gaumen leichtfüßig<br />
und beschwingt, frisch und saftig, eine Spur Restsüße im<br />
Spiel mit lebendiger, feingliedriger Säure, bei seinem niedrigen<br />
Alkoholgehalt ein perfekter Durstlöscher.<br />
10,5 Vol.-%, DV, €<br />
91+ 2019 »Angel Hill Réserve« Cabernet Franc<br />
trocken<br />
Würzig im Duft, Pfeffer, Kardamom, roter Spitzpaprika, gegrillte<br />
Pimientos de Padron, Waldbeeren, Pflaumen, Cocktailkirschen,<br />
Bitterschokolade. Am Gaumen vollmundig und<br />
stoffig, zupackender Gerbstoff, lebendige Säure, intensive<br />
saftige Frucht und Würze leiten ins lange Finale.<br />
14,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
91 2019 »Angel Hill Réserve« Merlot trocken<br />
Dunkle Beerenfrucht in der Nase, Schwarzkirsche, Zwetschgen,<br />
Holzwürze, Rauch, dunkle Schokolade, Karamell, Tabak.<br />
Am Gaumen vollmundig, kraftvoll, auf geschmeidigen<br />
Fond trifft feinkörniges Tannin und nahtlos eingefügte Säure,<br />
eher bei Tisch denn als Solist. 14,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
90+ 2020 »Angel Hill« Syrah trocken<br />
Würzig im Duft, Röstnoten, gegrillter roter Paprika,<br />
Schwarzkirschen, Schlehe, ätherische Noten, Minze, dezent<br />
Pfeffer, dunkler Nougat. Am Gaumen dicht und engmaschig,<br />
feinkörniger Gerbstoff, lebendige Säure balancieren Kraft<br />
und reife Frucht, gut von Extrakt und Länge.<br />
14 Vol.-%, DV, €€€<br />
150 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
JULIUS ZOTZ<br />
WEINGÜTER BADEN<br />
Staufener Straße 3, 79423 Heitersheim<br />
T: +49 7634 508220, www.weingut-zotz.de<br />
Kontakt: Martin, Michael und Julian Zotz<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Flaschen/Hektar: 650.000 (56 % weiß, 36 % rot,<br />
3 % Rosé, 5 % Schaumwein)/95 ha<br />
Mit stattlichen 95 Hektar Rebfläche<br />
zählt das <strong>Wein</strong>gut Zotz zu den größten<br />
Familienbetrieben in Baden-<br />
Württemberg. Mit den aus Frankreich stammenden<br />
Rebsorten Chardonnay, Sauvignon<br />
Blanc, Cabernet und Merlot haben sich Martin,<br />
Michael und Julian Zotz einen Namen gemacht,<br />
ihr Faible gilt nach wie vor der originären<br />
Rebsorte des Markgräflerlandes, dem<br />
Gutedel oder Chasselas, wie er in der französischen<br />
Rebsortenbezeichnung heißt. Den aus<br />
dem Heitersheimer Maltesergarten können<br />
wir nur empfehlen wie auch die anderen <strong>Wein</strong>e<br />
aus einer gelungenen Kollektion!<br />
92+ 2022 »Terrassen« Badenweiler<br />
Römerberg Chardonnay trocken<br />
Dezente Röstnoten, Kokosmakronen, Birne, Birnenmark, roter<br />
Apfel, steinige, würzige Noten, nasse Kreide. Tatkräftiger<br />
Chardonnay mit Substanz und Kraft, der dichte und engmaschige<br />
Extrakt sorgt für Schub, deutliche kalkmineralische<br />
Prägung. Trocken, würzig, gute Länge. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
91+ 2022 Heitersheim Maltesergarten<br />
Chasselas trocken<br />
Mirabelle, Stachelbeere und roter Apfel in der Nase, ein<br />
Hauch von Karamell, Heublumen, Muskatnuss und steinige<br />
Würze. Saftig und stoffig am Gaumen mit einer weichen Textur,<br />
die von einer fein ziselierten, reifen Säureader durchzogen<br />
und von Mineralik unterlegt wird. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />
90+ 2023 Badenweiler Römerberg Gutedel<br />
trocken<br />
Getrocknete Limettenschale im Duft, traubige Noten, Birne,<br />
Apfel und Mirabelle, ein Hauch Zimtstange, feine Würze.<br />
Kein Gutedel der frischen und banalen Art, vollmundig und<br />
saftig mit reifer Säure, mittlerer Dichte, gelassenem Naturell<br />
und kalkmineralischer Tönung. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
92+ 2022 »Hohlgässle« Heitersheim<br />
Maltesergarten Pinot Noir trocken<br />
Rote Kirsche und Schlehe mit Vanilletopping und präsentem<br />
Neuholz im Duft, Rauch, frisch gestoßene Wacholderbeere.<br />
Würziger, kräftiger Gaumen mit Volumen und gutem Extrakt,<br />
feingliedrige Säure, Pflaume und auch Schattenmorelle<br />
im Finish, vielversprechende Mineralik.<br />
13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2022 »Terrassen« Badenweiler<br />
Römerberg Pinot Noir trocken<br />
Walderdbeere, Süßkirsche und Rhabarber in Einheit mit feinem<br />
Rauch und Karamell, kräuterige Noten. Stoffig und<br />
kräftig am Gaumen mit guter Extraktdichte, kompromisslos<br />
trocken und ungekünstelt, die feinkörnigen Gerbstoffe in guter<br />
Menge sorgen für Schub und Länge. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2022 Badenweiler Römerberg Syrah<br />
trocken<br />
Die Eichenwürze liegt noch etwas über Schwarzer Johannisbeere,<br />
Maulbeere und dunkler Kirsche. Die kräftige Substanz<br />
wird von Extrakt und vitaler Säure getragen, der Gerbstoff<br />
ist reif und hat die Spur Kantigkeit, die Spannung aufkommen<br />
lässt. Mineralische Grundierung. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
151
Wallfahrtskirche Maria im <strong>Wein</strong>garten<br />
über dem fränkischen <strong>Wein</strong>ort Volkach
FRAN<br />
KEN<br />
FRISCHER SCHWUNG<br />
Foto: © WSNA
FRANKEN REGIO-PORTRÄT<br />
Blick über Sommerhausen<br />
nach Eibelstadt<br />
NEUER JUGENDSTIL<br />
Vermutlich war Franken noch nie so schwer zu definieren wie heute. Die neue Vielfalt<br />
ist auch eine Reaktion auf veränderte Bedingungen im <strong>Wein</strong>bau.<br />
TEXT RAINER SCHÄFER<br />
Eibelstadt, sagt Florian Engelmann,<br />
war lange Zeit nur eine Durchgangsstation<br />
auf dem Weg von<br />
Randersacker nach Sommerhausen – der<br />
<strong>Wein</strong> war jedenfalls kein Grund hier anzuhalten.<br />
Inzwischen sind es Betriebe wie das<br />
<strong>Wein</strong>gut Leininger, das von der Familie Engelmann<br />
geführt wird, die einen eben dazu<br />
veranlassen. Dabei hatte Florian Engelmann<br />
ganz andere Pläne: Sein Vater Dirk<br />
fiel im Herbst 2015 am ersten Erntetag aus,<br />
der heute 30-Jährige musste von heute auf<br />
morgen einspringen, obwohl er mitten im<br />
BWL-Studium stand: »Ich habe mich reinprobiert<br />
und schnell die Passion für <strong>Wein</strong><br />
entdeckt.«<br />
Die Engelmanns wollen zwei Eibelstädter<br />
Lagen stärker in den Fokus rücken: den Kapellenberg<br />
und die Mönchsleite, in denen<br />
Muschelkalk dominiert. Florian Engelmann<br />
ist nach eigener Einschätzung »ziemlich<br />
klassisch unterwegs« und setzt auf »zeitlose,<br />
vom Terroir geprägte <strong>Wein</strong>e«. Klassisch<br />
meint auch das Festhalten am Silvaner, der<br />
wichtigsten Rebsorte in Franken, die man<br />
auch »international platzieren müsste und<br />
nicht nur vor der eigenen Haustür vermarkten<br />
darf«. Es ist üblich geworden, dass fränkische<br />
Winzer den Blick schweifen lassen,<br />
oft weit über die Landesgrenzen hinaus: Regional<br />
denken sei zwar gut, »aber reicht<br />
heute nicht mehr aus«.<br />
Nur wenige Kilometer von Eibelstadt entfernt<br />
liegt an der Mainschleife Kitzingen,<br />
lange Zeit kein Ort der Inspiration für die<br />
fränkische <strong>Wein</strong>szene. Inzwischen gehen<br />
154 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
REGIO-PORTRÄT FRANKEN<br />
Fotos: beigestellt, © Fränkisches <strong>Wein</strong>land Tourismus GmbH/Andreas Hub, Patek & Bachner, Winzer Handwerk/stefanbausewein<br />
von der Winzergruppe »New Kitz« Impulse<br />
aus, die ganz Franken mitprägen.<br />
Was etwas flapsig nach Boygroup klingt,<br />
hat durchaus Gewicht: Michael Völker,<br />
Thomas Patek, Martin Hirsch, Lukas<br />
Hermann und Simon Haag sind Protagonisten<br />
der jungen Winzergeneration in<br />
Franken, die vieles umkrempelt. Kopf der<br />
Gruppe ist Michael Völker, der mit »2Naturkinder«<br />
die Naturweinbewegung in<br />
Franken mitbegründete.<br />
»Es gibt in Franken eine lebendige <strong>Wein</strong>szene,<br />
die viel Cooles macht. Aber davon<br />
wissen noch viel zu wenige«, sagt Völker.<br />
Franken hat ein Imageproblem, das sich<br />
immer noch auf vergangene Zeiten bezieht:<br />
Man assoziiert damit Heimatfolklore,<br />
Schäufele- und Blaue-Zipfel-Heimeligkeit,<br />
Butzenfenster in windschiefen<br />
Fachwerkhäusern, hinter deren Fassaden<br />
sich eine bescheidene und leise Winzergeneration<br />
eingerichtet hatte. Auch wenn<br />
die Gegenwart längst anders aussieht, ist<br />
»Franken oft immer noch der verstaubte<br />
Laura und Florian Engelmann<br />
<strong>Wein</strong>gut Leininger, Eibelstadt<br />
Bocksbeutel in der staubigsten Ecke des<br />
Regals«, moniert Lukas Herrmann, Kellermeister<br />
im Gut Wilhelmsberg. Zahlreiche<br />
fränkische <strong>Wein</strong>e waren auch in der<br />
Vergangenheit bei Weitem nicht so verstaubt<br />
wie ihr Ruf, aber sie verkamen zu<br />
Ladenhütern, weil in anderen <strong>Wein</strong>regio-<br />
Thomas Patek und Moritz Bachner<br />
im Escherndorfer Lump<br />
Patek & Bachner, Winzer Handwerk<br />
155
FRANKEN REGIO-PORTRÄT<br />
WEINBAUGEBIET FRANKEN<br />
Anbaufläche ca. 6100 Hektar<br />
Aufteilung 216 Einzellagen<br />
Wichtigste Rebsorten Silvaner, Riesling,<br />
Müller-Thurgau, Spätburgunder<br />
Verband<br />
Frankenland GmbH,<br />
Hertzstraße 12, 97076 Würzburg<br />
www.frankenwein-aktuell.de<br />
<strong>Wein</strong>bau<br />
Stg.: Steigung<br />
Hm.: Höhenmeter<br />
Frank-Saale<br />
1<br />
Ramsthal<br />
Alzenau<br />
Main<br />
Aschaffenburg<br />
2 Homburg<br />
4<br />
5<br />
6<br />
8<br />
Eschendorf<br />
Main<br />
Klingenberg<br />
Bürgstadt<br />
3<br />
Thüngersheim<br />
Würzburg<br />
Castell<br />
Randersacker<br />
Iphofen<br />
9<br />
7<br />
10<br />
PRIVILEGIERTE WEINLAGEN<br />
1 Ramsthal St. Klausen<br />
33,9 ha, 25–70 % Stg.,<br />
Muschelkalk<br />
2 Klingenberg Schlossberg<br />
27 ha, 120–230 Hm., 50–90 % Stg.,<br />
Buntsandstein, roter Ton<br />
3 Bürgstadt Centgrafenberg / Hundsrück<br />
75,1 ha, 150–250 Hm., 10–40 % Stg.,<br />
roter Buntsandstein<br />
4 Homburg Fürstlicher Kallmuth<br />
43 ha, 140–240 Hm., 40–74 % Stg.,<br />
Buntsandstein, Muschelkalk<br />
5 Thüngersheim Rothlauf<br />
8 ha, 190–300 Hm.,<br />
Buntsandstein, Muschelkalk<br />
6 Würzburg Stein-Berg / Stein-Harfe<br />
76 ha, 210–300 Hm., 30–75 % Stg.,<br />
Muschelkalk, hoher Gesteinsanteil<br />
7 Randersacker Pfülben<br />
19 ha, 185–270 Hm., 30–70 % Stg.,<br />
Muschelkalk, toniger Feinboden<br />
8 Escherndorf Lump<br />
37 ha, 190–270 Hm., 40–70 % Stg.,<br />
Muschelkalk, Lettenkeuper<br />
9 Iphofen Julius-Echter-Berg<br />
47 ha, 270–370 Hm., 15–65 % Stg.,<br />
Keuperboden, Schilfsandstein<br />
10 Castell Schlossberg<br />
4,5 ha, 300–390 Hm., 40–70 % Stg.,<br />
graublauer, grusiger Tonstein, Gipskeuper<br />
156 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
REGIO-PORTRÄT FRANKEN<br />
Familie Bernard<br />
Philip Bernard <strong>Wein</strong>bau, Erlenbach am Main<br />
nen die Marketingfloskeln leichter über<br />
die Lippen kamen.<br />
Franken ist in viele Zonen und Enklaven<br />
mit unterschiedlichen geologischen und<br />
klimatischen Bedingungen aufgesplittet,<br />
eine davon ist der Steigerwald. »Unbekanntes<br />
Randgebiet«, nennt es Michael<br />
Krauß vom Winzerhof in Abtswind, »wir<br />
haben keine berühmte Lage wie den<br />
Würzburger Stein.« Der 22-Jährige ist eines<br />
der Talente, die selbstbewusst nach<br />
vorne treten. Schon mit zwölf Jahren kelterte<br />
er seinen ersten <strong>Wein</strong>, vom Konfirmationsgeld<br />
kaufte er sich eine kleine<br />
Presse, »mit 18 war ich Chef«. Was im als<br />
beschaulich geltenden Franken nicht<br />
möglich schien, vollzieht sich jetzt im Eiltempo.<br />
»Wir haben sehr dickköpfige junge<br />
Winzer mit eigenen Ideen«, definiert<br />
Krauß den »neuen Jugendstil«. Auf den<br />
schweren Keuperböden gedeihen Silvaner<br />
und Riesling trefflich, aber der junge Winzer<br />
möchte sich auf pilzresistente Rebsorten<br />
wie Blütenmuskateller und »auf Cuvées<br />
spezialisieren. Für die junge Generation<br />
ist die Rebsorte nicht mehr so relevant«,<br />
findet der Abtswinder.<br />
In den Terrassensteillagen des Klingenberger<br />
Schlossberges kultiviert Philip Bernard<br />
in Churfranken anderthalb Hektar Rebfläche,<br />
die vor allem mit Spätburgunder bestockt<br />
ist. Der Erlenbacher, Jahrgang 1988,<br />
ist ein ruhiger, zurückhaltender Winzer.<br />
Auch wenn es anachronistisch wirken<br />
Fotos: beigestellt, © Philip Bernard <strong>Wein</strong>bau, WSNA, Winzerhof in Abtswind<br />
Blütenmuskateller<br />
Michael Krauß,<br />
Winzerhof in Abtswind<br />
157
FRANKEN REGIO-PORTRÄT<br />
Melanie Drese und Michael Völker<br />
2Naturkinder, Kitzingen<br />
könnte, überlässt er die Präsenz in sozialen<br />
Netzwerken lieber anderen: »Ich bin lieber<br />
im <strong>Wein</strong>berg, als dass ich ständig neue Posts<br />
absetze.« Noch arbeitet er drei Tage die<br />
Woche im Qualitätsmanagement eines Unternehmens,<br />
»aber es ist mein Traum, vom<br />
<strong>Wein</strong> zu leben. Und das geht nur über beständige<br />
Qualität«. Die zunehmenden Wetterextreme<br />
mit Frost, Hagel, Trockenheit<br />
und Starkregen fordern gerade die jüngeren<br />
Winzer in den kleineren Betrieben, die oft<br />
am Rande der Rentabilität arbeiten. Manches<br />
<strong>Wein</strong>gut verlor im Mai 2024 in zwei<br />
Frostnächten über 90 Prozent der erwarteten<br />
Ernte, auch für Philip Bernard wird<br />
»das Jahr sehr schwierig, das macht schon<br />
nachdenklich«. Immer mehr Winzer geben<br />
auf, die Brachen in den Steillagen nehmen<br />
zu, man brauche einen »langen Atem, um<br />
mit Rückschlägen umgehen zu können«.<br />
Der <strong>Wein</strong>bau in Franken steht vor Herausforderungen,<br />
gleichzeitig war jedoch die<br />
<strong>Wein</strong>szene noch nie so bunt und vielfältig.<br />
Ob in Eibelstadt, Kitzingen, Abtswind oder<br />
Erlenbach, viele Impulse kommen von den<br />
Rändern, oft sind sie eine Reaktion auf eine<br />
Zeit, die nicht nur Winzern mehr Fragen<br />
stellt als Antworten liefert.<br />
Weitere Infos über den Autor finden Sie im Kapitel<br />
»Verkostungsteam« auf S. 16.<br />
Blick vom Klingenberger Schlossberg<br />
auf Ortschaft und Main<br />
Fotos: beigestellt, © Philip Bernard <strong>Wein</strong>bau, 2Naturkinder<br />
158 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
BAUMANN<br />
WEINGÜTER FRANKEN<br />
Handthal 30, 97516 Handthal<br />
T: +49 9382 1341, www.weingut-baumann.de<br />
Kontakt: Felix Baumann<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Flaschen/Hektar: 80.000 (65 % weiß, 20 % rot,<br />
5 % Rosé, 2 % süß, 8 % Schaumwein)/13 ha<br />
Von Wäldern umgeben, liegt das <strong>Wein</strong>gut<br />
Baumann am Rand des Steigerwaldes<br />
in einer naturbelassenen<br />
Landschaft. Das Vater-Sohn-Gespann Manfred<br />
und Felix Baumann arbeitet eng zusammen,<br />
die 13 Hektar <strong>Wein</strong>berge mit Rebsorten<br />
wie Silvaner, Müller-Thurgau und den Burgunder-Varietäten<br />
stehen auf verschiedenen<br />
Schichten des Keupers auf steilen Südhängen,<br />
der Wald kühlt ab. So entstehen kräftige, komplexe<br />
und mineralische <strong>Wein</strong>e wie der Silvaner<br />
»G« – unsere Empfehlung – und der Müller-<br />
Thurgau »Pure Kraft«. Wenn es so weitergeht,<br />
ist der zweite Stern nicht mehr weit entfernt.<br />
91 2021 »Pinot« extra brut WB/PN<br />
Der Schaumwein besticht mit einem sehr interessanten<br />
Duft. Salzbutter und Toffee sowie ein Hauch Kamille finden<br />
sich in der Nase. Am Gaumen dann frisch und knackig mit lebendiger<br />
Säure. Im Nachhall eine mineralische Note und der<br />
Geschmack von weißem Pfirsich. 12 Vol.-%, NK, €€<br />
91+ 2023 Handthal Stollberg Sauvignon<br />
Blanc trocken<br />
Der Duft besticht durch grasige Noten, Cassis und Keuper-<br />
Kräuterigkeit. Am Gaumen feinwürzig mit einer lebendigen<br />
Säure. Extraktsüß mit viel Kiwi, Stachelbeere, Cassis und<br />
Himbeere. Bestechend mineralisch strafft es den hohen Alkoholgehalt.<br />
Schmackhafter Sauvignon Blanc.<br />
13 Vol.-%, DV, €€<br />
91+ 2023 »Pure Kraft« Müller-Thurgau<br />
trocken<br />
Feine ätherische Noten von Salbei, Thymian und Lindenblüte,<br />
grüner Apfel und Kiwi. Am Gaumen stoffig und vollmundig,<br />
dezente Säure im Hintergrund. Im Rückgeruch bleibt<br />
Stachelbeere, Zitrone, auch Vanille. Macht seinem Namen<br />
alle Ehre, trotzdem trinkig. 13,5 Vol.-%, DV, €<br />
91 2022 »G« Silvaner trocken<br />
Warme, reife, tropische Früchte, Cassis, grüne Haselnusshaut,<br />
weiße Schokolade, Jasmintee. Die Opulenz in der Nase<br />
wiederholt sich am Gaumen. Keuper, schmelzig und stoffig<br />
mit mineralischer Untermalung. Säure spürbar, aber sanft.<br />
Durchaus griffig mit Substanz. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
92+ 2021 »Vogelweide« Handthal Stollberg<br />
Spätburgunder trocken<br />
Im Duft besticht er durch Zedernholz, Cassis und ganz viel<br />
Lavendel. Zwetschgenröster und Aronia. Im Mund vielschichtig<br />
und anspruchsvoll. Saftige Himbeere und Rote Johannisbeere.<br />
Weiche, reife Tannine und eine feine Gerbsäure.<br />
Strukturgebende Mineralität. Elegant und saftig.<br />
13 Vol.-%, DV, €€€<br />
91 2022 Domina trocken<br />
Rote eingekochte Früchte treten im intensiven Duft deutlich<br />
hervor. Es folgen schwarzer Pfeffer, Leder und Rauch. Auf<br />
die Zunge legt er sich mit kernigem Tannin. Wiederholt rotfruchtig<br />
und ledrig am Gaumen mit einer spürbaren Säure.<br />
Der <strong>Wein</strong> hat Grip und Struktur. Zur Wurstspezialitätenplatte<br />
unkompliziert trinkbar. 13 Vol.-%, DV, €<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
159
WEINBAU<br />
PHILIP BERNARD<br />
Mechenharder Straße 110, 63906 Erlenbach am Main<br />
T: +49 9372 7063912, www.weinbau-bernard.de<br />
Kontakt: Philip Bernard<br />
Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />
Flaschen/Hektar: 10.700/1,5 ha<br />
Zu den Lautsprechern seiner Zunft gehört<br />
der zurückhaltende Philip<br />
Bernard, der seine knapp zwei Hektar<br />
<strong>Wein</strong>berge in Churfranken noch im Nebenbetrieb<br />
bewirtschaftet, gewiss nicht. Wir haben<br />
großen Respekt davor, wie er das Terroir des<br />
Klingenberger Schlossbergs entschlüsselt und<br />
in seinen Weiß- und Spätburgundern zum<br />
Klingen bringt: Der Buntsandstein sitzt in jeder<br />
Pore der dichten, mineralischen Struktur.<br />
Bekanntlich kann man viel über Terroir<br />
schwadronieren, das aber ist praktischer Anschauungsunterricht<br />
auf eine beeindruckende<br />
und höchst genussvolle Art!<br />
93+ 2022 Klingenberg Schlossberg Weißer<br />
Burgunder trocken<br />
Würziges und vielschichtiges Duftbild, entspannt dabei, Reneklode,<br />
Birne, Melone, deutlich mineralischer Akzent. Setzt<br />
am Gaumen mit weicher Textur breit an, immanenter Druck,<br />
gut dosierter Extrakt, zeigt Tiefgründigkeit und die Mineralik<br />
des Schlossbergs. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
91+ 2023 Klingenberg Silvaner trocken<br />
Vielschichtiger Duft, kräuterig, Thymian, Rosmarin, steinig,<br />
Apfelschale, Birne, Quitte, Laub, erdig. Saftig am Gaumen,<br />
kompakter Bau, weiche Textur, gut proportionierte Fülle, reife<br />
Säure, Apfel, Birne und Quitte, würzig-mineralischer Akzent,<br />
zeigt Herkunft. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
91+ 2023 Klingenberg Weißer Burgunder<br />
trocken<br />
Kräftiger Duft nach Apfel, gelber Zitrone und reifer Zitrusfrucht,<br />
rauchig, kräuterig, steinige Anklänge, Lakritze. Gut<br />
balancierter Burgunder am Gaumen mit Fülle und Frische,<br />
agile Säure, ein wenig Kohlensäure, eingebundener Extrakt,<br />
würzige, mineralische Noten. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2023 Bürgstadt Weißer Burgunder<br />
trocken<br />
Neben würzigen, rauchigen Anklängen reife Mirabellen, Reneklode,<br />
Apfel und Mandarine, gelbe Blüten, Lorbeer. Zeigt<br />
sich im Mund zugänglich mit Schmelz und Frische, lebendiger<br />
Säurefaden, trocken, mittelgewichtige Struktur, in der<br />
die würzige Mineralik zum Zug kommt. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
93 2022 Klingenberg Schlossberg<br />
Spätburgunder trocken<br />
Floral, Veilchen, Leder, dicht in der Nase, die Mineralik bricht<br />
sich den Bann, würzig, rauchig. Einnehmend und vollmundig<br />
am Gaumen, dunkle Kirsche, dicht im Extrakt, druckvoll, erdig,<br />
mineralisch in zunehmendem Ausdruck, engmaschiges<br />
Tanningerüst, viel Potenzial. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2022 »Fass01« Spätburgunder trocken<br />
Rauchig, hefig, Tinte, dunkle Fruchtnoten, Schwarze Johannisbeere,<br />
Lorbeerblatt, Thymian, Estragon. Am Gaumen entspannt<br />
und geschmeidig mit weicher Textur, füllt die Gaumenmitte<br />
mit einer gewissen Fülle, eingewobene Säure, guter<br />
Extrakt und mineralische Länge. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
160 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
BOESSNECK<br />
WEIN<br />
WEINGÜTER FRANKEN<br />
Lange Gasse 26/28, 97346 Iphofen<br />
T: +49 175 8225394, www.boessneck.com<br />
Kontakt: Mathias Meimberg<br />
Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />
Flaschen/Hektar: 4.000/3 ha<br />
Eine kleine und feine Kollektion legt Boessneck<br />
<strong>Wein</strong> mit vier handwerklich<br />
gearbeiteten und feinen Pretiosen vor.<br />
Genau das ist der Ansatz und Anspruch des<br />
Mikrobetriebs, den Johannes Arnold und<br />
Mathias Meimberg aus der Taufe gehoben haben.<br />
Die Kulinarik muss den beiden ein hohes<br />
Gut sein, denn alle Sekte und <strong>Wein</strong>e sind darauf<br />
ausgerichtet, den Genuss am Tisch auf die<br />
Spitze zu treiben. Zeit wird dabei schnell unbedeutend:<br />
Der Schaumwein »la grande«<br />
fließt aus der Magnumflasche, er ist auch ein<br />
famoser Begleiter zu einem mehrgängigen<br />
Menü. Bon Appetit.<br />
93 NV »la grande« brut nature<br />
Reife Fruchtnoten, Birne, Aprikose, Quitte, Hefezopf, leicht<br />
rauchig, nussig, etwas Marzipan. Am Gaumen setzt die frische<br />
Säure auf weichem Fond an, geschmeidige Fülle, dicht,<br />
das Mousseux ist gepflegt, feine Herbe, Quitte, Würze, lang.<br />
Kulinarisch wertvoll. 12,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />
93 2020 »20121« Sylvaner trocken<br />
92+ 2019 Spätburgunder trocken<br />
Holzwürze zur reifen Frucht, Kirsche, rot und dunkel, Granatapfel,<br />
getrocknete Tabakblätter, Lorbeerblatt, etwas Menthol.<br />
Setzt am Gaumen saftig und mit feiner Würze an, entwickelt<br />
Druck in einer kräftigen, klar definierten Kontur, griffiges<br />
Tannin, zur dunklen Kirsche auch Sauerkirsche, stabile<br />
Säure. 13 Vol.-%, DV, €€€<br />
Apfel, Mirabelle und Birne im Duft, feine Gartenkräuter, Melone,<br />
mineralische Anklänge, etwas weißer Pfeffer. Ein Sylvaner,<br />
der es faustdick hinter den Ohren hat, mit unaufdringlicher<br />
und immanenter Kraft und Energie, die aus der Mineralik<br />
gespeist wird. 13 Vol.-%, DV, €€€<br />
92+ NV »la grande« Pinot Noir brut nature<br />
Im gereiften, getragenen Duft getrocknete Steinpilze, reife<br />
Himbeere, Kirsche, Biskuitteig. Die selbstbewusste Säure<br />
setzt den Gaumen wie die puristische, lineare Ausrichtung<br />
lustvoll unter Druck. Feinperliges Mousseux, reife Anteile,<br />
mineralisch, salzig im Ausklang. 12,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
161
WEINGUT<br />
BRENNFLECK<br />
Papiusgasse 7, 97320 Sulzfeld am Main<br />
T: +49 9321 4347, www.weingut-brennfleck.de<br />
Kontakt: Susanne und Hugo Brennfleck<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8–17 Uhr, Sa 10–16 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 333.300/31 ha<br />
Das <strong>Wein</strong>gut Brennfleck befindet sich<br />
als zentrale Adresse im mittelalterlichen<br />
Sulzfeld am Main. Seit 1491<br />
wird hier <strong>Wein</strong> gekeltert, die große Leidenschaft<br />
der Familie gehört dem Silvaner, der auf<br />
31 Hektar Rebfläche mit Muschelkalk- und<br />
Gipskeuperböden in Sulzfeld und Iphofen unterschiedliche<br />
Interpretationen erhält. Die<br />
<strong>Wein</strong>e von Hugo und Susanne Brennfleck, der<br />
13. Generation im <strong>Wein</strong>gut, zeigen sich zunächst<br />
mit fränkischer Gelassenheit und Understatement,<br />
davon sollte man sich aber<br />
nicht täuschen lassen: Die mineralische Energie<br />
ist allen zu eigen.<br />
93 2023 »Mönchshöflein GG« Sulzfeld<br />
Maustal Sylvaner trocken<br />
Der vielschichtige Duft spiegelt das Potenzial der Lage mit<br />
steinig-würzigen Noten, dazu Apfel, Birne, Reneklode. Keine<br />
forsche Interpretation des Maustals, ruhig baut das »GG«<br />
seine Qualitäten auf mit reifer Phenolik und würziger Mineralik,<br />
die am Gaumen bleibt. 13 Vol.-%, DV, €€€<br />
92 2023 »JHB S« Sulzfeld Maustal Sylvaner<br />
trocken<br />
Spontan vergorener Sylvaner, der nach rotem und gelbem<br />
Apfel, Kräutern, Apfelschale und auch etwas Malz riecht. Die<br />
Saftigkeit der Äpfel ist auch der erste Akzent am Gaumen,<br />
dazu kommen eine merkliche Phenolik, die das Profil wie<br />
auch die Mineralik stärkt. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
92 2023 »Muschelkalk S« Sulzfeld Maustal<br />
Silvaner trocken<br />
Klarer Duft nach Apfel mit blumigen und kräuterigen Nuancen,<br />
Heublumen, Mirabelle, etwas Aprikose, nasse Kreide,<br />
feine Würze. Geht seinen Auftritt am Gaumen recht gelassen<br />
an, saftig mit dichtem Kern und kreidiger Mineralik.<br />
Fränkisches Naturell mit Niveau. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
91+ 2023 »Keuper S« Iphofen Kammer<br />
Silvaner trocken<br />
Aus dem Duft sprechen Rebsorte und Boden: Apfel, Reneklode,<br />
Blumenwiese, Kräuter, frisches Lorbeerblatt, Kresse und<br />
Keuperwürze. Setzt im Mund saftig an mit rotem Apfel, die<br />
feine Fruchtsüße gibt dem kompakten Bau Cremigkeit, die<br />
Mineralik sorgt für Würze im Ausklang. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
91+ 2023 Iphofen Kalb Sylvaner trocken<br />
Reife Aprikose, Apfel und Birne im Duft, reife Zitrone, kräuterige<br />
Noten und auch mineralische Anklänge vom Gipskeuper.<br />
Ein Sylvaner, der sich am Gaumen als stimmige Einheit<br />
präsentiert, kompakt gebaut, saftig und vollmundig, mit mineralischer<br />
Würze. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
91+ 2023 Sulzfeld Maustal Silvaner Auslese<br />
Würzige Nase, Kräuterwiese, Rauch, mineralische Unterlegung,<br />
dazu frische Limonenschale sowie Grapefruit. Am<br />
Gaumen mit wohltemperierter Säure, grüner Apfel, etwas<br />
Haselnuss, spürbare Süße, reife Zitrusfrüchte kommen<br />
dazu, bleibt im Finale frisch. 7,5 Vol.-%, KK, €€€<br />
162 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER FRANKEN<br />
<br />
WEINGUT<br />
BÜRGERSPITAL<br />
Theaterstraße 19, 97070 Würzburg<br />
T: +49 931 3503441, www.buergerspital.de/weingut<br />
Kontakt: Robert Haller<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo 9–18 Uhr, Di bis Sa 9–22 Uhr,<br />
So 11–18 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 820.000 (85 % weiß, 6 % rot,<br />
1 % Rosé, 5 % süß, 3 % Schaumwein)/120 ha<br />
Im Deutschen kennen wir das Adjektiv<br />
»geistesgegenwärtig«. Die Stiftung Bürgerspital<br />
– offiziell: »Stiftung Bürgerspital<br />
zum Hl. (sic!) Geist« – belegt mit ihren<br />
<strong>Wein</strong>en, dass Geistesgegenwart auch im <strong>Wein</strong>bau<br />
eine bedeutende Rolle spielt: Sowohl in<br />
den Reben als auch im Keller entsteht Großes,<br />
wenn Erfahrung und Klugheit mit Inspiration<br />
zusammentreffen. So ist es beim von Robert<br />
Haller angeführten Team: Die Lagen sind mit<br />
Liebe zum Detail umgesetzt, und mit Ethos:<br />
Nie geht es um den kurzlebigen Effekt, sondern<br />
immer um das handwerklich Beste.<br />
Welch ein Genuss!<br />
95 2023 Würzburg Stein-Harfe Silvaner GG<br />
Leicht brenzlig, weiße Birne, Mirabelle, Reneklode, Apfel,<br />
rauchige Noten der Lage. Am Gaumen mit Format, Dichte<br />
und Volumen, trocken, herber Apfel, die eingewobene Säure<br />
ist leicht salzig konnotiert, die merkliche Phenolik noch griffig,<br />
die Mineralik sticht als Ass. 12,5 Vol.-%, VL, €€€<br />
95 2023 Würzburg Stein-Berg Riesling GG<br />
Gebündelter Duft aus kalkiger Würze und Rieslingaromen,<br />
druckvoll, vielschichtig, von Pfirsich bis gemahlenem Kalk.<br />
Die Intensität des Dufts wird am Gaumen reproduziert, guter<br />
Extrakt, reife Phenolik, die mineralische Exklusivität der<br />
Lage formen einen großen <strong>Wein</strong>. 12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
93+ 2023 Randersackerer Pfülben Riesling GG<br />
Reifer Pfirsich und Aprikose im würzig-steinigen Ambiente,<br />
Stachelbeere, kalkige Mineralik im Hintergrund. Die Lage<br />
transportiert fränkische Gelassenheit und Bodenständigkeit,<br />
der Ausbau drückt Dichte, Würze und Mineralik aus. Es<br />
ist echt, es ist Franken. 12 Vol.-%, DV, €€€<br />
92+ 2023 Würzburg Stein Weißer Burgunder<br />
Erste Lage trocken<br />
Klar und präzise. Mineralisch, mandelig im ersten Duft, es<br />
folgen Aromen vom weißen Pfirsich und Geißblatt. Am Gaumen<br />
klassisch, saubere Frucht, begleitet von einem strukturierteren<br />
Säurezug vor einem vielschichtigen und bedeutenden<br />
Nachhall. Ein idealer Speisenbegleiter.<br />
12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
92+ 2023 Würzburg Stein Silvaner Erste Lage<br />
trocken<br />
Blasses Goldgelb. Frisch im ersten Antrunk. Zunächst verhalten<br />
im Duft, reifer, gelber Apfel, junge Passionsfrucht,<br />
Orangenblüte und nasser Stein. Am Gaumen herrlich saftig,<br />
gut integrierte Säure, leichte Phenolik und attraktiv mineralisch.<br />
Sehr guter Nachhall. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
93 2023 »1G« Würzburg Stein Chardonnay<br />
trocken<br />
92+ 2023 Würzburg Pfaffenberg Silvaner<br />
Erste Lage trocken<br />
92 2023 »1G« Randersacker Teufelskeller<br />
Riesling trocken<br />
92 2023 Würzburg Innere Leiste Silvaner<br />
Erste Lage trocken<br />
91+ 2023 Würzburg Silvaner trocken<br />
90+ 2023 Würzburg Stein Riesling Erste Lage<br />
trocken<br />
91+ 2022 »1G« Veitshöchheim Sonnenschein<br />
Spätburgunder trocken<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
163
WEINGUT<br />
DAHMS<br />
August-Borsig-Straße 8, 97526 Sennfeld<br />
T: +49 9721 69123, www.weingut-dahms.de<br />
Kontakt: Alexander und Jürgen Dahms<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Flaschen/Hektar: 120.000 (84 % weiß, 14 % rot, 1 % süß,<br />
1 % Schaumwein)/2 ha<br />
Die Brüder Alexander und Jürgen<br />
Dahms, die das Sennfelder Familienweingut<br />
in der dritten Generation<br />
führen, beleben die <strong>Wein</strong>szene in Schweinfurt<br />
und Umgebung: Zwei Mal im Jahr werden in<br />
der Schweinfurter Lage Peterstirn <strong>Wein</strong>feste<br />
gefeiert, im Zentrum der Stadt betreiben sie<br />
ihren <strong>Wein</strong>laden und ihr <strong>Wein</strong>lokal, in dem<br />
auch die profunden Silvaner ausgeschenkt<br />
werden – wie der aus dem Mainberger Schloßberg,<br />
der mit Würze und Mineralik punktet.<br />
Begeistert hat uns der Traminer Eiswein aus<br />
2020, eine ganz noble Facette der unterfränkischen<br />
<strong>Wein</strong>kultur: Top!<br />
91 2023 Mainberg Schloßberg Silvaner<br />
Spätlese trocken<br />
Im Duft mit Spätlesecharakter, intensive Frucht und Würze,<br />
Birne, Apfel, Mango, auch Quitte, getrocknete Kräuter, etwas<br />
Heu. Setzt am Gaumen mit Schmelz und reifer Säure<br />
vollmundig an, geschmeidiger Fruchtkern, ausgewogen abgerundet,<br />
anklingende Mineralik mit Würze.<br />
12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
90 2023 Schweinfurt Peterstirn Silvaner<br />
Kabinett trocken<br />
Hat für einen Kabi einen recht intensiven Duft, mit gelbem<br />
Apfel, reifer Birne, auch Mango und Papaya. Am Gaumen<br />
schlank gehaltene Struktur, Saft, feiner Schmelz, wieder reife<br />
Birne und Papaya, auch reife gelbe Zitrone, reife Säure, im<br />
Finale kräuterig und würzig. 12 Vol.-%, DV, €€<br />
89+ 2023 »97Grapes Dry« Cuvée trocken<br />
WB/KR/MT<br />
Leicht brenzlig im Duft, Mandarinenschale, Mandarine, reife<br />
Aprikose und Mango, Birnenschale und auch Quitte. Feingliedrig<br />
gebaute und animierende Cuvée mit klarer, saftiger<br />
Frucht und lebendiger Säure, herber Apfel, Mandarine und<br />
ein Schuss Limette, feine Würze. 12 Vol.-%, DV, €<br />
89 2023 Weißburgunder trocken<br />
Mandarine, Mirabelle, gelber Apfel und Aprikose in der feinfruchtigen<br />
Nase, gelbe Blüten, florale Noten. Saftiger und in<br />
seinem Segment gut ausbalancierter Weißburgunder, feingliedriger<br />
Bau, feiner Schmelz und Würze, klar im Ausdruck,<br />
eignet sich auch kulinarisch. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
89 2023 Silvaner trocken<br />
Entspannter Duft mit Blumenwiese, Gartenkräutern wie Estragon,<br />
reife Birne, Apfel, auch ein Hauch reife Zitrone. Straffer,<br />
geradliniger Bau im Mund, saftig, mit feiner Würze und<br />
harmonischer Abrundung mit etwas Fruchtsüße. Wieder reife<br />
Birne, endet kräuterig. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
93 2020 Traminer Eiswein<br />
Helles Goldgelb. Im Duft kandierte Früchte, rauchige Traminernoten,<br />
getrocknete Aprikose, alles bei recht guter Klarheit.<br />
Im Mund mit leicht viskoser Geschmeidigkeit und Spiel,<br />
Süße und Säure begegnen sich auf Augenhöhe, die Abgangsfrucht<br />
hallt mit guter Länge nach. 8 Vol.-%, DV, €€€<br />
164 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
DEPPISCH<br />
WEINGÜTER FRANKEN<br />
Türschengraben 3, 97288 Theilheim<br />
T: +49 9303 9800048, www.weingutdeppisch.de<br />
Kontakt: Christian Deppisch<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 16–19 Uhr, Sa 10–18 Uhr<br />
und nach Vereinbarung<br />
Hektar: 6 ha<br />
Anbauweise: Biodynamisch<br />
Im zweiten Jahr, in dem uns das <strong>Wein</strong>gut<br />
seine <strong>Wein</strong>e vorstellt, können wir mit großer<br />
Überzeugung den zweiten Stern verleihen:<br />
Christian Deppisch pflegt einen ganz<br />
unaufgeregten <strong>Wein</strong>stil, der den <strong>Wein</strong>en Abrundung<br />
mitgibt, ohne dass sie der Kontur ermangeln<br />
würden, der sie dicht und ausdrucksstark<br />
hält, ohne dass sie darüber »laut« oder<br />
anstrengend würden, und der nicht zuletzt<br />
den Muschelkalk in den Randersackerer Lagen<br />
auf äußerst feine Weise zur Geltung kommen<br />
lässt. In dieser Form wird sich das <strong>Wein</strong>gut<br />
früher oder später auch für den dritten<br />
Stern empfehlen.<br />
94 2021 »Hohenroth« Randersacker<br />
Sonnenstuhl Silvaner trocken<br />
Dezentes Holz, reife Zitrusfrucht, sortenwürzige, und mit<br />
Luft dann immer mehr brenzlig-»elektrische« Noten. Der<br />
Gaumen verbindet eine entspannte, fast schon großzügige<br />
Art mit Frische und mineralischer Spannung. Ein eleganter,<br />
sehr herkunftstreuer Bau. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />
93+ 2020 »Orange« Silvaner trocken<br />
Trüb bei farblich gut gedecktem Strohgelb. Ein Duft von<br />
Orangenkonfitüre, schwarzem Pfeffer und Hefe strömt aus<br />
dem Glas, mit Luftkontakt verstärken sich würzige Noten,<br />
die fast bis ins Medizinale geben, Jodtinktur. Im Mund baut<br />
sich ein feiner Phenoldruck auf, der komplett im geschmeidigen<br />
Körper integriert bleibt. Tolle Mineralik.<br />
12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
93 2021 Randersacker Sonnenstuhl<br />
Silvaner trocken<br />
Rauch und Feuerstein im Duft. Die Sortenwürze tritt völlig<br />
hinters Terroir zurück. Der Gaumen fließt rund und seidig –<br />
und das komplett ohne Zucker, aber mit feinem Extrakt, einer<br />
verspielten mineralischen Art und viel Saftigkeit im Abklang.<br />
12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
93 2022 Randersacker Pfülben Riesling<br />
trocken<br />
Der Duft zeigt neben einem Hauch Petrol auch Noten von<br />
Apfelschale und Kardamom. Der Gaumen eröffnet weich<br />
und geschmeidig, erweist sich als dicht, feine Phenole und<br />
eine sehr elegante Säure bilden das Rückgrat, während der<br />
Abklang trotz analytisch komplett fehlenden Zuckers auf<br />
harmonische Weise extraktsüß wirkt. 12 Vol.-%, DV, €€<br />
92 2022 »vom Muschelkalk« Sauvignon<br />
Blanc trocken<br />
Im Duft überlagern sich Noten aus der Spontangärung und<br />
blumige Sortenaromen. Der Gaumen eröffnet butterzart<br />
und weich, führt im ganzen Gaumenverlauf eine feine florale<br />
Würze mit sich, ohne dass diese penetrant würde oder in den<br />
Vordergrund tritt. Gehaltvoll und rund klingt der <strong>Wein</strong> mit<br />
perfekt integrierter Säure ab. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2022 »vom Muschelkalk« Blauer Silvaner<br />
trocken<br />
Eine feine, rauchige Würze löst schon im Duft das Versprechen<br />
»Muschelkalk« ein. Im Mund zeigt der <strong>Wein</strong> zunächst<br />
viel Geschmeidigkeit, eine reife, tragende Säure sorgt gemeinsam<br />
mit einer Prise Phenolik für Spannung. Die Würze<br />
des Abgangs hat etwas von Laugenbrezel. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
165
DIVINO<br />
Langgasse 33, 97334 Nordheim<br />
T: +49 9381 80990, www.divino-wein.de<br />
Kontakt: Gerald Wüst<br />
Ab-Hof-Verkauf: täglich 10–18 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 4.000.000 (86 % weiß, 14 % rot)/<br />
308 ha<br />
Die Winzergenossenschaft an der<br />
Mainschleife hat sich in den 1950er-<br />
Jahren gegründet, 2012 schloss sich<br />
die Genossenschaft von Thüngersheim an.<br />
Heute bearbeiten 284 Winzerfamilien insgesamt<br />
320 Hektar, darunter viele Spitzenlagen<br />
aus dem muschelkalkdominierten Teil Frankens<br />
wie Escherndorfer Lump, Thüngersheimer<br />
Johannisberg und Sommeracher Katzenkopf.<br />
Die Genossenschaft produziert eine große<br />
Bandbreite an Rebsorten. Wir erhielten<br />
vorwiegend trockene – und sehr gelungene –<br />
Silvaner und Rieslinge. Unser Tipp ist der charaktervolle<br />
Steillagen-Silvaner aus dem Lump.<br />
90+ 2021 Silvaner Sekt extra trocken<br />
Frisch geschnittenes Heu, Zitrusnoten, dezente Hefe. Im Mund<br />
zeigt sich ein schlanker, frischer <strong>Wein</strong>, saftig mit feinem Mousseux,<br />
prägnanter Säure und einer Dosage, die durch die feinnervige<br />
Anlage des Sekts kein bisschen beschwerlich wirkt. Ein auch in<br />
großen Gesellschaften konsensfähiger Aperitif. 11 Vol.-%, NK, €€<br />
91+ 2022 »Charakter F. - Steillage« Escherndorf<br />
Lump Silvaner Spätlese trocken<br />
Exotischer Duft: Passionsfrucht, Papaya und Litschi, begleitet<br />
von weißem Pfeffer. Auf die Zunge trifft die Wärme der<br />
Lage rund und kraftvoll, getragen von Alkohol und wiederkehrenden<br />
tropischen Aromen. Spürbare Mineralität und feine<br />
Säure geben dem Abklang Eleganz. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
90+ 2021 »Großes Gewächs« Silvaner trocken<br />
Würziges Holz, Heu und kandierte gelbe Früchte. Mit Luft wird<br />
die Nase feiner. Ein Film aus Extrakt und Mineralität legt sich<br />
auf die Zunge. Die Säure tritt in den Hintergrund. Es dominieren<br />
der Schmelz und die Phenolik des Ausbaus. 13 Vol.-%, NK, €€<br />
90+ 2022 »Charakter F. Alte Reben«<br />
Thüngersheim Johannisberg Riesling<br />
Spätlese trocken<br />
Das würzige, fast schon ätherische Bukett lässt an Blutorange,<br />
Eukalyptus und Zitronenmelisse denken. Kraftvoll mithilfe<br />
des Alkohols, legen sich Säure und die Mineralität des Muschelkalks<br />
auf die Zunge und tragen den Duft von Mirabellen<br />
und Quittengelee durch den Gaumen. Zugang trotz Jugend.<br />
Einem Saumagen ist er schon gewachsen. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2019 »Großes Gewächs« Frühburgunder<br />
trocken<br />
Ein komplexes Potpourri von Pflaumenkompott, Schwarzer<br />
Johannisbeere, Zedernholz und Rauch, Wildleder, Nelke und<br />
Pfeffer. Barock, kraftvoll und intensiv geht es weiter im<br />
Mund. Ein straffes Tanningerüst ummantelt saftige Kirschen,<br />
dunkle Schokolade und rauchigen Speck mit Eleganz.<br />
Ein deftiger Rinderbraten darf es sein. 14,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
90+ 2021 »Großes Gewächs fumé«<br />
Sauvignon Blanc trocken<br />
90+ 2023 »Terroir« Sommerach Katzenkopf<br />
Riesling trocken<br />
90 2023 »Terroir« Thüngersheim<br />
Johannisberg Silvaner trocken<br />
90 2022 «Terroir« Escherndorf Lump<br />
Silvaner trocken<br />
90 2023 »Terroir« Nordheim Vögelein<br />
Silvaner trocken<br />
89 2022 »Terroir« Thüngersheim<br />
Johannisberg Weisser Burgunder trocken<br />
89 2023 »Franconia« Silvaner trocken<br />
166 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER FRANKEN<br />
DREI ZEILEN<br />
WEIN<br />
AKA WEINMANUFAKTUR 3 ZEILEN<br />
Heinrich-Wiegand-Straße 2, 97348 Rödelsee<br />
T: +49 9323 876454, www.dreizeilenwein.de<br />
Kontakt: Alexandra und Christian Ehrlich<br />
Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />
Flaschen/Hektar: 15.000/4 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Wir hatten ihn im letzten Jahr in<br />
Aussicht gestellt und jetzt ist es<br />
soweit: Für eine beeindruckende<br />
Performance geht der dritte Stern an Alexandra<br />
und Christian Ehrlich von »Drei Zeilen<br />
<strong>Wein</strong>«! Wer Show, Moden und schnelle Effekte<br />
sucht, ist hier völlig falsch gewickelt, alle<br />
<strong>Wein</strong>e bringen Tiefe, Struktur, Mineralik und<br />
eine bisweilen meditative Gelassenheit mit: So<br />
wird <strong>Wein</strong> zum veritablen Genuss- und Lebensmittel.<br />
Neben den emblematischen Silvanern<br />
begeistert der »Blanc«, der an Sancerre<br />
denken lässt, aber natürlich durch und durch<br />
Franke bleibt – unser Tipp.<br />
94 2022 Rödelsee Küchenmeister<br />
Silvaner trocken<br />
Feiner Rauch zu entspannter Fruchtaromatik, Birne, Apfel,<br />
Mirabelle, würzig, ein Hauch getrocknete Limettenschale,<br />
Gesteinsmehl. Am Gaumen mit präsenter, eingebundener<br />
Säure auf weichem Fond, stellt die Mineralik der Lage klar<br />
heraus, gute Energie, jung. 13 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
93+ 2022 »Blanc« Rödelsee Küchenmeister<br />
Sauvignon Blanc trocken<br />
So kann Sauvignon Blanc auch sein: wenig Sortenaromatik,<br />
feine Würze, Hefe, Mirabelle, etwas Cassis, Blüten, etwas<br />
Flieder. Erinnert in seiner Struktur an Sancerre, bleibt trotzdem<br />
ein Franke. Angemessene Dichte, stoffig, entwickelt<br />
Tiefe und Mineralik. Eigenständig. 13 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
93+ 2020 Rödelsee Schwanleite Silvaner<br />
trocken<br />
Feine Würze in der Nase, Akazienblüte, Birne und Apfel, Noten<br />
von Haselnuss, feines Karamell, steinige Noten. Kräftiges<br />
und auch breit angelegtes Format am Gaumen, saftig,<br />
druckvoll, tragende Säure, mineralische Würze, reife Phenolik,<br />
die zur Komplexität beiträgt. 13,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
93 2021 Rödelsee Küchenmeister<br />
Silvaner trocken<br />
Feine Würze in der dichten Nase, mineralisch, Keuper, kräuterig,<br />
gelber Apfel, Birne, etwas Holzfass. Am Gaumen kräftig<br />
gebaut, druckvoll mit phenolischer und vor allem mineralischer<br />
Spannung, betont trocken, tragende Säure, herber<br />
Apfel und etwas Zitrik, lang. 13 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
92+ 2022 Rödelsee Küchenmeister<br />
Weißburgunder trocken<br />
Die Gelassenheit bestimmt schon das Duftbild: ein Eindruck<br />
von weicher Stimmigkeit mit Blüten, Mirabellen, Apfel und<br />
Mandarinen. Entwickelt aus einer weichen, samtenen Textur<br />
heraus Kraft und Hintergründigkeit, begleitet von würziger<br />
Mineralik, unaufgeregt, natürlich. 13 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
91+ NV Spätburgunder trocken<br />
Leichtes Ziegelrot. Würzige und duftige Nase mit Kirsche,<br />
Hagebutte, roter Kirsche und etwas Panna cotta mit Vanille.<br />
Am Gaumen mit fester Struktur, unkitschig trocken, feste<br />
Säureader, die Tannine sind präsent, versprechen Reifepotenzial,<br />
mittlere Dichte, elegant. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
167
WEINGÜTER FRANKEN<br />
<br />
FAIRGRAPES<br />
Nobistor 16, 22767 Hamburg<br />
www.fairgrapes.eu<br />
Kontakt: Konstantin Haßmann, Christoph Reiter<br />
Flaschen/Hektar: 80.000 (80 % weiß, 10 % rot,<br />
10 % Rosé, 4 % Schaumwein)<br />
Anbauweise: in Umstellung<br />
<strong>Wein</strong> zu trinken und dabei Gutes zu<br />
tun, das ist eine Idee, die auch uns<br />
gefallen könnte. Von dieser Idee<br />
getragen, gründeten Konstantin Haßmann<br />
und Christoph Reiter »FairGrapes«: Mit der<br />
Unterstützung der <strong>Wein</strong>güter Fürst Löwenstein,<br />
Freiherr von und zu Franckenstein, Boris<br />
Kranz, Gerd Bernhart und Zwölberich entstehen<br />
Sondereditionen, mit einem Teil des Erlöses<br />
werden Naturschutzprojekte unterstützt.<br />
Alle <strong>Wein</strong>e sind klar im Ausdruck und<br />
gefühlvoll balanciert, es sind keine »lauten«<br />
<strong>Wein</strong>e, alle erfüllen patent ihre Mission: mit<br />
Stil und Geschmack die Natur zu schützen.<br />
90 2023 »Melli« Riesling trocken<br />
Grapefruit in der Nase, Mandarinenschale, Birne und Apfel,<br />
helle Blüten, gelbe Zitrone, steinige Anklänge, feine Würze.<br />
Sehr saftig am Gaumen, Pfirsich und Aprikose, Schmelz und<br />
Geschmeidigkeit, reife Säure, weinig, nicht zu fordernd, elegant,<br />
Limette im Finish. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
90 2023 »Lio« Sauvignon Blanc trocken<br />
Fruchtige und auch dezent blumige Nase, gellbe Blüten, reife<br />
Aprikose, Mango, Schwarze Johannisbeere. Zugänglich<br />
am Gaumen, kompakte Struktur, Schmelz, reife Säure, süßliche<br />
Frucht, gelbe Kiwi, Stachelbeere, elegante Aufführung,<br />
feine Würze im Ausklang. 12 Vol.-%, DV, €€<br />
90 2023 »Theo« Weißburgunder trocken<br />
Gelber Apfel, Mirabelle und Aprikose, weiße Mandeln, feine<br />
Gartenkräuter, Thymian, Estragon, dezente Würze, Tomatenblatt.<br />
Saftig und klar im Ausdruck, gute Balance, mittelgewichtig<br />
in der Struktur, feinfruchtig, Mandarine, Aprikose,<br />
trocken, elegant. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
89+ 2023 »Henry« Chardonnay trocken<br />
Birne und Quitte, nussige Anklänge, Haselnuss, heller Sesam,<br />
auch Bananenschale, feine Würze, ein Hauch Vanille.<br />
Am Gaumen kräftiger, kompakter Bau mit fester Struktur,<br />
mittelgewichtiger Extrakt, saftig, Birne und Banane, weiche<br />
Säure, gerne auch zum Essen. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
90 2020 »Tara« Spätburgunder trocken<br />
Rote und auch dunkle Kirschen mit Brombeeren im würzigen<br />
Duft, begleitet von getrockneten Kräutern, nasser Erde<br />
und rauchigen Noten. Zeigt sich mit kräftigem Bau am Gaumen,<br />
saftiger Fluss mit Kirsche, feinkörniger, eleganter<br />
Gerbstoff, feine Süße, gut balanciert. 13 Vol.-%, NK, €€<br />
89+ 2023 »Oskar« Grauburgunder trocken<br />
Birne, Melone und auch Quitte, Mandarine und Orangenschale,<br />
Mandelmus, leicht geröstete Haselnüsse, ein wenig<br />
Heu. »Oskar« ist ein geselliger und umgänglicher Zeitgenosse,<br />
saftig am Gaumen, zitrisch, etwas Blutorange, Schmelz,<br />
reife, weiche Säure, gepflegte Phenolik. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
168 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER FRANKEN<br />
SCHLOSS<br />
FRANKENBERG<br />
Schloss Frankenberg 1, 97215 Weigenheim<br />
T: +49 9339 97140, www.schloss-frankenberg.de<br />
Kontakt: Maximilian Czeppel<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Hektar: 22,5 ha<br />
Als Maximilian Czeppel 2014 in das<br />
marode historische <strong>Wein</strong>gut kam,<br />
fand er ein paar alte <strong>Wein</strong>fässer vor<br />
und die Produktion lag am Boden. Zehn Jahre<br />
später sind Schloss und Rebflächen instand<br />
gesetzt. Der Kellermeister hat sein Rebsortenspektrum<br />
längst über Silvaner und Riesling<br />
hinaus erweitert. Schön wie es ihm gelingt, die<br />
Werte der exzellenten Lagen in stoffige, würzige<br />
<strong>Wein</strong>e zu übertragen. Dass der wahrlich<br />
sensationelle Eiswein leicht trüb ins Glas<br />
fließt, sollte nicht irritieren – dieser enorm<br />
reichhaltige <strong>Wein</strong> ist so viskos, dass er durch<br />
keinen Filter laufen würde!<br />
92+ 2022 »Selection Lara Löw« Schloß<br />
Frankenberg Weissburgunder trocken<br />
Duft nach geröstetem Buchweizen, Orangenschale. Am<br />
Gaumen leicht herb mit feiner Süße, zarten Holz- und Karamellnoten,<br />
das Mundgefühl ist dicht und mollig mit großer,<br />
lange anhaltender Saftigkeit. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2023 Schloß Frankenberg Louisenberg<br />
Silvaner trocken<br />
Im Duft zarte Aromen von Heu, bitteren Mandeln und einer<br />
feinen Mineralität, die sich am Gaumen wunderschön fortsetzt.<br />
Der <strong>Wein</strong> ist ungemein würzig, dicht gewoben, das<br />
Säurespiel hat, gepaart mit eleganter Cremigkeit, einen langen<br />
Nachhall. Perfekter Speisenbegleiter. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
90+ 2023 »Mineralkeuper« Schloß<br />
Frankenberg Silvaner trocken<br />
Der Duft ist erst verhalten, dann riecht es fein nach Austernschalen.<br />
Am Gaumen würzige Noten wie Piment und Rauch,<br />
elegant lebendiges Säurespiel, hohe Mineralität. Der Nachhall<br />
ist lange und hat eine feine Frische. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
97 2022 Schloß Frankenberg Louisenberg<br />
Silvaner Eiswein<br />
Helles Goldgelb, leicht trüb. Überwältigend im Duft: Dörrbirne<br />
und Dattel, getrocknete Mango, Nektarine. Im Mund ist<br />
der <strong>Wein</strong> extrem viskos, vermutlich wäre er durch keinen Filter<br />
gegangen, er hat eine ungemeine aromatische Dichte,<br />
aber auch eine feine Gerbigkeit, Süße und Säure sind im Lot.<br />
Alles sehr klar. Großes Eiswein-Kino! 6,5 Vol.-%, DV, €€€€<br />
92+ 2023 »Selection Livia Löw« Schloß<br />
Frankenberg Riesling Spätlese<br />
Feiner Duft nach reifer Zitrusfrucht, kandierte Limonenschale,<br />
etwas Minze, dazu Mirabellenmarmelade, insgesamt<br />
würzig. Am Gaumen mit lebendiger Säure, Süße perfekt integriert,<br />
frisch bleibend, Zitrusfrüchte zeigen sich, Kräuterwürze,<br />
sehr trinkige Spätlese. 8 Vol.-%, DV, €€€<br />
92 2022 »Selection Sebastian Löw« Schloß<br />
Frankenberg Sylvaner trocken<br />
92 2022 »Selection Ottilie Löw« Schloß<br />
Frankenberg Cuvée trocken WB/CH/PG<br />
91+ 2023 Schloß Frankenberg Louisenberg<br />
Scheurebe trocken<br />
91+ 2023 Schloß Frankenberg<br />
Weissburgunder trocken<br />
91+ 2022 »Selection Florian Löw« Schloß<br />
Frankenberg Riesling trocken<br />
90+ 2023 »Mineralkeuper« Schloß<br />
Frankenberg Riesling trocken<br />
91 2023 Schloß Frankenberg Louisenberg<br />
Riesling Kabinett<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
169
WEINGUT<br />
RUDOLF FÜRST<br />
Hohenlindenweg 46, 63927 Bürgstadt<br />
T: +49 9371 8642, www.weingut-rudolf-fuerst.de<br />
Kontakt: Sebastian Fürst<br />
Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />
Flaschen/Hektar: 120.000 (40 % weiß, 60 % rot)/21 ha<br />
Wir wiederholen uns an dieser Stelle,<br />
aber wir tun es gern: Was Sebastian<br />
Fürst Jahr für Jahr vorstellt, ist<br />
<strong>Wein</strong> um <strong>Wein</strong> herausragend, aber ebenso<br />
durch die Konstanz im Lauf der Zeit. Im Ausland<br />
ist der »<strong>Falstaff</strong> Winzer des Jahres 2018«<br />
längst zum Synonym für deutschen Spätburgunder<br />
geworden. Die <strong>Wein</strong>e schmecken nach<br />
Buntsandstein und Churfranken, aber ihre innere<br />
Festigkeit gleicht der größter Burgunder.<br />
So waren wir nicht erstaunt, als wir eine zehn<br />
Tage geöffnete Flasche »Bürgstadter Berg«<br />
nachverkosteten: Der <strong>Wein</strong> ist frisch wie am<br />
ersten Tag und sogar noch komplexer.<br />
96 2022 »R« Chardonnay trocken<br />
Dicht und definiert im ersten Duft. Sternfrucht, Quitte,<br />
Lemon Curd, Limettenzeste, Geißblatt und Kreide. Am Gaumen<br />
pure Mineralik, dann feinste, helle Frucht und nochmals<br />
Salz. Unglaubliche Spannung und Druck am Gaumen<br />
bei akzentuierter Säure. Im Nachhall ein Touch Austernschale,<br />
dabei elegant und bedeutend. 12,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />
92 2023 »pur mineral« Riesling trocken<br />
Ein mittleres Zitronengelb. Ein Duft von Limette, grünem<br />
Apfel, Meyer-Zitrone und ein Hauch Jasmin. Am Gaumen<br />
<strong>Wein</strong>gbergpfirsich, nasser Stein, Quitte, von reifer Säure balanciert.<br />
Trocken und doch so saftig. Guter Nachhall. Eben<br />
Riesling pur. 11,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />
98 2022 Bürgstadt Hundsrück<br />
Spätburgunder GG<br />
Im insgesamt noch verschlossenen Duft klingen Himbeere<br />
und Rosenblatt an. Der Gaumen fließt so saftig und elegant,<br />
dass man sich schwer tut, die Gerbstoffmenge zu schätzen.<br />
Vermutlich hat der <strong>Wein</strong> sehr viel mehr Tannin, als man<br />
glaubt. Taktile Mineralität und Säurenerv geben ihm enormen<br />
Drive. 13 Vol.-%, NK, €€€€<br />
97 2022 Klingenberg Schlossberg<br />
Spätburgunder GG<br />
Im Duft noch nicht offen, aber bereits vielschichtig: Preiselbeere,<br />
Sauerkirsche, Dill, balsamische Töne, getrocknete Tomate.<br />
Der Gaumen deutet die Wucht nur an, die die Lage zu<br />
bringen imstande ist, kleidet den Gaumen mit einem körnigen,<br />
aber zugleich geschliffenen Tannin aus. Grand-Cru-Niveau<br />
für die Langstrecke. 13 Vol.-%, NK, €€€€<br />
96+ 2022 Bürgstadt Centgrafenberg<br />
Spätburgunder GG<br />
Im Duft findet man eine Frucht von Süßkirsche mit mineralischen<br />
Untertönen, Mandel, Kirschkern, florale Noten. Die<br />
Gaumenstruktur zeigt idealtypisch die für Lage und <strong>Wein</strong>gut<br />
kennzeichnende Verbindung aus Feingliedrigkeit und innerer<br />
Festigkeit, das hat eine subtile Form der Spannung, ist<br />
kompakt, wird sehr lange leben. 13 Vol.-%, NK, €€€€<br />
95 2022 »R« Weisser Burgunder trocken<br />
94+ 2023 Bürgstadt Centgrafenberg Riesling GG<br />
94 2022 »1G« Bürgstadt Berg Chardonnay trocken<br />
94+ 2022 »R« Frühburgunder trocken<br />
94 2022 »1G« Bürgstadt Berg Spätburgunder<br />
trocken<br />
93+ 2022 Grossheubach Spätburgunder trocken<br />
92 2022 »Tradition« Spätburgunder trocken<br />
170 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER FRANKEN<br />
<br />
FÜRSTLICH<br />
CASTELL’SCHE<br />
DOMÄNE<br />
Schlossplatz 5, 97355 Castell<br />
T: +49 9325 60160, www.castell.de<br />
Kontakt: Peter Geil<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Sa 10–17 Uhr, So 10–16 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 450.000 (84 % weiß, 12 % rot,<br />
1 % Rosé, 1 % süß, 2 % Schaumwein)/70 ha<br />
Sieben <strong>Wein</strong>bergslagen, 70 Hektar, 800<br />
Jahre: Die erste Erwähnung des Kulturguts<br />
<strong>Wein</strong> unter dem rot-weiß gevierten<br />
Wappen der Familie Castell stammt aus dem<br />
Jahr 1224. Doch Ferdinand Fürst zu Castell-<br />
Castell und sein Gutsverwalter Peter Geil gehören<br />
nicht zu der Art Menschen, die sich auf<br />
dem Lorbeer ausruhen. Gerade in den letzten<br />
Jahren ging nochmal ein merklicher Ruck<br />
durch das <strong>Wein</strong>gut: Die Entscheidung, die Silvaner-GGs<br />
aus dem Schlossberg erst nach<br />
fünf Jahren Reife zu vermarkten, ist wegweisend<br />
dafür, wie man die Sorte Silvaner positionieren<br />
muss: oben, weit oben.<br />
96 2015 Castell Schlossberg Silvaner GG<br />
Konzentrierte, kraftvolle Demonstration von Silvanerreife.<br />
Aromenstark, etwas Akazienhonig, Heu, nussig, blättrig, etwas<br />
Curry. Am Gaumen viel Druck und noch mehr Extrakt.<br />
Kräftige Statur. Gelungenes Spiel aus Gerbstoff und Säure.<br />
Kraft und Eleganz, Frische in der Reife. 14 Vol.-%, DV, €€€<br />
95+ 2019 »Monopol« Castell Schlossberg<br />
Silvaner GG<br />
Feine Birne mit steinigen Noten, gelber Apfel, Mirabelle, feine<br />
Kräuter, nussige Aromen. Am Gaumen auf eine elegante<br />
und fein nuancierte Art druckvoll, dichter Extrakt, komplex,<br />
der sich feinmaschig auflöst, reife, raffinierte Säure, mineralische<br />
Ausprägung, gute Länge. 13,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
94 2020 »Granit« Alter fränkischer Satz<br />
trocken AFS<br />
Eindrucksvolles, tiefes Bukett. Apfel, etwas Speck. Frische<br />
und Konzentration gleichermaßen. Earl-Grey-Tee, etwas<br />
Rauch, leichte Floralität. Alles sehr einnehmend und in Balance,<br />
am Gaumen auskleidend, würzig. Konzentriert, aber<br />
nicht zu dicht. Monument. 12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
93+ 2022 »Monopol« Castell Hohnart Silvaner<br />
trocken<br />
Frucht. Elegant und finessenreich. Am Gaumen ein Duo aus<br />
zartem Apfel- und Birnengeschmack, gepaart mit steiniger<br />
Kräuterwürze und deutlicher Salzigkeit. Animierende Balance.<br />
Top Value! 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
93 2022 »Monopol« Castell Reitstieg<br />
Spätburgunder trocken<br />
Dezent in der Farbe und elegant im Duft. Es entwickeln sich<br />
in der Nase Aromen von Cranberry, Brombeere, Roter Johannisbeere<br />
sowie Gewürznelke. Am Gaumen mit feiner Würze,<br />
reifem Tannin, sehr gut balancierender Säure und Komplexität.<br />
Motivierende Spannung führt in den bedeutenden Nachhall.<br />
13,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
93 2022 »Apriles« Silvaner trocken<br />
92 2022 »Monopol« Castell Kugelspiel<br />
Silvaner trocken<br />
92 2022 »Monopol« Castell Hohnart Riesling<br />
trocken<br />
92 2022 Castell Kirchberg Weißburgunder tr.<br />
91+ 2023 Castell Silvaner trocken<br />
89 2023 Silvaner trocken<br />
91+ 2022 Spätburgunder trocken<br />
Das warme Jahr ist nicht spürbar. Eher leise und mit feiner<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
171
WEINGUT<br />
DR. HEIGEL<br />
Haßfurter Straße 30, 97475 Zeil am Main<br />
T: +49 9524 3110, www.weingutdrheigel.de<br />
Kontakt: Christoph Hinderfeld<br />
Ab-Hof-Verkauf: nach tel. Vereinbarung<br />
Flaschen/Hektar: 70.000 (60 % weiß, 40 % rot)/10 ha<br />
Das <strong>Wein</strong>gut Dr. Heigel aus Zeil am<br />
Main zeigt sich einmal mehr als Könner<br />
in vielen Genres und Disziplinen<br />
mit <strong>Wein</strong>en, die mehrere Jahrgänge umspannen<br />
und bis zum dichten, mineralischen Silvaner<br />
aus 2016 zurückreichen. Besonders beeindruckend<br />
und faszinierend ist die Gabe des<br />
Teams um Kellermeister Philipp Wagner, Rebsorten<br />
wie Kerner oder Rieslaner, denen das<br />
Image des Gestrigen anhaftet, eine zeitgemäße<br />
Interpretation angedeihen zu lassen: Gerade<br />
der Rieslaner mit seinem hoch eleganten Auftritt<br />
ist ein Blick in die Zukunft und keiner zurück.<br />
Très charmant!<br />
92+ 2016 Mainstockheim Hofstück Silvaner<br />
Spätlese trocken<br />
Intensive Würze in der Nase, kräuterig, reife Birne, Quitte,<br />
Aprikose, Quittenchutney, steinige Würze, keuperige Mineralik.<br />
Kompakter Bau, dicht verwoben am Gaumen mit gutem<br />
Extrakt, kerniger Substanz, reifer, stabiler Säure und der Mineralik<br />
der warmen Lage. 12 Vol.-%, DV, €€€<br />
91+ 2021 Zeil Mönchshang Rieslaner feinherb<br />
Reifes Steinobst, Pfirsich und Aprikose, auch Melone, schöne<br />
Würze, kräuterig, etwas Malz, feiner Rauch. Der Gaumen<br />
wird belebt von dem Zusammenspiel von frischer Säure und<br />
fruchtiger Süße. Was der Riesling kann, fällt dem Rieslaner<br />
nicht schwer. Feine Mineralik. 12 Vol.-%, DV, €€<br />
91+ 2021 Mainstockheim Hofstück<br />
Weißburgunder trocken<br />
In Butter geschwenkter Kürbis, Aprikose, Ananas, Birne und<br />
Quitte, nussige Noten, Gewürze, Aprikosenchutney. Großzügiger<br />
Weißburgunder mit einer gewissen Opulenz, Schmelz,<br />
Restsüße und mineralischem Lagenausdruck. Reife, präsente<br />
Säure, im Ausklang zitrische Herbe. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
91+ 2022 Zeil Mönchshang Kerner Spätlese<br />
feinherb<br />
Kräuter wie Estragon und Thymian in der Nase neben Noten<br />
von reifen Früchten, Birne, Steinobst, Mirabellen, Kandiszucker.<br />
Verbindet am schlanken, kompakt gebauten Gaumen<br />
Spätlese-Fruchtsüße mit der würzigen Mineralik der Lage,<br />
reife, tragende Säureader. 12 Vol.-%, DV, €€<br />
91+ 2022 Mainstockheim Hofstück<br />
Weißburgunder trocken<br />
Gelbe Blüten und Früchte in der intensiven Nase, Aprikose,<br />
Pfirsich und Birne, auch Quitte, Mandarinenschale. Schlank<br />
im Alkohol, in der Struktur breit angelegt mit weichem Hintergrund<br />
und Schmelz, reife, eingewobene Säure, fruchtigsüßlicher<br />
Kern, kultiviert. 11,5 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2021 Müller-Thurgau feinherb<br />
Feine Gartenkräuter treffen im Duft auf steinige Würze und<br />
reifen Apfel, Aprikose, etwas Malz und Lakritze. Filigran gebauter<br />
Müller-Thurgau mit fein ziselierter Säure, der nicht<br />
auf Wucht und Komplexität abzielt, sondern sein adrettes<br />
Süße-Säure-Spiel zelebriert. 11 Vol.-%, DV, €€<br />
172 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER FRANKEN<br />
<br />
STAATLICHER<br />
HOFKELLER<br />
WÜRZBURG<br />
Residenzplatz 3, 97070 Würzburg<br />
T: +49 931 3050923, www.hofkeller.de<br />
Kontakt: Thilo Heuft<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–18 Uhr, Sa 10–14 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 800.000 (87 % weiß, 13 % rot)/115 ha<br />
Auf eine sage und schreibe fast 900 Jahre<br />
alte Geschichte kann der Hofkeller<br />
zurückblicken, einst war dem Namen<br />
»Fürstbischöflich« vorgestellt, dann »Königlich<br />
Bayerisch«, nun eben »Staatlich«. Bei einer<br />
so langen Geschichte ist es kein Wunder,<br />
dass sich ein großer Schatz an staatstragenden<br />
<strong>Wein</strong>bergslagen im Besitz des <strong>Wein</strong>guts befinden.<br />
Aus diesen kommen – das zeigt die neue<br />
Kollektion – verlässlich große Silvaner und<br />
Rieslinge. Wer in Würzburg weilt, sollte sich<br />
einen Besuch der Keller unter der Residenz<br />
nicht entgehen lassen – auch, aber nicht nur<br />
der <strong>Wein</strong>e wegen!<br />
94 2023 Würzburg Stein-Berg Silvaner GG<br />
Im Duft zunächst kräuterig, Gartenkräuter, Kümmelsaat,<br />
weißer Sesam, würzig, rauchig, mit Apfel und Birne. Setzt<br />
am Gaumen saftig an, kompakter Bau, der Extrakt löst sich<br />
elegant auf, feine Phenolik, eingebundene Säure, mineralische<br />
Würze, leicht salzig. 13,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
94 2023 Würzburg Stein-Berg Riesling GG<br />
Zitronenblüten mit Aprikose und weißem Pfirsich, eleganter,<br />
fein nuancierter Duft, etwas Himbeere spielt rein. Zeigt<br />
am Gaumen, dass nicht nur Silvaner am Stein performt, gut<br />
gebündelt, mit der Lebendigkeit und würzigen Mineralik, die<br />
Riesling ausmacht. 13,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
93+ 2023 Randersacker Pfülben Riesling GG<br />
Kräuterig, würzig und mineralisch in einer guten Dosierung<br />
in der Nase, ein wenig Schwarztee, Pfirsich, Mirabellen. Die<br />
agile und selbstbewusste Säure nimmt am Gaumen gleich<br />
Fahrt auf, gepflegte Phenolik, mittlere Komplexität, die Mineralik<br />
macht es rund. 12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
91 2022 Großheubach Spätburgunder<br />
trocken<br />
In der Nase sind Aromen von Walderdbeere, Heidelbeere, Kirsche,<br />
Veilchen, Vanilleschote, gepaart mit einer leichten<br />
Rauchigkeit. Das Tannin wird am Gaumen super von der Säure<br />
getragen, saftiger Körper, feine Gerbstoffe, rotfruchtig<br />
und gut integriertes Holz. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
94+ 2020 Würzburg Stein-Berg Riesling<br />
Beerenauslese<br />
Sattes Goldgelb, intensiver Duft nach kandierten Zitrusfrüchten,<br />
feine Honigwürze, Rosine, Süßholz, gedörrte Aprikose.<br />
Am Gaumen sehr dicht, opulente Süße, feine Säure,<br />
konzentrierte, süße Zitrusfrucht, Papaya, Mango, feine Würze,<br />
sehr lang, viel Potenzial. 9,5 Vol.-%, DV, €€€€<br />
92+ 2023 Würzburg Innere Leiste Silvaner<br />
Erste Lage trocken<br />
92 2023 Handthal Stollberg Silvaner<br />
Erste Lage trocken<br />
92 2023 Würzburg Innere Leiste Riesling<br />
Erste Lage trocken<br />
91+ 2023 Würzburg Stein Weißer Burgunder<br />
Erste Lage trocken<br />
91+ 2023 Würzburg Stein Riesling Erste Lage<br />
trocken<br />
91+ 2023 Würzburg Stein Silvaner Erste Lage<br />
trocken<br />
92+ 2022 Großheubach Bischofsberg<br />
Spätburgunder GG<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
173
WEINBAU<br />
HOFMANN<br />
Schulgasse 2, 97355 Wiesenbronn<br />
T: +49 9325 6871, www.weinbau-hofmann.de<br />
Kontakt: Familie Hofmann<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Sa 8–19 Uhr, So 9–12 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 46.700 (70 % weiß, 20 % rot,<br />
10 % Rosé)/5,5 ha<br />
Anbauweise: in Umstellung<br />
<strong>Wein</strong>bau betreibt die Familie seit<br />
Jahrhunderten, doch erst mit Mario<br />
Hofmann übernahm ein Vollblutwinzer<br />
den Betrieb. »Ungezwungen« sei<br />
sein Herangehen, sagt Hofmann, aber es ist auch<br />
umweltbewusst: Seit 2021 ist der Betrieb Mitglied<br />
bei Naturland. Als Einwohner der Rotweininsel<br />
am Steigerwald legt Hofmann mit<br />
würzigem Spätburgunder vor. Noch eine Nuance<br />
besser gefielen uns die Silvaner, die sich gut bei<br />
Tisch machen dürften. Die Holzfässer lagern übrigens<br />
im tiefen historischen Keller, während<br />
oben Gäste im klitzekleinen »Vinotel« im Rotoder<br />
im Weißweinzimmer übernachten.<br />
90+ 2023 Castell Kirchberg Silvaner Spätlese<br />
trocken<br />
Kräuterwürzig im Duft, Lorbeer, Estragon, Kerbel, Heu, Apfel,<br />
Birnen, Zitronen, weiße Grapefruit, Mandarine. Am Gaumen<br />
kompakt und dicht, saftige Frucht, nahtlos eingewobene<br />
Säure, feine Würze in sich rund und stimmig mit viel Frische<br />
und Trinkfluss. 13 Vol.-%, DV, €<br />
90 2023 Handthal Stollberg Silvaner<br />
Spätlese trocken<br />
Fein und dicht im Duft, frische Birnen und Äpfel, weiße<br />
Grapefruit, Zitronenzeste, Wiesenkräuter, dezent Rauch<br />
und Pfeffer. Am Gaumen frisch beginnend und mit Schmelz<br />
folgend, stoffig und dicht die Gaumenmitte, im Finale saftig<br />
und Frisch mit feiner Süße und aparter Würze.<br />
13,5 Vol.-%, DV, €€<br />
90 2023 »Alte Reben« Iphofen Kalb Müller-<br />
Thurgau Spätlese trocken<br />
Dezent im Duft, feine Würze und zarte Frucht von Apfel, Litschi,<br />
Zitronenzeste, Muskatblüte sowie Orangenblüte. Am<br />
Gaumen mit weicher Struktur, viel Schmelz, eng anliegende<br />
reife Säure, vollmundig und dicht, begleitet hervorragend<br />
gewürzte Speisen der orientalischen, indischen oder asiatischen<br />
Küche. 13,5 Vol.-%, DV, €<br />
90 2023 Wiesenbronn Geisberg Silvaner<br />
Spätlese trocken<br />
Im Duft sonnenverwöhnte Frucht, Birnen, Honigmelone,<br />
kandierte Zitronen, dazu Blütenduft, Flieder, Moschus. Am<br />
Gaumen vollmundig und dicht, kompakt im Bau, reife Säure<br />
Hand in Hand mit Schmelz, Frucht und Würze und charmanter<br />
Süße im Finale, gut bei Tisch. 13,5 Vol.-%, DV, €<br />
89+ 2023 »Sommerfrischler« Riesling<br />
Kabinett trocken<br />
Sortentypisch im Duft, Zitrusfrucht, grüner Apfel, Birnen,<br />
Wiesenkräuter, helle Blüten. Am Gaumen mit viel Saft, frische<br />
Frucht, getragen von feiner Süße, der aber eine lebendige,<br />
gut integrierte Säure entgegensteht und für Frische<br />
sorgt, ein trinkanimierender Riesling. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
90 2019 Wiesenbronn Wachhügel<br />
Spätburgunder Spätlese trocken<br />
Viel Würze im Duft, Tabak, Gewürznelke, Unterholz, rote Kirschen,<br />
dunkle Beeren, schwarzer Pfeffer, weiße Mandeln.<br />
Am Gaumen schlank und klar im Ausdruck, frische Frucht,<br />
feine Säurestruktur, feiner Gerbstoff, saftig und frisch für<br />
gesellige Runden zur Vesper. 13 Vol.-%, DV, €<br />
174 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
HULLER<br />
WEINGÜTER FRANKEN<br />
Maintalstraße 11, 97855 Homburg am Main<br />
T: +49 9395 7809520, www.weingut-huller.de<br />
Kontakt: Isabella und Michael Huller<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo, Mi und Fr 13–18 Uhr und<br />
nach Vereinbarung<br />
Hektar: 8 ha<br />
Michael Huller gehört zu der jungen,<br />
ebenso tatkräftigen wie innovativen<br />
Winzergeneration in Franken. 2009<br />
hat er mit einem Hektar begonnen, mittlerweile<br />
sind es acht, die er zusammen mit Ehefrau<br />
Johanna und Team bewirtschaftet – und<br />
zwar ziemlich ambitioniert. Kein Wunder,<br />
schließlich hat er vor der Selbständigkeit nicht<br />
nur in der Toskana und in Kalifornien Station<br />
gemacht, sondern unter anderem bei Paul<br />
Fürst. Auch der aktuelle Jahrgang ist Michael<br />
Huller wunderbar gelungen, die <strong>Wein</strong>e sind<br />
saftig und haben herrlichen Grip – das macht<br />
Spaß und hat Tiefe.<br />
92+ 2023 »CO. Burgterassen« Alter Satz<br />
trocken GS/TR/RR/BS/WB/SB<br />
Würzig-mineralische Nase, Gesteinsmehl, süße Limonenzeste,<br />
etwas Mango, Minze, noch etwas verhalten. Am Gaumen<br />
mit schönem Schmelz, feiner Grip, schöne Zitrusfrucht,<br />
reif und satt, dazu Würze und delikate Phenole, gute Struktur<br />
und Länge, Potenzial. 13 Vol.-%, DV, €€€<br />
92 2021 »Luna« Homburg Kallmuth Silvaner<br />
trocken<br />
Duft nach Apfelschalen, Rauch, dazu roter Apfel, Quitte, reife<br />
Birne, Haselnuss und Mandel, schöne Dichte. Am Gaumen<br />
mit lebendiger Säure, schöner Grip, saftiger Apfel, Birnensaft,<br />
feine Kräuterwürze, zarte Mineralik, Silvaner mit guter<br />
Struktur und guter Länge. 13,5 Vol.-%, DV, €€<br />
91+ 2023 Homburg Kallmuth Blauer Silvaner<br />
trocken<br />
Duft nach feinen Kräutern, Minze, Lorbeer, dazu Apfel und<br />
Birne, dahinter Haselnuss sowie zarter Rauch. Am Gaumen<br />
mit sehr gut integrierter Säure, schöner Schmelz, Kräuterwürze,<br />
Apfel, Birne, Mandelmus, schöner Trinkfluss, gute<br />
Länge, macht Spaß. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2022 »Alte Reben« Homburg Kallmuth<br />
Silvaner trocken<br />
Duft nach feiner Kräuterwürze, Melisse, roter Apfel, Birne,<br />
Haselnuss und Mandel, frisch und klar, mit Belüftung Mandarinenabrieb.<br />
Am Gaumen mit feiner Säure, zarte Phenole<br />
sorgen für Grip, helle Früchte, Apfel, Quitte, gute Struktur<br />
und Länge. 13,5 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2021 »Alma« Weißburgunder trocken<br />
Duft nach reifem roten Apfel, Kerngehäuse, Birne, Mandelmus,<br />
feine Würze, eine Spur Rauch, dazu feine Zitrusaromen.<br />
Am Gaumen mit wohltemperierter Säure, schöner Grip, zupackend<br />
und frisch, Apfel, Quitte, etwas Limonensaft, frische,<br />
direkte Art, sehr trinkig. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2023 Homburg Kallmuth Rieslaner<br />
trocken<br />
Feiner, kräuteriger Duft, Nektarine, Mandarinenabrieb, Zitronenmelisse,<br />
ein Hauch Muskatblüte, insgesamt sehr appetitlich.<br />
Am Gaumen mit feiner Säure, schöne Spannung, klar,<br />
Zitrusfrüchte, steinige Mineralität, enorm frisch und trinkig,<br />
spannender Rieslaner. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
175
SEKTKELLEREI<br />
HÖFER<br />
Frankfurter Straße 87, 97082 Würzburg<br />
T: +49 931 4679447-0, www.hoefersekt.de<br />
Kontakt: Karin Höfer<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Carsten Höfer erzeugt in einem alten<br />
Brauereikeller in Würzburg seine<br />
Schaumweine. Der passionierte Sektmacher<br />
will keine Massenware produzieren,<br />
sondern Unikate schaffen wie den dichten,<br />
spannungsvollen »Coeur« aus dem Jahr<br />
2019. Fundiertes Handwerk und moderne<br />
Betriebsstrukturen werden in der Kellerei, die<br />
mit einer der modernsten Füllanlagen<br />
<strong>Deutschland</strong>s arbeitet, kombiniert. »Es gibt<br />
nur einen Grund, warum ich Sekt mache: Das<br />
Resultat macht glücklich«, sagt Carsten Höfer.<br />
Wir starten die Bewertung mit zwei Sternen,<br />
sehen aber deutliches Aufstiegspotenzial.<br />
95 2019 »Coeur N°002« extra brut CH/PN<br />
Betörend im Duft, weiße Mandeln, Brioche, Pfirsich, Aprikosen,<br />
Waldbeeren, Zitronenbutter, weiße Grapefruit. Am Gaumen<br />
elegant und frisch, Schmelz, feines Mousseux, frische<br />
Säure, dicht und geschmeidig, spannungsvoll, bissig, gut im<br />
Extrakt, lange am Gaumen. 12 Vol.-%, NK, €€€€<br />
94 2018 »Prestige« Chardonnay<br />
brut nature<br />
Feinduftig, florale Noten, weiße Blüten, gelbe Frucht, Ananas,<br />
frisch gebackenes Brioche, Zitronenbutter, Eukalyptus,<br />
weiße Salzmandel. Am Gaumen dicht und mit Schmelz, feine<br />
Würze, elegant und frisch, feiner Säurenerv, feine Phenolik,<br />
lange am Gaumen. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />
93 2019 »Blanc de Blanc Prestige« brut<br />
WB/CH<br />
Feinwürzig und Zitrusfrucht im Duft, weiße Grapefruit, frische<br />
Zitronen, Apfelschale, Brioche, kalkige Kühle. Am Gaumen<br />
frisch und elegant, feine Mineralik, klar, zupackende,<br />
gut eingebundene Säure, straff, feines Mousseux, animierender<br />
Aperitif oder Begleiter von leichten Speisen.<br />
12 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2018 »Prestige« Riesling extra brut<br />
Dezent im Duft, Hefegeprägt, Streuobstwiese und Kornblumen,<br />
Rauch, Apfelschale, Brotkrume, Aprikosen, kandierte<br />
Zitronenschale, getrocknete Kräuter. Am Gaumen straff,<br />
gute, lebendige Säure trifft auf reife, verhaltene Frucht, würziger<br />
Kern, cremig, dennoch straff. 12,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />
92+ 2019 »Sans Dosage Prestige« Silvaner<br />
brut nature<br />
Dezent und Rauch im Duft, Kräuterwürze mit gelber Steinfrucht,<br />
malzige Noten, frisch gebackenes Sauerteigbrot. Am<br />
Gaumen mit Schmelz und Würze, dezent malzig und nussige<br />
Anklänge, reifer Apfel, Grapefruit, lebendiges feines Mousseux,<br />
feiner Säurenerv, kulinarisch vielseitig.<br />
12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
91+ 2018 »Rosé Prestige« brut<br />
Strahlende Zwiebelschale. Dicht und komplex mit feiner<br />
Würze, Rauch, Tabak, Brioche, frische und getrocknete Beerenfrucht,<br />
Hagebuttenschale, nussig. Am Gaumen erneut<br />
mit viel Würze, karg und straff von der Frucht, lebendige<br />
Säure, schlank im Körper, dezente, charmante Süße im<br />
Nachhall, gut bei Tisch. 11,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
176 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER FRANKEN<br />
WEINGUT<br />
JULIUSSPITAL<br />
Klinikstraße 1, 97070 Würzburg<br />
T: +49 931 3931400, www.juliusspital-weingut.de<br />
Kontakt: Tanja Strätz<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Flaschen/Hektar: 1.300.000 (86 % weiß, 14 % rot)/<br />
185 ha<br />
Es ist eine Kollektion des Übergangs:<br />
Der langjährige Betriebsleiter Horst<br />
Kolesch ging nach 40 Jahren Betriebszugehörigkeit<br />
im November 2023 in Ruhestand,<br />
sein Nachfolger Jochen Brandt, gekommen<br />
vom <strong>Wein</strong>gut des Fürsten zu Hohenlohe-<br />
Oehringen, setzt erste eigene Akzente. Ob der<br />
Wechsel stilistische Auswirkungen hat, wird<br />
sich erst später zeigen. Klar ist: Auch die aktuellen<br />
<strong>Wein</strong>e befriedigen die hohen Erwartungen<br />
an die Würzburger Institution vollauf.<br />
Und mit der Echterberg-TBA aus 2022 hat<br />
Kolesch ein markantes Ausrufezeichen ans<br />
Ende seiner Dienstzeit gesetzt.<br />
94 2022 Iphofen Julius-Echter-Berg<br />
Silvaner GG<br />
Der Duft zeigt sich zum Verkostungszeitpunkt eher zugeknöpft:<br />
gerösteter Sesam, ein Hauch Holz. Der Gaumen hat<br />
einige Extrakttiefe, wirkt konzentriert, auch mit einer ganz<br />
leichten Grünlichkeit und einer aparten Bitternis, die feste<br />
Säure leitet in einen langen Abgang. 13 Vol.-%, DV, €€€<br />
94 2022 Würzburg Stein-Berg Silvaner GG<br />
Vereint Holznoten und balsamische Würze, zeigt eine feine erste<br />
Reife. Die Gaumenstruktur schwingt zwischen Großzügigkeit<br />
und Bündelung, Fülle und Fett sind da, aber in kontrollierter<br />
Form, balanciert von dichter Stoffigkeit, reifer Säure und einem<br />
pointierten, noch kompakten Abklang. 13,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
91+ 2023 Iphofen Kronsberg Riesling<br />
Erste Lage trocken<br />
Duftig und fruchtgetragen: Zitrone, rosa Grapefruit, Blutorange.<br />
Der Gaumen enfaltet ein schönes Spiel aus Salzigkeit,<br />
Kohlensäurefrische, dezenter Süße und feingliedriger<br />
Säure. Der Abgang endet terpenbetont-würzig, kompakt und<br />
mit sehr guter Länge. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
96 2022 Iphofen Julius-Echter-Berg Riesling<br />
Trockenbeerenauslese<br />
Goldgelb. Intensiver Duft nach Waldhonig, getrockneten<br />
Früchten, eingelegte Rosine, kandierte Zitrusfrucht, getrocknete<br />
Mango, dicht, viel Würze. Am Gaumen mit sehr<br />
viel Viskosität und Süße, lebendige Säure, ganz dicht, lebendig,<br />
kandierte Zitrusfrüchte, lang, balanciert, endet frisch,<br />
Potenzial! 6,5 Vol.-%, DV, €€€€<br />
94 2022 Riesling Auslese<br />
Intensiver Duft nach kandierten und getrockneten Früchten,<br />
zarte Rosine, kandierte Limone, etwas Waldhonig, zarter<br />
Rauch. Am Gaumen mit lebendiger Säure, sehr druckvoll,<br />
griffig, dichte Süße, dann Zitronenfrische, Honigwürze, lang,<br />
pikant, hat viel Potenzial. 10 Vol.-%, DV, €€€<br />
91+ 2022 Rosé brut PN/SW<br />
93 2022 Würzburg Stein-Berg Riesling GG<br />
93 2022 Volkach Karthäuser Weißer<br />
Burgunder GG<br />
91+ 2023 Würzburg Stein Silvaner Erste Lage<br />
trocken<br />
91 2023 »Standpunkt Muschelkalk«<br />
Escherndorf« Sauvignon Blanc trocken<br />
91 2023 Würzburg Stein Weißer Burgunder<br />
Erste Lage trocken<br />
91 2023 Iphofen Kronsberg Silvaner Erste<br />
Lage trocken<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
177
WINZERHOF<br />
KRAUSS<br />
ABTSWIND<br />
Hauptstraße 13–15, 97355 Abtswind<br />
T: +49 151 41664165, www.winzerhof-krauss-abtswind.de<br />
Kontakt: Michael Krauß<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 17–20 Uhr<br />
Hektar: 6 ha<br />
Michael Krauß ist ein Vertreter der<br />
jungen, selbstbewussten Winzergeneration<br />
in Franken, der ungewöhnlich<br />
früh seine Pläne schmiedete und<br />
umsetzte: Als andere noch mit Pfeil und Bogen<br />
spielten, kelterte er mit zwölf seinen ersten<br />
<strong>Wein</strong>. Der 22-Jährige experimentiert gerne,<br />
sein Naturwein »Unique« braucht Luft, um<br />
sich auch im Duft zu öffnen, entwickelt dabei<br />
Dichte und Struktur. Künftig will Michael<br />
Krauß verstärkt auf PiWis setzen, wir sind gespannt,<br />
was sich in Abtswind tut. Wir setzen<br />
den talentierten Schnellstarter auf unsere<br />
Watchlist für den zweiten Stern.<br />
91+ 2023 »Unique« Abtswind Altenberg<br />
Silvaner trocken<br />
Individueller Duft, Apfelschale, Birne, Cidre, Grapefruit, ein<br />
Hauch Kimchi mit frischer Kümmelsaat. Der kräftige Bau<br />
wird am Gaumen durch gute Extraktdichte getragen, saftig,<br />
Birne, auch Pomelo, eine Schicht Schmelz und reife Phenole,<br />
würzig, Tabak, gute Länge. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
90+ 2022 Abtswind Altenberg Blanc de Noir<br />
trocken<br />
Würzig unterlegte Frucht in der Nase, Waldhimbeere, Rote<br />
Johannisbeeren, reife Erdbeere, getrocknete Erdbeere,<br />
kräuterig. Am Gaumen nicht nur saftig und vollmundig, auch<br />
kraft- und druckvoll mit phenolischem Hintergrund und stabiler<br />
Säure. Kein Sonnenschirm-Rosé. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
90 2023 Abtswind Altenberg Müller-Thurgau<br />
trocken<br />
Intensiv im Duft, kräuterig, Noten von Spontangärung, Hefe,<br />
etwas Malz, Birnenschale, Quitte, etwas Rauchfleisch. Kräftiger,<br />
kompakter Bau am Gaumen, feine Kohlensäure belebt,<br />
stabile Säure, saftig, herbe Birne, etwas Quitte, feiner<br />
Schmelz und mineralische Note. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
89+ NV »Vinifera« Silvaner & Riesling trocken<br />
In der Nase Birne, Quitte, Mirabelle und Aprikose mit hellen<br />
Blüten, feinen Gartenkräutern und Kümmelsaat. Filigran gebaute<br />
Struktur am Gaumen, setzt auf Leichtigkeit und animierenden<br />
Trinkfluss, lebendige Säure, etwas Kohlensäure,<br />
saftig, würzig, zitrisch. 11 Vol.-%, DV, €<br />
91 NV »Cuvée Noir« Abtswind trocken<br />
SW/CO<br />
Fruchtig-beerige Nase nach Holunder, Schwarze Johannisbeere,<br />
dunkle Kirschen und Schlehe, Milchschokolade. Setzt<br />
am Gaumen durchaus druckvoll an mit linearem, extraktgetragenem<br />
Zug, beerig-herb mit Holunder und auch Schlehe,<br />
feinkörniges, griffiges Tannin, sehr klar. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
92 2022 »Darling« Rotling Beerenauslese<br />
MT/SW<br />
Bernsteinfarben. Duft nach Trockenfrüchten, Rosine, Dattel,<br />
Feige, dazu kandierte Orange, getrocknete Papaya und Honig.<br />
Am Gaumen mit einer opulenten Süße, feine Säure, sehr<br />
dicht, hohe Viskosität, Honigwürze, kandierte Orange, lang,<br />
sehr kräftig. 7 Vol.-%, NK, €€€<br />
178 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER FRANKEN<br />
BIO-WEINGUT<br />
LAUDENS BACH<br />
Segnitzerstraße 35, 97252 Frickenhausen am Main<br />
T: +49 9331 3286, www.laudensbach.de<br />
Kontakt: Reiner und Rolf Laudenbach<br />
Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />
Flaschen/Hektar: 46.700 (90 % weiß, 3 % rot, 5 % Rosé,<br />
1 % süß, 2 % Schaumwein)/5,2 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Auf einem alten Frickenhäuser Dachboden<br />
entdeckte man eine Handschrift<br />
aus dem 15. Jahrhundert. Darin<br />
wird ein gruseliges Fabelwesen beschrieben<br />
namens Laudens Bach, das in frostigen Nebelnächten<br />
durch den <strong>Wein</strong>berg spukt und die<br />
Eisweinlese ankündigt. Edelsüße haben uns<br />
die Inhaber des Bioweinguts, Reiner und Rolf<br />
Laudenbach, nicht geschickt. Dafür eine äußerst<br />
attraktive Kollektion trockener Weißweine.<br />
Die tragen die Nummer des Flurstücks<br />
im Namen. Der kraftvolle, säurebetonte Silvander<br />
»#972 Alte Reben« von Kellermeisterin<br />
Steffi Fröhlich ist klar unser Tipp.<br />
91 2022 »Flurstück #1645« Blauer Silvaner<br />
trocken<br />
Blasses Zitronengelb. Ein Duft von Rhabarber, Zitronenzeste,<br />
reifem Apfel und sehr reifer Birne. Am Gaumen ist der<br />
<strong>Wein</strong> mineralisch geprägt, pikante Säure und Extraktsüße<br />
kontrastieren sich, auch ein Spektrum gelber Früchte ist da,<br />
endet gaumenfüllend und ausgewogen. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2022 »Flurstück #1615« Weißburgunder<br />
trocken<br />
»Kühl« und komplex im Duft. Aromen von Mandarine, grünem<br />
Apfel, Passionsfrucht, Stein, gelber Birne und Wiesenkräutern.<br />
Am Gaumen eine gute Struktur, Schmelz und sauber<br />
definierte Frucht, alles balanciert von weicher Säure bei<br />
attraktivem Nachhall. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
90 2023 »Flurwerk« Riesling feinherb<br />
Pikanter Duft nach frischer Zitrusfrucht, Limonenschale,<br />
Zitronensaft, Grapefruit, dezente Mineralität, etwas Gesteinsmehl.<br />
Am Gaumen mit lebendiger Säure, dezente<br />
Süße, Zitrusaromen dominieren, sehr frische, klare Art,<br />
auf sympathische Art trinkig. 12 Vol.-%, DV, €<br />
92 2020 »Flurstück« Spätburgunder trocken<br />
Ein mittleres Rubin in der Farbgebung. Attraktiv und fast<br />
kühl im ersten Duft. Es folgen Aromen von Cranberry, Himbeere,<br />
Gewürznelke, Hibiskus und ein Hauch Piment. Am<br />
Gaumen eine gute Würze, reifer Gerbstoff sowie eine gut balancierende<br />
Säure. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
91 2022 »Flurstück #972 Alte Reben«<br />
Silvaner trocken<br />
Blass in der Farbgebung und kraftvoll und sortentypisch im<br />
Duft. Aromen von weißem Pfirsich, nassem Stein, Orangenblüte<br />
sowie ein Hauch von grünem Apfel. Am Gaumen wird<br />
die Frucht als auch das Extrakt von kräftiger Säure gut getragen.<br />
Feine Würze und Mineralik begleiten den Nachhall.<br />
12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
179
WEINGUT<br />
LEININGER<br />
Theilheimer Weg 3, 97246 Eibelstadt<br />
T: +49 9303 2209, www.weingut-leininger.de<br />
Kontakt: Florian Engelmann & Laura Majewski<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mi bis Fr 14–18 Uhr, Sa und So 10–18<br />
und nach tel. Vereinbarung<br />
Flaschen/Hektar: 66.700 (95 % weiß, 5 % rot)/10,5 ha<br />
Das <strong>Wein</strong>gut hat sich in den vergangenen<br />
Jahren deutlich gesteigert. 2016<br />
stieg Florian Engelmann in den elterlichen<br />
Betrieb ein, seit 2020 ist er für den Keller<br />
verantwortlich und hat bewiesen, wie viel<br />
Talent in ihm steckt. <strong>Wein</strong>e, so sagt er, seien<br />
»ein Kunstwerk aus Boden, Lage, Jahrgang<br />
und den Menschen, die dahinterstehen« –<br />
und wir können ihm nur beipflichten. Es ist<br />
überaus beachtlich, was er aus der Steillage<br />
Eibelstadter Mönchsleite herausholt – delikat<br />
sein Silvaner, auch seine Scheurebe, in<br />
erster Linie aber unser Tipp, der Riesling von<br />
alten Reben.<br />
93 2023 »Alte Reben« Eibelstadt Riesling<br />
trocken<br />
Feine, vielschichtige Fruchtaromatik, duftet nach grünem<br />
Apfel, zitrische Anklänge, Grapefruit, Pfirsich, Maracuja.<br />
Stellt im Mund die Frische und leichtgliedrige Eleganz in den<br />
Vordergrund, gute Substanz, feinporiger Extrakt, mineralische<br />
Prägung, stilvoll. 12 Vol.-%, DV, €€<br />
92+ 2023 Eibelstadt Mönchsleite Silvaner<br />
trocken<br />
Im Duft noch leicht hefig, Holzwürze, Steinfrucht, Pfirsich,<br />
Lorbeerblatt, gelbe Pflaume, Estragon und auch Grapefruit.<br />
Kräftige Struktur am Gaumen, gute Substanz, Schmelz und<br />
Würze, reife Phenole, Zug und Spannung, endet salzig, merkliche<br />
Mineralik. 13,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
92 2023 Eibelstadt Mönchsleite Riesling<br />
trocken<br />
Fruchtig und duftig in der Nase, grüner Apfel, Pfirsich, Mirabellen,<br />
Blumenwiese, ein Anklang von Zitrusfrucht. Erfrischendes<br />
und animierendes Säurespiel am fein nuancierten<br />
Gaumen, grüner Apfel, zitrisch, mittelgewichtige Struktur,<br />
mineralische Noten. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
91+ 2023 »Alte Reben« Eibelstadt Silvaner<br />
trocken<br />
Einladender Duft, rauchig, blumig, Kamille, mehr floral als<br />
kräuterig. Aprikose und Birne als Fruchtaromen. Startet im<br />
Mund saftig und fruchtig, kräftige, kompakte Kontur, mittlerer<br />
Extrakt, konsistent in der Ausrichtung, im Ausklang mineralisch<br />
und kräuterig. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
91+ 2023 »Alte Reben« Eibelstadt Scheurebe<br />
trocken<br />
Nicht zu dominant im Duft, frischer Pfirsich, Schwarze Johannisbeere,<br />
etwas Litschi und gelbe Pflaume, delikates<br />
Aroma, kühle Aura. Schlank gefasster Bau am Gaumen, gute<br />
Balance der Elemente, Frische, Fruchtsüße und Würze harmonieren,<br />
sehr guter Ausdruck der Rebsorte.<br />
12 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2022 »I« Eibelstadt Altenberg Silvaner<br />
trocken<br />
Etwas zurückhaltend in der Aromatik, weiße Frucht, weißer<br />
Pfirsich, Stachelbeere, knackige Nektarine. Am Gaumen mit<br />
auffällig frischer Säure für einen Silvaner, mittlere Struktur,<br />
Komplexität und Länge, mineralische Komponente. Silvaner,<br />
der ein Riesling sein will. 13,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
180 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER FRANKEN<br />
WEINGUT FÜRST<br />
LÖWENSTEIN<br />
Schlosspark 3, 63924 Kleinheubach<br />
T: +49 9371 9486600, www.loewenstein.de<br />
Kontakt: Andrea Paul<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8–18 Uhr, Sa 11–14.30 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 100.000 (80 % weiß, 20 % rot)/22 ha<br />
Naturgeschenke, durch fürstliche Veredelung<br />
wertgeschätzt und weitergegeben«:<br />
Nach dieser Devise erzeugt<br />
das <strong>Wein</strong>gut Fürst Löwenstein seine <strong>Wein</strong>e.<br />
Das größte Naturgeschenk ist zweifelsohne<br />
der Homburger Kallmuth, ein monumentaler<br />
Steilhang mit Muschelkalk, Buntsandstein<br />
und zwölf Kilometer langen Natursteinmauern.<br />
Der Kallmuth übernimmt<br />
selbstverständlich auch die Regie bei den<br />
sechs präsentierten <strong>Wein</strong>en mit seiner markanten,<br />
unverwechselbaren Mineralik, die<br />
ihre Zuspitzung im Silvaner-GG »Asphodill«<br />
und Riesling-GG »Coronilla« findet.<br />
93 2022 »Asphodill« Homburg Kallmuth<br />
Silvaner GG<br />
Würziger Duft mit Kräutern und der Mineralik der Lage, gemahlener<br />
Stein, Feuerstein, Rauch, reife Birne, Reneklode.<br />
Setzt zunächst am Gaumen weich und ausgeruht an, mittlere<br />
Dichte, Schmelz, reife Phenolik, die Mineralik gibt bis ins<br />
Finale den Rhythmus vor. 13 Vol.-%, DV, €€€<br />
92 2022 »Coronilla« Homburg Kallmuth<br />
Riesling GG<br />
Die Lage prägt den Duft mit Feuerstein, Rauch, dazu Kräutergarten,<br />
Aprikose, roter Pfirsich und Rhabarber. Straff gefasst<br />
in der Kontur, gibt am Gaumen mit der lebendigen Säure<br />
Tempo vor, gemäßigt im Extrakt, elegant, phenolisch, mit<br />
der würzigen Mineralik der Lage. 12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
91 2020 »1102« Homburg Kallmuth<br />
Sauvignon Blanc trocken<br />
Rebsortentypische Aromen, grüner Paprika, grüne Birne, frischer<br />
Grasschnitt, Schwarze Johannisbeere, würzige Anklänge.<br />
Am Gaumen mit kräftiger, kompakter Struktur, saftig,<br />
mit feiner begleitender Würze und mineralischer Unterlegung.<br />
Zeigt die Größe der Lage. 13 Vol.-%, DV, €€€<br />
91 2023 Homburg Kalllmuth Silvaner<br />
Erste Lage trocken<br />
Wiesenkräuter, frisches Heu, Apfel und Birne, auch etwas<br />
Fruchtbonbon, mineralische Anklänge. Zeigt am Gaumen<br />
bei mittlerer Extraktdichte eine für die Rebsorte recht lebendige<br />
Säure, schöne Frische und Würze, mineralische<br />
Komponente, fränkisch trocken. 12 Vol.-%, DV, €€<br />
90+ 2023 Homburg Kallmuth Riesling<br />
Erste Lage trocken<br />
Im Duft weißer Pfirsich, Limettenschale, Gesteinsmehl,<br />
Zitronenmelisse, Honigbonbon. Am Gaumen linear nach<br />
vorne strebend mit lebendiger Säureader, straffer Bau,<br />
zitrische Noten, saftig, Pomelo und die unverkennbare<br />
Mineralik des Kallmuth. Mittelgewichtig im Extrakt.<br />
12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
90 2021 »3 Klang« Homburg Kallmuth<br />
trocken GS/RR/SB<br />
Ungewöhnlicher »3 Klang« in Bezug auf die Komposition.<br />
Schöne Würze im Duft, Brennnessel, Birne, Steinobst, Johannisbeeren,<br />
Wiesenkräuter. Schlanke, straffe Struktur<br />
mit präsenter Säure, die typische Mineralik der Lage und<br />
der Saft und die Ausgeglichenheit des Silvaners.<br />
12 Vol.-%, DV, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
181
WEINGUT<br />
RUDOLF MAY<br />
Im Eberstal 1, 97282 Retzstadt<br />
T: +49 9364 5760, www.weingut-may.de<br />
Kontakt: Petra May<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 13–18 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 115.000 (88 % weiß, 8 % rot, 2 % Rosé,<br />
2 % Schaumwein)/18,2 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Rudi May war in den vergangenen 20<br />
Jahren derjenige fränkische Winzer,<br />
der die Eignung des Silvaners für den<br />
Ausbau im Holzfass am konsequentesten unter<br />
Beweis gestellt hat. Sohn Benedikt schreitet<br />
weiter auf diesem Weg und gibt den <strong>Wein</strong>en<br />
vielleicht sogar noch ein My mehr an Salzigkeit<br />
mit. Auch der Spätburgunder des Betriebs<br />
war schon immer Extraklasse mit seiner Feinheit<br />
– und bleibt es auch weiterhin. Außer<br />
Konkurrenz durften wie einen Silvaner namens<br />
»Kniebrecher« probieren, der Miniertrag<br />
einer uralten Parzelle wurde für diese Kelterung<br />
im Tongefäß ausgebaut. Spektakulär!<br />
95 2023 Thüngersheim Rothlauf Silvaner GG<br />
Apfel, Apfelschale, Kräuter, Noten von Spontangärung, etwas<br />
Heu, auch gelbfruchtig, Nektarine, gelbe Pflaume. Am<br />
Gaumen noch von griffiger Phenolik geprägt, natürlich, ungekünstelt,<br />
mit mineralischer Definition und struktureller<br />
Dichte, lang, jung, viel Potenzial. 12,5 Vol.-%, DV, €€€€<br />
94+ 2023 Retzstadt Himmelspfad Silvaner GG<br />
Roter Apfel, Hagebutte, Birne, Birnenschale, etwas Quitte,<br />
kräuterig, feiner Rauch. Im Mund mit guter Komplexität,<br />
Phenolik und Extrakt werden unterstützt von der merklichen<br />
Mineralik, fester Extraktkern, eng anliegende Säure, würzig<br />
und leicht kantig im Abgang, jung. 12,5 Vol.-%, DV, €€€€<br />
92 2023 »1G« Retzstadt Der Schäfer Silvaner<br />
trocken<br />
Dicht und würzig im Duft, Kräuter von Thymian, Salbei, Lorbeer,<br />
gelber Apfel, Birnenmark, Mirabellen, frische Zitronen.<br />
Am Gaumen dicht und mit mineralischer Würze, salzige<br />
Ader durchzieht den cremigen Fond aus klarer, frischer<br />
Frucht und Kräuterwürze. 13 Vol.-%, DV, €€€<br />
92 2023 »1G« Retzbach Benediktusberg<br />
Silvaner trocken<br />
Im Duft ein Korb voller Sommerkräuter: Thymian, Oregano,<br />
Basilikum, Majoran, Zitronengras, frische Zitronen, Limettenzeste.<br />
Am Gaumen mit viel Saft und Schmelz, klare<br />
Frucht, feingliedrige Säure, viel mineralische Würze, salzig<br />
bis in den langen Nachhall. 13 Vol.-%, DV, €€€<br />
91+ 2023 «Alte Reben 1G« Retzstadt<br />
Langenberg Silvaner trocken<br />
Feinduftig, würzig, Zimt, Kardamom, gelber Apfel auch Apfelschale,<br />
Aprikosen, Pfirsich, Mirabellen, Heu. Am Gaumen<br />
zupackend und mit entspanntem Fluss, animierende Säure,<br />
cremiger Fond, kernige Phenolik, mineralisch-salzig unterlegt<br />
und sich im Finale steigernd, schöne Länge.<br />
12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
93+ 2021 »1G« Retzbach Benediktusberg<br />
Spätburgunder trocken<br />
Würzig und dicht im Duft, Rauch und Röstnoten, Sauerkirschen,<br />
dunkle Beerenfrucht, erdige Noten, Rote Bete, Minze,<br />
Menthol. Am Gaumen mit frischer Beerenfrucht, feinkörnigem,<br />
präsentem, reifem Gerbstoff und feiner Säureader, elegant<br />
und lange am Gaumen, mit viel Potenzial.<br />
13 Vol.-%, NK, €€€<br />
182 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
MATHIAS<br />
MEIMBERG<br />
WEIN<br />
WEINGÜTER FRANKEN<br />
Ahlintel 51, 48282 Emsdetten<br />
T: +49 175 8225394, www.weinkellerei-meimberg.de<br />
Kontakt: Mathias Meimberg<br />
Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />
Flaschen/Hektar: 4.000/3 ha<br />
Mathias Meimberg keltert von drei<br />
Hektar Rebfläche <strong>Wein</strong>e, wie sie<br />
fränkischer nicht sein könnten.<br />
Trotzdem fällt er damit aus dem Rahmen,<br />
weil er sich nicht in eine Kategorie stecken<br />
lässt: Mancher <strong>Wein</strong>, wie der Silvaner aus dem<br />
Escherndorfer Fürstenberg, ist fränkisch trocken<br />
und puristisch, andere dagegen wie der<br />
Silvaner »Spontanvergoren« oder der Müller-<br />
Thurgau stehen zu ihrem feinen Polster aus<br />
Schmelz und Fruchtsüße. Was alle <strong>Wein</strong>e verbindet,<br />
ist die Mineralik der Gipskeuper- und<br />
Muschelkalkböden sowie die unbedingte kulinarische<br />
Eignung. Santé und guten Appetit!<br />
92 2022 »aus der Perle« Wiesenbronn<br />
Wachhügel Silvaner trocken<br />
Honigwabe, Kerzenwachs, gelbe Blüten, Birne, gelber Apfel,<br />
feine Würze, Gesteinsmehl. Ein Silvaner, der sich mit seiner<br />
kräftigen und stoffigen Art einprägt, druckvoller Extrakt,<br />
saftig, mit Schmelz und viel Keuperwürze, mineralische Unterlegung,<br />
gute Länge. 13,5 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2023 Escherndorf Fürstenberg Silvaner<br />
trocken<br />
Gelbe Blüten, etwas Malz und Kandiszucker in der Nase,<br />
schöne Würze, Apfel und auch Birne, Kräuterwiese. Zeigt<br />
sich am Mund in einer kompakten Struktur, druckvoll, saftig<br />
und mit Würze und der Mineralik der Lage. Fränkisch trocken,<br />
ungekünstelt, zeigt Profil. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
89+ 2023 Müller-Thurgau trocken<br />
Riecht nach Apfel, Apfelschale, gelbe Blüten, Blumenwiese,<br />
Mirabelle, Mandarinenschale. Saftig und auch stoffig am<br />
Gaumen mit guter Substanz und Fülle, kein Müller-Thurgau<br />
der leichtgewichtigen Art, reife Säure, die feine Restsüße<br />
sorgt für Ausgewogenheit, schöne Würze. 13 Vol.-%, DV, €<br />
91 NV »Hektor« Portugieser trocken<br />
Reife Beerenfrucht, Brombeere, Schwarzkirsche, Holunder,<br />
Schlehe, Brombeermark, dunkle Tabakblätter, getrocknetes<br />
Lorbeerblatt. Zeigt neben Fülle, Kraft und reifer, dunkler<br />
Frucht auch Frische mit eingewobener Säure. Holunder und<br />
Aroniabeere im aparten Ausklang. 13,5 Vol.-%, DV, €€<br />
90+ 2022 »Spontanvergoren« Silvaner<br />
trocken<br />
Der Name ist Programm: Der »Spontanvergorene« riecht<br />
nach Kräutern, frischem Hefeteig, reifem Apfel und Apfelschale.<br />
Straff und kompakt am Gaumen mit schöner würziger<br />
und mineralischer Grundierung. Nicht ganz durchgegoren,<br />
zugänglicher Charakter, kulinarischer Typ.<br />
12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
183
WEINGUT<br />
NEDER<br />
Urbanusweg 9, 97729 Ramsthal<br />
T: +49 9704 5692, www.weingut-neder.de<br />
Kontakt: Lorenz Neder<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 14–18 Uhr, Sa 9–16 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 53.300 (85 % weiß, 15 % rot)/11 ha<br />
Die fränkische Saale, rund 40 Kilometer<br />
nördlich von Würzburg gelegen,<br />
ist ein wenig bekanntes <strong>Wein</strong>baugebiet.<br />
Familie Neder bewirtschaftet hier seit<br />
den 1970er-Jahren verschiedene Steillagen<br />
mit Muschelkalkböden. Darunter St. Klausen<br />
in Ramsthal, eine von der Flurbereinigung<br />
verschont gebliebene Einzellage. Von hier<br />
kommt die Scheurebe aus dem Jahr 2023, die<br />
den Stil des <strong>Wein</strong>guts idealtypisch zeigt: Sie<br />
bringt authentische, »fränkisch trockene«<br />
<strong>Wein</strong>e hervor, die in ihrer Jugend bisweilen<br />
unscheinbar wirken mögen, im Lauf der Reife<br />
aber durch ihre inneren Werte überzeugen.<br />
91+ 2023 Wirmsthal Scheinberg Riesling<br />
feinherb<br />
In der Nase eher auf der kräuterigen als auf der fruchtigen<br />
Seite. Brennnessel, Thymian, purer Muschelkalk. Am Gaumen<br />
eine frische lebendige Säure, spannende Phenolik, balanciertes<br />
Süße-Säure Verhältnis mit einem mineralischen,<br />
salzigen Abgang. 10,5 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2023 Wirmsthal Scheinberg Silvaner<br />
trocken<br />
Charakteristisches Silvaner-Parfum mit Wiesenkräutern,<br />
Apfel, Birne, Mirabelle und auch etwas Quitte. Am Gaumen<br />
überlässt der mittelgewichtige Extrakt der Mineralik den<br />
Vorzug, kräuterig, würzig mit reifer, eingewobener Säure.<br />
Fränkisch trocken und ungekünstelt. 12 Vol.-%, DV, €<br />
90 2023 Ramsthal St. Klausen Scheurebe<br />
trocken<br />
Birne und Mango in einer für die Rebsorte nicht zu »lauten«<br />
Aromatik, Flieder, Muskatblüten, dazu Schwarze Johannisbeeren.<br />
Auch am Gaumen zurückhaltend und dezent, milde<br />
Säure, feine kräuterige und auch zitrische Herbe, mineralische<br />
Anklänge. 11,5 Vol.-%, DV, €<br />
90 2022 Grauer Burgunder trocken<br />
Gartenkräuter wie Kerbel und Estragon in der Nase, Apfel<br />
und Birne gesellen sich dazu, auch Renekloden. Im Mund mit<br />
eher zurückhaltendem Extrakt und milder Säure, schlanke<br />
Kontur, geschmeidige Textur, die merkliche, reife Phenolik<br />
schafft Profil. Gerne zum Essen. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
89+ 2023 Weißer & Grauer Burgunder trocken<br />
WB/PG<br />
Helle und gelbe Blüten im Duft, Blumenwiese, Apfelblüten,<br />
gelber und grüner Apfel, Mirabelle und Birne, auch Mandarine.<br />
Am Gaumen fränkisch trocken und puristisch ohne »dienende<br />
Süße«, schlanker Bau, kristalline Säure, feine Herbe,<br />
Birne, Grapefruit, bodenständig. 12 Vol.-%, DV, €<br />
91 2023 Wirmsthal Scheinberg Regent<br />
trocken<br />
Direkt und dicht im Duft mit Holunder, Schwarzkirsche und<br />
auch Schlehe, die feinwürzige Mineralik der Lage scheint<br />
durch. Auch dicht und saftig am Gaumen, sehr klar und einnehmend,<br />
mit Trinkfluss und elegantem Gerbstoff, Holunder<br />
und Schlehe im Ausklang, stilvoll! 13 Vol.-%, DV, €<br />
184 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
AM ÖLSPIEL<br />
WEINGÜTER FRANKEN<br />
Schleifweg 13, 97286 Sommerhausen<br />
T: +49 9333 221, www.weingut-am-ölspiel.de<br />
Kontakt: Reinhold Schwarz<br />
Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />
Flaschen/Hektar: 80.000 (80 % weiß, 20 % rot)/10 ha<br />
Aus langer Tradition weiß Familie<br />
Schwarz um die Kostbarkeit der Böden:<br />
Deshalb düngt sie ihre 13 Hektar<br />
im Sommerhäuser Ölspiel nur organisch<br />
mit Stallmist und setzt auf vielfältige Begrünungen.<br />
Diese weinbauliche Sorgfalt ist in den<br />
<strong>Wein</strong>en wiederzufinden: Egal, ob Silvaner,<br />
Burgundersorten oder Riesling, stets zeigt sich<br />
eine schöne Frucht. Wir finden sogar den bereits<br />
im Vorjahr guten Eindruck noch übertroffen:<br />
Die <strong>Wein</strong>e sind substanzreich und auf<br />
authentische Weise vom Muschelkalk der<br />
Sommerhäuser Lagen geprägt. Eine Aufwertung<br />
ist nicht mehr allzu weit entfernt.<br />
92+ 2013 Sommerhausen Ölspiel Riesling<br />
Spätlese trocken<br />
Vielschichtig und dicht im Duft, reife Ananas, Mangos, gelbes<br />
Currypulver, Estragon, kandierte Orangenzeste, gerösteter<br />
Sesam, dezent Petroleum. Am Gaumen mit Schmelz und<br />
Würze, vollmundig, saftig und mit seiner Reife dennoch<br />
frisch, dicht und mineralisch, lange am Gaumen.<br />
12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
92+ 2023 »Großes Gewächs« Sommerhausen<br />
Kapplberg Weißer Burgunder trocken<br />
Duftige Nase, Holzwürze, weißer Nougat, Kokos, Vanille,<br />
Mango, kandierte Ananas, Kamillenblüte, frische und getrocknete<br />
Kräuter. Am Gaumen mit Schmelz und Fülle, gute<br />
Substanz und feste Struktur, schwungvolle Säure, saftige<br />
Frucht, lange am Gaumen, kulinarisch vielseitig, mit Potenzial.<br />
13 Vol.-%, DV, €€<br />
92+ 2023 »Großes Gewächs« Sommerhausen<br />
Schönleite Silvaner trocken<br />
Dezent im Duft, würzig, frisch gemahlenes Senfmehl, Koriandersaat,<br />
Salzzitronen, Fenchelgrün, Salbei. Am Gaumen<br />
mit schönem Säurenerv zum schmelzigen Fond, satte<br />
Frucht, mineralisch, salzig durchzogen und sich zum Finale<br />
druckvoll verstärkend, schöne Länge. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2023 Sommerhausen Ölspiel Riesling<br />
trocken<br />
Fein im Duft, kalkige Kühle, weiße Blüten, Aprikosen, Pfirsich,<br />
Zitronen, Kerbel, Kümmelsaat. Am Gaumen frisch und<br />
mit Zug, geschmeidiger Fond durchzogen von feiner Mineralität<br />
und in die Länge gezogen von lebendiger Säure, saftige<br />
Frucht, trinkanimierend. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
92+ 2020 «Große Reserve« Spätburgunder<br />
trocken<br />
Feine charmante Frucht im Duft, Himbeeren, Schlehe, Walderdbeeren,<br />
Sauerkirsche, Lorbeer, Fichtennadel, Milchschokolade.<br />
Am Gaumen mit viel Kraft, die vom feinkörnigen<br />
Gerbstoff und der lebendigen Säure getragen wird, frische<br />
Frucht, dicht, gute Länge, mit Potenzial. 14 Vol.-%, NK, €€€<br />
91+ 2021 Sommerhausen Ölspiel<br />
Frühburgunder trocken<br />
Würzig im Duft, helle und dunkle Beerendrucht, Sauerkirschen,<br />
Unterholz, Tabak, erdige Noten, Rote Bete, dezent<br />
Pfeffer und Lakritze, dunkle Schokolade. Am Gaumen mit<br />
frischer Säure, markanter Gerbstoffstruktur, kräftig, mit<br />
Frucht von Schlehe und Sauerkirsche sowie präsenter<br />
Würze. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
185
WEINGUT<br />
OLINGER<br />
Holzgasse 1, 97346 Iphofen<br />
T: +49 9323 89940, www.olingerwein.de<br />
Kontakt: Nicolas Olinger<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–13 Uhr und<br />
nach Vereinbarung<br />
Anbauweise: Bio<br />
Bezeichnend für die Arbeit von Nicolas<br />
Olinger ist die Entwicklung zweier<br />
2022er <strong>Wein</strong>e, die wir bereits letztes<br />
Jahr verkostet hatten: Sowohl der Kalb Sylvaner<br />
als auch der Kronsberg Chardonnay haben<br />
sich derart verfeinert, dass wir die Bewertung<br />
deutlich anheben konnten. Die Idee, charakterstarke<br />
und reifefähige <strong>Wein</strong>e zu machen,<br />
durchdringt die gesamte Kollektion.<br />
Dabei bleibt Olinger preislich auf dem Teppich.<br />
Das Können für den dritten Stern (und<br />
mehr) ist auf jeden Fall da. Ob Olinger in diese<br />
Richtung gehen möchte, das wird spannend<br />
zu verfolgen sein.<br />
91+ 2023 »Laune der Natur« Petnat<br />
Fröhliche Trubstoffe tummeln sich in zitronensaftfarbener<br />
Flüssigkeit. Hefebetont in Nase und Mund, dazu Frische<br />
durch die Bläschen und Aromen nach Zitronentarte und feinem<br />
Apfel. Leider derart animierend, dass man als Tester<br />
aufpassen muss, nicht versehentlich zu schlucken.<br />
12 Vol.-%, VK, €€<br />
93 2022 Iphofen Kalb Sylvaner trocken<br />
Eine Kollektion voller Charakterköpfe. Die Kalb lässt in der<br />
Nase gipsiges Gesteinsmehl erahnen, Mandel und Sellerie,<br />
praktisch keine Frucht. Im Mund vollkommen ruhig gleitend,<br />
salzige Anklänge, ganz fein, hell, etwas Nougat, weißer Pfeffer<br />
– ein wunderbarer Gastrowein! 13 Vol.-%, DV, €€<br />
92+ 2022 Iphofen Kronsberg Chardonnay<br />
trocken<br />
Wenn Chardonnay auf Keuperboden trifft, der Gips und<br />
Kräuternoten quasi ausdünstet, muss etwas Individuelles<br />
herauskommen. Voilà. Gelbfruchtig und saftig wirkt der<br />
<strong>Wein</strong>, aber nicht unwidersprochen. Kräuterhaken, feine Säure,<br />
Extrakt ohne Süße, kulinarisch spannend.<br />
13,5 Vol.-%, DV, €€<br />
91+ 2023 »Alte Reben« Sylvaner trocken<br />
Deutlich kräftiger in der Farbe als der Ortswein, kommt aber<br />
ebenfalls ohne aufdringliche Primärfrucht aus. Kräuterige<br />
Noten nach Hopfen und Hanf in der Nase, phenolische Anmutungen.<br />
Im Mund ist da auf einmal die saftige Frucht, Birne,<br />
Quitte, dicht, aber mit Kanten. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2023 Iphofen Sylvaner trocken<br />
Schnell verfliegende, leichte Reduktionstöne in der Nase<br />
und ein erdiger Bodenton, wie er als Herkunftsmerkmal<br />
fränkischer Silvaner fast in Vergessenheit geraten ist. Walnuss,<br />
Zitronenschale, feine Phenolik – ein formidabler Charakterwein<br />
für weniger als zehn Euro! 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
91+ 2022 Iphofen Kalb Spätburgunder<br />
trocken<br />
Mutiges Hellrot. In der Nase Rote Johannisbeere, etwas<br />
Himbeere, ätherische Anklänge, duftig und fein. Dieselbe<br />
Leichtigkeit atmet der <strong>Wein</strong> auch im Mund. Alles bleibt auf<br />
der rotfruchtigen Seite, frisch, kräuterig, elegant. Ein Pinot<br />
für Freunde der Finesse. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />
186 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
REISS<br />
WEINGÜTER FRANKEN<br />
Unterdürrbacher Straße 182, 97080 Würzburg<br />
T: +49 931 94600, www.weingut-reiss.com<br />
Kontakt: Martina Reiss<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 10–13 Uhr u. 14–18 Uhr,<br />
Sa 10–17 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 66.700 (92 % weiß, 2 % rot, 5 % Rosé,<br />
1 % süß)/14 ha<br />
Bei aller Tradition – die Familie Reiss<br />
baut seit über 200 Jahren <strong>Wein</strong> an – ist<br />
es Kellermeister Christian Reiss sehr<br />
wichtig, immer neue Wege zu gehen. Das beginnt<br />
bei der Arbeit im <strong>Wein</strong>berg und setzt<br />
sich im Keller fort, wo er nach dem Motto<br />
»Weniger ist mehr« arbeitet und mit alternativen<br />
Wegen der Vinifikation experimentiert,<br />
beispielsweise mit Amphoren. Neben den traditionell<br />
sehr guten Silvanern und Rieslingen<br />
aus exzellenten Lagen, hat es uns dieses Jahr<br />
der sehr schmackhafte, trinkige Traminer angetan<br />
– ein toller <strong>Wein</strong> aus einer oft unterschätzten,<br />
verkannten Rebsorte.<br />
92 2022 »GG« Würzburg Stein Silvaner GG<br />
Kompakter Duft, reifer Apfel, etwas Quitte, Mandel, reife Birne,<br />
dazu schöne, satte Kräuterwürze. Am Gaumen mit viel<br />
Grip und Druck, delikate Säure, viel helle Frucht, mineralische<br />
Grundierung, saftig und dicht gewoben, gute Struktur,<br />
lang im Nachhall. 13,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
92 2022 »GG« Randersacker Pfülben<br />
Riesling trocken<br />
Duft nach pikanten Zitrusfrüchten, Limonenschale, pikante<br />
Würze mit Fenchel und Anis, dazu etwas zarte Haselnuss.<br />
Am Gaumen mit lebendiger Säure, saftig und druckvoll, erneut<br />
Zitrusaromen, schöne Würze, insgesamt dicht gewoben,<br />
endet lang und fest. 13 Vol.-%, DV, €€€<br />
92 2023 »GG« Würzburg Pfaffenberg Weisser<br />
Burgunder trocken<br />
Duft nach zartem Rauch, etwas Vanille, reife Birne und roter<br />
Apfel, dazu zarte Haselnuss. Am Gaumen mit präsenter Säure,<br />
viel Saft und Schmelz, helle Früchte, Apfel, Birne, viel<br />
Druck, schöne Saftigkeit, sehr gut zum Essen, schöne Würze,<br />
gute Länge. 13,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
91 2023 »Erste Lage« Würzburg Pfaffenberg<br />
Traminer trocken<br />
Duft nach feiner Rosenblüte, zarter Rauch, eine Spur Litschi,<br />
auch etwas Lavendel kommt dazu, sortentypisch. Am Gaumen<br />
mit angenehm frischer Säure, delikates Rosenwasser,<br />
Mandarine, Lavendel, trocken vinifiziert, druckvoll, gute Länge,<br />
individuell. 14 Vol.-%, DV, €€<br />
90 2023 »Muschelkalkfass« Silvaner trocken<br />
Duft nach frischem grünem Apfel, knackige Birne, Sommerwiese,<br />
zarte Melone, alles delikat und fein ziseliert, Mandel<br />
kommt dazu. Am Gaumen mit fester Säure, schöne Dichte,<br />
griffige Gaumenmitte, Apfel, Kräuter, puristisch-klar, endet<br />
frisch. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
96 2022 Thüngersheim Scharlachberg<br />
Rieslaner Beerenauslese<br />
Konzentrierter Duft nach kandierten Zitrusfrüchten, zarte<br />
Muskatblüte, eine Spur Bergamotte, warme Blumenwiese.<br />
Am Gaumen mit feiner, belebender Säure, zartes Karamell,<br />
Würze, zupackend, schmelzende Süße, cremig und satt, mineralisch,<br />
sehr schöne Länge, endet würzig.<br />
9 Vol.-%, DV, €€€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
187
WEINGUT<br />
RICHARD<br />
ÖSTREICHER<br />
Hauptstraße 15, 97334 Sommerach<br />
T: +49 9381 1698, www.weingut-richard-oestreicher.de<br />
Kontakt: Richard Östreicher<br />
Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />
Flaschen/Hektar: 20.000 (50 % weiß, 50 % rot)/4 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Wer blind und ohne Vorwarnung<br />
diese sechs <strong>Wein</strong>e vorgesetzt bekommt,<br />
wird sich vielleicht fragen:<br />
Wo bin ich hier? Was ist das für ein<br />
Zeug, erst wild und dann erhaben? Nun, das<br />
ist Franken: dicht am muschelkalkigen Terroir,<br />
weit in die Welt hinausblickend bei der<br />
Vinifizierung. Die Silvaner mit großem Potenzial<br />
müssen sich noch ein bisschen zurechtlegen,<br />
der Chardonnay Rossbach hat<br />
das offenbar schon getan. Wir alle haben inzwischen<br />
verstanden, was Richard Östreicher<br />
will. Und weil das so ist, vergeben wir<br />
mit großer Freude den vierten Stern.<br />
95+ 2022 Sommerach Rossbach Chardonnay<br />
trocken<br />
Recht stille Nase, die dennoch von Fruchtreife und einem gelassenen<br />
Ausbau kündet, kandierte Zitronenschale, kaum<br />
Neuholzeindruck. Am Gaumen viel Mineralik und Struktur,<br />
hochelegant, präzise, reife Säure, große Souveränität. Noch<br />
mit phenolischen Kanten, glänzende Zukunft.<br />
13 Vol.-%, NK, €€€€<br />
94+ 2022 Sommerach Augustbaum Silvaner<br />
trocken<br />
Eine leicht schräge Nase begrüßt uns, Reduktion, Rauch,<br />
ätherische Anflüge. Am Gaumen mit gezügelter Reife;<br />
Frucht, Säure und Materie in wunderbarer Balance. Saftig<br />
und strukturiert, schöne Kalkmineralik, öffnet sich in Zeitlupe.<br />
Wer schafft es, zehn Jahre zu warten? 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
94 2022 Volkach Ratsherr Maria im<br />
<strong>Wein</strong>garten Silvaner trocken<br />
Deutliche Phenolik in der Nase, Apfelschale, schwarzer Rettich,<br />
Birne, fast ein bisschen in Richtung Maischegärer. Am<br />
Gaumen sehr elegant und ausgewogen, reife Säure, Quitte,<br />
spürbar phenolisch, bietet feinen Stoff, noch leicht sperrig,<br />
die Abrundung folgt. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
93+ 2023 Sommerach Hölzlein<br />
Weißburgunder trocken<br />
In diesem Stadium noch leicht verschlossene Nase, zart phenolische<br />
Spuren, Walnuss mit Haut, etwas Birne, spürbare<br />
Mineralik. Im Mund durchaus mit Volumen und gleitender<br />
Fülle, dicht gewoben, derzeit weniger fruchtorientiert, Orangenzeste,<br />
Bouquet garni. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
94 2022 Sommerach Katzenkopf<br />
Spätburgunder trocken<br />
Vielschichtige Nase, die sich ständig verändert, Rauch und<br />
ätherische Noten kommen und gehen. Schließlich setzt sich<br />
eine samtige Kirschfrucht durch. Am Gaumen rauchige Töne<br />
neben Schwarzkirsche. Fein, texturiert und momentan<br />
durchaus zugänglich. 13 Vol.-%, NK, €€€€<br />
93+ 2022 Sommerach Rosen Spätburgunder<br />
trocken<br />
Wenig vorpreschende Nase, Holundermark, Wacholder, florale<br />
Noten, leicht ätherisch. Am Gaumen zeigt der Rosen<br />
präsente, entwicklungsaffine Gerbstoffe, dazu eine schon<br />
offenere Kirschfrucht. Rotfruchtig, elegant, in Momenten<br />
gar kräuterig-leicht wirkend. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
188 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
RÖMMERT<br />
WEINGÜTER FRANKEN<br />
Erlachhof 1, 97332 Volkach<br />
T: +49 9381 7183200, www.weingut-roemmert.de<br />
Kontakt: Niklas Balbach<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Flaschen/Hektar: 213.300 (60 % weiß, 20 % rot,<br />
10 % Rosé, 2 % süß, 8 % Schaumwein)/23 ha<br />
Bei Römmerts gibt es viel mehr als nur<br />
guten <strong>Wein</strong>: »Wir verstehen uns als<br />
Entertainment-<strong>Wein</strong>gut. Wer zu uns<br />
kommt, kann erfahren, wie viel Spaß <strong>Wein</strong>e<br />
machen können«, heißt es aus Volkach. Das<br />
1917 gegründete Gut hat sich zum Ziel gesetzt,<br />
Tradition und Innovation zu vereinen.<br />
Das gelingt mit den überaus saftigen und würzigen<br />
<strong>Wein</strong>en, aber eben auch bei ganz besonderen<br />
<strong>Wein</strong>verkostungen, die bisweilen mit einem<br />
Kriminalfall verknüpft werden. Wenn es<br />
dazu noch einen schönen, griffigen Silvaner<br />
gibt, steht einem gelungenen Abend nichts<br />
mehr im Weg!<br />
93 2023 Volkach Scheurebe feinherb<br />
Eine komplexe Würze besticht in der Nase, Aromen von Passionsfrucht,<br />
Grapefruit, Stachelbeere und Buchsbaum zeigen<br />
sich, delikat. Am Gaumen mit herrlicher Saftigkeit,<br />
schöner Extrakt, gut austarierte Säure, fein gewobene<br />
Fruchtsüße, elegant im Finale. 12 Vol.-%, DV, €<br />
92 2022 »Erste Lage« Silvaner Escherndorf<br />
Lump trocken<br />
Vielschichtiger Duft nach Aromen von reifer Williams<br />
Christbirne, hellem Honig, zarter Vanille und gelbem Apfel,<br />
Kräuterwürze. Der Ausdruck am Gaumen ist kraftvoll bei<br />
deutlicher Mineralität und frischer Säure, erneut Aromen<br />
von hellen Früchte, dicht, gute Länge. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2023 »Erste Lage« Escherndorf Lump<br />
Riesling trocken<br />
Sortentypischer Duft, reife Zitrusfrüchte, Limone, Mandarine,<br />
dazu eine feine Mineralität, animierend. Am Gaumen mit<br />
einer feinen Saftigkeit, delikate Säure, Zitrusaromen dominieren<br />
mit Limette und Orange, alles mineralisch grundiert,<br />
hat eine gute Länge. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2022 »XC Große Lage« Volkach Ratsherr<br />
Chardonnay trocken<br />
Duft nach frisch gemähter Wiese, Heu, getrocknete Wildkräuter,<br />
dazu etwas reifer Apfel und zarte Mandel. Am Gaumen<br />
mit schönem Druck, Noten von Honigmelone und etwas<br />
geriebenem Apfel zeigen sich, feine Säure, angenehm saftig<br />
und mit langem Nachhall. 13,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
90 2022 »XY Große Lage« Volkach Ratsherr<br />
Weißburgunder trocken<br />
Nussig-würzige Aromatik, die auch Nuancen von Brioche<br />
und auch etwas frische Kräuter bereithält. Eine spielerische<br />
Säure dominiert den Auftakt am Gaumen, das verleiht dem<br />
<strong>Wein</strong> Saftigkeit und Frische, insgesamt griffig, mittlere<br />
Struktur, guter Nachhall. 13 Vol.-%, DV, €€€<br />
89 2021 »XX Große Lage« Volkach Ratsherr<br />
Spätburgunder trocken<br />
Dezente Röstaromen im Duft mit Anklängen von Roten Johannisbeeren<br />
und dunklen Beerenfrüchten, daneben auch<br />
mit würzigen Noten. Am Gaumen dezent anklingende rote<br />
Fruchtnoten, zu denen sich Sauerkirsche gesellt, noch jugendliches<br />
Tannin, feine Säure. 13,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
189
WEIN VON<br />
ROTHMUND<br />
Brunnenstraße 18, 97483 Eltmann<br />
T: +49 9522 7089882, www.wein-von-rothmund.de<br />
Kontakt: Levin Rothmund<br />
Ab-Hof-Verkauf: täglich 9–20 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 33.300 (40 % weiß, 30 % rot,<br />
10 % Rosé, 20 % Schaumwein)/5 ha<br />
Levin Rothmund aus Eltmann ist eines<br />
der jungen Winzertalente in Franken,<br />
dem wir noch eine Menge zutrauen.<br />
Mit der Hilfe seiner Familie (Vater Matthias,<br />
Mutter Ines und die Geschwister Kosima und<br />
Valentin packen tatkräftig mit an) entstehen<br />
<strong>Wein</strong>e vom Keuper, die wie der würzig-mineralische<br />
Silvaner mit ihrem ausgeglichenen<br />
Wesen und guter Balance überzeugen. Man<br />
schmeckt, dass sie mit viel Sorgfalt vinifiziert<br />
werden, sie vergären spontan, liegen lange auf<br />
der Vollhefe, auf Schönungsmittel verzichtet<br />
der Jungwinzer. Wir sind schon auf den kommenden<br />
Jahrgang gespannt!<br />
91 2021 »Winzersekt« Rivaner brut<br />
Gelbe Blüten, reife Mirabelle, Aprikose, Apfel, kräuterig, Blumenwiese,<br />
auch Aprikosenmark, ein Hauch Blütenhonig. Belebt<br />
im Mund mit seiner straffen und lebendigen Säure, puristisch,<br />
trocken, gepflegtes Mousseux mit feinen Perlen,<br />
elegant und natürlich. 12 Vol.-%, NK, €€<br />
90 2023 »PetNat« Müller-Thurgau brut<br />
Naturtrüb von der Hefe. Auch der Duft zeigt hefige Noten,<br />
Apfel und Muskatnuss. Im Mund sehr feines Mousseux, das<br />
bestens von der Cremigkeit des <strong>Wein</strong>s (die in Lösung befindliche<br />
Hefe!) eingebettet ist. Feste Säure und ein stoffiger Abklang<br />
vervollständigen das Bild. 12,5 Vol.-%, VK, €€<br />
91+ 2022 Silvaner trocken<br />
Würziger und kräuteriger Duft mit wenig Dezibel, nicht laut,<br />
gelber Apfel, Nektarine, Birne, Blumenwiese, Kümmel. Unaufgeregt<br />
und dabei nobel am Gaumen, feingliedrige Säure,<br />
saftig, trocken, herber Apfel, reife Säure, würzig mineralisch.<br />
Punktet mit Understatement. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
90 2022 Weißer Burgunder trocken<br />
Helle Blüten, Apfelblüten, feine Aromen von Mirabelle und<br />
Mandarine, weiße Mandeln, frischer Klee, apart. Ein fein gearbeiteter<br />
und filiganer weißer Burgunder mit guter Proportionierung,<br />
trocken ausgebaut, reife, saftige Säure, etwas<br />
Zitrus, herber Apfel, kultiviert. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
89+ 2023 Scheurebe Kabinett<br />
Zarter Duft nach feinen Zitrusfrüchten, etwas Schwarze<br />
Johannisbeere, eine Spur Stachelbeere, eher verhalten in<br />
der Nase. Am Gaumen mit geschmeidiger Säure, gut integrierte<br />
Süße, schöner Trinkfluss, Pfirsich, roter Apfel,<br />
etwas Birne, mittlere Länge und Struktur. 9 Vol.-%, DV, €€<br />
89+ 2021 »Cuvée R« trocken BP/CO<br />
Fruchtig-beerige Nase mit süßlichem Oberton, Herzkirsche,<br />
Walderdbeere, Himbeere, auch etwas Fruchtgelee, feine<br />
Würze. Klar definierte Cuvée im Format und in ihrem Anliegen,<br />
nicht zu kompliziert, saftige Fruchtigkeit, mittlere<br />
Struktur, feinkörniger Gerbstoff. 13 Vol.-%, DV, €<br />
190 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER FRANKEN<br />
WEINBAU<br />
RUPPENSTEIN<br />
Steiggasse 5, 97516 Oberschwarzach<br />
T: +49 9382 90703, www.wein-von-ruppenstein.de<br />
Kontakt: Robert und Simon Ruppenstein<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Sa 14–18 Uhr, So 14–17 Uhr<br />
Hektar: 3 ha<br />
Im <strong>Wein</strong>gut Ruppenstein in Oberschwarzach<br />
teilen sich Robert Ruppenstein und<br />
sein Sohn Simon die Arbeit in den <strong>Wein</strong>bergen<br />
und im Keller. Die Reben stehen auf<br />
den Keuperböden im Steigerwald, die den<br />
<strong>Wein</strong>en ihre mineralische Würze verleihen. Simon<br />
Ruppenstein ist 24 Jahre alt, er lernte im<br />
Juliusspital in Würzburg und sammelte dann<br />
Erfahrungen bei Luckert in Sulzfeld, in Österreich,<br />
Kalifornien, Washington und in der<br />
Schweiz. Sein Talent unterstreicht er mit den<br />
mineralischen Silvanern und dem dicht gebündelten<br />
Pinot Noir. Von diesem jungen<br />
Winzer wird man noch mehr hören!<br />
92 2022 »Geiersknuck« Oberschwarzach<br />
Herrenberg Silvaner trocken<br />
Kühler Rauch im Duft, geröstete Sonnenblumenkerne, Quitte,<br />
Birne und gelbe Pflaumen, Strohblumen, auch Heu, steinige<br />
Anklänge. Zeigt sich im Mund mit fester, klar gefasster<br />
Struktur, verbindet Substanz mit Dichte, Frische und Mineralik,<br />
gepflegte Phenolik. 12 Vol.-%, DV, €€€<br />
90+ 2023 »Keuper« Silvaner trocken<br />
Kräuterig, keuperig mit schöner Würze im Duft, frischer<br />
Kümmel, Apfel, auch Birne und Heu. Kräftiger Bau am Gaumen<br />
mit gutem Extrakt in seinem Segment, präsente Säure,<br />
saftiger, herber Apfel, fränkisch trocken, mineralisch, mit<br />
Profil. Hält, was der Name verspricht. 13 Vol.-%, DV, €<br />
89+ 2023 Silvaner trocken<br />
Kräuterig, auch hefig, Brotteig, Blumenwiese, auch getrocknetes<br />
Heu, reife Birne und Quitte, ordentliche Würze. Zeigt<br />
auch am Gaumen viel Sortentypizität und Würze, saftig, Birne<br />
und herber Apfel, präsente Säure, die sich gut mit der<br />
Fruchtsüße arrangiert. Viel <strong>Wein</strong>. 12 Vol.-%, DV, €<br />
89 2023 Müller-Thurgau Liter trocken<br />
Gelber Apfel, Birne, Mirabelle und auch etwas Banane in der<br />
Nase, etwas Eisbonbon, feine Wiesenkräuter. Saftig und vollmundig<br />
am Gaumen mit reifem Steinobst, harmonisch abgerundet<br />
mit merklicher Restsüße, die präsente Säure<br />
trägt, feine, sortentypische Würze. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
92 2021 Oberschwarzach Herrenberg<br />
Pinot Noir trocken<br />
Fester Duft mit Holzwürze, getrockneten Kräutern, Johannisbeere,<br />
Kirsche und auch Hagebutte, Schlehe im Schlepptau.<br />
Kräftiger Bau und gute Bündelung der Elemente am<br />
Gaumen, trocken, ungekünstelt und mineralisch mit gutem<br />
Extrakt, präzise, glasklare Säure. 13,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
89 2022 Oberschwarzach Herrenberg<br />
Domina trocken<br />
Fruchtig-beeriger Duft nach Holunder, Brombeere, schwarzer<br />
Kirsche, kräuterig, feiner Schwarztee, Hagebutte.<br />
Schwankt am Gaumen zwischen saftigen und leicht herben<br />
Momenten, gut dosierter Tanninanteil, kalter Tee, Schlehe,<br />
Holunder. Dunkle Schokolade. 13 Vol.-%, DV, €<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
191
WEINGUT<br />
HORST SAUER<br />
Bocksbeutelstraße 14, 97332 Escherndorf<br />
T: +49 9381 4364, www.weingut-horst-sauer.de<br />
Kontakt: Sandra Sauer<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–12 Uhr und 13–18 Uhr,<br />
Sa 11–17 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 180.000 (80 % weiß, 8 % rot,<br />
2 % Rosé, 8 % süß, 2 % Schaumwein)/20 ha<br />
Wo anfangen? Bei den wunderbar<br />
mineralisch geprägten, so elegant-gepflegten<br />
trockenen <strong>Wein</strong>en,<br />
die natürlich den Großteil des tollen Sortiments<br />
ausmachen? Oder bei den saftigen<br />
und tiefen edelsüßen <strong>Wein</strong>en, für die Sandra<br />
Sauer ebenfalls ein sehr gutes Händchen hat?<br />
Schwer zu sagen: Auf jeden Fall entwickeln<br />
die Reben, die aus dem Muschelkalk der Trias<br />
ihre Kraft entwickeln, eine wunderbare Aromatik<br />
und Mineralität, die bei jedem Schluck<br />
zu schmecken ist. Sie bieten bereits in ihrer Jugend<br />
viel Trinkfreude, wer jedoch Geduld aufbringt,<br />
wird ebenfalls belohnt!<br />
93+ 2022 Escherndorf am Lumpen 1655<br />
Riesling GG<br />
Duft nach Abrieb von der Mandarinenschale, pikante Mango,<br />
Pfirsichblüte, feine Würze, eine Spur Eukalyptus, heißer<br />
Stein, vielschichtig. Am Gaumen mit einer knackigen Säure,<br />
zupackendes Wesen, stahlige Mineralität, viel Saft und Kraft,<br />
lang und druckvoll. 13 Vol.-%, DV, €€€<br />
91+ 2023 Escherndorf Fürstenberg Weißer<br />
Burgunder trocken<br />
Feiner Duft nach reifem Apfel, feines Mandelmus, etwas Limettenschale,<br />
feine Kräuterwürze, animierend. Am Gaumen<br />
mit delikater Geschmeidigkeit, lebendige Säure, Apfel, Birne,<br />
Haselnuss, alles kompakt und ausgewogen, gute Länge,<br />
perfekt und vielseitig bei Tisch. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
96 2023 Escherndorf Lump Silvaner Eiswein<br />
Intensiv-würziger Duft, kandierte Limonenschale, Orangenabrieb,<br />
sehr viel Würze, schöne Kräuteraromen, kandierte<br />
Ananas. Am Gaumen sehr cremig, dicht, pikant-würzige<br />
Säure, intensive Zitrusfrüchte, Limonensaft, hoch konzentriert,<br />
zupackend, sehr lang, fest. 6,5 Vol.-%, DV, €€€€<br />
95 2023 Escherndorf Lump Riesling<br />
Beerenauslese<br />
Intensiver Duft nach reifen Zitrusfrüchten, dazu pikante<br />
Papaya und Mango, kandierte Limonenschale, Blütenhonig,<br />
pikant, viel Würze. Am Gaumen mit sehr anregender Säure,<br />
zupackende Zitrusfrucht, dicht und fest, Würze, sehr konzentriert,<br />
frisch bleibend, sehr lang. 7 Vol.-%, DV, €€€<br />
94+ 2023 Escherndorf Lump Silvaner<br />
Beerenauslese<br />
Ölige Konsistenz, intensiver Duft nach kandierten Früchten,<br />
Limone, Orange, ganz fein und pikant, Zitrusfrüchte, Blütenhonig,<br />
vielschichtig. Am Gaumen cremig und dicht, feine<br />
Säure, druckvoll schiebend, wieder Zitrusfrüchte, tropische<br />
Früchte, sehr lang, endet frisch. 6,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
93 2022 Escherndorf am Lumpen 1655<br />
Silvaner GG<br />
91+ 2023 Escherndorf Lump Silvaner trocken<br />
91+ 2023 Escherndorf Lump Riesling trocken<br />
91 2023 Escherndorf Fürstenberg<br />
Blauer Silvaner trocken<br />
90+ 2023 Escherndorf Lump Scheurebe Spätlese<br />
91+ 2021 Escherndorf Fürstenberg<br />
Spätburgunder trocken<br />
91+ 2023 Escherndorf Lump Riesling Kabinett<br />
192 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER FRANKEN<br />
WEINGUT<br />
RAINER SAUER<br />
Bocksbeutelstraße 15, 97332 Escherndorf<br />
T: +49 9381 2527, www.weingut-rainer-sauer.de<br />
Kontakt: Rainer, Helga und Daniel Sauer<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–12 Uhr und 13–18 Uhr,<br />
Sa 10–17 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 180.000 (98 % weiß, 2 % Rosé)/16 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Es gibt in der fränkischen <strong>Wein</strong>szene nur<br />
wenige Winzer, die so akribisch und<br />
gewissenhaft arbeiten und agieren wie<br />
Daniel Sauer, der gerade an den Aufgaben der<br />
schwierigen Jahrgänge mit Frost, Hagel und<br />
auch Trockenheit in der Spitzenlage Escherndorfer<br />
Lump zu wachsen scheint. In 2023<br />
kommen aus dem »Lumpen 1655« zwei monumentale<br />
Große Gewächse, die nur eines<br />
brauchen, um ihre Stärken auszuspielen: Zeit.<br />
Seniorchef Rainer Sauer bringt mit seinem Silvaner<br />
»L« Würze und Mineralik gekonnt auf<br />
den Punkt. Unser Tipp: der fein balancierte<br />
Silvaner »1G«.<br />
95 2023 Escherndorf am Lumpen 1655<br />
Riesling GG<br />
Fein nuanciertes Duftbild mit Apfel, Birnenkonfit, Quitte.<br />
Quittenchutney. Kalkig-rauchige Anklänge. Zeigt am Gaumen<br />
Substanz, Dichte sowie eine sehr gute Balance und Verwobenheit,<br />
reife Phenolik, eng anliegende Säure, Schmelz,<br />
Würze und Mineralik. Gute Länge. 12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
94+ 2023 Escherndorf am Lumpen 1655<br />
Silvaner GG<br />
Kräuterig und würzig begleiteter <strong>Wein</strong>bergpfirsich, frische<br />
Kräuter, Thymian, frische Himbeere, reife Mirabelle. Komplex<br />
am Gaumen, bringt viel mit, um sich zu einem kleinen<br />
Kunstwerk zu entwickeln: dichter Extrakt, balancierende<br />
Säure und die Mineralik der Lage. 13 Vol.-%, DV, €€€<br />
93+ 2023 »Rainer Sauer L« Silvaner trocken<br />
Würzig, kräuterig, auch noch etwas verschlossen, Flintstein,<br />
Birne, Mirabelle und Apfel, der in die herbe Richtung geht.<br />
Rauchig. Wenn man den »L« im Mund hat, versteht man, um<br />
was es den guten fränkischen Winzern geht: Würze und Mineralik<br />
stechen als Ass. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
92 2023 »1G« Escherndorf Lump Riesling<br />
Erste Lage trocken<br />
Grüner Apfel, rauchiges Ambiente, würzig, steinig, zitrisch,<br />
grüne Limette, Lorbeerblatt, Birne und auch Steinobst, Aprikose.<br />
Perfekte Interpretation der Ersten-Lage-Vorstellung,<br />
frisch, griffig im Mundgefühl, mittlere Struktur, würzig und<br />
mineralisch. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
92 2023 »1G« Escherndorf Lump Silvaner<br />
Erste Lage trocken<br />
Intensiv in der Nase, leicht nussig, Apfel, Birne und grüne<br />
Stachelbeere, verdichtet sich im Duft. Zeigt am Gaumen ein<br />
reizvolles Zusammenspiel von reifen und weniger reifen Elementen,<br />
Frische und Reife im Kontext, die würzige Mineralik<br />
ist über alles erhaben. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
91+ 2023 »Muschelkalk« Escherndorf<br />
Silvaner trocken<br />
Würzig, kräuterig, Estragon, Dill, Austernschale, Apfel, Mirabelle<br />
und auch Birne, feine Anmutung von Kapern. Am Gaumen<br />
verstehen sich Stoffigkeit, Saftigkeit und die würzige<br />
Mineralik ziemlich gut, frisch und griffig in der Phenolik, eine<br />
Miniatur der Landschaft. 12 Vol.-%, DV, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
193
WEINGUT<br />
SCHMITTS KINDER<br />
Am Sonnenstuhl 45, 97236 Randersacker<br />
T: +49 931 7059197, www.schmitts-kinder.de<br />
Kontakt: Martin, Karl und Renate Schmitt<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8–18 Uhr, Sa 9–17 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 100.000 (83 % weiß, 10 % rot,<br />
4 % Rosé, 1 % süß, 2 % Schaumwein)/13,7 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Seit mehr als 300 Jahren bewirtschaftet<br />
die Familie Schmitt Muschelkalkhänge<br />
am Maintal. Heute erstrecken sich ihre<br />
Rebberge mit zahlreichen Steillagen von<br />
Randersacker bis Würzburg. Den Namen des<br />
<strong>Wein</strong>guts wählte 1910 eine Erbengemeinschaft,<br />
die den Betrieb – entgegen der fränkischen<br />
Realteilung – als Ganzes erhielt. Seit<br />
Jahren gelingt es Martin Schmitt gemeinsam<br />
mit seinem Vater Karl vorwiegend Silvaner<br />
und Riesling auf hohem Niveau zu erzeugen,<br />
gearbeitet wird nach biologischen Richtlinien.<br />
Auch dieses Jahr sind die <strong>Wein</strong>e absolut<br />
auf der Höhe – es ist eine Freude.<br />
93+ 2023 Randersacker Pfülben Silvaner GG<br />
Kühl und komplex im Duft, frische Mango, Thymian, Ananas,<br />
Kamille, Salbei und gelber Apfel. Am Gaumen zeigt sich der<br />
<strong>Wein</strong> mit Fruchtfülle und feiner Konzentration, dazu kommt<br />
eine phenolische Note. Mineralisch, fruchtief und lange im<br />
Nachhall. Viel Potenzial. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
93 2023 Randersacker Spielberg Riesling<br />
Erste Lage trocken<br />
Aus dem Spitzengewann im Marsberg. Im Duft Zitrone, reife<br />
Birne, etwas Petrol und heißer, nasser Stein. Am Gaumen ein<br />
wunderbarer Fluss, schöner Grip, trinkanimierend, Zitrusfrüchte,<br />
Limone, knackiger Apfel, gut integrierte Säure, hat<br />
eine gute Länge. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2023 Randersacker Marsberg Silvaner<br />
Erste Lage trocken<br />
Anfangs noch etwas verschlossen im Duft, dann Gesteinsmehl,<br />
Zitronenzeste, Fenchel und zarter Kümmel. Am Gaumen<br />
dicht und fruchtig, reifer Apfel, Birne, durchweg balanciert,<br />
lebendige Säure, dezente Salzigkeit. Hat eine gute<br />
Länge und viel Potenzial. 13,5 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2023 »<strong>Wein</strong>berg Mendelssohn«<br />
Randersacker Riesling trocken<br />
Duft nach reifer Aprikose, Pampelmuse, Apfelschale, Zitronenmelisse,<br />
dazu auch etwas Wiesenkräuter. Am Gaumen<br />
dicht gewoben und mineralisch geprägt, feine Zitrusfrüchte,<br />
Pfirsich, lebendige Säure, griffig, hat eine gute Länge, toller<br />
Speisenbegleiter. 12 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2023 Randersacker Sonnenstuhl Silvaner<br />
Erste Lage trocken<br />
Attraktive Würze im ersten Duft. Wiesenkräuter. Es folgen<br />
reifer Pfirsich und Organgenblüte. Am Gaumen mit Saft und<br />
Kraft, feine Aromatik von nassem Stein, Passionsfrucht, Limette,<br />
Pfirsich bei guter Säure. Mineralisch im guten Nachhall.<br />
13,5 Vol.-%, DV, €€<br />
92+ 2022 Randersacker Hohenroth<br />
Spätburgunder GG<br />
Traditonell und klassisch im Duft mit etwas Rauch, reifer<br />
Kirsche, dazu frisches Laub, dunkle Himbeere und Gewürznelke.<br />
Am Gaumen sehr klar mit Aromen von reifer, roter<br />
Frucht, auch Blaubeere und Brombeere, feine Säure, schöner<br />
Druck, griffige Gerbstoffe, lang. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
194 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
TROCKENE<br />
SCHMITTS<br />
WEINGÜTER FRANKEN<br />
Maingasse 14a, 97236 Randersacker<br />
T: +49 931 700490, www.durchgegorene-weine.de<br />
Kontakt: Bruno Schmitt<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8:30–18 Uhr; Sa 9:30–16 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 126.700 (90 % weiß, 10 % rot)/17 ha<br />
In den 1970er-Jahren, als den Deutschen<br />
der Geschmack nach Süßem stand, gab<br />
es in Randersacker drei <strong>Wein</strong>güter mit<br />
dem Namen Schmitt; aber nur dieses produzierte<br />
damals schon <strong>Wein</strong>e, die nicht angereichert<br />
und stets durchgegoren waren – so<br />
verfielen Kunden auf den pointierten Namen.<br />
Dem Stil blieb der Betrieb treu, denn<br />
ein <strong>Wein</strong> soll ein »authentisches Spiegelbild<br />
der jeweiligen Sorte, der Lage und des Jahrgangs«<br />
sein. Das gelingt Bruno und Lothar<br />
Schmitt wieder einmal famos – vor allem<br />
mit dem ganz eigenständigen Fränkischen<br />
Alten Satz.<br />
94+ 2023 Randersacker Pfülben Fränkischer<br />
Alter Satz Spätlese trocken<br />
Kräuterige Noten, ein wenig Blumenerde, Kümmel, auch floral,<br />
Tomatenrispe, Blüten, reife Birne, Mirabellen. Stoffig am<br />
Gaumen mit Saft und intensiver Würze, die auch steinige,<br />
mineralische Noten beinhaltet. Reife, stabile Säure, merkliche<br />
reife Phenolik, eigenständig. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
92+ 2022 »R Großes Gewächs« Randersacker<br />
Sonnenstuhl Riesling trocken<br />
In der eleganten Nase Zitronenmelisse, gelbe Zitrone, Aprikose<br />
und auch Aprikosentarte, Pfirsich und ein Hauch Zimtstange.<br />
Athletischer Bau am Gaumen und auch athletische<br />
Performance, dicht im Extrakt, strukturierende Phenolik,<br />
tragende Säure, Grapefruit im Abklang. 13 Vol.-%, DV, €€€<br />
92+ 2022 »R Großes Gewächs« Randersacker<br />
Sonnenstuhl Silvaner trocken<br />
Reifer gelber Apfel, gelbe Pflaumen und Birne im kräftigen<br />
Duft, ein Hauch Kandiszucker, würzige, steinige Anklänge.<br />
Am Gaumen kräftig gebaut, viel Würze, auch herbe Bitternote,<br />
robuste Phenolik, Kumquats, Grapefruit, saftig, reife Säure,<br />
ungeschminkt, salin. 13,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
91 2023 »Alte Reben« Randersacker<br />
Sonnenstuhl Sylvaner Spätlese trocken<br />
Reife Birne, Apfel in der Nase, gelbe Pflaume, auch Bananenschale,<br />
Blumenwiese, Kräuter, Thymian. Zeigt am Gaumen<br />
gute Substanz, setzt vollmundig und saftig an, kräftige,<br />
muskulöse Struktur, reife Säure, merkliche Phenolik,<br />
Schmelz und mineralische Würze. Viel <strong>Wein</strong>.<br />
13,5 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2023 Randersacker Sonnenstuhl<br />
Rieslaner Auslese<br />
Duft nach kandierten Zitrusfrüchten, Limonenschale, etwas<br />
Muskatnuss und Mandarinenschale. Am Gaumen mit einer<br />
sehr lebhaften Säure, Zitrusfrüchte dominieren, Limone und<br />
Grapefruit, dann etwas Mango, zarte Würze, insgesamt charmante<br />
Art, endet frisch. 10,5 Vol.-%, DV, €€<br />
90 2021 »Konsequent« Randersacker<br />
Sonnenstuhl Frühburgunder Spätlese<br />
trocken<br />
Malvenblüten, Hagebutten, feiner Rauch, Johannisbeere<br />
und auch Pflaume, etwas Rote Bete und auch Heidelbeere.<br />
Kompakt gebaut im Mund, straff in seiner Struktur, präzise<br />
Säurelinie, festes, knackiges Tanningerüst mit leichter Adstringenz,<br />
betont trocken. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
195
WEINGUT<br />
NICO SCHOLTENS<br />
Rieneckstraße 6, 97514 Oberaurach<br />
T: +49 9529 326, www.weingut-scholtens.com<br />
Kontakt: Nico Scholtens<br />
Ab-Hof-Verkauf: ja<br />
Flaschen/Hektar: 30.000 (70 % weiß, 30 % rot)/5 ha<br />
Eigen und eigenwillig schön: Das beschreibt<br />
die <strong>Wein</strong>e von Nico Scholtens<br />
vermutlich am besten. Das ist nicht<br />
verwunderlich, zählte der gebürtige Niederländer<br />
als Saxofonist in der Jazz-Szene schon<br />
immer zur kulturellen Avantgarde. Die puristisch<br />
trockenen <strong>Wein</strong>e aus Steil- und Terrassenlagen<br />
wollen entdeckt werden, es sind –<br />
um die Analogie zur Musik fortzusetzen – keine<br />
eingängigen Popmelodien, es ist vertrackter<br />
Free Jazz, der Raum für Improvisation<br />
lässt. Etwas überraschend schoben sich diesmal<br />
die Rotweine an den Weißen vorbei: So ist<br />
das manchmal in der Kunst.<br />
91+ 2020 »['drai]« Riesling trocken<br />
Zum frischen Steinobst (Riesling, Aprikose und Nektarine)<br />
auch eine Handvoll Kräuter, Estragon, Thymian, Salbei, auch<br />
Panna cotta. Trocken heißt in diesem Fall knochentrocken,<br />
straffer Bau, linearer Zug, saftig, herber Saft, engmaschig<br />
gewoben, eigen, schön. 12 Vol.-%, NK, €€<br />
91 2019 »['drai]« Alter Fränkischer Satz<br />
trocken<br />
Kräuterig-zitrische Noten im Duft, Zitronenzeste, Mandarinenschale,<br />
Aprikosen, etwas Birnenkompott, mineralisch.<br />
Saftig, entspannt am Gaumen, weiche Textur, süßliche Aprikose<br />
und Reneklode, süßlicher Extraktkern, reife Säure, würzig,<br />
phenolisch, mineralisch getragen. 13 Vol.-%, NK, €€<br />
90+ 2021 »['drai]« Weißburgunder trocken<br />
Recht duftig in der Nase, gelbe Blüten, reife Aprikosen, Maracuja,<br />
feiner Kümmel, florale Anklänge, Blattgrün, Melisse.<br />
Am Gaumen entspannt und vollmundig mit weicher Textur,<br />
dicht im Extrakt, reife Säure, zitrische und auch salzige Anklänge,<br />
grüne Mandel im Finish. 12 Vol.-%, NK, €<br />
93 2019 »['drai] select« Spätburgunder<br />
trocken<br />
Der Duft lässt an einen langen Herbst denken, mit Frucht,<br />
die viel Sonne abbekommen hat. Pflaume, Brombeere, Kakaopulver.<br />
Viel Substanz und Kraft in weicher, samtener Textur,<br />
den Kontrast liefert die knallharte Mineralik, die mit den<br />
punktgenau extrahierten Tanninen prägt. 14 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2019 »['drai] select« Schwarzriesling<br />
trocken<br />
Reife Pflaume, Trüffel, Pflaumenlikör, herbe Schokolade mit<br />
Pfefferminze, erdige und kräuterige Nuancen. Weich und geschliffen<br />
am Gaumen, breit angelegtes Format, gut eingewobener<br />
Alkohol, die Gerbstoffe sind mürbe und geben<br />
Struktur, trotz Kraft elegant. Kaminfeuer.<br />
14,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
91 2019 »['drai]« Schwarzriesling trocken<br />
Reife und getragene Nase mit kräuterigen Noten, Pflaume,<br />
etwas Lavendel und auch Bienenstich, ein Hauch Kräuterlikör.<br />
Geschmeidiger Gaumenauftritt, saftig und mit ruhigem<br />
Fluss, Pflaume mit kräuterigem Hintergrund, weicher, feinkörniger<br />
Gerbstoff, balanciert, lang. 12 Vol.-%, NK, €€<br />
196 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
SCHWAB<br />
WEINGÜTER FRANKEN<br />
Bühlstraße 17, 97291 Thüngersheim<br />
T: +49 9364 89183, www.weingut-schwab-franken.de<br />
Kontakt: Andrea Schwab<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–12 Uhr und 13–18 Uhr,<br />
Sa 9–12 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 80.000 (85 % weiß, 15 % rot)/13 ha<br />
Eine anspruchsvolle und vielfältige Kollektion,<br />
auch mit neuen Facetten, die<br />
uns die Winzerfamilie Schwab vorstellt:<br />
Neben der zuverlässigen fränkischen<br />
Klassik, die von der Muschelkalkmineralik<br />
des Thüngersheimer Sattels in Szene gesetzt<br />
hat, zieht Thomas Schwab auch das Tempo an<br />
wie bei unserer Empfehlung beim spannungsgeladenen<br />
Riesling aus dem Thüngersheimer<br />
Scharlachberg. Das Silvaner-GG aus dem<br />
Rothlauf mit seiner ausgeprägten Phenolik<br />
und einer beinahe bissfesten Mineralik setzt<br />
sich unangefochten an die Spitze: In Thüngersheim<br />
tut sich was.<br />
91+ 2021 Pinot Blanc brut<br />
Rauchige Noten vom Muschelkalk, Brioche, Mürbeteig, Himbeere,<br />
auch rote Kirsche mischt mit, fein kräuterig, Thymian.<br />
Recht forsche Säure, die am Gaumen die Verhältnisse regelt,<br />
elegantes Mousseux, das gut neben der kalkigen Mineralik<br />
besteht, eigenständig, schön. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />
93+ 2022 Thüngersheim Rothlauf Silvaner GG<br />
Feiner Duft nach Apfel, Kümmel, Traubenkernen, Apfelschale,<br />
etwas nasse Erde, Kräuter, steinige Komponenten. Am<br />
Gaumen breit angelegt mit guter Substanz und Volumen,<br />
dicht im Extrakt, stabile Säure, feste phenolische Struktur,<br />
Mineralik zum Kauen. Lang. 14 Vol.-%, DV, €€€<br />
92 2022 Thüngersheim Scharlachberg<br />
Riesling Erste Lage trocken<br />
<strong>Wein</strong>bergpfirsich, roter Apfel, Zitronenmelisse, Nektarine,<br />
ein Hauch Grapefruit und Zimtstange. Am Gaumen gibt die<br />
präsente Säure als Kompass die Richtung vor, trocken, würzig<br />
und mineralisch, mit einer Phenolik, die Spannung erzeugt.<br />
Endet zitrisch, Grapefruit. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
90+ 2023 Thüngersheim Scheurebe trocken<br />
Fein aromatischer Duft nach Muskatblüte, Stachelbeere,<br />
Schwarzer Johannisbeere, Papaya und auch Litschi. Elegante<br />
Scheurebe mit guter Balance und schönem Zusammenspiel<br />
von Frucht und reifer Säure, die Muschelkalkmineralik<br />
verleiht eine eigenständige Note. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
90 2023 Thüngersheim Johannisberg<br />
Silvaner Erste Lage trocken<br />
Rauchige Würze und Mineralik steigt direkt aus dem Glas,<br />
Birnenschale, Quitte, Gewürze wie Piment und Kardamom.<br />
Am Gaumen mit weichem Fond und fränkischer Gelassenheit,<br />
die Säure überlässt die Spannung der Mineralik, die sich<br />
würzig zeigt. Nicht zu komplex. 13,5 Vol.-%, DV, €€<br />
91+ 2021 Thüngersheim Johannisberg<br />
Spätburgunder Erste Lage trocken<br />
Süße Herzkirsche, Waldbeeren, Himbeeren, knackige Pflaume,<br />
feiner kalter Rauch, Räucherspeck. Setzt am Gaumen<br />
weich an, kräftige gebaute Struktur, betont trocken, die Säure<br />
begleitet mild, räumt der Mineralik den Vorrang ein, die<br />
mit feiner Würze ins Finale zieht. 13,5 Vol.-%, DV, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
197
WEINGUT SCHLOSS<br />
SOMMERHAUSEN<br />
Hauptstraße 25, 97286 Sommerhausen<br />
T: +49 9333 260, www.sommerhausen.com<br />
Kontakt: Martin Steinmann<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 10–18 Uhr, Sa 10–16 Uhr,<br />
So 10–14 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 100.000 (85 % weiß, 5 % rot,<br />
10 % Rosé, 30 % Schaumwein)/18 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Das <strong>Wein</strong>gut blickt auf eine Geschichte<br />
zurück, die bis ins 15. Jahrhundert<br />
zurückreicht, in früheren Zeiten wurden<br />
hier Krönungsweine für deutsche Herrscher<br />
gekeltert. In den Kellern von damals reifen<br />
heute Sekte, die mittlerweile einen nicht so<br />
kleinen Teil der Produktion ausmachen. Kellermeister<br />
Moritz Steinmann hat es dieses<br />
Jahr vorgezogen, uns ausschließlich seine<br />
Schaumweine zur Verkostung vorzustellen –<br />
eine gute Idee, denn die überzeugen vollständig.<br />
Angeführt wird die tolle Kollektion vom<br />
großartigen 2017er »avec pläsier La Grande<br />
Cuvée« brut nature.<br />
95 2017 »avec pläsier La Grande Cuvée«<br />
brut nature PN/AU/CH/WB<br />
Degorgiert 05/24. Sattes Gelb. Der Duft zeigt sich mineralwürzig,<br />
buttrig, nussig, kleine rote Beeren, Strohblumen,<br />
Brioche, jodige Töne. Der Gaumen eröffnet saftig, schlanke,<br />
feinnervige Art, das cremige Mousseux gibt Intensität und<br />
Vielschichtigkeit, raffiniert und edel. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
94+ 2018 »avec pläsier Le Grand Riesling«<br />
brut<br />
Degorgiert 03/24. Im Duft Melisse und Kräuter, balsamische<br />
und jodige Untertöne. Auch am Gaumen ist es das feine Florett.<br />
Lebendige Säure, das feine Mousseux bitzelt auf anhaltende<br />
Weise zart, die Aromatik verbindet frische und reife<br />
Aromen zu einer vielschichtigen Würze. Toll!<br />
12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
93+ 2018 »avec pläsier Le Grand Blanc«<br />
brut nature AU/CH/WB<br />
Degorgiert 05/24. Der vielschichtige Duft changiert zwischen<br />
frischer Frucht und reifer Würze, Mandarine und geriebener<br />
Apfel, Strohblumen, Untertöne von Haselnuss und<br />
Sesam. Am Gaumen eine gekonnt puristische Anmutung,<br />
pfeilgerade Säure, feines, anhaltendes Mousseux.<br />
12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
93 NV »avec pläsier Riesling Pur« brut<br />
Degorgiert 03/24. Im Duft <strong>Wein</strong>bergpfirsich, Kardamom,<br />
Brioche, zartes Bienenwachs. Der Gaumen zeigt ein delikates<br />
Süße-Säure-Spiel auf der ganz trockenen Seite, feines<br />
und zugleich spannungsreiches Mousseux. Ein herrlich erfrischender<br />
Sekt, sehr vielschichtig. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />
92 NV »avec pläsier Blanc de Blancs« brut<br />
Degorgiert 07/24. Ein Duft von Frühlingswiese, Dotterblume,<br />
Heu, frische Butter. Im Mund zeigt sich ein appetitlich<br />
ausgewogener Sekt mit feinem Mousseux, einer eher milden<br />
Säure und einer Prise Phenolik, ungekünstelt trockener, frischer<br />
Abklang. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />
93 2018 »avec pläsier Le Grand Rosé«<br />
extra brut<br />
Degorgiert 05/24. Hellorange in der Farbe. Ein Duft von Apfelschalentee<br />
und Hagebuttenkonfitüre. Der Gaumen zeigt<br />
sich saftig, kernig, geradeaus gebaut, dynamisches Mousseux<br />
plus eine Schicht Stoffigkeit. Den Abgang prägen würzig<br />
gereifte Pinotaromen. Ein stilvoller Sekt.<br />
12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
198 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WINZERHOF<br />
STAHL<br />
WEINGÜTER FRANKEN<br />
Lange Dorfstraße 21, 97215 Auernhofen<br />
T: +49 9848 96896, www.winzerhof-stahl.de<br />
Kontakt: Christian Stahl<br />
Ab-Hof-Verkauf: nach Voranmeldung<br />
Flaschen/Hektar: 200.000 (90 % weiß, 10 % rot)/45 ha<br />
Wenn Sterne auf Sterne treffen, kann<br />
das Universum bereichert werden.<br />
Christian Stahl kann auf eine der<br />
ungewöhnlichsten Karrieren in der <strong>Wein</strong>szene<br />
blicken: Als Autodidakt fing der ambitionierte<br />
Hobbykoch an, <strong>Wein</strong>e zu keltern, Teller und<br />
Glas immer in Blickkontakt, seit Kurzem kann<br />
er sich mit Fine-Dining-Restaurant und französisch<br />
inspirierter Cuisine Sterne-Koch nennen.<br />
Dass seine <strong>Wein</strong>e Statur und Tiefe mitbringen,<br />
ist selbstverständlich. Auch sie lassen die Gedanken<br />
manchmal ins Nachbarland schweifen,<br />
sind aber durch und durch fränkisch.<br />
Glückwunsch zum dritten Stern.<br />
91+ 2021 »Blanc de Noirs« extra brut PN/SW<br />
Feine Hefenoten im Duft, Brioche mit Reneklode, Himbeere<br />
und auch Aprikosen, leicht geröstete Haselnuss, Haselnussschale.<br />
Das Wechselspiel von Frische, Cremigkeit und Würze<br />
beschäftigt den Gaumen genussvoll, forscher, leicht salziger<br />
Säurezug, gepflegtes Mousseux. 11,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
94 2023 »Steinmauer« Chenin Blanc trocken<br />
Kräuterige Noten, frischer Thymian, grüne Birne, vanillige<br />
Holzwürze, weiche, buttrige Komponenten, Maisgrieß, steinig.<br />
Zieht am Gaumen auf mit weichem Fond im großen Volumen,<br />
druck- und kraftvoll mit süßlichem Extraktkern, klare<br />
mineralische Definition, lang. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
93+ 2023 Randersacker Pfülben Riesling<br />
trocken<br />
Reife, leicht parfümierte Nase, Aprikose, Pfirsich, gelbe Blüten,<br />
Honigwabe, Mandelgebäck. Zunächst mit burgunderhafter<br />
Ausrichtung, breit angelegter Struktur, weicher Textur,<br />
die präzise Säure und die salzige Mineralik unterstreichen<br />
Sorten- und Lagencharakter. 13,1 Vol.-%, NK, €€€<br />
93+ 2023 Sulzfeld Cyriakusberg Scheurebe<br />
trocken<br />
Feine Holzwürze und nussige Aromen verbinden sich mit Noten<br />
von Flieder, Schwarzer Johannisbeere und Holunder. Unübliche<br />
Interpretation am Gaumen mit viel Substanz, Extraktfülle<br />
und gutem Schub, Schmelz und langer mineralisch-salziger<br />
Abgang. Sehr eigenständig.<br />
13,4 Vol.-%, NK, €€€<br />
93 2023 Tauberzell Hasennest<br />
Müller-Thurgau trocken<br />
Der Duft produziert blitzschnell das Bild von Müller-Thurgau:<br />
Apfel, Birne, Aprikose mit Wiesenkräutern und Muschelkalkwürze.<br />
Kompakt gebaut am Gaumen, dicht und<br />
stoffig mit Würze, feine Extraktsüße, die kalkige Mineralik<br />
wird von feinen Phenolen begleitet: voilà. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
90 2023 Silvaner trocken<br />
Vielfältiger Duft mit Hefe, Brotteig, reifem gelbem Apfel und<br />
Birne, Lorbeerblatt, etwas Kümmel, Zitronenmelisse. Am<br />
Gaumen entspannter Einstieg mit viel Saftigkeit (süßer und<br />
auch herber Apfel), feine Würze und mineralische Anklänge<br />
bis ins Finale. 12,4 Vol.-%, DV, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
199
WEINGUT<br />
AM STEIN –<br />
LUDWIG KNOLL<br />
Mittlerer Steinbergweg 5, 97080 Würzburg<br />
T: +49 931 25808, www.weingut-am-stein.de<br />
Kontakt: Sandra Knoll<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 14–18 Uhr, Sa 10–17 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 250.000/40 ha<br />
Anbauweise: Biodynamisch<br />
Im Würzburger Familienbetrieb macht<br />
sich jetzt bereits die Mitarbeit der Kinder<br />
Antonia und Vincenz bemerkbar. Wie die<br />
Zeit vergeht! Gefühlt gerade eben waren Sandra<br />
und Ludwig Knoll doch noch Newcomer.<br />
Stilistisch scheinen uns die Silvaner inzwischen<br />
etwas wegzugehen von der früheren<br />
Fruchtigkeit und stattdessen den kräuterigen<br />
und kalkigen Noten mehr Platz zu lassen.<br />
Dicht und saftig strukturiert, sind die <strong>Wein</strong>e<br />
quer durchs Sortiment auf Dauerhaftigkeit<br />
angelegt, ohne jedoch über der Betonung von<br />
Kern und Spannung im Übermaß schroff oder<br />
abweisend zu werden.<br />
94+ 2022 Stetten Stein Silvaner GG<br />
Apfel, Birne, Kräuter, feiner Kümmel, steinige Noten, Gesteinsmehl,<br />
reife Mirabellen. Dichter Gaumen, der von einer<br />
präsenten, eingewobenen Säure durchzogen wird, recht<br />
kraftvoll, nicht zurückhaltend, viel Extraktschub, reife Phenolik<br />
stützt den Bau, mineralische Würze im Ausklang.<br />
13 Vol.-%, DV, €€€€<br />
94 2019 Stetten Stein Silvaner GG<br />
Dicht und fein, tief und vielschichtig, im Duft, reife gelbe<br />
Frucht, gepaart mit mineralischer Frische, kalkige Würze,<br />
Rauch, Ananas, Apfel, Mango. Am Gaumen mit viel Frische<br />
und noch längst nicht am Ende seiner Reise, feiner Säurenerv,<br />
mineralisch-salzig unterlegt, feine Phenolik, lang.<br />
13,5 Vol.-%, DV, €€€€<br />
92+ 2021 »Vinz Alte Reben« Silvaner trocken<br />
Im Duft saftige konzentrierte Frucht, Pfirsich, Quitte, Kerbel,<br />
Melisse, Orangenschale, Lavendel, Streublumen. Am Gaumen<br />
mit Schmelz, merkliche und spannungstragende Phenolik,<br />
feingliedrige Säure, gut im Extrakt und Dichte, salzig,<br />
lange am Gaumen, animierend. 12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
91 2023 Würzburg Innere Leiste Silvaner<br />
Erste Lage trocken<br />
Dicht und fein im Duft, Estragon, Melisse, gelber Apfel, Birnen,<br />
Quitten, Aprikosen, kalkige Kühle. Am Gaumen zupackend<br />
und straff, mineralisch, feiner Säurenerv im Spiel mit<br />
gelber Frucht, salzig bis ins lange Finale zeigt er zur Saftigkeit<br />
seine Herkunft, trinkanimierend. 12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
91+ 2023 »Montonia Fumé« Rosé trocken<br />
Blasses Lachsrosé im Glas. Rauchige Noten im Duft, Orangenschale,<br />
Mandarine, Himbeeren, Erdbeeren, Rhabarber.<br />
Im Mund nicht nur auf der fruchtigen Seite, feine Würze zur<br />
frischen Frucht mit mineralischer Untermalung, fein nuanciert<br />
und mit großem Trinkfluss. 12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
93+ 2020 »Montonia« Spätburgunder trocken<br />
Feiner Duft nach Waldbeeren, Sauerkirschen, Granatapfelkerne,<br />
Blutorange, ätherische Noten, Fichtennadel, dunkle<br />
Schokolade. Am Gaumen in toller Balance von Kraft und Eleganz,<br />
zart und dicht, klare Frucht, feinkörniges strukturgebendes<br />
Tanningerüst, eng anliegende, lebendige Säure,<br />
frisch und mit Potenzial. 12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
200 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
STEINTAL<br />
WEINGÜTER FRANKEN<br />
Wilhelmstraße 107, 63911 Klingenberg<br />
T: +49 9372 2438, www.weingut-steintal.de<br />
Kontakt: Jonas Hirn<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Flaschen/Hektar: 40.000 (3 % weiß, 97 % rot)/12 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Das <strong>Wein</strong>gut Steintal begeistert uns seit<br />
vielen Jahren mit herausragenden<br />
Spätburgundern. Dabei versteht es<br />
das auf ökologischen Terrassenweinbau spezialisierte<br />
Gut auf herausragende Art, Mineralität,<br />
Eleganz und Finesse zu vermählen. Mit<br />
Freude haben wir in diesem Zusammenhang<br />
registriert, dass die angestellten <strong>Wein</strong>e alle bewusst<br />
niedrig im Alkohol gehalten sind, was<br />
ihnen eine herrliche Trinkigkeit verleiht. Neben<br />
den sehr guten Pinot Noirs sind sowohl<br />
Cabernet Franc und Portugieser – der <strong>Wein</strong> ist<br />
unser besonderer Tipp – unbedingt einen Versuch<br />
wert.<br />
95 2022 »1G« Bürgstadt Berg Spätburgunder<br />
trocken<br />
Delikat-würziger Duft, rote Früchte mit frischer Kirsche, Gesteinsmehl,<br />
mineralisch geprägt, Kräuterfrische, komplex.<br />
Am Gaumen mit hochwertigen, klar fokussierten Gerbstoffen,<br />
delikate Säure, tiefe Mineralität, erneut Kirsche, bei aller<br />
Kraft ganz elegant. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />
94 2022 »Alte Reben« Klingenberg<br />
Spätburgunder trocken<br />
Würzig-intensiver Duft, Kirsche, Schlehe, feine Kräuter,<br />
Röstaromen, Rauch, vielschichtig. Am Gaumen mit feinen<br />
Gerbstoffen, ganz elegant, wohltemperierte Säure, rote<br />
Früchte, mineralische Grundierung, große Tiefe, bereitet<br />
viel Trinkfreude, sehr gute Länge. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2022 Klingenberg Cabernet Franc trocken<br />
Würziger Duft nach Kirsche, etwas Himbeere und Brombeere,<br />
dazu ein Hauch Nelke, zarte Kräuter. Am Gaumen mit festen,<br />
reifen Gerbstoffen, griffig, lebendige Säure, hat Zug und<br />
Dynamik, schöner Trinkfluss, rote Früchte, Würze, gute<br />
Struktur und Länge. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2022 Großheubach Spätburgunder<br />
trocken<br />
Feiner Duft nach reifer Sauerkirsche, etwas Schlehe, dazu<br />
eine fast minzige Frische, Röstaromen, Rauch. Am Gaumen<br />
mit feinen, eleganten Gerbstoffen, griffig, wohltemperierte<br />
Säure, charmanter Zug, rote Früchte, auf Feinheit ausgerichtet,<br />
mineralisch grundiert, gute Länge.<br />
12 Vol.-%, NK, €€€<br />
91+ 2022 Klingenberg Portugieser trocken<br />
Knackiger Duft mit Aromen von schwarzer Kirsche, etwas<br />
Pflaume, Brombeere, ein Hauch Lorbeerblatt. Am Gaumen<br />
mit feinem Grip, gut eingebaute Gerbstoffe, feine Säure,<br />
wieder Brombeere, Pflaumen, kernig, saftig, zugänglich und<br />
charmant, gute Länge. 11,5 Vol.-%, NK, €€<br />
91 2022 »Buntsandstein« Spätburgunder<br />
trocken<br />
Würziger Duft nach roten Früchten, Kirsche, Schlehe, dazu<br />
Rauch und Röstaromen. Am Gaumen mit feiner Säure und<br />
griffigen, schön zupackenden Gerbstoffen, wieder rote<br />
Früchte, eleganter Trinkfluss, mineralischer Zug, frisch bleibend,<br />
zugänglich, gute Länge. 12 Vol.-%, DV, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
201
WEINGUT<br />
STÖRRLEIN<br />
KRENIG<br />
Schulstraße 14, 97236 Randersacker<br />
T: +49 931 708281, www.stoerrlein.de<br />
Kontakt: Armin Störrlein<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–18 Uhr, Sa 9–16 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 80.000 (80 % weiß, 20 % rot)/11,5 ha<br />
Armin Störrleins <strong>Wein</strong>e stehen seit Langem<br />
für einen fränkisch trockenen<br />
Stil, der die Kulinarik im Blick hat<br />
und dabei die jeweilige Sorte – Silvaner, Riesling,<br />
Weißburgunder – unter den Bedingungen<br />
des Muschelkalks und der Randersackerer<br />
Lagen interpretiert. Schwiegersohn Martin<br />
Krenig poliert vielleicht die Frucht ein wenig<br />
mehr und nimmt auch mal drei statt einem<br />
Gramm Restzucker in Kauf, doch insgesamt<br />
bleibt er der Betriebs-DNA treu. Das ist eine<br />
erfreuliche Nachricht für alle, die die puristische<br />
Art dieser <strong>Wein</strong>e und ihre kulinarische<br />
Ader schätzen.<br />
94+ 2021 Randersacker Hohenroth<br />
Silvaner GG<br />
Noch vor den Sortenaromen stehen hier die »steinigen« Muschelkalknoten.<br />
Etwas Sesam, Macadamianuss. Der Gaumen<br />
zeigt sich stoffig, dicht und ganz vertikal gebaut, mit einer<br />
durchdringenden mineralischen Komponente und ausgezeichneter<br />
Länge. Druckvoll und balanciert.<br />
13,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
93+ 2021 Randersacker Hohenroth<br />
Riesling GG<br />
Im Duft Zitrusfrucht, etwas Hefe, Kräuter und ein klein wenig<br />
Petrol. Der Gaumen hat eine feste Statur, einen straffen,<br />
ganz vertikalen Bau, lebendige Säure, deutlich mineralische<br />
Noten, die dem <strong>Wein</strong> lange anhaltend Spannung geben. Bei<br />
alldem ist der <strong>Wein</strong> reich genug, um nicht schroff zu wirken.<br />
13,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
93 2023 Randersacker Sonnenstuhl Silvaner<br />
Erste Lage trocken<br />
Rauchig-pfeffrig im Duft. Etwas Hefe. Kandierte Orange, Banane.<br />
Der Gaumen ist seidig texturiert, fein auflösend und<br />
dennoch präsent und fast schon druckvoll. Die taktile Mineralität<br />
gibt dem <strong>Wein</strong> enorme Spannung. Eine Erste Lage auf<br />
GG-Niveau. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
92 2022 Randersacker Marsberg Weisser<br />
Burgunder Erste Lage trocken<br />
Feingliedrig im Duft: Dotterblume, etwas Karamell, weiße<br />
Blüten, Haselnuss. Im Mund hat der <strong>Wein</strong> eine auf stilvolle<br />
Weise kreidige Textur, süße Frucht dominiert über eine lebendige<br />
Säure, der kompakte Abklang belegt die Jugendlichkeit<br />
des <strong>Wein</strong>s. Kulinarisch wertvoll. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2023 »vom Muschelkalk« Silvaner<br />
trocken<br />
Rauchig im Duft, viel Muschelkalk. Balsamische Noten und<br />
ein klein wenig Gelbfrucht. Im Mund hat der <strong>Wein</strong> für einen<br />
Gutswein viel Druck und viel Substanz, die Säure trägt den<br />
<strong>Wein</strong> zu guter Länge, ohne isoliert zu stehen. Ein Musterbeispiel<br />
für Silvaner vom Muschelkalk. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
94 2021 »Pure Grapes FR« Frühburgunder<br />
trocken<br />
Welch ein komplexer Beerenduft! Brombeere, Holunder,<br />
Schwarze Johannisbeere. Auch eine Spur vom Holzfass,<br />
Zimt. Wildkirsche. Leichte Öligkeit weist im Mund den Weg<br />
zu einem festen, reifen Gerbstoff, der aber weder die Saftigkeit<br />
noch die Mineralität verdeckt. Lukullisch!<br />
13,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
202 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER FRANKEN<br />
BIO-WEINGUT<br />
DANIEL THEN<br />
Hauptstraße 1, 97334 Sommerach<br />
T: +49 9381 9268, www.weingut-then.de<br />
Kontakt: Daniel Then<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8–18 Uhr, Sa 9–15 Uhr,<br />
So 10–12 Uhr und nach Vereinbarung<br />
Hektar: 8,5 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Seit 1889 betreibt Familie Then in Sommerach<br />
<strong>Wein</strong>bau, man ist fest verwurzelt<br />
hier, das <strong>Wein</strong>gut liegt direkt dem<br />
Rathaus gegenüber. Als fünfte Generation<br />
hat Daniel Then den Betrieb übernommen,<br />
2018 war das. Seither hat er auf Bio umgestellt,<br />
hat zweieinhalb Hektar neu bepflanzt,<br />
setzt Kompost-Tee ein, um das Bodenleben<br />
zu fördern, hat ein Beton-Ei für den Sauvignon<br />
Blanc angeschafft. Und das Resultat?<br />
Wir haben hier noch nie eine so stimmige<br />
und durchwegs hochwertige Kollektion verkostet.<br />
Bravo! Wir sehen bereits eine Hochstufung<br />
in Sichtweite kommen.<br />
93 2022 »GG« Volkach Ratsherr Silvaner<br />
trocken<br />
Ein Duft von Rauch und Austernschale steigt aus dem Glas.<br />
Im Mund ist der <strong>Wein</strong> straff und geradeaus gebaut, er nimmt<br />
um der saftigen Spannung willen leichte Grüntöne in Kauf,<br />
hat aber genug Substanz und – wie der Abgang zeigt – auch<br />
genug würziges Potenzial, um das einzubinden.<br />
13 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
92+ 2023 Sommerach Katzenkopf<br />
Altfränkischer Satz trocken<br />
BS/BU/SB/GFR/EL/FR/GM6/GS/RM<br />
Salzlakritze, Kümmel, etwas Apfel. Der Gaumen ist schlank,<br />
aber hoch konzentriert im Extrakt. Säure und Extraktsüße<br />
verbinden sich mit intensiver taktiler Kalkmineralität zu einem<br />
kompakten, lange anhaltenden Abklang auf einem hohem<br />
Spannungsniveau. 12 Vol.-%, DIAM, €€<br />
92 2023 Sommerach Rosenberg<br />
Sauvignon Blanc trocken<br />
Kein »lauter« Sauvignon: Noten von Apfeltarte, etwas Stachelbeere,<br />
auch frische Aprikose. Der Gaumen zeigt sich saftig<br />
und spannungsvoll, ist von deutlicher Mineralität bestimmt,<br />
bei fränkisch trockener Abstimmung ist dies ein<br />
<strong>Wein</strong>, der sich zur kulinarischen Verwendung empfiehlt.<br />
13 Vol.-%, DIAM, €€<br />
93 2022 »GG« Sommerach Katzenkopf<br />
Spätburgunder trocken<br />
Ein leuchtendes Kirschrot in der Farbe. Nuancenreicher<br />
Duft, pinotbeerig, erdig-kräuterwürzig, Beifuß, auch Herzkirsche,<br />
Rote Johannisbeere. Der Gaumen zeigt ein saftiges,<br />
frisches Tannin, das auf spannungsvolle Weise mit Säure<br />
und Mineralität umgeben ist. Sehr elegant!<br />
13,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
92+ 2022 Sommerach Rosenberg<br />
Cabernet Sauvignon trocken<br />
Dunkelbeerig, sehr frisch und sehr klar. Brombeere, Holunder.<br />
Auch Menthol. Im Mund entfaltet sich ein körniges, dominantes<br />
Tannin, das aber weder grün noch bitter ist und auf<br />
elegante Weise saftig und fruchtgetragen auflöst. Viel Kalk.<br />
Tolle Eleganz! 13,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />
91 2022 »Tradition« Sommerach Katzenkopf<br />
Spätburgunder trocken<br />
Im ersten Kontakt findet man buttrige Noten und viel Holz<br />
im Duft, dann entfaltet sich eine intensive Frucht von Wildkirsche,<br />
dann kommen Kräuternoten. Im Mund hat der <strong>Wein</strong><br />
ein saftiges, körniges und säurefrisch begleitetes Tannin,<br />
kalkmineralische Komponenten verstärken die Spannung.<br />
13,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
203
WEINGUT<br />
WELTNER<br />
Wiesenbronner Straße 17, 97348 Rödelsee<br />
T: +49 9323 3646, www.weltnerwein.de<br />
Kontakt: Paul Weltner<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–12 und 13.30–17 Uhr,<br />
Sa 10–15 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 66.700 (95 % weiß, 5 % rot)/10 ha<br />
Die Analogie zwischen Paul Weltner<br />
und seinen <strong>Wein</strong>en ist verblüffend:<br />
Der Rödelseer Winzer ist beileibe<br />
kein Selbstdarsteller, er arbeitet gelassen in<br />
seinem Terrain mit überwiegend Keuperböden,<br />
denen er eine archaische Energie entlockt.<br />
Seine <strong>Wein</strong>e erfordern Geduld, sie sind<br />
wie Zeitkapseln, zum Beweis legt er einen Sylvaner<br />
aus 2013 vor, der immer noch Reserven<br />
birgt. Für die <strong>Wein</strong>e aus 2023 gilt dasselbe, die<br />
Ersten Lagen wie der Sylvaner Küchenmeister<br />
zeigen sich urgewaltig mit geballter Mineralik,<br />
die Großen Gewächse sind noch unnahbar.<br />
Geduld wird garantiert belohnt!<br />
95 2023 Iphofen Berg Sylvaner GG<br />
Duftig und floral in der Nase, ein Hauch Veilchen, Birne, Quitte,<br />
Tannennadeln, Herbstlaub, Würze. Kräftige Struktur,<br />
nicht breit, nicht schlank, dicht und mit gutem Schub, viel<br />
Extrakt, auch Schmelz mit weichem Kern. Klingt würzig und<br />
mineralisch aus. 13 Vol.-%, DV, €€€<br />
94+ 2023 Rödelsee Hoheleite Riesling GG<br />
Zitronenmelisse, Honigwabe, Mirabelle, Pfirsich, würzige<br />
und mineralische Anklänge, Gesteinsmehl, kräuterig. Am<br />
Gaumen straff gebaut, gute Extraktdichte, die nie beschwerlich<br />
wirkt, die Mineralik hat Vorrang vor der Fruchtigkeit,<br />
gute Würze, stabile Säure. 12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
94 2023 Rödelsee Küchenmeister Sylvaner<br />
Erste Lage trocken<br />
Birne, Quitte, Mirabelle, würzig-mineralisch, erdig. Am Gaumen<br />
mit erdiger Bodenständigkeit, saftig, die Phenole sind<br />
griffig, beinahe mürbe, dicht, die Mineralik zeigt sich mit viel<br />
Würze, »beinahe schmerzhaft«, wie einer der Verkoster notierte,<br />
gute Länge. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
94 2013 Rödelsee Küchenmeister Sylvaner<br />
Erste Lage trocken<br />
In der Nase würzig, balsamisch, heller Tabak, Herbstlaub,<br />
Apfel, Mirabelle, erdig-steinige Mineralik, Austernschale,<br />
Brotkrume. Am Gaumen präsent, hat die paar Jahre locker<br />
weggesteckt, entspannt im Charakter, die Mineralik spendiert<br />
Energie. Hat noch Reserven. 13 Vol.-%, DV, €€€<br />
93+ 2023 Rödelsee Küchenmeister Riesling<br />
Erste Lage trocken<br />
Würze, Aprikose, Birne, Pfirsich, Apfel, Stachelbeere, steinige<br />
Mineralik, Quitte und Zitrik. Verbindet am Gaumen gelbes<br />
Steinobst, feine Zitrik mit würzig-mineralischen Noten, entwickelt<br />
Druck am hinteren Gaumen, engmaschig verwoben,<br />
ausgeprägt phenolisch, lang. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
93 2023 Iphofen Julius-Echter-Berg<br />
Sylvaner Erste Lage trocken<br />
Kräuterig, Quitte, Birne, Austernschale, Mirabelle, heller Tabak<br />
im Anklang. Kompakter kräftiger Bau, saftig, mit Zug<br />
und guter Extraktdichte, die merkliche Phenolik bringt eine<br />
leichte Herbe mit, die Mineralik macht das Match, gute Länge,<br />
viel Potenzial. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
204 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER FRANKEN<br />
WINZER<br />
SOMMERACH<br />
DIE GENOSSENSCHAFT<br />
Zum Katzenkopf 1, 97334 Sommerach<br />
T: +49 9381 80610, www.winzer-sommerach.de<br />
Kontakt: Frank Dietrich<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–18 Uhr, Sa und So 10–18 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 1.866.700 (75 % weiß, 20 % rot,<br />
5 % Rosé)/195 ha<br />
Muss man darauf hinweisen, dass die<br />
Winzer Sommerach eine der besten<br />
Genossenschaften des Landes ist?<br />
Jein. Das ist zwar durchaus zutreffend, doch<br />
die Betriebsform ist gar nicht das entscheidende<br />
Element, wenn an allen Positionen Menschen<br />
sitzen, die an einem gemeinsamen Strang<br />
ziehen. Was uns die Sommeracher in diesem<br />
Jahr angeboten haben, zeigt jedenfalls in Richtung<br />
Gebietsspitze. Der 2023er Silvaner aus<br />
dem Gewann Wilm besitzt eine ungemein feine<br />
Klinge, und der Traminer dürfte eines der besten<br />
deutschen Exemplare dieser Rebsorte sein.<br />
Sind drei Sterne schon bald zu wenig?<br />
95+ 2023 Sommerach Katzenkopf Wilm<br />
Silvaner trocken<br />
Die feine Nase nach Anis und Mandel steht symptomatisch für<br />
das exzellente Holzmanagement der Genossen, das immer unterstützt,<br />
nie dominiert. Hohe Pikanz am Gaumen, lebendige<br />
Säure, Eleganz, Würze, Langlebigkeit bei weiterhin feiner Floralität.<br />
Ein großartiger Sortenvertreter! 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
94 2023 Sommerach Katzenkopf Traminer tr.<br />
Ganz typische Traminernase mit Rosenholz, Orangenschale<br />
und Zimtanklängen. Im Mund bleiben diese Noten komplett<br />
bestehen, finden aber einen Counterpart in der Phenolik und<br />
der ausgesprochen konsequenten Trockenheit der Materie. Individuell<br />
interpretiert und schlicht groß. 14 Vol.-%, NK, €€€<br />
94 2022 Sommerach Katzenkopf Tiefes Thal<br />
Silvaner trocken<br />
Ein Jahr älter als der Wilm und etwas höherfarbiger im Glas.<br />
Die Nase lässt entsprechend mehr laktisch geprägte Noten<br />
erkennen, leicht rauchig. Auch am Gaumen setzt sich diese<br />
würzig-ruhige Anlage fort. Reife und Phenolik bewegen sich<br />
auf hohem Niveau. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
93+ 2023 Sommerach Katzenkopf<br />
Weißburgunder trocken<br />
Ein Weißburgunder, wie man ihn nicht nur in Franken selten<br />
findet. Die Nase bietet wenig Frucht, dafür viele pflanzlichwürzige<br />
Anklänge nach Anis, Senfmehl, sogar Süßholz. Ausgesprochen<br />
elegant gleitende Textur, die feine Frucht<br />
schwingt immer mit, hinten pfeffrig, ganz stark.<br />
13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
91+ 2023 Sommerach Katzenkopf<br />
Alter Fränkischer Satz trocken<br />
Die Tradition der »complantation« lebt weiter! In der Nase<br />
Würze, Apfelschale, weißer Pfeffer, zurückhaltend in der<br />
Frucht. Am Gaumen zeigen die gemeinsam geernteten Rebsorten<br />
eine wunderbar flächige Säure, weiße Blüten, eine<br />
schöne Phenolik. Individuell und spannend. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
92+ 2022 »Réserve des familles« Sommerach<br />
Katzenkopf Silvaner trocken<br />
91+ 2023 Sommerach Katzenkopf Im Berg<br />
Silvaner trocken<br />
91 2023 Sommerach Katzenkopf Riesling tr.<br />
90+ 2023 Wiebelsberg Dachs Silvaner trocken<br />
90 2023 Sommerach Katzenkopf<br />
Sauvignon Blanc trocken<br />
89+ 2023 »Familiengewächs« Weißburgunder<br />
trocken<br />
91+ 2022 Sommerach Katzenkopf<br />
Rothenbühl Spätburgunder trocken<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
205
WEINGUT<br />
HANS WIRSCHING<br />
Ludwigstraße 16, 97346 Iphofen<br />
T: +49 9323 87330, www.wirsching.de<br />
Kontakt: Andrea Wirsching<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8–18 Uhr, Sa 9–18 Uhr,<br />
So 10–12.30 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 650.000 (85 % weiß, 15 % rot)/90 ha<br />
Wer schon mal in Iphofen war, kennt<br />
das Gipswerk am Rand der Gemarkung.<br />
Auch unter den <strong>Wein</strong>bergen<br />
liegt Gips, und die Reben, die ihre Wurzeln<br />
tief in dieses Substrat getrieben haben, machen<br />
die Erfahrung, dass dieser Gipskeuper vor<br />
allem aus Kalk besteht. So gesehen ist es nicht erstaunlich,<br />
dass hier neuerdings ein Sekt von<br />
champagnerhafter Mineralität wächst. Ein wenig<br />
überrascht waren wir dann aber doch. Welche<br />
Raffinesse! Natürlich bekommt man nach<br />
wie vor auch Silvaner, Riesling, Scheurebe und<br />
alles andere in bekannter Qualität – doch so ein<br />
Trumpf-Ass im Ärmel ist immer willkommen.<br />
95 2018 »Heinrich Cuvée Prestige«<br />
extra brut WB/PN<br />
Sehr fein gewoben im Duft: Brioche und ein Hauch von Holz,<br />
weiße Blüten, Heu. Am Gaumen begeistern ein sehr feines<br />
Mousseux, deutliche Salzigkeit, ein würziger, leicht kräuterig<br />
angehauchter Hintergrund und ein kräftig taktil-mineralischer<br />
Abklang. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
93+ 2022 Iphofen Julius-Echter-Berg<br />
Silvaner GG<br />
Duftet nach Zitronenmelisse, ein Hauch Honigwabe, Mirabelle,<br />
gelbe Pflaume, Aprikose, würzige und mineralische Anklänge,<br />
ein Hauch Zimtstange. Weiß, warum er am Gaumen der Mineralik<br />
gegenüber der Fruchtigkeit den Vortritt lassen muss, gute<br />
Würze, stabile Säure, wird gut. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
93+ 2021 »Sister.Act« Silvaner trocken<br />
Kräftig und dicht im Duft, Holzwürze, Rauch, reife Ananas,<br />
Birnen, Quitten, Orangenkonfitüre, Kamille, Wildkräuter,<br />
jodige Anklänge, Austernschale. Am Gaumen geradlinig,<br />
mit Zug und Spannung, aber auch mit cremigen Fond, viel<br />
Würze, mineralisch, salzig, feine sich auffächernde Phenolik,<br />
feste Säure, mit viel Potenzial. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
93+ 2022 Iphofen Julius-Echter-Berg Riesling GG<br />
Würzig und bodengeprägt in der dichten Nase, nicht nur Pfirsich<br />
und Aprikose, Florales, etwas Anis. Zeigt am Gaumen,<br />
dass auch die fränkische Kultur nach und nach erweitert<br />
werden kann. Rund, saftig, keuperig, mit der griffigen Phenolik,<br />
die an Jugend denken lässt. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2023 »Alte Reben« Iphofen Kronsberg<br />
Riesling trocken<br />
Intensiv und dicht im Duft, sonnenverwöhnter Pfirsich, reife Aprikosen,<br />
Maracuja, weiße Blüten, Jasminblüten, feine mineralische<br />
Würze. Am Gaumen fest gebaut, frische Säure, die eine feine<br />
Fruchtsüße nur erahnen lässt, Zitrusfrucht, knackige Aprikosen,<br />
mineralische Spannung und Länge. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
92 2023 Iphofen Julius-Echter-Berg Riesling<br />
trocken<br />
91+ 2023 Iphofen Julius-Echter-Berg Silvaner<br />
trocken<br />
91+ 2023 »Alte Reben« Iphofen Kronsberg<br />
Silvaner trocken<br />
91+ 2023 Iphofen Kronsberg Chardonnay<br />
trocken<br />
91+ 2023 »Alte Reben« Iphofen Kronsberg<br />
Scheurebe trocken<br />
91 2023 Iphofen Silvaner trocken<br />
92+ 2022 Iphofen Kronsberg Spätburgunder<br />
trocken<br />
206 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
ZEHNTHOF<br />
WEINGÜTER FRANKEN<br />
FAMILIE WEICKERT<br />
Hauptstraße 17, 97334 Sommerach<br />
T: +49 9381 2830, www.zehnthof-weickert.de<br />
Kontakt: Gertrud Weickert<br />
Ab-Hof-Verkauf: täglich 8–20 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 66.700 (93 % weiß, 2 % rot,<br />
5 % Rosé)/7,5 ha<br />
Wenn es in Franken – man ist fast<br />
geneigt zu sagen: in <strong>Deutschland</strong><br />
– einen Großmeister der Scheurebe<br />
gibt, dann ist das Tobias Weickert. Wie<br />
kaum ein anderer entlockt er der oft verkannten<br />
Bukettsorte feinste Aromen und keltert sie<br />
wunderbar druckvoll-elegant – und so, dass<br />
das vielfältige Terroir perfekt zum Ausdruck<br />
kommt. Eine delikate Mineralität ist bei den<br />
durchweg sehr erschwinglichen <strong>Wein</strong>en fast<br />
Standard. Aber auch Traminer und Bacchus<br />
beherrscht der Kellermeister des Traditionsguts<br />
– der Riesling ist übrigens ebenfalls sehr<br />
gelungen. Insgesamt eine tolle Kollektion!<br />
92+ 2023 Volkach Kirchberg Scheurebe<br />
Spätlese trocken<br />
Frischer Duft nach Lindenblüten und Holunderblüten, dazu<br />
Pfirsich, Mandarine und frisch geschnittenes Gras, delikat.<br />
Am Gaumen mit lebendiger, zupackender Säure, feine Phenolik,<br />
Zitrusfrüchte, Mineralität, dicht gewoben und lang,<br />
sehr präzise. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
92+ 2023 »Alte Rebe« Obervolkach<br />
Landsknecht Riesling Spätlese trocken<br />
Pikanter Duft nach Limone und Minze, auch mineralische<br />
Elemente, nasser, heißer Stein. Am Gaumen mit lebendiger<br />
Säure, frisch und belebend, Zitrusfrucht, Birne, geschliffen,<br />
feine Mineralität, harmonisch, gute Länge. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
92+ 2023 Sommerach Katzenkopf Traminer<br />
Spätlese feinherb<br />
Rose, Muskatnuss und Litschi, auch Orange und Papaya. Am<br />
Gaumen mit verhaltener Säure, Rose und Muskat dominieren,<br />
druckvoll, aber dennoch fließend, sehr trinkig und dicht,<br />
macht Spaß, toller Sortentyp. 12 Vol.-%, DV, €€<br />
92+ 2023 Sommerach Katzenkopf Traminer<br />
Spätlese trocken<br />
Intensiver Duft nach Rosen, Jasmin und Orangenblüten, dahinter<br />
feine Muskatnuss und Mandarinenabrieb, sortenty-<br />
pisch. Am Gaumen mit verhaltener Säure, sehr viel Saft und<br />
Struktur, Orangenschale, dezente Bitterkeit, frisch bleibend,<br />
lang, individuell. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
92 2023 »Stettenburg« Obervolkach<br />
Landsknecht Scheurebe Spätlese tr.<br />
Frischer Duft nach reifen Zitrusfrüchten, Limone, Mandarine,<br />
dazu Kräuterwürze mit Thymian und Minze, duftendes,<br />
frisch geschnittenes Gras. Am Gaumen mit feiner, wohltemperierter<br />
Säure, fließend und dicht, Zitrusfrüchte und würzige<br />
Kräuter, gute Länge. 14 Vol.-%, DV, €€<br />
92 2023 »Alte Rebe« Sommerach<br />
Katzenkopf Silvaner Spätlese trocken<br />
92 2023 Obervolkach Landsknecht Blauer<br />
Silvaner Spätlese trocken<br />
91+ 2023 Obervolkach Landsknecht<br />
Scheurebe Spätlese trocken<br />
91+ 2023 Astheim Karthäuser Scheurebe<br />
Spätlese trocken<br />
91+ 2023 Volkach Kirchberg Scheurebe<br />
Spätlese feinherb<br />
91+ 2023 Sommerach Katzenkopf Scheurebe<br />
Spätlese trocken<br />
91 2023 Obervolkach Landsknecht Bacchus<br />
Spätlese trocken<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
207
WEINGÜTER FRANKEN<br />
<br />
ZEHNTKELLER<br />
IPHOFEN<br />
Bahnhofstraße 12, 97346 Iphofen<br />
T: +49 9323 8440, www.zehntkeller.de<br />
Kontakt: Johannes Weickert<br />
Ab-Hof-Verkauf: <strong>Wein</strong>verkauf an der Rezeption<br />
vom Hotel Zehntkeller<br />
Flaschen/Hektar: 180.000 (80 % weiß, 13 % rot,<br />
1 % Rosé, 1 % süß, 5 % Schaumwein)/27 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Das Bioweingut im Herzen des Steigerwalds<br />
verfügt über fantastische Lagen,<br />
darunter Parzellen in einer der<br />
besten Frankens, des Iphöfer Julius-Echter-<br />
Bergs. Der Stil der <strong>Wein</strong>e zeigt Bodenhaftung,<br />
ist fränkisch trocken und schmeckbarerweise<br />
für den kulinarischen Kontext geschaffen.<br />
Zur verfeinerten Regionalküche des schönen<br />
Hotels Zehntkeller passen sie wunderbar. Wer<br />
einen Besuch vor Ort plant, kann nicht nur essen,<br />
trinken und schlafen, sondern auch eine<br />
Führung durch die <strong>Wein</strong>keller buchen, Gewölbe<br />
aus dem Jahr 1880 in drei Stockwerken<br />
tief unter der Erde.<br />
90 NV Rosé St. Laurent brut<br />
Orangerosa in der Farbe. Im Duft findet man buttrige, hefige<br />
Töne und eine feine, beerige Frucht (Erdbeere, Himbeere). Im<br />
Mund setzt der <strong>Wein</strong> geschmeidig an, entfaltet dann ein mildes<br />
Mousseux, im Abgang dominiert eine volle, weinige, aber<br />
auch süße Frucht. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />
92 2022 »Alte Reben« Iphofen Julius-Echter-<br />
Berg Silvaner trocken<br />
Vielschichtig und dicht im Duft, Kamillenblüte, Salbei,<br />
Brennnessel, Mango, Quittengelee, Orangenzeste, Salzzitronen.<br />
Am Gaumen mit dichtem Extrakt und mineralischer<br />
Würze, cremiger Kern ist durchzogen von einer feinen Säureader<br />
und Salzigkeit bis ins Finale, lange am Gaumen, mit Potenzial.<br />
13 Vol.-%, DV, €€<br />
91+ 2022 Iphofen Kronsberg Sauvignon Blanc<br />
trocken<br />
Sehr elegant und fein im Duft mit viel mineralischer Würze<br />
und Kühle, weiße Stachelbeeren, Wiesenkräuter, Heu, Holunderblüte.<br />
Am Gaumen perfekt vereint in Kraft und Eleganz,<br />
feingliedriger Säurenerv, saftig mit klarer Frucht, mineralisch<br />
unterlegt, Sauvignon Blanc mit Charakter.<br />
13 Vol.-%, NK, €€€<br />
91 2019 Iphofen Kronsberg Cabernet<br />
Sauvignon trocken<br />
Würzig im Duft, Piment, Tabak, Zwetschgen, Pflaumen,<br />
Schwarze Johannisbeeren, schwarze Oliven, ätherisch, Fichtennadel.<br />
Am Gaumen setzt sich die Würze gut fort, dezente<br />
saftige Frucht, kerniges reifes Tannin, gut integrierte, lebhafte<br />
Säure, perfekt zu Kurzgebratenem. 13 Vol.-%, NK, €€<br />
90 2023 Spätburgunder trocken<br />
Im Duft mit viel Würze, Unterholz, Nelke, dunkler Tabak,<br />
Himbeeren, Erdbeeren, Blaubeeren, Nougat-Schokolade.<br />
Am Gaumen rund und geschmeidig, saftige Frucht, Schmelz,<br />
gut integrierte Säure, ein Spätburgunder mit gutem Trinkfluss<br />
für viele Gelegenheiten. 12 Vol.-%, DV, €<br />
90+ 2022 Iphofen Kalb Chardonnay trocken<br />
90+ 2023 Rödelsee Küchenmeister Silvaner<br />
trocken<br />
90 2022 Iphofen Julius-Echter-Berg Riesling<br />
trocken<br />
90 2023 Iphofen Kalb Silvaner trocken<br />
90 2023 Iphofen Grauer Burgunder trocken<br />
90 2023 Iphofen Scheurebe trocken<br />
90+ 2022 Iphofen Kalb Spätburgunder<br />
trocken<br />
208 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
MIT<br />
TEL<br />
RHEIN<br />
EINZIGARTIGE REGION<br />
MIT ZUKUNFT<br />
Foto: © WSNA<br />
Zollburg Pfalzgrafenstein vor Kaub am Rhein
Bacharach am Rhein<br />
OPTIMISTISCH<br />
DANK STORYTELLING<br />
Unbeschwert geht anders. Der Mittelrhein kämpft mit sinkender Fläche<br />
und hat dennoch gute Gründe, hoffnungsfroh zu sein.<br />
TEXT WERNER VON HAMBERG<br />
Es hilft, wenn man mal selbst <strong>Wein</strong><br />
produziert, um eine Region zu verstehen<br />
– sei es auch nur für ein einziges<br />
Jahr. Der Autor dieses Textes wagte<br />
den Versuch inmitten der Corona-Pandemie<br />
und pachtete mit einem ebenso motivierten<br />
Freund einen <strong>Wein</strong>berg in Rhöndorf.<br />
Eine Vegetationsperiode lang bekam<br />
er mit, wie er sich denn so anfühlt, der<br />
<strong>Wein</strong>bau am Mittelrhein. Dort, wo Konrad<br />
Adenauer gewohnt und <strong>Wein</strong> getrunken<br />
hat, mit Blick auf den Rhein. Steil fühlt<br />
er sich zwar an, anstrengend, aber auch<br />
sehr befriedigend, denn die Aussicht, das<br />
Flair der Rhöndorfer Gassen, das Siebengebirge<br />
als Ausflugs- und Spaziergangsregion<br />
entschädigen für vieles. Im Jahr danach,<br />
als er die gemaischten, vergorenen,<br />
viele Monate auf der Hefe im Fass ausgebauten<br />
und zu <strong>Wein</strong> mutierten Rieslingbeeren<br />
per Hand in Flaschen füllte, wusste<br />
der Autor, dass niemandem um diese Region<br />
bange sein muss. Auch wenn die Zeiten<br />
schon mal besser waren.<br />
Apropos Zeiten. Es wissen ja eigentlich<br />
alle, dass die Situation nie mehr so sein<br />
wird, wie sie mal war. Die locker 2000<br />
Hektar Reben zwischen Bonn und dem<br />
Übergang in den Rheingau, die man vor<br />
etwa einem Jahrhundert noch zählte, bleiben<br />
Utopie. Es war die Epoche der reisenden<br />
Dichter, später jene der reisenden Kegelclubs.<br />
Vorbei ist vorbei. Doch als unlängst<br />
die Nachricht, dass der Mittelrhein<br />
nun auch offiziell das kleinste <strong>Wein</strong>baugebiet<br />
<strong>Deutschland</strong>s sei, die Runde machte,<br />
Fotos: beigestellt, © shutterstock, <strong>Wein</strong>gut Bär/ Sandra Fehr, <strong>Wein</strong>gut Ratzenberger<br />
212 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
REGIO-PORTRÄT MITTELRHEIN<br />
MITTELRHEIN REGIO-PORTRÄT<br />
schockte das schon ein bisschen. 460 Hektar,<br />
knapp hinter der Hessischen Bergstraße,<br />
ganz unten in der Statistik! Und ob sich<br />
das nun dank hier und da veranlasster<br />
Neupflanzungen mal wieder ändert, ob der<br />
Mittelrhein die rote Laterne abgibt oder<br />
nicht: ganz egal. Ganz nach oben wird es<br />
nie mehr gehen.<br />
Ärgern und grämen kann man sich jetzt<br />
also aus guten Gründen. Vielleicht sollte<br />
man sich aber lieber an die Anfänge des<br />
Mittelrheinweinbaus erinnern. Nicht an<br />
jene Jahrzehnte, in denen jede noch so<br />
mühsam zu bewirtschaftende Parzelle genutzt<br />
wurde, sondern an die Zeit davor.<br />
Die Römer dürften, so analysieren Wissenschaftler<br />
die spärlichen Quellen, vor<br />
allem die Hotspots für den <strong>Wein</strong>anbau<br />
genutzt haben. Während an der Mosel<br />
antike Keltern vom frühen <strong>Wein</strong>bau in<br />
der Breite zeugen, wurden am Mittelrhein<br />
der Römerzeit vor allem im Raum Koblenz<br />
oder um Bonn herum Reben angebaut.<br />
Erst lange danach dehnte sich die<br />
Rebkultur langsam aus, und bis zur Blüte<br />
Bacharachs, dem mittelalterlichen Umlade-<br />
und Handelszentrum, war es noch ein<br />
weiter Weg.<br />
Hermann, Peter und Gabi Bär<br />
<strong>Wein</strong>gut Bär, Bacharach<br />
STORYTELLING AM MITTELRHEIN<br />
Heute wird nicht mehr viel umgeschlagen<br />
in Bacharach. Aber zu erzählen bleibt einiges.<br />
Man könnte mehr denn je die Ursprünge<br />
referieren, man könnte Rotwein-<br />
Rekultivierungsideen wie die namens Patersberger<br />
Teufelstein feiern, Quereinsteiger<br />
loben und Vielfalt gutheißen. Das<br />
Thema der historischen Rebsorten sollten<br />
Felix Pieper<br />
<strong>Wein</strong>gut Pieper, Königswinter<br />
213
<strong>Wein</strong>bau<br />
Stg.: Steigung<br />
Hm.: Höhenmeter<br />
1<br />
Rhöndorf<br />
Ahr<br />
Rhein<br />
2<br />
RHEINLAND-PFALZ<br />
Leutesdorf<br />
Neuwied<br />
WEINBAUGEBIET MITTELRHEIN<br />
Mosel<br />
Koblenz<br />
Anbaufläche ca. 460 Hektar<br />
Aufteilung 111 Einzellagen<br />
Wichtigste Rebsorte Riesling<br />
Verband Mittelrhein-<strong>Wein</strong> e. V.<br />
Am Hafen 2, 56329 Sankt Goar<br />
www.mittelrhein-wein.com<br />
3, 4<br />
Boppard<br />
5<br />
Engehöll<br />
7, 8, 9<br />
10<br />
St. Goar<br />
Oberwesel<br />
6<br />
Bacharach<br />
Steeg<br />
PRIVILEGIERTE WEINLAGEN<br />
1 Rhöndorf Domkaule<br />
1 ha, Trachytverwitterung, Grauwacke<br />
2 Leutesdorf Gartenlay<br />
84 ha, 100–200 Hm., 45–60 % Stg., LeHm., Devonschiefer,<br />
Bimsstein<br />
3 Boppard Hamm Feuerlay<br />
16,4 ha, 70–150 Hm., 40–65 % Stg., Grauschiefer<br />
mit blauschwarzen Einschlüssen, verwitterter Schiefer<br />
4 Boppard Hamm Mandelstein<br />
10,6 ha, 70–170 Hm., 0–70 % Stg.,<br />
Devonschieferverwitterungsboden<br />
5 Oberwesel Oelsberg<br />
5,8 ha, 70–150 Hm., 60–70 % Stg., Buntsandstein, verwitterter<br />
Schiefer, Löss<br />
6 Engehöll Bernstein<br />
10,7 ha, 80–220 Hm., 40–60 % Stg., Hunsrückschiefer,<br />
Ton- und Siltstein<br />
7 Bacharach Hahn<br />
6 ha, 80–210 Hm., 55–70 % Stg., Devonschiefer<br />
8 Bacharach Posten<br />
4 ha, 150–230 Hm., 15–65% Stg., verwitterter<br />
Devonschiefer mit geringen Sandsteineinschlüssen<br />
9 Bacharach Wolfshöhle<br />
10 ha, 120–220 Hm., 0–65 % Stg., Devonschiefer<br />
10 Steeg St. Jost<br />
6 ha, 120–200 Hm., 0–60 % Stg., Devonschiefer<br />
214 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
REGIO-PORTRÄT MITTELRHEIN<br />
Christoph Müller<br />
<strong>Wein</strong>gut Matthias Müller, Spay<br />
Fotos: beigestellt, © <strong>Wein</strong>gut Goswin Lambrich, <strong>Wein</strong>gut Matthias Müller/Blitzmichel Photography<br />
die Mittelrheinwinzer auch nicht den<br />
Rheingauern oder den Moselanern überlassen;<br />
dass im Tal einst der Gelbe Orléans<br />
und der Gelbe Kleinberger standen,<br />
ist schließlich anzunehmen. Erzählen<br />
Christiane Lambrich-Henrich<br />
<strong>Wein</strong>gut Goswin Lambrich, Oberwesel<br />
könnte man dann auch noch die Geschichte<br />
vom Ramholz, den aus Seitentrieben<br />
gewonnenen schnurgeraden<br />
<strong>Wein</strong>pfählen, ohne die Rebbau am<br />
Siebengebirge lange nicht denkbar war;<br />
Orte wie Ramersdorf verdanken ihren<br />
Namen dieser nachhaltigen Holzbewirtschaftung.<br />
Leider war der <strong>Wein</strong>berg des Autors, der<br />
in Rhöndorf, nicht mit Ramholz, sondern<br />
schnöde mit Drahtrahmen ausgestattet.<br />
Doch der Grund, weshalb das persönliche<br />
<strong>Wein</strong>bauprojekt rasch endete, hatte nichts<br />
mit mangelnder Attraktivität, sondern<br />
nur mit einem privaten Ortswechsel zu<br />
tun. Es bleiben ein paar Hundert Flaschen<br />
Mittelrheinwein im Keller und Erinnerungen<br />
an eine einzigartige Region, die ohne<br />
Zweifel Zukunft hat. Wenn auch nur in<br />
überschaubarer Größe.<br />
Werner von Hamberg wuchs im Rheinland auf.<br />
Er schreibt zum Thema Reisen und über <strong>Wein</strong><br />
und hat auch mal selbst welchen gemacht –<br />
in Rhöndorf am Mittelrhein.<br />
215
WEINGUT BAER<br />
Koblenzer Straße 15, 55422 Bacharach<br />
T: +49 6743 9090121, www.weingut-baer.eu<br />
Kontakt: Peter und Hermann Bär<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Flaschen/Hektar: 93.300 (95 % weiß, 2 % rot, 1 % Rosé,<br />
5 % Schaumwein)/20 ha<br />
Im Jahr 2021 übernahm Familie Bär das<br />
frühere <strong>Wein</strong>gut Bastian in Bacharach.<br />
Seitdem haben Peter und Hermann Bär<br />
die Rebfläche von 4 auf 20 Hektar ausgeweitet<br />
und einen rigoros qualitätsorientierten<br />
Kurs eingeschlagen. Im <strong>Wein</strong>berg ist alles<br />
Handarbeit, und mit einer strengen Selektion<br />
der Trauben werden die Grundlagen dafür gelegt,<br />
die <strong>Wein</strong>e in Ruhe reifen lassen zu können,<br />
bevor sie in den Verkauf gelangen. Der<br />
Erstlingsjahrgang ist derzeit der aktuelle und<br />
gibt ein gutes Bild davon, wo die Familie hinmöchte:<br />
zu <strong>Wein</strong>en von straffem, reifefähigem<br />
Lagenausdruck.<br />
94+ 2021 Bacharach Heylesen Werth Riesling<br />
trocken<br />
Ein würziger Duft: Lakritze, Nektarine, Weiße Johannisbeere.<br />
Der Gaumen setzt mit Geschmeidigkeit an, balsamische<br />
Aromen sind früh präsent und ergeben im Verbund mit zarter<br />
Süße einen Geschmackseindruck, der die saftige Säure<br />
mit Großzügigkeit konterkariert. Kräftige Mineralität, feine<br />
Abgangswürze. 11,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
94 2021 Bacharach Wolfshöhle Riesling<br />
trocken<br />
Ein nuancenreicher Duft: florale Noten, Grüntee, Hagebutte,<br />
etwas Schieferwürze. Der Gaumen zeigt sich druckvoll, mit<br />
weitmaschigen, leicht körnigen Phenolen, mit geschmeidigem<br />
Hintergrund, feinem Säurespiel und dezent abrundender<br />
Süße. Ein eleganter Lagenwein.<br />
12,5 Vol.-%, NK,DIAM, €€€<br />
93 2021 »Orion« Riesling trocken<br />
Ein vielschichtiger Duft: Bergamotte, schwarzer Pfeffer,<br />
auch eine deutliche Schieferwürze. Der Gaumen zeigt viel<br />
mineralischen Extrakt, eine feine Phenolik, eine packende<br />
Säure, die aber durch die Dichte des Extrakts und den Reichtum<br />
an Aromenvorstufen gepuffert wird.<br />
12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
92+ 2021 Bacharach Posten Riesling trocken<br />
Der Duft zeigt sich zum Verkostungszeitpunkt sehr verschlossen,<br />
deutet aber Gelbfrucht, Aprikose und einen<br />
Hauch Überreife an. Der Gaumen eröffnet geschmeidig,<br />
geht dann in einen eher trockenen phenolischen Kern über,<br />
der von konzentrierter Frucht begleitet wird.<br />
11,5 Vol.-%, NK,DIAM, €€€<br />
91 2021 Bacharach Riesling trocken<br />
Erste Reife im Duft, Melisse, Zitrone und grüner Apfel. Auch<br />
ein Hauch Überreife. Der Gaumen strahlt eine gewisse<br />
Strenge aus: saftig, knackig, mit prägnantem Säurerückgrat<br />
und mit einer frischen, auf hohem Niveau trinkfreudigen Anmutung.<br />
11,5 Vol.-%, DV, €€<br />
90 2021 Riesling trocken<br />
Eine feine erste Reife: Pfirsich und dezent karamellige Töne,<br />
Aprikose, Orangenzeste. Im Mund hat der <strong>Wein</strong> einen straffen<br />
Säurezug, viel Drive und Spannung, eine Fingerspitze<br />
Botrytis bringt hintergründigen Schmelz. Ein anspruchsvoller<br />
Gutsriesling. 12 Vol.-%, DV, €€<br />
216 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER MITTELRHEIN<br />
WEINGUT<br />
HAUS IM TURM<br />
Drachenfelsstraße 4, 53604 Bad Honnef<br />
T: +49 2224 7799914, www.hausimturm.de<br />
Kontakt: Gottfried Bernhard Siebdrat<br />
und Polina Rudenko<br />
Ab-Hof-Verkauf: Di, Mi, Fr und So 15–20 Uhr, Sa 12–20 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 22.700 (50 % weiß, 40 % rot,<br />
10 % Rosé)/3,5 ha<br />
Die Preußen, man weiß es, waren<br />
gründlich, zumal als Finanzbeamte.<br />
Was sagt es also aus, wenn Schiefersteilhänge<br />
im Ort Unkel vor den Toren Bonns<br />
von einer preußischen Steuerkarte aus dem<br />
Jahr 1904 hervorgehoben wurden? Und was<br />
sagt es aus, wenn ein <strong>Wein</strong>händler mit jahrzehntelanger<br />
Erfahrung auf eben diesen Lagen<br />
wieder <strong>Wein</strong>berge anlegt, nachdem sie<br />
lange Zeit brach gelegen hatten? Im Jahr 2006<br />
begann das Abenteuer, dessen Früchte jetzt<br />
nach und nach beweisen, wie klug und weitsichtig<br />
der Neubeginn war. Wir freuen uns<br />
schon auf alles, was kommt.<br />
91+ 2022 »Gottfried« Weißburgunder trocken<br />
Ein nuancenreicher Sortenduft, Heu, Sauerteig, gemahlene<br />
Haselnuss, ein Hauch von Nougat. Im Mund führt der <strong>Wein</strong><br />
Geschmeidigkeit und Pikanz zusammen, eine feine Säure<br />
trägt den kraftvollen, aber nicht überbordenden Bau, der<br />
ebenso würzig wie geschmeidig abklingt. Kulinarisch!<br />
12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2023 »Vince« Spätburgunder Blanc de<br />
Noir trocken<br />
Ein provenzalisches Pastellrosa in der Farbe. Der Duft zeigt<br />
steinige Noten, eine Frucht von gekochten roten Beeren, Hibiskus.<br />
Schlank und saftig am Gaumen, spielt der <strong>Wein</strong> mit<br />
etwas Süße, mit Salzigkeit und reifer Säure, eine Schicht Geschmeidigkeit<br />
bindet alles ein. Feine Abgangsfrucht.<br />
11,5 Vol.-%, DV, €€<br />
90 2023 »Rhein<strong>Wein</strong>« Cuvée trocken WB/MT<br />
Ausdrucksstark im Duft: Feuerstein, Pfefferminze und etwas<br />
Hefe. Der Gaumen kontrastiert eine feine Phenolik und einen<br />
festen Säurenerv mit Geschmeidigkeit und leichter Süße,<br />
die stimmige Balance gibt dem Trinkfluss Appeal, der Abgang<br />
greift die Würze des Dufts wieder auf. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
91+ 2023 »Marie Charlotte« Rosé trocken<br />
Helles Lachsrosa. Der Duft zeigt eine sehr feine Burgunderfrucht,<br />
kristallklar, mit beerigen Tönen, etwas Herzkirsche<br />
und eine Prise Küchenkräutern. Der Gaumen fließt rund und<br />
saftig, mit einer feinen, ungeschminkten Frucht, mit<br />
zivilisierter Säure und ausgezeichneter Länge.<br />
11 Vol.-%, DV, €€<br />
92+ 2020 Pinot Noir trocken<br />
Aus Unkeler Steillage.Ziegelrote Ränder, leicht malziger<br />
Duft. Aber auch rotbeerige Aromen, ein Aroma wie von<br />
Früchtebrot, und leichte Kräuterwürze. Die Gaumenstruktur<br />
ist cremig grundiert und mit einer vorsichtig extrahierten<br />
Meinge reifen, körnigen Gerbstoffs gefüllt. Charme und<br />
Finesse. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2020 »Charles« Cuvée trocken PN/ME/RE<br />
Anfangs noch leicht hefig, entfaltet sich eine kräuterwürzige<br />
Nase, Minze und Lorbeerblatt, Salbeibonbon, auch reife<br />
Himbeere. Der Gaumen ist fest gefügt, der reife Gerbstoff<br />
liegt auf einem cremigen Fond, reife Säure trägt, mineralische<br />
Noten beschließen den Abgang. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
217
WEINGUT<br />
TONI JOST<br />
HAHNENHOF<br />
Oberstraße 14, 55422 Bacharach<br />
T: +49 6743 1216, www.tonijost.de<br />
Kontakt: Cecilia und Peter Jost<br />
Ab-Hof-Verkauf: Sa 14–17 Uhr und nach Vereinbarung<br />
Flaschen/Hektar: 100.000 (80 % weiß, 10 % rot,<br />
5 % Rosé, 5 % Schaumwein)/15 ha<br />
Das <strong>Wein</strong>gut Toni Jost – Hahnenhof<br />
blickt auf eine über 180 Jahre lange<br />
Geschichte zurück. Peter Jost prägte<br />
den Betrieb über die letzten 40 Jahre, heute<br />
führt Cecilia Jost das <strong>Wein</strong>gut in siebter Generation.<br />
Das Gut bewirtschaftet 15 Hektar auf<br />
beiden Seiten des Rheins, in Bacharach sind<br />
die <strong>Wein</strong>berge steil, Schieferkliffe prägen das<br />
Bild, ein zweiter Standort ist Walluf im Rheingau.<br />
Cecilia Jost versteht es exzellent, beide<br />
Terroirs in würzige Rieslinge und tiefgründige<br />
Spätburgunder zu übersetzen. Auch die edelsüßen<br />
<strong>Wein</strong>e sind sehr gelungen – insgesamt<br />
eine prima Kollektion.<br />
93+ 2023 Bacharach Im Hahn Riesling GG<br />
Mandarine und Guave im ersten Duft mit steinig-schieferigen<br />
Noten, Pfirsich, Mango, geröstete Kaffeebohnen. Verbindet<br />
in einem kräftigen, kompakten Format Fülle, Schmelz,<br />
Süße, Saft und Mineralik zu einem großen Ganzen, das die<br />
Lage wunderbar abbildet. 13 Vol.-%, DV, €€€<br />
93 2021 »R« Riesling trocken<br />
Dezent in der Farbe und umso attraktiver im Duft. Dabei ruhig<br />
und definiert. Am Gaumen feine Kräuterwürze, dann<br />
aber opulent bei ideal positionierter Säure. Dieser <strong>Wein</strong> ist<br />
ein idealer Speisenbegleiter, dabei eigenständig, spannend<br />
und mit Potenzial. 14 Vol.-%, DV, €€€<br />
90 2023 »Toni Jost« Riesling trocken<br />
Klassisches Goldgelb in der Farbgebung und gehaltvoll im<br />
Duft. Aromen von Zitronenmelisse, gelbem Apfel, dazu grüne<br />
Birne sowie feine Schieferwürze. Am Gaumen dann herrlich<br />
saftig und fruchtbetont, feine Zitriusfrucht. Leichte<br />
Phenolik begleitet den runden Trinkspaß. 12 Vol.-%, DV, €<br />
93 2020 Bacharach Im Hahn Spätburgunder<br />
GG<br />
Dezentes Rubin in der Farbe sowie ein intensiver Duft aus<br />
Thymian, Leder, dunkler Kirsche, reifer roter Kirsche, Haselnuss<br />
und Cranberry. Am Gaumen mit zartem Tannin und attraktiver<br />
Säure, die Saftigkeit und Trinkfluss generiert. Fein<br />
und zugleich dunkel im langen Nachhall. 13 Vol.-%, DV, €€€<br />
93 2010 Walluf Walkenberg Riesling<br />
Spätlese<br />
Goldgelb. Gereift im Duft, getrocknete Zitrusfrüchte, zarter<br />
Blütenhonig, vielschichtig, Minze, viel Würze. Am Gaumen<br />
lässt ein saftiger Säurezug den <strong>Wein</strong> geradezu schlank erscheinen,<br />
die Süße ist perfekt integriert, das ist sehr elegant,<br />
delikat und lang. 8 Vol.-%, DV, €€€<br />
92 2023 Bacharach Hahn Riesling<br />
Erste Lage trocken<br />
91+ 2023 »Devon S« Riesling trocken<br />
91 2023 Bacharach Riesling Kabinett<br />
feinherb<br />
90+ 2023 Bacharach Riesling trocken<br />
89+ 2023 Weissburgunder trocken<br />
91 2018 »R« Spätburgunder trocken<br />
91+ 2022 Oberdiebach Am Schloßberg<br />
Riesling Spätlese<br />
218 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
DR. KAUER<br />
WEINGÜTER MITTELRHEIN<br />
Mainzer Straße 21, 55422 Bacharach<br />
T: +49 6743 2272, www.weingut-dr-kauer.de<br />
Kontakt: Anne Kauer<br />
Ab-Hof-Verkauf: Apr bis Sep Do bis Sa 11–17 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 24.000 (88 % weiß, 2 % rot, 8 % Rosé,<br />
2 % Schaumwein)/4 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Steinige Steilhänge, mineralische <strong>Wein</strong>e<br />
und selbstverständlich Bio – das ist unsere<br />
Leidenschaft!«, schreibt uns das<br />
<strong>Wein</strong>gut, und wir möchten bei »selbstverständlich<br />
Bio« einhaken. Bio ist selbstverständlich,<br />
wenn man Professor für Bioweinbau<br />
war wie Randolf Kauer, aber es ist sicher<br />
nicht selbstverständlich unter dem Blickwinkel<br />
der Arbeitsbelastung: In den Steillagen ist<br />
ja fast alles Handarbeit. Da kommt nun die<br />
Leidenschaft ins Spiel – ohne die geht es<br />
nicht. Anne Kauer scheint sie von den Eltern<br />
geerbt zu haben, sie macht ganz offenkundig<br />
einen prima Job.<br />
94 2021 »Schieferkraft« Oberdiebach<br />
Fürstenberg Riesling trocken<br />
Dicht und verhalten im Duft, Orangenschale, weiße Grapefruit,<br />
Zitronen, Melisse, Brennnessel, Lavendel, Gestein. Am<br />
Gaumen spannungsgeladen dennoch entspannt, geschmeidiger<br />
Kern, feingliedrige Säure, mineralisch, elegant und in<br />
sich ruhend, mit Potenzial. 12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
92+ 2023 Oberwesel Oelsberg Riesling<br />
trocken<br />
Feinwürzig im Duft, Apfelkompott, Pomelo, Kumquat, frisch<br />
gemahlene Haselnuss, kalkige Kühle, Melisse, frisches Heu.<br />
Am Gaumen geschmeidig und harmonisch beginnend, feingliedriger<br />
Säurenerv sorgt für Zug und Spannung, taktile Mineralik,<br />
dicht und lang am Gaumen. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
92 2023 Bacharach Kloster Fürstental<br />
Riesling trocken<br />
Schiefergeprägt im Duft, Gesteinsmehl, Zitrusfrucht in ganzer<br />
Klaviatur, Zitronen, weiße Grapefruit, Limettenzeste,<br />
Orangen. Im Mund mineralischer Zug und Spannung, salzig,<br />
frische Frucht, feiner Säurenerv, geschmeidiger Fond, elegant<br />
und fein, schöne Länge, mit Potenzial.<br />
13,5 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2023 »Schiefertanz« Bacharach Riesling<br />
trocken<br />
Noch verschlossen im Duft, frische Zitronen, Orangen, Melisse,<br />
weißer Pfirsich, feine Schieferwürze. Im Mund präsentiert<br />
sich der »Schiefertanz« elegant und dicht, schlank, gut<br />
im Extrakt, feine lebendige Säure, saftige Frucht, mineralisch<br />
unterlegt, bei Tisch oder als Solist Trinkfreude.<br />
12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
90 2023 »Mittelrhein« Riesling trocken<br />
Dezent im Duft, nasses Gestein, Brennnessel, Klee, Zitronen,<br />
grüner Apfel, Quitten, Orangenschale. Geschmeidig und<br />
schwungvoll am Gaumen, saftige Frucht getragen von feiner<br />
Fruchtsüße im Spiel mit lebendiger Säure, tänzelnd und<br />
trinkanimierend, gerne nachschenken. 12 Vol.-%, DV, €<br />
90 2023 »von Herzen« Cuvée feinherb<br />
SOG/CB/RR/MS<br />
Viel Schieferwürze im Duft, Gesteinsmehl, weiße Blüten,<br />
Lindenblüte, Apfelschale, Muskatnuss, weißer Pfirsich, Quitten.<br />
Am Gaumen saftig und mit animierendem Süße-Säure-<br />
Spiel, klare Frucht, feiner Mineralik, mit viel Trinkfluss, eine<br />
harmonische Cuvée für viele Gelegenheiten.<br />
12,5 Vol.-%, DV, €<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
219
WEINGUT<br />
KEUNE<br />
Rheinblickstraße 102, 53619 Rheinbreitbach<br />
T: +49 177 9603114, www.weingut-keune.de<br />
Kontakt: Karsten und Viola Keune<br />
Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />
Flaschen/Hektar: 4.700 (50 % weiß, 50 % rot)/1,2 ha<br />
Karsten und Viola Keune sind Quereinsteiger<br />
im <strong>Wein</strong>bau. 2015 haben die<br />
beiden begonnen, die alten Lagen Vogelsang<br />
und Hohn im Rheinbreitbach neu<br />
anzulegen. Diese exzellente <strong>Wein</strong>lage des<br />
Mittelrheins verfügt über weiche, warme<br />
Tonschieferböden und bietet so gute Voraussetzungen<br />
für das Ideal des Winzerpaars:<br />
Weißweine, die Süße, Saftigkeit und Säure in<br />
»schwebender Leichtigkeit« vereinen. Von<br />
ihren durchweg feinherben oder fruchtigen<br />
<strong>Wein</strong>en ist unser Tipp ein PiWi: der bukettreiche<br />
Souvignier Gris Kabinett mit seinem<br />
feinen Süße-Säure-Spiel.<br />
91 2023 »Violaberg« Souvignier Gris<br />
Kabinett<br />
In der Nase entfaltet sich ein Bukett von exotischen Früchten,<br />
etwas Florales als auch eine erkennbare Schiefernote.<br />
Klar und linear. Die reife Frucht am Gaumen und das deutliche<br />
Extrakt werden von dezenter Süße und lebendiger Säure<br />
begleitet. Guter Nachhall. 11 Vol.-%, NK, €€<br />
88+ 2023 »Sonnenspiel« Weißburgunder<br />
Kabinett feinherb<br />
Blass in der Farbgebung. Fast intensiv im Duft. Aromen von<br />
grüner Birne, Sonnenblumenkern, roher Mandel und Heu.<br />
Am Gaumen eine junge Säure, begleitet von reifer Frucht<br />
und leichter Öligkeit. Bei klar erkennbarem Extrakt dominiert<br />
die Reifenote den Nachhall. 10,5 Vol.-%, NK, €<br />
90 2023 »Verweile« Roter Riesling Kabinett<br />
feinherb<br />
Klar in der Farbgebung. Attraktiv im Duft, Pfirsich, grüner<br />
Apfel, Limettenzeste als auch Litschi. Im Mund zeigt sich ein<br />
mittlerer Körper, sehr kernige Säure und intensive Dichte.<br />
Die Süße wird von lebendiger Säure balanciert. Bereits im<br />
Trinkfenster. 10 Vol.-%, NK, €<br />
89 2023 »Sehnsucht« Weißer Riesling<br />
Kabinett feinherb<br />
Reifer gelber Apfel, Mango, Madarinenschale und nasser<br />
Stein. Am Gaumen herrlich unkompliziert und trinkig. Die<br />
ambitionierte Säure wirkt balancierend und erfrischend zugleich.<br />
Gute, fruchtgetragene Länge. Ein <strong>Wein</strong> zum direkten<br />
Genuss. 10 Vol.-%, NK, €€<br />
220 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER MITTELRHEIN<br />
WEIN- UND SEKTGUT<br />
GOSWIN LAMBRICH<br />
Auf der Kripp 3, 55430 Oberwesel-Dellhofen<br />
T: +49 6744 8066, www.weingut-lambrich.de<br />
Kontakt: Matthias Lambrich und<br />
Christiane Lambrich-Henrich<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8.30–12.30 Uhr und<br />
14–18 Uhr, Sa 9–12.30 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 93.300 (80 % weiß, 3 % rot,<br />
10 % Rosé, 1 % süß, 6 % Schaumwein)/16 ha<br />
Die Geschwister Christine Lambrich-<br />
Henrich und Matthias Lambrich<br />
besitzen hervorragende Qualifikationen:<br />
Sie ist studierte Geisenheimerin, er hat<br />
als Koch in Häusern wie bei Bareiss in Baiersbronn<br />
gearbeitet. Jetzt krempelt das Duo<br />
den Familienbetrieb mächtig um: Hatten die<br />
<strong>Wein</strong>e bereits in den letzten Jahren deutlich<br />
an Kontur und Tiefe gewonnen, wurden wir<br />
dieses Jahr mit hochkarätigen Selektionen<br />
aus Oberweseler Top-Lagen wie Bernstein<br />
und Oelsberg überrascht. Furios! Wir setzen<br />
das <strong>Wein</strong>gut auf unsere Watchlist für eine<br />
Höherbewertung.<br />
93 2022 Oberwesel Oelsberg Riesling<br />
trocken<br />
Der Name »Oelsberg« gibt es vor: herrliche Viskosität beim<br />
Einschenken, mit heller Sonnenblumenölfarbe fließt der<br />
<strong>Wein</strong> ins Glas. Am Gaumen frisch, etwas grün, saftig, feine<br />
Mineralität. Der Gaumen zeigt eine feine Säure, Heuduft, etwas<br />
Kräuter, eine leichte Süße. 12,5 Vol.-%, DV, €€€€<br />
93 2022 »wurzelecht« Oberwesel Bernstein<br />
Riesling trocken<br />
Die Nase spannend mit sehr eindrucksvollem mineralischem<br />
Duft nach Schiefer, Grafit auch Rauch und Petrol,<br />
kaum Frucht. Die kommt am Gaumen zum Zug, man<br />
schmeckt weiße Beeren, Glaskirschen, Sauerklee, erfrischend<br />
die Säure. Ein <strong>Wein</strong> mit beträchtlicher Tiefe.<br />
12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
92 2023 »Alte Reben« Damscheid Riesling<br />
trocken<br />
Zu Beginn duftarm, mit Luftkontakt dann allerdings eine<br />
herrlich saftige Nase, frische grüne Kräuter, weißer Honig,<br />
Freesien. Am Gaumen kraftvoll, dicht, auch rauchige Noten,<br />
gut gewobenes Säuregerüst. Der Nachhall ist sehr animierend<br />
mit feiner Salzigkeit. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2023 »Blauschiefer« Oberwesel Riesling<br />
trocken<br />
Blassgoldene Farbe im Glas, in der Nase frisch und duftig,<br />
zarte Kräuternoten, reife Mirabellen, auch ein leichter Vanilleton.<br />
Am Gaumen saftig und frisch, geriebener Apfel, ein<br />
feines cremiges Mundgefühl. Schöner Nachhall mit Mandarinenanklängen.<br />
12 Vol.-%, DV, €€<br />
90+ 2023 »Vollsteil« Oberwesel Riesling<br />
feinherb<br />
Feiner, mineralisch geprägter Duft, Gesteinsmehl, reife<br />
Zitrusfrucht, Mandarine, kandierte Limonenschale. Lebendige<br />
Säure, zupackende Phenole, mineralisch geprägt, Stein<br />
und Fels, anregende Bitterkeit, harmonisch-dezente Süße,<br />
individuell, toll zu pikanten Gerichten. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
92 2023 Oberwesel Oelsberg Riesling<br />
Auslese<br />
Intensiver Duft nach reifen hellen Früchten, Pfirsich, Mirabelle,<br />
dahinter Gesteinsmehl, Minze zeigt sich, Limone ebenso,<br />
vielschichtig. Am Gaumen mit vifer Säure, gut integrierte<br />
Süße, Zitrusfrüchte, viel Zug, zarte, anregende Herbe, gute<br />
Länge. 10 Vol.-%, DV, €€€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
221
WEINGUT<br />
LANIUS-KNAB<br />
Mainzer Straße 38, 55430 Oberwesel<br />
T: +49 6744 8104, www.lanius-knab.de<br />
Kontakt: Jörg Lanius<br />
Ab-Hof-Verkauf: täglich 9–18 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 6.000 (90 % weiß, 10 % rot)/12 ha<br />
Naturbelassen, ausdrucksstark, sehr<br />
gut balanciert: Die <strong>Wein</strong>e von Jörg<br />
Lanius zeigen die Werte mittelrheinischer<br />
Klassik. Sein Motto: »Wer gute Trauben<br />
mit nach Hause bringt, der wird auch guten<br />
<strong>Wein</strong> haben – mit viel Arbeit, ohne Tricks<br />
und Kniffe.« Sein Pfund sind die Spitzenlagen<br />
Engehöller Bernstein (mit dem GG-Gewann<br />
Lauerbaum) und Oberweseler Oelsberg.<br />
Die neuen Rieslinge haben uns durch<br />
ihre besondere Frische und aromatische<br />
Klarheit erfreut. Beachtlich auch der 2021er<br />
Spätburgunder – eine Rebsorte, die erst<br />
jüngst am Mittelrhein reüssiert.<br />
94 2022 Oberwesel Oelsberg Riesling GG<br />
Im Duft etwas Wachs, gelber Pfirsich und Pflaume. Im Mund<br />
hat der <strong>Wein</strong> eine weite Anlage. Der kräftige Alkohol wird<br />
stärker von einer feinen Phenolik als von Säure gekontert,<br />
die Power des <strong>Wein</strong>s ist gut von Extrakt und einem aromatischen<br />
Potenzial zur würzigen Entfaltung eingebunden.<br />
13 Vol.-%, DV, €€€<br />
93+ 2022 Engehöll Bernstein Am Lauerbaum<br />
Riesling GG<br />
Man riecht das hochreife Lesegut: mit Aromen von Aprikose<br />
und Blütenhonig, kandierter Nektarine, Pfirsich. Auch im<br />
Mund zeigt der <strong>Wein</strong> das Volumen einer Spätlese, hat viel<br />
Geschmeidigkeit, fast ölig, eine eher reife Säure, milde Phenole.<br />
Leichte Süße gibt dem <strong>Wein</strong> im Abgang Abrundung.<br />
13 Vol.-%, DV, €€€<br />
91 2023 Riesling trocken<br />
Zitrusfrisch im Duft, mit Aromen von Limette, Blutorange,<br />
Blattgrün, Kräutern. Im Mund beginnt der <strong>Wein</strong> mit Schmelz<br />
und Geschmeidigkeit, dann folgt eine saftige Säure, die von<br />
fruchtgetragener Süße balanciert wird. Viel <strong>Wein</strong> für einen<br />
Gutsriesling. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
92+ 2021 Engehöll Bernstein Spätburgunder<br />
trocken<br />
Eine Burgunderfrucht mit erster Öffnung: Milchschokolade,<br />
Lorbeer, Mandel, kräuterwürzige Untertöne. Im Mund zeigt<br />
sich ein fest extrahierter <strong>Wein</strong> mit straffem, aber reifem<br />
Gerbstoff, schöner Saftigkeit und deutlich mineralischem<br />
Hintergrund. Für 2021 eine beachtliche Tanninreife!<br />
12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
92+ 2023 Oberwesel Oelsberg Riesling<br />
Spätlese<br />
Duft nach reifen und getrockneten Zitrusfrüchten, kandierte<br />
Limone, Mandarinenabrieb, süße Birne. Am Gaumen mit<br />
feinem Zug, schöne Dynamik, anregendes Spiel von Säure<br />
und Süße, Ananas, Mangosaft, delikate Würze, feine Balance,<br />
süße Mandarine, hat viel Stil. 9 Vol.-%, DV, €€<br />
92 2023 Engehöll Bernstein Riesling trocken<br />
91+ 2023 »Rheinschiefer« Riesling trocken<br />
91 2023 »Rheingold« Riesling feinherb<br />
91 2023 Riesling feinherb<br />
89+ 2023 Oberwesel Grauburgunder trocken<br />
91+ 2023 Engehöll Bernstein Riesling<br />
Spätlese<br />
222 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
LITHOS<br />
WEINGÜTER MITTELRHEIN<br />
Am <strong>Wein</strong>berg 78, 55430 Oberwesel-Weilerboppard<br />
T: +49 6744 9491031, www.weingutlithos.de<br />
Kontakt: Christos Christian Theodoropoulos<br />
Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />
Flaschen/Hektar: 16.000 (70 % weiß, 20 % rot,<br />
10 % Rosé)/3 ha<br />
Ein Winzer mit purem Enthusiasmus:<br />
Der aus dem Ruhrgebiet stammende<br />
Christos Theodoropoulos übernahm<br />
2015 ein jahrhundertealtes <strong>Wein</strong>gut mit<br />
Steil- und Steilstlagen; denn nach seiner festen<br />
Überzeugung gedeihen nur unter solchen<br />
Extrembedingungen komplexe, spannende<br />
<strong>Wein</strong>e. Dabei folgt der Winzer auch einer ideellen<br />
Berufung: die Kulturlandschaft Steillage<br />
zu erhalten, zu pflegen und zu erweitern.<br />
Wir freuen uns über solches Engagement –<br />
und darüber, dass seine Aufbauarbeit voranschreitet.<br />
Glückwunsch zur sehr gelungenen<br />
Kollektion!<br />
92 2022 »Alte Reben« Riesling trocken<br />
Im Duft saftige gelbe Frucht, Pfirsich, Nektarine, Aprikosen,<br />
Zitronenzeste, getrocknete Kräuter, nasses Gestein, dezent<br />
Pfeffer. Am Gaumen mit saftiger Frucht und schönem Spannungsbogen<br />
aus feiner Süße, mineralischer Würze, zupackender<br />
Säure, dicht und schlank im Bau bei gutem Extrakt,<br />
schöne Länge. 11,5 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2022 Riesling trocken<br />
Duftige und einladende Nase, Quitte, Aprikosen, Zitronen,<br />
grüner Apfel, Limettenzeste, steinige Noten, getrocknete<br />
Kräuter, weiße Blüten. Am Gaumen klar wie ein Gebirgsbach,<br />
saftige Zitrus- sowie gelbe Steinfrucht, geradlinig mit<br />
geschmeidiger Körpermitte, mineralisch unterlegt, großer<br />
Trinkfluss, viel <strong>Wein</strong> für schmalen Kurs. 12 Vol.-%, DV, €<br />
90+ 2023 Riesling feinherb<br />
Duft nach geröstetem Apfel, Pfirsich, Mandarinenschale, Zitronenzeste,<br />
pikant, etwas heißer Stein. Am Gaumen mit feinem<br />
Schmelz, süßer Pfirsich, Aprikose, schön ausgewogen<br />
mit delikater Säure und feiner Süße, saftig und harmonisch,<br />
sehr trinkig. 11,5 Vol.-%, DV, €<br />
90+ 2023 »Der Rosé« trocken<br />
Strahlendes Lachsrosé im Glas. Rote Frucht mit feiner Würze<br />
im Duft, Rote Johannisbeeren, Erdbeeren, Hagebutte, Rosenblätter.<br />
Am Gaumen schlank und mit viel Saft, cremige<br />
Gaumenmitte mit Frucht und dezenter Süße durchzogen<br />
vom feinen Säurenerv und mineralischer Würze, seidiger<br />
Phenolik, pure Trinkfreude. 10,5 Vol.-%, DV, €<br />
92 2023 Engehöll Goldemund Riesling<br />
Auslese<br />
Rauchig-mineralischer Duft, Zündholz, Pfirsich, Aprikose,<br />
kandierte Ananas, schöne Würze. Am Gaumen Pfirsich, süßer<br />
Apfel, Melone, knackige Papaya, lebendige Säure, griffige<br />
Struktur, eher leichter, würziger Auslesetyp, sehr gut zu<br />
pikanten Gerichten. 9,5 Vol.-%, DV, €€<br />
90 2023 Engehöll Goldemund Kerner<br />
Spätlese<br />
Duft nach <strong>Wein</strong>bergpfirsich, etwas Aprikose, frische Kräuter,<br />
Minze, Melisse, Limonenschale. Am Gaumen mit einer lebendigen,<br />
zupackenden Säure, gut integrierte Süße, feine<br />
Mandarine, griffige Phenole, etwas Rauch und Gesteinsmehl,<br />
endet lang und frisch. 9,5 Vol.-%, DV, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
223
WEINGUT<br />
MATTHIAS<br />
MÜLLER<br />
Mainzer Straße 45, 56322 Spay<br />
T: +49 2628 8741, www.weingut-matthiasmueller.de<br />
Kontakt: Anika Hattemer-Müller<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Flaschen/Hektar: 200.000 (90 % weiß,<br />
10 % Schaumwein)/14 ha<br />
Romantischer kann ein <strong>Wein</strong>gut kaum<br />
liegen: im UNESCO-Welterbe Oberes<br />
Mittelrheintal nahe der Loreley. Hier<br />
bewirtschaftet Familie Müller beste Schiefersteillagen<br />
im Bopparder Hamm, mittlerweile<br />
zwölf Hektar mit bis zu 70 Prozent Hangneigung.<br />
Das <strong>Wein</strong>gut produziert in diesen Amphitheatern<br />
ausschließlich Weißweine und<br />
konzentriert sich auf Riesling. Die aktuellen<br />
<strong>Wein</strong>e haben uns sehr imponiert: Die trockenen<br />
sind fest gefügt, dicht und packend mineralisch,<br />
die edelsüßen verbinden höchste<br />
Konzentration und große Länge mit einer geradezu<br />
verspielten Anlage.<br />
94+ 2023 Boppard Hamm Mandelstein<br />
Riesling GG<br />
Im Duft überwiegt die Primärfrucht nicht, feiner Rauch, Feuerstein,<br />
etwas Veilchen, Nektarine, Mirabelle, Gesteinsmehl.<br />
Entfaltet seine Kraft und Energie am Gaumen unaufgeregt<br />
und wohldosiert, die reife Säure sitzt, der Extrakt schiebt,<br />
der Schiefer würzt. Lang. 13,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
93+ 2023 Boppard Hamm Feuerlay<br />
Riesling GG<br />
Neben den klassischen Steinobst-Noten von Pfirsich, Mirabelle<br />
und Aprikose deutliche mineralische und florale Anklänge,<br />
Schiefer, Brennnessel. Am Gaumen mit großem Extraktgehalt,<br />
dicht, beinahe zum Kauen, eng anliegende Säure,<br />
mineralische Energie, aus einem Guss.<br />
13,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
92 2023 »Steilstück« Boppard Hamm<br />
Riesling trocken<br />
Aprikose und Ananas im Duft, reif, frisch und klar. Der Gaumen<br />
zeigt sich druckvoll und aromatisch, mit lebendiger, gut<br />
eingebundener Säure, zart mineralischer Tönung und einer<br />
relativ präsenten Süße, die auf gelungene Weise die Frucht<br />
hervorhebt. 13,5 Vol.-%, DV, €€<br />
97+ 2023 Boppard Hamm Mandelstein<br />
Riesling Trockenbeerenauslese<br />
Golden. Banane, Pfirsich und Aprikose, aber auch eine intensive<br />
Kräuterwürze. Im Mund besitzt der <strong>Wein</strong> höchste Konzentration<br />
und eine drückende Süße, ausgeprägte Viskosität,<br />
die Säure ist fest, intensiv fruchtige Rückaromen, erneut<br />
mit Banane, sehr lang. 6 Vol.-%, DIAM, €€€€<br />
95 2023 Boppard Hamm Feuerlay Riesling<br />
Beerenauslese<br />
Feiner Duft nach kandierten Zitrusfrüchten, Mandarinenschale,<br />
etwas süße Minze, zartes Brioche, ein Hauch Marzipan.<br />
Am Gaumen mit feiner Säure, karamellisierte Ananas,<br />
exotische Früchte, schönes Spiel zwischen Süße und Säure,<br />
frisch bleibend, griffig, gute Länge. 6 Vol.-%, DV, €€€<br />
93 2023 Boppard Hamm Feuerlay Riesling<br />
Spätlese<br />
Intensiver Duft mit Aromen von Blütenhonig, Bienenwachs,<br />
kandierter Orangenschale, süße Zitrusfrüchte, reichhaltig.<br />
Am Gaumen sehr druckvoll, süße Mandarine, Papaya und<br />
Mango, lebendige Säure, sehr dicht, fast feurig, hohe Spannung,<br />
guter Trinkfluss, Potenzial. 8 Vol.-%, DV, €€<br />
224 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
PIEPER<br />
WEINGÜTER MITTELRHEIN<br />
Hauptstraße 458, 53639 Königswinter<br />
T: +49 2223 22650, www.weingut-pieper.de<br />
Kontakt: Felix Pieper<br />
Ab-Hof-Verkauf: Di bis Sa ab 16.30 Uhr, So ab 12 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 78.000 (70 % weiß, 10 % rot,<br />
5 % Rosé, 5 % süß, 10 % Schaumwein)/9,5 ha<br />
Ein ausgesprochen gelungenes und<br />
aromatisch vielseitiges Programm<br />
stellte uns Felix Pieper für den diesjährigen<br />
<strong>Guide</strong> vor. Wer glaubt, dass kurz vor<br />
den Toren der ehemaligen Bundeshauptstadt<br />
selten die Sonne scheint und die <strong>Wein</strong>e infolgedessen<br />
eher herb und mager ausfallen,<br />
wird hier eines Besseren belehrt. Gerade die<br />
Rieslinge erscheinen ausgesprochen geschmeidig,<br />
ausgestattet mit einer reifen Säure.<br />
Während der Grüne Veltliner diesmal kernig<br />
und säurestraff wirkt, vereint der wunderbare<br />
Gewürztraminer beide Ansätze. Ein<br />
dicker Tipp mit Ausrufezeichen!<br />
93+ 2023 Königswinter Drachenfels<br />
Gewürztraminer trocken<br />
Präsenter, aber keinesfalls aufdringlicher Rosenduft in der<br />
Nase, Orangenkonfitüre, entfaltet sich zunehmend. Im Mund<br />
geht der <strong>Wein</strong> nie in die Breite, bleibt saftig, frisch, mineralisch<br />
grundiert, mit feiner Phenolik. Ausgesprochen attraktiv<br />
in diesem Jahr! 13,5 Vol.-%, DV, €€<br />
92+ 2023 »Septimontium« Königswinter<br />
Drachenfels Riesling trocken<br />
In der Nase dämmt der Ausbau den Fruchteindruck stark ab.<br />
Im Mund dann unmissverständlich Riesling, aber auf eine<br />
enorm elegante, gleitende Art. Kandierte Zitronenzeste,<br />
<strong>Wein</strong>bergpfirsich, reife Säure, gute Substanz, weich abgestimmt,<br />
ungemein gelassen. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
90+ 2023 Königswinter Drachenfels Grüner<br />
Veltliner trocken<br />
Frisch geöffnet entströmen dem Glas zunächst interessante<br />
florale und tropische Anklänge nach Akazienblüte und Passionsfrucht,<br />
bevor es dann deutlich erdiger wird. Am Gaumen<br />
gleitend, saftig, Limettenschale, schöne Mitte und kerniger<br />
Abgang. Sehr speisenaffin! 13 Vol.-%, DV, €€<br />
93+ 2023 »Steingasse« Königswinter<br />
Drachenfels Riesling Kabinett<br />
Feinwürziger Duft mit intensiven delikaten Schiefernoten,<br />
dazu Kräuter, Limettenschale, Orange, fein. Am Gaumen<br />
sehr saftig und balanciert, reife Säure und schmelzende<br />
Süße im perfekten Spiel, griffig, Minze, reife Zitrusfrucht,<br />
mineralisch grundiert, dicht gewoben und lang.<br />
9 Vol.-%, DV, €€<br />
92 2023 Königswinter Drachenlay Riesling<br />
Kabinett<br />
Würzig-mineralischer Duft, Melisse, zarte Mineralik, feine<br />
Zitrusaromen, Limettenabrieb, aber auch roter Apfel. Am<br />
Gaumen mit schönem Schmelz, griffig, lebendige Säure, gut<br />
integrierte Säure, reife Orange, etwas Papaya, ausgewogen,<br />
sehr guter Trinkfluss. 8 Vol.-%, DV, €<br />
90 2022 Crémant brut CH/PN/PM<br />
91+ 2023 Königswinter Drachenfels<br />
Chardonnay Barrique trocken<br />
91 2023 »Rüdenet« Königswinter<br />
Drachenfels Riesling trocken<br />
91 2022 »Fumé« Sauvignon Blanc trocken<br />
90 2023 Weissburgunder trocken<br />
91 2023 Königswinter Drachenfels Riesling<br />
Spätlese<br />
91 2023 Gewürztraminer<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
225
WEINGÜTER MITTELRHEIN<br />
WEINGUT<br />
RATZENBERGER<br />
Blücherstraße 167, 55422 Bacharach<br />
T: +49 6743 1337, www.weingut-ratzenberger.de<br />
Kontakt: Jochen Ratzenberger<br />
Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />
Flaschen/Hektar: 200.000 (87 % weiß, 5 % rot,<br />
8 % Schaumwein)/20 ha<br />
Jochen Ratzenberger hat ein Auge fürs<br />
Machbare, das macht ihn mutig: Als er<br />
2017 auf einen Schlag zehn Hektar<br />
Steillage übernahm, reagierten manche mit<br />
ungläubigem Staunen. Die <strong>Wein</strong>e aus dieser<br />
hinzugewonnenen Lage (Fürstenberg) gehören<br />
seither zu den Fixpunkten im Sortiment.<br />
Der Jahrgang 2023 bescherte Ratzenberger<br />
aber auch ausgezeichnete Große Gewächse<br />
aus seinen althergebrachten Paradelagen Steeger<br />
St. Jost und Bacharacher Wolfshöhle.<br />
Frucht- und edelsüßen Riesling kann der Winzer<br />
ohnehin, und die Spätburgunder sind<br />
deutlich mehr als eine Spielerei.<br />
95 2023 Steeg St. Jost Riesling GG<br />
Grapefruit und Rauch im Duft, Blutorange und Schiefer.<br />
Etwas Holz. Im Mund verbindet der <strong>Wein</strong> Körper mit Bündelung,<br />
die kultivierte Phenolik ist von einem feinem Säurebogen<br />
und unfocierter Geschmeidigkeit begleitet. Länge, Tiefe<br />
– ein komplexer und inhaltsreicher, mineralisch unterlegter<br />
St. Jost. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
91 2023 Schloss Fürstenberg Riesling<br />
Erste Lage trocken<br />
Fein nuanciert im Duft, Aprikosen, gelber Apfel, Apfelschale,<br />
weiße Blüten, Wiesenkräuter, Schiefergestein. Am Gaumen<br />
mit Schmelz und Schieferwürze, geschmeidige Gaumenmitte,<br />
saftige Zitrus- und Steinfrucht, feingliedrige Säure, mineralisch<br />
unterlegt, feine Phenolik, schöne Länge.<br />
12 Vol.-%, NK, €€<br />
94 2023 Bacharach Wolfshöhle Riesling GG<br />
Karamell und Süßkirsche im Duft, auch süße Orangenkonfitüre,<br />
Stachelbeere, MIrabelle. Der Gaumen fließt süßsauer,<br />
mittelgewichtig im Extrakt, mit intensiver Gaumenfrucht,<br />
reife Säureader, Schmelz, süßlicher Extraktkern, im Finish<br />
übernehmen Würze und Mineralik. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2017 Bacharach Wolfshöhle<br />
Spätburgunder GG<br />
Dicht und vielschichtig im Duft, Kräuter, Wacholder, Piment,<br />
Rote Johannisbeeren, Rote Beete, ätherische Noten, Fichtennadel,<br />
dunkle Schokolade. Am Gaumen ebenfalls dicht,<br />
verhaltene frische Frucht, feinkörniges Tannin, mineralisch<br />
unterlegt, gut integrierte Säure, mit weiterem Potenzial.<br />
13 Vol.-%, NK, €€€<br />
94 2023 Schloss Fürstenberg Riesling<br />
Auslese<br />
Feiner, würziger Duft nach kandierten Früchten, getrocknete<br />
Aprikose, kandierte Limettenschale, pikante Kräuterwürze.<br />
Am Gaumen mit viel Zug und Saft, lebendige, fast fordernde<br />
Säure, viel Spannung und Zug, tänzelnde Süße, ganz<br />
reife Zitrusfrüchte, temperamentvolle Auslese.<br />
9 Vol.-%, NK, €€€<br />
91+ 2017 Bacharach Spätburgunder brut<br />
91 2023 Bacharach Weissburgunder trocken<br />
90 2023 Bacharach Riesling Kabinett<br />
feinherb<br />
91+ 2018 Bacharach Spätburgunder trocken<br />
92 2023 Wolfshöhle Riesling Spätlese<br />
90 2023 »Caspar R« Riesling<br />
226 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
STURM<br />
WEINGÜTER MITTELRHEIN<br />
Im Rosenberg 3, 56599 Leutesdorf<br />
T: +49 151 26714118, www.sturm-weingut.de<br />
Kontakt: Martin Sturm<br />
Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />
Flaschen/Hektar: 20.000 (75 % weiß, 20 % rot, 5 % süß,<br />
5 % Schaumwein)/3 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Den ökologisch-zertifizierten Steillagenweinbau,<br />
den Martin Sturm seit<br />
2011 in Leutesdorf betreibt, nennt<br />
der ehemalige Wirtschaftsjournalist eine »Nische<br />
in der Nische und selbst international<br />
eine Rarität«. Das Terroir am nördlichen Mittelrhein<br />
mit Schiefer, Bims-Asche und Löss ist<br />
komplex, aber so gut wie unbekannt. Hier erreichen<br />
nicht nur Riesling und Pinot Noir ungeahnte<br />
Größe, auch Syrah und gerade Chardonnay<br />
zählen inzwischen zu den besten im<br />
Land: Solch eine Entwicklungsgeschichte innerhalb<br />
kurzer Zeit ist außergewöhnlich. Der<br />
vierte Stern rückt in Sichtweite.<br />
94 2021 »Reserve« Chardonnay trocken<br />
Ausdrucksstarker, fein gewobener Duft mit kühlem Rauch,<br />
Birnenchutney, Maisgrieß, Mandelmus. Im schlank gehaltenen,<br />
fokussierten Format treffen Schmelz und animierende<br />
Pikanz aufeinander, weiche Textur, bissfester Extrakt, Starkstromsäure,<br />
mineralische Energie. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />
94 2020 »Reserve« Chardonnay trocken<br />
Sonnenblumenfelder und warmer Rauch bilden den ersten<br />
Duft, Birne, geröstete Haselnüsse und Polenta verstärken<br />
den Appetit. Kräftiger Bau mit weichem Texturansatz, dann<br />
nehmen Mineralik und Phenolik Fahrt auf, reifer, selbstbewusster<br />
Säurestrang, große Reserven. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
91 2023 »vom Schiefer« Riesling trocken<br />
Der Name wird schon im Duft umgesetzt: schieferige und<br />
kräuterige Würze mit Aprikose, Apfel und Mirabellen. Setzt<br />
am Gaumen mit weicher, fein ziselierter Säure geschmeidig<br />
an, aparte Zitrik und würzige Schiefermineralik, feiner,<br />
apart-herber Saft, Apfel, Birne. 10,5 Vol.-%, DV, €€<br />
93+ 2022 »Reserve« Syrah trocken<br />
Brombeere, Cassis, feine Holzwürze, Orangenöl und erdige<br />
Rote Bete, etwas Wacholderbeere. Trocken mit straffer Säure<br />
und einer Mineralik, die wie eine kühle Ader wirkt mit Noten<br />
von Eisen und Grafit. Lang, feine und dabei griffige Gerbstoffe<br />
mit Reserven. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
93 2022 »Kurve« Riesling Spätlese<br />
Etwas Fudereinfluss und ausgeprägte Würze, Kardamom,<br />
kandierte Orangenschale, schieferwürzige Untertöne. Der<br />
Gaumen wirkt saftig und elegant, die Säure ist reif, entfaltet<br />
aber ein schönes Spiel mit passend gesetzter Süße und mineralischen<br />
Tönen. Nuancenreich und fein. 7,5 Vol.-%, DV, €€<br />
92+ 2023 Riesling Spätlese trocken<br />
92 2021 »Reserve« Riesling trocken<br />
91+ 2023 Chardonnay trocken<br />
90+ 2023 Riesling Kabinett trocken<br />
93 2022 »Pinot Noir x Syrah« trocken PN/SY<br />
92+ 2022 »Reserve« Pinot Noir trocken<br />
90+ 2022 Pinot Noir trocken<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
227
WEINGUT<br />
WEINGART<br />
Peterspay 1, 56322 Spay<br />
T: +49 2628 8735, www.weingut-weingart.de<br />
Kontakt: Ulrike und Florian <strong>Wein</strong>gart<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 14–18.30 Uhr, Sa 11–18.30 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 40.000 (69 % weiß, 4 % rot, 8 % Rosé,<br />
15 % süß, 4 % Schaumwein)/6 ha<br />
Es ist schon etwas her, dass Florian <strong>Wein</strong>gart<br />
das Immanuel-Kant-Gymnasium<br />
in Boppard besuchte: Doch es ist sicher<br />
kein Zufall, dass sich der Winzer auch heute<br />
noch auf diese Schule und ihren Namenspatron<br />
beruft. <strong>Wein</strong>gart ist durch und durch Winzer<br />
– aber er steht fest auf dem Boden der Aufklärung<br />
und wagt es, sich seines Verstandes zu<br />
bedienen. Etwa, wenn er jedes Wachstum vermeidet,<br />
das ihn zum Delegieren wichtiger Arbeiten<br />
zwingen würde. Auch die <strong>Wein</strong>e besitzen<br />
den Esprit der Aufklärung: Sie sind eine Rieslingschule,<br />
und dabei so fair bepreist, dass jeder<br />
einzelne unser Tipp sein könnte.<br />
92+ 2023 Bacharach Mathias <strong>Wein</strong>garten<br />
Riesling Spätlese feinherb<br />
Duft nach reifen und kandierten Zitrusfrüchten, Orangeat,<br />
Zitronat, etwas Blütenhonig, getrocknete Aprikose. Am Gaumen<br />
mit viel Zug und Saft, pikante Säure, feine Süße, reife<br />
Zitrusfrüchte, eingelegte Mandarine, gute Struktur und Länge,<br />
zu pikanten Gerichten. 13 Vol.-%, DIAM, €€<br />
92 2023 Boppard Hamm Feuerlay Riesling<br />
Spätlese trocken<br />
Die Nase offeriert einen Einstieg in die Schieferwürze der<br />
<strong>Wein</strong>lage. Sie untermalt die gelbe Kernfrucht und ätherische<br />
Frische. Dicht und feinstoffig bewegt sich eine leichte Restsüße<br />
über die Zunge, durchzogen von einer straffen Säure. Zugänglich<br />
durch saftige, reife Frucht und herzhafte Würze. Die<br />
Textur mag durchaus ein Chili con Carne. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />
91+ 2023 Boppard Hamm Engelstein Riesling<br />
Kabinett trocken<br />
Die Nase ist intensiv tropisch geprägt. Kandierte Papaya,<br />
Passionsfrucht und gelbe Kiwi mit einem Hauch von nassen<br />
gelben Kamillenblüten. Feine Extraktsüße, gepaart mit einer<br />
animierenden Säure balancieren die Melange aus exotischem<br />
Duft und feiner mineralsicher Würze durch den Gaumen.<br />
Ansprechend lebendig und saftig. Passt zu Ratatouille.<br />
12 Vol.-%, DIAM, €<br />
93 2022 Spay In der Zech Spätburgunder<br />
trocken<br />
Ledrig pfeffrig im ersten Moment, legt sich der Duft von Roter<br />
Johannisbeere und Preiselbeere mit einer dezenten<br />
Rauchnote darunter. Im Mund saftig, hellfruchtig mit einer<br />
feinen Gerbstoffstruktur. Die spürbare Säure strafft den<br />
<strong>Wein</strong> im Abgang. Charaktervoll. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />
98 2023 Boppard Hamm Riesling<br />
Trockenbeerenauslese<br />
Hefewürzig im Duft, gelbe Pflaume, Bratenjus, Blutorange,<br />
Mandarinenkonfitüre. Im Mund ganz rund und schmelzend,<br />
ölig, zart mineralisch begleitet, hohe Konzentration, Honig,<br />
eindringliche Mineralität. Sehr gute Länge.<br />
6,5 Vol.-%, DIAM, €€€€<br />
92+ 2023 Bacharach Mathias <strong>Wein</strong>garten<br />
Riesling Spätlese<br />
Würzig-balsamischer Duft, Mango, Papaya, dahinter kandierte<br />
Orangenschale, Zitronat, dazu Honigwürze, fein. Am<br />
Gaumen mit lebendiger Säure, delikate Süße, Mangosaft,<br />
süße Orangenmarmelade, viel Schmelz und Druck, stets<br />
elegant bleibend, gute Länge. 8 Vol.-%, DIAM, €€<br />
228 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER MITTELRHEIN<br />
PLATZ FÜR IHRE WEINNOTIZEN<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
229
MO<br />
SEL<br />
»MINDBLOWING«<br />
Die Bienenlay bei Ediger-Eller<br />
vor der Bremmer Lage Calmont
Foto: © WSNA
MOSEL REGIO-PORTRÄT<br />
Beilstein an der Mosel<br />
PRÄDIKAT<br />
KULINARISCH WERTVOLL<br />
Alle mögen Moselriesling, aber niemand trinkt ihn zum Essen –<br />
und schon gar keine fruchtsüßen <strong>Wein</strong>e. Wir haben uns umgehört<br />
in der Region, ob das zwangsläufig so sein muss.<br />
TEXT ULRICH SAUTTER | MITARBEIT JENNY RIED<br />
Als Lea Linster noch ihr Bocused’Or-Menü<br />
auf der Karte hatte«,<br />
erzählt Annette Köwerich vom<br />
<strong>Wein</strong>gut Nick Köwerich aus Leiwen, »da<br />
ließ sie zur Foie gras immer ungefragt ein<br />
Glas von unserer Spätlese ›Für Träumer<br />
und Helden‹ servieren. Die durfte aber nie<br />
aus dem jüngsten Jahrgang stammen,<br />
musste mindestens zwei Jahre alt sein.«<br />
Überhaupt, sagt Köwerich, gehe Fruchtiges<br />
viel öfter, als man denkt. Gerade eben seien<br />
ihr Mann und sie mit ihren eigenen <strong>Wein</strong>en<br />
bei einem Event in Paris gewesen, da kombinierte<br />
der Sommelier die feinherbe Laurentiuslay-Spätlese<br />
aus dem Jahrgang 2011<br />
zum Steinbutt mit Zitrusfrüchten, und für<br />
die normalerweise als <strong>Wein</strong>killer bekannte<br />
Artischocke (à la barigoule zubereitet, also<br />
mit Speck, Pilzen und Wurzelgemüsen)<br />
habe er einen 2000er Kabinett und eine<br />
2013er Spätlese ausgewählt.<br />
Zurückhaltender äußert sich der »<strong>Falstaff</strong><br />
Newcomer des Jahres 2024« Christoph Eifel,<br />
der fast ausschließlich fruchtige und<br />
edelsüße Rieslinge erzeugt. Zur Speisenbegleitung<br />
bevorzuge er hingegen das trockene<br />
Geschmacksbild, sagt Eifel, auch zu Wild<br />
oder dunklem Fleisch trinke er gerne einen<br />
trockenen Riesling, ein Kabinett gehe zu<br />
orientalisch oder asiatisch gewürzter Küche,<br />
Spät- und Auslesen schätze er zu cremigen<br />
Desserts, etwa zu Panna cotta.<br />
Um das Wild kreisen bei vielen Winzern<br />
die Überlegungen. Für Dr. Katharina Prüm<br />
Fotos: beigestellt, © WSNA, <strong>Wein</strong>gut Köwerich, <strong>Wein</strong>gut von Hövel<br />
232 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
REGIO-PORTRÄT MOSEL<br />
MOSEL REGIO-PORTRÄT<br />
Nick Köwerich<br />
<strong>Wein</strong>gut Kowerich, Leiwen<br />
darf es zur mit Früchten geschmorten Rehkeule<br />
gerne eine 35 Jahre alte Goldkapsel-<br />
Auslese sein. Auch Wolfgang Mertes, Winzer<br />
von der Ruwer und zugleich Kellermeister<br />
bei Maximilian von Kunow im<br />
<strong>Wein</strong>gut von Hövel, empfiehlt einen gereiften,<br />
fruchtsüßen Riesling zu Wildgerichten<br />
mit dunkler Sauce und Früchten. Aber<br />
auch zu einer Pasta mit Pfifferlingsrahm<br />
gehe eine gereifte Spätlese ausgezeichnet<br />
oder zu Roquefort oder Bergkäsen. Wenn<br />
es ein jüngerer fruchtsüßer <strong>Wein</strong> sein soll,<br />
dann empfehle er Ziegenfrischkäse.<br />
Familie Haag vom <strong>Wein</strong>gut Schloss Lieser<br />
trinkt einen fruchtigen Kabinett gerne als<br />
Aperitif. Feinherbe <strong>Wein</strong>e, sagt Ute Haag,<br />
kombinierten sich sehr gut zu Suppen, aber<br />
auch zu Sushi. Riesling-GGs seien nicht<br />
nur zu Fisch, sondern auch zu rotem<br />
Fleisch gut einsetzbar, wärmere Jahrgänge<br />
sogar zu Risotto.<br />
Oda Borchert, Vertriebsleiterin bei Rita<br />
und Clemens Busch, trinkt jungen, fruchtigen<br />
Mosel zu Gerichten mit betonter<br />
Schärfe und Salzigkeit, etwa zu asiatisch<br />
inspiriertem Schweinebauch oder zu Thai-<br />
Curry. Rita Busch wiederum nennt Gänsebraten<br />
als Match zur Spätlese: »Aber gereift<br />
muss die Spätlese sein, mindestens<br />
zehn Jahre«. Auch mit kräftigem Käse<br />
überbackenes Gemüse harmoniere zu<br />
solch einem <strong>Wein</strong>. In vielen Sternerestaurants<br />
seien ihr Spätlesen allerdings bislang<br />
nur zum Dessert serviert worden.<br />
Grit Schedlinski, Geschäftsführerin im<br />
<strong>Wein</strong>gut von Othegraven, hat gereifte<br />
Spätlesen auch schon zur Ente à l’Orange<br />
getrunken. »Mit dem geringen Alkoholge-<br />
Wolfgang Mertes<br />
<strong>Wein</strong>gut Wolfgang Mertes und<br />
Kellermeister, <strong>Wein</strong>gut von Hövel<br />
Trauben der<br />
Rebsorte Riesling<br />
233
MOSEL REGIO-PORTRÄT<br />
WEINBAUGEBIET MOSEL<br />
1<br />
Koblenz<br />
Rhein<br />
Anbaufläche ca. 8.800 Hektar<br />
Aufteilung 524 Einzellagen<br />
Wichtigste Rebsorten<br />
Riesling, Weißburgunder, Spätburgunder<br />
Verbände<br />
Mosel-<strong>Wein</strong> e. V., Gartenfeldstraße 12a,<br />
54295 Trier, www.weinland-mosel.de<br />
Bremm<br />
Bernkasteler Ring e. V., Auf der Trift 29,<br />
Pünderich<br />
54470 Bernkastel-Kues,<br />
4, 5<br />
Zell<br />
www.bernkasteler-ring.de<br />
Ürzig<br />
Wehlen<br />
Erden<br />
Graach<br />
6, 7<br />
9<br />
Bernkastel<br />
Piesport Brauneberg<br />
13, 14, 15<br />
8<br />
10<br />
Eitelsbach<br />
Leiwen Trittenheim<br />
Mertesdorf<br />
Trier<br />
11, 12<br />
16<br />
Kasel<br />
2<br />
Cochem<br />
3<br />
Mosel<br />
Winningen<br />
<strong>Wein</strong>bau<br />
Stg.: Steigung<br />
Hm.: Höhenmeter<br />
Ockfen<br />
Saarburg<br />
19<br />
Kanzem<br />
Wiltingen<br />
18<br />
Saar<br />
PRIVILEGIERTE WEINLAGEN<br />
1 Winningen Uhlen<br />
7 ha, 75–210 Hm., 50–70 % Stg., grauer und blauer Schiefer<br />
2 Bremm Calmont<br />
33 ha, 120–380 Hm., 0–65 % Stg.,<br />
Tonschiefer-Verwitterungsgestein<br />
3 Pünderich Marienburg<br />
18 ha, 110–190 Hm., 50–70 % Stg., Grau-, Blau- und Rotschiefer<br />
4 Erden Prälat<br />
1,5 ha, 110–220 Hm., 0–65 % Stg., verwitterter roter Tonschiefer<br />
5 Ürzig Würzgarten<br />
53 ha, 110–220 Hm., 0–65 % Stg., Vulkan- und Schieferboden<br />
6 Wehlen Sonnenuhr<br />
44 ha, 110–320 Hm., 0–70 % Stg., grauer Devonschiefer<br />
7 Graach Himmelreich<br />
57 ha, 110–325 Hm., 45–65 % Stg., Blau- und Grauschiefer<br />
17<br />
8 Bernkastel Doctor<br />
3,2 ha, 130–190 Hm., 0–70 % Stg., Blau- und Grauschiefer<br />
9 Brauneberg Juffer / Juffer-Sonnenuhr<br />
42 ha, 110–210 Hm., 0–70 % Stg., Blau- und Grauschiefer<br />
10 Piesport Goldtröpfchen<br />
70 ha, 120–200 Hm., 40–90 % Stg., Devonschiefer<br />
11 Trittenheim Apotheke<br />
72 ha, 150–200 Hm., 40–60 % Stg., Devonschiefer<br />
12 Leiwen Laurentiuslay<br />
35 ha, 130–180 Hm., 40–80 % Stg., grauer Devonschiefer<br />
13 Maximin Grünhaus Abtsberg<br />
13,9 ha, 150–250 Hm., 50–70 % Stg., blauer Devonschiefer<br />
14 Eitelsbach Karthäuserhofberg<br />
19 ha, 160–275 Hm., 0–45 % Stg., Devonschiefer<br />
15 Kasel Nies’chen<br />
16,8 ha, 195–260 Hm., 40–57 % Stg., Blau- und Buntschiefer<br />
16 Kanzem Altenberg<br />
18,7 ha, 145–260 Hm., 50–85 % Stg., Schiefer verschiedener Farben<br />
17 Wiltingen Scharzhofberg<br />
28 ha, 190–310 Hm., 30–70 % Stg., Grauschiefer<br />
18 Ockfen Bockstein<br />
60 ha, 180–320 Hm., 38–80 % Stg., Devonschiefer<br />
19 Saarburg Rausch<br />
12 ha, 160–295 Hm., 35–75 % Stg., Devonschiefer<br />
234 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
REGIO-PORTRÄT MOSEL<br />
<strong>Falstaff</strong> Newcomer 2024: Christoph Eifel<br />
<strong>Wein</strong>gut Christoph Eifel, Trittenheim<br />
Fotos: beigestellt, © <strong>Wein</strong>gut Eifel, <strong>Wein</strong>gut von Othegraven<br />
halt ist das vielleicht noch eleganter als ein<br />
Sauternes. Die Spätlese darf aber gerne<br />
stark gereift sein.« In ihren <strong>Wein</strong>seminaren<br />
auf dem <strong>Wein</strong>gut versuchten sie, Kabinett<br />
mit verschiedenen Käsesorten zu kombinieren,<br />
Weichkäse aus Ziegenmilch gingen sehr<br />
gut, und zur Auslese Blauschimmelkäse.<br />
Grit Schedlinski<br />
Geschäftsführerin<br />
<strong>Wein</strong>gut von<br />
Othegraven, Kanzem<br />
EIN ROTER FADEN<br />
ZUM FOOD-PAIRING<br />
Lassen sich diese Einschätzungen und Traditionen<br />
irgendwie in Faustformeln fassen?<br />
Der Faktor Fett als Kontrapunkt zum<br />
Süße-Säure-Spiel des Rieslings scheint eine<br />
Rolle zu spielen – wie in den klassischen<br />
Wintergeflügeln Gans und Ente, beim<br />
Schweinebauch oder beim Käse. Der Kontrast<br />
von herb und süß, wie ihn Wildgerichte<br />
mit Früchten mitbringen, scheint<br />
dem fruchtigen Moselriesling zu liegen, der<br />
selbst ja ebenfalls diese beiden Seiten hat.<br />
Pilze passen grundsätzlich sehr gut zu gereiften<br />
Weißweinen – man kennt das vom<br />
Burgunder –, oft haben solche <strong>Wein</strong>e in ihrer<br />
gereiften Würze selbst ebenfalls erdige<br />
Komponenten.<br />
MINDBLOWING<br />
Was sagt nun aber der kulinarische Profi?<br />
Thomas Schanz aus Piesport, drei Sterne<br />
im <strong>Guide</strong> Michelin, macht dem Moselriesling<br />
geradezu eine Liebeserklärung: »Ich<br />
bin so froh, hier an der Mosel zu sein. Mit<br />
Riesling hat man alle Möglichkeiten. Im<br />
Prinzip ist es möglich, das ganze Menü mit<br />
dem passenden Riesling zu bespielen.«<br />
235
MOSEL REGIO-PORTRÄT<br />
Drei-Sterne-Koch Thomas Schanz<br />
Restaurant Schanz, Piesport<br />
Eine Spätlese zur Stopfleber, sagt Schanz,<br />
sei ein schönerer Menüstart als Sauternes.<br />
Im zweiten Gang habe er derzeit eine Dorade<br />
im Sauerampfersud auf der Karte,<br />
»wenn man da Richtung Rotschiefer geht,<br />
ein Schweicher Annaberg oder ein Ürziger<br />
Würzgarten, ist das in puncto Würze die<br />
Clemens, Johannes<br />
und Rita Busch<br />
<strong>Wein</strong>gut Clemens Busch,<br />
Pünderich<br />
ideale Ergänzung. Eine leichte Süße darf<br />
durchaus bestehen, das muss nicht staubtrocken<br />
sein.«<br />
Ein richtig gereifter feinherber Kabinett<br />
passe ausgezeichnet zu Krustentieren, etwa<br />
zum gegrillten Carabinero, oder sogar eine<br />
gereifte Spätlese. Sie hätten gerade eine<br />
2000er Spätlese aus dem eigenen <strong>Wein</strong>gut<br />
im Ausschank, »die Leute lieben das.«<br />
Schanz betont nachdrücklich die Wichtigkeit<br />
der Reife: »Wenn Sie ein Gericht mit<br />
kräftig reduzierter Jus haben, ist es großartig,<br />
einen 40 Jahre alten Süßen dagegenzustellen,<br />
da kann man die erstaunlichsten<br />
Erfolge erzielen. Die Aromen des<br />
<strong>Wein</strong>s machen etwas mit dem Gericht.<br />
Und wenn es ganz fantastisch läuft, werden<br />
beide, <strong>Wein</strong> und Speise, auf eine völlig<br />
neue Höhe gehoben. Für viele Gäste ist<br />
das eine große Überraschung, gerade mit<br />
den Gereiften, die dann gar nicht mehr<br />
sehr süß schmecken und dabei so wenig<br />
Alkohol haben, das ist für viele … wie soll<br />
ich sagen … Mindblowing.«<br />
Nähere Informationen über die Autoren finden Sie<br />
im Kapitel »Verkostungsteam« auf S. 16.<br />
Fotos: beigestellt, © schanz.restaurant./Ingo Hilger, <strong>Wein</strong>gut Clemens Busch<br />
236 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER MOSEL<br />
BIOWEINGUT<br />
BECK-WINTER<br />
Im Stolzenwingert 27a, 54453 Nittel<br />
T: +49 170 7752851, www.beck-winter.de<br />
Kontakt: Hans-Walter und Daniel Beck<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Hektar: 6 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Daniel Beck aus Nittel entwickelt sich<br />
immer mehr zum PiWi-Experten an<br />
der südlichen Mosel. Sein seriöser<br />
Sauvignac – unsere <strong>Falstaff</strong>-Empfehlung –<br />
steht für die Evolution der pilzresistenten Sorten,<br />
die Balance von Extrakt, Säure und feiner<br />
Fruchtsüße wird um die Muschelkalk-Mineralik<br />
der Region erweitert. Auch der im Barrique<br />
ausgebaute Souvignier Gris erlaubt einen<br />
Blick in die Zukunft. Überhaupt fühlt sich<br />
die Winzerfamilie in der Vorreiterrolle wohl,<br />
Daniel Becks Vater Hans-Walther entschied<br />
sich schon 1982 für den biologischen <strong>Wein</strong>bau.<br />
Wir sind gespannt!<br />
89+ 2021 Souvignier Gris brut SOG/SC<br />
Feine Würze mit reifer gelber Frucht, Schwarze Johannisbeere,<br />
Maracuja, Ananas, getrocknete Mangospalten. Am<br />
Gaumen mit weichem Ansatz und geschmeidigem Mousseux,<br />
gutes Zusammenspiel von Fruchtsüße und frischer<br />
Säure, leichte Pikanz. Gut als Aperitif und zum Essen.<br />
12 Vol.-%, NK, €€<br />
90+ 2023 Sauvignac trocken<br />
Reife Grapefruit, Schwarze Johannisbeere, Aprikose, getrocknete<br />
Mangostücke, getrocknete Limettenschale, etwas<br />
Efeu. Straffe Struktur mit gut dosiertem Extrakt, präzise<br />
Säure, feine Fruchtsüße, die mit aparter Zitrik korrespondiert,<br />
eine runde, gelungene Sache. 12 Vol.-%, DV, €<br />
90 2023 Sauvitage trocken<br />
Fruchtig in der Nase, Orangenblüte, Papaya, Mango, reife Birne,<br />
Litschi, Schwarze Johannisbeere, auch florale, duftige<br />
Noten, Flieder. Am Gaumen schlank und straff gebaut mit<br />
schöner Saftigkeit, Würze und auch Frische, anklingende<br />
Restsüße, gut ausbalanciert. 12 Vol.-%, DV, €<br />
89+ 2023 Souvignier Gris Barrique trocken<br />
Feine Holzwürze mit Pfefferminze und auch getrocknete<br />
Kamille, Aprikose, ebenso etwas Bananenschale. Am Gaumen<br />
mit präsenter Säure, die leicht salzig-mineralische<br />
Noten transportiert, eher niedrig dosierter Extrakt, feine<br />
phenolische Pixel, Blick in die Zukunft. 12 Vol.-%, DV, €<br />
89 2023 Muscaris feinherb<br />
Rosenblätter und Muskatblüten bestimmen den Duft mit<br />
Orangenschale, etwas Nelke, Papaya, Mango und Birne. Im<br />
Mund mit merklicher Restsüße, die für Charme und auch<br />
Fülle sorgt und von der gepflegten Säure gut begleitet wird,<br />
Orangensaft, rosa Grapefruit. 12 Vol.-%, DV, €<br />
89 2023 »Blanc de Blanc« Cuvée trocken<br />
SOG/SC/STG<br />
Blumig-duftige Noten, Flieder, Holunderblüte, Orangenschale,<br />
Birne, auch etwas Quitte und Schwarze Johannisbeere.<br />
Am Gaumen saftig, feine zitrische Note, Grapefruit,<br />
etwas Birne, reife, eingebundene Säure, herbe, würzige und<br />
auch süßliche Noten verbinden sich. 12 Vol.-%, DV, €<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
237
WEINGUT<br />
BEFORT<br />
Schulstraße 17, 54453 Nittel<br />
T: +49 6584 422, www.befort.eu<br />
Kontakt: Ruth und Marcel Befort<br />
Ab-Hof-Verkauf: Sa 10–17 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 40.000 (80 % weiß, 20 % rot)/5 ha<br />
Hans-Jörg Befort steht mit einem Bein<br />
dies- und einem jenseits der Mosel:<br />
Denn er leitet nicht nur das <strong>Wein</strong>gut<br />
der eigenen Familie, sondern ist auch Kellermeister<br />
beim höchst angesehenen <strong>Wein</strong>gut<br />
Alice Hartmann in Luxemburg. Aber auch in<br />
Stilfragen schlagen zwei Herzen in seiner<br />
Brust: Einerseits steht er auf dem Boden der<br />
Moseltradition und lässt selbst dem Weißburgunder<br />
Restsüße wie bei einem Riesling stehen,<br />
andererseits hat er auch die frankophone<br />
Tradition im Blick, etwa mit feinsinnigem Pinot<br />
Noir. Im einen wie im anderen Fall ragt die<br />
aromatische Klarheit der <strong>Wein</strong>e heraus.<br />
91 2023 Blanc de Noir feinherb<br />
Ein beeriger Pinotduft, sehr klar und nuancenreich. Im Mund<br />
ist der <strong>Wein</strong> saftig, rank und schlank, mit einem saftigen, eleganten<br />
Säurenerv und mit einer nicht überdimensionierten,<br />
spielerischen Süße als Gegengewicht. Straff, frisch und animierend.<br />
12 Vol.-%, DIAM, €<br />
91 2023 Sauvignon Blanc trocken<br />
Ein reifer und vielschichtiger Sortenduft: Stachelbeere, goldene<br />
Kiwi, Karamellbonbon. Der Gaumen zeigt sich stoffig<br />
und aromatisch, sehr klar und lange anhaltend in den Aromen,<br />
mit zivilisierter Säure und einem eher Mosel- als sortentypischen<br />
Schwänzchen Süße. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />
90+ 2023 Pinot Blanc trocken<br />
Der Duft flankiert seine gärungsbedingten Eisbonbon-Aromen<br />
mit rauchigen Noten aus dem Muschelkalk. Auch sortentypische<br />
Aromen sind da: weiße Blüten und Heu. Im<br />
Mund dominiert ein Dreieck aus Süße, Kohlensäure und Säure.<br />
Im Abgang stellen sich salzige Empfindungen ein.<br />
12 Vol.-%, DIAM, €<br />
90 2023 Pinot Gris trocken<br />
Ein Duft von Kastanienhonig und grüner Birne und auch<br />
noch Kaltgäraromen. Im Mund zeigt der <strong>Wein</strong> die Fülle der<br />
Sorte, von deutlicher Süße unterstützt und mit lebendiger,<br />
aber nicht im Übermaß zwickender Moselsäure begleitet.<br />
Ein solider, mild interpretierter Sortentyp. 12 Vol.-%, DIAM, €<br />
91+ 2023 »S« Pinot Noir & Cabernet<br />
Sauvignon Rosé trocken PN/CS<br />
Eine provenzalische Roséfarbe, pastelltönig. Im Duft hat der<br />
<strong>Wein</strong> ein ganzes Potpourri von Beeren: Preiselbeere, Rote<br />
und Schwarze Johannisbeere, auch süße Erdbeere. Im Mund<br />
kontrastieren sich Schmelz und Säure, die gute Substanz<br />
des <strong>Wein</strong>s geht einher mit Frische. 12 Vol.-%, DIAM, €€<br />
93 2022 »S« Pinot Noir trocken<br />
Ein vielschichtiger Waldbeerduft strömt aus dem Glas, untermalt<br />
von würzigen Noten von Gewürznelke und Neuholz,<br />
schwarzem Pfeffer und Wacholder. Eine sehr feine Gerbstoffextraktion<br />
prägt den Gaumen: mit schöner Griffigkeit<br />
und einer Eleganz, die zugleich Tiefe hat. 14 Vol.-%, NK, €€€<br />
238 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
TOM BENZ<br />
WEINGÜTER MOSEL<br />
Moselweinstraße 40, 54518 Minheim<br />
T: +49 170 3556044, www.benz-weingut.de<br />
Kontakt: Tom Benz<br />
Flaschen/Hektar: 60.000 (85 % weiß, 5 % rot,<br />
8 % Rosé, 2 % süß)/5 ha<br />
Was ist der größte Trumpf der <strong>Wein</strong>kultur?<br />
Ihre Vielfalt. Ganz in diesem<br />
Sinn halten wir fest: Tom<br />
Benz fügt dem stilistischen Spektrum der Mosel<br />
eine individuelle und dabei höchst spannende<br />
Facette hinzu. Die von uns verkosteten<br />
<strong>Wein</strong>e besitzen eine feine Hintergründigkeit,<br />
Luftzufuhr tut ihnen gut und setzt ein faszinierendes<br />
aromatisches Changieren in Gang. Dabei<br />
sind wie beim schieferwürzigen Dhron<br />
Hofberger Riesling oder beim erstaunlich jodigen<br />
Weißburgunder »500« mineralische<br />
Wahrnehmungen eine Konstante. Selbst der<br />
Cabernet gelingt. Ein exzellentes Debüt!<br />
92+ 2023 »500« Weissburgunder trocken<br />
Goldgelb in der Farbe. Der Duft zeigt mehr Terroir als Sorte:<br />
brenzlige Schieferwürze, auch jodige Töne, Austernschale.<br />
Reife Gelbfrucht, Mirabelle. Lakritze. Verändert sich schnell<br />
im Glas. Im Mund hat der <strong>Wein</strong> ebenso viel Druck wie Komplexität<br />
im Duft: eine mehlige Phenolik und bei aller Kraft einen<br />
säurefrischen, pointierten Abklang. 13,5 Vol.-%, DV, €€<br />
91+ 2023 »Alte Reben« Drohn Hofberg<br />
Riesling trocken<br />
Viel Honig im Duft, etwas Schiefer und kräuterige Untertöne.<br />
Ein spontangärungsgeprägter Duft. Im Mund hat der<br />
<strong>Wein</strong> eine sehr feine Phenolik und insgesamt eine Anmutung<br />
der Leichtigkeit, die reife Säure trägt den auf Zucker komplett<br />
verzichtenden Bau. Spannend und hintergründig.<br />
13,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
91 2023 Minheim Rosenberg Grauburgunder<br />
trocken<br />
Kupferfarben. In der Nase reife Hagebutten, Roibuschtee<br />
und etwas Champignon. Mit Luftzufuhr dann ergänzt um geröstete<br />
Haselnuss und Vanille. Das Mundgefühl ist auskleidend,<br />
üppig und weich mit einer verhaltenen Säurestruktur.<br />
Kulinarisch rundet der <strong>Wein</strong> beispielsweise gegrillte Salatherzen<br />
mit Matcha-Salz ab. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
92 2023 »500« Cabernet Sauvignon Rosé<br />
trocken<br />
Lachsfarbener Kupferschimmer im Glas. Die Nase wird umspielt<br />
von Dünenrose, rotem Pfeffer und Cassis. Im Mund dominieren<br />
rote helle Früchte und weiße Mandeln. Sanfte Säure<br />
trägt den <strong>Wein</strong> durch eine leichte, Struktur gebende Phenolik.<br />
Begleitet gegrillten Lachs auf Karottenpüree.<br />
12 Vol.-%, DV, €€€<br />
92+ 2020 »Reserve« Cabernet Sauvignon<br />
trocken<br />
Üppige Aromen von Brombeere, Aronia und fermentierten<br />
Walnüssen, gepaart mit Rauch von geröstetem Pfeffer in<br />
der Nase. Der Mund wird in Gerbstoffe gekleidet, die an grüne<br />
Pfefferkörner erinnern, umrandet von saftiger Waldbeermarmelade.<br />
Die Extraktdichte wird ergänzt durch spürbare<br />
Säure, die den Alkohol puffert und Spannung verleiht. Zu<br />
Rehragout mit Preiselbeeren. 14 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
92 2023 Minheim Günterslay Riesling<br />
Auslese<br />
Würziger Duft nach reifen und kandierten Zitrusfrüchten,<br />
dazu auch Papaya und Mango, alles unterlegt von feiner<br />
Mineralität, etwas Blütenhonig. Am Gaumen mit lebendiger<br />
Säure, schöne Würze, Honigwabe, getrocknete Aprikose,<br />
frisch bleibend, gute Länge. 9,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
239
WEINGUT<br />
ERBEN VON<br />
BEULWITZ<br />
Eitelsbacher Weg 4, 54318 Mertesdorf<br />
T: +49 651 95610, www.von-beulwitz.de<br />
Kontakt: Herbert Weis<br />
Ab-Hof-Verkauf: täglich 8–20 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 54.700 (80 % weiß, 10 % rot,<br />
5 % süß, 5 % Schaumwein)/8 ha<br />
Vor gut 40 Jahren kaufte Herbert Weis<br />
das <strong>Wein</strong>gut Erben von Beulwitz und<br />
gliederte es dem Hotel <strong>Wein</strong>gut Weis<br />
an. Seitdem arbeitet er mit großer Leidenschaft<br />
und viel Akribie daran, den Riesling in<br />
seinen exzellenten Lagen möglichst gut zur<br />
Geltung zu bringen – und gleichzeitig die Stärken<br />
des großartigen Terroirs herauszuarbeiten.<br />
Das gelingt ihm sowohl bei den trockenen<br />
als auch bei den süßen <strong>Wein</strong>e sehr gut. In diesem<br />
Jahr war besonders beeindruckend, wie<br />
großartig die edelsüßen <strong>Wein</strong>e altern – der<br />
tiefgründige Eiswein aus dem Jahr 2004 ist<br />
einfach nur bezaubernd!<br />
92+ 2023 »№ 13 «Kasel Nies'chen Im<br />
Taubenberg Riesling trocken<br />
Im Duft mineralisch, Feuerstein, auch Melisse, Pfirsich,<br />
Zitrus. Am Gaumen gelbe Früchte, eine feine Textur, herrlich<br />
saftig mit delikater Säure, dicht gewoben. Der lange<br />
Nachhall wird von gutem Extrakt begleitet.<br />
12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
94+ 2004 Kasel Nies'chen Riesling Eiswein<br />
Dunkles Bernstein. Duft nach Karamell, getrockneter Aprikose<br />
und dunklem Waldhonig, eine Spur »Goudron«, in Würde gereift.<br />
Am Gaumen mit einer opulenten Süße, dazu lebendige<br />
Säure, Pflaumenmus, etwas Rumtopf, eingelegte Kirsche,<br />
sehr druckvoll und lang, beeindruckend. 6 Vol.-%, NK, €€€€<br />
94+ 2023 »№ 2 Alte Reben« Kasel Nies'chen<br />
Riesling Beerenauslese<br />
Kräftige Botrytis, Bratapfel, etwas Champignon, Nektarine.<br />
Im Mund spielen sehr intensive Säure und kräftige Süße, das<br />
hat Spannung und Eindringlichkeit, der Abgang mischt florale<br />
Noten wie Lavendel in eine ölige Struktur. Gute Länge,<br />
Potenzial. 6 Vol.-%, NK, €€€€<br />
94 2023 »№ 6 Alte Reben« Kasel Nies'chen<br />
Riesling Spätlese<br />
Feine Schiefernoten und eine reiche Spätlesefrucht mit tropischen<br />
Anklängen von Mango, Banane und Guave. Im Mund<br />
ist der <strong>Wein</strong> zunächst von einem festen Säurekern geprägt,<br />
die Süße wird von dieser Säure und ebenso von kräftiger taktiler<br />
Mineralität beherrscht. Außergewöhnlich in Tiefe und<br />
Länge! 7,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
94 2023 »№ 4 Alte Reben« Kasel Nies'chen<br />
Riesling Auslese<br />
Schönes Goldgelb, reife Frucht, kandierte Orange, Mango,<br />
feiner Blütenhonig, etwas Banane, auch Papaya und Kräuterwürze,<br />
zarte Mineralität. Am Gaumen mit feiner Säure,<br />
Süße ist gut integriert, griffig, getrocknete Mango, würzig,<br />
mineralisch unterlegt, lang. 7,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2023 »№ 12 Alte Reben« Kasel Nies'chen<br />
Auf den Mauern Riesling trocken<br />
91+ 2023 »№ 10 Alte Reben« Kasel Nies'chen<br />
Riesling Kabinett feinherb<br />
91 2023 »№ 7 Alte Reben« Mertesdorf<br />
Herrenberg Riesling trocken<br />
91 2023 »№ 16« Kasel Kehrnagel Riesling tr.<br />
91 2023 »№ 14« Mertesdorf Herrenberg<br />
Riesling trocken<br />
91 2023 »Sommelière's Choice »№ 20«<br />
Riesling trocken<br />
90+ 2023 »№ 17 off-dry« Mertesdorf<br />
Herrenberg Riesling<br />
240 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER MOSEL<br />
<br />
BISCHÖFLICHE<br />
WEINGÜTER<br />
TRIER<br />
Gervasiusstraße 1, 54290 Trier<br />
T: +49 651 145760, www.bischoeflicheweingueter.de<br />
Kontakt: Sitta Piedmont<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–18 Uhr, Sa 10–14 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 750.000 (95 % weiß, 5 % rot)/130 ha<br />
Die Bischöflichen <strong>Wein</strong>güter Trier verfügen<br />
nicht nur über eindrucksvolle<br />
Kellerkatakomben aus der Römerzeit<br />
und einen mit 220 Fässern sehr großen Fuderfasskeller,<br />
sondern – und das ist noch wichtiger<br />
– über viele erstklassige Lagen. Wie könnte<br />
es auch anders sein, wenn man 130 Hektar<br />
verteilt auf 145 Parzellen bewirtschaftet? Der<br />
Schwerpunkt liegt klar auf auf dem Riesling in<br />
seinen verschiedenen Ausprägungen. Bei den<br />
trocken ausgebauten <strong>Wein</strong>en hat der mineralische<br />
Scharzhofberger die Nase vorn, der tiefe<br />
und feste restsüße Kabinett aus dieser Lage<br />
ist unser Tipp.<br />
93 2023 »Großes Gewächs« Wiltingen<br />
Scharzhofberg Riesling trocken<br />
Brillant in der Farbgebung. Präzise und zugleich komplex im<br />
ersten Duft, exotische Früchte, zarter Rauch. Am Gaumen<br />
mit lebendiger Säure, wunderbar animierend. Reife Zitrusfrüchte,<br />
Rauch, mineralisch geprägt, hochelegant und lange<br />
im Nachhall. Potenzial. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2019 »Reserve« Trittenheim Apotheke<br />
Riesling trocken<br />
Blasses Goldgelb, in der Nase entwickelt sich ein Duft von<br />
Birnen, weißem Pfirsich, Birnenschale, Limette und Schiefer.<br />
Am Gaumen komplex und durchaus konzentriert in der<br />
Frucht, dabei balanciert mit guter Säure. Langer Nachhall<br />
und ideal in der Speisenbegleitung. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2023 »Unter 4« Trittenheim Riesling<br />
trocken<br />
In der Nase zunächst kräuterig, zitrisch und blumig. Am Gaumen<br />
ein Hauch von grünem Apfel, Zitronenmelisse, junger<br />
Pfirsich und nasser Schiefer, alles getragen von markanter<br />
Säure. Das klassische Süße-Säure Spiel wird zum Extrakt-<br />
Säure-Battle, spannender <strong>Wein</strong>. 11,5 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2023 »Alte Reben« Wiltingen Kupp<br />
Riesling trocken<br />
Mittleres Zitronengelb. Intensiv im ersten Duft mit Aromen<br />
von Birnenschale, <strong>Wein</strong>bergpfirisch, reifem Apfel sowie einer<br />
leichten Kräuterwürze. Am Gaumen mit viel Grip, Salzigkeit<br />
und einer feinen Frucht, die von prägender Säure begleitet<br />
wird, endet frisch. 11 Vol.-%, NK, €€<br />
90+ 2023 Kasel Riesling feinherb<br />
Anfangs eher verhalten im Duft, mit Belüftung zeigen sich<br />
mineralische Noten, heißer Stein, Rauch, später etwas reife<br />
Zitrusfrucht. Am Gaumen mit belebender Säure, zupackend,<br />
exzellent integrierte Süße, frisch und klar, Zitrusfrüchte<br />
plus Mineralik, gute Länge. 11 Vol.-%, DV, €€<br />
92+ 2023 »Große Lage« Wiltingen<br />
Scharzhofberg Riesling Kabinett<br />
Von Mineralik geprägter Duft, heißer Stein, Zündholz, feine<br />
Kräuterwürze, weißer Pfeffer, mit Belüftung frische Zitrusfrucht.<br />
Am Gaumen mit lebendiger Säure, zupackend und<br />
fest, Süße exzellent integriert, Limonensaft, Birne, mineralisch<br />
grundiert, dicht und tief. 8,5 Vol.-%, NK, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
241
WEINGUT<br />
RICHARD<br />
BÖCKING<br />
Schottstraße 12–14, 56841 Traben-Trarbach<br />
T: +49 6541 9385, www.weingut-boecking.de<br />
Kontakt: Sandra Weber-Westphal<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8.30–12.30 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 18.700 (95 % weiß, 5 % Rosé)/4,2 ha<br />
Das älteste <strong>Wein</strong>gut von Traben-Trarbach<br />
beherrschte noch Anfang des<br />
20. Jahrhunderts den <strong>Wein</strong>handel an<br />
der Mosel. Dann folgte eine lange Phase von<br />
Vernachlässigung und Verfall. 2012 besannen<br />
sich Nachfahren der Familie auf den<br />
schlummernden Schatz der Steillagen mit ihren<br />
uralten wurzelechten Rieslingstöcken<br />
und begannen mit der naturnahen Rekultivierung.<br />
Nun feiert das <strong>Wein</strong>gut sein 400-jähriges<br />
Bestehen. Philipp Buchkremer beweist,<br />
dass er nicht nur schieferwürzig-trockenen,<br />
sondern ebenso frucht- und edelsüßen Moselstil<br />
beherrscht.<br />
92+ 2022 Traben-Trarbach Ungsberg<br />
Riesling trocken<br />
Der Duft ist spontangärungs- und holzfassgeprägt, fein, klar<br />
und nuancenreich. Auch leicht schieferig. Seidiger Ansatz<br />
im Mund, die Gaumenmitte ist feingliedrig und fest in einem,<br />
zeigt eine kultivierte Säure und zart mineralische Noten. Bei<br />
aller Abrundung doch substanziell. 11,5 Vol.-%, NK, €€<br />
92+ 2022 Traben-Trarbach Schlossberg<br />
Riesling halbtrocken<br />
Viel tropische Frucht im Duft: Mango, Ananas, Guave, sogar<br />
ein Anflug von Überreife, aber pur und alles frisch. Im Mund<br />
setzt der <strong>Wein</strong> geschmeidig an, zarte Süße umspielt reife<br />
Säure, der <strong>Wein</strong> endet kompakt und auch dezent mineralisch.<br />
Raffiniert, wie die Edelbeeren dem <strong>Wein</strong> Reichtum geben,<br />
ohne dass er zu süß und dick wird. 12 Vol.-%, NK, €€<br />
91 2022 »Devon« Riesling trocken<br />
Im Duft schieferwürzige und zitrische Noten, Orangenschale,<br />
Limette und Rauch, Schmirgelpapier. Im Mund ist das ein<br />
saftiger, herzhafter Gutsriesling, aufgrund des warmen<br />
Jahrs mit einer Extraportion Geschmeidigkeit im Hintergrund,<br />
aber dennoch frisch und animierend.<br />
10,5 Vol.-%, DV, €€<br />
90 2022 »Goethes Sturmnacht 1792«<br />
Riesling feinherb<br />
Balsamische Spontangärungsnoten, Honig, Kümmel und<br />
roter Kampot-Pfeffer. Der Gaumen fließt ganz rund und geschliffen,<br />
die nahtlos integrierte Säure wird von dezenter<br />
Süße abgedeckt, der <strong>Wein</strong> klingt saftig und kompakt ab.<br />
10,5 Vol.-%, DV, €€<br />
93 2022 Traben-Trarbach Burgberg<br />
Riesling Spätlese<br />
Rauchig-intensiver Duft, kandierte Orangen- und Limettenschale,<br />
dahinter frische Minze, auch etwas Waldmeister,<br />
später Feuerstein, komplex. Am Gaumen mit feiner Säure,<br />
dichte, schmelzende Süße, kompakt und fest, süße, exotische<br />
Früchte, bei aller Kraft balanciert, Potenzial.<br />
8 Vol.-%, NK, €€€<br />
91+ 2022 Traben-Trarbach Burgberg<br />
Riesling Kabinett<br />
Würziger, vom Schiefer geprägter Duft, Zündholz, heißer<br />
Stein, süße Zitrusfrucht, Minze, Melisse. Am Gaumen mit einer<br />
wohltemperierten Säure, schmelzende Süße, druckvoll,<br />
süße Orange, Mandarine, mineralische Grundierung, wuchtiger<br />
Kabinett, der an der Spätlese kratzt. 7,5 Vol.-%, NK, €€<br />
242 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
BOLLIG 2<br />
WEINGÜTER MOSEL<br />
Moselweinstraße 86, 54349 Trittenheim<br />
T: +49 6507 9989112, www.bollighoch2.de<br />
Kontakt: Moritz & Lukas Bollig<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8–18 Uhr, Sa 9–16 Uhr,<br />
So 10–13 Uhr, Voranmeldung erbeten<br />
Hektar: 15 ha<br />
Die Erfolgsgeschichte in Trittenheim<br />
geht weiter: Erst 2021 übernahmen<br />
Lukas und Moritz Bollig den Lukashof<br />
ihres Vaters, seitdem hat das <strong>Wein</strong>gut als<br />
Bollig2 rasant Fahrt aufgenommen. Während<br />
Moritz Bollig sich um die Steillagen kümmert,<br />
ist sein Bruder Lukas für den Keller verantwortlich.<br />
Das vertraute Zusammenspiel<br />
schafft Rieslinge, die gekonnt Druck, Säurefrische<br />
und Mineralik zusammenführen, da<br />
bleibt es nicht bei einem Glas wie bei der Apotheke,<br />
unserem Tipp. Die dicht gewobene<br />
Weißburgunder-»Reserve« zeigt eine andere,<br />
nicht weniger spannende Seite. Stark.<br />
93+ 2022 »Reserve« Weißburgunder trocken<br />
Kräftig rauchige Nase, dann Kräuter wie Anis und Fenchelkraut,<br />
zerriebene grüne Blätter, Steinobst, auch Vanille. Am<br />
Gaumen mollig und positiv füllig, cremig, dicht gewoben,<br />
zarte Bittermandelnoten, dabei sehr saftig und frisch, ungemein<br />
erwachsen, toller Speisenbegleiter! 13 Vol.-%, NK, €€<br />
93 2022 »GG« Dhron Hofberg<br />
Riesling trocken<br />
Glitzernder sonnengelber Farbton, duftige, intensive Honignase,<br />
auch weiße Blüten und Mirabellen. Am Gaumen kräftig<br />
mit etwas Druck, auch hier die Honignoten, gepaart mit<br />
stoffigem Nachhall und saftiger Säure, guter Mineralität<br />
und recht knackigem Mundgefühl. 13 Vol.-%, NK, €€<br />
93 2023 Dhron Hofberg In der Sängerei<br />
Riesling feinherb<br />
Feine hellgrüne Reflexe im Glas, in der Nase Rauch und Honig,<br />
leicht Grafit und Aprikosen, etwas Limettenabrieb. Auch<br />
hier feinherb mit pikanter, herrlich anregender Salzigkeit,<br />
ungemein saftig im Mund, elegant, mit flüssigem Trinkfluss<br />
und sehr langem Nachhall. 10,5 Vol.-%, NK, €€<br />
91 2023 Trittenheim Riesling trocken<br />
Zart duftige Kräuternase, auch Lindenblüten und Zitrusnoten.<br />
Am Gaumen erfrischend spritzig mit feingliedrigem<br />
Säurespiel. Der Nachhall gibt der zarten Säure noch mal einen<br />
positiven Schubs, ungemein trinkiger <strong>Wein</strong>.<br />
11,5 Vol.-%, DV, €<br />
91 2023 Trittenheim Riesling feinherb<br />
Sehr zarter Duft, dabei frisch und klar, hefige Noten und<br />
Zitronenmelisse. Am Gaumen recht schlank, ein leicht<br />
süßsaurer Eindruck unterstützt durch eine feine Salzigkeit,<br />
die gepaart mit der saftigen Säure dem <strong>Wein</strong> einen hohen<br />
Trinkfluss beschert. 10,5 Vol.-%, DV, €<br />
92 2023 Piesport Goldtröpfchen<br />
Riesling Kabinett<br />
Sehr zarte Nase nach weißen Lilien, auch nach feinen Honignoten<br />
und kühler Brise. Am Gaumen elegant saftig, mit herrlich<br />
frischem und knackigem Säurespiel, reifen Aprikosen,<br />
Weißen Johannisbeeren und Glaskirschen. Sehr anregender<br />
Trinkfluss, geradezu schmeichelhaft. 8 Vol.-%, NK, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
243
WEINGUT<br />
CLEMENS BUSCH<br />
Hauptstraße 3, 56862 Pünderich<br />
T: +49 6542 1814023, www.clemens-busch.de<br />
Kontakt: Johannes Busch<br />
Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />
Flaschen/Hektar: 160.000 (100 % weiß)/20 ha<br />
Anbauweise: Biodynamisch<br />
Kompromissloser Purismus ist das Programm<br />
von Clemens und Johannes<br />
Busch – das Vater-Sohn-Team lebt die<br />
Leidenschaft für den Riesling. Dabei bewundern<br />
wir auch an den aktuellen <strong>Wein</strong>en, wie filigran<br />
und gleichermaßen kraftvoll sie sind.<br />
Außergewöhnlich ist auch, wie die Charakteristika<br />
jedes Gewanns innerhalb der Lage Marienburg<br />
präzise im Fokus bleiben. Neben den<br />
furiosen GGs ist für uns der Gutsriesling<br />
»vom grauen Schiefer« ein Musterbeispiel des<br />
Hausstils: animierend in der Struktur, geprägt<br />
durch Schieferwürze und blumige Leichtigkeit.<br />
Gerne noch ein Glas.<br />
98 2023 Pünderich Marienburg Rothenpfad<br />
Riesling GG<br />
Kräuterigkeit in der Nase, Heublume, roter Apfel, Steinobst,<br />
Pfirsich, getrocknete Himbeere, Schieferwürze. Präsente,<br />
recht breit fließende Säure, Schmelz, weiche, aber dichte<br />
Textur, der Extrakt wirkt nicht angestrengt, die Phenolik ist<br />
reif. Lang und sehr mineralisch. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />
98 2023 Pünderich Marienburg Fahrlay-<br />
Terrassen Riesling GG<br />
Apfel, feine Aromen von Malz, Pfirsich und Aprikose, feine<br />
Kräuter, Schiefer in der Sonne, unauffällig eindringlich. Am<br />
Gaumen druckvoll mit engmaschig aufgezogenem Extrakt,<br />
dichter Kern, mineralisch unterfüttert, das Schieferherz<br />
pocht, wirkt bei aller Konzentration unangestrengt, lang, intensiv,<br />
großes Entwicklungspotenzial. 12,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />
98 2022 Pünderich Marienburg Raffes<br />
Riesling<br />
Attraktiver Duft von Malz, Orangenblütenhonig, Kokosöl,<br />
Pinien. Deftig, kräuterig. Enorm kompakt am Gaumen. Spiel<br />
aus Restsüße und Säure ist animierend und fordernd. Bukett<br />
von kandierten Aprikosen und Blutorangen. Dichte Extraktstruktur,<br />
bleibt unglaublich lang und strafft sich nach hinten<br />
durch feingliedrige Mineralität. Verspricht Langlebigkeit.<br />
Gebratene Jakobsmuscheln mit einer Zitronenbutter.<br />
12 Vol.-%, NK, €€€€<br />
96 2023 Pünderich Marienburg Falkenlay<br />
Riesling GG<br />
Getrocknete Rosenblätter, weißer und gelber Pfirsich, Aprikosenhaut,<br />
Mirabelle, getrocknete Kräuter, Apfel, Schieferwürze.<br />
Setzt saftig und vollmundig an mit reifer Frucht, verstärkt<br />
sich in der Gaumenmitte, die reife Säure hat eine kühle<br />
Anmutung. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />
93+ 2023 »vom grauen Schiefer« Riesling tr.<br />
Zarter Duft nach Lindenblüte und Jasmin in der Nase wird<br />
durchzogen von Würze und zitrischen Anklängen. Im Mund dominiert<br />
die lebendige Säure und trägt Salzzitrone und helle Blüten<br />
vor sich her. Stramme, spürbare Salzigkeit. Saftige Länge,<br />
trotz wenig Alkohol. Wundervoller Aperitifwein. 11 Vol.-%, NK, €€<br />
95+ 2023 Pünderich Marienburg Fahrlay<br />
Riesling GG<br />
95+ 2022 »Felsterrasse« Pünderich<br />
Marienburg Riesling<br />
94+ 2023 Pünderich Marienburg Riesling GG<br />
94 2023 »1G« Pünderich Nonnengarten<br />
Riesling trocken<br />
92+ 2023 »vom roten Schiefer« Riesling tr.<br />
92 2023 »vom blauen Schiefer« Riesling tr.<br />
94 2023 »Goldkapsel« Pünderich<br />
Marienburg Riesling Spätlese<br />
244 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER MOSEL<br />
WEINGUT<br />
CASPARI-KAPPEL<br />
Am Steffenberg 29, 56850 Enkirch<br />
T: +49 6541 6348, www.caspariwein.de<br />
Kontakt: Nico Caspari und Uwe Jostock<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8–12.30 Uhr und 14–18 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 65.000 (80 % weiß, 10 % rot,<br />
10 % Rosé)/10 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Nico Caspari und Kellermeister Uwe<br />
Jostock stehen in Enkirch nicht nur<br />
exzellente Lagen zur Verfügung, sie<br />
können auch auf eine sehr lange Geschichte<br />
zurückblicken. In der Gegend wird schon seit<br />
etwa 1300 Jahren <strong>Wein</strong> angebaut, Ende des 15.<br />
Jahrhunderts begann dann der Ahnherr der<br />
Familie Caspari damit. Nico Caspari und Uwe<br />
Jostock übersetzen diese Tradition in wunderbar<br />
fruchtige <strong>Wein</strong>e mit feinem Terroirausdruck.<br />
Dabei beherrschen sie das elegante Spiel<br />
zwischen lebendiger Säure und einer Spur Süße<br />
perfekt, wie auch unsere Empfehlung, der Enkircher<br />
Kabinett, wunderbar zeigt.<br />
92 2023 »von alten Reben« Enkirch<br />
Monteneubel Riesling feinherb<br />
Wunderbarer Apfel- und Pfirsichduft, der von feiner Mineralität<br />
flankiert wird. Säurefrisch und fruchtintensiv das Geschmacksbild<br />
am Gaumen. Gut verwoben geben sich Süße<br />
und Säure ein harmonisches Stelldichein. Trinkt sich anspruchsvoll<br />
weg bis in den langen Nachhall.<br />
11 Vol.-%, DIAM, €€<br />
91+ 2023 »Selektion aus 100 Jahre alten<br />
Reben« Traben Gaispfad Riesling feinherb<br />
Duft nach Minze, Aprikose und Pfirsichduft, dazu etwas Wildkräuteraromatik,<br />
die den Duft damit stimmig abrundet. Am<br />
Gaumen dann viel feine, helle Frucht, auch Zitrus, dazu<br />
Mineralität. Eine elegante Säure begleitet den insgesamt<br />
feinfruchtigen Abschluss. 11 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
91 2023 Enkirch Riesling feinherb<br />
Attraktive, etwas zurückhaltende Nase mit Noten von Apfelblüte,<br />
Physalis und gelber Stachelbeere. Am Gaumen feinherb,<br />
bei guter Süße-Säure-Abstimmung, satte Frucht. Hier<br />
lassen sich gelbfleischige Äpfel, Pfirsiche und Stachelbeere<br />
konzentriert degustieren. Feiner Nachhall.<br />
11 Vol.-%, DIAM, €€<br />
91 2023 »Selektion aus 100 Jahre alten<br />
Reben« Traben Gaispfad Riesling trocken<br />
Feine Würze und Mineralität begleiten den zitrischen, recht<br />
aromatischen Duft. Schlank und frisch dann der Auftritt am<br />
Gaumen bei filigraner Anmutung. Dabei wird der Saftfluss<br />
von etwas grünem Apfel und Zitrusaromen dominiert, endet<br />
frisch und lang. 12 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
90 2023 Sauvignon Blanc trocken<br />
Stachelbeeraromen und weiße Beerenfrucht dominieren<br />
den Duft. Am Gaumen dann eine ausgeprägte Mineralität,<br />
die durch die Fruchtaromen und die gut eingebundene Säure<br />
einen geschliffenen Anstrich bekommt. Frisch-saftig, schöner<br />
und langer Nachhall. 11 Vol.-%, DV, €€<br />
92 2023 Enkirch Riesling Kabinett<br />
Zart und fein duftet die Aprikose mit kräuteriger Würze aus<br />
dem Glas. Spielerische, süße Frucht umschmeichelt dann<br />
den Gaumen, ohne die Mineralität zu vernachlässigen, feine<br />
Säure, jugendliche Frische, die Fruchtsüße klingt saftig<br />
nach, sehr animierend. 9 Vol.-%, DIAM, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
245
WEINGUT<br />
ANSGAR<br />
CLÜSSERATH<br />
Spielesstraße 4, 54349 Trittenheim<br />
T: +49 6507 2290, www.ansgar-cluesserath.de<br />
Kontakt: Eva Clüsserath-Wittmann<br />
Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />
Hektar: 5,5 ha<br />
Das <strong>Wein</strong>gut Ansgar Clüsserath gehört<br />
zu den etwas kleineren, aber sehr feinen<br />
Häusern an der Mosel und verfügt<br />
über exzellente Lagen. Eva Clüsserath-<br />
Wittmann steht für einen sehr eleganten Stil,<br />
die <strong>Wein</strong>e sind fein ziseliert, fast schwebend<br />
und haben doch einen festen Kern – das geht<br />
nur an der Mosel. Die studierte Önologin lässt<br />
die <strong>Wein</strong>e mit natürlichen Hefen vergären und<br />
gibt ihnen viel Zeit zur Entwicklung. Dieses<br />
Jahr hat uns der trockene Riesling aus der<br />
Trittenheimer Apotheke sehr gut gefallen,<br />
eine absolute Empfehlung sind auch die eleganten,<br />
charmanten Kabinettweine.<br />
93 2023 Trittenheim Apotheke Riesling<br />
trocken<br />
Mineralisch-würziger Duft, vom Schiefer geprägt, heißer<br />
Stein, warme Kräuterwürze, Bitterorange, etwas Grapefruit.<br />
Am Gaumen mit viel Zug, auf die Mineralität fokussiert, griffige<br />
Phenole, knackige Zitrusfrüchte und Minze, gute Struktur<br />
und Länge. 11,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2023 »Steinreich« Trittenheim Riesling<br />
trocken<br />
Würzig-eleganter Duft, Limonenabrieb, flirrende Mineralität,<br />
heißer Stein, Minze, animierend und delikat. Am Gaumen<br />
mit lebendiger Säure, zupackend und direkt, griffig und<br />
fest, viel Zitrusfrische, dazu eine mineralische Grundierung,<br />
endet pikant. 11 Vol.-%, NK, €€<br />
90 2023 »Vom Schiefer« Riesling trocken<br />
Zart mineralischer Duft, Limonenabrieb, feine Kräuter, Minze,<br />
Melisse, Schieferwürze, elegant. Am Gaumen mit lebendiger<br />
Säure, sehr frisch, Zitrone und Limone, griffig und zupackend,<br />
ganz auf der frischen Seite, mit mittlerer Länge<br />
und Struktur. 11 Vol.-%, DV, €€<br />
93+ 2023 Trittenheim Apotheke Riesling<br />
Kabinett<br />
Feiner, mineralischer Duft, süße Grapefruit, Orangenblüte,<br />
dahinter Minze, Melisse, etwas Bergamotte, Zündholz. Am<br />
Gaumen mit feiner, geschliffener Säure, zupackend, reife<br />
Zitrusfrüchte, griffig, sehr dicht, schöne Phenole, frisch<br />
bleibend, Potenzial. 8 Vol.-%, DV, €€<br />
93 2023 Trittenheim Apotheke Riesling<br />
Spätlese<br />
Duft nach feiner Würze, Schiefergestein, reife Zitrusfrucht,<br />
gelber Apfel, Limonentarte. Der Gaumen beginnt frisch und<br />
mit einem feinen, in seiner Intensität eher zurückhaltenden<br />
Säurenerv. Stoffigkeit und Würze tragen den langen Abgang.<br />
Perfekt integrierte Süße, gute Länge. 8 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2023 Neumagen Rosengärtchen Riesling<br />
Kabinett<br />
Feiner Duft, der vom Schiefer geprägt ist, dann Mandarinenabrieb,<br />
kandierte Limome, zarte Papaya, fein und delikat.<br />
Am Gaumen mit einer feinen, lebendigen Säure, geschliffene<br />
Frucht, Papaya, süße Orange, ganz fein und präzise, endet<br />
frisch und lang. 8 Vol.-%, DV, €€<br />
246 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER MOSEL<br />
<br />
WEINGUT<br />
CLÜSSERATH-WEILER<br />
Brückenstraße 9, 54349 Trittenheim<br />
T: +49 6507 5011, www.cluesserath-weiler.de<br />
Kontakt: Familie Clüsserath<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mai bis Okt. Mo bis Fr 10–12 Uhr<br />
und 14–18 Uhr, Sa und So 10–12 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 46.700 (100 % weiß,<br />
10 % Schaumwein)/6,5 ha<br />
Seit Verena Clüsserath das 300 Jahre<br />
alte Familienweingut führt, hat sie<br />
sich als eine der talentiertesten Mosel-<br />
Winzerinnen profiliert. Ihre ideal ausbalancierten<br />
Rieslinge besitzen feine, klare Frucht<br />
und schiefrige Mineralität. Sie kann aus<br />
dem Vollen schöpfen, verfügt sie doch über<br />
sechseinhalb Hektar steilster Lagen in Trittenheim,<br />
Mehring und Neumagen. Ihre Jugendstilvilla<br />
hat sie über die Jahre gemeinsam<br />
mit ihrem Ehemann, dem Sternekoch<br />
Raphael Ianniello, zu einem vinophilen<br />
Gästehaus ausgebaut. Gratulation zum<br />
dritten Stern!<br />
93+ 2023 »GG« Trittenheim Apotheke<br />
Riesling trocken<br />
Pfirsich und Orangenblüte im Duft, eine nuancierte Frucht.<br />
Der Gaumen zeigt eine sehr feine Phenolik, die auf delikate<br />
Weise den Extrakt setzt, ohne die Moseleleganz zu schmälern,<br />
auch die Säure hat Eleganz und Klasse. Ausgezeichnet<br />
vinifiziert! 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
93+ 2023 Trittenheim Apotheke Fährfels<br />
Riesling halbtrocken<br />
Eine komplexe Spätlesefrucht ist mit leichter Schieferwürze<br />
unterlegt. Im Mund wirkt der <strong>Wein</strong> deutlich straffer, als<br />
der Duft erwarten ließe, die dezente (analytisch im feinherben<br />
Bereich liegende) Süße wird komplett von Stoff und<br />
Säure abgedeckt, der <strong>Wein</strong> wirkt tief mineralisch und trocken.<br />
11,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2023 »Terra Rossa« Mehring Zellerberg<br />
Riesling trocken<br />
Pikant-mineralische Noten ergänzen eine Frucht von Blutorange,<br />
Traubenzucker und Mispel. Der Gaumen ist recht<br />
trocken abgestimmt, frisch, spannungsreich und abermals<br />
kräftig mineralisch. Eine passende Phenolik verstärkt Intensität<br />
und Länge. Dürfte sehr gut reifen. 12 Vol.-%, NK, €€<br />
92 2023 Neumagen Rosengärtchen<br />
Riesling trocken<br />
Duftig: Pfirsich und Mandarine, mit Luftkontakt auch rauchig-schieferwürzige<br />
Töne. Im Mund erweist sich der <strong>Wein</strong><br />
als saftig-frisch mit einer relativ großzügig dimensionierten<br />
Süße als Kontrast zur knackigen Säure und einem stoffigen,<br />
kompakten Abklang. 12 Vol.-%, NK, €€<br />
94 2023 Trittenheim Apotheke<br />
Riesling Auslese<br />
Duft nach getrockneten Früchten, gedörrte Aprikose, getrockneter<br />
Apfel, Blütenhonig, mit Belüftung Schieferwürze,<br />
kandierte Orangenschale. Am Gaumen mit einem delikaten<br />
Schmelz, feine Säure, schwingende Süße, dicht, süße<br />
exotische Frucht, würzig und lang. 7 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2023 Trittenheim Altärchen<br />
Riesling Kabinett<br />
Duft nach süßen, hellen Früchten, Pfirsich, Charentais-Melone,<br />
kandierte Mandarine, Spur Muskatnuss, Orangenblüte,<br />
Gesteinsmehl. Am Gaumen mit elegantem Fluss, feines<br />
Spiel, lebendige Säure, griffige Süße, zupackend, lang, toll<br />
zu pikanten Gerichten. 9 Vol.-%, DV, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
247
BIO-WEINGUT<br />
MARTIN CONRAD<br />
Moselweinstraße 133, 54472 Brauneberg<br />
T: +49 6534 93980, www.martinconrad.de<br />
Kontakt: Martin Conrad<br />
Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />
Flaschen/Hektar: 32.000 (100 % weiß, 10 % süß,<br />
5 % Schaumwein)/5,5 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Es genügt, die Website des <strong>Wein</strong>guts<br />
von Martin Conrad aufzurufen und<br />
man weiß, wo es langgeht. Auf der<br />
ersten Seite ist eine große Steinplatte abgebildet,<br />
der Text dazu lautet: »Schiefer rockt«.<br />
Tja, mehr muss man gar nicht sagen, außer<br />
vielleicht, dass Martin Conrad seine <strong>Wein</strong>berge<br />
seit dem Jahr 2022 ökologisch bewirtschaftet,<br />
<strong>Wein</strong>zusätze wie Enzyme, Reinzuchthefen<br />
und andere chemische Zusatzstoffe<br />
sind verbannt. Neben den wirklich guten<br />
und würzig-trockenen Rieslingen, möchten<br />
wir sehr gern die restsüßen <strong>Wein</strong>e empfehlen<br />
– sie sind eine Wonne!<br />
92 2017 »Dosage Zéro« Riesling<br />
Attraktive Perlage. Im Glas entwickelt sich ein Duft von<br />
Schiefergestein, reifem Pfirsich, Brioche und einem Hauch<br />
von Wiesenkräutern. Am Gaumen zunächst kühl und mineralisch,<br />
es folgen reife Apfelnoten und etwas Zitrisches. Ein<br />
Hauch Salz führt in den langen Nachhall. 12 Vol.-%, NK, €€<br />
93 2022 »GG« Brauneberg Juffer-Sonnenuhr<br />
Riesling trocken<br />
Blasses Gelbgold. Ausdrucksstarker Duft mit feinen Aromen<br />
von gelbem Apfel, Schieferwürze, reifer Birne und feinen<br />
Kräutern. Am Gaumen aromatisch komplex bei ideal eingebundener,<br />
lebendiger Moselsäure. Delikater Fluss, langer<br />
Nachhall, hat weiteres Potenzial. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2023 »Goldkapsel« Brauneberg Juffer<br />
Riesling feinherb<br />
Würzig-intensiver Duft, reifer Apfel, Quittenmus, etwas Bienenwachs,<br />
zarter Rauch und Orangenblüte, heißer Stein.<br />
Am Gaumen mit lebendiger Säure, dezente Süße, zupackend,<br />
dicht gewoben, Pfirsich, mineralische Prägung, dichter,<br />
langer Kabinett, genial zu pikanten Speisen.<br />
11,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
91+ 2022 »Alte Reben« Veldenz Kirchberg<br />
Riesling trocken<br />
Nach Belüftung entwickelt sich ein komplexer Duft mit Aromen<br />
von Birne, reifem Pfirsich, gelbem Apfel, Zitronenmelisse<br />
und Schieferwürze. Am Gaumen mit Dichte und Phenolik,<br />
die Frucht tritt bei viel Würze und reifer Säure etwas in den<br />
Hintergrund, lang. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />
95 2023 Brauneberg Juffer-Sonnenuhr<br />
Riesling Beerenauslese<br />
Balsamisch-würziger Duft, kandierte Zitrone und Orange,<br />
Blütenhonig, getrocknete Aprikose, Rosine, heißer Stein,<br />
Kräuterwürze, vielschichtig. Am Gaumen mit einer elegant<br />
fließenden Opulenz, lebendige Säure, ganz viel Würze, süße<br />
Mango, Pfirsichmarmelade, Maracuja, dicht und lang.<br />
7,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />
91+ 2023 Brauneberg Juffer Riesling<br />
Spätlese<br />
Anfangs eher zurückhaltend im Duft, dann zeigen sich<br />
Papaya und Mango, dahinter delikate Schieferwürze sowie<br />
ein Hauch Akazienhonig. Am Gaumen satt und geschmeidig,<br />
wohltemperierte Säure, schmelzende Süße, delikat, Birnensaft,<br />
Orangeat, mit schöner Balance. 8,5 Vol.-%, NK, €€<br />
248 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER MOSEL<br />
WEINGUT KLOSTER<br />
EBERNACH<br />
Sehler Anlagen 36, 56812 Cochem<br />
T: +49 2671 2324255, www.weingut-ebernach.de<br />
Kontakt: Heinz-Rudolf Zenzen<br />
Ab-Hof-Verkauf: Jan. bis März Mo und Do bis Fr 9–17<br />
Uhr, Mi 9–13 Uhr, April bis Okt. Mo und Mi bis Fr 9–17 Uhr,<br />
Di und Sa 11–17 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 60.000 (87 % weiß, 4 % rot, 5 % Rosé,<br />
4 % Schaumwein)/10 ha<br />
Seit 1673 wird im <strong>Wein</strong>gut des Klosters<br />
Ebernach <strong>Wein</strong> angebaut, heute bewirtschaftet<br />
die Familie Zenzen in Zusammenarbeit<br />
mit den Franziskanerbrüdern<br />
vom Heiligen Kreuz die <strong>Wein</strong>berge. In unmittelbarer<br />
Nähe der Stadt Cochem gelegen,<br />
ist das klösterliche <strong>Wein</strong>gut eine Oase der<br />
Ruhe, und ein Ort des Genießens. Denn das<br />
Team weiß die Stärken der Steillagen – auch<br />
in den Monopollagen Bischofsstuhl und Sonnenberg<br />
– zu nützen, und keltert klassisch<br />
elegante Moselweine. Dazu kommt Experimentierfreude:<br />
etwa mit einem gelungenen<br />
Riesling aus dem Barrique.<br />
91 2022 Valwig Schwarzenberg Riesling<br />
Spätlese trocken<br />
Duftige Nase, florale Noten, Iris, Flieder, Veilchen, Aprikosen,<br />
Pfirsich, weiße Grapefruit, Zitronenmelissse, dezent Brennnessel.<br />
Am Gaumen schwungvoll mit saftiger Frucht,<br />
schlank im Bau mit gutem Extrakt und dezenter Süße, die<br />
mit aparter, herber Würze im Nachhall zum nächsten<br />
Schluck einlädt. 11 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2021 Pommern Riesling Barrique trocken<br />
Duftige Nase, viel Würze, Piment, Zimt, Moschus, Lavendel,<br />
Holzwürze, Vanille, weißer Nougat, gerösteter Sesam, Apfelschale,<br />
Blütenhonig. Am Gaumen dicht und kompakt<br />
trotz schlankem Bau, viel Schmelz, feine Phenolik, feiner<br />
Säurenerv, gut ausbalanciert. 10,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
91 2022 »Alte Reben« Pommern Goldberg<br />
Riesling feinherb<br />
Dicht und duftig, weiße Blüten, Muskatblüte, Orangenblüte,<br />
Veilchen, Salzzitronen, Klee, warmes Schiefergestein. Am<br />
Gaumen dicht mit klarer Frucht und anklingender Süße, die<br />
von präsenter, sich immer weiter auffächernder Mineralik<br />
aufgefangen wird und sich lange am Gaumen hält.<br />
11,5 Vol.-%, DV, €€<br />
90 2022 Riesling trocken<br />
Viel Zitrusfrucht im Duft, weiße Grapefruit, Limetten, Zitronenzeste,<br />
saftige Aprikosen, Wiesenkräuter, dezent Rauch<br />
und Schieferwürze. Am Gaumen schlank und leichtfüßig<br />
mit viel Trinkfluss, saftige Frucht, getragen von feiner Süße,<br />
filigraner Säure, steinige Noten und apart-herb im Nachhall.<br />
11 Vol.-%, DV, €<br />
89+ 2023 »Rot-Gold« Roter Riesling &<br />
Goldriesling feinherb ROR/GR<br />
Fruchtig im Duft, sonnenverwöhnte Beerenfrucht, Birnenmark,<br />
Zitronenzeste, gelber Apfel begleitet von Zimt und<br />
Muskatwürze. Am Gaumen saftig und mit Schmelz, reife<br />
Säure trägt merkliche Süße im Spiel mit feiner Würze, gut<br />
bei Tisch oder gekühlt an lauen Sommerabenden.<br />
11 Vol.-%, DV, €<br />
89 2023 »Pink« Riesling & Pinot Noir Rotling<br />
feinherb RR/PN<br />
Provenzalisches Pastellrosé im Glas. Dezent im Duft, rote<br />
Beeren, Erdbeeren, Himbeeren, reifer Apfel, Zitronenzeste,<br />
Kräuterwürze. Am Gaumen fruchtige Frische mit charmanter<br />
Süße, gut integrierter Säure und hintergründiger Würze,<br />
dicht und rund, harmonisch abgestimmt. 10 Vol.-%, DV, €<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
249
WEINGUT<br />
CHRISTOPH EIFEL<br />
Johannes-Tithemius-Straße<br />
21, 54349 Trittenheim<br />
T: +49 6507 2632, www.weinguteifel.de<br />
Kontakt: Christoph Eifel<br />
Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />
Hektar: 7 ha<br />
Unser letztjähriger <strong>Falstaff</strong>-Newcomer<br />
Christoph Eifel wäre beinahe dem<br />
<strong>Wein</strong> verloren gegangen: Er war auf<br />
dem Weg, Fußballprofi zu werden, bis ihn Verletzungen<br />
ausbremsten. Eines aber hat er in<br />
den <strong>Wein</strong>bau übertragen: seinen großen Ehrgeiz,<br />
immer gewinnen zu wollen. Innerhalb<br />
weniger Jahre hat er sich gerade im Bereich<br />
der Süßweine zu einem Charakterdarsteller<br />
an der Mosel entwickelt, aus 2023 legt er drei<br />
fulminante TBAs vor. Aber der Winzer kann<br />
auch trocken: Unser Tipp ist der gebündelte,<br />
mineralische Riesling aus der Apotheke.<br />
Glückwunsch zum dritten Stern!<br />
92 2023 Trittenheim Apotheke Riesling<br />
trocken<br />
Klarer, appetitlicher Duft, Aprikose, Pfirsich, Blütenhonig,<br />
Sonnenblume, etwas Pomelo, schiefrige Würze. Straffer, gut<br />
gebündelter Bau am Gaumen, saftig, mit aktiver, lebendiger<br />
Säurespur, die feine Restsüße sorgt für Charme und Fülle,<br />
mineralischer Lagenausdruck. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />
91+ 2023 Piesport Goldtröpfchen Riesling<br />
trocken<br />
Das Goldtröpfchen spielt mit reifer Aprikose, Pfirsich, etwas<br />
Mango seine Trümpfe aus, die Mineralik gibt Würze. Nimmt<br />
am Gaumen mit einer geradlinigen, präzisen Säure Tempo<br />
auf, mittlerer Extrakt, trocken in der Anmutung, würzig,<br />
leicht salzig, mineralisch. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />
96 2023 Piesport Goldtröpfchen Riesling<br />
Trockenbeerenauslese<br />
Goldgelb mit bernsteinfarbenen Reflexen. Intensiver Duft<br />
nach getrockneten Früchten, gedörrte Aprikose, Waldhonig,<br />
süßer Salbei, tiefe Würze, dicht. Am Gaumen mit pikanter<br />
Süße, packende Säure, kompakt, Limonenlikör, steinige<br />
Würze, komplex und sehr lang. 6 Vol.-%, NK, €€€€<br />
95 2023 Trittenheim Apotheke Riesling<br />
Trockenbeerenauslese<br />
Sattes, dunkles Goldgelb, bernsteinfarbene Reflexe. Intensiver<br />
Duft nach getrockneten Früchten, gedörrte Pflaume,<br />
auch etwas Unterholz, Waldhonig. Am Gaumen ölig ansetzend,<br />
cremig, feste, pikante Säure, packend, schiebende<br />
Süße, dicht, Honigwürze, Limonenlikör, dicht und lang.<br />
6 Vol.-%, NK, €€€€<br />
95 2023 Dhron Hofberg Riesling<br />
Trockenbeerenauslese<br />
Bernsteinfarben, öliger Fluss ins Glas. Duft nach würzigem<br />
Waldhonig, getrocknete Aprikose, etwas Waldboden, getrocknete<br />
Kräuter, ein Hauch Sommertrüffel. Am Gaumen<br />
mit schmelzender Süße, geschmeidig und cremig, dicht, zupackend,<br />
lebendige Säure, Honigwürze, sehr lang.<br />
5,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />
91 2023 Piesport Goldtröpfchen Riesling<br />
Kabinett<br />
Würziger Duft nach kandierter Limettenschale, Melisse,<br />
Orangenblüte, fein ziseliert, heißer Stein, eine Spur Zündholz.<br />
Am Gaumen mit schönem Grip, schmelzende Süße, reife<br />
Säure, süße Zitrusfrucht, etwas Mango, schöne Würze,<br />
charmant, gute Länge, macht Spaß. 8 Vol.-%, DV, €€<br />
250 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER MOSEL<br />
WEINGUT<br />
EIFEL-PFEIFFER<br />
Moselweinstraße 70, 54349 Trittenheim<br />
T: +49 6507 926214, www.eifel-pfeiffer.de<br />
Kontakt: Tanja Görgen-Eifel<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Hektar: 10 ha<br />
Beim auf Riesling spezialisierten <strong>Wein</strong>gut<br />
arbeiten drei Generationen Hand<br />
in Hand. Senior Heinz Eifel ist für den<br />
Außenbetrieb zuständig, Tochter Anne Eifel-<br />
Spohr trägt die Verantwortung für den Keller,<br />
ihre Schwester Tanja Görgen-Eifel kümmert<br />
sich um die Kundenkontakte. Die Jüngste im<br />
Bund, Mia Görgen, studiert <strong>Wein</strong>bau und<br />
macht ihren eigenen – sehr gelungenen – <strong>Wein</strong>.<br />
Neben dem feinherben »Mia«-Riesling hat<br />
uns die satte Trockenbeerenauslese ebenso beeindruckt<br />
wie der saftige »Wurzelechte« aus<br />
dem Graacher Domprobst. Glückwunsch<br />
zum zweiten Stern!<br />
93 2023 »Der Wurzelechte« Graach<br />
Domprobst Riesling trocken<br />
Anfangs eher verhalten im Duft, dann Feuerstein, Rauch, etwas<br />
Orangenblüte, zarte Melisse, vielschichtig. Am Gaumen<br />
mit frischer, reifer Säure, Pfirsich, reifer Apfel, saftig, mineralisch<br />
unterlegt, ganz zarte Süße, gute Struktur und Länge,<br />
toller Trinkfluss. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />
92 2023 »Mia« Trittenheim Altärchen<br />
Riesling Kabinett feinherb<br />
Duftig-frische Nase, Muskat, Orangenblüte, Schiefergestein,<br />
zarte Würze, eher reife Zitrusfrüchte, Kumquats. Am Gaumen<br />
mit frischer Säure, zarter, feiner Süße, sehr charmant,<br />
reife Zitrusfrucht, mineralische Grundierung, tolle Balance,<br />
macht viel Spaß. 10,5 Vol.-%, NK, €€<br />
92 2023 Trittenheim Apotheke Riesling<br />
trocken<br />
Feiner mineralischer Duft, Limonenabrieb, Feuerstein,<br />
Schieferwürze, delikat, dazu auch schöne Minze, klar. Am<br />
Gaumen mit lebendiger Säure, zupackend, pikante Zitrusfrüchte,<br />
mineralisch geprägt, etwas Rauch, fein und elegant,<br />
macht richtig viel Spaß. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />
96 2023 Trittenheim Apotheke Riesling<br />
Trockenbeerenauslese<br />
Dunkles Goldgelb, pikanter, komplexer Duft, Waldhonig, Unterholz,<br />
kandierte süße Orange, getrocknete Papaya, süße<br />
Ananas. Am Gaumen mit lebendiger, frischer Säure, pikant,<br />
Zitrusfrucht, schmelzende Süße, Honig, viel Extrakt, sehr<br />
griffig, bleibt frisch, Potenzial. 9 Vol.-%, NK, €€€€<br />
94+ 2023 Trittenheim Apotheke Riesling<br />
Beerenauslese<br />
Intensiver Duft nach kandierten Früchten, gedörrter Aprikose<br />
und kandierter Mango, dazu pikante Honigwürze, dicht.<br />
Am Gaumen mit vifer Säure, pikant und zitrisch, kandierte<br />
Limone, dazu Waldhonig, wilde Kräuter, exotische Früchte,<br />
frisch bleibend, sehr lang, elegante BA. 9,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />
93 2023 Trittenheim Apotheke Riesling<br />
Auslese<br />
Würzig-mineralischer Duft, Orangenblüte, etwas Zitronat,<br />
dahinter zarter Blütenhonig, heißer Stein, etwas Mango,<br />
vielschichtig. Am Gaumen mit feiner Säure, griffig, sehr aromatisch,<br />
süße Orange, Papaya und Akazienhonig, elegant<br />
und dicht, gute Länge. 8 Vol.-%, NK, €€€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
251
WEINGUT<br />
FORSTMEISTER<br />
GELTZ-ZILLIKEN<br />
Heckingstraße 20, 54439 Saarburg<br />
T: +49 6581 2456, www.zilliken-vdp.de<br />
Kontakt: Dorothee Zilliken<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Flaschen/Hektar: 100.000 (100 % weiß)/13,6 ha<br />
Keine Frage: Das <strong>Wein</strong>gut Forstmeister<br />
Geltz-Zilliken gehört nicht nur zur<br />
Spitze an der Mosel, es ist auch einer<br />
der ganz großen klassischen Betriebe mit einem<br />
unerwechselbaren Hausstil. Dieser ist<br />
zum einen von der großen Lage Rausch geprägt,<br />
mit der die Familie eng verbunden ist,<br />
zum anderen vom Ausbau aller <strong>Wein</strong>e in traditionellen<br />
Fuderfässern. Die <strong>Wein</strong>e von<br />
Geltz-Zilliken sind – darauf ist die Familie<br />
übrigens durchaus stolz – nie die Lautesten,<br />
sie sind aber stets herrlich fein und elegant.<br />
Und das gilt für das gesamte, komplett gelungene<br />
Sortiment.<br />
95 2018 »Prestige« Saarburg Rausch<br />
Riesling brut nature<br />
Zitrusfrucht, Rosmarin, hefige und schieferwürzige Töne.<br />
Ein sehr feines, aber auch Volumen gebendes Mousseux kleidet<br />
den Gaumen aus, Stoffigkeit und Säure bestimmen die<br />
Gaumenmitte, ehe salzige und taktil-mineralische Noten die<br />
Lage ins Zentrum der Aufmerksamkeit stellen.<br />
12 Vol.-%, NK, €€€<br />
94 2023 Ockfen Bockstein Riesling GG<br />
Mandarine, Ananas und ein ganzer Korb tropischer Früchte.<br />
Dann kommen nach und nach auch brenzlig-mineralische<br />
Töne auf. Im Mund hat der <strong>Wein</strong> eine weiche, feingliedrige<br />
Anlage, die Säure ist nahtlos mit dem Körper verschmolzen,<br />
der Abgang zeigt sich deutlich mineralisch geprägt.<br />
12 Vol.-%, NK, €€€<br />
93+ 2023 Saarburg Rausch Riesling GG<br />
Eine feine Mineralwürze toppt zitrische Frucht: brenzlig,<br />
schieferig, in Untertönen auch vulkanisch-rauchig. Im Mund<br />
beginnt der <strong>Wein</strong> mit Geschmeidigkeit, eine zarte Phenolik<br />
und ein frisches, aber auch feines Säuregerüst geben dem<br />
<strong>Wein</strong> Spannung. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />
91+ 2023 Saarburg Riesling feinherb<br />
Anfangs fruchtig-frischer Duft mit lebendigen Zitrusfrüchten,<br />
später dann mineralische Grundierung, nasser, heißer<br />
Stein, eine Spur Flint. Am Gaumen mit lebendiger Säure,<br />
Zitrusfrüchte, zupackend und frisch, dahinter eine delikate<br />
Süße, guter Trinkfluss. 9,5 Vol.-%, NK, €€<br />
95+ 2023 »Goldkapsel« Saarburg Rausch<br />
Riesling Auslese (Versteigerung)<br />
Im Duft Rosine und gedörrte Früchte, derzeit noch etwas<br />
verschlossen wirkend. Am Gaumen zeigt sich der <strong>Wein</strong> still,<br />
tief und dicht-stoffig, mit guter Viskosität und einer saftigen,<br />
eleganten Anlage. Feinwürziger Abklang, der leicht schieferwürzig<br />
geprägt ist. 8,5 Vol.-%, NK,<br />
92 2023 »Alte Reben« Saarburg Riesling<br />
trocken<br />
91+ 2023 Saarburg Riesling trocken<br />
91 2023 »Butterfly« Riesling feinherb<br />
90+ 2023 »Zilliken« Riesling trocken<br />
93+ 2023 Saarburg Rausch Riesling Spätlese<br />
92+ 2023 Saarburg Rausch Riesling Kabinett<br />
91+ 2023 Saarburg Riesling Kabinett<br />
252 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
GEHLEN-<br />
CORNELIUS<br />
WEINGÜTER MOSEL<br />
<strong>Wein</strong>gartenstraße 33, 54472 Brauneberg<br />
T: +49 6534 496, www.gehlen-cornelius.de<br />
Kontakt: Andreas Kramp<br />
Ab-Hof-Verkauf: April bis Okt. täglich 8–18 Uhr<br />
und nach Vereinbarung<br />
Hektar: 24 ha<br />
Brauneberg liegt im Epizentrum der<br />
Mittelmosel – also zählt hier Riesling<br />
und nichts als Riesling? Weit gefehlt!<br />
Daniel Gehlen hat schon zuletzt immer wieder<br />
Rotweine präsentiert, die uns verblüfft<br />
haben. Sein Syrah – der Winzer bringt Australien-Erfahrung<br />
mit – lässt Barossa-Würzigkeit<br />
anklingen und verbindet das mit<br />
Cool-Climate-Eleganz, die unverkennbar<br />
Mosel ist. Dieses Jahr sorgte der Blaufränkische<br />
für nicht minder große Begeisterung im<br />
Verkostungsteam. Da auch die Rieslinge hervorragend<br />
sind, gratulieren wir herzlich zum<br />
dritten Stern.<br />
93 2023 Brauneberg Juffer Riesling trocken<br />
Ein betont balsamischer Duft, Schiefer, frische Orangenzeste,<br />
Piment. Der Gaumen eröffnet mit geschmeidiger Fülle,<br />
bündelt den Eindruck aber sogleich wieder mit Säurenerv,<br />
Salzigkeit und Stoff. Ein gehaltvoller, raffiniert geschichteter<br />
<strong>Wein</strong> mit großem Potenzial. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
92 2023 Wintrich Ohligsberg Riesling<br />
trocken<br />
Im Duft Zitrus und Melisse, Blutorange und Kräuter der Provence.<br />
Der Gaumen beginnt mit cremigem Charme, entfaltet<br />
dann Säurefrische und einen zart phenolisch begleiteten,<br />
herben mineralischen Extrakt, ehe der Abklang rund<br />
und geschmeidig endet, mit sehr guter aromatischer Fülle.<br />
12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
93 2022 Blaufränkisch trocken<br />
Im Duft Sauerkirsche, Minze und Milchschokolade. Und<br />
Schiefer! Im Mund hat der <strong>Wein</strong> eine komplett reife, feinkörnige<br />
Tanninstruktur, einigen Schmelz und einen eleganten<br />
Säurenerv. Stupende Frische. Ein saftiger, ungemein animierender<br />
Blaufränkischer 14 Vol.-%, DV, €€<br />
93 2022 Syrah trocken<br />
Würzig, Wacholder, Kardamom, getrocknete Orangenschale,<br />
auch etwas Menthol. Im Mund zeigt sich der <strong>Wein</strong> von<br />
mittlerer Statur, der Gerbstoff ist feinkörnig und von guter<br />
Reife, die Säure nahtlos mit dem Körper verschmolzen. Ein<br />
(scheinbarer) Exot mit Mineralität und Bodenhaftung.<br />
14 Vol.-%, DV, €€€<br />
94 2023 Brauneberg Juffer Riesling Auslese<br />
Feiner, intensiver Duft nach Blütenhonig, dann viel Würze,<br />
kandierte Limonenschale, Grapefruit, Minze, vielschichtig.<br />
Am Gaumen wunderbar schmelzende Süße, fest, lebendige<br />
Säure sorgt für tolle Frische, balanciert, pikante Zitrusfrüchte,<br />
elegante Auslese, lang. 7,5 Vol.-%, DV, €€<br />
93 2023 Wintrich Ohligsberg Riesling<br />
Spätlese<br />
Finessenreicher, feiner Duft: Gesteinsmehl, Zündholz, pikante,<br />
reife Zitrusfrucht, feine Kräuterigkeit, mineralisch grundiert.<br />
Am Gaumen mit delikater Säure, Zug und Dynamik,<br />
griffig und fest, packende Zitrusfrüchte, dicht gewoben, elegant,<br />
toll zu pikanten Gerichten. 7,5 Vol.-%, DV, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
253
WEINGUT<br />
GRANS-FASSIAN<br />
Römerstraße 28, 54340 Leiwen<br />
T: +49 6507 3170, www.grans-fassian.de<br />
Kontakt: Catherina Grans<br />
Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />
Hektar: 12,5 ha<br />
Catherina Grans kann’s einfach – die Serie<br />
der Großen Gewächse ist wieder<br />
ein großes Vergnügen, lebendige Säuren<br />
und feine Phenolik treffen auf zarte Süße<br />
und auf lagentypische Aromenprofile. Schieferige<br />
Würze in der Apotheke, mehr Gesteinsmehl<br />
im Goldtröpfchen, Florales in der Laurentiuslay<br />
und Zitrusfrische aus dem kühlen<br />
Seitental des Dhroner Hofbergs. Das ist alles<br />
sehr gekonnt und sitzt, das <strong>Wein</strong>gut ist und<br />
bleibt eine verlässliche Quelle für Mittelmosel-Riesling<br />
mit Schliff und Spiel. Kabinett<br />
und Auslese reihen sich nahtlos in den stilvollen<br />
Auftritt ein.<br />
94 2023 Trittenheim Apotheke Riesling GG<br />
Würziger, mineralischer Duft, warmes Schiefergestein, dezent<br />
Malz, reife Zitronen, feine Kräuterwürze, florale Anklänge.<br />
Am Gaumen erneut mit toller Würze zum geschmeidigen,<br />
cremigen Fond mit belebender, reifen Säure, feiner<br />
Phenolik und guter Länge, Potenzial. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
93+ 2023 Piesport Goldtröpfchen Riesling GG<br />
Würziger und ätherischer Duft, Minze, Menthol, Zitrusfrucht,<br />
Ananas, Mango, Wiesenkräuter, Gesteinsmehl. Am Gaumen<br />
dicht gewoben, mit guter Balance aus feiner mineralischer<br />
Pikanz, fester Säure, feiner Phenolik und saftiger Zitrusfrucht<br />
sowie Steinobst. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
93+ 2023 Dhron Hofberg Riesling GG<br />
Vielschichtig im Duft, reife Zitronen, Honigmelone, Mirabellen,<br />
Orangenblüte, Veilchen, kandierte Limettenzeste, dezent<br />
Akazienhonig. Am Gaumen elegant und geschmeidig,<br />
feine, lebendige Säurestruktur umspielt festen Kern aus frischer<br />
Zitrusfrucht und viel mineralischer Würze, dicht und<br />
lang. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
93 2023 Leiwen Laurentiuslay Riesling GG<br />
Blumig im Duft, Veilchen, Flieder, frische Zitrusfrucht,<br />
Limettenzeste, weißer Pfirsich, Aprikosen, Melisse. Am<br />
Gaumen mit Schmelz im Spiel mit lebendigem Säurefluss,<br />
mineralisch grundiert und sich im Finale verstärkend, frische<br />
Frucht, Zitrusfrucht, grüner Apfel. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
95 2023 Trittenheim Apotheke Riesling<br />
Auslese<br />
Transparentes Goldgelb, würzig-balsamischer Duft, kandierte<br />
Orangenschale, Blütenhonig, mineralisch untermalt<br />
von heißem Stein, vielschichtig. Am Gaumen sehr saftig,<br />
pikante Säure, dicht und fest, Zitrusfrüchte plus Pfirsich,<br />
spürbare Mineralität, getragen und lang. 7,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2023 Trittenheim Apotheke Riesling<br />
Kabinett<br />
Vielschichtiger Duft, exotische Früchte dominieren, Papaya,<br />
aber auch kandierte Limone, dann viel Kräuterwürze, alles<br />
mineralisch grundiert. Am Gaumen dicht und saftig, lebendige<br />
Säure, toller Schmelz, delikate Süße, feine Mineralik,<br />
würzig, sehr erwachsener Kabinett. 9 Vol.-%, NK, €€€<br />
254 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
HAIN<br />
Am Domhof 5, 54498 Piesport<br />
T: +49 6507 2442, www.weingut-hain.de<br />
WEINGÜTER MOSEL<br />
Kontakt: Gernot und Susanne Hain<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–18 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 106.700 (87 % weiß, 3 % rot,<br />
5 % Rosé, 5 % Schaumwein)/11,5 ha<br />
Wer an das <strong>Wein</strong>gut Hain denkt, der<br />
denkt fast zwangsläufig an die<br />
erstklassige Piesporter Einzellage<br />
Goldtröpfchen, aus der Gernot Hain so wunderbar<br />
saftige, mineralische und schmackhafte<br />
Rieslinge keltert und zwar sowohl trocken<br />
als auch restsüß ausgebaut. Besonders entspannt<br />
lassen sich diese <strong>Wein</strong>e im Restaurant<br />
der Familie genießen, anschließend kann man<br />
im Boutiquehotel der Familie Quartier beziehen.<br />
Für genussreiche Stunden dürfte gesorgt<br />
sein. Besonders gefallen hat uns dieses Jahr die<br />
feinherbe Variante vom Goldtröpfchen, sie<br />
bietet delikates Trinkvergnügen.<br />
93+ 2022 »Großes Gewächs« Piesport<br />
Goldtröpfchen Riesling trocken<br />
Dichter, balsamischer Duft, Orangenblüte, zarte, kandierte<br />
Zitrone, helle Blüten, Pfirsich, süße Minze, pikante Mineralität.<br />
Am Gaumen mit einer feinen, geschliffenen Säure, Minze,<br />
Zitrusfrüchte, zupackend, feine Mineralität, gute Struktur<br />
und Länge. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2023 »Alte Reben« Piesport<br />
Goldtröpfchen Riesling feinherb<br />
Anfangs noch eher verschlossen in der Nase, dann roter Apfel,<br />
Mirabelle, etwas Pfirsich und Birne, dahinter zartes Gesteinsmehl.<br />
Am Gaumen mit einer feinen Säure, perfekt austarierte<br />
Süße, schmelzend, Mandarine, Apfel, sehr trinkig,<br />
macht viel Freude. 11 Vol.-%, NK, €€<br />
95 2023 Piesport Goldtröpfchen Riesling<br />
Beerenauslese<br />
Pikanter Duft nach getrockneten Früchten, Rosine, Aprikose,<br />
eingekochte Mirabelle, feiner Honig, dahinter rauchige<br />
Mineralität, würzig. Am Gaumen dicht und extraktreich,<br />
schmelzende Süße, feine Säure, Mango, Maracuja, Waldhonig,<br />
sehr dicht und lang, gelungen. 6,5 Vol.-%, DIAM, €€€€<br />
94 2023 Piesport Domherr Riesling Auslese<br />
Ein reicher, auch von Botrytis beeinflusster Duft: kandierte<br />
Orangenspalten, getrocknete Feige, ein Unterton von Blütenhonig.<br />
Der Gaumen hat Saftigkeit und Spannung, gute<br />
Stoffigkeit, viskose Süße und eine im opulenten Bau nahtlos<br />
integrierte Säure. 7,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
94 2023 »Felsterrassen« Piesport<br />
Goldtröpfchen Riesling Spätlese<br />
Kräftig schieferwürzige Noten, Zitronen- und Orangenschale,<br />
auch kräuterwürzige Noten. Der Gaumen beginnt mit seidiger<br />
Süße, verpackt seinen dichten Extrakt in Schmelz und<br />
fügt Mineralität sowie zarte Phenolik hinzu, kompakter und<br />
frischer Abgang. 7,5 Vol.-%, NK, €€<br />
92+ 2023 Piesport Goldtröpfchen Riesling<br />
Spätlese<br />
Pikanter Duft nach reifen Zitrusfrüchten, getrocknete Limonenschale,<br />
eingekochte Birne, zarter weißer Pfeffer, Kumquats,<br />
süße Minze. Am Gaumen mit lebendiger, frischer Säure,<br />
feine Süße, die von reifen Fruchtaromen getragen wird,<br />
gute Struktur und Länge, frisch bleibend. 7,5 Vol.-%, NK, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
255
C . A .<br />
HAUSSMANN<br />
Bernkasteler Weg 15, 56841 Traben-Trarbach<br />
T: +49 6541 1543, www.ca-haussmann.de<br />
Kontakt: Stefan Stassen<br />
Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />
Hektar: 6 ha<br />
Tradition wird im <strong>Wein</strong>gut C.A. Haussmann<br />
großgeschrieben – die Ursprünge<br />
des Betriebs an der Mittelmosel reichen<br />
bis in das Jahr 1559 zurück. Die Gegend<br />
um Traben-Trabach war und ist eben ein absoluter<br />
Hotspot an der Mosel. Stefan Stassen,<br />
der seine Winzerlehre in dem Betrieb absolviert<br />
hat und aus einer Winzerfamilie stammt,<br />
hat das Gut 2014 übernommen. Sein Bestreben<br />
ist es, die exzellenten Lagen zur Geltung<br />
zu bringen, was ihm erneut sehr gut gelungen<br />
ist. Apropos Tradition: Auch dieses Mal hat es<br />
uns die überaus trinkige Riesling-Spätlese besonders<br />
angetan!<br />
92 2023 »Schieferjuwel« Riesling Auslese<br />
trocken<br />
Würziger Duft nach reifen Zitrusfrüchten, Limonenabrieb,<br />
mineralische Noten mit Gesteinsmehl und nassem, heißem<br />
Stein. Am Gaumen mit fester, reifer Säure, lebendige Zitrusfrucht,<br />
feine Phenolik, zupackend, dicht, mineralisch grundiert,<br />
gute Länge, braucht Zeit. 12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
90+ 2023 »Schieferjuwel« Riesling feinherb<br />
Duft nach weißen und gelben Früchten, Pfirsich und Aprikose,<br />
kandierte Limone, reife Orange, dazu Wiesenkräuter. Am<br />
Gaumen mit lebendiger Säure und charmant integrierter<br />
Süße, roter Apfel und Mandarine, mineralisch unterlegt, feine<br />
Phenolik, sehr trinkig. 11,5 Vol.-%, DV, €€<br />
90 2023 Grauburgunder trocken<br />
Duft nach reifem rotem Apfel, Haselnuss, Mandelmus, etwas<br />
Rauch, dazu Schieferwürze, sehr apart und frisch. Am<br />
Gaumen mit wohltemperierter Säure, Aromen von Apfel und<br />
Birne, dezente Haselnuss, geschmeidig und zugänglich,<br />
mittlere Struktur und Länge. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
90 2023 »Alte Rebe« Traben-Trarbach<br />
Würzgarten Kayser Wingert Riesling<br />
Kabinett trocken<br />
Duftige Nase mit Aromen von reifem Pfirsich, Orangenschale,<br />
Birne und feinen Kräutern mit Minze und Salbei. Am Gaumen<br />
mit lebendiger Säure, Zitrusaromen, grüner Apfel, feine<br />
mineralische Gesteinsnoten, elegante, frische Art, bereitet<br />
viel Trinkspaß. 11 Vol.-%, DV, €€<br />
90 2023 »Schieferjuwel« Riesling trocken<br />
Kräuteriger Duft, unterlegt von Zitrusfrüchten wie Limone<br />
und Mandarine, Minze, grüner Apfel, etwas Pfirsich. Am Gaumen<br />
mit frischer Säure, Zitrusfrüchte übernehmen, zarte<br />
Phenolik kleidet den Gaumen aus, harmonischer Riesling,<br />
der sehr trinkig ist. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2023 »Schieferjuwel« Riesling Spätlese<br />
Würziger Duft nach reifen Zitrusfrüchten, Mandarine, dazu<br />
Litschi und Papaya, mineralisch unterlegt. Am Gaumen sehr<br />
geschmeidig, lebendige Säure und feine Süße im harmonischen<br />
Spiel, Pfirsich und Orange, elegant und frisch bleibend,<br />
bietet viel Trinkspaß. 8,5 Vol.-%, DV, €€<br />
256 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER MOSEL<br />
WEINGUT<br />
HEINRICHSHOF<br />
Chur-Kölner-Straße 23, 54492 Zeltingen-Rachtig<br />
T: +49 6532 3151, www.weingut-heinrichshof.de<br />
Kontakt: Peter Griebeler<br />
Ab-Hof-Verkauf: Di bis Sa 14–19 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 106.700 (85 % weiß, 15 % rot)/9 ha<br />
Zu den Neuigkeiten im Zeltinger Familienbetrieb<br />
gehören ein Fair'n Green-<br />
Zertifikat für Nachhaltigkeit und<br />
gleich mehrere Architekturpreise für die neue<br />
Vinothek. Vor allem aber glänzen auch beim<br />
Jahrgang 2023 die trockenen Rieslinge, die<br />
mit Akkuratesse und Feingefühl im Holz ausgebaut<br />
wurden. Mehr als nur eine Randnotiz<br />
sind die Spätburgunder, die Mosel-Eleganz im<br />
Gutswein mit Frucht und in der Lagenkelterung<br />
mit Tiefe verbinden. Der Pet-Nat belegt<br />
die Offenheit für Neues, und auch die fruchtigen<br />
<strong>Wein</strong>e haben Stil. Wir gratulieren zum<br />
dritten Stern!<br />
94 2023 »Zulast Réserve« Zeltingen<br />
Schlossberg Riesling trocken<br />
Schieferwürzige Töne dominieren den Duft, dazu kommen<br />
zitrische Komponenten, Bergamotte. Im Mund erscheint ein<br />
dichtes Amalgam aus Öligkeit und Stoff, Süße und Säure,<br />
MIneralität und Frucht. Alles noch sehr kompakt bei kraftvollem<br />
Extrakt. Potenzial! 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
93+ 2023 »Zulast GG« Zeltingen Sonnenuhr<br />
Riesling trocken<br />
Ein Duft von reifem Pfirsich, Honig und feuchtem Stein entströmt<br />
dem Glas. Auch ein Ton wie von Asphalt nach Regen.<br />
Der Gaumen setzt geschmeidig an, fast viskos, entfaltet<br />
dann im Gleichklang feste Säure, Phenole und Mineralität.<br />
Der dichte Bau deutet sehr gutes Potenzial an.<br />
12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
93 2023 »GG« Piesport Goldtröpfchen<br />
Riesling trocken<br />
Das Bukett verpackt die lagentypischen Gesteinsmehlnoten<br />
in eine präsente Steinobstfrucht: Reneklode, Pfirsich, auch<br />
Mirabelle. Der Gaumen setzt weich und geschmeidig an,<br />
greift weit aus, um eine milde Phenolik und mittleren Extrakt<br />
zu fassen. Die Säure ist reif und wirkt sehr gut integriert.<br />
12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2023 »Tonneau No. 5« Zeltingen Riesling<br />
trocken<br />
Ein Hauch von Honig, Pfirsichkompott, auch balsamisch-terroirwürzige<br />
Töne, kräuterige Nuancen wie Thymian und Beifuß<br />
und nur ein Anflug von Holz. Der Gaumen drängt viel Extrakt<br />
auf engen Raum, die Säure ist fest, aber gut integriert,<br />
wird von zarter Phenolik unterstützt. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />
92+ 2022 »Réserve« Zeltingen Himmelreich<br />
Spätburgunder trocken<br />
Nuancenreich im Duft: Süßmandel, Wacholder, Menthol,<br />
auch Herzkirsche, Waldheidelbeere, Hagebutte. Im Mund<br />
folgt auf einen saftigen Auftakt ein unforcierter Extrakt,<br />
sandiges Tannin in passender Menge, die Aromendecke<br />
bleibt in enger Bindung zur Struktur, ein mineralisch getönter<br />
<strong>Wein</strong> mit Potenzial. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
90 2023 »Pet Nat« brut RR/MT/WB<br />
91+ 2023 Zeltingen Schlossberg Riesling tr.<br />
90 2023 »Römische Kapelle« Zeltingen<br />
Riesling trocken<br />
88 2023 Zeltingen Sauvignon Blanc trocken<br />
90+ 2023 Zeltingen Spätburgunder trocken<br />
92+ 2023 Zeltingen Sonnenuhr Riesling Auslese<br />
91 2023 Zeltingen Himmelreich Riesling<br />
Kabinett<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
257
WEINGUT<br />
VON HÖVEL<br />
Agritiusstraße 5–6, 54329 Konz-Oberemmel<br />
T: +49 6501 15384, www.weingut-vonhoevel.de<br />
Kontakt: Maximilian von Kunow<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Sa nach Vereinbarung<br />
Flaschen/Hektar: 160.000 (95 % weiß, 1 % rot,<br />
2 % Rosé, 2 % Schaumwein)/20 ha<br />
Im vergangenen Jahr durften wir Maximilian<br />
von Kunow zur »Kollektion des Jahres«<br />
gratulieren, und mit dem Jahrgangsnachfolger<br />
vermag der Oberemmeler Winzer<br />
an diesen stilsicheren Auftritt anzuknüpfen:<br />
Die <strong>Wein</strong>e stellen die Mineralität ins Zentrum,<br />
wirken spannungsvoll, voller Leben –<br />
und schaffen all das bei niedrigen Alkoholgraden.<br />
Ganz wunderbar sind die fruchtsüßen<br />
2023er gelungen: Die Auslesen bewahren bei<br />
allem Reichtum eine innere Kühle, die Spätlesen<br />
locken mit verführerischer Frucht, die Kabinette<br />
sind so pointiert, wie man es sich nur<br />
wünschen kann.<br />
94+ 2023 »Große Lage« Wiltingen<br />
Scharzhofberg Riesling<br />
Mineralisch geprägter, feinwürziger Duft, kandierte Limonenschale,<br />
Schieferwürze, heißer Stein, vielschichtig. Am<br />
Gaumen mit lebendiger Säure, Zitrusfrische, grüner Apfel,<br />
druckvoll-satte Phenolik, kaum spürbare Süße, dicht, tiefe<br />
Schieferwürze, zupackend, lang, viel Potenzial.<br />
11 Vol.-%, NK, €€€<br />
96+ 2023 Wiltingen Scharzhofberg Riesling<br />
Auslese<br />
Im Duft feiner Rauch, Gesteinsmehl, etwas kandierte Zitrusfrucht,<br />
Ananas, feine Würze, tänzelnd. Am Gaumen herrlich<br />
saftig und elegant, auch leicht cremig, präzise Säure, delikate<br />
süße Frucht, vibrierend und würzig, voller Spannung, balanciert,<br />
sehr lang, viel Potenzial, sehr elegant.<br />
7,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
96+ 2023 Oberemmel Hütte Riesling Auslese<br />
Feiner Duft nach tropischen Früchten, dazu Orangenblüte,<br />
Zündholz, heißer Stein, würzige Mineralität. Am Gaumen mit<br />
einer fließenden Eleganz, schmelzende Fruchtsüße, präzise<br />
Säure, sehr viel Spannung, klar, reichhaltig, aber dennoch<br />
schwebend, sehr lang. Potenzial. 7,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
94+ 2023 Wiltingen Scharzhofberg Riesling<br />
Spätlese<br />
Duft nach Pfirsichblüte, etwas Mandarinenabrieb, dezente<br />
Ananas, mineralisch geprägt, Gesteinsmehl, noch etwas verschlossen.<br />
Am Gaumen, dicht, pikant und mit delikatem<br />
Fluss, präzise Säure, packende Stoffigkeit, perfekt eingebaute<br />
Süße, viel Spannung und Dynamik. 7,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
91+ 2023 »Saar« Riesling Kabinett<br />
Anfangs verhalten im Duft, dann eine feine Mineralität entfaltend,<br />
heißer Stein, Orangenblüte, dezente Aprikose. Am<br />
Gaumen mit einer lebendigen, präzisen Säure, griffige, sehr<br />
gut eingebaute Süße, Limone, Minze, Gesteinsmehl, balanciert<br />
und delikat. 8,5 Vol.-%, DV, €€<br />
93 2023 Wiltingen Scharzhofberg Riesling GG<br />
93 2023 Oberemmel Raul Riesling<br />
Erstes Gewächs trocken<br />
92+ 2023 Oberemmel Riesling trocken<br />
91+ 2023 Krettnach Riesling trocken<br />
93+ 2023 Oberemmel Hütte Riesling Spätlese<br />
93 2023 Wiltingen Scharzhofberg Riesling<br />
Kabinett<br />
92+ 2023 Oberemmel Hütte Riesling Kabinett<br />
258 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER MOSEL<br />
BIO WEINGUT<br />
HOFFMANN<br />
Moselweinstraße 14, 54518 Minheim<br />
T: +49 6507 992090, www.weinguthoffmann.de<br />
Kontakt: Uli Hoffmann<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Anbauweise: Bio<br />
Auf einer von der Mosel umschlungenen<br />
Halbinsel liegt Minheim, wo die<br />
Brüder Peter und Uli Hoffmann das<br />
<strong>Wein</strong>gut betreiben, das ihr Ururgroßvater<br />
1920 erbaut hat und in dem seither <strong>Wein</strong>e gekeltert<br />
werden, seit 2007 biozertifiziert. »Der<br />
<strong>Wein</strong> ist die Visitenkarte unserer Lebensart«<br />
lautet das Motto der Hoffmanns, deren Premiere<br />
im <strong>Wein</strong>guide vielversprechend ist:<br />
Die Rieslinge gelingen hier, wie es nur an der<br />
Mosel geht, der Naturwein »ONE.K« zeigt<br />
Experimentierfreude, auf dem Sauvignac-<br />
Etikett steht: »Zukunftsweine« – die uns auf<br />
Anhieb gefallen.<br />
91 2022 »ONE.K« trocken KR/RR<br />
Attraktiver Duft von Vin Naturel, Cidre, Apfelschale, Aprikose,<br />
Hefegebäck, ein Hauch Moselfuder, gelbes Curry. Am<br />
schlank gefassten Gaumen mit Zug und präziser Säure, die<br />
gut eingewoben ist, etwas Zitrone und Grapefruit zu merklicher,<br />
feinporiger Phenolik. 11,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />
90 2023 Riesling trocken<br />
Grüner Apfel, weißer Pfirsich, Stachelbeere im feinfruchtigen<br />
Duft, schiefrige Würze, Mineralik, Blattgrün. Schlank gebauter,<br />
saftiger Riesling, der so nur von der Mosel kommen<br />
kann, straffe, lebendige Säure, korrespondierende Fruchtsüße,<br />
Zitrik, Schiefermineralik. 11,5 Vol.-%, DIAM, €<br />
90 2023 Sauvignac trocken<br />
Intensive Frucht in der Nase, reife Mango, Papaya und<br />
Schwarze Johannisbeere, getrocknete Mangospalten. Einnehmende<br />
Ouvertüre am Gaumen, viel Saft und süßliche<br />
gelbe Frucht wie Mango und Aprikose, begleitet von feinen<br />
zitrischen Noten, vollmundig, ausgewogen.<br />
12 Vol.-%, DIAM, €<br />
90 2023 »Medium« Riesling feinherb<br />
Duft nach reifem rotem Apfel, Mandarinenschale und Pfirsich,<br />
dahinter dann Schiefergestein, Minze und etwas Salbei.<br />
Am Gaumen mit schlanker Struktur, frische Säure, feine<br />
Süße, Aprikose, etwas Mango und Papaya, gut ausbalanciert,<br />
zarte Phenole, griffig. 10,5 Vol.-%, DIAM, €<br />
89 2023 Blanc de Noir Spätburgunder<br />
trocken<br />
Beeriger, traubiger Duft, Himbeere, Erdbeere, Mirabelle und<br />
Süßkirsche, florale Noten, feine Schieferwürze. Klar im Ausdruck<br />
und in der Frucht, saftige Säure, gut eingewobene<br />
Restsüße, ein Anklang von Herbe, mit einer Spur Tannin, saftiges,<br />
vollmundiges Finale. 12 Vol.-%, DIAM, €<br />
90 2022 Pinotin trocken<br />
Im klaren Duft dunkle Kirschen mit Waldbeeren, Brombeere,<br />
Holunder und etwas Schlehe, Salbeiblatt. Schlanker und frischer<br />
Pinotin mit saftiger Frucht, klarem Ausdruck und linearer<br />
Ausrichtung, die feinkörnigen Gerbstoffe in mittlerer<br />
Menge sind eingebunden, elegant. 12 Vol.-%, DIAM, €<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
259
CLASSISCHES<br />
WEINGUT<br />
HOFFRANZEN<br />
Schulstraße 22, 54346 Mehring<br />
T: +49 6502 8441, www.weingut-hoffranzen.com<br />
Kontakt: Carolin Hoffranzen<br />
Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />
Hektar: 11 ha<br />
Seit 1601 im Familienbesitz, Fokus auf<br />
Riesling und Steillage«, das schreibt uns<br />
Carolin Hoffranzen zur Kennzeichnung<br />
des Familienbetriebs. Nun ist die Erwähnung<br />
von Riesling und Steillage nicht<br />
wirklich ungewöhnlich an der Mosel – eine<br />
Familiengeschichte, die bis vor den Dreißigjährigen<br />
Krieg zurückreicht, hingegen schon.<br />
17 Generationen! Trotzdem sei sie frei gewesen<br />
in ihrer Entscheidung, das <strong>Wein</strong>gut zu<br />
übernehmen, sagt die zweifache Mutter. Noch<br />
ist es lange hin, bis die 18. Generation vor der<br />
Wahl steht. Doch der Aufwärtstrend im <strong>Wein</strong>gut<br />
schafft bereits beste Grundlagen!<br />
94+ 2023 »Urgestein« Mehring Riesling<br />
trocken<br />
Mango, kandierter Pfirsich, Honig – ein vielschichtiger, recht<br />
voller Duft. Der Gaumen eröffnet saftig, druckvoll, ein Laserstrahl<br />
aus taktiler Mineralität läuft parallel zur saftigen<br />
Säure, Stoff und Süße bilden ein Amalgam, der <strong>Wein</strong> endet<br />
kompakt, wirkt sehr jung, hat großes Potenzial.<br />
11,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2023 Mehring Layterrassen Layet<br />
Riesling trocken<br />
Der pure Schiefer im Duft! Dahinter eine komplex zitrische<br />
Frucht: von Amalfizitrone über Mandarine bis Blutorange.<br />
Der Gaumen macht mächtig Druck, Salzigkeit und Säure balancieren<br />
den kraftvollen Körper, der <strong>Wein</strong> wird ohne Zweifel<br />
zu großer Fülle und Würze reifen. 11,5 Vol.-%, NK, €€<br />
92 2023 »Alte Reben« Mehringen<br />
Blattenberg Riesling trocken<br />
Frischer Zitrusabrieb und deutlich schieferwürzige Aromen<br />
strömen aus dem Glas. Im Mund hat der <strong>Wein</strong> viel Zug und<br />
Spannung, eine packende Säure wird in erster Linie von Extrakt<br />
gepuffert, die Süße (am oberen Ende des trockenen<br />
Spektrums) tritt nicht isoliert in Erscheinung und stört die<br />
Saftigkeit nicht. 11 Vol.-%, DV, €€<br />
91+ 2023 »Alte Reben« St. Maximin Klosterlay<br />
Riesling feinherb<br />
Zitrusfrisch im Duft, Grapefruit, auch leicht rauchig-schieferwürzig.<br />
Der Gaumen hat eine schöne Spannung, die Süße<br />
spielt und dient nicht dazu, Extraktarmut zu kaschieren.<br />
Leichtgewichtig ist der <strong>Wein</strong> trotzdem, aber die mineralische<br />
Tiefe der alten Reben gibt Pep. 10 Vol.-%, DV, €€<br />
92+ 2023 »Fass 52« Mehring Blattenberg<br />
Riesling Auslese<br />
Feiner Duft mit kandierten Zitrusfrüchten, Orangeat und Zitronat,<br />
dann Schieferwürze, Zündholz, süße Minze, animierend.<br />
Am Gaumen mit schönem Schmelz, sehr geschmeidig,<br />
delikate Säure, fein austarierte Süße, Pfirsichkompott, Mangosaft,<br />
mineralische Würze, gute Länge. 7 Vol.-%, NK, €€€<br />
91+ 2023 »Caro« Riesling Spätlese<br />
Duft nach reifen Zitrusfrüchten, kandierte Orangenschale,<br />
Pfirsichblüte, etwas Aprikose, zarte Würze. Am Gaumen mit<br />
feiner, reifer Säure, schöner Schmelz, hat einen eleganten<br />
Grip, Pfirsich und Mango, feine Süße, balanciert und ausgewogen,<br />
gute Länge. 8 Vol.-%, DV, €€<br />
260 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER MOSEL<br />
WEINGUT IMMICH-<br />
BATTERIEBERG<br />
Im Alten Tal 2, 56850 Enkirch<br />
T: +49 6541 815907, www.batterieberg.com<br />
Kontakt: Carolin Leyens<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Flaschen/Hektar: 50.000 (95 % weiß, 1 % rot, 1 % Rosé,<br />
3 % Schaumwein)/13 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Maximal aufwendige <strong>Wein</strong>bergsarbeit<br />
und minimale Kellertechnik –<br />
das ist die Maxime, nach der das<br />
namhafte Enkircher <strong>Wein</strong>gut seine Rieslinge<br />
erzeugt. Auch dieses Jahr erfreuen die <strong>Wein</strong>e<br />
mit Dichte und mineralischer Strahlkraft, dabei<br />
haben sie stets auch eine schmelzige Komponente<br />
im Hintergrund, die all das einzubinden<br />
vermag, was der <strong>Wein</strong> an Stoff, »Steinigkeit«<br />
und Struktur mitbringt. Und das ist viel:<br />
Im namensgebenden Batterieberg mussten einige<br />
Felsen mit Dynamit gesprengt werden,<br />
um Reben setzen zu können – eine Großtat<br />
aus dem Jahr 1845.<br />
94+ 2023 Enkirch Ellergrub Riesling trocken<br />
Feinduftig, Macadamianuss, kandierte Zitronenschale, Pfirsich,<br />
Quitten, Kamillenblüte, Gesteinsmehl. Am Gaumen filigran<br />
und elegant bei gutem Extrakt, cremiger Schmelz<br />
durchzogen von mineralischer Würze, die bis ins Finale trägt,<br />
feine Säure, athletischer Langstreckenläufer.<br />
12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
94 2023 Enkirch Batterieberg Riesling<br />
trocken<br />
Einladend duftige Nase, Zitrusfrucht, Mango, Aprikose, Kräuterwürze,<br />
Apfelschale, Minze, Melisse, Kümmel, helles Karamell.<br />
Am Gaumen vollmundig, dennoch nicht sättigend,<br />
schönes Süße-Säure-Spiel, mineralisch unterlegt, würzig,<br />
dicht, tief und mit viel Potenzial für die nächsten Jahre.<br />
12,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />
93 2023 Traben Zollturm Riesling trocken<br />
Dezent rauchig im Duft, Steinfrucht, eng verwoben mit Kräutern<br />
und schiefriger Würze, Pfirsich, Aprikosen, Wiesenkräuter.<br />
Am Gaumen klar im Ausdruck, saftige Frucht Hand in<br />
Hand mit steiniger Würze, reifer Pfirsich, guter Extrakt, nahtlos<br />
eingefügte Säure, lange am Gaumen. 12 Vol.-%, DV, €€<br />
92+ 2023 Enkirch Steffensberg Riesling<br />
trocken<br />
Warme Rieslingfrucht zeigt die reine Südlage des Steffensbergs,<br />
reife Zitronen, Pfirsich, Quitten, Orangen, helles Karamell,<br />
warmes Gestein. Am Gaumen mit Schmelz, kraftvoll<br />
und zugleich elegant mit einer animierenden Balance aus<br />
Süße, Würze und gut integrierter Säure. 12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
92 2023 Enkirch Escheburg Riesling trocken<br />
Im Auftakt mit Würze und floralen Noten, Salbei, Lorbeer,<br />
Minze, weiße Blüten, Maracuja, Mango, Pfirsich, Schieferwürze.<br />
Schwungvoll am Gaumen und mit viel Saft, filigraner<br />
Bau, lebendige, präsente Säure, feine Würze im Spiel mit<br />
Frucht, dicht und in guter Balance, trinkanimierend.<br />
12 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2023 »CAI« Riesling trocken<br />
Feinfruchtig im Duft, grüner Apfel, weißer Pfirsich, Aprikosen,<br />
Wiesenkräuter, Zitronenzeste, Schieferwürze. Am Gaumen<br />
schlank im Bau, viel frische Zitrusfrucht, präsente Säure,<br />
mit gutem Trinkfluss: der perfekte Durstlöscher an heißen<br />
Sommertagen. 11,5 Vol.-%, DV, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
261
WEINGUT<br />
KARTHÄUSERHOF<br />
Karthäuserhof 1, 54292 Trier<br />
T: +49 651 5121, www.karthaeuserhof.com<br />
Kontakt: Kevin Kleu<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8.30–17 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 149.300 (100 % weiß)/29 ha<br />
Anbauweise: in Umstellung<br />
Es ist eine Binsenweisheit, dass ein <strong>Wein</strong>gut<br />
eher einem Containerschiff ähnelt<br />
als einem agilen Sportwagen: Kurskorrekturen<br />
oder gar Wendemanöver benötigen<br />
Zeit. Seitdem Mathieu Kauffmann Anfang<br />
2020 die Leitung des nach eigener Aussage<br />
achtältesten <strong>Wein</strong>guts der Welt übernahm,<br />
wurden bereits mit den 2020er und 2021er<br />
<strong>Wein</strong>en kleine Verbesserungen sichtbar. Mit<br />
dem Jahrgang 2022 scheint uns das Ruwer-<br />
Gut nun einen großen Schritt gemacht zu haben:<br />
Das GG zeigt die Größe der Schiefersteillage<br />
Karthäuserhofberg in all ihrer Pracht. Und<br />
der erste Sekt des <strong>Wein</strong>guts ist eine Sensation!<br />
94+ NV Karthäuserhof brut<br />
Im Duft kandierte Orange, Schwarze Johannisbeere und<br />
Pfeffer. Der Gaumen besitzt eine enorme Intensität und<br />
zugleich viel Finesse. Geschmeidigkeit, lebendige Säure,<br />
ein ultrafeines Mousseux ist eng mit der präsenten taktilen<br />
Mineralität verwoben, der <strong>Wein</strong> ist frisch, elegant und ausdrucksstark<br />
und hat eine sehr gute Länge. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />
95+ 2022 Eitelsbach Karthäuserhofberg<br />
Riesling GG<br />
Deutlich Schiefergeprägt im Duft, in der Sonne trocknendes<br />
Schiefergestein, reife Frucht von Zitronen, Aprikosen, Pfirsich,<br />
Ananas. Am Gaumen mit viel Würze, salzig und dezent<br />
pfeffrig, saftige reife Säure, frische Frucht, dicht und druckvoll,<br />
schöne Länge, animierend. 12,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />
93 2022 »Alte Reben« Eitelsbach Riesling<br />
trocken<br />
Ein Anflug von Honig und Bienenwachs, dezente Hefe, mineralische<br />
Untertöne. Im Mund zeigt sich ein <strong>Wein</strong> mit dichter,<br />
trockener Phenolik und fester, aber auch eleganter Säure,<br />
ein nuancenreiches Muskelpaket, durch und durch mineralisch<br />
geprägt und noch komplett verschlossen.<br />
12 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2022 »Schieferkristall« Riesling trocken<br />
Eine würziger, zitrischer Duft mit Kräuternoten, auch Hefe<br />
und Schiefer klingen an. Im Mund zeigt sich ein ganz entspannter<br />
<strong>Wein</strong>, durch geduldigen Ausbau im Holzfass und<br />
nicht mit Zucker abgerundet, gut in Dichte und Länge, mit einer<br />
sehr zivilisierten Säure. 11,5 Vol.-%, NK, €€<br />
93 2022 Eitelsbach Karthäuserhofberg<br />
Riesling Spätlese<br />
Elegant-würziger Duft, kandierte Limone, Schieferwürze,<br />
heißer Stein, Flint, dazu Orangenblüte, süße Minze, Hauch<br />
Bergamotte. Am Gaumen mit lebendiger Säure, fließende<br />
Süße, delikat, Zitrusfrüchte, feine Kräuterwürze, sehr elegant,<br />
gute Struktur und Länge. 7,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2022 Eitelsbach Karthäuserhofberg<br />
Riesling Kabinett<br />
Duft nach feiner Schieferwürze, etwas Zündholz, Limonenabrieb,<br />
Mandarinenschale, dazu Minze und Melisse, animierend.<br />
Am Gaumen mit lebendiger Säure, feine, gut integrierte<br />
Süße, vom Schiefer geprägt, delikat und frisch, Zitrusaromen,<br />
tänzelndes Finale. 9 Vol.-%, NK, €€€<br />
262 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER MOSEL<br />
REICHSGRAF<br />
VON KESSELSTATT<br />
Schlossgut Marienlay, 54317 Morscheid<br />
T: +49 6500 91690, www.kesselstatt.com<br />
Kontakt: Dr. Karsten Weyand<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Do 8–16.45 Uhr, Fr 8–13 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 300.000 (98 % weiß, 2 % rot)/46 ha<br />
Viel mehr Tradition geht fast nicht: Das<br />
<strong>Wein</strong>gut Reichsgraf von Kesselstatt<br />
blickt auf eine fast sieben Jahrhunderte<br />
lange Geschichte zurück und ist eng mit<br />
den drei Gebieten Mosel, Saar und Ruwer verbunden.<br />
Das Ziel des Guts ist es, die Besonderheiten<br />
des vielfältigen Terroirs möglichst perfekt<br />
zur Geltung zu bringen – das ist 2023 fraglos<br />
gut gelungen. Die trockenen Rieslinge sind<br />
wunderbar frisch und knackig, die fruchtsüßen<br />
verfügen über einen feinen Charme. Besonders<br />
empfehlenswert ist der feinherbe Riesling<br />
aus dem Scharzhofberg – welch toller<br />
Trinkfluss! Das macht einfach nur Spaß.<br />
93 2021 Graach Josephshöfer Riesling GG<br />
Duftige Nase, Apfelschale, Orangen, reife Zitronen, florale<br />
Noten, Veilchen, Lavendel, Kräuterwürze, Gesteinsmehl. Am<br />
Gaumen mit Kraft, vollmundig, saftiger Fond aus Frucht mit<br />
feiner Süße ausbalanciert durch eine reife Säure, feine Phenolik<br />
und mineralische Würze, dicht und lang.<br />
13 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2023 Wiltingen Scharzhofberg Riesling<br />
Kabinett feinherb<br />
Balsamisch-würziger Duft, zarte Rosine, ein Hauch getrocknete<br />
Aprikose, kandierte Limone, Schieferwürze, Minze,<br />
Mandarine, animierend. Am Gaumen sehr geschmeidig, frische<br />
Säure, viel Zug und Saft, Zitrusfrüchte, elegant mit tollem<br />
Trinkfluss, gute Länge. 11,5 Vol.-%, NK, €€<br />
91+ 2023 Graach Josephshöfer Riesling<br />
Kabinett feinherb<br />
Feiner Duft nach Orangenblüte, Zitronenabrieb, etwas Mandarine,<br />
delikat mit Schieferwürze und Minze unterlegt. Am<br />
Gaumen mit delikater, frischer Säure, ganz federnd und<br />
leicht, verhaltene Süße, erneut Zitrusfrüchte, dazu grüner<br />
Apfel, elegant und anregend. 10,5 Vol.-%, NK, €€<br />
92 2022 Wiltingen Scharzhofberg Riesling<br />
Spätlese<br />
Würziger Duft, etwas Blütenhonig, kandierte Ananas, getrocknete<br />
Orangenschale, Gesteinsmehl, südliche Kräuter.<br />
Am Gaumen mit einer reifen Säure, fließende Süße, süße<br />
Orange, Pfirsichmarmelade, elegant bleibend, griffig, mineralische<br />
Grundierung, gute Länge. 7 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2023 Wiltingen Scharzhofberg Riesling<br />
Kabinett<br />
Würziger Duft, kandierte Orange, etwas getrocknete Aprikose,<br />
zarte Honigwürze, dahinter heißer Stein, dazu süße Minze.<br />
Am Gaumen mit feiner Säure, gut austarierte Säure, zarter<br />
Schmelz, hat ordentlich Zug und Dynamik, griffig, gute<br />
Struktur und Länge. 10,5 Vol.-%, NK, €€<br />
91 2022 Graach Josephshöfer Riesling<br />
Kabinett feinherb<br />
91+ 2023 Piesport Riesling trocken<br />
91 2023 Ürzig Würzgarten Riesling Kabinett<br />
90 2023 »Schloss Marienlay« Riesling<br />
trocken<br />
90 2023 Kasel Riesling trocken<br />
89+ 2023 Wiltingen Riesling trocken<br />
91+ 2022 Graach Josephshöfer Riesling<br />
Spätlese<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
263
WEINGUT<br />
NIKOLAUS<br />
KÖWERICH<br />
Maximinstraße 11, 54340 Leiwen<br />
T: +49 6507 4282, www.weingutkoewerich.de<br />
Kontakt: Nick und Annette Köwerich<br />
Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />
Flaschen/Hektar: 100.000 (97 % weiß, 3 % süß)/10 ha<br />
Wie so oft möchten wir erst einmal<br />
preisen, dass Annette und Nick<br />
Köwerich uns wieder mit gereiften<br />
<strong>Wein</strong>en verwöhnt haben – dieses Mal sind<br />
sie in zwei Zehnerschritten zurückgegangen.<br />
Sowohl der 2003er als auch der 2013er – TBA<br />
und Spätlese – sind wunderbar gereift und bereiten<br />
sublimes Vergnügen. Wir würden das<br />
gern als Impuls weitergeben: Gebt <strong>Wein</strong>en<br />
Zeit! Aber natürlich sind auch dieses Mal die<br />
aktuellen Jahrgänge ebenfalls toll gelungen.<br />
Die Familie beherzigt ohne Frage ihren der Bibel<br />
entliehenen Leitspruch: »Der <strong>Wein</strong> erfreue<br />
des Menschen Herz.« (Psalm 104,15)<br />
92 2023 »Große Lage« Leiwen Laurentiuslay<br />
Riesling trocken<br />
Feinwürziger Duft, süße Minze, Pfirsichblüte, etwas Aprikose,<br />
süße Birne, dahinter eine feine Mineralität, delikat. Am<br />
Gaumen mit delikater Säure, fließend und elegant, feine<br />
Zitrusfrucht, etwas Limette, dazu zarte Mineralität, animierend<br />
und frisch. 12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
91 2023 »Große Lage« Klüsserath<br />
Bruderschaft Riesling trocken<br />
Würziger, mineralisch geprägter Duft, heißer Stein, süße<br />
Zitrusfrucht, Mandarine, Pfirsich, Limonenzeste, animierend.<br />
Am Gaumen mit einer feinen Säure, griffig, Zitrone<br />
und Limone, dazu etwas englische Minze, mineralische<br />
Grundierung, mit schöner Länge. 13 Vol.-%, DV, €€€<br />
96+ 2003 Leiwen Laurentiuslay Riesling<br />
Trockenbeerenauslese<br />
Bernsteinfarben. Intensiver Duft nach getrockneten Früchten,<br />
Sherryton, Waldhonig, Kräuter, Rosmarin, Menthol, feine<br />
Oxidation. Am Gaumen mit feiner, gut eingepasster Säure,<br />
fließende Süße, schmelzend, süße Datteln, Kaffee, Karamell,<br />
Dill, perfekt gereift, charmant, individuell.<br />
6,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />
95 2013 Leiwen Laurentiuslay Riesling<br />
Spätlese<br />
Sattes, klares Goldgelb. Feiner Duft nach getrockneten<br />
Zitrusfrüchten, zartes Petrol, etwas Unterholz, ganz viel<br />
Würze, Majoran, Wermutkraut. Am Gaumen mit einer lebendigen<br />
Säure, perfekt integrierte Süße, Zitronentarte, Kräuterwürze,<br />
dicht, elegant, frisch, toll gereift.<br />
8,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
93 2023 Leiwen Laurentiuslay Riesling<br />
Spätlese<br />
Feiner, würziger Duft, der mineralisch grundiert ist, Schiefer,<br />
heißer Stein, kandierte Limone, süßer roter Apfel, Pfirsich,<br />
getrocknete Mango. Am Gaumen mit einer feinen Säure, delikate<br />
Süße, reife gelbe Frucht, Aprikosenmarmelade, dicht<br />
und lang. 8,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
93 2023 Klüsserath Bruderschaft Riesling<br />
Spätlese<br />
Anfangs noch etwas verhalten im Duft, dann reifer Apfel,<br />
süße Birne, Aprikose und Pfirsich, Orangenblüte, dahinter<br />
Kräuterwürze, zartes Gesteinsmehl. Am Gaumen mit einer<br />
lebendigen Säure, schmelzende Süße, feine Phenole, süße<br />
Zitrusfrucht, dicht und satt, lang. 8,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
264 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
LENHARDT<br />
WEINGÜTER MOSEL<br />
Wiesenflurweg 4, 54346 Mehring<br />
T: +49 6502 7298, www.weingut-lenhardt.de<br />
Kontakt: Eva und Christian Lenhardt<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Hektar: 6 ha<br />
Bevor die Geschwister Eva und Christian<br />
Lenhardt 2017 in das Familienweingut<br />
einstiegen, hatte ihre Mutter<br />
dort noch Trauben produziert, aber den Ausbau<br />
aufgegeben. Mit Erfahrungen aus Bordeaux,<br />
Portugal und Neuseeland wagten die<br />
beiden den Neuanfang. Denn das <strong>Wein</strong>gut<br />
verfügt über einen Schatz: alte Rieslingstöcke<br />
in exzellenten Mehringer Steillagen. Eva<br />
und Christian renovierten Gutsgebäude und<br />
Keller, bauten eine Vinothek mit Rundumblick<br />
auf die Mosel. Ihre überaus gelungene<br />
Kollektion beweist, wie richtig sie mit dem<br />
Neustart liegen.<br />
92+ 2023 Mehring Blattenberg Riesling<br />
trocken<br />
Dicht und fein im Duft, Salzzitronen, weiße Pomelo, Aprikosen,<br />
Quitten, Brennnessel, Salbei, Gesteinsmehl. Am Gaumen<br />
dicht und mineralisch druckvoll, feingliedrig und gut im<br />
Extrakt, feiner Säurenerv, klar und elegant, mit Potenzial für<br />
weitere Jahre. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />
91+ 2023 Mehring Zellerberg Riesling trocken<br />
Duftige Nase, weiße Blüten, Jasminblüte, Lindenblüte, Aprikosen,<br />
Mirabellen, Zitronen, Kräuterwürze. Im Mund saftige<br />
Frucht, mineralisch unterlegt, feine Phenolik, eng verwobene,<br />
frische Säure, mittelkräftig im Bau, schöne Länge, guter<br />
Trinkfluss als Solist oder bei Tisch. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />
90 2023 Mehring Riesling feinherb<br />
Feiner, mineralischer Duft, Limonenabrieb, Mandarinenschale,<br />
heißer Stein, Pfirsichblüte, insgesamt fein. Am Gaumen<br />
mit lebendiger Säure, dezente Süße, Limomensaft,<br />
Grapefruit, packend, elegante Art, schöne Griffigkeit, macht<br />
Spaß, guter Trinkfluss. 11,5 Vol.-%, DV, €<br />
93+ 2023 Mehring Zellerberg Riesling<br />
Beerenauslese<br />
Klares Goldgelb. Intensiver Duft nach getrockneten Früchten,<br />
gedörrte Aprikose, Waldhonig, Orangeat, Mirabellentarte.<br />
Am Gaumen mit einer lebendigen Säure, griffig, gut<br />
integrierte Süße, fein fließend, Orangenmarmelade, frisch<br />
bleibend, gute Länge. 9 Vol.-%, NK, €€€€<br />
92+ 2023 Mehring Zellerberg Riesling<br />
Auslese***<br />
Duft nach kandierten und getrockneten Früchten, kandierte<br />
Limonenschale, süße Mandarine, Blütenhonig, feine Würze.<br />
Am Gaumen mit einer lebendigen Säure, satte, fein schmelzende<br />
Süße, Ananassaft, Kräuterwürze, dicht und harmonisch,<br />
hohe Trinkigkeit, macht Spaß. 9,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
91 2023 Mehring Blattenberg Riesling<br />
Spätlese***<br />
Duft nach reifen Zitrusfrüchten, kandierte Mandarinenschale,<br />
etwas Blütenhonig, Pfirsichblüte, zarte Mineralik. Am<br />
Gaumen mit satter, reifer Säure, schmelzende Süße, süße<br />
Mango und Papaya, süße Orange, feine Würze, schöne Trinkigkeit,<br />
endet würzig. 9,5 Vol.-%, NK, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
265
WEINGUT<br />
SCHLOSS LIESER<br />
Am Markt 1, 54470 Lieser<br />
T: +49 6531 6431, www.weingut-schloss-lieser.de<br />
Kontakt: Thomas Haag<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo, Di, Do und Fr 10–17 Uhr,<br />
Sa 11–15 Uhr<br />
Hektar: 26 ha<br />
Der »<strong>Falstaff</strong> Winzer des Jahres 2021«<br />
ist von Arbeitsethos durchdrungen,<br />
das erkennt jeder, der sich einmal mit<br />
ihm über sein <strong>Wein</strong>gut oder allgemeiner den<br />
Beruf des Winzers unterhalten hat. Dieses<br />
Ethos zeigt sich auch in den <strong>Wein</strong>en – in ihrer<br />
qualitativen Konstanz und darin, dass sie sich<br />
nicht die geringste Nachlässigkeit leisten.<br />
Dicht und stoffig stehen sie im Glas, aber eben<br />
auch nuancenreich und mit Finesse. Die Versteigerungs-Auslese<br />
aus der Wehlener Sonnenuhr<br />
ist die Essenz dessen: Stilgefühl, gepaart<br />
mit Akribie. Das beste aber: Dieselbe<br />
Sorgfalt schmeckt man auch im Gutsriesling!<br />
94 2023 Wehlen Sonnenuhr Riesling GG<br />
Anfangs reduktiv-zugeknöpft, deutet der <strong>Wein</strong> nach Luftkontakt<br />
im Glas eine komplexe Würze von Melisse bis Korianderkorn<br />
an. Im Mund spielen Süße und Säure, eine packende<br />
Mineralität verstärkt den dichten, stoffigen Kern. Sehr gutes<br />
Potenzial! 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
94 2023 Lieser Niederberg Helden Riesling GG<br />
Noch hefegeprägt im Duft, Apfelschale, viel Schieferwürze,<br />
Gesteinsmehl, Feuerstein, Kerbel, Minze, Melisse, reife Zitronen,<br />
Pfirsich, kandierter Ingwer. Am Gaumen mit Schmelz<br />
und Würze, gut integrierte Säure, lang und dicht, Reifepotenzial.<br />
12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
91+ 2023 »Schiefer« Riesling trocken<br />
In der Nase springt einem der Schiefer direkt schon entgegen,<br />
gepaart mit Aromen weißer Grapefruit, Limettenschale<br />
und ein wenig reifer Aprikose. Am Gaumen hat der <strong>Wein</strong> eine<br />
lebendige Säure, mineralischen, saftigen Körper und einen<br />
guten Trinkfluss. 11,5 Vol.-%, NK, €€<br />
97 2023 »Lange Goldkapsel« Wehlen<br />
Sonnenuhr Riesling Auslese<br />
Versteigerung<br />
Duft nach getrockneten Früchten, gedörrte Aprikose, hochfeine<br />
Botrytis, kandierte Ananas, Orangenblüte, Honigwürze,<br />
dahinter Schiefermineralität. Am Gaumen mit viel Viskosität<br />
und Druck, lebendige Säure, fließende (von immensem<br />
Extrakt gepufferte) Süße, packend, sehr dicht und konzentriert,<br />
lang, würziger Nachhall, groß. 7 Vol.-%, NK,<br />
95 2023 Bernkastel Doctor Riesling Spätlese<br />
Versteigerung<br />
Duft nach sehr reifen Zitrusfrüchten, dazu kandierte Orange,<br />
getrocknete Papaya, viel Würze, mineralische Prägung,<br />
vielschichtig. Am Gaumen dicht, lebendige Säure, cremigfließende<br />
Süße, Honigwürze, süße Aprikose, griffig und auch<br />
leicht viskos – und doch von höchster Eleganz. Edel.<br />
7 Vol.-%, NK, €<br />
92+ 2023 Piesport Goldtröpfchen Riesling<br />
Kabinett<br />
Feiner Duft nach reifen Zitrusfrüchten, Mandarine, kandierte<br />
Limonenschale, dezente Honigwürze, feine Mineralität,<br />
Flint, heißer Stein. Am Gaumen mit frischer Säure, knackige,<br />
reife Zitrusfrucht, Spur Papaya, mineralische Grundierung,<br />
saftig und lang. 8 Vol.-%, NK, €€<br />
266 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER MOSEL<br />
WEINGUT<br />
CARL LOEWEN<br />
Matthiasstraße 30, 54340 Leiwen<br />
T: +49 6507 3094, www.weingut-loewen.de<br />
Kontakt: Christopher Loewen<br />
Ab-Hof-Verkauf: Sa 13–18 Uhr und nach Vereinbarung<br />
Flaschen/Hektar: 200.000 (100 % weiß)/18 ha<br />
Es gibt <strong>Wein</strong>e, die im Glas anfangen eine<br />
Geschichte zu erzählen, der man sich<br />
nicht entziehen kann. Dazu gehören<br />
die beiden famosen Rieslinge aus dem Longuicher<br />
Maximin Herrenberg, der »1896« –<br />
benannt nach dem Pflanzjahr der Rieslingreben,<br />
die zu den weltweit ältesten zählen dürften<br />
– wurde von Christopher Loewen vinifiziert,<br />
das GG von seinem Vater Karl Josef<br />
Loewen. Beide verknüpfen eine vibrierende<br />
Intensität, archaisches Mosel-Odeur und eine<br />
beinahe schwebende Leichtigkeit, die staunen<br />
lässt. Die Beerenauslese aus der Lage Ritsch<br />
krönt diese großartige Kollektion!<br />
96 2023 »1896« Longuich Maximin<br />
Herrenberg Riesling<br />
Archaischer und intensiver Moselgeschmack mit balsamischer<br />
Schieferwürze, eine Prise Fuder, getrocknete Limettenschale.<br />
Am Gaumen flüssig gewordene Rieslingkultur,<br />
extraktreich, tiefgründig, bis in die Wurzeln mineralisch, zarte<br />
Süße zu aristokratischer Säure, groß.<br />
12,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />
95 2023 »GG« Longuich Maximin Herrenberg<br />
Riesling trocken<br />
Leicht verschlossen im Duft mit Schieferwürze, reifem Apfel,<br />
gelbem Curry, Limettenzesten und Korianderkörnern. Intensiv<br />
am Gaumen mit viel Würze und leicht herber Saftigkeit,<br />
die DNA ist aus purem Schiefer geformt, fein ziselierte,<br />
salzige Säure, lang. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
93 2023 »GG« Thörnich Ritsch Riesling<br />
trocken<br />
Würzig, kräuterige Noten, getrocknete Limettenschale, Lorbeerblatt,<br />
Apfel, warmer Schieferweinberg, Kümmel. Setzt<br />
am Gaumen saftig und entspannt an, die mineralische Tiefe<br />
und kräuterige Intensität setzen die Akzente, Ingwer, Pfeffer,<br />
würziger Ausklang. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
91+ 2023 »Alte Reben« Leiwen Riesling<br />
trocken<br />
Apfel, Apfeltarte in der gehaltvollen Nase, Birnencrumble,<br />
ein Hauch Safran und Anis, auch Schieferwürze. Zeigt seine<br />
Substanz und mineralische Tiefe in kompakter Form und mit<br />
Gelassenheit, raffinierter Säureteppich, feines Salz, auch<br />
Cidre, süßlich-cremiger Kern. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />
96+ 2023 Thörnich Ritsch Riesling<br />
Beerenauslese<br />
Kräftige Botrytis, etwas Spargel, Zitronenmelisse, florale<br />
Noten, schöne Würzigkeit, auch mineralische Noten. Auch<br />
im Mund ist der <strong>Wein</strong> konzentriert, mit festem Säurebogen,<br />
der aber stoffig balanciert ist, dennoch leicht, starke mineralische<br />
Komponenten. 7,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />
93 2023 Thörnich Ritsch Im Schneidersberg<br />
Riesling Kabinett<br />
Würziger Duft, nasser, heißer Stein, süße Melone, kandierte<br />
Limettenschale, Orangenblüte, delikate Kräuterwürze. Am<br />
Gaumen dicht und fest, lebendige Säure, schmelzende<br />
Süße, pikant, schieferwürzig, vibrierend, süße Zitrusfrucht,<br />
dicht und lang, kraftvoller Kabinett. 8,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
267
WEINGUT<br />
DR. LOOSEN<br />
St. Johannishof 1, 54470 Bernkastel-Kues<br />
T: +49 6531 3426, www.drloosen.de<br />
Kontakt: Ernst F. Loosen<br />
Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />
Flaschen/Hektar: 400.000 (100 % weiß)/55 ha<br />
Ernst F. Loosen ist ein Universalgelehrter<br />
des <strong>Wein</strong>s: Immer wieder findet er<br />
eine Information in einem alten Buch,<br />
die ihn auf neue Ideen und zu neuen Projekten<br />
bringt. Die Serie der furiosen »Réserve«-<br />
GGs, die zwei Jahre im Fass und vor dem<br />
Verkauf weitere drei Jahre in der Flasche reifen,<br />
ist nur die sichtbare Spitze all dessen,<br />
was sonst noch in den Kellern in Bernkastel<br />
schlummert: Rieslinge, die drei, vier, sieben<br />
Jahre im Fass liegen. Dass das <strong>Wein</strong>gut indes<br />
nicht nur die Kür beherrscht, zeigen exzellente<br />
Basisweine wie »Blauschiefer« oder Graacher<br />
Ortsriesling.<br />
97+ 2018 »Réserve« Erden Prälat Riesling GG<br />
Der verschlossene Duft zeigt mit tropischen Anklängen die<br />
Kennzeichen einer Auslesefrucht. Heißer Stein. Im Mund ist<br />
der <strong>Wein</strong> derzeit komplett abgetaucht, die dichten Phenole<br />
deuten gewaltiges Potenzial an, feste Säure trägt, taktile<br />
Mineralität vibriert. Geduld! 12,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />
96 2018 »Réserve« Wehlen Sonnenuhr<br />
Riesling GG<br />
Im Duft, wie mit dem Lineal gezogen: würziger Schieferriesling.<br />
Melisse, Pfirsich, Stein – und eine Prise Überreife. Im<br />
Mund legen Säure, Stoffigkeit und Mineralität Starkstrom<br />
an. Die Power des <strong>Wein</strong>s wird von reicher Süße verstärkt. Die<br />
nächsten zehn Jahre nicht anfassen! 12,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />
96 2018 »Réserve« Ürzig Würzgarten<br />
Riesling GG<br />
Brenzlig-würzig im Duft, auch Untertöne von rotem Apfel,<br />
Veilchen, Rosine, und kandierten Früchten sind da. Der Gaumen<br />
setzt seidig und mit leichter Viskosität an, fleißt ganz<br />
ruhig und rund mit feinem Säurefaden und einer den Extraktreichtum<br />
abrundenden Süße. 12,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />
92+ 2023 Graach Riesling trocken<br />
Einladend im Duft, florale Noten, Aprikosen, Quitten, weiße<br />
Grapefruit, Limetten, Orangenzeste, Fenchelsaat, Schieferwürze,<br />
Gesteinsmehl. Am Gaumen saftige Konzentration<br />
und mit Zug sowie guter Balance von Frucht und Würze, feingliedrige<br />
Säure, schlank, dennoch mit gutem Extrakt, Trinkgenuss,<br />
lange am Gaumen. 12 Vol.-%, NK, €€<br />
97 2023 »Goldkapsel« Erden Prälat Riesling<br />
Auslese<br />
Mineralisch-würzig geprägte Nase, etwas Rauch, heißer Stein,<br />
kandierte Südfrüchte, Mango, Maracuja, nach Belüftung Schieferwürze.<br />
Am Gaumen von immenser Dichte, pikant, lebendige<br />
Säure, Rauch, Schiefer, Papaya, sehr komplex und lang, elegant<br />
bleibend, groß, enormes Potenzial. 9 Vol.-%, NK, €€€€<br />
94+ 2023 »Alte Reben« Ürzig Würzgarten<br />
Riesling GG<br />
94+ 2023 »Alte Reben« Erden Treppchen<br />
Riesling GG<br />
93+ 2023 »Alte Reben« Wehlen Sonnenuhr<br />
Riesling GG<br />
91 2023 »Blauschiefer« Riesling trocken<br />
93+ 2023 Erden Treppchen Riesling Spätlese<br />
92+ 2023 Ürzig Würzgarten Riesling Kabinett<br />
91 2023 Erden Treppchen Riesling Kabinett<br />
268 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
LORENZ<br />
WEINGÜTER MOSEL<br />
Neustraße 6, 54340 Detzem<br />
T: +49 6507 3802, www.lorenz-weine.com<br />
Kontakt: Tobias Lorenz<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Hektar: 10 ha<br />
Handgemacht – dieser Philosophie hat<br />
sich Tobias Lorenz konsequent verschrieben.<br />
In Detzem an der Mittelmosel<br />
bewirtschaftet er das seit 1727 bestehende<br />
<strong>Wein</strong>gut, seine Leidenschaft gehört den<br />
traditionellen Riesling-Steillagen im Moseltal.<br />
Der Winzer erzeugt vielschichtige, filigrane<br />
<strong>Wein</strong>e mit klarem Herkunftsnachweis, leicht<br />
im Alkohol, dennoch zupackend in Extrakt<br />
und Mineralik. Schon der Duft erinnert an die<br />
traditionelle Mosel mit einem Hauch Fuder<br />
und schieferiger Würze, faszinierend! Wir<br />
nehmen Tobias Lorenz auf unsere Watchlist<br />
für den dritten Stern.<br />
92+ 2022 »Alte Reben GG« Pölich Held<br />
Riesling trocken<br />
Recht intensiv in der Nase, würzig, ein Hauch Petrol zum reifen<br />
Pfirsich, Aprikose, Aprikosenmark, Schiefer. Gelassen<br />
und souverän am Gaumen, mit einer reifen, kühl wirkenden<br />
Säure, feste, schlanke Struktur, phenolische Pixel, die Mineralik<br />
verleiht Tiefgründigkeit. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2023 »Alte Reben« Detzem Maximiner<br />
Klosterlay Riesling feinherb<br />
Mineralisch-würziger Duft, heißer Stein, eine Spur Zündholz,<br />
reife Zitrusfrüchte, auch exotische Früchte, Maracuja, süße<br />
Minze. Am Gaumen mit feiner Süße, lebendige Säure, mineralische<br />
Würze, feine Griffigkeit, dezente Süße, sehr trinkig,<br />
toll zu pikanten Gerichten. 10 Vol.-%, DV, €€<br />
92 2022 Trittenheim Apotheke Riesling<br />
trocken<br />
Warmer Schiefer, warme Apotheke, ein Hauch Petrol, kräuterig,<br />
Noten von Spontangärung, etwas Hopfen und Malz.<br />
Schlanker, straffer Bau, Schmelz, Saft und Würze finden zueinander,<br />
die Schiefermineralik verbindet alle Elemente, die<br />
Restsüße ist gut eingewoben. 11 Vol.-%, DV, €€<br />
91+ 2023 »Grauschiefer« Detzem Maximiner<br />
Klosterlay Riesling trocken<br />
So riecht die traditionelle Seite der Mosel: Schiefermineralik,<br />
ein Hauch Fuder und Gewölbekeller, Apfel, Pfirsich. Frischer<br />
Auftakt im Mund mit einer gepflegten, fein ziselierten<br />
Säurespur, Apfel, ein Hauch Grapefruit, die Mineralik sammelt<br />
sich und führt ins Finale. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
93+ 2023 »Pfarrwingert« Detzem Maximiner<br />
Klosterlay Riesling Auslese<br />
Anfangs noch verschlossen im Duft, Honigwürze, kandierte<br />
und getrocknete Früchte, Limone, Papaya, süße Minze. Am<br />
Gaumen druckvoll und mit viel Schmelz, Schieferwürze,<br />
Aprikosenmarmelade, süßer Pfirsich, delikate Säure, saftig,<br />
frisch bleibend. 8 Vol.-%, NK, €€<br />
93 2023 »Alte Reben« Thörnich Ritsch<br />
Riesling Spätlese<br />
Kräftig-würzige Nase, etwas Blütenhonig, getrocknete Aprikose,<br />
Pfirsichmarmelade, Mango, Papaya, kandierte Früchte,<br />
Dattel, etwas Minze. Am Gaumen mit schmelzender Süße,<br />
sehr griffig, süßer Pfirsich, feine Säure, tiefe Mineralität,<br />
lang, elegant bleibend. 8,5 Vol.-%, NK, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
269
WEINGUT<br />
MARING-PRIGGE<br />
Konstantinstraße 3, 54347 Neumagen-Dhron<br />
T: +49 6507 992100, www.maring-prigge.de<br />
Kontakt: Corvin Prigge<br />
Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />
Flaschen/Hektar: 40.000 (90 % weiß, 5 % rot,<br />
3 % Rosé, 1 % süß, 1 % Schaumwein)/2,6 ha<br />
Wie kommen zwei Hamburger zu<br />
einem <strong>Wein</strong>gut an der Mosel? Es<br />
sei ihrer Tätigkeit als Unternehmensberater<br />
geschuldet, dass sich Florian<br />
Maring und Corvin Prigge zu Genussmenschen<br />
und <strong>Wein</strong>liebhabern entwickelt haben.<br />
Als im Sommer 2021 ein Traditionsweingut in<br />
Neumagen-Dhron zum Verkauf stand, griffen<br />
sie beherzt zu. Verblüfft stellten wir im vergangenen<br />
Jahr fest, dass ihre Rieslinge und<br />
Weißburgunder bereits im ersten Jahrgang<br />
richtig gut schmecken: Sie haben Saft, Mineralik<br />
und Balance. Daran knüpfen die Rieslinge<br />
des neuen Jahrgangs nahtlos an.<br />
91+ 2023 »Shanghai« Riesling feinherb<br />
RR/MT/GM6<br />
Zitronengelb. Einen Moment kühl im Duft, dann verlockend<br />
fruchtig und reif mit einem floralen Touch. Am Gaumen<br />
auch ein Hauch Bitterness bei reifer Frucht und saftigem<br />
Antrunk. Der Riesling »Shanghai« präsentiert sich im leicht<br />
süßlichen Nachhall global und für viele <strong>Wein</strong>liebhaber attraktiv.<br />
9,5 Vol.-%, DV, €<br />
91+ 2023 »Steillage« Riesling trocken<br />
Zitronengelb in der Farbgebung und sehr jugendlich im ersten<br />
Duft. Leichtes Bitzeln, reifer gelber Apfel, Zironenzeste,<br />
Schieferwürze und gelbe Birne. Am Gaumen trägt die animierende<br />
Säure sowohl die reife Frucht als auch die latente<br />
Süße. Guter Nachhall. 12 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2023 »Hamburg« Riesling trocken RR/MT<br />
Kühl und animierend im ersten Duft. Aromen von nassem<br />
Stein, grünem Apfel, jungem rosa Pfirsich und reifer Birne.<br />
Am Gaumen herrlich mineralisch, feine Phenolik und guter<br />
Säurezug. Ein Hauch Süße sorgt für Charme und Präsenz im<br />
direkten Trinkgenuss. 11 Vol.-%, DV, €<br />
91 2023 »Steillage« Riesling feinherb<br />
Herrlich klassisch im ersten Duft. Wunderbare Schieferwürze,<br />
reifer gelber Pfirsich, Apfelschale, Holunderblüte und<br />
auch etwas Zitrisches. Am Gaumen saubere Süße, gut kompensierende<br />
Säure bei sehr reifem Fruchtbild. Hier entwickelt<br />
sich ein attraktiver Speisenbegleiter. 11,5 Vol.-%, DV, €€<br />
89+ 2023 Weißer Burgunder trocken<br />
Blasses Zitronengelb, reife Birne, rosa Pfirsich, junge Haselnuss,<br />
nasser Stein und Mirabelle. Am Gaumen attraktiv würzig,<br />
auch mineralisch in einem mittleren Körper bei guter<br />
Frucht und balancierender, lebendiger Säure. Der <strong>Wein</strong><br />
bringt bereits Trinkfreude. 10,5 Vol.-%, DV, €<br />
92 2023 »Steillage« Riesling Kabinett<br />
Blass in der Farbe, umso intensiver im reifen Duft. Reife gelbe<br />
Birne, Aprikose, Bienenwachs und etwas Petrol. Am Gaumen<br />
mit guter Saftigkeit, dann etwas herb und direkt wieder<br />
fruchtig und zugänglich. Schieferwürze, gute Säure und ein<br />
Hauch Mineralik begleiten den Nachhall. 10 Vol.-%, DV, €€<br />
270 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
MAXIMIN<br />
GRÜNHAUS<br />
WEINGÜTER MOSEL<br />
WEINGUT DER FAMILIE VON SCHUBERT<br />
Maximin Grünhaus 1, 54318 Mertesdorf<br />
T: +49 651 5111, www.maximingruenhaus.de<br />
Kontakt: Maximin von Schubert<br />
Ab-Hof-Verkauf: April bis Nov. Mo bis Sa 10–17 Uhr<br />
Hektar: 34 ha<br />
Das legendäre Ruwer-<strong>Wein</strong>gut eilt von<br />
Erfolg zu Erfolg – das Abtsberg-GG<br />
aus dem Jahrgang 2022 ist einer der<br />
besten Rieslinge, die das warme und trockene<br />
Jahr in <strong>Deutschland</strong> hervorgebracht hat. Aus<br />
dem Jahrgang 2023 überzeugte die preisliche<br />
Mittelklasse, etwa die Grünhäuser Ortsweine<br />
in trockener und feinherber Abstimmung<br />
ebenso wie die saftigen fruchtsüßen Prädikate.<br />
Immer mehr Raum nehmen auch die Burgunder<br />
ein: Der »Réserve«-Pinot-Blanc weckt<br />
kulinarische Fantasie, und das Spätburgunder-GG<br />
– in der Verkostung für diesen <strong>Guide</strong><br />
leider abwesend – ist ganz ausgezeichnet.<br />
98 2022 Maximin Grünhaus Abtsberg<br />
Riesling GG<br />
Die Würze des <strong>Wein</strong>s ist noch verschlossen, deutet aber<br />
kommende Pracht an: mit kräuterwürzigen Tönen, Gewürzaromen<br />
und balsamischen, fast an Weihrauch erinnernden<br />
Schiefernoten. Im Gaumen sind eine feine Stoffigkeit und<br />
reife Säure passgenau in den geschmeidigen Körper eingebettet.<br />
Lang, saftig, sehr mineralisch und brillant!<br />
12 Vol.-%, NK, €€€<br />
95 2022 Maximin Grünhaus Herrenberg<br />
Riesling GG<br />
Zitrisch und floral im Duft, Flieder, auch mineralische Untertöne.<br />
Der Gaumen hat eine schöne Balance in mittlerer bis<br />
mittelhoher Dichte: Die Phenolik ist fein und frisch, nicht<br />
überakzentuiert, Säure und taktile Mineralität geben dem<br />
<strong>Wein</strong> Dynamik und Eleganz, ohne den Pfad der Finesse zu<br />
verlassen. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />
93 2023 »Superior« Maximin Grünhaus<br />
Abtsberg Riesling feinherb<br />
In der Nase Aromen von reifen gelben Früchten, Aprikose,<br />
Mirabelle, Schieferwürze, Cantaloupe-Melone, gepaart mit<br />
leicht floralen Noten. Am Gaumen ein schönes Süße-Säure-<br />
Verhältnis, feine Phenole, die Ruwermineralität ist mit einem<br />
extraktreichen Abgang super herausgearbeitet.<br />
11 Vol.-%, NK, €€€<br />
91+ 2023 »Maximin« Riesling feinherb<br />
Im Duft: kandierte Zitronenschale, Aprikose, ein wenig Eukalyptus<br />
und steinige Mineralität. Am Gaumen eine frische<br />
Säure, ausgewogenes Süße-Säure-Verhältnis, eine feine<br />
Phenolik mit schöner Salzigkeit. 11 Vol.-%, DV, €<br />
95+ 2023 Maximin Grünhaus Herrenberg<br />
Riesling Auslese<br />
Fein ziselierter, mineralisch geprägter Duft, heißer Stein, etwas<br />
Feuerstein, pikante Kräuterwürze, Melisse, dann Limone<br />
und Grapefruit. Am Gaumen mit pikanter Säure, zupackend,<br />
direkt, fein, perfekt balancierte Süße, zarte Phenole,<br />
Limone, Minze, dicht und fein, edel. 7 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2021 »Réserve« Maximin Grünhaus<br />
Pinot Blanc trocken<br />
92+ 2023 Maximin Grünhaus Grünhäuser<br />
Riesling feinherb<br />
92+ 2023 »Grünhäuser 1G« Riesling trocken<br />
91 2023 »Schloss« Riesling trocken<br />
93+ 2023 Maximin Grünhaus Abtsberg<br />
Riesling Spätlese<br />
93+ 2023 Maximin Grünhaus Bruderberg<br />
Riesling Kabinett<br />
90+ 2023 Maximin Grünhaus Schloss Riesling<br />
Kabinett<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
271
WEINGUT<br />
MARKUS MOLITOR<br />
Haus Klosterberg, 54470 Bernkastel-Wehlen<br />
T: +49 6532 954000, www.markusmolitor.com<br />
Kontakt: Markus Molitor<br />
Ab-Hof-Verkauf: täglich 10–17 Uhr,<br />
Voranmeldung erbeten<br />
Flaschen/Hektar: 466.700 (97 % weiß, 3 % rot)/120 ha<br />
Markus Molitor bewirtschaftet inzwischen<br />
120 Hektar – eine wahre Herkulesaufgabe,<br />
schließlich reden wir<br />
über Steillagen und nicht über Rübenäcker,<br />
die mit imposanten Landmaschinen zu bearbeiten<br />
sind. Die Logistik hinter der <strong>Wein</strong>bergsarbeit<br />
muss gigantisch sein. Gleiches gilt<br />
für den Keller, in dem Markus Molitor erkennbarerweise<br />
die Individualität in jeder<br />
Lage, jedem Prädikat und jeder Kelterung<br />
herausarbeitet. Die <strong>Wein</strong>e der 2023er Jahrgangs<br />
liegen auf einer Linie dessen, was man<br />
von Molitor kennt: Sie haben Dichte, Frische<br />
und Ausgewogenheit auf bestem Niveau.<br />
94 2023 »Weiße Kapsel« Wehlen Sonnenuhr<br />
Riesling** Auslese trocken<br />
Noch ein wenig verschlossen im Duft, wobei aber bereits<br />
eine sehr elegante und pfeffrige Würzigkeit erkennbar ist.<br />
Ebenso ein Hauch von Schwarzer Johannisbeere und Grapefruit.<br />
Am Gaumen ist dann die Konzentration und der Druck<br />
durch die Mineralität spürbar. 11,5 Vol.-%, DV, €€<br />
94 2023 »Grüne Kapsel« Bernkastel<br />
Badstube Riesling Auslese*<br />
Im Duft Bienenwachs, Zitrus und balsamische Noten. Schiefer.<br />
Im Mund hat der <strong>Wein</strong> eine feine, saftige Eleganz, der<br />
Säurefaden strahlt, die Süße untermalt den Extrakt und verstärkt<br />
Spiel und Vielschichtigkeit. 10,5 Vol.-%, DV, €€<br />
92 2023 »Fuder 6« Zeltingen Sonnenuhr<br />
Riesling Kabinett<br />
Der Duft ist »kühl« und elegant mit einiger Tiefe. Grüner Apfel,<br />
Birne und weißer Pfeffer. Auf Gaumen zeigen sich dann<br />
eine aparte Bitternis, Nerv und eine sehr filigrane Phenolik.<br />
Hat auf jeden Fall weiteres Potenzial. 12 Vol.-%, DV, €€<br />
96+ 2023 »Goldene Kapsel« Wehlen<br />
Sonnenuhr Riesling*** Auslese<br />
Intensiver Duft nach kandierten Früchten, Orangeat, kandierte<br />
Limone, getrocknete Ananas, Blütenhonig. Hochfeine<br />
Botrytis. Am Gaumen mit dichtem, elegantem Schmelz, mineralisch<br />
grundiert, süße Mandarine, Honigwürze, ein Amalgam<br />
aus Süße, Stoff und MIneralität, tolle Balance, sehr lang,<br />
Potenzial. 12 Vol.-%, DV, €€<br />
96 2023 »Goldene Kapsel« Ockfen Bockstein<br />
Riesling** Auslese<br />
Duft nach pikanter Schieferwürze, dazu Zündholz, Flint,<br />
auch kandierte Limonenschale, Gesteinsmehl, vielschichtig.<br />
Am Gaumen mit reichhaltiger süßer Frucht, präzise Säure,<br />
sehr viel Spannung, Dynamik, flirrende Mineralität, druckvoll,<br />
lang und komplex, viel Potenzial. 12 Vol.-%, DV, €€<br />
93 2023 »Weiße Kapsel« Zeltingen<br />
Sonnenuhr Riesling Auslese trocken<br />
93 2023 »Grüne Kapsel« Graach<br />
Himmelreich Riesling Spätlese<br />
93 2023 »Weiße Kapsel« Ürzig Würzgarten<br />
Riesling Spätlese trocken<br />
92 2023 »Grüne Kapsel« Ürzig Würzgarten<br />
Riesling Kabinett<br />
92+ 2023 »Weiße Kapsel« Saarburg Rausch<br />
Riesling Spätlese trocken<br />
93 2023 »Goldene Kapsel« Zeltingen<br />
Sonnenuhr Riesling Spätlese<br />
92 2023 »Goldene Kapsel« Kinheim<br />
Rosenberg Riesling Kabinett<br />
272 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEIN+GUT<br />
OSTER<br />
Bachstraße 11, 56814 Ediger-Eller<br />
T: +49 2675 220, www.weingut-oster.de<br />
WEINGÜTER MOSEL<br />
Kontakt: Daniel Oster<br />
Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />
Hektar: 5 ha<br />
Wo die Mosel ihre schönste Schleife<br />
zieht, entlang des steilsten <strong>Wein</strong>bergs<br />
Europas – dem Calmont –,<br />
liegt das <strong>Wein</strong>+Gut Oster. »Wir sind zu Hause,<br />
wo der <strong>Wein</strong> wächst«, sagen Kathrin und<br />
Daniel Oster, die ihre mühsame Arbeit eines<br />
Jahres in steilen Schieferhängen mit besonderen<br />
<strong>Wein</strong>en belohnen wollen. Wir schätzen<br />
diese unaufgeregten, in sich ruhenden Gewächse,<br />
die es mit ihrer schiefrigen Würze verstehen,<br />
einen für sich einzunehmen. Neben<br />
dem Riesling aus dem Calmont imponiert vor<br />
allem der Pinot Meunier mit Terroir- und Sortenausdruck.<br />
Well done!<br />
91 2022 Eller Calmont Riesling trocken<br />
Der Duft vermittelt eine beinahe meditative Gelassenheit,<br />
reifer Pfirsich, Aprikose, Honigwabe, Schiefermineralik. Am<br />
Gaumen gelassen fließend mit reifer, tragender Säure und<br />
als Kontrast eine merkliche Würze, die sich auch aus der<br />
Mineralik speist. Eigen, schön. 12 Vol.-%, KK, €€<br />
90+ 2023 »Fine« Riesling feinherb<br />
Keine laute Nase, fein in sich gewobene Aromenmosaike,<br />
Pfirsich, Birne, Aprikose, anklingende Schieferwürze. Im<br />
Tempo beinahe Slow Motion am Gaumen, fein ziselierte Säure,<br />
merkliche Honigsüße mit klarer Frucht, griffige Phenolik<br />
und würzige Mineralik schaffen Profil. 11,5 Vol.-%, DV, €<br />
90 2023 Eller Höll Roter Riesling trocken<br />
Feine Schieferwürze mit kräuterigen Noten, reifer <strong>Wein</strong>bergpfirsich,<br />
reife Birne, roter Apfel, Quittenchutney. Setzt saftig<br />
an mit süßlicher Fruchtbegleitung (Apfel und Birne), merkliche<br />
Phenole stützen die schlank gehaltene Struktur, dezente<br />
Herbe, mineralisch. 12,5 Vol.-%, KK, €€<br />
89+ 2023 »Paul« Riesling trocken<br />
<strong>Wein</strong>bergpfirsich im anziehenden Duft, Apfel, Aprikose und<br />
auch Mandarine, dazu feinwürzige Schiefermineralik. Unaufgeregt<br />
und gelassen am Gaumen, kein <strong>Wein</strong>, der zum Aktionismus<br />
neigt, reife, zurückgenommene Säure, Saft von Apfel,<br />
auch Birne, mineralisch, klar. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
89+ 2023 »Vereinte Vielfalt« Cuvée trocken<br />
RR/WB/MT<br />
Etwas Klarapfel eröffnet den frischen, fruchtigen Duft, weiße<br />
Birne, Mandarine, auch Blüten kommen dazu. Apfel dominiert<br />
auch zunächst den Gaumen, schlanker Bau, klarer Birnensaft,<br />
der vom Herben ins Süßliche changiert, feine Würze,<br />
entspannte Säure, griffige Phenolik. 12 Vol.-%, DV, €<br />
91+ 2022 Pinot Meunier trocken<br />
Duftige Nase mit leicht getrockneten Rosenblättern, frische<br />
und getrocknete Himbeere, Hagebutte, erdige Noten. Ein<br />
Pinot Meunier der Mosel mit kompakter Struktur, der die<br />
Rebsorte auf gelassene Art in seinem Schieferterroir zeigt,<br />
stabile Säure, gute Mineralik. 13 Vol.-%, KK, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
273
WEINGUT<br />
VON OTHEGRAVEN<br />
<strong>Wein</strong>straße 1, 54441 Kanzem<br />
T: +49 6501 150042, www.von-othegraven.de<br />
Kontakt: Grit Schedlinski<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Flaschen/Hektar: 100.000 (100 % weiß)/16 ha<br />
Es ist sicher kein Zufall, dass uns das<br />
<strong>Wein</strong>gut von Othegraven fast ausschließlich<br />
restsüße <strong>Wein</strong>e zur Verkostung<br />
eingeschickt hat – diese klassische Saar-<br />
Süße beherrscht das Team um Kellermeister<br />
Swen Klinger einfach auf Weltklasseniveau!<br />
Gerade bei den Kabinett- und den Spätleseprädikaten<br />
demonstriert von Othegraven eindrucksvoll,<br />
wie wunderbar Terroir, vife Säure,<br />
ausgefeilte Aromatik und feine Süße zusammenpassen.<br />
Die <strong>Wein</strong>e sind perfekt balanciert<br />
und bereiten großen Trinkspaß – und das bei<br />
erfrischend niedrigen Alkoholgradationen. Es<br />
ist schlicht ein Genuss!<br />
91 2023 Kabinett Riesling feinherb<br />
Duft nach Zündholz, Feuerstein, dahinter reife Zitrusfrucht,<br />
Pomelo, Orangenblüte, dazu dezente Schieferwürze, animierend.<br />
Am Gaumen mit feiner Würze, griffig, roter Apfel,<br />
Pfirsich und Aprikose, frische Säure, harmonisch, lädt ein<br />
zum zweiten Glas. 9 Vol.-%, DV, €€<br />
95 2023 Kanzem Altenberg Riesling Auslese<br />
Mineralisch geprägter Duft, heißer, nasser Stein, Botrytisbeteiligung,<br />
exotische Früchte, Mango und Papaya, Orangenschale.<br />
Am Gaumen mit lebendiger, pikanter Säure, schmelzende<br />
Süße, Zitrusfrische, packend und dicht, perfekt balanciert,<br />
ganz viel Potenzial. 8 Vol.-%, NK, €€€<br />
94+ 2023 Ockfen Bockstein Riesling Auslese<br />
Intensiver Duft nach reifen, hellen Früchten, süßer Pfirsich,<br />
auch etwas Blütenhonig, dann Papaya und Mango, mit Belüftung<br />
frische Minze, vielschichtig. Am Gaumen dicht, fest<br />
und schmelzend, sehr griffig, lebendige Säure, feine Süße,<br />
reife Frucht, mineralische Grundierung, lang.<br />
7,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
94 2023 »Alte Reben« Kanzem Altenberg<br />
Riesling Spätlese<br />
Anfangs eher verhalten in der Nase, dann süße helle Frucht,<br />
ganz delikat und geschiffen, Aprikosenblüte, Orangenabrieb,<br />
später Papaya. Am Gaumen mit feiner, delikater Säure, griffig,<br />
schmelzende Süße, Mandarine, Rosenholz, ganz fein und<br />
dicht, elegant und lang. 7,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
93+ 2023 »Alte Reben« Wawern Großer<br />
Herrenberg Riesling Spätlese<br />
Intensiver Duft, Flint, Zündholz, dahinter reife Zitrusfrucht,<br />
Pfirsichblüte kommt dazu, später auch etwas Mango und<br />
Minze. Am Gaumen mit lebendiger Säure, zupackend, fest,<br />
sehr gut integrierte Süße, pikante Zitrusfrucht, elegant, endet<br />
wunderbar frisch. 7,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
90+ 2023 »Max« Riesling trocken<br />
93+ 2023 Ockfen Bockstein Riesling Spätlese<br />
93 2023 Kanzem Altenberg Riesling<br />
Spätlese<br />
92+ 2023 Kanzem Altenberg Riesling Kabinett<br />
92+ 2023 Wawern Großer Herrenberg Riesling<br />
Kabinett<br />
92 2023 Ockfen Bockstein Riesling Kabinett<br />
92 2023 Wiltingen Kupp Riesling Kabinett<br />
274 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
PAULINSHOF<br />
Paulinstraße 14, 54518 Kesten<br />
T: +49 6535 544, www.paulinshof.de<br />
WEINGÜTER MOSEL<br />
Kontakt: Familie Jüngling<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–18 Uhr, Sa 9–17 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 69.300 (95 % weiß, 5 % Schaumwein)/9<br />
ha<br />
Die junge Generation hat den Paulinshof<br />
übernommen – und es zeigen sich<br />
erste behutsame Veränderungen im<br />
<strong>Wein</strong>stil: Carina und Oliver Jüngling scheinen<br />
uns mehr auf Frische als auf Fruchtigkeit<br />
zu arbeiten, in diesem Sinn interpretieren wir<br />
das ganz hervorragend gelungene 2022er<br />
»GG« aus dem Paulinshofberg. Den Kontrast<br />
dazu bildet das etwas konventionellere »GG«<br />
aus der Monopollage Kammer – natürlich<br />
hat auch dieser etwas barockere Stil seine<br />
Reize. Wir sind gespannt, wie es hier stilistisch<br />
weitergeht – der Aufstieg in die nächste<br />
Sterneklasse ist in Reichweite.<br />
94+ 2022 »GG« Kesten Paulinshofberg<br />
Riesling trocken<br />
Eine balsamisch angehauchte Schieferwürze steigt aus<br />
dem Glas, Blutorange, Zitrone. Im Mund vereint der <strong>Wein</strong><br />
Geschmeidigkeit, mineralischen Extrakt und Druck, löst im<br />
Abgang die Extraktspannung saftig auf, wirkt dabei immens<br />
jung und stoffig – und dürfte zu größter Komplexität reifen.<br />
11,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
93 2022 »GG« Brauneberg Kammer Riesling<br />
trocken<br />
Ein relativ kräftiges Gelb mit grünlichen Reflexen. Im Duft<br />
zeigt sich etwas Überreifefrucht: Rosine, Aprikose. Im Mund<br />
setzt der <strong>Wein</strong> geschmeidig und getragen an, trockene Phenole<br />
und ein festes Säuregerüst bilden den Kontrapunkt zur<br />
Süße und zur reichen Fülle dieses im Stil einer trockenen<br />
Auslese gehaltenen <strong>Wein</strong>s. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
91 2023 »Steiles Ding« Riesling Kabinett<br />
feinherb<br />
Im Duft delikate Schieferwürze, Abrieb von Orange und Limette,<br />
feine Würze, Melisse, Pfirsichblüte, vielschichtig. Am<br />
Gaumen mit reifer Säure, dezente Süße, schönes Spiel, griffige,<br />
süße Zitrusfrucht, mineralisch geprägt, gute Struktur,<br />
prima zu pikanten Gerichten. 11,5 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2023 Brauneberg Juffer Riesling Kabinett<br />
trocken<br />
Die üppige Pfirsichfrucht schlägt eher Spätlese- als Kabinetttöne<br />
an, mit ihrer Klarheit und Frische macht sie den<br />
Duft aber sehr attraktiv. Im Mund eröffnet der <strong>Wein</strong> geschmeidig,<br />
entfaltet dann eine feine Spannung aus Säure,<br />
Mineralität und Stoff. Der Schiefer prägt den Abgang.<br />
12 Vol.-%, DV, €€<br />
90+ 2023 Kesten Paulinshofberg Riesling<br />
feinherb<br />
Balsamisch würziger Duft, Pfirsichblüte, kandierte Orange,<br />
heißer Stein, mineralisch unterlegt, warme Kräuter. Am<br />
Gaumen mit lebendiger Säure, dezente Süße, griffig und zupackend,<br />
zitrische Frische, Limone, Minze und Schieferwürze,<br />
endet frisch. 11,5 Vol.-%, DV, €€<br />
93+ 2023 Brauneberg Juffer Riesling Auslese<br />
Duft nach kandierten Früchten, getrocknete Aprikose, Blütenhonig,<br />
Bienenwachs, geröstete Haselnss, gedörrte Birne.<br />
Am Gaumen dicht und satt ansetzend, lebendige Säure, zupackend,<br />
direkt, flirrende Süße, eingekochter Pfirsich, viel<br />
Zug und Druck, Mango, Würze, gute Länge. 10 Vol.-%, NK, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
275
WEINGUT<br />
AXEL PAULY<br />
Hochstraße 80, 54470 Lieser<br />
T: +49 6531 6143, www.wein-pauly.de<br />
Kontakt: Axel Pauly<br />
Ab-Hof-Verkauf: Di bis Sa 9–17:30<br />
Flaschen/Hektar: 186.700 (76 % weiß, 10 % rot,<br />
4 % Rosé, 8 % süß, 2 % Schaumwein)/10 ha<br />
Axel Pauly mag recht haben, wenn er<br />
sagt, dass es wahrscheinlich etwas<br />
Einfacheres gibt, als ein Familienweingut<br />
an der Mosel zu übernehmen – wie<br />
gut, dass er sich auf das Abenteuer eingelassen<br />
hat! Jahr für Jahr beschert er uns aus<br />
seinen vom Schiefer geprägten Steillagen<br />
wunderbar mineralische, herrlich elegante<br />
<strong>Wein</strong>e, die ungemein klar sind und über<br />
einen großartigen Trinkfluss verfügen. Das<br />
gilt übrigens nicht nur für die Rieslinge in<br />
ihren verschiedenen Ausprägungen, sondern<br />
auch für den tollen Spätburgunder, der in die<br />
Versteigerung geht.<br />
92+ 2022 »GG« Lieser Niederberg-Helden<br />
Riesling trocken<br />
Feiner, mineralisch geprägter Duft, heißer Stein, Gesteinsmehl,<br />
Aprikose, feine Kräuter, Minze und Melisse, animierend.<br />
Am Gaumen mit lebendiger Säure, fester Kern, knackige<br />
Zitrusfrüchte, etwas Maracuja, getragen von delikater<br />
Schieferwürze, gute Länge. 12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
91+ 2023 »Steinerd Alte Reben« Bernkastel-<br />
Kues Kardinalsberg Riesling feinherb<br />
Feiner Duft, delikate Schieferwürze, etwas süße Mandarine,<br />
Birne, reifer Apfel, kandierte Limone, dazu schöne Würze, etwas<br />
Rauch. Am Gaumen schmelzend und griffig, lebendige<br />
Säure, Orange, auch etwas Mango, schöne Phenole, gut integrierte<br />
Süße, delikat. 11 Vol.-%, DV, €€<br />
90 2023 »Generations« Riesling feinherb<br />
Animierend frischer leichter Duft, helle Blüten, etwas Pfirsich,<br />
zarter Limonenabrieb, später Birne und gelber Apfel,<br />
Mirabelle. Am Gaumen mit feiner Säure, zarte Süße, feine<br />
Fruchtigkeit, griffig und trinkig, wieder etwas Apfel, sehr<br />
ausgewogen, macht Spaß. 10,5 Vol.-%, DV, €<br />
93 2022 »GG« Lieser Niederberg-Helden<br />
Spätburgunder Versteigerung trocken<br />
Feiner Duft nach roten Früchten, Sauerkirsche, etwas Himbeere,<br />
knackige Brombeere, dazu feiner Rauch, mineralische<br />
Würze, insgesamt delikat. Am Gaumen mit lebendiger Säure,<br />
zupackende Gerbstoffe, erneut rote Früchte, hat viel<br />
Spannung und eine gute Länge. 13 Vol.-%, NK,<br />
93+ 2023 Lieser Niederberg-Helden Riesling<br />
Auslese<br />
Duft nach kandierten Zitrusfrüchten, Limonenschale, dann<br />
Pfirsichmarmelade, Blütenhonig und süße Minze. Am Gaumen<br />
mit einer delikaten Süße, feine Säure, kandierte Früchte,<br />
süße Orange, Mandarinengelee, Kräuterwürze, dicht und<br />
balanciert, schöne Länge. 7,5 Vol.-%, DV, €€<br />
92 2023 Lieser niederberg-Helden Bärlay<br />
Riesling Kabinett Versteigerung<br />
Mineralisch geprägter Duft, heißer Stein, Zündholz, dahinter<br />
kandierte Limonenschale, Orangenabrieb, eine Spur Bergamotte,<br />
Melisse. Am Gaumen elegant und fein fließend, lebendige<br />
Säure, reife Zitrusfrucht, griffig, mineralisch geprägt,<br />
zarte Süße, endet frisch. 8,5 Vol.-%, NK, €<br />
276 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER MOSEL<br />
<br />
WEINGUT<br />
DR. PAULY-<br />
BERGWEILER<br />
Gestade 15, 54470 Bernkastel-Kues<br />
T: +49 6531 3002, www.pauly-bergweiler.com<br />
Kontakt: Stefan Pauly<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Sa 14–18 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 130.000 (99 % weiß, 1 % rot)/16 ha<br />
Das <strong>Wein</strong>gut in Bernkastel-Kues bietet<br />
eine große Kollektion, die von<br />
den klassischen trockenen <strong>Wein</strong>en<br />
über feine, elegante Kabinette bis hin zu<br />
druckvollen Großen Gewächsen und kräftigen<br />
edelsüßen <strong>Wein</strong>en reicht. Das <strong>Wein</strong>gut<br />
von der Mittelmosel nutzt dabei die Stärken<br />
der Steillagen und die gemäßigten Temperaturen,<br />
um zugängliche und charakterstarke<br />
<strong>Wein</strong>e zu keltern. Besonders hervorheben<br />
möchten wir dieses Mal die Spätlese aus der<br />
Wehlener Sonnenuhr, die mit ihrer Mischung<br />
aus Saftigkeit, frischer Säure und feinem<br />
Schmelz viel Spaß macht.<br />
92 2023 »GG« Brauneberg Juffer Sonnenuhr<br />
Riesling trocken<br />
Braucht Luft, dicht im Duft, roter Apfel, Gesteinsmehl, weißer<br />
Pfirsich, Salbei, Melisse, Estragon, Orangen und Zitronenzeste.<br />
Im Mund mit viel Saft und Schwung, Schieferwürze<br />
gibt Kontur, gelbe Frucht dominiert, würzig und elegant,<br />
hat eine gute Länge. 13 Vol.-%, DV, €€€<br />
91+ 2023 »GG« Brauneberg Juffer Riesling<br />
trocken<br />
Gelbe Frucht, gepaart mit Würze im Duft, Mirabellen, Aprikosen,<br />
Pfirsich, Apfelschale, warmes Gestein, dezent Honigwabe.<br />
Am Gaumen dicht und mit Schmelz, reife Säure, dezent<br />
zarte Süße, sonnenverwöhnte Frucht, vollmundig, feinwürzig<br />
und mit schöner Länge. 12 Vol.-%, VL, €€€<br />
93+ 2023 Bernkastel Badstube Riesling<br />
Beerenauslese<br />
In Duft etwas Kandiszucker, Apfel, Bienenwachs, Honig, dazu<br />
auch eine Spur Aprikosenkonfitüre. Mittlere Viskosität. Am<br />
Gaumen mit einer feinen, eher reifen Säure, hat viel Saft und<br />
Kraft, deutlich von der Süße geprägt, neigt zu einer gewissen<br />
Üppigkeit. 8 Vol.-%, DV, €€€<br />
93 2023 Bernkastel Badstube Riesling<br />
Auslese<br />
Duft nach süßen Zitrusfrüchten, dazu getrocknete Aprikose,<br />
Blütenhonig und kandierte Orangenschale, feine Kräuter,<br />
Melisse. Am Gaumen mit feiner Honigwürze, Pfirsichmarmelade,<br />
feine Säure, Süße gut eingepasst, geschmeidig, satt<br />
und dicht, dabei frisch bleibend. 8,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
92+ 2023 Wehlen Sonnenuhr Riesling<br />
Spätlese<br />
Duft nach feinen, reifen Zitrusfrüchten, Limonenabrieb, rote<br />
Grapefruit, süße Mandarine, Minze und Melisse, mineralisch<br />
grundiert. Am Gaumen mit feiner Säure, dicht, gut integrierte<br />
Süße, Orange und Mandarine, mittlere Struktur und Länge.<br />
9,5 Vol.-%, DV, €€<br />
91+ 2023 Erden Treppchen Riesling feinherb<br />
91 2023 »GG« Ürzig Goldwingert Riesling<br />
trocken<br />
91 2023 Erden Treppchen Riesling feinherb<br />
90+ 2023 Riesling feinherb<br />
90+ 2023 Ürzig Würzgarten Riesling trocken<br />
91 2023 Bernkastel Badstube Riesling<br />
Kabinett<br />
90+ 2023 Wehlen Sonnenuhr Riesling<br />
Kabinett<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
277
WEINGUT<br />
ÖKONOMIERAT<br />
PETGEN-DAHM<br />
Winzerstraße 3–7, 66706 Perl-Sehndorf<br />
T: +49 6867 309, www.petgen-dahm.de<br />
Kontakt: Ökonomierat Ralf Petgen<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Flaschen/Hektar: 120.000 (70 % weiß, 10 % rot,<br />
10 % Rosé, 1 % süß, 10 % Schaumwein)/18 ha<br />
Es ist eine Besonderheit, wenn ein <strong>Wein</strong>gut<br />
aus der Riesling-Gegend Mosel<br />
nur einen Riesling zur Verkostung anstellt.<br />
Aber so ist das eben bei den Pionieren<br />
von Petgen-Dahm, die dafür bekannt sind,<br />
neue Wege zu gehen. Und die lohnen sich: Auf<br />
den Kalkterrassen der Obermosel gedeihen<br />
neben den verschiedenen Burgundersorten<br />
unter anderem Viognier und Sauvignon Blanc<br />
exzellent, die Burgunder bestechen durch feinen<br />
Schmelz und große Harmonie. Aber natürlich<br />
ist die Rieslingauslese ebenfalls überaus<br />
gelungen – wir sind schließlich an der Mosel!<br />
Glückwunsch zum zweiten Stern.<br />
91+ 2023 »Saar-Schiefer« Ayl Kupp Riesling<br />
Auslese trocken<br />
Duft nach Pfirsich und Aprikose, dahinter Minze und feine<br />
Würze, etwas Orangenschale und Limettenabrieb, auch<br />
Mirabelle, heißer Stein. Am Gaumen mit einer feinen, lebendigen<br />
Säure, griffig, Zitrusarmonen und grüner Apfel, gute<br />
Struktur, endet lang und harmonisch. 12 Vol.-%, NK, €€<br />
91+ 2023 »Alte Reben« Chardonnay Auslese<br />
trocken<br />
Duft nach reifem Apfel, etwas Rauch, zarte Vanille, mild geröstete<br />
Haselnuss, später reife Orange und eine Spur Pfirsich.<br />
Am Gaumen elegant und fließend, gut austarierte Säure,<br />
erneut Apfel, etwas Birne, schöner Schmelz, saftig, harmonisch<br />
abgestimmt. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />
91 2022 »Fass I« Grauer Burgunder Auslese<br />
trocken<br />
Duft nach reifem Apfel, etwas Brioche und zarter Vanille,<br />
später kommen Haselnuss und Rauch plus eine mineralische<br />
Grundierung. Am Gaumen mit einer feinen Säure,<br />
schöner Schmelz, Birne, Apfel und zarte Vanille, griffig,<br />
gute Struktur und Länge. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />
91 2022 Sauvignon Blanc Auslese trocken<br />
Kerniger Duft nach rotem Apfel, Rauch, etwas Birne, dahinter<br />
reife Stachelbeeren und Schwarze Johannisbeere, später<br />
Mandarinenschale. Am Gaumen mit einer saftigen<br />
Frucht, lebendige Säure, spürbare Süße, schöne Cremigkeit,<br />
süße Zitrusfrucht, schöner Schmelz. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />
90+ 2022 »Grande Réserve« Chardonnay<br />
Auslese Barrique trocken<br />
Duft nach Vanille und Rauch, Apfel, etwas Pfirsich, Haselnuss<br />
und süße Mandel, spürbar vom Ausbau im Barrique geprägt.<br />
Am Gaumen mit einer feinen Säure, spürbare Süße,<br />
reifer Apfel, <strong>Wein</strong>bergpfirsich, etwas Kräuterwürze, gute<br />
Länge, durchaus individuell. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
90 2022 Viognier Auslese trocken<br />
Duft nach reifer Pfirsich und Aprikose, weiße Blüten, etwas<br />
Rosenholz, etwas kandierte Orangenschale, Charentais-Melone.<br />
Am Gaumen mit einer eher verhaltenen Säure, wieder<br />
Pfirsich und Aprikose, griffig, frisch bleibend, mittlere Struktur<br />
und Länge. 13,3 Vol.-%, NK, €€<br />
278 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
S. A. PRÜM<br />
WEINGÜTER MOSEL<br />
Uferallee 25–26, 54470 Bernkastel-Wehlen<br />
T: +49 6531 3110, www.sapruem.com<br />
Kontakt: Saskia A. Prüm<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8–12 Uhr und 13–17 Uhr,<br />
Sa 10–16 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 100.000 (100 % weiß)/12 ha<br />
Das <strong>Wein</strong>gut S. A. Prüm – die beiden<br />
Initialen stehen übrigens für den<br />
Vornamen des Gründers Sebastian<br />
Alois – blickt auf eine lange Historie zurück.<br />
Dennoch ist Saskia Andrea Prüm die erste<br />
Frau, die das Gut leitet. Die diplomierte<br />
<strong>Wein</strong>bauingeneurin sorgt dafür, dass in den<br />
vom Schieferboden geprägten exzellenten<br />
Einzellagen charakterstarke <strong>Wein</strong>e entstehen.<br />
Der Fokus liegt dabei einzig und allein<br />
auf dem Riesling, der sowohl trocken als<br />
auch edelsüß ausgebaut durch seine durchweg<br />
feine mineralische Grundierung und seine<br />
saftige Würze sehr gefällt.<br />
93+ 2023 Bernkastel Lay Riesling GG<br />
Würzig und dicht im Duft, Gesteinsmehl, Salzzitronen,<br />
Piment, weißer Pfirsich, Limettenzeste, Brennnessel. Am<br />
Gaumen zupackend, lebendige Säure, die die frische Frucht<br />
mit dezent wahrnehmbarer Süße ausbalanciert, mineralisch<br />
grundiert, elegant und gut im Extrakt.<br />
12 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2023 Wehlen Riesling trocken<br />
Duft nach reifen Zitrusfrüchten, Mandarinenabrieb, dazu<br />
etwas Mango und Papaya, roter Apfel, Gesteinsmehl. Am<br />
Gaumen mit einer delikaten Säure, zupackend, mineralisch<br />
geprägt, schöner Zug, saftig, feine Würze, Limone, Melisse,<br />
hat eine gute Länge. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />
91+ 2023 Graach Riesling trocken<br />
Feiner, würziger Duft, Pfirsich, süße Zitrusfrucht, Mandarinenschale,<br />
Orangenblüte, etwas Gesteinsmehl. Am Gaumen<br />
mit einer lebendigen Säure, lebendig und griffig, satte, reife<br />
Zitrusfrucht, saftig und fest, mineralische Grundierung,<br />
gute Länge. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
94 2023 »N°25« Wehlen Sonnenuhr Riesling<br />
Auslese<br />
Feine Botrytis, Duft nach kandiertem Pfirsich, Mirabelle,<br />
auch reife Zitrusfrucht und Nashibirne sind dabei, animierend.<br />
Am Gaumen saftig und knackig, geradeaus mit stoffigem<br />
Kern, aktuell noch ein Hauch Kohlensäure, eine pikante<br />
Auslese mit guter Länge. 7,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2023 Wehlen Sonnenuhr Riesling<br />
Spätlese<br />
Duft nach hellen Früchten, reife Birne, süßer Pfirsich, etwas<br />
Blumenwiese, kandierte Mandarinenschale, federnd, delikat.<br />
Am Gaumen mit viel Schmelz und schöner Saftigkeit,<br />
lebendige Säure, feine Süße, Pfirsich, reife Mirabelle, etwas<br />
Limone, elegante Art, lang. 9 Vol.-%, DV, €€€<br />
92 2023 Wehlen Sonnenuhr Riesling<br />
Kabinett<br />
Feiner Duft nach reifen, hellen Früchte, Pfirsich, kandierte<br />
Mandarine, etwas Brioche ist noch dabei, zarte, mineralische<br />
Prägung, süße Minze. Am Gaumen mit einer feiner Säure,<br />
schöner Grip, reife Orange, etwas Papaya, elegant und balanciert,<br />
ein großer Spaß! 9,5 Vol.-%, DV, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
279
REBENHOF<br />
JOHANNES SCHMITZ<br />
Hüwel 2–3, 54539 Ürzig<br />
T: +49 6532 4546, www.rebenhof-schmitz.de<br />
Kontakt: Johannes Schmitz<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo, Fr und Sa 10–18 Uhr, So 10–13 Uhr<br />
und nach Vereinbarung<br />
Flaschen/Hektar: 61.300 (80 % weiß,<br />
20 % Schaumwein)/7 ha<br />
Mit großer Hingabe widmet sich Johannes<br />
Schmitz in seinem kleinen,<br />
feinen <strong>Wein</strong>gut dem Riesling, im<br />
Mittelpunkt steht dabei das exzellente Terroir<br />
im Ürziger Würzgarten. Der Name der von rotem<br />
Schieferverwitterungsgestein geprägten<br />
Lage stammt übrigens aus dem 17. Jahrhundert,<br />
als es noch üblich war, <strong>Wein</strong>e mit Kräutern<br />
zu versetzen und diese in einem Würzgarten<br />
angebaut wurden. Zusätzliche Aromen<br />
haben die prägnanten <strong>Wein</strong>e von Johannes<br />
Schmitz freilich nicht nötig, sie brillieren mit<br />
subtiler Mineralität und herrlicher Frische.<br />
Erneut eine sehr schöne Kollektion!<br />
92 2023 »Von Alten Reben« Ürzig<br />
Würzgarten Riesling trocken<br />
Intensiver, vielschichtiger Duft, reife Zitrusfrucht, kompakte<br />
Kräuterwürze und viel Mineralität, nasser, heißer Stein. Am<br />
Gaumen mit lebendiger Säure, viel Zug und Schwung, ausgeprägte<br />
Mineralität, Schiefer, frische Zitrusfrucht, viel<br />
Dynamik, gute Länge. 12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
91 2023 »Von Wurzelechten Reben« Ürzig<br />
Würzgarten Riesling Kabinett trocken<br />
Feiner Duft nach zarten Zitrusfrüchten mit etwas Limone<br />
und Zitrone, dahinter ganz viel Schieferwürze, danach Pfirsich<br />
und Birne. Am Gaumen mit feiner, belebender Säure,<br />
Zitrusfrüchte dominieren, zarte Minze, elegant-leichte Art,<br />
mineralisch grundiert, anregend. 11 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2023 Erden Treppchen Riesling Spätlese<br />
trocken<br />
Duftig-frische Nase, Schiefer, Zitrusfrüchte, Minze, dazu eine<br />
feine mineralische Ader plus eine Spur Salz und Jod. Am<br />
Gaumen mit lebendiger Säure, dabei saftig, erneut Zitrusfrüchte<br />
mit roter Grapefruit, pikante Art, gute Länge, vielseitig<br />
einsetzbar. 12 Vol.-%, DV, €€<br />
90+ 2023 »Vom Roten Schiefer« Ürzig<br />
Würzgarten Riesling Kabinett feinherb<br />
Duft nach reifen, hellen Früchten, Maracuja, Pfirsich, eine<br />
Spur Blütenhonig, dezenter Schiefer. Am Gaumen mit feiner,<br />
reifer Säure, durchweg geschmeidig, reifer Apfel, Birne, fein<br />
eingepasste Säure, etwas Orangenmarmelade, harmonisch<br />
und trinkig. 10 Vol.-%, DV, €€<br />
96+ 2023 Ürzig Würzgarten Riesling<br />
Beerenauslese<br />
Sattes Goldgelb. Feiner, von Kräutern unterlegter Duft, Pfefferminze,<br />
kandierte Ananas, Schwarztee, Hibiskus, Kirsche.<br />
Am Gaumen mit frischer, lebendiger Säure, kandierte Zitrusfrucht,<br />
cremig, saftig, viel Spannung, frisch bleibend, dicht,<br />
individuell, endet würzig. 6 Vol.-%, DV, €€€€<br />
93+ 2023 Ürzig Würzgarten Riesling Auslese<br />
Pikant-würzige Nase, reife, exotische Früchte, getrocknete<br />
Orangenschale, Papaya, Mango, etwas Blütenhonig, eine<br />
Spur Eukalyptus. Am Gaumen mit lebendiger, feiner Säure,<br />
packend, dann sehr lebendige Zitrusfrucht, geschmeidig,<br />
Minzfrische, gute Länge, endet frisch. 8 Vol.-%, DV, €€€<br />
280 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
F. J. REGNERY<br />
WEINGÜTER MOSEL<br />
Mittelstraße 39, 54340 Klüsserath<br />
T: +49 6507 4636, www.weingut-regnery.de<br />
Kontakt: Peter Regnery<br />
Ab-Hof-Verkauf: Sa 10–18 Uhr und nach Vereinbarung<br />
Flaschen/Hektar: 53.300 (58 % weiß, 38 % rot,<br />
2 % Rosé, 2 % Schaumwein)/9 ha<br />
Wovon andere reden, hat Peter Regnery<br />
einfach schon mal gemacht:<br />
Der weitsichtige Winzer hat den<br />
Anteil an roten Reben inzwischen auf 40 Prozent<br />
ausgebaut, Pinot Noir, Syrah und Cabernet<br />
Sauvignon stehen bei ihm so selbstverständlich<br />
im alpin wirkenden schiefersteilen<br />
Südhang der Klüsserather Bruderschaft wie<br />
bei anderen der Riesling. Den beherrscht er<br />
auch in der trockenen und edelsüßen Variante.<br />
In der modern designten Vinothek, die ganz<br />
ohne Ecken auskommt, kann man die <strong>Wein</strong>e<br />
mit Blick auf die <strong>Wein</strong>berge verkosten. Bei Peter<br />
Regnery ist eben vieles ungewöhnlich.<br />
92+ 2023 »Alte Reben« Klüsserath<br />
Bruderschaft Riesling trocken<br />
Die schieferige Würze setzt den ersten Akkord im Duft, dazu<br />
Steinobst, Pfirsich, Aprikose und auch Ananas. Gekonnt balanciert<br />
am Gaumen, straff und kompakt gebaut mit gutem<br />
Extraktgehalt, reife, tragende Säure, fruchtig-süßer Kern, im<br />
Ausklang mineralische Würze. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />
92+ 2022 »Großes Gewächs« Klüsserath<br />
Bruderschaft Riesling trocken<br />
Zitronenmelisse und Zitronenschale im klaren, aufgeräumten<br />
Duft, weißer Pfirsich, Mandarine und schieferige Würze.<br />
Sehr saftig und mit aufgeweckter, kultivierter Säure im<br />
Mund, die feine Fruchtsüße wirkt charmant, die Mineralik<br />
setzt den Punkt. Viel Mosel. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2020 »Großes Gewächs« Klüsserath<br />
Bruderschaft Pinot Noir trocken<br />
Neben roten und dunklen Früchten (Schwarze Johannisbeere,<br />
Kirsche) zeigt sich die Herkunft mit würziger Schiefermineralik.<br />
Am Gaumen ein reizvolles Wechselspiel zwischen<br />
eleganten, geschmeidigen Anteilen, Energie und Kraft, dichtes<br />
Gerbstoffgerüst. Viel Mineralik. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2022 Cabernet Sauvignon trocken<br />
Typische Cabernetnoten wie Cassis und dunkle Waldbeeren<br />
treffen auf Schieferwürze, etwas Paprika, Zigarrenkiste.<br />
Stoffig und kraftvoll am Gaumen mit dichtem Extrakt und<br />
auch Gerbstoff als Rückgrat, die schieferige Mineralik sorgt<br />
für Würze und Profil. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
94 2023 Klüsserath Bruderschaft Riesling<br />
Beerenauslese<br />
Im vielschichtigen Duft zeigt sich die Beerenauslese würzig,<br />
Bratensaft, Anis, Pumpernickel, Tee, gedörrte Birne, Passionsfrucht.<br />
Am Gaumen hat der <strong>Wein</strong> Kraft, wirkt eher linear<br />
gebaut mit kräftiger Süße, das ist ein Vollgaswein, der im<br />
Abgang Würze und Kräuter zeigt. 8 Vol.-%, NK, €€€<br />
93 2023 Klüsserath Bruderschaft Riesling<br />
Spätlese<br />
Würziger Duft, reife Zitrusfrüchte, Papaya, Mango, Blütenhonig,<br />
dazu delikate Schieferwürze, delikat. Am Gaumen<br />
dicht und geschmeidig, lebendige Säure, cremig-feine Süße,<br />
dezente Honigwürze, reife Früchte, kandierte Orangenschale,<br />
balanciert und lang. 8,5 Vol.-%, NK,DV, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
281
WEINGUT REH<br />
Weierbachstraße 12, 54340 Schleich<br />
T: +49 6507 99110, www.weingut-reh.de<br />
Kontakt: Lukas Reh<br />
Ab-Hof-Verkauf: Do und Fr 13–18 Uhr, Sa 10–17 Uhr<br />
und nach Vereinbarung<br />
Hektar: 10,5 ha<br />
Das <strong>Wein</strong>gut kultiviert seine Reben auf<br />
Steillagen an der Moselschleife bei<br />
Schleich und in Terrassen des Gewanns<br />
Layet im Mehringer Blattenberg. Dort<br />
stehen sogar noch wurzelechte Stöcke aus<br />
dem Pflanzjahr 1900, die kleinbeerige und<br />
hoch aromatische Trauben hervorbringen.<br />
Welche Komplexität der Ertrag solch uralter,<br />
tief wurzelnder Reben erlangen kann, zeigen<br />
Lukas Reh und sein Vater Winfried mit ihrem<br />
2023 »Layet« Mehringen Blattenberg Riesling.<br />
Ihre Kollektion von klassischer Moselstilistik<br />
beweist, wie verdient es war, dass wir<br />
letztes Jahr den zweiten Stern vergaben.<br />
92 2023 »Layet« Mehringen Blattenberg<br />
Riesling trocken<br />
Zitronengelb mit grünen Reflexen. Im Duft eine junge Zitrusnote,<br />
Limettenzeste, Geißblatt und ein Hauch Jasmin. Am<br />
Gaumen körperreich mit guten Spiel der exponierten Säure.<br />
Im Nachhall Bienenwachs und etwas Mango-Lassi. Animierende<br />
Frische im Nachhall. 12 Vol.-%, DIAM, €€<br />
91+ 2023 »Schieferterrassen« Mehringen<br />
Riesling halbtrocken<br />
Reifer Pfirsich, Bienenwachs, nasser Schiefer und Limettenzeste<br />
im reichhaltigen Duft. Am Gaumen auch Zitronenzeste,<br />
reifer gelber Apfel bei guter Säure und stimmiger Balance.<br />
Der attraktive Nachhall wird von leichter Phenolik und<br />
Kräuterwürze begleitet. 11,5 Vol.-%, DV, €<br />
91 2023 »Alte Reben« Mehringen Zellerberg<br />
Riesling Spätlese feinherb<br />
Mittleres Zitronengelb. Hoch attraktiv im Duft: Aprikose, gelber<br />
Pfirsich, Limettenmelisse und auch etwas Rauch. Am<br />
Gaumen auch konzentrierte Papaya und ein Hauch Blütenhonig.<br />
Eine ideal eingebundene Säure begleitet diesen guten<br />
<strong>Wein</strong>. Attraktiver Nachhall. 11,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />
90 2023 »Schieferterrassen« Mehringen<br />
Riesling trocken<br />
Zitronengelb in der Farbe. Sortentypisch im ersten Duft. Aromen<br />
von nassem Stein, Pfirsich, Aprikose, Meyer-Zitone und<br />
Kräuterwürze. Am Gaumen ein eher schlanker Körper, bei<br />
gutem Süße-Säure-Spiel. Wenig kompliziert und somit ein<br />
idealer Speisenbegleiter. 12 Vol.-%, DV, €<br />
92+ 2023 »Zenit« Mehringen Zellerberg<br />
Riesling Auslese<br />
Reife, würzige Nase, Duft nach sehr reifer Zitrusfrucht, Mango<br />
und Papaya, feine Mineralität, süße Minze, Orangenschale.<br />
Am Gaumen mit schöner, frischer Säure, delikate Süße,<br />
ganz elegant, Zitrusfrüchte, Mineralität, hat eine gute Struktur<br />
und Länge. 8 Vol.-%, DIAM, €€<br />
91+ 2023 Mehringen Zellerberg Riesling<br />
Spätlese<br />
Duft nach reifen, hellen Früchten, Aprikose, Mandarine, kandierte<br />
Limone, eine Spur Ananas und Mango. Am Gaumen<br />
würzig-aromatisch, lebendige Säure, etwas Blütenhonig,<br />
Mango, Papaya, zitrische Aromen sorgen für Frische, griffig,<br />
animierend, endet frisch. 8 Vol.-%, DIAM, €€<br />
282 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER MOSEL<br />
<br />
RINKE WEINE<br />
Hauptstraße 4, 54318 Mertesdorf<br />
T: +49 151 18305335, www.rinke-weine.com<br />
Kontakt: Alexander Rinke<br />
Ab-Hof-Verkauf: Fr 15–19 Uhr, Sa 14–18 Uhr<br />
und nach Vereinbarung<br />
Flaschen/Hektar: 29.300 (53 % weiß, 15 % rot,<br />
10 % Rosé, 2 % süß, 20 % Schaumwein)/5 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Im Jahr 2006 rekultivierten Dr. Marion<br />
und Alexander Rinke eine brachgefallene<br />
Steillage im Ort Langsur an der Sauer, einem<br />
Nebenfluss der Obermosel. Dort pflanzte<br />
das Duo auf Muschelkalk Chardonnay. Inzwischen<br />
ist das <strong>Wein</strong>gut auch auf Schieferböden<br />
in vergessenen Steillagen an der Saar aktiv.<br />
Im vergangenen Jahr konnten wir dem<br />
<strong>Wein</strong>gut den zweiten Stern verleihen, und<br />
auch dieses Jahr überzeugen die individuellen<br />
und biozertifizierten <strong>Wein</strong>e mit deutlicher Mineralik.<br />
Da die <strong>Wein</strong>e nicht geschönt werden,<br />
brauchen sie vor dem Genuss Luftkontakt –<br />
und belohnen ihn auch!<br />
92+ 2022 »S Réserve« Langsur Brüderberg<br />
trocken CH (90%)/PG/WB/VI<br />
Noch verschlossen im Duft, Apfelschale, Mirabellen, Aprikosen,<br />
Pfirsich, Zitronenmelisse, Kamillenblüten, dezent jodige<br />
Noten, Austernschale, Holzwürze. Am Gaumen dicht und<br />
engmaschig gebaut, mineralische Würze und feine Phenolik,<br />
klare, reife Frucht, alles dicht beieinander und sehr elegant.<br />
12 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2022 »S« Langsur Brüderberg trocken<br />
CH (85%)/WB/PG/VI<br />
Ätherischer Duft, Tannennadel, Fichte, Kiefer, Rauch, Hefewürze,<br />
Apfelschale, Salzzitronen, Mango, Birnen, Salzmandeln.<br />
Am Gaumen mit viel mineralischem Grip zum geschmeidigen<br />
Fond, dicht und tief trotz schlankem Bau,<br />
athletisch und lange am Gaumen, mit viel Potenzial.<br />
12 Vol.-%, DV, €€€<br />
91+ 2022 »Wild auf Schiefer« Riesling<br />
Kabinett feinherb<br />
Duftige vielschichtige Nase, weiße Blüten, Jasmin, Flieder,<br />
Lindenblüten, reifer Pfirsich, Quitten, Mango, Salzgestein.<br />
Im Mund schlank und dennoch gut im Extrakt, vollmundig<br />
und mit viel Saft, feinem Süße-Säure-Spiel und animierender<br />
Würze zur klaren Frucht, ein einladender Kabi, der Spaß<br />
macht. 11 Vol.-%, DV, €€<br />
92+ 2022 »S Réserve Muschelkalk« Langsur<br />
Brüderberg Pinot Noir trocken<br />
Braucht Luft und großes Glas. Dann kommt Frucht, gepaart<br />
mit Kräuterwürze und kreidigem Gestein, Waldbeeren, Fichtennadel,<br />
dunkle Schokolade. Am Gaumen dicht und engmaschig:<br />
Feinkörniger Gerbstoff, frische Frucht und Säurenerv<br />
setzen ein Gerüst für viele Jahre. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />
91+ 2022 Wiltingen Braunfels Frühburgunder<br />
& Pinot Noir Précoce trocken<br />
Fein in der Nase, Holzwürze mit sonnenverwöhnter Frucht<br />
von roten und auch dunklen Beeren, Heidelbeeren, Himbeeren,<br />
Fliederbeersaft, florale Noten, dunkler Nougat. Am Gaumen<br />
saftig und mit elf Volumenprozent Alkohol sehr<br />
schlank und leicht im Fluss, samtiger Gerbstoff und feingliedrige<br />
Säure zur frischen Frucht. 11 Vol.-%, NK, €€<br />
91 2020 »PassionZéro« Blanc de Blancs<br />
brut nature CH/WB/PG/VI<br />
91+ 2022 »Fumé« Sauvignon Blanc trocken<br />
91 2022 »Schiefergestein« Pinot Gris tr.<br />
90 2022 »Muschelkalk« Rosé trocken<br />
91+ 2022 »Réserve Muschelkalk« Pinot Noir<br />
trocken<br />
91 2022 »Réserve Vom Schiefer« Pinot Noir tr.<br />
90 2023 Riesling Oberemmel Altenberg<br />
Spätlese<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
283
WEINGUT<br />
RÖMERHOF<br />
Burgstraße 2, 54340 Riol<br />
T: +49 6502 2189, www.weingut-roemerhof.de<br />
Kontakt: Franz-Peter und Daniel Schmitz<br />
Ab-Hof-Verkauf: Jan. bis März Sa 10–17 Uhr,<br />
April bis Dez. Fr 13–18 Uhr, Sa 10–17 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 100.000 (80 % weiß, 20 % rot)/11 ha<br />
Mit der im Frühjahr 2020 fertiggestellten,<br />
monumentalen Römerhof-<br />
Vinothek hat Daniel Schmitz den<br />
passenden Rahmen für <strong>Wein</strong>genuss und auch<br />
für seine Ambitionen im passenden architektonischen<br />
Ambiente geschaffen. Neben mineralischen<br />
Rieslingen im klassischen Stil aus<br />
den Steillagen um Mehring überzeugt auch<br />
der kulinarisch vielversprechende Chardonnay<br />
»R« mit gelungenem Zusammenspiel von<br />
Restsüße und Mineralik. Künftig will der<br />
<strong>Wein</strong>gutsbesitzer und Kellermeister den Ausbau<br />
im Holzfass und Barrique auf weiße und<br />
rote Burgunder ausweiten – wir sind gespannt!<br />
92 2023 »Constantin« Mehring Zellerberg<br />
Riesling Spätlese trocken<br />
Etwas Hefe und feine Fuderwürze in der Ouvertüre, nussige<br />
Anklänge zu Apfel, Pfirsich und Aprikose. Die feine Fruchtsüße<br />
wird am Gaumen schnell abgelöst von würziger Schiefermineralik,<br />
die von einer entspannten Säure transportiert<br />
wird, gehaltvoll, viel Mosel. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />
91+ 2023 »Alte Reben« Riesling Spätlese<br />
trocken<br />
Feiner Dunst von Schieferwürze legt sich über roten Apfel,<br />
<strong>Wein</strong>bergpfirsich, Sonnenblumenkerne, Granatapfel und<br />
Zitronenschale. Kompakter Bau, in dem Schmelz, Fruchtsüße,<br />
mineralischer Druck und die reife, delikate Säure ein<br />
treffliches Gesamtkonstrukt bilden. 13 Vol.-%, DIAM, €€<br />
91+ 2023 »Felsenterrasse« Mehring<br />
Zellerberg Riesling halbtrocken<br />
Die satte, reife Frucht von <strong>Wein</strong>bergpfirsich und Aprikose<br />
wird von rauchiger Schiefermineralik begleitet, auch Veilchen.<br />
Am Gaumen charmant und zugänglich mit weicher<br />
Textur und feiner Restsüße, die von würziger Mineralik gekontert<br />
wird und auch das Finish bestimmt.<br />
12,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />
91 2023 »R« Chardonnay halbtrocken<br />
Reife Ananas, florale Noten, Sonnenblumen, Kleeblatt, Aprikosen,<br />
Birnenchutney, Würze. Braucht die feine Restsüße<br />
nicht zu verstecken, die sich im kompakten Bau mit weicher<br />
Textur gut einfügt und den Staffelstab an die stilbildende<br />
Mineralik abgibt. Kulinarisch. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />
93 2023 Riesling Auslese<br />
Feiner Duft nach getrockneten Früchten, etwas Bienenwachs,<br />
Ananas, kandierte Orange, heller Honig, würzig. Am<br />
Gaumen mit einem dichten, würzigen Trinkfluss, lebendige<br />
Säure, süße, geschmeidige Frucht, dazu frische Limone, griffig,<br />
animierend, gute Länge, weiteres Potenzial.<br />
8 Vol.-%, NK, €€<br />
91+ 2023 »No. 1« Mehring Zellerberg Riesling<br />
Sattes Goldgelb, Duft nach reifen, hellen Früchten, gelber<br />
Pfirsich, exotische Frucht, Blütenhonig, dahinter Zitronenmelisse.<br />
Am Gaumen mit schwungvoller Säure und gut eingepasster<br />
Süße, reife, helle Früchte, saftig und überaus geschmeidig,<br />
gute Länge. 9 Vol.-%, DIAM, €€<br />
284 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER MOSEL<br />
SMW SAAR MOSEL<br />
WINZERSEKT<br />
Gilbertstraße 34, 54290 Trier<br />
T: +49 651 975290, www.smw-trier.de<br />
Kontakt: SMW Geschäftsführer: Adolf Schmitt,<br />
Assistenz: J. Schweigstill<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Flaschen/Hektar: 133.300 (62 % weiß, 8 % rot,<br />
30 % Rosé, 5 % süß, 55 % Schaumwein)/0,9 ha<br />
Manchmal passieren die besten Dinge,<br />
ohne dass um sie ein großes Tamtam<br />
entsteht: Bereits 1982 gründete<br />
der damalige Chef der Mosel-<strong>Wein</strong>werbung<br />
Adolf Schmitt gemeinsam mit Partnern die<br />
»Saar Mosel Winzersekt GmbH«. Von den<br />
Mitgliedsbetrieben oder aus Zukauf werden<br />
seither ausgewählte Grundweine der Flaschengärung<br />
unterzogen und vor allem auch<br />
gereift. Es liegen sogar noch Flaschen aus<br />
1990 undegorgiert im Keller. Wer den traditionell<br />
»deutschen« Rieslingsekt sucht, sollte<br />
aufmerken: Authentischer und gekonnter findet<br />
man diesen Stil selten.<br />
93+ 2009 »SMW Reserve« Riesling brut<br />
Degorgiert 2024. Anfangs zurückhaltend, dann würzig, Curry,<br />
Lakritze, Dill, Korianderkorn. Der Gaumen fließt ganz und<br />
geschmeidig, mit feinem Schmelz im Hintergrund, mild gewordener<br />
Säure und cremigem Mousseux, Süße und Säure<br />
spielen, alle Komponenten sind nahtlos ineinander integriert.<br />
12 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2020 »Dichtertraum Pinot« brut<br />
WB/FB/PG<br />
Ein feiner pinotbeeriger Duft, dezent hefewürzig, leicht<br />
brenzlig-mineralisch unterlegt. Das ausgesprochen feine,<br />
kultivierte Mousseux gibt dem Gaumen bei aller Frische<br />
auch Ruhe, der <strong>Wein</strong> fließt rund und harmonisch, ohne die<br />
Dosage zu übertreiben und er endet mit feiner Salzigkeit.<br />
12,5 Vol.-%, NK, €€<br />
92 2012 »SMW Reserve« Riesling Crémant<br />
brut<br />
Degorgiert 2024. Sehr mineralisch im Duft, pfeffrig-schieferwürzig.<br />
Auch gelbe Früchte, Ananas, Orangenkonfitüre.<br />
Der Gaumen beginnt geschmeidig, fast schon ölig, dann sorgen<br />
ein feines Mousseux und eine lebendige Moselsäure für<br />
Spannung, ehe der <strong>Wein</strong> mit seidiger Süße abklingt.<br />
12 Vol.-%, NK, €€€<br />
91 2013 »SMW Reserve« Riesling Crémant<br />
brut<br />
Degorgiert 2024. Pfirsich, Bienenwachs und rote Stachelbeere,<br />
auch Blütenhonig. Der Gaumen entfaltet ein schönes<br />
süßsaures Spiel, das feine Mousseux untermalt die ohnehin<br />
gute Frische des Sekts, der, von einer zarten Prise Phenolik<br />
pointiert, mit guter Länge endet. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
90+ 2022 »Dichtertraum« Riesling brut<br />
Eine reife Rieslingwürze, Melisse und Kardamom, ein Hauch<br />
von Kümmel. Der Gaumen zeigt ein frisches Mousseux und<br />
eine vergleichsweise süße Abstimmung, eine saftige Rieslingsäure<br />
gibt Spannung und Länge. Der ideale Aperitif für<br />
größere Runden. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />
90+ 2021 »Dichtertraum« Frühburgunder<br />
brut<br />
Duft nach zarten roten Früchten, etwas Sauerkirsche, eine<br />
Spur Rosenholz, feine Würze. Am Gaumen mit feinem Mousseux,<br />
lebendige Säure, erneut rote Früchte, Himbeere, Erdbeere,<br />
schöner Zug, angenehme Griffigkeit, zarte Süße, ausgewogen,<br />
perfekt für die Terrasse. 12 Vol.-%, NK, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
285
WEINGUT<br />
SCHLOSS<br />
SAARSTEIN<br />
Schloss Saarstein, 54455 Serrig<br />
T: +49 6581 2324, saarstein.de<br />
Kontakt: Christian Ebert<br />
Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />
Hektar: 10 ha<br />
Die <strong>Wein</strong>e von Schloss Saarstein haben<br />
zuletzt an Kontur gewonnen. Der Ritt<br />
auf der Rasierklinge, den die Inszenierung<br />
der Leichtigkeit so weit oben im Saartal<br />
darstellt: Christian Ebert und seinem Team<br />
gelingt er heute mit großer Stilsicherheit. Auch<br />
die 2023er sind ein Erfolg: Das GG stellt die<br />
Schiefermineralität ins Schaufenster, und<br />
auch die preisliche Mittelklasse zeigt mit den<br />
trocken ausgebauten »Alten Reben« und dem<br />
feinherben Kabinett sehr viel Terroir und Lokalkolorit.<br />
Ganz wunderbar sind die Auslesen,<br />
die ihren Ehrenplatz im Keller der Connaisseure<br />
finden werden.<br />
93+ 2023 Serrig Schloss Saarsteiner<br />
Riesling GG<br />
Der Duft zeigt sich zitrusfrisch und schieferwürzig. Die Gaumenstruktur<br />
beginnt mit Süße, fließt feinnervig mit schöner<br />
Eleganz und Saar-typischer Leichtigkeit. Die intensive und<br />
lange präsent bleibende Mineralität verleiht dem <strong>Wein</strong> die<br />
Aura der Besonderheit. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2023 Schloss Saarstein Riesling Kabinett<br />
feinherb<br />
Mineralisch geprägter Duft, rauchig, heißer Stein, dazu<br />
Kräuterwürze und Limonenabrieb, auch Grapefruit, komplex.<br />
Am Gaumen lebendige Säure mit Zug, saftige Frucht,<br />
Pfirsich und Mandarine, mineralisch grundiert, dezente<br />
Süße, sehr gute Länge. 10 Vol.-%, DV, €€<br />
92 2023 »Alte Reben« Schloss Saarstein<br />
Riesling trocken<br />
Dezent im Duft, Rauch, Feuerstein, frische Zitronen, Orangen,<br />
Pfirsich, Aprikosen, frisch geschnittenes Gras, aber<br />
auch Heu. Im Mund mit viel Saft, knackige, gut eingebundene<br />
Säure im Spiel mit feiner Frucht, angenehm herb im mineralischen<br />
Finish, dicht und konzentriert, gute Länge.<br />
12 Vol.-%, DV, €€<br />
94+ 2023 »Goldkapsel Versteigerung« Serrig<br />
Schloss Saarsteiner Riesling Auslese<br />
Intensiver, feiner Duft nach würzigen, kandierten Zitrusfrüchten,<br />
getrocknete Aprikose, mineralische Grundierung,<br />
Gesteinsmehl, Mangosaft, klar und fein. Am Gaumen mit lebendiger<br />
Säure, dicht, konzentrierte Zitrusfrüchte, griffig,<br />
schmelzende Süße, lang, elegant, Potenzial.<br />
7 Vol.-%, NK, €€€€<br />
93 2023 Serrig Schloss Saarsteiner Auslese<br />
Anfangs eher dezent im Duft, nach Belüftung feine Schieferwürze,<br />
roter Apfel, Aprikose und zarte Kräuter. Am Gaumen<br />
dicht und druckvoll, feine Säure, viel Zug und Volumen, balanciert,<br />
sehr griffig, Zitrusnoten dominieren, dicht, gute<br />
Länge, viel Potenzial. 7 Vol.-%, NK, €€€<br />
91 2023 Schloss Saarstein Pinot Gris trocken<br />
91 2023 »Grauschiefer« Schloss Saarstein<br />
Riesling trocken<br />
90+ 2023 Schloss Saarstein Riesling trocken<br />
90 2023 Saarstein Riesling Liter trocken<br />
89+ 2023 Saarstein Pinot Blanc trocken<br />
92 2023 Serrig Schloss Saarsteiner Riesling<br />
Spätlese<br />
91 2023 Serrig Schloss Saarsteiner Riesling<br />
Kabinett<br />
286 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER MOSEL<br />
WEINGUT<br />
VON SCHLEINITZ<br />
Kirchstraße 15–17, 56330 Kobern-Gondorf<br />
T: +49 2607 972020, www.vonschleinitz.de<br />
Kontakt: Martin Gerlach<br />
Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />
Flaschen/Hektar: 130.000 (80 % weiß, 20 % rot)/20 ha<br />
Martin Gerlach, Kellermeister und<br />
Mastermind im <strong>Wein</strong>gut von<br />
Schleinitz, fährt bei seinen <strong>Wein</strong>en<br />
eine ganz klare Linie: Einerlei, ob es sich um<br />
Riesling, Weiß- oder Grauburgunder handelt,<br />
sie sind schlank gebaut, zeigen Leichtigkeit,<br />
Finesse, eine ausbalancierte Abrundung<br />
und die prägnante Schiefermineralik, die sich<br />
wie ein Wasserzeichen im Hintergrund ausbreitet.<br />
Während die Rieslinge aus dem Koberner<br />
Uhlen Lagencharakter entwickeln,<br />
unterstreichen die Burgunder ihre kulinarische<br />
Eignung: Daran werden sich nicht nur<br />
Sommeliers erfreuen.<br />
91+ 2023 Kobern Uhlen Riesling trocken<br />
Reife, beinahe rötliche Aprikosenhaut im Duft, <strong>Wein</strong>bergpfirsich,<br />
auch reifer gelber Apfel, anklingende Schiefermineralik.<br />
Schlanke und elegante Struktur am Gaumen, in der die<br />
Säure schwungvoll Regie führt, die Restsüße tänzelt mit<br />
und die Mineralik sticht als Ass. 11 Vol.-%, DV, €€<br />
91+ 2023 »R« Kobern Uhlen Riesling trocken<br />
Intensive Fruchtigkeit, Pfirsich, Aprikose, auch würzige Noten<br />
wie getrockneter Salbei und viel Schieferwürze. Die zugängliche<br />
Seite des »R« ist seine geschmeidige Fruchtsüße,<br />
die charaktervolle nimmt die markante Schiefermineralik<br />
ein. Schöne Miniatur des Uhlen. 11 Vol.-%, NK, €€<br />
89+ 2023 Riesling halbtrocken<br />
Duft nach reifem Apfel, etwas Birne, dazu süße, dezente<br />
Zitrusfrüchte, auch etwas zarte Kräuterwürze. Am Gaumen<br />
mit einer lebendigen Säure, schöne Frische, dezente Süße,<br />
erneut Apfel und Zitrusfrucht, Pfirsich, kleidet den Gaumen<br />
aus, endet frisch. 10,5 Vol.-%, DV, €<br />
89 2023 Grauburgunder trocken<br />
Abwechslungsreicher Duft mit Birne, Melone, eingelegten<br />
Senfkörnern, Quittenchutney, etwas Rhabarber und Dill.<br />
Geht am Gaumen in die Offensive mit einer unkonventionellen<br />
und vollmundigen Mixtur aus Fruchtsüße und Schiefermineralik,<br />
die den Gaumen nicht langweilt. 11 Vol.-%, DV, €<br />
89 2023 Weissburgunder feinherb<br />
Reife Nektarinen, Mirabellen im fruchtigen, kräftigen Duft,<br />
Mandarinenschale, auch weiße Mandeln. Eine zugängliche<br />
und harmonische Interpretation des Weißburgunders, die<br />
mit einer klaren Säure und Lokalkolorit an Profil gewinnt<br />
und sich gerne bei Tisch zeigt. 12 Vol.-%, DV, €<br />
90+ 2023 Kobern Weissenberg Riesling<br />
Duft nach reifen Früchten, Pfirsich, Mandarine, dahinter zarte<br />
Lindenblüten, Mirabelle zeigt sich ebenfalls. Am Gaumen<br />
mit schönem Volumen, kraftvoll und dicht, reife Säure, gut<br />
integrierte Süße, kandierte Mandarine, roter Apfel, griffig,<br />
sehr gut zu pikanten Speisen. 9 Vol.-%, DV, €<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
287
WEINGUT<br />
SCHNEIDERS-<br />
MORITZ<br />
Zehnthofstraße 8, 56829 Pommern<br />
T: +49 2672 93660, www.schneiders-moritz-wein.de<br />
Kontakt: Kilian Moritz<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8–18 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 93.300 (90 % weiß, 5 % rot,<br />
5 % Rosé, 5 % süß, 5 % Schaumwein)/9,5 ha<br />
Das Familienweingut, das Kilian Moritz<br />
mit tatkräftiger Unterstützung<br />
seiner Mutter Hildegard führt, verfügt<br />
über exzellente Lagen an der Terrassenmosel<br />
und mit dem Pommerner Rosenberg<br />
über einen besonderen Schatz. In dem steilen<br />
<strong>Wein</strong>berg am Südhang der Mosel wachsen<br />
teils noch wurzelechte Rieslingreben, die um<br />
das Jahr 1860 gepflanzt wurden und für feine<br />
Mineralität sorgen. Erneut gut gefallen<br />
hat uns auch der Gewürztraminer, der 2023<br />
konsequent trocken ausgebaut ist. Als Exot<br />
im traditionellen Rieslingrevier macht er eine<br />
exzellente Figur.<br />
91 2023 Gewürztraminer trocken<br />
Dezente, sortentypische Fruchtaromen prägen den Duft:<br />
Rose, Mangofrucht, Papaya, anklingend Litschi und Orangenblüten.<br />
Am Gaumen mit verhaltener Säure, feine<br />
Fruchtaromen kommen dazu, insgesamt würzig, konsequent<br />
trocken, angenehmer Nachhall, trinkig.<br />
12 Vol.-%, NK, €€<br />
91 2023 Riesling Kabinett feinherb<br />
Sehr angenehmer, vielschichtiger Duft nach Aprikosen,<br />
gelbfleischigen Pfirsichen und Schiefergestein. Ausgesprochen<br />
saftig dann der Auftakt am Gaumen, wobei sich zu den<br />
erwähnten Aromen noch der Geschmack vollreifer Äpfel<br />
hinzugesellt, feine Restsüße. 9,5 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2022 Klotten Brauneberg Riesling<br />
trocken<br />
Duft nach gelbfleischigem Steinobst, florale Noten, die an<br />
Lindenblüten erinnern, etwas Grapefruit und Schiefergestein.<br />
Saftig-spielerischer Auftakt am Gaumen. Ein ausgewogenes<br />
Säurespiel verwöhnt die Geschmacksnerven, vielschichtige<br />
Fruchtaromen, langer Nachhall. 12 Vol.-%, NK, €€<br />
90 2021 »Alte Reben« Pommern Rosenberg<br />
Riesling trocken<br />
Duft nach gut gereiften Äpfeln, dazu gesellen sich Noten<br />
von Zitronenschale und Heu bei anklingender Schiefernote.<br />
Dezente Mineralität begleitet den Auftakt am Gaumen, feingliedrige<br />
Säure, delikate Zitrusaromen, schöne Saftigkeit,<br />
mineralisch grundiert. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />
90 2023 Pommern Riesling trocken<br />
Ausgeprägter Duft nach reifen Quitten, gelbfleischigen Äpfeln<br />
und getrockneten Wildkräutern. Am Gaumen mit feiner<br />
Mineralität, die vom Schiefer geprägt ist. Die geschliffene<br />
Säurestruktur verleiht dem <strong>Wein</strong> ein elegantes Gerüst, Noten<br />
von Zitrus und Ananas dominieren. 11,5 Vol.-%, DV, €€<br />
90 2023 »Mons Martis« Riesling trocken<br />
Duft nach reifen Früchten mit Noten von Mandarine, Orangenblüte<br />
und rotem Apfel. Am Gaumen dann recht kraftvoll<br />
bei deutlich spürbarer Fruchtsäure, Zitrusfrüchte zeigen<br />
sich deutlich, genauso wie ausgeprägte mineralische Noten,<br />
insgesamt gut zugänglich. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
288 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER MOSEL<br />
<br />
SORENTBERG<br />
Fischelstraße 26, 56861 Reil<br />
T: +49 173 6541352, www.sorentberg-riesling.de<br />
Kontakt: Tobias Treis und Ivan Giovanett<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Flaschen/Hektar: 16.000 (100 % weiß)/3,5 ha<br />
Die Winzer Tobias Treis aus Reil an<br />
der Mosel und Ivan Giovanett aus<br />
Neumarkt in Südtirol haben vor fast<br />
15 Jahren begonnen, die fast vergessene Einzellage<br />
Reiler Sorentberg nach 25 Jahren<br />
Brache zu rekultivieren – eine Mammutaufgabe.<br />
Der steile Südhang liegt in einem Seitental<br />
der Mosel, der dort vorhandene<br />
Wissenbach-Schiefer verleiht dem Riesling<br />
eine besonders markante Würze. Seitdem<br />
keltern die beiden Winzer sehr spannende,<br />
tiefgründige <strong>Wein</strong>e, die ungemein würzig<br />
und herrlich komplex sind – und uns mit<br />
ihrer ausgefeilten Mineralität begeistern.<br />
94+ 2020 »Rotschiefer - von 1000 Alten<br />
Reben« Riesling feinherb<br />
Vielschichtig-intensiver Duft, kandierte Limonenzeste, heißer<br />
Stein, feiner Rauch, mineralisch geprägt, viel Würze, heller<br />
Tabak. Am Gaumen sehr dicht und saftig, mineralische<br />
Grundierung, süße Zitrusfrucht, griffig, Mirabelle, tolle Länge,<br />
komplex. 12 Vol.-%, NK, €€€€<br />
93+ 2017 »Rotschiefer« Riesling trocken<br />
Goldgelb, schön gereifter Duft, zarte Petrolnoten, kandierte<br />
Limone, Minze und Melisse, etwas Jod, mit Belüftung Schiefermineralität.<br />
Am Gaumen mit eleganter, dichter Textur,<br />
lebendige Säure, griffig, Orangenzeste, mineralische Grundierung,<br />
toll gereift. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />
94 2018 »Rotschiefer« Riesling Auslese<br />
Goldgelb. Würzig-balsamischer Duft, Eukalyptus, Minze, getrocknete<br />
Früchte, Zitronat und Orangeat, sehr viel Würze.<br />
Am Gaumen mit delikater Süße, belebende Säure, enormer<br />
Schmelz, getrocknete Früchte, zarter Honig, sehr würzig,<br />
tolle Reife, lang und ausgewogen. 7,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2020 »Rotschiefer« Riesling Kabinett<br />
Würzig-reifer Duft, zartes Petrol, reife Limone, Mandarine,<br />
rote Grapefruit, heißer Stein, prägnante Würze, vielschichtig.<br />
Am Gaumen mit feinem würzigem Schmelz, Orangenblüte,<br />
kandierte Limone, lebendige Säure, griffig, dicht gewoben,<br />
zarte Süße, elegant. 9,5 Vol.-%, NK, €€<br />
92 2022 »Rotschiefer« Riesling trocken<br />
Delikater Duft nach feiner Orangenzeste und süßer Limone,<br />
dann Mirabelle, Melone und Kräuterwürze, süße Minze, feine<br />
Mineralität. Am Gaumen griffig und dicht, lebendige Säure,<br />
schöne Phenolik, saftig, viel Würze, süße Zitrusfrucht, elegant,<br />
zarte Süße. 12 Vol.-%, NK, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
289
WEINGUT WWE.<br />
DR. H. THANISCH<br />
ERBEN MÜLLER-BURGGRAEF<br />
Junkerland 14, 54470 Bernkastel-Kues / Andel<br />
T: +49 6531 9179010, www.dr-thanisch.de<br />
Kontakt: Maximilian Ferger<br />
Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />
Flaschen/Hektar: 120.000 (95 % weiß, 2 % rot,<br />
1 % Rosé, 2 % Schaumwein)/16 ha<br />
Früher wurde dem <strong>Wein</strong> aus der legendären<br />
Berncasteler Lage Doctor die Fähigkeit<br />
zugesprochen, schwer Erkrankte<br />
zu heilen – so kam das Gewann jedenfalls zu<br />
seinem Namen. Wie es mit den Heilkräften tatsächlich<br />
bestellt ist, lässt sich schwer sagen. Fest<br />
steht jedoch, dass der Doctor eine absolut<br />
hochwertige Steillage ist, in der die Trauben für<br />
spektakuläre Rieslinge wachsen. Das zeigt sich<br />
umso mehr, wenn ein so begabter Kellermeister<br />
wie Maximilian Ferger am Werk ist. Erneut<br />
überzeugen in der starken Kollektion sowohl<br />
die trocken als auch die edelsüß ausgebauten<br />
<strong>Wein</strong>e – übrigens nicht nur aus dem Doctor!<br />
95 2022 »Großes Gewächs« Berncastel<br />
Doctor Riesling trocken<br />
Dicht und noch verschlossen im Duft, Rauch, Gestein, feine<br />
Anklänge von getrockneten Kräutern sowie Zitrus- und<br />
Steinfrucht. Am Gaumen mineralisch vibrierend, mit<br />
Schmelz und Fülle bei wenig Alkohol, satte gelbe Frucht,<br />
zarte Phenolik, ein Langstreckenläufer mit größter Laufruhe.<br />
11,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2022 »Großes Gewächs« Bernkastel<br />
Graben Riesling trocken<br />
Balsamisch und würzig im Duft, Gesteinsmehl, Pfeffer, Blutorange,<br />
kandierte Ananas, Quitten, Kamillenblüte, Salbei. Im<br />
Mund ist der Bernkastel Graben sehr saftig und elegant, feine<br />
Phenole und eine reife, tragende Säureader geben der<br />
Frucht Struktur und Länge, mit Potenzial.<br />
11,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
94+ 2023 Berncastel Doctor Riesling Auslese<br />
Sattes Goldgelb. Intensiver Duft nach getrockneten Früchten,<br />
gedörrte Aprikose, etwas Dattel, dazu kandierte Orange<br />
plus Waldhonig. Am Gaumen druckvoll mit lebendiger Säure,<br />
dichte, charmante Süße, vife Zitrusfrische, viel Dynamik,<br />
elegant und lang. 7,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
94 2023 Bernkastel Lay Riesling Auslese<br />
Feiner Duft nach kandierten Zitrusfrüchten mit Mandarine<br />
und Limone, dazu etwas getrocknete Aprikose, reife Ananas.<br />
Am Gaumen mit lebendiger, satter Säure, feine, schmelzende<br />
Süße, Papaya, Mango, viel Würze, etwas Waldhonig, schöner<br />
Schmelz, gute Länge. 7,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
93 2023 Berncastel Doctor Riesling Spätlese<br />
Würziger Duft nach reifen Früchten, Pfirsich, Aprikose, kandierte<br />
Orange, süße Minze, etwas Blütenhonig kommt dazu.<br />
Am Gaumen mit einer delikaten Säure, schmelzende Süße,<br />
reifer Pfirsich, Papaya, Würze, zarte Mineralik, elegant gewoben,<br />
gute Struktur und Länge. 8,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2020 Crémant extra brut CH/WB/RR<br />
91+ 2023 »Alte Reben« Berncastel Doctor<br />
Riesling Spätlese feinherb<br />
91 2022 Bernkastel Badstube Riesling<br />
Kabinett trocken<br />
91 2022 »Alte Reben« Bernkastel Lay<br />
Riesling Spätlese feinherb<br />
90 2023 Blanc de Noir trocken<br />
90 2023 Chardonnay feinherb<br />
92 2023 Berncastel Doctor Riesling Kabinett<br />
290 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER MOSEL<br />
WEINGUT<br />
MICHAEL TROSSEN<br />
Jesuitenhofstraße 42, 54536 Kröv<br />
T: +49 6541 812005, www.das-weingut.com<br />
Kontakt: Michael Trossen<br />
Ab-Hof-Verkauf: Täglich 14–18 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 37.300 (88 % weiß, 6 % rot,<br />
6 % Rosé, 6 % süß, 4 % Schaumwein)/4,1 ha<br />
Es lohnt sich, den Weg zu verfolgen, den<br />
Michael Trossen mit seiner Familie in<br />
Kröv abseits des Mainstreams geht:<br />
Zum <strong>Wein</strong>gut gehört das 2019 eröffnete Hotel<br />
»Riesling-Quartier«, das direkt an der Mosel<br />
liegt und dessen Architektur Schiefer, Eiche<br />
und schwarzen Stahl betont. Der Schwerpunkt<br />
liegt natürlich beim <strong>Wein</strong> und beim<br />
Riesling, der in allen Geschmacksrichtungen<br />
elegant, charaktervoll und mineralisch auftritt.<br />
Im Herbst 2023 investierte der Winzer in<br />
Stückfässer aus regionaler Eiche, in denen<br />
auch der Pinot Blanc aus 2023 ausgebaut<br />
wurde. Spannend!<br />
91+ 2023 Riesling Spätlese trocken<br />
Die würzige Schiefermineralik zeigt sich von Anfang an,<br />
dunkle Steinigkeit, warmer <strong>Wein</strong>berg, Quitte, Kräuterigkeit.<br />
In kompakter Struktur treffen geschmeidige Elemente wie<br />
die feine Fruchtsüße auf würzig-mineralische Komponenten,<br />
das ist gut so, Charme und Charakter. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
91+ 2023 Riesling Spätlese feinherb<br />
Duft nach reifem Pfirsich, süßer Birne und rotem Apfel, dazu<br />
etwas Süßholz, zarte Honigmelone, vielschichtig. Am Gaumen<br />
mit lebendiger Säure, feiner Grip, dicht und saftig, gut<br />
integrierte Süße, kandierte Limone, Minze, gute Struktur<br />
und Länge. 11,5 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2023 Riesling Kabinett feinherb<br />
Feinwürziger Duft, getrocknete Limettenschale, Orangenabrieb,<br />
Pfirsichblüte, Schieferwürze. Am Gaumen mit feiner,<br />
reifer Säure, schöner Grip, reife Zitrusfrucht, Mandarinensaft,<br />
zarte Minze, elegant, hat einen schönen Zug, harmonisch<br />
abgestimmt. 10 Vol.-%, DV, €<br />
90+ 2023 »RnB« Cuvée trocken RR/WB<br />
Kräuterig-würziges Bukett mit steinigen Anklängen, Unterholz,<br />
nasser und warmer Schiefer, Pfirsich, Mirabelle. Zeigt<br />
am Gaumen auf gelungene Art das Zusammenspiel von<br />
Riesling und Burgunder. Schmelz, weiche Textur, aber auch<br />
feingliedrige Säure und mineralischer Zug. 12 Vol.-%, DV, €<br />
90 2023 Pinot Blanc trocken<br />
Gereift in über 200 Jahre alten Eichenfässern, würzig, steinige<br />
Noten, Laub, Rhabarber, Mirabelle, Apfel, Mandarine.<br />
Straff und kompakter Bau am Gaumen mit fester Struktur,<br />
die von griffigen Phenolen gestützt wird, präsente, eingewobene<br />
Säure, auf weitere Reifung vinifiziert. 12,5 Vol.-%, NK, €<br />
92 2023 Riesling Spätlese<br />
Anfangs noch eher verhaltener Duft, dann zart-balsamische<br />
Würze, sehr reife Zitrusfrucht, kandierte Orangenschale,<br />
eine Spur Gesteinsmehl. Am Gaumen mit einer lebendigen<br />
Säure, feine Süße, Pfirsichsaft, süße Orange, Mango und<br />
Ananas, gute Länge. 9 Vol.-%, DV, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
291
VAN VOLXEM<br />
Zum Schlossberg 347, 54459 Wiltingen<br />
T: +49 6501 802290, www.vanvolxem.com<br />
Kontakt: Roman Niewodniczanski (Inhaber),<br />
Christian Valk (Geschäftsführer)<br />
Ab-Hof-Verkauf: Di bis So 11–18 Uhr<br />
Hektar: 80 ha<br />
Roman Niewodniczanski ist für uns der<br />
Sancho Panza aus dem Saartal – wir<br />
bewundern, wie er es im Kampf gegen<br />
die Windmühlen der Bürokratie immer wieder<br />
zuwege bringt, Großes zu erschaffen. Beispielsweise<br />
die Wiederbelebung des lange<br />
brach gefallenen Ockfener Geisberg. Im 19.<br />
Jahrhundert wurde diese Lage international<br />
in einem Atemzug mit der Nachbarlage Bockstein<br />
genannt, nach dem Zweiten Weltkrieg<br />
geriet der <strong>Wein</strong>berg in Vergessenheit. Dieses<br />
Jahr steht erstmals ein GG aus den neu gepflanzten<br />
Reben auf unserem Probentisch.<br />
Und wir finden den <strong>Wein</strong> sensationell!<br />
97 2023 Ockfen Geisberg Riesling GG<br />
Schieferwürzig, rauchig-mineralisch, Grapefruit, Limette.<br />
Der Gaumen ist ein feines Amalgam von Viskosität, Seidigkeit,<br />
Mineralität und feinem Säurenerv. Alle Komponenten<br />
sind so edel, so mineralisch durchdrungen, so nuanciert und<br />
trotzdem so eng beisammen. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
97 2023 Wiltingen Scharzhofberger<br />
Riesling GG<br />
Rauch und Blutorange, auch Limette, »kühl« und frisch im<br />
Duft. Der Gaumen setzt kreidig an, entfaltet eine von mineralischem<br />
Extrakt und balsamischen Aromen getragene<br />
Gaumenmitte, Stoffigkeit und Säure haben Zug und Spannung,<br />
reichen in einen sehr langen Abgang.<br />
12,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />
96 2023 Schoden Saarfeilser Riesling GG<br />
Karamell und florale Noten, Veilchen, auch Pfirsich und<br />
Limette. Der Gaumen zeigt sich straff und spannungsreich,<br />
mit einer mineralisch begleiteten Säurestruktur, die die<br />
Gaumenmitte zu hoher Intensität führt. Die Mineralität<br />
bleibt sehr lange am Gaumen, packend, vibrierend.<br />
12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
94+ 2022 »Windvogt« trocken CH/WB<br />
Präsentes, röstig-würziges Neuholz, Anisbrötchen, auch Gewürznelke,<br />
Karamell, Lindenblüte. Am Gaumen versteckt<br />
sich großer Inhaltsreichtum unter einer jugendlichen Fassade,<br />
unscheinbar in seiner makellosen Ausgewogenheit: zarte<br />
Phenole, feste Säure, mineralischer Hintergrund. Das<br />
wird sehr fein reifen. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2023 »Saar« Riesling trocken<br />
Rauchig-schieferwürzige Aromen ergänzen eine frische<br />
Zitrusfrucht. Im Mund hat der <strong>Wein</strong> eine rasante Säure, aber<br />
auch Spiel und Balance – und eine schon früh im Gaumenverlauf<br />
präsente Schieferwürze. Der Abklang bündelt alles<br />
und setzt eine intensive taktile Mineralität dazu.<br />
12 Vol.-%, DV, €€<br />
94 2023 Wiltingen Volz Riesling GG<br />
93+ 2023 Ayl Schonfels Riesling GG<br />
93 2022 Pinot Blanc trocken<br />
91 2022 Chardonnay trocken<br />
93+ 2023 Ockfen Bockstein Riesling Spätlese<br />
92+ 2023 Ockfen Geisberg Riesling Kabinett<br />
92 2023 Ockfen Bockstein Riesling Kabinett<br />
292 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
VEREINIGTE<br />
HOSPITIEN<br />
WEINGÜTER MOSEL<br />
STIFTUNGSWEINGUT<br />
Krahnenufer 19, 54290 Trier/Mosel<br />
T: +49 6519451210, www.vereinigtehospitien.de<br />
Kontakt: Joachim Arns<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Flaschen/Hektar: 160.000 (80 % weiß, 2 % rot,<br />
2 % Rosé, 10 % süß, 6 % Schaumwein)/25 ha<br />
Die Stiftung der Vereinigten Hospitien<br />
wurde im Jahr 1804 in Trier gegründet<br />
und geht auf ein Edikt von Napoleon<br />
Bonaparte I. zurück. Die Stiftung hat den<br />
Zweck, alten, kranken, behinderten und pflegebedürftigen<br />
Menschen zu helfen und nach<br />
Bedarf deren Heim zu sein. Gleichzeitig ist sie<br />
ein <strong>Wein</strong>gut, das exzellente Lagen an Saar und<br />
Mosel – diese stammen teilweise aus den Liegenschaften<br />
alter Trierer Klöster – bewirtschaftet.<br />
Kellermeister Joachim Arns bringt<br />
wunderbar harmonische Rieslinge mit einem<br />
schönen mineralischen Zug auf die Flasche,<br />
auch die edelsüßen <strong>Wein</strong>e überzeugen.<br />
90+ 2019 Pinot Rosé brut nature<br />
Ein blasses Lachsorange, der Duft zeigt reifes Lesegut an,<br />
Quitte, Kirsche, Erdbeerkonfitüre. Der Gaumen ist geschmeidig<br />
grundiert mit schlankem Extrakt, knackiges Mousseux,<br />
feine Früchte, eher moderate Säure, zugänglich und balanciert,<br />
konsequent trocken, anregend. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2023 »GG« Wiltingen Scharzhofberg<br />
Riesling GG<br />
Duft nach reifen Zitrusfrüchten, Mandarinenschale, dazu<br />
tropische Früchte und etwas Dörrobst mit Rosine und getrockneter<br />
Aprikose, heißer Stein. Am Gaumen mit einer<br />
wohltemperierten Säure, geschmeidig, reife Früchte, zart<br />
mineralische Unterlegung, gute Länge, harmonisch abgestimmt.<br />
12 Vol.-%, NK, €€€<br />
93 2018 »Goldkapsel« Piesport<br />
Goldtröpfchen Riesling Auslese<br />
Goldene Farbe. Würziger Duft nach kandierten Zitrusfrüchten,<br />
Waldhonig, Orangeat, Fichtennadeln, schöne Würze.<br />
Am Gaumen mit lebendiger Säure, süße Zitrusfrucht, Mandarine,<br />
kandierte Aprikose, Honigsüße, balanciert, schön gereift,<br />
gute Länge, delikat. 7 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2019 »Goldkapsel« Serrig Schloss<br />
Saarfels Riesling Auslese<br />
Goldgelb. Duft nach getrockneten Früchten, kandierte Limone,<br />
Orangeat, Eukalyptus, feiner Petrolton, zarter Blütenhonig.<br />
Am Gaumen mit lebendiger Säure, frisch ansetzend, dahinter<br />
schmelzende Süße, Honig, Kräuterwürze, zupackend,<br />
gute Struktur und Länge, gut gereift. 7,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2023 Piesport Goldtröpfchen Riesling<br />
Spätlese<br />
Duft nach süßer Ananas, Mango und Papaya, kandierte<br />
Orangenschale, feine Würze, süße Minze, charmant. Am<br />
Gaumen mit einer delikaten, belebenden Säure, schöner<br />
Grip, feine Süße, Mango, Ananas, reife Aprikose, elegant und<br />
saftig, hat eine schöne Länge. 7 Vol.-%, NK, €€<br />
91+ 2023 »GG« Serrig Schloss Saarfels<br />
Riesling GG trocken<br />
91 2023 »S« Wiltingen Riesling trocken<br />
89+ 2023 »Saar« Riesling trocken<br />
89+ 2023 Wiltingen Hölle Riesling Kabinett<br />
feinherb<br />
89 2023 »Hospitien« Riesling halbtrocken<br />
91+ 2022 Wiltingen Scharzhofberg Riesling<br />
Spätlese<br />
91 2023 Serrig Schloss Saarfels Riesling<br />
Kabinett<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
293
WEINGUT<br />
DR. HEINZ WAGNER<br />
Bahnhofstraße 3, 54439 Saarburg<br />
T: +49 6581 2457, www.weingutdrwagner.de<br />
Kontakt: Christiane Wagner<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9.30–12 Uhr<br />
und 13.30–17 Uhr, Sa 9.30–13 Uhr<br />
Hektar: 8 ha<br />
Anbauweise: Biodynamisch<br />
Gegründet wurde das namhafte Saarburger<br />
<strong>Wein</strong>gut bereits im Jahr 1880,<br />
doch auch die fünfte Generation besitzt<br />
Pioniergeist: Christiane Wagner hat als<br />
erste an der Saar auf biodynamische Bewirtschaftung<br />
umgestellt – und übernimmt damit<br />
die Vorreiterrolle einer ganzen Region. Zu<br />
den Schätzen des <strong>Wein</strong>guts gehören außer Leidenschaft<br />
und Handwerkskunst auch alte Reben:<br />
120 Jahre alt und noch wurzelecht gepflanzt<br />
sind etwa die Stöcke in der Monopollage<br />
Laurentiusberg, die einen »Erste Lage«-<br />
Riesling praktisch auf dem Niveau eines Großen<br />
Gewächses ergeben.<br />
93+ 2023 »1G« Saarburg Laurentiusberg<br />
Riesling trocken<br />
Das Bukett besticht durch Dünenrose, frisch geriebenem<br />
Muskat, Koriandersaat und Mirabelle. Schieferwürzig untermauert.<br />
Im Mund konzentriert feinstoffig, weiße Blüten und<br />
Limettenzeste. Ausgiebig dichte Mineralität. Saftige, tragende<br />
Säurestruktur. Animierender Aperitif.<br />
11 Vol.-%, DIAM, €€<br />
92 2023 »Alte Reben« Saarburg Riesling<br />
trocken<br />
Dichter Blütenduft nach Veilchen, Lindenblüten, ganz viel<br />
Jasmin. Rauchige Schieferwürze, Feuerstein. Geradlinig und<br />
straff am Gaumen, mineralisch würzig dominiert. Fein unterwandert<br />
von zitrischer Frische und animierend saftiger<br />
Säure. Jung und unglaublich spannungsgeladen.<br />
11 Vol.-%, DIAM, €€<br />
91 2023 Saarburg Kupp Riesling Kabinett<br />
feinherb<br />
Duft nach heißem Stein, etwas Zündholz, Orangenblüte,<br />
Limonenabrieb, fein und delikat, Kräuterwürze. Am Gaumen<br />
mit pikanter Säure, zupackend und griffig, sehr gut integrierte<br />
Süße, Zitrone, Limone, schöne Mineralität, gute Länge,<br />
frisch bleibend. 10 Vol.-%, DIAM, €€<br />
93 2023 Saarburger Rausch Riesling<br />
Spätlese Josef Heinrich<br />
Duft nach reifem Pfirsich, etwas Papaya, ganz viel Schieferwürze,<br />
Gesteinsmehl, feine Kräuterwürze, Menthol, vielschichtig.<br />
Am Gaumen mit lebendiger Säure, sehr viel Zug<br />
und Dynamik, zupackende Phenole, Würze, zarte Süße, knackige<br />
Spätlese, die mit geringer Süße auskommt, gute Länge.<br />
9 Vol.-%, DIAM, €€<br />
93 2023 Saarburg Laurentiusberg Riesling<br />
Kabinett<br />
Würzig-feiner Duft, Orangenblüte, Gesteinsmehl, kandierte<br />
Mandarine, heißer Stein, Zündholz. Am Gaumen mit sattem<br />
Grip, zupackend, lebendige Säure, griffige Phenole, wieder<br />
Zitrusfrüchte, dicht gewoben, perfekt integrierte Süße,<br />
exzellente Länge, gehaltvoller Kabinett, pikant.<br />
8,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />
92+ 2023 Ockfen Bockstein Riesling Kabinett<br />
Feiner, würziger, vom Schiefergestein geprägter Duft, reife<br />
Zitrusfrucht, rote Grapefruit, zarte Orange, etwas Papaya.<br />
Am Gaumen mit einem charmanten Schmelz, lebendige<br />
Säure, frische Zitrusfrüchte, Limette, Rauch, zarte Süße,<br />
gute Länge, feine Würze. 8,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />
294 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER<br />
WEGELER<br />
GUTSHAUS MOSEL<br />
Martertal 2, 54470 Bernkastel-Kues<br />
T: +49 6531 2493, www.wegeler.com<br />
WEINGÜTER MOSEL<br />
Kontakt: Richard Grosche<br />
Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />
Flaschen/Hektar: 80.000 (100 % weiß)/13 ha<br />
Keine Frage: Das kleinere der beiden<br />
Schwesterweingüter läuft zu Hochform<br />
auf. Das Gut, das spektakuläre<br />
Mosellagen sein Eigen nennt, nutzt das Potenzial<br />
des fantastischen Terroirs exzellent. Der<br />
beste Beleg dafür sind die 100 Punkte, die die<br />
Riesling Trockenbeerenauslese aus dem Bernkasteler<br />
Doctor erreicht hat – ein monumentaler<br />
<strong>Wein</strong> mit einem ewigen Leben, der bei aller<br />
Kraft frisch bleibt. Aber auch die etwas<br />
niedrigeren Prädikate haben überzeugt, ebenso<br />
wie die trockenen <strong>Wein</strong>e. Insgesamt eine<br />
großartige Kollektion, zu der wir nur gratulieren<br />
können.<br />
96+ 2022 Bernkastel Doctor Riesling GG<br />
Feinduftig, dicht und komplex. Salzzitronen, Austernschale,<br />
weiße Grapefruit, weißer Pfirsich, Menthol, Melisse, dezent<br />
Rauch. Am Gaumen fein nuanciert, vibrierende reife Säure<br />
und salzige Mineralik, dazu dezente Zitrus sowie Steinobstfrucht,<br />
elegant, fein und guter Extrakt, langer mineralischer<br />
Nachhall und viel Potenzial. 12 Vol.-%, NK, €€€€<br />
94+ 2022 Bernkastel Graben Riesling GG<br />
Reife Frucht zur Schieferwürze im Duft, Mango, Aprikosen,<br />
kandierte Ananas, Salbei, warmes Gestein. Am Gaumen mit<br />
Schmelz sowie Würze, mineralisch grundiert, noch verschlossen<br />
und dezent in der Frucht, feste reife Säure, kompakt<br />
und elegant, mit viel Potenzial. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
91 2023 »Mosel« Riesling feinherb<br />
Feine zitrische Nase, schnell kommen mineralische Elemente<br />
dazu, heißer, nasser Stein, eine Spur Zündholz, später Minze.<br />
Am Gaumen mit schmelzender, süßer Frucht, Aprikose,<br />
Mango, Pfirsich, feine Säure, durchaus mit Zug und Druck,<br />
gute Struktur und Länge. 11 Vol.-%, DV, €€<br />
100 2023 Bernkastel Doctor Riesling<br />
Trockenbeerenauslese<br />
Sattes Goldgelb, Richtung Bernstein. Intensiver, von Würze<br />
und Schiefer geprägter Duft, kandierte Orange. Am Gaumen<br />
mit vifer, frischer Säure, durchdringender Extrakt, feine<br />
Phenolik, Limonentarte, frisch bleibend, voller Spannung,<br />
extrem dicht und lang, groß. 6 Vol.-%, NK, €€€€<br />
96 2023 Bernkastel Doctor Riesling Auslese<br />
Delikat-vielschichtiger Duft, Gesteinsmehl, kandierte Zitrusfrüchte,<br />
Orangenblüte, etwas Papaya und Ananas, fein<br />
ziseliert. Am Gaumen enorm kompakt, packende Süße-Säure-Kombination,<br />
dicht, wieder kandierte Früchte, aber auch<br />
Limonentarte, bleibt frisch, enorm lang, Potenzial.<br />
8 Vol.-%, NK, €€€€<br />
91 2023 Bernkastel Riesling trocken<br />
90 2023 »Slate« Riesling trocken<br />
95 2023 Bernkastel Doctor Riesling Spätlese<br />
94+ 2023 Bernkastel Graben Riesling Auslese<br />
93+ 2023 Graach Himmelreich Riesling<br />
Spätlese<br />
92+ 2023 Bernkastel Riesling Kabinett<br />
92+ 2023 Bernkastel Badstube Riesling<br />
Kabinett<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
295
WEINGUT<br />
NIK WEIS<br />
ST. URBANS-HOF<br />
Urbanusstraße 16, 54340 Leiwen<br />
T: +49 6507 93770, www.nikweis.com<br />
Kontakt: Nik Weis<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Flaschen/Hektar: 400.000 (95 % weiß)/50 ha<br />
Nik Weis gehört zu den Routiniers an<br />
Mosel und Saar, durch das Zusammentreffen<br />
von erstklassigen Lagen,<br />
Fleiß und Stilgefühl bringt er seit einem Vierteljahrhundert<br />
herausragende Rieslinge auf<br />
die Flasche. Die neue Kollektion – eine der<br />
besten der letzten Dekade – gibt dabei Anlass<br />
zu einer zeitgeschichtlichen Betrachtung: Hätte<br />
Weis vor 20 Jahren am liebsten nur feinherbe<br />
und fruchtige <strong>Wein</strong>e erzeugt, so führen<br />
heute vier knochentrockene GGs das Sortiment<br />
an. Das Klima ist nicht mehr das des Jahres<br />
2000, aber die menschliche Intelligenz<br />
weiß darauf zu reagieren!<br />
94+ 2022 Leiwen Laurentiuslay Riesling GG<br />
Vielschichtig im Duft, weiße Grapefruit, traubig, Ananas,<br />
frisch geriebener Muskat, erdige und steinige Noten, Orangenblüte.<br />
Am Gaumen schlanke Anmutung bei hohem und<br />
dichtem Extrakt, druckvoll und mit Zug, viel Würze, lange am<br />
Gaumen und terroirgeprägt, elegant. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />
94+ 2022 Ockfen Bockstein Riesling GG<br />
Fudergeprägter Duft mit Noten von Apfel und Pfirsich,<br />
einem Hauch Bienenwachs, Kardamom und Feuerstein.<br />
Der Gaumen bringt eine gewisse Strenge zum Ausdruck,<br />
ist dicht und stoffig, mit einer festen, aber zugleich auch<br />
reifen Saar-Säure, passend gesetzter Phenolik und einem<br />
komplett trockenen Abklang. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />
94 2022 Piesport Goldtröpfchen Riesling GG<br />
Intensiv und vielschichtig im Duft, Orangenzeste, Blutorange,<br />
Brennnessel, Kerbel, Kefirblatt, Würze von Kümmel und<br />
Senfsaat, Walnuss. Am Gaumen dicht im Kern und mit Spannung,<br />
feiner Säurezug, elegant mit gutem Extrakt, feine Phenolik<br />
und viel Würze im langen Nachhall. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />
94 2022 Mehring Layet Riesling GG<br />
Feiner Duft, florale Noten von weißen Blüten, weiße Grapefruit,<br />
Zitronen, Kefirblatt, nasses Gestein. Am Gaumen mit<br />
guter Dichte, feste Säurestruktur vereint mit Schmelz und<br />
Mineralität, salzig im Finish verstärkend, elegant und animierend<br />
mit Potenzial. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />
93 2023 Ockfen Riesling trocken<br />
Junger, weißblütiger Duft, Hefe und Pfirsich. Im Mund legt<br />
die Säure vor und öffnet der Mineralität die Tore. Limette,<br />
Zitrone, grüner Apfel. Verspielt und lebendig, zeigt der <strong>Wein</strong><br />
noch lange nicht das volle Potenzial. Er mag Luft, Zeit und<br />
Thunfisch-Sashimi, süßsauer mariniert. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />
91 2023 »Alte Reben« Wiltingen Riesling<br />
feinherb<br />
90+ 2023 »Saar« Riesling feinherb<br />
90+ 2023 »Mosel« Riesling trocken<br />
90 2023 »Alte Reben« Mehring Riesling<br />
trocken<br />
89+ 2023 »Schiefer« Riesling trocken<br />
93 2023 Ockfen Bockstein Riesling Kabinett<br />
93 2023 Ockfen Bockstein Riesling Spätlese<br />
296 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER MOSEL<br />
WEINGUT<br />
UDO WILLEMS<br />
Am Großschock 6, 54329 Konz<br />
T: +49 6501 18933, www.willemshof.de<br />
Kontakt: Familie Willems<br />
Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />
Flaschen/Hektar: 45.000/10 ha<br />
Der Familienbetrieb aus Konz wird<br />
vom Vater-Sohn-Gespann Udo und<br />
Martin Willems geleitet, die beide<br />
zwar der langen Tradition des Guts verpflichtet<br />
sind, aber gleichzeitig Freude an Innovationen<br />
haben. Das zeigt sich allein schon an ihrem<br />
Grünen Veltliner, mit dem sie im gesamten<br />
Anbaugebiet ein Alleinstellungsmerkmal<br />
haben. Der <strong>Wein</strong> ist wunderbar würzig und<br />
hoch individuell. Darüber wollen wir aber<br />
nicht die Kernkompetenz der Familie vergessen:<br />
Und das sind wunderbar saftige Rieslinge,<br />
die es bei Familie Willems zu betont fairen<br />
Preisen gibt.<br />
91 2023 »Saar« Riesling Spätlese feinherb<br />
Duft nach Akazienhonig, Mirabelle, Aprikose und reifem,<br />
gelbfleischigem Pfirsich, dazu auch etwas Kräuterwürze.<br />
Am Gaumen ebenfalls mit sehr präsenter Frucht, Steinobst,<br />
saftig und balanciert, spürbare, charmante Süße, feine<br />
Mineralität, macht Spaß. 10,5 Vol.-%, DV, €<br />
91 2023 »Saar MW No.6« Riesling Spätlese<br />
feinherb<br />
Sehr animierender Duft mit Noten von Schiefergestein und<br />
hellen Früchten, dazu etwas Grapefruit und roter Apfel. Am<br />
Gaumen mit gut integrierter Säure, verhaltene, durchaus<br />
charmante Süße, etwas gelbe Stachelbeere, Zitrusfrüchte,<br />
saftig und herrlich trinkig. 10,5 Vol.-%, DV, €<br />
90 2023 »Saar MW« Niedermennig<br />
Herrenberg Riesling Kabinett feinherb<br />
Intensiver Duft nach rotem Apfel, Aprikose und Pfirsich,<br />
dazu reife Zitrusaromen, auch ein Touch frische Melisse ist<br />
dabei. Saftig und kühl dann der Auftritt am Gaumen bei animierender<br />
Säure. Eine leichte, elegante Herbe begleitet den<br />
mineralischen Abgang. 10 Vol.-%, DV, €<br />
90 2023 »Saar Unikat« Grüner Veltliner<br />
trocken<br />
Schöner Duft nach Golden-Delicious-Apfel, der stimmig von<br />
Kerbelkraut und Zitrusnoten begleitet wird. Am Gaumen<br />
verspielte Säure, die in einem passenden Verhältnis zur Würze<br />
und Mineralität steht. Eine ungewöhnliche Sorte an der<br />
Mosel, individueller Charme. 11,5 Vol.-%, DV, €<br />
90 2023 »Saar Weißburgunder trocken<br />
Mineralisch anmutender Duft, der von dezenten Röstaromen<br />
begleitet wird, dazu etwas Apfel, Birne und dezente<br />
Mandel. Ein saftig-frischer Geschmack als Auftakt am Gaumen.<br />
Mirabellenfrucht, Zitrone und Grapefruit bilden die<br />
tragende Säule im Mund, erfrischend. 11,5 Vol.-%, DV, €<br />
89 2023 »Saar Devonschiefer« Riesling<br />
trocken<br />
Schöner Duft mit einer für die Region typischen Mineralität<br />
des Schieferbodens. Auch grüner Apfel, etwas Stachelbeere<br />
und Weiße Johannisbeeren sind dabei. Am Gaumen breitet<br />
sich ein säurefrischer Fächer aus, der wieder an Apfel, aber<br />
auch an Zitrusfrüchte denken lässt. 11,5 Vol.-%, DV, €<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
297
WEINGUT<br />
WILLEMS-WILLEMS<br />
Mühlenstraße 13, 54329 Konz-Oberemmel<br />
T: +49 6501 15816, www.schiefer-trifft-muschelkalk.de<br />
Kontakt: Carolin Hofmann<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Sa 9–17 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 73.300 (90 % weiß, 10 % rot,<br />
20 % süß)/7 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Bereits in der fünften Generation leiten<br />
die Frauen der Familie bei den Willems<br />
die Geschäfte. Das Familienweingut<br />
wurde bis 1971 als Gemischtbetrieb<br />
geführt, dann heiratete Maria Willems ihren<br />
Karl, der dank eines gemeinsamen Urahns<br />
den gleichen Nachnamen trug – so entstand<br />
der Doppelname. Mittlerweile zeichnet<br />
Tochter Carolin mit ihrem Mann Jürgen für<br />
die <strong>Wein</strong>e verantwortlich. Beide führen auch<br />
ein <strong>Wein</strong>gut in Rheinhessen – ein Power-<br />
Couple. Die beiden präsentieren wunderbar<br />
trinkige Rieslinge mit tollem Terroirausdruck.<br />
Die Kabinette sind großartig!<br />
91+ 2023 »Auf der Lauer« Riesling feinherb<br />
Mineralisch-flirrender Duft, heißer Stein, Abrieb von der<br />
Orange, knackiger Pfirsich, anregend. Am Gaumen mit<br />
lebendiger, frischer Säure, griffig ansetzend, reife Zitrusfrüchte,<br />
Süße sehr gut eingebunden, mineralische Würze,<br />
gute Länge. 11,5 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2023 Riesling Kabinett feinherb<br />
Duft nach grünem Apfel, Orangenblüte, süße Limonenschale,<br />
feine Mineralik, animierend. Am Gaumen mit lebendiger<br />
Säure, zupackend und griffig, Zitrusfrüchte, Zitrone, Limone,<br />
ganz frisch, fein gewoben, Süße perfekt eingebunden, endet<br />
frisch. 9 Vol.-%, DV, €<br />
93 2023 Niedermennig Herrenberg Riesling<br />
Kabinett<br />
Duft nach feinen, reifen Zitrusfrüchten, kandierte Limettenschale,<br />
Schieferwürze, ein Hauch Mango kommt dazu. Am<br />
Gaumen mit einem feinen, zarten Schmelz, lebendige Säure,<br />
saftige, reife Zitrusfrüchte, sehr gut integrierte Süße, Limettensaft,<br />
viel Zug. 8,5 Vol.-%, DV, €€<br />
92 2023 Oberemmel Karlsberg Riesling<br />
Spätlese<br />
Anfangs noch verschlossen im Duft, mit Belüftung feiner<br />
Pfirsich, reife Zitrusfrucht, dahinter eine mineralische Grundierung.<br />
Am Gaumen wunderbar saftig ansetzend, süßer<br />
Schmelz, lebendige Säure, wieder Zitrusfrüchte, etwas<br />
Mango, elegante Spätlese, gute Länge. 7,5 Vol.-%, DV, €€<br />
91+ 2023 Oberemmel Altenberg Riesling<br />
Kabinett<br />
Sehr feiner Duft nach nassem Stein, Limettenabrieb und<br />
Kräuterwürze, delikat, rote Grapefruit. Am Gaumen mit<br />
reifer, lebendiger Säure, griffig, süße Zitrusfrucht, dicht<br />
und elegant, perfekt eingefügte Süße, schwebend, mineralisch<br />
grundiert, mit einer guten Länge. 9,5 Vol.-%, DV, €€<br />
91+ 2023 Euchariusberg Kabinett<br />
Intensiv mineralischer Duft, Gesteinsmehl, süße Minze,<br />
Melisse, etwas Zündholz, kandierte Limonenschale. Am<br />
Gaumen mit einer frischen Säure, Zitronensaft, dazu feine<br />
Süße, schönes Spiel, hinreichend Dynamik, feine Mineralik,<br />
gute Griffigkeit, endet frisch. 8 Vol.-%, DV, €€<br />
298 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER MOSEL<br />
PLATZ FÜR IHRE WEINNOTIZEN<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
299
Blick auf den Rotenfels und<br />
die Bastei bei Bad Münster
NA<br />
HE<br />
WEINE MIT<br />
HYPNOTISCHER<br />
WIRKUNG<br />
Foto: © WSNA
Der Blick vom Lemberg auf die Lagen<br />
(v. l. n. r.) Felsenberg, Kupfergrube, Steinberg,<br />
Hermannsberg und Brücke – sowie auf die Hermannshöhle<br />
HERMES IN FEILBINGERT<br />
Ein <strong>Wein</strong>baugebiet mit eigenständiger Herkunftsbezeichnung wurde die Nahe erst 1971.<br />
Dabei wussten schon die Römer den Reiz – und die strategische Bedeutung –<br />
des Nahetals zu schätzen.<br />
TEXT ULRICH SAUTTER<br />
Auf dem Lemberg östlich von Oberhausen<br />
an der Nahe hat man einen<br />
grandiosen Panoramablick zum 300<br />
Meter tiefer gelegenen Fluss und über die<br />
Spitzenlagen der mittleren Nahe: Vom Aussichtspunkt<br />
»Schlafender Riese« sieht man<br />
nach Westen über den Oberhäuser Leistenberg<br />
bis zum Schlossböckelheimer Felsenberg<br />
in der Ferne und dann weiter zur Kupfergrube,<br />
die Niederhäuser Brücke, zu Hermanns-<br />
und Steinberg und schließlich Richtung<br />
Norden zur Hermannshöhle. Steigt<br />
man noch weiter empor bis zum Waldgasthaus<br />
Lemberghütte, dann öffnet sich der<br />
Blick nach Osten, wandert weit bis zu den<br />
Norheimer Lagen Kirschheck und Dellchen<br />
und dann wieder zurück auf Niederhäuser<br />
Gemarkung zu den Lagen Kertz, Klamm<br />
und abermals zur Hermannshöhle.<br />
Immer wieder die Hermannshöhle: Dieser<br />
von Südosten nach Südwesten umlaufende,<br />
nahezu 100 Meter hohe Kegel liegt so dominant<br />
in einer Naheschleife, dass die Sonne<br />
wohl von Auf- bis Untergang immer irgendwo<br />
auf eines seiner Teilstücke scheint. Und<br />
auch bei Verkostungen kann man sagen: immer<br />
wieder die Hermannshöhle, sei es trocken,<br />
frucht- oder edelsüß. Dieser Berg ist<br />
ein Allrounder, vielleicht sogar die kompletteste<br />
Lage des ganzen Landes, um Riesling in<br />
all seinen möglichen Facetten zu erzeugen.<br />
Den Namen hat dieser <strong>Wein</strong>berg nun aber<br />
nicht etwa von Hermann dem Cherusker<br />
oder von irgendeinem anderen historisch<br />
bedeutsamen Hermann. Namenspatron ist<br />
vielmehr Hermes, der bekannte Götterbote<br />
aus der griechischen Mythologie, Gott der<br />
Reisenden und Kaufleute, der Diebe und<br />
Fotos: beigestellt, © WSNA, We<strong>Wein</strong>gut Dönnhoff, Gut Hermannsberg<br />
302 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
REGIO-PORTRÄT NAHE<br />
MITTELRHEIN REGIO-PORTRÄT<br />
Magier, der Hirten, der Gymnastik und der<br />
Redegewandtheit. Ein Gott also, dem beinahe<br />
ebenso viele Zuständigkeiten zugeschrieben<br />
werden wie die Hermannshöhle<br />
Rieslingtypen hervorbringen kann. In der<br />
Höhle, die der Lage Hermannshöhle den<br />
Namen gab, könnte es einen Altar zu seinen<br />
Ehren gegeben haben – was allerdings Spekulation<br />
ist: Alles, was man heute in der<br />
Höhle findet, sind die Reste des eingelagerten<br />
Sprengstoffs, mit dem anfangs des 20.<br />
Jahrhunderts die Schlossböckelheimer Kupfergrube<br />
aus dem Fels gesprengt wurde.<br />
Gesichert ist hingegen, dass bereits die Kelten<br />
auf dem Lemberg eine Kultstätte angelegt<br />
hatten. Es ist durchaus plausibel anzunehmen,<br />
dass die Römer, die ja bekanntermaßen<br />
recht geschmeidig mit vorgefundenen<br />
kulturellen Einflüssen umgingen, diesen<br />
Ort einfach weiter genützt und dort Hermes,<br />
oder in ihrer Sprache: Merkur, gehuldigt<br />
haben – zumal das Nahetal an einem<br />
frequentierten Handelsweg lag. Damit wäre<br />
eine Linie der Kontinuität zur Verehrung<br />
der Kelten für den Gott Esus geschaffen,<br />
dem ebenfalls der Schutz des Handels und<br />
der Wege zugeschrieben wurde. Cäsar<br />
scheint sogar keinen Unterschied zwischen<br />
Cornelius Dönnhoff<br />
in der Hermannshöhle<br />
<strong>Wein</strong>gut Dönnhoff, Oberhausen<br />
dem keltischen Gott und Merkur zu sehen,<br />
wenn er in »De bello gallico« (VI, 17,1) zumindest<br />
über die gallischen Kelten schreibt,<br />
dass »sie von den Göttern Merkur die größte<br />
Anbetung entgegenbringen«.<br />
GLADIATOREN UND FUSSBODENHEIZUNG<br />
Was sagt uns der Merkur-Hermes-Kult<br />
nun aber über den <strong>Wein</strong>bau an der Nahe?<br />
Bad Kreuznach, Cruciniacum, wurde um<br />
Gut Hermannsberg, Niederhausen<br />
303
WEINBAUGEBIET NAHE<br />
Anbaufläche ca. 4150 Hektar<br />
Aufteilung 310 Einzellagen<br />
Wichtigste Rebsorten<br />
Riesling, Weißburgunder, Spätburgunder<br />
Verband<br />
<strong>Wein</strong>land Nahe e. V.<br />
Burgenlandstraße 7<br />
55543 Bad Kreuznach<br />
www.weinland-nahe.de<br />
RHEINLAND-PFALZ<br />
9<br />
Dorsheim<br />
Rhein<br />
8, 10<br />
Nahe<br />
<strong>Wein</strong>bau<br />
Stg.: Steigung<br />
Hm.: Höhenmeter<br />
2<br />
Monzingen<br />
Bockenau<br />
Schlossböckelheim<br />
Nahe<br />
4<br />
6<br />
Traisen<br />
Bad Kreuznach<br />
Bad Münster<br />
Norheim<br />
Niederhausen<br />
7<br />
1<br />
3<br />
5<br />
Alsenz<br />
Glan<br />
PRIVILEGIERTE WEINLAGEN<br />
1 Monzingen Halenberg<br />
7,7 ha, 160–240 Hm., 20–70 % Stg., grauer Schiefer, Quarzit, Kies<br />
2 Bockenau Felseneck<br />
8,8 ha, 250–310 Hm., 30–70 % Stg., Devonschiefer, Quarzit<br />
3 Schlossböckelheim Felsenberg<br />
10 ha, 25–200 Hm., 45–60 % Stg., Melaphyr,<br />
vulkanischer Porphyr<br />
4 Schlossböckelheim Kupfergrube<br />
13 ha, 140–265 Hm., 30–60 % Stg.,<br />
vulkanische Porphyr- und Melaphyrverwitterung<br />
5 Niederhausen Hermannshöhle<br />
8 ha, 130–175 Hm., 0–60 % Stg., gesteinsreicher<br />
Schieferboden<br />
6 Norheim Dellchen<br />
2,6 ha, 140–220 Hm., 50–70 % Stg., Schieferboden<br />
7 Traisen Bastei<br />
1,5 ha, 120–140 Hm., 40–60 % Stg., Rhyolith<br />
8 Dorsheim Goldloch<br />
12 ha, 140–210 Hm., 15–55 % Stg., Kiesel, Lehmschicht<br />
9 Dorsheim Pittermännchen<br />
6 ha, 150–290 Hm., 40–55 % Stg., Tonschiefer, Kiesel<br />
10 Dorsheim Burgberg<br />
4 ha, 190–290 Hm., 0–60 % Stg., Schiefergeröll,<br />
Taunusquarzit, Kieseln, hoher Lehmanteil<br />
304 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
REGIO-PORTRÄT NAHE<br />
Marktszene am Meeresufer,<br />
Bodenmosaik, Bad Kreuznacher Römervilla<br />
Museum Römerhalle<br />
Bad Kreuznach<br />
Fotos: beigestellt, © Carole Raddato , <strong>Wein</strong>gut Mathern<br />
das Jahr 58 vor Christus römisch und anschließend<br />
zum Versorgungsposten für den<br />
Handelsweg zwischen Mainz und Trier<br />
ausgebaut. Es könnte mit der Zeit eine<br />
recht große Siedlung geworden sein, denn<br />
der Ort hatte offenbar eine eigene Töpferei<br />
– wie nur neun andere römische Städte<br />
nördlich der Alpen. Etwa um das Jahr 150<br />
nach Christus errichtete ein unbekannter<br />
Mogul in Bad Kreuznach die größte Palastvilla<br />
nördlich der Alpen – mit einer<br />
Wohnfläche von 5000 Quadratmetern,<br />
Fußbodenheizung, Badehaus und allem,<br />
was zur Blütezeit des römischen Reiches<br />
State of the Art war. Kann man sich vorstellen,<br />
so jemand zöge an einen Ort, an<br />
dem jede Amphore <strong>Wein</strong> von weit her gebracht<br />
werden muss? Schwer zu sagen,<br />
denn nach dem Edikt von Domitian (51–<br />
96) war das Pflanzen von Reben in den<br />
Provinzen eigentlich verboten. Allerdings<br />
scheint die Anordnung nicht mit sonderlich<br />
großer Konsequenz durchgesetzt worden<br />
zu sein, da Land, das sich in der Hand<br />
von Römern befand, als »römisch« und<br />
somit nicht mehr als »provinziell« galt.<br />
In der Bad Kreuznacher Römervilla wurden<br />
auch <strong>Wein</strong>gläser und Karaffen gefunden,<br />
es wurde also dort sicher <strong>Wein</strong> getrunken.<br />
Auch eine Feldhacke zählt zu<br />
den Exponaten im »Museum Römerhalle«.<br />
Sie könnte tatsächlich darauf hindeuten,<br />
dass Sklaven in der Nähe Hackbau<br />
betrieben, vielleicht sogar in einem Rebberg.<br />
Dass der gewaltige Reichtum des Erbauers<br />
der Villa aus der Landwirtschaft<br />
stammte, gilt indes als unwahrscheinlich.<br />
Eines der großen Mosaike im Haus zeigt<br />
Gladiatorenkämpfe, was Archäologen mut-<br />
Rieslinge aus Dellchen und Hermannshöhle:<br />
Henning Mathern vom <strong>Wein</strong>gut Mathern,<br />
Niederhausen<br />
305
REGIO-PORTRÄT NAHE<br />
<strong>Wein</strong>berghaus auf dem<br />
Kafels im Dellchen<br />
Martin Korrell, <strong>Wein</strong>gut Korrell<br />
Zu seinen Spitzenlagen zählen auch<br />
Kirschheck, Dellchen und Klamm<br />
maßen lässt, der Bauherr sei als Veranstalter<br />
von Zirkusspielen reich geworden,<br />
also mit Sklavenhandel – nicht unwahrscheinlich<br />
in so großer Nähe zum Limes,<br />
wo sich bei Scharmützeln immer wieder<br />
Gefangene machen ließen. Ein zweites Bodenmosaik,<br />
60 Quadratmeter groß, lässt<br />
den Eindruck entstehen, man befinde sich<br />
mitten im Meer. Dargestellt sind alle möglichen<br />
Meereslebewesen, Oktopoden, Muscheln,<br />
Seeschnecken, Schwertfische. Auch<br />
eine Marktszene am Ufer ist abgebildet.<br />
Nun, Fischhändler wird der Mann nicht<br />
gewesen sein.<br />
HYPNOTISCH<br />
Zurück naheaufwärts und zu den möglichen<br />
Kultstätten des Hermes. Der Handelsweg<br />
von Bad Kreuznach nach Trier<br />
begann auf zwei alternativen Routen, eine<br />
führte zunächst am Nordufer der Nahe<br />
und an der Hermannshöhle vorüber, eine<br />
andere südlich des Flusses mit einem Abzweig<br />
auf den Lemberg beim Ort Feilbingert.<br />
Beide Wege vereinigen sich beim Ort<br />
Tholey, wo die Route nach Norden und in<br />
die Hundsrückquerung übergeht. Zwar<br />
waren die Römerstraßen befestigt und gut<br />
ausgebaut. Aber wäre es nicht trotzdem<br />
denkbar, dass nach einer ersten Tagesetappe<br />
(von Bingen oder Bad Kreuznach<br />
aus gerechnet) der richtige Moment gekommen<br />
war, um nochmal ein Stoßgebet<br />
an Hermes zu senden, bevor die mühselige<br />
Reise mit dem Ochsenkarren in unwegsame<br />
und schwach besiedelte Gegenden<br />
führte? Wäre es nicht denkbar, dass man<br />
hier dem Hermes zwar keine Tiere oder<br />
Menschen mehr opferte wie die Kelten,<br />
sich aber noch einmal ausgiebig stärkte?<br />
Vielleicht sogar mit lokalem <strong>Wein</strong>?<br />
Hermes galt nicht nur als Glücksbringer,<br />
die Mythologie schreibt ihm auch die Fähigkeit<br />
zu, mit seinem goldenen Zauberstab<br />
einzuschläfern und Träume zu bewirken.<br />
Eine Nacht mit tiefem Schlaf wird<br />
den Reisenden vor den herannahenden<br />
Strapazen sicher willkommen gewesen<br />
sein. Und was schreibt Hugh Johnson in<br />
seinem »großen Johnson« über die <strong>Wein</strong>e<br />
des mittleren Nahetals? »In ihrer zarten<br />
und doch voll abgerundeten Art üben sie<br />
eine geradezu hypnotische Wirkung aus.«<br />
Da haben wir’s. Hermes’ Werk!<br />
Nähere Informationen über den Autor finden Sie<br />
im Kapitel »Verkostungsteam« auf S. 16.<br />
Fotos: beigestellt, ©Rheinland-Pfalz Tourismus/Dominik Ketz, <strong>Wein</strong>gut Korrell<br />
306 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER NAHE<br />
WEINGUT CHRISTIAN<br />
BAMBERGER<br />
STEINHARDTER HOF<br />
Kreuznacher Straße 2, 55566 Bad Sobernheim-Steinhardt,<br />
T: +49 6751 6048, www.cb-wein.de<br />
Kontakt: Christian Bamberger<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 10–12 Uhr und 14–17 Uhr,<br />
Sa 10–14 Uhr und nach Vereinbarung<br />
Flaschen/Hektar: 200.000 (60 % weiß, 30 % rot,<br />
10 % Rosé)/21 ha<br />
Christian Bamberger legt gerne auch<br />
gereiftere <strong>Wein</strong>e vor, um deren Entwicklungspotenzial<br />
zu verdeutlichen:<br />
Die »R Réserve« und der Spätburgunder<br />
»QX« aus dem Jahr 2021 zeigen Substanz,<br />
Athletik und Mineralik, an ihnen wird man<br />
lange Freude haben. Der Nahe-Winzer ist<br />
auch bekannt für seine geschmeidigen und<br />
plakativen Brot-und-Butter-<strong>Wein</strong>e, die auch<br />
den Zeitgeist spiegeln, etwa die beiden Rosés<br />
»Fräulein Müller aus dem Rosengarten« und<br />
»Rendezvous mit Rosamunde«. Christian<br />
Bamberger kann Marketing, aber vor allem<br />
eines: gute <strong>Wein</strong>e erzeugen.<br />
92 2021 »Vulkangestein« Grauburgunder<br />
trocken<br />
Mittleres Goldgelb, die Nase ist vom Holzausbau geprägt,<br />
würzig, etwas Weihrauch, geröstete Maronen, reife Birne<br />
und auch Renekloden. Kräftig gebaut am Gaumen mit fester<br />
Struktur und einer recht präzisen Säure, dicht, reife Phenolik,<br />
etwas Karamell, mineralisch. 13 Vol.-%, NK, €€<br />
91+ 2021 »Vulkangestein« Riesling trocken<br />
Die steinig-würzigen Noten stehen über der Primäfrucht, reife<br />
Aprikose und Pfirsich, kräuterig, auch gelbe Pflaume. Das<br />
»Vulkangestein« zeigt Charakter und Stil am Gaumen, weiche,<br />
harmonische Anteile, die von der würzigen Mineralik<br />
des Terroirs gekontert werden. 13 Vol.-%, NK, €€<br />
90+ 2023 Weißburgunder trocken<br />
Eher verhaltener Duft, feine Würze, helle Blüten, Aprikose,<br />
grüner Apfel und auch Mandarinenschale. Ein im Duft und<br />
auch in der Struktur sehr klar definierter Burgunder, saftig,<br />
präsente Säure, nicht zu süß abgestimmt, elegant, feine<br />
Würze, mineralisch. 13 Vol.-%, DV, €<br />
93 2021 »R Réserve« Cuvée trocken CS/CC/CD<br />
Gute Intensität in der dichten Nase mit viel Cassis, schwarze<br />
Oliventapenade, Maulbeere, Rauch, herbe Schokolade. Entwickelt<br />
am Gaumen viel Substanz, dicht im Extrakt, kraftvolles,<br />
reifes Tanningerüst, präzise Säure, trocken in der Anmutung,<br />
Mineralik, lang. 14 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2021 »QX« Spätburgunder trocken<br />
Cassis im kräftigen Duft, dunkle Kirschen, warmer Rauch<br />
und Gewürznelke, getrocknete Kräuter, Rosmarinstängel,<br />
Wacholderbeere. Entwickelt auf weichem, geschmeidigem<br />
Fond Kraft, athletische Struktur, reifes, mürbes Tannin,<br />
dunkle Schokolade, Kakaopulver, Mineralik.<br />
13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
89+ 2023 Sauvignon Blanc trocken<br />
89+ 2023 Riesling trocken<br />
89+ 2023 »Fräulein Müller aus dem<br />
Rosengarten« Cuvée trocken MT/SB<br />
89+ 2023 »Rendezvous mit Rosamunde« Rosé<br />
feinherb CD/SÄ/SB/CC/CS<br />
89+ 2023 »Lichtblick« Rosé trocken<br />
CD/CS/CC<br />
91 2021 »Vulkangestein« Spätburgunder<br />
trocken<br />
89+ 2022 »Machtlust« Cuvée trocken CD/ME/CC<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
307
WEIN- & SEKTGUT<br />
BAMBERGER<br />
Römerstraße 10, 55566 Meddersheim<br />
T: +49 6751 2624, www.weingut-bamberger.de<br />
Kontakt: Familie Bamberger<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8–12 Uhr und 14–18 Uhr,<br />
Sa 9–16 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 133.300 (58 % weiß, 10 % rot,<br />
10 % Rosé, 2 % süß, 20 % Schaumwein)/15 ha<br />
Es gibt eine gute Handvoll <strong>Wein</strong>güter,<br />
die im Anbaugebiet Nahe den Rhythmus<br />
vorgeben, dazu gehört auch mittlerweile<br />
das <strong>Wein</strong>- und Sektgut Bamberger in<br />
Meddersheim, das seit einigen Jahren mit seinen<br />
Sekten in die vordere Reihe drängt, etwa<br />
mit dem vornehmen Riesling »Deacade«. Die<br />
stehen auch dieses Mal an der Spitze der vorgestellten<br />
Kollektion, aber man sollte dabei<br />
die Stillweine und edelsüßen Pretiosen nicht<br />
vergessen. Die dichte Riesling-»Réserve« aus<br />
dem Frühlingsplätzchen zählt zur Kategorie<br />
Langstreckenläufer, die Altenberg-Auslese ist<br />
purer Nektar.<br />
94+ 2012 »Decade« Riesling brut nature<br />
Degorgiert 08/23. Im Duft ist der <strong>Wein</strong> sehr blumig, Lavendel,<br />
aber auch Feuerstein, Jod, brenzlig-mineralische Töne,<br />
zarte Hefenoten aus der Autolyse, kaum tertiäre Untertöne.<br />
Im Mund zeigt sich ein geschmeidiger Bau, mit mild gewordenem,<br />
cremigem Mousseux, mit lebendiger Säure und einer<br />
zarten Spur Süße im Abklang. 12,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />
93 2015 »Grand Pinot« brut nature PN/WB<br />
Delikat im Duft, Apfelschale, Brotkrume, Dattel, leicht geröstete<br />
Haselnuss, helle und dunkle Beeren, dunkles Karamell.<br />
Am Gaumen saftig im Bau, nahtlos verschmolzene<br />
Säure, feines Mousseux, frisch mit Reifenoten, ein »Grand<br />
Pinot«, der kulinarisch sowie als Solist Trinkfreude bereitet.<br />
13 Vol.-%, NK, €€€<br />
93 2023 »Réserve« Monzingen<br />
Frühlingsplätzchen Riesling trocken<br />
Die Primärfrucht ist nicht offensiv, gelber und weißer Pfirsich,<br />
Würze, getrocknete Kräuter, Quitte, Tannenhonig. Am<br />
kompakt gebauten Gaumen räumt sich die salzige Mineralik<br />
eine vordere Position ein, straff, dicht, trocken, phenolisch,<br />
etwas Quitte. Langstreckenläufer. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />
91 2023 Meddersheim Altenberg Riesling<br />
trocken<br />
Einnehmender und auch würziger Duft mit knackigem Pfirsich,<br />
rotem Apfel, Tannengrün und Waldhonig, auch getrockneter<br />
Thymian. Am Gaumen wirkt der »Altenberg« trockener,<br />
als er ist, gute Frische, Salz, Schmelz und Würze,<br />
gute Balance, auch die Mineralik kommt nicht zu kurz.<br />
12 Vol.-%, DV, €€<br />
93 2023 Meddersheim Altenberg Riesling<br />
Auslese<br />
Intensiver Duft nach reifen Zitrusfrüchten und exotischen<br />
Früchten, auch etwas Holunder ist dabei, kandierte Limettenschale,<br />
mineralisch unterlegt. Am Gaumen sehr geschmeidig,<br />
lebendige Säure, fließende Süße, Ananas, Mango,<br />
süßer Nektarinensaft, kraftvoll. 7 Vol.-%, NK, €€<br />
93 2021 »Blanc & Noir« brut PN/WB<br />
91 2023 »PetNat« Zero Dosage MT/RR/TR<br />
92 2018 Pinot Rosé brut nature WB/PN/FB<br />
92+ 2023 Monzingen Frühlingsplätzchen<br />
Riesling trocken<br />
92+ 2022 »Fumé« Pinot Gris trocken<br />
90+ 2022 Meddersheim Altenberg Syrah tr.<br />
92 2023 Meddersheim Altenberg Riesling<br />
Spätlese<br />
308 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER NAHE<br />
WEINGUT<br />
BICKING & BICKING<br />
Hauptstraße 33, 55595 Wallhausen<br />
T: +49 6706 279, www.bickingundbicking.com<br />
Kontakt: Achim und Lukas Bicking<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–11 Uhr und 13–17 Uhr,<br />
Sa 11–17 Uhr<br />
Hektar: 10 ha<br />
Anbauweise: in Umstellung<br />
Das Jahr 2022 war nicht das einfachste<br />
Jahr für Achim und Lukas Bicking, die<br />
gemeinsam das <strong>Wein</strong>gut Bicking &<br />
Bicking in Wallhausen betreiben. Was wir aus<br />
dem Jahrgang 2023 verkosten konnten, bestätigt<br />
unsere Einschätzung, dass mit diesem<br />
Betrieb von der Nahe zu rechnen ist: Die <strong>Wein</strong>e<br />
sind klar und animierend, zeigen auch mineralisches<br />
Profil wie unsere Empfehlung, der<br />
appetitliche Gutsriesling. Die angestellten<br />
<strong>Wein</strong>e aus 2021 belegen das Potenzial von Lagen<br />
wie dem Wallhausener Pastorenberg und<br />
ein sehr gutes Reifevermögen. Wir sind gespannt<br />
auf die Lagenweine aus 2023!<br />
94 2021 Wallhausen Pastorenberg Riesling<br />
trocken<br />
Würziger Duft, erste Reifenoten, Sanddorn, Birnenchutney,<br />
Aprikose, <strong>Wein</strong>bergpfirsich, Marzipan, steinig-rauchig. Am<br />
Gaumen mit guter Struktur und Lebendigkeit, präsente Säure,<br />
saftige zitrische Noten, phenolisch begleitet, lange ausklingend<br />
mit großartiger Mineralik. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />
91 2021 »Alte Reben« Riesling trocken<br />
Reifes Steinobst, Aprikose, Pfirsich, Würze, ein Hauch Petrol,<br />
steinige Noten, leicht rauchig, etwas Quitte. Recht entspannt<br />
am Gaumen, weicher Fond, reife Säure, die Mineralik<br />
macht mit leicht würziger Pikanz das Rennen. Nicht zu komplex,<br />
animierend, linear. 12 Vol.-%, DV, €€<br />
90+ 2023 Riesling trocken<br />
Aprikose und Apfel in der Nase, ein Hauch Zimtstange,<br />
Grapefruit, Quitte, feine Kräuter, Blumenwiese. Saftig am<br />
Gaumen, schlanker Bau, appetitlich, mit verspielter Säure<br />
und feiner phenolischer Schichtung, süßlicher Kern, mineralische<br />
Grundierung, viel Riesling. 11,5 Vol.-%, DV, €<br />
90+ 2021 »vom Schiefer« Riesling trocken<br />
Der Name ist Programm, der Duft ist schon von Schieferwürze<br />
bestimmt, etwas Rauch, reife Aprikose, zitrische Noten,<br />
ein Hauch Petrol. Zeigt sich am Gaumen aufgeweckt und puristisch,<br />
präsente Säure, trocken, mineralisch, würzig und<br />
mit feiner Zitrik ausklingend. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
90 2023 Sauvignon Blanc trocken<br />
Dezente Sortenaromatik in der eleganten Nase, Rote Johannisbeere,<br />
Mango, Papaya, feine Würze, Estragon. Schlank gefasst<br />
am Gaumen, klar im Ausdruck, die Säure erfrischt wie<br />
ein Gebirgsquell, Muskatnuss, etwas herbe Birne, auch Quitte,<br />
animierend, mit Anspruch. 11,5 Vol.-%, DV, €<br />
89+ 2023 »Bruderherz« Rosé trocken PN/DF<br />
Feine Hefe, Rauch, Himbeere, etwas Hagebutte, Rote Johannisbeere,<br />
Erdbeere, rote Kirsche. Saftig und zugänglich am<br />
Gaumen mit Schmelz und feiner Würze, fruchtig-süßlicher<br />
Kern, die Säure sorgt für Frische und Ausgewogenheit. Feine<br />
Gerbstoffe lassen an Essen denken. 12 Vol.-%, DV, €<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
309
WEINGUT<br />
DR. CRUSIUS<br />
Hauptstraße 2, 55595 Traisen<br />
T: +49 671 33953, www.weingut-crusius.de<br />
Kontakt: Peter und Birgitta Crusius, Rebecca Crusius<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Sa 9–12 Uhr und 13.30–17 Uhr<br />
nach Vereinbarung<br />
Flaschen/Hektar: 180.000 (95 % weiß, 5 % rot)/30 ha<br />
Bei der Verkostung der aktuellen Kollektion<br />
haben wir den Eindruck gewonnen,<br />
dass Rebecca Crusius’ Handschrift<br />
mehr und mehr sichtbar wird, und wir<br />
zögern nicht anzufügen: Stilistisch sind die<br />
neuen <strong>Wein</strong>e nochmal ein Schritt nach vorn –<br />
beispielsweise die weißen Burgundersorten,<br />
die jetzt komplett trocken, aber dabei dennoch<br />
reich und kulinarisch im Glas stehen. An<br />
den trockenen Rieslingen gefällt uns, wie sich<br />
Frucht und Mineralität nicht gegenseitig im<br />
Weg stehen, das ist alles dicht und trotzdem<br />
fein. Und dann erst die Edelsüßen! Großes<br />
Kompliment.<br />
95+ 2023 Traisen Bastei Riesling GG<br />
Der Duft gab zum Verkostungszeitpunkt noch nicht viel<br />
preis: Grapefruit, eine Ahnung von Aprikose und rauchigen<br />
Schiefernoten. Am Gaumen ruht das sehr in sich, seidig, von<br />
intensiv mineralischem Extrakt texturiert und von sehr feiner<br />
Säure durchwirkt. Subtiler Extraktreichtum.<br />
12,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />
95 2023 Schlossböckelheim Kupfergrube<br />
Riesling GG<br />
Eine strahlende Frucht nach Mirabelle und Mirabellenkonfitüre.<br />
Aber auch zitrische Noten wie von rosa Grapefruit sind<br />
da. Im Mund zeigt sich ein ganz ausgewogener <strong>Wein</strong>, mittelhoch<br />
in der Dichte, fein aufgelöst mit lebendigem Säurenerv,<br />
gepflegten Phenolen, mit mineralischen Komponenten und<br />
recht lange homogen bleibendem Nachhall.<br />
12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
93 2023 »RC« Weißburgunder & Chardonnay<br />
trocken WB/CH<br />
Dezentes Holz und pfeffrige Terroirnoten dominieren den<br />
Duft, auch eine Frucht wie von gelber Pflaume gibt sich zu<br />
erkennen. Der Gaumen besitzt eine gute Stoffigkeit, mineralisch<br />
geprägter Extrakt und eine sehr gut integrierte Säure,<br />
all das ist verpackt in wohldosierte Geschmeidigkeit. Kulinarisch!<br />
12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
98+ 2023 Schlossböckelheim Felsenberg<br />
Riesling Trockenbeerenauslese<br />
Intensive Botrytis, Dattel, Aprikose, leicht rauchige Töne. Im<br />
Mund trifft eine Hallo-Wach-Säure auf kräftige Süße und<br />
Öligkeit. Mineralische Noten sorgen trotz des immensen Extrakts<br />
für wahre Eleganz. Außergewöhnliche Konzentration<br />
und sehr gute Länge. 7,5 Vol.-%, NK, €<br />
98 2023 Schlossböckelheim Kupfergrube<br />
Riesling Trockenbeerenauslese<br />
Hellfarben. Bienenwachs, Dattel. Im Mund viel Schmelz, lebendige<br />
Säure, sehr viel Stoff und Konzentration, eingelegte<br />
Zitronenschale, Mandarine, mineralische Noten. Eindrucksvolles<br />
Mundgefühl. Tolle Länge. 8 Vol.-%, NK, €€€€<br />
94 2023 Traisen Steinberg Riesling GG<br />
93 2023 »Top of the Rock« Riesling trocken<br />
92+ 2023 »Kaffel« Traisen Weissburgunder<br />
trocken<br />
92+ 2023 Traisen Rotenfels Riesling<br />
Erste Lage trocken<br />
91+ 2023 Norheim in der Kirschheck Riesling<br />
Erste Lage trocken<br />
91 2023 »Vom Fels« Riesling trocken<br />
92 2023 Schlossböckelheim Kupfergrube<br />
Riesling Kabinett<br />
310 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
SCHLOSSGUT<br />
DIEL<br />
Burg Layen 16, 55452 Rümmelsheim<br />
T: +49 6721 96950, www.diel.eu<br />
WEINGÜTER NAHE<br />
Kontakt: Familie Diel<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8–17 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 180.000 (90 % weiß, 10 % rot,<br />
15 % süß, 10 % Schaumwein)/25 ha<br />
Anbauweise: in Umstellung<br />
Caroline Diels <strong>Wein</strong>e stehen für eine<br />
handwerkliche Präzision, die direkt in<br />
den Genuss mündet. Auch mit den aktuellen<br />
<strong>Wein</strong>en unterstreicht die »<strong>Falstaff</strong><br />
Winzerin des Jahres 2020« ihr herausragendes<br />
Können: Das Burgberg-GG aus 2021 ist<br />
ein ganz in die Zukunft gerichteter Terroirwein,<br />
die Pinot Noir »Reserve« aus dem gleichen<br />
Jahr und die »Cuvée Victor« aus 2020<br />
beweisen das Händchen der Winzerin für den<br />
Fassausbau der Burgunder. Mit den fruchtigen<br />
Rieslingen gelangt man vollends in den<br />
Schlemmerhimmel. Beeindruckend stilsicher,<br />
beeindruckend zuverlässig!<br />
95 2021 Dorsheim Burgberg Riesling GG<br />
Der Duft ist noch hefegeprägt, lässt Untertöne von Karamell<br />
und würzige Töne wie Anis und Kardamom anklingen. Der<br />
Gaumen ist dicht, stoffig, mit fester, auf angenehme Weise<br />
herber Phenolik und einem noch kompakt verschlossenen<br />
Abgang. Braucht weitere Reife. 12 Vol.-%, NK, €€€€<br />
93+ 2020 »Prestige Cuvée Victor« trocken<br />
WB/PG<br />
Komplexes Bukett. Reife Quitte, Zitronenmelisse, Orangenzeste,<br />
junge Haselnuss und auch eine florale Note. Am Gaumen<br />
folgen Kräuterwürze, nasser Stein und eine leichte Cremigkeit.<br />
Die feine Säure, bedeutende Konzentration und Eleganz<br />
begleiten den guten Nachhall. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2022 Burg Layen Hölle Riesling trocken<br />
Dezent in der Farbgebung und kühl im Duft. Zitronenzeste,<br />
gelbe Frucht, ein Hauch von Johannisbeere und etwas Salzigkeit.<br />
Am Gaumen eine sehr feine, saubere Frucht, attraktive<br />
Schieferwürze, vibrierende Mineralität, balanciert von<br />
lebendiger Säure. Langer Nachhall. Potenzial.<br />
12 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2021 »Réserve« Pinot Noir trocken<br />
Dezent in der Farbgebung. Dicht im Duft. Sehr spannende<br />
Aromatik von zunächst dunkler Frucht, Brombeere, Sauerkirsche<br />
und Röstaromen. Am Gaumen körperreich, intensiv<br />
in Frucht und Gerbstoff, gut selektiertes Holz bei gut integrierender<br />
Säure. Langer Nachhall. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
95 2023 Dorsheim Goldloch Riesling Auslese<br />
Goldgelb. Intensiver Duft nach getrockneten Früchten, Rosine,<br />
gedörrte Aprikose, zarter Waldhonig, Bienenwachs, kandierte<br />
Orange, vielschichtig. Am Gaumen mit viel Saft und<br />
Kraft, packende Säure, dicht, süße Orange, cremige Textur,<br />
sehr lang, viel Potenzial. 8 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2023 Dorsheim Pittermännchen Riesling<br />
Kabinett<br />
Ein Duft von verwittertem Schiefer, Cassis, Zitronenzeste<br />
und süßer Apfelschale. Am Gaumen ein attraktives Süße-<br />
Säure-Spiel, bei viel Dichte und fokussierter Frucht. Feine<br />
Würze, kühle Mineralik und herrlich reife Frucht begleiten<br />
den langen Nachhall. 8,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
311
WEINGUT<br />
DÖNNHOFF<br />
Bahnhofstraße 11, 55585 Oberhausen an der Nahe<br />
T: +49 6755 263, www.doennhoff.com<br />
Kontakt: Cornelius Dönnhoff<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8.30–12 Uhr und<br />
13.30–17 Uhr, Sa nach Vereinbarung<br />
Hektar: 28 ha<br />
Jedes Jahr knistert es bei der Verkostung<br />
der Dönnhoff’schen Großen Lagen:<br />
Welches GG wird wohl die Nase vorn<br />
haben? Der Vulkangesteins-würzige Felsenberg,<br />
die vielschichtig-komplexe Hermannshöhle<br />
oder das sich in raffinertem Understatement<br />
übende Dellchen? Dieses Jahr hat uns<br />
der <strong>Wein</strong> aus dem Dellchen sogar ein klein wenig<br />
stärker beeindruckt als die majestätische<br />
Hermannshöhle. Aber natürlich sind das Momentaufnahmen.<br />
Ein besonderes Loblied<br />
stimmen wir auf die fruchtsüßen <strong>Wein</strong>e an: Sie<br />
bringen die Eleganz und die beglückende Harmonie<br />
des Betriebsstils auf den Punkt.<br />
96+ 2023 Norheim Dellchen GG Riesling<br />
Ein zurückhaltender Duft mit floralen Nuancen, würzig-pikanten<br />
Noten von getrockneter Orangenschale und von Gesteinsstaub.<br />
Auf einen leicht viskosen Ansatz folgt eine satte Dosis sehr feinen<br />
Extrakts, phenolisch, mineralisch, delikat und dicht in einem,<br />
mit Zug gebender, lebendiger Säure. 13 Vol.-%, NK, €€€€<br />
96 2023 Niederhausen Hermannshöhle GG<br />
Riesling<br />
Ein Duft von Blutorange, Traubenzucker und Schwarzer Johannisbeere,<br />
dazu florale und schieferwürzige Aromen. Im<br />
Mund ist Finesse Trumpf: Eine feine Phenolik ist geschmeidig<br />
grundiert und wird von taktiler Mineralität hervorgehoben,<br />
der Abgang bleibt strukturell lang und fokussiert auf<br />
die mineralischen Aspekte. Subtil! 13 Vol.-%, NK, €€€€<br />
95 2023 »Monopol« Oberhausen Brücke<br />
Riesling Auslese<br />
Anfangs noch verschlossener Duft, dann reife Aprikose, Pfirsich,<br />
etwas Orangenblüte, eine Spur Ananas. Am Gaumen mit<br />
einer feinen, reifen Säure, delikate Süße, viel Schmelz, griffig,<br />
dicht gewoben, reife Früchte, dazu elegante Würze, fein und<br />
elegant bei aller Kraft. 7,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
94+ 2023 Niederhausen Hermannshöhle<br />
Riesling Spätlese<br />
Zuerst dezent im Bukett. Am zweiten Verkostungstag in<br />
idealer Verfassung. Ein perfektes Potpourri aus Steinfrucht<br />
und Mineralik. Am Gaumen eine Melange aus komplexer, feiner<br />
Frucht wie Meyer-Zitrone, Pfirsichnektar, Jasmin und<br />
Schieferwürze. Ein großer <strong>Wein</strong>. 8,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
93+ 2023 Niederhausen Klamm Riesling<br />
Kabinett<br />
Blass in der Fabe und so energetisch im Duft. Mandarinenabrieb,<br />
Aprikose, reifer Apfel als etwas Limettenmelisse. Am<br />
Gaumen herrlich balanciert. Süße liegt ein wenig über der<br />
Säure, dann gibt die steinige Mineralität das Quäntchen zur<br />
Größe. Ganz viel Potenzial. 9 Vol.-%, DV, €€<br />
94+ 2023 »Felsentürmchen«<br />
Schloßböckelheim Felsenberg GG<br />
Riesling<br />
93+ 2023 Roxheim Höllenpfad im Mühlenberg<br />
GG Riesling<br />
93 2023 Roxheim Höllenpfad Riesling tr.<br />
92+ 2023 »S« Chardonnay trocken<br />
92+ 2023 Bad Kreuznach Kahlenberg Riesling tr.<br />
94+ 2023 Oberhausen Brücke Riesling<br />
Spätlese<br />
92+ 2023 Oberhausen Leistenberg Riesling<br />
Kabinett<br />
312 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
FORSTER<br />
WEINGÜTER NAHE<br />
Burg-Layer-Straße 20, 55452 Rümmelsheim<br />
T: +49 6721 45123, www.weingutforster.de<br />
Kontakt: Georg, Margit und Johannes Forster<br />
Ab-Hof-Verkauf: Do und Fr 14–18 Uhr, Sa 10–15 Uhr<br />
Hektar: 25 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Beim <strong>Wein</strong>gut Forster spielt der Boden<br />
eine wichtige Rolle, nicht nur, weil das<br />
Terroir die Qualität der <strong>Wein</strong>e bestimmt,<br />
sonden auch, weil die Winzerfamilie davon<br />
überzeugt ist, dass vitale Reben und gesunde<br />
Trauben die Voraussetzung für ausdrucksstarke<br />
<strong>Wein</strong>e sind. Seit 1994 arbeitet das Gut ökologisch,<br />
für Georg Forster waren seine Kinder der<br />
Impuls, auf biologische Arbeitsweise umzustellen.<br />
Heute leitet Sohn Johannes die Arbeit im<br />
Keller und tut das mit viel Kompetenz. Der Jahrgangssekt<br />
hat eine tolle Reife, die Weißweine<br />
sind herrlich trinkig, die Roten hervorragende<br />
Speisenbegleiter – schöne Kollektion!<br />
92+ 2014 »Furore« brut nature WB/CH<br />
Intensiver Duft nach Apfelschale, Brioche, gelben Blüten,<br />
Mango, Aprikosen, Orangenschale und getrockneten Kräutern.<br />
Am Gaumen mit feinem Mousseux, saftige Frucht, gepaart<br />
mit Würze, frische Säure, Schmelz, dicht, zartes Karamell,<br />
kulinarisch gedacht, lange am Gaumen.<br />
13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2019 Burg Layen Schlossberg Riesling<br />
trocken<br />
Im Duft zeigt sich die Reife attraktiv und dezent, Kräuterhonig,<br />
getrocknete Mango, reifer Pfirsich, kandierte Orangenzeste,<br />
dezent Petrol. Im Mund mit viel Frische, feiner Säurenerv,<br />
angenehme Phenolik, präsente, saftige Frucht, mineralische<br />
Würze, gute Länge. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />
91 2022 »Réserve« Grauburgunder trocken<br />
Strahlendes Goldgelb im Glas, im Duft Röstnoten und dezent<br />
Rauch, Mandarinen, Birnen, traubig, Honigmelone, gemahlene<br />
Haselnuss. Am Gaumen mit Creme und Schmelz,<br />
reife Säure zum kraftvollen Bau, klare Frucht, getragen, unbeschwert<br />
und trinkanimierend. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />
90 2022 »vom Quarzit« Frühburgunder<br />
trocken<br />
Waldbeeren im Duft, Cranberry, Schlehe, Zwetschgen, Rote<br />
Bete, getrocknete Kräuter, Tabak, Milchschokolade. Am<br />
Gaumen üppig und mit weichem Fond, eng anliegende Säure,<br />
merklicher Gerbstoff, Beerenfrucht sowie Süßkirsche,<br />
sehr guter Begleiter zum Sonntagsbraten. 14 Vol.-%, NK, €€<br />
91 2023 Riesling Spätlese<br />
Duft nach reifen Zitrusfrüchten, Orangenabrieb, zarte Mango<br />
und Papaya, feine Kräuterwürze, Melisse. Am Gaumen<br />
mit reifer, feiner Säure, schön integrierte, fließende Süße,<br />
Pfirsich, Aprikosenmarmelade, reife Zitrusfrucht, frisch bleibend,<br />
hat eine gute Länge. 9,5 Vol.-%, DV, €<br />
91 2023 »Wüstenwanderer« Riesling<br />
trocken<br />
91 2023 »Seefahrer« Riesling trocken<br />
91 2023 »Bergsteiger« Riesling trocken<br />
90+ 2023 »vom Kies« Riesling trocken<br />
90 2023 Weißburgunder trocken<br />
90 2023 »vom roten Schiefer« Riesling<br />
trocken<br />
90 2020 »vom Kies« Spätburgunder trocken<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
313
GUT<br />
HERMANNSBERG<br />
Ehemalige <strong>Wein</strong>baudomäne, 55585 Niederhausen<br />
T: +49 6758 92500, www.gut-hermannsberg.de<br />
Kontakt: Achim Kirchner<br />
Ab-Hof-Verkauf: Di bis Fr 10–18 Uhr, Sa und So 12–18 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 150.000 (100 % weiß, 5 % süß,<br />
10 % Schaumwein)/30 ha<br />
Große <strong>Wein</strong>e brauchen Zeit – diese Erkenntnis<br />
ist nicht neu, aber es ist immer<br />
wieder schön zu sehen, wenn diese<br />
Maxime konsequent praktiziert wird. So<br />
wie auf Gut Hermannsberg, wo die Kupfergrube<br />
vor der Veröffentlichung fünf Jahre in<br />
den Kellern ruhen darf, bevor sie als »Reserve«<br />
auf den Markt kommt. Das Zusammenspiel<br />
von erstklassiger Lage, subtiler Vinifikation<br />
und einer perfekten Reifezeit führt zu einem<br />
spektakulären Ergebnis voller Kraft und<br />
Mineralität. Sehr empfehlenswert auch der<br />
Riesling »7 Terroirs«, der viel Qualität zu einem<br />
erschwinglichen Preis bietet.<br />
95 2019 »Reserve« Schlossböckelheim<br />
Kupfergrube Riesling GG<br />
Im Duft feine Honignoten, reife Zitrusfrucht, noble Reife,<br />
vielschichtig. Am Gaumen mit viel Zug und Druck, hat richtig<br />
Volumen, erneut zitrische Elemente, dazu tiefe Mineralität,<br />
satter Schmelz, stoffig, viel Power, vom Terroir geprägt, hat<br />
weiteres Potenzial zur Entfaltung. 13 Vol.-%, DIAM, €€€€<br />
95 2019 »Reserve« Niederhausen<br />
Hermannsberg Riesling GG<br />
Im Duft mit Aromen von rotem Apfel und zarter Mandarine,<br />
dazu eine Spur Blütenhonig sowie ein Hauch Petrol, elegant<br />
gereift. Am Gaumen mit lebendiger Säure, geschmeidig, feiner<br />
Fluss, fast schon cremig, eine sehr charmante Interpretation<br />
der mittleren Nahe. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€€<br />
94+ 2023 »In der Rossel« Niederhausen<br />
Klamm Riesling GG<br />
Im Duft getrocknete Zitronenschale, Grapefruit, Schiefer<br />
und feiner Würze. Am Gaumen zeigt sich der <strong>Wein</strong> dicht und<br />
fest, eine reife Säure trägt den weiten Körperbau, trockene<br />
Phenole und geschmeidige Motive bilden den Kontrast, der<br />
den Abgang trägt. Beachtlicher Erstling.<br />
12 Vol.-%, DIAM, €€€€<br />
94+ 2022 Traisen Bastei Riesling GG<br />
Im Duft zitrische Noten, etwas Rauch, knackige helle Früchte,<br />
vielschichtig. Am Gaumen eine feste Säure, feinkörnige<br />
Phenole, muskulös gebaut, dicht gewoben, druckvoll und<br />
satt, Zitrusfrüchte, mineralisch geprägt, hat eine gute Länge<br />
und viel Potenzial. 11,5 Vol.-%, DIAM, €€€€<br />
93 2023 »7 Terroirs« Riesling trocken<br />
Sehr frisch und animierend im Duft, knackiger Apfel, etwas<br />
Birne und Mandarine kommen dazu, auch Rauch und nasser<br />
Stein. Am Gaumen mit einer lebhaften, knackigen Säure,<br />
vibrierender Nerv, knackige Zitrusfrucht, zupackend und<br />
saftig, hat eine gute Länge. 12 Vol.-%, DIAM, €€<br />
94 2023 Altenbamberg Rotenberg Riesling<br />
Kabinett<br />
93+ 2023 Schlossböckelheim Felsenberg<br />
Riesling GG<br />
93 2023 Altenbamberg Rotenberg<br />
Riesling GG<br />
93 2023 »Vom Schiefer« Riesling trocken<br />
93 2023 »Vom Vulkan« Riesling trocken<br />
92+ 2023 Niederhausen Steinberg Riesling GG<br />
92 2023 »Steinterrassen« Riesling trocken<br />
314 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER NAHE<br />
<br />
KORRELL<br />
Görzstraße 7, 55545 Bad Kreuznach-Bosenheim<br />
T: +49 671 63630, www.korrell.com<br />
Kontakt: Martin Korrell<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 14–18 Uhr, Sa 10–15 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 180.000 (80 % weiß, 20 % rot)/29 ha<br />
Martin Korrell hat uns die von ihm so<br />
benannte »Löwenkiste« zur Probe<br />
geschickt. Dazu ist festzuhalten:<br />
Der Löwe, zoologisch Panthera leo, ist die einzige<br />
Katzenart, die in Rudeln lebt. Das trifft<br />
auch hier zu, denn die Kiste enthält ein ganzes<br />
Rudel an Einzellagenweinen: sechs an der<br />
Zahl. Eine weitere Wesensverwandtschaft besteht<br />
darin, dass auch diese Rieslinge so viel<br />
Kraft ausstrahlen wie der Löwe mit seiner<br />
Mähne. Zu befürchten hat man von diesen<br />
<strong>Wein</strong>en indes wenig, mit etwas Flaschenreife<br />
wird sich quer durch alle Etiketten ihr süßlicher<br />
Fruchtkern durchsetzen.<br />
94 2023 Norheim Dellchen Riesling trocken<br />
Mineralwürzig im Duft. Im Mund erweist sich der <strong>Wein</strong> als<br />
ausgewogen, fein nuanciert und seidig, kohärent zum Duft,<br />
in seiner feingliedrigen, mineralischen Art stilistisch sehr<br />
angenehm. Der Abgang ist geschmeidig und unterstreicht<br />
die Finesse. 13 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
94 2023 Niederhausen Klamm Riesling<br />
trocken<br />
Verschlossen im Duft, etwas Zitrus, rauchiger Schiefer. Mit<br />
Luftkontakt auch Aprikose. Die Gaumenstruktur zeigt sich<br />
noch kompakt, dicht, mit festem Säurerückgrat, aber dennoch<br />
präsenter Süße, ein substanzreicher <strong>Wein</strong>, der mineralisch<br />
und terpenwürzig abklingt. 13 Vol.-%, DIAM, €€€€<br />
94 2023 Schlossböckelheim Felsenberg<br />
Riesling trocken<br />
Mineralwürzig im Duft, ein Duft von Schmirgelarbeiten,<br />
Blutorange, Mandarine. Der Gaumen zeigt eine seidige, deutlich<br />
von mineralischem Extrakt geprägte Textur, einen gut<br />
integrierten Säurenerv und merkliche (vermutlich auch alkoholbedingte)<br />
Süße. Mineralität und Zugänglichkeit.<br />
13 Vol.-%, DIAM, €€€€<br />
93+ 2023 Bad Kreuznach Im Honigberg am<br />
Bosenberg Riesling trocken<br />
Verschlossen im Duft. Aprikose, Mirabelle. Der Gaumen<br />
führt vier Elemente zusammen: eine seidige Textur, zart taktil-mineralische<br />
Eindrücke, eine recht präsente Süße und einen<br />
gut integrierten, eher zurückhaltenden Säurenerv. Ein<br />
stoffiger und betont harmonischer Riesling mit gutem Reifepotenzial.<br />
13,5 Vol.-%, DIAM, €€€€<br />
93 2023 Norheim Kirschheck Riesling<br />
trocken<br />
Karamellige Noten im Duft, kandierte Orangenschale, auch<br />
etwas Pfeffer, der Gaumen strahlt Spannung und Kraft aus,<br />
entfaltet in der Gaumenmitte eine feste Säure und druckvolle<br />
Phenole, endet terpengetragen und kompakt mit sehr gutem<br />
weiterem Potenzial. 13 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
92+ 2023 Bad Kreuznach Paradies Riesling<br />
trocken<br />
Pfirsich und Pfirsichkern, sehr reife Nektarine, ein fruchtgetragener<br />
Duft. Der Gaumen eröffnet druckvoll, kräftig im Alkohol<br />
mit strammer Säure, phenolische Griffigkeit und Mineraliät<br />
geben der Wucht Balance. Verschlossener Abgang.<br />
13 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
315
WEINGUT<br />
MATHERN<br />
Winzerstraße 5–7, 55585 Niederhausen<br />
T: +49 6758 6714, www.weingut-mathern.de<br />
Kontakt: Gloria Mathern<br />
Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />
Flaschen/Hektar: 70.000 (70 % weiß, 10 % rot,<br />
10 % Rosé, 5 % süß, 5 % Schaumwein)/14 ha<br />
Beim <strong>Wein</strong>gut Mathern geht die Entwicklung<br />
weiter nach oben: Das Mutter-Sohn-Gespann<br />
hat auch in diesem<br />
Jahr eine Kollektion präsentiert, die die positive<br />
Entwicklung der vergangenen Jahre eindrucksvoll<br />
bestätigt. Henning Mathern, der<br />
bereits parallel zu seinem Studium der Önologie<br />
in Geisenheim die Verantwortung für<br />
<strong>Wein</strong>berg und Keller übernommen hatte, keltert<br />
<strong>Wein</strong>e, die das exzellente Terroir an der<br />
Nahe wunderbar auf die Flasche bringen.<br />
Dellchen und Hermannshöhle sind wunderbar<br />
saftig und tiefgründig – und bieten ungemein<br />
viel <strong>Wein</strong> fürs Geld!<br />
93+ 2023 Norheim Dellchen Riesling trocken<br />
Hocharomatische Nase nach <strong>Wein</strong>bergpfirsich, duftiger<br />
Heuwiese, Thymian und frischem Grasschnitt, rauchig und<br />
zart nach Flintstein. Am Gaumen eine schön abgepufferte<br />
Säure, sehr animierend, ungemein saftig, jung mit Tiefgang,<br />
feine Aromen nach Glaskirschen. 13 Vol.-%, NK, €€<br />
93+ 2023 Niederhausen Hermannshöhle<br />
Riesling trocken<br />
Gelbgold, in der Nase kräftige vulkanische Noten, auch Flintstein<br />
und frisch angeschnittener Boskopapfel. Am Gaumen<br />
elegant und frisch mit hoher Dichte und positivem Druck,<br />
Limettenabrieb, dazu feine Kräuternoten, Lavendel ist dabei,<br />
langer Nachhall. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />
92 2023 »Vom Rotliegenden« Riesling<br />
trocken<br />
Intensiver Duft nach hellem Honig und feinwürzigen Kräutern<br />
wie Thymian und Zitronenmelisse. Am Gaumen herrlich<br />
saftig mit frischer Säure und mineralischen Noten, Zitrusfrüchte,<br />
frisches Steinobst, Mirabellen, dazu Glaskirschen.<br />
Langer, eleganter Nachhall. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
93 2023 Niederhausen Hermannshöhle<br />
Riesling Auslese<br />
Duft nach kandierten Zitrusfrüchten, Limonenschale, getrocknete<br />
Mandarine, Blütenhonig, feine Würze. Am Gaumen<br />
mit einer lebendigen Säure, feine Zitrusaromen, süßer<br />
Limonensaft, zupackend, schöne Dichte, gut integrierte<br />
Süße, hat Zug, elegante Auslese. 8,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
91 2023 Niederhausen Rosenheck Riesling<br />
Kabinett<br />
Feiner Duft nach reifen Zitrusfrüchten, etwas kandierte<br />
Limonenschale, Minze und Melisse. Am Gaumen mit einer<br />
feinen Säure, schwungvoll mit einem schönen Zug, wieder<br />
Zitrusfrüchte, schöne Phenole, griffig, dezente Süße, gute<br />
Balance, sehr trinkig. 9 Vol.-%, DV, €€<br />
90 2023 »Von Mir. Der. Erste.« Niederhausen<br />
Felsensteyer Riesling feinherb<br />
Duft nach reifen Zitrusfrüchten, Limonenschale, reifer Apfel,<br />
feine Würze, anregend, mineralische Grundierung. Am<br />
Gaumen mit einer lebendigen Säure, dezente, gut eingepasste<br />
Süße, Apfel, Zitrusfrüchte, Limone, frische Art, sehr<br />
schöne Trinkigkeit. 10,5 Vol.-%, DV, €€<br />
316 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
MEES<br />
WEINGÜTER NAHE<br />
Hackenheimer Straße 21, 55545 Bad Kreuznach<br />
T: +49 671 73244, www.weingut-mees.de<br />
Kontakt: Dagmar Mees<br />
Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />
Hektar: 15 ha<br />
Das Familienweingut setzt auf eine<br />
kontinuierliche Verbesserung der<br />
Qualität – das gilt für die Arbeit im<br />
<strong>Wein</strong>berg genauso wie im Keller. Die für das<br />
<strong>Wein</strong>gut wichtigen Parzellen im Kreuznacher<br />
Rosenberg sind einerseits von wärmespeicherndem<br />
Terrassenkies, andererseits von<br />
tiefgründigem, wasserspeicherndem Lehm geprägt.<br />
Die <strong>Wein</strong>e gefallen durch einen schönen<br />
Schmelz, tolle Griffigkeit und feine Frucht. Bereits<br />
in der Jugend vermitteln sie großen<br />
Trinkspaß – angesichts der überaus fairen<br />
Preise schenkt man gern noch einmal nach<br />
und entkorkt eine zweite Flasche.<br />
90 2023 Bad Kreuznach Rosenberg<br />
Grauer Burgunder trocken<br />
Ganz zarte rosa Reflexe, Duft nach reifer Birne, Mirabellen,<br />
helle Blüten und Früchte, sehr duftig, zarter Rauch. Am Gaumen<br />
sehr geschmeidig, etwas Pfirsich, angenehm griffige<br />
Phenole, lebendige Säure, eleganter Grauburgundertyp,<br />
sehr zugänglich. 12 Vol.-%, DV, €€<br />
90 2023 Bad Kreuznach Rosenberg<br />
Chardonnay trocken<br />
Feiner Duft nach Pfirsichblüte, Birne, dazu ein Hauch Holunder,<br />
später roter Apfel, eine Spur Rosenwasser, blanchierte<br />
Mandel, elegant. Am Gaumen mit einer fließenden Frucht,<br />
Birne und Pfirsich, klar, fein gewoben, lebendige Säure, gut<br />
zum Essen. 12 Vol.-%, DV, €€<br />
89+ 2023 Riesling trocken<br />
Duft nach frischer Zitrusfrucht, Limonenabrieb, Zitronenschale,<br />
Grapefruit, zarte Mineralität. Am Gaumen griffig mit<br />
lebendiger Säure, geradlinig, zupackend, viel Zitrusfrucht,<br />
dazu auch kräuterige Würze, mittlere Struktur, zugänglich,<br />
gut zur Vesper. 12 Vol.-%, DV, €<br />
89 2023 Bad Kreuznach Rosenberg<br />
Weisser Burgunder trocken<br />
Duft nach frischem Apfel, Granny Smith, knackige Birne, zarte<br />
Kräuterwürze, nach Belüftung etwas Mandarinenschale.<br />
Am Gaumen mit einer lebendigen, gut integrierten Säure,<br />
wieder helle Früchte, Apfel, gewisse Griffigkeit, mittlere<br />
Struktur und Länge. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
90+ 2023 Spätburgunder Rosé trocken<br />
Duft nach frischen roten Früchten, Waldhimbeere, Süßkirsche<br />
und Erdbeere, appetitlich. Am Gaumen mit frischer, lebendiger<br />
Säure, wieder rote, knackige Frucht, Himbeere,<br />
Sauerkirsche, geradlinig gebaut, sehr gute Trinkigkeit, perfekt<br />
für die Terrasse. 12 Vol.-%, DV, €<br />
89 2022 »Noir De Noir« trocken PN/DU<br />
Duft nach reifen roten Früchten, Süßkirsche, Pflaume, etwas<br />
Brombeermarmelade, Erdbeerkompott, Milchschokolade<br />
und heller Tabak. Am Gaumen mit einer eher milden Säure,<br />
verhaltene Gerbstoffe, Pflaume und Brombeere zeigen<br />
sich, hat einen schönen Schmelz. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
317
WEINGUT<br />
MEINHARD<br />
Kirchstraße 13, 55545 Bad Kreuznach<br />
T: +49 671 43030, www.weingut-meinhard.de<br />
Kontakt: Steffen Meinhard<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8–17 Uhr, Sa 10–13 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 133.300/15,5 ha<br />
In den vergangenen drei Jahrzehnten<br />
bauten Steffen und Angela Meinhard ihren<br />
alten Familienbetrieb zu einem respektablen<br />
<strong>Wein</strong>gut mit Gastronomie aus.<br />
Auf ihren vorzüglichen Lagen rund um Winzenheim<br />
steht neben Riesling vornehmlich<br />
weißer und roter Burgunder, deren Rebsorten-Charakteristik<br />
Steffen Meinhard und<br />
Neffe Matthias Schabler im Keller herausarbeiten.<br />
Angefangen vom Pinot-Rosésekt<br />
über Weißweine und Spätburgunder zeigen<br />
die verkosteten <strong>Wein</strong>e: Das Sortiment ist<br />
vom Aperitif bis zur vielfältigen Speisenbegleitung<br />
kulinarisch interessant.<br />
89+ 2021 »Pinot« brut PN/WB<br />
Strahlendes Roségold im Glas. Waldbeeren im Duft, Rhabarber,<br />
Hagebutte, Apfelschale, getrocknete Kräuter. Am Gaumen<br />
mit lebendigen Mousseux, von Süße getragener Frucht,<br />
cremige Noten, feinem Säurezug, dezente Würze, in guter<br />
Balance, gut gekühlt als Aperitif und bei Tisch.<br />
12,5 Vol.-%, DIAM, €<br />
90 2023 »S« Winzenheim Honigberg<br />
Chardonnay trocken<br />
Sonnenverwöhnte, reife Frucht, Aprikosen, Mirabellen, Honigmelone,<br />
Quitten, weißes Karamell, weißes Mandelmus.<br />
Am Gaumen dicht und mit Schmelz, satte Frucht, gepaart<br />
mit Würze, vollmundig und gut ausbalanciert, vielseitiger<br />
Speisenbegleiter mit saftigem Trinkfluss. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
90 2023 »S« Winzenheim Berg<br />
Weißburgunder trocken<br />
Fein im Duft, Quitten, Birnen, Mirabellen, getrocknete Kräuter,<br />
Orangenzeste, nussige Anklänge. Am Gaumen elegant<br />
und mit schönem Spiel von Saft, Cremigkeit und Frische, feiner<br />
Süße zur Frucht, unaufgeregt und in sich stimmig, als<br />
Solist oder bei Tisch. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
89+ 2023 »S« Winzenheim Berg<br />
Grauburgunder trocken<br />
Frisch gemahlene Haselnuss im Auftakt, Birnen, Äpfel, Honigmelone,<br />
Quitten, Kräuterwürze, Holunderblüte. Am Gaumen<br />
harmonisch und in guter Balance, gut integrierte Säure,<br />
saftige Frucht, ein <strong>Wein</strong>, der mit offenen Armen empfängt,<br />
für viele Gelegenheiten. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
89 2023 Riesling trocken<br />
Sortentypisch im Duft, Zitronen, grüner Apfel, weißer Pfirsich,<br />
Limettenzeste, Klee, Salbei. Am Gaumen mit Schmelz<br />
und klarer Frucht, merkliche charmante Süße, eng anliegende<br />
Säure, ein <strong>Wein</strong> für viele Gelegenheiten, Solo oder zur<br />
Vesper, Picknick, Trinkfluss. 12 Vol.-%, DV, €<br />
90 2021 »S« Bretzenheim Pastorei<br />
Spätburgunder trocken<br />
Rauch und Würze im Duft, Tabak, Unterholz, erdige Noten,<br />
Schlehe, Wacholderbeere, Kirschen, Lorbeerblatt. Am Gaumen<br />
mit Kraft und guter Substanz, mineralisch, würzig mit<br />
frischer Frucht, perfekter Begleiter für einen Grillabend in<br />
geselliger Runde. 12,5 Vol.-%, NK, €<br />
318 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
SASCHA<br />
MONTIGNY<br />
WEINGÜTER NAHE<br />
Weidenpfad 46, 55452 Laubenheim<br />
T: +49 6704 1468, www.montigny.de<br />
Kontakt: Sascha Montigny<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 14–18 Uhr, Sa 10–14 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 60.000 (50 % weiß, 30 % rot,<br />
10 % Rosé, 10 % Schaumwein)/9 ha<br />
Mit dem Jahrgang 2022 untermauert<br />
Sascha Montigny einmal mehr seinen<br />
Status als Rotweinspezialist an<br />
der Nahe: Nur wenige verstehen es, eine spannungsgeladene<br />
und dabei feinkörnige Tanninstruktur<br />
mit saftiger Frucht und würziger Mineralik<br />
herauszuarbeiten. Die Expertise gründet<br />
auf der Erfahrung der Montignys mit<br />
Spätburgundern, die bis in die 1970er-Jahre<br />
zurückreicht. Aber der Laubenheimer Winzer<br />
versteht sich auch auf Weißwein, wie die Rieslinge<br />
und Burgunder dokumentieren. Und<br />
sein Faible für Viognier ist auch ein Versprechen<br />
für die Zukunft.<br />
92 2023 Laubenheim Karthäuser<br />
Grauburgunder trocken<br />
Feine balsamische Würze in der Nase mit leichtem Rauch,<br />
Birne und Quitte, Honigmelone, auch beerige Noten. Im kräftigen<br />
Bau eher breit angelegt, mit weichem Fond, Schmelz<br />
und auch Fruchtsüße, gekontert von reifer Phenolik, Gerbstoffpixeln<br />
und feinwürziger Mineralik. 13 Vol.-%, NK, €€<br />
91+ 2023 Laubenheim Krone Chardonnay<br />
trocken<br />
Klarer Duft mit eleganten Fruchtnoten von Birne, Honigmelone,<br />
etwas Litschi und Orangenschale, feiner, kühler Rauch.<br />
Kompakte, klar definierte Struktur, saftig, geschmeidiger<br />
Fond, etwas Schmelz, eingewobene Säure, feine mineralische<br />
Würze. Solo und bei Tisch. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
93 2022 »R« Laubenheim Krone<br />
Saint Laurent trocken<br />
Sehr feine Holzwürze begleitet präsente Frucht, rote und<br />
schwarze Kirsche, Johannisbeere und dezente Vanillewolke.<br />
Kräftiger Bau am Gaumen mit guter Extraktdichte und reifem,<br />
kompaktem Tanningerüst mit feinkörnigem Kern, gut<br />
eingewobene Säure, mineralische Tönung.<br />
13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
93 2022 Laubenheim Merlot trocken<br />
Würzige, intensive, elegante Nase mit feinem, kaltem Rauch,<br />
Tannennadeln, reifen roten Kirschen, Orangenzesten, Wacholderbeere.<br />
Merlot, der viel Spannung und von Extrakt getragenen<br />
Druck aufbaut mit patent eingewobener Säure, reifes,<br />
feinkörniges Tannin, gute Länge. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />
92+ 2022 Laubenheim Krone Spätburgunder<br />
trocken<br />
Kompakter, reizvoller Duft nach Rosenblättern, Veilchen,<br />
feines Holzparfum, auch Brombeere, reife Kirsche. Fester<br />
Korpus mit guter Balance aus dichtem Extrakt, Kraft, Fülle<br />
und würziger Mineralik, getragen von einer stabilen Säure.<br />
Die Gerbstoffe bergen Reserven. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
91 2020 Pinot Noir Blanc de Noir brut<br />
90 2021 Pinot Noir Rosé brut<br />
91+ 2023 Laubenheim Viognier trocken<br />
91 2023 Laubenheim Karthäuser Riesling<br />
trocken<br />
89+ 2023 Laubenheim Weißburgunder<br />
trocken<br />
92 2022 Laubenheim Krone Frühburgunder<br />
trocken<br />
92 2022 »Cuvée Mariage« Laubenheim<br />
Krone trocken PN/SL/DU<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
319
REICHSGRAF<br />
VON PLETTENBERG<br />
Im Wingert 2, 55545 Bad Kreuznach<br />
T: +49 671 2251, www.weingutplettenberg.de<br />
Kontakt: Falk Albrecht Reichsgraf von Plettenberg<br />
Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />
Hektar: 30 ha<br />
Die Geschichte des <strong>Wein</strong>guts wird auf<br />
ewig mit einem Volkslied und dem<br />
darin besungenen Jäger aus Kurpfalz<br />
verbunden sein. Dieser Erbförster Utsch war<br />
der erste Besitzer der <strong>Wein</strong>berge von Bretzenheim.<br />
In unseren Tagen kümmert sich Falk Albrecht<br />
Reichsgraf von Plettenberg persönlich<br />
um den Ausbau seiner <strong>Wein</strong>e. Die weisen allesamt<br />
einen harmonischen Stil mit mehr oder<br />
weniger deutlicher Restsüße auf, die indes<br />
durch ihre Balance mit Frucht und Säure nie<br />
banal erscheint – wie bei unserem Tipp, der<br />
trockenen 2023er Bad Kreuznach Narrenkappe<br />
Riesling Spätlese.<br />
91+ 2023 Bad Kreuznach Narrenkappe<br />
Riesling Spätlese trocken<br />
Ein feiner Duft von Melisse, Zitronenabrieb, grünem Apfel,<br />
Wiesenkräutern sowie nassem Stein. Am Gaumen findet<br />
man ein attraktiv trockenes, saftiges Geschmacksbild mit<br />
frischer Frucht und lebendiger Säure. Viel Steinfrucht begleitet<br />
den guten Nachhall. 12 Vol.-%, DV, €€<br />
90 2023 »Quarzit« Riesling trocken<br />
Zunächst verhalten im Duft. Aromen von gelber Apfelschale,<br />
Aprikose, reifer Birne und weißen Blüten. Am Gaumen<br />
saftig und harmonisch. Feine Süße und gute Säure finden<br />
zusammen. Leichte Mineralik und ein Hauch Phenolik begleiten<br />
den guten Trinkfluss. 12 Vol.-%, DV, €<br />
90 2023 Grüner Veltiner trocken<br />
Blasses Goldgelb in der Farbgebung. Grüner Spargel, grüne<br />
Birne, gelber Apfel und ein Hauch weißer Pfeffer im Duft.<br />
Am Gaumen auch steinig und kräuterig bei gutem Extrakt<br />
und feiner Säure. Attraktive Saftigkeit im Abgang. Ein <strong>Wein</strong><br />
zum direkten Genuss. 12 Vol.-%, DV, €<br />
89+ 2023 Grauburgunder trocken<br />
Blass in der Farbe und opulent im Duft. Sortentypische Aromen<br />
wie junge Mandel, weißer Pfirisch, Zitronenzeste und<br />
ein wenig Schotter in der Nase. Am Gaumen auch Cantaloupe-Melone<br />
und Birne bei reifer Säure und gutem Trinkfluss.<br />
Mineralisch im Abgang. 12 Vol.-%, DV, €<br />
89 2023 Weißburgunder trocken<br />
Noch jugendlich-verschlossen im ersten Duft. Dann feine<br />
Aromen wie gelbe Birne, grüner Apfel, gelber Pfirsich als<br />
auch grüner Apfel. Am Gaumen auch floral bei viel gelber<br />
Frucht. Von reifer Säure getragen und mit einem Hauch<br />
Haselnuss im Abgang. 12 Vol.-%, DV, €<br />
89 2023 »1.0« Riesling feinherb<br />
Blasses Zitronengelb in der Farbgebung. Ein Duft von Zitronenzeste,<br />
Mandarinenschale, grünem Apfel und ein Hauch<br />
von Wiesenkräutern entströmt dem Glas. Am Gaumen auch<br />
Steinobst, saftig, reife Säure, gute Süße und viel Trinkfluss.<br />
Ein <strong>Wein</strong> zum direkten Genuss. 11,5 Vol.-%, DV, €<br />
320 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER NAHE<br />
<br />
SM<br />
SEKTMANUFAKTUR<br />
Große Heide 2, 55444 Waldlaubersheim<br />
T: +49 6707 9141820, www.sm-sektmanufaktur.de<br />
Kontakt: Kai Maschtschenko und Matthias Schreml<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 6.30–12 Uhr und 12.30–15 Uhr<br />
Kai Maschtschenko und Matthias<br />
Schreml betreiben gemeinsam die SM<br />
Sektmanufaktur in Waldlaubersheim,<br />
die auch dem Verband traditioneller Sektmacher<br />
angehört, der sich als Sprachrohr und<br />
Plattform des handwerklichen Weges der<br />
Sektbereitung versteht. Die Sektmanufaktur<br />
verarbeitet klassische Rebsorten wie Riesling,<br />
Weißburgunder, Chardonnay, Spätburgunder<br />
und Schwarzriesling, wir verkosteten Sekt aus<br />
vier Jahrgängen, an deren Spitze – nomen est<br />
omen – die stilvolle, tiefgründige »Grande<br />
Cuvée« aus 2016 steht. Wir gratulieren zum<br />
zweiten Stern!<br />
93 2016 »Grande Cuvée« Zero Dosage<br />
PN/SW/CH<br />
Würziger, rauchiger Duft, recht komplex mit vielen Facetten,<br />
Karamell, Lakritze, reifes Steinobst, kandierte Aprikose, nussig.<br />
Am Gaumen nicht auf schnelle Effekte aus, entwickelt<br />
Tiefe und Charakter, Schmelz, eingebundene Säure, cremiges<br />
Mousseux. Stilvoll. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2016 Blanc de Noirs brut nature<br />
Nuancenreich im Duft, neben Himbeere und Nektarine auch<br />
feine Würze und Hefe, kräuterig, Estragon und Minze.<br />
Schlanke Struktur am Gaumen, linearer Aufbau mit frischem<br />
Säurenerv und einem verspielten, lebendigen Mousseux,<br />
feine Salzigkeit und Würze im Ausklang.<br />
12,5 Vol.-%, NK, €€<br />
91+ 2019 Pinot Meunier brut<br />
Hefige Obernote im Duft, Brioche, beerig, Himbeere, Waldbeeren,<br />
Kirsche und ebenso etwas Schlehe, auch floral. Verbindet<br />
in einer kompakten, schlanken Struktur Frische mit<br />
Geschmeidigkeit, präsente Säure, feiner Schmelz, gepflegtes,<br />
cremiges Mousseux, hat Stil. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />
91+ 2019 »Pinot« Blanc de Noirs brut<br />
Ein dezenter Rotton spielt in das Goldgelb. Aromatisch sehr<br />
klar, gelbe Trauben, Aprikosen und Mirabellen, auch Kandiszucker.<br />
Am Gaumen mit linearem Bau und Verlauf, feiner,<br />
nerviger Säurefaden, feinperliges Mousseux, baut auf Frische<br />
und Klarheit im Ausdruck. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />
91 2015 Pinot Blanc brut<br />
Mittleres Goldgelb. Feine Reifenoten im Duft, Mirabelle, Aprikose,<br />
helles Karamell, Blütenhonig. Der Gaumen zeigt sich<br />
immer noch frisch, belebt von der straffen Säure, dezentes<br />
Mousseux, charmant mit Schmelz und Cremigkeit, klingt<br />
mit reifem Steinobst und Würze aus. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />
91 2020 »Wild Rose« brut nature PN/DF<br />
Hat tatsächlich etwas Wildes, Florales im kräftigen Duft, feine<br />
Hefe, Kirsche, Himbeere, Waldbeeren, Veilchen, Rosenblätter.<br />
Setzt im Mund cremig an, weicher Hintergrund, die<br />
reife Säure ist eingebunden, dezentes Mousseux, die Phenolik<br />
schafft Struktur. Auch zu Vorspeisen. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
321
WEINGUT<br />
JOH. BAPT.<br />
SCHÄFER<br />
Burg Layen 8, 55452 Rümmelsheim<br />
T: +49 6721 43552, www.jbs-wein.de<br />
Kontakt: Sebastian Schäfer<br />
Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />
Flaschen/Hektar: 60.000 (90 % weiß, 10 % Rosé)/9 ha<br />
Bereits im vergangenen Jahr haben wir<br />
festgestellt, dass Sebastian Schäfer die<br />
Leistung des Vorjahres übertroffen<br />
hat – nun dürfen wir uns wiederholen, was<br />
wir mit Freude tun, denn die vorgestellte<br />
Kollektion überzeugt erneut vollends. Neben<br />
den exzellent gelungenen Großen Gewächsen,<br />
die dicht und fest sind und über ein tolles<br />
Potenzial verfügen, wollen wir die beiden<br />
edelsüßen Rieslinge aus dem Pittermännchen<br />
herausheben. Beide vermitteln eine herausragende<br />
Trinkfreude, die einem ein Lächeln ins<br />
Gesicht zaubert. So kann es in dem <strong>Wein</strong>gut<br />
gern weitergehen.<br />
95 2023 Dorsheim Pittermännchen<br />
Riesling GG<br />
Ein Anflug von Überreife, etwas Gelbfrucht, aber alles noch<br />
eher verschlossen. Mandarine. Der Gaumen ist trocken und<br />
fest gefügt, geschmeidig im Fond, aber auch terpenherb und<br />
mit aparter Bitternis ausgestattet, auch mineralisch. Sehr<br />
gute Länge. Großes Potenzial! 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
95 2023 Dorsheim Goldloch Riesling GG<br />
Eine schieferwürzig-balsamische Note liegt über der zitrischen<br />
Frucht, Mandarine und Orangenschale. Viel Rauch. Im<br />
Mund zeigt sich ein trockener Extraktkern, stoffig, phenolisch,<br />
geschmeidig grundiert und daher ohne Adstringenz,<br />
fest gefügt und von sehr guter Länge. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
93+ 2023 »1G« Burg Layen Schlossberg<br />
Riesling trocken<br />
Mineralisch-zitrischer Duft, Limonenabrieb, Grapefruit, nasser,<br />
heißer Stein, Minze, Kräuterwürze, weißer Pfeffer, komplex<br />
und frisch. Am Gaumen mit lebendiger Säure, feine<br />
Phenole, sehr griffig, viel Dynamik, Limone, Grapefruit, mineralisch,<br />
dicht gewoben, tolle Länge. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2023 »1G« Rümmelsheim Steinköpfchen<br />
Riesling trocken<br />
Mineralisch-zitrischer Duft, Gesteinsmehl, Zitronenzeste,<br />
Melisse, Minze, Kräuterwürze, vielschichtig und anregend.<br />
Am Gaumen mit vifer Säure, ganz viel Zug und Dynamik, klare<br />
Zitrusfrucht, Limone, Grapefruit, alles mineralisch unterfüttert,<br />
feine Phenole, dicht und lang. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
95 2022 Dorsheim Pittermännchen Riesling<br />
Auslese<br />
Duft nach zartem Blütenhonig, kandierte Orange, getrocknete<br />
Papaya, mit Belüftung Mango und Orangenblüte, etwas<br />
Zündholz. Am Gaumen sehr satt und voll, lebendige Säure,<br />
schmelzend-reichhaltige Frucht, dabei von sensationeller<br />
Frische, elegant, komplex und dicht. 8 Vol.-%, NK, €€<br />
93+ 2023 Dorsheim Pittermännchen Riesling<br />
Kabinett<br />
Anfangs noch eher verhaltener Duft, Zündholz, feine Mineralität,<br />
Feuerstein, süße Zitrusfrucht, rote Pampelmuse, vielschichtig.<br />
Am Gaumen mit packender Säure, dicht, fest, reife<br />
Zitrusfrüchte, Kräuterwürze, balanciert, delikate Süße, griffig<br />
und lang, ganz viel Trinkfreude. 8,5 Vol.-%, NK, €€<br />
322 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
SCHÄFER-<br />
FRÖHLICH<br />
WEINGÜTER NAHE<br />
Schulstraße 6, 55595 Bockenau<br />
T: +49 6758 6521, www.weingut-schaefer-froehlich.de<br />
Kontakt: Familie Fröhlich<br />
Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />
Flaschen/Hektar: 120.000 (99 % weiß, 1 % rot)/21 ha<br />
Tim Fröhlich hat eine Form der Könnerschaft<br />
erreicht, die auch in weinbaulich<br />
eher komplizierten Jahren Exzellenz<br />
hervorbringt: Die Reihe der GGs zeigt<br />
auch im Jahrgang 2023 die Lagen mit einem<br />
prägnant mineralischen, griffig-dichten Ausdruck.<br />
Der Star des Ensembles ist in dieser<br />
Spielzeit jedoch die »Goldkapsel«-Spätlese<br />
aus dem Felseneck: Sie ist Kronzeugin dafür,<br />
wie unverkitscht und extraktgetragen fruchtige<br />
Spätlesen sein können, überdies verdeutlicht<br />
sie, dass auch Spätlesen »Goldkapseln«<br />
verdienen: zusätzliche Konzentration und zusätzliche<br />
Verfeinerung – das ist groß.<br />
96 2023 Bockenau Felseneck Riesling GG<br />
Viel Schiefer im Duft, intensiv mineralwürzig, dazu dezent<br />
zitrische und florale Töne. Der Gaumen beginnt geschmeidig,<br />
fächert dann auf in eine frische Säure, eine griffige, aber<br />
feingliedrig bleibende Stoffigkeit und in intensive taktile<br />
Mineralität. Lang. Und fein! 12,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />
94 2023 Schlossböckelheim Felsenberg<br />
Riesling GG<br />
Der Duft zeigt sich betriebstypisch reduktiv, weist aber auch<br />
intensiv blumige Aromen auf. Flieder, Schwarze Johannisbeere,<br />
Veilchenpastille. Im Mund folgt auf einen sehr geschmeidigen,<br />
runden Ansatz eine seidige Gaumenmitte, die<br />
recht lange homogen bleibt und im Abgang die Mineralität<br />
hervorhebt. 12,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />
94 2023 Schlossböckelheim Kupfergrube<br />
Riesling GG<br />
Der Duft ist reduktiv getönt, zeigt dann aber auch Aromen<br />
von Blutorange und Ananastomate. Im Mund hat der <strong>Wein</strong><br />
Gewicht und auch phenolische Festigkeit, die Säure ist gut<br />
eingebunden, der Extrakt garantiert eine eher feingliedrige,<br />
würzige Entfaltung. 12,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />
90 2023 Riesling trocken<br />
Man findet kaum Anklänge an die Reduktionsnoten früherer<br />
Zeiten, vielmehr klassisch Anis, Lindenblüte, Apfel und zerstoßene<br />
Korianderkörner. Frisch und fruchtbetont am Gaumen,<br />
Zitrone, Klarapfel, ein idealtypischer Riesling und würdiger<br />
Gutswein-Vertreter. 11,5 Vol.-%, DV, €€<br />
96 2023 »Goldkapsel« Bockenau Felseneck<br />
Riesling Spätlese<br />
Feiner, mineralisch geprägter Duft, Gesteinsmehl, Zündholz,<br />
heißer Stein, dann zerstoßene Minze, pikante Zitrusfrüchte,<br />
komplex. Am Gaumen mit delikater, feiner Säure, sehr griffig,<br />
perfekt balancierte Süße, würzige Zitrusfrucht, mineralisch<br />
geprägt, elegant und lang, viel Potenzial. 7,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
93+ 2023 Bockenau Stromberg Riesling GG<br />
93 2023 Monzingen Halenberg Riesling GG<br />
92+ 2023 Monzingen Frühlingsplätzchen<br />
Riesling GG<br />
92 2023 »Schiefergestein« Bockenau<br />
Riesling trocken<br />
91+ 2023 »Vulkangestein« Riesling trocken<br />
93+ 2023 Bockenau Felseneck Riesling<br />
Spätlese<br />
92 2023 Bockenau Felseneck Riesling<br />
Kabinett<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
323
WEINGUT<br />
UDO WEBER<br />
Soonwaldstraße 41, 55569 Monzingen<br />
T: +49 6751 3278, www.weingut-udo-weber.de<br />
Kontakt: Laura & Sabine Weber<br />
Ab-Hof-Verkauf: täglich 8–12.30 Uhr und 13.30–19 Uhr<br />
Hektar: 15 ha<br />
Bereits in der elften Generation bewirtschaftet<br />
das <strong>Wein</strong>gut exzellente Lagen<br />
an der Nahe. Inzwischen verantwortet<br />
die junge Laura Weber die Arbeit im<br />
Keller. Sie hat sich auf die Fahnen geschrieben,<br />
das hochwertige Terroir an der Nahe<br />
möglichst genau herauszuarbeiten – ein Vorhaben,<br />
das ihr vorzüglich gelingt, wie unter<br />
anderem der wunderbar mineralisch grundierte<br />
Riesling Auf der Ley belegt. Empfehlen<br />
möchten wir ebenfalls den sehr trinkigen<br />
Riesling Kabinett aus dem Frühlingsplätzchen,<br />
der zeigt, dass restsüße <strong>Wein</strong>e ungemein<br />
charmant sein können.<br />
92+ 2023 Monzingen Auf der Ley Riesling<br />
trocken<br />
Feiner Duft nach hellen Früchten, Birne, Apfel, Mandarinenabrieb,<br />
feine Würze, Pfirsich zeigt sich, etwas Gesteinsmehl.<br />
Am Gaumen mit einer lebendigen Säure, viel Zug, reife<br />
Zitrusfrüchte, pikant, hat viel Dynamik, endet sehr frisch,<br />
gute Länge, mineralische Grundierung. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2023 »Großer Genuss« Monzingen<br />
Halenberg Riesling trocken<br />
Feinwürziger Duft, Limonenzeste, Mandarinenschale, süße<br />
Minze, Melone, Pfirsichblüte. Am Gaumen mit einer lebendigen,<br />
zupackenden Säure, satte, griffige Phenole, pikante<br />
Zitrusfrucht, steiniger Unterton, viel Würze und Saft, gute<br />
Länge, hat Potenzial. 12 Vol.-%, NK, €€<br />
91+ 2023 »Bienengärtchen« Monzingen<br />
Rosenberg Roter Riesling trocken<br />
Duft nach reifem rotem Apfel, dazu etwas Pfirsich und Birne,<br />
später eine aparte Kräuterwürze und etwas Limettenschale.<br />
Am Gaumen mit einer delikaten Säure, frisch, geschmeidiger<br />
Trinkfluss, pikante Kräuter, zarte Phenole, endet lang<br />
und frisch. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
91 2023 »No. 5« Monzingen<br />
Frühlingsplätzchen Chardonnay trocken<br />
Duft nach reifen hellen und gelben Früchten, Birne, dazu<br />
aber auch zarte Vanille, Röstaromen und eine Spur Rauch.<br />
Am Gaumen mit einer feinen Säure, roter Apfel, wieder etwas<br />
Vanille, hat einen schönen Schmelz, harmonisch, gute<br />
Trinkigkeit, zum Essen. 13,5 Vol.-%, DV, €€€€<br />
90+ 2023 »No. 53« Monzingen<br />
Frühlingsplätzchen Riesling feinherb<br />
Feinfruchtiger Duft, frischer Apfel, etwas Mandarinenabrieb,<br />
süße Minze, zarte Ananas, etwas Rauch. Am Gaumen mit einer<br />
fließenden Struktur, wohltemperierte Säure, feine helle<br />
Früchte, gut eingepasste Süße, vermittelt viel Trinkspaß,<br />
harmonisch, unkomplizierter Genuss. 10,5 Vol.-%, DV, €<br />
90+ 2023 Monzingen Frühlingsplätzchen<br />
Riesling Kabinett<br />
Feinwürziger Duft, Mandarinenabrieb, Pfirsichblüte, Aprikosentarte,<br />
etwas Mango und Papaya. Am Gaumen mit einer<br />
schönen Griffigkeit, delikate Säure, gut integrierte Süße, reife<br />
Zitrusfrucht, etwas Minze, dazu auch Mango, schöner<br />
Trinkfluss, gute Länge. 8,5 Vol.-%, DV, €<br />
324 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER NAHE<br />
WEINGUT IN DEN<br />
ZEHN MORGEN<br />
In den Zehn Morgen 41, 55559 Bretzenheim<br />
T: +49 671 48313040, www.indenzehnmorgen.de<br />
Kontakt: Steffen Montigny<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8–17 Uhr und<br />
nach Vereinbarung<br />
Hektar: 42 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Die Geschichte dieses Betriebs begann<br />
im Jahr 2013, als Steffen Montigny<br />
die <strong>Wein</strong>berge des einstmals hoch angesehenen<br />
<strong>Wein</strong>guts Ökonomierat August E.<br />
Anheuser angeboten wurden. Seither setzt<br />
Montigny – inzwischen unterstützt von Kellermeister<br />
Stefan Schmidt – die hervorragenden<br />
Lagen in charakterstarke <strong>Wein</strong>e um. Das<br />
zeigt sich auch in diesem Jahr bei den Rieslingen<br />
der Lagen Krötenpfuhl, Aufm Schlossberg,<br />
Narrenkappe und Steinberg, die mit intensiver<br />
Frucht und viel Würze erfreuen. Seit<br />
2019 befindet sich das <strong>Wein</strong>gut in Umstellung<br />
auf zertifizierten ökologischen <strong>Wein</strong>bau.<br />
93 2021 Bad Kreuznach Krötenpfuhl Riesling<br />
trocken<br />
Dezent im Duft, Sesam geröstet, salziges Popcorn, frische<br />
Zitronen, Mandarinen, Fenchel, Klee, kandierte Ananas, Gesteinsmehl.<br />
Saftig und druckvoll im Mund, präzise Säure, die<br />
den Bogen von Beginn bis ins Finale spannt, Zitrusfrucht,<br />
kräuterige Würze, linear und noch jugendlich.<br />
12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
93 2021 Bad Kreuznach Aufm Schlossberg<br />
Riesling trocken<br />
Dicht im Duft, satte gelbe Frucht, Wachs, Honigwabe, Salzzitronen,<br />
Brennnessel, Minze, Estragon, kreidiges Gesteinsmehl.<br />
Am Gaumen dicht und straff, mineralisch salzig, fordernder<br />
Säurenerv, dezent in Frucht, viel Würze, braucht<br />
noch Zeit und mit Potenzial. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2022 Bad Kreuznach Narrenkappe<br />
Riesling trocken<br />
Reife Frucht sowie Petroleum im Duft, Aprikosen, gelbe<br />
Pflaumen, weiße Blüten, weiße Grapefruit, Fenchel, Melisse.<br />
Im Mund mit Zug, lebendige Säure umspielt cremigen Kern,<br />
stoffig, würzig, frische Zitrusfrucht im Fluss mit gelber<br />
Steinfrucht, straff und mit Potenzial. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2022 Bad Kreuznach Steinberg Riesling<br />
trocken<br />
Reife und sonnenverwöhnte Frucht im Duft, Nektarine, gelbe<br />
Pflaumen, gelbe Mirabellen, Akazienhonig, gelbes Currypulver,<br />
Zimt, Lorbeer, steinige Noten. Am Gaumen mit prägnanter<br />
Säure, Zitrusfrucht und Würze, im Nachhall folgt reife,<br />
warme Steinfrucht, noch jugendlich. 12 Vol.-%, NK, €€<br />
90+ 2023 Bad Kreuznach Riesling trocken<br />
Würziger Duft, hefegeprägt, Apfelschale, frischer Brotteig,<br />
frische Zitronen, grüner Apfel, Aprikosen, Orangenzeste, feine<br />
mineralische und kräuterige Würze. Am Gaumen geschmeidig<br />
und mit viel Saft, reife Säure, frische Frucht , feine<br />
Würze, dicht und aus einem Guss. 12 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2021 Bretzenheim Pastorei Chardonnay<br />
trocken<br />
91 2022 Bretzenheim Chardonnay trocken<br />
91 2023 »Von den Grossen Lagen« Riesling<br />
trocken<br />
90+ 2023 Bretzenheim Rosenheck Riesling<br />
Kabinett<br />
90 2023 Riesling trocken<br />
91 2021 Bad Kreuznach Pinot Noir trocken<br />
90 2022 Pinot Noir trocken<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
325
WEINGÜTER NAHE<br />
<br />
ZWÖLBERICH<br />
Schützenstraße 14, 55450 Langenlonsheim<br />
T: +49 6704 9200, www.zwoelberich.de<br />
Kontakt: Pauline Weller<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Flaschen/Hektar: 240.000 (70 % weiß, 35 % rot,<br />
5 % Rosé)/30 ha<br />
Anbauweise: Biodynamisch<br />
Das <strong>Wein</strong>gut Zwölberich in Langenlonsheim<br />
kann auf eine über 300 Jahre<br />
alte Tradition und auch eine bewegte<br />
Geschichte zurückblicken: Schon seit<br />
1993 bewirtschaftet es die <strong>Wein</strong>berge nach<br />
Demeter-Richtlinien und setzt auf biologischdynamischen<br />
<strong>Wein</strong>bau. Nach einigen Turbulenzen,<br />
inklusive Insolvenzverfahren, übernahmen<br />
die Familien Weller und Gorka im<br />
März 2024 den Betrieb, Kellermeister Udo<br />
Preußger baut die <strong>Wein</strong>e aus, für die wir auf<br />
Anhieb zwei Sterne vergeben: Gerade der tiefgründige,<br />
mineralische Riesling aus dem Löhrer<br />
Berg unterstreicht das große Potenzial!<br />
93 2023 Langenlonsheim Löhrer Berg<br />
Riesling trocken<br />
Kräftiger und dabei eleganter Duft nach süßlicher Frucht,<br />
Pfirsich, Aprikose, auch gelber Apfel und Jasminblüten. Getragen<br />
und gelassen am Gaumen, kräftige, feste Struktur<br />
mit fein ziselierter Säure, süßlicher Extraktkern, tiefgründig<br />
mit mineralischer Tönung, lang. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
91 2023 Riesling trocken<br />
In der Nase grüner Apfel und Limettenschale, ein wenig<br />
Grapefruit, Aprikose, Safran, Holzwürze. Eleganter und filigran<br />
gebauter Riesling mit präsenter Säure und Frische, die<br />
durch zitrische Noten verstärkt wird, ein Schuss Limettensaft,<br />
trocken, mineralisch. 12 Vol.-%, DV, €€<br />
90+ 2023 Auxerrois trocken<br />
Würzig, hefig, kräuterig, Birne und Quitte, getrocknete<br />
Limettenschale, auch Mirabellen und florale Noten, Blattgrün.<br />
Zeigt sich am Gaumen mit weichem Fond und reifer<br />
Säure, gelassen in seinem Ausdruck, die ausgeprägte Würze<br />
schafft Profil, gepflegte Phenolik. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2023 Spätburgunder Blanc de Noir<br />
trocken<br />
Himbeere und Walderdbeere, florale Noten, Kräuter wie Estragon<br />
und ein wenig Bohnenkraut. Setzt am Gaumen mit<br />
Schmelz und auch Kraft vollmundig an, feingliedrige Säure,<br />
leicht zitrisch begleitet, ein Hauch Kohlensäure, eignet sich<br />
trefflich als Speisenbegleiter. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
90+ NV »Cuvée Rot« trocken FB/PN<br />
Rote Kirschen, knackige Pflaume und auch Sauerkirsche,<br />
feine Würze, auch Johannisbeere, getrocknete Kräuter. Elegante<br />
Burgundercuvée mit filigraner Struktur, präziser animierender<br />
Säure und feinkörnigem Gerbstoff. Mittelgewichtig<br />
in der Struktur. Stilvoll. 12 Vol.-%, DV, €€<br />
89+ 2023 Langenlonsheim Riesling Kabinett<br />
Duft nach grünem Apfel, frühlingshafte Blumenwiese, Pfirsichblüte,<br />
zarte Aprikose. Am Gaumen mit einer wohlaustarierten<br />
Säure, griffig ansetzend, verhaltene, gut integrierte<br />
Süße, wieder grüner Apfel, knackige Birne, endet frisch, vielseitig<br />
einsetzbar. 11 Vol.-%, DV, €€<br />
326 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
GENUSS ZUM<br />
KENNENLERNEN<br />
Lernen Sie das <strong>Falstaff</strong> Magazin mit 3 Ausgaben<br />
zum Sonderpreis kennen. Wir schenken Ihnen<br />
ein 2er-Set Riedel Riesling Gläser dazu.
Im Zentrum der Pfalz: das Hambacher Schloss,<br />
Wiege der deutschen Demokratie,<br />
bei Neustadt an der <strong>Wein</strong>straße
PFA LZ<br />
WELTBERÜHMTE<br />
WEINE<br />
Foto: beigestellt
REGIO-PORTRÄT PFALZ<br />
Im Norden an der Grenze zu Rheinhessen:<br />
das Zellertal, hier bei Mölsheim<br />
STARK IM ZENTRUM<br />
UND STARK AN DEN RÄNDERN<br />
Der internationale Ruhm der Pfalz lebt von der Mittelhaardt –<br />
doch die Pfalz ist so viel mehr.<br />
TEXT ULRICH SAUTTER<br />
Im Jahr 1957 erschien in London das<br />
Buch »German Wines« des amerikanischen<br />
<strong>Wein</strong>händlers und Reiseschriftstellers<br />
Frank Schoonmaker. »Long<br />
awaited« formuliert der Klappentext –<br />
seit Langem erwartet – und verspricht<br />
»das Buch eines Experten, geschrieben in<br />
der Sprache eines Laien« (»an expert’s<br />
book written in layman’s language«).<br />
Schoonmakers kenntnisreich geschriebenes,<br />
170 Seiten dickes Werk war nichts<br />
weniger als das Begleitdokument zur –<br />
nach 1945 keineswegs selbstverständlichen<br />
– Rückkehr des deutschen <strong>Wein</strong>s auf<br />
die internationale Bühne.<br />
Das Pfalzkapitel nimmt 15 Seiten ein und<br />
eröffnet mit einer wunderbaren Charakterisierung:<br />
»Die Pfalz, oder Rheinpfalz,<br />
oder Palatinate, wie sie auf Englisch genannt<br />
wird, ist eine merkwürdige kleine<br />
Ecke in <strong>Deutschland</strong>, voller Überraschungen<br />
und Widersprüche, und voll von einer<br />
merkwürdigen Art an erdigem Charme.«<br />
In vielerlei Hinsicht, so Schoonmaker weiter,<br />
ähnle die Pfalz dem Elsass, das Haardtgebirge<br />
sei eigentlich eine nördliche Verlängerung<br />
der Vogesen und wie im Elsass<br />
seien die Wälder auch in der Pfalz voller<br />
Wild und die Bäche voller Forellen. »Und<br />
wenn es auch in der Pfalz keine Küche gibt,<br />
die derjenigen von Straßburg, Colmar oder<br />
Ammerschwihr gleichkommt, so gibt es im<br />
Elsass auch keine <strong>Wein</strong>e, die den besten<br />
aus Wachenheim, Deidesheim und Forst<br />
gleichkommen. Die guten Leute aus der<br />
Pfalz sind bekannt dafür, dass sie ihre Wei-<br />
Fotos: beigestellt, © WSNA, <strong>Wein</strong>gut Battenfeld-Spanier, <strong>Wein</strong>gut Jülg<br />
330 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
REGIO-PORTRÄT PFALZ<br />
ne lieben, und sie trinken sie reichlich, zu<br />
allen Tages- und Jahreszeiten.«<br />
Man sieht, der Mann kannte seine Pfälzer.<br />
An einem Punkt finden wir die heutige Pfalz<br />
jedoch in den Beschreibungen Schoonmakers<br />
nicht wieder. Er unterscheidet die »Unter-Haardt«,<br />
die von der Grenze zu Rheinhessen<br />
bis nach Herxheim reiche, die Mittel-Haardt<br />
zwischen Herxheim und Neustadt<br />
und drittens die »Ober-Haardt« zwischen<br />
Neustadt und der französischen Landesgrenze.<br />
Über Letztere schreibt er: »This<br />
is Schoppenwein country.« Und wenn man<br />
nun glaubt, die »Ober-Haardt« komme<br />
besser weg, so wird man eines Besseren belehrt:<br />
»Das nördliche Drittel der Pfalz erzeugt<br />
wenig oder gar nichts in der Art eines<br />
<strong>Wein</strong>es, der für die Abfüllung und den Export<br />
geeignet wäre.« Eine Ausnahme lässt<br />
er immerhin gelten: einen »meist von Gewürztraminer-Trauben<br />
bereiteten <strong>Wein</strong>«,<br />
der an der Grenze zu Rheinhessen in den<br />
zwei Dörfern von Zell und Harxheim (Zellertal)<br />
wachse.<br />
DIE EHRENTAFEL DER NORD- UND SÜDPFALZ<br />
Es gibt wenig Grund zu zweifeln, dass<br />
Schoonmakers Beschreibung für seine<br />
Zwei auf Pfälzer Boden<br />
erfolgreiche Rheinhessen:<br />
Hans Oliver Spanier und Carolin Spanier-Gillot<br />
Tage grosso modo zutreffend war, zumal<br />
mit dem Blick eines <strong>Wein</strong>händlers. Auch<br />
die Ausnahme, die er macht, das Zellertal,<br />
stellt seinem Urteilsvermögen ein gutes<br />
Zeugnis aus, schließlich gehört der (in der<br />
Pfalz gewachsene) Zellertaler Kreuzberg<br />
2023 aus dem (in Rheinhessen ansässigen)<br />
<strong>Wein</strong>gut Battenfeld-Spanier seit den<br />
Verkostungen für diesen <strong>Wein</strong>guide zu<br />
den wenigen trockenen Rieslingen, die<br />
Johannes Jülg<br />
<strong>Wein</strong>gut Jülg, Schweigen-Rechtenbach<br />
331
REGIO-PORTRÄT PFALZ<br />
WEINBAUGEBIET PFALZ<br />
Anbaufläche ca. 23.400 Hektar<br />
Aufteilung 323 Einzellagen<br />
Wichtigste Rebsorten Riesling, Weißburgunder,<br />
Spätburgunder<br />
Verband Pfalzwein e. V., Martin-Luther-Straße 69<br />
67433 Neustadt an der <strong>Wein</strong>straße<br />
www.pfalz.de<br />
<strong>Wein</strong>bau<br />
Stg.: Steigung<br />
PRIVILEGIERTE WEINLAGEN<br />
1 Zell Schwarzer Herrgott<br />
11,04 ha, 40 % Stg., Kalkmergel, Kalkfels, toniger Kalk<br />
2 Laumersheim Steinbuckel<br />
35 ha, 10–15 % Stg., Löss, Lösslehm über Kalkfels<br />
3 Laumersheim Kirschgarten<br />
48 ha, 10–15 % Stg., Lösslehm über Kalkfels, Kalkmergel<br />
4 Kallstadt Saumagen<br />
40,2 ha, 10–25 % Stg., Kalkmergel<br />
5 Forst Pechstein<br />
18 ha, 10–15 % Stg., lehmiger Sand, Basalt<br />
6 Forst Jesuitengarten<br />
7 ha, 5–15 % Stg., sandiger Lehm, Sandsteingeröll<br />
7 Forst Kirchenstück<br />
3,7 ha, 5–15 % Stg., mit Ton gebundener Gesteinsmix,<br />
Kalkbank in zwei Metern Tiefe<br />
8 Forst Ungeheuer<br />
32 ha, 5–10 %Stg., Buntsandstein, Kalk<br />
9 Deidesheim Kalkofen<br />
5 ha, 7–15 % Stg., Sand, Lehm mit Kalkmergel<br />
10 Deidesheim Grainhübel<br />
5 ha, 0–4 % Stg., sandiger Lehm<br />
11 Königsbach Idig<br />
18 ha, 10–25 % Stg., Kalkmergel<br />
12 Burrweiler Schäwer<br />
7,2 ha, Schiefer<br />
13 Birkweiler Kastanienbusch<br />
63,8 ha, 15–40 % Stg., Rotliegend<br />
14 Ilbesheim Kalmit<br />
112 ha, Kalkgestein, Landschneckenkalk<br />
15 Schweigen Sonnenberg Rädling<br />
8 ha, Kalkmergel, Kalkfels (franz. Staatsgebiet)<br />
16 Schweigen Sonnenberg Kammerberg<br />
4 ha, 10–30 % Stg., Kalkmergel (franz. Staatsgebiet)<br />
13<br />
15, 16<br />
5, 6, 7, 8<br />
12<br />
Ilbesheim<br />
Zell<br />
Grünstadt<br />
4<br />
Birkweiler<br />
14<br />
Schweigen<br />
1<br />
9,10<br />
Königsbach<br />
2, 3<br />
Burrweiler<br />
Kallstadt<br />
Mannheim<br />
Bad Dürkheim<br />
Forst<br />
Deidesheim<br />
Neustadt<br />
Landau<br />
Laumersheim<br />
11<br />
Rhein<br />
Rhein<br />
332 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
REGIO-PORTRÄT PFALZ<br />
Philipp Kuhn<br />
<strong>Wein</strong>gut Philipp Kuhn, Laumersheim<br />
<strong>Wein</strong>gut Odinstal<br />
Wachenheim Forst, an der Kirchenstück<br />
<strong>Wein</strong>straße<br />
Fotos: beigestellt, © <strong>Wein</strong>gut Philipp Kuhn, <strong>Wein</strong>gut Odinstal, <strong>Wein</strong>gut Knipser/Hardy Mueller<br />
Volker, Stephan<br />
und Werner Knipser<br />
<strong>Wein</strong>gut Knipser, Laumersheim<br />
<strong>Falstaff</strong> je mit 100 Punkten bewertet hat.<br />
Aber was ist aus dem Rest des »Schoppenwein-Landes«<br />
geworden? Die Südpfalz<br />
lässt es krachen mit 98 Punkten für<br />
Johannes Jülgs 2022er Spätburgunder<br />
»KB«, mit 97 Punkten für den 2022er<br />
Chardonnay »Mineral« von Friedrich<br />
Wilhelm Becker und mit 96 Punkten für<br />
den 2021er »Heydenreich« aus demselben<br />
<strong>Wein</strong>gut. Die »Unter-Haardt« steht<br />
mit 96 Punkten für Philipp Kuhns Chardonnay<br />
Kapellenberg aus 2022 zu Buche,<br />
dieselbe Bewertung erzielte der 2019er<br />
Spätburgunder »RdP« (das ist bei diesem<br />
<strong>Wein</strong> der aktuelle Jahrgang!) aus dem<br />
<strong>Wein</strong>gut Knipser, 95+ Punkte erreichten<br />
der Steinbuckel Pinot Noir von Philipp<br />
Kuhn und dann nochmal zwei <strong>Wein</strong>e aus<br />
333
REGIO-PORTRÄT PFALZ<br />
Friedrich Wilhelm Becker<br />
<strong>Wein</strong>gut Becker, Schweigen<br />
dem Zellertal: der Zellertäler Ortsriesling<br />
aus dem <strong>Wein</strong>gut Battenfeld-Spanier und<br />
der Schwarze-Herrgott-Riesling aus dem<br />
<strong>Wein</strong>gut Bremer. Last, but not least<br />
schreibt sich auch das <strong>Wein</strong>gut Odinstal<br />
zweimal in die Bestenlisten ein: mit 96<br />
Punkten für das Riesling-GG und 95+<br />
Punkten für das Weißburgunder-GG. Nun<br />
befindet sich dieses <strong>Wein</strong>gut zwar in der<br />
Mittelhaardt – es liegt auf der Gemarkung<br />
von Wachenheim/<strong>Wein</strong>straße – doch mit<br />
seiner Lage mitten im Pfälzer Wald, 160<br />
Höhenmeter über den anderen <strong>Wein</strong>bergslagen<br />
des Orts, gehört es ganz gewiss nicht<br />
zu jener Mittelhaardt, die Schoonmaker<br />
meint, wenn er schreibt, »es ist die Mittel-<br />
Haardt und einzig und alleine die Mittel-<br />
Haardt, die jene <strong>Wein</strong>e erzeugt, die die Pfalz<br />
weltberühmt gemacht haben«.<br />
Es hat sich also gewaltig viel verändert in<br />
der Pfalz seit 1957. Die guten Leute aus der<br />
Pfalz, die ihre <strong>Wein</strong>e lieben und sie zu allen<br />
Tages- und Jahreszeiten reichlich trinken,<br />
sie haben in den letzten Dekaden alles darangesetzt,<br />
um auch die früher weniger bemerkten<br />
Regionen mit herausragenden<br />
<strong>Wein</strong>en in den Fokus zu rücken. Man darf<br />
Schoonmaker keinen Vorwurf machen, dass<br />
er dies nicht voraussah. Die Frage ist eher,<br />
welche Regionen oder Aspekte der Pfalz wir<br />
jetzt und heute gerade übersehen, die in 20,<br />
30 oder 50 Jahren enorm große Bedeutung<br />
gewonnen haben werden.<br />
Nähere Informationen über den Autor finden Sie<br />
im Kapitel »Verkostungsteam« auf S. 16.<br />
Südpfalz: das deutsche <strong>Wein</strong>tor in Schweigen-<br />
Rechtenbach nahe der französischen Grenze<br />
Fotos: beigestellt, © <strong>Wein</strong>gut Becker, Pfalz Touristik/Knut Pflaumer<br />
334 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER PFALZ<br />
ALTES<br />
SCHLÖSSCHEN<br />
LUDWIG SCHNEIDER<br />
Maikammerer Straße 7, 67487 Sankt Martin<br />
T: +49 6323 94300, www.altes-schloesschen.com<br />
Kontakt: Ralf Schneider<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 10–18 Uhr,<br />
Sa 10–17 Uhr, So 10–12 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 853.300 (60 % weiß, 21 % rot,<br />
14 % Rosé, 5 % Schaumwein)/72 ha<br />
Der familiär geführte Betrieb residiert<br />
mitten im malerischen Örtchen<br />
Sankt Martin in einem denkmalgeschützten<br />
Renaissance-Fachwerkhaus. In der<br />
hauseigenen Vinothek seien Gäste immer auf<br />
ein Probierschlückchen willkommen, schreibt<br />
das <strong>Wein</strong>gut, <strong>Wein</strong>e und Sekte dürfen nach<br />
Lust und Laune probiert werden. Die sind<br />
vom äußerst milden Klima des Anbaugebiets<br />
direkt am Haardtgebirge geprägt: <strong>Wein</strong>e, die<br />
durchaus animierend wirken, mit schönem<br />
Trinkfluss zum unkomplizierten Genuss –<br />
und gut zur Begleitung nicht nur von pfälzischen<br />
Gerichten geeignet.<br />
90 2023 »Turm« Riesling trocken<br />
Weiße und gelbfleischige Früchte bilden das Korsett für diesen<br />
fruchtbetonten Riesling. Aromen von Birnen, Äpfeln, etwas<br />
Litschi und Ananas lassen sich riechen. Schmelzig-saftig<br />
dann das Trinkvergnügen bei moderat anklingendem Alkohol.<br />
Eine belebende Säure begleitet das Finale.<br />
13,5 Vol.-%, DV, €<br />
90 2022 »Alte Reben« Edenkoben<br />
Kastaniengarten Riesling trocken<br />
Mit anklingender Petrolnote zeigt dieser 2022er Riesling in<br />
der Nase bereits eine erstaunliche Reife. Daneben ein dezenter<br />
Ton nach Schiefergestein, voll ausgereiftem Pfirsich und<br />
Akazienhonig. Alles stoffig und saftig bei vorhandener Mineralität,<br />
die auch für eine gute Länge sorgt. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />
90 2023 »Turm« Grauburgunder trocken<br />
Verhaltener, sortentypischer Duft mit Noten von Brioche<br />
und Bäckerhefe. Insgesamt sehr klar und aromatisch. Erstaunliches<br />
Volumen am Gaumen bei stimmiger Fruchtsäure.<br />
Kraftvolle Gaumenaromen, Stachelbeere und Weiße Johannisbeere.<br />
Ein guter Trinkfluss garantiert unkomplizierten<br />
<strong>Wein</strong>genuss bis zum Schluss. 13 Vol.-%, DV, €<br />
89 2022 »König« Weissburgunder trocken<br />
Eher verhalten und ausgestattet mit floralem Duft und weiteren<br />
Noten, die an frische Haselnüsse erinnern, präsentiert<br />
sich dieser Weißburgunder eher etwas scheu im Glas. Gefällig<br />
bis gemütlich dann die Anmutung am Gaumen. Dabei<br />
macht sich eine dezente Alkoholsüße bemerkbar, die dem<br />
<strong>Wein</strong> ein Süße-Säure-Spiel verleiht. Eine mittlere Länge rundet<br />
ab. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />
90 2021 »König« Spätburgunder trocken<br />
Viel Rote Johannisbeere, Schattenmorellen, frisches Brot<br />
und Raucharomen bilden ein reiches Aromenspektrum im<br />
Duft. Im Mund macht sich eine leichte, durch den Alkohol bedingte<br />
Süße bemerkbar. Gerbstoff und Säure sind gut in den<br />
<strong>Wein</strong> integriert: ein stimmiges Gesamtbild. Der Abgang hat<br />
Tiefe und Länge. 14,5 Vol.-%, NK, €€<br />
89+ 2020 »Königs-Cuvée« trocken CD/PN/DF<br />
Herbale und von Beerenfrucht dominierte Noten prägen den<br />
ersten Eindruck im Duft. Dazu kommen deutliche Röstaromen,<br />
die an Kaffeebohnen erinnern. Am Gaumen schmeckt<br />
man ganz zart auch noch etwas Bitterschokolade und eingelegte<br />
Brombeeren. Reduktiv vinifiziert hat er noch reichlich<br />
Tannin im Gepäck. Ein insgesamt solides Gerüst mit Potenzial.<br />
14,5 Vol.-%, NK, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
335
WEINGUT<br />
ANDRES<br />
<strong>Wein</strong>straße 6, 67146 Deidesheim<br />
T: +49 6326 7708, www.andres-deidesheim.de<br />
Kontakt: Michael und Thomas Andres<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9.30–12.30 Uhr<br />
und 14–18.30 Uhr, Sa 9–16 Uhr, So 9–12 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 160.000/25 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Die Brüder Michael und Thomas Andres<br />
machen bei ihrem Auftritt im<br />
<strong>Wein</strong>guide nicht nur dort weiter, wo<br />
sie im letzten Jahr aufgehört haben, sie legen<br />
sogar noch einmal deutlich zu: Ihr eng verwobener,<br />
mineralischer Riesling aus dem Königsbacher<br />
Idig darf zu den besten Rieslingen aus<br />
dem Jahr 2022 an der Mittelhaardt gezählt<br />
werden, dicht gefolgt vom kalkgeprägten<br />
Forster Ungeheuer. Auch die Chardonnays gelingen<br />
den beiden Brüdern aus Deidesheim<br />
gut, sie bewirtschaften 25 Hektar biologisch.<br />
In dieser Form dürfte der dritte Stern nur eine<br />
Durchgangsstation bleiben.<br />
96 2022 »Große Lage« Königsbach Idig<br />
Riesling trocken<br />
Der erste Königsbacher Idig des Betriebs. Ein komplexer Duft<br />
aus Kalamansi, Kimmeridge-Noten, Madarinenzeste, gelber<br />
Birne und Apfel. Am Gaumen engmaschig mit idealem<br />
Mundgefühl, eine Melange aus leichter Phenolik, Mineralität<br />
und sehr gutem Säurezug. Ganz viel Potenzial und Länge.<br />
12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
94 2022 »Große Lage« Forst Ungeheuer<br />
Riesling trocken<br />
Blasses Goldgelb, fast kühl im ersten Duft. Dann explodiert<br />
die gelbe Frucht, Pfirsich, feine Aromen von gelber Apfelschale,<br />
reifer Birne, Gesteinsmehl. Am Gaumen gute Balance<br />
aus reifer Frucht und Kalk. Ideal balancierende Säure<br />
bringt Balance und begleitet den langen Nachhall.<br />
12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
93 2022 »Große Lage« Deidesheim<br />
Kieselberg Riesling trocken<br />
Brillantes Goldgelb. Fein und zugleich intensiv im Duft. Aromen<br />
von Zitronenzeste, grünem Apfel, Aprikose, Gesteinsmehl,<br />
gelbe Birne. Am Gaumen animierend durch eine Melange<br />
aus salziger Mineralität, fruchtbetonter Phenolik und<br />
lebendiger Säure. Viel Harmonie begleitet den Abgang.<br />
12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
93 2022 »Große Lage« Haardt Herzog<br />
Chardonnay trocken<br />
Goldgelb. Erster Duft von Limettenmelisse, Toffee, Orangenzeste,<br />
frischer Hefe, ein Hauch Bourbonvanille. Am Gaumen<br />
noch sehr jugendlich, kalkig-mineralisch, gelbe Frucht, begleitet<br />
von linearer Säure. Feine Phenolik begleitet den langen<br />
Nachhall. Wird zur Eleganz reifen.<br />
13,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
92 2023 Haardt Chardonnay trocken<br />
Blasses Goldgelb, gelbe Frucht im feinen und eleganten<br />
Duft. Auch Aromen von gelber Apfelschale, Melone und Zitronenmelisse.<br />
Am Gaumen dicht und saftig durch die lebendige<br />
Säure, die auch die elegante Holznote gut balanciert.<br />
Mineralik im langen Nachhall. Potenzial.<br />
13,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />
91+ 2023 Forst Riesling trocken<br />
Frisch und sortentypisch im Duft. Aromen von grünem Apfel,<br />
Wiesenkräutern, nassem Stein, Zitrone und einem Hauch<br />
Mandarine strömen aus dem Glas. Am Gaumen etwas Gesteinsmehl,<br />
herrlich saftig durch die feine Säure bei idealem<br />
Trinkfluss. Ein Riesling aus einem Guss. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />
336 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
SANKT<br />
ANNABERG<br />
WEINGÜTER PFALZ<br />
St.-Anna-Straße 203, 76835 Burrweiler<br />
T: +49 6323 949260, www.sankt-annaberg.com<br />
Kontakt: Victoria Lergenmüller<br />
Ab-Hof-Verkauf: Di bis Sa 11–18 Uhr und nach Vereinbarung<br />
Flaschen/Hektar: 32.000 (98 % weiß, 2 % rot)/7 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Der Sankt Annaberg, hoch über Burrweiler<br />
gelegen, ist der ideale Rückzugsort<br />
für gestresste Seelen. In dieser<br />
abgelegenen, naturbelassenen Enklave hat<br />
Victoria Lergenmüller ihre Bestimmung als<br />
Winzerin gefunden. Sie hat die geologischen<br />
und klimatischen Gegebenheiten so gründlich<br />
erkundet, dass der Annaberg einen festen<br />
Platz auf der Pfälzer Terroirkarte gefunden<br />
hat. Darüber hinaus hält die Winzerin Besitz<br />
in Lagen wie dem Schäwer und der Kalmit, die<br />
erste schiefermineralisch, die zweite vom Kalk<br />
geprägt. Eine trefflich gelungene Kollektion<br />
aus 2022 und 2023!<br />
93 2022 Burrweiler Schäwer Riesling<br />
trocken<br />
Rauchig, würzige Schiefernase mit zarter, petroliger Untermalung,<br />
Grapefruit, Quitte. Im Mund vielschichtig mit straffer,<br />
kerniger Säure und pointierter, schiefertypischer Mineralität,<br />
Zitronen-und Limettenabrieb. Noch jugendlich und<br />
mit gutem Potenzial. 13,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
92+ 2023 »Terrassenlage Monopollage«<br />
Sankt Annaberg Riesling trocken<br />
Prägnanter Blütenduft, Dünenrose, Ginster, feine Kräuter,<br />
Limettenabrieb mit weißem Pfeffer. Im Mund saftig, frisch<br />
und puristisch kräuterig. Straffe Säure und mineralisches<br />
Finish, ein Hauch von Salzzitrone im Abgang. Ein Salzzitronen-Dressing<br />
auf buntem Salat begleitet ihn gut.<br />
12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
92+ 2022 »Johanniskreuz« Riesling trocken<br />
Goldgelb. Etwas wilde Aromenstruktur von kandierten gelben<br />
Pflaumen, ein Hauch Anis, feine Briochenote. Saftig,<br />
vollmundig, fruchtig am Gaumen, unterlegt vom zarten<br />
Schmelz des Tonneaux und gut integrierter, spürbarer Säure.<br />
Hier darf es gern ein Hühnerfrikassee sein.<br />
13 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
92 2022 Ilbesheim Kalmit Riesling trocken<br />
Feinfruchtiges Bukett mit Mirabellenpüree, Safran und gelbem<br />
Apfel. Trifft mit intensiven gelben Fruchtaromen auf<br />
die Zunge und gleitet nach hinten deutlich schlanker aus,<br />
unterlegt von einer zarten Mineralität. Kernig im Nachhall,<br />
zeigt die Kalkmineralik der Lage. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
92 2023 Gleisweiler Hölle Riesling trocken<br />
Intensive Orangenblüte in der Nase, kandierte Aprikose und<br />
feine Kräuternote. Salzig, würzig, schmelzig auf der Zunge.<br />
Auskleidend am Gaumen mit viel gelber Frucht, Mineralität<br />
und kernige Säure straffen den <strong>Wein</strong>. Passt gut zur geräucherten<br />
Forelle. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2023 »355 NN Monopollage« Riesling<br />
feinherb<br />
Duftet nach reifen, würzigen Zitrusfrüchten, frische Ananas,<br />
etwas süße Limone, Orangenblüte, auch mineralisch unterlegt.<br />
Am Gaumen mit einer feinen, wohldosierten Säure,<br />
griffig, saftig und mit ordentlich Zug, zarte Süße, gute Struktur<br />
und Länge. 12 Vol.-%, DV, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
337
WEINGUT<br />
ANSELMANN<br />
Staatsstraße 58, 67483 Edesheim<br />
T: +49 6323 94120, www.weingut-anselmann.de<br />
Kontakt: Ralf Anselmann, Ruth Anselmann, Richard<br />
Anselmann<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Flaschen/Hektar: 1.733.300 (50 % weiß, 30 % rot,<br />
10 % Rosé, 5 % süß, 5 % Schaumwein)/160 ha<br />
Familie Anselmann kann ihre Geschichte<br />
900 Jahre zurückverfolgen. Doch<br />
erst in unseren Tagen verlegte sich der<br />
einstige Gemischtbetrieb mit Reben und Obstbäumen<br />
ganz auf den <strong>Wein</strong>bau. Innerhalb einer<br />
Generation wurde daraus eines der größten<br />
familiengeführten <strong>Wein</strong>güter <strong>Deutschland</strong>s.<br />
Seine Rebflächen erstrecken sich von<br />
Neustadt bis in den Westen Landaus mit einer<br />
Vielzahl von Terroirs und Rebsorten, darunter<br />
auch neue resistente Pflanzen. Die Auswahl,<br />
die wir verkosteten, reicht von trinkanimierenden<br />
Rieslingen über kompakten, würzigen Syrah<br />
bis zu charmanten Süßweinen.<br />
91 2023 »Selection« Riesling trocken<br />
Sonnenverwöhnte Frucht im Duft, Pfirsich, Aprikosen, Zitronen,<br />
Flieder, Lindenblüte, Brennnessel, Salbei, Klee. Am<br />
Gaumen mit Schmelz und Frische, feine mineralische Würze<br />
zur gelben Frucht, Zitronen, Pomelo, Pfirsich, elegant, charmante<br />
Süße von lebendiger Säure balanciert.<br />
12,5 Vol.-%, NK, €€<br />
91 2022 Chardonnay im Barrique gereift<br />
trocken<br />
Feine Holzwürze im Duft, Kokos, Vanille, Quittengelee, Aprikosen,<br />
Orangenschale, Zitronenbutter, getrocknete Kräuter.<br />
Am Gaumen vollmundig und dicht, weich und geschmeidig<br />
im Bau, saftige Frucht, guter Holzeinsatz, schöne Länge,<br />
trinkanimierend als Solist und bei Tisch. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />
90 2023 Petit Manseng trocken<br />
Einladender Duft, Blütenhonig, sonnenverwöhnte tropische<br />
Frucht, Mango, Ananas, gelbe Kiwi, Lotusblüte. Am Gaumen<br />
dicht und vollmundig, der Alkohol eingebettet in Schmelz<br />
und Frucht mit charmanter Süße und schöner Länge, herrlicher<br />
Begleiter würziger Gerichte. 14 Vol.-%, NK, €€<br />
92 2023 Rieslaner Beerenauslese<br />
Sattes Goldgelb. Intensiver Duft nach getrockneten Früchten<br />
und Waldhonig, dazu eine feine Würze, dahinter süße<br />
Minze. Am Gaumen mit einer eher verhaltenen Säure,<br />
schwungvolle Süße, eingekochte Birne, süße Ananas, druckvoll,<br />
hat eine gute Länge. 10 Vol.-%, NK,<br />
91 2023 Gelber Muskateller Auslese<br />
Feiner Duft nach Muskatblüte, Mandarinenabrieb und frisch<br />
gepresstem Traubensaft sowie zart nach Minze, delikat. Am<br />
Gaumen mit einer wohltemperierten Säure, sehr geschmeidig,<br />
reife helle Früchte, Mandarine, etwas Mango, wieder<br />
Muskat, charmante Süße, balanciert, gute Länge.<br />
12 Vol.-%, NK, €€<br />
90 2020 Grauburgunder Spätlese im<br />
Barrique gereift trocken<br />
90 2023 »Fumé« Sauvignon Blanc trocken<br />
90 2023 Riesling Spätlese trocken<br />
89+ 2023 Sauvignac trocken<br />
89+ 2023 »Fumé« Rosé trocken CS/CF/ME<br />
90+ 2019 Syrah trocken<br />
89+ 2019 Cabernet Franc trocken<br />
338 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
EMIL BAUER<br />
UND SÖHNE<br />
WEINGÜTER PFALZ<br />
Walsheimer Straße 18, 76829 Landau-Nußdorf<br />
T: +49 6341 61754, www.bauerwein.de<br />
Kontakt: Martin Bauer<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Flaschen/Hektar: 400.000/42 ha<br />
Alexander und Martin Bauer waren ihrer<br />
Zeit schon immer ein wenig voraus:<br />
Sie pflanzten mit Weitblick Petit<br />
Verdot, Cabernet Franc, Nebbiolo oder Viognier,<br />
als andere auf Urpfälzer Rebsorten wie<br />
Grauburgunder vertrauten. Innovation und<br />
Mut sind das eine, die beiden Brüder wissen<br />
ihr Konzept auch zu vermarkten und überraschen<br />
immer wieder mit ihren <strong>Wein</strong>namen:<br />
»Beachball« steht für den stoffigen und würzigen<br />
Viognier, »Servator« für die vielschichtige<br />
Cuvée aus Nebbiolo und Barbera. Der saftige<br />
Nebbiolo Kirchenstück ist der ideale Einstieg<br />
in diese bunte Welt!<br />
93 2023 »Beachball« Viognier trocken<br />
Leichte Zurückhaltung im Duft, reife gelbe Frucht, Pfirsich,<br />
Aprikosen, florale Noten, Iris, Veilchen, kalkige Kühle. Am<br />
Gaumen mit schöner mineralischen Salzigkeit zur saftigen<br />
Frucht, feinem Säurezug zum cremigen Fond, kraftvoll und<br />
dicht mit schöner Länge. 13 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
92+ 2023 »No Sex - Reserve« Riesling trocken<br />
Zitronengelb mit grünlichen Reflexen. Attraktiv frisches Bukett<br />
mit Noten von Zitronenmelisse, Pfirsich, auch ein wenig<br />
tropische Frucht. Am Gaumen sortentypisch, Aromen von<br />
Quitte, grünem Apfel, Pfirsich sowie viel Mineralität vom<br />
Kalk. Lebendig im Nachhall. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
92+ 2022 »Insomnia« Godramstein Kalkgrube<br />
Sauvignon Blanc trocken<br />
Facettenreiche, sortentypische Aromatik. Körperreich, aber<br />
nicht zu überbordend, Orange- und Stachelbeere, Rauch, etwas<br />
Gras und nasser Stein. Am Gaumen pikantes Wechselspiel<br />
aus Gerbstoffen, Rauch, leichtem Schmelz. Dabei elegant,<br />
mineralisch, packend. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />
93+ 2020 »Servator« Cuvée trocken NE/BA<br />
Einladender Duft, kräuterwürzig, feine Röstaromen, rote<br />
Frucht, Kirsche, Laub, ein Spaziergang durch nordische Tannenwälder,<br />
etwas ätherisch. Am Gaumen vielschichtig und<br />
komplex, mit Rauchkomponente und stabilen Gerbstoffen,<br />
die eine längere Reifezeit garantieren. 14,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2020 »Cultor« trocken ME/CF/PV<br />
Dunkle, komplexe, offensive und einladende Aromatik mit<br />
Minze, Kaffeepulver und reifer Kirsche, ein Hauch Leder.<br />
Auch am Gaumen präsent mit gutem Extraktgehalt und hoher<br />
Spannung, reifes, tragendes Tannin, vielschichtig, mit<br />
spannendem Drehbuch geschrieben. 14,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2022 Nussdorf Kirchenstück Nebbiolo<br />
trocken<br />
Ruhiger Auftakt im Duft. Ein wenig Süßkirschen, getrocknete<br />
Kräuter, unterschwellig etwas Himbeeren und Waldboden.<br />
Am Gaumen präsent, weich mit schönem Spiel aus<br />
Würze und Frucht. Röstaromen klingen durch und machen<br />
den Weg frei für eine belebende Säure. 14,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />
92 2023 Birkweiler Mandelberg<br />
Chardonnay trocken<br />
92 2023 Godramstein Münzberg<br />
Chardonnay trocken<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
339
WEINGUT<br />
FRIEDRICH<br />
BECKER<br />
Hauptstraße 29, 76889 Schweigen-Rechtenbach<br />
T: +49 6342 290, www.friedrichbecker.de<br />
Kontakt: Friedrich Wilhelm Becker<br />
Ab-Hof-Verkauf: Fr 14–16 Uhr<br />
Hektar: 29 ha<br />
Das <strong>Wein</strong>gut an der deutsch-französischen<br />
Landesgrenze setzt hierzulande<br />
seit Jahren Maßstäbe bei den Burgundersorten<br />
Chardonnay und Pinot Noir. Friedrich<br />
Wilhelm Beckers Kelterungen aus den<br />
besten Gewannen besitzen die Struktur und<br />
die Konzentration großer Burgunder von der<br />
Côte d’Or, und an den Gewächsen aus der<br />
Zeit seines Vaters Friedrich kann man ablesen,<br />
dass diese <strong>Wein</strong>e auch ein ähnliches Reifevermögen<br />
mitbringen. Andere Sorten kann das<br />
<strong>Wein</strong>gut aber auch – Riesling und Grauburgunder<br />
helfen, während des Wartens auf die<br />
Flaschenreife der GGs die Zeit zu verkürzen.<br />
97 2022 »Mineral« Chardonnay trocken<br />
Popcorn, dezentes Holz, Nougat, frisches Weizenkorn. Der<br />
Gaumen eröffnet mit Spannung, entfaltet dann eine satte<br />
Dosis feinkörnige Phenole, setzt fort mit Saft, lebendiger,<br />
lange anhaltender Säure und intensiver Mineralität. Packender<br />
Extrakt auf geschmeidigem Fond, zuletzt geradezu bissig.<br />
13,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
95 2022 Schweigen Chardonnay trocken<br />
Dezentes Holz, leicht zitrisch, Orange, kalkrauchig, frischer<br />
Mais. Ein sehr aufgeräumtes Duftbild. Der Gaumen setzt mit<br />
Geschmeidigkeit, mischt eine sehr feine, mehlige Phenolik<br />
in den weichen getragenen Körper, der im Abgang von einem<br />
immens feinen Säurefaden und von präsenter Kalkmineralität<br />
erfrischt wird. Pure Eleganz. 13,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
90+ 2023 Riesling trocken<br />
Einladend im Duft, weiße Blüten, Apfel, Pfirsich, Aprikosen,<br />
Orangenschale, Zitronenmelisse, Gesteinsmehl. Am Gaumen<br />
mit saftiger Zitrusfrucht, getragen von feiner Süße und<br />
balanciert von einer lebendigen Säure, trinkanimierend als<br />
Solist oder bei Tisch. 12 Vol.-%, DV, €<br />
96 2021 Schweigen Heydenreich<br />
Pinot Noir GG<br />
Kräftiges Neuholz, Süßkirsche, Himbeere, etwas Moos und<br />
Rindenmulch. Auch florale Obertöne. Der Gaumen ist mit<br />
einer extrem dichten Menge mehligen Gerbstoffs ausgekleidet,<br />
druckvoll, trocken, ein Hauch Vegetales darüber. Zurückhaltende<br />
Säure. Ein Extraktpaket mit nobler Adstringenz<br />
und Kalkprägung. 13,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />
95 2021 Schweigen Sankt Paul Pinot Noir GG<br />
Viel Würze im Duft, Rauch, feine Frucht von Himbeeren,<br />
Brombeeren, Blutorange, schwarze Oliventapenade, erdige<br />
Anklänge. Am Gaumen mineralisch würzig, grüne Anklänge<br />
zur warmen Frucht, reifer Gerbstoff, feingliedrige Säure,<br />
kraftvoll und mit viel Potenzial. 13,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />
95 2021 »Réserve« Weißer Burgunder<br />
trocken<br />
93+ 2020 »KL« Weißer Burgunder trocken<br />
92 2023 »Kalkmergel« Schweigen-<br />
Rechtenbach Grauburgunder trocken<br />
94 2021 »KB« Schweigen Pinot Noir GG<br />
340 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
BECKER<br />
WEINGÜTER PFALZ<br />
Im unteren Heissbühl, 76831 Ilbesheim<br />
T: +49 6341 3595, www.wein-gut-becker.de<br />
Kontakt: Helge und Fred Becker<br />
Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />
Hektar: 14,5 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Mitten in den <strong>Wein</strong>bergen von Ilbesheim<br />
liegt malerisch der Heissbühlerhof<br />
von Familie Becker, dessen<br />
Logo ein Schmetterling ziert. Der steht für<br />
die Artenvielfalt in den rund 14 Hektar biologisch<br />
bewirtschafteten <strong>Wein</strong>bergen. Die bekannteste<br />
Lage ist die Ilbesheimer Kalmit mit<br />
einem Konglomerat aus Landschneckenkalk,<br />
Mergel und Löss-Lehm. Von dort stammt<br />
auch der Riesling, der am Verkostungstisch<br />
gefeiert wurde: Eine mineralisch geprägte,<br />
trockene Spätlese in Bioqualität zu diesem<br />
Preis muss man erst einmal hinbekommen.<br />
Dafür vergeben wir gerne den zweiten Stern!<br />
91 2022 Ilbesheim Kalmit Riesling brut<br />
Feine Hefenoten mit reifem Steinobst, Aprikose, Aprikosenmark,<br />
Pfirsich mischt mit und auch ein wenig Maracuja.<br />
Setzt am Gaumen mit cremigem Mousseux geschmeidig an,<br />
süßlicher Kern, straffe, geradlinige Säure und die Kalkmineralik<br />
der Lage bleibt am Gaumen. 12 Vol.-%, NK, €€<br />
92 2023 Ilbesheim Kalmit Riesling Spätlese<br />
trocken<br />
Wenig Primärfrucht im Duft, Blüten, Gänseblümchen, auch<br />
Kamille, weißer Pfirsch und Mirabelle, die Kalkmineralik der<br />
Lage. Am Gaumen mit weichen und geschmeidigen Anteilen,<br />
die Musik machen die kalkmineralischen Töne der Kalmit,<br />
würzig, zitrisch im Finale. Lang. 12 Vol.-%, DV, €<br />
91+ 2023 Leinsweiler Sonnenberg Riesling<br />
Spätlese trocken<br />
Würzige, steinige Noten mit floraler Begleitung, Tomatenblätter,<br />
Sonnenblumen, Steinobst, Mirabelle, Nektarine.<br />
Stellt am kompakten Gaumen seine Herkunft mit würzigen,<br />
kräuterigen Noten in den Mittelpunkt, nicht zu harmonisch,<br />
saftig, feine Zitrik, mineralisch. 13 Vol.-%, DV, €<br />
91 2023 Ilbesheim Rittersberg Chardonnay<br />
Spätlese trocken<br />
Expressive und leicht parfümierte Nase, Blüten, Dotterblume,<br />
etwas Flieder, reife Birne, Reneklode. Zeigt sich am Gaumen<br />
zunächst zugänglich und harmonisch abgerundet,<br />
dann auch eine erdige und mineralische Facette, die Profil<br />
schafft. Gehalt- und substanzvoll. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
90+ 2023 Ilbesheim Kalmit Weißburgunder<br />
trocken<br />
Reifes Aromenprofil mit Aprikose, Mango, Apfel und auch<br />
Maracuja, gelbe Blüten, feine kräuterige und würzige Anklänge.<br />
Am Gaumen saftig und mit charmantem Zusammenspiel<br />
von Fruchtsüße und Säure, das von der Mineralität<br />
der Lage unterlegt wird. Die macht das Rennen.<br />
13 Vol.-%, DV, €<br />
89+ 2023 Auxerrois Kabinett trocken<br />
Reifer Duft mit süßlichen Fruchtnoten, Aprikose, Birne,<br />
Apfel, auch Mandarinenschale, ein Hauch Honigwabe. Überzeugt<br />
am Gaumen durch seine klare Definition: straffer Bau,<br />
Saft, Schmelz, Fruchtsüße und Säure stehen in einem engen<br />
Verhältnis, klarer Ausdruck. Viel <strong>Wein</strong>. 12 Vol.-%, DV, €<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
341
WEINGUT<br />
BENDER<br />
<strong>Wein</strong>straße 68, 76831 Eschbach<br />
T: +49 6345 2279, www.bender-eschbach.de<br />
Kontakt: Dorothea Bender<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Flaschen/Hektar: 133.300 (60 % weiß, 20 % rot,<br />
10 % Rosé, 5 % süß, 5 % Schaumwein)/12,5 ha<br />
Anbauweise: Biodynamisch<br />
Das <strong>Wein</strong>gut Bender in Eschbach bewirtschaftet<br />
seine <strong>Wein</strong>berge schon<br />
seit 15 Jahren biologisch-dynamisch.<br />
Alle Reben liegen in zwei Kilometern Umkreis<br />
um das <strong>Wein</strong>gutsgebäude im Ortszentrum des<br />
Südpfälzer Orts. »Ausgeprägte Regionalität«,<br />
so schreibt uns Familie Bender, sei bei ihnen<br />
gelebte Praxis. Und wir kehren es um: Bei solcher<br />
Nähe von Mensch und Rebstock wird<br />
die in Frankreich verbreitete Überzeugung,<br />
dass der Winzer Teil des Terroirs sei, besonders<br />
glaubhaft. Die <strong>Wein</strong>e gefallen uns gut, sie<br />
künden von solidem Handwerk und sind unaufdringliche<br />
Speisenbegleiter.<br />
92 NV »Blanc de Blancs« Chardonnay brut<br />
Der Duft ist intensiv hefig geprägt, auch nussige Aromen<br />
sind da, sowie Nebentöne von Jod und Apfelkompott. Der<br />
Gaumen verbindet Frische mit Volumen, das Mousseux ist<br />
cremig und fein, die Säure ist nahtlos in den geschmeidigen,<br />
trotz geringer Dosage komplett abgerundeten Körper integriert.<br />
12,5 Vol.-%, NK, €€<br />
91 2022 Chardonnay trocken<br />
Rauchig-nussig im Duft, feine Hefewürze, auch weiße Blüten.<br />
Auf einen geschmeidigen Auftakt folgt eine zurückhaltende,<br />
sehr gepflegte Phenolik, ein eleganter Säurenerv<br />
trägt den leicht mineralisch getönten Bau. Ein kulinarisch<br />
wertvoller, ungeholzter Chardonnay. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
90 2023 Weissburgunder trocken<br />
Der Duft zeigt einen appetitlichen Sortentyp: mit Aromen<br />
von Heu, Haselnuss und Frühlingswiese. Auch der Gaumen<br />
hat einen schönen Fokus: eine kulinarisch wertvolle Säure,<br />
guten Extrakt, moderaten Alkoholgehalt und eine nicht störende<br />
Prise Restzucker zur Abrundung. 12 Vol.-%, DV, €<br />
89+ 2022 »Meisterstück« Riesling trocken<br />
Im Duft mischt sich das Aroma von gelbem Pfirsich mit kräftig<br />
hefigen Noten – und auch mit einem Anflug von Petrol.<br />
Im Mund zeigt der <strong>Wein</strong> eine von präsenter Süße gepufferte<br />
Säurespannung, mittelgewichtigen Extrakt und einen saftigen<br />
Abklang. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2020 »Meisterstück« Spätburgunder<br />
trocken<br />
Eine eher tradtionelle, helle Spätburgunderfarbe. Der Duft<br />
zeigt ein Spur von Holz, Karamell, eine feine Frucht nach<br />
Süßkirsche, Feigenkompott und Erdbeere. Und auch leichte<br />
Kräutertöne. Auch am Gaumen zeigt sich ein klassischer<br />
Spätburgunder, mit sehnigem Gerbstoff und einer leichten<br />
Süße als Grundton sowie frischer Säure. 13,5 Vol.-%, DV, €€<br />
90+ 2023 Muscaris Auslese<br />
Feiner Duft nach zarter Muskatnuss, etwas Mandarinenschale,<br />
kandierte Orangen, feine Würze. Am Gaumen mit einer<br />
milden Säure, spürbare, gut integrierte Süße, erneut<br />
Muskat, dazu reife Zitrusfrüchte, Pfirsichmarmelade, schöner<br />
Schmelz, gute Länge. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
342 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
BERGDOLT<br />
WEINGÜTER PFALZ<br />
KLOSTERGUT ST. LAMPRECHT<br />
Dudostraße 17, 67435 Neustadt an der <strong>Wein</strong>straße<br />
T: +49 6327 5027, www.weingut-bergdolt.de<br />
Kontakt: Carolin und Rainer Bergdolt, David Golitko<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo 9–12 Uhr, Di und Mi 14–18 Uhr,<br />
Do und Fr 9–12 Uhr und 14–18 Uhr, Sa 10–16 Uhr<br />
Hektar: 24 ha,<br />
Anbauweise: Bio<br />
Für seine Weißburgunder ist das Duttweiler<br />
Familiengut schon seit Jahrzehnten<br />
bekannt. Carolin Bergdolt<br />
hat in den letzten Jahren auch Riesling und<br />
Chardonnay, Spätburgunder und Sekt spürbar<br />
nach vorne gebracht. Und in der Tat belegte<br />
der Chardonnay »Tempus« auch in der<br />
aktuellen Probe das Händchen, das sie für<br />
diese Sorte hat. Die Sekte wiederum haben<br />
gerade in unserem »Sparkling Special« hohe<br />
Bewertungen abgeräumt. Die Verkostung für<br />
diesen <strong>Guide</strong> aber wurde zu einem Triumphzug<br />
für den Weißburgunder. Das ist in jeder<br />
Preisklasse überzeugend!<br />
94 2023 Kirrweiler Mandelberg<br />
Weißburgunder GG<br />
Dezent und dicht im Duft, Zitrusfrucht, Mirabellen, Aprikosen,<br />
grüner Apfel, Salbei, Minze, kreidige Noten. Am Gaumen<br />
geschmeidig, cremiger Fond wird durch eine lebendige Säure<br />
gefordert, saftige Frucht, mineralisch getönt, Würze, die<br />
sich im langen Nachhall verstärkt. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
94 2022 »Tempus« Chardonnay trocken<br />
Der erste Gedanke: Das riecht fast wie Champagner. Mandelmus,<br />
Brioche, frische Hefe und Toffee. Biss und Mineralik. In<br />
der Phenolik zeigt er sich fein, aber mit passablem Nachdruck.<br />
Seine Tiefe und Länge lassen noch Potenzial vermuten,<br />
das in ihm schlummert. 13 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
93 2023 Duttweiler Kreuzberg<br />
Weißburgunder Erste Lage trocken<br />
Ein weißer Burgunder, wie er im Buche steht. Unaufgeregt<br />
und geschmeidig kommen als Adjektive zuerst in den Sinn.<br />
Schnell öffnet er sich und offenbart eine leicht rauchige<br />
Note und den Duft von roten Äpfel und Marzipan. Der Gaumen<br />
ist konzentriert, ohne dabei an Frische zu verlieren.<br />
12,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />
92 2023 Duttweiler Mandelberg Riesling<br />
Erste Lage trocken<br />
Floral-würzige Noten nach Kamille, weißem Pfeffer und reifem<br />
Pfirsich finden sich in der Nase. Der Duft des Rieslings<br />
ist frisch und intensiv. Am Gaumen leichte Extraktsüße und<br />
eine geradlinige Säure. Pointiert und gebündelt, belegt der<br />
lange Nachhall das sehr gute weitere Potenzial.<br />
12,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />
92 2023 Deidesheim Maushöhle Riesling<br />
Erste Lage trocken<br />
Dieser Riesling ist fein im Duft. Ein wenig gelber Apfel und<br />
ein Hauch von Mandeln, Birnen und etwas Kiwi. Der Geschmack<br />
ist fein und angenehm säuerlich sowie charmant.<br />
Trocken und stimmig, insgesamt bildet der <strong>Wein</strong> ein rundes<br />
und schönes Gesamtbild. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />
92 2023 Duttweiler Mandelberg Lössriedel<br />
Weißburgunder trocken<br />
Die Nase ist eher leise und elegant, wenn auch kompakt. Der<br />
Geruch erinnert an frischen Vanillequark, Physalis und reifen<br />
Nashibirnen. Auf der Zunge überrascht die weiche Säure<br />
und leichte Bitterkeit. Stoffig zeigt er sich mit einem mittellangen<br />
Nachhall. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
343
WEINGUT<br />
J.J. BERIZZI<br />
Schanzstraße 21, 67480 Edenkoben<br />
T: +49 6323 5568, www.berizziweine.de<br />
Kontakt: Julius & Janina Berizzi<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Hektar: 19,9 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Das vierte Kapitel« steht auf den Etiketten<br />
des Jahrgangs 2023 aus dem<br />
Edenkobener <strong>Wein</strong>gut J.J. Berizzi, Julius<br />
und Janina Berizzi kelterten 2019 ihre ersten<br />
<strong>Wein</strong>e und läuteten damit das erste Kapitel<br />
ein. Im vergangenen Jahr gab das Winzerpaar<br />
seinen vielversprechenden Einstand in<br />
diesem <strong>Wein</strong>guide, den starken Eindruck bestätigt<br />
es nun mit eigenständigen und charakterstarken<br />
<strong>Wein</strong>en wie dem kalkmineralischen<br />
Riesling aus dem Frankweiler Käfernberg<br />
und dem substanzreichen Chardonnay<br />
aus dem Edenkobener Kirchberg. Schon der<br />
Basisriesling – unser Tipp – bietet viel!<br />
93+ 2022 Frankweiler Käfernberg Riesling<br />
trocken<br />
Kräuterig und würzig im vielschichtigen Duft mit gemahlenem<br />
Pfeffer, Lorbeerblatt, mit Nelke gespickte Orangenschale.<br />
Entfaltet sich am Gaumen auf weichem, cremigem<br />
Hintergrund unaufgeregt mit kalkmineralischer Energie,<br />
verlässt dabei nie die geschmeidige Seite.<br />
12 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
93+ 2022 Edenkoben Kirchberg Chardonnay<br />
trocken<br />
Gelassen im Duft mit Ankündigung von Holzwürze, Melone,<br />
Birne, Mirabelle, kräuterig, mineralisch. Am Gaumen breit<br />
angelegt mit viel Substanz, seidigem Fond, elegante Auffächerung<br />
des Extrakts und mineralische Unterlegung, lang,<br />
noch im jugendlichen Stadium. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
92+ 2022 Edenkoben Mühlberg Riesling<br />
trocken<br />
Intensiver Duft mit knackiger Birne, Aprikose, reife, gelbe<br />
Zitrone, Orangenschale, steinig-würzige Noten, mineralisch.<br />
Straffer, kompakter Bau mit dichtem Extrakt und guter<br />
Spannung, am mittlerem Gaumen zugänglich, danach fordernd<br />
würzig, mineralisch. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
92 2023 Frankweiler Riesling trocken<br />
Hintergründig-nuancierte Nase mit Apfel, etwas Birne und<br />
Mirabelle, kräuterig, zitrisch, nasser Stein. Am Gaumen<br />
straff gebaut, puristisch, betont trocken, was die kecke Säure<br />
und den kalkmineralischen Ausdruck unterstreicht. Individuell,<br />
zeigt die Lage. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />
90 2023 Riesling trocken<br />
Birne, Apfel, Mandarine und rosa Grapefruit mit frischen<br />
Kräutern, Estragon, auch etwas Anis und frischer Kümmel.<br />
Zeigt und entfaltet für einen Basis-Riesling gute Substanz<br />
und auch Dichte, feine phenolische Untermalung, saftig,<br />
eingewobene Säure, in sich stimmig. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
91+ 2023 Edenkoben Riesling trocken<br />
90+ 2023 Grauburgunder trocken<br />
90+ 2023 Weißburgunder & Chardonnay<br />
trocken WB/CH<br />
90 2023 Edenkoben Chardonnay trocken<br />
89 2023 »be Rizzi« Riesling Liter trocken<br />
90 2023 Rosé Fumé trocken<br />
91 2022 Spätburgunder trocken<br />
344 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
BERNHART<br />
WEINGÜTER PFALZ<br />
Hauptstraße 8, 76889 Schweigen-Rechtenbach<br />
T: +49 6342 7202, www.weingut-bernhart.de<br />
Kontakt: Gerd Bernhart<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–12.30 Uhr und 14–17 Uhr,<br />
Sa 10–16 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 173.300 (60 % weiß, 30 % rot,<br />
10 % Schaumwein)/21 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Das Vater-Sohn-Team von Gerd und<br />
Marius Bernhart hat wieder starke<br />
<strong>Wein</strong>e im Keller. Eine unserer Verkosterinnen<br />
konnte sich gar nicht sattsehen an<br />
der Farbe des leicht mazerierten Grauburgunders,<br />
doch dieser <strong>Wein</strong> zeigt auch mit seiner<br />
Gaumenstruktur, woran der Familienbetrieb<br />
in den letzten Jahren mit großem Erfolg gearbeitet<br />
hat: an der perfekten Balance von behutsam<br />
aus den Beerenhäuten extrahierten<br />
Gerbstoffen, von Säure, Mineralität und Frucht.<br />
Das gilt gleichermaßen für weiße Sorten und<br />
für Spätburgunder, sie alle haben eine bemerkenswert<br />
natürlich wirkende Energie.<br />
94+ 2022 »Réserve« Chardonnay trocken<br />
Eleganter Duft mit zarten Holznoten, Rauch, Heu, getrockneten<br />
Brennesseln und knuspriger Brotrinde. Am Gaumen<br />
dicht und cremig mit schöner Phenolik, das tragende Säurespiel<br />
puffert die hintergründige Geschmeidigkeit gut ab, gibt<br />
dem <strong>Wein</strong> eine enorme Saftigkeit und einen tollen Trinkfluss.<br />
13 Vol.-%, NK, €€€<br />
94 2022 »FG« Schweigen Sonnenberg<br />
Grauburgunder Erste Lage trocken<br />
Ein schöner Altrosagoldton in der Farbe. Der Schalenkontakt<br />
zeigt sich auch in der Nase und am Gaumen: rote Beeren,<br />
Quitten, Rauch, reife Birnen, Mineralität, weiche Textur,<br />
fabelhafte Säure mit molligem Unterbau, hoher Trinkfluss.<br />
13,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
94 2022 Schweigen Sonnenberg Riesling GG<br />
Sonnenblume, weißer Sesam, weißer und gelber Pfirsich, in<br />
der Obernote duftig und blumig, vor allem aber steinig-mineralisch.<br />
Schlankes, straff gehaltenes Format am Gaumen,<br />
lebendige Säure, spürbare Energie, mineralisch, salzig, auch<br />
phenolisch griffig. Wird gut reifen. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
93+ 2022 »RG« Schweigen Sonnenberg<br />
Weißburgunder GG<br />
Elegante Nase: frisches Heu, blonder Tabak, leichter Grafitton,<br />
Steinobst und weißer Honig. Am Gaumen ein feines Säurespiel,<br />
die Frische klar und auf den Punkt gebracht, ein saftiger<br />
und noch junger Eindruck, der Nachhall komplex und<br />
hoch animierend! 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
94+ 2021 »RG« Schweigen Sonnenberg<br />
Spätburgunder GG<br />
Duftige Nase mit Spiel zwischen roter Frucht und Würze,<br />
Rauch, Röstnoten, rote Kirschen, getrocknete Himbeere,<br />
Fichtennadel, Thymian, erdige Noten. Am Gaumen elegant<br />
und dicht, feiner Säurenerv, kernige reife Phenolik, mineralisch<br />
würzig im Fluss mit Frucht, jugendlich.<br />
13 Vol.-%, NK, €€€<br />
93+ 2021 »KT« Schweigen Sonnenberg<br />
Spätburgunder GG<br />
Würzig im Duft, Zimt, Pfeffer, Muskatnuss, getrocknete<br />
Kräuter, Zwetschgen, Schlehe, helle und dunkle Waldbeeren,<br />
blonder Tabak. Am Gaumen kraftvoll und dicht, samtiges<br />
Tannin, frische Säure, Frucht und Würze Hand in Hand,<br />
lange am Gaumen und mit Potenzial. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
345
WEINGUT<br />
BREMER<br />
Brückenstraße 2, 67308 Zellertal<br />
T: +49 6355 8639166, www.weingutbremer.de<br />
Kontakt: Rebecca Bremer, Brigitte Acker<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mi bis Fr 14–18 Uhr, Sa 11–17 Uhr<br />
und nach Vereinbarung<br />
Flaschen/Hektar: 60.000 (60 % weiß, 40 % rot)/15 ha<br />
Anbauweise: Biodynamisch<br />
<strong>Wein</strong>gut, Restaurant, Vinothek und<br />
Eventlocation: Was die drei<br />
Schwestern Anna, Rebecca und<br />
Leah Bremer in den letzten Jahren gemeinsam<br />
mit dem Önologen Michael Acker auf die Beine<br />
gestellt haben, kann sich sehen lassen: Die<br />
<strong>Wein</strong>e, gekeltert von einigen der besten Lagen<br />
im kalkreichen Zellertal, haben zuletzt sogar<br />
noch weiter an Kontur und Schliff gewonnen,<br />
das Anwesen im malerischen Niefernheim ist<br />
eine wunderbare Oase des Genusses für einen<br />
Wochenendausflug, und die Küche ist so<br />
weinfreundlich, wie man es sich nur wünschen<br />
kann. Highly recommended!<br />
95+ 2023 Zell Schwarzer Herrgott Riesling<br />
trocken<br />
In der Nase Aromen von gelben Früchten wie gelber Apfel,<br />
<strong>Wein</strong>bergpfirsich, eine kalkige Mineralität und ein paar florale<br />
Noten. Am Gaumen hat der <strong>Wein</strong> eine lebendige Säure,<br />
Dichte, Aromen von Salzzitrone, Quitte und Heu, dazu die<br />
kalkige Mineralität bringen den <strong>Wein</strong> in eine schöne, elegante<br />
Balance. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
93+ 2023 Hengstgewanne Sauvignon Blanc<br />
In der Nase Aromen von frischen Gras, Zitrusfrüchten, Aprikose<br />
und grüner Paprika. Am Gaumen hat der <strong>Wein</strong> eine<br />
schöne Balance zwischen Würze und Frucht, eine gut integrierten<br />
Holzeinsatz, leichte Pfeffrigkeit und einen cremigen,<br />
saftigen, dichten Körper sowie einen langen, kalkigen Abgang.<br />
12,5 Vol.-%, NK, €€<br />
92+ 2023 Zell Kreuzberg Chardonnay trocken<br />
In der Nase sind Aromen von exotischen Früchten wie Papaya,<br />
dazu Orangenschale und ein Hauch von frischer Butter.<br />
Am Gaumen hat der <strong>Wein</strong> ein feines Säuregerüst mit einem<br />
saftigen Körper, gut balanciert und elegant mit einem animierenden<br />
Trinkfluss. 12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
91 2023 Zellertal Grauer Burgunder trocken<br />
Kein lautes, aber ein sortentypisch beeriges Bukett: Pinot,<br />
würzige Waldheidelbeere, dezente Hefe. Im Mund verbindet<br />
der <strong>Wein</strong> Druck und Bündelung: zarte Phneolik trifft auf einen<br />
kraftvollen Körper und lebendigen Säurenerv, eine Spur<br />
Süße, der Abgang zeigt sich mineralisch getönt.<br />
12 Vol.-%, DV, €€<br />
94+ 2022 Niefernheim Apotheker Pinot Noir<br />
trocken<br />
In der Nase Aromen von Kirsche, getrockneten Kräutern,<br />
Heidelbeere und Pilzen, ergänzt mit floralen Noten von<br />
Lavendel. Am Gaumen hat der <strong>Wein</strong> einen dichten Körper<br />
mit samtigen Gerbstoffe, ein saftiges Säuregerüst, eine<br />
feine Würze und einen langen Abgang. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
93+ 2022 Zell Kreuzberg Pinot Noir trocken<br />
In der Nase sind Aromen von roter Pflaume, Walderdbeere,<br />
Cranberrys und ein Hauch von süßer Holzwürze. Am Gaumen<br />
präsentiert sich der <strong>Wein</strong> mit jungem, aber reifem Tannin,<br />
saftiger Säure, dichtem, cremigem Körper und einem<br />
langen, würzigen Abgang. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
346 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
REICHSRAT<br />
VON BUHL<br />
WEINGÜTER PFALZ<br />
<strong>Wein</strong>straße 18–24, 67146 Deidesheim<br />
T: +49 6326 96500, www.von-buhl.de<br />
Kontakt: Monika Schmid<br />
Ab-Hof-Verkauf: täglich 10–19 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 533.300 (80 % weiß, 20 % rot)/56 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Das namhafte Deidesheimer <strong>Wein</strong>gut<br />
scheint seine Schwächephase überwunden<br />
zu haben und ist zurück auf<br />
Kurs. Diesen Schluss legen jedenfalls die<br />
durchwegs gelungenen Großen Gewächse aus<br />
2022 nahe. Die Buhl-typische Strenge besitzen<br />
sie durchaus noch, aber auch die Lagencharaktere<br />
sind wieder griffig umgesetzt, und<br />
dies mit Nuancenreichtum selbst bei Crus, deren<br />
<strong>Wein</strong> sich notwendigerweise noch verschlossen<br />
probiert wie etwa beim Pechstein.<br />
Auch der Forster Ortsriesling aus dem Jahrgang<br />
2023 unterstreicht die positive Tendenz.<br />
Wir sind erleichtert!<br />
95 2013 Forst Pechstein Riesling brut<br />
Deutlich tertiär im Duft, dann aber auch Noten von Blütenhonig,<br />
Kumquat, Apfelschale, Der Gaumen zeigt ein sehr<br />
feines, mild gewordenes Mousseux, einen lebendigen, aber<br />
auch zivilisierten Säurenerv, viel mineralisches Spiel und<br />
einen salzigen, auch abseits der Kohlensäure bitzelnden<br />
Abklang. 12,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />
95+ 2022 Forst Kirchenstück Riesling GG<br />
Ein Duft nach Blutorange und Gesteinsmehl, fast auch ein<br />
leicht jodiger Unterton – alles noch nicht sehr offen, aber<br />
mit der Ahnung kommender Würzigkeit. Etwas Petrol. Der<br />
Gaumen zeigt sich von großzügiger seidiger Fülle, dabei<br />
auch fein ziseliert, mit sehr delikater Säure und mineralischer<br />
Färbung. 13 Vol.-%, NK, €€€€<br />
95 2022 Forst Pechstein Riesling GG<br />
Limettenschale, Rauch, ein Anflug von Holz. Im Mund hat<br />
der <strong>Wein</strong> die typisch straffe, knackige Textur der Lage, Stoffigkeit<br />
und Säure bilden ein eng verschnürtes Extraktbündel,<br />
das eine lange und langsame Ausreifung garantiert. Mineralisch<br />
pointierter Abklang. 12,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />
93+ 2022 Forst Jesuitengarten Riesling GG<br />
Fruchtbetont im Duft, Granatapfel, gelber Pfirsich, ein<br />
Hauch von Petrol. Der Gaumen vereint Fülle und Kernigkeit,<br />
flankiert seine druckvolle, auch alkoholkräftige Art mit satter<br />
Phenolik und reifer Säure. Eine süße Frucht hallt lange<br />
nach. 13 Vol.-%, NK, €€€€<br />
91+ 2023 Forst Riesling trocken<br />
Rauchig-mineralisch im Duft. Am Gaumen strahlt der <strong>Wein</strong><br />
eine gewisse Strenge aus, besitzt durchaus mehr als nur<br />
leichte Grüntöne, aber Stoffigkeit und Salzigkeit geben dieser<br />
Spannung etwas sehr Animierendes. Ausgezeichnete<br />
Länge. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
91+ 2019 Riesling brut<br />
94 2022 Forst Ungeheuer Riesling GG<br />
93 2022 Deidesheim Kieselberg Riesling GG<br />
92 2022 Deidesheim Paradiesgarten Riesling<br />
trocken<br />
91+ 2022 Forst Musenhang Riesling trocken<br />
90+ 2022 Deidesheim Herrgottsacker Riesling<br />
trocken<br />
90 2023 Riesling trocken<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
347
WEINGUT<br />
DR. BÜRKLIN-<br />
WOLF<br />
<strong>Wein</strong>str. 65, 67157 Wachenheim<br />
T: +49 6322 95330, www.buerklin-wolf.de<br />
Kontakt: Bettina Bürklin-von Guradze<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Hektar: 85 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Eine Rebfläche von 85 Hektar biodynamisch<br />
zu kultivieren, das erfordert jede<br />
Menge Engagement, Wissen und Fingerspitzengefühl.<br />
Bettina Bürklin-von Guradze<br />
leitet das <strong>Wein</strong>gut Dr. Bürklin-Wolf in Wachenheim<br />
mit großer Umsicht und führte es in<br />
die Beletage der deutschen Spitzenbetriebe.<br />
Aus großen Lagen wie dem Forster Pechstein<br />
oder dem Ruppertsberger Gaisböhl kommen<br />
fokussierte, fein austarierte und mineralische<br />
Rieslinge, der geschmeidige Wachenheimer<br />
Rechbächel sammelte Sympathiepunkte, der<br />
straffe Ruppertsberger »Village« ist unser<br />
Tipp. Riesling-Aristokratie vom Feinsten.<br />
96+ 2023 »G.C.« Forst Pechstein Riesling<br />
trocken<br />
Rauchig, Feuerstein, eine rasierklingenscharf im Fokus stehende<br />
Terroirwürze, kräuterig, floral, Pfirsich, Nektarine,<br />
Lindenblüte. Am Gaumen filigran gebaut, feiner Druck, nuanciert,<br />
ziselierte Säure, elegant, crispy und mit salziger Mineralik,<br />
subtiler, beeindruckender Lagenausdruck, fein gearbeitet.<br />
12,5 Vol.-%, DIAM, €€€€<br />
95+ 2023 »G.C. - Monopol« Ruppertsberg<br />
Gaisböhl Riesling trocken<br />
Im Duft Mandelblüte, Apfel, Apfelschale, weißer Pfirsich,<br />
heller Sesam, Würze, Limettenschale, steinige Noten. Am<br />
Gaumen mit kompakter Struktur, gestützt von reifer Phenolik,<br />
die mineralische Spannung wirkt von Anfang an, dichter<br />
Extrakt, mineralische Grundierung. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€€<br />
94+ 2023 »P.C. - Monopol« Wachenheim<br />
Rechbächel Riesling trocken<br />
Recht entspannter Duft, Spontangärungsnoten, kräuterig,<br />
gerösteter Sesam, frischer Kümmel, Pfirsich, heller Apfel,<br />
Aprikose. Setzt auch am Gaumen geschmeidig an, reifer,<br />
breit laufender Säurestrahl, merkliche, reife Phenolik, etwas<br />
weißer Pfeffer, Mineralik. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
93+ 2023 »P.C.« Wachenheim Gerümpel<br />
Riesling trocken<br />
Feiner, eleganter, dicht gewobener Duft, Aprikose, Apfel, Apfelblüten,<br />
auch Birne und Kräuterbeet. Das Gerümpel zeigt<br />
in seiner linearen Entfaltung Spannung und auch Dichte, die<br />
eingewobene Säure schafft Präsenz und Länge, mineralische,<br />
zitrische Unterlegung. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
92+ 2023 »Village« Ruppertsberg Riesling<br />
trocken<br />
Zur frischen Aprikose kommen Estragon, Thymian, etwas<br />
Malz, Apfelschale, weißer Pfirsich und Mandarinenschale.<br />
Straffer Aufbau am Gaumen mit einer präsenten, eingewobenen<br />
Säure, saftig, geschmeidige Mitte, herber Apfel, etwas<br />
Limette, eine Schicht Phenole schafft Profil.<br />
12 Vol.-%, DV, €€€<br />
91 2023 Riesling trocken<br />
Kräuterige Noten von Spontangärung, Apfelschale, Apfel,<br />
Mirabelle, ein wenig Anis und Kümmel, feine Würze. Geht<br />
schwungvoll und saftig ins Rennen mit präziser Säure, geschmeidige<br />
Textur, die Phenolik ist reif und stützt die straffe<br />
Struktur, zitrisch, leicht salzig. 12 Vol.-%, DV, €€<br />
348 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
DAMBACH<br />
WEINGÜTER PFALZ<br />
Hinterbergstraße 50, 67098 Bad Dürkheim<br />
T: +49 6322 7909740, www.dambach-wein.de<br />
Kontakt: Sven Ohlinger & Philipp Seeger<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Flaschen/Hektar: 60.000 (72 % weiß, 14 % rot,<br />
12 % Rosé, 2 % Schaumwein)/9 ha<br />
Anbauweise: in Umstellung<br />
Sven Ohlinger und Philipp Seeger tun<br />
viel dafür, um weiter in die Spitze der<br />
Pfälzer <strong>Wein</strong>güter vorzurücken: Die<br />
Rebfläche wurde in den Top-Lagen Herxheimer<br />
Kirchenstück und Honigsack erweitert,<br />
wo Spätburgunder und Chardonnay mit burgundischem<br />
Rebmaterial stehen. Im Bad<br />
Dürkheimer Spielberg wurde Syrah nachgepflanzt,<br />
seit Frühjahr 2022 befindet sich der<br />
Betrieb in Umstellung auf biologischen <strong>Wein</strong>bau.<br />
Zu den besten Chardonnays aus 2022<br />
kann schon der aus dem Kirchenstück mit seiner<br />
unangestrengten Größe zählen: Damit ist<br />
das Duo dem vierten Stern näher gerückt.<br />
95 2022 Herxheim Kirchenstück Chardonnay<br />
trocken<br />
Feiner, kühler Rauch, weiße Birne, Aprikose, Limettenzeste,<br />
jodige Anklänge. Druckvoll mit engmaschigem Extrakt,<br />
Dichte und Kraft werden in einen weicheren und eleganten<br />
Aggregatzustand umgewandelt: in eine mineralische Größe,<br />
die nie zu anstrengend wird. Lang. 13,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
92+ 2023 Großkarlbach Burgweg Riesling<br />
trocken<br />
Kein 08/15-Riesling-Standardduft, zu Apfel und Apfelkompott<br />
mineralische Würze, etwas Piment als Obernote, Zimtstange.<br />
Straff gebaut, engverwobene Struktur, von leicht<br />
mehligen Phenolen untermauert, reife Säure, mineralischjodige<br />
Anklänge, individuell. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
92 2022 Herxheim Chardonnay trocken<br />
Feuerstein und kühler Rauch in der Nase, mit Birne, gelbem<br />
Apfel und gelber Pflaume, Melone, leicht geröstete Haselnüsse,<br />
Flachs. Druckvoll am Gaumen mit extraktgetragener<br />
Energie und reifer, leicht mehliger Phenolik. Kühle, reife<br />
Säure, die Mineralik spielt mit. 13 Vol.-%, DIAM, €€<br />
93+ 2022 Großkarlbach Burgweg Cabernet<br />
Franc trocken<br />
Schwarze Johannisbeere, Kirsche, Rote Bete, Holunder,<br />
flankiert von getrockneten Tabakblättern und warmem<br />
Rauch. Die kraftvollen Momente mit Substanz und Druck<br />
werden von behutsam extrahierten, reifen Gerbstoffen, Saftigkeit<br />
und Frische getragen. Pfeffer im Finish.<br />
13,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
93 2022 Syrah trocken<br />
Florale Noten, feines Holzparfum zu Wildpflaume, Schwarzer<br />
Johannisbeere, Brombeere und Maulbeere, Rote Bete,<br />
ein Hauch Vanille. Zeigt am Gaumen, warum Syrah in der<br />
Pfalz mehr als eine Alternative ist: kraftvoll, dicht, mit vitaler<br />
Säurespur, griffiger Gerbstoff. 13,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
92+ 2022 Herxheim Am Dettenbrunnen<br />
Spätburgunder trocken<br />
Kein Duft, bei dem man wegnicken kann: rauchige Noten,<br />
Kirsche und Johannisbeere, erdige Rote Bete, Johannisbeerblatt.<br />
Vermittelt zunächst einen getragenen Eindruck, entwickelt<br />
Spannung mit feiner Säure, saftiger Schattenmorelle,<br />
griffigem Gerbstoff und Mineralik. 13 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
349
WINZERVEREIN<br />
DEIDESHEIM<br />
Prinz-Rupprecht-Straße 8, 67146 Deidesheim<br />
T: +49 6326 9688, www.winzervereindeidesheim.de<br />
Kontakt: Steven Kärgel<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Sa 9–18 Uhr, So 10–18 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 1.600.000 (70 % weiß, 20 % rot,<br />
5 % Rosé, 5 % Schaumwein)/150 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Die starke Entwicklung des Winzervereins<br />
Deidesheim geht weiter. Die traditionelle<br />
Genossenschaft, die aus elf<br />
Vollerwerbswinzern und gut 70 Nebenerwerbswinzern<br />
besteht, setzt auf biologischen<br />
Anbau und eine klare Ausrichtung auf Qualität.<br />
Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Wie<br />
zuletzt glänzen auch dieses Jahr die <strong>Wein</strong>e der<br />
hochwertigen Linie »Edition«, allen voran die<br />
dicht gewobenen Rieslinge aus den Lagen<br />
Kieselberg und Grainhübel, der kraftvolle<br />
und saftige Pinot Noir »Edition« ist ebenfalls<br />
sehr gut. Eine Genossenschaft, die richtig viel<br />
Spaß macht!<br />
90 2021 »Jubiläums-Edition« Deidesheim<br />
Riesling brut<br />
Duft nach frischer Hefe, Brioche, dazu reifer Pfirsich, etwas<br />
Birne, auch Mandarine ist dabei genauso wie zarte Minze. Am<br />
Gaumen mit feinem Mousseux, lebendige Säure, Zitrusfrüchte,<br />
Orangen, angenehm griffig, mittlere Struktur, harmonischer<br />
Abgang. 12 Vol.-%, NK, €€<br />
92 2022 »Edition« Deidesheim Kieselberg<br />
Riesling trocken<br />
Verhalten-eleganter Duft, schöne Mineralität mit nassem<br />
Stein und geriebener Limonenschale, dazu eine Spur Papaya,<br />
mit Belüftung Pfirsich. Am Gaumen mit schönem, dichtem<br />
Fluss, Zitrusfrucht und Mineralität, griffig, dicht gewoben,<br />
schöne Länge, balanciert, toll zum Essen.<br />
12 Vol.-%, DV, €€<br />
92 2022 »Edition« Deidesheim Grainhübel<br />
Riesling trocken<br />
Feinwürzige Nase, Apfelschale, etwas Quitte, Limone, intensive<br />
Kräuteraromatik mit Minze und Salbei, vielschichtig.<br />
Am Gaumen mit feiner, lebendiger Säure, schöner Schmelz,<br />
zarter Grip, reife Zitrusfrucht, schöne Struktur, dicht gewoben,<br />
balanciert. 12 Vol.-%, DV, €€<br />
90+ 2022 »Edition« Chardonnay im Eichenfass<br />
gereift trocken<br />
Duft nach zartem Rauch, etwas Vanille, reifer roter Apfel,<br />
etwas Birne, helle Blüten zeigen sich. Am Gaumen mit feiner<br />
Säure, erneut etwas Vanille und Röstaromen, das Eichenfass<br />
ist durchaus präsent, auch helle Früchte sind dabei, gut<br />
und vielseitig zu Speisen. 12 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2020 »Edition« Pinot Noir trocken<br />
Würziger Duft nach roten und schwarzen Früchten, Kirsche,<br />
Brombeere, etwas Schlehe, feiner Rauch. Am Gaumen mit<br />
satten, reifen Gerbstoffen, den Gaumen auskleidend, rote<br />
Früchte, Kirsche, griffig, schöner Säurefaden, kraftvoller<br />
Pinot, toll zu einem Stück Fleisch. 13 Vol.-%, NK, €€<br />
90 2020 »Edition« Deidesheim Riesling<br />
trocken<br />
89+ 2023 Deidesheim Mäushöhle Riesling<br />
feinherb<br />
89 2023 Weißburgunder trocken<br />
89+ 2023 Goldmuskateller feinherb<br />
89 2023 Deidesheim Hofstück Riesling<br />
trocken<br />
89 2023 Sauvignon Blanc trocken<br />
89+ 2021 Cabernet Sauvignon trocken<br />
350 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER PFALZ<br />
WEINGUT<br />
DENGLER-SEYLER<br />
<strong>Wein</strong>straße Süd 6, 67487 Maikammer<br />
T: +49 6321 5103, www.dengler-seyler.de<br />
Kontakt: Eva Seyler<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Flaschen/Hektar: 133.300 (60 % weiß, 15 % rot,<br />
20 % Rosé, 5 % Schaumwein)/18 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Der Ort Maikammer liegt ein paar Kilometer<br />
südlich von Neustadt an der<br />
<strong>Wein</strong>straße, unweit des Hambacher<br />
Schlosses. Hier führen Eva und Matthias<br />
Seyler in vierter Generation ihr biozertifiziertes<br />
<strong>Wein</strong>gut. Das <strong>Wein</strong>machen beschreiben<br />
sie als vielschichtigen Prozess, der im Boden<br />
beginnt. Im Keller sind sie Traditionalisten<br />
und bauen ihre <strong>Wein</strong>e nur im Holzfass aus.<br />
Das Ergebnis: charakterstarke <strong>Wein</strong>e, die die<br />
Balance von deutlicher Mineralität und spielerischer<br />
Säure halten, wovon besonders der<br />
2023er Riesling »Im Obern <strong>Wein</strong>sper« Zeugnis<br />
ablegt.<br />
92+ 2023 Maikammer Im Obern <strong>Wein</strong>sper<br />
Riesling trocken<br />
Angenehm mineralische Noten umspielen die Frucht, die an<br />
frisch geriebenen Apfel, <strong>Wein</strong>bergpfirsich und reife Birnen<br />
denken lassen. Am Gaumen ganz viel spielerische Säure, die<br />
harmonisch abgestimmt die Fruchtaromen begleitet. Recht<br />
lange am Gaumen. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2023 Maikammer Am Heiligen Berg<br />
Riesling trocken<br />
Fein und dezent riecht dieser Riesling nach Aprikose, Pfirsich<br />
und floralen Noten. Viel frische Säure dann am Gaumen, die<br />
auch exotische Zitrusfrüchte ins Spiel bringt. Alles sehr saftig<br />
und mundfüllend. Der Säurebogen gibt dem <strong>Wein</strong> den erfrischenden<br />
Kick! Die Länge ist sehr gut. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2023 Maikammer Schlangengässel<br />
Riesling trocken<br />
Reichlich Frische und feiner Rieslingduft, der sehr reife exotische<br />
Frucht transportiert, verwöhnen. Am Gaumen dann<br />
lebhafte, spielerische Säure, die Zitrusnoten, aber auch Maracujafrucht<br />
bereithält. Eine sehr dezent anklingende Süße<br />
puffert alles stimmig ab. Ein fein vinifizierter Riesling.<br />
13 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2023 Alsterweiler Kapellenberg<br />
Weissburgunder trocken<br />
Zunächst verströmt der Duft reichlich Mineralität. Dann<br />
kommt auch die Frucht: Apfel, Birne, exotische Zitrusfrüchte,<br />
schließlich Kräuterwürze. Komplex zeigt sich die Frucht<br />
dann am Gaumen. Mundfüllend dominieren Apfel- und Birnenfrucht.<br />
Sehr lange nachklingend. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />
91 2023 Maikammer Chardonnay trocken<br />
Ein ausgesprochen reintöniger Chardonnay, der im Duft die<br />
Aromen von Blumenwiese und Heu verströmt. Dazu auch<br />
noch fruchtige Komponenten, die nach reifer Birne und Quitte<br />
riechen. Am Gaumen sehr geschmeidig bei gutem Saftfluss,<br />
hier kommen auch noch etwas Apfelschale und etwas<br />
Würze ins Spiel. Blitzsauber der Geschmack am Gaumen bei<br />
frischer Anmutung. 13,5 Vol.-%, DV, €€<br />
92 2022 Maikammer Heiligenberg<br />
Spätburgunder trocken<br />
Feinfruchtig mit Noten von etwas Bienenwachs präsentiert<br />
sich der Spätburgunder im Duft. Beerenfrucht, etwas Räucherschinken<br />
und würzige Kräuterigkeit ergänzen dieses<br />
Aroma. Kraftvoll dann der Auftritt am Gaumen. Dabei sind<br />
die Tannine stimmig und leicht körnig. Die Säurestruktur<br />
fügt sich in den markanten Auftritt sehr gut ein.<br />
13 Vol.-%, NK, €€€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
351
WEINGUT<br />
ANDREAS DIEHL<br />
Eisenbahnstraße 3a, 67483 Edesheim<br />
T: +49 6323 938930, www.diehl-wein.de<br />
Kontakt: Andreas und Alexandra Diehl<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo und Di 8–16 Uhr, Mi 8–12 Uhr,<br />
Do und Fr 8–18 Uhr, Sa 10–14 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 400.000 (75 % weiß, 25 % rot)/80 ha<br />
Seit das Paar 1999 mit dem <strong>Wein</strong>bau begann,<br />
haben Alexandra und Andreas<br />
Diehl ihren Kleinbetrieb zu einem großen<br />
<strong>Wein</strong>gut mit 80 Hektar Rebfläche ausgebaut.<br />
Die verteilt sich rund um Edesheim auf<br />
Einzellagen mit unterschiedlichen Mikroklimata<br />
und Bodenarten – Idealbedingungen für<br />
die beeindruckende Vielzahl an Rebsorten.<br />
Zum 25-jährigen Jubiläum gibt es nun einen<br />
»Anniversary«-Grauburgunder und -Rosésekt,<br />
die »die Essenz des <strong>Wein</strong>guts spiegeln« –<br />
und die uns sehr gefallen; ebenso erfreulich<br />
die ausgesprochen fair bepreisten <strong>Wein</strong>e aus<br />
der »Diehlicious«-Linie.<br />
90+ 2022 »Anniversary« Rosé brut SB/CS<br />
Ein helles Lachsrosa in der Farbe. Der Duft erinnert an gezuckerte<br />
rote Beeren und lässt auch hefige und kräuterwürzige<br />
Aromen anklingen. Der Gaumeneindruck beginnt geschmeidig,<br />
setzt mit kräftiger Süße fort und entlädt seine<br />
Spannung in saftiger Säure und dynamischem Mousseux.<br />
Zuletzt ein stoffiger Abklang guter Länge.<br />
12,5 Vol.-%, NK, €€<br />
90+ 2023 »Eins zu Eins« Weißer Burgunder<br />
trocken<br />
Ausgesprochen klar und sortentypisch präsentiert dieser<br />
weiße Burgunder florale und nussige Aromen im Duft. Im<br />
Mund begleitet eine stimmige Fülle die Kräuterigkeit und<br />
Würze, die etwas an Wermutkraut erinnert. Geschmeidig<br />
und rund das Finale. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
91 2023 »Anniversary« Grauer Burgunder<br />
trocken<br />
In der Nase viel Frische, die an reife Orangen und Amalfizitronen<br />
denken lässt. Am Gaumen dann bei guter Struktur<br />
ausbalancierte Frucht und Saftigkeit. Die perfekt eingebundene<br />
Säure bringt zusätzlich lebendige Frische und Eleganz<br />
in ein spielerisches Trinkvergnügen. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2023 »Diehlicious« Chardonnay trocken<br />
Sehr schöner Duft mit Anklängen von Honigmelone, Hefezopf<br />
und Physalis. Am Gaumen mittelkräftig, beinahe schon opulent,<br />
lässt sich seine mundfüllende Kraft schmecken. Schmelzig<br />
und rund zeigt er sich in seiner Gesamtheit harmonisch,<br />
trotz lebhafter Säure, bleibt lange am Gaumen.<br />
12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
92 2020 »Diehlicious« Merlot trocken<br />
Leicht schokoladig, angereichert mit etwas Holz und Amarenakirsche<br />
zeigt sich im Glas ein vielschichtiger Duft, der<br />
auch Zwischentöne zulässt. Feine Tanninstruktur, kräftiges<br />
Volumen am Gaumen spezifiziert die Schokolade angenehm<br />
bitter bei insgesamt reicher Aromatik, die auch an Zwetschge<br />
und Süßkirsche erinnert. 13,5 Vol.-%, DV, €€<br />
89+ 2022 Sauvignon Blanc brut<br />
90 2023 »Eins zu Eins« Grauer Burgunder<br />
trocken<br />
89 2023 »Vegan« Cabernet Blanc trocken<br />
89 2023 »Eins zu Eins« Blanc de Noirs<br />
trocken<br />
89 2023 »Croco Diehl Rosé« Cabernet<br />
Sauvignon trocken<br />
89 2023 »Diehlicious« Syrah Rosé trocken<br />
352 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER PFALZ<br />
WEINGUT<br />
ECHTER.WEIN<br />
Eistalstraße 3, 67269 Grünstadt-Asselheim<br />
T: +49 6359 2289, www.wein-echter.de<br />
Kontakt: Miro & Matthias Echter<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–12 Uhr und 13–18 Uhr,<br />
Sa 9–12 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 240.000 (65 % weiß, 10 % rot,<br />
20 % Rosé, 5 % Schaumwein)/12 ha<br />
Im <strong>Wein</strong>gut Echter in Grünstadt-Asselheim<br />
hat mit Miro Echter die vierte Generation<br />
die Leitung übernommen, unterstützt<br />
wird er von Vater Matthias. Der Betrieb<br />
liegt im idyllischen Leiningerland an der Deutschen<br />
<strong>Wein</strong>straße. Die Trauben von zwölf<br />
Hektar Rebfläche werden zu trinkfreudigen<br />
<strong>Wein</strong>en verarbeitet, die das Gleichgewicht<br />
von Frische, Frucht, Fruchtsüße und Würze<br />
hochhalten. Das Sortiment reicht vom Riesling<br />
über die Burgundersorten, Lemberger bis<br />
zum Cabernet Sauvignon, die Echter-<strong>Wein</strong>e<br />
können auch in der gutseigenen <strong>Wein</strong>stube<br />
verkostet werden.<br />
89+ 2023 Grauer Burgunder trocken<br />
Ein Duft, wie er in der Dokumentation der Sortentypizität<br />
klassischer Grauburgunder aufgeführt wird: viel Birne, nussige<br />
Aromen, Blütenhonig. Kompakter Bau, gute Balance<br />
von Würze und Fruchtsüße (Birne), klarer Ausdruck. Immer<br />
eine gute Wahl als erstes Glas. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
89+ 2023 Sauvignon Blanc trocken<br />
Intensiver Duft nach Cassis, Schwarzer Johannisbeere, reifer<br />
Mango, Papaya, viel Muskatwürze, grüner Paprika. Am<br />
Gaumen vollmundig und gut balanciert mit einem Gleichgewicht<br />
aus Frische, Frucht, Fruchtsüße und Würze. Sauvignon,<br />
der am Tisch keinen Unfrieden auslöst. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
89 2022 Chardonnay Barrique trocken<br />
Süßliche, reife Honigmelone, flankiert von Aprikose und<br />
auch Trockenfrüchten, Rauch und etwas Anis als Topping.<br />
Am Gaumen mit kräftigem Bau und verhaltenem Extraktgehalt,<br />
lebhafte, leicht saline Säure, die in ein etwas herbes<br />
Finale mit grünlicher Walnuss steuert. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
89+ 2023 Dornfelder Rosé feinherb<br />
Helles Himbeerrot, Duft nach reifer Waldhimbeere, Erdbeere,<br />
auch etwas Süßkirsche sowie Schwarze Johannisbeere.<br />
Am Gaumen mit lebendiger Säure und einer wohltemperierten<br />
Süße, reife rote Fucht, Erdbeerkompott, Kirschkonfitüre,<br />
unbeschwert-trinkiger Rosé. 10,5 Vol.-%, DV, €<br />
89 2022 »Cuveé Miro« feinherb RE/PN/CS<br />
Duft nach reifen roten Früchten, Süßkirsche, gekochte Erdbeere,<br />
Brombeere, aber auch etwas Schlehe. Am Gaumen<br />
mit einer lebendigen Säure, eher zarte Gerbstoffe, spürbare<br />
Süße, wieder reife, rote Frucht, Erdbeere und Süßkirsche,<br />
zugänglich und saftig. 11,5 Vol.-%, DV, €<br />
89+ 2023 Muscaris<br />
Intensiver Duft nach Lavendel, Muskatnuss, Jasmin und reifem<br />
Pfirsich, später kommt auch reife Mandarine dazu. Am<br />
Gaumen dann eine prägnante Süße, eher verhaltene Säure,<br />
Pfirsichsaft, Orangenkonfitüre, wieder Muskatnuss, geschmeidig,<br />
bleibt im Finale frisch. 10 Vol.-%, DV, €<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
353
WEINGUT<br />
FADER<br />
Theresienstraße 62, 76835 Rhodt unter Rietburg<br />
T: +49 6323 5193, www.wein-fader.de<br />
Kontakt: Knut Fader<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Sa 8–12 Uhr und 13–18 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 200.000 (70 % weiß, 30 % rot)/20 ha<br />
Die Bezeichnung Familienbetrieb ist<br />
beim <strong>Wein</strong>gut Fader aus dem malerischen<br />
Rhodt unter Rietburg absolut<br />
wörtlich zu nehmen. Die Senioren unterstützen<br />
ebenso wie die drei Kinder. Knut und Heike<br />
Fader managen <strong>Wein</strong>berg, Keller und die<br />
liebevolle Gästebetreuung. Die aktuelle Fader-Kollektion<br />
glänzt mit Ausgewogenheit<br />
auf hohem Niveau. Neben dem eleganten, trocken<br />
ausgebauten Gewürztraminer hat uns<br />
die »Cuvée BX Réserve« besonders gefallen.<br />
Ein Rotwein mit viel Druck und Kraft, der<br />
gern noch etwas reifen darf, aber bereits jetzt<br />
zu einem kräftigen Mahl viel Spaß macht.<br />
90+ 2023 »Réserve« Rhodt Schlossberg<br />
Riesling trocken<br />
Würziger Duft mit feinen Zitrusarmonen, Grapefruit, zarte<br />
Orange, auch etwas Mango, dazu feine Minze. Am Gaumen<br />
mit lebendiger Säure, schöne Griffigkeit, herzhafter Auftritt<br />
mit knackigen Zitrusaromen, Limettensaft, etwas Kumquat,<br />
kompakt, gute Länge. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
90 2023 »Réserve« Rhodt Rosengarten<br />
Weisser Burgunder trocken<br />
Duft nach reifen hellen Früchten, etwas Rauch, zarte Vanille,<br />
Birne, roter Apfel und auch etwas Mandelmus. Am Gaumen<br />
mit eher verhaltener Säure, schöner Schmelz, wieder<br />
etwas Vanille, dazu Apfel und Birne, dahinter etwas Haselnuss,<br />
prima zum Essen. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
90 2023 Rhodt Gewürztraminer trocken<br />
Duft nach Rosenwasser, reifer Pfirsich, auch Mandarinenschale,<br />
ganz klassisch für die Rebsorte. Am Gaumen mit feiner,<br />
wohltemperierter Säure, Rosenwasser zeigt sich, feine<br />
Würze, dazu etwas Blütenhonig, reife Zitrusfrüchte, sehr<br />
trinkig, endet frisch. 13 Vol.-%, DV, €<br />
90 2023 »Kalkmergel« Silvaner trocken<br />
Duft nach frischer Birne, hellen Blüten, Apfelkernen und<br />
Wiesenkräutern, frisch geschnittenes Gras ist mit dabei,<br />
dazu feine Würze. Am Gaumen mit verhaltener, wohltemperierter<br />
Säure, helle Früchte dominieren, Pfirsich und Apfel,<br />
schöner Trinkfluss, gut zugänglich. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
92 2022 »Cuvée BX Réserve« trocken<br />
CF/ME/CS<br />
Würzig-intensiver Duft, Brombeere, Zwetschge, Rauch, reife<br />
Schwarze Johannisbeere, konzentriert. Am Gaumen sehr<br />
satt und dicht, schmelzende Gerbstoffe, reife rote Früchte,<br />
Kirsche, Brombeere, etwas Milchschokolade, dicht und lang,<br />
schöne Würze, toll zum Essen. 14 Vol.-%, NK, €€<br />
91+ 2021 »Réserve« Rhodt Rosengarten Pinot<br />
Noir trocken<br />
Duft nach feiner Kirsche, Brombeere, zarter Rauch, etwas<br />
Zwetschge, dahinter dann würzige Schlehe. Am Gaumen mit<br />
griffigen Gerbstoffen, zupackend, erneut Kirsche und rote<br />
Früchte, Rote Johannisbeere, frisch bleibend, zarte Mineralität,<br />
gute Länge, kann noch etwas reifen. 14 Vol.-%, NK, €€<br />
354 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER PFALZ<br />
WEINGUT<br />
STEFAN FISCHER<br />
Kirchstraße 2, 76889 Schweighofen<br />
T: +49 6342 7197, www.stefan-fischer-weingut.de<br />
Kontakt: Birgit Fischer<br />
Ab-Hof-Verkauf: Di bis Fr 13–19 Uhr,<br />
Sa und So 10–18 Uhr und nach Vereinbarung<br />
Hektar: 40 ha<br />
Obst für ihre Destillerie, vor allem aber<br />
<strong>Wein</strong> bauen Stefan und Birgit Fischer<br />
auf ihren 40 Hektar in Schweighofen<br />
direkt an der Grenze zum Elsass an. Der <strong>Wein</strong>stil<br />
ist von reifer Frucht, Balance und Ausgewogenheit<br />
geprägt und richtet sich an Liebhaber<br />
von üppigen und cremigen <strong>Wein</strong>en. Die<br />
Produktion besteht zu zwei Dritteln aus Weißen,<br />
die sich für den unkomplizierten Trinkgenuss<br />
anbieten. Ein Drittel sind Rotweine, für<br />
die dieser Teil der Pfalz besonders bekannt ist.<br />
Wie Saint Laurent und Pinot Noir aus dem<br />
Jahr 2022 zeigen, eignen sie sich bestens als<br />
Speisenbegleiter.<br />
91+ 2023 Sauvignon Blanc trocken<br />
Reife gelbe Stachelbeere, grüner Paprika, Papaya, Ananas<br />
und eine attraktive Salzigkeit. Am Gaumen kräftig gebaut<br />
mit guter Substanz. Dabei genügend Säure und Saft, leichte<br />
Fruchtsüße. Ein <strong>Wein</strong>, der sich auch gut bei Tisch macht. Feine<br />
Würze im Nachhall. 14 Vol.-%, DV, €<br />
90+ 2023 Blanc de Noir trocken<br />
Zitronengelb in der Farbgebung. Anfangs sehr jugendlich im<br />
Duft. Es folgen Aromen von Veilchen, Aprikose, gelbem Pfirsich,<br />
Hagebutte und Wiesenkräutern. Am Gaumen gute Saftigkeit<br />
bei leichter Phenolik. Nachhaltig spielerisch auch der<br />
mittelkräftige Abgang. Ein <strong>Wein</strong> zum direkten Genuss.<br />
13 Vol.-%, DV, €<br />
90 2023 Weißburgunder trocken<br />
Nussig und zitrisch im Duft. Es folgen Aromen von grünem<br />
Apfel und Wiesenkräutern. Am Gaumen ein mittlerer Körper,<br />
dabei geschmeidig, gute und präsente Säure bei angenehmer<br />
Fruchtsüße und ergänzenden Gewürznoten. Ein feiner,<br />
sehr gut ausgewogener Sortentyp. 13,5 Vol.-%, DV, €<br />
89 2023 Chardonnay trocken<br />
Noch jung in der Flasche. In der Nase entwickelt sich junge,<br />
fast reife Birne, Pfirsich, Melone und gelber Apfel. Am Gaumen<br />
ein mittlerer Körper, viel Schmelz, Fruchtsüße, dann<br />
eine Kräuternote und auch Limettenschale bei lebendiger<br />
Säure und Trinkfluss. 13 Vol.-%, DV, €<br />
90+ 2022 Saint Laurent trocken<br />
Violett in der Farbe. Mittlere Intensität im Duft mit Aromen<br />
von Cassis, Pflaume, Heidelbeere und Sternanis. Am Gaumen<br />
folgen würzige Aromen vom Wacholder, bei mittlerem<br />
Gerbstoff, reifer Säure und mittlerer Struktur. Ein guter<br />
Speisenbegleiter. 13 Vol.-%, DIAM, €<br />
89+ 2022 Pinot Noir trocken<br />
Mittleres Rubin. Im Duft Sauerkirsch-Lassi, eine pinottypische<br />
Pneunote, Gewürznelken, Wiesenkräuter sowie Cranberry.<br />
Am Gaumen kräftig gebaut, die würzig, reife Frucht<br />
wird von lebendiger Säure getragen. Körperreich und zugänglich,<br />
zum Essen. 13 Vol.-%, DIAM, €<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
355
WEINGUT<br />
FITZ-RITTER<br />
<strong>Wein</strong>straße Nord 51, 67098 Bad Dürkheim<br />
T: +49 6322 5389, www.fitz-ritter.de<br />
Kontakt: Johann Fitz und Jochen Fleischmann<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–18 Uhr, Sa und So 11–17 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 173.300 (50 % weiß, 10 % rot,<br />
3 % Rosé, 3 % süß, 34 % Schaumwein)/25 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Das 1785 gegründete <strong>Wein</strong>gut liegt im<br />
Herzen von Bad Dürkheim und prägt<br />
mit seinem Gutshaus und Park das<br />
Ortsbild. In neunter Generation bewirtschaftet<br />
Johann Fitz die Reben, und das bereits seit<br />
15 Jahren nach Ökostandard. Die aktuellen<br />
Rieslinge und Spätburgunder verbinden<br />
durch die Bank Substanz und Dichte mit Delikatesse.<br />
Unser Tipp gilt einer unterschätzten<br />
Spezialität: der Spätlese vom Gewürztraminer<br />
mit ihrer verspielten Würze. Dabei fehlten uns<br />
bei der Verkostung für diesen <strong>Guide</strong> die Sekte,<br />
die im parallel produzierten »Sparkling Special«<br />
zu den besten Sekten des Landes zählten.<br />
93+ 2022 Bad Dürkheim Herrenberg<br />
Riesling GG<br />
Würzige Nase, leicht rauchig, balsamisch, Petrol, gemahlener<br />
Stein, Aprikose, Limettenabrieb. Am Gaumen salzig und<br />
mineralisch, der Lagenausdruck prägt den <strong>Wein</strong>, präsente<br />
Säure, dichter Extrakt, reife Phenolik, Apfel, feine Zitrik, gute<br />
Länge. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
93 2022 Bad Dürkheim Michelsberg<br />
Riesling GG<br />
Der Duft trägt sich aus einigen Nuancen, Steinobst, reife Aprikose,<br />
Blüten, anklingende Zitrik, Zitronenmelisse. Vielschichtig<br />
und komplex auch am Gaumen, Schichten von feiner<br />
Phenolik, Zug und Spannung, souveräne Säure, salzig<br />
konnotierte Mineralität. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2022 »Riff Riesling« Bad Dürkheim<br />
Riesling trocken<br />
Feiner Rieslingduft: grüner Apfel, Zitronen, weißer Pfirsich,<br />
Aprikosen, Wiesenkräuter, kalkige Kühle, Gesteinsmehl. Am<br />
Gaumen animierend, geschmeidiger Fond begleitet von mineralischer<br />
Würze, frischer Säurezug, klare Steinfrucht, saftig<br />
mit guter Länge. 13 Vol.-%, NK, €€<br />
93 2022 Bad Dürkheim Michelsberg<br />
Pinot Noir GG<br />
Kräuterig-florale Ouvertüre, Lorbeerblatt, Nelke, Blutorange<br />
mit Kirsche, feines Holzparfum, erdige Noten. Gehaltvoller,<br />
substanzreicher Pinot mit Dichte, Konzentration und mineralischer<br />
Grundierung, der die Delikatesse nicht vernachlässigt.<br />
Gekonnt extrahiertes Tannin. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2023 Bad Dürkheim Abtsfronhof<br />
Gewürztraminer Spätlese<br />
Duft nach zarter Rose, etwas Litschi, dazu Mandarinenabrieb,<br />
feine Würze, etwas Blütenhonig. Am Gaumen mit verhaltener<br />
Säure, zarte, gut integrierte Süße, zupackend, schöner<br />
Schmelz, hat viel Spiel, wieder Rose, etwas Ananas, gute<br />
Struktur und Länge, apart und individuell. 11 Vol.-%, DV, €€<br />
92 2023 Bad Dürkheim Fuchsmantel<br />
Riesling trocken<br />
90 2023 »RebArena« Riesling trocken<br />
90 2023 »Sommercuvée« trocken SÄ/SB/TR<br />
89+ 2023 Sauvignon Blanc trocken<br />
89 2023 Wachenheim Grauer Burgunder<br />
trocken<br />
91 2023 »Cuvée Rosé« trocken CF/ME<br />
91+ 2019 »Revoluzzer« Cuvée trocken<br />
ME/CS/CF<br />
356 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
FRIEDRICH<br />
WEINGÜTER PFALZ<br />
Winzerstraße 27, 67434 Neustadt an der <strong>Wein</strong>straße<br />
T: +49 6321 81602, www.weingut-friedrich.de<br />
Kontakt: Felix Ullrich Friedrich<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Flaschen/Hektar: 80.000 (50 % weiß, 30 % rot,<br />
15 % Rosé, 5 % Schaumwein)/8,5 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Das <strong>Wein</strong>gut Friedrich liegt in Neustadt<br />
an der <strong>Wein</strong>straße am Fuß des Hambacher<br />
Schlosses und bewirtschaftet<br />
rund acht Hektar Reben im biologischen Anbau.<br />
Jungwinzer Felix Ullrich Friedrich ist für<br />
den Ausbau der <strong>Wein</strong>e zuständig, die mit ihrem<br />
klaren und zugänglichen Charakter gefallen<br />
und nicht auf Bombast und Wucht setzen:<br />
Das Riesling »Hochgewächs« (unser Tipp)<br />
steht als Prototyp für diese <strong>Wein</strong>kategorie zu<br />
einem sehr fair bemessenen Preis! Dass das<br />
<strong>Wein</strong>gut auch Rotwein kann, belegt der vollmundige<br />
und würzige Cabernet Sauvignon.<br />
Wir sind gespannt, was noch kommt.<br />
89+ 2022 »Hochgewächs« Riesling trocken<br />
Mirabelle, Aprikose und Pfirsich im fruchtigen Duft, auch<br />
etwas Birne kommt dazu, kräuterige, würzige Anklänge.<br />
Charmant abgestimmtes »Hochgewächs« am Gaumen mit<br />
Schmelz, feinem, süßlichem Saft und feiner Würze, die reife<br />
Säure trägt, aus einem Guss. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
89 2023 Sauvignon Blanc trocken<br />
Expressiv im Duft mit den sortentypischen Aromen von<br />
Schwarzer Johannisbeere, reifer Mango und Maracuja sowie<br />
Muskatnuss. Saftig und mit feiner Würze am Gaumen, vollmundig,<br />
schlank gehaltene Struktur, geschmeidiger, süßlicher<br />
Kern, im Ausklang wieder etwas Muskatwürze.<br />
12 Vol.-%, DV, €<br />
89 2023 »Classic« Grauburgunder feinherb<br />
Reife, süßliche Birne, begleitet von gelber Pflaume, kräuterig,<br />
frisches Lorbeerblatt. Am Gaumen schon zugänglich mit<br />
einer auf Ausgewogenheit bedachten Balance, merkliche<br />
Restsüße, reife Säure, eine Spur Kohlensäure, klingt mit<br />
Schmelz und feiner Würze aus. 12 Vol.-%, DV, €<br />
88+ 2023 Merlot Rosé trocken<br />
Frische Zwetschgen und Himbeeren im ersten Duft, etwas<br />
Hagebutte, Schwarze und Rote Johannisbeeren, Puderzucker.<br />
Am Gaumen fruchtig und auch animierend, die reife<br />
Säure wird von etwas Kohlensäure befeuert, süßliche Himbeere,<br />
rote Kirsche, zugänglicher Charakter. 12 Vol.-%, DV, €<br />
91 2022 Cabernet Sauvignon Barrique<br />
trocken<br />
Cassis, Pflaume , Maulbeere, Brombeermark und dunkle Kirschen,<br />
würzig, mit Eukalyptus, Johannisbeerblatt, etwas<br />
Efeu. Straffer, kompakter Bau, setzt am Gaumen vollmundig<br />
und saftig an, etwas Schlehe und Holunder, reifes, mürbes<br />
Tannin, herbe Schokolade, gute Länge. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />
89 2023 Spätburgunder trocken<br />
Beerige, vollfruchtige Nase, Schwarzkirsche und Holunder<br />
mit Zwetschge, auch süße Brombeere und etwas Schlehe.<br />
Zielt am vollmundigen und ausgewogenen Gaumen auf<br />
Fruchtigkeit ab, die durch merkliche Restsüße flankiert<br />
wird. Geringe Dosis an Tanninen. Zugänglich. 13 Vol.-%, DV, €<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
357
WEINGUT<br />
AM FÜRSTWEG<br />
Hauptstraße 2, 76831 Heuchelheim-Klingen<br />
T: +49 63 493232, www.weingut-am-fuerstweg.de<br />
Kontakt: Volker Kuhn<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Hektar: 10,8 ha<br />
Das milde Klima der südlichen <strong>Wein</strong>straße,<br />
aber auch die Vielfalt von<br />
Kalkmergel-, Löss- und Lehmböden<br />
bieten schöne Bedingungen für den »Winzer<br />
aus Leidenschaft« Volker Kuhn. Das umfangreiche<br />
Spektrum wird von gut ausgewogenen<br />
Weißweinen angeführt, die auch bei Bukettsorten<br />
wie Muskateller und Gewürztaminer<br />
eher auf Trinkfluss als auf Opulenz zielen.<br />
Sehr angenehm! Bei den Roten, etwa der gelungenen<br />
Syrah, ist der Anspruch, Entwicklungsfähigkeit<br />
hervorzubringen. Sohn Leon<br />
Kuhn studiert derzeit noch Önologie, wir sind<br />
gespannt auf seinen Beitrag.<br />
90 2023 Heuchelheim Herrenpfad<br />
Gewürztraminer trocken<br />
Im Duft Kandiszucker, rauchige Noten, Rose, auch Zitrusfrucht.<br />
Der Gaumen strahlt Frische und Leichtigkeit aus,<br />
eine Spur Süße kontrastiert die recht lebendige Säure. Eine<br />
Art trockener Kabinett, eher auf Eleganz und Trinkbarkeit<br />
denn auf Kraft zielend. 13 Vol.-%, DV, €<br />
90 2023 Gelber Muskateller trocken<br />
Geschmacksintensiv im Duft. Klassisch, würzige Aromatik<br />
von Zitronenzeste, Muskat und Holunderblüte. Fast schlank<br />
am Gaumen, Süße wird von einer lebendigen Säure balanciert.<br />
Der extraktgetragene Nachhall wird von guter Saftigkeit<br />
begleitet. 12 Vol.-%, DV, €<br />
89+ 2023 »Cuvée White« trocken CH/WB<br />
Blasses Goldgelb und intensiver Duft. Zunächst sortentypisch<br />
für den Pinot Blanc. Haselnuss sowie eine Zitronenkomponente.<br />
Am Gaumen dann eine Chardonnay-Stilistik<br />
bei sehr guter Säure und guter Reife in der Frucht. Saftig und<br />
fruchtig. Ein guter Speisenbegleiter. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
89 2023 Scheurebe trocken<br />
Blass in der Farbe und intenstiv im Duft. Attraktive Aromen<br />
von exotischen Früchten wie Maracuja und Mango sowie Zitrusnoten<br />
bis hin zu einer blumigen Nuance. Die Säure und<br />
die korrespondierende Süße sorgen für ein harmonisches<br />
Geschmackserlebnis. 12 Vol.-%, DV, €<br />
92 2022 Mörzheim Pfaffenberg Syrah<br />
trocken<br />
Dicht und konzentriert im ersten Duft: Aromen von Tabakblatt,<br />
Pflaume, Heidelbeere und einem Hauch Rhone-Garrique.<br />
Am Gaumen auch weißer Pfeffer, reife dunkelrote<br />
Frucht, guter Gerbstoff, leichte Mineralität, gute Säure und<br />
langer Nachhall. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />
91 2020 Heuchelheim Herrenpfad<br />
Spätburgunder trocken<br />
Blasses Rubin und ein aromatischer Duft. Feine Aromen von<br />
Gewürznelke, dunkler Pflaume, Himbeere und weitere, eher<br />
von dunkler Frucht. Am Gaumen reifes Tannin, sauber herausgearbeitete<br />
Frucht bei sehr gut integrierter Säure. Ein<br />
langer Nachhall im mittleren Körper. 13 Vol.-%, NK, €€<br />
358 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER PFALZ<br />
DER<br />
GLÜCKSJÄGER<br />
Raiffeisenstraße 5, 67482 Venningen<br />
T: +49 6323 5505, www.dergluecksjaeger.de<br />
Kontakt: Andreas Pfaffmann-Wiedemann<br />
Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />
Flaschen/Hektar: 20.000 (70 % weiß, 30 % rot)/4 ha<br />
Der »Glücksjäger« hat wieder in seiner<br />
liebsten Disziplin zugeschlagen: Andreas<br />
Pfaffmann-Wiedemann unterstreicht<br />
mit seinen Weißweinen aus 2023 und<br />
Roten aus 2022, dass er als Winzer gereift ist.<br />
Provokative Gesten benötigt er nicht mehr,<br />
Phenole und Gerbstoffe fallen – gerade bei<br />
den Rotweinen – reifer und feiner aus, dafür<br />
lässt er Details und Nuancen mehr Spielraum.<br />
Man sollte seinen <strong>Wein</strong>en etwas Geduld entgegenbringen,<br />
sie danken es mit zunehmender<br />
Verfeinerung, ohne dass es an Charakter und<br />
Eigenständigkeit mangeln würde. Viel Glück<br />
mit dem dritten Stern.<br />
93 2023 »Reserve Amphore«<br />
Sauvignon Blanc trocken<br />
Expressiv, Schwarze Johannisbeere, reife Mango, Brennnessel,<br />
Holunderblüte, Piment, Kreuzkümmel, Jasmintee. Entspannter<br />
Gaumenstart, breit angelegt, weich texturiert, mit<br />
fein ziselierter Säureader, reife Phenolik, weniger Spannung<br />
als Tiefe, Fenchel, Süßholz im Finish. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
92+ 2023 Chardonnay trocken<br />
Merkliche Reduktionsnote im Duft, Traubenkerne, Hefe, herber<br />
Apfel, Quittenschale, Malz, Estragon, Liebstöckel. Findet<br />
am Gaumen schnell das Gleichgewicht zwischen Kraft, Substanz,<br />
Schmelz und Finesse auf weicher Textur, süßlicher<br />
Extrakt, mineralische Länge. 13 Vol.-%, DIAM, €€<br />
92+ 2023 »Reserve« Riesling trocken<br />
Neben reifem gelbem Apfel, Pfirsich und Aprikose würzige<br />
Noten, nussig, rauchig, kräuterig. Struktur-geprägte »Reserve«<br />
mit einer guten Dosis an zugänglichen Gerbstoffen, kräftig,<br />
gute Substanz, kein Charmeur, der auf fruchtige Harmonie<br />
setzt. Mineralische Prägung. 13 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
91+ 2023 Riesling trocken<br />
Aprikose, Zitronenmelisse, reifer Apfel, Birnenschale, getrocknete<br />
Limettenschale, kräuterige Noten, Kerbel. Kompakter<br />
Bau am Gaumen mit kühler Aura und kristalliner, Gebirgsquell-artiger<br />
Säure, betont trocken, mit einer Portion<br />
feinporiger Phenole, mineralisch. 13 Vol.-%, DIAM, €€<br />
93 2022 »Grand Reserve«<br />
Cabernet Sauvignon trocken<br />
Duft, der die Nase betören kann mit Cassis, Maul- und Brombeere,<br />
viel reifer Tabak, Laub, Unterholz, Zigarrenkiste. Viel<br />
Substanz und Tiefe mit reifem, mürbem Gerbstoff und einer<br />
filigranen Säurelinie, verliert dabei nie seinen eigenständigen<br />
Landweincharakter. 13,5 Vol.-%, DIAM, €€€€<br />
92+ 2022 »Reserve« Pinot Noir trocken<br />
Feine balsamische Würze mit Granatapfel, roter und<br />
schwarzer Kirsche, leicht pfeffrig, feine Holzwürze. Kraftvolle<br />
und auch eigenwillige Variante von Pinot Noir mit weichen,<br />
mineralischen und leicht rappigen Anteilen, die sich<br />
konstruktiv duellieren. Unbequem, gut. 13 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
359
GRAPE<br />
GARAGE<br />
32A<br />
Längelsstraße 32A, 76889 Schweigen-Rechtenbach<br />
T: +49 6342 9227614, www.grapegarage.de<br />
Kontakt: Alexander Grimm<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Flaschen/Hektar: 10.700 (80 % weiß, 20 % rot)/2 ha<br />
Der Großvater war ein <strong>Wein</strong>baupionier<br />
im Dorf Schweigen an der Südlichen<br />
<strong>Wein</strong>straße – er kann stolz auf seinen<br />
Enkel sein. Alexander Grimm, von Beruf Mechaniker,<br />
hat das Erbe des alten Winzers angetreten<br />
und sich damit seinen Traum erfüllt.<br />
»Wenn ich ein <strong>Wein</strong> wäre, dann ein Riesling«,<br />
sagt Alexander Grimm über sich – durchaus<br />
treffend: Nachdem er uns im vergangenen<br />
Jahr mit einem großartigen Spätburgunder<br />
verblüffte, erlangt er nun mit seinen Weißweinen<br />
bravourös den zweiten Stern. Wenn unser<br />
Eindruck nicht täuscht, ist das sogar nur eine<br />
Zwischenstation.<br />
94 2023 Schweigen Sonnenberg Riesling<br />
trocken<br />
Ein sehr eigenständiger, überhaupt nicht auf Fruchtigkeit<br />
zielender Duft. Hefe, Salzlakritze, Kardamom. Der Gaumen<br />
beginnt geschmeidig, rollt dann eine kraftvolle, aber auch<br />
kultivierte Phenolik aus und geht im Finale ganz ins Taktil-<br />
Mineralische über. Sehr überlegt gemacht.<br />
12,5 Vol.-%, NK, €€<br />
93 2022 Schweigen Sonnenberg<br />
Sauvignon Blanc trocken<br />
Dezentes Holz und pikante, aber nicht laute Untertöne nach<br />
Nektarine, Minze, Stachelbeere und Kümmel. Im Mund hat<br />
der <strong>Wein</strong> eine sehr großzügige, aber auch fein texturierte<br />
und daher nicht langweilige Geschmeidigkeit, eine feste<br />
Säure, sehr gutes Potenzial. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2023 Schweigen Weissburgunder trocken<br />
Der Duft zeigt sich in erster Linie kalkwürzig, und erst in<br />
zweiter Linie sortentypisch floral. Heu, Frühlingswiese. Der<br />
Gaumen ist kompakt und dicht gebaut, mit einer ungewöhnlich<br />
guten Konzentration und Tiefe für einen Ortswein, mit<br />
elegantem Säurerückgrat und schöner Griffigkeit.<br />
12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2023 Schweigen Riesling trocken<br />
Im Duft getrocknete Zitronenschale, Bergamotte und ein<br />
Anflug von Petrol. Der Gaumen hat eine gute Dichte, wirkt<br />
still und aufgeräumt in seiner Struktur, mit zivilisierter Säure,<br />
kreidiger Mineralik und einem frischen, kompakten Abgang.<br />
12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2023 Grauburgunder trocken<br />
Strohgelb mit leicht goldenen Reflexen. Der Duft ist intensiv<br />
beerig, lässt Spontangärung und eine Spur von Apfel anklingen.<br />
Am Gaumen treffen ein geschmeidiger Hintergrund,<br />
saftige Säure, eine Prise Süße und kräftige Stoffigkeit aufeinander.<br />
Präsente Mineralität. Braucht Flaschenreife.<br />
12 Vol.-%, DV, €<br />
93 2022 Schweigen Sonnenberg<br />
Spätburgunder trocken<br />
Ein fruchtbetonter Duft: Wildkirsche, Waldheidelbeere, dezentes<br />
Holz, Karamell, aber auch Cocktailkirsche. Der Gaumen<br />
beginnt mit einer extrem dichten Gerbstofffracht, feinkörnig,<br />
trocken, aber nicht trocknend, lebendige Säure, gute<br />
Mineralität, sehr gute Länge und ebensolches Potenzial.<br />
13 Vol.-%, NK, €€€<br />
360 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER PFALZ<br />
WEINGUT<br />
JENS GRIEBEL<br />
<strong>Wein</strong>straße 52, 67278 Bockenheim an der <strong>Wein</strong>straße<br />
T: +49 6359 4310, www.griebel-weine.de<br />
Kontakt: Jens Griebel<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Hektar: 17 ha<br />
Kein Hokuspokus und keine Quantenphysik!«:<br />
Mit dieser Devise geht Jens<br />
Griebel an sein »allürenfreies <strong>Wein</strong>machen«<br />
ran. Das Ergebnis sind geradlinige,<br />
unverkopfte <strong>Wein</strong>e, die Balance und Trinkanimation<br />
mitbringen. Der Winzer bewirtschaftet<br />
17 Hektar <strong>Wein</strong>berge in Bockenheim und<br />
Umgebung, neben klassischen Rebsorten wie<br />
Riesling und Weißburgunder versteht er sich<br />
auch auf Cabernet-Varietäten wie Dorio und<br />
Mitos. Unser Tipp ist der unbeschwerte und<br />
charmante Gewürztraminer Kabinett, der viel<br />
Pfälzer Lebensgefühl transportiert. Respektabler<br />
Einstand in unserem <strong>Wein</strong>guide!<br />
90 2023 Gewürztraminer Kabinett trocken<br />
Feinfruchtiger Duft mit sortentypischen Aromen, Mango,<br />
Muskatblüten, Rosenblätter, Minze und Litschi. Schlanke,<br />
filigrane Struktur im Mund, saftig und auch cremig, mit Kabinett-typischer<br />
Lebendigkeit und Unbeschwertheit, ein<br />
Hauch Restsüße sorgt für Abrundung. 11,5 Vol.-%, DV, €<br />
89+ 2023 Riesling feinherb<br />
Duft nach reifer Zitrusfrucht, dazu reifer roter Apfel, Pfirsichblüte,<br />
etwas Birne, eine Spur Muskatblüte, harmonisch.<br />
Am Gaumen mit einer wohltemperierten Säure, helle, reife<br />
Früchte, Apfel und Pfirsich, schöner Fluss, dezente Süße,<br />
endet frisch. 11 Vol.-%, DV, €<br />
89 2023 Weißer Burgunder trocken<br />
Mandarine, Mandarinenschale und reife Aprikose in der<br />
Nase, auch Apfel und zitrische Anklänge, Grapefruit. Legt<br />
am Gaumen mit präsenter Säure und auch einer Spur Kohlensäure<br />
frisch los, fruchtiger und leicht süßlicher Kern,<br />
schlankes, filigranes Format, schwungvoll. 10 Vol.-%, DV, €<br />
90 2023 Cabernet Dorio Rosé trocken<br />
Waldbeeren, Johannisbeeren in der kräftigen, fruchtigen<br />
Nase, Himbeeren, Brombeeren, etwas Sanddorn. Kräftig gebaut<br />
am Gaumen, mit Substanz und Stoffigkeit, stabile Säure,<br />
cremiger Kern mit süßlicher Obernote, feiner Gerbstoff.<br />
Auch als Begleiter für kräftigere Gerichte. 13 Vol.-%, DV, €<br />
89+ 2019 Cabernet Mitos trocken<br />
Vollmundige und dunkelbeerige Nase mit dunkler, herber<br />
Schokolade, Schwarze Johannisbeere, Maulbeere, schwarze<br />
Kirsche, etwas Vanille. Straffer, linearer Bau, fruchtig, setzt<br />
nicht auf Komplexität, feinkörniges Tannin, präsente Säure,<br />
animierend, gerne zum Essen. 12 Vol.-%, DV, €<br />
89+ 2021 Saint Laurent trocken<br />
Fruchtig-florale Nase mit Himbeere und Veilchen, reife,<br />
süße Walderdbeere, Efeu, Brombeere, Schwarze Johannisbeere.<br />
Am Gaumen schlank und bündig gebaut, weich in der<br />
Textur und mit geschmeidigen Tanninen in niedriger Dosis,<br />
die Fruchtsüße bringt Charme und Fülle. 12 Vol.-%, DV, €<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
361
WEINGUT<br />
HAGENBUCH<br />
<strong>Wein</strong>straße 63, 76835 Hainfeld<br />
T: +49 6323 2770, www.weinguthagenbuch.de<br />
Kontakt: Tobias Hagenbuch<br />
Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />
Hektar: 25 ha<br />
Die Brüder Stefan und Tobias Hagenbuch<br />
stehen für unkomplizierten<br />
<strong>Wein</strong>genuss und für Pfälzer Lebensart.<br />
Der Anspruch der beiden ist es, die Lieblingsweine<br />
ihrer Kundinnen und Kunden zu<br />
keltern, der Schoppen soll Spaß machen. Aber<br />
nicht nur das ist gewährleistet, die Brüder bieten<br />
ihre <strong>Wein</strong>e auch zu überaus attraktiven<br />
Tarifen an, was dem Genuss tendenziell ebenfalls<br />
zuträglich ist. Besonders herausheben<br />
möchten wir dabei den Syrah, der mit seiner<br />
delikaten Struktur und seiner Saftigkeit äußerst<br />
erwachsen wirkt – ein wirklich toller<br />
<strong>Wein</strong>!<br />
90 NV »dosage zéro« Auxerrois<br />
Zitronengelb in der Farbe bei lebhafter Perlage. Feinfruchtiger<br />
Duft nach reifer gelber Birne, Ananas, dazu ein Hauch<br />
Brioche. Am Gaumen mit frischem Mousseux und lebendiger<br />
Säure, die die sortentypische Frucht gut trägt, vermittelt<br />
viel Trinkgenuss. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />
89 NV Scheurebe Sekt trocken<br />
Brillantes Zitronengelb, Duft nach Schwarzer Johannisbeere,<br />
etwas Stachelbeere und süßer Orangenabrieb. Am Gaumen<br />
mit lebhaftem Mousseux, reife Zitrusfrüchte, deutliche<br />
Fruchtsüße, die von ausreichender Säure getragen wird. Zugänglich,<br />
vermittelt viel Trinkspaß. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />
90+ 2023 Grauer Burgunder trocken<br />
Blasses Zitronengelb im Glas. Im Duft attraktive Haselnuss,<br />
Honigwürze, reife, gelbe Beeren und auch etwas süße Mandarinenfrucht.<br />
Am Gaumen rund und trinkig, helle Früchte<br />
zeigen sich, hat eine gute Säure, ein wenig Kohlensäure begleitet<br />
den spannenden Nachhall. 13 Vol.-%, DV, €<br />
89 2023 Auxerrois trocken<br />
Blass in der Farbe und reif im Duft. Im Glas entwickeln sich<br />
Aromen von weißen Blüten, gelbem Apfel, Zitronenmelisse,<br />
dazu auch ein Hauch von nassem Stein. Am Gaumen mit gutem<br />
Spiel aus reifer Frucht und lebendiger Säure. Saftige<br />
Frucht begleitet den Abgang. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
92 2020 Pinot Noir trocken<br />
Rubinrot, kühl und vielschichtig im ersten Duft. Feine Aromen<br />
von Waldbeere, roter Kirsche, Himbeere, dazu feine<br />
Kräuterwürze sowie ein Hauch von Gewürznelke. Am Gaumen<br />
herrlich saftig bei gutem Gerbstoff und passender Säure.<br />
Guter Nachhall. Macht Freude. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
91+ 2023 Syrah trocken<br />
Fast kühl und recht schlank präsentiert sich dieser Syrah.<br />
Sortentypisch im Duft: Veilchen, junge Brombeeren, Heidelbeere,<br />
dazu auch Schwarze Johannisbeere. Am Gaumen von<br />
guter Säure getragen, bei jungem, eher moderatem Gerbstoff,<br />
saftig und mit Zug, in sich stimmig. 13 Vol.-%, DV, €<br />
362 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINHAUS<br />
FRANZ HAHN<br />
WEINGÜTER PFALZ<br />
Kirchstraße 16, 76857 Albersweiler<br />
T: +49 6345 3421, www.weinhaus-franzhahn.de<br />
Kontakt: Martin Hochdörffer<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
400.000 (60 % weiß, 40 % rot)<br />
Martin Hochdörffer übernahm 2016<br />
das <strong>Wein</strong>haus Franz Hahn in Albersweiler<br />
und richtete es neu aus:<br />
Wo es ihm notwendig erschien, begann er zu<br />
»entstauben und die Grätsche zwischen Tradition<br />
und Moderne zu wagen«. Bewusst entschied<br />
sich der Winzer, keine eigenen <strong>Wein</strong>berge<br />
zu bewirtschaften, sondern die Trauben von<br />
Bekannten und Verwandten zu verarbeiten,<br />
damit er sich auf das fokussieren kann, was<br />
ihm das Wichtigste ist: <strong>Wein</strong> zu erzeugen.<br />
Gleich vier trockene Spätlesen wurden zur<br />
Verkostung angestellt, die viel Klassik, Saft<br />
und Geschmack bieten – zum sehr fairen Tarif!<br />
90 2022 Chardonnay Spätlese trocken<br />
Kräftiges Gelb mit goldenen Anklängen. Reife Aprikose,<br />
Honigwaffel, Karamell, kandierte Haselnüsse. Eine Spätlese,<br />
die ihren Namen verdient, mit Substanz und Struktur, die<br />
reife Gelbfrucht wird von lebendiger Säure transportiert, feine<br />
zitrische Herbe als Kontrast. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
90 2023 Chardonnay Spätlese trocken<br />
Reife Aprikose und Birne, gelbe Blüten, Trockenblumen,<br />
Popcorn, gebratener Mais, nasses Hanfseil. Kräftiger Bau,<br />
vollmundig und saftig am Gaumen mit süßlicher Aprikose<br />
als Fruchtbeitrag, feiner Würze, griffiger Phenolik und feinem<br />
Säurefaden, der auch für Länge sorgt. 13 Vol.-%, DV, €<br />
89+ 2023 Riesling Spätlese trocken<br />
Klassische Riesling- und Spätlesenase mit vollreifem Pfirsich<br />
und auch Aprikose, Blütenhonig, Kandiszucker, ein<br />
Hauch Petrol. Der kräftige Bau wird von einer frischen, feinen<br />
Säureader durchzogen, saftige Gelbfrucht, etwas<br />
Grapefruit sorgt für Frische. 12 Vol.-%, DV, €<br />
89 2023 Grüner Veltliner trocken<br />
Mittelkräftiges Gelb, leicht brenzliger Duft mit getrockneten<br />
Sonnenblumen, Heu, reifer Gelbfrucht, Kandiszucker,<br />
etwas Malz. Kräftiger Bau, die stoffige Fülle wird von einer<br />
Prise Kohlensäure belebt, die honigsüße Gelbfrucht von ein<br />
wenig Guave und Grapefruit begleitet. 13 Vol.-%, DV, €<br />
89 2023 Grauburgunder Spätlese trocken<br />
Spätlese-Gelb im Glas, vollreife Birne und kandierte Walnüsse,<br />
gelbe Pflaume, Aprikosentarte, reife Aprikosenhaut.<br />
Zeigt Fülle und Schmelz auf weichem Hintergrund, die reife<br />
Säure ist eingebunden, ein Spritzer Kohlensäure belebt, harmonisch<br />
abgerundet. 13 Vol.-%, DV, €<br />
89+ 2021 »Linemops« Cuvée trocken<br />
SY/CS/ME<br />
Fruchtige, leicht süßliche Beerigkeit in der Nase mit Brombeeren,<br />
Pflaume und auch Blaubeerenkompott. Im kräftigen<br />
Bau wird die Fruchtsüße von reifer, tragender Säure begleitet,<br />
die auch Noten von Brombeere transportiert, saftiger<br />
Gerbstoff, leicht herbes Finale. 13 Vol.-%, DV, €<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
363
WEINGUT<br />
HAMMEL<br />
<strong>Wein</strong>straße Süd 4, 67281 Kirchheim<br />
T: +49 6359 86401, www.weinhammel.de<br />
Kontakt: Christoph Hammel, Markus Nordhorn,<br />
Andreas Lorenz<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8–18.30 Uhr, Sa 9–18 Uhr,<br />
So 13–16 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 1.066.700 (45 % weiß, 20 % rot,<br />
30 % Rosé, 2 % süß, 3 % Schaumwein)/45 ha<br />
Pünktlich zum 300-jährigen Jubiläum<br />
des <strong>Wein</strong>guts in Kirchheim an der<br />
<strong>Wein</strong>straße hat 2023 ein Führungswechsel<br />
stattgefunden: Christoph und Martin<br />
Hammel haben die Leitung an Markus Nordhorn<br />
und damit an die neunte Generation<br />
übergeben. Ihm zur Seite stehen Phillip Merk<br />
und Kellermeister Til Rothenberger. Stilistisch,<br />
so betonen sie, solle nichts »mit der<br />
Brechstange« verändert werden, auch die ältere<br />
Generation steht noch beratend bei. Und<br />
auch die <strong>Wein</strong>berge werden weiterhin mit<br />
Kompost aus Trestern und Pferdemist vom<br />
hauseigenen Reiterhof gedüngt.<br />
92+ 2023 »Intense« Cabernet Blanc trocken<br />
Im Duft Kieselgestein bei vorhandener Mirabellenaromatik mit<br />
einer feinen Note, die an weiße Blüten erinnert. Vollmundig, bei<br />
jugendlicher Frucht, die deutlich nach Zitrus schmeckt, platziert<br />
er sich sofort eindrucksvoll am Gaumen. Gut dazu passt<br />
eine leicht bittere Tendenz, die den <strong>Wein</strong> zum perfekten Speisenbegleiter<br />
macht. Nachhaltig. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2023 »Tage wie diese« Riesling trocken<br />
Einladender, fruchtiger Rieslingduft mit Pfirsich, Mirabelle<br />
und roter Apfelaromatik. Ausgesprochen lebhaft und elegant<br />
das Spiel am Gaumen. Saftig und ausdrucksstark mit frischer<br />
Frucht. Wie bei einem guten Fruchtbonbon wird dem Gaumen<br />
spaßig eine lange Verweildauer präsentiert. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
91 2022 »Vom Goldberg« Bissersheim<br />
Goldberg Sauvignon Blanc trocken<br />
Bereits im Duft ist erkennbar, dass hier gut gereifte Trauben<br />
fachmännisch gekeltert wurden. Alles fein, gestützt von Mineralität.<br />
Das Mundgefühl ist saftig bei mittelkräftig gebautem<br />
Körper. Tragendes Säuregerüst, beeindruckendes Spiel.<br />
Sehr gute Länge. 13 Vol.-%, DV, € €<br />
91 2023 »Der mit dem Rosé tanzt« trocken<br />
CS/PN/CD/CC/CI<br />
Ein sattes Orange mit himbeerfarbigen Reflexen dominiert<br />
das Aussehen im Glas. Recht zart ist die anklingende<br />
Frucht im Geruch, die von dezenten Himbeeraromen und<br />
auch reifen Erdbeeren transportiert wird. Gar nicht schlank<br />
der Auftritt am Gaumen, ganz ohne Zurückhaltung spielt<br />
hier stimmige Säure mit der Frucht. Hier neidet die Nase<br />
dem Gaumen. 14 Vol.-%, DV, €<br />
92 2020 Kleinkarlbach Herrenberg<br />
Spätburgunder trocken<br />
Ein kräftiges Rubinrot mit dunklen Reflexen zeigt sich im Glas.<br />
Die Aromatik im Duft erfreut sofort mit einer perfekten Harmonie<br />
von Beerenfrucht und Holz. Auch etwas Kirschfrucht<br />
begleitet den stimmigen Reigen. Komplex, jedoch gar nicht<br />
überextrahiert, ein sehr gut vinifizerter Spätburgunder, der<br />
mit einer vielversprechenden Tanninstruktur noch einige<br />
Jahre erfreuen wird. 14 Vol.-%, DV, €€€<br />
91 2023 »New Chicks on the Block - Diamond<br />
Edition« Cuvée trocken CB/STG<br />
90 2023 »Intense« Sauvignon Blanc trocken<br />
90 2023 »Als wär's ein Stück vom Himmel«<br />
Cuvée trocken GS/GV/SÄ/TR/MM<br />
90 2023 »Herz aus Gold« Chardonnay<br />
trocken<br />
90 2023 »Rock me Amadeus« Sauvignon<br />
Blanc & Grüner Veltliner trocken SB/GV<br />
90 2022 »Tonneau« Portugieser trocken<br />
364 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
HANEWALD-<br />
SCHWERDT<br />
WEINGÜTER PFALZ<br />
Pochelstraße 37, 67098 Bad Dürkheim<br />
T: +49 6322 63206, www.hanewald-schwerdt.de<br />
Kontakt: Thomas Hanewald<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–12 Uhr und 13–18 Uhr,<br />
Sa 9–17 Uhr und nach Vereinbarung<br />
Hektar: 28 ha, Anbauweise: in Umstellung<br />
Elegante Rieslinge, kraftvolle kalkmineralische<br />
Spätburgunder, <strong>Wein</strong>e mit viel<br />
Potenzial: Die Cousins Thomas Hanewald<br />
und Stephan Schwerdt haben in den vergangenen<br />
Jahren viel geleistet, um das Dürkheimer<br />
Familienweingut nach vorne zu bringen.<br />
Ein Leitgedanke ist dabei, dem jeweiligen<br />
Terroir volle Geltung zu verschaffen. Die beiden<br />
Riesling- und Spätburgunderspezialisten<br />
bleiben sich auch in diesem Jahr treu, überraschen<br />
uns aber mit einem Sauvignon Blanc<br />
vom »Kalkriff«, der mit seiner Salzigkeit geradezu<br />
danach verlangt, zu Meeresgetier getrunken<br />
zu werden.<br />
92 2023 »Kalkriff« Sauvignon Blanc trocken<br />
Ausgesprochen intensiver Duft nach Schwarzer Johannisbeere<br />
und Johannisbeerblättern. Auch Grasschnitt. Rund<br />
und dennoch säurefrisch präsentiert sich der <strong>Wein</strong> im Mund.<br />
Im Abgang kommen salzige, mineralische Anklänge auf. Ein<br />
Best Buy! 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
91 2021 Leistadt Herrenmorgen Riesling<br />
trocken<br />
Kräuterfrisch duftet dieser Riesling im Glas, dabei auch<br />
etwas geriebener Apfel und grüne Birnenfrucht. Knackigfrisch<br />
auch die Säurestruktur zum Auftakt am Gaumen.<br />
Saftig und sehr lebendig in der Gaumenmitte, spielerisch<br />
im langen Abgang. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
90 2023 »Kalkriff« Riesling trocken<br />
Reife, pürierte Aprikose, <strong>Wein</strong>bergpfirsich und auch etwas<br />
weiße Blüte lassen sich riechen. Die Struktur am Gaumen ist<br />
fein und klar. Eine großartige Fülle, gepaart mit feiner Säurestruktur<br />
und Mineralität bietet den Rahmen am Gaumen.<br />
13 Vol.-%, DV, €<br />
92+ 2020 Leistadt Herzfeld Spätburgunder<br />
trocken<br />
Ein aromatischer, sortentypischer Duft: Neben Räucherspeck<br />
und Brombeerfrucht finden sich Aromen von Kalkstein.<br />
Im Mund entfaltet sich eine reiche Beerenaromatik,<br />
begleitet von reifer Gerbstoffqualität. Alles fügt sich gut zu<br />
einem harmonischen Ganzen. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2020 »Kalkriff« Spätburgunder trocken<br />
Sehr schön der Duft Roter Johannisbeeren und reifer Brombeeren<br />
in der Nase. Am Gaumen zeigt »Kalkriff« viel Biss bei<br />
gut eingebundenen Gerbstoffen. Die an Kalkstein erinnernde<br />
Mineralität wird begleitet von einer stimmigen Säurestruktur.<br />
13,5 Vol.-%, NK, €€<br />
92 2017 »Zweihänder« trocken CS/ME/CF<br />
Im Duft findet man Aromen von Hefe, Himbeeren und Brombeeren,<br />
aber auch eine Note wie von Garrigue-Kräutern. Im<br />
Mund ist der <strong>Wein</strong> fruchtig-beerig und kraftvoll von einer dezenten<br />
Alkoholsüße begleitet. Junges Tannin und belebende<br />
Säure sorgen für Spannung und Länge. 14 Vol.-%, NK, €€€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
365
WEINGUT<br />
HELLMER<br />
Meckenheimer Straße 1,<br />
67435 Neustadt an der <strong>Wein</strong>straße<br />
T: +49 6321 66027, www.hellmer-wein.de<br />
Kontakt: Tim Hellmer<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Flaschen/Hektar: 106.700 (65 % weiß, 30 % rot,<br />
10 % Rosé)/10 ha<br />
Anbauweise: in Umstellung<br />
Seit dem Generationswechsel im Jahr<br />
2020 lenkt Tim Hellmer die Geschicke<br />
im Keller. Das Gut wurde bereits im<br />
Jahr 1703 in der Ortschronik erwähnt und<br />
befindet sich in Umstellung auf biologischen<br />
<strong>Wein</strong>bau. Es verfügt mit dem Königsbacher<br />
Ölberg, dem Ruppertsberger Nußbien und<br />
der Gimmeldinger Meerspinne über hochwertige<br />
Lagen, auf denen unter anderem die<br />
Trauben für geschmeidige, charaktervolle<br />
Burgunder und Rieslinge wachsen. Sehr gut<br />
gefallen hat uns auch der griffige Auxerrois,<br />
der bei vielen Gelegenheiten eine gute Figur<br />
macht. Wir gratulieren zum zweiten Stern!<br />
92 2023 Ruppertsberg Riesling trocken<br />
Rauchig-mineralischer Duft, heißer Stein, Kumquats, Limonenschale<br />
und schwarze Walnuss. Am Gaumen mit animierender<br />
Säure, pikante Zitrusfrüchte zeigen sich, erneut mineralische<br />
Elemente, zupackend, saftig, macht Spaß, eignet<br />
sich auch prima zum Essen. 12 Vol.-%, DV, €<br />
92 2022 »Reserve« Chardonnay trocken<br />
Duft nach Rauch und etwas Vanille, Noten vom Holzausbau,<br />
Brioche, reifer Apfel, etwas Mandel, burgundische Art. Am<br />
Gaumen mit belebender Säure, grüner Apfel, etwas Rauch,<br />
Haselnuss, zarte Phenole, feine Kräuter, elegantes, langes<br />
Finale. 13 Vol.-%, DIAM, €€<br />
92 2022 Königsbach Ölberg Riesling trocken<br />
Würziger Duft nach pikanten Zitrusfrüchten, Orangenabrieb,<br />
Limonenzeste, etwas weißer Pfeffer, dazu Minze. Am Gaumen<br />
mit lebendiger Säure, zupackend, mineralisch grundiert,<br />
erneut Zitrusfrüchte, klare, direkte Art, gute gastronomische<br />
Eignung. 13,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
91 2022 Ruppertsberg Nußbien Riesling<br />
trocken<br />
Duft nach reifen gelben Früchten, reifer Pfirsich, dazu auch<br />
Zitrusfrüchte, rote Grapefruit, feiner Rauch sowie ein Hauch<br />
Vanille. Am Gaumen mit einer lebendigen Säure, erneut reife<br />
Zitrusfrucht, etwas Papaya, druckvoll und satt, hat eine<br />
gute Länge. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />
91 2023 Auxerrois trocken<br />
Roter Apfel, frische Apfelschale, Quitte, feine Kräuter, Klee,<br />
zart und anregend, nasser Kieselstein. Am Gaumen mit gut<br />
eingepasster Säure, geschmeidig und griffig, dezente Mineralität,<br />
frische Kräuter, Granny Smith, Glaskirschen, gute<br />
Trinkigkeit. 11,5 Vol.-%, DV, €<br />
90 2023 Grauburgunder trocken<br />
Duft nach floralen Noten, reifer Apfel, blonder Tabak, schöne<br />
Würze, etwas Mandel und Haselnuss. Am Gaumen mit einer<br />
eher verhaltenen Säure, helle Früchte, dazu erneut Mandel,<br />
Haselnuss, gut zugänglich, kulinarisch vielseitig einsetzbar.<br />
12 Vol.-%, DV, €<br />
366 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER PFALZ<br />
WEINGUT<br />
SCHLOSS JANSON<br />
Schlossweg 8, 67278 Bockenheim an der <strong>Wein</strong>straße<br />
T: +49 6359 4148, www.schloss-janson.de<br />
Kontakt: Kurt Janson<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo und Di 8–12 Uhr, Mi bis Fr 8–17 Uhr,<br />
Sa 10–17 Uhr.<br />
Flaschen/Hektar: 133.300 (60 % weiß, 20 % rot,<br />
19 % Rosé, 1 % Schaumwein)/25 ha<br />
Anbauweise: in Umstellung<br />
Die Familie Janson bewirtschaftet seit<br />
sechs Generationen das Schlossgut<br />
der ehemaligen Emichburg am nördlichsten<br />
Punkt der Deutschen <strong>Wein</strong>straße, diverse<br />
Lagen in und um Bockenheim mit kalkhaltigen<br />
Löss- und Lehm-Kiesel-Böden, die<br />
sich nun in Umstellung zum biologischen Anbau<br />
befinden. Vor drei Jahren stellten Kurt<br />
und Sarah Janson erstmals ihre <strong>Wein</strong>e im <strong>Guide</strong><br />
vor, kurz darauf vergaben wir zwei Sterne –<br />
wohlverdiente, das zeigt die diesjährige Kollektion<br />
mit ihren harmonischen, fein abgestimmten<br />
<strong>Wein</strong>en wie dem aromatischen, kulinarischen<br />
Auxerrois.<br />
91 2022 »vom Hassmannsberg« Bockenheim<br />
Chardonnay trocken<br />
Holzwürze im Duft, Röstnoten, Popcorn, dunkles Karamell,<br />
Quitte, Birne, Ananas und getrocknetes Heu, Gesteinsmehl.<br />
Schlank am Gaumen und im Alkohol, betont trocken, nahtlos<br />
eingefügte Säure, cremig, Karamell, mittlere Extraktdichte,<br />
feine Salzigkeit, griffiges Tannin, grüne Walnuss.<br />
11,5 Vol.-%, DV, €€<br />
90+ 2023 Bockenheim Chardonnay trocken<br />
Feinduftig, reife Birnen, frische Mango, Ananas, dezent<br />
kräutrige Würze, Thymian, Salbei, weiße Blüten. Am Gaumen<br />
vollmundig und mit Schmelz, saftige Säurestruktur,<br />
sonnenverwöhnte, reife gelbe Frucht, feine Würze, die ins<br />
lange Finale trägt, als Solist und gut bei Tisch.<br />
13 Vol.-%, DV, €<br />
90 2023 Bockenheim Riesling trocken<br />
Fruchtiger, einladender Duft, grüner Apfel, Aprikosen, Nektarine,<br />
ein Hauch frische Zitrusfrucht, Wiesenkräuter. Am<br />
Gaumen schwungvoll und mit saftiger Frucht getragen von<br />
feiner Süße im Spiel mit reifer und gut integrierter Säure,<br />
ein zugänglicher Riesling für jede Gelegenheit.<br />
12 Vol.-%, DV, €<br />
90 2023 Bockenheim Auxerrois trocken<br />
Duftige Nase, in der sich Mandarinen, Mango, Birnenkompott<br />
mit Zimt und Piment verbinden, gelbe Blüten, Kamille, Löwenzahn.<br />
Am Gaumen weich gebaut und in einer perfekten<br />
Balance von saftiger Frucht, reifer Säure und gekonnter<br />
Holzwürze, geschmeidig und in sich stimmig. 13 Vol.-%, DV, €<br />
90 2023 Bockenheim Spätburgunder Blanc<br />
de Noir feinherb<br />
Roségold im Glas, Rote Johannisbeeren, Himbeeren, Heidelbeeren,<br />
rote Kirschen, getrocknete Minze, Salbei. Am Gaumen<br />
mit Schmelz, merkliche Süße mit klarer Frucht und frischem<br />
Säurefluss, der in einem würzigen Finale endet. Ein<br />
herrlicher sommerlicher Aperitif. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
91+ 2022 »aus dem Vogelsang« Bockenheim<br />
Spätburgunder trocken<br />
Fein und dicht im Duft, dezent kalter Rauch, rote Kirschen,<br />
Waldbeeren, Hagebuttenschalen, frischer Tabak. Am Gaumen<br />
mit guter Substanz und Kraft, feinkörniges Tannin, reife<br />
feine Säurestruktur, klare saftiger Frucht, dicht, schöne Länge<br />
und mit Potenzial. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
367
WEINGUT<br />
JÜLG<br />
Hauptstraße 1, 76889 Schweigen-Rechtenbach<br />
T: +49 6342 919090, www.weingut-juelg.de<br />
Kontakt: Werner und Johannes Jülg<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 10–12 Uhr und 13–17 Uhr,<br />
Sa 10–15 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 200.000 (65 % weiß, 35 % rot)/25 ha<br />
Anbauweise: in Umstellung<br />
Werner und Johannes Jülg haben<br />
wieder ein furioses Jahrgangsduo<br />
im Keller: Die Weißweine aus<br />
2023 weisen die von diesem Betrieb bestens<br />
bekannte Konzentration auf, aber sie sind<br />
deswegen keine Extraktmonster ohne Frucht<br />
und Seele. Das Spätburgunder-GG aus dem<br />
Kammerberg gehört zu den besten deutschen<br />
Pinots des Jahrgangs 2022. Da die Parzelle<br />
(die offiziell Teil des Schweigener Sonnenbergs<br />
ist) über der Landesgrenze im Elsass<br />
liegt, darf nur das Kürzel »KB« auf dem Etikett<br />
stehen. Aber was ficht <strong>Wein</strong>e dieser Couleur<br />
schon der Amtsschimmel an?<br />
95 2023 Schweigen Sonnenberg<br />
Weißburgunder GG<br />
Holzwürze im Duft, weißer Nougat, Vanille, Röstnoten, sonnenverwöhnter<br />
Pfirsich, Mandarine, gelber Apfel, Salbei,<br />
Lorbeer, dezent Rauch. Am Gaumen dicht und druckvoll, mineralisch<br />
salzig begleitend zum cremigen Fond, feingliedrige<br />
Säure, feinkörnige Phenolik, Langstreckenläufer.<br />
13 Vol.-%, NK, €€€<br />
94+ 2023 »Opus-Oskar« Chardonnay trocken<br />
Kühl, präzise und marginal reduktiv im Duft. Es folgen gelber<br />
Pfirsich, Steinobst, ein Hauch von Gewürzelke und Haselnuss.<br />
Am Gaumen trägt eine gute Säure sowohl die feine<br />
Phenolik als auch die komplexe, konzentrierte Frucht. Langer<br />
Nachhall. Braucht viel Zeit. 13 Vol.-%, NK, €€€€<br />
94 2023 Rechtenbach Pfarrwingert<br />
Chardonnay Erste Lage trocken<br />
Tief und frankophil im ersten Duft: Limettenmelisse, Veilchen,<br />
reife gelbe Frucht, Feuerstein und nasser Kalk. Am<br />
Gaumen dosierte Kraft, präzise, bei reifer gelber Frucht und<br />
feiner Holzwürze. Alles fein balanciert von inspirierender<br />
Säure. Langer Nachhall. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
93 2023 Rechtenbach Pfarrwingert<br />
Weißburgunder Erste Lage trocken<br />
Die Nase präsentiert sich mit feiner Reduktion, edlen Düften<br />
von rosa Pfirsich, Limettenmelisse und dem Hauch einer<br />
jungen Haselnuss. Am Gaumen auch Weihrauch, reife gelbe<br />
Frucht, die von gut eingebundener Säure begleitet wird. Saftigkeit<br />
und feine Phenolik begleiten den mineralischen, langen<br />
Nachhall. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
98 2022 »KB« Schweigen Sonnenberg<br />
Spätburgunder GG<br />
Duftig: Kirsche und Tomatengrün, Milchschokolade, Himbeere,<br />
Leder, Kräuter. Im Mund entfaltet sich ein enormer<br />
Tannindruck, ein mehliger, feiner, reifer Gerbstoff, der von<br />
saftiger Säure und intensiver Kalkmineralik gekontert wird,<br />
tief und vibrierend, aber auch mit finessereichen Zwischentönen,<br />
enorm jung. 13 Vol.-%, NK, €€€€<br />
94 2022 »WB« Schweigen Sonnenberg<br />
Spätburgunder Erste Lage trocken<br />
Die Nase ist hoch elegant, Brombeerfrucht, Sauerkirsche,<br />
Kräuterwürze, Gesteinsmehl und etwas Reduktion. Am Gaumen<br />
zunächst fast puristisch und dann doch so komplex in<br />
Frucht, Säure und innerer Spannung, feine Gerbstoffqualität.<br />
Lang und bedeutend. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
368 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER PFALZ<br />
WEINGUT<br />
KASSNER-SIMON<br />
Am Musikantenbuckel 7, 67251 Freinsheim<br />
T: +49 6353 989320, www.kassner-simon.de<br />
Kontakt: Thomas Simon<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Sa 14–18 Uhr, So 10–12 Uhr<br />
und nach tel. Vereinbarung<br />
Flaschen/Hektar: 133.300 (70 % weiß, 10 % rot,<br />
10 % Rosé, 1 % süß, 9 % Schaumwein)/21 ha<br />
Als ihren Schatz bezeichnet Familie<br />
Kassner-Simon ihre 26 Hektar <strong>Wein</strong>berge<br />
rund um Freinsheim, insbesondere<br />
die Lagen Musikantenbuckel, Oschelskopf<br />
und das Schwarze Kreuz liegen ihr am<br />
Herzen. Die höchst verschiedenen Bodentypen<br />
bieten den zahlreichen weißen wie roten<br />
Rebsorten ideale Voraussetzungen. Wir konnten<br />
<strong>Wein</strong>e aus drei Jahrgängen verkosten, und<br />
die haben uns einmal mehr mit ihrer niveauvollen<br />
Balance überzeugt – der kraftvolle<br />
2021er Spätburgunder ebenso wie die trockene<br />
Riesling-Spätlese aus dem Jahrgang 2022<br />
mit ihrer vielschichtigen Aromatik.<br />
91 2023 Chardonnay & Weißburgunder tr.<br />
Ausdrucksstarker Duft zweier Burgundersorten. Der Chardonnay<br />
duftet nach Birne und Melone, während der Weißburgunderanteil<br />
mit frischer Kräuterigkeit und dezenten Hefezopfnoten<br />
punktet. Spritzig-frisch und saftig bei reichem Aromenspektrum<br />
überzeugt der <strong>Wein</strong> auch am Gaumen. Eine quirlige<br />
Säure, verwoben mit Frucht, begleitet spielerisch auch noch<br />
den herzhaften Abgang. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2022 Freinsheim Auf dem vorderen Groß<br />
Riesling Spätlese trocken<br />
Eine duftig-tiefgründige Aromatik zeigt dieser Riesling im Geruch.<br />
Die vorhandene Mineralität, angereichert mit reichlich<br />
Frucht, sorgt für ein spannendes Zusammenspiel, bei dem<br />
Pfirsichnoten, reife, frische Apfelfrucht und exotische Grapefruit<br />
punkten. Komplex, mit mineralisch-fruchtiger Ausprägung,<br />
dann ganz positiv das Zusammenspiel der Aromen am<br />
Gaumen. Ausgesprochen nachhaltig. 13 Vol.-%, NK, €€<br />
90 2022 Freinsheim im Tal<br />
Weißer Burgunder trocken<br />
Zarte Orangenschale und frische Gartenkräuterwürze strömen<br />
animierend duftig aus dem Glas. Kompakt und fruchtigherb<br />
dann der Eindruck am Gaumen. Besonders schön die<br />
lebendige Säure, die die exotisch-kräuterige Aromatik sehr<br />
gut begleitet. Nachhaltig. 14 Vol.-%, NK, €€<br />
90 2023 Freinsheim Oschelskopf Riesling tr.<br />
Dezent der Duft, der von reifen Stachelbeeren, Aprikose und<br />
ganz exotisch von Mango und etwas Sternfruchtaromen profitiert.<br />
Sehr saftig und frisch der Eindruck am Gaumen. Die<br />
rassige Säure paart sich stimmig mit den erwähnten Früchten.<br />
Unkomplizierter, feiner Trinkspaß bei mittelkräftigem<br />
Nachhall. 12 Vol.-%, DV, €€<br />
92 2021 Freinsheim Im Tal Spätburgunder tr.<br />
Viel beerige Frucht, feine Eichenholzwürze und auch Trockenkräuter<br />
bieten ein harmonisches Ambiente im Duft. Dazu<br />
auch noch ganz dezent Räucherspeck. Bereits offen, jedoch<br />
durch die vorhandenen Gerbstoffe auch noch mit Potenzial<br />
ausgestattet, offeriert dieser Spätburgunder am Gaumen viel<br />
Frucht von der Schwarzkirsche und auch reichlich reife Brombeeren.<br />
Viel Länge und Kraft im Finale. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
91 2021 »Kostbar« Cuvée trocken ME/CF/CS<br />
Ein beinahe dichtes, dunkles Bordeauxrot lässt erahnen,<br />
dass hier beispielsweise Rebsorten wie Cabernet Sauvignon<br />
oder auch Merlot bei der Vinifizierung im Spiel waren. Mineralität,<br />
dunkle Waldbeerenfrucht und dezenter Holzeinsatz<br />
bilden mit positiver Gerbstoffpräsenz das Gerüst dieser Cuvée.<br />
Daneben ganz diffus auch nasser Waldboden. Gute Länge<br />
im Abgang. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
369
WEINGUT<br />
KNIPSER<br />
Hauptstraße 47, 67229 Laumersheim<br />
T: +49 6238 742, www.weingut-knipser.de<br />
Kontakt: Familie Knipser<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 10–12 Uhr und 14–18 Uhr,<br />
Sa 10–16 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 666.700 (50 % weiß, 50 % rot)/90 ha<br />
Im November 2023 zeichnete <strong>Falstaff</strong><br />
Werner Knipser für sein Lebenswerk aus.<br />
Während der 77-Jährige noch immer regelmäßig<br />
im <strong>Wein</strong>berg anzutreffen ist, führen<br />
sein Bruder Volker und sein Sohn Stephan das<br />
Werk fort. Naturgemäß stehen Riesling und<br />
Burgundersorten im Fokus, doch der Betrieb<br />
war schon immer auch innovationsfreudig:<br />
So kamen früh Syrah, Cabernet und Merlot in<br />
die Laumersheimer <strong>Wein</strong>berge. Der jüngste<br />
Zugang ist Petit Manseng, die weiße Sorte des<br />
Jurançon, von der sich die Knipsers erhoffen,<br />
unter Global-Warming-Bedingungen den Botrytiswein<br />
retten zu können. Tipp!<br />
95 2020 Chardonnay*** trocken<br />
Ein Duft von ausgeprägt süßem Mais mit einer gut integrierten<br />
Holzkomponente. Im Mund zeigt das Dreieck aus Säure,<br />
Schmelz und Stoffigkeit eine makellose Balance. Die Anmutung<br />
ist insgesamt noch kompakt und verschlossen – ein<br />
Ausdruck von großer, saftig zusammengehaltener Fülle ist<br />
im Werden. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
95 2019 »Réserve« Chardonnay trocken<br />
Komplex im Duft: Mandel, Hefe, Feuerstein, ein Hauch Menthol,<br />
etwas Holz. Im Mund hat der <strong>Wein</strong> eine noch komplett<br />
verschlossene Dichte und Tiefe. Feste Säure trifft auf eine<br />
Körperkraft, die sich eben gerade nicht vom Alkohol speist,<br />
sondern aus Extraktreichtum und Aromenpotenzial.<br />
13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
96 2019 »RdP« Spätburgunder trocken<br />
Zunächst rauchig im Duft, dann beerig, komplex, ein purer<br />
Pinot, Preiselbeere, Kirsche. Ein ultrafeiner Gerbstoff kleidet<br />
den Gaumen aus, saftig unterlegt, zart mineralisch getönt,<br />
von einem archetypisch feinen und zugleich lebendigen Säurenerv<br />
erfrischt. Blutjung. 13,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />
95 2020 Großkarlbach Im Grossen Garten<br />
Spätburgunder GG<br />
Feinwürzig im Duft, Nelke, Zimt, getrocknete Minze, Wacholder,<br />
Schlehe, Sauerkirschen, Waldbeeren, Zartbitterschokolade.<br />
Am Gaumen mit schöner und eleganter Spannung, feiner<br />
Säurenerv mit Zug, kerniger, reifer Gerbstoff, engmaschig<br />
und nicht dominant, frisch und saftig mit Potenzial.<br />
13,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />
93+ 2020 »Cuvée X« trocken ME/CS/CF<br />
Noch stark vom Ausbau geprägt: schokoladiges, rauchiges<br />
Neuholz und eine Note wie von Buttercremeschnitte. Dazu<br />
Kräuterwürze und eine Frucht von Schwarzkirsche und Cassis.<br />
Im Mund hat der <strong>Wein</strong> einen saftigen Auftakt, eine nuancierte,<br />
süße Frucht und ein feinkörniges, kultiviertes Tannin.<br />
14 Vol.-%, NK, €€€<br />
94 2023 »Petit Doux« Petit Manseng<br />
Duft nach Blütenhonig, kandierter Pfirsich, getrocknete Aprikose,<br />
Süßholz, feine Würze. Am Gaumen mit wohltemperierter<br />
Säure und konzentrierter Stoffigkeit, dicht gewoben,<br />
Pfirsichnektar, süße Minze, Quittengelee, sehr griffig und<br />
lang, im Stil halb Sauternes, halb Auslese.<br />
10 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
370 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER PFALZ<br />
WEINGUT<br />
KNÖLL & VOGEL<br />
Klingweg 3, 76887 Bad Bergzabern<br />
T: +49 6343 1246, www.knoell-vogel.de<br />
Kontakt: Nicole und Sandra Vogel<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Do 9–12 Uhr und 14–18 Uhr,<br />
Fr 9–18 Uhr, Sa 9–13 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 1.000.000/78 ha<br />
Das Familiengut im Bad Bergzaberner<br />
Land ist in wenigen Generationen<br />
von vier auf heute 78 Hektar Rebfläche<br />
gewachsen. Neben Manfred »Big Boss«<br />
Vogel tragen heute die beiden Töchter die Verantwortung.<br />
Sandra Vogel hat einen für Pfälzer<br />
Verhältnisse ganz eigenen Stil, ihre <strong>Wein</strong>e<br />
besitzen immer spürbare Restsüße, aber eben<br />
auch Frische und Säure. Gegenüber den Vorjahren<br />
hat sie sich noch gesteigert und zeigt ihr<br />
Händchen für Muskateller, den sie dieses Jahr<br />
in einer außergewöhnlichen Cuvée mit Riesling<br />
präsentiert: unser Tipp – und ein preiswerter<br />
Hochgenuss!<br />
90 2023 Riesling & Muskateller trocken RR/GM<br />
Sehr interessant und blütenreich der Duft dieser Rebsortenkombination.<br />
Feine Wildrose, angereichert durch das Aroma<br />
Schwarzer Johannisbeeren, verzaubert im Duft. Sehr frisch<br />
begleitet dann der Rieslinganteil säurefrisch und saftig die<br />
Muskatellertrauben am Gaumen. Der bleibt lange am Gaumen<br />
bei insgesamt expressiver Ausrichtung.<br />
12,5 Vol.-%, DV, €<br />
90 2023 Gelber Muskateller trocken<br />
Immer wieder bringt die Pfalz diese duftigen Gelben Muskateller<br />
hervor, die so viel Spaß beim Riechen bereithalten. Zuerst<br />
Schwarze Johannisbeere im Duft, gefolgt von reicher<br />
Exotik wie Mango, Papaya und rosa Grapefruit. Viel Saftigkeit<br />
am Gaumen, gepaart mit reichlich Säurefrische. Das<br />
sortentypische Aromenspiel hallt lange nach.<br />
12,5 Vol.-%, DV, €<br />
90 2023 Chardonnay trocken<br />
Sehr schön, die dezente Aromatik von frisch aufgeschnittener<br />
Ananas, Mandarine und Zitronenmelisse im Duft. Beschwingt<br />
und leicht, dann der sehr stimmige Eindruck am<br />
Gaumen. Besonders hervorzuheben ist die Saftigkeit, die<br />
leichtfüßig den Trinkspaß begleitet. Das Finale hinterlässt<br />
einen nachhaltigen Eindruck. 13 Vol.-%, DV, €<br />
90 2023 »Fumé« Sauvignon Blanc trocken<br />
In der Farbe zeigt der <strong>Wein</strong> ein helles bis mittelkräftiges<br />
Goldgelb. Zart duftend, schlägt er eine Brücke zu den <strong>Wein</strong>en<br />
der Loire, die neben Noten von Feuerstein oft insgesamt<br />
eher einen zarten Duft verströmen. Mittelkräftig am Gaumen<br />
macht er Spaß durch eine ganz eigene Ausgewogenheit.<br />
Ein Schwänzchen Restsüße dient ebenfalls der Harmonie.<br />
Mittelkräftiges Finale. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
90 2022 »Sagenhaft« Cuvée trocken CS/ME/PN<br />
Ein leuchtendes, dunkles Violettrot mit schwarzen Reflexen<br />
zeigt der <strong>Wein</strong> im Glas. Sehr viel süße Kirschfrucht und etwas<br />
Schattenmorelle dominieren im Duft. Am Gaumen dann<br />
angenehm frisch und jugendlich bei viel Saftigkeit und Würze.<br />
Feinkörniges, jedoch kräftig vorhandenes Tannin bringt<br />
im Finale einen positiven Grip. 13,5 Vol.-%, DV, €<br />
89 2023 Gewürztraminer<br />
Erstaunlich verhalten und leise im Duft zeigt der <strong>Wein</strong> doch<br />
die rebsortentypischen Merkmale des Gewürztraminers. Rosenduft<br />
und anklingend auch getrocknete Apfelringe. Interessant<br />
auch der dezente Duft von Sonnenblumenkernen.<br />
Spürbar süß präsentiert sich der <strong>Wein</strong> am Gaumen. Hier<br />
schmeckt man Mandarinensaft und auch ein wenig kandierte<br />
Ananas. Mittlere Länge. 9,5 Vol.-%, DV, €<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
371
WEINGUT KRANZ<br />
Mörzheimer Straße 2, 76831 Ilbesheim<br />
T: +49 6341 939206, www.weingut-kranz.de<br />
Kontakt: Kerstin, Boris und Xaver Kranz<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Mi 8–12 Uhr, Do und Fr 8–12 Uhr<br />
und 14–18 Uhr, Sa 9–16 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 133.300 (70 % weiß, 25 % rot,<br />
5 % Schaumwein)/25 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Das <strong>Wein</strong>gut von Kerstin und Boris<br />
Kranz gehört seit über zwei Jahrzehnten<br />
zur Pfälzer Spitze, und jetzt<br />
kommt nochmal frischer Wind in die Bude,<br />
seitdem Sohn Xaver, gerade in Geisenheim diplomiert,<br />
mit anpackt. Auch der Neubau der<br />
Kellerei trägt dazu bei, die Fokussierung aufs<br />
Wesentliche voranzutreiben: Und so fanden<br />
wir bei der Verkostung gestochen scharfe Bilder<br />
dessen, was Riesling und Burgundersorten<br />
auf den Kalkböden der Kalmit und ihrer<br />
Nachbarlagen hervorbringen können. Superb<br />
ist auch der neue VDP.Prestige-Sekt, veredelt<br />
durch 36 Monate Hefelager.<br />
95 NV »Blanc de Noirs Prestige«<br />
brut nature<br />
Feindduftig, Brioche, frischer Brotteig, reifer Apfel, rote Beeren,<br />
dezent Lakritze und Piment. Am Gaumen mit Zug, knackige<br />
Säure wie ein Laserschwert, feines Mousseux, kompakte<br />
Körpermitte bei schlankem Bau, viel kalkige Würze im<br />
Finish und Nachhall, elegant und druckvoll, komplexer<br />
Trinkgenuss. 11,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
94+ 2023 Ilbesheim Kalmit<br />
Weißer Burgunder GG<br />
Noch verschlossen, feine Röstnoten, Apfelschale, Mirabellen,<br />
Orangen, Zimt, dezent mineralisch kreidig. Am Gaumen<br />
in sich stimmig und elegant, feine Phenolik ummantelt<br />
Schmelz und saftige Frucht, gut integrierte, belebende Säure,<br />
feine kreidige Mineralien, schöne Länge, mit Potenzial.<br />
13,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
94 2023 Ilbesheim Kalmit Riesling GG<br />
Man könnte an Goethe und Italien denken, wenn die Aromen<br />
von Zitronenblüten in die Nase steigen. Danach kommt die<br />
Pfalz, kräuterig, erdig. Am Gaumen buhlen die quicklebendige<br />
Säure und die kalkige Mineralik um die höchste Gunst, dabei<br />
ist Stil das Maß der Dinge. Schön. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
93+ 2023 »1G« Ilbesheim Westerberg<br />
Riesling trocken<br />
Mineralisch im Duft, Gesteinsmehl, Mirabellen, Quitten, Aprikosen,<br />
Salzzitronen, Melisse, Salbei, Orangenschale. Im<br />
Mund mit Spannung und elegant, puristisch, kreidige, salzige<br />
Mineralik, frische Frucht, feine Phenolik, feiner Säurenerv,<br />
dicht, mit Länge und Potenzial. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
92 2023 »RF« Arzheim Chardonnay trocken<br />
Röstnoten und Holzwürze im Duft, Karamell, weißes Nougat,<br />
Birnen, Honigmelone, Orangenschale, feine mineralische<br />
Würze. Am Gaumen mit Schmelz dennoch geradlinig<br />
ohne breit zu werden, Extraktdichte, mineralisch unterlegt,<br />
guter Holzeinsatz, kulinarisch vielseitig und noch jugendlich.<br />
13 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
93+ 2021 Ilbesheim Kalmit Spätburgunder GG<br />
Dezent im Duft, rote und schwarze Beerenfrucht, Kirschen,<br />
Zwetschgen, Lorbeer, blonder Tabak, dezent Rauch. Am Gaumen<br />
dicht und frisch, samtiger Gerbstoff, frische Säure, saftige<br />
Frucht, mineralisch, würziger Nachhall, kraftvoll und<br />
noch jugendlich. 13 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
372 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER PFALZ<br />
<br />
WEINGUT KREBS<br />
Großkarlbacher Straße 10, 67251 Freinsheim<br />
T: +49 6353 3149, www.weingut-krebs.eu<br />
Kontakt: Jürgen Krebs<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 10–12 Uhr und 14–18 Uhr, Sa<br />
10–16 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 120.000 (50 % weiß, 50 % rot)/20 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Seine Eltern führten noch einen Mischbetrieb,<br />
stellten aber 1989 komplett<br />
auf <strong>Wein</strong>bau und Eigenkelterung um:<br />
Auf dieser Basis hat Jürgen Krebs glänzend<br />
weitergearbeitet, mit großem Handwerk<br />
und mit viel »Bauchgefühl«. Seine <strong>Wein</strong>e<br />
spiegeln seine Persönlichkeit, sagt er selbst,<br />
sie müssen keine Trends setzen, sondern sollen<br />
ausdrucksstark und zeitlos sein. Seine<br />
Rieslinge wie seine Spätburgunder sprechen<br />
für sich. Faszinierend, wie dem Winzer mit<br />
Bodenhaftung Geschmackserlebnisse wie<br />
der 2022er Spätburgunder Auf dem mittleren<br />
Groß gelingen!<br />
92 2023 Herxheim Himmelreich Riesling<br />
trocken<br />
Feiner Apfelduft roter und gelbfleischiger Früchte dominiert<br />
in der Nase. Auch <strong>Wein</strong>bergpfirsich lässt sich riechen. Frisch,<br />
bei gutem Volumen präsentiert sich der <strong>Wein</strong> am Gaumen.<br />
Spielerisch, mit einer elegant wirkenden Säurestruktur versprüht<br />
er viel Harmonie und Trinkspaß. Sehr fein!<br />
13 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
92 2023 Chardonnay und Weissburgunder<br />
trocken CH/WB<br />
Hat bereits im Duft eine Menge zu bieten: Die Mineralität dieses<br />
Pfälzer <strong>Wein</strong>s mischt sich mit heimischen und exotischen<br />
Fruchtaromen. Ananas, Maracuja und Birne. Besonders<br />
saftig dann der Eindruck im Mund. Hier kontrastiert die<br />
Säure gekonnt die Geschmeidigkeit. Die Länge beeindruckt.<br />
12,5 Vol.-%, DV, €<br />
91 2023 »Kalkfels« Herxheim Riesling<br />
trocken<br />
Viel Kräuterwürze, Mirabellenfrucht, Teenoten und Mineralität<br />
vom nassen Stein prägen die komplexe Aromatik. Am<br />
Gaumen dann überbordende Saftigkeit bei ebenfalls spürbarer<br />
Mineralität. Aromen von Mango und getrockneten Apfelringen<br />
begleiten das Finale. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
94 2022 Freinsheim Auf dem mittleren Groß<br />
Spätburgunder trocken<br />
Der Duft dieses Spätburgunders präsentiert sich ausdrucksvoll<br />
und geschliffen mit Noten von Schlehe, Schwarzkirsche<br />
und frischen Mandeln. Hinzu kommt eine rauchige Komponente.<br />
Großartig dann das Geschmackserlebnis im Mund:<br />
burgundische Vielfschichtigkeit bei körnigem Tannin und<br />
langem Finale. 13,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
93 2022 »Glimmer« Freinsheim<br />
Spätburgunder trocken<br />
Aromen von schwarzer Süßkirsche, Holunder, Kaffeebohnen<br />
und gebrannten Mandeln im Duft. Am Gaumen dominiert<br />
eine jugendliche Fruchtigkeit mit Noten von Sauerkirsche<br />
und Röstaromen. Die noch robusten Gerbstoffe und jugendliche<br />
Säure prägen noch das Gesamtbild. Hat Potenzial!<br />
13,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />
92 2022 Herxheim Himmelreich<br />
Spätburgunder trocken<br />
Im Duft frische Brotkruste, Waldbeeren, Minze und Preiselbeeren,<br />
auch Kaffee. Am Gaumen ein reiches Spektrum roter<br />
und dunkler Beerenfrüchte, dazu ätherische Aromen<br />
nach Wiesenkräutern. Eine herzhaft erfrischende Säure bildet<br />
das Rückgrat für ein kraftvolles Finale.<br />
14 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
373
WEINGUT<br />
PHILIPP KUHN<br />
Großkarlbacher Straße 20, 67229 Laumersheim<br />
T: +49 6238 656, www.weingut-philipp-kuhn.de<br />
Kontakt: Lars Lander und Philipp Kuhn<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 10–12 Uhr und 13:30–17 Uhr,<br />
Sa 10–16 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 373.300 (50 % weiß, 40 % rot,<br />
5 % Rosé, 5 % Schaumwein)/45 ha<br />
Anbauweise: in Umstellung<br />
Sechs Volltreffer mit einer 94 als tiefster<br />
Note: Da darf man schon mal tief Luft<br />
holen. Beim Chardonnay bilden Säure<br />
und Gerbstoff ein so bissiges Extraktbündel,<br />
dass es einem fast den Atem verschlägt. Dann<br />
ist da aber auch wieder eine feine Geschmeidigkeit<br />
im Hintergrund. Bei den Rieslingen<br />
wiederholt sich das Wort »mineralisch« in der<br />
Beschreibung des Dufts, und jedes Mal ist eigentlich<br />
etwas anderes gemeint: die Anmutung<br />
schroffen Kalkgesteins beim Schwarzen<br />
Herrgott, Seide und Kreide beim Saumagen,<br />
etwas Mergeliges beim Kirschgarten. Und<br />
dann erst die Pinots!<br />
96 2022 »1G Réserve« Laumersheim<br />
Kapellenberg Chardonnay trocken<br />
Feine Röstnoten und vielschichtig im Duft, Mango, Apfelschale,<br />
Salzzitrone, Zimtrinde, Kardamom, Orangenblüte.<br />
Am Gaumen konzentriert und dicht, mineralisch, cremiger<br />
Schmelz, frische, eng anliegende Säure, guter Extrakt, lange<br />
am Gaumen und mit viel Potenzial. 13,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
95+ 2023 Zell Schwarzer Herrgott Riesling GG<br />
Pure Mineralik im Duft, Zündholz, nasser, warmer Stein, Melisse,<br />
Estragon, Limettenabrieb, weiße Grapefruit, Zitronen.<br />
Am Gaumen mit Druck und viel Zug, geradlinige straffe Säure,<br />
mineralische Spannung, dicht und eng verwoben, noch<br />
jugendlich, Langstreckenläufer. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
95 2023 Kallstadt Saumagen Riesling GG<br />
Viel Würze im Duft, Pfeffer, Feuerstein, Kalkgestein, Rauch,<br />
Brennnessel, Fenchel, dezent Frucht, weiße Grapefruit, Pfirsich.<br />
Am Gaumen dicht und eng verwoben, reifer Säurefluss,<br />
seidige Phenolik, fester Kern und gut im Extrakt, sehr lang,<br />
mit viel Reifepotenzial. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
94 2023 Laumersheim Kirschgarten<br />
Riesling GG<br />
Im Duft mineralisch und pikant, Gesteinsmehl, Feuerstein,<br />
Zündholz, Brennnessel und Minze, gepaart mit reifer Zitrusfrucht<br />
und Steinobst. Am Gaumen mit Kraft und mineralischer<br />
Spannung, lebendige reife Säure, dichtem Kern und<br />
fester Struktur, kernige Phenolik, lange am Gaumen und mit<br />
Potenzial. 13 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
95+ 2020 Laumersheim Steinbuckel<br />
Pinot Noir GG<br />
Würzig im Duft, Gewürznelke, Rauch, Dill, Sauerkirsche,<br />
Schlehe, Wacholderbeeren, frische Erde, Unterholz, dunkle<br />
Schokolade. Am Gaumen dicht und schmelzend, feine Säure,<br />
feinkörniger Gerbstoff, zupackend, dennoch entspannt,<br />
gut im Extrakt und lange am Gaumen, Potenzial.<br />
13,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
94 2022 Laumersheim Kirschgarten<br />
Pinot Noir GG<br />
Dezent im Duft, Rauch, Rote und auch Schwarze Johannisbeere,<br />
Granatapfel, Brombeeren, Sauerkirsche, Unterholz,<br />
Grafit. Am Gaumen mit Kraft, lebendige Säure, griffige Phenolik,<br />
frische Frucht, eng und dicht verwoben, noch jugendlich<br />
und mit Potenzial. 13,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
374 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER PFALZ<br />
WEINGUT<br />
LANGENWALTER<br />
Wormser Str. 32, 67256 Weisenheim<br />
T: +49 6353 7390, www.weingut-langenwalter.de<br />
Kontakt: Thorsten Langenwalter<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Di und Fr 10–12 Uhr und<br />
14–18 Uhr, Sa 10–15 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 200.000 (55 % weiß, 36 % rot,<br />
4 % Rosé, 5 % Schaumwein)/30 ha<br />
Anbauweise: in Umstellung<br />
Die Familie hat seit dem 17. Jahrhundert<br />
Erfahrung mit <strong>Wein</strong>bau – irgendwie<br />
drückt sich das auch im Stil der <strong>Wein</strong>e<br />
aus: Es sind in sich ruhende Wesen, stimmig<br />
und ausgeglichen. Dabei sei der Schlüssel zu<br />
hochwertigem <strong>Wein</strong> kein Geheimnis, sagt<br />
Thorsten Langenwalter, er liege schlicht in der<br />
Qualität der Trauben. Und damit in akribischer<br />
Laubarbeit, strikter Ertragsreduzierung<br />
und Lese in mehreren Durchgängen. Herausragend<br />
der 2022 »R« Musikantenbuckel Chardonnay,<br />
dessen für junge, hochwertige Chardonnays<br />
so typischer Duft erahnen lässt, welch<br />
Potenzial in ihm steckt.<br />
93 2022 »R« Freinsheim Musikantenbuckel<br />
Chardonnay trocken<br />
Dezent nussiges Holz, etwas Popcorn, Flachs und Mais. Noch<br />
nicht sehr offen. Der Gaumen beginnt geschmeidig, entfaltet<br />
einen gut dosierten feinkörnigen Phenoldruck, die reife<br />
Säure trägt den dichten Bau in ein kompaktes Finale. Sehr<br />
gutes Potenzial. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />
92+ 2022 Weisenheim am Sand Hahnen<br />
Weißer Burgunder trocken<br />
Röstige Holznoten und eine dezent beerige Burgunderfrucht<br />
bestimmen den noch verschlossenen Duft. Der Gaumen beginnt<br />
mit Geschmeidigkeit und setzt gleich den Ton: Da ist<br />
Fülle, aber auch eine fest gefügte Struktur mit lebendiger<br />
Säure und dichter Phenolik. Markant und potenzialreich –<br />
und sehr kulinarisch. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />
92+ 2022 Weisenheim am Sand Burgweg<br />
Gewürztraminer trocken<br />
Ein recht opulenter Duft: Orangenschale und Gewürznelke,<br />
Lavendel, Rosenwasser, intensiv und vielschichtig. Der Gaumen<br />
hat Stoff, Volumen, Schmelz, Nerv und eine intensive<br />
Würze, die noch jugendlich-kompakt wirkt. Wenn hier erst<br />
der Turbo zündet … 13,5 Vol.-%, DV, €€<br />
91+ 2022 Weisenheim am Sand Auf dem<br />
Kalkstein Weißer Burgunder trocken<br />
Ein feinwürziger Blütenduft entströmt dem Glas, mit Untertönen<br />
von Hefe, Heu, Strohblumen, Zitrus, Haselnuss. Am<br />
Gaumen hat der <strong>Wein</strong> einen festen Bau, einen kräftigen Körper,<br />
ein straffes Säuregerüst, er wirkt puristisch und klar,<br />
dicht. Stilvoll gebaut, geradlinig und mit Differenzierung.<br />
13 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2022 Weisenheim am Sand Halde<br />
Chardonnay trocken<br />
Das Bukett ist duftig-würzig mit nahezu muskatartigen Untertönen,<br />
Butter, Sesam, einer Spur Holz. Im Mund fließt der<br />
<strong>Wein</strong> rund und saftig, geschmeidig grundiert, mit reifer Säure<br />
und guter Extraktsüße. Ein zugänglicher Chardonnay, der<br />
zur Speisenbegleitung taugt. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />
92 2022 Weisenheim am Sand Goldberg<br />
Portugieser trocken<br />
Pflaume und Sauerkirsche, dunkle Beeren, Holundermark,<br />
ein fruchtgetragener, auch pfeffriger Duft. Der Gaumen entfaltet<br />
einige Wucht, kräftiges, fleischiges, sogar leicht adstringierendes<br />
Tannin dominiert und verlangt nach Flaschenreife.<br />
Mit Verve extrahiert und wuchtig – aber mit besten<br />
Perspektiven. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
375
WEINGUT<br />
LERGENMÜLLER<br />
<strong>Wein</strong>straße 16, 76835 Hainfeld<br />
T: +49 6323 949260, www.lergenmueller.com<br />
Kontakt: Jürgen Lergenmüller<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Flaschen/Hektar: 750.000 (45 % weiß, 45 % rot,<br />
5 % Rosé, 5 % Schaumwein)/85 ha<br />
Beim <strong>Wein</strong>gut Lergenmüller sind sie –<br />
natürlich völlig zu Recht – sehr stolz<br />
auf ihre lange Familiengeschichte, die<br />
bis in das Jahr 1538 zurückreicht. Heute bewirtschaften<br />
Jürgen Lergenmüller und sein<br />
Team 85 Hektar, das ist eine ordentliche Fläche,<br />
dabei halten sich Weißweine und Rotweine<br />
etwa die Waage. Die <strong>Wein</strong>e sind vom Terroir<br />
geprägt und gefallen durchweg durch<br />
Zug und Kraft – damit sind sie auch für den<br />
Einsatz bei Tisch prädestiniert. Ein exzellentes<br />
Beispiel dafür ist der weiße Burgunder »Muschelkalk«<br />
mit seinem feinen Säurenerv und<br />
seiner charmanten Geschmeidigkeit.<br />
90 2018 «Crémant Pinot« Rosé brut<br />
Lachsorange, im Duft rote Beeren, etwas Brioche, dazu eine<br />
Note von kandierter Orangenschale. Der Gaumen ist geschmeidig<br />
und zeigt ein frisches, dynamisches Mousseux,<br />
lebendige Säure, rote Früchte, Kirsche und Himbeere, harmonisch<br />
abgestimmter Abgang. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
91 2023 »Muschelkalk« Weisser Burgunder<br />
trocken<br />
Bereits der Duft löst das Versprechen »Muschelkalk« ein, es<br />
zeigen sich rauchige, pfeffrige und jodige Aromen, dazu etwas<br />
Haselnuss. Am Gaumen mit einem lebendigen Säurenerv,<br />
der für Spannung sorgt, helle Früchte, schöne Geschmeidigkeit,<br />
vielseitig einsetzbar. 13 Vol.-%, DIAM, €€<br />
90 2023 Chardonnay trocken<br />
Im Duft Apfel, Banane und Eisbonbon, dazu auch etwas Butter<br />
und Birne. Im Mund hat der <strong>Wein</strong> eine straffe Säure, reife<br />
helle Früchte zeigen sich, roter Apfel, insgesamt griffig. Die<br />
Gaumentextur wirkt fein aufgelöst, nachgerade seidig, sehr<br />
gut bei Tisch. 12 Vol.-%, DV, €<br />
91 2021 »Handschrift« Cuvée trocken CS/TE<br />
Im Duft Schwarze Johannisbeere, Bitterschokolade, eingelegte<br />
Rosinen. Der Gaumen zeigt sich intensiv fruchtgetragen<br />
mit feinem Gerbstoff, schöne Geschmeidigkeit, saftig,<br />
spürbarer Holzeinsatz, reife rote Früchte, ein modern und<br />
zugänglich gebauter <strong>Wein</strong>. 14,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />
90+ 2021 »Roter Lehm« Merlot trocken<br />
Intensive Pflaume im Duft, auch süße Kirsche, dazu reifer,<br />
roter Apfel. Am Gaumen zeigt sich ein seidiges, aber auch<br />
druckvolles Tannin, mit viel Saftigkeit, gut integrierter Säure<br />
und gut eingefasstem Alkohol, fruchtig, wieder Pflaume,<br />
gute Länge. 14,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />
90 2020 »Black Beard« Cuvée trocken<br />
CS/ME/SL<br />
Im Duft Haselnuss, Rumtopf und Nuss-Nougat-Creme, aber<br />
auch pfeffrig-würzige Aromen. Im Mund hat der <strong>Wein</strong> viel Volumen,<br />
einen körnigen, leicht rappigen Gerbstoff und eine<br />
gut zum kraftvollen Körper kontrastierende Säure. Vollfruchtiger<br />
Nachhall. 14,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />
376 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
LÖWENTHAL<br />
WEINGÜTER PFALZ<br />
Landauer Straße 29, 76831 Eschbach<br />
T: +49 6345 8778, www.loewenthal-wein.de<br />
Kontakt: Andreas Kramp<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Hektar: 21 ha<br />
Das <strong>Wein</strong>gut Löwenthal entstand erst<br />
2022 durch die Zusammenlegung<br />
zweier Betriebe in Eschbach, benannt<br />
ist es nach dem kleinen Tal, das sich von der<br />
Madenburg durch das Haardtgebirge hinunter<br />
zu den <strong>Wein</strong>bergen zieht. Das Team um<br />
Kellermeister Frank Keilbach bewirtschaftet<br />
21 Hektar Rebfläche, das Sortiment ist dreistufig<br />
aufgebaut, von der Basis über das mittlere<br />
Segment bis zur Premiumlinie. Wir verkosteten<br />
handwerklich erzeugte und kulinarisch<br />
geeignete <strong>Wein</strong>e mit ausgewogener Balance<br />
zum fair kalkulierten Tarif: Da darf man in<br />
Zukunft noch einiges erwarten.<br />
90 2023 Gewürztraminer<br />
Duft nach Rosenblättern, etwas Muskatblüte, Litschi und<br />
kandierter Orange, sortentypisch. Am Gaumen mit angenehm<br />
lebendiger Säure, schön griffig, die Süße ist gut integriert,<br />
wieder Rosenaromen, dazu reife Mandarine, saftig<br />
und harmonisch, schön trinkig. 11 Vol.-%, DV, €<br />
89+ 2023 Sauvignon Blanc trocken<br />
Viel Sortentypizität mit Schwarzer Johannisbeere, reifer<br />
Mango, Stachelbeere, gelbem Paprika und frischem Grasschnitt.<br />
Gut balanciert am Gaumen mit gelungenem Wechselspiel<br />
aus leicht herben, zitrischen und reifen, süßlichen<br />
Anteilen. Präsente Säure, in sich stimmig. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
89+ 2023 «Cuvée des Fleurs« feinherb<br />
SB/SÄ/TR/MM<br />
Feiner Duft nach Pfirsichblüte, Apfel, Lindenblüte, Litschi<br />
und feinem Rosenwasser, auch etwas Muskatblüte ist dabei.<br />
Am Gaumen mit einer feinen Säure, Grapefruit, Birne, schöne<br />
Griffigkeit, sehr dezente Süße, insgesamt harmonisch abgestimmt,<br />
trinkig. 12 Vol.-%, DV, €<br />
89+ 2023 Chardonnay trocken<br />
Knackige Birne im Duft mit frisch geschnittener Ananas,<br />
auch reife Mango, Mandeln und etwas Litschi. Straffer Bau,<br />
geradliniger Chardonnay mit frischer, eingewobener Säure,<br />
saftig mit Schmelz und fruchtig-süßlichem Kern. Will von<br />
gefüllten Tellern umgeben sein. 12 Vol.-%, DV, €<br />
89 2023 Weißburgunder trocken<br />
Apfel, Birne, Mandarine mit Wiesenkräutern und gelben Blüten,<br />
auch zitrische Anklänge, gelbe Zitrone. Startet am Gaumen<br />
saftig und mit präsenter Säure, die trägt, ohne fordernd<br />
zu sein. Die Zitrik vom Duft wird wieder aufgenommen, Abrundung<br />
durch feine Fruchtsüße. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
89 2023 Rosé trocken CS/ME<br />
Himbeere, Süßkirsche und Walderdbeere mit Mirabellen<br />
und etwas Aprikose, ein Hauch von Rosenblättern. Das Zusammenspiel<br />
von Frische und fruchtiger Süße beschert einen<br />
unkomplizierten Trinkgenuss, die tragende Säure sorgt<br />
für Schwung. Als Aperitif und zu Vorspeisen. 12 Vol.-%, DV, €<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
377
WEINGUT<br />
MARGARETHENHOF<br />
Wiesenweg 4, 67147 Forst an der <strong>Wein</strong>straße<br />
T: +49 6326 8302, www.margarethenhof-forst.de<br />
Kontakt: Yvonne Libelli<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo, Mi bis Sa 9–12 Uhr und 14–18 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 146.700 (83 % weiß, 2 % rot,<br />
12 % Rosé, 3 % Schaumwein)/17 ha<br />
Anbauweise: in Umstellung<br />
Achtung! Hier kommt ein Geheimtipp<br />
für Riesling aus blaublütigen Forster<br />
Grand-Cru-Lagen zu bürgerlichen<br />
Preisen: Das Geschwisterpaar Yvonne Libelli<br />
und Martin Lucas konnte in den letzten Jahren<br />
Schritt für Schritt zu den Großen der Mittelhaardt<br />
aufschließen. Die beiden Geisenheim-Absolventen<br />
verfolgen ein Ziel: das heimische<br />
Terroir mit seinen außergewöhnlichen<br />
Böden in den <strong>Wein</strong>en schmeckbar zu machen.<br />
Das gelingt ihnen schon jetzt hervorragend.<br />
Doch damit nicht genug: <strong>2025</strong> wird der erste<br />
Jahrgang mit Biozertifizierung sein, inklusive<br />
neuer Etiketten.<br />
96 2022 »Große Lage« Forst Pechstein<br />
Riesling trocken<br />
Intensiver Duft mit reifem Pfirsich und einem Anklang von<br />
Petrol, viel Würze. Am Gaumen kompakt gehaltene Struktur,<br />
spannungsgeladen und reichhaltig, viel Saft, Würze und Mineralik,<br />
trockene Anmutung, gut tragende Säurespur, langes,<br />
würziges Finale. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
94 2022 »Große Lage« Forst Jesuitengarten<br />
Riesling trocken<br />
Zarte Aromen von weißem Pfirsich, gelber Pflaume, Zitronenabrieb<br />
und Lindenblütentee. In der Nase zurückhaltend<br />
und feingliedrig, präsentiert er sich im Mund offenherziger,<br />
mineralisch, aber dennoch sehr jung. Die saftige Säure trägt<br />
die blumige Aromatik am Gaumen entlang. Er braucht Zeit,<br />
um sein Potenzial zu entfalten. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
93+ 2022 »Große Lage« Forst Ungeheuer<br />
Riesling trocken<br />
Kräuterwürzig, Salbei, Lindenblüte, mit ätherischen Anklängen<br />
von Zitronenmelisse und Basilikum. Komplexität zeigt<br />
sich schnell in der Nase. Enorme Fülle, trotz straffer Säure,<br />
unglaublich kompakt im Mund. Spannung ergänzt sich um<br />
eine vielschichtige, gelbfruchtige Aromatik und Schmelz<br />
gebende Mineralität. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
91+ 2023 »Erste Lage« Forst Stift Riesling<br />
trocken<br />
Brioche, Lindenblüte, Honigmelone, Wermutkraut und Salbei vereint<br />
im intensiven Bukett. Im Mund verschmelzen Mineralität und<br />
Säure mit einem tropischen Potpourri. Trinkig und lebendig wirkt<br />
der <strong>Wein</strong> unkompliziert am Gaumen. Eine Gemüselasagne ist<br />
sicher eine passende Begleitung. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />
91+ 2023 »Erste Lage« Deidesheim<br />
Herrgottsacker Riesling trocken<br />
Der Duft zeichnet sich aus durch Pfingstrose, Kamille, Banane,<br />
feine Würze durch Muskat und weißen Pfeffer. Leicht tropische<br />
Anklänge im Unterbau. Im Mund weich und einigermaßen<br />
breit. Extraktdichte wird unterspült von animierender<br />
Säure, getragen von wiederkehrender mineralischer Würze.<br />
Ein <strong>Wein</strong> zu gegrilltem Wolfsbarsch. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />
93 2021 »Assemblage 1902« Cuvée trocken<br />
CS/PN<br />
Warme Aromen von dunkler Schokolade, Kaffeesatz und<br />
Wildleder, Nuancen von eingekochten Pflaumen und Nelken<br />
erscheinen im Hintergrund. Vollmundig und würzig im Einstieg.<br />
Die Gerbstoffe sind weich und reif. Die hintergründige<br />
Säure bringt die Waldbeeren und die Röstaromen gut zusammen.<br />
Ein deftiger <strong>Wein</strong> zur Gans. 13 Vol.-%, DIAM, €€<br />
378 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
MARTIN<br />
WEINGÜTER PFALZ<br />
Hauptstraße 16, 76865 Insheim<br />
T: +49 6341 85385, www.weingutmartin.de<br />
Kontakt: Andreas Kramp<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Flaschen/Hektar: 60.000 (65 % weiß, 20 % rot,<br />
10 % Rosé, 5 % Schaumwein)/18 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Im Bioweingut Martin wird mit und nicht<br />
gegen die Natur gearbeitet: Das ist die<br />
Prämisse von Sebastian Martin, der das<br />
<strong>Wein</strong>gut im südpfälzischen Insheim in dritter<br />
Generation führt. Von den 18 Hektar Rebfläche<br />
mit Löss- und Lehmböden entstehen <strong>Wein</strong>e,<br />
denen man das handwerkliche Denken anschmeckt<br />
und die auch immer einen kulinarischen<br />
Anspruch entwickeln. Dass sich Kellermeister<br />
Sebastian Martin auf Cuvées versteht,<br />
zeigt die raffiniert kombinierte »Yellow«. Stilvoll-würzig<br />
gefällt der Muskatellersekt, lebendig-großzügig<br />
der empfehlenswerte Spätburgunder.<br />
90 2022 Muskateller brut<br />
Duftet nach Muskatblüte und frisch geriebener Muskatnuss<br />
mit Schwarzer Johannisbeere, reifer Mango und Litschi. Geschmeidiger<br />
Sekt mit feiner Perlage und weichem, charmantem<br />
Mousseux, Schmelz und gut eingewobener Säurestruktur.<br />
Elegant und würzig, mit Stil. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />
89+ 2023 Sauvignon Blanc trocken<br />
Intensiver Duft nach reifer Schwarzer Johannisbeere, reifer<br />
Mango und Papaya, reifer Kiwi und etwas Kümmel. Setzt am<br />
Gaumen saftig und geschmeidig an, die reife Säure trägt,<br />
eine recht intensive Würze und auch Zitrik sorgt für Untermalung.<br />
Natürliche Ausstrahlung. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
89+ 2023 »Cuvée Yellow« halbtrocken MT/CB<br />
Müller-Thurgau und Cabernet Blanc definieren den Duft mit<br />
Stachelbeere, Wiesenkräutern und reifer Zitrusfrucht. Am<br />
Gaumen schönes Zusammenspiel von lebendiger Säure und<br />
feiner Fruchtsüße, das an Riesling erinnert und in die weiche<br />
Gaumenmitte mündet. Würziges Finale. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
89 2023 Weißburgunder trocken<br />
Fruchtig-würzige Nase nach Apfel, Birnenschale, reife Gelbfrucht,<br />
auch Kümmel und schwarzer Sesam, Kräuterbeet.<br />
Kompakt gebauter Weißburgunder mit präsenter Säure, der<br />
sich gut mit der feinen Restsüße versteht, mittlere Dichte<br />
und Komplexität, schöne Würze. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
89 2023 Zweigelt Blanc de Noir halbtrocken<br />
Himbeeren und Waldbeeren in der Nase, auch gezuckerte<br />
Zwetschge, mit Noten von frischen Kräutern, Rosmarin. Unaufgeregter<br />
und in sich ruhender Blanc de Noir, der die Aromatik<br />
des Zweigelt mit Saftigkeit und Schmelz verknüpft,<br />
die Restsüße sorgt für Harmonie. 12 Vol.-%, DV, €<br />
90 2020 Spätburgunder trocken<br />
Spätlese mit üppigem Duft, Tabakblättern, dunkler Schokolade,<br />
Brombeere, Holzwürze, Holundermark, reifer Holunderblüte.<br />
Am Gaumen vergleichsweise schlank und straff,<br />
mit lebendiger Art und doch mit der Großzügigkeit und Würze,<br />
die der Duft verspricht. Holunder im Finish.<br />
12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
379
WEINGUT<br />
HERBERT MESSMER<br />
Gaisbergstraße 5, 76835 Burrweiler<br />
T: +49 6345 2770, www.weingut-messmer.de<br />
Kontakt: Martin Meßmer<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Do 9–18 Uhr, Fr 9–14 Uhr,<br />
Sa 10–13 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 170.000 (70 % weiß, 20 % rot,<br />
2 % Rosé, 1 % süß, 7 % Schaumwein)/30 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Viele neue Perspektiven sehen wir in<br />
den <strong>Wein</strong>en des namhaften Burrweiler<br />
VDP-Betriebs. Da zieht sich ein<br />
unmissverständlich straffer Stil als roter Faden<br />
durchs gesamte Sortiment, besonders<br />
beim Riesling: Die gelbfruchtige Pfalz ist<br />
Lichtjahre entfernt. Die <strong>Wein</strong>e wirken auf<br />
Reifepotenzial hin gearbeitet, und zweifellos<br />
haben sie es auch. Neben diesem ultrasoliden<br />
Standbein gibt es aber auch ein Spielbein:<br />
Muskateller und Gewürztraminer sind mit<br />
Maischekontakt vinifiziert und unfiltriert abgefüllt.<br />
Das ist auf eine angenehme, weil nicht<br />
ungepflegte Art »wild«. Spannend!<br />
93+ 2022 Burrweiler Schäwer Riesling GG<br />
Intensiv im Duft: Grapefruit, Pfirsich, grüne Birne und Stachelbeere.<br />
Im Hintergrund verbirgt sich auch eine leicht rauchige<br />
Note. Die Säure ist knackig und präsent, verbindet sich<br />
sehr gut mit der taktilen Mineralität. Kräftiger und eleganter,<br />
sehr junger Riesling. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2022 Burrweiler Schlossgarten<br />
Chardonnay trocken<br />
Nase nach frisch verarbeitetem Holz, hell, etwas ätherisch.<br />
Im Mund bringt der Holzausbau eine gewisse Rundheit in die<br />
Materie, auf seinem echten Höhepunkt ist der <strong>Wein</strong> aber erst<br />
in ein paar Jahren. Zitrone, phenolischer Touch, fest gewirkt,<br />
beginnende Geschmeidigkeit. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />
92+ 2021 Burrweiler Altenforst Riesling<br />
trocken<br />
Dezent in der Nase, hat das Florale ein wenig eingetauscht<br />
gegen patiniertere Noten, die Mineralität aber bleibt. Am<br />
Gaumen mit deutlich mehr Präsenz als der geringe Alkohol<br />
vermuten ließe, weiter zitrisch-straff, beginnt sich ganz<br />
langsam zu öffnen. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />
91 2022 »Standzeit« Muskateller trocken<br />
Hefetrüb im Glas. In der Nase dominieren Noten von Apfelschale,<br />
ganz dezent schleicht sich aber auch eine sortentypische<br />
Traubigkeit heran. Leicht Kohlensäure im Mund,<br />
frisch, Apfelschale, feine Tannine, hell gehalten. Schlank<br />
und trocken, macht Spaß! 11 Vol.-%, DV, €€<br />
92+ 2020 »Buntsandstein« Spätburgunder<br />
trocken<br />
In der Nase Kirsche und dunkle Pflaume, dazu ein ätherischer<br />
Anklang mit Wacholder und ein wenig Gewürznelke.<br />
Ein schöner, präsenter Fruchtkern beherrscht den Gaumen,<br />
herzhafte Säure, gut eingebundene Gerbstoffstruktur, sehr<br />
vielversprechend! 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2022 Weyher Michelsberg Riesling GG<br />
92+ 2022 Böchingen Rosenkranz Riesling<br />
trocken<br />
91+ 2022 Gewürztraminer unfiltriert trocken<br />
91+ 2022 »Granit« Hainfeld Riesling trocken<br />
91+ »Muschelkalk« Böchingen Riesling<br />
trocken<br />
91+ 2022 »Schiefer« Burrweiler Riesling<br />
trocken<br />
90 2023 Riesling trocken<br />
380 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER PFALZ<br />
WEINGUT<br />
STEFAN MEYER<br />
Edesheimer Straße 17, 76835 Rhodt unter Rietburg<br />
T: +49 6323 2348, www.meyer-rhodt.de<br />
Kontakt: Stefan Meyer<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 13–18 Uhr, Sa 10–16 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 133.300 (60 % weiß, 40 % rot)/29 ha<br />
Anbauweise: Biodynamisch<br />
Für Stefan Meyer steht bei seinem <strong>Wein</strong>en<br />
die Herkunft im Vordergrund, das<br />
»Terroir«, also die natürlichen Gegebenheiten<br />
wie Boden und Mikroklima, dazu<br />
kommen die Menschen, die den <strong>Wein</strong> machen<br />
– es ist ein Gesamtkonzept, das bei dem biodynamisch<br />
arbeitenden Winzer komplett aufgeht.<br />
Sowohl die Weißweine als auch die Rotweine<br />
sind restlos überzeugend, wunderbar<br />
dicht, mineralisch geprägt und mit einem tollen<br />
Reifepotenzial ausgestattet. Ganz stark ist<br />
unter anderem der Syrah – die nördliche Rhône<br />
trifft auf die Pfalz, ein großer Genuss! Glückwunsch<br />
zum vierten Stern.<br />
94 2022 Rhodt Rosengarten Chardonnay<br />
trocken<br />
Eine feine Holzwürze trifft auf Zitrusfrucht und kandierte<br />
Orange, dazu reifer Apfel, zarte Röstaromen zeigen sich. Der<br />
Gaumen hat Volumen, aber auch eine feingliedrige, seidige<br />
Füllung, helle Früchte, delikate Extraktsüße, feine Säure,<br />
langer und geschmeidiger Abgang. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2022 Rhodt Rosengarten<br />
Weißer Burgunder trocken<br />
Dezenter Holzeinsatz und florale Sortenaromen bestimmen<br />
den Duft, dazu Apfel, reife Birne. Der Gaumen erweist sich<br />
als gut proportioniert, mittlere Stoffigkeit, lebendige Säure,<br />
helle, reife Früchte, hat eine gute Länge, ein durchweg kulinarischer<br />
Typus. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
95 2022 Edenkoben Schwarzer Letten<br />
Pinot Noir trocken<br />
Im Duft noch eher verschlossen, dunkle Beeren und Neuholz,<br />
Andeutung von Lorbeerblatt, Kräuterwürze. Der Gaumen<br />
entfaltet noble Adstringenz, griffiges, dichtes Tannin und ein<br />
fester Säurekern sorgen für Spannung, wunderbare Saftigkeit,<br />
mineralische Noten, exzellentes Potenzial.<br />
13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
94 2022 Rhodt Klosterpfad Syrah trocken<br />
Der Duft zeigt bereits eine intensive Würze, Aromen von Trockenfleisch,<br />
feiner Rauch, etwas Menthol, aber auch Sauerkirsche<br />
und Rosine. Der Gaumen ist dicht gebündelt, körniger,<br />
satter Gerbstoff, Pfälzer Fülle trifft auf Rhône-Strenge,<br />
sehr gutes Potenzial. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
93 2022 Rhodt Rosengarten Pinot Noir<br />
trocken<br />
Ein feingliedriger, delikater Duft mit floralen Noten, dazu<br />
Hagebutte und Malve, auch Walderdbeere. Der Gaumen ist<br />
klassisch gebaut mit dichtem, griffigem Tannin, lebendiger<br />
Säure und einer noch jugendlich-verschlossenen Abgangsfrucht.<br />
Beste Perspektiven! 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2022 »aus Rhodt« Pinot Noir trocken<br />
Leicht röstig-rauchig im Duft, dazu intensiv beerig: Cassis<br />
und Heidelbeere, Holunder, dazu Sauerkirsche. Im Mund<br />
zeigt sich ein dichter Bau, feinkörnig bis sandig in der Gerbstoffqualität,<br />
von reifer Säure getragen, fleischig und gut<br />
fruchtdotiert im Abgang. Viel <strong>Wein</strong> fürs Geld.<br />
13,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
381
WEINGUT<br />
THEO MINGES<br />
Bachstraße 11, 76835 Flemlingen<br />
T: +49 6323 93350, www.weingut-minges.com<br />
Kontakt: Theo und Regine Minges<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–12 Uhr und 13–17 Uhr,<br />
Sa 10–17 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 180.000 (60 % weiß, 30 % rot,<br />
10 % Schaumwein)/25 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Es gibt nicht viele <strong>Wein</strong>güter in der Pfalz,<br />
die so verlässliche und nuancenreiche<br />
Kollektionen vorlegen können wie das<br />
<strong>Wein</strong>gut Minges in Flemlingen, das von Theo<br />
Minges, Tochter Regine Minges und deren<br />
Mann Fritz Hohlreiter geleitet wird. Neben<br />
den Großen Gewächsen in Weiß und Rot, die<br />
Substanz, Dichte, Würze und auch Eleganz<br />
zusammenbringen, ist das Mittelsegment wieder<br />
punktgenau auf Kulinarik geeicht: Probieren<br />
Sie mal den Chardonnay »Kalkmergel«,<br />
der idealtypisch für den Anspruch steht, <strong>Wein</strong><br />
und den üppig gedeckten Tisch zusammen zu<br />
denken! Alla hopp.<br />
94+ 2023 Burrweiler Schäwer Riesling GG<br />
Der Duft zeigt sich in 2023 verhaltener als in den Vorjahren.<br />
Kräuterig, auch malzig, mit steinigen Noten. Am Gaumen<br />
wird der Name zum Programm, der Schiefer gibt mit seiner<br />
mineralischen Spannung und Tiefe den Rhythmus vor. Die<br />
feste Phenolik nicht zu vergessen. Jung. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
94 2023 Gleisweiler Hölle Unterer<br />
Faulenberg Riesling GG<br />
Kräuterig, geerntetes Getreidefeld, roter und gelber Apfel,<br />
Mandarinenschale, Aprikose und auch Nektarine. Druck- und<br />
auch kraftvoll am Gaumen, kräftige, athletische Struktur,<br />
dichter Extrakt, unangestrengte Bündelung mit mineralischer<br />
Tönung, würzig, lang. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
94 2023 Böchingen Rosenkranz Im untern<br />
Kreuz Weißburgunder GG<br />
Dezent im Duft, frische Wiesenkräuter, aber auch Heu, Nektarine,<br />
Aprikosen, gelber Apfel, frisch gemahlene Haselnuss,<br />
Gesteinsmehl. Am Gaumen schlank gebaut und dicht im Extrakt,<br />
reife Säure zur saftigen Frucht und feinen Würze, weicher,<br />
geschmeidiger Fond. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2023 »Kalkmergel« Chardonnay trocken<br />
Bau am Gaumen, gut gefülltes Volumen, vollmundige Substanz,<br />
saftig, geschmeidiger Kern, feine Würze, Kalkmineralik,<br />
reife, gepflegte Phenolik, viel <strong>Wein</strong>. 13 Vol.-%, NK, €€<br />
93+ 2020 Böchingen Rosenkranz Zinkelerde<br />
Spätburgunder GG<br />
Feinduftig, Rauch, helle sowie dunkle Waldbeeren, Kirschen,<br />
erdige Noten, Rote Bete, Veilchen, Rosen, dunkle Schokolade.<br />
Am Gaumen mit Kraft und Zug, feinkörniger Gerbstoff,<br />
lebendige Säure, saftige klare Frucht, gute Substanz, noch<br />
jugendlich, wird gut reifen. 14,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
91+ 2022 »Blanc de Blanc« Pinot Blanc<br />
brut nature<br />
91+ 2022 Goldmuskateller brut nature<br />
92 2023 Gleisweiler Hölle Im oberen Letten<br />
Riesling Erste Lage trocken<br />
91 2023 »Muschelkalk« Grauburgunder<br />
trocken<br />
92 2020 Böchingen Rosenkranz<br />
Spätburgunder Erste Lage trocken<br />
91 2020 »Kalkmergel« Spätburgunder<br />
trocken<br />
92 2023 Gleisweiler Riesling Spätlese<br />
Nuancenreiches Duftbild mit feiner Würze, Orangenblüte,<br />
Mirabelle und Birne, Melone, etwas Senfmehl. Kompakter<br />
382 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER PFALZ<br />
WEINGUT GEORG<br />
MOSBACHER<br />
<strong>Wein</strong>straße 27, 67147 Forst an der <strong>Wein</strong>straße<br />
T: +49 6326 329, www.georg-mosbacher.de<br />
Kontakt: Sabine Mosbacher-Düringer<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–12 Uhr und 13.30–18 Uhr,<br />
Jan. bis März Sa 10–13 Uhr, April bis Dez. Sa 10–16 Uhr<br />
Hektar: 22 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Sabine Mosbacher und und Jürgen Düringer<br />
stehen eher für das feine Florett,<br />
im Jahrgang 2023 spielen sie diese Stilistik<br />
auf gekonnte Weise aus. Einzig der<br />
Pechstein rasselt etwas mit dem Säbel, aber<br />
das Ungeheuer-GG beispielsweise verwandelt<br />
die Tatsache, dass die Witterung keine<br />
Extraktmonster begünstigt hat, in einen mineralisch<br />
getönten, mit feinster Phenolik ausgestatteten<br />
Nuancenreichtum. Wie eigentlich<br />
immer sind auch die <strong>Wein</strong>e der mittleren<br />
Preisklasse wie »Basalt« und »Kalkstein« ein<br />
Tipp: Und wir haben noch nie eine so gute<br />
Leinhöhle probiert!<br />
95 2023 Forst Pechstein Riesling GG<br />
Zart anklingende Petrolnote, reifes Steinobst, Pfirsich, Aprikose,<br />
kräuterig, Rauch, ein Hauch Kreuzkümmel. Im Mund<br />
mit hoher Intensität, stoffig, mit süßlichem Extraktkern sowie<br />
präsenter, eingewobener Säure und prägender Mineralik,<br />
die für Schub und Länge sorgt. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
94 2023 Forst Ungeheuer Riesling GG<br />
Eine zurückhaltende, leicht balsamisch-würzig unterlegte<br />
Nase. Weniger Gelbfrucht als in anderen Jahren. Der Gaumen<br />
eröffnet geschmeidig, setzt mit feinem Säurenerv und<br />
salziger, kreidiger Mineralik fort, alles eher nuanciert als<br />
kraftvoll, aber auch mit Proportion und innerer Stabilität.<br />
12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
93+ 2023 Deidesheim Leinhöhle Riesling<br />
Erste Lage trocken<br />
Ein Duft von Orangenkonfitüre mit leicht brenzlig-mineralischen<br />
Untertönen. Der Gaumen ist linear gebaut, jugendlich<br />
verschlossen, dicht, auf geradezu öliger Grundlage entfalten<br />
sich Stoffigkeit, ein fester Säurenerv, Körperkraft und Länge.<br />
Das hat schon GG-Format! 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />
93 2023 Forst Musenhang Riesling<br />
Erste Lage trocken<br />
Mirabellenkonfitüre, Pfirsich, eine fruchtgetragene, aber dabei<br />
nicht vordergründige Nase. Am Gaumen übernehmen<br />
recht schnell Säurenerv und Salzigkeit die Regie: Zwar zeigt<br />
sich auch Geschmeidigkeit in den Zwischentönen, aber die<br />
jugendlich-dichte, verschlossene Art überwiegt.<br />
12,5 Vol.-%, NK, €€<br />
92+ 2023 »Basalt« Forst Riesling trocken<br />
Gelbfrucht, Feuerstein und Pfeffer – ein Junior-Pechstein im<br />
Duft. Der Gaumen eröffnet druckvoll, salzig, mit straffem<br />
Säuregerüst, geschmeidigen Zwischentönen und einem<br />
engmaschig verwobenen, abermals mineralisch eingefärbten<br />
Abklang. Beste Perspektiven! 12 Vol.-%, NK, €€<br />
92 2023 »Kalkstein« Deidesheim Riesling<br />
trocken<br />
Der <strong>Wein</strong> ist traubig im Duft, zeigt auch eine Frucht von Weißer<br />
Johannisbeere, Klarapfel, und Hefe. Im Mund ist der<br />
<strong>Wein</strong> saftig und säurefrisch angelegt, er hat eine gute Dichte<br />
in seinem straighten Bau, die Kalkmineralik gibt ihm noch<br />
eine kompakte Anmutung, aber eine Reife zur Geschmeidigkeit<br />
ist vorgezeichnet. 12 Vol.-%, NK, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
383
WEINGUT<br />
EUGEN MÜLLER<br />
<strong>Wein</strong>straße 34a, 67147 Forst an der <strong>Wein</strong>straße<br />
T: +49 6326 330, www.weingut-eugen-mueller.de<br />
Kontakt: Stephan Müller<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8–12 Uhr und 13.30–18 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 145.000 (90 % weiß, 10 % rot)/17 ha<br />
Das <strong>Wein</strong>gut Eugen Müller ist mit seinen<br />
Reben in den Forster Spitzenlagen<br />
gut vertreten und die Güte des<br />
Terroirs wird mit viel Aufwand und Gefühl in<br />
den <strong>Wein</strong>bergen und im Keller herausgestellt.<br />
Seit 2023 ist das <strong>Wein</strong>gut Fair‘n Green-zertifiziert,<br />
Umwelt-, Klima-, Boden- und Artenschutz<br />
sind ein wichtiges Anliegen. Die Rieslinge,<br />
angeführt vom »GL« aus dem Kichenstück,<br />
sind substanzreich und mineralisch codiert,<br />
die herb-frische »Amphore« steuert eine<br />
spannende Facette bei, der lebendige und saftige<br />
Jesuitengarten ist unser <strong>Falstaff</strong>-Tipp. Auf<br />
gutem Drei-Sterne-Niveau!<br />
94 2023 »GL« Forst Kirchenstück Riesling<br />
trocken<br />
Reicher Duft: Ananas, auch Mango und etwas Sternfrucht.<br />
Ausdrucksvoll am Gaumen, beinahe schon opulent, mit typischer<br />
Mineralität, präsentiert das Kirchenstück seine vielfältigen<br />
Aromen bei einem begeisternden Säureauftritt. Saftig<br />
und mineralisch nachklingend das Finale.<br />
12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
93 2023 Forst Jesuitengarten Riesling<br />
trocken<br />
Gelbe Pfirsichfrucht, Aprikose, Quitte, frische Gartenkräuter,<br />
mineralische Noten. Säurefrisch und äußerst lebendig<br />
dann der Eindruck am Gaumen. Hier werden die gelben<br />
Früchte noch durch Zitrusfrüchte angereichert. Saftig und<br />
lange das Finale, viel <strong>Wein</strong>. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
93 2022 »Amphore« Riesling trocken<br />
Gut gereiftes heimisches Obst, Boskopapfel, Birne und auch<br />
Quitte mit Anklängen sehr reifer Zitronen. Ein kräftiges Volumen<br />
dann am Gaumen. Herb-frisch präsentiert sich diese<br />
»Amphore« am Gaumen. Hinzu gesellt sich ein festes Säurespiel<br />
bei kompaktem Nachhall. Spannend.<br />
12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2023 »GL« Forst Pechstein Riesling<br />
trocken<br />
Deutliche kühle Mineralität in der Nase, Apfel, Birne, Mandarine,<br />
gelber Pfirsich und auch Aprikose. Saftig mit zupackender,<br />
herb-frischer Säure am Gaumen, dazu ein äußerst ehrenwertes<br />
Volumen voller Spannung, begleitet von viel<br />
Frucht bei deutlicher Nachhaltigkeit. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2023 Grüner Veltliner trocken<br />
Jugendlicher Duft, animierende Noten von Hefezopf, Lindenblüten<br />
und Zitronenzeste. Gehaltvoll am Gaumen, gelbfleischige<br />
Frucht, vollreife Äpfel, saftig bei feinem Säurespiel.<br />
Ein Klassiker aus Österreich mit deutlich vorhandenem<br />
Pfälzer Stempelabdruck. Lange nachklingend.<br />
12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2023 »GL« Forst Ungeheuer Riesling<br />
trocken<br />
Mittelkräftiges Goldgelb. Fein gewobende Mineralität und<br />
frisch anmutende, gut gereifte Frucht, Ananas, Apfel, geriebene<br />
Zitronenschale, etwas reife Melone. Markantes Säurespiel<br />
am Gaumen, die exotische Frucht steht im Vordergrund.<br />
Vibrierend breitet sich dieser Geschmack am Gaumen<br />
aus. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
384 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
MÜNZBERG<br />
WEINGÜTER PFALZ<br />
Böchinger Straße 51, 76829 Landau-Godramstein<br />
T: +49 6341 60935, www.weingut-muenzberg.de<br />
Kontakt: Gunter Keßler<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8–12 Uhr und 14–18 Uhr,<br />
Sa 10–15 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 120.000 (69 % weiß, 18 % rot,<br />
5 % Rosé, 2 % süß, 6 % Schaumwein)/19 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Erinnern Sie sich an den Sommer 2023?<br />
Vor allem im Frühsommer regnete es<br />
viel, und Feuchtigkeit gefällt Pilzen –<br />
auch solchen, die den Reben zu schaffen machen.<br />
Trotz solcher Unbilden der Witterung<br />
schaffte Familie Keßler die Umstellung auf<br />
Biobewirtschaftung. Die ersten verkosteten<br />
2023er – etwa unser Tipp, der »Kalkmergel«<br />
Grauburgunder – stellen der Umsicht und<br />
dem Fleiß des Teams ein hervorragendes<br />
Zeugnis aus: Die <strong>Wein</strong>e stehen präzise und<br />
mit der Salzigkeit eines Spitzenjahrs im Glas.<br />
Auch die Ersten Lagen und GGs aus 2022 und<br />
2021 sind top. Weiter so!<br />
94+ 2022 »Schlangenpfiff« Godramstein<br />
Münzberg Weißer Burgunder GG<br />
Mit viel Würze im Duft, Pfeffer, Anis, Muskat, Safran, weiße<br />
Grapefruit, Aprikosen, Honigmelonen, Salzzitronen, florale<br />
Noten. Am Gaumen ebenfalls mit Würze, zurückgenommen<br />
in der Frucht, lebendige feine und druckvolle Säure, feine<br />
Phenolik, druckvoll und mit Potenzial. 13 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
93 2022 Godramstein Stahlbühl Chardonnay<br />
Erste Lage trocken<br />
Rauch im Duft, dahinter reife, gelbe Frucht, in Butter geschwenkter<br />
Mais, Orangenblüte, getrocknete Minze, Salbei,<br />
gemahlene Haselnuss, Holzwürze. Am Gaumen nuanciert,<br />
dicht, kraftvoll und elegant, spielt mit Frische und Schmelz,<br />
im langen Finish mineralisch. 13,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
93 2022 Godramstein Schneckenberg<br />
Grauer Burgunder trocken<br />
Strahlendes Kupferrosé im Glas. Rotbeerig im Duft, Hagebutte,<br />
Himbeeren, roter Apfel, Birnen, feinwürzige Anklänge,<br />
Piment. Am Gaumen mit Kraft und Fülle, viel Saft und<br />
Würze, reife griffige Phenolik, mineralisch untermauert,<br />
kreidig-salzig im langen Nachhall. 13,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
91+ 2023 »Kalkmergel« Godramstein<br />
Grauer Burgunder trocken<br />
Roségold in der Farbe. Rotbeerig im Duft, roter Apfel, Birne,<br />
Zitronenbutter, Haselnuss. Am Gaumen viel Frucht, betont<br />
trocken, mittelgewichtig, ein saftiger Durstlöscher mit lebendiger<br />
Säure und salzigem Nachhall. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
93+ 2021 »Schlangenpfiff« Godramstein<br />
Münzberg Spätburgunder GG<br />
Vielschichtig im Duft, Rauch, Cranberry, Brombeeren, Himbeeren,<br />
Veilchen, Rosen, Tomatenblatt, Gewürznelke, dunkle<br />
Schokolade. Am Gaumen mit eleganter Kraft, reifes, kerniges<br />
Tannin, feingliedrige Säure, saftige Frucht alles dicht<br />
beieinander und lange am Gaumen. 14 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
92+ 2022 Godramstein Ochsenloch<br />
Weißer Burgunder trocken<br />
92 2023 »Kalkgestein« Godramstein<br />
Weißer Burgunder trocken<br />
91+ 2022 »Kalkmergel« Godramstein<br />
Chardonnay trocken<br />
91 2023 »Kalkgestein« Godramstein<br />
Chardonnay trocken<br />
90+ 2023 »Löß-Lehm« Godramstein<br />
Weißer Burgunder trocken<br />
92+ 2021 Godramstein Affolter<br />
Spätburgunder trocken<br />
90 2021 »Kalkgestein« Godramstein<br />
Spätburgunder trocken<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
385
WEINGUT<br />
MUSSLER<br />
Am Goldberg 6, 67281 Bissersheim<br />
T: +49 6359 2490, www.weingut-mussler.de<br />
Kontakt: Sabine Mußler<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8–12 Uhr und 13–18 Uhr,<br />
Sa 10–17 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 666.700 (50 % weiß, 50 % rot)/55 ha<br />
Das Bissersheimer <strong>Wein</strong>gut zählt mit<br />
seinen 55 Hektar nicht zu den kleinen<br />
im Lande. Sabine Mußler und Kellermeister<br />
Steffen Mickley sind indes Kronzeugen<br />
dafür, dass auch größere Betriebe individuell<br />
arbeiten können, und für bemerkenswerte<br />
Qualitäten gut sind. Mit <strong>Wein</strong>en wie der<br />
»Tuvijah Hommage« Cuvée und dem Kirschgarten<br />
Spätburgunder nimmt man schon einmal<br />
Kurs auf eine höhere als die Zwei-Sterne-<br />
Bewertung. Bei den Weißweinen konstatieren<br />
wir mit Freude, dass der alte Brauch des Literrieslings<br />
noch lebt, manchmal hat man ja das<br />
Bedürfnis nach größeren Schlücken.<br />
91+ 2022 Kirchheim Chardonnay trocken<br />
Im vielfältigen Duft Aprikose, warmer Rauch, leicht geröstete<br />
Haselnüsse, Polenta, Birne und Popcorn. Am Gaumen mit<br />
einer mineralischen, leicht salinen Note und Würze, die in<br />
der weichen Textur für Akzente sorgen, kräftiger, kompakter<br />
Bau, saftiges Finale. 13 Vol.-%, NK, €€<br />
91+ 2022 Dirmstein Mandelpfad Riesling<br />
trocken<br />
Recht reife Frucht im Duft, Pfirsich, Aprikose, Aprikosenmark,<br />
leicht rauchige Noten, kandierte Nüsse, Marzipan. Im<br />
Mund mit einer eleganten Säure, die im kompakten Bau gelassen<br />
fließt, geschmeidige Textur, feine mineralische Würze,<br />
die auch Länge gibt. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />
93 2020 Laumersheim Kirschgarten<br />
Spätburgunder trocken<br />
Komplex im Duft, dunkle Kirsche, kräuterig und mit der würzigen<br />
Mineralik der Lage, Schwarze Johannisbeere, Maulbeere.<br />
Gut balancierter Gaumen mit einer aktiven, tragenden<br />
Säure, prägender kalkiger Mineralik und Gerbstoffen, die<br />
im Jetzt und auch in Zukunft tragen. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
93 2020 »Tuvijah Hommage« Cuvée trocken<br />
ME/CF/CS<br />
Dunkles Kirschrot, intensiv im vielschichtigen Duft, Cassis,<br />
Schwarzkirsche, auch Pflaume, kühler Rauch, herbe Schokolade.<br />
Zeigt am Gaumen viel Substanz und gutes Volumen,<br />
feingliedrige Säure, leicht salin, sorgfältig extrahiertes Tannin<br />
in guter Menge, lang. 14,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2020 Bissersheim Goldberg<br />
Spätburgunder trocken<br />
Dicht verwobene und attraktive Nase mit roter Kirsche, knackiger<br />
Zwetschge, feinem, eher kühlem Rauch und Fichtennadeln.<br />
Behält am Gaumen bei aller Substanz eine elegante<br />
Art, die sich mit feiner Würze entfaltet. Kühle Säureader,<br />
kompaktes, fein extrahiertes Tannin. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2020 Großkarlbach Burgweg Syrah<br />
trocken<br />
92 2019 »Matsimum« Cuvée trocken CF/SY<br />
90 2020 Großkarlbach Spätburgunder<br />
trocken<br />
90+ 2023 Bissersheim Viognier trocken<br />
89+ 2022 Laumersheim Grauer Burgunder<br />
trocken<br />
89+ 2023 Riesling trocken<br />
88+ 2023 Riesling Liter trocken<br />
386 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
NEHB<br />
WEINGÜTER PFALZ<br />
Im Auweg 44, 67269 Grünstadt-Asselheim<br />
T: +49 6359 6437, www.weingut-nehb.de<br />
Kontakt: Sascha Nehb<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Sa 8–12 Uhr und 13–18 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 133.300 (50 % weiß, 50 % rot)/15 ha<br />
Sascha Nehb keltert trockene Spätlesen<br />
vom Grauburgunder und Chardonnay<br />
zum erstaunlich fairen Tarif. Sie überzeugen<br />
mit guter Balance der Elemente, man<br />
kann sich als Begleiter in einem Menü getrost<br />
auf sie verlassen. Aber Jahr für Jahr zeigt der<br />
Winzer seine Expertise für Rotwein: Ob<br />
Dornfelder oder Cabernet Mitos, beide im<br />
Barrique ausgebaut, bei ihm entwickeln beide<br />
Struktur und Profil. Und nur wenige haben<br />
das Wesen des Schwarzrieslings so verstanden<br />
und verinnerlicht wie Sascha Nehb: Den warmen<br />
Jahrgang 2018 muss man erst einmal so<br />
versiert deklinieren.<br />
90 2023 Mühlheim Grafenstück Grauer<br />
Burgunder Spätlese trocken<br />
Sortentypisch in der Nase mit Aromen von Birne, gelber<br />
Pflaume und Quittenschale, nussige Noten, etwas Strohblumen.<br />
Kompakte und schlank gehaltene Spätlese mit ausgewogener<br />
Balance am Gaumen, lebendige Säure, eine Spur<br />
Kohlensäure, feine Fruchtsüße, Ananas und Limette.<br />
12 Vol.-%, DV, €<br />
89+ 2023 Chardonnay Spätlese trocken<br />
Birne, Aprikosen, weißer Pfirsich und reife Ananas im kräftigen<br />
Duft mit würzigen und floralen Noten. Setzt im Mund<br />
stoffig an mit guter Fülle, der reife, klare Säurestrang korrespondiert<br />
gut mit der Fruchtsüße, Noten von Birne und auch<br />
Zitrusfrucht im Ausklang. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
89 2023 Spätburgunder Rosé trocken<br />
Dezentes Hagebuttenrosa in der Farbe, Himbeere, Erdbeere<br />
und rote Kirsche im fruchtigen Duft, florale Noten. Saftig<br />
und fruchtig am Gaumen mit guter Frische, lebendige Säure<br />
und etwas Kohlensäure, süßliche Kirschfrucht, auch etwas<br />
Sauerkirsche, fließt am Gaumen. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
91 2018 Asselheim Goldberg<br />
Schwarzriesling Barrique trocken<br />
Reife Frucht in der Nase, Himbeere, Kirsche, auch etwas<br />
Brombeere, deutet die Üppigkeit des Jahres an. Der Gaumen<br />
zeigt sich getragen mit weicher Textur, saftiger und agiler<br />
Säure, reifen und mürben Gerbstoffen, die die Struktur stützen,<br />
gute Länge, well done. 13 Vol.-%, NK, €€<br />
90 2021 Cabernet Mitos Barrique trocken<br />
Schwarzkirsche, Brombeere, Schwarze Johannisbeere und<br />
Holunder im saftig-üppigen Duft, etwas Rote Bete. Die Saftigkeit<br />
übernimmt auch am kräftig gebauten Gaumen, geht<br />
nicht in die Breite, Extrakt und auch das Tannin sorgen für<br />
linearen Druck, Schlehe im Ausklang. 13 Vol.-%, NK, €€<br />
90 2020 Asselheim Goldberg Dornfelder<br />
Barrique trocken<br />
Holunder, Brombeere und Schwarzkirsche mit holzwürzigen<br />
Noten in der Nase, erdige Rote Bete, etwas Unterholz. Gewinnt<br />
am Gaumen durch den gelungenen Holzausbau Kontur<br />
und Profil, guter Extrakt, der Alkohol ist gut eingebunden<br />
und die Gerbstoffe sind reif. 14 Vol.-%, NK, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
387
WEINGUT<br />
NEISS<br />
Hauptstraße 91, 67271 Kindenheim<br />
T: +49 6359 4327, www.weingut-neiss.de<br />
Kontakt: Axel Neiss<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Flaschen/Hektar: 380.000 (39 % weiß, 20 % rot,<br />
17 % Rosé, 1 % süß, 1 % Schaumwein)/47 ha<br />
Anbauweise: in Umstellung<br />
Axel Neiss bereiste die Welt, um von<br />
Winzern rund um den Globus zu lernen.<br />
Seit der <strong>Wein</strong>begeisterte 1997 die<br />
Leitung des Familienweinguts übernahm, hat<br />
er den Betrieb modernisiert. Die 47 Hektar<br />
Rebflächen, die großteils auf Kalk liegen, bewirtschaftet<br />
er seit 2021 CO2-neutral. Axel<br />
Neiss hat ein Händchen für die Burgundersorten,<br />
die bei ihm Kraft besitzen, doch gut balanciert<br />
sind. Auch der Riesling versteht zu<br />
glänzen, so etwa der Neuzugang »Schwarzer<br />
Herrgott« aus dem Zellertal: kraftvolle Mineralität<br />
und kühle Anmutung, ein <strong>Wein</strong> für die<br />
Langstrecke – und ein großes Glas.<br />
94 2022 Zell Schwarzer Herrgott Riesling<br />
trocken<br />
In der Nase Aromen von gelben Früchten wie Aprikose, Passionsfrucht,<br />
Kamille, Hefe und etwas Kalk. Am Gaumen hat<br />
der <strong>Wein</strong> eine gut integrierte Säure, hier dominiert die Mineralität<br />
und Zitrusaromatik, eine feine Struktur. Ein <strong>Wein</strong>, der<br />
ein größeres Glas benötigt. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
93 2022 »Réserve« Bockenheim Schlossberg<br />
Chardonnay trocken<br />
In der Nase sind Aromen von exotischen Früchten wie Cantaloupe-Melone,<br />
Mangostane, aber auch Kräuter, Karamell und Hefe.<br />
Am Gaumen eine präsente, gut integrierte Säure, saftiger, eleganter<br />
Körper mit einem schönen Schmelz, feine Phenole und<br />
einem mittleren bis langen Abgang. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2021 Kindenheim Burgweg<br />
Weissburgunder trocken<br />
Die Nase ist ein wenig verhaltener, feine kalkige Mineralität,<br />
Zitrusaromen wie Orange, getrocknete Kräuter und etwas<br />
Hefe. Am Gaumen einen vollen Körper, das Holz kommt gut<br />
zur Geltung. Leichte Phenole, extraktsüß, schön ausgewogen.<br />
Saftiger Abgang. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
91+ 2022 »Alte Reben« Bockenheim<br />
Schlossberg Weissburgunder trocken<br />
In der Nase Aromen von weißen Früchten, Plattpfirsich,<br />
weißer Tee und etwas Kalkwürze. Am Gaumen eine saftige<br />
Säure, gut integrierter Alkohol, schöner, eleganter Holzeinsatz<br />
und Aromen von hellen Früchten mit einem mineralischen,<br />
mittelkräftigen Abgang. 13 Vol.-%, NK, €€<br />
92+ 2018 »Réserve« Kindenheim Glockenspiel<br />
Spätburgunder trocken<br />
In der Nase sind Aromen von Tabak, Leder, Pfeffer, Rauch,<br />
Waldboden sowie dunkle rote Früchte wie Brombeere und<br />
Pflaume. Am Gaumen hat der <strong>Wein</strong> einen kräftigen Körper,<br />
mit einem spürbaren Holzeinsatz, aber gut integriert. Ein<br />
Dokument des warmen Jahrgangs, das wunderbar zum kräftigen<br />
Essen passt. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 NV »Blanc de Blancs« brut nature<br />
92+ 2022 Kindenheim Burgweg Riesling<br />
trocken<br />
91 2022 Bockenheim Schlossberg<br />
Chardonnay trocken<br />
91+ 2020 Bockenheim Vogelsang<br />
Frühburgunder trocken<br />
91 2020 Bockenheim Sonnenberg<br />
Cabernet Franc trocken<br />
91 2022 »BW« Kindenheim Spätburgunder<br />
trocken<br />
90 2020 Bockenheim Spätburgunder<br />
trocken<br />
388 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
AM NIL<br />
WEINGÜTER PFALZ<br />
Neugasse 21, 67169 Kallstadt<br />
T: +49 6322 95791000, www.weingutamnil.de<br />
Kontakt: Christine Ludt<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mi bis Fr 10–12 Uhr und 13–17 Uhr,<br />
Sa und So 12–18 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 426.700 (75 % weiß, 25 % rot)/40 ha<br />
Mit Christine Ludt als Geschäftsführerin<br />
und Kellermeister Till Tempel<br />
überzeugt das <strong>Wein</strong>gut Jahr für Jahr<br />
mit konstant guter und in der Spitze herausragender<br />
Qualität. Das Terroir – Kalkstein in<br />
Kallstadt, Kalkmergel und »terra rossa« in<br />
Ungstein – zeigt sich eindrucksvoll in den <strong>Wein</strong>en.<br />
In Abwesenheit der Spätburgunder ist<br />
dieses Jahr der Herrenberg Riesling unser<br />
Tipp. Aus der Leidenschaft für Weißburgunder<br />
und Chardonnay heraus entstand die Idee<br />
für die neue »Winemakers Edition«, die durch<br />
den Ausbau im Tonneau Geschmeidigkeit und<br />
Mineralik verbindet.<br />
91 2021 »Pinot« brut PN/WB<br />
Feine Briochenoten im Duft, Apfelschale, Wiesenkräuter,<br />
Zitronen, Pfirsich, Waldbeeren, rosa Grapefruit. Am Gaumen<br />
cremiger Fond mit lebendigem Mousseux, Schmelz aus reifer<br />
Frucht, feiner Würze und mineralischer Färbung, lange<br />
am Gaumen, auch bei Tisch ein großer Genuss.<br />
12 Vol.-%, NK, €€€<br />
93+ 2022 Ungstein Herrenberg Riesling<br />
trocken<br />
Fein im Duft, Gesteinsmehl, Kräuterwürze begleitet die zarte<br />
Frucht von Zitronen, weißer Grapefruit, weißem Pfirsich<br />
und Orangenschale. Am Gaumen mit mineralischem Zug<br />
und Spannung, Zitrusfrucht, feiner Phenolik und lebendigem<br />
Säurenerv, mit schöner Länge und Potenzial.<br />
13 Vol.-%, NK, €€€<br />
93 2023 »Winemakers Edition«<br />
Weißburgunder & Chardonnay trocken<br />
WB/CH<br />
Fein im Duft, florale Noten von zarten weißen Blüten, Birnen,<br />
Apfel, Zitronen, Bourbonvanille, frisch in Butter geschwenkter<br />
Mais. Setzt mit Geschmeidigkeit und weich an,<br />
mineralischer Zug, der sich im langen Nachhall verstärkt,<br />
saftige Frucht, eng anliegende Säure, Potenzial.<br />
13 Vol.-%, NK, €€€<br />
93 2022 Ungstein Weilberg Riesling trocken<br />
Feine gelbe Frucht im Duft, Pfirsich, Aprikosen, Quitten,<br />
Apfel, getrocknete Kräuter, steinige Noten. Im Mund mit viel<br />
Saft, Zitrus- und gelbe Steinfrucht, würzig und mineralisch<br />
unterlegt, feine Phenolik, gut im Extrakt, jetzt und in ein paar<br />
Jahren Trinkgenuss. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2022 Kallstadt Saumagen Riesling<br />
trocken<br />
Vielschichtig im Duft, terroirtypisch nasses Gestein, Salzzitronen,<br />
Quitten, Melisse, Brennnessel, Kamillenblüte. Am<br />
Gaumen ebenfalls mit mineralischer Würze zur merklichen<br />
Phenolik, feine Säure, saftige reife Frucht, Zitrusfrucht, weißer<br />
Pfirsich, Aprikosen. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
90 2023 Kallstadt Chardonnay trocken<br />
Sortentypische Frucht im Duft, gelber Apfel, Pfirsich, Ananas,<br />
weißes Mandelmus, Orangenschale. Am Gaumen kraftvoll<br />
und mit viel Schmelz, klare Frucht, nahtlos eingefügte<br />
Säure, saftig und rund, dicht, vielseitiger Speisenbegleiter<br />
oder als Solist für Liebhaber vollmundiger Weißweine.<br />
13,5 Vol.-%, DV, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
389
WEINGUT<br />
ODINSTAL<br />
Odinstalweg, 67157 Wachenheim<br />
T: +49 6322 9495312, www.odinstal.de<br />
Kontakt: Andreas Schumann<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Flaschen/Hektar: 66.700 (74 % weiß, 20 % rot, 1 % süß,<br />
5 % Schaumwein)/11 ha<br />
Anbauweise: Biodynamisch<br />
Wenn man oben steht auf dem Hügel,<br />
hoch über Wachenheim, an der<br />
Abbruchkante eines alten Basalt-<br />
Steinbruchs, spürt man, dass hier eigene Gesetze<br />
herrschen. Seit 2004 lenkt Andreas Schumann<br />
eine der eigenständigsten <strong>Wein</strong>-Enklaven<br />
im Land, im <strong>Wein</strong>gut Odinstal wurde schon<br />
biodynamisch gearbeitet, als das noch als Werk<br />
von esoterischen Eiferern abgetan wurde. Auf<br />
350 Metern stehen die höchsten <strong>Wein</strong>berge der<br />
Mittelhaardt, aus denen ungewöhnliche <strong>Wein</strong>e<br />
stammen, die eine große innere Ruhe ausstrahlen,<br />
dabei mit ihrer Spannung und Natürlichkeit<br />
fesseln. Großartiges Debüt!<br />
96 2022 Wachenheim Odinstal Riesling GG<br />
Reduktiv, mit viel Würze im Duft, Salzzitronen, Mirabellen,<br />
Quitte, Apfelschale, viel Kräuterwürze, Brennnessel, Minze,<br />
Heu, jodige Anklänge. Am Gaumen mit zartem Schmelz, seidigem<br />
Gerbstoff, klarem, frischem Apfel, Birnen, sehr salzig,<br />
trinkanimierend, charaktervoll. 12 Vol.-%, NK, €€€€<br />
95+ 2022 Wachenheim Odinstal<br />
Weißburgunder GG<br />
Vielschichtig im Duft, Kräuterwürze, Kümmel, Zitrusfrucht,<br />
kandierte Zitronen, gelber Apfel, Apfelschale, Salbei, Lorbeer,<br />
dezent Pfeffer. Am Gaumen druckvoll, feingliedrige<br />
Säurestruktur, feinkörnige Phenolik, frische Frucht, mit Zug<br />
und Spannung, Potenzial. 12,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />
94 2022 »Basalt« Riesling trocken<br />
Eigenständiger Odinstal-Duft: feine Hefe, Würze, Cidre, Wermutkraut,<br />
ein Hauch Weihrauch, Aprikose, Mangospalten.<br />
Beachtlich, wie sich am Gaumen Gelassenheit und energetische<br />
Stringenz verbinden, die Gesetze der Natur regieren,<br />
markante Phenolik, salzig, mineralisch. 12 Vol.-%, NK, €€€€<br />
93+ 2022 »Muschelkalk« Riesling trocken<br />
Im expressiven Aromenbild Akazienblüten, Aprikosen, Malz,<br />
Cidre, Hopfen und Szechuanpfeffer. Der Gaumen wird von<br />
Anfang an von einer mineralischen Energie getragen,<br />
schlankes, dicht verwobenes Format, feinporige, gut<br />
tragende Phenolik, puristisch, spannungsgeladen.<br />
12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
93+ 2023 »350 N.N.« Auxerrois trocken<br />
Auf »350 N.N.« kommt keine Langeweile auf, hefig, kräuterig,<br />
wild im Duft, Lakritze, Kümmel, Baumrinde, Mirabelle,<br />
Apfel. Beginnt saftig mit feinem Schmelz, eher weiche Textur,<br />
auf der sich die immanente Dynamik und Energie des<br />
Odintals aufbaut, fein salzig, mineralisch. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2023 »350 N.N.« Weißburgunder trocken<br />
Die Spontangärung bestimmt den Duft: Hefe, Kräuter, Apfelschale,<br />
Malz, auch Kimchi, etwas Kümmel, im Hintergrund<br />
Aprikose. Kein Blender am Gaumen, bringt mit Understatement<br />
seine Stärken zum Tragen, Schmelz, Saft, gepflegte<br />
Phenolik, energetische Spitzen, die sitzen.<br />
11,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
390 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
THOMAS<br />
PFAFFMANN<br />
WEINGÜTER PFALZ<br />
Lindenbergstraße 36, 76829 Landau in der Pfalz<br />
T: +49 6341 969187, www.vinopan.de<br />
Kontakt: Thomas und Theobald Pfaffmann<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Hektar: 15 ha<br />
Auf den Etiketten ist Pan, der Hirtengott<br />
aus der griechischen Mythologie,<br />
mit seiner Flöte zu sehen, ein<br />
Mischwesen mit dem Oberkörper eines Menschen<br />
und dem Unterkörper eines Widders.<br />
Das 1983 von Theobald Pfaffmann in Landau<br />
gegründete WEIN.GUT.PAN ging schon immer<br />
eigene Wege und setzte gegen den Trend<br />
auf trockene <strong>Wein</strong>e – eine Prämisse, die Thomas<br />
Pfaffmann konsequent weiterführt. Jeder<br />
seiner <strong>Wein</strong>e ist eigenständig, aus dem sehr<br />
homogenen Sortiment empfehlen wir den Pinot<br />
Noir und den 2015er Sekt »PAN« Pinot<br />
brut, eine Spezialität des Hauses.<br />
92+ 2015 »PAN« Pinot brut WB/PN<br />
Reife gelbe Frucht, getrocknete Himbeere, Heublumen, kandierte<br />
Walnüsse und Nusszopf formieren sich zu einem attraktiven<br />
Duftbild. Zeigt im Mund eine aristokratische Getragenheit<br />
und Schmelz in Verbindung mit Zug und Energie.<br />
Feine, gelassene Perlage, eingewobene Säure. Lang und gerne<br />
zum Menü. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
91 2016 »PAN« Rosé brut PN/SW<br />
Schönes Gelb mit einem Hauch Abendröte. Rosenblätter,<br />
Kandiszucker, Himbeeressenz, getrocknete Kamille, balsamisch-würzige<br />
Anklänge. Gute Frische am Gaumen mit einer<br />
gut dosierten, feinen Fruchtsüße, gepflegtes Mousseux,<br />
griffige Phenolik, mittlere Länge, elaboriert.<br />
12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
91+ 2022 Nussdorf Kaiserberg Riesling<br />
trocken<br />
Nuancierter Duft nach Vanille, Quittenschale, Birne, getrockneter<br />
Limettenschale. Am Gaumen kein lauter, dennoch<br />
beeindruckender Auftritt mit hintergründiger Mineralik<br />
und sehr guter Balance. Stützende, reife Phenolik mit feinen<br />
Widerhaken, recht trocken, eigenständig.<br />
12,5 Vol.-%, NK, €€<br />
91 2022 Nussdorf Kaiserberg Weisser<br />
Burgunder trocken<br />
Mittleres Goldgelb, würzige Noten, nussig, reife Aprikose,<br />
Mirabelle, feiner Rauch. Kräftig gebaut, stoffig mit Substanz<br />
und fülligem Kern, eingewobenem Tanningerüst und auch<br />
mineralischer Komponente. Burgunder mit Gehalt und Stil,<br />
auch zum Essen eine gute Wahl. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />
90+ 2022 »Fumé« Sauvignon Blanc trocken<br />
Das »Fumé« zeigt sich in der konzentrierten Nase mit würzig-rauchigen<br />
Komponenten. Stachelbeere, Schwarze Johannisbeere.<br />
Kompakter, gut definierter Bau mit stimmiger<br />
Balance, eine gewisse Fülle, die von der fein ziselierten Säure<br />
belebt wird. Klare Handschrift. 13 Vol.-%, NK, €€<br />
92 2021 Pinot Noir trocken<br />
Rauchiges, würziges Ambiente, Räucherkammer, Räucherspeck,<br />
Schale von Roter Bete, erdig, Rote Bete, feiner Kümmel.<br />
Bringt den Charakter von Pinot Noir mit einer ungekünstelten<br />
Art gut auf den Punkt, griffiges Tannin, druckvoll<br />
und auch mineralisch. Ziemlich echt. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
391
WEINGUT<br />
PFEFFINGEN<br />
Pfeffingen 2, 67098 Bad Dürkheim<br />
T: +49 6322 8607, www.pfeffingen.de<br />
Kontakt: Jan Eymael<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8–12 Uhr und 13–18 Uhr, Sa<br />
9–12 und 13–16 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 133.300 (80 % weiß, 20 % rot)/17 ha<br />
In dem <strong>Wein</strong>gut mit 250-jähriger Tradition<br />
verbinden sich unbedingter Qualitätsanspruch<br />
mit großer Beständigkeit.<br />
Das Kernteam besteht heute aus Doris<br />
Eymael, ihrem Sohn Jan sowie Kellermeister<br />
Rainer Gabel. Ihr gemeinsamer Stil ist erfreulich<br />
zeitgemäß: schlank, balanciert, elegant.<br />
Beispielhaft dafür die Scheurebe, seit<br />
vielen Jahren DIE Spezialität des Hauses, die<br />
bei aller Raffinesse immer auch zugänglich<br />
ausfällt. Und noch eine schöne Überraschung:<br />
Das Große Gewächs vom Weißburgunder<br />
haben wir noch nie so gut verkostet<br />
wie dieses Jahr!<br />
94+ 2023 Ungstein Herrenberg<br />
Weißburgunder GG<br />
Dezent im Duft, frische Zitrusfrucht, grüner Apfel, Aprikosen,<br />
Brennnessel, Klee, Lindenblüten, frisch gemahlene<br />
Mandeln. Im Mund geschmeidig und mit viel Saft, kompakt,<br />
gelbe Frucht, nahtlos verwobene Säure, feine Phenolik, mineralisch<br />
unterlegt, aus einem Guss, Potenzial.<br />
13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
93 2023 »1G« Wachenheim Schloßberg<br />
Riesling trocken<br />
Dezent im Duft, frische Zitronen, weiße Grapefruit, weißer<br />
Pfirsich, Aprikosen, Wiesenkräuter, Melisse. Am Gaumen<br />
schlank gebaut, feingliedrige Säureader, salzig, dezente und<br />
animierende Zitrusfrucht, gut im Extrakt, athletisch und geradlinig<br />
mit schöner Länge. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />
93 2023 Ungstein Weilberg Riesling GG<br />
Duftige Nase, weiße Blüten, Jasmin, Flieder, helle Frucht<br />
von Mirabellen, Zitronen, Quitten und Wiesenkräuter. Am<br />
Gaumen mit Schmelz und saftiger Frucht mit dezenter<br />
Süße, lebhafte Säure und feine Würze runden ab zu einem<br />
entspannten Trinkfluss mit Potenzial für weitere Jahre.<br />
13 Vol.-%, NK, €€€<br />
93 2023 Ungstein Herrenberg Riesling GG<br />
Fruchtbetont und einladend im Duft, Orangen, Kumquat,<br />
Nektarine, gelber Apfel, getrocknete Aprikosen. Am Gaumen<br />
mit viel Saft und perfekter Balance aus Frucht, feiner Würze<br />
und reifer tragender Säure, vollmundig und rund, dicht und<br />
aus einem Guss, schöne Länge. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2023 »1G« Ungstein Nussriegel Riesling<br />
trocken<br />
Feinduftig in der Nase, Kräutertwürze, Thymian, Rosmarin,<br />
Lorbeer, Heu, Lavendel, Zitronen, Pfirsich, Mirabellen. Am<br />
Gaumen harmonisch und geschmeidig, Frucht, getragen von<br />
feiner Süße in Balance mit einer feingliedrigen Säure, dezente<br />
Würze und apart-herb, langer Nachhall.<br />
12 Vol.-%, NK, €€<br />
92 2023 »SP« Ungstein Scheurebe trocken<br />
Strahlendes Goldgelb im Glas. Duftige Nase, reife Mango,<br />
Passionsfrucht, gelbe Stachelbeeren, Zitronenmelisse,<br />
Estragon. Im Mund mit viel Saft, Schmelz, durchzogen von<br />
einer lebendigen Säure, feine Phenolik, betont trocken, dicht<br />
beieinander und mit Zug, ein zugänglicher, trinkanimierender<br />
<strong>Wein</strong>. 13 Vol.-%, NK, €€<br />
392 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
REINHARDT<br />
WEINGÜTER PFALZ<br />
Hof am Deidesheimer Weg, 67152 Ruppertsberg<br />
T: +49 6326 9826777, www.weingut-reinhardt.de<br />
Kontakt: Lukas Reinhardt<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Hektar: 17 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Der dritten Stern, den wir an die Geschwister<br />
Anna und Lukas Reinhardt<br />
vergeben, ist die logische Konsequenz<br />
für eine kontinuierliche Entwicklung. Lukas<br />
Reinhardt, der verantwortlich ist für den Keller<br />
und die <strong>Wein</strong>berge, arbeitet handwerklich<br />
»wie vor 100 Jahren mit dem Wissen von heute«<br />
nach der Prämisse »so wenig wie möglich,<br />
so viel wie nötig«. Seine Rieslinge wie der<br />
dichte Reiterpfad mit zupackendem Gerbstoff<br />
stellen den Lagencharakter unverfälscht<br />
heraus, seine Sekte verbinden Frische mit Stoffigkeit,<br />
der Spätburgunder entfaltet Tiefgründigkeit.<br />
Glückwunsch!<br />
93 NV Riesling brut<br />
Etwas Apfel, Melisse, Blutorange, Lakritze, Hefe. Der Gaumen<br />
ist saftig, spannungsreich, zeigt ein frisches, kultiviertes<br />
Mousseux, ist nur gerade soweit dosiert, dass die Stoffigkeit<br />
ausgeglichen wird. Ein erfrischender, ganz geradeaus<br />
gebauter Rieslingsekt. 12 Vol.-%, DIAM, €€<br />
93 2018 »Rosé Prestige« brut nature<br />
CH/PN<br />
Pastellfarben, lachsrosa. Im Duft Erdbeere, Himbeere, dezente<br />
Hefe. Im Mund hat der <strong>Wein</strong> trotz der Abstimmung als<br />
Brut Nature eine recht harmonische Anlage, süße Frucht,<br />
das Mousseux ist fein und unterstreicht zarte mineralische<br />
Noten. Ein kultivierter Aperitif. 11,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
94 2022 Ruppertsberg Reiterpfad Riesling<br />
trocken<br />
Leicht pfeffrig im Duft, Nektarine, Piment und rauchige Töne<br />
für das würzige Potenzial, noch verschlossen. Im Mund ist<br />
das ein strenger Reiterpfad: dicht, mit zupackendem Tannin,<br />
das aber viskos grundiert ist, mit fester Säure und einem<br />
pointiert mineralischen Finale. 13 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
93+ 2022 Deidesheim In der Petershöhle<br />
Riesling trocken<br />
Würzige Nase, Pfirsich, Apfel, Kümmel. Der Gaumen beginnt<br />
geschmeidig, entfaltet eine feine, aber stabile, lange anhaltende<br />
Säure sowie eine feste Phenolik auf geschmeidigem<br />
Fond, der die Struktur einbindet und die Überleitung zu Saftigkeit<br />
und taktiler Mineralität herstellt.<br />
12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
93 2022 Deidesheim Nonnenstück Weisser<br />
Burgunder trocken<br />
Der Duft ist noch verschlossen, öffnet sich nach und nach in<br />
Vin-Nature-Aromen, Apfel, etwas Holz, Anissaat. Der Gaumen<br />
zeigt einen dichten, trockenen Phenoldruck, hintergründige<br />
Säure, einen noch kompakten Abklang. Alles da für<br />
eine reichhaltige, komplexe Entfaltung.<br />
13 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
94 2022 Ruppertsberg Nußbien<br />
Spätburgunder trocken<br />
Etwas Neuholz, Rote Johannisbeere, Süßkirsche, Lorbeerblatt,<br />
Preiselbeere. Der Gaumen zeigt sich saftig und sehnig,<br />
feinkörnig mit lebendigem, gut integriertem Säurerückgrat.<br />
Sehr gut in Homogenität und Länge, ein hintergründiger,<br />
handwerklich bereiteter Pinot. 13 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
393
WEINGUT<br />
RINCK<br />
Klingbachstraße 11, 76831 Heuchelheim-Klingen<br />
T: +49 6349 8542, www.weingut-richard-rinck.de<br />
Kontakt: Niko Leonhard und Annette Rinck<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–12 Uhr und 14–18 Uhr,<br />
Sa 9–16 Uhr<br />
Hektar: 13,5 ha<br />
Niko Leonhardt, der mit seiner Mutter<br />
Annette Rinck das gleichnamige<br />
<strong>Wein</strong>gut in Heuchelheim-Klingen leitet,<br />
zeigt schon in jungen Winzerjahren eine<br />
bemerkenswerte Konstanz in seinem Schaffen:<br />
Natürlich fallen die Jahrgänge unterschiedlich<br />
aus und sitzt nicht jede Nuance<br />
punktgenau. Aber die wachsende stilistische<br />
Sicherheit ist unverkennbar, wie beim Spätburgunder<br />
aus dem Klingener Herrenpfad,<br />
der Substanz und Eleganz gekonnt miteinander<br />
verknüpft und den wir auch als <strong>Falstaff</strong>-<br />
Tipp empfehlen. Wir sind sicher, dass wir noch<br />
mehr von der Südlichen <strong>Wein</strong>straße hören.<br />
92 2022 Klingen Herrenpfad Riesling trocken<br />
Etwas Petrol in der Nase, reifes Steinobst, Pfirsich, Aprikose,<br />
Apfel, Zitrusfrucht, Limettenzeste, weiße Grapefruit, steinige<br />
Noten. Vollmundig am Gaumen, stoffig, dicht und mit guter<br />
Konzentration, reifer Apfel, im Nachklang zitrische Noten,<br />
feine Bitterkeit. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
92 2021 »Unter den Bäumen« Sylvaner<br />
trocken<br />
Reife Nase, Marzipan, Orangenzeste, Kumquats, vollreife<br />
Stachelbeere, ein Hauch Vin Naturel. Am Gaumen steht die<br />
Frucht nicht im Vordergrund, eine gute Dosis reifer Phenole<br />
stützen den straffen Bau, stabile, tragende Säure, trocken,<br />
ungekünstelt, mineralisch. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />
92 2022 Klingen Herrenpfad Sylvaner<br />
trocken<br />
Reife, duftige Nase mit Mirabelle, Aprikose und Birne, Wermutkraut,<br />
würzig, Trockenblumen und Heu. Am Gaumen<br />
kompakt gebaut mit guter Substanz und präsenter Säure,<br />
die mehr an Riesling als an Silvaner denken lässt, reife Phenolik,<br />
mineralische Grundierung. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
91+ 2023 Mörzheim Pfaffenberg<br />
Weißburgunder trocken<br />
Im Duft reife und animierende Aromen, Kräuter, Rauch, Pfirsich,<br />
gebackene Banane, nussig, Mandeln, Röstaromen, geröstete<br />
Maronen. Am Gaumen reichhaltiger Körper mit Volumen,<br />
Substanz und Kraft, die präsente Säure sorgt für<br />
Gleichgewicht, kulinarischer Burgunder. 13,5 Vol.-%, DV, €€<br />
89+ 2022 »Fumé« Scheurebe trocken<br />
»Fumé« zeigt sich mit deutlichen Rauchnoten im Duft, dazu<br />
die typische Aromatik der Rebsorte, Schwarze Johannisbeere,<br />
Mango und auch Litschi, getrocknete Blumen. Duft und<br />
Gaumen klaffen etwas auseinander, schlank gehaltene<br />
Struktur, mittelgewichtig im Extrakt. 12 Vol.-%, DIAM, €€<br />
93 2021 Klingen Herrenpfad Spätburgunder<br />
trocken<br />
Schöner Burgunderduft, der mit Holzwürze harmoniert,<br />
dunkle und rote Beeren, Kirschen, Brombeeren, Johannisbeere,<br />
etwas dunkle Schokolade. Am Gaumen kompakt und<br />
kräftig gebaut mit dichter, feinkörniger Tanninstruktur, die<br />
präsente Säure sorgt für Frische und Länge.<br />
13,5 Vol.-%, DV, €€<br />
394 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER PFALZ<br />
WEINGUT<br />
ST. GEORGENHOF<br />
Sankt Georgenhof 1, 76831 Billigheim-Ingenheim<br />
T: +49 6349 6382, www.st-georgenhof.de<br />
Kontakt: Marcel Fischer<br />
Marcel Fischer konzentriert sich auf<br />
die Rebsorten Riesling, Sauvignon<br />
Blanc, Grauburgunder und Merlot.<br />
Seine <strong>Wein</strong>e – gute Speisenbegleiter – überraschen<br />
mit einem bemerkenswerten Preis-Leistungs-Verhältnis:<br />
Der duftige und sortentypische<br />
Muskateller feinherb schlägt gerade einmal<br />
mit sechs Euro zu Buche, unser Tipp, der<br />
delikate Chenin Blanc trocken, mit sieben.<br />
Diese <strong>Wein</strong>e sind wahre Preiswunder – sehr<br />
sympathisch! Zum <strong>Wein</strong>gut gehört ein Gästehaus,<br />
das außerhalb des Ortes in den <strong>Wein</strong>bergen<br />
liegt und einen beschaulichen Aufenthalt<br />
garantiert.<br />
90 2023 Chenin Blanc trocken<br />
Dezent im Duft, Lindenblüten, Pampelmuse, grüne Stachelbeere,<br />
Apfel, Quitten, Zitronenzeste, Wiesenkräuter. Vollmundig<br />
und mit viel Schmelz, nahtlos eingefügter Säure sowie<br />
saftiger Frucht, getragen von Süße, cremig, ein zugänglicher<br />
Chenin Blanc, der sich bei Tisch gut präsentiert.<br />
13,5 Vol.-%, DV, €<br />
90 2023 Muskateller feinherb<br />
Blasses Zitronengelb mit grünlichen Reflexen. Sortentypisch<br />
und duftig, reife Mango, Papaya, Ananas, Litschi, Rosen-<br />
und Muskatblüten. Am Gaumen schlank gebaut und<br />
voller Saftigkeit, klare tropische Frucht, die charmante<br />
Süße wird von einer frischen Säurestruktur in die Länge getragen.<br />
11,5 Vol.-%, DV, €<br />
90+ 2023 »Springbok« Cuvée trocken SB/CB2<br />
Der Sauvignon Blanc übernimmt die Dominanz im Duft, grüne<br />
Stachelbeere, Cassis, Kiwi, Mango, danach die Würze des<br />
Chenin Blanc, Kurkuma, Safran. Am Gaumen vollmundig,<br />
dennoch nicht sättigend, lebendige Säure umspielt cremigen<br />
Fond und balanciert die saftige Frucht, feine Würze, vielseitiger<br />
Speisenbegleiter. 13,5 Vol.-%, €€<br />
89 2023 Chardonnay trocken<br />
Dezent im Duft, Birnen, gelber Apfel, Quitte, Honigmelone,<br />
Orangenzeste, Heu, gemahlene Haselnuss. Im Mund harmonisch<br />
und geschmeidig, runder und kompakter Bau, mittelgewichtig<br />
in Extrakt und Länge, ein zugänglicher Allrounder<br />
für viele Gelegenheiten und gut bei Tisch. 13 Vol.-%, DV, €<br />
89 2023 Weißburgunder trocken<br />
Dicht im Duft, reifer Pfirsich, Honigmelonen, Birnen, Apfelschale,<br />
frisch gemahlene Mandeln. Im Mund schwungvoll<br />
und aus einem Guss, gelbe Frucht mit merklicher Süße, gut<br />
integrierter Säure, ein zugänglicher <strong>Wein</strong> für viele Gelegenheiten,<br />
unaufgeregter Trinkfluss. 13,5 Vol.-%, DV, €<br />
89+ 2022 Merlot trocken<br />
Schwarzkirsche, Schwarze Johannisbeere, Pflaume im Duft,<br />
der gewürzt wird durch Tabaknoten und Tinte. Richtet sich<br />
nicht selbstgefällig in Gemütlichkeit ein, mittlere Struktur<br />
mit tragender Säure, Wildpflaume, Holunder, trinkig und mit<br />
griffigem Gerbstoff in geringer Menge. 13 Vol.-%, DV, €<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
395
WEINGUT<br />
KARL SCHAEFER<br />
<strong>Wein</strong>straße 30, 67098 Bad Dürkheim<br />
T: +49 6322 2138, www.weingutschaefer.de<br />
Kontakt: Dr. Job von Nell, Marianne von Nell<br />
Hektar: 18 ha<br />
Das <strong>Wein</strong>gut des Ökonomierats Karl<br />
Schaefer (1849–1932) war 1910<br />
Gründungsmitglied des VDP, Marianne<br />
und Dr. Job von Nell führen es in sechster<br />
Generation. Der <strong>Wein</strong>bergbesitz umfasst<br />
zahlreiche Terrassenlagen, die nicht flurbereinigt<br />
wurden: ursprüngliches Terroir. Die aktuellen<br />
<strong>Wein</strong>e zeigen das <strong>Wein</strong>gut in so guter<br />
Form, dass wir es auf unsere Beobachtungsliste<br />
für die Aufwertung zum vierten Stern<br />
schreiben. Bei den GGs schließen Ungsteiner<br />
Herrenberg und Dürkheimer Michelsberg<br />
zum Forster Pechstein auf. Und wir haben hier<br />
auch noch nie so guten Sekt probiert. Bravo!<br />
94 2018 Bad Dürkheim Michelsberg<br />
Chardonnay brut nature<br />
Im Duft Hefe, Heu und jodige Untertöne. Auch etwas Buttriges.<br />
Im Mund hat der <strong>Wein</strong> einen saftigen, eher schlanken<br />
Aufbau, das Mousseux ist ausgesprochen fein und dabei anhaltend,<br />
was dem <strong>Wein</strong> eine getragene Anmutung gibt. Der<br />
Abgang zeigt sich kalkgeprägt und kreidig, mit noch jugendlich-kompakter<br />
Anmutung. 11 Vol.-%, NK, €€€<br />
94+ 2021 Forst Pechstein Riesling GG<br />
Orangenzeste, ein Hauch von Blütenhonig, rauchige und<br />
auch leicht balsamische Töne. Der Gaumen ist sehr verschlossen,<br />
komplett auf Extrakt gebaut, straffe Phenolik<br />
und feste Säure, ein Anflug von Kohlensäure, deutlich taktilmineralische<br />
Abgangsnoten. 12,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />
94 2021 Ungstein Herrenberg Riesling GG<br />
Der noch sehr frisch wirkende Duft zeigt Aromen von Grapefruit,<br />
Pfirsich und auch etwas Hochreifefrucht. Aprikose. Am<br />
Gaumen ist das ein ungemein dichter Klotz aus taktiler Mineralität,<br />
Säure und Stoffigkeit, derzeit ungemein kompakt<br />
und streng. Aber das Potenzial ist unverkennbar.<br />
13 Vol.-%, NK, €€€<br />
93+ 2021 Bad Dürkheim Michelsberg Riesling GG<br />
Verhalten im Duft, Aprikosen, reife Zitronen, gelber Apfel,<br />
Salbei, Melisse, Brennnessel, Gesteinsmehl. Am Gaumen<br />
mit Schmelz und feiner Phenolik, dicht und eng mit Frucht<br />
und reifer Säure, mineralische Salzigkeit, sich im Finale weit<br />
auffächernd und lang. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2022 Wachenheim Gerümpel Erste Lage<br />
Riesling trocken<br />
Duftige Kräuternase nach Thymian, etwas Vanille, auch<br />
Zimt und frisch geriebener Apfel. Am Gaumen wirkt der<br />
blitzblanke <strong>Wein</strong> herber, dichter, hat eine straffe Säure mit<br />
viel Zug und enormer Saftigkeit. Noch wirkt er jung, aber<br />
zeigt sich schon als Speisenbegleiter. 12 Vol.-%, NK, €€<br />
93 2018 Blanc de Noir brut<br />
93+ 2020 Ungstein Herrenberg Riesling GG<br />
93 2021 Bad Dürkheim Fuchsmantel<br />
Quetschenbaum Riesling trocken<br />
92+ 2021 Wachenheim Gerümpel Riesling<br />
Erste Lage trocken<br />
91+ 2023 »Sonnentropfen« Dürkheim<br />
Riesling trocken<br />
91+ 2023 »Basalt« Wachenheim Riesling tr.<br />
91+ 2021 Bad Dürkheim Spielberg Riesling<br />
trocken<br />
396 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER PFALZ<br />
<br />
WEINMANUFAKTUR<br />
GERHARD<br />
SCHWARZTRAUBER<br />
Lauterbachstraße 20, 67435 Neustadt an der <strong>Wein</strong>straße<br />
T: +49 6321 968561, www.schwarztrauber.com<br />
Kontakt: Frauke Mohr<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Flaschen/Hektar: 200.000/20 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Gerhard Schwarztrauber ist Experimenten<br />
nicht abgeneigt. So lässt er den<br />
Gewürztraminer auf der Maische gären<br />
oder er widmet einen Teil des <strong>Wein</strong>bergs<br />
den Loire-Sorten Chenin Blanc und Cabernet<br />
Franc. Bei diesen Versuchen achtet der Biowinzer<br />
aber stets auf die Balance: Die <strong>Wein</strong>e<br />
sollen harmonisch bleiben und nicht ins Extreme<br />
abgleiten. Die Lagenweine aus Chenin<br />
Blanc und Chardonnay verkörpern diesen Stil<br />
auf besonders charmante Weise. Auch das<br />
»rote Opium« hinterlässt keinen unbotmäßigen<br />
Rausch: Der <strong>Wein</strong> zeigt vielmehr, wie gut<br />
die Sorte Cabernet Franc in die Pfalz passt.<br />
91+ 2020 »Emily« Chardonnay brut<br />
Kräftig hefewürzig im Duft, Hefeextrakt, nussige Töne. Eine<br />
feine Süße unterstreicht am Gaumen die Cremigkeit des<br />
Mousseux, die Säure fügt sich auf milde Weise ein und gibt<br />
dem Sekt Frische, ohne im Geringsten seinen Charme zu<br />
schmälern. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2022 Mußbach Kurfürst Chardonnay<br />
trocken<br />
Im Duft gut integriertes, würziges Neuholz, dazu Noten von<br />
Popcorn und Salzkaramell. Geschmeidigkeit ist Trumpf am<br />
Gaumen, da ist aber auch genug Stoffigkeit, um dem <strong>Wein</strong><br />
dennoch Spannung und Saftigkeit zu verleihen, die mit Augenmaß<br />
angelegte Säure setzt der Eleganz ein Glanzlicht<br />
auf. 12 Vol.-%, NK, €€<br />
92 2022 Mußbach Eselshaut Chenin Blanc<br />
trocken<br />
Im Duft Kandiszucker, reife Birne, Rauch und Pfeffer. Der<br />
Gaumen zeigt die Sorte von einer ganz runden, geschmeidigen<br />
Seite, die geradezu cremige Fülle findet ihren Halt in einer<br />
stabilen Säure und in einer zarten, holzunterstützten<br />
Phenolik. 100 % Pfalz – aber die Loire ist ja auch weit weg.<br />
12,5 Vol.-%, NK, €€<br />
91+ 2022 »Sauvage« Gewürztraminer trocken<br />
Üppig im Duft: Rose, Lavendel, Macis und Blutorange. Auch<br />
ein Unterton von warmem Ziegelstein. Am Gaumen<br />
schwingt der <strong>Wein</strong> zwischen den Polen Viskosität und Phenolik,<br />
die aber beide nicht über Gebühr eingesetzt sind, die<br />
eher milde Säure gibt ausreichend Halt für den kräftigen<br />
Körper. 11,5 Vol.-%, NK, €€<br />
91 2022 »Red Opium« Cabernet Franc<br />
trocken<br />
Eine pikante Johannisbeernote steigt aus dem Glas, untermalt<br />
von etwas Neuholz und würzigen Noten wie Grafit und<br />
Bohnenkraut. Der Gaumen entfaltet einige Wucht, dichter,<br />
seidiger Gerbstoff und milde Säure bilden den Kontrapunkt<br />
zum kräftigen Alkohol. 14,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
90+ 2022 Mußbach Glockenzehnt Pinot Noir<br />
trocken<br />
Kirschkern, Herzkirsche und Leder, auch etwas Karamell<br />
und ein kräuterwürziger, pfeffriger Anklang. Der Gaumen<br />
zeigt sich diskret und elegant, gut extrahiert, die eher milde<br />
Säure des Jahrgangs verstärkt den Eindruck der Fülle und<br />
Breite, doch da ist auch genug Frucht, um den weiten Rahmen<br />
mit Inhalt zu füllen. 14 Vol.-%, NK, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
397
WEINGUT<br />
SECKINGER<br />
Hintergasse 26, 67150 Niederkirchen<br />
T: +49 6326 980217, www.weingut-seckinger.de<br />
Kontakt: Philipp, Jonas und Lukas Seckinger<br />
Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />
Flaschen/Hektar: 306.700 (90 % weiß, 10 % rot)/31 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Nach einer Pause ist das <strong>Wein</strong>gut<br />
Seckinger wieder dabei und füllt auf<br />
Anhieb die Lücke. Die experimentelle<br />
Euphorie der Gründerphase ist in eine Strategie<br />
der ausgeklügelten Vinifizierung übergegangen:<br />
Gerade die Rieslinge nehmen mit mineralischem<br />
Timbre und Akzent von Vin Naturel<br />
eine exponierte Stellung ein: Der Kieselberg<br />
»Wurzelecht« gehört mit dichter Stringenz<br />
und Mineralik zu den großen Rieslingen<br />
aus 2023. Beim Ruppertsberger Riesling – unserer<br />
Empfehlung – klebt der Buntsandstein<br />
förmlich an den Zähnen. Fulminantes Comeback.<br />
97 2023 »Wurzelecht« Deidesheim<br />
Kieselberg Riesling trocken<br />
Reife, auch reduktive Anklänge im intensiven Duft, Anis,<br />
Wermutkraut, etwas Florhefe, Aprikose, Kümmel. Am Gaumen<br />
mit viel Verve, agiler Säure, die den dichten Extrakt forciert,<br />
der sich linear und tiefgründig entfaltet, salzig, ziemlich<br />
lang und mineralisch. Groß. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€€<br />
94 2023 Deidesheim Langenmorgen Riesling<br />
trocken<br />
Rauchig, reduktiv in der dichte Nase, Hefe, Tannennadeln,<br />
Holz, Quitte, Apfelschale, feiner Kümmel, Noilly Prat, Anis,<br />
Laub. Am Gaumen zeigt er den etwas plüschigen Ausdruck<br />
der Lage, dennoch mit Spannung, phenolische Schichtung,<br />
eingewobene Säure, mineralisch, lang.<br />
12,5 Vol.-%, DIAM, €€€€<br />
94 2023 Maikammer Kapellenberg<br />
Chardonnay trocken<br />
Ein reduktiver Schleier liegt über einem nuancierten, vielschichtigen<br />
Duft, Birne, Schießpulver, Rauch, Bratenfond.<br />
Zieht am Gaumen einen weiten Rahmen auf, Dichte, Tiefgründigkeit<br />
und Mineralik entwickeln sich, gepflegte, griffige<br />
Phenolik, präzise Säure, lang. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
93+ 2023 »1 Tal« Riesling trocken<br />
Brennnessel, Flintstein, feiner Rauch, Steinobst, Aprikose,<br />
Quitte, Minze, steinig-mineralische Note, Lakritze. Straffer,<br />
linearer Bau am Gaumen, dicht, mit raffinierter, tragender<br />
Säure, salin begleitet, feine Herbe, Schmelz, präzise Phenolik,<br />
mineralisch, elegant. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€€<br />
92+ 2023 Ruppertsberg Riesling trocken<br />
Eine feine, oxidative Note spielt in den Duft, kräuterig, Apfel,<br />
Apfelschale, Pfirsich, weißer Sesam, feiner Hopfen. Am Gaumen<br />
mit Zug und präsenter, eingebundener Säure, saftig,<br />
herber Apfel, etwas Zitrik, phenolische Pixel, mineralische<br />
Prägnanz. Zeigt, wo er herkommt. 12 Vol.-%, DIAM, €€<br />
92 2023 Maikammer Chardonnay trocken<br />
Leicht reduktiver Duft, flintig, Schießpulver und Rauch, Birne,<br />
Aprikose, Fenchelkraut, Lorbeerblatt, Popcorn. Am Gaumen<br />
sortiert und mit Schmelz sowie eingewobener Säure,<br />
elegante Extraktentfaltung, dicht, präziser Säurestrahl, verkörpert<br />
die traditionelle Kultur. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />
398 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
GEORG SIBEN<br />
ERBEN<br />
WEINGÜTER PFALZ<br />
<strong>Wein</strong>straße 21, 67146 Deidesheim<br />
T: +49 6326 989363, www.weingut-siben.de<br />
Kontakt: Andreas und Nadine Siben<br />
Ab-Hof-Verkauf: Di bis Sa 10–12 Uhr und 14–17 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 80.000 (95 % weiß, 5 % rot)/12 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Zehn Generationen Familientradition:<br />
Andreas Siben führt das <strong>Wein</strong>gut heute<br />
zusammen mit seiner Ehefrau Nadine.<br />
Und das auf exzellente Weise. Das Ziel der beiden<br />
ist es, das überlieferte Wissen mit einer zukunftsorientierten<br />
und modernen Ausrichtung<br />
des Betriebes zu verbinden. Dazu gehört<br />
eine ökologische Bewirtschaftung der Rebberge<br />
sowie ein Fokus auf die Herausarbeitung<br />
der Besonderheiten der sehr guten Lagen.<br />
Die <strong>Wein</strong>e der Sibens sind bereits in<br />
ihrer Jugend wunderbar zugänglich, verfügen<br />
gleichzeitig aber über ein großes Reifepotenzial<br />
– erneut eine schöne Kollektion.<br />
94 2023 Deidesheim Kieselberg Riesling GG<br />
Dezent in Farbgebung und Duft, sehr fein gewirkt, gelber Apfel,<br />
jugendliches Steinobst, Wiesenkräuter und nasser Stein.<br />
Am Gaumen folgt reife Frucht bei guter Säure in einem noch<br />
jungen, mittelgewichtigen Körper, saftig. Erst am Beginn<br />
seiner Entwicklung. 12,5 Vol.-%, NK<br />
93 2023 Deidesheim Kalkofen Riesling GG<br />
Warm im Duft, Kräuterwürze, Mandarine, gelber Apfel und<br />
<strong>Wein</strong>bergpfirisch. Am Gaumen herrlich saftig mit einer lebendigen<br />
Säure, Aromen von grünem Apfel, Limettenmelisse,<br />
aber auch nasser Stein, hat eine attraktive Salzigkeit. Guter<br />
Nachhall, Potenzial. 12 Vol.-%, NK<br />
93 2023 Ruppertsberg Reiterpfad An den<br />
Achtmorgen Riesling GG<br />
Duft nach feinen, reifen gelben Früchten. Es folgen Aromen<br />
von Apfel, Zitrone, Ananas, dazu auch gelbe Birne. Am Gaumen<br />
mit viel Substanz, sehr gut balancierender Säure sowie<br />
gutem Zug. Saftig im ersten Antrunk und lange im mineralischem<br />
Nachhall. 12 Vol.-%, NK<br />
92 2023 Deidesheim Herrgottsacker Riesling<br />
feinherb<br />
Zitrone in Duft und Farbgebung. Es folgen Aromen von Wiesenkräutern,<br />
günem Apfel, Zitronenmelisse sowie ein Hauch<br />
Kreide. Am Gaumen herrlich saftig, fruchtig und somit trinkanmierend<br />
durch das sehr gute Spiel von feiner Frucht und<br />
animierender Säure. 12,5 Vol.-%, DV<br />
92 2023 Deidesheim Leinhöhle Riesling<br />
trocken<br />
Goldgelb in der Farbe und reif in der Frucht. Ein Duft von gelbem<br />
Apfel, gelbem Pfirsich, Mirabelle, dazu auch Madarinenfruchtfleisch.<br />
Am Gaumen zunächst kühl und herb in der<br />
dennoch süßen Frucht, getragen von passender, sehr feiner<br />
Säure. Sehr guter Nachhall. 12 Vol.-%, DV<br />
91+ 2023 Deidesheim Paradiesgarten Riesling<br />
trocken<br />
91 2023 Deidesheim Herrgottsacker Riesling<br />
trocken<br />
91 2023 Deidesheim Riesling trocken<br />
91 2023 »Vom Kalk« Riesling trocken<br />
91 2023 Forst Riesling trocken<br />
91 2023 »Vom Kiesel« Riesling trocken<br />
90+ 2023 Ruppertsberg Reiterpfad Riesling<br />
trocken<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
399
STEPP<br />
Friedelsheimer Straße 15, 67098 Bad Dürkheim<br />
T: +49 174 1679355, www.weinwerk-stepp.de<br />
Kontakt: Gerd Stepp<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Der weit gereiste Gerd Stepp bildet eine<br />
Ausnahme unter den Pfälzer Winzern,<br />
da er seine önologischen Erfahrungen<br />
aus einigen <strong>Wein</strong>ländern auf die Pfälzer<br />
Gegebenheiten übertragen kann. Der<br />
langjährige »Flying Winemaker« ist keiner,<br />
der die <strong>Wein</strong>e sich selbst überlässt, er versteht<br />
sein Winemaking als Balancierung der Elemente,<br />
so entsteht eine Verbindung aus Charakter<br />
und Zugänglichkeit. Aber der Winzer<br />
aus Bad Dürkheim kann auch das Lagenpotenzial<br />
kompromisslos herausstellen, wie sein<br />
starker, mineralisch pointierter Riesling Saumagen<br />
belegt. Gratulation zum zweiten Stern.<br />
93 2022 Kallstadt Saumagen Riesling<br />
trocken<br />
Der Duft mischt Gesteinsnoten in eine Frucht von Mandarine<br />
und Orangenkonfitüre, im Hintergrund deutet sich ein Anflug<br />
von Petrol an. Der Gaumen wirkt seidig und entspannt,<br />
hat auch eine schöne Säure und viel Saftigkeit, endet kompakt<br />
und mineralisch pointiert. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
92+ 2022 Chardonnay trocken<br />
Etwas Holz, hefige Noten, süßer Mais, auch buttrige Töne.<br />
Die Gaumenstruktur ist gut gebündelt, fokussiert stark auf<br />
Säure und Stoffigkeit, taktil-mineralische Komponenten geben<br />
der eindringlichen Struktur zusätzlich Länge. Sehr jung<br />
und durchaus potenzialreich. 13,5 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2023 Sauvignon Blanc trocken<br />
Eine frische und komplexe Nase: Pfirsich und Nektarine, Stachelbeere.<br />
Der Gaumen hat Drive und Saftigkeit, eine<br />
Schicht Geschmeidigkeit grundiert, der Abklang bündelt<br />
nochmal die Frucht, bewahrt aber dabei bis zuletzt die Frische<br />
und wird nicht grell. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
93 2022 »Cuvée G« Pinot Noir trocken<br />
Nuancenreich im Duft, Süßkirsche, Cranberry, florale Noten,<br />
gut integriertes Holz. Im Mund saftig ansetzend, ein sehr feiner,<br />
aber dichter Gerbstoff liegt auf geschmeidigem Fond,<br />
reife Säure, lange homogen bleibend im Abgang und dabei<br />
mineralisch grundiert. 13 Vol.-%, KK, €€€<br />
93 2022 Cabernet Franc trocken<br />
Im Duft dunkle Beeren, reife Schwarze Johannisbeere,<br />
Brombeere und Holunder. Der Gaumen erfreut mit samtener<br />
bis feinkörniger, geschmeidig grundierter Anlage, mit<br />
saftiger Frucht und sehr schöner Frische. Charaktervoll und<br />
zugänglich in einem bei guter Balance.<br />
13,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
92+ 2022 »Buntsandstein« Pinot Noir trocken<br />
»Süßes« Holz und eine kräuterwürzige, pfeffrige Spätburgundernase.<br />
Auch etwas Süßkirsche. Im Mund entfaltet sich<br />
ein sehr feines Tannin auf saftiger und geschmeidiger<br />
Grundlage, reife Säure verstärkt den Eindruck der Rundheit<br />
und des Charmes. Sehr gute Länge. 13 Vol.-%, DV, €€€<br />
400 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
STERN<br />
WEINGÜTER PFALZ<br />
Hauptstraße 199, 76879 Hochstadt<br />
T: +49 6347 700580, www.weingut-stern.de<br />
Kontakt: Dominic und Anne-Sophie Stern<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9.30–12 Uhr und<br />
13.30–18 Uhr, Sa 10–16 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 133.300 (40 % weiß, 30 % rot,<br />
10 % Rosé, 10 % süß, 10 % Schaumwein)/12 ha<br />
Dominic Stern überwindet 40 Kilometer,<br />
um von Hochstadt im Süden der<br />
Pfalz nach Kallstadt zu seinen Reben<br />
in der legendären Lage Saumagen zu gelangen.<br />
Doch das Resultat rechtfertigt den Aufwand:<br />
mineralisch tiefgründig, dicht, mit großem<br />
Potenzial. Auch der 2019er Jahrgangssekt<br />
hat uns überzeugt: 56 Monate Hefelager<br />
haben ihn ausdrucksstark gemacht, aber auch<br />
Frische und Saftigkeit bewahrt. Für Sauvignon<br />
Blanc hatte Stern schon immer ein Händchen:<br />
Die Version »Fumé« erfreut mit würziger<br />
Klassik, die Version »Orange« sorgt für<br />
griffig-phenolische Abwechslung.<br />
92+ 2019 »Grande Cuvée«*** brut CH/PN<br />
Degorgiert 06/24. Reife, buttrige Aromen dominieren, aber<br />
auch Gelbfrucht und jodige Töne sind da. Der Gaumen beginnt<br />
saftig und mit feiner Säure, hat dann eine stabile, feste<br />
Säure und ein frisches Mousseux, endet trocken und pikant.<br />
Ausdrucksstark und fein. 11,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />
93+ 2023 Kallstadt Saumagen Riesling***<br />
trocken<br />
Einladend im Duft, Zitronenzeste, weiße Blüten, Orangenblüten,<br />
reife Birnen und Äpfel, Honigmelonen, Wiesenkräuter,<br />
steinig. Am Gaumen mit Schmelz beginnend, frische tragende<br />
Säure umspielt cremigen Fond, engmaschig im Extrakt,<br />
mineralisch tiefgründig, kreidig, feine Phenolik,<br />
braucht Luft und hat viel Potenzial. 13 Vol.-%, DV, €€€<br />
92 2023 »Orange« Sauvignon Blanc***<br />
trocken<br />
Für einen »Orange« blass in der Farbe, mittleres Goldgelb.<br />
Warmer Rauch, Pfeffer, reife Mango und Pfirsich, gelbe<br />
Pflaumen, Orangenöl, Wermutkraut. Am Gaumen schwungvoll,<br />
dennoch entspannt, schlank im Bau, mittelgewichtig<br />
im Extrakt, griffige, reife Phenolik, feingliedrige Säure.<br />
12 Vol.-%, DV, €€€<br />
91+ 2023 »Fumé« Sauvignon Blanc*** trocken<br />
Feinduftig und sortentypisch im Duft, Schwarze Johannisbeeren,<br />
grüne Stachelbeeren, grüner Paprika, Maracuja,<br />
frisch geschnittenes Gras. Am Gaumen mit viel Saft und<br />
Kraft, klare Frucht, lebendige feine Säure, feine Phenolik,<br />
mineralisch unterlegt, alles dicht beieinander und in gutem<br />
Fluss. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
90+ 2023 »Réserve« Chardonnay*** trocken<br />
Holzgeprägt im Duft, warmer Rauch, Karamell, reife Aprikosen,<br />
Birnen, Honigmelonen, Pfirsich, Salbei, Malzbonbon.<br />
Am Gaumen kraftvoll und mit viel Schmelz, eng verwobene<br />
reife Säure, Karamell auch am Gaumen, im Finale kerniger<br />
Gerbstoff, schöne Länge, gut bei Tisch. 13,5 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2023 »Fumé« Rosé*** trocken CS/SY<br />
Strahlendes Himbeerrosé im Glas und feinduftig. Getrocknete<br />
Kräuter, Minze, Thymian, Lorbeer, Rosenblätter, Waldbeeren,<br />
Hagebutten. Am Gaumen schmiegt sich saftige<br />
Frucht, getragen von feiner Süße, fein ziselierte Säure, dezente<br />
Würze, zugänglich und aus einem Guss.<br />
13 Vol.-%, DV, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
401
WEINGUT<br />
PETER<br />
STÜBINGER<br />
Hauptstraße 12, 76829 Leinsweiler<br />
T: +49 6345 1572, www.weingut-stuebinger.de<br />
Kontakt: Peter Stübinger<br />
Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />
Hektar: 19 ha<br />
Umtriebig war die Familie Stübinger<br />
offenbar schon immer. Ursprünglich<br />
führte sie einen Mischbetrieb, bald<br />
auch mit eigener Brennerei. Sie verlegte sich<br />
schließlich ganz auf <strong>Wein</strong>- und Obstbau, eröffnete<br />
eine Straußwirtschaft, vermietete<br />
Gästezimmer, baute eine Vinothek. Umfänglich<br />
ist auch heute ihr Produktangebot: mit<br />
Likören, Traubenkernöl und Senf – vor allem<br />
aber einer breiten Palette von <strong>Wein</strong>en. Dabei<br />
kann von Verzetteln jedoch die Rede nicht<br />
sein: Die Kollektion, die uns Peter Stübinger<br />
geschickt hat, zeigt klares Profil und große<br />
Stimmigkeit.<br />
91 2021 Pinot Blanc extra brut<br />
Duftige Nase, florale Noten, frisch gemahlene Nuss, Renekloden,<br />
Mirabellen, Apfelschale, frische Sesampaste. Frische<br />
und lebendige Säure durchzieht weichen Fond, feines<br />
Mousseux, Würze und saftige Frucht, trocken und ein frischer<br />
animierender Aperitif. 12 Vol.-%, €€<br />
91 2022 Sonnenberg Weißburgunder<br />
trocken<br />
Sortentypisch mit Fokus auf der Frucht im Duft, Birnen,<br />
Apfel, Pfirsich, Orangenschale, dezente Holzwürze, weißes<br />
Nougat. Im Mund mit viel Saft und Frische, cremiger Fond,<br />
nahtlos eingewobene Säure, feine Würze, in sich rund und<br />
stimmig, als Solist oder bei Tisch. 13 Vol.-%, €<br />
90 2023 »Kalkstein« Riesling<br />
Fein im Duft, Pfirsich, Aprikosen, Zitronen, Orangenzeste,<br />
Wiesenkräuter, weiße Blüten, Gesteinsmehl, Kreide. Am<br />
Gaumen geschmeidig und mit schöner Balance, saftiger<br />
Frucht, getragen von feiner Fruchtsüße und gut integrierter<br />
frischer Säure mit gutem Trinkfluss. 12,5 Vol.-%, €<br />
90 2023 Sauvignon Blanc trocken<br />
Mit großer Sortentypizität im Duft, Schwarze Johannisbeeren,<br />
grüne Stachelbeere, Kiwi, Paprika, ein Hauch von tropischer<br />
Frucht, Mango, Papaya. Am Gaumen mit Schmelz und<br />
Fülle, präsente Säure zur saftigen und üppigen Frucht,<br />
durchzogen von feiner frischer Würze. 13 Vol.-%, €<br />
89 2023 Leinsweiler Chardonnay<br />
Würze und Frucht vereint im Duft, Honigmelone, reife Zitronen,<br />
Aprikosen, Banane, getrocknete Kräuter. Am Gaumen<br />
mit weichem, cremigen Schmelz, schönem Süße-Säure-<br />
Spiel, stoffig und dicht, vielseitiger Speisenbegleiter, auf der<br />
fruchtigen Seite, lange am Gaumen. 13 Vol.-%, DV, €<br />
90+ 2019 Cabernet Sauvignon trocken<br />
Fruchtgeprägt im Duft, Holundermark, Waldbeeren, süße<br />
Kirschen, Schlehe, Cassis, dunkle Nougat-Schokolade, dezent<br />
Rauch. Im Mund mit Kraft und guter Struktur, eng anliegender<br />
frischer Säure und festem Tanningerüst, am Gaumen<br />
mit feiner Frucht und Würze. 13 Vol.-%,<br />
402 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
MICHAEL<br />
TRIEBEL<br />
WEINGÜTER PFALZ<br />
<strong>Wein</strong>straße 6, 67269 Grünstadt<br />
T: +49 6359 2956, www.michaeltriebel.de<br />
Kontakt: Michael Triebel<br />
Ab-Hof-Verkauf: Di und Do 10–18 Uhr, Sa 10–16 Uhr,<br />
tel. Voranmeldung erbeten<br />
Hektar: 20 ha<br />
Michael Triebel führt das <strong>Wein</strong>gut seit<br />
2014 nun in dritter Generation. Seit<br />
seiner Kindheit war für ihn klar,<br />
dass er Winzer werden möchte. Seine Verbundenheit<br />
mit der Heimat und der Natur bestimmen<br />
seine Arbeit auf den etwa 20 Hektar Rebfläche,<br />
die sich auf die vier Hauptlagen Asselheimer<br />
St. Stephan, Asselheimer Schloss, Asselheimer<br />
Goldberg und Sonnenberg verteilen.<br />
Die Böden sind vorwiegend lehm- und<br />
kalkhaltig, was für ordentlich Druck bei ausgewogener<br />
Säure sorgt. Die <strong>Wein</strong>e sind durchweg<br />
sehr zugänglich und machen viel Freude –<br />
und erschwinglich sie auch.<br />
90 2023 Asselheim St. Stephan<br />
Chardonnay trocken<br />
Duft nach frischem Apfel, etwas Birne, gelbe Blüten, nach<br />
Belüftung Aprikose und Pfirsich, zarte Mandel, etwas Rauch.<br />
Am Gaumen mit einer feinen Säure, belebend, dann Apfel<br />
und Mandel, feine Würze, zugänglich und vielseitig, mittlere<br />
Länge. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
90 2023 Asselheim Goldberg<br />
Grauburgunder trocken<br />
Duft nach reifem rotem Apfel, etwas Birne, süße Mandel,<br />
harmonisch und fein, dazu auch etwas Pfirsichblüte. Am<br />
Gaumen dann mit einer geschmeidigen, feinen Säure, leichte<br />
Grauburgunderart, Apfel und Birne sind dabei, schöne Geschmeidigkeit,<br />
endet frisch. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
89+ 2023 Asselheim Goldberg<br />
Riesling trocken<br />
Duft nach reifer Zitrusfrucht, dazu kommen auch Pfirsich<br />
und Aprikose, schöne Würze, ein Hauch Mango und Ananas<br />
zeigen sich. Am Gaumen mit frischer Säure, dazu kräuterige<br />
Würze, Minze, auch etwas Salbei, Limonensaft, frische, unprätentiöse<br />
Art. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
89+ 2023 Sauvignon Blanc trocken<br />
Sattes Goldgelb, Duft nach Schwarzer Johannisbeere, etwas<br />
Stachelbeere, auch reife Zitrusfrucht ist dabei, gemähtes<br />
Gras. Am Gaumen mit frischer, lebhafter Säure, erneut<br />
Cassis, Grapefruit, zarte Phenole, zupackend, harmonisch<br />
abgestimmt, vielseitig einsetzbar. 12 Vol.-%, DV, €<br />
89 2023 Weißburgunder feinherb<br />
Duft nach süßem Apfel, etwas Birne und Pfirsich, dahinter<br />
schöne Zitrusfrüchte, kernige Haselnuss. Am Gaumen mit<br />
einer frischen Säure, dezente Süße, helle Früchte mit Apfel<br />
und Birne, zarte Quitte, zugängliche Art, mittlere Struktur<br />
und Länge. 11,5 Vol.-%, DV, €<br />
89+ 2023 Gewürztraminer<br />
Intensiver Duft nach süßem Rosenwasser, Bienenwachs und<br />
etwas Akazienhonig, dazu reife Ananas und Würze, voluminös.<br />
Am Gaumen dann mit milder Säure, dazu eine druckvolle<br />
Süße, kandierte Orange, getrocknete Mango, Honigwürze,<br />
mundfüllend, zum Dessert. 8 Vol.-%, DV, €<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
403
WEINGUT<br />
ULLRICH<br />
Schäfergasse 25, 76889 Pleisweiler-Oberhofen<br />
T: +49 6343 2312, www.weingut-ullrich.de<br />
Kontakt: Evi Ullrich-Friedrich<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Flaschen/Hektar: 93.300 (65 % weiß, 15 % rot,<br />
15 % Rosé, 5 % Schaumwein)/9 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Eine <strong>Wein</strong>linie im <strong>Wein</strong>gut Ullrich heißt<br />
»Vinum Cantabile« – die singenden<br />
<strong>Wein</strong>e, die durchaus als Synonym für<br />
die gesamte Arbeit von Evi Ullrich-Friedrich<br />
und ihrem Sohn Alexander gelten kann. In<br />
dem seit 2022 biozertifizierten Gut im südpfälzischen<br />
Pleisweiler-Oberhofen entstehen<br />
<strong>Wein</strong>e, die Zugänglichkeit und handwerklichen<br />
Anspruch mit natürlichem Charakter<br />
verbinden. Als Spezialität wird der Rote Riesling<br />
kultiviert, den es gleich in zwei Varianten<br />
gibt: im Edelstahl und im kleinen Eichenfass<br />
ausgebaut, wir empfehlen zum Einstieg den<br />
holzfreien.<br />
91 2022 Grauburgunder im Eichenholzfass<br />
gereift trocken<br />
Würzige Noten vom Holzausbau, warmer Rauch, auch Karamell<br />
und Nougat, Birne, Quittenschale und Melone. Kräftig<br />
gebauter Grauburgunder, setzt eher breit an, weicher Fond,<br />
reife Säure, füllig mit Volumen, Gerbstoffpixel fügen sich ein<br />
wie die Fruchtsüße. Kulinarisch. 13 Vol.-%, NK, €€<br />
91 2022 Roter Riesling im Eichenholzfass<br />
gereift trocken<br />
Der Ausbau im Eichenholzfass zeigt sich durch Noten von<br />
warmem Rauch, roten Apfel, Aprikose und einer Spur Weihrauch.<br />
Straffer, kompakter Bau am Gaumen, feste Struktur,<br />
die durch eingebundenen Gerbstoff gestützt wird, süßlicher<br />
Fruchtkern, feingliedrige Säure, Würze. 12 Vol.-%, NK, €€<br />
90 2023 Roter Riesling trocken<br />
Roter Apfel, Aprikose und Birne in der fruchtigen Nase, auch<br />
florale, kräuterige Anklänge, auch gelbe Zitronenschale.<br />
Vollmundig und füllig am Gaumen mit weicher Textur und<br />
reifer Säure, feine Zitrik, ein Spritzer Zitronensaft, Abrundung<br />
durch feine Restsüße. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
89 2023 Grauburgunder trocken<br />
Feine Würze zu Birne und auch gelber Frucht, gelbe Pflaume,<br />
süßliche Honigmelone, Mandeln. Setzt am Gaumen auf<br />
weichem Fond geschmeidig an, reife Säure, süßlicher Kern,<br />
mit reifer Birne und süßem Steinobst, harmonisch und ausgewogen<br />
balanciert. Zum Essen. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
89 2023 Spätburgunder Blanc de Noir<br />
trocken<br />
Duftige Nase mit Noten von Veilchen, Himbeeren, Aprikosenmark<br />
und frisch geschnittenen Blaubeeren, Blüten,<br />
Kräuter. Am Gaumen finden die feingliedrige Säure und die<br />
merkliche Restsüße zusammen zum gelungenen Duett, etwas<br />
Kohlensäure stärkt die Frische. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
89 2023 Spätburgunder Rosé<br />
Zartes Rosa, im Duft Waldhimbeeren, Erdbeere, Süßkirsche<br />
und etwas Melisse. Am Gaumen mit einer verhaltenen Säure,<br />
süße rote Früchte dominieren, Erdbeerkompott, wieder<br />
Süßkirsche, feine Süße, leicht zugänglich, mittlere Struktur<br />
und Länge. 10,5 Vol.-%, DV, €<br />
404 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER PFALZ<br />
WEINGUT VILLA<br />
HOCHDÖRFFER<br />
Lindenbergstraße 79, 76829 Landau in der Pfalz<br />
T: +49 6341 649630, www.weingut-villa.de<br />
Kontakt: Lieselotte Hahn-Hochdörffer<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Sa 8–12 Uhr und 14–18.30 Uhr,<br />
So 9–12 Uhr<br />
Hektar: 45 ha<br />
Als Lieselotte und Hans Hochdörffer<br />
1981 den kleinen Nebenerwerbsbetrieb<br />
übernahmen, besaßen sie nur ein<br />
paar Hektar Rebfläche, einen alten Traktor<br />
und einen Wohnhauskeller. Daraus hat das<br />
Paar in wenigen Jahrzehnten ein stattliches<br />
<strong>Wein</strong>gut mit 50 Hektar geschaffen – und die<br />
Qualität seiner <strong>Wein</strong>e sukzessive gesteigert.<br />
Heute ist Sohn David Kellermeister, sein Ideal<br />
sind <strong>Wein</strong>e »mit Ecken und Kanten, richtige<br />
Charaktere«. Diese zeigen aber auch, dass er<br />
die Tradition beherrscht, wie sein großartiger,<br />
stilistisch zu 100 Prozent pfälzisch ausfallender<br />
Spätburgunder beweist.<br />
91 2023 »Kalkstein« Riesling trocken<br />
Frisch aufgeschnittener Apfel, etwas Pomeranze und weiße<br />
Blüten bei guter Dynamik. Flankiert vom Kalkstein hat auch<br />
spannende Mineralität ihren Platz. Der Auftritt am Gaumen<br />
dann saftig und säurefrisch. Sehr lebendig mischt sich auch<br />
hier Mineralität mit heimisch-exotischer Frucht. Hat Länge.<br />
12,5 Vol.-%, DV, €<br />
91 2022 Birkweiler Kastanienbusch Riesling<br />
trocken<br />
Vielschichtiger Duft, der sehr schön mit Frucht und Mineralität<br />
spielt. Viel gelbfleischiger Apfel, aber auch weitere heimische<br />
Früchte wie Mirabelle und Stachelbeere lassen sich<br />
ausladend riechen. Reif anklingender Geschmack, der die<br />
Aromatik in der Nase eindrucksvoll widerspiegelt. Ein saftiger,<br />
vollmundiger <strong>Wein</strong> mit Charakter. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
90+ 2022 Nußdorf Kaiserberg Weißer<br />
Burgunder trocken<br />
In der Nase anklingende mineralische Würze, dazu weiße<br />
und gelbfleischige Frucht von grünem Apfel, aber auch Pfirsich<br />
und etwas Mirabelle. Leichtigkeit dann am Gaumen bei<br />
schmelzigem Saft und feiner Phenolik. Im Gleichklang vibriert<br />
dazu die vorhandene Mineralität. Gute Länge.<br />
12 Vol.-%, DV, €€<br />
90 2023 »Löß« Weißer Burgunder trocken<br />
Eher dezent in der Nase, lassen sich Hefenoten und auch ein<br />
wenig Brotrinde riechen. Am Gaumen dann saftig und geradlinig<br />
bei lebendigem Säurespiel. Insgesamt schlank gebaut<br />
bei vorhandenem saftigem Zug. Früchte wie Quitte, etwas<br />
Mandarine und weitere exotische Noten lassen sich schmecken.<br />
Mittelkräftig der Nachhall. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
89+ 2023 »Muschelkalk« Chardonnay trocken<br />
Ein helles Goldgelb leuchtet im Glas. Im Duft viele Kräuter,<br />
Buttrigkeit, etwas Banane und dazu der duftige Hinweis auf<br />
gut gereifte Trauben. Vollmundig, beinahe wuchtig der Eindruck<br />
im Mund. Dicht und maskulin mit geschmeidigen Rundungen<br />
zeigt er sein Volumen, hallt lange nach.<br />
13 Vol.-%, DV, €<br />
92 2022 Nußdorf Kaiserberg Spätburgunder<br />
trocken<br />
Wunderbar delikater Duft, der den Pfälzer Spätburgunder<br />
typisch verkörpert: Balsamisch-ätherische Noten, Waldbeeren,<br />
Himbeeren, aber auch viel Trockenkräuter kann man riechen.<br />
Der Gaumen ist vom Gerbstoff geprägt, eine präsente<br />
Säure belegt die Jugendlichkeit des <strong>Wein</strong>s.<br />
13 Vol.-%, NK, €€€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
405
WEINGUT<br />
WAGECK<br />
PFAFFMANN<br />
Luitpoldstraße 1, 67281 Bissersheim<br />
T: +49 6359 2216, www.wageck-weine.de<br />
Kontakt: Thomas Pfaffmann<br />
Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />
Flaschen/Hektar: 400.000 (50 % weiß, 35 % rot,<br />
10 % Rosé, 5 % Schaumwein)/59 ha<br />
Wow, die von Thomas und Frank<br />
Pfaffmann bemusterten reifen<br />
<strong>Wein</strong>e sorgten für Begeisterung<br />
am Verkostungstisch. Dabei bleibt es nicht alleine<br />
bei der Bewunderung der nuancenreichen<br />
Geschmacksbilder, sondern wir vollzogen<br />
auch den gedanklichen Umschlag ins<br />
Heute und Morgen: Wer jetzt einen aktuellen<br />
Jahrgang weglegt, kann in zehn Jahren solche<br />
Perlen aus dem Keller holen. Der Betriebsstil<br />
ist überdies von größter Zuverlässigkeit: Der<br />
Kalk rund um Bissersheim prägt die <strong>Wein</strong>e,<br />
die zudem stets dicht und auf gekonnte Weise<br />
im Fass ausgebaut sind.<br />
91+ 2022 »Kalkmergel« Chardonnay trocken<br />
Kalkige Kühle und Würze im Duft, weiße Blüten, frische Zitronen,<br />
frische Honigmelone, Klee, Melisse, Zitronenbutter.<br />
Am Gaumen Schmelz, durchzogen mit viel Würze, Salz, dezent<br />
Karamell zur gelben Frucht, vollmundig, dicht mit<br />
schöner Länge und gut zu Tisch. 13,5 Vol.-%, DV, €€<br />
93 2022 »Réserve« Sauvignon Blanc trocken<br />
Fumé im Duft, Röstnoten, geröstete Haselnuss sowie gerösteter<br />
gelber Paprika, Schwarze Johannisbeere, Minze. Am Gaumen<br />
vollmundig und zupackend, stoffig, straff und dicht, feiner<br />
Säurenerv, kernige reife Phenolik, saftig, trinkanimierend<br />
und mit viel Potenzial für weitere Jahre. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
94+ 2015 Bissersheim Am unteren Geisberg<br />
Pinot Noir<br />
Reife Frucht und Würze im Duft, Pflaumen, Wacholder, Feigen,<br />
Waldlaub, Tabak, Lorbeer, Gewürznelke, dunkle Schokolade.<br />
Am Gaumen dicht und mit Zug, stimmige Balance zwischen<br />
frischer Säure und reifer Frucht. Feinkörniger, reifer<br />
Gerbstoff, delikate mineralische Würze, gut gereift, aber<br />
noch Potenzial für weitere Jahre. 13 Vol.-%, NK, €€€€<br />
93+ 2015 »Cuvée Wilhelm Réserve« trocken<br />
ME/CS/CF/PV<br />
Dicht im Duft, Schwarze Johannisbeeren, Pflaumen,<br />
Blaubeeren, roter Paprika, Efeu, Menthol, Tabak, Gewürznelke.<br />
Am Gaumen mit viel Kraft, frische und reife Frucht, samtiger<br />
Gerbstoff, lebendige Säure, mit Potenzial, verträgt<br />
jetzt eine Speise oder eignet sich zum Sinnieren vor dem<br />
Kamin. 14,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
93+ 2016 Bissersheim Goldberg<br />
Spätburgunder trocken<br />
Vielschichtig und dicht im Duft, helle und dunkle Beerenfrucht,<br />
getrocknete Minze, Zwetschgen, Milchschokolade,<br />
Gewürznelke, Unterholz. Im Mund frisch und saftig, kerniges<br />
Tannin, lebendige Säure, kompakt und stoffig im Bau dennoch<br />
elegant, trotz seiner Reife noch nicht am Ende seiner<br />
Reise. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2022 Bissersheim Links am Sülzner Weg<br />
Chardonnay trocken<br />
92+ 2021 Bissersheim Schützenhaus Riesling<br />
trocken<br />
91 2022 »Kalkmergel« Weisser Burgunder<br />
trocken<br />
90 2023 »Tertiär« Grauer Burgunder trocken<br />
89 2023 »Fundament« Cuvée Rosé trocken<br />
ME/CS/SL/LMB/PN/BP/HE<br />
93 2014 »Cuvée Wilhelm« trocken ME/CS<br />
92 2018 »Réserve« Portugieser trocken<br />
406 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER PFALZ<br />
WEINGUT<br />
WAMBSGANSS<br />
Kirchhohl 10, 76829 Landau in der Pfalz<br />
T: +49 6341 61990, www.eugen-wambsganss.de<br />
Kontakt: Christian Estelmann<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8–12 Uhr und 14–17 Uhr, Sa<br />
9.30–12 Uhr und 14–14.15 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 200.000 (70 % weiß, 15 % rot,<br />
15 % Rosé, 15 % Schaumwein)/16,5 ha<br />
Einer alten Nußdorfer Familie entstammt<br />
die Familie Wambsganss, die<br />
16 Hektar rund um das uralte Winzerdorf<br />
bei Landau bewirtschaftet. In dem sonnenreichen<br />
Klima gedeiht auf Kalkmergel,<br />
Löss-Lehm und Bundsandstein eine Vielzahl<br />
von Rebsorten. Beim Ausbau setzt Kellermeister<br />
Christian Estelmann auf Beständigkeit –<br />
Hektik bekomme einem Naturprodukt nun<br />
mal nicht und die <strong>Wein</strong>e dienen schließlich vor<br />
allem der Lebensfreude. So überzeugt uns<br />
auch die aktuelle Kollektion, besonders die<br />
Weißweine, die belebend und in sich völlig<br />
stimmig ausgefallen sind.<br />
91 2023 Nußdorf Grauburgunder trocken<br />
Sehr schön im Duft ist die anklingende Mineralität, die an<br />
Kieselsteine denken lässt. Sehr klar die riechbare Frucht, die<br />
sofort an Steinobst erinnert. Saftig und elegant die Säurestruktur<br />
am Gaumen, die perfekt eingebunden ist und Trinkspaß<br />
verspricht. Mirabelle, etwas Stachelbeerfrucht und<br />
grüne Apfelnoten untermalen den nachhaltigen Abgang.<br />
12,5 Vol.-%, DV, €<br />
91 2022 Nußdorf Chardonnay trocken<br />
Anklänge reifer Mirabelle, dezent grüne Banane, Eisbonbon<br />
und auch Honigmelone kann man riechen. Saftig-fruchtig<br />
dann der belebende Geschmack. Sehr stimmig die Balance<br />
am Gaumen, die Fruchtigkeit und Körper auf harmonische<br />
Weise zusammenführt. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
89 2023 Nußdorf Sauvignon Blanc trocken<br />
Knallige Sauvignon-Blanc-Frucht in der Nase, die viel frisches<br />
Gras und auch grünen Paprika transportiert. Zitronenfrisch<br />
dann der Eindruck am Gaumen, der auch Aromen von<br />
Passionsfrucht und etwas Ananas bereithält. Lebendig ist<br />
das Finale bei nachhaltiger Frische. 11,5 Vol.-%, DV, €<br />
89 2023 Nußdorf Rosé trocken<br />
Ein schönes Himbeerrosé mit etwas hellem Gelb dominiert<br />
in der Farbe. Aufsteigende Gärungskohlensäure verspricht<br />
bereits beim Öffnen Frische. Walderdbeere, Himbeere und<br />
etwas Traubengelee lassen sich fein und dezent riechen. Die<br />
Fruchtsäure ist saftig sowie belebend, jugendlich integriert,<br />
mittlere Länge im Abgang. 11,5 Vol.-%, DV, €<br />
90 NV »Schwarze Gans« trocken<br />
Die »Schwarze Gans« duftet nach roten und auch dunklen<br />
Beeren, Kirsche, Johannisbeere und Zwetschge. Die kräftig<br />
gebaute Struktur wird von einer vitalen Säure durchzogen,<br />
die für Schwung und Länge sorgt. Die Gerbstoffe von mittlerer<br />
Körnung sind präsent. Zum Essen. 13,5 Vol.-%, DV, €€<br />
89+ 2022 Nußdorf Merlot trocken<br />
Fruchtige und auch fleischige Nase mit reifen Aromen von<br />
Pflaume und Kirschen, getoppt von Vanille und auch Bienenstich.<br />
Reif und kräftig in der Gaumenstruktur mit weichen<br />
Gerbstoffen in mittlerer Dosierung, Holunder, Schlehe, auch<br />
leicht grünlich-florale Noten. 13,5 Vol.-%, DV, €<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
407
WEINGUT<br />
KARL WEGNER<br />
Am Neuberg 4, 67098 Bad Dürkheim<br />
T: +49 6322 989327, www.weingut-wegner.de<br />
Kontakt: Joachim Wegner<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–12 Uhr und 13–18 Uhr, Sa<br />
9–17 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 160.000 (60 % weiß, 25 % rot,<br />
12 % Rosé, 3 % Schaumwein)/15 ha<br />
Joachim Wegner ist ein Arbeiter im <strong>Wein</strong>berg<br />
des Herrn, wenn es darum geht, mit<br />
unendlicher Geduld den Verlauf von<br />
Reifeprozessen zu erforschen und seine <strong>Wein</strong>e<br />
mit dem empfindsamen Einsatz von Barriques<br />
zu perfektionieren. Es verwundert kaum, dass<br />
der Dürkheimer Winzer zu den Gründungsmitgliedern<br />
des Pfälzer Barrique-Forums gehört,<br />
das sich bereits 1991 zum Ziel gesetzt<br />
hat, die Qualität deutscher Rotweine auf internationales<br />
Niveau zu heben. Wie solches<br />
Streben zum Erfolg führen kann, zeigt in diesem<br />
Jahr sein hervorragender 2017er Pinot<br />
Noir »Pharos«.<br />
93 2022 »Tonneau« Ungstein Herrenberg<br />
Riesling trocken<br />
Ein intensives Goldgelb bei vorhandenem Altgoldglanz besticht<br />
im Glas. Eine gereifte Nase zeigt dann ein gut eingebundenes<br />
Holzgerüst mit gekochten Apfel- und Birnennoten. Sehr opulent<br />
dann der Eindruck am Gaumen, wobei sich der Holzeinsatz<br />
mit erstaunlich viel Frische präsentiert. Das Volumen sorgt für<br />
Kraft und lange anhaltenden Nachklang. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />
92 2022 »Vision« Ungstein Herrenberg<br />
Riesling trocken<br />
Die gut gereiften heimischen Früchte sind hier im Duft vereint.<br />
Saftige Birnenfrucht, vollreifer roter Apfel, Aprikose<br />
und Pfirsich sind präsent. Recht dicht, bei saftigem Ausdruck<br />
kann man neben den erwähnten Früchten auch noch<br />
etwas Quittengelee am Gaumen schmecken. Elegant und<br />
lange am Gaumen. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
91+ 2023 Bad Dürkheim Rittergarten Riesling<br />
trocken<br />
Ein Duft, der deutlich frische Apfelnoten, Stachelbeere und<br />
viel Kräuterigkeit hervorbringt. Alles sehr präsent, animierend<br />
und spannungsgeladen. Am Gaumen dann tolle Saftigkeit,<br />
dazu ein Säurespiel mit vibrierender Vielfalt. Auch eine<br />
anklingende Mineralität fügt sich perfekt zum Ganzen.<br />
12,5 Vol.-%, DV, €<br />
91 2022 »Augenstern« Ungstein Weilberg<br />
Chardonnay trocken<br />
Ein kräftiges Goldgelb ziert die Farbe im Glas. Der Duft zeigt<br />
dann deutlich Noten vom Holz, dazu stimmig Vanille, reife Aprikose,<br />
etwas Banane und Quitte. Opulent all diese Attribute<br />
dann auch am Gaumen. Die Mineralität gut verwoben mit den<br />
genannten Früchten und den Holzaromen, alles schmelzig bei<br />
voluminösem Gesamteindruck. 13 Vol.-%, NK, €€<br />
93 2017 »Pharos« Pinot Noir trocken<br />
Ausgesprochen intensiver Duft mit viel roter und dunkler<br />
Beerenfrucht, dazu gut eingebundene Holzaromen bei edler<br />
Holzwürze. Viel Volumen und perfekt integrierte Gerbstoffe.<br />
Der <strong>Wein</strong> schmiegt sich damit rund und ausgewogen an die<br />
Geschmacksnerven und bietet auch noch reichlich Potenzial<br />
für die Zukunft. 13,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />
92 2017 »Sinnreich« Syrah trocken<br />
Ein dunkles bis dichtes Rubinrot mit bräunlich-schwarzen<br />
Reflexen präsentiert sich im Glas. Deutliche Holzwürze, gekochte<br />
rote und dunkle Früchte, anklingend Schokolade, Tabak,<br />
Lakritze und Rumtopffrüchte. Alles stimmig und handwerklich<br />
gekonnt präsent. Körniges Tannin, viel Beerensaft<br />
und Opulenz begleiten diesen Syrah. Sehr lange am Gaumen.<br />
14,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
408 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER PFALZ<br />
WEINBIET<br />
MANUFAKTUR<br />
An der Eselshaut 57, 67435 Neustadt an der <strong>Wein</strong>straße<br />
T: +49 6321 67970, www.weinbiet.de<br />
Kontakt: Dr. Bastian Klohr<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–18 Uhr, Sa 10–16 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 3.333.300 (68 % weiß, 32 % rot)/<br />
335 ha<br />
Die <strong>Wein</strong>biet Manufaktur ist ein Zusammenschluss<br />
von 35 Winzern, die<br />
gemeinsam 335 Hektar bewirtschaften<br />
– und dabei die Maxime vertreten, dass<br />
das Ganze mehr ist als die Summe der Teile. Im<br />
aktuellen Sortiment setzen sich die Spitzen<br />
deutlich von der Basis ab. Bei den »Grossen<br />
Gewächsen« – die ohne Nennung einer Einzellage<br />
etikettiert sind! – ist der geschmeidige<br />
Grauburgunder unser Favorit. Aus dem Genre<br />
der Lagenweine wiederum kommt dieses<br />
Jahr der am höchsten bewertete <strong>Wein</strong>: der Salzigkeit<br />
und Frucht zusammenführende Riesling<br />
aus dem Gimmeldinger Mandelgarten.<br />
92 2022 »Philipp Bassler« Gimmeldingen<br />
Mandelgarten Riesling trocken<br />
Grapefruit, Blutorange, eine recht dichte, kernige Rieslingfrucht.<br />
Im Mund befinden sich geschmeidige Motive einerseits<br />
und Säure und Stoffigkeit andererseits in sehr guter<br />
Balance. Die Gaumenfrucht ist klar und intensiv, leicht salzig<br />
unterlegt, sie begleitet einen lange anhaltenden Abklang.<br />
12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
91+ 2022 »Philipp Bassler Grosses Gewächs«<br />
Grauburgunder trocken<br />
Ein beeriger, relativ offener Duft, Turrón, ein klein wenig<br />
feuchter Stein. Der Gaumen zeigt sich seidig, rund, saftig,<br />
mit einer gepflegten Phenolik und einer feinen, sehr gut integrierten<br />
Säure. Ein Grauburgunder mit Charme und guter<br />
Differenzierung. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2022 »Philipp Bassler Wurzelecht«<br />
Riesling trocken<br />
Ein Hauch von Petrol umweht den Duft, der sonst aber auch<br />
zitrusfruchtige und florale Aromen und auch einen Ton wie<br />
von Schwarzer Johannisbeere aufweist. Die Gaumenstruktur<br />
spannt einen markanten Säurebogen auf, zeigt sich stoffig,<br />
herb, mit leicht phenolischem Abklang. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
90+ 2020 »Philipp Bassler Grosses Gewächs«<br />
Spätburgunder trocken<br />
Blattgrün, Grüntee, Buchsbaum, Tabak, Grasschnitt, schwarzer<br />
Pfeffer. Im Mund wirkt der <strong>Wein</strong> körnig und leicht trocknend,<br />
er ist »kühl« gehalten und auf Frische vinifiziert, liegt dabei<br />
aber eher auf der grünlichen Seite des Pinot-Spektrums.<br />
Das Reifepotenzial ist durchaus intakt. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />
90+ 2021 »Philipp Bassler Grosses Gewächs«<br />
Merlot trocken<br />
Milchschokolade, Amarenakirsche, Thymian, auch etwas Kakaopulver<br />
und Zimt. Der Gaumen setzt viskos, ja geradezu ölig<br />
an, entfaltet dann ein feinkörniges Tannin mit guter Dichte,<br />
der kräftige Alkoholgehalt ist knapp integriert. Ein fruchtiger<br />
<strong>Wein</strong>, der noch Flaschenreife benötigt. 14,5 Vol.-%, NK, €€<br />
90+ 2021 »Philipp Bassler Grosses Gewächs«<br />
Chardonnay trocken<br />
90 2022 »Philipp Bassler Fumé« Sauvignon<br />
Blanc trocken<br />
89 2022 Haardt Schlossberg Riesling tr.<br />
89 2022 »Von Ersten Lagen« Weißburgunder<br />
& Chardonnay trocken WB/CH<br />
88 2023 Chardonnay trocken<br />
87 2023 Muskateller feinherb<br />
88+ 2022 »Von Ersten Lagen« Merlot &<br />
Cabernet Sauvignon trocken ME/CS<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
409
WEINLAND<br />
WACHTENBURG<br />
<strong>Wein</strong>straße 2, 67157 Wachenheim an der <strong>Wein</strong>straße<br />
T: +49 6322 979820, www.weinland-wachtenburg.de<br />
Kontakt: Peter Zimmermann<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–18 Uhr, Sa 10–17 Uhr,<br />
So 11–16 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 2.666.700 (62 % weiß, 17 % rot,<br />
16 % Rosé, 1 % süß, 4 % Schaumwein)/335 ha<br />
Wir leben, was wir lieben«: Nach<br />
dieser Devise wird auch im <strong>Wein</strong>land<br />
Wachtenburg gearbeitet; es<br />
ist eine der ältesten Genossenschaften der<br />
Pfalz, die schon 1900 gegründet wurde. Auf<br />
335 Hektar Rebfläche kultivieren 24 Winzerfamilien<br />
rund 30 Rebsorten in den besten Lagen<br />
um die Wachtenburg. Wir empfehlen den<br />
gekonnt balancierten Riesling mit mineralischer<br />
Würze aus der Wachenheimer Altenburg,<br />
dem auch der kraftvolle und noch jugendliche<br />
Merlot kaum nachsteht. Es sind fair<br />
kalkulierte <strong>Wein</strong>e, die Pfälzer Lebensfreude<br />
und Trinkgenuss verbreiten!<br />
91+ 2022 »Edition Premium« Wachenheim<br />
Altenburg Riesling trocken<br />
Etwas brenzlig in der Nase, ein Hauch Petrol, reifer Pfirsich,<br />
Maracuja, kräuterig-steinige Anklänge. Im Mund eine »Edition<br />
Premium« mit gelungener Balance aus Säure, Charme,<br />
Frische und Mineralik, die präzise Säure weiß, was sie zu tun<br />
hat. Mineralische Würze. 12 Vol.-%, DV, €€<br />
90 2023 »Edition SL« Weißburgunder<br />
trocken<br />
Reicher, intensiver Duft nach gelben Blüten, Aprikosen und<br />
Mirabellen, Birne, viel Würze, auch vom Holzeinsatz. Kräftig<br />
gebaut, am Gaumen mit merklicher Fruchtsüße und einer<br />
flankierenden Säure harmonisch abgestimmt, gute Substanz,<br />
reife Phenole, würziges Finish. 13 Vol.-%, DV, €<br />
89+ 2023 »Edition SL« Grauburgunder<br />
trocken<br />
Würziger Duft, auch balsamische Würze, reife Birne, Honigmelone,<br />
getrocknete Kräuter, Rosmarin, auch etwas Quitte.<br />
Kräftiger und opulenter Grauburgunder mit Volumen, Muskulatur,<br />
Schmelz, ebenso Restsüße, eine Art Pfälzer Ruländer.<br />
Für Freunde des vollen Geschmacks. 14 Vol.-%, DV, €<br />
88+ 2023 Chardonnay trocken<br />
Birne, Honigmelone, Apfel, weiße Mandeln und auch Popcorn<br />
im Duft, kräuterige Anklänge, süßliche Mandarinen.<br />
Mit einem schlanken, klar definierten Bau am Gaumen, frische<br />
Säure und ein korrespondierendes Süßelevel, beides<br />
geht zusammen, fruchtsüßer Kern, unbeschwert.<br />
12,5 Vol.-%, DV, €<br />
91 2020 »Edition Premium Réserve<br />
unfiltered« Merlot trocken<br />
Buttrige Noten, Schwarzkirschkonfitüre, Pflaume, dunkle<br />
Schokolade. Im Mund zeigt der <strong>Wein</strong> noch ein jugendlich-körniges<br />
Tannin, das von leichter Öligkeit und von kraftvollem<br />
Alkohol eingebunden wird, die Säure bleibt dezent. Weitere<br />
Reife wird der Harmonie guttun. 15 Vol.-%, NK, €€€<br />
90 2021 »Edition Premium Cuvée<br />
Wachtenburg« trocken CS/ME/CC<br />
Pfeffriger Duft, dunkle Beeren, Bitterschokolade, auch Eichenholz,<br />
schließlich Kräutertöne. Der Gaumen eröffnet mit<br />
reicher Geschmeidigkeit, seidiges Tannin verschmilzt mit<br />
süßer Frucht, die Säure ist mild, der Alkohol gut integriert,<br />
der Abgang besitzt Länge. 14 Vol.-%, NK, €<br />
410 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER PFALZ<br />
<br />
WILHELMSHOF<br />
WEIN- UND SEKTGUT<br />
Queichstraße 1, 76833 Siebeldingen<br />
T: +49 6345 919147, www.wilhelmshof.de<br />
Kontakt: Familie Roth-Ochocki<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8–12 Uhr und 13–18 Uhr, Sa<br />
9–16 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 74.000 (45 % weiß, 10 % rot,<br />
3 % Rosé, 42 % Schaumwein)/18,6 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Vor fünf Jahrzehnten wurde im Wilhelmshof<br />
der erste Sekt erzeugt. Damit<br />
gehört das jahrhundertealte Familienweingut,<br />
das nach Ökostandards arbeitet<br />
und früh der Bewegung »Zukunftsweine«<br />
beitrat, zu den Pionieren der Sektkultur in<br />
<strong>Deutschland</strong>. Seit den 1990er-Jahren entstehen<br />
hier Sekte nach der Méthode Champenoise,<br />
die höchsten Ansprüchen genügen, wie<br />
auch die neue Kollektion beweist. Auch die<br />
Stillweine sind wieder wunderbar gelungen:<br />
der noch junge Riesling und der Chardonnay<br />
aus dem Vorjahr, vor allem aber auch die Spätburgunder-Spätlese<br />
aus dem Jahrgang 2022.<br />
92+ 2018 »Pinot B Privé« brut WB/PN<br />
Strohfarben. Ein Duft von Hefe und Bienenwachs, mit süßen<br />
Beeren im Hintergrund und einem Anflug von balsamischen,<br />
tertiären Noten. Im Mund ist der <strong>Wein</strong> straff gebaut, druckvoll,<br />
mit kerniger Säure und frischer Mousse, er klingt intensiv<br />
blumig und auch leicht phenolisch ab.<br />
12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
91+ 2017 »Blanc de Noirs Privé« brut nature<br />
Ein fruchtiger Duft von Johannisbeergelee mit leicht balsamischen<br />
Tönen und leichten Hefenoten. Der Gaumen eröffnet<br />
mild, rund, ein zurückgenommenes Mousseux verstärkt<br />
am Gaumen den Eindruck der Geschmeidigkeit. Der Pinot-<br />
Sortentyp ist gut erkennbar. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
91+ 2022 Riesling brut<br />
Ein zitrusfrischer Duft entsteigt dem Glas. Melisse, frisch geriebene<br />
Orangenschale. Am Gaumen gehört der Sekt zu den<br />
milderen Vertretern des Genres, die Süße ist präsent, wird<br />
allerdings auch von einer strammen Rieslingsäure gekontert.<br />
Das feine Mousseux gibt dem ganzen Bau Schwung.<br />
12,5 Vol.-%, NK, €€<br />
92 2023 Siebeldingen Im Sonnenschein<br />
Riesling Spätlese trocken<br />
Feiner, ausgesprochen sortentypischer Duft, der hauptsächlich<br />
von Zitrusaromen geprägt ist. Dazu kommen Noten von<br />
saftigem, gelbfleischigem Pfirsich, aber auch etwas Apfel,<br />
Birne und ganz dezent reife Quitte. Das Säurespiel am Gaumen<br />
ist perfekt und wird auch noch von feingliedriger Mineralität<br />
flankiert. Der <strong>Wein</strong> ist dicht und lang. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
92 2023 Siebeldingen Im Sonnenschein<br />
Grauer Burgunder trocken<br />
Die saftig reife Birne, angereichert mit gelbem Steinobst<br />
und etwas Vanille, sorgt für eine beeindruckende Aromatik<br />
im Duft. Schmelzig, bei großer Fülle verzaubert die vorhandene<br />
Harmonie den Gaumen. Der vorhandene Alkohol ist gut<br />
eingebunden und stützt die Aromatik damit eindrucksvoll.<br />
14 Vol.-%, DV, €€<br />
93 2022 Siebeldingen Im Sonnenschein<br />
Spätburgunder Spätlese trocken<br />
Röstaromen vom dunklen Landbrot, Sauerkirsche und Rote<br />
Johannisbeere prägen die Fruchtaromen im Geruch. Auch<br />
dunkle Schokolade lässt sich noch riechen. Sehr extraktreich<br />
ist die Spätlese am Gaumen, bei reichlich Volumen bietet<br />
sie viel dunkle Beerenfrucht an und zeigt auch Kräuternoten,<br />
bei guter Saftigkeit sehr lange am Gaumen.<br />
13 Vol.-%, NK, €€€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
411
WEINGUT<br />
KATRIN WIND<br />
Nauweg 6, 76829 Arzheim<br />
T: +49 6341 33339, www.weingut-wind.eu<br />
Kontakt: Katrin Wind<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–17 Uhr, Sa 9–14 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 33.300 (70 % weiß, 10 % rot,<br />
20 % Rosé)/7,5 ha<br />
Anbauweise: in Umstellung<br />
Wir sind ein kleines Garagenweingut<br />
im Herzen der Südpfalz«,<br />
schreibt uns Katrin Wind. Die<br />
Wahrheit ist: Der Ertrag von sieben Hektar<br />
passt in keine Garage. Und überhaupt hat sich<br />
die frühere Mitarbeiterin von Philipp Kuhn<br />
im Lauf der vergangenen Jahre zu einer festen<br />
Größe in der Südpfalz gemausert. Beeindruckend,<br />
was sie aus der Arzheimer Kalmit an<br />
Riesling und Spätburgunder erzeugt: Es sind<br />
<strong>Wein</strong>e mit Nuancenreichtum und ruhiger<br />
Kraft. Superb ist auch dieses Jahr wieder der<br />
Frühburgunder, und der Spätburgunder »vom<br />
Landschneckenkalk« ist Top Value!<br />
94+ 2022 »Kapellenstück« Arzheim Kalmit<br />
Riesling trocken<br />
Ein dezenter Holzton, ein Hauch von Petrol, aber auch Melisse,<br />
getrocknete Orangenschale, kalkwürzige Untertöne. Der<br />
Gaumen beginnt geschmeidig und setzt ganz fein texturiert<br />
und großzügig fort. Das jedoch völlig ohne Schwere oder<br />
Breite – einfach nur nuanciert, und das in Struktur und Würze<br />
auf ausdrucksstarke Weise. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />
93 2023 »Fumé« Sauvignon Blanc trocken<br />
Im Duft Pfefferminze, Sojasauce und Kümmel – überhaupt<br />
kein Fruchtsalat. Der Gaumen macht Druck mit einer trockenen<br />
Phenolik und mit geschmeidigem Hintergrund, der <strong>Wein</strong><br />
klingt gehaltvoll und kein bisschen »laut« ab – ein feinfühliger,<br />
stiller Sauvignon. 11,5 Vol.-%, DV, €€<br />
90+ 2023 »[Nackter]« Riesling trocken<br />
Grüner Apfel im Duft und feine kalkwürzige Untertöne. Im<br />
Mund ist der <strong>Wein</strong> geradlinig im Bau, eine Spur Süße gibt der<br />
Frucht Volumen, der leicht kreidige Abgang stellt das Terroir<br />
über die Sorte. 12 Vol.-%, DV, €<br />
94+ 2022 Arzheim Kalmit Spätburgunder<br />
trocken<br />
Im Duft erdig, nach gerösteter Sesamsaat, Kreuzkümmel,<br />
Herzkirsche und schwarzem Pfeffer. Die rauchige Note<br />
sticht im Speziellen hervor. Am Gaumen kühl, mit mittlerem<br />
Gerbstoff und mittlerem Nachhall. Insgesamt ein schlanker<br />
Körper und spezieller Spätburgunder. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />
94 2022 Frühburgunder trocken<br />
Die pikante Würzigkeit in der Nase sticht sofort hervor. Gerösteter<br />
Kardamom, Kümmel, Waldbeeren und Pumpernickel<br />
prägen die Aromatik. Am Gaumen sehr weich und rund<br />
mit mürbem Tannin. Angenehm sanft und trinkig. Wunderbarer<br />
Frühburgunder. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
93 2022 »vom Landschneckenkalk«<br />
Spätburgunder trocken<br />
Sauerkirsche und Kräuter, frisch, klar, mit einem nur zurückhaltenden,<br />
gut passenden Holzakzent. Der Gaumen zeigt<br />
sich dicht und straff, herb, mit einer kräftigen Menge körnigen<br />
Gerbstoffs, fester Säure und saftigem Abklang. Auch<br />
der namensgebende Kalk fehlt in der Gaumenstruktur nicht.<br />
12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
412 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER PFALZ<br />
WEINGUT<br />
VON WINNING<br />
<strong>Wein</strong>straße 10, 67146 Deidesheim<br />
T: +49 6326 966870, www.von-winning.de<br />
Kontakt: Stephan Attmann<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8–18 Uhr,<br />
Sa und So 10–18 Uhr<br />
Hektar: 93 ha<br />
Anbauweise: in Umstellung<br />
Das <strong>Wein</strong>gut von Winning gehört zu<br />
den Legenden in der Pfalz, die große<br />
Tradition mit herausragenden Lagen,<br />
exzellenter Arbeit und Innovationskraft verbinden.<br />
Das Resultat ist eine beeindruckend<br />
hohe Qualität. Vergoren werden die Spitzenweine<br />
traditionell im Holz, so entwickeln sie<br />
eine herrliche Textur, die zur Stilistik des Hauses<br />
gehört. Besonders greifbar ist das bei den<br />
Großen Gewächsen aus dem Pechstein und<br />
dem Ölberg, beides überragende <strong>Wein</strong>e voller<br />
Druck und Länge. Aber auch der Einstieg ins<br />
Sortiment ist gelungen: Der Forster Riesling<br />
macht ausnehmend viel Spaß.<br />
95 2022 Forst Pechstein Riesling GG<br />
Duft nach reifer gelber Frucht, Feuerstein, Weihrauch, Mandarine,<br />
Zitronenmelisse, viel Power. Am Gaumen ebenfalls<br />
eine Intensität von feiner, reifer Frucht, die von wunderbar<br />
integrierter Säure und attraktiver Mineralität getragen wird.<br />
Lange im Nachhall, viel Reifepotenzial. 13 Vol.-%, NK, €€€€<br />
95 2022 Königbach Ölberg Hart Riesling GG<br />
Duft nach feinen exotischen Früchten, dazu Mandarine,<br />
Kumquat, Zitronensorbet und rosa Pfirsich. Am Gaumen mit<br />
klar definierter Säure, sehr feinem Extrakt und einer komplexen<br />
Frucht, dazu terroirbezogene Kalkigkeit, balanciert,<br />
lang, hat viel Potenzial. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
94 2022 »Imperiale« Weisser Burgunder<br />
trocken<br />
Im Duft eine spannende Melange aus Aprikosenkern, gelbem<br />
Apfel, Sternfrucht, junger Haselnuss und Weihrauch, dazu<br />
auch Gesteinsmehl. Am Gaumen eine dichte Textur, reife<br />
Frucht sowie eine prägnante Säure, die für Zug sorgt. Feine<br />
Phenolik begleitet den guten Nachhall. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
91+ 2023 Forst Riesling trocken<br />
Zitronengelb, im Duft mit frischen Wiesenkräutern und sehr<br />
präziser Frucht, rosa Pfirsich, Zitronenmelisse, Grapefruit<br />
und auch Mango. Am Gaumen ein hoch attraktives Spiel aus<br />
reifer Steinfrucht und einer linear verlaufenden Säure, feine<br />
Mineralik im Nachhall. 12 Vol.-%, DV, €€<br />
94 2020 Ruppertsberg Reiterpfad An Den<br />
Achtmorgen Pinot Noir GG<br />
Rauchig und kräftig im ersten Duft, auch vom Neuholz geprägt.<br />
Aromen von Kirsche, Cassis sowie Gewürznelke. Am<br />
Gaumen ein weit angelegtes Format, das mit dichtem Extrakt<br />
und feinem Tannin ausgefüllt wird. Gute Säure und viel<br />
Rebsortentypizität begleiten den langen Nachhall.<br />
13 Vol.-%, NK, €€€€<br />
94 2022 »Imperiale« Chardonnay trocken<br />
93+ 2022 »I« Sauvignon Blanc trocken<br />
92+ 2023 »1G« Deidesheim Herrgottsacker<br />
Riesling Erste Lage trocken<br />
92 2023 »1G« Ruppertsberg Reiterpfad<br />
Riesling Erste Lage trocken<br />
92 2023 »1G« Deidesheim Leinhöhle Riesling<br />
Erste Lage trocken<br />
91 2023 »II« Sauvignon Blanc trocken<br />
90+ 2023 »Win Win« Riesling trocken<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
413
WEINGUT<br />
OLIVER ZETER<br />
Eichkehle 25, 67433 Neustadt an der <strong>Wein</strong>straße<br />
T: +49 6321 9700933, www.oliver-zeter.de<br />
Kontakt: Oliver und Christian Zeter<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Hektar: 25 ha<br />
Oliver Zeter ist seit Langem als Sauvignon-Blanc-Experte<br />
bekannt. Schon<br />
früh hat er Erfahrungen, die er in<br />
Südafrika mit dieser Traube sammeln konnte,<br />
ins heimische Terroir der Pfalz übertragen.<br />
Inzwischen hat sich der Spezialist jedoch<br />
zum Generalisten gewandelt, dem auch<br />
Weiß-, Grau- und Spätburgunder gelingen<br />
und sogar (scheinbare) Exoten wie Chenin<br />
Blanc. Dabei zeigt sich quer durchs Sortiment<br />
eine stilistische Handschrift, die auf<br />
straffe, gebündelte Gaumenstrukturen und<br />
vielschichtige, komplexe Aromen setzt. Wir<br />
gratulieren zum dritten Stern.<br />
94 2020 »Baer Grand Fumé« Sauvignon<br />
Blanc trocken<br />
Ein opulenter, aber auch vielschichtiger Duft: grüne Stachelbeere,<br />
Holunderblüte, Blutorange, Brennnessel und pfeffrige<br />
Untertöne. Im Mund macht der <strong>Wein</strong> mächtig Druck, mit<br />
präsenten, feinen Phenolen und einer gut Balance herstellenden<br />
Säure. Bleibt sehr lange komplett homogen im Abgang.<br />
13 Vol.-%, NK, €€€<br />
93+ 2021 »Zahir Blanc« Cuvée trocken<br />
SB/SG/SE<br />
Kiwi und Stachelbeere im Duft, leichte Kräutertöne, Kresse,<br />
dezentes Holz. Der Gaumen zeigt sich eingangs kernig, mit<br />
mittelgewichtiger Phenolik und lebendigem Säurerückgrat<br />
und dann mit einer sehr eleganten Auflösung der Extraktspannung<br />
hin in einen langen, saftigen Abgang.<br />
13 Vol.-%, NK, €€€€<br />
92 2022 »Mineral« Weissburgunder trocken<br />
Ein nuancenreicher Duft mit dem Aroma weißer Blüten, mit<br />
jodigen Noten, dezentem Holz, etwas Nougat, Heu. Am Gaumen<br />
besitzt der <strong>Wein</strong> eine schöne Saftigkeit, eine fast schon<br />
schlank wirkende Bündelung, Nerv und eine im Abgang sich<br />
konzentrierende Phenolik. 13 Vol.-%, NK, €€<br />
93+ 2019 »Zahir« Cuvée trocken CS/CF/ME<br />
Cassis, Cassis, Cassis, etwas Schattenmorelle und Grafit. Im<br />
Mund zeigt sich der <strong>Wein</strong> fleischig, dicht, mit spannungsvoller<br />
Säure unterlegt, mit den Proportionen und der Dichte für<br />
eine lange Flaschenreife. Der kompakte Abgang verspricht<br />
kommende Würze und Komplexität. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
93 2022 »Réserve« Pinot Noir trocken<br />
Der Duft ist noch verschlossen, deutet aber eine schöne, kirschige<br />
Burgunderfrucht an. Das Holz ist gut integriert. Der<br />
Gaumen besitzt ebenfalls beste Anlagen, reifer Gerbstoff in<br />
passender Menge trifft auf eine frische, nahtlos integrierte<br />
Säure, der saftige Abgang verspricht eine fruchtgetragene<br />
Entfaltung. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
93 2022 Godramstein Münzberg<br />
Grauburgunder trocken<br />
92+ 2022 »Fumé« Sauvignon Blanc trocken<br />
92+ 2022 Haardt Herzog Chardonnay trocken<br />
92 2022 Haardt Herzog Chenin Blanc trocken<br />
91+ 2022 »Mineral« Grauburgunder trocken<br />
91+ 2022 »Mineral« Chardonnay trocken<br />
91+ 2022 Godramstein Münzberg<br />
Weissburgunder trocken<br />
414 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER PFALZ<br />
WEINGUT<br />
ZIMMERMANN<br />
Grabenstraße 5, 67157 Wachenheim an der <strong>Wein</strong>straße<br />
T: +49 6322 2384, www.wein-zimmermann.de<br />
Kontakt: Jürgen Zimmermann<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Flaschen/Hektar: 106.700 (90 % weiß, 10 % rot)/13 ha<br />
Wir werden nicht müde, es zu wiederholen:<br />
Jürgen Zimmermanns<br />
<strong>Wein</strong>e sind in Sachen Mittelhaardt-Riesling<br />
die Wahl der ökonomischen<br />
Vernunft. Wie gut, dass Wachenheim und seine<br />
Lagen nicht ganz so im Brennpunkt der Aufmerksamkeit<br />
stehen wie die Nachbarorte Forst<br />
und Deidesheim. Auch die 2023 scheren nicht<br />
aus: Sie vereinen Frische mit Bündelung und<br />
eine klare Frucht mit fein eingewirkten mineralischen<br />
Aspekten. Dieses Jahr überraschte uns<br />
Jürgen Zimmermann mit einer Rotweincuvée:<br />
Ganz auf der Linie des Betriebsstils, ist auch dies<br />
kein Blockbuster, sondern ein eleganter <strong>Wein</strong>.<br />
93+ 2023 Wachenheim Altenburg Riesling<br />
trocken<br />
Schon im Duft offenbart sich Lagentypizität mit einer mineralischen,<br />
kräuterwürzigen Nase. Geröstete Koriandersaat,<br />
Curry und weißer Tee. Am Gaumen ist der <strong>Wein</strong> schmelzig,<br />
saftig, südfruchtig. Stämmige, mineralische Textur mit<br />
spürbarer Phenolik. Pointiert. Exzellentes Potenzial.<br />
11,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2023 Wachenheim Fuchsmantel Riesling<br />
trocken<br />
Jugendlich-duftig, Noten von frisch aufgeschnittener Ananas,<br />
auch floral mit weißen Blüten. Im Mund zunächst zurückhaltend,<br />
strafft er sich durch das Zusammenspiel von<br />
Säure und Mineralität. Noch zeigt er sich straff und karg,<br />
doch das Trinkfenster wird sich bald öffnen. 12 Vol.-%, DV, €€<br />
91+ 2023 Wachenheim Luginsland Riesling<br />
trocken<br />
In der Nase Feuerstein, Salbei, Thymian und Salzzitronenzeste.<br />
Am Gaumen reiben sich lebendige Säure und rassige<br />
Mineralität aneinander und erzeugen eine eindrucksvolle<br />
Spannung. Geruchlich wird es von Limettenabrieb und Jasmintee<br />
untermauert. Ein sehr junger Riesling mit sehr gutem<br />
Potenzial. 11,5 Vol.-%, DV, €€<br />
91+ 2023 Wachenheim Riesling trocken<br />
Honigmelone, frisch gemähtes Gras, Grapefruitzeste und<br />
ein Hauch Koriandersaat zeichnen das Bukett in der Nase.<br />
Rassige Säure, gelbe Kiwi, Papaya, feinstoffig mineralisch.<br />
Ein lebendiger und unkomplizierter Trinkgenuss, etwa als<br />
Aperitif. 11,5 Vol.-%, DV, €<br />
91 2022 Chardonnay trocken<br />
Goldgelb in der Farbe. Karamell, Bananenbrot, Quittengelee,<br />
Heu und Kurkuma. Nussig würzig, mit leichter Rauchigkeit.<br />
Am Gaumen opulent und breitschultrig. Butterschmalz, reifer<br />
gelber Apfel und Walnussschale. Säure ist eher weich unterlegt.<br />
Mineralität eher hintergründig. Passt zu Pfälzer Saumagen.<br />
13,5 Vol.-%, NK, €€<br />
92 2021 »Grande Cuvée« trocken CS/ME/CF<br />
Tiefes, dunkles Rot im Glas. Animalisch ledrige Nuancen, Zedernholz,<br />
getrocknete Pflaumen, balsamische Einflüsse mit<br />
eingekochten Waldbeeren. Am Gaumen überraschend hellfruchtig<br />
und schlanker, als erwartet. Kerniges Tanningerüst,<br />
spürbare Säure und Mineralität. Elegant und ausgewogen.<br />
13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
415
RHEIN<br />
GAU<br />
HISTORISCH<br />
VERWURZELTER<br />
WEINBAU<br />
Foto: © WSNA
Benediktinerinnenabtei St. Hildegard<br />
über Rüdesheim am Rhein
RHEINGAU REGIO-PORTRÄT<br />
Schloss Johannisberg<br />
EIN APPELL<br />
Seit Jahren stehen sich zwei Lager von <strong>Wein</strong>kennern gegenüber: Die einen halten<br />
den Rheingau für ein langweiliges, eingeschlafenes Gebiet, die anderen verweisen auf<br />
die historische Verwurzelung dessen, was schon immer groß war am Rheingauer <strong>Wein</strong>.<br />
Ein Versuch der Vermittlung.<br />
Als Thomas Jefferson im April des<br />
Jahres 1788 <strong>Deutschland</strong> bereiste,<br />
mietete er für einen Tag ein Bötchen<br />
mit zwei Ruderern und einem kleinen<br />
Segel, ließ sich am Vormittag den<br />
Rheingau entlang bis Rüdesheim treiben<br />
und besuchte auf dem Rückweg (flussaufwärts<br />
ging es naturgemäß langsamer)<br />
Schloss Johannisberg und den <strong>Wein</strong>berg<br />
des Marcobrunn. Vor allem über den Johannisberger<br />
<strong>Wein</strong> äußerte er sich enthusiastisch.<br />
Für das Plädoyer, das ich hier<br />
halten möchte, ist eine zweite Tat Jeffersons<br />
jedoch noch bedeutender: Denn die<br />
<strong>Wein</strong>liste seiner Frankfurter Unterkunft,<br />
des Rothen Hauses, war Jefferson wichtig<br />
genug, um sie mit in die Vereinigten Staaten<br />
zu nehmen. Sie befindet in seinem<br />
TEXT ULRICH SAUTTER<br />
Nachlass und liefert uns erleuchtende Erkenntnisse.<br />
Denn die Preisliste des Gastwirts<br />
und <strong>Wein</strong>händlers Johann Adam<br />
Dick, dem das Rothe Haus gehörte, bot<br />
zum Beispiel feil: 1726er und 1748er aus<br />
Hochheim, Rüdesheim und vom »Markebrunn«,<br />
von all diesen Herkünften auch<br />
vier Jahrgänge aus den 1760er-Jahren<br />
und aus Johannisberg immerhin Jahrgänge<br />
zwischen 1775 und 1783. Der 1783er<br />
ist überhaupt der jüngste Jahrgang auf<br />
der Liste, im April 1788 bereits viereinhalb<br />
Jahre alt. Die ältesten <strong>Wein</strong>e – und<br />
Jefferson trank an einem Abend, wie aus<br />
seinen Rechnungen hervorgeht, gemeinsam<br />
mit seinem Frankfurter Freund Baron<br />
Geismar den 1726er Hochheimer –<br />
besaßen ein Alter von 62 Jahren.<br />
Fotos: © Schloss Johannisberg, Restaurant Krug , <strong>Wein</strong>gut Kloster Eberbach/Sebastian Hänel<br />
418 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
REGIO-PORTRÄT RHEINGAU<br />
RHEINGAU REGIO-PORTRÄT<br />
UNSCHEINBAR IST NICHT GLEICH LANGWEILIG<br />
Wenn der Rheingauer <strong>Wein</strong> manchen Trinker<br />
oder Kommentator nicht elektrisiert, kann<br />
das zwei Gründe haben: Zum einen gibt es im<br />
Rheingau – wie in jedem namhaften <strong>Wein</strong>baugebiet!<br />
– durchaus auch <strong>Wein</strong>e, die nicht<br />
mit dem letzten Quäntchen Leidenschaft erzeugt<br />
wurden. Doch dies scheint mir der deutlich<br />
kleinere Teil des Rheingauer Prestige-Problems<br />
zu sein. Der größere ist, dass gerade viele<br />
handwerklich grundsolide bereiteten <strong>Wein</strong>e<br />
in ihrer Jugend kein Wow-Erlebnis bereiten.<br />
Wie sollten sie auch? Ihre wertvollsten Eigenschaften<br />
haben mit Zukunft zu tun: Oft ist<br />
solchen <strong>Wein</strong>en eine satte Dosis an Phenolen<br />
zu eigen, also an Gerbstoffen, die erst während<br />
der Flaschenreife samten werden und<br />
dann den Eindruck der Fülle hervorrufen.<br />
Zweitens geben hochwertige Trauben eine<br />
große Menge an »Aromavorstufen« an den<br />
<strong>Wein</strong> ab: Das sind potenziell duftende Moleküle,<br />
die in der Jugend des <strong>Wein</strong>s jedoch keinen<br />
Geruch verströmen, da sie an andere Moleküle<br />
gebunden sind. Erst wenn diese so genannten<br />
glykosidischen Bindungen im Lauf<br />
der <strong>Wein</strong>reifung aufgespalten werden, setzt<br />
dieser Vorgang die Aromenstoffe frei und der<br />
<strong>Wein</strong> gewinnt an Bukett.<br />
Restaurant Krug, Hattenheim<br />
WO BLEIBT EIN RHEINGAUER MOVEMENT<br />
FÜR DEN REIFEN WEIN?<br />
Wie sie sehen, gehöre ich eher zu jener<br />
Gruppe, die die historische Bedeutung des<br />
Rheingaus hervorhebt und nicht glaubt,<br />
dass der Rheingau sich komplett neu erfinden<br />
muss. An einem Punkt jedoch gebe ich<br />
denjenigen Recht, die einen gewissen Mangel<br />
an Dynamik konstatieren: Denn die<br />
Rheingauer Winzer müssten viel stärker ins<br />
Hospitalkeller Kloster Eberbach<br />
419
RHEINGAU REGIO-PORTRÄT REGIO-PORTRÄT<br />
RHEINGAU<br />
WEINBAUGEBIET RHEINGAU<br />
Anbaufläche ca. 3100 Hektar<br />
Aufteilung 129 Einzellagen<br />
Wichtigste Rebsorten<br />
Riesling, Spätburgunder<br />
Verbände<br />
Rheingauer <strong>Wein</strong>werbung GmbH<br />
Kloster Eberbach-Pfortenhaus<br />
www.kulturland-rheingau.de<br />
<strong>Wein</strong>bau<br />
Stg.: Steigung<br />
Hm.: Höhenmeter<br />
HESSEN<br />
11, 12<br />
Rhein<br />
Lorch<br />
10<br />
6<br />
Rauentahl<br />
8<br />
Johannis-<br />
Kiedrich<br />
Assmannshausen<br />
Oestrich<br />
Erbach<br />
berg<br />
1<br />
Hatten-<br />
Geisenheim<br />
heim<br />
9<br />
Rüdesheim<br />
7<br />
2, 3, 4<br />
5<br />
Rhein<br />
Wiesbaden<br />
Hochheim<br />
Mainz<br />
Main<br />
13<br />
PRIVILEGIERTE WEINLAGEN<br />
1 Assmannshausen Höllenberg<br />
46 ha, 140–160 Hm., 30–60 % Stg., Ton- und Phyllitschiefer<br />
2 Rüdesheim Berg Schlossberg<br />
22 ha, 90–170 Hm., 0–70 % Stg., Quarzit und (teils roter) Schiefer<br />
3 Rüdesheim Berg Roseneck<br />
24 ha, 160–200 Hm., 0–60 % Stg., Schiefer, Taunusquarzit<br />
4 Rüdesheim Berg Rottland<br />
31 ha, 90–140 Hm., 0–33 % Stg., roter Schiefer, Quarzit<br />
5 Geisenheim Rothenberg<br />
20 ha, 135–145 Hm., 0–40 % Stg., Quarzit, Eisenoxid<br />
6 Schloss Johannisberg<br />
50 ha, 110–180 Hm., 0–45 % Stg., Schiefer, Quarzit<br />
7 Oestrich Doosberg<br />
100 ha, 110–130 Hm., 0–30 % Stg., karbonhaltiger Lösslehm<br />
8 Hattenheim Steinberg<br />
34 ha, 200–270 Hm., 20–60 % Stg., Ton, Schiefer<br />
9 Erbach Marcobrunn<br />
6,7 ha, 90–100 Hm., 0–25 % Stg., glimmerführender Mergel<br />
10 Kiedrich Gräfenberg<br />
11 ha, 120–160 Hm., 40–60 % Stg., Phyllitschiefer<br />
11 Rauenthal Baiken<br />
15 ha, 135–210 Hm., 0–20 % Stg., Phyllit, Quarzit, Lösslehm<br />
12 Rauenthal Nonnenberg<br />
6 ha, 110–180 Hm., 30–55 % Stg., Phyllitschiefer, Quarzit<br />
13 Hochheim Kirchenstück<br />
15,1 ha, 100–120 Hm., 0–30 % Stg., Kalk, Löss, Tonmergel<br />
420 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
Breuers<br />
Rüdesheimer Schloss<br />
öffentliche Bewusstsein rücken, wie gut ihre<br />
<strong>Wein</strong>e reifen. Nun höre ich schon die Einwände:<br />
Die Menschen haben keine Keller<br />
mehr, sie kaufen ihren <strong>Wein</strong> zwei Stunden<br />
vor dem Genuss – sprich: auf dem Nachhauseweg.<br />
Und sie wollen nur Spaß haben<br />
und nicht belehrt werden.<br />
Aber wollen wir uns denn wirklich damit<br />
zufriedengeben, dass die Welt angeblich<br />
schlicht und desinteressiert ist? Das größte<br />
Problem sind doch nicht die fehlenden Natursteinkeller<br />
unter den Wohnungen der<br />
Städter – das Problem ist, dass die wenigsten<br />
<strong>Wein</strong>trinker Gelegenheit haben zu erfahren,<br />
wie gut reifer Rheingauer Riesling schmecken<br />
kann. Gewiss, es gibt die Versteigerungen<br />
gereifter <strong>Wein</strong>e im Kloster Eberbach. Sicher,<br />
es gibt die »Vintage Collection« der<br />
<strong>Wein</strong>güter Wegeler, andere <strong>Wein</strong>güter wie<br />
Berg, die Bischöflichen aus Rüdesheim,<br />
Lamm-Jung, Flick (Wicker) oder Querbach<br />
haben uns für diesen <strong>Guide</strong> ebenfalls reife<br />
Rieslinge bemustert. Und ja, es gibt Restaurants<br />
wie den »Krug« in Hattenheim oder<br />
Breuers Rüdesheimer Schloss, die <strong>Wein</strong>karten<br />
mit epischer Jahrgangstiefe haben. Menschen,<br />
die die Faszination bereits kennen,<br />
nehmen solche Angebote auch mit Begeisterung<br />
wahr. Aber wo, bitteschön, sind die<br />
Events, die dieses Thema all jenen zugänglich<br />
machen, die nicht in der <strong>Wein</strong>branche<br />
tätig sind oder von ihren Eltern die Kultur<br />
des reifen <strong>Wein</strong>s vererbt bekamen?<br />
Dieser Text endet also mit einer Frage, und<br />
es ist zuallererst an Winzern und Verbänden,<br />
sie zu beantworten. Die reifefähigen<br />
<strong>Wein</strong>e sind längst da, die folgenden Seiten<br />
in diesem <strong>Guide</strong> sind voll davon.<br />
Weitere Infos über den Autor finden Sie im Kapitel<br />
»Verkostungsteam« auf S. 16.<br />
Fotos: © Pedelecs, <strong>Wein</strong>güter Wegeler<br />
Vintage Collection,<br />
<strong>Wein</strong>güter Wegeler:<br />
reife <strong>Wein</strong>e aus 30 Jahrgängen<br />
<strong>Wein</strong>güter Wegele<br />
Gutshaus Rheingau<br />
Oestrich-Winkel<br />
421
RHEINGAU REGIO-PORTRÄT REGIO-PORTRÄT<br />
RHEINGAU, HESSISCHE BERGSTRASSE<br />
WEINBAUGEBIET<br />
HESSISCHE BERGSTRASSE<br />
Anbaufläche ca. 463 Hektar<br />
Aufteilung 23 Einzellagen<br />
Wichtigste Rebsorten<br />
Riesling, Grauburgunder<br />
Verbände<br />
<strong>Wein</strong>bauverband Hessische Bergstraße<br />
Kettelerstraße 29, 64646 Heppenheim<br />
www.bergstraesser-wein.de<br />
Darmstadt<br />
Griesheim<br />
Roßdorf<br />
Ober-Ramstadt<br />
Groß-Zimmern<br />
Groß-<br />
Umstadt<br />
Reinheim<br />
Dieburg<br />
Gersprenz<br />
Pfungstadt<br />
Rhein<br />
Gernsheim<br />
Zwingenberg<br />
Seeheim<br />
6<br />
5<br />
Biblis<br />
Weschnitz<br />
4<br />
Auerbach<br />
Schönberg<br />
3<br />
Bensheim<br />
1, 2<br />
Bürstadt<br />
Heppenheim<br />
Lampertheim<br />
<strong>Wein</strong>bau<br />
Stg.: Steigung<br />
Hm.: Höhenmeter<br />
PRIVILEGIERTE WEINLAGEN<br />
1 Heppenheim Centgericht<br />
15,4 ha, 110–190 Hm., 7–20 % Stg., tiefgründiger LössleHm.,<br />
Flugsande und Sandlöss im unteren Teil<br />
2 Heppenheim Steinkopf<br />
16,6 ha, 110–200 Hm., 10–50 % Stg., Buntsandstein-<br />
verwitterungsboden, Felsgestein und Sandstein<br />
3 Bensheim Kalkgasse<br />
12,7 ha, 130–220 Hm., 4–30 % Stg., skelettreiche Granit-<br />
verwitterungsböden, Kalkfelsen<br />
4 Auerbach Fürstenlager<br />
ca. 10 ha, 155–175 Hm., 6–23 % Stg., sandiger LeHm.,<br />
Granitverwitterung, einige Lössschluchten<br />
5 Schönberg Herrenwingert<br />
8,5 ha,190–228 Hm., 7–20 % Stg., tiefgründiger LössleHm.,<br />
Flugsand und Sandlöss<br />
6 Zwingenberg Steingeröll<br />
5,3 ha, 120–265 Hm., 10–40 % Stg., Lehm und Kies, mittel-<br />
bis tiefgründige Lösslehmböden mit geringem Kalkgehalt<br />
422 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER RHEINGAU<br />
WEINGUT 5<br />
BALZER & HANSEL<br />
Gotenstraße 5–7, 65929 Frankfurt am Main<br />
T: +49 151 22938132, www.weingut5.de<br />
Kontakt: Thomas Balzer & Andreas Hansel<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Flaschen/Hektar: 1.600 (100 % rot)/0,9 ha<br />
Anbauweise: in Umstellung<br />
Bei <strong>Wein</strong>en, die wie die Spätburgunder<br />
von Andreas Balzer und Thomas Hansel<br />
so dermaßen auf die Langstrecke<br />
angelegt sind, sprechen die Probennotizen unvermeidbarerweise<br />
in Prophezeiungen: »Unbedingt<br />
liegen lassen« könnte man eigentlich<br />
bei fast allen <strong>Wein</strong>en als Ratschlag mitgeben.<br />
Selbst das Tannin des Erstlingsjahrgangs 2014<br />
ist immer noch reifebedürftig, die Duftbilder<br />
sind bereits umwerfend komplex. Schwer zu<br />
sagen, ob der Gerbstoff aufholt. Bei Jahren<br />
wie 2018 und 2022 sind wir hingegen überzeugt,<br />
dass das aufgehen wird. Gratulation<br />
zum zweiten Stern!<br />
95 2022 »bksf22« Pinot Noir trocken<br />
Ein opulenter Duft: balsamisch, kräuterwürzig, Schwarzkirschkonfitüre<br />
und Amarenakirsche, Schiefer und schwarzer<br />
Pfeffer. Im Mund packt der Gerbstoff fest zu, eine immense<br />
Menge Tannin sorgt für noble Adstringenz, lässt aber<br />
auch die Saftigkeit und die Mineralität durch die engen Maschen<br />
scheinen. Unbedingt noch liegenlassen!<br />
13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
94+ 2022 »ft 22« Pinot Noir trocken<br />
Holundermark, Brombeere, schwarzer Pfeffer, hochreife<br />
Schwarzkirsche. Der Gaumen ist weich, ja ölig grundiert und<br />
mit einer sehr hohen Menge an feinkörnigem Gerbstoff gefüllt.<br />
Trocken, aber nicht trocknend, wird dieser <strong>Wein</strong> mindestens<br />
fünf Jahre bis zur ersten Trinkreife benötigen.<br />
13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
93 2018 »bksf18« Pinot Noir trocken<br />
Im Duft Brombeere, Unterholz und nachgerade Garrigue-artig<br />
würzige Töne. Im Mund zeigt sich ein dichtes Gerbstoffgerüst,<br />
reif und körnig, tabakartige Aromen und eine reife<br />
Säure begleiten den Stoff, der Alkohol ist gut integriert und<br />
wird vom Extrakt dominiert. Braucht Zeit.<br />
13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2014 »ft14« Pinot Noir trocken<br />
Im Duft vorrangig wild-würzig wie eine reifer Clos-de-la-Roche,<br />
auch Schiefer, Malz und dunkle Beeren. Im Mund wirkt<br />
der <strong>Wein</strong> auch nach zehn Jahren noch recht streng, die Adstringenz<br />
integriert auch kleinere Grüntöne. Sehniger Bau,<br />
umwerfende Duftigkeit. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
91+ 2014 »bksf14« Pinot Noir trocken<br />
Ein beeriger Burgunder, unterlegt mit malzigen Aromen. Der<br />
Gaumen ist geschmeidig grundiert, entfaltet dann eine immense<br />
Gerbstoffmenge, sehr dicht, trocken und immer noch<br />
adstringierend, sehr schwer zu beurteilender <strong>Wein</strong>. Wird der<br />
Gerbstoff noch irgendwann weich? 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
91 NV »pn192021« Pinot Noir trocken<br />
Schokolade, Wacholder und Menthol, eine »kühle«, leicht<br />
balsamische Anmutung im Duft. Im Mund hat der <strong>Wein</strong> einen<br />
mehligen Gerbstoff, der reif und entwicklungsfähig wirkt,<br />
die Frucht bleibt etwas defensiv, aber auch sie hat durchaus<br />
Entfaltungspotenzial. Gelungene Multi-Vintage-Cuvée.<br />
13 Vol.-%, NK, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
423
WEINGUT<br />
FAMILIE<br />
ALLENDORF<br />
Kirchstraße 69, 65375 Oestrich-Winkel<br />
T: +49 6723 91850, www.allendorf.de<br />
Kontakt: Familie Allendorf & Schönleber<br />
Ab-Hof-Verkauf: täglich 10–16 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 500.000 (85 % weiß, 15 % rot)/75 ha<br />
Als die Familie Allendorf ihr <strong>Wein</strong>gut<br />
in den 1950er-Jahren gründete, bearbeitete<br />
sie gerade einmal anderthalb<br />
Hektar Rebfläche, heute sind es über 70<br />
Hektar. Das <strong>Wein</strong>gut steht für Rheingauer<br />
Rieslinge, die über einen delikaten Lagenausdruck<br />
verfügen, dabei aber die delikate<br />
Fruchtigkeit nicht vernachlässigen. Der Spätburgunder<br />
aus dem Assmannshauser Höllenberg<br />
hat das Jahr 2022 in Cremigkeit und<br />
feine Stoffigkeit überführt. Die gehaltvollen<br />
Sekte eignen sich nicht nur sehr gut zur Erfrischung,<br />
sie besitzen auch genügend Gehalt,<br />
um bei Tisch zu bestehen.<br />
93 2018 Winkel Hasensprung Riesling<br />
brut nature<br />
Reife Frucht im Duft, Pfirsich, Apfel, Birnen, Kumquat, Brotteig,<br />
Kümmel, Zimtrinde, Akazienhonig. Im Mund fein nuanciert,<br />
reife saftige Frucht, würzig, feines Mousseux, Schmelz<br />
und Kraft, ausgewogen, ein Lagensekt, der kulinarisch vielseitig<br />
begabt ist. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
93+ 2023 Rüdesheim Berg Roseneck<br />
Riesling GG<br />
Komplex und fein im Duft: reifer Pfirsich, gelber Apfel, Zitronenmelisse<br />
und ein Hauch von Rosenwasser. Am Gaumen<br />
zeigt sich eine dichte Struktur, animierende Säure und gute,<br />
konzentrierte Frucht. Eine dichte Textur und ordentlich<br />
Spannung führen in das lange Finale. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />
93 2022 Winkel Jesuitengarten Riesling GG<br />
Zunächst im Duft noch sehr verschlossen, Kräuterwürze,<br />
Geißblatt sowie Orangenblüte. Am Gaumen präsentiert sich<br />
der <strong>Wein</strong> mit viel Saft, leichter Phenolik und deutlichem Extrakt,<br />
der von Mineralität und tragender Säure begleitet<br />
wird. Ein noch jugendlicher <strong>Wein</strong> mit Potenzial.<br />
12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
93+ 2022 Assmannshausen Höllenberg<br />
Spätburgunder GG<br />
Klassisch in Farbgebung und Duft. Feine Kräuterwürze, Himbeere,<br />
rote Kirsche, Gewürznelke, attraktive Mineralität.<br />
Cremig im Körper – Höllenberg! –, auch stoffig, hat viel<br />
Struktur. Präsentiert den warmen Jahrgang authentisch bei<br />
sehr guter Säure und Länge. 13 Vol.-%, NK,<br />
91+ 2023 Winkel Dachsberg Riesling Kabinett<br />
Duft nach reifen Zitrusfrüchten, Mandarinenschale, süße<br />
Limette, feine Kräuterwürze, etwas Gesteinsmehl. Am Gaumen<br />
mit frischer Säure, feine Süße, die perfekt integriert ist,<br />
Papaya, Mango, elegant und fließend, feine Mineralität, gute<br />
Länge. 7,5 Vol.-%, DV, €<br />
91 2019 »Prestige« brut CH/PN/SW<br />
90 2022 Riesling brut<br />
91+ 2019 »Prestige Cuvée« Rosé brut<br />
PN/SW<br />
93 2022 Winkel Hasensprung Riesling GG<br />
90 2023 Chardonnay trocken<br />
90 2023 Spätburgunder Rosé trocken<br />
90 2023 Rüdesheim Riesling feinherb<br />
424 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER RHEINGAU<br />
WEIN- UND<br />
SEKTGUT BARTH<br />
Bergweg 20, 65347 Eltville-Hattenheim<br />
T: +49 6723 2514, www.weingut-barth.de<br />
Kontakt: Mark Barth<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mi bis Fr 14–18 Uhr, Sa 11–16 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 266.700 (83 % weiß, 17 % rot,<br />
40 % Schaumwein)/23 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Seit Mark und Christine Barth vor zehn<br />
Jahren das <strong>Wein</strong>- und Sektgut übernommen<br />
haben, hat sich viel getan: Alle<br />
<strong>Wein</strong>e und Sekte werden nach ökologischen<br />
Richtlinien erzeugt, die Großen Gewächse<br />
wie der spannungsvolle Riesling Wisselbrunnen<br />
haben an Format gewonnen, ebenso die<br />
Schaumweine, die inzwischen ein Drittel der<br />
gesamten Produktion ausmachen. Wenn bei<br />
den Barths »brut nature« auf dem Etikett<br />
steht, dann verbinden sich in Balance raffinierte<br />
Finesse und puristische Pikanz auf feinsinnige<br />
Art. Wir nehmen das Gut auf unsere<br />
Watchlist für den vierten Stern.<br />
94 2017 »Prestige« Hattenheim Hassel<br />
Riesling brut nature<br />
Spontangärungsnoten, hefige Töne, reife Zitrusfrucht, Mandarine,<br />
Kumquat, ein Anflug von Holz. Im Mund hat der <strong>Wein</strong><br />
eine relativ kräftige Mousse, reife Säure, der Holzeinfluss ist<br />
spürbar, »Prestige« klingt mit fruchtigen Aromen von Blutorange<br />
und <strong>Wein</strong>bergpfirsich aus. 12 Vol.-%, DIAM, €€€€<br />
94 2019 »Prestige« Hattenheim<br />
Schützenhaus Riesling brut nature<br />
Feinwürzig im Duft, zitrisch, leicht balsamisch und »steinig«,<br />
ein Hauch Holz und Hefe. Im Mund mit Saftigkeit und Spannung,<br />
das Mousseux ist sehr fein und dabei dicht, salzig begleitet,<br />
von einer zivilisierten Säure in seiner Frischewirkung<br />
verstärkt. Puristisch, pikant. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
92+ NV Riesling extra brut<br />
Ein frischer, ganz präzise wirkender Duft: Zitronenblüte, Melisse,<br />
etwas Hefe, Lavendel. Im Mund mit straffem, aber<br />
nicht rauem Bau, ein sehr kultiviertes Mousseux, das Frische<br />
und Feinheit verbindet, einen saftigen, von passender Dosage<br />
unterstützen Abklang. 12 Vol.-%, DIAM, €€<br />
94 2022 Hattenheim Wisselbrunnen<br />
Riesling GG<br />
Dicht im Duft, Zitronenbutter, Quitten, Pfirsich, Jasminblüte<br />
sowie weißer Flieder, feine Kräuterwürze. Warme Frucht<br />
setzt den Auftakt am Gaumen, feine Röstaromen folgen,<br />
präsente Säure sorgt für Zug und Spannung, feine Kräuterpikanz<br />
rundet ab, mit Potenzial. 12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
93+ 2022 Hallgarten Schönhell Riesling GG<br />
Warme Frucht im Duft, Pfirsich, Aprikosen, Nektarine, dezent<br />
Röstnoten, Estragon, Melisse, florale Noten, weiße<br />
Blüten, Honig. Am Gaumen mit Schmelz und saftiger reifer<br />
Steinfrucht, ein Hauch Zitrusfrucht, lebendige Säure, mineralisch<br />
getönt, viel Trinkfluss, stilvoll. 12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
92+ 2023 Hattenheim Schützenhaus Riesling<br />
Erste Lage trocken<br />
In der Nase sind Aromen von reifem Pfirsich, Aprikose, Gänseblümchen<br />
und ein Hauch von Honigmelone, gepaart mit<br />
einer schönen Mineralität. Am Gaumen hat der <strong>Wein</strong> eine lebendige<br />
Säure, einen saftigen Körper, Aromen von Zitrusfrüchten<br />
und einen mineralischen Abgang.<br />
12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
425
WEINGUT<br />
HANS BAUSCH<br />
Waldbachstraße 103, 65347 Hattenheim<br />
T: +49 6723 999203, www.weingut-hans-bausch.de<br />
Kontakt: Hans Bausch<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–17 Uhr, Sa 11–16 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 106.700 (84 % weiß, 4 % rot,<br />
5 % Rosé, 5 % süß, 2 % Schaumwein)/17 ha<br />
Dass man sich im <strong>Wein</strong>gut Hans Bausch<br />
auf Riesling in allen Variationen und<br />
Gewichtsklassen versteht, ist bekannt.<br />
Aber der feinfruchtige Spätburgunder<br />
aus 2019 mit gekonntem Holzeinsatz erweitert<br />
die ohnehin großen Möglichkeiten des Betriebes,<br />
in dem sich Vater Hans Bausch, Sohn<br />
Maximilian und Tochter Katharina mit einem<br />
Mix aus traditioneller Handarbeit und moderner<br />
Technik als eingespieltes Team präsentieren.<br />
Das gut bestückte Lagenportfolio<br />
konnte mit gepachteten Flächen von Schloss<br />
Schönborn noch mal erweitert werden. Unser<br />
Tipp: der Hattenheimer Riesling. Probieren!<br />
92 2022 »RGG« Kiedrich Gräfenberg Riesling<br />
trocken<br />
Reife Nase mit Aprikose, Mango und gelbem Pfirsich, schöne<br />
mineralische Würze, Schwarze Johannisbeere. Schlanker<br />
Bau am Gaumen, der mit engmaschigem Extrakt, Schmelz,<br />
feingliedriger Säure und mineralischer Würze ausgekleidet<br />
wird. Zeigt seine Herkunft. 11,95 Vol.-%, DV, €€€<br />
91 2023 Hattenheim Schützenhaus Riesling<br />
trocken<br />
Klassische gelbe Pfirsichfrucht im Duft mit Blütenhonig, reifen<br />
Aprikosen, Aprikosentarte und mineralischen Noten.<br />
Verbindet am Gaumen reife und frische Noten in einer eleganten<br />
Art: lebhafte Säure, getragene Frucht und mineralische<br />
Würze sind das Konzept. 12,02 Vol.-%, DV, €€<br />
90+ 2023 Hattenheim Riesling Kabinett<br />
feinherb<br />
Zitrisch, würzige und mineralische Note, Limettenschale,<br />
Schiefer, Blattgrün, grüner Apfel, weiße Grapefruit. Rasante<br />
Säure mit charmanter Restsüße und einer markanten<br />
Schiefermineralik im schlanken, straffen Format, haarscharf<br />
kalkulierte grünliche, mineralische Kante.<br />
11,34 Vol.-%, DV, €<br />
90 2023 Hattenheim Riesling trocken<br />
Reife Aprikose und <strong>Wein</strong>bergpfirsich, balsamische Würze,<br />
etwas Ahornsirup, getrocknete Kamille, Mineralik. Schlanke,<br />
straffe Struktur mit lebendiger, klarer Säure, die zur Einheit<br />
zusammenwächst, mit geschmeidiger Fruchtsüße, die mineralische<br />
Würze klingt gut aus. 11,77 Vol.-%, DV, €<br />
91+ 2019 »im Barrique gereift«<br />
Spätburgunder trocken<br />
Eleganter, feinfruchtiger Duft nach roten Kirschen, Amarenakirsche,<br />
feiner, kühler Rauch, Mandeln, Lakritze. Am<br />
Gaumen mit kühler Aura, kompakter Bau, filigrane Säure,<br />
saftige Kirschfrucht, knackige Pflaume, feinkörniges Tannin<br />
in mittlerer Menge, stilvoll. 13,06 Vol.-%, NK, €€<br />
90+ 2022 Hattenheim Wisselbrunnen Riesling<br />
Spätlese<br />
Duft nach sehr reifer, heller Frucht, Pfirsich, Mango, Papaya,<br />
dazu noch ein Hauch Blütenhonig, seidige Minze, gehaltvoll.<br />
Am Gaumen mit feiner, wohlabgestimmter Säure, gut integrierte<br />
Süße, erneut reife Fruchtaromen, druckvoll und satt,<br />
gute Länge. 7,48 Vol.-%, DV, €€<br />
426 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER RHEINGAU<br />
<br />
WEINGUT<br />
KONRAD BERG<br />
& SOHN<br />
Niederwaldstraße 23, 65385 Assmannshausen<br />
T: +49 6722 49990<br />
www.altebauernschaenke.de/de/bergs-weingut<br />
Kontakt: Konrad Berg<br />
Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />
Hektar: 2 ha<br />
Das <strong>Wein</strong>gut von Konrad Berg, das<br />
zum Hotel »Alte Bauernschänke« in<br />
Assmannshausen gehört, dürfte eigentlich<br />
nicht mehr als Geheimtipp gelten. Zu<br />
eindringlich haben wir wiederholt darauf aufmerksam<br />
gemacht, dass es schwerlich mehr<br />
Spätburgunder aus der Spitzenlage Höllenberg<br />
gibt als hier: Geballte Würze, Mineralik<br />
und Substanz gibt es zum fairen Tarif. Auch<br />
die Rieslinge und der Silvaner gelingen hier<br />
trefflich. Vinifiziert werden die <strong>Wein</strong>e von Peter<br />
Perabo, passioniertem Harley-Fahrer und<br />
dem vermutlich schnellsten Kellermeister im<br />
ganzen Rheingau.<br />
93 2020 »Hand in Hand« Rüdesheim Berg<br />
Rottland Riesling Spätlese trocken<br />
Zitronengelb. Ein vielschichtiger Duft: Zitronenmelisse,<br />
Schießpulver, Mandarinenschale und Kardamom. Am Gaumen<br />
mit festem Auftakt, guter, straffe Säure und etwas Phenolik.<br />
Ein mineralisch fokussierter Lagenriesling mit Saft<br />
und Kraft und viel Potenzial. Langer Nachhall.<br />
12 Vol.-%, DV, €€<br />
93 2015 Lorcher Pfaffenwies Riesling<br />
Spätlese trocken<br />
Aparte Reifenoten im Duft, Trockenblumen, reifer Pfirsich,<br />
getrocknete Aprikose, kandierte Ananas, ein Hauch Petrol,<br />
Kräuter. Filigraner Auftritt am Gaumen, schöne Frische, attraktive,<br />
lebendige Säure mit zitrischer und saliner Begleitung,<br />
elegant, auf den Punkt. 12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
91+ 2023 Lorch Pfaffenwies Riesling Spätlese<br />
trocken<br />
Zitrische Ouvertüre im Duft, zur Grapefruit und Pomelo<br />
kommt noch Limette, auch Steinobst, Aprikose und Pfirsich.<br />
Am Gaumen klassische Spätlese mit Stil, kompakter Bau, lebendig,<br />
säurefrisch, zitrische, würzige und mineralische Noten<br />
setzen Akzente, mittelgewichtig. 12 Vol.-%, DV, €€<br />
93+ 2021 »S« Assmannshausen Höllenberg<br />
Spätburgunder trocken<br />
Dichter Duft, intensiv, Würze, Kräuter, etwas Wacholderbeere,<br />
Brombeere, Cassis, Kirsche, Preiselbeere, steinig. Athletische<br />
Struktur am Gaumen, dicht im Extrakt und Tannin, betont<br />
trocken, stellt die Mineralik und den Charakter der Lage<br />
heraus, lang, viel Potenzial. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
93+ 2020 »S« Assmannshausen Höllenberg<br />
Spätburgunder trocken<br />
Himbeere, Walderdbeere, kräuterige Noten, feiner, kalter<br />
Rauch, getrocknete Rosenblätter, auch helles Karamell.<br />
Stellt am Gaumen die Eleganz und Mineralik in den Vordergrund,<br />
weich in der Textur mit glasklarer, reifer Säure, körniger<br />
Gerbstoff, viel Lagenausdruck. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2023 »Hand in Hand« Rüdesheim Berg<br />
Rottland Riesling Spätlese trocken<br />
92 2020 Lorch Pfaffenwies Riesling Spätlese<br />
trocken<br />
91 2023 Lorch Krone Silvaner Kabinett<br />
trocken<br />
92+ 2018 «S« Assmannshausen Höllenberg<br />
Spätburgunder trocken<br />
92+ 2019 »S« Assmannshausen Höllenberg<br />
Spätburgunder trocken<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
427
BISCHÖFLICHES<br />
WEINGUT<br />
RÜDESHEIM<br />
Marienthaler Straße 3, 65385 Rüdesheim am Rhein<br />
T: +49 6722 910560, www.bischoefliches-weingut.de<br />
Kontakt: Peter Perabo, Elise Wieliczko<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mi bis Fr 13–16 Uhr u. n. Vereinbarung<br />
Flaschen/Hektar: 50.000 (70 % weiß, 25 % rot,<br />
5 % Schaumwein)/9,1 ha<br />
Über dieses <strong>Wein</strong>gut ließe sich viel<br />
Historisches berichten: Erwähnt<br />
wurde es schon im 11. Jahrhundert,<br />
der Kel-ler liegt unter dem letzten erhaltenen<br />
Flügel des Klosters der Hildegard von Bingen.<br />
Seit 1984 gehört das frühere Pfarrgut<br />
dem Bistum Limburg. Die allerjüngste Zeitrechnung<br />
beginnt mit dem Eintritt von Peter<br />
Perabo als Kellermeister im Jahr 2007. Perabo<br />
war davor zwölf Jahre beim <strong>Wein</strong>gut<br />
Krone Assmanshausen. Pinot kann er aus<br />
dem Handgelenk. Riesling auch. Die aktuelle<br />
Kollektion ist eine der besten, die wir hier<br />
je verkosten konnten.<br />
96 2015 Rüdesheim Berg Schlossberg<br />
Katerloch Riesling trocken<br />
Der Duft ist würzig und reif, wirkt aber immer noch nicht voll<br />
entfaltet: reife Gelbfrucht, Karamell, etwas Brotrinde, gelbes<br />
Curry. Der Gaumen ist von unglaublich dichter Spannung,<br />
kühl und gebündelt, mit einer knackigen und zugleich<br />
eleganten Säure und mit fast schmerzlich intensiver taktiler<br />
Mineralität. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
95+ 2021 »1960« Rüdesheim Berg Rottland<br />
Riesling trocken<br />
Der Duft zeigt sich eher verschlossen, lässt aber bereits Tropenfrucht<br />
anklingen. Im Mund hat der <strong>Wein</strong> eine dichte, zugleich<br />
fein aufgelöste Phenolik, eine lebendige, sehr lange<br />
anhaltende Säure, er verbindet Spannung mit Großzügigkeit<br />
und Mineralität mit Frucht, all dies bei beträchtlicher Länge<br />
und Tiefe. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
94+ 2022 »Arduus« Rüdesheim Riesling<br />
trocken<br />
Der Duft wirkt im ersten Moment noch hefig, dann öffnen<br />
sich eine reife, zitrische Frucht und Gesteinsmehlnoten. Die<br />
Gaumenstruktur wird von feinsten Phenolen getragen,<br />
fließt fast burgunderhaft rund mit reifer Säure und intensiver<br />
taktiler Mineralität. Tolle Länge. 12 Vol.-%, DV, €€€<br />
98 2022 »S« Rüdesheim Pinot Noir trocken<br />
Brombeere und Holunder, Waldheidelbeere, Lakritze, Wacholder,<br />
Berglorbeer. Eine furiose Würze! Der Gaumen ist zum Kauen dicht,<br />
eine Wand aus feinstem Gerbstoff kleidet den Gaumen aus. Große<br />
Spannung, aber nichts Grünes, tragende Säure, viel Frucht im Hintergrund<br />
und intensive Mineralität. Blutjung. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
93 2022 Rüdesheim Pinot Noir trocken<br />
Hagebutte, blonder Tabak, Süßmandel, auch würzige Untertöne<br />
(Wacholder, Piment). Der Gaumen ist fest gefügt, spannungsvoll,<br />
frisch, mit feinkörnigem, innerlich festem Tannin<br />
und deutlich mineralischen Untertönen. Der Abgang zeigt sich<br />
noch verschlossen, deutet jedoch bereits kommende Komplexität<br />
an. 13 Vol.-%, NK, €€<br />
93+ 2023 Rüdesheim Berg Rottland Riesling tr.<br />
92 2023 »Laudate« Rüdesheim Riesling<br />
trocken<br />
92 2023 »Episcopus« Rüdesheim Riesling<br />
Kabinett feinherb<br />
91+ 2020 »Laudate Tradition« Rüdesheim<br />
Riesling trocken<br />
90+ 2023 »A Priori« Riesling trocken<br />
91 2023 Rüdesheim Pinot Noir Rosé im<br />
Holzfass gereift trocken<br />
93 2021 »S« Assmannshausen Pinot Noir tr.<br />
428 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER RHEINGAU<br />
WEINGUT<br />
GEORG BREUER<br />
Grabenstraße 8, 65385 Rüdesheim am Rhein<br />
T: +49 6722 1027, www.georg-breuer.com<br />
Kontakt: Theresa Breuer<br />
Ab-Hof-Verkauf: täglich 10–18 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 333.300 (85 % weiß, 10 % rot,<br />
3 % Rosé, 1 % süß, 1 % Schaumwein)/38,5 ha<br />
Das Rüdesheimer <strong>Wein</strong>gut gehört zu<br />
den Rheingau-Klassikern, mehr<br />
noch: Es ist eine Legende. Worin liegt<br />
die Größe dieser Leistung? In ihrer qualitativen<br />
Verlässlichkeit? Im stilistisch klaren Fokus?<br />
In der wohltuend geerdeten, unprätentiösen,<br />
so sympathischen Art, die von der Chefin<br />
auf den ganzen Betrieb abstrahlt? Vermutlich<br />
ist es die Kombination aus allem. Theresa<br />
Breuer und ihr Team schaffen es, ihren <strong>Wein</strong>en<br />
die Anmutung großer Selbstverständlichkeit<br />
zu geben. Es muss viel weinbaulicher Fleiß in<br />
ihnen stecken, aber sie wirken locker hingeworfen.<br />
Das ist das Größte.<br />
97+ 2023 Rauenthal Nonnenberg Riesling<br />
trocken<br />
Apfelsine, Honig, vergleichsweise reich und reif. Aber natürlich<br />
auch noch verschlossen. Im Mund kommt dann der<br />
Schiefer! Schlank, straight, bissig, im Abgang mit enormem<br />
Phenoldruck. Und sehr mineralisch. Sehr jung. Unentfaltet.<br />
Souverän. 12 Vol.-%, DIAM, €€€€<br />
97 2020 Rüdesheim Berg Roseneck Riesling<br />
trocken<br />
Im Duft Apfel und gelbes Curry, auch Zimt, die ersten Schritte<br />
auf einem Weg zu großer Würze. Im Mund hat der <strong>Wein</strong><br />
einen durchdringenden Kern aus Säure und taktiler Mineralität,<br />
der den Weichkomplex dominiert. Enorm jung, spannungsvoll,<br />
potenzialreich. 11,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />
94+ 2023 Lorch Pfaffenwies Riesling trocken<br />
Im Duft florale Noten, Orangenblüte, auch Pfirsich. Hefe. Am<br />
Gaumen zeigt sich der <strong>Wein</strong> trocken und stoffig, auch salzig,<br />
und sehr intensiv taktil-mineralisch geprägt. Das ist ganz<br />
unaufgeregt, in sich ruhend und hat Substanz für zehn Jahre<br />
der Reife. 12 Vol.-%, DIAM, €€€€<br />
93+ 2023 »Terra Montosa« Riesling trocken<br />
Verschlossen im Duft. Wirkt dabei sehr präzise gelesen.<br />
»Steinig«-mineralisch, Zitrus. Nichts Grünes, nichts Überreifes.<br />
Der Gaumen macht Druck mit feinen Mitteln, ist satt mit<br />
reifem Extrakt gefüllt, hat Frische und Spannung, ohne darüber<br />
bissig oder karg zu werden. 12 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
92 2023 »Estate« Rüdesheim Riesling<br />
trocken<br />
Reife, anklingend auch tropische Frucht, Mango, Mandarine.<br />
Ein Hauch Überreife. Mit Luftkontakt auch feine mineralwürzige<br />
Töne. Der Gaumen beginnt mit Saftigkeit und Nerv,<br />
entfaltet dann eine geschmeidige, durch die intensive<br />
Frucht geradezu süß wirkende Gaumenmitte, mineralische<br />
Noten beschließen den <strong>Wein</strong>. 12 Vol.-%, DV, €€€<br />
92 2023 »Estate« Rauenthal Riesling<br />
trocken<br />
Der Duft ist noch sehr jugendlich und hefig, deutet aber florale<br />
Töne an. Der Gaumen eröffnet saftig, bündelt dann Nerv<br />
und Stoff in einen schlank wirkenden und trotzdem recht<br />
dichten Körper, mineralische Noten oszillieren im Abgang.<br />
Feinsinnig. 11,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
429
WEINMANUFAKTUR<br />
STEFAN BREUER<br />
Auf der großen Straße 10, 65345 Eltville am Rhein<br />
T: +49 6722 4024880, www.breuer-wein.de<br />
Kontakt: Stefan Breuer<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Flaschen/Hektar: 100.000 (80 % weiß, 20 % rot)/11.5 ha<br />
Seine <strong>Wein</strong>manufaktur gründete Stefan<br />
Breuer 2006, er bewirtschaftet auf 11,5<br />
Hektar Rebfläche Parzellen bei Großwinternheim<br />
in Rheinhessen. Der Winzer unterteilt<br />
seine <strong>Wein</strong>e in die drei Linien: Basisweine<br />
betitelt er mit »Handwerk«, Kabinett-<br />
<strong>Wein</strong>e mit »Meisterstück« und die Topweine<br />
<strong>Wein</strong>e sowie <strong>Wein</strong>e aus dem Tonneau und<br />
Barrique mit »Glanzstück«. Von den Weißweinen<br />
gefiel uns der cremige Sauvignon<br />
Blanc »Glanzstück Fumé« am besten, die saftige<br />
und animierende rote Cuvée »Two Faces«<br />
ist unsere Empfehlung in einer ausgewogenen<br />
Kollektion.<br />
91 2022 »S3B3 Glanzstück Fumé«<br />
Sauvignon Blanc trocken<br />
Holzwürze und Kokosnuss mit reifer Papaya, Ananas,<br />
Schwarzer Johannisbeere und auch Grasschnitt. Setzt würzig<br />
und fokussiert am Gaumen mit passendem Extrakt und<br />
gut tragender Säure an, betont trocken, das Holz ist eingebunden,<br />
cremiger Mittelteil, gute Länge. 13 Vol.-%, DV, €€€<br />
89 2023 »S3B3 Handwerk« Sauvignon Blanc<br />
trocken<br />
Reife, süße Papaya, Birnenmark, Stachelbeere, florale Noten,<br />
Blattgrün, Tomatenrispe, etwas grüner Paprika, Zimtstange.<br />
Im Mund mit eher herbem Fruchtausdruck, Stachelbeere,<br />
grüne Birne, lebendige Säure, feine Würze, mittelgewichtig<br />
in der Struktur, saftig, schwungvoll. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
89 2023 »G3 Handwerk« Grauburgunder<br />
trocken<br />
Duftig und mit süßlicher Frucht, reife Birne, Aprikose, Maracuja<br />
und Papaya, die Fruchtnoten werden von floralen Anklängen<br />
und feiner Würze begleitet. Am Gaumen bei mittlerer<br />
Komplexität mit einem Zusammenspiel von süßlichen<br />
und herberen Elementen. Gerne zum Essen.<br />
12,5 Vol.-%, DV, €<br />
88+ 2023 »Rz Handwerk« Riesling feinherb<br />
Reifer Pfirsich und Aprikose verbinden sich mit grünlichem<br />
Apfel und Stachelbeere, auch kräuterig. Im Mund auch ein<br />
erquickliches Zusammenwirken von reifen und grünlicheren<br />
Noten, von Säure und feiner Restsüße in einem kompakten<br />
Bau, im Ausklang grünlich-herb. 12 Vol.-%, DV, €<br />
89+ 2023 »Handwerk« Rosé trocken PN/BP<br />
Charmante Erdbeerfrucht in der Nase mit Aprikosen, Waldhimbeeren,<br />
kräuterigen und floralen Noten. Frisches Lorbeerblatt,<br />
auch Muskatnuss. Das »Handwerk« wartet mit einem<br />
weichen Hintergrund und charmanter Rotfrucht auf,<br />
begleitet von agiler Säure und feiner Würze. 12 Vol.-%, DV, €<br />
91+ NV »Two Faces« Cuvée PN/FB/ME<br />
Dicht in der Nase mit reifen fleischigen Noten und auch frischer<br />
Rotfrucht wie Himbeere und rote Kirsche, Holzwürze.<br />
Am Gaumen nicht ausladend, straff gebaut, mit saftigem,<br />
animierendem Trinkfluss, feinkörniges Tannin, das für Struktur<br />
sorgt, die feine Säure für Länge. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
430 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER RHEINGAU<br />
WEINGUT<br />
CHAT SAUVAGE<br />
Hohlweg 23, 65366 Johannisberg<br />
T: +49 6722 9372586, www.chat-sauvage.de<br />
Kontakt: Verena Schöttle<br />
Ab-Hof-Verkauf: Do bis So 12–17 Uhr und<br />
nach Vereinbarung<br />
Flaschen/Hektar: 24.000 (20 % weiß, 80 % rot)/8 ha<br />
Respekt! Den schwierigen Jahrgang<br />
2021 hat das auf Pinot Noir (und etwas<br />
Chardonnay) spezialisierte <strong>Wein</strong>gut<br />
in exzellente <strong>Wein</strong>e umgemünzt. Die warmen<br />
Steillagen in Rüdesheim und Lorch werden<br />
dabei geholfen haben – aber wir haben<br />
trotzdem eine Ahnung davon, dass da auch<br />
ziemlich viel Fleiß und Hartnäckigkeit im<br />
Spiel gewesen sein muss, um zu solchen Resultaten<br />
zu gelangen. Gerbstoffe mit solcher Finesse<br />
wie im »Le Schulz« und im Lorcher Kapellenberg<br />
oder mit solcher Griffigkeit wie im<br />
Lorcher Schlossberg oder im Rüdesheimer<br />
Drachenstein – das hat Stil und Klasse.<br />
97 2021 »Le Schulz« Pinot Noir trocken<br />
Eisen, Kirschblüte, Malve, dezente Holzwürze, auch Kräuterbonbon.<br />
Der Gaumen exponiert einen seidigen Gerbstoff von<br />
großer Finesse, viskos grundiert, saftig und mineralisch begleitet.<br />
Das wirkt fast schwerelos und hat doch so enorm<br />
viel Extrakt! Subtil. 13,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />
95+ 2021 Lorch Schlossberg Pinot Noir<br />
trocken<br />
Ein insgesamt noch verschlossener, aber Komplexität andeutender<br />
Duft: Gesteinsmehl, Hagebutte, Menthol. Der<br />
Gaumen eröffnet für einen kurzen Moment cremig, dann<br />
stellen trockene Gerbstoffe und Salzigkeit die Geschmeidigkeit<br />
in den Hintergrund, die Säure ist komplett mit dem Körper<br />
verschmolzen. 13,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />
95 2021 Rüdesheim Drachenstein Pinot Noir<br />
trocken<br />
Deutlich kirschfruchtig, auch Lebkuchen, Neuholz, Menthol<br />
und Kampfer. Der Gaumen entfaltet viel Spannung, der<br />
Gerbstoff hat eine gewisse Pikanz, ist saftig und feinnervig<br />
sowie kräftig taktil-mineralisch begleitet. Ein »kühler« Pinot<br />
für die Langstrecke. 13,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />
94 2021 Lorch Kapellenberg Pinot Noir<br />
trocken<br />
Mandel, Cranberry, Minz- und Salbeibonbon, Schieferwürze.<br />
Würzig und delikat im Duft. Am Gaumen erweist sich der<br />
<strong>Wein</strong> als ölig grundiert und fein extrahiert. Pure Delikatesse<br />
mit großer innerer Stabilität und garantiertem Reifevermögen.<br />
Lange anhaltend. 13,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />
93+ 2021 Johannisberg Hölle Pinot Noir<br />
trocken<br />
Kräuterwürzige Aromen, Preiselbeere, mineralisch-brenzlige<br />
Töne, Grüntee, insgesamt noch eher verschlossen im<br />
Duft. Der Gaumen zeigt sich stoffig und trocken, mit festem<br />
Säurerückgrat und einer Prise Grünlichkeit, die aber im Verlauf<br />
der Flaschenreife einen positiven Beitrag leisten kann.<br />
13,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />
93 2021 Lorch Pinot Noir trocken<br />
Ein duftiger <strong>Wein</strong>: Süßkirsche, Minze, würziger und auch beeriger<br />
Pinot. Im Mund ist der <strong>Wein</strong> feingliedrig, saftig, elegant,<br />
mit nahtlos integrierter Säure und kräuterwürzig-balsamischen<br />
Abgangsaromen. Kulinarisch wertvoll, etwa zum Perlhuhn.<br />
13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
431
WEINGUT<br />
DR. CORVERS-<br />
KAUTER<br />
Rheingaustraße 129, 65375 Oestrich-Winkel<br />
T: +49 6723 2614, www.corvers-kauter.de<br />
Kontakt: Familie Corvers<br />
Ab-Hof-Verkauf: April bis Okt. Mi bis Fr 17–23 Uhr,<br />
Sa und So 15–23 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 293.300 (85 % weiß, 15 % rot)/42 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Sehr stark, was Dr. Matthias Corvers<br />
und Sohn Philipp uns vorgestellt haben!<br />
Die Lagenrieslinge präsentieren ihre<br />
Terroirs auf dem Silbertablett, sie haben Saft<br />
und Kraft und bleiben dennoch immer nuancenreich,<br />
man sieht sie vor dem geistigen Auge<br />
bereits im Lauf der Flaschenreife einer feinen<br />
Ätherik entgegengehen. Die 2022er Spätburgunder<br />
aus Assmannshausen und Rüdesheim<br />
gehören hierzulande zu den besten Kelterungen<br />
aus einem ohnehin schon superben Jahr.<br />
Und auch das süße Genre beherrscht das<br />
<strong>Wein</strong>gut ausgezeichnet. 42 Hektar Bio, in dieser<br />
Qualität. Alle Achtung!<br />
96 2023 Rüdesheim Berg Rottland Riesling<br />
trocken<br />
In der Nase Aromen von reifer Ananas, Nektarine, roter Apfel,<br />
gepaart mit weißen und gelben Blüten und einem Hauch<br />
von Hefe. Am Gaumen hat der <strong>Wein</strong> eine schöne Finesse, balanciertes<br />
Verhältnis von Frucht und Mineralität, feine Säure<br />
mit einem extraktreichen, würzigen Abgang mit dem Aroma<br />
von Fenchel. 12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
95+ 2023 Rüdesheim Berg Schlossberg<br />
Riesling trocken<br />
In der Nase noch ein wenig verhalten von den Aromen her,<br />
dafür am Gaumen Aromen von Zitrus, Limette, Wiesenkräuter,<br />
Nashibirne, Salzstein und ein Hauch von Süßholz. Gut<br />
eingebundene Säure, dichte Substanz mit einer feinen Phenolik<br />
und einem langen Abgang. 12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
91 2023 »R3 Remastered« Riesling trocken<br />
Helles Zitronengelb mit grünen Reflexen. In der Nase Aromen<br />
von Granny-Smith-Apfel, kandierte Zitrone, <strong>Wein</strong>bergpfirsich<br />
mit einem Hauch von frischen Kräutern. Am Gaumen<br />
ein balanciertes Süße-Säure-Verhältnis mit einer schönen<br />
Mineralität und einem animierenden Abgang.<br />
12 Vol.-%, DV, €<br />
97 2022 Assmannshausen Höllenberg<br />
Pinot Noir trocken<br />
Eine dichte Nase mit Aromen von dunklen Früchten, Pflaume,<br />
Wacholder, Tabakblätter, Kräuter, Waldboden und eine<br />
schöne Rauchigkeit. Am Gaumen eine samtige Gerbstoffstruktur,<br />
feine Säure, dichter, eleganter Körper mit einem<br />
kraftvollen, würzigen Abgang. 13,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />
95 2022 Rüdesheim Drachenstein Pinot Noir<br />
trocken<br />
In der Nase reife dunkle Früchte, Kräuter wie Rosmarin, Eukalyptus,<br />
aber auch Hagebutte, leicht balsamisch und Schokolade.<br />
Am Gaumen eine tolle dichte, gute Säurestruktur,<br />
feine reife Gerbstoffe, schöne dunkle Frucht ist wieder zu<br />
finden. Solist und Speisenbegleiter. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
94+ 2023 Erbach Marcobrunn Riesling trocken<br />
94 2023 Rüdesheim Berg Roseneck Riesling<br />
trocken<br />
93 2023 Rauenthal Baiken Riesling trocken<br />
92 2023 Oestrich Doosberg Riesling trocken<br />
93+ 2022 Assmannshausen Pinot Noir trocken<br />
93+ 2023 Rüdesheim Berg Roseneck Riesling<br />
Auslese<br />
92+ 2023 Oestrich Doosberg Riesling<br />
Spätlese<br />
432 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER RHEINGAU<br />
WEINGUT<br />
DIEFENHARDT<br />
Hauptstraße 9–11, 65344 Eltville-Martinsthal<br />
T: +49 6123 71490, www.diefenhardt.com<br />
Kontakt: Julia Seyffardt<br />
Ab-Hof-Verkauf: Di bis Sa 10–12 Uhr und 14–18 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 133.300 (85 % weiß, 15 % rot)/18 ha<br />
Beim <strong>Wein</strong>gut Diefenhardt lenken aktuell<br />
die vierte und fünfte Generation gemeinsam<br />
die Geschicke. Julia Seyffardt<br />
ist nach dem abgeschlossenen <strong>Wein</strong>baustudium<br />
in Geisenheim und Auslandserfahrungen<br />
in Südafrika und Frankreich 2014 ins<br />
Gut zurückgekehrt, unterstützt wird sie von<br />
ihrem Vater Peter. Bereits im vergangenen<br />
Jahr hat uns die Kollektion der beiden sehr gut<br />
gefallen – und das ist dieses Mal nicht anders.<br />
Die mineralischen, fein gezeichneten <strong>Wein</strong>e<br />
überzeugen mit toller Dynamik und Tiefe.<br />
Was auch wichtig ist: Sie bieten richtig viel<br />
Qualität fürs Geld!<br />
92+ 2022 Martinsthal Langenberg Riesling GG<br />
Reife Frucht und dezent Petrol im ersten Duft, kandierte Zitronen<br />
und Orangen, getrocknete Aprikosen, Kräuterwürze.<br />
Am Gaumen geschmeidig mit saftiger Frucht, getragen von<br />
feiner Süße und gut ausbalanciert von präsenter Säure und<br />
feiner Würze, kompakt und in sich stimmig.<br />
12,39 Vol.-%, DV, €€€<br />
92+ 2023 Martinsthal Wildsau Riesling<br />
Erste Lage trocken<br />
Feiner Duft nach hellen Blüten, etwas Pfirsich, feine Orange,<br />
roter Apfel, schöne Kräuterwürze mit Minze, delikat. Am<br />
Gaumen mit lebendiger Säure, zupackend, dicht, griffig, feine<br />
Mineralik, Gesteinsmehl, Limone, kompakt und dynamisch,<br />
gute Länge. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
91+ 2023 »Wildes Holz« Riesling trocken<br />
Duft nach reifen Zitrusfrüchten, Orangenblüte, dazu kandierte<br />
Limone, auch etwas Mango und Papaya, feine Fruchtigkeit.<br />
Am Gaumen mit lebendiger Säure, erneut Zitrusfrüchte,<br />
zupackend, schöne Minze und Melisse, griffige Phenole,<br />
gut zum Essen. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
90 2023 Riesling Kabinett feinherb<br />
Feinfruchtiger Duft mit Aromen von reifen Zitrusfrüchten,<br />
Pfirsich, Aprikose und einer Spur Minze. Am Gaumen mit frischer<br />
Säure und dezenter, sehr gut integrierter Süße, geschmeidig,<br />
feine Zitrusaromen, etwas Minze, elegant-frische<br />
Art, macht Freude. 11 Vol.-%, DV, €<br />
89+ 2023 Blanc de Noir Spätburgunder<br />
trocken<br />
Duft nach hellen Blüten, roter Apfel, etwas Birne, Pfirsich,<br />
eine Spur Kirsche, feine Fruchtigkeit, Kräuterwürze. Am<br />
Gaumen mit frischer, animierender Säure, feine Fruchtigkeit,<br />
helle Früchte, grüner Apfel, etwas Minze, endet frisch.<br />
11,5 Vol.-%, DV, €<br />
92 2020 Martinsthal Wildsau Pinot Noir<br />
Erste Lage trocken<br />
Duft nach roten Früchten, intensive Kirsche, Brombeere, etwas<br />
Pflaume, Rauch und eine Spur Vanille, schöne Kräuterwürze.<br />
Am Gaumen mit zupackenden Gerbstoffen, feine<br />
Säure, rote Früchte, schöne Kräuterwürze mit Eukalyptus,<br />
gute Länge, hat noch weiteres Reifepotenzial.<br />
14 Vol.-%, NK, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
433
WEINGUT<br />
DILLMANN<br />
Langestraße 17a, 65366 Geisenheim<br />
T: +49 6722 8162, www.weingut-dillmann.de<br />
Kontakt: Marius Dillmann<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 14–18 Uhr, Sa 11–16 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 133.300 (70 % weiß, 10 % rot,<br />
15 % Rosé, 5 % Schaumwein)/14 ha<br />
Anbauweise: in Umstellung<br />
Im vergangenen Jahr verblüfften uns<br />
Karlo Dillmann und seine Söhne Marcel<br />
und Marius mit ihrem Einstand im<br />
<strong>Wein</strong>guide. In ihrer rundweg gelungenen<br />
Kollektion ragten die dicht strukturierten<br />
Lagenrieslinge heraus. Und so geht es auch<br />
dieses Jahr weiter, sogar mit einem zusätzlichen<br />
Highlight: Der Höllenberg Spätburgunder<br />
zeigt in der 2020er Ausgabe den Schiefer<br />
noch prägnanter als der letztes Jahr verkostete<br />
2019er. Humor hat die Familie auch: Der<br />
einer gewissen Jana Türlich gewidmete Rosé<br />
hat Format und Stil. Darf’s noch ein Glas<br />
sein? Ja, natürlich!<br />
93 2021 »Réserve« Rüdesheim Berg Rottland<br />
Riesling trocken<br />
Etwas Überreife im Duft, Orangenblüte, Blutorange. Im<br />
Mund sehr terpengetragen, mit einer aparten Bitterkeit,<br />
mittlerer Dichte, etwas Phenolik, eine relativ kernige Säure,<br />
ein fruchtgetragener <strong>Wein</strong> mit Charme. Leichte Hefewürze<br />
im Abklang. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2022 Geisenheim Kläuserweg Riesling<br />
trocken<br />
Etwas Holz und Hefe, leicht petrolige Töne. Kardamom, Passionsfrucht,<br />
Kresse, Apfel. Im Mund seidig, feingliedrige Phenole,<br />
Geschmeidigkeit, zeigt den Jahrgang, aber auch die<br />
Lage, ein <strong>Wein</strong> im getragenen Stil, vor allem zum Essen.<br />
12,5 Vol.-%, NK, €€<br />
91+ 2023 »Alte Reben« Riesling trocken<br />
Ein duftiger <strong>Wein</strong>, Pfirsich, grüner Apfel, Toffee, Minze, Zitronengras.<br />
Der Gaumen hat eine gute Dichte, eine knackige<br />
Rheingausäure, viel Saft, die Süße ist vorsichtig gegen die<br />
Säure gesetzt, der <strong>Wein</strong> endet kompakt. Viel Riesling fürs<br />
Geld! 12 Vol.-%, DV, €<br />
92+ 2022 »Jana Türlich« Spätburgunder Rosé<br />
trocken<br />
Tiefes Rosa. Im Duft kandierte Kirsche, Pfeffer, Weiße und<br />
Rote Johannisbeere, Himbeere, Hefe. Am Gaumen ist das<br />
ein erwachsener <strong>Wein</strong>, griffiges Tannin, saftig, der <strong>Wein</strong> hat<br />
Frucht und Kräuterigkeit, die Säure passt. Ausgesprochen eigenständig.<br />
12 Vol.-%, NK, €€<br />
93+ 2020 »Réserve« Assmannshausen<br />
Höllenberg Spätburgunder trocken<br />
Spontangärungswürze, Schiefer, dunkle Beeren, Brombeere,<br />
Maulbeere, Lebkuchen. Der Gaumen ist satt mit feinem<br />
Gerbstoff bepackt, ölig grundiert, dicht, dennoch für einen<br />
Höllenberg auch relativ elegant, mit guter Säurestruktur,<br />
endet mit schöner Saftigkeit. 14 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2023 Rüdesheim Bischofsberg Riesling<br />
Auslese<br />
Reifer Duft, kandierte Limonenschale und Orangenschale,<br />
Birnenkompott, Trockenfrüchte, gedörrte Aprikose, dahinter<br />
feine Würze. Am Gaumen mit belebender, vifer Säure, zupackend,<br />
dann süße Zitrusfrucht, Papaya und Mango, dichte<br />
Süße, gute Länge. 7,5 Vol.-%, NK, €€<br />
434 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
H.J. ERNST<br />
WEINGÜTER RHEINGAU<br />
Holzstraße 40, 65343 Eltville<br />
T: +49 6123 2363, www.weingut-ernst.de<br />
Kontakt: Katrin Ernst<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Flaschen/Hektar: 333.300 (75 % weiß, 10 % rot,<br />
10 % Rosé, 5 % Schaumwein)/36 ha<br />
Der in vierter Generation von Johannes<br />
Ernst geführte Familienbetrieb<br />
steht für gebiets- und lagentypische<br />
Rieslinge aus dem mittleren Rheingau, die<br />
quer durch alle Kategorien preislich ausgesprochen<br />
fair kalkuliert sind. Besonders angetan<br />
waren wir dieses Jahr von der fruchtigen<br />
2023er Spätlese aus der Eltviller Lage<br />
Taubenberg: Schimmert da nicht im Duft<br />
der Phyllitschiefer durch die Frucht? Am<br />
Gaumen erfreut ein knackiges Süße-Säure-<br />
Spiel. Auch die anderen <strong>Wein</strong>e erfüllen alle<br />
mit Bravour ihr Soll – wir gratulieren zum<br />
zweiten Stern.<br />
91+ 2023 »Selection« Riesling feinherb<br />
Im Duft reife Ananas, gelber Apfel, Blutorange, kandierte Zitronen,<br />
Ingwer, Melisse, Minze, Gestein. Am Gaumen fest gebaut<br />
und mit Druck, mineralisch unterlegt, elegantes Süße-<br />
Säure-Spiel, gut vom Extrakt und Länge, aus einem Guss und<br />
mit einem langen, salzigen Nachhall. 12 Vol.-%, DV, €€<br />
91+ 2023 Eltville Sonnenberg Riesling<br />
Spätlese halbtrocken<br />
Dicht und fein im Duft, reife Äpfel, Pfirsich, Blutorangen,<br />
weiße Grapefruit, dezent Blütenhonig. Im Mund schmiegt<br />
sich Frucht mit Süße an den Gaumen und wird von einer lebendigen<br />
Säure in Balance gehalten, mineralisch unterlegt<br />
ist die Sonnenberg-Spätlese jetzt schon, auch in einigen<br />
Jahren ein Genuss. 11,5 Vol.-%, DV, €<br />
90 2023 »Kernstück« Cuvée trocken<br />
RR/GM6/SB/SÄ<br />
Florale Noten im Duft, Holunderblüten, reife Birnen, Marillen,<br />
Mango, Salbei, Heu. Im Mund voller Saft, Würze, die wunderbar<br />
mit Frucht und ihrer Süße spielt und ins Finale trägt,<br />
schlank gebaut, ausbalanciert und zugänglicher Trinkgenuss,<br />
eine Cuvée für viele Gelegenheiten. 12 Vol.-%, DV, €<br />
90 2023 Roter Riesling trocken<br />
Hefegeprägt im Duft, Apfelschale, Pfirsich, Aprikosen, Salbei,<br />
dezent Pfeffer, weiße Blüten, Jasminblüten, Lindenblüten,<br />
Wachs. Am Gaumen mit viel Saft, getragen von Fruchtsüße<br />
und von einer lebendigen Säure ausbalanciert, in sich<br />
rund und stimmig mit viel Trinkfluss. 12 Vol.-%, DV, €<br />
90 2022 Cabernet Sauvignon trocken<br />
Warmer Duft, reife Schwarze Johannisbeeren, schwarze Kirschen,<br />
gegrillter roter Paprika, frischer Tabak, Efeu, dunkle<br />
Schokolade. Am Gaumen kraftvoll und vollmundig, nahtlos<br />
eingefügte reife Säure, samtiges Tannin, im Ausklang<br />
schiebt sich eine saftige Frucht in den Vordergrund.<br />
14 Vol.-%, NK, €€<br />
92 2023 Eltville Taubenberg Riesling<br />
Spätlese<br />
Zitronenblüte und Blutorange, auch mineralische Untertöne<br />
– ein richtig schöner Spätleseduft. Der Mund wird von<br />
einer knackigen, leicht grün angehauchten Säure gewässert,<br />
die Süße hält dagegen, lässt im Abgang aber dem Eindruck<br />
von Saftigkeit und Spannung den Vorrang. Viel Spätlese<br />
fürs Geld! 9 Vol.-%, DV, €<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
435
WEINGUT<br />
AUGUST ESER<br />
Friedensplatz 19, 65375 Oestrich-Winkel<br />
T: +49 6723 5032, www.eser-wein.de<br />
Kontakt: Désirée Eser Freifrau zu Knyphausen und<br />
Dodo Freiherr zu Knyphausen<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–12 Uhr und 13–17 Uhr,<br />
Sa 9–12 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 70.000 (90 % weiß, 10 % rot)/11 ha<br />
Désirée Eser Freifrau zu Knyphausen,<br />
die in diesem feinen Familienbetrieb<br />
als Kellermeisterin amtet, interpretiert<br />
den Rheingauer Riesling ganz Sinatramäßig<br />
»her way«. Das ist schon per se herzerfrischend,<br />
denn liegt der Reiz des <strong>Wein</strong>s<br />
nicht in seiner Vielfalt und im Individuellen?<br />
Wir mögen aber auch diesen unaffektierten<br />
Stil, der dem Riesling die Säure lässt, wie etwa<br />
beim knackig-herben Bischofsberg. Den<br />
nicht minder knochentrockenen, aber auch<br />
extraktreichen Rieslingsekt erbitten wir in<br />
fünf Jahren zur Wiedervorlage als Dégorgement<br />
Tardif!<br />
92 2022 Riesling brut<br />
Der Duft mengt eine dezente Hefenote in Aromen von Melisse<br />
und Pfefferminze. Der Gaumen besitzt ein frisches, packendes<br />
Mousseux, eine stahlige Rheingausäure und eine<br />
fast komplett trockene Abstimmung. Im Abklang verdichtet<br />
sich der terpengetragene Extrakt. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />
93+ 2022 Oestrich Doosberg Riesling GG<br />
Duft nach grünem Apfel, feine Mineralität, heißer Stein, reife<br />
Zitrusfrucht, Minze, vielschichtig. Am Gaumen mit einer<br />
stabilen Säure, feine Phenolik, satt und dicht, mineralischer<br />
Grundton, Zitrusfrüchte, schöne Dichte, hat eine gute Struktur<br />
und Länge. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />
93+ 2023 »Reserve« Riesling trocken<br />
Auktionswein<br />
Frischer Zitrusabrieb, Rosmarinblüte, Grapefruit, ätherische<br />
Öle. Der Gaumen eröffnet geschmeidig, verbindet den<br />
Schmelz mit Süße, während eine kräftige Rheingausäure<br />
das Rückgrat unter Spannung hält. Ein edler, reichhaltiger<br />
und dabei auch strukturierter Bau, der gut reifen wird.<br />
12 Vol.-%, NK,<br />
93 2022 Hattenheim Nussbrunnen Riesling<br />
GG<br />
Im Duft feine Kräuterwürze, Limonenabrieb, etwas Mandarinenschale,<br />
Minze, auch mineralischer Zug. Am Gaumen mit<br />
lebendiger Säure, schöner Zug, reife Zitrusfrüchte, delikate<br />
Würze, etwas Papaya, hat einen überaus charmanten<br />
Schmelz, dicht und lang. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2023 Rüdesheim Bischofsberg Riesling<br />
Erste Lage trocken<br />
Im Duft Mandarine, rauchige Töne und auch blumige Noten.<br />
Der Gaumen eröffnet mit einer Ladung würziger Aromen,<br />
reibend-extraktreich, saftig, gegliedert von einer festen<br />
Rheingausäure, eine fordernde Herbe, die aber auch Charakter<br />
besitzt. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2023 »My Way« Riesling trocken<br />
Leicht zitrische Rieslingaromen – Bergamotte – treffen auf<br />
etwas Hefe und mineralisch-brenzlige Untertöne. Im Mund<br />
sorgt eine knackige Säure für Starkstrom, die Süße bleibt<br />
defensiv, der Abgang zeigt sich terpengeprägt, recht gehaltvoll<br />
für die Preisklasse. 12 Vol.-%, DV, €<br />
436 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER RHEINGAU<br />
WEINGUT<br />
JOACHIM FLICK<br />
Straßenmühle, 65439 Flörsheim am Main<br />
T: +49 6145 7686, www.flick-wein.de<br />
Kontakt: Reiner Flick<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8–13 Uhr, Sa 10–14 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 293.300 (78 % weiß, 8 % rot,<br />
10 % Rosé, 1 % süß, 3 % Schaumwein)/25 ha<br />
Einen Sprung von der pulsierenden Metropole<br />
Frankfurt entfernt, steht in<br />
Flörsheim-Wicker die Straßenmühle,<br />
wo das <strong>Wein</strong>gut Flick sein Domizil hat. Zwei<br />
Löwen zieren das Tor, als Symbol für Mut und<br />
Stärke – und als Symbol für die <strong>Wein</strong>e. Reiner<br />
Flick leitet das <strong>Wein</strong>gut, die <strong>Wein</strong>e werden<br />
von Tochter Katharina ausgebaut. Die rundum<br />
überzeugende Kollektion wird angeführt<br />
von den 2022er GGs aus den Monopollagen<br />
Nonnberg und Victoriaberg, die gekonnt balanciert<br />
sind. Welches Reifevermögen die<br />
Rieslinge besitzen, unterstreicht das würzige<br />
GG aus 2016. Chapeau!<br />
93+ 2022 Hochheim Königin Victoriaberg<br />
Dechantenruhe Riesling GG<br />
Einladende Nase, Jasminblüte, Flieder, Orangenblüte, Zitronen,<br />
Aprikosen, Pfirsich, Limettenzeste. Am Gaumen weich,<br />
geschmeidiger Bau mit klarer Frucht, getragen von feiner<br />
Süße und reifer, saftiger Säure, feine Würze im Nachhall,<br />
perfekt in Balance und schön in der Länge.<br />
12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
93+ 2022 »Vier Morgen« Wicker Nonnberg<br />
Riesling GG<br />
Zitrusfrucht im Duft, weiße Grapefruit, Salzzitronen, Blutorangen,<br />
Steinobst und Kräuterwürze. Am Gaumen mit animierender<br />
Zitrusfrucht, gepaart mit saftigem, cremigem<br />
Fond, gute Säure, elegant und mit mineralischem Nachhall,<br />
trinkanimierend und mit Reifepotenzial. 12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
93 2016 Wicker Nonnberg Vier Morgen<br />
Riesling GG<br />
Goldgelb in der Farbe. In der Nase Aromen von Petrol, reifen<br />
gelben Früchten, Honigpomelo und ein Hauch florale Noten.<br />
Auch am Gaumen ist die Reife zu schmecken, wird aber gut<br />
getragen von der feinen Säure mit einer schönen Würze von<br />
Curry und floralen Nuancen. 13 Vol.-%, DV, €€€€<br />
93 2023 Hochheim Königin Victoriaberg<br />
Riesling Erste Lage trocken<br />
Feine Würze und eine Melange von Steinobst im ersten Duft.<br />
Es folgen Aromen von Kernobst. Am Gaumen präsentieren<br />
sich Apfel, Birne, Quitte und japanische Mispel. Alles gut balanciert<br />
von lebendiger Säure. Reife Fruchtaromen begleiten<br />
den langen Nachhall. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
91+ 2023 Wicker Nonnberg Riesling<br />
Erste Lage trocken<br />
Im mittleren Zitronengelb brilliert der <strong>Wein</strong> im Glas. Ein Duft<br />
von Limettenmelisse, Wiesenkräutern und nassem Stein.<br />
Am Gaumen bereits trinkanimierend bei viel Struktur und<br />
Saftigkeit. Der lange Abgang wird von idealer Säure und feiner<br />
Mineralik begleitet. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
90+ 2023 Lorchhausen Riesling trocken<br />
90 2023 »F. vini et vita« Riesling trocken<br />
90 2022 »Charta« Riesling feinherb<br />
90 2023 Wicker Riesling trocken<br />
90 2023 »J. Fumé« trocken SY/PN<br />
92 2019 Wicker Nonnberg Riesling Spätlese<br />
92 2023 Hochheim Königin Victoriaberg<br />
Riesling Kabinett<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
437
WEINGUT<br />
PETER FLICK<br />
Holger-Crafoord-Straße 4, 65239 Hochheim<br />
T: +49 6146 6590, www.wein-vom-flick.com<br />
Kontakt: Peter Flick<br />
Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />
Flaschen/Hektar: 113.300 (65 % weiß, 5 % rot,<br />
15 % Rosé, 10 % süß, 5 % Schaumwein)/12,5 ha<br />
Dem Herrgott sei Dank für Riesling«,<br />
sagt Peter Flick. Der Jungwinzer<br />
führt das Familienweingut in fünfter<br />
Generation, und er hat viel auf den Weg gebracht:<br />
Nicht nur die Rebfläche verdoppelt,<br />
auch das Profil hat er deutlich geschärft. Die<br />
Erträge der Hochheimer, Kostheimer und<br />
der jüngst übernommenen Wickerer Lagen<br />
baut er im Keller in frisch-fruchtige <strong>Wein</strong>e<br />
aus den jungen Anlagen und komplexe, mineralische<br />
Rieslinge aus alten Reben aus. Die<br />
haben uns wieder mit ihrer guten Balance<br />
von lebendiger Säure und feiner Fruchtsüße<br />
überzeugt.<br />
92+ 2023 »Alte Reben« Hochheim Hölle<br />
Riesling trocken<br />
Im Duft zeigen sich Aromen von Quitte, kandierter Zitronenschale<br />
und ein wenig frischem Heu. Am Gaumen präsentiert<br />
sich der <strong>Wein</strong> mit einer gut eingebundenen Säure, nicht ganz<br />
trockener Frucht und einem frischen, saftigen Abgang mit<br />
einem guten Trinkfluss. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
92 2023 »Meisterstück« Hochheim<br />
Kirchenstück Riesling trocken<br />
In der Nase sind Aromen von gelbem Apfel, Nashibirne, Mandarine<br />
und ein paar Wiesenkräutern. Am Gaumen hat der<br />
<strong>Wein</strong> eine deutliche Restsüße, die von der Säure gut getragen<br />
wird, eine feine Phenolik und einen saftigen Kern mit einem<br />
mittellangen Abgang. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
91+ 2023 Kostheim Weiss Erd Riesling<br />
trocken<br />
Zuerst nimmt man Aromen von Honigmelone und weißem<br />
<strong>Wein</strong>bergpfirsich sowie einen Hauch von Kräutern wahr. Am<br />
Gaumen hat der <strong>Wein</strong> eine schöne Würze, ist eher auf der mineralischen<br />
als auf der fruchtigen Seite, endet mit gut balancierter<br />
Säure mit feinen Gerbstoffen. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2023 Wicker Riesling trocken<br />
In der Nase hat der <strong>Wein</strong> eine feine gelbe Steinobstfrucht,<br />
gepaart mit einer süßen Mango und einem Hauch von Mineralität.<br />
Am Gaumen eine gute Balance zwischen Säure und<br />
Süße, eine schöne Leichtigkeit mit einem guten Trinkfluss.<br />
12 Vol.-%, DV, €<br />
91 2023 »Verflickst« Wicker Mönchsgewann<br />
Riesling trocken<br />
In der Nase hat der <strong>Wein</strong> Aromen von Aprikose, Zitronenschale<br />
und eine steinige Mineralität. Am Gaumen präsentiert<br />
sich der <strong>Wein</strong> harmonisch mit einer schönen Würze, feine<br />
Säure, dezenten Fruchtnoten, gut integrierter Süße und<br />
einem mineralischen, salzigen Abgang. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2023 Wicker Stein Riesling Spätlese<br />
Duft nach reifen hellen Früchten, Pfirsichblüte, etwas süße<br />
Orange und frische Ananas. Am Gaumen mit feiner Süße, lebendige<br />
Säure, süße Zitrusfrüchte, schöne Saftigkeit, geschmeidig<br />
und harmonisch, süßer Pfirsich, trinkige Spätlese<br />
mit guter Länge. 7 Vol.-%, DV, €<br />
438 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
EVA FRICKE<br />
WEINGÜTER RHEINGAU<br />
Elisabethenstraße 6, 65343 Eltville<br />
T: +49 6123 703658, www.evafricke.com<br />
Kontakt: Lucas Jakobs<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mi bis Fr 12–17 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 106.700 (100 % weiß)/18 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Die <strong>Wein</strong>e von Eva Fricke werden auch<br />
auf den internationalen Märkten<br />
hoch gehandelt, sie hat sich längst zu<br />
einer festen Größe und Charakterdarstellerin<br />
im Rheingau und weit darüber hinaus entwickelt.<br />
Ihre mittlerweile 18 Hektar werden biologisch<br />
kultiviert, was auch den reinen, eleganten<br />
und puristischen Charakter ihrer Rieslinge<br />
unterstützt. Aus dem Jahr 2023 gewann<br />
die Winzerin Rieslinge mit Energie, Komplexität<br />
und Mineralität wie die »Mélange«; unsere<br />
Empfehlung ist der Lorcher Riesling, der,<br />
fein austariert, mit mineralischer Würze Akzente<br />
setzt. Der vierte Stern rückt näher.<br />
94 2023 »Mélange« Riesling trocken<br />
Ein erster Duft aus feiner Reduktion und attraktiver reifer,<br />
durchaus intensiver Frucht. Am Gaumen ein fast kraftvoller<br />
Körper, auch aus dem Hefelager resultierend, bei guter<br />
Struktur. Viel Energie, gute Komplexität und Eleganz<br />
begleiten den langen Nachhall. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
93+ 2023 Lorch Schlossberg Riesling feinherb<br />
Duft aus reifen Birnen, gelbem Pfirsich, einer Melange von<br />
Steinobst und Feuerstein. Am Gaumen ein Hauch von Honig,<br />
wiederum reife Frucht, attraktive Würzigkeit und Tiefe, gekonnt<br />
eingewobener Säurezug. Sehr ansprechender <strong>Wein</strong>,<br />
der von weiterer Lagerung profitieren wird.<br />
12 Vol.-%, NK, €€€€<br />
93 2023 Lorch Riesling trocken<br />
Herrlich duftig in der Nase, Kräuterwürze, gelber Apfel, weißer<br />
Pfirsich, Orangenzesten sowie ein Hauch von nassem<br />
Stein. Am Gaumen fein ziselierte Süße, leichte Phenolik,<br />
sehr gut balancierende Säure, mineralische Würze, etwas<br />
Salz bei sehr attraktivem Nachhall. 13 Vol.-%, DV, €€€<br />
92 2023 Kiedrich Riesling trocken<br />
Filigran im ersten Duft, es folgen Kumquats, Orangenzeste,<br />
Zitronenmelisse und ein Hauch von nassem Stein. Am Gaumen<br />
auch Wiesenkräuter bei straffem Säurezug, abgefedert<br />
von attraktiver Cremigkeit, der in einen langen, leicht mineralischen<br />
Nachhall führt. 12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
91 2023 »Wisperwind« Lorch Riesling<br />
feinherb<br />
Blasses Zitronengelb. Ein intensiver Duft von Schiefergestein,<br />
reife weiße Frucht wie Pfirsich, auch florale Aromen.<br />
Am Gaumen vollmundig, bei reifer Süße und phenolischem<br />
Unterbau. Der Nachhall wird von gut tragender Säure und<br />
wiederum feiner Süße getragen. 12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
91 2023 »Rheingau« Riesling trocken<br />
In der Nase ein Duft von Limette, Grapefruit, reifer Zitrone<br />
und <strong>Wein</strong>bergpfirsich bei attraktiver Intensität. Am Gaumen<br />
herrlich saftig. Die gute Säure balanciert den reifen gelben<br />
Apfel ebenso wie den knackigen Pfirsich, mineralisch-salzig<br />
im Nachhall. 12 Vol.-%, DV, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
439
WEINGUT<br />
PRINZ VON<br />
HESSEN<br />
Grund 1, 65366 Geisenheim-Johannisberg<br />
T: +49 6722 409180, www.prinz-von-hessen.de<br />
Kontakt: Bärbel <strong>Wein</strong>ert-Maurer<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 10–16 Uhr, Sa 12–17 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 266.700 (95 % weiß, 5 % rot)/35 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Das von Donatus Prinz von Hessen und<br />
der engagierten Direktorin Bärbel<br />
<strong>Wein</strong>ert-Maurer geleitete VDP-<strong>Wein</strong>gut<br />
ist seit dem Jahrgang 2023 biozertifiziert.<br />
Die Umstellung auf ökologischen Anbau ist<br />
ein weiterer Schritt des ambitionierten <strong>Wein</strong>guts,<br />
um die Qualität weiter zu steigern – das<br />
Potenzial ist angesichts der exzellenten Lagen<br />
sicherlich vorhanden. Bereits jetzt gefallen die<br />
<strong>Wein</strong>e durch ein schönes Säurespiel und einen<br />
feinen Terroirausdruck. Auch der Umgang<br />
mit der Restsüße ist außerordentlich gekonnt,<br />
wie die delikate Riesling-Spätlese eindrucksvoll<br />
belegt.<br />
91 2023 Johannisberg Riesling trocken<br />
Duft nach gelbem Apfel, Stachelbeere, <strong>Wein</strong>bergpfirsich,<br />
dazu eine Spur Dörrobst. Am Gaumen mit einem vollmundigen<br />
Auftakt und einer animierenden Säure, die die fruchtigen<br />
Aromen stimmig begleitet. Viel Saftigkeit im Glas, die<br />
bis zum Schluss anhält. 12 Vol.-%, DV, €€<br />
90 2023 Scheurebe trocken<br />
Dezent bis mittelkräftig duftet die Scheurebe fein exotisch<br />
mit Mango, Litschi, Papaya und frisch geernteten Feigen. Am<br />
Gaumen dann viel fruchtige Würze, begleitet von cremiger<br />
Finesse und einer gut abgestimmten Säure, animierend,<br />
frisch bleibend. 12 Vol.-%, DV, €€<br />
90 2023 »Royal« Riesling trocken<br />
Gelbes Steinobst und auch etwas Mineralität duftet aus<br />
dem Glas. Mirabelle, Süßkirsche, Apfel- und Birnenschale.<br />
Die Früchte dominieren auch am Gaumen, dazu kommen<br />
noch Aromen von Grapefruit und vollreifer Zitrone, saftig,<br />
hat ein frisches Finale. 12 Vol.-%, DV, €€<br />
90 2023 Rosé trocken PN/ME<br />
Hell lachsfarben mit weißem Rand steht dieser Rheingauer<br />
Rosé im Glas. Ein zarter Johannisbeerduft mit etwas Himbeere<br />
lässt an Frische und Leichtigkeit denken. Sehr gut abgestimmt<br />
dann der Eindruck am Gaumen. Saftigkeit, jugendliche<br />
Frucht und erstaunlich viel Ausdruck mit geschmeidiger<br />
Harmonie begleiten das Trinkvergnügen. Mittelkräftig<br />
der Nachklang. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2022 Merlot trocken<br />
Ausladender Duft mit vielen dunklen Früchten: Brombeere,<br />
Schwarzkirsche, Heidelbeere und Schlehe. Frisch und jugendlich<br />
am Gaumen mit feinkörnigem Tannin, dazu eine frische<br />
Säure, erneut zeigen sich die roten Früchte, gute Länge,<br />
hat weiteres Potenzial. 13 Vol.-%, NK, €€<br />
93 2023 »Steckenpferd« Riesling Spätlese<br />
Duft lässt an orientalische Trockenfrüchte denken, dazu Honigmelone,<br />
vollreife Aprikosen und Bratapfel. Sehr schön<br />
abgestimmte Süße am Gaumen, die eine stimmige Allianz<br />
mit der spielerischen Säure eingeht. Reife Früchte zeigen<br />
sich, hat eine gute Länge. 12 Vol.-%, DV, €€€<br />
440 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
HÖHN<br />
WEINGÜTER RHEINGAU<br />
Freudenbergstraße 200, 65201 Wiesbaden<br />
T: +49 611 7168789, www.weinguthoehn.de<br />
Kontakt: Jürgen Höhn<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 17–19 Uhr, Sa 10–14 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 130.000 (86 % weiß, 14 % rot)/20,5 ha<br />
Es ist noch gar nicht so lange her, da<br />
wurden nicht wenige <strong>Wein</strong>e in Literflaschen<br />
abgefüllt, was gar nicht unpraktisch<br />
war, denn der Inhalt reichte für vier Viertele<br />
und nicht nur für drei. Doch dann wurde<br />
die 0,75-Liter-Flasche zum Maß aller Dinge<br />
und galt als Qualitätsbeweis. Jürgen Höhn<br />
zeigt uns nun, dass es auch anders geht! Sein<br />
»Rheingau«-Riesling ist ein Parade-Literriesling<br />
voller Saft und Freude. Aber natürlich<br />
sind auch seine hochwertigen Rieslinge erneut<br />
überaus gelungen. Das gilt auch für das edelsüße<br />
Sortiment, bei dem uns die gereifte Beerenauslese<br />
besonders beeindruckt hat.<br />
92+ 2023 »RGG« Erbach Marcobrunn Riesling<br />
trocken<br />
Feiner Duft nach Pfirsichblüte, Melone, dahinter eine schöne<br />
Kräuterwürze, auch etwas Mandarine, dezente mineralische<br />
Noten. Am Gaumen mit lebendiger Säure, schöner Zug, feiner<br />
Grip, wieder Zitrusfrüchte, Limone, rauchige Würze, langes,<br />
frisches Finale. 12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
92 2023 »RGG« Hattenheim Mannberg<br />
Riesling trocken<br />
Feiner Duft nach Orangenabrieb, feinen Kräutern mit Minze<br />
und Melisse, dazu Pfirsichblüte und gepflegte mineralische<br />
Noten. Am Gaumen mit einer zupackenden Säure, spannungsreiche<br />
Zitrusfrucht, Limone, steinige Noten, sehr<br />
frisch, klarer, langer Abgang. 12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
91 2018 Frauenstein Herrnberg<br />
Spätburgunder Auslese trocken<br />
Duft nach konzentrierten roten Früchten, Kirsche, Brombeere,<br />
Schlehe, Röstaromen, Tabak, dunkle Schokolade, eine<br />
Spur Eukalyptus. Am Gaumen mit satten, festen Gerbstoffen,<br />
reif und zupackend, reife Säure, viel Druck und Wucht,<br />
kräftig im Alkohol, feuriger Abgang, schön gereift.<br />
15 Vol.-%, NK, €€€<br />
94 2015 Schierstein Hölle Riesling<br />
Beerenauslese<br />
Sattes Goldgelb. Duft nach getrockneten Früchten, Rosine,<br />
gedörrter Aprikose, Waldhonig und kandierter Orange, feine<br />
Reife. Am Gaumen mit lebendiger Säure, eingekochte Zitrusfrucht,<br />
viel Spannung und Dynamik, delikate Süße, exzellent<br />
gereift, lang und frisch im Finale. 8,5 Vol.-%, DV, €€<br />
92 2022 Erbach Marcobrunn Riesling<br />
Auslese<br />
Duft nach reifen hellen Früchten, saftiger, gelber Pfirsich,<br />
Aprikosenmarmelade, süße Mandarine, kandierte Limonenschale.<br />
Am Gaumen mit feiner Säure, pikante Süße, schönes<br />
Spiel, reife Zitrusfrucht, Papaya und Mango, schön trinkig,<br />
gute Länge, endet frisch. 7,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
89 2022 Schierstein Hölle Riesling brut<br />
91 2022 Hattenheim Wisselbrunnen Riesling<br />
trocken<br />
89+ 2023 »Rheingau« (Liter)Riesling trocken<br />
89 2023 »Classic« Riesling halbtrocken<br />
89 2023 Wiesbaden Sauvignon Blanc trocken<br />
89 2022 Wiesbaden Chardonnay trocken<br />
89 2023 Wiesbaden Blanc de Noir<br />
Spätburgunder trocken<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
441
DOMÄNE<br />
SCHLOSS<br />
JOHANNISBERG<br />
Schloss Johannisberg, 65366 Geisenheim-Johannisberg<br />
T: +49 6722 70090, www.schloss-johannisberg.de<br />
Kontakt: Stefan Doktor<br />
Ab-Hof-Verkauf: täglich 10–18 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 320.000 (90 % weiß, 10 % süß)/50 ha<br />
Anbauweise: in Umstellung<br />
Auf Schloss Johannisberg atmet fast jeder<br />
Winkel Geschichte. Seit 1200 (!)<br />
Jahren wird hier <strong>Wein</strong> angebaut, seit<br />
1720 ausschließlich Riesling, wie das herrschaftliche<br />
Gut nicht ohne Stolz vermerkt.<br />
Aber, wie wir wissen, ist Geschichte die eine<br />
Sache, die andere ist, wie diese in die Gegenwart<br />
übersetzt wird. Und da leisten Gutsdirektor<br />
Stefan Doktor, Kellermeister Gerd Ritter<br />
und Außenbetriebsleiter Michel Städter<br />
exzellente Arbeit, wie nicht zuletzt unsere hohen<br />
Notierungen für den herausragenden<br />
»Goldlack« Riesling trocken und die meisterhafte<br />
Trockenbeerenauslese zeigen.<br />
98 2021 »Goldlack« Schloss Johannisberg<br />
Riesling trocken<br />
Spontangärungswürze, Apfel, kandierte Zitrusschale, Holz, bereits<br />
wunderbar offen. Am Gaumen geprägt vom Holzausbau,<br />
Hefe noch spürbar, dicht gewoben, Zitrusaromen, Pfirsich, saftig,<br />
griffig, hochwertige Phenolik, konzentrierte Säure, intensiv<br />
mineralischer Hintergrund, edel. 13 Vol.-%, NK, €€€€<br />
95 2023 »Orangelack« Schloss<br />
Johannisberg Riesling Kabinett<br />
Etwas verschlossen im Duft, Aromen von Apfel, Melisse, leicht<br />
balsamische Noten. Am Gaumen sehr elegant, pikante Säure<br />
wird von dezent spielender Süße kontrastiert, bei leichtem Alkohol<br />
hat der <strong>Wein</strong> kräftigen Extrakt, präsente, taktile Mineralität,<br />
endet kompakt und dicht, sehr lang. 10 Vol.-%, NK, €€€€<br />
90+ 2023 »Gelblack« Schloss Johannisberg<br />
Riesling feinherb<br />
Feine, süße Zitrusfrucht, Mandarine, getrocknete Limone, etwas<br />
Minze, Melisse. Am Gaumen, feine, lebendige Säure, dezente Süße,<br />
saftige Mandarine, eleganter Zug, Zitrusfrüchte, Pfirsich, schöne<br />
Kräuterwürze, sehr fließend, macht Freude. 12 Vol.-%, NK, €€<br />
99 2023 »Blaulack« Schloss Johannisberg<br />
Riesling Trockenbeerenauslese<br />
Golden. Im Duft Orange, weißer Pfirsich, Nektarine, Banane,<br />
Passionsfrucht, kandierte Ananas, dazu Waldboden und<br />
Trüffel. Im Mund mit einer durchaus fordernden Säure und<br />
einer betonten Stoffigkeit, phenolisch geprägt, sehr mineralisch,<br />
Kokos im Nachhall, groß. 6,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />
96 2023 »Purpurlack« Schloss Johannisberg<br />
Riesling Beerenauslese<br />
Reife, dichte Nase, kandierte Quitte, Orangenblüte, auch frische<br />
Champignons, feine Kräuterwürze. Am Gaumen mit lebendiger,<br />
perfekt eingepasster Säure und druckvoller Süße.<br />
Mirabelle, süße Zitrusfrucht, ganz dicht und schmelzend, sehr<br />
lang, individuell. 6,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />
93+ 2022 »Silberlack« Schloss Johannisberg<br />
Riesling GG<br />
91+ 2023 »Bronzelack« Schloss Johannisberg<br />
Riesling trocken<br />
91+ 2023 »Rotlack« Schloss Johannisberg<br />
Riesling Kabinett<br />
90 2023 »Gelblack« Schloss Johannisberg<br />
Riesling trocken<br />
95 2023 »Rosalack« Schloss Johannisberg<br />
Riesling Auslese<br />
93+ 2023 »Grünlack« Schloss Johannisberg<br />
Riesling Spätlese<br />
442 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
JAKOB JUNG<br />
WEINGÜTER RHEINGAU<br />
Eberbacher Straße 22, 65346 Erbach<br />
T: +49 6123 900620, www.weingut-jakob-jung.de<br />
Kontakt: Alexander Jung<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 13–18 Uhr, Sa 10–17 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 160.000 (75 % weiß, 10 % rot,<br />
10 % Rosé, 5 % Schaumwein)/20 ha<br />
Unprätentiös und authentisch gehe es<br />
bei ihnen zu, schreibt die Familie Jung<br />
über sich. »Deshalb steht bei unseren<br />
<strong>Wein</strong>en auch eines im Vordergrund: der Trinkspaß.«<br />
Gleichwohl hat Alexander Jung, seit er<br />
2008 die Leitung des 1799 gegründeten <strong>Wein</strong>guts<br />
übernahm, Neues auf den Weg gebracht,<br />
hat die Rebflächen auf 20 Hektar erweitert,<br />
vor allem aber Qualität gesteigert. Was aus<br />
dem uralten, tiefen Felsenkeller kommt, ist in<br />
der Basis grundsolide und in der Spitze große<br />
Handwerkskunst – wobei uns die komplexe<br />
Würze der Großen Gewächse besonders beeindruckt.<br />
94 2022 Erbach Siegelsberg Riesling GG<br />
Würziger Duft zur Rieslingfrucht von Aprikosen, Pfirsich und<br />
Zitrusfrucht, gemahlener Kümmel, Senfsaat, gelbes Currypulver,<br />
Piment, warmes Gestein. Am Gaumen tief und komplex,<br />
Würze zur saftigen Frucht, dicht und extraktreich, mit<br />
Spannung und Mineralität, lange am Gaumen. DV, €€€<br />
93+ 2022 Erbach Hohenrain Riesling GG<br />
Rauch im Duft, dahinter feine Frucht, Zitronen, Pfirsich,<br />
Mirabellen, Aprikosen, getrocknete Kräuter, Gesteinsmehl.<br />
Am Gaumen straff und mit dichtem Extrakt, spannungsgeladen<br />
und mineralisch druckvoll, elegant und fein athletisch,<br />
Langstreckenläufer. 12 Vol.-%, DV, €€€<br />
92 2023 »Charta« Riesling trocken<br />
Duft nach weißem Pfirsich, Aprikose, Quitte, dazu roter Apfel<br />
und eine Spur Maracuja, Wiesenkräuter, auch Gesteinsmehl<br />
ist dabei. Am Gaumen mit lebendiger Säure, dichter<br />
Bau, reife, helle Früchte, Limonensaft, harmonisch und<br />
dicht, griffig, gute Länge, macht Spaß. 12 Vol.-%, DV, €€<br />
91+ 2023 Erbach Steinmorgen Riesling<br />
Erste Lage trocken<br />
Dicht und verhalten im Duft, Schieferwürze, weißer Pfirsich,<br />
weiße Grapefruit, Weiße Johannisbeere, kräuterig, würzig,<br />
Zitronenmelisse. Am Gaumen elegant und mit Zug, cremiger<br />
Fond durchzogen vom feinem Säurenerv, mineralisch bis<br />
in den Nachhall, schöne Länge. 12 Vol.-%, DV, €€<br />
90+ 2023 Erbach Riesling trocken<br />
Feine einladende Frucht im Duft, Aprikosen, weißer Pfirsich,<br />
frische Zitronen, Limettenzeste, Wiesenkräuter. Im Mund<br />
frisch und schwungvoll, Zitrus und auch gelbe Frucht, feiner<br />
Schmelz mit saftiger, lebendiger Säure, mineralisch unterlegt,<br />
mit gutem Trinkfluss. 12 Vol.-%, DV, €€<br />
89+ 2023 Riesling trocken<br />
Warme Frucht im Duft, Aprikosen, Pfirsich, Quitten, Apfel,<br />
frische Zitronen, steinige Noten. Am Gaumen saftig und<br />
frisch, gelbe Frucht, getragen von feiner Süße, Schmelz mit<br />
gut integrierter Säure, einladend, umarmend und trinkanimierend.<br />
11,5 Vol.-%, DV, €<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
443
WEINGUT<br />
GRAF VON KANITZ<br />
Rheinstraße 49, 65391 Lorch<br />
T: +49 6726 346, www.weingut-kanitz.de<br />
Kontakt: Marc Leitis<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo, Di und Do bis Sa 12–16 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 66.700/14 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Das gräfliche <strong>Wein</strong>gut hat lange Zeit<br />
(fast) alleine dafür gesorgt, dass<br />
Lorch, weinbaulich schon eher zum<br />
Mittelrhein als zum Rheingau gehörend,<br />
trotz seines Sitzplatzes zwischen den Stühlen<br />
auf der Landkarte der <strong>Wein</strong>kenner blieb. In<br />
den letzten Jahren legt der Betrieb zudem<br />
qualitativ immer mehr zu – wir werden die<br />
weitere Entwicklung wachsam im Auge behalten.<br />
<strong>Wein</strong>e wie der Lorcher Ortsriesling<br />
oder die Erste Lage Pfaffenwies aus 2023 zeigen,<br />
was Lorch so einzigartig macht: Leichtigkeit<br />
und Frische verbunden mit delikat<br />
salziger Mineralität.<br />
94 2021 Lorch Paffenwies Röder Riesling GG<br />
Der erste Kontakt wirkt fast noch verschlossen. Dann kommen<br />
Aromen von gekochtem Apfel und etwas Feuerstein.<br />
Auf einen geschmeidigen Ansatz folgt ein dichter phenolischer<br />
Kern, eine feste Säure trifft auf zurückhaltende Süße,<br />
wodurch der Abgang die taktile Mineralität betont. Spannend!<br />
12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
93 2021 Lorch Kapellenberg Riesling GG<br />
Pfirsich, Lakritze, Weiße Johannisbeere, Mandelmilch und<br />
Noten wie von Wermut. Im Mund hat der <strong>Wein</strong> einigen Reichtum,<br />
ein festes Säuregerüst, eine zarte Phenolik und eine bereits<br />
im Zustand der Öffnung befindliche Würze mit taktilmineralischen<br />
Untertönen. 12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
92+ 2022 Lorch Pfaffenwies Riesling<br />
Erste Lage trocken<br />
Ein Hauch von Petrol, auch Limettenschale, Weihrauch. Im<br />
Mund zeigt sich ein druckvoller, gut extraktdotierter <strong>Wein</strong>,<br />
der frisch, feingliedrig und elegant fließt, mit einer engen<br />
Verbindung von Säure und taktiler Schiefermineralität. Feiner<br />
Stil! 12 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2023 »Schiefer« Lorch Riesling trocken<br />
Eine zart rauchige Schieferwürze steht im Vordergrund,<br />
dazu kommen zitrische Noten. Auch im Mund hat zunächst<br />
eine reibende mineralische Wahrnehmung Vorfahrt vor<br />
Süße und Säure, etwas Hefe klingt an, der <strong>Wein</strong> endet mit<br />
zarter Süße. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
93 2023 Lorch Kapellenberg Riesling<br />
Auslese<br />
Feiner Duft nach hellen Früchten, roter Apfel, Birne, feine<br />
Orangenblüte, delikate Minze, zartes Süßholz. Am Gaumen<br />
mit feiner, lebendiger Säure, zart schmelzende Süße, süße<br />
Aprikose, Minze, Melisse, griffig, eleganter Stil, bleibt frisch,<br />
gute Länge. 7 Vol.-%, DV, €€€<br />
92 2022 »Alte Reben« Lorch Krone Riesling<br />
Erste Lage trocken<br />
91+ 2022 Lorch Bodental Steinberg Riesling<br />
Erste Lage trocken<br />
90 2023 »Quarzit« Lorch Riesling feinherb<br />
89+ 2023 Riesling trocken<br />
90 2023 Spätburgunder Rosé feinherb<br />
90+ 2023 Lorch Riesling Kabinett<br />
91+ 2023 Lorch Pfaffenwies Riesling Spätlese<br />
444 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER RHEINGAU<br />
WEINGUT<br />
AUGUST KESSELER<br />
Lorcher Straße 16, 65385 Assmannshausen<br />
T: +49 6722 9099200, www.august-kesseler.de<br />
Kontakt: August Kesseler, Simon Batarseh<br />
Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />
Flaschen/Hektar: 32.000 (65 % weiß, 35 % rot)/38 ha<br />
Die großen Weißweine aus 2023 waren<br />
zum Zeitpunkt unserer Verkostung<br />
noch nicht freigegeben, doch die Erste<br />
Lage vom Lorcher Schlossberg gibt schon<br />
mal einen Vorgeschmack und weckt hohe Erwartungen.<br />
Mit den 2022er Spätburgundern<br />
aber übertreffen August Kesseler, Max Himstedt<br />
und Simon Batarseh sogar vieles, was sie<br />
in ihrer beileibe nicht glanzlosen Vergangenheit<br />
bereits an Sensationen geschaffen haben.<br />
Das Höllenberg-GG hat Gerbstoffe für wie<br />
lange wohl – für 20, 30, 50 Jahre der Reife?<br />
Gut möglich, dass die von uns gezogene Bewertung<br />
am Ende zu niedrig liegt.<br />
93 2023 Lorch Schlossberg Riesling<br />
Erste Lage trocken<br />
Dezent in der Farbe, komplex im Duft. Aromen von Lemon<br />
Curd, Melone, grünem Apfel, Wiesenkräutern sowie Noten<br />
vom Gestein. Am Gaumen herrlich saftig, dabei mineralisch<br />
und zugleich fruchtintensiv. Grip, Schieferwürze und sehr<br />
gute Säure begleiten den Nachhall. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
91+ 2023 Lorch Riesling trocken<br />
Blass in der Farbe und kühl im ersten Duft: Limettenmelisse,<br />
<strong>Wein</strong>bergpfirsich, Wiesenkräuter, nasses Gras und etwas<br />
Rauch. Am Gaumen mineralisch und zugleich reif in der<br />
Frucht, ein Hauch von Veilchen, dabei sehr gute Säure und<br />
viel Potenzial andeutend. 12 Vol.-%, DV, €€<br />
90+ 2023 Rüdesheim Riesling trocken<br />
Traubig im Duft, glockenklare Frucht von weißem Pfirsich,<br />
Aprikosen, grüner Apfel, Salzzitronen, Kräuterwürze, Limettenzeste.<br />
Am Gaumen schwungvoll, wieder klare saftige<br />
Frucht, knackige Steinfrucht, Grapefruit, Salzzitronen, lebendige,<br />
lineare, reife Säure umspielt cremigen Fond, kräuterwürzig<br />
und mineralisch unterlegt, salziger, saftiger und<br />
langer Nachhall. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
98 2022 Assmannshausen Höllenberg<br />
Pinot Noir GG<br />
Im Duft dunkle Beeren, rote Grütze, Kräuter, Vanille und Karamell,<br />
Hagebutte, brenzlig-mineralisch, fein nuanciert und<br />
dicht im Duft. Griffiges, extrem dichtes, festes und dabei makellos<br />
reifes Tannin, stattlicher Körper, gute Säure, kräftige<br />
taktile Mineralität, integrierter Alkohol, stoffig und kompakt,<br />
immens potenzialreich. 14 Vol.-%, NK, €€€€<br />
95+ 2022 »Cuvée Max Alte Reben«<br />
Assmannshausen Pinot Noir trocken<br />
Komplex im Duft. Champignon, Cranberry, Himbeere, Kirsche,<br />
Hibiskus und ein Hauch Gewürznelke. Am Gaumen<br />
dicht verwoben, viel Körper, Mineralik und auch Würze bei<br />
kernigem Tannin. Feine Säure balanciert diese Komplexität<br />
und führt in den sehr langen Nachhall. Viel Reifepotenzial.<br />
14 Vol.-%, NK, €€€€<br />
94 2022 Assmannshausen Pinot Noir<br />
trocken<br />
Balsamische Frucht strömt dem Glas: Brombeere, Holunder,<br />
sehr reife Schwarze Johannisbeere. Am Gaumen cremig,<br />
fast ölig, die guten Gerbstoffe sind weich und griffig zugleich,<br />
poliert geradezu und dennoch Struktur gebend. Die<br />
Säure stützt gut. Fülle und Schmelz, Mineralität und Finesse.<br />
Erstaunliche Tiefe. 14 Vol.-%, DV, €€€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
445
WEINGUT<br />
KLEPPER<br />
Georgstraße 14, 65201 Wiesbaden<br />
T: +49 611 429958, www.weingut-klepper.de<br />
Kontakt: Tobias Klepper<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Flaschen/Hektar: 86.700 (67 % weiß, 15 % rot,<br />
10 % Rosé, 4 % süß, 4 % Schaumwein)/8,1 ha<br />
Dass herzhafte Speisen und guter <strong>Wein</strong><br />
Leib und Seele zusammenhalten, gehört<br />
im <strong>Wein</strong>gut Klepper zu den unumstößlichen<br />
Naturgesetzen. Walter Klepper<br />
und Sohn Tobias sind gemeinsam für den<br />
<strong>Wein</strong>bau und die acht Hektar Reben zuständig,<br />
Alexandra Klepper und Tochter Sabrina<br />
bewirtschaften den Gutsausschank, so passt<br />
eins zum anderen. Die klassisch ausgebauten<br />
Rieslinge werden angeführt von der elaborierten<br />
trockenen Auslese, der maischevergorene<br />
Graue Burgunder »Red Sunshine« wäre garantiert<br />
eine gute Wahl zum gegrillten Schweinebauch.<br />
Einen Guten!<br />
92 2022 Riesling Auslese trocken<br />
Reifer, dabei eleganter Duft mit Pfirsich, <strong>Wein</strong>bergpfirsich,<br />
Aprikose, auch getrocknete Kamille, steinige Anklänge.<br />
Zeigt am Gaumen die Kraft einer trockenen Auslese mit gutem<br />
Extrakt, weiche, beinahe seidige Textur und feine Würze,<br />
mineralisch, elaboriert. 13 Vol.-%, DV, €€€<br />
91 2020 »Red Sunshine« Grauer Burgunder<br />
trocken<br />
Bernsteinfarben, dunkles Karamell. Malvenblüten in der<br />
Nase, reife Birne, geröstete Haselnüsse, Roibuschtee. Am<br />
Gaumen mit gepflegten Phenolen, die die mittelgewichtige<br />
Struktur mitprägen, präsente, gut eingewobene Säure, mit<br />
Kopf und Gefühl vinifiziert. 14 Vol.-%, DV, €<br />
89+ 2023 »Alte Reben« Riesling trocken<br />
Ziemlich reife Frucht, Steinobst und auch exotische Frucht,<br />
Pfirsich, gelbe Pflaume, Papaya und Mango, gelbe Kiwi. Der<br />
Gaumen steht in einem gewissen Kontrast zum Duft, betont<br />
trocken und die mineralische Komponente betonend. Reife,<br />
anliegende Säure. Würziges Finish. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
89 2023 Riesling trocken<br />
Reife gelbe Frucht in der leicht parfümierten Nase, Aprikose,<br />
Aprikosenhaut, <strong>Wein</strong>bergpfirsich, Mango, Papaya. Die reife<br />
Frucht (wieder Aprikose, Mango und Papaya) zeigt sich auch<br />
am Gaumen, gute Frische, lebendige Säure, fruchtig-süßlicher<br />
Kern, feine Würze. 12 Vol.-%, DV, €<br />
89+ 2023 Spätburgunder Rosé feinherb<br />
Die Farbe erinnert an einen provenzalischen Rosé. Der Duft<br />
besitzt balsamische und rotbeerige Noten, auch Apfel und<br />
Blütenhonig. Im Mund zeigt er eine lebendige Säure, gute<br />
Stoffigkeit und eine Süße, die der Frucht Fülle und Volumen<br />
gibt. Kompakter, frischer Abgang. 11 Vol.-%, DV, €<br />
90 2021 Spätburgunder trocken<br />
Herzkirsche, Unterholz, getrocknete Kräuter, Laub, schwarzer<br />
Pfeffer, Zwetschge, Lorbeerblatt, Wacholderbeere. Kräftiger<br />
Bau am Gaumen, gute Substanz und auch Dichte, der<br />
Alkohol ist eingebunden, die Gerbstoffe in guter Menge sind<br />
reif. Würzig, viel <strong>Wein</strong> fürs Geld. 14 Vol.-%, DV, €<br />
446 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
KLOSTER<br />
EBERBACH<br />
WEINGÜTER RHEINGAU<br />
HESSISCHE STAATSWEINGÜTER<br />
Kloster Eberbach, 65346 Eltville<br />
T: +49 0 6723 6046-0, www.kloster-eberbach.de/weingut<br />
Kontakt: Geschäftsführer Dieter Greiner, Dirk Sewe<br />
Ab-Hof-Verkauf: April bis Oktober täglich 10–19 Uhr,<br />
November bis März täglich 10–18 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 2.100.000 (85 % weiß, 15 % rot)/210 ha<br />
Das junge Team um die Chefönologin<br />
Kathrin Puff gibt richtig Gas, das zeigen<br />
die vorgestellten <strong>Wein</strong>e. Es ist ein<br />
Vergnügen zu sehen, dass die Lagenweine immer<br />
deutlicher an Profil gewinnen. Die Spitzen<br />
im Sortiment bilden die Rieslinge vom historischen<br />
Steinberg, dem von den Zisterziensern<br />
angelegten Rheingauer Clos de Vougeot.<br />
Der im <strong>Wein</strong>berg vergorene »Wild Ferment«<br />
ist ein spannendes Experiment; seine Phenole<br />
stehen für immenses Reifepotenzial. Und die<br />
Steinberg Trockenbeerenauslese aus 2023<br />
spielt in einer eigenen Liga: ein Monument<br />
aus Stoff und Konzentration.<br />
98 2020 »Wild Ferment« Steinberg Riesling<br />
trocken<br />
Komplexe Mineralität, leicht phenolisch, wild und trotzdem elegant,<br />
Kamille, etwas Rauch, Honig und Petrol. Phänomenale<br />
Gaumenstruktur, Extrakt und Kraft, entfaltet sich geschmeidig.<br />
Sehr dichtes Gerüst, gelbe Kirsche, präsente Säure, flächig tragend,<br />
sehr eigenständig, salzig. 13 Vol.-%, NK, €€€€<br />
95 2023 Steinberg Goldener Becher Riesling GG<br />
Vielschichtig und dicht im Duft, Pfirsich, Aprikosen, weiße Grapefruit,<br />
Kumquat, Orangenzeste, Blüten, Wachs. Am Gaumen weich<br />
und saftig beginnend, feine Phenolik, die sich langsam und steigernd<br />
auffächert, geradliniger Säurenerv und viel Mineralik im<br />
salzig langen Nachhall, für die Langstrecke. 12 Vol.-%, DV, €€€<br />
96 2021 Höllenberg Assmannshausen<br />
Spätburgunder trocken GG<br />
Waldhimbeere und Menthol, intensiv kräuterwürzig, fast Rheumasalbe.<br />
Im Mund konzentriert und geradezu gedrungen, eine<br />
saftige Säure und leichte Grüntöne im Gerbstoff belegen den<br />
Willen zu moderatem Alkohol, die Mineralität ist gut definiert,<br />
der Abgang zeigt sich eher verschlossen. 12,5 Vol.-%, DV, €€€€<br />
99 2020 Steinberger Riesling<br />
Trockenbeerenauslese<br />
Bernsteinfarben. Intensiv-balsamischer Duft, gedörrte Aprikose,<br />
Bratapfel, Butterkeks, Früchtebrot. Am Gaumen mit<br />
lebendiger Säure, verblüffende Phenolik, packend, dicht, viel<br />
Biss, kandierte Zitrusfrucht, hoch individuell, sehr lang. Fast<br />
ein Orange-<strong>Wein</strong> unter den Edelsüßen. 7,5 Vol.-%, DV, €€€€<br />
92 2023 Steinberg Riesling Kabinett<br />
Duft nach reifen hellen Früchten, Pfirsich, pikante Williamsbirne,<br />
Abrieb von Orangenschale, dazu ein mineralischer<br />
Ton, heißer Stein. Am Gaumen mit feiner Säure, dicht und<br />
fest im Körper, griffig, gut eingepasste Süße, Aprikose und<br />
Pfirsich, schöne Dynamik und Länge. 7,5 Vol.-%, DV, €€<br />
94+ 2023 Rüdesheim Berg Schlossberg<br />
Riesling GG<br />
94 2023 Rauenthal Baikenkopf Riesling GG<br />
92+ 2023 »Crescentia« Rauenthal Baiken<br />
Riesling Erste Lage trocken<br />
92 2023 Steinberg Zehntstück Riesling<br />
Erste Lage trocken<br />
91 2023 Wiesbaden Neroberg Riesling<br />
Erstse Lage trocken<br />
90+ 2023 Steinberg Riesling trocken<br />
92+ 2022 Assmannshausen Spätburgunder<br />
trocken<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
447
WEINGUT<br />
BARON<br />
KNYPHAUSEN<br />
Draiser Hof, Erbacher Straße 28, 65346 Eltville-Erbach<br />
T: +49 6123 790710, www.baron-knyphausen.de<br />
Kontakt: Frederik zu Knyphausen<br />
Ab-Hof-Verkauf: täglich 10–18 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 133.300 (90 % weiß, 10 % rot)/17 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Bereits seit 1818 bewirtschaftet die Familie<br />
Baron Knyphausen den Draiser<br />
Hof, dessen Geschichte bis ins 12.<br />
Jahrhundert zurückreicht. Seit 2015 leitet Baron<br />
Frederik Knyphausen das Familienweingut.<br />
Seine Arbeit richtet er an fünf für die Familie<br />
sehr wichtigen Attributen aus: glaubwürdig,<br />
kreativ, verbunden, hochwertig und<br />
bewahrend. In den biologisch erzeugten <strong>Wein</strong>en<br />
sind all diese Eigenschaften enthalten,<br />
die Großen Gewächse gefallen dabei mit Struktur<br />
und Tiefe, der »Charta«-Riesling glänzt<br />
mit viel Charme – eine durchweg gelungene<br />
Kollektion.<br />
93 2022 Hattenheim Wisselbrunnen<br />
Riesling GG<br />
Dicht und würzig im Duft, gelbes Currypulver, Kardamom,<br />
Piment, getrocknete Aprikosen, reife Zitronen, kandierte<br />
Orangen, getrocknete Kräuter. Am Gaumen mit viel<br />
Schmelz, viel Frucht mit charmanter Süße, nahtlos eingewobene<br />
Säure, feine Würze, ausgewogen und gut im Extrakt.<br />
12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
93 2022 Erbach Siegelsberg Riesling GG<br />
Feinwürzig im Duft, gelbes Currypulver, Apfelschale, Salzzitronen,<br />
Orangen, Aprikosen, Melisse, Kerbel, Estragon,<br />
Veilchen und Flieder. Am Gaumen weich und geschmeidig,<br />
gut ausbalancierte, saftige Frucht, mit reifer Säure und feiner<br />
Würze, die sich im Nachhall verstärkt.<br />
12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
92+ 2021 Erbach Hohenrain Riesling GG<br />
Mineralisch geprägter Duft, Rauch, heißer Stein, dazu reifes<br />
Steinobst, Mandarinenabrieb, getrocknete Limone, rote<br />
Grapefruit, kernig. Am Gaumen mit lebendiger Säure, Zitrusfrüchte,<br />
zupackend, mineralische Grundierung, steinige Elemente,<br />
gute Dichte und Länge. 12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
91 2022 »Charta« Riesling trocken<br />
Würzige Nase, Estragon, Limonentarte, etwas Lorbeer, eine<br />
Spur Feuerstein, dahinter süße Grapefruit und Pfirsich. Am<br />
Gaumen mit feiner Säure, schöner Schmelz, viel Eleganz,<br />
Apfel, auch etwas Quitte, sehr ausgewogen und mit guter<br />
Struktur, trinkig. 11,5 Vol.-%, DV, €€<br />
90+ 2023 Roter Riesling feinherb<br />
Duft nach hellen Blüten, <strong>Wein</strong>bergpfirsich, Aprikose, rote<br />
Grapefruit, dahinter liegt kräuterige Würze, eine Spur Bienenwachs.<br />
Am Gaumen mit schönem Schmelz, feine Säure,<br />
griffig, reife Zitrusfrucht, etwas Mango und Papaya, Würze<br />
ist dabei, anregend, gute Struktur. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
90 2023 »Historischer Rebensatz« trocken<br />
RR/ROR/TR/GS/OR/WH/EL<br />
Feiner, vielschichtiger, würziger Duft, Rosenblätter, Mandarinenschale,<br />
Orangenblüte, etwas Blütenhonig, interessant.<br />
Am Gaumen mit frischer, lebendiger Säure, grüner Apfel,<br />
Limone, durchaus griffig mit zarten Phenolen, mittlere<br />
Struktur und Länge. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
448 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER RHEINGAU<br />
WEINGUT KRONE<br />
ASSMANNSHAUSEN<br />
Niederwaldstraße 2, 65385 Assmannshausen<br />
T: +49 6722 2525, www.weingut-krone.de<br />
Kontakt: Michael Burgdorf<br />
Ab-Hof-Verkauf: <strong>Wein</strong>verkauf über unser<br />
Partnerweingut Wegeler in Oestrich-Winkel<br />
Flaschen/Hektar: 25.000 (14 % weiß, 100 % rot,<br />
1 % Rosé, 1 % Schaumwein)/6 ha<br />
Anbauweise: in Umstellung<br />
Mit seinem einmaligen Besitz an wurzelechten<br />
Reben im Höllenberg besitzt<br />
das <strong>Wein</strong>gut Krone Legendenstatus.<br />
Dabei hat das qualitative Niveau in<br />
den letzten Jahren nochmals angezogen.<br />
Zwar dauert es beim Rotwein naturgemäß ein<br />
paar Jahre, bis sich Veränderungen in aller<br />
Deutlichkeit und Tiefe zeigen. Doch uns<br />
scheint, das <strong>Wein</strong>gut nehme Kurs auf den<br />
fünften Stern: Die typische Assmannshauser<br />
Tugend, die Kraft aus dem Schiefersteilhang<br />
mit der Delikatesse des Pinot Noir zu vereinen,<br />
wird hier nicht nur beherrscht, sondern<br />
zelebriert.<br />
92 2023 »Krone« Pinot Rosé trocken<br />
Pastellfarben, lachsrosa. Der fruchtige Duft nach Traubenzucker<br />
sowie Roter und Schwarzer Johannisbeere, weist<br />
auch einen rauchig-schieferwürzigen Nebenton auch. Im<br />
Mund besitzt der <strong>Wein</strong> viel Zug, auch Stoffigkeit, Frische, zivilisierte<br />
Säure und einen für diese Preisklasse ungewöhnlich<br />
komplexen Ausdruck. 11,5 Vol.-%, DV, €€<br />
97 2020 Assmannshausen Höllenberg<br />
Spätburgunder GG<br />
Heidelbeere, Brombeere, frische Preiselbeere, Kräuter,<br />
Schiefer. Der Gaumen eröffnet unmittelbar mit taktiler Mineralität,<br />
noch bevor der feinkörnige, makellos reife Gerbstoff<br />
anrollt. Eine frische Säure gibt Spannung. Dieser <strong>Wein</strong><br />
ist bis in jede Faser hoch aromatisch und dabei mit prallem<br />
Leben gefüllt. Großes Potenzial. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
96 2014 »Late Release« Assmannshausen<br />
Höllenberg Spätburgunder trocken<br />
Mandel und Kräutertöne, schieferwürzige Noten, ein Anflug<br />
von Menthol, Malz, Hagebuttentee. Der Gerbstoff ist im Lauf<br />
der Flaschenreife weich geworden, ohne jedoch seine Struktur<br />
verloren zu haben. Ein feiner Säurefaden unterstreicht<br />
die intensive taktile Mineralität. Perfekte Reife!<br />
13 Vol.-%, NK, €€€€<br />
94 2020 Assmannshausen Frankenthal<br />
Spätburgunder Erste Lage trocken<br />
Preiselbeere und Darjeelingtee, Cocktailkirsche, balsamisch-schieferwürzige<br />
Untertöne, Rote und Schwarze Johannisbeere.<br />
Im Mund offenbart der <strong>Wein</strong> eine umwerfende<br />
Eleganz, Saftigkeit und taktile Mineralität grundieren ein<br />
Tannin feinsten Gewebes. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
93 2020 Assmannshausen Spätburgunder<br />
trocken<br />
Im Duft Mandel, Minze, Wacholder, dunkle Beeren. Klar und<br />
vielschichtig. Im Mund hat der <strong>Wein</strong> Dichte und Struktur, seine<br />
kompakte Art lässt gleichwohl Zwischentöne zu: Saftigkeit,<br />
Geschmeidigkeit und taktile Mineralität. Nuancenreich<br />
und entspannt, ein hochwertiger Ortswein.<br />
13 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2020 »Krone« Spätburgunder<br />
Mandel, Preiselbeere und getrocknete Kirsche. Auch Kräutertöne.<br />
Der Gaumen zeigt guten Extrakt, viel Saftigkeit und<br />
einen reifen Säurenerv, vor allem auch mürbes, körniges<br />
Tannin in zukunftstauglicher Menge. Tabaknoten im Abgang<br />
bezeugen, dass das kein Easy-Drinking-<strong>Wein</strong> ist.<br />
12,5 Vol.-%, NK, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
449
WEINGUT<br />
PETER JAKOB KÜHN<br />
Mühlstraße 70, 65375 Oestrich-Winkel<br />
T: +49 6723 2299, www.weingutpjkuehn.de<br />
Kontakt: Peter Bernhard Kühn<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–12 Uhr und 13–17 Uhr,<br />
Sa 11–17 Uhr<br />
Hektar: 20 ha<br />
Anbauweise: Biodynamisch<br />
Das Oestricher <strong>Wein</strong>gut ist nicht wegzudenken<br />
aus der Reihe der Biodynamiker<br />
in <strong>Deutschland</strong>: Peter Jakob<br />
Kühn reiste einst durch halb Europa, um von<br />
Kollegen zu lernen, Peter Bernhard Kühn baut<br />
auf diesen Erfahrungen auf, konnte nach der<br />
Betriebsübernahme das stilistische Profil sogar<br />
noch weiter schärfen. Dabei scheinen uns<br />
die aktuellen <strong>Wein</strong>e nun ein My weniger klirrend<br />
als in den letzten Jahren – fest gebaut,<br />
durchdringend mineralisch und mit Fingerspitzengefühl<br />
extrahiert sind sie immer noch.<br />
Eine rundum gelungene Kollektion mit Top-<br />
Qualitäten von der Basis weg.<br />
97+ 2022 Mittelheim Sankt Nikolaus<br />
Riesling GG<br />
Fein nuancierter, dichter und vielschichtiger Duft, Orangenblüte<br />
und Zeste, Salbei, Kerbel, Quitte, weißer Pfirsich, reife<br />
Zitronen, kühl. Am Gaumen geschmeidig beginnend und<br />
nimmt zum Finale hin entspannt an Zug auf, feine feste Säure,<br />
seidige Phenolik, salzig mineralisch im Nachhall, viel Potenzial.<br />
12 Vol.-%, NK, €€€€<br />
96 2022 Oestrich Doosberg Riesling GG<br />
Zurückhaltend und etwas verschlossen im Duft, Feuerstein,<br />
Gesteinsmehl, Rauch, weiße Grapefruit, kandierte Zitrone<br />
und Orange, Fenchelgrün. Am Gaumen schlank gebaut, mit<br />
gutem Extrakt, Zitrusfrucht im Tanz mit Kräuterwürze, reifer<br />
Säurenerv und Mineralik tragen druckvoll ins Finale.<br />
11,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />
95 2022 Hallgarten Hendelberg Riesling<br />
trocken<br />
Hell und klar steht der <strong>Wein</strong> im Glas mit Anklängen von weißen<br />
Mandeln, Fenchelblüte und Kumquat. Luft öffnet ihn<br />
hin zu exotischen Aromen. Die knackige Säure integriert sich<br />
bedingungslos in die mineralisch komplexe Struktur des<br />
<strong>Wein</strong>s. Die dichte Feinstoffigkeit hält die Spannung hoch und<br />
verspricht Langlebigkeit. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2023 »Quarzit« Oestrich Riesling trocken<br />
Feuerstein, weißer Pfeffer und ein Hauch von weißen Rosenblättern.<br />
Luft öffnet den <strong>Wein</strong> zur Salzzitrone und Anklängen<br />
von Ringelblume. Auch der Mund offeriert seine jugendliche<br />
Finesse. Spannungsgeladene Säure trägt terroirtypische<br />
Mineralität durch den Gaumen. Animierender Trinkfluss.<br />
Wundervoll zu wilden Austern. 11,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2023 »Alte Reben« Hallgarten Riesling<br />
trocken<br />
Die »Alten Reben« zeigen in der Nase eine kräuterige Fülle.<br />
Trotz seiner Jugend wirkt der <strong>Wein</strong> im Mund weich und zugänglich,<br />
verspielte Spannung durch gelben Apfel und Zitronengras,<br />
schmelzig legen sich Mineralität und lebendige<br />
Säure auf die Zunge. Ceviche würde ihm gefallen.<br />
11,5 Vol.-%, NK, €€<br />
91+ 2023 »Jacobus« Riesling trocken<br />
Sanft würzig strahlt der erste Eindruck aus dem Glas. Feine<br />
Rauchnote, grüner Apfel und Salzzitrone. Genauso elegant<br />
zurückhaltend trifft er auf die Zunge. Mineralisch dominiert,<br />
jung und feingliedrig. Prägnante Säure, erinnert an Sternfrucht<br />
und Limettenabrieb. Jugendlicher Purismus.<br />
11,5 Vol.-%, NK, €€<br />
450 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
KÜNSTLER<br />
WEINGÜTER RHEINGAU<br />
Geheimrat-Hummel-Platz 1a, 65239 Hochheim<br />
T: +49 6146 83860, www.weingut-kuenstler.de<br />
Kontakt: Monika Künstler<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8–12 Uhr und 13–18 Uhr,<br />
Sa 10–16 Uhr, So 11–16 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 533.300 (75 % weiß, 15 % rot,<br />
5 % Rosé, 2 % süß, 3 % Schaumwein)/65 ha<br />
Wir arbeiten seit den frühen neunziger<br />
Jahren ohne Herbizide«,<br />
schreibt uns Gunter Künstler. Das<br />
zeigt: Es muss nicht immer Bio sein, auch konventionell<br />
wirtschaftende <strong>Wein</strong>güter können<br />
verantwortungsvoll mit den natürlichen<br />
Grundlagen umgehen. Künstler hat es mit dem<br />
Erfolg seiner <strong>Wein</strong>e geschafft, im Lauf von drei<br />
Jahrzehnten immer weiter nach Westen zu<br />
wandern: von Hochheim bis nach Assmannshausen.<br />
Die Stars im aktuellen Sortiment kommen<br />
aus Lagen, die er erst zuletzt übernehmen<br />
konnte: aus dem Erbacher Marcobrunn und<br />
aus dem Hattenheimer Pfaffenberg.<br />
95 2022 Erbach Marcobrunn Riesling GG<br />
Konzentrierter Duft, Rauch, steinige Noten, Pfirsich, kandierte<br />
Zitronen, Aprikosen, Brennnessel, Melisse, dezent Bienenwachs.<br />
Am Gaumen Kraft und Eleganz vereint, dicht und<br />
engmaschig im Extrakt, saftige Frucht mit feiner Extraktsüße,<br />
Schmelz in Balance mit reifer Säure und Würze, sehr<br />
lang und jugendlich. 12,5 Vol.-%, DV, €€€€<br />
94+ 2022 »Monopol« Hattenheim Pfaffenberg<br />
Riesling GG<br />
Dicht und dezent im Duft, kalkiges Gesteinsmehl, Rauch, Aprikosen,<br />
Orangen, grüner Apfel, Quitten, dezent Wachs. Am<br />
Gaumen eng verwoben, feingliedrige Säure, warme Frucht,<br />
seidige Phenolik und mineralische Würze, aus einem Guss<br />
und mit viel Potenzial. 12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
93 2023 »Alte Reben« Hochheim Stielweg<br />
Riesling Erste Lage trocken<br />
Der <strong>Wein</strong> fließt zart grüngolden ins Glas, pikant dann die<br />
deutliche Säure in der Nase, weiße Blüten wie Lilien und<br />
Limette. Am Gaumen mollig und rund, gleichwohl ungemein<br />
saftig, dicht gewoben mit eleganter Frische, sehr<br />
langer erwachsener Nachhall, klasse! 13 Vol.-%, DV, €€€<br />
94+ 2022 Hochheim Hölle Riesling Auslese<br />
Konzentrierter Duft nach reifen, exotischen Früchten, Mango,<br />
Ananas, auch Bienenwachs, getrocknete Aprikose, südliche<br />
Kräuter, vielschichtig. Am Gaumen mit feiner Balance<br />
zwischen frischer Säure und schmelzender Süße, Trockenfrüchte,<br />
Würze, tief und lang, Potenzial. 8 Vol.-%, DV, €€€<br />
94+ 2022 Erbach Marcobrunn Riesling Auslese<br />
Anfangs noch verhaltener Duft, getrocknete Früchte, Aprikosenkern,<br />
Bienenwachs, gedörrte Birne, eine Spur Honig.<br />
Am Gaumen mit opulenter Süße, dazu eine feine, reife Säure.<br />
Sehr dicht gewoben, Blütenhonig, Birnensaft, süße Zitrusfrucht,<br />
voller Saft und Kraft. 7,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
94+ 2022 Hochheim Hölle Riesling GG<br />
94 2023 Hochheim Kirchenstück Riesling GG<br />
93 2023 Hochheim Kirchenstück Im Stein<br />
Riesling Erste Lage trocken<br />
92+ 2023 Hochheim Domdechaney Riesling<br />
Erste Lage trocken<br />
92 2023 Flörsheim Herrnberg Riesling<br />
Erste Lage trocken<br />
94 2020 Assmannshausen Höllenberg<br />
Spätburgunder GG<br />
93 2020 Hochheim Reichestal<br />
Spätburgunder GG<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
451
WEINGUT<br />
PAUL LAQUAI<br />
Gewerbepark Wispertal 2, 65391 Lorch<br />
T: +49 6726 830838, www.weingut-laquai.de<br />
Kontakt: Gundolf Laquai<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Flaschen/Hektar: 100.000 (65 % weiß, 25 % rot,<br />
4 % Rosé, 2 % süß, 4 % Schaumwein)/23 ha<br />
Winzerfamilie Lacquai denkt weit<br />
über die eigenen Belange hinaus:<br />
Schon 2007 begann sie als erstes<br />
<strong>Wein</strong>gut im Rheingau Querterrassen in den<br />
Steillagen anzulegen, um brach gefallene Flächen<br />
rekultivieren zu können. Dadurch soll<br />
auch zum Erhalt der einzigartigen Kulturlandschaft<br />
im oberen Mittelrheintal beigetragen<br />
werden. Die verkosteten <strong>Wein</strong>e befinden<br />
sich auf gewohnt hohem Niveau, angeführt<br />
vom komplexen Riesling »RGG« und der<br />
aparten Beerenauslese aus dem Schlossberg.<br />
Mit André Laquai steht die nächste Generation<br />
in den Startlöchern. Da geht noch was!<br />
93 2022 »RGG« Lorch Pfaffenwies Riesling<br />
trocken<br />
Blasses Goldgelb. Klassisch im Duft: <strong>Wein</strong>bergpfirsich, grüner<br />
Apfel, Zitrone, Wiesenkräuter sowie nasser Stein. Am<br />
Gaumen mit gutem Zug, feiner Phenolik und Komplexität.<br />
Steinobst und Kernobst formieren sich zu einer Melange.<br />
Fruchtbetont und lang im Nachhall. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2023 »Rheingau Erstes Gewächs«<br />
Riesling trocken<br />
Ein feine Würznote im ersten Duft. Blutorange, Zitronenzeste<br />
sowie grüner Apfel. Am Gaumen herrlich saftig mit gutem<br />
Grip und idealem Maß an Süße. Sehr gelungene Balance, die<br />
bereits einen guten Trinkfluss ermöglicht. Vielschichtig und<br />
lang im Nachhall. 15 Vol.-%, DV, €€<br />
91+ 2023 »vom Schiefer« Lorch Riesling<br />
trocken<br />
Schieferwürze im Duft. Limettenmelisse, gelber Pfirsich,<br />
Steinobst sowie feine Wiesenkräuter. Am Gaumen balancieren<br />
gute Säure und erkennbare Mineralik die animierende<br />
Frucht, geben attraktive Struktur und repräsentieren die<br />
Ortschaft Lorch. Guter Nachhall. 12 Vol.-%, DV, €<br />
90 2023 Chardonnay trocken<br />
Blasses Goldgelb in der Farbe und sehr aromatisch im ersten<br />
Duft. Erkennbare Holzwürze, Grapefruit, Limette und junge<br />
Mango. Am Gaumen durchaus gewichtig, fast exotisch, dabei<br />
viel Frucht und Cremigkeit bei ausreichender Säure.<br />
Leichte Süße im Nachhall. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
93+ 2023 Lorch Schlossberg Riesling<br />
Beerenauslese<br />
Floral-duftige Nase, Lindenhonig, weißer Honig, reife Aprikose,<br />
dazu auch satte, reife Zitrusfrucht. Am Gaumen mit frischer<br />
Säure, Aprikosenmarmelade, Pfirsich, saftig, dicht, geschmeidig,<br />
schmelzende Süße, gute Struktur und Länge,<br />
harmonisch, trinkig. 8 Vol.-%, NK, €€€€<br />
91+ 2023 Lorch Kapellenberg Riesling<br />
Spätlese<br />
Duft nach heller, reifer Frucht, Pfirsich, süße Grapefruit,<br />
Orangenblüte, etwas Mango, dahinter feine Mineralik, heißer<br />
Stein. Am Gaumen mit frischer, reifer Säure, geschmeidig<br />
und griffig, feine helle Früchte, ganz fließend, Orangenblüte,<br />
frisch bleibend, delikat. 8 Vol.-%, NK, €€<br />
452 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
LAMM-JUNG<br />
WEINGÜTER RHEINGAU<br />
Eberbacher Straße 50, 65346 Eltville<br />
T: +49 6123 7059300, www.lammjung-wein.de<br />
Kontakt: Paul Will<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Hektar: 17 ha<br />
Günther Weisel führt eigentlich einen<br />
Handwerksbetrieb, die Liebe zum<br />
<strong>Wein</strong>bau vererbte ihm sein Großvater,<br />
dem er als Kind bei der Traubenlese half. Gemeinsam<br />
mit dem jungen Kellermeister Paul<br />
Will erweckte er 2016 das stillgelegte <strong>Wein</strong>gut<br />
Lamm-Jung zu neuem Leben. Das verfügt<br />
über beste Lagen und Böden im mittleren und<br />
westlichen Rheingau, von Erbach über die<br />
Steillagen von Rüdesheim bis nach Lorch – 17<br />
Hektar. Wir freuen uns immer, wenn ein <strong>Wein</strong>gut<br />
auch reife <strong>Wein</strong>e vorstellt: Die ausgesprochen<br />
fair bepreisten 2018er und 2016er Rieslinge<br />
sind jetzt wunderbar zu trinken.<br />
91+ 2020 »Premium« Cuvée brut<br />
RR/TR/MT/PG/WB<br />
Cremefarben mit rosa Schimmer. Der Duft ist komplex und<br />
von reifer Frucht getragen: rote Beeren, etwas Pfeffer, auch<br />
Honig, gebackene Quitte. Der Gaumen entfaltet ein sehr feines<br />
Mousseux, fließt rund mit feinem Süße-Säure-Spiel und<br />
beeriger Abgangsaromatik. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />
92 2018 »Premium Steillage« Riesling trocken<br />
Erste Reife mit dem Aroma gelber Äpfel und einem dezenten<br />
Petrolton. Dazu ein rauchiger Duft von Schiefermineralität.<br />
Am Gaumen dann ein breites Spektrum von Apfel, Zitrus<br />
und gelbem Pfirsich. Ein mineralischer Unterton begleitet<br />
das lange Finale. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
92 2016 »Premium Alte Reben« Erbach<br />
Riesling trocken<br />
Helles Goldgelb mit grünlichem Schimmer. Feine Reifenoten<br />
steigen aus dem Glas: Quittengelee, Orangenmarmelade<br />
und Apfelkompott. Dazu gesellen sich Mineralität und dezente<br />
Kräuterwürze. Sehr präsent auch die Aromatik am<br />
Gaumen, der trocken und säurefrisch, aber auch spielerisch<br />
daherkommt. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
90 2023 »Basis« Riesling trocken<br />
Jugendlich-duftig mit Aromen von rotem und gelbfleischigem<br />
Apfel bei zart anklingender Mineralität. Die knackig-frische<br />
Säure am Gaumen verleiht dem <strong>Wein</strong> Trinkfluss und<br />
Eleganz. Im Abgang wieder Apfelfrucht mit zitrischer Untermalung.<br />
11,5 Vol.-%, DV, €<br />
92 2018 »Premium Steillage«<br />
Assmannshausen Spätburgunder trocken<br />
Tiefgründiger Duft gut gereifter Beerenfrüchte und dunkler<br />
Süßkirsche. Die unfiltrierte Abfüllung dieses <strong>Wein</strong>s hat ganz<br />
sicher dazu beigetragen, dass ein breit gefächertes Aroma<br />
aus dem Glas steigt, mit Anklängen von Tabak und Rauchnoten.<br />
Viel Extrakt am Gaumen bei belebender Säure. Ein kraftvoller<br />
Burgunder mit körnigem Tannin, der noch viele Jahre<br />
erfreuen wird. 14,5 Vol.-%, DV, €€<br />
90 2019 »Meister« Riesling brut<br />
91 2022 »Meisterwein« Riesling &<br />
Chardonnay trocken RR/CH<br />
90 2023 »Meister-Hand-Werk«<br />
Weisser Burgunder trocken<br />
90 2022 »Meisterwein« Riesling feinherb<br />
90 NV »Meisterwein« Riesling feinherb<br />
89 2022 »Basis« Riesling feinherb<br />
89 2023 »Meisterwein« Spätburgunder Rosé<br />
feinherb<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
453
WEINGUT<br />
LEITZ<br />
Theodor-Heuss-Straße 5, 65385 Rüdesheim am Rhein<br />
T: +49 6722 9999-100, www.leitz-wein.de<br />
Kontakt: Johannes Leitz<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Hektar: 160 ha<br />
Johannes Leitz hat mit seinem 160 Hektar<br />
großen <strong>Wein</strong>gut eine beeindruckende<br />
Erfolgsgeschichte geschrieben – begonnen<br />
hat er mit Anfang zwanzig und knapp<br />
drei Hektar. Dabei ist es faszinierend, wie famos<br />
es Leitz versteht, gleichzeitig exklusive,<br />
hoch individuelle, von den einzigartigen Rüdesheimer<br />
Terroirs geprägte <strong>Wein</strong>e zu keltern<br />
und parallel recht große Mengen – ebenfalls in<br />
guter Qualität – zu erzeugen. Dieses Mal haben<br />
uns der Riesling aus dem Rüdesheimer<br />
Berg Schlossberg und die Trockenbeerenauslese<br />
aus dem Berg Rottland besonders begeistert.<br />
Eine tolle Kollektion.<br />
93 2019 »36« Riesling brut nature<br />
Im Duft feine Zitrusfrucht, dazu auch etwas Brioche und<br />
Kräuterwürze. Ein sehr kultiviertes Mousseux bestimmt den<br />
ersten Gaumenauftritt, delikate, lebhafte Rieslingsäure, feine<br />
Mineralik, würzige Frucht, stilvoller Sekt mit deutlicher<br />
Rheingau-Handschrift. 12 Vol.-%, NK, €€<br />
96+ 2022 Rüdesheim Berg Schlossberg<br />
Riesling GG<br />
Fein ziseliert im Duft, gelbe Frucht, Aprikose, Quitte, Apfel,<br />
Zitrone, weiße Grapefruit, Wiesenkräuter, dazu Gesteinsmehl.<br />
Am Gaumen druckvoll und nuanciert, geradlinige Säure,<br />
dichte, seidige Phenolik, frische Frucht, elegant und athletisch,<br />
Langstreckenläufer. 13 Vol.-%, NK, €€€€<br />
95 2022 Rüdesheim Berg Kaisersteinfels<br />
Riesling GG<br />
Würzig-mineralisch im Duft, kühles Gesteinsmehl, Piment,<br />
Kümmelsaat, Anis, Pfirsich, Aprikose, Zitrusschale. Am Gaumen<br />
mit viel Saft und Zug, kraftvoll, klare Frucht mit charmantem<br />
Schmelz, mineralische Spannung, salzig bis ins<br />
lange Finale, hat Potenzial. 13,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />
94+ 2022 Rüdesheim Berg Roseneck<br />
Riesling GG<br />
Fein nuanciert im Duft, Kräuter von Melisse, Estragon, Kerbel,<br />
weiße Grapefruit, heller Pfirsich, Quitte, Zitruszeste, Gesteinsmehl.<br />
Am Gaumen dicht, lebendige Säure, zurückgenommene<br />
Zitrus- und Steinfrucht, mineralisch getönt,<br />
schlanke Anmutung, elegant. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
98+ 2023 Rüdesheim Berg Rottland Riesling<br />
Trockenbeerenauslese<br />
Etwas blumig im Duft, dazu kandierte Früchte, karamellisierte<br />
Orange, getrockneter Apfel, saftige Rosine, feine Botrytis.<br />
Am Gaumen überaus cremig, voll und druckvoll, elegant,<br />
stoffige Dichte, schmelzende Süße, dazu eine enganliegende<br />
Säure, komplex und lang, Potenzial.<br />
6,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />
93 2019 »48« Riesling brut<br />
93+ 2022 »Monopol« Rüdesheim Rosengarten<br />
Riesling GG<br />
93+ 2022 Rüdesheim Berg Rottland Riesling<br />
GG<br />
92+ 2023 »W.R.C.« Cuvée trocken WB/RR/CH<br />
92 2023 Rüdesheim Riesling trocken<br />
91+ 2023 »Magic Mountain« Rüdesheim<br />
Riesling trocken<br />
91 2023 »W« Weissburgunder trocken<br />
454 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER RHEINGAU<br />
<br />
MEHRLEIN<br />
Rieslingstraße 49, 65375 Oestrich-Winkel<br />
T: +49 6723 2934, www.weingut-mehrlein.de<br />
Kontakt: Thorsten Mehrlein<br />
Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />
Flaschen/Hektar: 1.133.300 (97 % weiß, 2 % rot,<br />
1 % Rosé)/62 ha<br />
Der heute 62 Hektar große Betrieb hat<br />
einmal klein angefangen: Mit nur<br />
zwei Hektar begannen Thomas<br />
Mehrleins Großeltern in den 1960er-Jahren.<br />
Wer solchen Erfolg hat, der weiß ganz gewiss,<br />
wie der Rheingauer Riesling nicht nur<br />
unter Winzern und Sommeliers, sondern<br />
auch beim Familienfest ankommt. In diesem<br />
Sinn sind die sechs <strong>Wein</strong>e gehalten, die uns<br />
das <strong>Wein</strong>gut vorgestellt hat: Es sind sauber<br />
vinifizierte, harmonische, zuweilen auf feine<br />
Art karamellige Rieslinge, die weder die Nerven<br />
noch das Portemonnaie strapazieren.<br />
Treue Alltagsbegleiter!<br />
91 2023 »vom Löss« Riesling trocken<br />
Ein strammes, frisches Rieslingbukett, Melisse, geriebene<br />
Zitronenschale. Der Gaumen erfreut mit großer Frische,<br />
eine Prise Gärungskohlensäure, eine lebendige Säure und<br />
aromatische Pikanzen wirken gemeinsam zu einem Eindruck<br />
von authentisch spannungsvoller Rheingauer Rieslingart.<br />
12 Vol.-%, DV, €<br />
91 2023 »Gentleman« Riesling trocken<br />
Melisse, Karamell, Zitronengras, ein recht frischer Duft. Im<br />
Mund ist der <strong>Wein</strong> gut gebaut und frisch, mit einer Säure, die<br />
gentlemanlike geradeheraus ist und mit einem stoffig-dichten,<br />
Substanz und Reifevermögen anzeigenden Abgang.<br />
12 Vol.-%, DV, €€<br />
90+ 2023 »Blattgold Alte Reben Diamond<br />
Collection« Riesling trocken<br />
Karamell und Mandel im Duft, Marzipan, aber auch Pfirsich,<br />
Limette. Im Mund zeigt sich ein geradliniger Bau, eine<br />
fruchtgetragene Süße, die Säure wirkt sehr gut integriert<br />
und gibt Länge, sogar eine zarte Schicht Phenole ist vorhanden.<br />
Ein harmonischer, gut abgestimmter <strong>Wein</strong>.<br />
12 Vol.-%, DV, €€<br />
90+ 2023 »Quarzit« Riesling trocken<br />
Dezente Hefewürze unterlegt ein fruchtiges Bukett von Pfirsich,<br />
Karamell und Orangenzeste. Der Gaumen eröffnet mit<br />
Geschmeidigkeit, schichtet dann Saftigkeit, Süße und eine<br />
vergleichsweise milde Säure zu einer Gaumenstruktur von<br />
leichtfüßiger, zart mineralisch getönter Anmutung.<br />
12 Vol.-%, DV, €<br />
90 2023 Riesling trocken<br />
Zitrusfrisch im Duft, Zitronenbonbon, Blutorange. Im Mund<br />
zeigt sich ein saftiger, herzhaft süßsauer abgestimmter<br />
<strong>Wein</strong>, der die Rheingauer Rieslingwelt zugänglich und mit<br />
großer Frische interpretiert. Ein herzhafter und niveauvoller<br />
Schluck. 12 Vol.-%, DV, €<br />
89+ 2023 Winkel Hasensprung Riesling<br />
trocken<br />
Etwas Karamell, Pfirsich und Aprikose, Mirabelle. Der Gaumen<br />
zeigt sich geschmeidig und von betonter Süße, die Säure<br />
hält gut dagegen, der <strong>Wein</strong> endet fruchtgetragen und mit<br />
einem süßen Übergewicht über Saftigkeit und Struktur.<br />
12 Vol.-%, DV, €<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
455
WEINGUT<br />
GEORG MÜLLER<br />
STIFTUNG<br />
Eberbacher Straße 7–9, 65347 Hattenheim<br />
T: +49 6723 2020, www.georg-mueller-stiftung.de<br />
Kontakt: Peter Winter<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–12 Uhr und 14–17 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 160.000 (75 % weiß, 20 % rot,<br />
4 % Rosé, 10 % süß, 1 % Schaumwein)/20 ha<br />
Seinen heutigen Namen erhielt das<br />
<strong>Wein</strong>gut 1913, als der Eigentümer Georg<br />
Müller – einer der Mitbegründer<br />
des VDP – den Betrieb seinem Heimatort<br />
Hattenheim gestiftet hat. Das Vermögen bestand<br />
vor allem aus Spitzenlagen, darunter<br />
Hallgartener Jungfer, Hattenheimer Wisselbrunnen<br />
und Oestricher Lenchen. Kellermeister<br />
Tim Lilienström beeindruckt uns seit<br />
Jahren mit Kollektionen auf höchstem Niveau,<br />
seine 2023er Trockenbeerenauslese ist<br />
grandios. Zum <strong>Wein</strong>gut gehört ein 200 Jahre<br />
alter Gewölbekeller, in dem heute zeitgenössische<br />
Kunst ausgestellt wird.<br />
93 2016 Hattenheim Hassel Riesling brut<br />
Eine hefig und kräuterwürzig unterlegte Rieslingnase<br />
strömt aus dem Glas, mit Luftkontakt treten auch mineralische<br />
Noten hinzu. Dann Apfel, Melisse, ein sehr charmanter<br />
tertiärer Anflug. Im Mund zeigt sich der <strong>Wein</strong> reich und rund,<br />
mit eher mildem Mousseux und einer feinen Süße. Charme<br />
mit Komplexität. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
93 2022 Hattenheim Hassel Riesling GG<br />
Feinduftig, Orangen, Kumquat, Quitte, Aprikosen, Salzzitronen,<br />
Melisse, Fenchel, Menthol, Limettenzeste, dezent Akazienhonig.<br />
Am Gaumen geschmeidiger Fond aus saftiger gelber<br />
Steinfrucht und feiner Süße im Spiel mit Würze und eng<br />
anliegender, reifer Säure, mit Potenzial. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
93 2022 Hattenheim Wisselbrunnen<br />
Riesling GG<br />
Betörend im Duft, warme gelbe Frucht, Apfel, Aprikosen,<br />
Quitten, kandierte Orange, Wiesenkräuter, Kamillenblüte.<br />
Am Gaumen großartig ausbalanciertes konzentriertes Spiel<br />
zwischen Frische und sonnenverwöhnter Frucht, saftige<br />
Säure und animierender Würze im Finale, schöne Länge.<br />
12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
91+ 2023 Riesling trocken<br />
Zitronengelb. Wunderbar sortentypisch und authentisch für<br />
die Region im Duft. Orangenzeste, Meyer-Zitrone, Wiesenkräuter,<br />
nasser Stein und einen Hauch Honig. Am Gaumen<br />
wunderbar saftig, leichte Süße wird von guter Säure balanciert.<br />
Viel Trinkspaß. 11,5 Vol.-%, DV, €€<br />
97 2023 Hattenheim Hassel Riesling<br />
Trockenbeerenauslese<br />
Sattes, dunkles Gelb. Intensiver Duft nach getrockneten<br />
Früchten, Datteln, Waldhonig, delikat-würzige Mischung aus<br />
Steinpilz und Unterholz, komplex. Am Gaumen fast sämig in<br />
der Konsistenz, knackige Säure, kandierte Mango, sehr konzentriert,<br />
groß und lang. 7 Vol.-%, NK, €€€€<br />
93 2021 »1G« Hattenheim Engelmannsberg<br />
Pinot Noir Erste Lage trocken<br />
Rubinrot in der Farbe und jugendlich, komplex im Duft. Feine<br />
Aromatik von roter Kirsche, dunklen Beeren, ein Hauch Tomatenblatt<br />
sowie Himbeersorbet. Am Gaumen viel Kräuterwürze,<br />
sehr präzise rote Frucht, noch jugendliches, gutes<br />
Tannin bei feiner Säure. Eine feine Würze begleitet den guten<br />
Nachhall. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
456 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER RHEINGAU<br />
WEINGUT<br />
HEINZ NIKOLAI<br />
Ringstraße 16, 65346 Erbach<br />
T: +49 6123 62708, www.heinz-nikolai.de<br />
Kontakt: Frank Nikolai<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Sa 10–18 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 173.300 (75 % weiß, 10 % rot,<br />
10 % Rosé, 5 % Schaumwein)/16 ha<br />
Für die Familie Nikolai ist <strong>Wein</strong>bau<br />
Teamwork – und zwar seitdem das<br />
Gut im Jahr 1824 gegründet wurde.<br />
Dabei haben alle ihren festen Aufgabenbereich.<br />
Aktuell zeichnet Frank Nikolai für den<br />
Ausbau der <strong>Wein</strong>e verantwortlich, unterstützt<br />
von Kellermeister Andreas Dormann.<br />
Die beiden haben uns eine Kollektion vorgestellt,<br />
die nahtlos an die gute Qualität des<br />
Vorjahres anknüpft, dieses Mal durften wir<br />
auch den sehr saftig-frischen Sekt probieren.<br />
An der Spitze steht indes wieder der Riesling<br />
aus dem Erbacher Siegelsberg, der mit Dichte<br />
und Mineralik begeistert.<br />
90+ 2022 Weissburgunder Sekt brut<br />
Im Duft mit hellen Blüten, etwas Apfel, zarte Birne, eine<br />
Spur Brioche, frisch gemähte Wiese, eine feine, würzige<br />
Nase. Im Mund mit einem sehr feinen Mousseux und einem<br />
eleganten Säurenerv, harmonisch und saftig, ein erfrischender,<br />
kultivierter Aperitif. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />
93+ 2023 »Großes Gewächs« Erbach<br />
Siegelsberg Riesling trocken<br />
Im Duft exotische Früchte, Orange, Grapefruit, Mandarine,<br />
mineralische Unterlegung, ein Hauch Feuerstein. Am Gaumen<br />
mit lebendiger Säure, viel Zug und Druck, feines Fruchtspiel,<br />
erneut mineralische Noten, sehr saftig und dicht. Gute<br />
Länge, hat noch etwas Zeit. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
92 2023 »Großes Gewächs« Erbach<br />
Steinmorgen Riesling trocken<br />
Zeigt sich am Anfang noch etwas verschlossen in der Nase,<br />
dann mit Aromen von Orangenblüte, Mandarine und auch<br />
nassem Stein. Am Gaumen mit einer lebendigen Säure, sehr<br />
schöne Saftigkeit, wieder Zitrusaromen, dazu etwas Apfel,<br />
langer, satter Nachhall. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
90+ 2023 »Filetstück« Erbach Michelmark<br />
Riesling trocken<br />
Ein zarter, feiner Duft strömt aus dem Glas, Aromen von Apfelschale,<br />
etwas Zitronat und auch kandierter Limette sind<br />
dabei, dazu eine Spur Melisse. Am Gaumen dann pointierte<br />
Säure, die auf den Punkt Frische und Trinkspaß garantiert.<br />
Hat eine gute Länge. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
90 2023 »Primus Maximus« Riesling trocken<br />
Feiner, von Mineralität geprägter Duft, dazu gelbfleischige<br />
Früchte, insbesondere Apfel, Birne und Pfirsich. Am Gaumen<br />
mit einer schönen Saftigkeit bei lebhafter Säure, die an Zitrusfrucht<br />
denken lässt. Insgesamt zugänglich bei frischem<br />
Nachklang. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
90 2023 Sauvignon Blanc trocken<br />
Duft nach frisch geschnittenem Gras, Schwarzer Johannisbeere<br />
und etwas Blutorange, dazu eine feine Würze. Diese<br />
Aromatik dominiert auch am Gaumen bei enormer Frische<br />
und einer guten Struktur, sortentypischer Sauvignon Blanc,<br />
der viel Freude macht. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
457
WEINGUT<br />
HANS PRINZ<br />
Suttonstraße 13, 65399 Kiedrich im Rheingau<br />
T: +49 6123 3192, www.wein-prinz.de<br />
Kontakt: Philipp Prinz<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Sa 9–19 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 66.700 (80 % weiß, 5 % rot,<br />
9 % Rosé, 3 % süß, 3 % Schaumwein)/10 ha<br />
Familie Prinz widmet sich seit 1792 dem<br />
Rebbau, die <strong>Wein</strong>e stehen also in vielerlei<br />
Hinsicht fest auf dem Boden der<br />
Rheingauer Tradition. Hier findet beispielsweise<br />
das Prädikatssystem auch noch im trockenen<br />
Geschmacksbild Anwendung, entsprechend<br />
reif sind manche <strong>Wein</strong>e gelesen;<br />
doch selbst die trockene Auslese vom Klosterberg<br />
hat Balance. Und ein Gräfenberg für weniger<br />
als zehn Euro? Kann nur unser Tipp sein.<br />
Neue Wege geht Philipp Prinz ebenfalls: etwa<br />
mit Sekt, der nach der Flaschengärung bis zu<br />
60 Monate auf der Hefe bleibt. Es ist ein sehr<br />
ansprechendes Debüt in diesem <strong>Guide</strong>.<br />
92 2019 »1792 Privat« Riesling brut<br />
In der Nase Aromen von Brioche, Zitronenschale, eine feine<br />
Mineralität, leichtes Petrol. Am Gaumen hat der Sekt eine<br />
feine Perlage, elegante Säurestruktur, einen cremigen, vollen<br />
Körper, feine Phenolik und eine gut eingebundene Restsüße.<br />
Kann man sehr gut auch als Speisenbegleiter wählen.<br />
13,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />
92 2023 »Alte Reben« Kiedrich Gräfenberg<br />
Riesling Spätlese trocken<br />
Im Duft zeigt der <strong>Wein</strong> eine steinige Mineralität, auch gelbe<br />
Früchte, Aprikose, <strong>Wein</strong>bergpfirsich, ein wenig Limettenschale<br />
und einen Hauch von Fenchel. Am Gaumen hat der<br />
<strong>Wein</strong> einen sehr saftigen Körper, guten Säurezug und salzige<br />
Mineralität mit einem lebendigen Abgang. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
92 2023 »Privat« Kiedrich Klosterberg<br />
Riesling Auslese trocken<br />
Süße, »gelbe« Aromen steigen aus dem Glas, kandierte<br />
Orangenschale, reife Mango, Honigwabe mit einem Hauch<br />
von reifer Ananas. Am Gaumen ist der <strong>Wein</strong> trocken, hat einen<br />
dichten Körper, feine Phenole, guten Säurezug, feine<br />
Würze und einen Hauch von heller Grapefruit im Abgang.<br />
13,5 Vol.-%, DV, €€<br />
91+ 2023 Erbach Honigberg Riesling Spätlese<br />
trocken<br />
In der Nase Aromen von reifen gelben Früchten, Papaya, eingelegte<br />
Orangenschale, ein wenig kandierte Zitronenzeste<br />
und ein paar getrocknete Kräuter. Am Gaumen hat der <strong>Wein</strong><br />
eine nicht ganz trockene Frucht, diese wird aber super von<br />
der Säure getragen, feine Mineralität. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
91 2023 »Terroir Phyllit« Kiedrich<br />
Klosterberg Riesling Spätlese trocken<br />
In der Nase hat der <strong>Wein</strong> reife gelbe Früchte, ein wenig Honigmelone<br />
und Aprikose mit einer feinen Mineralität. Am<br />
Gaumen einen würzigen, saftigen Körper, feine Phenole, gut<br />
integrierte Säure, feine Salzigkeit steht gut in Balance zur<br />
Frucht. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
90 2023 Kiedrich Sandgrub Riesling Kabinett<br />
trocken<br />
Der <strong>Wein</strong> ist in der Nase eher auf der mineralischen Seite,<br />
dennoch ein paar Zitrusaromen, leicht florale Nuancen. Am<br />
Gaumen hat der <strong>Wein</strong> ein feines Säuregerüst, einen saftigen,<br />
leichten Körper mit leicht bitteren Nuancen und einer schönen<br />
Mineralität. 11 Vol.-%, DV, €<br />
458 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
QUERBACH<br />
WEINGÜTER RHEINGAU<br />
Lenchenstraße 19, 65375 Oestrich-Winkel<br />
T: +49 6723 3887, www.querbach.com<br />
Kontakt: Peter Querbach<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Flaschen/Hektar: 93.300 (97 % weiß, 1 % rot, 1 % Rosé,<br />
1 % Schaumwein)/10 ha<br />
Peter Querbach ist ein Charakterkopf<br />
und bleibt seinen Grundsätzen treu:<br />
Seine spontan vergorenen Rieslinge<br />
lässt er seit zwei Jahrzehnten mit Kronkorken<br />
verschließen, das ist auch beim »Milestone«<br />
aus dem Jahrgang 2013 der Fall, der sich mit<br />
sehr viel Charme und Finesse präsentiert. Der<br />
Winzer aus Oestrich-Winkel ist ein Meister<br />
der ganz feinen Klinge, seine <strong>Wein</strong>e reflektieren<br />
zwar das klassische Süße-Säure-Spiel des<br />
Rheingaus, bleiben aber immer auf der feinstofflichen,<br />
hoch eleganten Seite, die phenolischen<br />
Pixel sind gekonnt eingewoben. Sehr<br />
raffiniert!<br />
93 2023 »Milestone« Riesling trocken<br />
Eng verwobene und elegante Nase mit gelbem Steinobst,<br />
Aprikose, gelber Pfirsich, auch leicht rauchig, malzig. Vollmundig,<br />
mit Saft und Schmelz, der Extrakt entfaltet sich geschmeidig,<br />
unterstützt von feiner Fruchtsüße, zitrisches und<br />
mineralisches Finale. 11,5 Vol.-%, VK, €€€<br />
93 2013 »Milestone« Riesling<br />
Beginnende Reifenote, feines Petrol, Würze, rauchig, zum<br />
Pfirsich und Aprikose kommt Karamell, etwas getrockneter<br />
Steinpilz. Am Gaumen feingliedrig gebaut, Charme und Charakter<br />
auf Augenhöhe, würzig, saftig, Schmelz und Mineralik,<br />
raffinierte Säure, feines Salz. 12 Vol.-%, VK, €€€<br />
92+ 2023 »Q 1« Oestrich Lenchen trocken<br />
Florale und würzige Noten im Duft, etwas Flieder, reife Papaya,<br />
Ananas und Maracuja, steinig-schieferige Anklänge.<br />
Schwebt beinahe über den Gaumen, schlank im Alkohol,<br />
samtene Textur, weiche, dabei präzise Säureader, feines<br />
Salz, klar und linear, gekonnt balanciert. 11,5 Vol.-%, VK, €€€<br />
92+ 2023 Hallgarten Riesling trocken<br />
Feine Zitrik, Limettenschale, trifft auf reifes Steinobst, Mango,<br />
Papaya, auch Bananenschale, mineralisch. Am Gaumen<br />
sehr fein gearbeitet mit gekonnter Balance, samtene Textur,<br />
präzise verlaufende Säure, die leicht zitrisch und salin konnotiert<br />
ist, feine Phenolik. 11,5 Vol.-%, VK, €€<br />
92 2023 »Edition« Riesling trocken<br />
Im Duft reife Papaya, Mango und Maracuja, florale Noten,<br />
Veilchen, frisches Lorbeerblatt. Filigrane Struktur am Gaumen,<br />
zitrisch, Grapefruit, elegante Performance mit geringem<br />
Alkohol, präziser Säure, feinen Phenolen und schöner<br />
Mineralik. Fein gearbeitet. 11,5 Vol.-%, VK, €€<br />
91+ 2023 »sur lie« Riesling trocken<br />
Im Duft feine Hefe, gelbe Blüten, reifes Steinobst, Mango,<br />
Aprikose und auch Papaya, steinig-mineralische Anklänge.<br />
Schlanker, graziler Bau am Gaumen mit dichtem, fein gewobenem<br />
Extrakt, charmantes Süße-Säure-Spiel, gepflegte<br />
Phenole, mineralische Tönung. 11,5 Vol.-%, VK, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
459
WEINGUT<br />
BALTHASAR RESS<br />
Rheinallee 7, 65347 Eltville-Hattenheim<br />
T: +49 6723 91950, www.balthasar-ress.de<br />
Kontakt: Christian Ress<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–18 Uhr,<br />
Sa und So 12–18 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 330.000 (90 % weiß, 10 % rot)/48 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Das <strong>Wein</strong>gut trägt den Namen eines<br />
Metzgersohns, der 1870 mit Gasthof<br />
und <strong>Wein</strong>wirtschaft neue Wege beschritt.<br />
Von dessen Instinkt profitiert die Familie<br />
bis heute. Bemerkenswert ihre Spitzenlagen,<br />
die über den gesamten Rheingau verteilt<br />
sind. Diesem Privileg trägt Christian<br />
Ress seit 2016 durch ökologische Bewirtschaftung<br />
Rechnung – und das bei fast 50<br />
Hektar Rebfläche! Klassisch in der Stilistik,<br />
konzentriert sich das <strong>Wein</strong>gut ganz auf Rieslinge<br />
und feine Pinot Noirs. Eine großartige<br />
Kollektion, die diejenige des Vorjahrs noch<br />
ein wenig übertrifft.<br />
94 2022 Rüdesheim Berg Rottland<br />
Riesling GG<br />
Beginnt mit Rauch im Duft, mit Luft folgen dezent Frucht<br />
und Würze, Quitten, Birnen und Äpfel, Wiesenkräuter, nasses<br />
Gestein. Am Gaumen Schmelz, durchzogen von einer saftigen<br />
Säure, Frucht, begleitet von salziger Mineralität und feiner<br />
Phenolik im Finale. 13 Vol.-%, DV, €€€<br />
93+ 2022 Hattenheim Nussbrunnen<br />
Riesling GG<br />
Betörende reife Frucht im Duft, Aprikosen, Mirabellen, Apfel,<br />
Pfirsich, Zitronenzeste, dezente Kräuterwürze, Melisse,<br />
Kresse. Am Gaumen mit Schmelz, frische, saftige Frucht, lebendiger<br />
Säurezug und feine Würze in perfekter Balance animieren<br />
bereits, aber mit Potenzial für weitere Jahre.<br />
12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
91 2023 »Von Unserem« Riesling trocken<br />
Der Duft zeigt eine schöne mineralische Würze und fruchtige<br />
Aromen von Orangenblüte, Mandarine und Blutorange.<br />
Der Gaumen ist straff und saftig, kontert eine feste Säure in<br />
zurückhaltender Weise mit nur gerade so viel Süße, dass Frische<br />
und Trinkfluss nicht leiden. Stilvoll! 12 Vol.-%, DV, €€<br />
93+ 2019 »Caviar de Pinot Noir« trocken<br />
Klassisch in der Farbgebung. Duftige, würzige Nase nach<br />
Nelken und Zitrusfruchtabrieb, dann auch Kirsche, Cranberry<br />
und Zwetschge. Am Gaumen saftig, kühl, jugendlich,<br />
hoher Trinkfluss, auch leichte Süßholznoten. Bei etwas Zeit<br />
optimiert sich die Fruchttiefe und der lange Nachhall wird<br />
bedeutsam. 13,5 Vol.-%, DV, €€€€<br />
93+ 2023 Hattenheim Nussbrunnen Riesling<br />
Auslese<br />
Feinwürziger Duft, Feuerstein, kandierte Limone, Orangenabrieb,<br />
Melisse und Minze, delikat und elegant. Am Gaumen<br />
wunderbar fließend und harmonisch, lebendige Säure, saftige<br />
Süße, Zitrusfrüchte, Limone, wieder Kräuter, delikat,<br />
frisch bleibend, elegant. 8 Vol.-%, DV, €€€<br />
93 2023 Hattenheim Engelmannsberg<br />
Riesling Erste Lage trocken<br />
92+ 2023 Hallgarten Hendelberg Riesling<br />
Erste Lage trocken<br />
92 2023 Hallgarten Würzgarten Riesling<br />
Erste Lage trocken<br />
92 2023 Rüdesheim Riesling trocken<br />
91+ 2023 Rüdesheim Bischofsberg Riesling<br />
Erste Lage trocken<br />
91 2023 Hattenheim Riesling feinherb<br />
91+ 2023 Hattenheim Schützenhaus Riesling<br />
Kabinett<br />
460 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
SCHREIBER<br />
WEINGÜTER RHEINGAU<br />
Johanneshof 2, 65239 Hochheim<br />
T: +49 6146 9171, www.weingut-schreiber.de<br />
Kontakt: Simon Schreiber<br />
Ab-Hof-Verkauf: Di bis Fr 10–19 Uhr, Sa 10–16 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 133.300 (75 % weiß, 5 % rot,<br />
8 % Rosé, 2 % süß, 10 % Schaumwein)/14,5 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Da sage einer, im Rheingau gebe es keine<br />
Bewegung: Diese alte Winzerfamilie<br />
geht mit der Zeit. Kernanliegen<br />
ist seit Langem die ökologische Gesundheit<br />
ihrer Hochheimer Spitzenlagen, denn »ein<br />
guter <strong>Wein</strong> wird im <strong>Wein</strong>berg gemacht«. So<br />
ist der Betrieb seit 2018 nicht nur selbstversorgend,<br />
sondern auch biozertifiziert. Für<br />
den Ausbau der <strong>Wein</strong>e ist in elfter Generation<br />
Simon Schreiber zuständig, dem eine<br />
deutliche Steigerung der Qualität gelungen<br />
ist – das beweist nicht nur sein frischer, eleganter<br />
Rieslingsekt, die Weißweine sind<br />
durchweg höchst gelungen.<br />
91+ 2022 Riesling brut nature<br />
Duftige Kräuternase, auch Zitronenmelisse und sogar Lavendel,<br />
feine Pudertöne. Am Gaumen eine herrlich frische<br />
Säure, elegant prickelnd, saftig, dicht, sehr animierend und<br />
aufgrund der Knackigkeit nicht nur als Apéro, sondern auch<br />
passend zum Essen. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />
93 2023 »Alte Reben« Hochheim Reichestal<br />
Riesling trocken<br />
Kräftige, fast rauchige Nase, auch Flintstein und ein zarter<br />
Petrolton, Glaskirschen und <strong>Wein</strong>bergpfirsich. Am Gaumen<br />
markant, ein erfrischend knackiges Säuregerüst paart sich<br />
mit köstlicher Stoffigkeit, ungemein trinkig mit duftigem<br />
Nachhall, saftig. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
92+ 2023 Hochheim Stein Weißburgunder<br />
trocken<br />
Duftige, frische Nase nach weißen Blüten, Heu und Jod,<br />
auch Grasschnitt, kühl. Am Gaumen dann saftig, mineralisch,<br />
nasser Kieselstein, weiße Birnen ohne Schale. Die<br />
Säure ist markant, aber ein enormer molliger Nachhall<br />
erdet den <strong>Wein</strong> ungemein und puffert ihn ab.<br />
12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
92 2022 Hochheim Kirchenstück Riesling<br />
trocken<br />
Zitronengelbe Reflexe im Glas, in der Nase ein ebenso feiner<br />
Zitrusduft und Limettenabrieb, auch Weiße Johannisbeeren.<br />
Am Gaumen sehr weich, glatt und geschmeidig, die duftige<br />
Säure braucht einen kleinen Moment, um zu zeigen, wie<br />
sie mit viel Saft punktet. 13 Vol.-%, DV, €€€<br />
92 2023 Hochheim Hölle Riesling trocken<br />
Die Nase zeigt zarte Honignoten, duftet nach feinen Kräutern,<br />
Mirabellen und ganz leicht nach jungen Gurken. Am<br />
Gaumen sehr saftig mit molligem Mundgefühl, einem kühlen<br />
Säurespiel und sehr erfrischendem, langem Nachhall.<br />
Guter Speisenbegleiter. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
92 2023 Hochheim Sauvignon Blanc trocken<br />
Kristallklare Reflexe im Glas, schöner und reiner Duft nach<br />
Cassis, grünem Paprika, Melone, auch Salz und gebrochene<br />
Holunderzweige. Am Gaumen tolle crispe Säure, dichte Saftigkeit,<br />
hoch aromatisch mit starken mineralischen Anklängen,<br />
animierend salzig im Nachhall. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
461
WEINGUT<br />
SOHNS<br />
Nothgottesstraße 33, 65366 Geisenheim<br />
T: +49 6722 8940, www.weingut-sohns.de<br />
Kontakt: Pascal Sohns<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–12 Uhr und 14–18 Uhr,<br />
Sa 10–15 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 66.700 (65 % weiß, 15 % rot,<br />
13 % Rosé, 3 % süß, 7 % Schaumwein)/10 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Zwei edelsüße Rieslinge aus dem Jahrgang<br />
2023 stehen an der Spitze der<br />
diesjährigen Kollektion: Sowohl die<br />
Beerenauslese aus dem Kläuserweg als auch<br />
die Auslese aus dem Mäuerchen bleiben bei<br />
aller Dichte frisch und finessenreich – apart!<br />
Der Winzer, der zehn Hektar biologisch bearbeitet<br />
und in den letzten Jahren in den Neubau<br />
seines <strong>Wein</strong>guts und eine herrlich gelegene Vinothek<br />
investiert hat, hat aber auch die Qualität<br />
seiner trockenen <strong>Wein</strong>e angehoben: So gut<br />
haben wir seinen mineralischen Riesling aus<br />
dem Kläuserweg noch nie verkostet. Herzlichen<br />
Glückwunsch zum dritten Stern!<br />
92+ 2019 »Cuvée Pascal« brut nature<br />
PN/WB/RR<br />
Recht komplex im Duft: ein Anflug tertiärer Noten, rote Beeren<br />
und geriebener Apfel, eine Prise Riesling und Petrol. Das<br />
Mousseux ist fein, dabei gaumenfüllend, leitet über in eine<br />
saftige Säure, die einen bis in den langen Abgang reichenden<br />
Zug entfaltet. Geradeaus gebaut! 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
93+ 2022 Geisenheim Kläuserweg Riesling<br />
trocken<br />
Im positiven Sinn von Spontangärung geprägt, kräuterig,<br />
leicht zitrisch, zurückhaltender, passender Holzeinsatz. Am<br />
Gaumen fließt der <strong>Wein</strong> ruhig und entspannt, aber in keinem<br />
Moment langweilig: Säure und taktile MIneralität geben belebende<br />
Frische. Feiner Stil! 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2022 Lorchhausen Seligmacher Riesling<br />
trocken<br />
Im Duft rauchig, Limette, gelbes Steinobst, Pfirsich, dazu ein<br />
Anflug Petrol. Im Mund hat der <strong>Wein</strong> einen saftigen Säurezug,<br />
ist geradeaus und saftig, dicht, dabei deutlich mineralisch<br />
fundiert, mit stoffigem, kompaktem Abklang. Lagenriesling<br />
aus einem Guss. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2022 »M« Geisenheim Mönchspfad<br />
Weißburgunder trocken<br />
Der Duft stellt die buttrigen Seiten und eine dezente Holzwürze<br />
in den Vordergrund. Der Gaumen beginnt geschmeidig,<br />
zeigt dann eine reife, mehlige Phenolik, einen festen<br />
Rheingauer Säurenerv und einen saftigen, kompakten Abklang.<br />
13 Vol.-%, DV, €€<br />
94+ 2023 Geisenheim Kläuserweg Riesling<br />
Beerenauslese<br />
Satte, getrocknete Früchte, Dörrobst, getrocknete Aprikose,<br />
roter Pfirsich, kandierte Zitrusfrüchte, dann auch Blütenhonig.<br />
Am Gaumen sehr vife Säure, lebendig, Limonensaft,<br />
auch Honig, Grapefruit, gut integrierte Säure, bleibt frisch<br />
bei allem Druck. 8,5 Vol.-%, DIAM, €€€€<br />
93+ 2023 Geisenheim Mäuerchen Riesling<br />
Auslese<br />
Satter, reichhaltiger Duft nach getrockneten Früchten wie<br />
Aprikose und Dattel, Blütenhonig, dazu kandierte Orange.<br />
Am Gaumen mit belebender, reifer Säure, süße Zitrusfrüchte,<br />
etwas Mangosaft, feine Kräuter, geschmeidig, dicht gewoben,<br />
bleibt frisch. 8,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
462 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER RHEINGAU<br />
<br />
SOLVEIGS<br />
Rheinstraße 7c, 65366 Geisenheim<br />
T: +49 6701 2024183, www.solveigs.info<br />
Kontakt: Jens Heinemeyer<br />
Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />
Hektar: 2 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Jens Heinemeyer ist vielleicht in Skandinavien<br />
bekannter als in <strong>Deutschland</strong>,<br />
denn er berät zahlreiche Betriebe beim<br />
Anlegen von <strong>Wein</strong>bergen und beim Aufbau<br />
von <strong>Wein</strong>gütern. Der Önologe würde auch<br />
hierzulande größere Bekanntheit verdienen,<br />
denn was er aus seinen eigenen, in halber<br />
Wildnis zwischen Assmannshausen und<br />
Lorch gelegenen <strong>Wein</strong>bergen an Spätburgundern<br />
keltert, gehört in die absolute Top-Liga<br />
deutscher Rotweine. 2021 war kein leichtes<br />
Jahr für rote Sorten. Aber schauen Sie sich mal<br />
die Bewertungen an! Davon träumen andere<br />
<strong>Wein</strong>güter in einem Spitzenjahr.<br />
97 2021 »Present« Pinot Noir trocken<br />
Der Pinot-Himmel ist nah! Im Duft floral und harzig. Gelassen<br />
und elegant. Noten von Waldhonig, dunklen Kirschen,<br />
Johannisbeeren, altem Balsamico und Rosenwasser. Am<br />
Gaumen beeindruckt die Balance von Säure, perfekt extrahiertem<br />
Gerbstoff und knallharter Mineralik. Großes Reifepotenzial.<br />
13,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />
96 2019 »Micke« Pinot Noir trocken<br />
Frisches Espressopulver, Wildbret, Preiselbeeren und weißer<br />
Pfeffer. Es wirkt alles sehr harmonisch. Am Gaumen<br />
macht die kräftige Mineralik mächtigen Eindruck. Die etwas<br />
strenge Anlage des <strong>Wein</strong>s ist bereits dabei, sich zu mildern.<br />
Der Nachhall ist schier unendlich. 14 Vol.-%, NK, €€€€<br />
95 2021 »Micke« Pinot Noir trocken<br />
Wunderbare Nase, die an frisch aufgebrühten Roibuschtee<br />
erinnert. Außerdem Szechuanpfeffer, Hagebutte und Hauch<br />
von Sauerkirsche. Am Gaumen: straff, geradlinig. Im positivsten<br />
Sinne wild, mit Tiefe und Komplexität. Die Säure gibt<br />
Schwung und ist mit der intensiven Mineralik ideal ausbalanciert.<br />
13,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />
94 2021 »Steil« Pinot Noir trocken<br />
Rosmarin, Himbeere, helle Schokolade und ein rosiger Duft<br />
finden sich in der Nase zusammen. Auch Erde und Holunderbeeren.<br />
Säure, Gerbstoff, Mineralität passen 1 : 1 zusammen<br />
und vermählen sich zu einer spannenden Gaumenstruktur.<br />
Viel Grip, feine Bitterkeit und eine beachtliche Struktur.<br />
13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
93+ 2021 »Koloss« Frühburgunder trocken<br />
Der Geruch umfasst Aromen von Erdbeerkonfitüre, Mandeln,<br />
Rosinen und reifen Tomaten. Spannend und einzigartig,<br />
fast etwas oxidativ angelegt. Im Gegensatz dazu ist die<br />
Struktur am Gaumen superfrisch und extrem mineralisch<br />
mit viel Extrakt. Dieser Frühburgunder macht sehr viel<br />
Freude. 16 Vol.-%, NK, €€€€<br />
93 2021 »Phyllit« Pinot Noir trocken<br />
Aufregend und tief. Pflaume, Milchschokolade, Schattenmorellen<br />
und Lakritze. Fast schon likörartig. Auf der Zunge<br />
zeigt sich ein Kontrast zur reif anmutenden Nase. Frisch und<br />
leicht, aber doch mit beachtlichem Nachdruck durch den intensiven<br />
Gerbstoff. Herb und erwachsen.<br />
13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
463
WEINGUT JOSEF<br />
SPREITZER<br />
Rheingaustraße 86, 65375 Oestrich-Winkel<br />
T: +49 6723 2625, www.weingut-spreitzer.de<br />
Kontakt: Bernd Spreitzer<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–12 Uhr<br />
und 13.30–18.30 Uhr, Sa 10–16 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 360.000 (80 % weiß, 5 % rot,<br />
5 % Rosé, 5 % süß, 5 % Schaumwein)/35 ha<br />
Seit 1997 führen Bernd und Andreas<br />
Spreitzer das <strong>Wein</strong>gut, dessen Wurzeln<br />
bis zurück ins 17. Jahrhundert reichen.<br />
Die beiden legen großen Wert auf naturnahen<br />
Anbau, gleichzeitig reduzieren sie die<br />
Erntemenge, um die Konzentration zu erhöhen.<br />
Diese Sorgfalt im <strong>Wein</strong>berg in Verbindung<br />
mit den exzellenten Lagen und einer<br />
sehr gekonnten Arbeit im Keller führt Jahr<br />
für Jahr zu großartigen Rieslingen, die voller<br />
Saft, Würze und Mineralität sind. Eine besondere<br />
Empfehlung ist der herrlich trinkige<br />
Kabinett, der viel Genuss bietet und überaus<br />
erschwinglich ist.<br />
94 2023 Hattenheim Wisselbrunnen<br />
Riesling GG<br />
Betörender Duft von weißem Flieder, Orangen, Pfirsich, Aprikosen,<br />
Zitronenzeste, Melisse und getrocknetem Thymian. Im<br />
Mund mit viel Saft, gelbe Steinfrucht, Kräuterwürze, feiner<br />
Säurenerv, Kraft und Eleganz vereint, im Nachhall zitrisch und<br />
salzig, animierend mit schöner Länge. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
94 2023 Mittelheim St. Nikolaus Riesling GG<br />
Komplex im Duft, Orangenschale, reife Quitte, Apfelschale, ätherische<br />
Noten, Minze, Eukalyptus, Melisse, weißer Nougat, gelbes<br />
Curry, Kardamom, Piment. Am Gaumen saftig und vollmundig,<br />
ohne sättigend zu sein, seidiges Tannin, feingliedrige, feste Säure,<br />
Frucht und Würze Hand und Hand, Potenzial. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
98+ 2023 Oestrich Lenchen Eiserberg Riesling<br />
Trockenbeerenauslese<br />
Intensiver Duft nach Bienenwachs, süßer Nektarine und gelbfleischigem<br />
Pfirsich, Trockenfrüchte, im Mund cremig, ölig ansetzend,<br />
dann rollen eine feine Phenolik und eine eindringliche<br />
Säure an, mineralische Dichte, zitrisch im Abklang, kandierte<br />
Früchte, sehr vielschichtig. 6 Vol.-%, NK, €€€€<br />
93+ 2023 Oestrich Lenchen Riesling Auslese<br />
Intensiver Duft nach reifen, würzigen, hellen Früchten, Birnensaft,<br />
getrocknete Aprikose, Pfirsichmarmelade, würzige<br />
Kräuter, etwas Blütenhonig. Am Gaumen mit feiner, reifer<br />
Säure, süße Aprikose, reife Mandarine, dicht, konzentriert,<br />
cremig und lang. 7,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2023 Oestrich Lenchen Riesling Kabinett<br />
Feiner Duft nach reifen gelben Früchten, Pfirsich, Aprikose,<br />
Minze, kandierte Limonenschale, zarte Kräuterwürze, Rosmarin,<br />
fein. Am Gaumen mit einer reifen, lebendigen Säure,<br />
satte, süße Frucht, wieder Pfirsich, süße Orange, griffig und<br />
lang, erwachsen. 8,5 Vol.-%, DV, €€<br />
93+ 2023 Oestrich Rosengarten Riesling GG<br />
92+ 2023 »Alte Reben« Oestrich Klosterberg<br />
Erste Lage trocken<br />
92 2023 »Alte Reben« Winkel<br />
Jesuitengarten Riesling halbtrocken<br />
92 2023 »Alte Reben« Oestrich Doosberg<br />
Riesling trocken<br />
91 2023 »Muschelkalk« Oestrich Riesling<br />
trocken<br />
91 2023 »Buntschiefer« Hallgarten Riesling<br />
trocken<br />
93 2023 »303« Oestrich Lenchen Eiserberg<br />
Riesling Spätlese<br />
464 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER<br />
WEGELER<br />
WEINGÜTER RHEINGAU<br />
GUTSHAUS RHEINGAU<br />
Friedensplatz 9–11, 65375 Oestrich-Winkel<br />
T: +49 6723 99090, www.wegeler.com<br />
Kontakt: Richard Grosche<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Hektar: 45 ha<br />
Die neuen Eigentümer des <strong>Wein</strong>guts um<br />
Ralf Frenzel und das <strong>Wein</strong>gutsteam um<br />
Richard Grosche sowie Michael Burgdorf<br />
schärfen weiter das Profil des alteingesessenen<br />
Oestricher Betriebs. Wie die <strong>Wein</strong>e an Kontur<br />
gewinnen, ist bei den beeindruckenden Großen<br />
Gewächsen ebenso spürbar wie bei den<br />
überaus charmanten Kabinettweinen. Und wird<br />
besonders augenfällig bei der Riesling Trockenbeerenauslese<br />
aus dem Gewann Eiserberg in der<br />
Lage Lenchen: ein beeindruckend dichter und<br />
kompakter <strong>Wein</strong> von mundwässernder Spannung<br />
und tiefer Mineralik. Was soll man an einem<br />
solchen <strong>Wein</strong> noch besser machen können?<br />
96+ 2022 Rüdesheim Berg Schlossberg<br />
Riesling GG<br />
Dezent und dicht im Duft, feine gelbe Steinfrucht und Zitrusfrucht,<br />
gepaart mit Kräuterwürze und Gesteinsnoten, florale<br />
Anklänge. Am Gaumen straff mit Zug, mundwässernde,<br />
geradlinige Säure, dichter, extraktreicher Kern, feine Frucht,<br />
noch sehr jugendlich und mit viel Potenzial.<br />
13 Vol.-%, NK, €€€€<br />
95+ 2022 Geisenheim Rothenberg Riesling GG<br />
Mit viel Würze im Duft, Rauch, Gesteinsmehl, Feuerstein,<br />
Piment, Kümmel, weiße Grapefruit, Zitronenzeste, Salbei,<br />
Melisse. Am Gaumen mit viel Zug, straff und schlank im Bau,<br />
mineralisch salzig, frische Zitrusfrucht, engmaschig und gut<br />
im Extrakt, athletischer Langstreckenläufer.<br />
12,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />
92+ 2023 Rüdesheim Riesling trocken<br />
Vielschichtiger Duft, nasser Stein, etwas Zündholz, dahinter<br />
reife Zitrusfrucht, rote Grapefruit, später feine Kräuter, englische<br />
Minze. Am Gaumen mit lebendiger Säure, sehr viel<br />
Zug und Druck, knackige Zitrusaromen, kristallin, gute<br />
Struktur und Länge. 12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
100 2023 Oestrich Eiserberg Riesling<br />
Trockenbeerenauslese<br />
Im Duft Passionsfrucht, dazu etwas Dattel, feine Botrytis,<br />
pfeffrige Terroirnoten und Eisenkraut, zitrisch. Immer wieder<br />
neue Fruchtserien. Im Mund sehr eindringlich, kompakt,<br />
extrem dicht, mundwässernde Säure, die Viskosität ist von<br />
Stoff abgedeckt, groß. 7 Vol.-%, NK, €€€€<br />
94+ 2023 Geisenheim Rothenberg Riesling<br />
Auslese<br />
Würzige Nase, Blütenhonig, feine Kräuterwürze, etwas Minze,<br />
kandierte Orangenschale, Pfirsichblüte, süße Limonenschale.<br />
Am Gaumen mit frischer Säure, dazu süße, schmelzende<br />
Zitrusfrucht, auch Papaya und Mango, alles mineralisch<br />
grundiert, lang und dicht, endet frisch.<br />
7,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
93+ 2022 »Geheimrat J« Riesling trocken<br />
92 2023 Oestrich Riesling trocken<br />
92 2023 Geisenheim Morschberg Riesling<br />
Kabinett feinherb<br />
91+ 2023 »Rheingau« Riesling feinherb<br />
91 2023 »Loess« Riesling trocken<br />
93+ 2023 Rüdesheim Berg Rottland Riesling<br />
Spätlese<br />
93+ 2023 Rüdesheim Berg Schlossberg<br />
Riesling Kabinett<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
465
WEINGÜTER RHEINGAU<br />
<br />
WEINGUT<br />
ROBERT WEIL<br />
Mühlberg 5, 65399 Kiedrich<br />
T: +49 6123 2308, www.weingut-robert-weil.com<br />
Kontakt: Wilhelm Weil<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8–17.30 Uhr, Sa 10–17 Uhr,<br />
So 11–17 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 650.000 (100 % weiß)/90 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Natürlich müssen wir mit dem<br />
100-Punkte-<strong>Wein</strong> beginnen, gerade<br />
weil wir diese Note nur sehr, sehr<br />
sparsam vergeben. Aber bei der Verkostung<br />
der Riesling-Trockenbeerenauslese aus dem<br />
Kiedricher Gräfenberg waren wir uns alle<br />
schnell einig: Besser geht es nicht! So viel Konzentration,<br />
so viel Dynamik und dennoch ein<br />
so perfektes Spiel – das ist einfach überragend.<br />
Die weiteren edelsüßen <strong>Wein</strong>e überzeugen<br />
auch restlos, genau wie die trocken ausgebauten.<br />
Und das gilt vom griffigen Gutswein<br />
bis zum komplexen Großen Gewächs.<br />
Eine schlicht sensationelle Kollektion.<br />
97 2022 »Monte Vacano« Riesling trocken<br />
Der Duft beginnt hefewürzig und eher verschlossen, mineralisch<br />
geprägt. Am Gaumen satt, fest, in sich ruhend, eine<br />
sehr kontrollierte Form der Wucht, reife Säure, stark mineralische<br />
Prägung, gekonnte Phenolik, kompakt, konzentriert,<br />
hat großes Potenzial. 13 Vol.-%, NK, €€€€<br />
94+ 2023 Kiedrich Gräfenberg Riesling GG<br />
Frisch und floral beginnend im einladenden Duft, Maiglöckchen,<br />
Veilchen, frische Zitronen, Aprikosen, weißer Pfirsich,<br />
Mirabellen, feine Würze und Vanille. Am Gaumen mineralisch<br />
getönt mit saftiger frischer Frucht, feinem Säurezug<br />
und schöner Länge, Potenzial. 12,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />
92 2023 Kiedrich Riesling trocken<br />
Pikanter Duft nach frischen Zitrusfrüchten, Limone, Zitronenabrieb,<br />
dahinter eine ausgeprägte Mineralik, heißer<br />
Stein, etwas Flint. Am Gaumen mit einer lebendigen, griffigen<br />
Säure, von der Mineralik geprägt, zupackend, gute Struktur,<br />
endet lang und frisch. 12 Vol.-%, DV, €€€<br />
100 2023 Kiedrich Gräfenberg Riesling<br />
Trockenbeerenauslese<br />
Duft nach Dattel und getrockneter Aprikose, dazu Dörrbirne,<br />
aber auch Kamille und rauchiger Schiefer. Im Mund konzentriert,<br />
dicht, extrem stringent, vibrierend, luzide Säure, Spiel<br />
und Konzentration. Sehr klar, sehr stilsicher, ungemein subtil<br />
bei aller Kraft. 8 Vol.-%, NK, €€€€<br />
98+ 2023 Kiedrich Turmberg Riesling<br />
Trockenbeerenauslese<br />
Sattes, dunkles Gelb. Duft nach konzentrierten getrockneten<br />
Früchten, kandierte Limone, Waldhonig, Bratapfel. Am<br />
Gaumen mit intensiver Säure, Frische, Süße und Druck auf<br />
ganz hohem Niveau, karamellisierte Zitrusfrucht, zartes<br />
Salzkaramell, sehr dicht, mineralisch grundiert und lang.<br />
8 Vol.-%, NK, €€€€<br />
94 2023 Kiedrich Turmberg Riesling Erste<br />
Lage trocken<br />
93 2023 Kiedrich Klosterberg Riesling Erste<br />
Lage trocken<br />
91+ 2023 Riesling trocken<br />
97 2023 Kiedrich Gräfenberg Riesling<br />
Beerenauslese<br />
96+ 2023 Kiedrich Turmberg Riesling<br />
Beerenauslese<br />
96 2023 Kiedrich Gräfenberg Riesling<br />
Auslese<br />
94 2023 Kiedrich Gräfenberg Riesling<br />
Spätlese<br />
466 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER HESSISCHE BERGSTRASSE<br />
<br />
GRIESEL &<br />
COMPAGNIE<br />
Grieselstaße 34, 64625 Bensheim<br />
T: +49 6251 8696890, www.griesel-sekt.de<br />
Kontakt: Niko Brandner<br />
Ab-Hof-Verkauf: Do und Fr 15–18 Uhr; Sa 10–14 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 106.700 (100 % Schaumwein)/15 ha<br />
Das Bensheimer Sekthaus existiert gerade<br />
einmal zehn Jahre, doch in dieser<br />
Zeit hat es sich bereits einen hervorragenden<br />
Ruf für geschliffene Sekte erarbeitet,<br />
die Nerv und Mineralität betonen.<br />
Nach einer Dekade Aufbauarbeit scheint<br />
nun die nächste Raketenstufe zu zünden: In<br />
den Kellern liegen jetzt Réserveweine, die die<br />
Komplexität der ohne Jahrgang erzeugten<br />
Sekte steigern können. Und die ersten Lagensekte<br />
kommen nach und nach in ein degorgierfähiges<br />
Alter. Was wir von den Granit-<br />
Terroirs in Auerbach verkosten konnten, ist<br />
spektakulär!<br />
97 2019 Auerbach Höllberg Pinot Blanc<br />
Zero Dosage<br />
Nuancenreich im Duft, hefig, nussig, Noten von Heu und weißem<br />
Sesam. Im Mund legt sich ein ultrafeines, seidiges<br />
Mousseux an den Gaumen, taktil-mineralisch unterfüttert,<br />
das Staffelholz der Intensität an Stoff und reife Säure weiterreichend.<br />
Immense Länge. Und eine völlig in sich ruhende<br />
natürliche Balance. 12,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />
96 2018 Auerbach Fürstenlager Pinot Noir<br />
Zero Dosage<br />
Im Duft findet man Spontangärungswürze und feine Ausbaunoten,<br />
auch hefige Töne. Im Mund zeigt sich ein aromatisch<br />
noch komplett unentfalteter, im Extrakt dichter, im<br />
Mousseux sehr fein angelegter <strong>Wein</strong> von großer Nachhaltigkeit.<br />
Holzfasseinfluss und Jahrgang geben eine zusätzliche<br />
Dimension an Geschmeidigkeit. 12,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />
96 2019 Auerbach Höllberg Pinot Noir<br />
Zero Dosage<br />
Kleine rote Beeren, geriebener Apfel, pfeffrige, rauchig-mineralische<br />
Noten, ein pures Pinotduftbild mit einem Anflug<br />
von Reifewürze. Im Mund hat der <strong>Wein</strong> zunächst eine gewisse<br />
Weite und viel Kraft, dann kommt eine enorme Salzigkeit<br />
auf, das Mousseux gibt Pep und Frische, die Säure wirkt nahtlos<br />
mit dem Körper verschmolzen, zuletzt bleibt das Salz.<br />
12,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />
95+ 2019 Auerbach Fürstenlager<br />
Pinot Blanc Zero Dosage<br />
Geriebener Apfel und brenzlig-mineralische, auch jodige Aromen.<br />
Dazu Aromen von Heu und Hefe. Der Gaumen zeigt sich<br />
frisch, von feinem Mousseux getragen, sehr spannungsvoll,<br />
packend. Im kompakten Abklang verdichten sich eine feste<br />
Säure und stoffige Komponenten. 12,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />
93 2021 »Tradition« Blanc de Noirs brut<br />
PN/PM<br />
Degorgiert 03/24. Leicht zitrisch, Cranbeery, ein Hauch Balsamik.<br />
Tolle Saftigkeit im Mund, ganz homogen und lange<br />
den Gaumen entlang ziehend, das vergleichsweise milde<br />
Mousseux untermalt nur, ohne den Fluss zu unterbrechen.<br />
Im Abklang zeigen sich taktil-mineralische Töne und die<br />
sehr elegante Säure gibt Länge. 12 Vol.-%, NK, €€<br />
95 2020 »Prestige« Pinot Noir brut nature<br />
94+ 2019 »Grande Cuvée Dosage Zero«<br />
PN/CH/WB/PM<br />
94 2020 Chardonnay brut nature<br />
93 2020 »Prestige« Pinot Blanc brut nature<br />
92+ 2020 »Prestige« Riesling extra brut<br />
92+ 2021 »Tradition« Blanc de Blancs brut<br />
WB/CH<br />
94 2020 »Prestige« Rosé extra brut<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
467
WEINGUT<br />
SCHLOSS<br />
SCHÖNBERG<br />
Zwischen den Bächen 23–25, 64625 Bensheim<br />
T: +49 151 21239484, www.schloss-schoenberg.com<br />
Kontakt: Julien Meissner<br />
Ab-Hof-Verkauf: Do und Fr 13.30–18 Uhr<br />
Hektar: 15 ha<br />
Schon im schwierigen Rotweinjahr 2021<br />
bildeten die Spätburgunder vom <strong>Wein</strong>gut<br />
Schloss Schönberg eine Klasse für<br />
sich, aus dem Jahrgang 2022 kommen nun<br />
Pinot Noirs, die für viel Freude am Verkostungstisch<br />
sorgten: Was schon der Spätburgunder<br />
»vom Granit« – unser <strong>Falstaff</strong>-Tipp –<br />
an Mineralik, Eleganz und feiner Kirschfrucht<br />
mitbringt, ist aller Ehren wert. Die beiden Lagenweine<br />
treiben die Qualität auf die Spitze,<br />
sie sind noch dichter im Extrakt, tiefer und<br />
präziser im Ausdruck. Auch die Rieslinge müssen<br />
sich nicht verstecken. Wir trauen Schloss<br />
Schönberg noch einiges zu!<br />
93 2022 Bensheim Im Langen Jakob Riesling<br />
trocken<br />
Substanzreicher Duft mit Pfirsich und Aprikose, feine Würze,<br />
kräuterig, auch etwas Blütenhonig. Straff, fest gebaut am<br />
Gaumen, die phenolische Struktur wirkt wie eine Leitplanke,<br />
die die Richtung vorgibt, trocken, nie zu karg, mineralisch<br />
codiert, kann weiter zulegen. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
92 2023 »vom Granit« Riesling trocken<br />
Frischer, von zitrischen Noten bestimmter Duft, Limettenschale,<br />
gelbe Zitrone, flankiert von Mirabelle und Aprikose.<br />
Die Mineralik des Granitbodens schafft Spannung und Energie,<br />
straffe Struktur, präzise, eingewobene Säure, feine phenolische<br />
Pixel, salin. 12 Vol.-%, DV, €€<br />
94+ 2022 Auerbach Fürstenlager<br />
Spätburgunder trocken<br />
Reduktiv, rauchig, feine Holzwürze, Waldhimbeere, frisches<br />
Lorbeerblatt, Heidelbeere, Szechuanpfeffer, Kolanuss, Laub.<br />
Kräftiges und kraftvolles Format, das bestens ausgefüllt<br />
wird mit dichtmaschig verwobenem Extrakt, feinkörniges<br />
Tannin in guter Menge, mineralisch, lang.<br />
13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
93+ 2022 »vom Ranker« Spätburgunder<br />
trocken<br />
Kühler Rauch in der Nase, Kirschkern, rote und dunkle Kirsche,<br />
Johannisbeeren, Pfeffer, mineralisch-steinige Noten.<br />
Kompaktes Format am Gaumen, druckvoll in der Entfaltung,<br />
gute Extraktdichte und Komplexität, saftig, Kirsche, Johannisbeere,<br />
mineralisch grundiert, lang. 13 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
93 2022 »vom Granit« Spätburgunder<br />
trocken<br />
Floral und pfeffrig im ersten Duft, Veilchen, Rosenblätter,<br />
rote Kirsche, feine Holzwürze, etwas Lakritze. Fokussiert am<br />
Gaumen mit Frische und Spannung, die von der präzisen<br />
Säure und den saftigen, feinkörnigen Tanninen ausgeht, klare<br />
Kirschfrucht, Mineralik. Elegant. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
92 2022 »vom Löss« Spätburgunder trocken<br />
Feiner, kühler Rauch, etwas Neuholz, Waldbeeren, Himbeere,<br />
auch Erdbeeren, Johannisbeere, Kirsche, Tinte. Im Mund<br />
sehr klar mit schöner, saftiger roter Frucht, druckvolle Eleganz,<br />
tragende Säure, auf den Punkt extrahierte Gerbstoffe,<br />
elegant, etwas Schlehe in Finale. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />
468 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER HESSISCHE BERGSTRASSE<br />
<br />
DOMÄNE<br />
BERGSTRASSE<br />
HESSISCHE STAATSWEINGÜTER<br />
Kloster Eberbach, 64646 Heppenheim<br />
T: +49 6252 126269, www.kloster-eberbach.de<br />
Kontakt: Volker Hörr<br />
Ab-Hof-Verkauf: Vinothek Domäne Bergstraße im Rebmuttergarten:<br />
Mo bis Fr 10–19 Uhr, Sa und So April bis<br />
Oktober 10–19 Uhr, November bis März 10–16 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 180.000/35 ha<br />
Eigentlich rechnet man damit, dass der<br />
Riesling zarter und leichter daherkommt<br />
als die weißen Burgundersorten,<br />
aber bei der Domäne Bergstraße ist in diesem<br />
Jahr das Gegenteil der Fall. Weiß-, Grauburgunder<br />
und Chardonnay sind bis hinauf<br />
zur Ersten Lage sehr schlank gehalten. Centgericht<br />
und Steinkopf als Monopollagen haben<br />
ihre Erstklassigkeit in früheren Zeiten<br />
durchaus unter Beweis gestellt. Daher sind<br />
wir optimistisch, dass die Domäne Bergstraße,<br />
die momentan zu konstatierende qualitative<br />
Lücke zum Schwestergut im Rheingau<br />
nach und nach wird schließen können.<br />
92 2022 Heppenheim Im Landberg<br />
Grauburgunder GG<br />
Der Duft beginnt leicht hefewürzig und changiert dann in<br />
Noten von Heu und Wiesenkräutern. Lavendel, Kamille. Der<br />
Gaumen hat zwei Pole: eine leichte Phenolik und eine Süße,<br />
die dem Sortentyp im Abgang Beerigkeit und etwas Fülle<br />
gibt. 13,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
91+ 2023 »Crescentia« Heppenheim<br />
Steinkopf Riesling Erste Lage trocken<br />
Vom Naseneindruck her überraschenderweise der reifste<br />
der Bergsträßer <strong>Wein</strong>e. Anis, Pfirsichhaut, Angelikastängel,<br />
lässt durchaus Kraft erahnen. Am Gaumen rund, saftig und<br />
reif, wobei ein wenig Rieslingphenolik den entsprechenden<br />
Widerstand bietet. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2023 »Crescentia« Heppenheim<br />
Centgericht Weißburgunder Erste Lage<br />
trocken<br />
Aus dem Centgericht, der Monopollage mit langer Tradition,<br />
stammt der Weißburgunder mit dem dezenten Nasenbild.<br />
Mandel, Knollensellerie, sehr distinguiert. Im Mund durchaus<br />
saftig, aber feine Aromatik. Akazienblüte, weißer Pfirsich,<br />
leichtgewichtig. 11,5 Vol.-%, DV, €€<br />
90+ 2023 »Crescentia« Heppenheim<br />
Centgericht Grauburgunder Erste Lage<br />
trocken<br />
Äußerst dezent für einen Grauburgunder präsentiert sich<br />
die »Crescentia« in der Nase. Am Gaumen ist das sehr gekonnt<br />
vinifiziert, leicht in Alkohol und Trinkfluss, grüne Kanten,<br />
lässt dadurch vielleicht ein wenig den Rebsortencharakter<br />
vermissen. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
89 2023 Domäne Bergstraße<br />
Weißburgunder trocken<br />
Viel Apfeliges von Schale bis Fruchtfleisch liefert der Guts-<br />
Weißburgunder in der Nase, dazu leicht Anis und zarte<br />
Baumblüte. Am Gaumen mit durchaus Fülle trotz niedrigem<br />
Alkohol, Birne, ausgewogene Säure, ein sehr klassischer<br />
Sortenvertreter. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
89 2023 Domäne Bergstraße Chardonnay<br />
trocken<br />
Apfel, Lindenblüte, ein wenig Anis und Lakritze, insgesamt<br />
eher floral und leicht in der Nase wirkend. Am Gaumen gibt<br />
es einen spannenden Säurezug, der <strong>Wein</strong> bleibt schlank und<br />
apfelbetont mit grünlichen Kanten – für die Terrasse im<br />
Sommer. 11,5 Vol.-%, DV, €<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
469
Pettenthal und Rothenberg im Roten Hang<br />
zwischen Nierstein und Nackenheim am Rhein
RHEIN<br />
HES<br />
SEN<br />
WEINWUNDERLAND DER<br />
VIELEN MÖGLICHKEITEN<br />
Foto: © WSNA
REGIO-PORTRÄT RHEINHESSEN<br />
Siefersheimer Höllberg<br />
EINE SCHWEIZ VOM FEINSTEN<br />
Die Rheinhessische Schweiz ist unbekannt und entdeckenswert.<br />
Neben Riesling ist hier der Silvaner ein stiller Star – der sich immer mehr Gehör verschafft.<br />
TEXT MATTHIAS NESKE<br />
Die Schweiz gilt überall auf der<br />
Welt als Idealtyp eines Gebirgslandes.<br />
Felsige Berge, grüne Almen,<br />
Ausblicke, die weit ins Land reichen.<br />
Weil das so ist, müssen die Eidgenossen<br />
leider damit leben, kein ausschließliches<br />
Verwendungsrecht auf den<br />
Namen »Schweiz« zu besitzen. Jedes<br />
Völkchen möchte seine eigene Schweiz<br />
haben, selbst wenn sie nur über annähernde<br />
Ähnlichkeiten zum Original verfügt.<br />
Die Sächsische Schweiz besitzt<br />
Felstürme, die Fränkische Schweiz romantische<br />
Bachtäler und die Holsteinische<br />
Schweiz immerhin viel Grün und<br />
schöne Seen. Nun also die Rheinhessische<br />
Schweiz, vielleicht die kleinste und auch<br />
unbekannteste Schweiz der Welt.<br />
Daniel Wagner vom <strong>Wein</strong>gut Wagner-<br />
Stempel in Siefersheim springt aus seinem<br />
Geländewagen und eilt das verbuschte<br />
Gelände herab. Was er hier sucht? »Haifischzähne!<br />
Als Kinder haben wir hier oft<br />
welche gefunden. Ich glaube, zu Hause<br />
steht noch eine ganze Kiste davon.« Nun<br />
sind Haifischzähne ja nicht unbedingt typisch<br />
für die Schweiz. »Für unsere<br />
schon«, grinst Wagner und berichtet von<br />
der weit zurückliegenden Geschichte dieses<br />
Landstrichs. Drei Epochen der Erdgeschichte<br />
waren entscheidend an der Prägung<br />
beteiligt. Vor 280 Millionen Jahren,<br />
zur Zeit des Oberrotliegenden, wölbte<br />
sich der Boden über vulkanischen Magmakammern.<br />
Später durch Erosion freigelegt,<br />
bilden diese Kegel verhinderter<br />
Vulkane die Kuppen der Rheinhessischen<br />
Schweiz. Auf Porphyr (oder fachsprachlich<br />
korrekt: Rhyolith) entstehen wie in<br />
der vom VDP als Große Lage klassifizier-<br />
Fotos: Rheinhessenwein e. V., Fotograf Torsten Silz, <strong>Wein</strong>gut Wagner-Stempel, <strong>Wein</strong>gut Seyberth<br />
472 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
REGIO-PORTRÄT RHEINHESSEN<br />
ten Heerkretz feste, mineralisch geprägte<br />
Rieslinge.<br />
Vor rund 30 Millionen Jahren, im Tertiär,<br />
dem zweiten prägenden Erdzeitalter, lag<br />
Rheinhessen dann unter dem Meeresspiegel<br />
– zumindest der allergrößte Teil. Als der<br />
Meeresspiegel wieder sank, blieben Austernbänke,<br />
Sandstrand und Haifischzähne<br />
übrig. All diese Überbleibsel kann man heute<br />
noch auf dem sogenannten Küstenweg<br />
rund um die Siefersheimer Erhebungen<br />
Höllberg und Horn erkunden. Und noch<br />
ein zweiter Wanderweg führt durch das Gebiet:<br />
die Hiwwelroute. Die unter Naturschutz<br />
stehenden Heidegebiete befinden<br />
sich ganz oben auf den Kuppen, der Blick<br />
reicht vom Rüdesheimer Berg im Norden<br />
bis weit in die Pfalz hinein.<br />
»Das ist für mich auch das Besondere an<br />
der Rheinhessischen Schweiz«, sagt<br />
Andreas Seyberth, Demeter-Winzer aus Siefersheim.<br />
»Viel Naturschutzgebiet, also<br />
nicht nur <strong>Wein</strong>, sondern auch Gehölze, Gräser,<br />
Wald, Bäume, das gehört alles dazu.«<br />
Die Seyberths tragen dem nicht nur mit ihrer<br />
Wirtschaftsweise Rechnung, sondern<br />
haben oberhalb des Steilstücks der Heerkretz<br />
auch das »Lavendeleck« eingerichtet,<br />
Daniel Wagner<br />
<strong>Wein</strong>gut Wagner-Stempel, Siefersheim<br />
einen mit Lavendel bestandenen Rast- und<br />
Aussichtsplatz neben den alten Silvanerreben.<br />
»Bei uns im <strong>Wein</strong>gut ist Silvaner die<br />
wichtigste Rebsorte«, stellt Seyberth fest,<br />
»aber ich zitiere mal jemanden aus der Gegend:<br />
‚Silvaner kannst du überall pflanzen,<br />
und du bekommst jedes Jahr die Fässer<br />
voll.‘ Wenn man mit einer solchen Einstellung<br />
herangeht, kann das natürlich nichts<br />
werden. Man muss die alten Anlagen weiter<br />
Andreas und Alexandra Seyberth,<br />
<strong>Wein</strong>gut Seyberth, Siefersheim<br />
473
REGIO-PORTRÄT RHEINHESSEN<br />
WEINBAUGEBIET RHEINHESSEN<br />
Anbaufläche ca. 26.500 Hektar<br />
Aufteilung 414 Einzellagen<br />
Wichtigste Rebsorten<br />
Riesling, Silvaner, Weißburgunder,<br />
Spätburgunder<br />
Verband<br />
Rheinhessenwein e. V.<br />
Otto-Lilienthal-Straße 4<br />
55232 Alzey<br />
www.rheinhessenwein.de<br />
Bingen<br />
1<br />
Nahe<br />
Siefersheim<br />
4<br />
2<br />
3<br />
Ingelheim<br />
Appenheim<br />
Gau-Bickelheim<br />
Rhein<br />
hessische<br />
Schweiz<br />
Arnsheim<br />
MAINZ<br />
Selz<br />
Nackenheim<br />
7<br />
5<br />
Nierstein<br />
Rhein<br />
6<br />
Flonheim<br />
Alzey<br />
8, 9<br />
<strong>Wein</strong>bau<br />
Stg.: Steigung<br />
Hm.: Höhenmeter<br />
Mölsheim<br />
12<br />
10, 11<br />
Westhofen<br />
13<br />
Flörsheim-Dalsheim<br />
Worms<br />
PRIVILEGIERTE WEINLAGEN<br />
1 Bingen Scharlachberg<br />
25 ha, 110–200 Hm., 0–60 % Stg., Schieferverwitterungsböden<br />
mit signifikantem Eisenoxidanteil<br />
2 Appenheim Hundertgulden<br />
26,3 ha, 160–235 Hm., 20–38 % Stg., tertiärer Kalkstein mit<br />
Kalkmergel- und Tonmergel-Auflage<br />
3 Ingelheim Pares<br />
10 ha, 127–185 Hm., 0–20 % Stg., Kalkstein<br />
4 Siefersheim Heerkretz<br />
56 ha, 160–280 Hm., 20–80 % Stg., Rhyolith<br />
5 Nackenheim Rothenberg<br />
16 ha, 80–140 Hm., 0–75 % Stg., roter Tonschiefer<br />
6 Nierstein Pettenthal<br />
31 ha, 50–170 Hm., 0–70 % Stg., roter Tonschiefer,<br />
Sandstein, Lehm und Ton<br />
7 Nierstein Hipping<br />
23 ha, 80–170 Hm., 30–60 % Stg., roter Schiefer<br />
8 Westhofen Morstein<br />
144 ha, 140–280 Hm., 0–20 % Stg., Kalkstein, Tonmergel<br />
9 Westhofen Brunnenhäuschen<br />
31 ha, 180–240 Hm., Tonmergel, Kalkstein, hoher Eisenanteil<br />
10 Flörsheim-Dalsheim Bürgel<br />
84 ha, 150–260 Hm., 20–35 % Stg., Muschelkalk<br />
11 Flörsheim-Dalsheim Hubacker<br />
35 ha, 190–220 Hm., 25–30 % Stg., skelettreicher Löss,<br />
Tonmergel, Kalksteinfels, sandiger Lehm<br />
12 Mölsheim Zellerweg am Schwarzen Herrgott<br />
56 ha, 100–275 Hm., 0–50 % Stg., Kalkstein<br />
13 Worms Liebfrauenstift-Kirchenstück<br />
13 ha, 95–100 Hm., kiesiger Lehm<br />
474 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
REGIO-PORTRÄT RHEINHESSEN<br />
Siefersheimer Heerkretz,<br />
priviligierte <strong>Wein</strong>lage in der Rheinhessischen Schweiz<br />
Fotos: Rheinhessenwein e. V., Fotograf Torsten Silz, <strong>Wein</strong>gut Gebert<br />
pflegen und nicht auf Ertrag gehen, sondern<br />
auf kleinbeerige, aromatische Trauben.«<br />
Das sieht offenbar auch jemand so, dessen<br />
<strong>Wein</strong>gut gar nicht in der Rheinhessischen<br />
Schweiz liegt. Klaus Peter Keller<br />
aus Flörsheim-Dalsheim hat sich wahrhaft<br />
exklusives Rebland gesichert, ganz<br />
oben auf dem Plateau der Burgruine von<br />
Neu-Bamberg. Hier entsteht in geringen<br />
Mengen der Sylvaner Austernfels. »Oben<br />
Rhyolith, darunter die Austernbänke,<br />
dazu die exponierte Lage – also die<br />
Rheinhessische Schweiz ist schon eine extrem<br />
spannende Ecke«, so sein Verdikt.<br />
Daniel Wagner ist inzwischen auch bei<br />
seinem Silvaner angekommen. Siefersheimer<br />
Horn heißt die Lage, die sich sozusagen<br />
auf der Rückseite der Heerkretz befindet.<br />
»Silvaner funktioniert bei uns<br />
wirklich gut«, sagt er, »auf den nordöstlich<br />
ausgerichteten Hängen behält er immer<br />
genügend Säure. Vom Verkauf her ist<br />
es manchmal wirklich mühsam, aber ich<br />
bin absoluter Fan. Ein toller Essensbegleiter,<br />
nie aufgeregt, nie laut von der<br />
Frucht.« Deshalb hat Wagner hier oben<br />
auch eine Neuanlage bestockt. Klone aus<br />
den eigenen alten Anlagen, ertragsschwache<br />
Würzburger, angelegt im Kordonschnitt.<br />
»Die Luckerts sind für mich da<br />
ein Vorbild, die haben alles auf Kordon<br />
stehen. Die basalen Augen sind weniger<br />
fruchtbar, das ergibt lockerbeerige Trauben.<br />
Wunderbar.«<br />
Durchaus herausfordernd war hingegen<br />
der Witterungsverlauf des Jahrgangs<br />
2023, der jetzt in den Regalen steht. Aus-<br />
Jan Jansen und Paul Krahl im Heerkretz<br />
<strong>Wein</strong>gut Gebert, Stiefersheim<br />
475
REGIO-PORTRÄT RHEINHESSEN<br />
Lotte Pfeffer-Müller und Hans Müller<br />
<strong>Wein</strong>gut Brüder Dr. Becker, Ludwigshöhe<br />
gerechnet zur Reifephase in der zweiten<br />
Juliwoche kam der große Regen und dauerte<br />
teilweise bis Ende August an. Wer im<br />
<strong>Wein</strong>berg extrem selektierte, konnte dennoch<br />
angenehm leichte und elegante <strong>Wein</strong>e<br />
keltern. Fragt man in Winzerkreisen herum,<br />
kommen gerade zu später reifenden<br />
Rebsorten Aussagen wie »das ganze Leseteam<br />
war happy«, »wie im Bilderbuch«<br />
und »spannende Aromatik«. Apropos<br />
spannend, unsere Verkostungen ließen uns<br />
auch dieses Jahr wieder viel Spannendes<br />
entdecken: in der Rheinhessischen Schweiz<br />
etwa die fein gereifte Riesling Réserve<br />
Heerkretz aus dem <strong>Wein</strong>gut Achenbach –<br />
Jahrgang 2019! In Ingelheim hieven die<br />
jungen Gebrüder Baum-Barth das gleichnamige<br />
<strong>Wein</strong>gut mit großartigen Spätburgundern<br />
auf jetzt drei Sterne. Auch bei<br />
GUTGALLÉ in Flonheim schlägt die neue<br />
Generation voll ein. 92 Punkte gibt es für<br />
den Riesling von Johannes und 93 Punkte<br />
für den Silvaner von Jonathan. Und wer<br />
von individuellen Silvanern noch nicht genug<br />
hat: Jens Windisch (Werther-Windisch)<br />
holt einen aus der Lage Harxheimer<br />
Lieth, Lotte Pfeffer-Müller und Hans Müller<br />
(Brüder Dr. Becker) vom Ludwigshöher<br />
Teufelskopf.<br />
Rheinhessen bleibt also weiterhin das<br />
<strong>Wein</strong>wunderland der vielen Möglichkeiten.<br />
Und die Rheinhessische Schweiz ist<br />
mehr als einen Tagesausflug wert.<br />
Weitere Infos über den Autor finden Sie im Kapitel<br />
»Verkostungsteam« auf S. 16.<br />
Der Ajaxturm in der Lage Heerkretz<br />
steht auch im Ortswappen von<br />
Siefersheim – über einer Traube<br />
Fotos: <strong>Wein</strong>gut Brüder Dr. Becker, Rheinhessenwein e. V., Fotograf Dominik Ketz<br />
476 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER RHEINHESSEN<br />
WEINGUT<br />
ACHENBACH<br />
MEIN BIOWEINGUT<br />
Kirchgasse 1, 55599 Wonsheim<br />
T: +49 6703 707, www.weingut-achenbach.de<br />
Kontakt: Familie Achenbach<br />
Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />
Hektar: 23 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Neues Logo, neues Glück, ist man versucht<br />
zu sagen – wobei das mit dem<br />
neuen Glück nicht ganz stimmt. Denn<br />
die biologisch erzeugten <strong>Wein</strong>e von Kellermeister<br />
Frank Achenbach sind konstant gut und das<br />
neue Design soll einfach die Herkunft der <strong>Wein</strong>e<br />
illustrieren. Beispielsweise die vulkanische Aktivität<br />
der Region vor etwa 290 Millionen Jahren,<br />
die zu den steinigen Steillagen geführt hat, während<br />
der majestätische Wal das Urmeer symbolisiert,<br />
das vor 30 Millionen Jahren die heutigen<br />
<strong>Wein</strong>lagen bedeckte. Abseits aller Optik: Die<br />
mineralisch geprägten <strong>Wein</strong>e überzeugen durchweg<br />
und bieten richtig viel Genuss fürs Geld.<br />
94+ 2019 »Reserve« Siefersheim Heerkretz<br />
Riesling trocken<br />
Markant gelbgoldener Farbton. In der Nase schön ausgeprägter,<br />
kühl duftender Petrolton, auch Grafit und weißer<br />
Pfeffer, dazu Muskatblüte und Orangeat. Am Gaumen sehr<br />
geradlinig, straff, gebündelt, konzentriert mit sehr viel<br />
Druck, mineralisch grundiert, langer Nachhall.<br />
12,5 Vol.-%, DV<br />
93+ 2023 »Vulkangestein« Riesling trocken<br />
Markant ausdrucksvolle Nase nach Rauch und Vulkan, der<br />
Lavastrom lässt grüßen! Am Gaumen eine elegant mineralische<br />
Note mit feiner Salzigkeit, das Säurespiel ist ungemein<br />
saftig, der <strong>Wein</strong> ist herrlich fein gewoben, dicht und trinkig,<br />
entwickelt zugleich großen Zug. 12,5 Vol.-%, DV<br />
93+ 2023 Siefersheim Heerkretz Riesling<br />
trocken<br />
Auffallend schöne Viskosität, eleganter Duft, Flintstein und<br />
Rauch, Kieselstein bei Regen, Feuer und frischer Holzschnitt.<br />
Am Gaumen eine herrlich knackige und animierende<br />
Säure, saftige Pomeranze, Salzzitrone, toller Speisenbegleiter<br />
mit gutem Potenzial. 12,5 Vol.-%, DV<br />
91+ 2023 »Turm« Riesling feinherb<br />
Zarte feingliedrige Nase, Duft nach weißen Blüten und kandierter<br />
Zitronenschale, am Gaumen elegante Saftigkeit mit<br />
gut eingebundener Säure und sehr animierender, restsüßer<br />
Spritzigkeit, große, saftige Trinkigkeit mit viel Zug, feinherbe<br />
Noten im Nachhall. 11,5 Vol.-%, DV<br />
91+ 2023 Wonsheim Hölle Riesling trocken<br />
Feinduftig, Noten nach zarten weißen Blüten, frischem Heu,<br />
wilden Veilchen und Kumquats. Am Gaumen weich und animierend,<br />
saftiger Trinkfluss mit ansprechender Säure. Auch<br />
hier etwas Rauch und leichte Salzigkeit, vollmundiger, charaktervoller<br />
Nachhall. 12,5 Vol.-%, DV<br />
91+ 2023 Riesling trocken<br />
Grüngold funkelnde Reflexe im Glas, Duft nach weißen Blüten<br />
und saftigen Stachelbeeren, dazu zarte Zitrusfrucht. Am<br />
Gaumen eine spritzige Frische, sehr trinkiges Säurespiel,<br />
Aromen von Limettenabrieb und feinen Kräutern, guter Zug,<br />
schöner, leicht salziger Nachhall. 12,5 Vol.-%, DV<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
477
ADAMS<br />
WEIN<br />
Altegasse 28, 55218 Ingelheim am Rhein<br />
T: +49 6132 790800, www.adamswein.de<br />
Kontakt: Simone Adams<br />
Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />
Flaschen/Hektar: 45.000 (30 % weiß, 60 % rot,<br />
10 % Rosé)/10 ha<br />
Anbauweise: Biodynamisch<br />
Den bequemen Weg ist Simone Adams,<br />
die ursprünglich gar nicht geplant<br />
hatte Winzerin zu werden, noch nie<br />
gegangen. Dass sie vieles hinterfragt, was in<br />
der Branche als Selbstverständlichkeit gilt,<br />
macht auch die Charakterstärke und Eigenständigkeit<br />
ihrer <strong>Wein</strong>e aus. Alle Lagen-Spätburgunder<br />
vergären mit Stiel und Stängel, was<br />
ihnen anfangs Griffigkeit und auch manchmal<br />
eine gewisse Rappigkeit verleiht, die aber immer<br />
ein Versprechen auf Entwicklung und die<br />
Zukunft ist. Starke Kollektion, schon der Ingelheimer<br />
Spätburgunder – unser Tipp – ist<br />
eine Wucht!<br />
94+ 2022 Ingelheim Lohpfad Chardonnay<br />
trocken<br />
Kalter Rauch, flintig, Melone, Birne, getrocknete Limettenschale,<br />
Mirabelle, leicht gerösteter Sesam, Popcorn. Straffer<br />
Bau am Gaumen, eng verwobene Struktur, kühle Säureader,<br />
der Extrakt ist dicht, ohne anstrengend zu wirken, die<br />
Mineralik gibt die Richtung vor. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2022 Ingelheim Weissburgunder trocken<br />
Feines Karamell im Duft, Reneklode, Mirabelle, Quitte, etwas<br />
Malz, kühler Rauch, getrocknete Wiesenkräuter, Heu.<br />
Hat am Gaumen in seinem Segment einiges zu bieten: saftig,<br />
würzig mit genügend Zug und Spannung, die cremige Kalkmineralik<br />
ist der Kompass am Gaumen. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />
95+ 2021 Ingelheim Pares Spätburgunder<br />
trocken<br />
Hefe, Würze, Kirsche, Zwetschge, Nelke, Fichtennadeln,<br />
Waldboden. Der Pares will am Gaumen decodiert werden,<br />
die Lässigkeit, die in mineralische Energie umschlägt, flankiert<br />
von leicht rappigen Tanninen, braucht ihre Momente.<br />
Aktive Säure, auf den Punkt vinifiziert. 12,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />
94 2021 Ingelheim Horn Spätburgunder<br />
trocken<br />
Kirschig im Duft, feiner, kühler Rauch, Lorbeerblatt, Malventee,<br />
erdige Noten, Waldboden, Johannisbeere, Zwetschge.<br />
Entfaltet am Gaumen auf subtile und elegante Art eine<br />
Dichte und Mineralik, die Langlebigkeit garantiert, der Gerbstoff<br />
ist präsent und hat Vermögen. 12,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />
93 2021 Ingelheim Heerweg Spätburgunder<br />
trocken<br />
Würziger Duft, feiner Rauch, Veilchen, Malvenblüten, Hagebutte,<br />
rote Kirsche, Himbeere, getrocknete Kräuter. Am Gaumen<br />
mit einer festen Struktur, Charakter und einer dezenten<br />
Ruppigkeit der Tannine, die für Entwicklung stehen. Mineralisch,<br />
würzig, pfeffrig. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2021 Ingelheim Spätburgunder trocken<br />
Veilchen in der Nase, Granatapfel, getrocknete Rosenblätter,<br />
Himbeere, getrocknete Himbeere, erdige Noten. Zieht<br />
am Gaumen auf mit einer angenehm erdig-würzigen Art,<br />
kompakt in der Struktur, zugängliche Tannine mit leichtem<br />
Biss, saftig, etwas Sauerkirsche, viel Pinot.<br />
12,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />
478 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER RHEINHESSEN<br />
WEINGUT<br />
ST. ANTONY<br />
Wilhelmstraße 4, 55283 Nierstein<br />
T: +49 6133 509110, www.st-antony.de<br />
Kontakt: Dirk Würtz<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 10–12 Uhr u. 13–17 Uhr;<br />
Sa und So 11–18 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 266.700 (60 % weiß, 10 % rot,<br />
30 % Rosé)/60 ha<br />
Anbauweise: Biodynamisch<br />
Kompromisse geht man im <strong>Wein</strong>gut St.<br />
Antony keine ein: 60 Hektar <strong>Wein</strong>berge,<br />
davon ein Viertel in der Steillage,<br />
biodynamisch zu bewirtschaften, das erfordert<br />
jede Menge Manpower und die ganzjährige<br />
Auseinandersetzung mit den Rhythmen<br />
der Natur. Gutsleiter Dirk Würtz nimmt diese<br />
Herausforderung mit seinem Team an und<br />
meistert sie bravourös, wie die Rotweine aus<br />
2022 und die Weißweine aus 2021 und 2023<br />
zeigen. Der Riesling »B« entwickelt würzige<br />
Weite, die GGs zeigen ihren Lagencharakter,<br />
der Niersteiner Pinot Noir bietet viel fürs<br />
Geld. Starker Stoff!<br />
94+ 2021 »B« Riesling trocken<br />
Deutlich spontangärungsgeprägt, balsamisch, Apfelkompott,<br />
schwarzer und roter Pfeffer, geröstetes Korianderkorn,<br />
Piment, Blütenhonig, florale Töne. Der Gaumen schafft die<br />
Quadratur des Kreises: säurefrisch und stoffig, zugleich geschmeidig<br />
und getragen mit würziger Weite.<br />
12 Vol.-%, NK, €€€€<br />
93+ 2023 Nierstein Pettenthal Riesling GG<br />
Der eigenständige Ausdruck der Lage zeigt sich: kräuterig,<br />
brenzlig, rauchig, würzig, beinahe schmerzhaft in der Intensität.<br />
Im Kontrast dazu fließt der Gaumen entspannt und geschmeidig.<br />
Der saftige und fruchtige (Aprikose, Rhabarber)<br />
Abgang hebt die Mineralik hervor. 12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
93+ 2023 Nierstein Zehnmorgen Riesling GG<br />
Die klassische Rieslingfrucht wird von Noten der Spontangärung<br />
begleitet, Pfirsich, Mirabelle, Aprikose, Rauch. Saftig<br />
auf weichem Fond, rückt die Gelbfruchtigkeit in den Hintergrund<br />
für kühle, salzige Momente, frische Säure, zitrische<br />
Anklänge, gut komponiert. 13 Vol.-%, DV, €€€<br />
90+ 2023 Nierstein Riesling trocken<br />
Frisch filetierte Orangen, auch Rauch, etwas Wachs. Auch<br />
ein würziger Unterton wie von Kümmel. Im Mund zeigt sich<br />
ein im Extrakt eher leichtgewichtiger, aber durchaus harmonischer<br />
<strong>Wein</strong>, betont trocken ohne karg zu wirken, mit geschmeidigem<br />
Abklang. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
93 2022 »P« Blaufränkisch trocken<br />
Himbeeren, Erdbeeren, Brombeeren, Veilchen, Flieder, ätherische<br />
Noten, Minze, dezent Pfeffer. Am Gaumen dicht und<br />
vollmundig, feinkörniges reifes Tannin, gut integrierte Säure,<br />
saftig und gut vom Extrakt, schöne Länge, guter Trinkfluss,<br />
jetzt und auch in einigen Jahren. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2022 Nierstein Pinot Noir trocken<br />
Herzkirsche und Himbeere im Duft, etwas Lorbeer, Hefe,<br />
auch Kräuter, präsentes Neuholz. Am Gaumen entfaltet sich<br />
feinkörniges Tannin auf betont geschmeidigem Fond, die reife<br />
Säure ist nahtlos eingebunden und flankiert eine aparte,<br />
extraktbedingte Bitternis. Guter Ortswein! 13 Vol.-%, DV, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
479
WEINGUT<br />
BATTENFELD-<br />
SPANIER<br />
Bahnhofstraße 33, 67591 Hohen-Sülzen<br />
T: +49 6243 906515, www.battenfeld-spanier.de<br />
Kontakt: Hans Oliver Spanier und Carolin Spanier-Gillot<br />
Hektar: 45 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Hans Oliver, a.k.a. »HO« Spanier,<br />
war schon für viele Geniestreiche<br />
gut, aber der Zeller Kreuzberg aus<br />
2023 hat das <strong>Falstaff</strong>-Team geflasht wie selten<br />
ein <strong>Wein</strong>. Ein solche Bündelung, solch<br />
eine Spannung – das ist wirklich verflüssigter<br />
und in <strong>Wein</strong> überführter Kalk. Selbst der<br />
Zellertaler Ortswein – gewissermaßen der<br />
Zweitwein hinter dem GG – erreicht ein Niveau<br />
wie andernorts viele Großen Gewächse<br />
nicht. Auch die anderen Rieslinge sind herausragend<br />
– dass sie punktemäßig mit respektvollem<br />
Abstand folgen, liegt in der Natur<br />
der Sache.<br />
100 2023 Zeller Kreuzberg Riesling GG<br />
Dicht und vielschichtig im Duft, kühl, weiße Blüten, aber<br />
auch Kamille, frische Zitronen, Orangen, gerösteter Sesam,<br />
Minze, Menthol, kandierte Ananas. Am Gaumen engmaschig<br />
und athletisch-drahtig, druckvoll und mit enorm hohem<br />
Spannungsbogen, seidige Phenolik, feingliedrige Säure mit<br />
Zug, kalkige Kühle und salzigem, langem Finish von großer<br />
Eleganz. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€€<br />
95+ 2023 Zellertal Riesling trocken<br />
Würzig, viel Druck, steinig, kühl und filigran. Bereits die Nase<br />
kommt sehr komplex daher. Balsamico, Sojasauce, Ananas<br />
und Grapefruit sind Aromen, die sich in der Nase befinden.<br />
Am Gaumen prescht der <strong>Wein</strong> mit druckvoller Säure, intensiver<br />
Mineralik und Phenolik hervor. Sehr vielschichtig und<br />
komplex. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
95+ 2023 Mölsheim Zellerweg am Schwarzen<br />
Herrgott Riesling GG<br />
Intensive und würzge Nase mit Muskatblüten, feiner Hagebutte,<br />
Apfel, Birne und Steinobst, kalkig-steinige Noten. Am<br />
Gaumen mit einer von feinfühliger Säure begleiteten Mineralik,<br />
die Geschmeidigkeit und Spannung aufspannt. Nie brachial,<br />
immer beeindruckend. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€€<br />
95 2023 Mölsheim Auf dem Kalkofen<br />
Riesling Erste Lage trocken<br />
Der <strong>Wein</strong> duftet pur. Nach Salinen, nach Austern. Salzig und<br />
balsamisch. Boskopapfel und ein Hauch von Kreuzkümmel<br />
komplettieren die Nase. Am Gaumen extrem dicht und komplex.<br />
Die Säure ist messerscharf und sein Gerbstoff würzig.<br />
Der Nachhall hallt noch immer nach. Sehr beeindruckend<br />
mit Spannung und feiner Phenolik. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€€<br />
94+ 2023 Nieder-Flörsheim Frauenberg<br />
Riesling GG<br />
Diskreter Duft, der einige Versprechen gibt: Eleganz, Blüten,<br />
Pfirsich, Aprikose, Würze, druckvolle Mineralik. Am Gaumen<br />
mit schönem Spiel aus Fülle, Kargheit, Geschmeidigkeit und<br />
Spannung, präzise Säureader, salzig, würzig, die wilde Seite<br />
wird im Ausklang betont. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€€<br />
94 2023 Hohen-Sülzen Kirchenstück<br />
Riesling GG<br />
Pfirsich, Aprikose und Guave im ersten Duft, kräuterig, Hohen-Sülzener<br />
Macchia, Birne und Birnenschale. Versucht<br />
erst gar nicht, den Lagencharakter mit Volldampf zu vermitteln,<br />
die Mineralik ist eingebettet in ein gelassenes Ambiente,<br />
salzig, leicht zitrisch, elegant. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€€<br />
480 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER RHEINHESSEN<br />
WEINGUT<br />
BAUM-BARTH<br />
Obentrautstraße 46, 55218 Ingelheim am Rhein<br />
T: +49 151 58 07 18 75, www.weingut-baum-barth.de<br />
Kontakt: Christoph & Thomas Baum-Barth<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Hektar: 15 ha<br />
Schon im vergangenen Jahr waren wir<br />
sehr angetan davon, wie Christoph und<br />
Thomas Baum-Barth das <strong>Wein</strong>gut ihrer<br />
Familie neu ausrichten: hin zu einem kompromisslosen<br />
Qualitätskurs, und das ganz offenkundig<br />
flankiert von sehr viel Talent und Stilgefühl.<br />
Im Ingelheimer Kalk gilt naturgemäß<br />
dem Spätburgunder ein besonderes Augenmerk:<br />
Und was uns die Brüder von dieser Sorte<br />
und vom aktuellen Jahrgang 2022 vorgestellt<br />
haben, überzeugt vom fruchtbetonten<br />
Gutswein über die dichten Ortsweine bis zum<br />
vollen »Schwarz« und zum straffen Sonnenhang.<br />
Gratulation zum dritten Stern!<br />
92 2023 Weißburgunder trocken<br />
Balsamisch im Duft, Spontangärung mit pfeffrigen und<br />
kräuterwürzigen Untertönen. Heu und Hefe. Der Gaumen eröffnet<br />
mit Geschmeidigkeit und geradezu mit Schmelz, zeigt<br />
sich dann zart phenolisch texturiert, dicht und gehaltvoll,<br />
kreidig abklingend. 13 Vol.-%, DIAM, €€<br />
95 2022 Ingelheim Sonnenhang<br />
Spätburgunder trocken<br />
Ein idealtypisch volles Duftbild: mit Beerenfrüchten, Kirsche<br />
und etwas Holz. Im Mund hat der <strong>Wein</strong> eine packende Dichte,<br />
einen straffen, aber eben auch großzügigen Bau: Reichtum<br />
an Frucht und Geschmeidigkeit, Mineralität. Ausgezeichnete<br />
Länge, großes Potenzial! 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
95 2022 »Schwarz« Spätburgunder trocken<br />
Balsamische Noten, etwas Holz und eine vielschichtige<br />
Kirschfrucht, die von Sauer- bis Amarenakirsche dekliniert.<br />
Im Mund macht der <strong>Wein</strong> viel Druck mit sehr feinen Mitteln.<br />
Geschmeidigkeit und Säure kontrastieren sich, und über allem<br />
liegt diese zart und mineralisch texturierte Fülle.<br />
13 Vol.-%, NK, €€€<br />
94 2022 Ingelheim Spätburgunder trocken<br />
Rauchig und reduktiv im Duft, Sauerkirsche, knapp reife Holunderbeere.<br />
Der Gaumen zeigt sich straff gebaut, körnig<br />
und kalkgetrieben, spannungsreich und dennoch nicht grob.<br />
Dicht und lang, ein ausgezeichneter Wert mit starkem Fokus<br />
auf das Terroir. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2022 Großwinternheim Spätburgunder<br />
trocken<br />
Rauchig und reduktiv im Duft, Sauerkirsche. Im Mund hat der<br />
<strong>Wein</strong> einen weichen Fond und eine körnige, etwas sehnig wirkende<br />
Tanninqualität. Eine frische Säure und deutlich kalkmineralische<br />
Töne beleben den alles in allem gut ausgewogenen<br />
Bau. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2022 Spätburgunder trocken<br />
Voll und satt im Duft: Amarenakirsche, Blaubeere, Kirschwasser,<br />
Schlehe, dicht und druckvoll. Am Gaumen hat der<br />
<strong>Wein</strong> ebenfalls Kraft, aber auch eine ungemein elegante, mineralisch<br />
unterlegte Saftigkeit. Der würzige Abgang zeigt<br />
Vielschichtigkeit. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
481
WEINGUT<br />
BRÜDER<br />
DR. BECKER<br />
Mainzer Straße 3–7, 55278 Ludwigshöhe<br />
T: +49 6249 8430, www.brueder-dr-becker.de<br />
Kontakt: Lotte Pfeffer-Müller<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Hektar: 11 ha<br />
Lotte Pfeffer und ihr Ehemann Hans<br />
Müller gehören zu jenen Winzern, die<br />
in den vergangenen zwei Dekaden immer<br />
geliefert haben, verlässlich in Stil und<br />
Qualität. Dabei sind sie persönlich stets<br />
nachdenklich und neugierig geblieben, hatten<br />
die Überzeugung und den Willen zum<br />
Ökoweinbau, als das noch lange kein Mainstream<br />
war. Die sechs <strong>Wein</strong>e, die wir dieses<br />
Jahr verkosten konnten – eine Premiere für<br />
unseren <strong>Guide</strong> –, überzeugen allesamt mit<br />
Stilsicherheit. Sie sind trocken nicht nur im<br />
Sinn ihres Vergärungsgrads, sondern auch<br />
trocken im Sinn der Haltung.<br />
94 2023 »1G« Ludwigshöhe Teufelskopf<br />
Silvaner trocken<br />
Man sieht goldgelbe Beerchen vor sich bei diesem Duft, der<br />
das Aroma von Mirabellen zeigt, einen Hauch von Holz und<br />
Feuerstein sowie blumige Untertöne, die die Traminer-Gene<br />
des Silvaners anklingen lassen. Der Gaumen ist straff und<br />
dicht, von wegen Silvaner-Gemütlichkeit! Packende Spannung,<br />
viel Kalk! 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
93 2023 Dienheim Falkenberg Riesling GG<br />
Guter Mix aus Klassik und Lagenvorgabe: Aprikose mit zitrischer<br />
Begleitung (gelbe Zitrone, Grapefruit) treffen auf florale,<br />
steinige Noten. Gut fokussiert am Gaumen mit Spannung<br />
und gepflegter Säure, die einen weiten Bogen spannt,<br />
die salzige Mineralik sticht als Trumpf. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
93 2023 Dienheim Weißburgunder trocken<br />
Der Duft zeugt sich bereits offen: beerig, mit einem Anflug<br />
von Heu, Kleeblüte, auch Blütenhonig. Der Gaumen entfaltet<br />
eine spannungsvolle, gut mit Saftigkeit unterlegte Phenolik,<br />
einen Säurenerv, der viel Zug hat, und eine kreidige Mineralität<br />
im Abgang. Pointiert! 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />
93 2023 Dienheim Tafelstein Riesling GG<br />
Reife Frucht in der Nase, Pfirsich, gelbe Pflaume, Grapefruit,<br />
ein Hauch Petrol, kräuterig, Lorbeerblatt, Jasmin. Die reife<br />
Säurespur trägt am Gaumen die Frucht und Würze des <strong>Wein</strong>bergs,<br />
salzig anklingende Mineralik, getragen in seiner Anlage,<br />
unaufgeregt im Wesen. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2023 Dienheim Riesling trocken<br />
Der zum Verkostungszeitpunkt noch eher verschlossene<br />
Duft deutet gleichwohl kommende Würzigkeit an: Man ahnt<br />
pfeffrige und balsamische Töne, auch eine betont frische<br />
Zitrusfrucht. Im Mund hat der <strong>Wein</strong> eine kreidige Mineralität,<br />
ein festes Säuregerüst, er ist ganz geradeaus sowie stoffig<br />
gebaut und hat eine strahlende Zukunft. 12 Vol.-%, NK, €€<br />
91 2023 Riesling trocken<br />
Der Duft ist sehr klar und fruchtgetragen: Orangenkonfitüre,<br />
reifer gelber Pfirsich, leicht rauchige Untertöne. Im Mund ist<br />
der <strong>Wein</strong> frisch und kompakt, zeigt eine für einen Gutswein<br />
außergewöhnlich hohe Präzision, Saftigkeit und Spannung<br />
leiten in einen langen, ungekünstelt trockenen Abklang.<br />
11,5 Vol.-%, DV, €€<br />
482 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
BECKER<br />
WEINGÜTER RHEINHESSEN<br />
Außerhalb 12, 55288 Spiesheim<br />
T: +49 6732 1460, www.weingut-becker.com<br />
Kontakt: Sabrina Becker<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Flaschen/Hektar: 266.700 (72 % weiß, 10 % rot,<br />
15 % Rosé, 2 % süß, 1 % Schaumwein)/26 ha<br />
Anbauweise: in Umstellung<br />
Welch erfreuliches Debüt in unserem<br />
<strong>Guide</strong>! Sabrina Becker muss beim<br />
Keltern mit viel Feingefühl zu Werke<br />
gehen, das zeigen die ungemein kultivierten<br />
Phenole, die ihren <strong>Wein</strong>en – und zwar den weißen<br />
ebenso wie den roten – zueigen sind. Auch<br />
den Umgang mit dem Holz beherrscht die junge<br />
Frau: Wo ein Fass im Spiel war, untermalt es<br />
Frucht und Mineralik, ohne diesen zentralen<br />
Achsen des <strong>Wein</strong>geschmacks die Strahlkraft zu<br />
rauben. Beeindruckt hat uns zuletzt auch der<br />
gereifte Silvaner aus dem Jahrgang 2016 mit<br />
seiner – O-Ton aus der Probennotiz – »rebellischen<br />
Eleganz«. Mehr davon, bitte!<br />
92+ 2016 »Rebellin vom Silvaner« trocken<br />
Facettenreicher Duft, grüne Walnuss, reife Aprikosen, Quitten,<br />
Birnen, jodige Anklänge, Salzzitronen, geröstete Maronen.<br />
Am Gaumen dicht und mit saftiger Säure, feinem Holzeinsatz<br />
und feinem Tanningesrüst, würzig und mineralisch<br />
salzig, rebellische Eleganz mit viel Trinkgenuss.<br />
12,5 Vol.-%, €€<br />
92 2022 Spiesheim Chardonnay trocken<br />
Vielschichtig und dicht im Duft, kräuterige Würze zur satten<br />
Frucht, frische sowie getrocknete Kräuter, reife Äpfel, Cantaloupe-Melone,<br />
Salzmandeln, Austernschale, grüne Walnuss,<br />
jodige Anklänge. Am Gaumen Kraft und Feinheit perfekt<br />
in Balance, Schmelz, feiner Säurenerv, elegantes Tannin,<br />
mineralisch unterlegt, dicht und lang. 13,5 Vol.-%, €€<br />
91 2020 Spiesheim Weisser Burgunder<br />
trocken<br />
Sonnenverwöhnte Frucht im Duft, Apfel, Mango, Ananas,<br />
Honigmelone, Fenchel, Orangenzeste, Vanille. Am Gaumen<br />
stoffig und mit Kraft, cremig und mit viel Schmelz, Würze<br />
zur saftigen Frucht, guter Holzeinsatz, dicht und lang, ein<br />
Weißburgunder, der auch kräftigeren Speisen standhält.<br />
14 Vol.-%, €€<br />
92 2022 Spiesheim Grauer Burgunder<br />
trocken<br />
Strahlendes Roségold im Glas. Im Duft einlandend nussige<br />
Töne, Walnuss, geröstete Haselnuss, warme, reife Frucht,<br />
Quitten, Birnen, Champignons. Am Gaumen kompakt und<br />
mit Schmelz, saftige Frucht, karamellig-röstig, gut eingebundener<br />
Säurefluss, feine Phenolik 13,5 Vol.-%, €€<br />
92 2020 Spiesheim Spätburgunder trocken<br />
Fein im Duft, Piment, Pfeffer, Sauerkirschen, helle und dunkle<br />
Waldbeeren, Lorbeer und getrocknete Fichtennadeln,<br />
dunkle Schokolade. Am Gaumen dicht und vollmundig ohne<br />
sättigend zu sein, würzig und elegant mit samtigem Gerbstoff,<br />
frischer Säure und klare, frische Frucht, kraftvoll, guter<br />
Begleiter zum BBQ. 13,5 Vol.-%, €€<br />
91+ 2019 Albig Merlot trocken<br />
Rauch im Duft, Schwarze Johannisbeere, Heidelbeeren,<br />
Brombeeren, gerösteter roter Paprika und geröstete Kaffeebohne,<br />
dunkle Schokolade. Am Gaumen saftig und mit Kraft,<br />
feinkörniges Tannin trägt die frische Frucht, würzig und mit<br />
guter Länge, vielseitig bei Tisch. 13,5 Vol.-%, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
483
WEINGUT<br />
BECKER<br />
Hauptstraße 10, 67582 Mettenheim<br />
T: +49 6242 2845, www.beckerwein.de<br />
Kontakt: Amadeus Becker<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Flaschen/Hektar: 66.700 (65 % weiß, 30 % rot,<br />
3 % Rosé, 1 % süß, 1 % Schaumwein)/6,7 ha<br />
Anbauweise: in Umstellung<br />
Die Familie Becker ist sich der Vorzüge,<br />
die ein kleines <strong>Wein</strong>gut von sieben<br />
Hektar in guten Lagen bietet,<br />
voll bewusst: Amadeus Becker, der den Betrieb<br />
leitet, führt sämtliche Arbeiten im <strong>Wein</strong>berg<br />
und im Keller selbst aus, vom Rebschnitt<br />
bis zur Abfüllung. Läuft alles nach<br />
Plan, wird sein <strong>2025</strong>er Jahrgang biozertifiziert<br />
sein. Die diesjährige Kollektion zeigt<br />
Vielfalt und Herkunft, mit einem Riesling<br />
vom Mettenheimer Steinsweg an der Spitze.<br />
Unser Tipp ist ein Sauvignon Blanc, der sich<br />
als reiffruchtig im Duft und am Gaumen als<br />
straff und frisch gebaut erweist.<br />
91 2022 Mettenheim Steinsweg Riesling<br />
trocken<br />
Der <strong>Wein</strong> ist würzig und auch leicht petrolig im Duft, hat Currynoten<br />
und eine reife Gelbfrucht. Der Gaumen erweist sich<br />
als kraftvoll mit mehliger Phenolik und lebendiger Säure,<br />
die von Stoff und Körper gut eingebunden ist. Gute Struktur<br />
und Länge. 12 Vol.-%, NK, €€<br />
90+ 2023 Sauvignon blanc trocken<br />
Der Duft zeigt die eher reiffruchtige Spielart der Sorte: mit<br />
Aromen von roter Stachelbeere, Kiwi, Pfeffer und Holunderblüte.<br />
Straff und stoffig gebaut, integriert der <strong>Wein</strong> eine kernige<br />
Säure, eine Prise Kohlensäure und grundiert den frischen<br />
Bau mit taktil-mineralischen Komponenten.<br />
11,5 Vol.-%, DV, €<br />
89+ 2023 Grauburgunder trocken<br />
Recht klar im Duft, Birne, eine Spur Sommerblütenhonig,<br />
auch reife Honigmelone. Der Gaumen erweist sich als gehaltvoll<br />
und von feiner Süße abgerundet, Säure und Stoff<br />
tragen den stattlichen Körper, der dennoch nicht beschwerlich<br />
wirkt. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
89+ 2023 Riesling trocken<br />
Der Duft zeigt sich frisch und würzig, mit Noten von Melisse,<br />
Limette und Pfirsich. Der spannungsvolle, saftige, betont<br />
trocken abgestimmte und leicht spritzige Gaumen betont<br />
den Trinkfluss, hat dabei eine gute Dichte und Länge. Ein<br />
herzhafter Gutsriesling. 12 Vol.-%, DV, €<br />
89+ 2023 Rosé trocken DF/PN<br />
Ein helles Lachsorange. Im Duft: Walnuss, Quitte, Erdbeerkonfitüre.<br />
Auch leicht pfeffrige Töne sind da. Der Gaumen<br />
entfaltet eine kräftige Säure, bei mittlerer aromatischer<br />
Dichte fließt der <strong>Wein</strong> schlank und fast schon bissig, mit zurückhaltend<br />
eingesetzter Süße. 11,5 Vol.-%, DV, €<br />
91 2016 Mettenheim Schlossberg<br />
Spätburgunder trocken<br />
Dezentes Holz, Mandel, Lorbeerblatt und Kräuterbitter,<br />
auch Cappuccino und Herzkirsche. Im Mund hat der <strong>Wein</strong><br />
einen sandigen, feinkörnigen Gerbstoff, ein geschmeidiger<br />
Fond hebt die Frucht hervor, lebendige Säure trägt den Abgang,<br />
begleitet von mineralischen Noten. 14 Vol.-%, NK, €€<br />
484 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
BISCHEL<br />
WEINGÜTER RHEINHESSEN<br />
Sonnenhof 15, 55437 Appenheim<br />
T: +49 6725 2683, www.weingut-bischel.de<br />
Kontakt: Matthias und Christian Runkel<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Sa 9–18 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 166.700 (80 % weiß, 18 % rot,<br />
2 % süß)/25 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Dieses Familienweingut zählt zur Elite<br />
der rheinhessischen Winzerszene.<br />
Zu verdanken ist das der Meisterschaft,<br />
mit der Matthias und Christian Runkel<br />
in <strong>Wein</strong>berg und Keller zu Werke gehen.<br />
Seit die Brüder die Führung übernahmen, haben<br />
die <strong>Wein</strong>e immens an Komplexität und<br />
Tiefgründigkeit gewonnen. Sie selbst sprechen<br />
von »akribischem Handwerk«, mit<br />
dem sie auf Böden, Rebsorten und Mikroklima<br />
reagieren. Das haben wir unlängst mit<br />
dem vierten Stern belohnt – absolut verdient,<br />
wie die neue Kollektion mit den grandiosen<br />
Rieslingen bestätigt.<br />
95+ 2023 Bingen Scharlachberg Riesling GG<br />
Geballte, intensive Nase mit balsamischer und steiniger<br />
Würze, kräuterig, Bingener Garrigue, Aprikose, getrocknete<br />
Limettenschale. Bündelt in einem athletischen Format die<br />
Würze und Mineralik der Lage, dichter, engmaschig aufgezogener<br />
Extrakt, Spannung, Tiefe, Länge. 13 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
95 2023 Siefersheim Heerkretz Riesling GG<br />
Rauchig, reduktiv, Hefe, Kümmel, Kimchi, steinig, erdig, Maronenmehl,<br />
Apfel, Apfelschale, getrocknete Limettenschale.<br />
Zeigt auf beeindruckende Art, wie Lage, die Eigenwilligkeit<br />
der Natur und das Handwerk einen Riesling schaffen,<br />
der Pol und Gegenpol abbildet. 13 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
95 2023 Appenheim Hundertgulden<br />
Riesling GG<br />
Lagen-Parfum, Apfel, Apfelschale, etwas Flieder und die<br />
steinigen Aromen des Hundertgulden. Am Gaumen mit großer<br />
Durchdringung, von Extrakt und vor allem Mineralik verantwortet,<br />
da wird der Stein zu Energie, säuerlicher Apfel,<br />
etwas Zitrik, das Mosaik wird zum Gemälde.<br />
13 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
92+ 2022 »Réserve« Chardonnay trocken<br />
Feiner Rauch, Zitronenzeste, gelber Apfel, leichte Bourbonvanille<br />
als auch Feuerstein im Duft. Am Gaumen pure Mineralik,<br />
leichte Salzigkeit bei sehr lebendiger Säure, die auch<br />
die sehr präzise Frucht wunderbar balanciert. Attraktive<br />
innere Spannung und pikante Würze begleiten den langen<br />
Nachhall. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2023 »1G« Gau-Algesheim Goldberg<br />
Riesling trocken<br />
Blasses Goldgelb. Ein Duft von Limette, nassem Stein, reifem<br />
gelben Apfel, Mandarine und Wiesenkräutern. Am Gaumen<br />
feine reife Säure, die die präzisen Aromen von Grapefruit,<br />
süßem Pfirsich sowie Limettenmelisse sehr gut trägt.<br />
Attraktive Mineralik begleitet den guten Abgang.<br />
12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
93 2021 »Réserve« Pinot Noir trocken<br />
Mittleres Rubin, ein Duft von Cranberry, Holzwürze, reifer<br />
Himbeere, Schwarzkirsche und auch etwas Erdiges. Am<br />
Gaumen herrlich saftig, reifes Tannin, feine Aromen von frischer<br />
Erdbeere, Cranberrysaft bei ideal balancierender Säure<br />
und gutem Nachhall. Bereits Trinkfluss als auch Potenzial.<br />
13 Vol.-%, NK, €€€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
485
WEINGUT<br />
BRAUNEWELL<br />
Am Römerberg 34, 55270 Essenheim<br />
T: +49 6136 9999 100, www.braunewell-wein.de<br />
Kontakt: Stefan Braunewell<br />
Ab-Hof-Verkauf: Feiertage geschlossen<br />
Flaschen/Hektar: 220.000 (60 % weiß, 25 % rot,<br />
5 % Rosé, 10 % Schaumwein)/26 ha<br />
In dem Familienbetrieb aus dem kühlen<br />
Norden von Rheinhessen wird auf intensive<br />
Handarbeit und Respekt vor der Natur<br />
gesetzt, um das Terroir im Selztal, das von<br />
seinen Kalkböden aus den maritimen Zeiten<br />
des Urmeers geprägt ist, bestens zur Geltung<br />
zu bringen. Dazu sorgen die kühlen Nächte in<br />
der Region für aromatische Trauben und bewahren<br />
eine frische Säure. Neben charaktervollen<br />
<strong>Wein</strong>e verantworten die Kellermeister<br />
Stefan und Christian Braunewell auch einen<br />
saftig-knackigen Sekt, ebenfalls sehr empfehlenswert<br />
ist der herrlich trinkanimierende<br />
Sauvignon Blanc.<br />
92 2020 »Blanc de Blancs« brut nature<br />
Apfelschale, frisch geriebener Apfel, Birne, Heu, Wiesenkräuter,<br />
Zitruszeste, Orangenschale, weiße Mandel. Am<br />
Gaumen saftig und knackig, elegant, lebendige Säure, feines<br />
Mousseux, gut vom Extrakt, saftig mit feinem Schmelz,<br />
Trinkgenuss nicht nur als Aperitif, auch gut zu Tisch.<br />
12 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2023 Essenheim Teufelspfad Riesling<br />
trocken<br />
Fein und dicht im Duft, weiße Blüten, weißer Pfirsich, Aprikosen,<br />
Quitten, grüner Apfel, Zitronen, Gesteinsmehl. Am<br />
Gaumen druckvoll und elegant, mineralischer Zug bis ins<br />
Finale, dezent in der Frucht, saftige Gaumenmitte, gut im<br />
Extrakt, salzig und animierend. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
90+ 2022 »Kalkmergel« Essenheim Grauer<br />
Burgunder trocken<br />
Sortentypisch dezent im Duft, roter Apfel, Honigmelone,<br />
kalkige Kühle, gemahlene Haselnuss, getrocknete Kräuter.<br />
Am Gaumen geschmeidig und frisch, saftiger Bau, mineralisch<br />
unterlegt, würzig im langen Nachhall, guter Holzeinsatz,<br />
trinkanimierend, gern ein zweites Glas.<br />
13 Vol.-%, DV, €€<br />
90 2023 Sauvignon Blanc trocken<br />
Kiwi, Stachelbeere im einladenden Duft, grüner Paprika, Maracuja,<br />
Mango, Holunderblüte, Buchsbaum. Am Gaumen<br />
schlank mit gutem Extrakt, lebendige Säure, balanciert, saftige<br />
Frucht, getragen von feiner Fruchtsüße, frisch und saftig,<br />
würzig im Nachhall, mit gutem Trinkfluss.<br />
11,5 Vol.-%, DV, €<br />
92 2023 »Der Rosé« trocken PN/ME/SL<br />
Fein im Duft, Marzipan, Orangen, Rosenblätter, Hagebuttenschale,<br />
Hagebuttentee, Walderdbeeren, Himbeeren, getrocknete<br />
Kräuter. Am Gaumen vollmundig und karamellig,<br />
frische sowie reife rote Frucht, kein kitschiger Terrassenrosé,<br />
eher kulinarisch gedacht, erwachsen. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2020 Essenheim Teufelspfad<br />
Spätburgunder trocken<br />
Vielschichtig im Duft, Schattenmorelle, Waldbeeren, Veilchen,<br />
Süßholz, dunkle Nougatschokolade, Minze, Fichtennadel,<br />
Tabak. Am Gaumen kraftvoll und mit kühler Eleganz,<br />
samtiges Tannin, gut integrierte, lebendige Säure, frische<br />
Frucht, hat Potenzial. 14 Vol.-%, NK, €€€<br />
486 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER RHEINHESSEN<br />
WEINGUT<br />
ERNST BRETZ<br />
Langgasse 35, 55234 Bechtolsheim<br />
T: +49 6733 356, www.weingutbretz.de<br />
Kontakt: Horst Bretz<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8–12 Uhr und 13–18 Uhr,<br />
Sa 10–17 Uhr<br />
Hektar: 40 ha<br />
Mit 40 Hektar gehört das <strong>Wein</strong>gut der<br />
Familie Bretz nicht zu den kleinen<br />
im Lande. Umso erstaunlicher, welche<br />
individuellen Qualitäten der Bechtolsheimer<br />
Betrieb vorstellen kann, vom barriqueausgebauten<br />
Chardonnay über Cabernet-Sauvignon-Rosé<br />
bis zu Spätburgunder-Réserve und<br />
edelsüßen Silvanern. Die <strong>Wein</strong>e sind quer<br />
durchs Sortiment fruchtbetont und aromatisch<br />
sehr klar. Wo Holz im Spiel ist, wird dies<br />
gerne auch als kräftiger Akzent eingesetzt, Trockenbeerenauslese<br />
und Eiswein zeigen ihre<br />
Prädikate mit Substanz und zu fairem Preis.<br />
Eine ausgesprochen verlässliche Quelle!<br />
93 2023 » Réserve« Bechtolsheim Petersberg<br />
Chardonnay trocken<br />
Ein Anflug Holz, Popcorn, gelbfruchtig, duftig. Der Gaumen zeigt<br />
sich recht kernig, macht kräftig Druck, Stoffigkeit und Säure halten<br />
eine lange Plateauphase, stehen aber nicht isoliert, der Abklang<br />
ist mineralisch getönt, kompakt und frisch.<br />
12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
93 2022 » Linie B« Bechtolsheim Petersberg<br />
Riesling trocken<br />
Ein Hauch von Petrol, dazu Minze, Karamell, Nektarine, Pfirsich,<br />
ein gekonnt eingesetzter Hauch von Überreife. Der Gaumen hat<br />
Dichte und Stoffigkeit, aber auch eine weit gefasste, großzügige<br />
Anlage mit einer passenden Schicht Geschmeidigkeit. Eine feste<br />
Rieslingsäure gibt Rückhalt und Länge. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />
92 2023 » Réserve « Bechtolsheim Petersberg<br />
Riesling trocken<br />
Im sehr klaren Duft findet man eine Frucht von Apfelsine und<br />
Mandarine. Im Mund zeigt sich der <strong>Wein</strong> saftig mit feiner Säure,<br />
er hat bei aller Dichte auch Spiel. Und eine sehr gute Länge!<br />
Appetitlicher, auf natürliche und unverkitschte Weise harmonischer<br />
Riesling. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
94 2018 Silvaner Trockenbeerenauslese<br />
Sattes Goldgelb. Intensiver Duft nach getrockneten Früchten,<br />
gedörrte Aprikose, Waldhonig, tiefe Würze, Quittenmus, ein<br />
Hauch Steinpilz, vielschichtig. Am Gaumen mit einer cremigen<br />
Konsistenz, Karamell, schiebende Süße, Mangonektar, Würze,<br />
gute Länge. 7 Vol.-%, NK, €€€<br />
94 2018 Bechtolsheim Petersberg Silvaner<br />
Eiswein<br />
Pikanter Duft nach kandierter Limonenschale, getrocknete<br />
Orange, süße Papaya, Blütenhonig, dahinter minzige Frische.<br />
Am Gaumen mit einer fließenden Süße, viel Kräuterwürze,<br />
Orangenlikör, süße Limone, feine Würze, frisch bleibend, gute<br />
Länge, zugänglich. 9,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2022 Bechtolsheim Petersberg<br />
Chardonnay im Barrique gereift trocken<br />
91+ 2023 » Réserve « Bechtolsheim Petersberg<br />
Silvaner trocken<br />
90+ 2023 Bechtolsheim Petersberg<br />
Sauvignon Blanc trocken<br />
91 2022 Bechtolsheim Petersberg<br />
Cabernet Sauvignon Rosé trocken<br />
91+ 2018 Bechtolsheim Petersberg<br />
Cabernet Sauvignon & Merlot im Barrique<br />
gereift trocken CS/ME<br />
91 2020 »Linie B« Spätburgunder trocken<br />
90+ 2019 »Réserve« Bechtolsheim Petersberg<br />
Spätburgunder trocken<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
487
WEINGUT<br />
LISA BUNN<br />
Mainzer Straße 86, 55283 Nierstein<br />
T: +49 6133 59290, www.bunn-strebel.de<br />
Kontakt: Lisa Bunn<br />
Ab-Hof-Verkauf: Di bis Fr 13–17 Uhr, Sa 11–16 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 93.300 (60 % weiß, 40 % rot)/21 ha<br />
Anbauweise: in Umstellung<br />
Lisa Bunn und ihr Mann Bastian Strebel<br />
sind wirklich bescheiden, wie soll man<br />
das sonst nennen, wenn sich die beiden<br />
als »aufstrebendes Familienweingut« aus<br />
Nierstein in Rheinhessen bezeichnen. Wo sie<br />
doch so viel mehr sind – nämlich eine feste<br />
Größe. 21 Hektar bewirtschaften sie ökologisch<br />
zwischen dem Roten Hang und dem<br />
Rhein, ihre Spezialgebiete sind Riesling und<br />
Spätburgunder, jeweils zu 100 Prozent trocken<br />
ausgebaut und mit salziger Mineralität<br />
versehen. Neben den vorzüglichen Klassikern<br />
ebenfalls sehr attraktiv: der herrlich saftige<br />
Portugieser!<br />
93+ 2023 Nierstein Hipping Riesling trocken<br />
Gelbe Frucht Hand in Hand mit Kräuterwürze im Duft, Mirabellen,<br />
Quitte, Brennnessel, Minze, Melisse, Gesteinsmehl.<br />
Am Gaumen dicht und mit gutem Extrakt, straff und fest, geschmeidige<br />
Gaumenmitte, mineralisch salzig unterlegt, präsente<br />
Säure, feine Phenolik, schöne Länge.<br />
11,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
93 2023 Nierstein Oelberg Riesling trocken<br />
Feinduftig, frische Zitronen, weiße Grapefruit, Apfelschale,<br />
Aprikosen, Wiesenkräuter, mineralisch geprägt, rote Erde.<br />
Am Gaumen mit Zug und Spannung, Zitrusfrucht zeigt sich,<br />
puristisch, elegant, schlank bei gutem Extrakt, mineralische<br />
Trinkfreude mit Potenzial. 11,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
93 2023 Nierstein Orbel Riesling trocken<br />
Würzig im Duft, gelbes Currypulver, Safran, Zitruszeste, Apfelschale,<br />
Birnen, Orangen, Quitten. Am Gaumen saftig und<br />
mit Schmelz, durchzogen von lebendiger Säure, betont trocken,<br />
frische gelbe Frucht, salzige Mineralität, viel Würze,<br />
dicht und mit gutem Trinkfluss. 11,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
94 2020 Wintersheim Fraugarten<br />
Spätburgunder trocken<br />
Viel Würze im Duft, Unterholz, Tabak, schwarzer Pfeffer, helle<br />
und dunkle Beeren, erdige sowie florale Noten, Bitterschokolade.<br />
Am Gaumen klar und elegant, seidiges Tannin,<br />
feiner Säurenerv, frische Frucht, gut ausbalanciert und engmaschig<br />
gebaut, noch verschlossen, mit Potenzial.<br />
13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
94 2020 »Grand Voyage« Cuvée trocken<br />
ME/CS<br />
Dicht und animierend im Duft, die Würze des Cabernet Sauvignon<br />
mit der Frucht des Merlot, roter Paprika, Cassis, Blaubeeren,<br />
Menthol, geröstete Haselnuss, dunkle Schokolade.<br />
Am Gaumen klar und frisch, feinkörniges Tannin, feiner Säurefluss,<br />
frische Frucht, elegant und mit Potenzial.<br />
13,5 Vol.-%, DIAM, €€€€<br />
91+ 2020 »Réserve« Portugieser trocken<br />
Rauchig und würzig im Duft, geräucherter Schinken, Salmiak,<br />
Beerenfrucht, schwarze Kirschen, Pflaumen, dunkle<br />
Schokolade. Am Gaumen saftige Frucht, Waldbeeren, Kirschen,<br />
feine Würze, seidiger Gerbstoff und schwungvolle<br />
Säure, trinkanimierend als Solist und vielseitig bei Tisch.<br />
13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
488 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER RHEINHESSEN<br />
CISTERZIENSER<br />
WEINGUT<br />
Dalbergstraße 28, 67596 Dittelsheim-Heßloch<br />
T: +49 6244 4921, www.cisterzienser-weingut.de<br />
Kontakt: Ulrich und Karen Michel<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Hektar: 30 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Ulrich und Karen Michel legten die<br />
vierte Ausgabe ihrer Zeitung »CZ Z«<br />
bei, die dokumentiert, »was uns grade<br />
umtreibt und unseren Bio-Weg begleitet«.<br />
Es ist eine Menge, was das Winzerpaar vom<br />
Cisterzienser <strong>Wein</strong>gut in Bewegung hält, so<br />
umfassend beschäftigen sich nur wenige mit<br />
biologischem <strong>Wein</strong>bau. Den <strong>Wein</strong>en kommt<br />
diese Umsicht zugute, sie zeigen natürlichen<br />
Ausdruck und viel Balance. Der »Orange«<br />
wurde mit zwei Verschlussvarianten vorgelegt,<br />
die unter Drehverschluss gefüllte Variante<br />
entwickelte mehr Intensität. Damit kann man<br />
selbst »Orange«-Skeptiker bekehren!<br />
92+ 2022 »Orange« trocken CH/SB/GS<br />
Duftet attraktiv nach Orangenschale, Orangeat, Zimtrinde,<br />
Mandarinenschale, Wermutkraut, Roibuschtee. Straffer Bau<br />
am Gaumen, gute Dichte, reife Gerbstoffe in guter Qualität,<br />
Tee, Orange, Sanddorn, polierte Phenolik, präsente, eingewobene<br />
Säure, sehr kultiviert. 12 Vol.-%, DV, €<br />
91 2022 Weißburgunder trocken<br />
Florale Noten, grünes Laub, Zitrusnoten, gelbe Frucht, Mirabelle,<br />
Nektarine und Apfel, feine Würze. Am Gaumen mit einem<br />
Zusammenspiel von feiner, phenolischer Herbe und einer<br />
gut korrespondierenden Extraktsüße, kräftige Struktur,<br />
kein Leichtgewicht, salzige Anklänge. 13,5 Vol.-%, DV, €<br />
90 2023 Muskateller trocken<br />
Intensiver, rebsortentypischer Duft mit reifer Aprikose, Litschi,<br />
Mango, Flieder, Muskatblüte, Birne und Schwarzer Johannisbeere.<br />
Am Gaumen mit präsenter Säure und guter<br />
Frische, die Fruchtsüße verleiht Charme, mittlere Struktur,<br />
schöne Würze. Mehr als ein Aperitif. 13 Vol.-%, DV, €<br />
92+ 2019 Cabernet Sauvignon & Merlot<br />
trocken CS/ME<br />
Reifes, kräftiges Bukett mit Schwarzkirschen, Brom- und<br />
Maulbeeren, etwas Holunder und dunkler, herber Schokolade.<br />
Spiegelt auch am Gaumen Opulenz mit weichen, geschmolzenen<br />
Gerbstoffen, reifer, dunkler Frucht und ordentlich<br />
Kraft. Kein Sommerwein, die Kaminzeit kommt.<br />
14 Vol.-%, NK, €€<br />
91+ 2019 St. Laurent trocken<br />
Von der Reife her auf dem Punkt, Schwarzkirsche, Schlehe,<br />
Holunder, reichlich Tabak, Brombeermark, herbe Schokolade,<br />
schwarzer Pfeffer. Behält bei Kraft und Substanz eine<br />
von der Säure getragene Frische, kräuterig, mit gereiften<br />
Tanninen und schöner pfeffriger Würze. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />
91+ 2019 Hessloch Frühburgunder trocken<br />
»Wie die Umarmung eines guten Freundes!« steht auf dem<br />
Rückenetikett, schöne Würze, Wacholderbeere, Kirsche,<br />
Cassis, dunkle Schokolade, Veilchenöl. Kräftiger Bau mit<br />
ordentlich Substanz, der Alkohol ist gut eingebunden, reife,<br />
charmante Tannine, gute Länge. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
489
WEINGUT<br />
DACKERMANN<br />
Gaustraße 15, 67596 Dittelsheim-Heßloch<br />
T: +49 6244 7054, www.weingut-dackermann.de<br />
Kontakt: Sascha Dackermann<br />
Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />
Hektar: 24 ha<br />
Sascha Dackermann ist das jüngste<br />
Familienmitglied, er führt das <strong>Wein</strong>gut<br />
im Herzen Rheinhessens seit 2011.<br />
Die Qualität eines <strong>Wein</strong>s, sagt er, beginne<br />
ganz eindeutig im <strong>Wein</strong>berg. Beim Ausbau<br />
arbeitet der Winzer möglichst schonend und<br />
verlässt sich auf modernste Technik. Die Produktpalette<br />
teilt sich in extraktreiche Lagenweine,<br />
Ortsweine und leicht zugängliche<br />
Gutsweine. Dass auch Letztere viel Freude<br />
bereiten können, beweist mit Frische, Spritzigkeit<br />
und feinem Duft der in deutschen<br />
<strong>Wein</strong>bergen immer seltener zu findende<br />
Gelbe Muskateller, unser Tipp.<br />
91 2023 Sauvignon Blanc trocken<br />
Schon beim Öffnen steigt der intensive Duft von Stachelbeere<br />
und exotischen Früchten in die Nase. Auch die ausdrucksvolle<br />
Aromatik am Gaumen, gepaart mit erfrischender Säure,<br />
bringt viel Spaß. Im Finale dazu auch noch ein Touch Mineralität<br />
– großer Trinkspaß. 13 Vol.-%, DV, €<br />
90 2023 »Fumé« Bechtheim Chardonnay<br />
trocken<br />
Strahlend gelb in der Farbe. Frischer Quittenduft, reifer Birnenfrucht<br />
und auch etwas Anis bilden die Aromatik in der<br />
Nase. Animierende Säure und fruchtige Komponenten umschmeicheln<br />
den Gaumen bei guter Länge. 13,5 Vol.-%, NK, €<br />
90 2020 »Réserve« Dittelsheim-Hessloch<br />
Mondschein Riesling trocken<br />
Beginnende Reife mit barocker Anmutung bringt gelbfleischige<br />
Apfelaromen und Zitronenmelisse im Duft zum Vorschein.<br />
Am Gaumen dann ein deutlicher Säurenerv, der die<br />
Apfelfrucht unterstützt. Saftig begleiten diese Aromen diesen<br />
Riesling bis in ein ausladendes Finale. 13 Vol.-%, NK, €€<br />
90 2023 Gelber Muskateller trocken<br />
Helles Goldgelb im Glas. Der feine Duft nach voll erblühten<br />
Wildrosen mit dezenter Teeblätteraromatik zeigt diese alte<br />
Sorte ganz typisch. Frische Saftigkeit erfrischt den Gaumen,<br />
gut proportioniert und gebündelt. Fein gesponnen ist auch<br />
der spritzige Abklang. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
89+ 2022 »Naturwein« Grauer Burgunder<br />
trocken<br />
Deutlich hellrot mit orangetönigen Reflexen präsentiert<br />
sich dieser Grauburgunder opalisierend bis naturtrüb im<br />
Glas. Der Duft unterstreicht eindrucksvoll, dass dieser <strong>Wein</strong><br />
als Naturwein vinifiziert wurde. Aromen von geriebenem<br />
Apfel. Kraftvoll der Auftritt am Gaumen bei gereifter Anmutung,<br />
langes Finish. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />
90 2023 Pinot Noir Rosé trocken<br />
Im Duft anklingende Sauerkirschnoten und etwas Rote<br />
Johannisbeere. Der Pinot Noir zeigt deutlich seine Aromatik.<br />
Stimmig im Mund, verspürt man angenehme Frische, gut<br />
von Säure begleitet. Ein Finale von mittlerer Kraft und Länge<br />
rundet den Gesamteindruck ab. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
490 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER RHEINHESSEN<br />
WEINGUT<br />
EPPELMANN<br />
Kirchgasse 10, 55271 Stadecken-Elsheim<br />
T: +49 6136 2778, www.eppelmann.de<br />
Kontakt: Simone und Timo Eppelmann<br />
Ab-Hof-Verkauf: Di bis Fr 13–18 Uhr, Sa 10–17 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 120.000 (65 % weiß, 20 % rot,<br />
10 % Rosé, 5 % Schaumwein)/20 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Chardonnay und Spätburgunder – was<br />
braucht der Mensch mehr, um glücklich<br />
zu sein? Nein, Spaß beiseite. Natürlich<br />
bilden diese beiden Sorten nur einen<br />
Ausschnitt aus dem Kosmos der Glückseligkeit,<br />
den <strong>Wein</strong> und Speisen bereithalten. Doch<br />
was Corinna und Simone, Christian und Timo<br />
Eppelmann aus den beiden noblen Burgundertrauben<br />
machen, verdient einen Ehrenplatz<br />
im Keller: Sie setzen den Kalk in den<br />
<strong>Wein</strong>bergböden des Selztals im Norden<br />
Rheinhessens in <strong>Wein</strong>e um, die gleichermaßen<br />
dicht und entspannt, großzügig und frisch<br />
sind. Wir gratulieren zum dritten Stern!<br />
94 2022 Elsheim Blume Chardonnay trocken<br />
Der Duft zeigt sich zitrisch, auch holzbeeinflusst, dazu kommen<br />
würzige Noten von Lakritze und Anissaat. Im Mund<br />
zeigt der <strong>Wein</strong> eine hohe Präsenz, eine dichte Menge sehr feiner<br />
Phenole liegt eng am Gaumen, eine feste Säure und Geschmeidigkeit<br />
grundieren den Bau, während erste würzige<br />
Anklänge den Abgang akzentuieren. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
93 2022 »Alte Reben« Chardonnay trocken<br />
Eine zarte Reduktion gibt nach Luftkontakt Aromen von<br />
Mandarine, Macadamianuss und gedämpften Maiskörnern<br />
frei. Der Gaumen beginnt geschmeidig und wird im Gaumenverlauf<br />
immer salziger, die Säure gibt trotz einer eher reifen<br />
Anlage Halt und Eleganz. Prädikat »kulinarisch wertvoll«!<br />
12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
92 2022 »Terra F« Chardonnay trocken<br />
Der <strong>Wein</strong> steht zunächst sehr reduktiv im Glas. Mit Luft kommen<br />
Aromen von Limette, Flachs, auch etwas Pfirsich. Im<br />
Mund zeigen sich milde, mehlige Phenole in mittlerer Dichte,<br />
eine Schicht Geschmeidigkeit und ein kraftvoller Abgang<br />
mit gut integrierter Säure. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />
94+ 2022 Elsheim Bockstein Spätburgunder<br />
trocken<br />
Ein rauchig-reduktiver Duft strömt aus dem Glas, der aber<br />
auch Raum für eine dunkelbeerige Frucht und Kirschnoten<br />
lässt. Im Mund zeigt sich ein stoffiger und deutlich kalkgeprägter<br />
Bau. Die kräftige Säure gibt zusätzlich Schwung und<br />
Dynamik, der <strong>Wein</strong> hat sehr gutes Potenzial.<br />
12,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />
94 2022 Ingelheim Horn Spätburgunder<br />
trocken<br />
»Süße« Holzaromen von Karamell und Vanille treffen auf<br />
eine leicht reduktive Note und intensive Frucht von Maraschinokirsche.<br />
Der Gerbstoff ist sehr fein, dabei fest und in<br />
der taktilen Wahrnehmung deutlich kalkmineralisch unterlegt.<br />
Der <strong>Wein</strong> hat Spannung, aber auch eine gewisse Großzügigkeit.<br />
13 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2022 Elsheim »Alte Reben«<br />
Spätburgunder trocken<br />
Etwas Vanille vom Holz und auch eine kräftige reduktive<br />
Note. Schokolade, Sauerkirsche. Der Gaumen zeigt sich fein,<br />
aber auch griffig extrahiert auf geschmeidiger, sogar fülliger<br />
Grundlage. Eine Prise Grünlichkeit ist gut integriert, Dichte<br />
und Konzentration sind sehr gut, die Aromatik ist noch jugendlich-verschlossen.<br />
12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
491
WEINGUT<br />
FISCHBORN-<br />
SCHENK<br />
<strong>Wein</strong>gasse 2, 55546 Biebelsheim<br />
T: +49 6701 1214, www.schenkwein.de<br />
Kontakt: Hans-Werner Schenk<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–17 Uhr, Sa 9–16 Uhr<br />
Hektar: 13,5 ha<br />
<strong>Wein</strong>e von sechs unterschiedlichen<br />
Rebsorten hat Hans-Werner<br />
Schenk uns für den diesjährigen<br />
<strong>Guide</strong> eingeschickt. Aber nicht nur das, denn<br />
in Sachen Vielfalt ist von frischen Weißen über<br />
barriqueausgebaut und rot bis süß alles vorhanden.<br />
Die <strong>Wein</strong>qualität erscheint dabei untadelig,<br />
zielt in der Regel auf einen harmonischen<br />
Geschmack, der viele Freundinnen und<br />
Freunde finden wird. Als Tipp haben wir uns<br />
den Junker-Weißburgunder ausgesucht, der<br />
von einem <strong>Wein</strong>berg an der Nahe stammt und<br />
mit seiner Fülle, seiner Erdigkeit und mit einem<br />
höchst attraktiven Preis erfreut.<br />
91 2022 Bad Kreuznach Römerhelde<br />
Grauer Burgunder trocken<br />
Der Lagen-Grauburgunder zeigt ein interessantes Nasenbild<br />
mit Zedernoten und etwas Passionsfrucht, bevor sich eine<br />
tiefere Würze einstellt. Im Mund saftig, weiter Zeder, Mandarine,<br />
Orangenschale, balanciert zwischen Fruchtfrische und<br />
gewichtiger Substanz. 13,5 Vol.-%, DIAM, €<br />
91 2023 Biebelsheim Kieselberg Riesling<br />
trocken<br />
In der Nase punktet der Lagenwein nicht mit Frucht, sondern<br />
stellt eher seine pflanzliche Seite in den Vordergrund. Anis,<br />
Kümmel, ein wenig Senfmehl. Im Mund sieht das ganz anders<br />
aus. Viel Saft, Pfirsich, schmeichelnd, die Säure ist von<br />
Fruchtsüße eingefangen. 12,5 Vol.-%, DIAM, €<br />
90+ 2023 Riesling trocken<br />
Ein schöner Auftakt mit Holunderblüte, Apfel und zart Pfirsich<br />
in der Nase. Im Mund ist das unverkennbar Riesling, präsente<br />
Zitrusfrucht, etwas Brennnessel, feine Floralität.<br />
Nicht sehr komplex, aber idealtypisch saftig und erfrischend<br />
angelegt. 12 Vol.-%, DIAM, €<br />
90 2022 Bad Kreuznach Junker<br />
Weisser Burgunder trocken<br />
Anders als sein kleiner Bruder präsentiert sich der Junker-<br />
Weißburgunder sehr dezent in der Nase. Die Frucht tritt gegenüber<br />
erdig-würzigen Noten zurück. Im Mund mit einer beachtlichen<br />
Fülle ausgestattet. Präsente Säure, ganz trocken,<br />
hat echten Zug. 13 Vol.-%, DIAM, €<br />
90+ 2022 Biebelsheim Honigberg<br />
Spätburgunder trocken<br />
Schöne rotfruchtige Spätburgundernase mit Himbeer- und<br />
Süßkirschnoten, Wacholder, Buchs und etwas Gewürznelke.<br />
Im Mund ausgewogen, weiter im himbeerigen Fruchtbereich,<br />
dazu Holunderholz, spürbares Gerbstoffgerüst, sauber<br />
gemacht und vielseitig einsetzbar. 13,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />
90 2022 Biebelsheim Kieselberg<br />
Chardonnay trocken<br />
89 2023 Grauer Burgunder trocken<br />
89 2023 Weisser Burgunder trocken<br />
90+ 2022 Weisser Burgunder Auslese<br />
89+ 2023 Bacchus Spätlese<br />
492 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER RHEINHESSEN<br />
WEINGUT<br />
FLEISCHMANN<br />
Kloppgasse 8, 55435 Gau-Algesheim<br />
T: +49 6725 3276, www.fleischmann-weine.de<br />
Kontakt: Stephanie Fleischmann<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 10.30–13 Uhr und<br />
14.30–18 Uhr, Sa 9.30–16 Uhr und nach Vereinbarung<br />
Hektar: 17 ha<br />
<strong>Wein</strong>bereitung, Familie und Musik<br />
– sie bilden für Quirin Fleischmann<br />
einen vollendeten Dreiklang.<br />
Er selbst spielt Trompete, Ehefrau Stephanie<br />
Klavier, Sohn Fabian die Querflöte.<br />
Letzterer studierte in Geisenheim und arbeitet<br />
seit Jahren im elterlichen Betrieb. Mittlerweile<br />
hat er seine eigene <strong>Wein</strong>linie geschaffen, die<br />
Musiklinie. Daraus konnten wir den 2023er<br />
Riesling »Ouvertüre« verkosten, die uns mit<br />
ihrem zitrischen, würzigen Duft und ihrem<br />
eleganten Süße-Säure-Spiel unseren Tipp abrang.<br />
Wir sind gespannt, welch Wohlklang<br />
künftig aus dem Keller tönt.<br />
90+ 2023 »Ouvertüre« Riesling trocken<br />
Fein im Duft, Pfirsich, Zitrusfrucht, weiße Grapefruit, Blutorange,<br />
Limettenblatt, weiße Blüten, feine Würze. Am Gaumen<br />
schlank und saftig gebaut, Limettensaft, Grapefruit,<br />
Pfirsich, feingliedrige Säure, geradlinig und elegant mit feinem<br />
Süße-Säure-Spiel. 12 Vol.-%, DV, €<br />
90 2023 Weißer Burgunder trocken<br />
Frisch im Duft, helle Blüten, frische Orangen, Kumquats,<br />
grüner Apfel, reife Mirabellen, Birnenmark. Vollmundig am<br />
Gaumen, gut ausbalanciert von lebhafter Säure, klarer<br />
Frucht, in sich rund und stimmig, schließt mit einem würzigen,<br />
animierenden Finale ab. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
89+ 2023 Grüner Silvaner trocken<br />
Kräuterige Würze eröffnet den Duft, Brennnessel, Klee, Heu,<br />
dezente Frucht von Quitten, Birnen, Äpfel. Am Gaumen<br />
ebenfalls mit schöner Würze beginnend, schlank und geschmeidig<br />
mit charmanter Süße und frischer Säure, saftiger<br />
Sortentyp, der einem mit offenen Armen empfängt.<br />
12 Vol.-%, DV, €<br />
89+ 2023 Sauvignon Blanc trocken<br />
Sortentypisch, aber nicht zu laut im Duft, grüne Stachelbeere,<br />
Schwarze Johannisbeere, Kiwi, Maracuja, dezent Buchsbaum.<br />
Am Gaumen schlank gebaut mit viel Saft, lebendige<br />
Säure, Schmelz, klare Frucht mit feiner Süße, harmonisch<br />
und trinkanimierend. 11,5 Vol.-%, DV, €<br />
89 2023 »S« Grauer Burgunder trocken<br />
Reife süßliche Birne, roter Apfel, Honigmelone, Zitronenmelisse,<br />
dezent nussige Anklänge und dunkles Karamell. Süße<br />
Birnenfrucht setzt sich auch am Gaumen fort, ein kulinarischer<br />
Sortentyp für gesellige Runden mit merklicher Süße<br />
im Spiel mit reifer Säure und gutem Trinkfluss.<br />
12,5 Vol.-%, DV, €<br />
90 2023 Kerner Auslese<br />
Duft nach reifer Schwarzer Johannisbeere und reifer Zitrusfrucht,<br />
Orangenschale zeigt sich, dazu etwas Minze. Am<br />
Gaumen mit dezenter Säure und durchaus präsenter Süße,<br />
kandierter Zucker, Orangeat, dahinter eine Spur Muskatnuss,<br />
gut zu einem Dessert. 8 Vol.-%, DV, €<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
493
WEINGUT<br />
ALEXANDER<br />
FLICK<br />
Brückesgasse 15, 55234 Bechtolsheim<br />
T: +49 6733 6814, www.weingut-flick.de<br />
Kontakt: Alexander Flick<br />
Ab-Hof-Verkauf: Do und Fr 13–18 Uhr, Sa 10–18 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 166.700 (60 % weiß, 15 % rot,<br />
20 % Rosé, 2 % süß, 3 % Schaumwein)/24 ha<br />
Alexander Flick ist bis nach Neuseeland<br />
gereist, um seine Vorstellungen<br />
als Winzer zu erweitern. Danach<br />
wollte er nur noch authentische, individuelle<br />
<strong>Wein</strong>e keltern, die den Charakter der Region<br />
möglichst elegant und komplex offenbaren.<br />
Kurz: Er wollte jeden <strong>Wein</strong> seine Geschichte<br />
erzählen lassen. Wie ein Gelingen dieses<br />
Plans aussehen kann, zeigt die aktuelle<br />
Kollektion. Der Silvaner bringt stark die<br />
Werte der Vulkanböden aus der Spitzenlage<br />
Goldenes Horn zum Ausdruck, ebenso charakteristisch<br />
der Morstein-Riesling aus der<br />
namhaften Westhofener Lage.<br />
93 2023 Siefersheim Goldenes Horn Silvaner<br />
trocken<br />
In der Nase Aromen von Orangenblüte, ein wenig Holunder,<br />
Zitronenschale, Mandarine, dazu leichte erdige Noten. Am<br />
Gaumen hat der <strong>Wein</strong> einen schönen Säurezug, feine Gerbstoffe,<br />
elegante Balance, mineralische Tiefe und Extrakt.<br />
Lange im Abgang. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
92+ 2022 Westhofen Morstein Riesling<br />
trocken<br />
Die Nase ist von der Spontangärung geprägt, dazu exotische<br />
Früchte wie Sternfrucht, Grapefruitschale, Aprikose sowie<br />
Kräuter. Am Gaumen hat der <strong>Wein</strong> einen dichten, mineralischen<br />
Körper, feine Phenolik und Extrakt. Kompakt und elegant<br />
in der Struktur mit einem langen Abgang.<br />
12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
91+ 2023 »Alexander« Bechtolsheim<br />
Klosterberg Chardonnay trocken<br />
In der Nase Aromen von gelbem Apfel, Birne, Orangenblüte,<br />
dazu eine kalkige Mineralität. Am Gaumen hat der <strong>Wein</strong> eine<br />
schöne Balance, einen gut integrierten Holzeinsatz und cremigen,<br />
saftigen Körper mit einer feinen mineralischen Würze<br />
und einem Abgang guter Länge. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2023 »Réserve« Grauer Burgunder<br />
trocken<br />
Goldgelb in der Farbe, Aromen von Birne, Quitte, gemahlene<br />
Mandel, feine Mineralität, dazu sind noch ein wenig Toast<br />
und eine buttrige Note in der Nase zu finden. Am Gaumen<br />
eine feine Gerbstoffstruktur, balancierter Holzeinsatz, gutes<br />
Extrakt mit einer tollen Säurestruktur. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2023 Gundersheim Riesling trocken<br />
In der Nase findet man mineralische Noten, dazu Zitronenund<br />
Limettenschale, Grapefruit und Aprikose. Am Gaumen<br />
hat der <strong>Wein</strong> einen saftigen, extraktreichen Körper, feine<br />
Säurestruktur, leichte Salzigkeit, schöne Frucht und einen<br />
lange anhaltenden Abgang. 12 Vol.-%, DV, €€<br />
90+ 2023 Gau-Odernheim Chardonnay<br />
trocken<br />
In der Nase Aromen von gelben Früchten, Nashibirne, Mango<br />
mit einer leichten buttrigen Note und Vanille. Am Gaumen<br />
hat der <strong>Wein</strong> eine gute Säurestruktur, cremigen Körper, feines<br />
Extrakt, saftig mit präsenter Mineralität und einem Abgang<br />
von guter Länge. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
494 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
FULL<br />
WEINGÜTER RHEINHESSEN<br />
Hauptstraße 21, 67591 Mölsheim<br />
T: +49 6243 7866, www.christopher-full.de<br />
Kontakt: Christopher Full<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Sa 9–18 Uhr und<br />
nach Vereinbarung<br />
Hektar: 13 ha<br />
Ziemlich rasant hat sich Christopher<br />
Full einen Namen in der <strong>Wein</strong>szene gemacht.<br />
An drei Tagen in der Woche<br />
arbeitet er als Kellermeister für die <strong>Wein</strong>güter<br />
Battenfeld-Spanier und Kühling-Gillot, den<br />
Rest der Zeit kümmert er sich um das <strong>Wein</strong>gut<br />
der eigenen Familie. Dabei nützt er bei seinen<br />
Weißweinen gerne Maischestandzeiten<br />
und sogar Maischegärung, füllt manchen<br />
<strong>Wein</strong> unfiltriert und mit möglichst niedriger<br />
Schwefelung ab. Sein Riesling aus dem<br />
Schwarzen Herrgott zählt auch dieses Jahr zu<br />
den besten Rheinhessens – wahre Begeisterung<br />
am Verkostungstisch!<br />
96 2023 Mölsheim Zellerweg Am Schwarzen<br />
Herrgott Riesling trocken<br />
Dicht und komplex im Duft, kühles Gestein, frische Ananas,<br />
weißer Pfirsich, Grapefruit, Zitronen, Wiesenkräuter, weiße<br />
Blüten. Am Gaumen engmaschig und dicht, mineralisch,<br />
elektrisierend, athletisch, fein definiert, salzig im Finale,<br />
Langstreckenläufer mit größter Laufruhe.<br />
12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
94 2023 Mölsheim Silberberg Riesling<br />
trocken<br />
Kühl mit kalkiger Würze im Duft, Anklänge von feiner Frucht,<br />
Apfel, Zitronen, Mandarinenschale, weiße Blüten, dezent<br />
Pfeffer. Am Gaumen mit Schmelz und Tiefe, elegant und<br />
sehnig, feiner Säurenerv, feiner Gerbstoff, Zitrus- sowie<br />
Steinfrucht, ins lange Finale begleitet von mineralischer<br />
Salzigkeit. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
91 2023 »Réserve« Weissburgunder &<br />
Chardonnay trocken WB/CH<br />
Harmonisch verbindet sich klarer Apfel, Birnenfrucht und<br />
feine Würze des Weißburgunders mit der tropischen Mangofrucht<br />
des Chardonnay, in Butter geschwenkter Mais,<br />
feine Holzwürze. Am Gaumen geschmeidig und weich in<br />
der Struktur mit guter Balance und viel Trinkfluss.<br />
12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2023 »Réserve« Grauburgunder trocken<br />
Feine Holzwürze im Duft, roter Apfel, Birnen, Honigmelone,<br />
Limetten, Melisse, frisch gemahlene Haselnuss. Am Gaumen<br />
fest gebaut und mit Schmelz, mineralische Würze, feine<br />
Phenolik und gut integrierte Säure sorgen für Spannung<br />
und Zug, in perfekter Balance, trinkanimierend.<br />
12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
90+ 2023 »Kalkstein« Riesling trocken<br />
Fein und sortentypisch im Duft, grüner Apfel, gelber Pfirsich,<br />
Nektarine, Zitronen, Wiesenkräuter, Gesteinsmehl. Im Mund<br />
schwungvoll und mit viel Saft, gelbe Frucht und feine Würze<br />
tänzeln vollmundig den Gaumen entlang und laden immer<br />
wieder zum nächsten Schluck ein. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
93 2023 »Full Of Rage« Grauburgunder<br />
trocken<br />
Strahlendes Ziegelrot im Glas. Vielschichtig im Duft, Rauch,<br />
Röstnoten, Hagebutte, Cranberry, Hibiskus, Orangenzeste,<br />
Malvenblüte. Am Gaumen mit Spannung und Eleganz, eine<br />
angenehme bittere Note zur saftigen Frucht und Kräuterwürze,<br />
schöne Phenolik, trocken, eigenständig und animierend.<br />
12 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
495
GUTGALLÉ<br />
RHEINHESSEN<br />
Langgasse 69, 55237 Flonheim<br />
T: +49 6734 8961, www.gutgalle.de<br />
Kontakt: Klaus, Ortrud, Jonathan und Johannes Gallé<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Hektar: 17 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Im GUTGALLÉ in Flonheim tut sich eine<br />
ganze Menge. Wir können uns nicht daran<br />
erinnern, schon einmal so ausdrucksstarke<br />
<strong>Wein</strong>e verkostet zu haben wie<br />
die Weißweine aus dem Jahrgang 2023 – übrigens<br />
dem ersten ökozertifizierten des Betriebs.<br />
Jonathan, 27, und Johannes, 20, die<br />
beiden Söhne von Ortrud und Klaus Gallé,<br />
geben mächtig Gas und setzen bemerkenswerte<br />
Akzente, wie gerade der spannungsgeladene<br />
Silvaner aus dem Flonheimer Rotenpfad<br />
und der mineralische Riesling aus der<br />
Uffhofener Lage La Roche unterstreichen.<br />
Sehr gerne mehr davon!<br />
91 2019 »Champion Pinot« Blanc de Noir<br />
brut nature<br />
Zu feinen Hefe- und Briochenoten kommen Himbeere, Apfel,<br />
Mirabelle und rote Kirschen, auch etwas Himbeermark. Die<br />
präsente Säure fächert den Schmelz am Gaumen auf genussvolle<br />
Art auf, feinperlige Bläschen animieren zum<br />
nächsten Schluck, ungekünstelt. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />
93 2023 »by Jonathan« Flonheim Rotenpfad<br />
Silvaner trocken<br />
Wiesenkräuter, roter Apfel, frischer Kümmel, weiße Birne<br />
und mineralische Würze im Duft, der sich elegant entfaltet.<br />
Kompakt gebaut am Gaumen, mit guter Dichte und auch<br />
Spannung, gute Fülle, tragende Säure, die mineralische<br />
Würze prägt den Charakter, reife Phenolik. 13 Vol.-%, VL, €€<br />
92 2023 »by Johannes« Uffhofen La Roche<br />
Riesling trocken<br />
Terpenwürzige Note im vielschichtigen Duft, auch der rotwürzige<br />
Lagencharakter, Aprikose, Birne und Pfirsich. Kräftiger<br />
Bau, lässt auch Muskeln spielen, die reife Säure ist salzig<br />
konnotiert, das Rückgrat bildet die merkliche Mineralik. Trocken,<br />
gute Länge. 13,5 Vol.-%, VL, €€<br />
90+ 2023 »Identität« Sauvignon Blanc<br />
trocken<br />
Keine laute und übertriebene Primärfrucht, etwas Schwarze<br />
Johannisbeere, Stachelbeere, rosa Grapefruit. Setzt am<br />
Gaumen mit eingewobener Säure und schöner Würze saftig<br />
an, mineralisch, cremiger Kern mit feinem Schmelz und feiner<br />
Fruchtsüße, gute Balance, stilvoll. 12 Vol.-%, DV, €<br />
90+ 2023 Flonheim Weißburgunder trocken<br />
Zu feiner Würze fruchtige Noten von Mirabelle, Aprikose,<br />
Mandarine, Apfel, auch kräuterig, leicht rauchig. Saftig und<br />
mit Frische am Gaumen, etwas Kohlensäure, eingewobene<br />
Säure, unterlegt von einer phenolischen Schicht, die die dezente<br />
Fruchtsüße abpuffert. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
89+ 2023 »Rosato Identität« trocken<br />
Mittleres Lachsrosa in der Farbe. Fruchtig, beerig im Duft,<br />
Himbeere, Walderdbeere, flankiert von getrockneten Kräutern.<br />
Kompakter Bau, frisch, präsente Säure, saftig, aber<br />
auch mit strukturierenden Gerbstoffen, süßlicher Fruchtkern<br />
von Himbeere. Auch gerne zum Essen. 13 Vol.-%, DV, €<br />
496 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
GEBERT<br />
WEINGÜTER RHEINHESSEN<br />
Sandgasse 6, 55599 Siefersheim<br />
T: +49 6703 8352201, www.weingut-gebert.de<br />
Kontakt: Anne Gebert<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Sa 14–19 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 90.000 (71 % weiß, 7 % rot, 14 % Rosé,<br />
8 % Schaumwein)/11 ha<br />
Im Siefersheimer <strong>Wein</strong>gut hat ein junges<br />
Team das Sagen: Anne Gebert und Kellermeister<br />
Paul Krahl bringen frischen<br />
Wind in den Familienbetrieb, in dem Hans-<br />
Joachim Gebert für die Erfahrung steht. Die<br />
<strong>Wein</strong>e zielen nicht auf plakative Primärfrucht<br />
ab, sondern nehmen quer durch Sorten<br />
und Stile die Mineralik der <strong>Wein</strong>berglagen<br />
rund um Siefersheim in den Fokus. Besonders<br />
fein gewirkt und salzig zeigen sich<br />
die Vulkanböden im Riesling der Lage Heerkretz,<br />
der selbst im warmen Jahr 2022 mit<br />
Eleganz begeistert. Wir gratulieren herzlich<br />
zum zweiten Stern!<br />
92 2022 Siefersheim Heerkretz Riesling<br />
trocken<br />
Vielschichtig im Duft, Austernschale, gelber Apfel, Quitten,<br />
jodige Noten, gelbes Currypulver, kandierte Zitrone, Melisse,<br />
Lorbeer, weißer Nougat. Am Gaumen elegant und mit<br />
Schmelz, schlank im Bau mit gutem Extrakt, feine Phenolik<br />
und mit lebendigem Säurefluss, mineralisch-salzig im langen<br />
Nachhall. 12 Vol.-%, NK, €€<br />
91 2022 Siefersheim Silvaner trocken<br />
Kräuterwürze und kandierte Frucht im Duft, Estragon, Melisse,<br />
kandierte Limette und Zitrone, gelber Apfel, Orangenzeste,<br />
Heu, nussige Anklänge. Am Gaumen mit entspanntem<br />
Fluss, reife, weiche Säure, mineralische Würze trifft auf satte<br />
Frucht, erdige Anklänge, ausgewogen und mit Reifepotenzial.<br />
12,5 Vol.-%, VL, €€<br />
90+ 2022 Siefersheim Riesling trocken<br />
Dezent Rauch im Duft, frisches Apfelkompott mit Zimt, Quitten,<br />
Aprikosen, reife Zitronen, Wiesenkräuter. Am Gaumen<br />
vollmundig dennoch nicht sättigend, saftig, frische Zitrusfrucht<br />
sowie Steinobst, mineralisch unterlegt, ausgewogen<br />
in Süße und Säure und mit gutem Trinkfluss.<br />
12 Vol.-%, VL, €€<br />
90+ 2022 Siefersheim Weißer Burgunder<br />
trocken<br />
Frisch gemahlene weiße Mandeln im feinen Duft, Quitten,<br />
weißer Pfirsich, Mandarinenschale, weiße Blüten, mineralische<br />
Anklänge. Am Gaumen mit Schmelz durchzogen von<br />
mineralischer Würze, die bis ins Finale trägt, nahtlos verwobene<br />
Säure, feine Süße, reife Frucht, gut bei Tisch.<br />
12,5 Vol.-%, VL, €€<br />
90 2022 Riesling trocken<br />
Fein im Duft, grüner Apfel, Apfelschale, weißer Pfirsich,<br />
Aprikosen, Limettenzeste, Kräuterwürze, steinige Anklänge.<br />
Am Gaumen in perfekter Balance frische, gut integrierte<br />
Säure, saftige Zitrus- sowie Steinfrucht, Fruchtsüße und<br />
mineralische Töne, trinkanimierend. 12 Vol.-%, DV, €<br />
90+ 2021 »Chilled Red« Pinot Noir trocken<br />
Würzig im Duft, Thymian, Fichtennadel, Hagebuttenschale,<br />
Granatapfel, Rosenblätter, Veilchen, reife Beerenfrucht,<br />
Milchschokolade. Am Gaumen saftig, Frucht im Spiel mit<br />
Würze, feinkörniges Tannin, feiner Säureader, Holzwürze, ein<br />
guter Begleiter bei Tisch in geselliger Runde.<br />
13 Vol.-%, NK, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
497
WEINGUT<br />
GEHRING<br />
Außerhalb 17, 55283 Nierstein<br />
T: +49 6133 5470, www.weingut-gehring.com<br />
Kontakt: Diana und Gina Gehring<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo, Di, Do 10–12 Uhr und 14–17 Uhr,<br />
Mi 10–12 Uhr und 14–19 Uhr, Sa 10–16 Uhr<br />
Hektar: 12 ha<br />
Anbauweise: in Umstellung<br />
Familie Gehring kam einst von der<br />
Schwäbischen Alb an den Roten Hang,<br />
um dort das Küferhandwerk auszuüben.<br />
Schon die erste Generation verlegte sich<br />
aufs <strong>Wein</strong>machen. Der dritten Generation<br />
wurde es schließlich im Ortskern Niersteins<br />
zu eng, sie bezog ein <strong>Wein</strong>gutsgebäude außerhalb<br />
des Orts. Die <strong>Wein</strong>e, die Theo und Diana<br />
Gehring dort seit dem Jahr 2001 keltern, verwandeln<br />
den Boden und das Klima der Niersteiner<br />
Lagen in geschmeidige und auch terroirgeprägte<br />
<strong>Wein</strong>e. Und nun ist mit Tochter<br />
Gina auch schon die vierte Generation aktiv.<br />
Wir sind gespannt auf ihre Akzente!<br />
95 2022 Nierstein Riesling trocken<br />
Im Duft gepflegtes Holzfass, Hefe und eine dezente Spontangärungsaromatik.<br />
Auch Orangenschale, Bergamotte.<br />
Salzlakritze. Der Gaumen beginnt kompakt und dicht, extraktreich<br />
auf Basis einer feiner Phenolik und einer ausgesprochen<br />
gut integrierten, die Länge des <strong>Wein</strong>s begleitenden<br />
Säure. Lang und potenzialreich. 12 Vol.-%, DIAM, €€<br />
92 2022 Nierstein Pettenthal<br />
Riesling trocken<br />
Dezenter Holzeinsatz, auch Hefe, dann dominieren zitrische<br />
Aromen: Limette, Zitrusabrieb, Rauch. Der Gaumen eröffnet<br />
geschmeidig und weich, fließt sehr rund und mit einem<br />
Hauch von Süße hinter der mit zarten Phenolpixeln texturierten<br />
Fülle und hinter der reifen Säure. 12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
91+ 2022 Nierstein Oelberg Gelber Orleans<br />
trocken<br />
Zunächst ist der Duft verschlossen, dann zeigen sich balsamische<br />
Spontangärungsnoten, Honig, Lebkuchen. Der Gaumen<br />
beginnt mit geschmeidiger Süße, entfaltet Volumen,<br />
Saftigkeit und Würze, die Säure kommt eher spät auf und<br />
verhindert, dass der <strong>Wein</strong> zu pummelig wird.<br />
12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
91+ 2022 »Alte Reben« Nierstein Bildstock<br />
Grauer Burgunder trocken<br />
Röstiges Neuholz, Hefe und opulente Zitrusfrucht, Orangenschale.<br />
Der Gaumen hat Fülle und Power, ist voluminiös angelegt<br />
mit etwas defensiver Spannung, die Säure ist mild<br />
und der Extraktgehalt mittel bis mittelhoch. Kräftiger Alkohol.<br />
13,5 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2023 »Roter Hang« Riesling trocken<br />
Im Duft dominiert zunächst der Stein über die Sorte. Mit<br />
Standzeit im Glas kommt hinter der brenzligen Mineralwürze<br />
auch Frucht zum Vorschein: Pfirsich und Nektarine. Der<br />
Gaumen ist frisch und kernig, zeigt sich spannungsvoll und<br />
salzig-mineralisch bei dezenter Süße. 12 Vol.-%, DV, €<br />
91 2023 Grauer Burgunder trocken<br />
Eine würzige, pfeffrige Nase lässt die Gesteine des Rotliegenden<br />
anklingen, aber auch die beerigen Burgundernoten<br />
des Sortentyps fehlen nicht. Im Mund zeigt sich ein geschmeidiger,<br />
runder, von sehr feinen Phenolen strukturierter<br />
Bau. Ein sehr eleganter Grauburgunder, der Trinkfluss<br />
mit Terroir verbindet. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
498 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER RHEINHESSEN<br />
WEINGUT<br />
JOHANN GEIL I.<br />
OEKONOMIERAT ERBEN<br />
Kuhpfortenstraße 11, 67595 Bechtheim<br />
T: +49 6242 1546, www.weingut-geil.de<br />
Kontakt: Elisabeth Geil-Bierschenk<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8–11.30 Uhr und 13–17 Uhr,<br />
Sa 9–11.30 Uhr und 13–16 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 300.000 (70 % weiß, 25 % rot,<br />
1 % Rosé, 4 % süß, 3 % Schaumwein)/35 ha<br />
Als Johann Geil das 1871 von seinem<br />
Vater gegründete <strong>Wein</strong>gut übernahm,<br />
war er noch kein »Oekonomierat«.<br />
Diesen Titel erhielt der weitblickende Winzer<br />
später für sein Engagement für seinen Heimatort<br />
Bechtheim im Wonnegau. Heute konzentriert<br />
sich das Familienweingut auf Riesling<br />
und Burgundersorten. In Abwesenheit<br />
der Spätburgunder – die bei Johannes Geil-<br />
Bierschenk eine Bank sind – glänzten dieses<br />
Jahr die Weißweine, die vom mineralischen<br />
und, wie die Probennotiz anerkennend festhält,<br />
»fast ein wenig burgundischen« Morstein-Riesling<br />
angeführt werden.<br />
93+ 2023 Westhofen Morstein Riesling<br />
trocken<br />
Hoch attraktiv im Duft. Feine Aromen von Aprikose, Limettenmelisse,<br />
Pfirsichkern und Wiesenkräuter strömen aus<br />
dem Glas. Am Gaumen komplex, balancierende, reife Säure,<br />
mineralischer Kern, fast ein wenig burgundisch. Der lange<br />
Nachhall wird von leichter Phenolik begleitet.<br />
13 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2023 Bechtheim Geyersberg Riesling<br />
trocken<br />
Hoch aromatisch im Duft. Aromen von Limettenmelisse,<br />
rosa Grapefruit, Kalkstein und ein Hauch von exotischer<br />
Frucht. Am Gaumen herrlich saftig und dennoch viel Tiefe<br />
und Klarheit. Ideal eingebundene Säure begleitet die präzise<br />
Frucht in einen langen Nachhall. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />
92 2023 »Reserve« Weisser Burgunder<br />
trocken<br />
Nussig und vom Holz geprägt. Aromen von Aprikose, rosa<br />
Pfirsich, gelber Birne und roher Mandel. Am Gaumen dicht<br />
und stoffig, intensive Frucht bei gutem Saft in einem mittelgewichtigen<br />
Körper. Viel Würze und lebendige Säure begleiten<br />
den guten Abgang. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
91+ 2023 Bechtheim Grüner Silvaner trocken<br />
Attraktiv und sortentypisch im Duft. Aromen von grüner<br />
Birne, Wiesenblumen, Wildkräutern, Fenchel, auch Apfel<br />
und Pflaume. Am Gaumen eine feine Säure, die sowohl den<br />
Körper als auch die reife Frucht gut balanciert. Leichte<br />
Floralik im Nachhall. 13,5 Vol.-%, DV, €€<br />
91+ 2023 Bechtheim Chardonnay trocken<br />
Goldgelb in der Farbe und leicht vanillig im ersten Duft. Feine<br />
Aromen von gelbem Apfel, Orangenzeste, Ananas sowie<br />
Sternfrucht. Am Gaumen mit reifer Harmonie von sortentypischer<br />
Frucht bei gut tragender Säure. Nicht zu trocken<br />
und somit ein echter Crowdpleaser. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
90 2023 Riesling trocken<br />
Zitrisch-mineralisch im Duft. Dabei herrlich frisch und sehr<br />
präzise in der Frucht. Am Gaumen Noten von Aprikose, rosa<br />
Pfirsich, gelbem Apfel als auch ein Hauch von nassem Stein.<br />
Dabei eher schlank im Bau, alles harmonisch abgestimmt<br />
durch die lebendige Säure. Ein junger <strong>Wein</strong>, der bereits viel<br />
Trinkfreude bereitet. 12 Vol.-%, DV, €<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
499
GEILS SEKT-<br />
UND WEINGUT<br />
Zeller Straße 8, 67593 Bermersheim<br />
T: +49 6244 4413, www.geils.de<br />
Kontakt: Florian Rudolf Geil<br />
Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />
Flaschen/Hektar: 133.300 (65 % weiß, 15 % rot,<br />
10 % Rosé, 2 % süß, 8 % Schaumwein)/14 ha<br />
Die Wurzeln des <strong>Wein</strong>guts reichen tief<br />
ins 17. Jahrhundert zurück. Dieser<br />
Tradition fühlt sich Florian Rudolf<br />
Geil durchaus verbunden, aber was er seit seinem<br />
Praktikum in der erstklassigen Burgunderdomaine<br />
Méo-Camuzet in den Familienbetrieb<br />
einbringen kann, hat den Rotweinen<br />
sehr gut getan: Seit Jahren begeistert er uns<br />
mit seinen Spätburgundern, die zu den besten<br />
in ganz Rheinhessen zählen. Aus der aktuellen<br />
Kollektion stach für uns aber ebenso sehr wie<br />
der Rotwein auch der elegante 2019er Blancde-Noirs-Sekt<br />
hervor – mehrheitlich natürlich<br />
ebenfalls ein Spätburgunder …<br />
93 2019 Blanc de Noirs brut PN/SW<br />
Fein und lange anhaltend moussierend. Mineralität vom<br />
Kalkstein, vermählt mit Noten von Brioche und Hefe. Am<br />
Gaumen säurefrisch, ganz im Stil eines Champagners mit<br />
lebhafter Eleganz und einer gekonnt gesetzten Spannung.<br />
Ein Blanc de Noirs mit Typizität und langem Nachklang.<br />
12,5 Vol.-%, NK, €€<br />
92 2022 Nieder-Flörsheim Frauenberg<br />
Riesling trocken<br />
Gut gereiftes Lesegut bestimmt im Duft die Aromatik. Quitte,<br />
Physalis, Ananas und auch viel Mineralität. Stoffig dann<br />
der Auftritt am Gaumen. Mundfüllend zeigt der <strong>Wein</strong> Tiefe<br />
und Kraft, abermals auch mineralische Noten. Saftig und<br />
lang ist das Finale. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
91 2022 »S« Bermersheim Grauer Burgunder<br />
trocken<br />
Gekonnter Holzeinsatz, daneben dezente Noten von weißem<br />
Pfirsich, reifen Mirabellen und Kamillenblüte. Reife, gesunde<br />
Trauben gaben diesem Selektionswein ein stabiles Gerüst<br />
für eine reiche Vielfalt am Gaumen. Die Mineralität des<br />
Bodens begleitet einen strukturgeprägten Nachhall.<br />
13 Vol.-%, NK, €€<br />
90 2023 Riesling trocken<br />
Zitronengelb mit grünlichen Reflexen. Im Duft findet man<br />
geriebene Zitronenschale, Grapefruit und einen Touch Mineralität.<br />
Am Gaumen beeindruckt dann eine gut balancierte,<br />
jugendlich-frische Säure. In der Gaumenmitte spielerisch<br />
leicht, überzeugt der Nachhall mit guter Länge.<br />
12,5 Vol.-%, DV, €<br />
93 2022 Dalsheim Bürgel Spätburgunder<br />
trocken<br />
Schwarzkirsche, etwas Holunder, Brombeere und getrockneter<br />
Rosmarin im Duft. Am Gaumen macht der <strong>Wein</strong> sofort<br />
Druck, die beeindruckend hohe Gerbstoffqualität verspricht<br />
eine lange Haltbarkeit. Ein ausgewogener Burgunder mit<br />
Kraft, Spannung und mineralischer Ausprägung, die den<br />
Nachklang würdevoll begleitet. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
91 2022 »Frühwerk« Spätburgunder trocken<br />
Sehr typischer Spätburgunderduft, neben zahlreichen roten<br />
und dunklen Beerenfruchtnoten auch anklingende Räucherspeckaromen.<br />
Daneben, beinahe versteckt, auch Mineralität<br />
vom Kalksteinfelsen. Am Gaumen gut eingebundene, dezente<br />
Gerbstoffe. Im Abgang nachhaltig und stoffig.<br />
13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
500 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER RHEINHESSEN<br />
ECKEHART UND<br />
JOHANNES GRÖHL<br />
Uelversheimer Straße 4, 55278 <strong>Wein</strong>olsheim<br />
T: +49 6249 809000, www.weingut-groehl.de<br />
Kontakt: Eckehart und Johannes Gröhl<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8–12.30 Uhr und 14–17 Uhr,<br />
Sa 10–16 Uhr<br />
Hektar: 30 ha<br />
Johannes Gröhl mag Techno und Tempo<br />
in seinem Leben. Er liebt es, wenn die<br />
Bässe wummern, und das zeigt sich auch<br />
in seinen <strong>Wein</strong>en: Zu viel Gemütlichkeit zieht<br />
mit denen garantiert nicht in die deutschen<br />
Wohnstuben ein. Die Säure verdient beim<br />
26-Jährigen vollauf ihren Namen, er spielt<br />
provokativ mit pikanten, herben und auch<br />
grünlichen Facetten. Wenn man denkt, jetzt<br />
übertreibt er es, geht der Bauplan doch wieder<br />
perfekt auf. Übrigens beherrscht Gröhl auch<br />
die edelsüße Klassik. Wir rechnen schon mal<br />
vor: Auf die drei folgt die vier, das Tempo bestimmt<br />
der Winzer.<br />
94 2022 Nierstein Pettenthal Riesling<br />
trocken<br />
Primärfrucht spielt eine Statistenrolle, Reduktion und Kräuterigkeit<br />
mit Mineralik bestimmen den Duft. Kompromisslos<br />
am Gaumen, straff und dicht mit einer Säure und Phenolik,<br />
die auch entspannte Gemüter elektrisieren kann. Salzige<br />
Mineralik, fordernd, jung. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />
93 2022 Nierstein Ölberg Riesling trocken<br />
Der Duft spielt mit feiner Reduktionsnote, Brotteig, Salzzitrone,<br />
feiner Kümmel, Mandarinenschale, Apfel. Eine beinahe<br />
provokative Interpretation des Ölbergs mit rasanter Säure<br />
und grünlich-griffiger Phenolik, untermalt von mineralischer<br />
Würze und Pikanz. 12 Vol.-%, NK, €€<br />
92 2023 »Roter Hang« Nierstein Riesling<br />
trocken<br />
Ein Hauch Feuerstein würzt den Duft mit Mirabellen und Aprikosen,<br />
Apfelschale, etwas Malz und Rauch. Der straffe und<br />
schlanke Bau wird von einer schwungvollen Säure durchzogen,<br />
saftige Herbe und leicht mehlige Phenole sowie mineralisch-salzige<br />
Würze setzen Akzente. 12 Vol.-%, DV, €<br />
94 2021 Nierstein Hölle Pinot Noir trocken<br />
Zeigt im Duft reife dunkle Kirsche, Zwetschge, Hibiskus, gerösteter<br />
Kirschkern, Fichtennadeln, Tabak, Waldboden. Am<br />
Gaumen saftig mit tragender Säureader, Sauerkirsche, feinkörnigem,<br />
reifem Gerbstoff und mineralischer Würze. Gute<br />
Substanz, Fülle und Länge. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
97+ 2023 Nierstein Pettenthal Riesling<br />
Trockenbeerenauslese<br />
Sattes Goldgelb. Würzig-intensiver Duft, Waldhonig, gedörrte<br />
Aprikose, schwarzer Pfeffer, kandierte Ananas. Am Gaumen<br />
mit lebendiger Säure, drückende Süße, karamellisierte<br />
Mango, feine Phenolik, mineralische Grundierung, massiver<br />
Extrakt, sehr dicht und lang. 6,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />
91+ 2020 »Blanc de Blanc« brut nature<br />
90 2021 »Pure« Cuvée brut nature<br />
92+ 2022 Nierstein Hölle Weißer Burgunder<br />
trocken<br />
92 2022 Nierstein Chardonnay trocken<br />
91+ 2021 »Kalkstein« Nierstein<br />
Weisser Burgunder trocken<br />
91+ 2023 Sauvignon Blanc trocken<br />
93 2021 Oppenheim Herrenberg Pinot Noir<br />
trocken<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
501
WEINGUT<br />
GUNDERLOCH<br />
Carl-Gunderloch-Platz 1, 55299 Nackenheim<br />
T: +49 6135 2341, www.gunderloch.de<br />
Kontakt: Johannes Hasselbach<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–16 Uhr, Sa 11–14 Uhr<br />
Hektar: 29 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Jede Generation findet letztendlich zu ihrer<br />
ganz eigenen Beziehung zum Rothenberg.<br />
Wir leben an diesem <strong>Wein</strong>berg,<br />
von ihm, mit ihm. Er macht uns zu dem,<br />
was und wer wir sind«, sagt Kellermeister Johannes<br />
Hasselbach. Allerdings könnte er das<br />
alles bereits in die Vergangenheitsform setzen,<br />
denn spätestens nach der Verkostung des<br />
2023er Rieslings aus dieser großartigen Lage<br />
kann man wohl konstatieren, dass er seine Beziehung<br />
zu diesem Terroir längst gefunden<br />
hat. Und zwar perfekt gefunden hat. Der <strong>Wein</strong><br />
ist voller straffer Mineralität und wird über<br />
Jahrzehnte glänzen. Ein Meisterwerk!<br />
98 2023 Nackenheim Rothenberg<br />
Riesling GG<br />
In Duft Tonschieferwürze, sehr klar im Ausdruck, Gesteinsmehl,<br />
balsamisch, aber auch Limettenschale, gelber Apfel,<br />
<strong>Wein</strong>bergpfirsich. Im Mund nahtlose Integration von Geschmeidigkeit<br />
und stahliger Säure, sehr fein aufgelöste Phenolik,<br />
viel Druck, Extrakt und Mineralität für Jahrzehnte.<br />
12 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
95+ 2023 Nierstein Pettenthal Riesling GG<br />
Konzentrierter Duft nach Pfirsch, Majoran, Thymian, dazu<br />
etwas Aprikose. Am Gaumen zunächst wie eine Yoga-Variante<br />
der Lage: in sich gekehrt, tief durchatmend, aber die Bündelung<br />
ist da mit profunder, mineralischer Salzigkeit und<br />
feinstofflicher Durchdringung. 12 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
93 2023 »1G« Nackenheim Engelsberg<br />
Riesling trocken<br />
Im Duft blumig, Rose und Lilien, dazu auch etwas Hagebutte,<br />
dazu balsamische Untertöne. Das Mundgefühl geht auf<br />
Schmelz und Abrundung, kommt aber ohne Süße aus, die<br />
Säure bleibt eher zurückhaltend, eine Schicht milder Phenole<br />
und reife Säure geben Rückhalt. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
92+ 2023 »Roter Hang 1G« Nierstein Riesling<br />
trocken<br />
Reduktiv und balsamisch – ein kleiner Pettenthal im Duft.<br />
Der Gaumen hat Schwung und Saftigkeit, lebendige Säure,<br />
feine Frucht als extraktsüßes und geschmeidiges Gegengewicht<br />
zur Säure, delikate Mineralität. Hat eine sehr gute Länge<br />
und ordentlich Potenzial. 12 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
92 2023 »Jean Baptiste« Riesling Kabinett<br />
feinherb<br />
Duft nach Zündholz, heißem Stein, reifen Zitrusfrüchten,<br />
Limonenabrieb, Aprikosenkern, dazu etwas frische Blumenwiese.<br />
Am Gaumen mit sehr viel Zug, frische Säure, lebendiger,<br />
schöner Grip, erneut reife Zitrusfrucht, sehr gute Trinkbarkeit,<br />
sehr charmant. 9,5 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2023 »vom Roten Schiefer« Riesling<br />
trocken<br />
Eine feine, reduktive Würze, Weihrauch, Apfel. Im Mund hat<br />
der <strong>Wein</strong> durchaus Gewicht und auch eine hintergründige<br />
Geschmeidigkeit, aber dominant sind doch eine straffe Saftigkeit,<br />
taktile Mineralität, dazu eine Anmutung von Leichtigkeit<br />
und Eleganz. 12 Vol.-%, DV, €€<br />
502 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
GUTZLER<br />
Rossgasse 19, 67599 Gundheim<br />
T: +49 6244 9052, www.gutzler.de<br />
WEINGÜTER RHEINHESSEN<br />
Kontakt: Christine & Michael Gutzler<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Flaschen/Hektar: 133.300 (48 % weiß, 44 % rot,<br />
4 % Rosé, 1 % süß, 3 % Schaumwein)/18 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Eine sehr starke Vorstellung! Dem aus<br />
90-jährigen Reben erzeugten Silvaner<br />
aus dem Ort Dorn-Dürkheim flogen<br />
am Verkostungstisch alle Herzen zu: so viel<br />
Tiefe, so viel Feinheit und ein dermaßen eigenständiger<br />
Ausdruck dessen, was die Sorte sein<br />
kann! Auch Rieslinge und Spätburgunder verdienen<br />
sich das Prädikat »außergewöhnlich«.<br />
Was hatte uns das <strong>Wein</strong>gut als begleitenden<br />
Kommentar geschrieben: »Absolute Hingabe,<br />
nichts als selbstverständlich ansehen und in<br />
jedem Detail nach Verbesserungen suchen –<br />
nur so können wir die <strong>Wein</strong>e machen, die wir<br />
machen«. Dem ist nichts hinzuzufügen.<br />
95 2023 Westhofen Morstein Riesling GG<br />
Feiner Duft nach Aprikose, Kamillenblüte, steinig-würzige<br />
Noten, feine Floralität, Lindenblüten. Zeigt am Gaumen<br />
Kraft und Intensität in eleganter, feinfühliger Art, präzise<br />
Säure, zitrische Anklänge, ein Schuss Limettensaft, der Extrakt<br />
ist geschmeidig, mineralisch. 13 Vol.-%, NK,DIAM, €€€<br />
94 2023 »1G« Dorn-Dürkheim Silvaner<br />
trocken<br />
Sesam und Erdnuss, Kräuter, jodig-kalkige Noten. Der Gaumen<br />
hat eine beträchtliche Tiefe, viel Stoff, kräftige Mineralität,<br />
feine Phenole, Länge, aber dies alles, ohne im Geringsten<br />
forciert zu wirken. Ein potenzialreicher <strong>Wein</strong>.<br />
13 Vol.-%, NK,DIAM, €€€<br />
92+ 2023 »1G« Westhofen Chardonnay<br />
trocken<br />
Reife Gelbfrucht, nussige und kreidige Töne, auch ein Anflug<br />
von Wermutkraut. Das Holz ist kaum isoliert wahrnehmbar.<br />
Der Gaumen besitzt einen eindrücklichen Bau: Das mittelhohe,<br />
nicht überbordende Volumen ist dicht mit feinsten Phenolen<br />
gefüllt, eine reife Säure trägt. Ganz in sich ruhend und<br />
fein. 13 Vol.-%, NK,DIAM, €€€<br />
94+ 2022 Gundersheim Höllenbrand<br />
Spätburgunder GG<br />
Feinduftig und dicht, rote sowie dunkle Beerenfrucht, Kirschen,<br />
Granatapfelkerne, Fichtennadel, dezent frisch geriebenes<br />
Muskat, Nelke, dunkle Nougat-Schokolade. Am Gaumen<br />
dicht und elegant, frische Beerenfrucht, Kirschen, feinkörniges<br />
Tannin, frischer Säureader.<br />
13 Vol.-%, NK,DIAM, €€€€<br />
94 2022 Westhofen Brunnenhäuschen<br />
Spätburgunder GG<br />
Trockenpflaume, dunkle Kirsche, Zartbitterschokolade und<br />
dunkle Brotkruste verbinden sich zu einem tiefen und intensiv<br />
duftenden Geruch. Saftig am Gaumen, wobei sich die<br />
Säure dezent einschmiegt und auf die reife Phenolik trifft.<br />
13 Vol.-%, NK, €€€€<br />
92 2022 Spätburgunder trocken<br />
Feiner, pflaumiger Duft, ergänzt um Aromen von schwarzem<br />
Pfeffer, Schlehen und Kardamom. Am Gaumen sehr ausbalanciert<br />
mit feiner Gerbstoffnote und einem gut proportionierten<br />
Körper. Hier bekommt man viel Spätburgunder für<br />
einen kleinen Preis geboten. 12 Vol.-%, DV, €<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
503
WEINGUT<br />
HAUCK<br />
Albigerstraße 15 Sonnenhof,<br />
55234 Bermersheim vor der Höhe<br />
T: +49 6731 1272, www.weingut-hauck.de<br />
Kontakt: Familie Hauck<br />
Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />
Hektar: 30 ha<br />
Jana Hauck vertritt ihre Meinung, auch<br />
wenn das nicht überall gut ankommt.<br />
Die promovierte Winzerin ist gerne mit<br />
ihren <strong>Wein</strong>en am Hamburger Millerntor dabei,<br />
wenn das <strong>Wein</strong>fest gegen Rassismus ausgerichtet<br />
wird. Es habe deswegen schon „einen<br />
kleinen Shitstorm gegeben«, aber es sei<br />
aktuell »besonders wichtig, politisch Haltung<br />
zu beziehen«. Sehr sozial kalkuliert sind auch<br />
die <strong>Wein</strong>preise, man muss lange suchen, um so<br />
viel Riesling und Burgunder zu diesem Tarif<br />
zu finden. Ihr Albariño hat sich zum Signature-Wine<br />
entwickelt, ein Kraftpaket mit famosem<br />
Duft.<br />
91+ 2023 Albariño trocken<br />
Würzig-reifer Duft mit Nektarine, Grapefruit, Anisnoten, Nelke,<br />
Piment, Muskatnuss, Orangenschale und Quitte. Ein<br />
Kraftpaket am Gaumen, das über Substanz, eine gewisse<br />
Wucht, Würze und Fruchtsüße verfügt, der Alkohol ist eingebunden,<br />
langes, mineralisches Finale. 14,5 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2023 »Alte Reben« Bermersheim<br />
Klosterberg Riesling trocken<br />
Würzige und steinige Noten begleiten im Duft die reife<br />
Frucht, weißer und gelber Pfirsich, Zitronenmelisse. Fein gearbeiteter<br />
Riesling mit einem delikatem Süße-Säure-Spiel,<br />
unterlegt von zitrischen und mineralischen Noten, der Extrakt<br />
entfaltet sich geschmeidig. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
90 2023 Bermersheim Hildegardisberg<br />
Grauer Burgunder Spätlese trocken<br />
Birne, gelbe Blüten, Honigmelone und auch Quitte im Duft<br />
mit nussigen Noten. Feine Holzwürze, getrocknete Kräuter.<br />
Der kräftige Bau wird belebt von einer Spur Kohlensäure, die<br />
die reife Säure begleitet, stoffig, mit Schmelz, gute Fülle, kulinarisch-würziger<br />
Typ. 13 Vol.-%, DV, €<br />
89+ 2023 »kunststück« Weißer Burgunder &<br />
Auxerrois trocken WB/AU<br />
Gelbe Blüten, Mandarinenschale und Mandarine im recht<br />
expressiven Duft, Birne und gelber Apfel kommen dazu.<br />
Kompakter Bau, der nicht in die Breite geht, Frische mit präsentem<br />
Säurezug, etwas Kohlensäure, trocken, mit feiner<br />
Würze. Gerne als Aperitif und zum Essen. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
91+ 2022 »976« Ensheim Kachelberg<br />
Spätburgunder trocken<br />
Im Duft reife und auch präzise Rotfrucht, Schwarzkirsche,<br />
Schwarze Johannisbeere, feine Holzlaktik, Pfeifentabak,<br />
herbe Schokolade. Zeigt in einem breiten und auch kräftigen<br />
Format viel Substanz, dichten Extrakt und tragende, leicht<br />
pikante Gerbstoffe, mineralisch. 13,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />
92 2023 Ensheim Kachelberg Riesling<br />
Auslese<br />
Frischer Duft nach reifen Zitrusfrüchten, Limonenschale,<br />
süße Mandarine, Minze, dazu auch etwas Mango. Am Gaumen<br />
mit frischer Säure, zupackend, Honigmelone, gut integrierte<br />
Süße, würzig unterlegt, pikant, Minze, frisch bleibend,<br />
eleganter Auslesetyp. 11,5 Vol.-%, DV, €€<br />
504 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
HECK<br />
WEINGÜTER RHEINHESSEN<br />
Mühlstraße 29, 67577 Alsheim<br />
T: +49 6249 4249, www.weingut-heck.de<br />
Kontakt: Dieter & Lotte Heck<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Flaschen/Hektar: 306.700 (60 % weiß, 20 % rot,<br />
20 % Rosé)/24 ha<br />
Wir dürfen zum ersten Mal Bekanntschaft<br />
machen mit dem<br />
24-Hektar-<strong>Wein</strong>gut Heck in Alsheim,<br />
das von Dieter und Lotte Heck geführt<br />
wird. Die beiden ambitionierten Söhne Paul<br />
und Vincent durchlaufen gerade die Ausbildung<br />
zum Winzer in renommierten <strong>Wein</strong>gütern<br />
wie Eckehart Gröhl, Christmann oder<br />
Philipp Kuhn. Die fair kalkulierten <strong>Wein</strong>e sind<br />
ausgewogen in der Balance. Die mit stilistischem<br />
Mut und Können vinifizierte »Réserve«<br />
vom Weißburgunder – unsere <strong>Falstaff</strong>-Empfehlung<br />
– zeigt, wohin die Reise gehen kann.<br />
Spannender Neuzugang in diesem <strong>Wein</strong>guide!<br />
91 2023 »Réserve« Alsheim Frühmesse<br />
Weißburgunder trocken<br />
Eine Menge kühler Rauch, Feuerstein, Streichholzkopf, etwas<br />
Karamell, gelbe Pflaumen, kräuterig. Die »Réserve« verbindet<br />
am Gaumen Gegensätze: schlank im Alkohol, ziemlich<br />
trocken, präsente Säure, aber mit markantem Holzeinsatz.<br />
Gepflegte Phenolik, zitrisch endend. 10,5 Vol.-%, NK, €€<br />
90+ 2023 Alsheim Frühmesse Weißer<br />
Burgunder trocken<br />
Mandarinenschale und Guave im kräftigen Duft, reife Mango,<br />
Birne, Papaya und gelbe Pflaume, auch kräuterig und floral.<br />
Kräftig gebauter Burgunder mit gutem Extrakt und fein ziselierter<br />
Säure, geschmeidig am Gaumen mit feiner Süße, mineralische<br />
Anklänge. 13,5 Vol.-%, DV, €<br />
90 2023 »LiebeLotte« Chardonnay trocken<br />
Intensive Aromatik nach Orangenschale und Honigmelone,<br />
Birne und Aprikose, würzig und auch kräuterig. Kräftiger<br />
Bau, geschmeidig am Gaumen mit Schmelz, weicher Säure<br />
und korrespondierender Fruchtsüße, guter Extrakt, auch<br />
mineralische Anklänge, würziger Ausklang. 13 Vol.-%, DV, €<br />
89+ 2023 Alsheim Riesling trocken<br />
Apfel und zitrische Noten im ersten Duft, Orangenschale,<br />
Grapefruit, Aprikose und Pfirsich, feine Kräuter. Im Mund mit<br />
einer lebendigen Säure, die erfrischt und für Bewegung<br />
sorgt, versteht sich gut mit der feinen Restsüße, saftig,<br />
Steinobst, Mandarine, elegant. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
89+ 2023 »Classic« Silvaner trocken<br />
Leicht brenzlig in der intensiven Nase mit Orangenschale,<br />
reifer Aprikose, Birne und gelbem Apfel, auch Bratapfel.<br />
Schlank gehaltener, eleganter Silvaner-»Classic«, der mit<br />
präsenter Säure und süßem Fruchtkern an einen Riesling erinnert.<br />
Sehr klar, stilvoll. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
90 2023 Alsheim Frühmesse Riesling<br />
Kabinett<br />
Duft nach reifen hellen Früchten, gelber Apfel, etwas Honigmelone,<br />
dazu auch etwas Jasminblüte, süße Limone, etwas<br />
Mandarinenabrieb. Am Gaumen mit einer lebendigen Säure,<br />
Pfirsich, Aprikose, feine Kräuterwürze, gut integrierte Süße,<br />
frisches Finale. 7 Vol.-%, NK, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
505
WEINGUT<br />
HEMMES<br />
Grabenstraße 13 & 34, 55411 Bingen am Rhein<br />
T: +49 6721 1 24 20, www.weingut-hemmes.de<br />
Kontakt: Frank Hemmes<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 10–12 Uhr und 14–18 Uhr,<br />
Sa 10–16 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 173.300 (65 % weiß, 20 % rot,<br />
10 % Rosé, 2 % süß, 3 % Schaumwein)/20 ha<br />
Wenn man sich das Lagenportfolio<br />
des <strong>Wein</strong>guts Hemmes anschaut,<br />
wird schnell klar, warum der<br />
Riesling im Mittelpunkt steht: Die Bingener<br />
Lagen, allen voran der Scharlachberg, eignen<br />
sich mit ihren Quarzitböden mit Schieferanteilen<br />
trefflich für die Rebsorte in trockener,<br />
fruchtiger und süßer Interpretation. Das gut<br />
eingespielte Vater-Sohn-Duo Frank und Felix<br />
Hemmes präsentiert aus dem Jahr 2021 auch<br />
einen würzigen Pinot Noir, ihre Experimentierfreude<br />
zeigt sich bei Rebsorten wie Sauvignac<br />
und Viognier, der aus Bingen nicht mehr<br />
wegzudenken ist. Unser Tipp!<br />
92 2023 Bingen Scharlachberg Riesling<br />
trocken<br />
Vielschichtig im Duft, dezent Rauch und Schießpulver zu Beginn,<br />
Orangenschale, kandierte Zitrone und Ingwer, <strong>Wein</strong>bergpfirsich,<br />
Mirabellen. Am Gaumen elegant, mittelgewichtig<br />
im Körper, Zitrusfrucht, klare feine Säurestruktur,<br />
angenehm herb im Nachhall, mineralisch. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
91+ 2023 Bingen Viognier trocken<br />
Duftige Nase, dennoch nicht zu laut. Litschi, saftige Ananas,<br />
Grapefruit, weiße Pampelmuse, getrocknete Kräuter, Salbei,<br />
Röstnoten. Weich und rund am Gaumen, mit viel Saft,<br />
schöner Würze, gut verwobener Säure in Balance mit feiner<br />
Süße, gutem Volumen und lange am Gaumen.<br />
12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
91+ 2023 Bingen Riesling trocken<br />
Komplex im Duft, frische sowie kandierte Zitrusfrüchte, Aprikosen,<br />
Kräuterwürze wie Minze, Estragon, kühles Gestein.<br />
Am Gaumen griffig und zupackend, lebendige Säure trifft<br />
auf Schmelz, saftige Frucht, getragen von feiner Süße, würzig,<br />
mineralisch, dicht und mit schöner Länge.<br />
12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
91+ 2021 Bingen Kirchberg Pinot Noir trocken<br />
Viel Würze im Duft, Unterholz, frischer Tabak, Rote sowie<br />
Schwarze Johannisbeeren, getrocknete Erdbeeren, Kirschen,<br />
Gewürznelke. Frisch und geschmeidig im Mund, wieder<br />
mit viel Würze, mineralisch unterlegt, feine Säure mit<br />
Zug, reifer mürber Gerbstoff, auch gut bei Tisch.<br />
13,5 Vol.-%, NK, €€<br />
92 2023 Riesling Spätlese<br />
Würzig und dezent im Duft, Aprikosen, weißer Pfirsich, Wiesenkräuter,<br />
kandierte Orangen und Zitronen, dezent Blütenhonig.<br />
Am Gaumen lebendig, frisch und mit gutem Süße-<br />
Säure-Spiel, gelbe Steinfrucht und feine Würze tragen ins<br />
lange Finale, Trinkanimierend. 9,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
91 2023 »Halbstück« Chardonnay trocken<br />
91 2023 Bingen Scharlachberg Riesling<br />
Kabinett<br />
89+ 2023 »I sell« Riesling trocken<br />
89+ 2023 »Löss« Silvaner trocken<br />
89+ 2023 Sauvignac trocken<br />
89 2023 Blanc de Noir trocken<br />
89 2023 Riesling trocken<br />
506 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER RHEINHESSEN<br />
<br />
HIESTAND<br />
WEINGUT & HOFBRENNEREI<br />
Nordhöferstraße 19, 67583 Guntersblum<br />
T: +49 6249 2266, www.hiestand-weingut.de<br />
Kontakt: Gunther Hiestand<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 13–18 Uhr, Sa 10–16 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 120.000 (70 % weiß, 15 % rot,<br />
5 % Rosé, 5 % süß, 5 % Schaumwein)/12 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Was die Natur uns schenkt«, schreibt<br />
uns Gunther Hiestand zu seiner<br />
stilistischen Idee, »kommt unverfälscht<br />
in die Flasche. Hier brauchen die <strong>Wein</strong>e<br />
nun Zeit, um sich zu entwickeln.« Diese Aussage<br />
können wir nur unterstreichen, denn die<br />
Hiestand'schen Gewächse sind auch genau so<br />
gemacht, dass sie sich entwickeln können. Kein<br />
Chichi, sondern viel Substanz. Da ist es nur<br />
passend und ein Beweis der Ernsthaftigkeit, mit<br />
der Hiestand seinen Beruf ausübt, dass selbst<br />
die Ortsweine 18 Monate reifen dürfen, ehe sie<br />
in den Verkauf gelangen. Bei den Lagen sind es<br />
sogar 30 Monate. Vorbildlich!<br />
92+ 2021 »Kreuz« Guntersblum Kreuzkapelle<br />
Riesling trocken<br />
Schöne goldgelbe Reflexe im Glas. Die Nase zeigt sich frisch<br />
und duftig, geradlinig. Zarte Kräuternoten, allerlei Zitrusfrüchte,<br />
auch Zitronenwaffeln entströmen dem Glas. Am<br />
Gaumen ein positiv knackiges Säurespiel, junger Augustapfel,<br />
viel Frische mit Tiefgang! 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2022 Guntersblum Weisser Burgunder<br />
trocken<br />
Schöner Goldton im Glas, in der Nase dann zarter Blütenduft,<br />
Quitte, Zitronenmelisse und auch Limettenabrieb. Am<br />
Gaumen eine erfrischende Säure, flüssiger Trinkspaß mit<br />
leicht herben Noten, nicht sehr fruchtbetont, dafür eher fein<br />
salzig. 12 Vol.-%, DV, €€<br />
91+ 2022 Guntersblum Sylvaner trocken<br />
Feine duftige Nase nach Kräutern wie wilder Thymian, Fenchelkraut,<br />
auch Pomeranzenschale. Am Gaumen frisch und<br />
kühl mit glatter Saftigkeit, nicht zu opulent, wunderschöner<br />
Trinkfluss, eleganter, leicht cremiger Nachhall. Tolle Länge,<br />
toller Speisenbegleiter! 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2022 Guntersblum Riesling trocken<br />
Ein noch nicht voll entfalteter Rieslingduft mit gelbfruchtigen<br />
Anklängen und leichten Kräuternoten. Am Gaumen hat<br />
der <strong>Wein</strong> guten Gehalt, er entfaltet bei moderatem Alkohol<br />
den Eindruck der Fülle, die lebendige Säure findet in einer<br />
präsenten Süße ihre Entsprechung. Sehr guter, lange aromatisch<br />
bleibender Abklang. 11,5 Vol.-%, DV, €€<br />
92 2020 Albig Hammerstein Portugieser<br />
trocken<br />
Tiefdunkles Granatrot. In der Nase Rauch und reife Brombeeren,<br />
guter Balsamico, Nelke und Piment, auch Holunderbeeren.<br />
Am Gaumen zarte aromatische Süße wie von echter<br />
Lakritze, eleganter und ausdrucksstarker Grip, guter Gerbstoff,<br />
animierendes Säurespiel. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2022 »Kreuz« Guntersblum Kreuzkapelle<br />
Riesling Kabinett<br />
Üppige Nase nach Grafit und Rauch, Frucht sehr verhalten,<br />
warme Mittelmeerkräuter. Am Gaumen eine köstliche Süße,<br />
ganz frisch, charmant, kurz auf den Punkt gebracht. Nase und<br />
Gaumen ergeben zusammen einen schönen Trinkfluss, der<br />
von einer zarten Herbheit unterstützt wird. 8,5 Vol.-%, DV, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
507
HISTORISCHE<br />
REBSORTEN<br />
WEIN- U. SEKTMANUNFAKTUR GMBH<br />
Rebschule (K39), 67599 Gundheim<br />
T: +49 6244 803, www.historische-rebsorten.de<br />
Kontakt: Ulrich Martin<br />
Nein, liebe Leserinnen und Leser, wir<br />
haben keine Druckfehler im Text: Die<br />
Rebsorten, die Ulrich Martin anbaut,<br />
heißen wirklich »Franc Pineau«, »Bormeo<br />
Verd« und »Grünedel«. Er hat auch noch viele<br />
andere: »Süßschwarz« etwa, »blauen<br />
Arbst« oder »gelben Kleinberger«. Martin ist<br />
der größte Experte für die Wiederbelebung<br />
historischer Rebsorten hierzulande. Manchmal<br />
gibt es nur noch zwei oder drei Stöcke, die<br />
der Winzer in seiner eigenen Rebschule geduldig<br />
vermehrt – und dann wieder auspflanzt.<br />
Jede Flasche ist wie eine Botschaft aus vergangenen<br />
Tagen – faszinierend!<br />
92 2023 Grünedel trocken<br />
Blumig duftig in der Nase, Flieder, Veilchen, Lindenblüte,<br />
rosa Pomelo, Sanddorn, Holzwürze, Kokos, kräuterige Würze.<br />
Am Gaumen mit Schmelz und Fülle, durchzogen von lebendiger<br />
Säure, guter Holzwürze und saftiger Frucht mit feiner<br />
Süße sowie salin im Abklang, schöne Länge, eigenständig.<br />
13 Vol.-%, DV, €€<br />
91+ 2023 Bormeo Verd trocken<br />
Verhalten und zitrisch im Duft, weiße Grapefruit, Kumquat,<br />
Orangenzeste, grüner Apfel, steinige Noten. Am Gaumen<br />
cremig und mit zupackender Säure, klare Zitrusfrucht, feine<br />
Würze, nussige Anklänge, rund und dicht im Abgang, lange<br />
am Gaumen, trinkanimierend als Solist oder bei Tisch.<br />
12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2023 Weißer Traminer trocken<br />
Fein und dicht im, florale Noten, gelbe Steinfrucht, Pfirsich,<br />
Aprikosen, Mango, Rosenwasser, Moschus. Am Gaumen mit<br />
Schmelz und Würze, kraftvoll, dennoch elegant, salzig zur<br />
satten Frucht, blumig, dicht und kompakt mit schöner Länge,<br />
kulinarisch zu würzigen Speisen der perfekte Genuss.<br />
13,5 Vol.-%, DV, €€<br />
92 2022 Franc Pineau trocken<br />
Würziger Duft, Süßholz, Pfeffer, helle und dunkle Waldbeeren,<br />
Schlehe, Wacholder, gerösteter roter Paprika, balsamische<br />
Noten, dunkle Schokolade. Im Mund schwungvoll, saftige<br />
Frucht, frische Säure, kerniges reifes Tannin, mittelgewichtig<br />
im Körper, weich im Abgang, als Solist und bei Tisch.<br />
13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
91+ 2020 Blauer Traminer trocken<br />
Vielschichtig im Duft, helle und dunkle Waldbeeren, Hagebuttenschale,<br />
auch Hagebuttentee, getrocknete<br />
Blüten,Rosen-, Orangen- und Hibiskusblüte, Nelken, Tabak,<br />
dezent Rauch. Am Gaumen kraftvoll und würzig zur saftigen<br />
Frucht, lebendige Säure, kerniges, zupackendes Tannin, gut<br />
bei Tisch und mit Potenzial. 14 Vol.-%, NK, €€€<br />
90+ 2023 Grünedel<br />
Feiner Duft nach hellen Blüten, roter Apfel, reife Zitrusfrucht,<br />
Blumenwiese, süße Minze, anregend. Am Gaumen<br />
mit süßem Schmelz, Apfelkompott, süße Birne, etwas Pfirsich,<br />
schönes Spiel von delikater Süße und feiner Säure, individuell,<br />
gute Länge. 9,5 Vol.-%, DV, €€<br />
508 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
HOFMANN<br />
WEINGÜTER RHEINHESSEN<br />
Vor dem Klopp 4, 55437 Appenheim<br />
T: +49 6725 300063, schiefer-trifft-muschelkalk.de<br />
Kontakt: Carolin Hofmann<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–12 Uhr und 13–18 Uhr,<br />
Sa 9–12 Uhr und 13–17 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 373.300 (91 % weiß, 4 % rot,<br />
5 % Rosé)/26 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Der weit gereiste Jürgen Hofmann hat<br />
seinen Beitrag dazu geleistet, dass<br />
Rheinhessen sein Hinterwäldler-<br />
Image ablegen konnte; er kelterte schon Rebsorten<br />
wie Sauvignon Blanc, als diese hierzulande<br />
noch den Exotenstatus trugen. Längst<br />
ist der Winzer, dessen <strong>Wein</strong>gut seit dem Jahrgang<br />
2022 biozertifiziert ist, tief in Appenheim<br />
verwurzelt. Davon erzählt kein <strong>Wein</strong><br />
besser und spannender als sein Riesling aus<br />
dem Hundertgulden, der nur so von packender<br />
Kalkmineralik strotzt. Starker Auftritt bis<br />
hin zum »La Plage«, der alles andere ist als ein<br />
gefälliger Sonnenschirm-Rosé.<br />
93+ 2022 Appenheim Hundertgulden Riesling<br />
trocken<br />
Zitronenmelisse, Hibiskus, Limettenschale mit reifer Aprikose,<br />
Pfirsich, Birne, dunklere, steinige Aromen. Druckvoll<br />
am Gaumen mit dichtem Extrakt und einem präzise verlaufenden<br />
Säurestrang. Kein Schmeichler, stellt die Kalkmineralik<br />
der Lage heraus, gute Länge. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2022 Gau-Algesheim Rothenberg Riesling<br />
trocken<br />
Der erste Duft ist wie ein Gang in den Kräutergarten: Basilikum,<br />
Melisse, Lorbeerblatt, Petersilie, dazu Apfel und<br />
Kapernäpfel. Unorthodoxes und spannendes Duftbild. Im<br />
Mund mit guter Substanz und mineralischem Lagenausdruck,<br />
die eingewobene Säure gibt den Takt vor.<br />
12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2022 »Reserve« Weißer Burgunder<br />
trocken<br />
Sehr feiner, gepflegter Duft mit weißen Blüten, Kamille,<br />
Mirabelle und nussigen Noten, etwas helles Karamell, feiner,<br />
kühler Rauch. Kompakter und fester Bau, cremige Textur<br />
mit fein ziselierter Säure, dicht im Extrakt mit leicht süßlichem<br />
Kern. Kulinarisch gedacht. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
91+ 2022 »Reserve« Chardonnay trocken<br />
Im Duft zeigt sich der Holzausbau mit Röstaromen, Zündholz<br />
und Rauch, grüne Walnuss, dahinter Birne, Quitte, Kürbisschale.<br />
Öffnet sich auch am Gaumen langsam, feste<br />
Struktur, die von Gerbstoffen und Phenolen gestützt wird,<br />
reife Säure, herbe Birne, Mineralik. Jung. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
90+ 2023 »vom Muschelkalk« Appenheim<br />
Riesling trocken<br />
Attraktiver, würziger Duft mit Noten von Limettenschale,<br />
Blattgrün, grünem Apfel und Pfirsich. Limette und grüner<br />
Apfel erfrischen auch direkt den Gaumen, saftig und mit einer<br />
entspannten, tragenden Säure. Der Muschelkalk sorgt<br />
für Cremigkeit und Würze. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2023 »La Plage« Rosé trocken<br />
Provenzalisches Rosa, etwas brenzlig im Duft, Himbeere,<br />
Hagebutte und Süßkirsche, ein Hauch Veilchen. Für die<br />
<strong>Wein</strong>kategorie dicht im Extrakt und mit Substanz, kein Sonnenschirm-Rosé,<br />
trotz cremigem Kern, akzentuiert von<br />
Gerbstoff, Phenolik und Würze. An den Herd!<br />
12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
509
WEINGUT FRITZ<br />
EKKEHARD HUFF<br />
Hauptstraße 90, 55283 Nierstein<br />
T: +49 6133 58003, www.weingut-huff.de<br />
Kontakt: Christine und Doris Huff<br />
Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />
Flaschen/Hektar: 5.600 (75 % weiß, 25 % rot)/9,5 ha<br />
Christine Huff entstammt einer Familie,<br />
die seit mehr als 300 Jahren <strong>Wein</strong> produziert.<br />
Die Winzerin verzichtet konsequent<br />
auf Mineraldünger, Herbizide und<br />
tierische oder künstliche Schönungsmittel.<br />
Denn: <strong>Wein</strong> soll natürlich sein und die Geschichte<br />
seiner Herkunft erzählen, vom Rebstock<br />
bis in den Keller. Die Erträge der Niersteiner<br />
und Schwabsburger Gemarkung baut<br />
sie gemeinsam mit ihrem Mann Jeremy Bird-<br />
Huff aus. Das klappt ganz formidabel: Mit ihren<br />
spannungsreichen und ausdruckstarken<br />
Weißweinen bewegt sich das Paar seit Jahren<br />
zuverlässig auf hohem Niveau.<br />
92 2023 »Rabenturm« Riesling trocken<br />
Etwas verschlossen der Duft bei anklingend balsamischen<br />
Noten. Gut abgestimmt dazu frische Apfelfrucht und auch<br />
leichte Kräuternoten. Viel Saft und Kraft dann im Mund bei<br />
erfrischender Säurestruktur. Vollmundig spürt man die<br />
Frucht, die auch noch das lange Finale begleitet.<br />
12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2023 Schwabsburg Riesling trocken<br />
Aromatischer, zitrischer Duft mit etwas Mandarinenschale<br />
und Limone. Sofort viel Saftigkeit bei gutem Trinkfluss am<br />
Gaumen. Beinahe komplex und auch dicht am Gaumen bei<br />
viel zitrusorientierter Frische. Die recht lebhafte Säure ist<br />
griffig und zupackend. Alles stimmig verwoben bei anklingendem<br />
Schmelz. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
92 2023 Nierstein Pettenthal Riesling<br />
trocken<br />
Feine Noten von Thymian, auch Apfelschale und Holledau-<br />
Hopfen lassen sich riechen, hinzu kommt eine feine Mineralität<br />
bei reduktiver Anmutung. Beinahe explosiv dann die<br />
Frucht am Gaumen. Derart ausladend kommt sie wuchtig<br />
daher. Opulent erlebt man das Spiel von Säure, Mineralität<br />
und Frucht. Die Spannung begleitet ein langes Finale.<br />
12 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2023 Nierstein Orbel Riesling trocken<br />
Betörende Nase, mineralisch und dicht mit Noten von Feuerstein<br />
und viel gelbfleischiger Frucht, die von Zitrusnoten und<br />
auch etwas Aprikose begleitet wird. Reichlich Mineralität<br />
auch im Mund bei ebenfalls gut strukturierter Zitrusfrucht<br />
und auch ein wenig heimischer Steinfrucht. Intensiv das<br />
Finale bei vorhandener Finesse. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
90 2023 »Yellow Bird« Sauvignon Blanc<br />
trocken<br />
Exotisch, mit viel Feuerstein-Mineralität versehener Sauvignon<br />
Blanc, der für die Rheinfront durchaus eine Bereicherung<br />
darstellt. Der ausladende Duft lässt durchaus an Gewächse<br />
aus Neuseeland denken und transportiert Noten von<br />
Kiwifrucht, grünem Paprika und Schwarzer Johannisbeere.<br />
Saftig, säurefrisch und nachhaltig. 11,5 Vol.-%, DV, €€<br />
92 2023 Riesling Beerenauslese<br />
Getrocknete Früchte, kandierte Limonenschale, Orangenblüte,<br />
kräuterige Elemente, etwas Stachelbeere, Blütenhonig.<br />
Am Gaumen dicht und satt, fein bleibend, belebende<br />
Säure, kandierte Orange, reife Zitrusfrucht, Mirabelle, eine<br />
frische Beerenauslese. 9 Vol.-%, DV, €€€<br />
510 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER RHEINHESSEN<br />
WEINGUT GEORG<br />
GUSTAV HUFF<br />
Woogstraße 1, 55283 Nierstein-Schwabsburg<br />
T: +49 6133 50514, www.weingut-huff.com<br />
Kontakt: Familie Huff<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8–12 Uhr und 13.30–18 Uhr,<br />
Sa 9–17 Uhr, So 10–12 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 346.700 (70 % weiß, 14 % rot,<br />
9 % Rosé, 4 % süß, 3 % Schaumwein)/29 ha<br />
Auch in diesem Jahr haben wir wieder<br />
sechs starke <strong>Wein</strong>e verkostet – eine<br />
Auswahl, in der die ganze Vielfalt des<br />
Huff'schen Portfolios steckt. Wenn man deren<br />
Essenz zusammenfassen möchte, ließe sich<br />
formulieren: Eleganz und Finesse. Die Hitze,<br />
die der Rote Hang auszustrahlen vermag,<br />
scheinen besonders die Rieslinge komplett zu<br />
ignorieren. Ausgesprochen pikant kommt der<br />
Rehbacher Steig daher, während der Silvaner<br />
als klassischer Speisenbegleiter bei etwas Geduld<br />
noch an Komplexität zunehmen wird.<br />
Der Orange Wine, unser Tipp, hat das Zeug zu<br />
einem neuen Klassiker.<br />
92 2023 »Alte Reben« Nierstein Riesling<br />
Hipping trocken<br />
Sehr ansprechend fruchtzentriert in der Nase mit Noten<br />
nach Zitronenzeste und saftigem Pfirsich, ohne eindimensional<br />
zu wirken. Im Mund ist da weiterhin und vor allem Pfirsich,<br />
sehr sauber, florale Komponente, eher leichtgewichtig,<br />
unmittelbar zugänglich. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2023 Nierstein Rehbacher Steig<br />
Sommerseite Riesling trocken<br />
Riesling vom Pettenthal, aber aus dem südlich ausgerichteten<br />
Teil im Seitental. Trotz Sommerseite auch mit leicht vegetabilen<br />
Noten in der Nase, grüner Apfel, Zitronentarte,<br />
Brennnessel. Im Mund fein, elegant gleitend, trocken grundiert,<br />
für Pikanzfreunde. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
91 2023 Nierstein Silvaner trocken<br />
Hell, floral und mineralisch in der Nase. Neben Holunderblüte<br />
und Apfel schleicht sich aber auch ein würziger Unterton<br />
heran. Im Mund bleibt der Silvaner auf der hellen Seite. Unreife<br />
Walnuss, helle Birne, ein wenig Phenolik – das wird gut<br />
reifen können! 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2023 Riesling Kabinett feinherb<br />
Frisch-fruchtiger Duft, Aprikose, Pfirsich, Apfel, Wiesenkräuter<br />
und Minze, dazu reife Grapefruit, animierend. Am Gaumen<br />
mit schöner, frischer Säure und feiner Süße, die gut<br />
integriert ist, balanciert, helle Früchte, süße Limone, saftiges<br />
Finale. 10 Vol.-%, DV, €<br />
91+ 2022 »Réserve« Pinot Gris trocken<br />
Rostorange im Glas, in der Nase Phenolik, etwas Hagebuttentee,<br />
eine tiefere Orangenfrucht, warme Kräuter. Am Gaumen<br />
gelingt der Spagat zwischen Frucht und Gerbstoffen.<br />
Bitterorangenkonfitüre mit Widerstand. Bei Tisch schlicht<br />
wie einen Roten behandeln. 13 Vol.-%, NK, €€<br />
92+ 2021 Nierstein Rosenberg Spätburgunder<br />
trocken<br />
Hellfarbig mit recht robusten Holznoten in der Nase, Gewürznelke,<br />
dazu Walderdbeere, rote Pflaume und Wacholder.<br />
Am Gaumen aromatisch eher leise und distinguiert, präsente<br />
Gerbstoffe, Erdbeere, etwas gelbe Kirsche, ätherische<br />
Anklänge, Speisenwein statt Blockbuster. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
511
WEINGUT<br />
HUNGERMÜLLER<br />
Friedhofstraße 10, 67596 Dittelsheim-Heßloch<br />
T: +49 6244 6949400, www.hungermueller.de<br />
Kontakt: Heike Hungermüller<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Flaschen/Hektar: 13.300 (76 % weiß, 24 % Rosé)/5 ha<br />
Es klingt ein bisschen wie ein Märchen:<br />
Eine junges Informatikerpaar gibt seine<br />
naturfernen Berufe auf, zieht an den<br />
Kloppberg, gründet gemeinsam ein <strong>Wein</strong>gut.<br />
Und aus dem Stand gelingt den beiden mit ihrem<br />
ersten offiziellen Jahrgang ein großartiger<br />
Müller-Thurgau, der bei der <strong>Falstaff</strong> Müller-<br />
Thurgau Trophy 2022 den zweiten Platz belegt.<br />
Der Erfolg fällt nicht ganz vom Himmel,<br />
beide entstammen Winzerfamilien. Und das<br />
Gelingen war keine Eintagsfliege: Die neuen<br />
<strong>Wein</strong>e, die uns das Paar zugesandt hat, beweisen,<br />
dass sie sich auch auf Weiß- und Grauburgunder<br />
verstehen.<br />
89 2023 »Müllerchen« Secco trocken<br />
Duftige Nase, florale Noten und Kräuterwürze im Spiel mit<br />
Frucht, Mirabellen, Äpfeln, Birnen, Holunderblüten und kandierter<br />
Limettenzeste. Am Gaumen erfrischend, fruchtig,<br />
feine Perlage, charmante Süße im Spiel mit kräuterigen Anklängen,<br />
schwungvoll und animierend. 10 Vol.-%, DV, €<br />
89+ 2023 Rosé Secco trocken<br />
Strahlendes Lachsrosé im Glas. Rote Waldbeeren im Duft,<br />
Quitte, Orangenschale, Hagebuttenschale, Rosenblätter.<br />
Am Gaumen mit prickelnder Frische und saftiger Frucht, feines<br />
Mousseux, feine Süße, harmonisch abgestimmt und gut<br />
gekühlt als Aperitif auf der Terrasse oder zur geselligen Runde<br />
am Tisch. 11,5 Vol.-%, DV, €<br />
91 2023 »Kalkstein« Weißburgunder trocken<br />
Kalkige Kühle, kreidig im Duft, Birnen, Äpfel, Honigmelone,<br />
Orangenzeste, getrocknete Kräuter, nussige Noten. Im Mund<br />
mit gutem Fluss, klar wie ein Gebirgsbach, frischer Frucht,<br />
schlank im Körper, gut im Extrakt, cremig, mineralisch unterlegt,<br />
salzig im Finish. 12 Vol.-%, DV, €€<br />
90+ 2023 Dittelsheim Grauburgunder trocken<br />
Fruchtig und feinwürzig im Duft, Nashibirne, Honigmelone,<br />
Quitten, Aprikose, frisch gemahlene Mandeln. Am Gaumen<br />
mit Schmelz und Saftigkeit, schlank und dennoch mit guter<br />
Fülle, weiche, geschmeidige Textur, frische Säure, feine Phenolik,<br />
dicht und mit guter Länge. 12 Vol.-%, DV, €€<br />
90+ 2023 Dittelsheim Chardonnay trocken<br />
Kräuterig im Duft, Estragon, Koriander, getrocknete Minze,<br />
frische Zitronen, Limettenzeste, roter Apfel, frisch gemahlene<br />
Haselnuss. Am Gaumen mit Schmelz und geschmeidig,<br />
feine Würze balanciert feine Fruchtsüße, dicht und rund mit<br />
gutem Trinkfluss und würziger Länge. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
90 2023 Dittelsheim Müller-Thurgau trocken<br />
Rauch in der duftigen Nase, Hagebuttenschale, Muskatwürze,<br />
Brennnessel, Quitte, Buchsbaum, Bananenschale. Im<br />
Mund mit guter Substanz, viel Würze, Schmelz und satter<br />
Frucht, kraftvoll und mit guter Länge, mit gutem Potenzial<br />
und vielseitig bei Tisch. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
512 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER RHEINHESSEN<br />
J. TRAUTWEIN<br />
FEINE WEINE<br />
Friedrichstraße 19, 55237 Lonsheim<br />
T: +49 6734 9420800, www.jtrautwein.wine<br />
Kontakt: Andreas Kramp<br />
Hommage an die Heimat«: Das ist der<br />
Slogan von Johannes Trautwein, der<br />
2019 seinen Premierenjahrgang füllte.<br />
Seine Familie betreibt bereits in der vierten<br />
Generation <strong>Wein</strong>bau in Lonsheim, das in einem<br />
malerischen Talkessel im südlichen<br />
Rheinhessen liegt. Der junge Winzer, Jahrgang<br />
1995, möchte »Rheinhessen und seine Lagen<br />
von der besten Seite präsentieren«. Das gelingt<br />
ihm am besten mit dem mineralischen<br />
Riesling aus dem renommierten Westhofener<br />
Morstein. Unser Tipp ist der Chardonnay<br />
»R« mit der Lizenz zur kulinarischen Begleitung.<br />
Gutes Debüt!<br />
91+ 2022 Westhofen Morstein Riesling<br />
trocken<br />
Dichter Duft mit reifem Pfirsich, Birne, Mango und Maracuja,<br />
florale Würze und der Lagenmineralik. Die zeigt sich auch<br />
am Gaumen, kompakter Bau und mittlere Dichte, ist mit<br />
lebhafter Säure linear ausgerichtet, phenolische Pixel, im<br />
Finish Austernwasser. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
90 2019 »Tonmergel« Riesling trocken<br />
Das Duftbild ist schon recht weit gediehen, Noten von Petrol<br />
und reifem <strong>Wein</strong>bergpfirsich, auch Maracuja ist dabei. Die<br />
reife Frucht (Pfirsich, Maracuja und Papaya) wird am Gaumen<br />
von einer saftigen Säure getragen und balanciert, würzig-mineralisches<br />
Finale. 11,5 Vol.-%, DV, €<br />
90 2023 »R« Chardonnay trocken<br />
Reife Birne, Quitte, Papaya und Ananas, feine Holzwürze und<br />
etwas Bananenschale. Kräftig gebaut, stoffig und mit weicher<br />
Textur am Gaumen, mittlere Extraktdichte, präsente<br />
Säure und reife Phenolik, nussig, Quitte, Birne. Hat die Lizenz<br />
zur kulinarischen Begleitung. 13,5 Vol.-%, DV, €<br />
89+ 2023 »Floral« Sauvignon Blanc trocken<br />
Würziger, fruchtintensiver Duft, reife Mango, Papaya und<br />
Schwarze Johannisbeere, Cassis und Flieder. Kein Aperitif-<br />
<strong>Wein</strong>chen, zeigt Substanz und Würze am Gaumen, akzentuiert<br />
von einer feingliedrigen Säure und leicht herben Frucht,<br />
grüne Birne und Grapefruit. 13 Vol.-%, DV, €<br />
89+ 2023 »Floral« Riesling Gewürztraminer<br />
RR/TR<br />
Duftig in der Nase mit Rosenblättern und ordentlich Moschus,<br />
reifes Steinobst wie Pfirsich und Mango. Die beschwingte<br />
Säure übernimmt in der straffen Struktur die Regie<br />
und schafft gekonnt ein Gleichgewicht zur Restsüße, die<br />
von Mango und Maracuja begleitet wird. 12 Vol.-%, DV, €<br />
90+ 2023 Riesling Kabinett feinherb<br />
Feiner Duft nach reifen Zitrusfrüchten, Mandarine und kandierter<br />
Zitrone, dazu delikate Kräuterwürze mit Minze und<br />
Zitronenmelisse. Am Gaumen mit lebendiger Säure, animierend<br />
und frisch, erneut Zitrusfrüchte, gut integrierte, harmonische<br />
Süße, macht Spaß. 10 Vol.-%, KK, €<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
513
WEINGUT<br />
KNEWITZ<br />
Rheinblick 13, 55437 Appenheim<br />
T: +49 6725 2949, www.weingut-knewitz.de<br />
Kontakt: Familie Knewitz<br />
Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />
Flaschen/Hektar: 150.000 (90 % weiß, 10 % rot)/25 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Wir mussten gerade nochmal nachsehen:<br />
Es war im Jahr 2015, als Tobias<br />
Knewitz den Titel »<strong>Falstaff</strong><br />
Newcomer des Jahres« zugesprochen bekam.<br />
Zehn Jahre später hat der Appenheimer Winzer<br />
eine Stilsicherheit und eine Konstanz erreicht,<br />
die ihn in die Nähe der allerbesten Betriebe des<br />
Landes rückt. Die Chardonnay »Réserve« war<br />
schon seit Langem ein »pièce de résistance« im<br />
Knewitz-Sortiment – in seiner 2022er Ausgabe<br />
kann dieser <strong>Wein</strong> den aller-, allerbesten weißen<br />
Burgundern Konkurrenz machen. Boisée, Integration<br />
von Körper und Säure, Stoffigkeit – alles<br />
perfekt getroffen. Wunderbar!<br />
97 2022 »Réserve« Chardonnay trocken<br />
Im Duft viel Hefe, brenzlige Noten, Vanillepudding, geröstete<br />
Haselnuss. Am Gaumen: Schmelz und Stoff in enger<br />
Liaison, reife Säure, ein eng zusammengeschmolzenes<br />
Amalgam, sehr jung, lange, beeindruckend stilsicher. Ein<br />
Grand Cru zum Preis eines Villages. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
95+ 2023 Appenheim Hundertgulden<br />
Riesling GG<br />
Neben den Noten der Spontangärung (Apfel, Apfelschale,<br />
Kräuter, Hefe, etwas Malz) auch die steinig-kalkige Aromatik<br />
des Hundertgulden. Druckvoll am Gaumen, nicht in Bodybuildermanier,<br />
gut dosiert, die Eleganz im Blick, mineralisch,<br />
zitrisch, sehr feine Phenolik. Lang. 13 Vol.-%, NK, €€€€<br />
95 2023 Nieder-Hilbersheim Steinacker<br />
Riesling GG<br />
Die Lage zeigt sich schon im ersten Duft, steinig, kühl, mineralisch,<br />
reduktiv, erdig, kräuterig, zitrische Anklänge. Was<br />
sich in der Nase zeigt, wird am Gaumen in flüssige Materie<br />
verwandelt, dicht und dabei nicht streng, eine Kargheit, die<br />
reichhaltig werden will. 13 Vol.-%, NK, €€€€<br />
93+ 2023 »1G« Gau-Algesheim Goldberg<br />
Riesling trocken<br />
Anfangs noch recht hefig im Duft, kommen nach Luftzufuhr<br />
Aromen von Quitte und Orangeat zum Vorschein. Große<br />
Laufruhe zeichnet die Gaumenstruktur aus: Geschmeidigkeit<br />
und Stoff sind eng verwoben, eine zivilisierte Säure untermalt<br />
den unaufdringlich in Szene gesetzten Extrakt. Fein!<br />
Und lang. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2023 »1G« Appenheim Riesling trocken<br />
Etwas Reduktion, aber auch eine ganze Gewürzkiste von Kardamom<br />
über Lavendel bis zu Koriander, Kümmel, Zitronenmelisse<br />
und schwarzem Pfeffer. Der Gaumen ist geschmeidig<br />
grundiert und mit trockener Phenolik gefüllt, dicht, ohne<br />
überkonzentriert zu sein. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2023 »IG« Nieder-Hilbersheim Riesling<br />
trocken<br />
Leicht pfeffrig im Duft, Orangenblüte, rauchige Noten. Der<br />
Gaumen probiert sich kernig und kraftvoll, auch deutlich<br />
kalkmineralisch, mit einem Hang ins Robuste, aber eben<br />
auch sehr inhaltsreich und durchaus mit Anlagen zur Komplexität.<br />
12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
514 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER RHEINHESSEN<br />
WEINGUT<br />
KÖSTER-WOLF<br />
Langgasse 62, 55234 Albig<br />
T: +49 6731 2538, www.koester-wolf-weingut.de<br />
Kontakt: Bärbel Wolf<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Do 8–12 Uhr und 13–17 Uhr,<br />
Fr 8–13 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 266.700 (65 % weiß, 15 % rot,<br />
5 % Rosé, 14 % süß, 1 % Schaumwein)/35 ha<br />
Das <strong>Wein</strong>gut der Familie Wolf liegt im<br />
Ort Albig, vor den Toren der Stadt<br />
Alzey. Der Betrieb ist ein wahres<br />
Musterbeispiel dafür, wie preiswürdig man<br />
in Rheinhessen solide <strong>Wein</strong>e einkaufen<br />
kann. Dieses Jahr fanden wir den Merlot als<br />
Perle im Sortiment: ein kompletter Sortentyp<br />
mit feinem Gerbstoff und dezenter<br />
Holznote. Für die Liebhaber des etwas milderen<br />
Geschmacks ist der fruchtgetragene<br />
halbtrockene Riesling ein verlockendes Angebot.<br />
Auch Eiswein führt das <strong>Wein</strong>gut im<br />
Sortiment – eine süße Leckerei mit sehr<br />
guter Balance.<br />
90 2023 Flonheim Riesling halbtrocken<br />
Pfirsich und Aprikose im Duft, frischfruchtig und unkompliziert.<br />
Im Mund hat der <strong>Wein</strong> eine schöne Saftigkeit, die Säure<br />
gibt Spannung, die nicht im Übermaß süße Abstimmung<br />
schafft eine animierende Balance. Das ist viel Riesling fürs<br />
Geld. 12 Vol.-%, DV, €<br />
90 2022 Alzey Römerberg<br />
Gelber Muskateller trocken<br />
Der Ausdruck der Muskatwürze ist in diesem <strong>Wein</strong> von schöner<br />
Klarheit, auch die sortentypischen zitrusfruchtigen Aromen<br />
fehlen nicht. Eine packende Säure eröffnet den Gaumen,<br />
der <strong>Wein</strong> fließt recht schlank, aber nicht ohne Dichte,<br />
endet pointiert und würzig, mit sehr guter Länge.<br />
12,5 Vol.-%, DV, €<br />
89+ 2023 »Scheus Traum« Scheurebe<br />
feinherb<br />
Ein pfeffriger, auch leicht hefiger Duft, für eine Scheurebe<br />
eher verhalten. Im Mund hat der <strong>Wein</strong> eine saftige, trinkfreudige<br />
Anlage, im Süße-Säure-Spiel führt die Süße die Regie,<br />
und gibt der sortentypischen Aromatik der Schwarzen Johannisbeere<br />
im Abgang einen Boost. 12 Vol.-%, DV, €<br />
87 2023 Grauer Burgunder trocken<br />
Leicht buttrig im Duft, Erdnusschale, etwas Champignon. Im<br />
Mund hat der <strong>Wein</strong> einen mittelgewichtigen Bau, eine zarte<br />
Schicht Phenole, eine frische Säure und zarte Süße. Ein korrekter<br />
Sortentyp. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
92 2022 Alzey Römerberg Merlot trocken<br />
Eine satte Kirschfrucht plus holzige Noten von Bleistift:<br />
archetypischer Merlot im Duft. Der Gaumen zeigt sich gut<br />
extrahiert, mit reifem Gerbstoff mittlerer Korngröße, mit<br />
deutlich taktil-mineralischen Komponenten und einem<br />
saftigen, fruchtgetragenen Abklang. Sehr guter <strong>Wein</strong>!<br />
12,5 Vol.-%, NK, €€<br />
93 2021 Albig Hundskopf Silvaner Eiswein<br />
Pikanter Duft nach kandierter Zitrusfrucht, Zitronat, getrocknete<br />
Papaya und Mango, Kräuterwürze, geröstete<br />
Haselnuss. Am Gaumen mit einer schmelzenden Süße,<br />
eingedickter Zitronenjus, Mangosaft, dicht, voller Extrakt,<br />
feine Säure, bereits zugänglich. 7,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
515
KREBS-GRODE<br />
Hauptstraße 16, 55278 Eimsheim<br />
T: +49 6249 908050, www.krebs-grode.de<br />
Kontakt: Hubertus und Annette Krebs<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8–17 Uhr<br />
Hektar: 28 ha<br />
Anbauweise: Biodynamisch<br />
Das <strong>Wein</strong>gut Krebs-Grode in Eimsheim<br />
strahlt eine wohltuende Gelassenheit<br />
aus, die sich auch in den <strong>Wein</strong>en<br />
widerspiegelt. Kein Wunder, schließlich kann<br />
die Familie auf die Erfahrung und Expertise<br />
von sechs Winzergenerationen bauen. Hubertus<br />
und Annette Krebs kultivieren ihre 28<br />
Hektar Rebfläche, die sich von Guntersblum<br />
über Eimsheim bis nach Gau-Odernheim erstrecken,<br />
nach zertifiziert ökologischen Richtlinien.<br />
Aus einer überzeugenden Kollektion<br />
ragen der würzige Weiße Burgunder – unser<br />
Tipp – und die substanzreiche Cabernet-Cuvée<br />
»Justmax« heraus.<br />
91 2022 »Lehm« Guntersblum Bornpfad<br />
Weisser Burgunder trocken<br />
Reife Aprikose, Mirabelle, Orangenblüte und Orangenschale,<br />
gelbe Blüten, Birne, florale und würzige Noten. Entfaltet<br />
sich am Gaumen gelassen und doch druckvoll auf einem geschmeidigem<br />
Fond, Schmelz, Saft, reife Säure und eine Würze,<br />
die auch ins Finale führt. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
90 2022 Gau-Odernheim Chardonnay<br />
trocken<br />
Blüten in der Nase, Krokus, Vanillekipferl, Birne, Pfirsich und<br />
Reneklode mit nussigen, würzigen Noten. Zeigt sich im Mund<br />
balanciert und harmonisch austariert mit etwas Restsüße,<br />
die von fruchtigen Noten von Birne, heller Grapefruit und<br />
Würze aufgenommen wird. 13 Vol.-%, DV, €<br />
89+ 2023 Riesling trocken<br />
Neben grünem Apfel, Stachelbeere und Grapefruit, Noten<br />
von gelbem Steinobst, Aprikose, Mirabelle und Pfirsich,<br />
Blattgrün. Schlank gebaut und straff gehalten am Gaumen<br />
mit lebhafter Säure und leicht grünlicher Fruchtnote und<br />
Phenolik, die den Gaumen beschäftigt. Beschwingt.<br />
12 Vol.-%, DV, €<br />
89+ 2023 »Easy PiWi« trocken CB/SC<br />
Birne, gelbe Pflaume und Banane in der Nase, auch florale<br />
Noten, Blattgrün und Efeu, ebenso Muskatblüte und Muskatnuss.<br />
Versteht es im Mund Frische, Schmelz, Würze und<br />
Fruchtsüße als überzeugende Einheit zu präsentieren. Ist<br />
nicht so »easy«, wie er heißt. 11,5 Vol.-%, DV, €<br />
92+ 2018 »Justmax« trocken CD/CC<br />
Blickdicht in der Farbe. Feinwürziger und nobler Duft mit<br />
dunklen Früchten (Schwarzkirsche, Brombeere), feinem<br />
Rauch und Tabak. Zeigt am Gaumen die Kraft des Jahres mit<br />
Substanz, Würze und Saft in klarer Definition, dichtes Tanningerüst,<br />
markant, unverstellt, lang. 14 Vol.-%, NK, €€€<br />
89+ 2019 Guntersblum Spätburgunder<br />
trocken<br />
Duftig und blumig, getrocknete Rosen, Veilchen, rote Kirsche,<br />
Johannisbeere, Zwetschge, feine Würze. Burgunder,<br />
der Substanz, Kraft und Trinkfluss zusammenbringt, mit filigraner<br />
Säure, feiner Würze und zugänglichem Gerbstoff in<br />
mittlerer Dosierung. Gerne zum Essen. 13 Vol.-%, DV, €<br />
516 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER RHEINHESSEN<br />
WEINGUT<br />
KÜHLING-GILLOT<br />
Ölmühlstraße 25, 55294 Bodenheim<br />
T: +49 6135 2333, www.kuehlingandbattenfeld.com<br />
Kontakt: Carolin Spanier-Gillot und Hans Oliver Spanier<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–17 Uhr<br />
Hektar: 25 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Carolin Spanier-Gillot und Hans Oliver<br />
Spanier sind Rheinhessens Power<br />
Couple: Während das Bruderweingut<br />
Battenfeld-Spanier vor allem im Kalk unterwegs<br />
ist, ist der Rote Hang mit seinen Böden<br />
aus dem erdgeschichtlichen Zeitalter des Rotliegenden<br />
das Terrain für Kühling-Gillot. Es<br />
sind letztlich Wüstenböden, die hier nach<br />
Jahrmillionen einen <strong>Wein</strong>bau auf höchstem<br />
Niveau gestatten – und Geschmacksbilder<br />
von intensiver Würzigkeit hervorbringen: Rothenberg<br />
und Pettenthal sind auch dieses Jahr<br />
wieder vorn, doch edel ist hier alles, inklusive<br />
der »Ortsweine aus ersten Lagen«.<br />
97 2023 »wurzelecht« Nackenheim<br />
Rothenberg Riesling GG<br />
Den Duft würfe man gerne als Parfum auf der Haut tragen:<br />
Orangenöl, Lavendel, Limettenschale, Millionen Jahre Roter<br />
Hang. Wer nicht an Terroir glaubt, wird hier bekehrt: die sensible<br />
und dabei eindringliche Form der Bodenkunde, die Gegensätze<br />
zeigt und zusammenfügt. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€€<br />
95+ 2023 Nierstein Pettenthal Riesling GG<br />
Die normalerweise fordernde Aromatik der Lage, die an<br />
glimmende Autoreifen erinnern kann, ist hier elegant eingefangen.<br />
Straff gebaut, am Gaumen reduziert auf das Wesentliche,<br />
was großen Riesling ausmacht: Druck, Mineralik,<br />
Länge und das Geheimnis der Lage. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€€<br />
93+ 2023 Nierstein Hipping Riesling GG<br />
Bietet etwas im Duft auf subtile Art: Sesamöl, etwas Rhabarber,<br />
roter Apfel, Pfirsich, getrocknete Kräuter. Der Ausbau<br />
konterkariert die Neigung der Lage zur Fülle, salzige Mineralik<br />
und zitrische Frische sorgen für Profil am Gaumen.<br />
12,5 Vol.-%, DIAM, €€€€<br />
93+ 2023 Nierstein Ölberg Riesling GG<br />
Der Ölberg wirkt durch eine gepflegte Reduktionsnote nicht<br />
zu brav, aber er bleibt Klassiker mit Aprikose und Pfirsich.<br />
Weiche Textur am Gaumen, die durch die feine Salzigkeit der<br />
Mineralik durchbrochen wird, gepflegte Phenolik, die geschmeidige<br />
Seite des Roten Hangs. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€€<br />
93 2023 »Aus Ersten Lagen« Nierstein<br />
Riesling trocken<br />
Der Duft ist dicht. In der Nase Sanddorn, Apfelschale, Schieferwürze<br />
und Sesamsaat. Komplex, aber dennoch gut zugänglich.<br />
Am Gaumen dann saftig, reif und frisch gleichzeitig.<br />
Die Mineralik auf der Zunge gibt dem <strong>Wein</strong> Druck, Spannung<br />
und Länge. 12 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
92+ 2023 »Aus Ersten Lagen« Nackenheim<br />
Riesling trocken<br />
Mittleres Goldgelb in der Farbe. In der Nase fällt vor allem<br />
die Cremigkeit auf und intensive Würze, die vom Duft reifer<br />
Zitronen begleitet werden. Saftigkeit und Mineralität sind<br />
am Gaumen auf gleicher Ebene und schaffen so einen spannenden<br />
und trinkigen Genuss. 12 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
517
WEINGUT<br />
LAMBERTH<br />
Kirchstraße 20, 55278 Ludwigshöhe<br />
T: +49 6249 8611, www.weingut-lamberth.de<br />
Kontakt: Carsten Lamberth<br />
Ab-Hof-Verkauf: nach Voranmeldung<br />
Mo bis Fr 8–12 Uhr und 14–18 Uhr, Sa nach Vereinbarung<br />
Hektar: 20 ha<br />
Das <strong>Wein</strong>gut Lamberth beschäftigt<br />
drei Generationen, die »lebensfroh«<br />
in Ludwigshöhe, einem idyllischen<br />
Dorf zwischen Mainz und Worms, arbeiten<br />
und leben. An den sonnigen Rheinterrassen<br />
werden 20 Hektar Reben angebaut, die Trauben<br />
verarbeitet der versierte Kellermeister<br />
Carsten Lamberth. Aus der ausgewogenen<br />
Kollektion ragen der gehaltvolle Grauburgunder<br />
(unser Tipp) und der mineralischwürzige<br />
Pinot Noir heraus, dicht gefolgt vom<br />
würzigen Chardonnay und der gekonnt balancierten<br />
Riesling-Spätlese. Auf die Winzerfamilie<br />
Lamberth ist Verlass.<br />
92 2022 Guntersblum Himmelthal<br />
Grauburgunder trocken<br />
Birne und Birnenschale mit frisch gerösteten Kaffeebohnen<br />
und fleischigem gelbem Apfel, Mirabellenhaut, nasser Kalk.<br />
Saftiger, kräftiger und fülliger Grauburgunder mit klar definierter<br />
Kontur und Gleichgewicht, dichter Extraktkern und<br />
schöne Würze, kalkige Mineralik. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />
91 2020 »TK« Ludwigshöhe Teufelskopf<br />
Chardonnay unfiltriert trocken<br />
Feine Eichenwürze setzt den ersten Akzent, etwas geröstete<br />
Maronen, reife Birne, Honigmelone, Kürbischutney. Zeugt<br />
am Gaumen von Kraft, Körper, Druck und Fülle, die Gerbstoffpixel<br />
stützen die Struktur. Trocken und puristisch, viel<br />
Würze, die sich bis ins Finale zieht. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />
89 2023 Blanc de Noir Cabernet Sauvignon &<br />
Merlot trocken CS/ME<br />
Als »selbstbewussten Gaumenkitzler« beschreibt Carsten<br />
Lamberth seinen Blanc de Noirs, da ist etwas dran. Die gut<br />
eingewobenen Gerbstoffe vom Cabernet Sauvignon tragen<br />
genauso dazu bei wie die Frucht von Schwarzer Johannisbeere,<br />
rotem Apfel und Zwetschge. Stilsicher.<br />
11,5 Vol.-%, DV, €<br />
89 2023 Silvaner trocken<br />
Neben Apfel, Birne und gelben Blüten auch etwas Honigund<br />
Malz-Pastille in der Nase, kräuterig, feine Würze, Kümmel.<br />
Schlank und straff gebaut zeigt er sich am Gaumen,<br />
frisch und schmelzig zugleich mit feiner Fruchtsüße, die<br />
feingliedrige Säure sorgt für Balance. 11,5 Vol.-%, DV, €<br />
92 2020 »Steig-Terrassen Très Fins«<br />
Pinot Noir trocken<br />
Intensiver Duft, reife Frucht, kräuterig, Holzwürze, Kirsche in<br />
beiden Farben, Johannisbeere, Röstaromen. Baut am Gaumen<br />
Druck und Kraft auf, behält dabei seine Frische und<br />
Frucht (Kirsche, Granatapfel), gelenkt von mineralischer<br />
Würze, reife Gerbstoffe mit Reserven. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
91 2023 »Alte Reben« Riesling Spätlese<br />
Duft nach süßen Zitrusfrüchten, Ananas, Papaya, Mango,<br />
reifer Melone und zartem Blütenhonig, dazu etwas Minze.<br />
Am Gaumen sehr saftig, Birne, Honigmelone, Mango, lebendige,<br />
gut integrierte Säure, schöne Balance, spürbare Süße,<br />
perfekt zu pikanten Speisen. 7,5 Vol.-%, DV, €<br />
518 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER RHEINHESSEN<br />
WEINGUT<br />
G&M MACHMER<br />
Im Rosengarten 16, 67595 Bechtheim<br />
T: +49 624 2915717, www.weingut-machmer.de<br />
Kontakt: Markus Machmer<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Hektar: 35 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Jede Jahreszeit so bewusst zu erleben, ist<br />
einzigartig. Ich habe den besten Job der<br />
Welt«, sagt Markus Machmer. Diese<br />
Zufrieden- und Verbundenheit mit dem Winzerberuf<br />
überträgt sich auf seine <strong>Wein</strong>e. Schon<br />
seit 2009 werden die 35 Hektar <strong>Wein</strong>berge<br />
nach ökologischen Richtlinien bewirtschaftet,<br />
auch bei den pilzresistenten Reben geht<br />
das <strong>Wein</strong>gut voran, sieben Sorten wie Cabernet<br />
Blanc und Sauvignac, den wir mit seiner<br />
eleganten Balance empfehlen, sind im Anbau.<br />
Sohn Maximilian Machmer setzt schon eigene<br />
Akzente, ein vielversprechender Einstand<br />
im <strong>Wein</strong>guide!<br />
92 2022 Bechtheim Geyersberg Riesling<br />
trocken<br />
Mittleres Goldgelb in der Farbe, Aromen von kandierter Zitrone,<br />
<strong>Wein</strong>bergpfirsich, exotische Früchte mit ein paar kräuterigen<br />
Nuancen. Am Gaumen ein geschmeidiger Körper mit<br />
einem saftigen Kern, eine nicht ganz trockene Frucht, feines<br />
Säuregerüst mit einem mittelkräftigen Abgang.<br />
13,21 Vol.-%, VL, €€<br />
91+ 2021 »Wilder Hase Kollektion Maximilian«<br />
Chardonnay trocken<br />
In der Nase reife gelbe Aromen wie Pampelmuse, rosa<br />
Grapefruit, exotische Früchte mit einem Hauch von Litschi<br />
und ein paar Kräutern. Am Gaumen eine elegante Säure mit<br />
einem mittelkräftigen Körper, einem harmonischen Alkoholgehalt<br />
und einem cremigen Schmelz. 13,42 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2023 »Edition G&M« Sauvignac trocken<br />
In der Nase Aromen von Aprikose und reifem Apfel, gepaart<br />
mit Limone und Holunderblüten. Am Gaumen hat der <strong>Wein</strong><br />
eine gut integrierte Süße, feine Säurestruktur, saftigen Körper<br />
und eine elegante Balance. Ein <strong>Wein</strong>, den man jederzeit<br />
gut trinken kann. 12,42 Vol.-%, DV, €<br />
91 2017 Bechtheim Stein<br />
Cabernet Sauvignon trocken<br />
Viel Würze in der Nase vom Barriqueausbau, Rauch, Gewürznelke,<br />
Wacholderbeere, Schwarze Johannisbeere, Brombeere,<br />
Tabak, Waldboden, Vanille. Erwachsener <strong>Wein</strong> mit Substanz,<br />
Kraft und auch Wucht, tragende Säure, ordentliche<br />
Menge an reifen Gerbstoffen. Zum Wild. 14,9 Vol.-%, VL, €€<br />
90+ 2019 Bechtheim Geyersberg Pinot Noir<br />
trocken<br />
Würziger, rauchiger Duft, dunkle Kirschen, reife Pflaume,<br />
Gewürznelke, Lorbeerblatt, auch ein wenig Tinte. Setzt am<br />
Gaumen breit an, hat Volumen und Kraft, mittelgewichtig<br />
im Extrakt, reife Säureader, mürbes Tanningerüst, der Alkohol<br />
ist eingebunden. Für Kaminabende. 14,86 Vol.-%, VL, €€<br />
90+ 2023 Grauburgunder trocken<br />
90+ 2023 »Edition G&M« Chardonnay<br />
Weißburgunder feinherb CH/WB<br />
90 2023 »Edition G&M« Cabernet Blanc tr.<br />
89+ 2022 »Edition G&M« Riesling trocken<br />
90 2023 »Kollektion Maximilian« Cabernet<br />
Sauvignon Rosé trocken<br />
89+ 2023 »Edition G&M« Blanc de Noir<br />
trocken<br />
89 2020 »Edition G&M« Spätburgunder<br />
trocken<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
519
WEINGUT<br />
MANZ<br />
Mühlweg 18, 55278 <strong>Wein</strong>olsheim<br />
T: +49 6249 803008, www.manz-weinolsheim.de<br />
Kontakt: Eric Manz<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8.30–15.30 Uhr,<br />
Sa 10–14.30 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 333.300 (60 % weiß, 40 % rot)/35 ha<br />
Ist es der Riesling oder sind es die Burgundersorten,<br />
für die Erich und Eric<br />
Manz sich mehr Expertise erworben haben?<br />
Verstehen sich Vater und Sohn eher auf<br />
trockene oder fruchtige <strong>Wein</strong>e? Weiße oder<br />
rote? Diese Fragen laufen ins Leere angesichts<br />
ihres Betriebsstils, der auf Dichte und<br />
Harmonie zielt – und sich wie ein roter Faden<br />
durch sämtliche <strong>Wein</strong>typen und Preisklassen<br />
zieht. Davon kann man sich auch in der neuen<br />
Vinothek des <strong>Wein</strong>guts überzeugen, die<br />
architektonisch spektakulär einen Rundumblick<br />
über <strong>Wein</strong>berge und den nahen Petersberg<br />
gewährt.<br />
94 2023 Nierstein Pettenthal Riesling<br />
trocken<br />
Zu Beginn eine sehr rauchige Nase, mit Luftkontakt entwickelt<br />
sich ein elegant cremiger Duft, Zitrusnoten, Liguster,<br />
frische süße Erbsen. Am Gaumen ein richtig knackiges, junges<br />
Säurespiel, wirkt aber schon schön eingebunden, zarte<br />
mineralische Noten, viel Rückgrat. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
93 2022 »Réserve« Weißburgunder trocken<br />
Rauchige Nase, Flintstein, auch kräuterige Noten, Giersch,<br />
knusprige Brotrinde, Weiße Johannisbeeren, blonder Tabak,<br />
geröstete Mandeln. Am Gaumen eine herrliche Frische mit<br />
viel Saft und leicht molligen Noten, ungemein trinkiger Ausdruck,<br />
spannungsreicher Nachhall. 13 Vol.-%, NK, €€<br />
93 2023 »100« Oppenheim Herrenberg<br />
Riesling trocken<br />
Zarter Duft nach frisch geriebenen Äpfeln, Thymian und Estragon,<br />
auch Kirschkernen, sehr warme Nase. Im Mund ein<br />
fein cremiges Säurespiel, gut ausbalanciert mit leicht herben,<br />
animierenden Zitrusnoten. Der Nachhall hat enormen<br />
Druck, viel Grip und will nicht aufhören, toll!<br />
13 Vol.-%, NK, €€<br />
93 2023 »Goldkapsel« Oppenheim<br />
Herrenberg Riesling Auslese<br />
Zuerst duftarm, dann zeigen sich Noten von zarten Kräutern,<br />
reifen Aprikosen, Limettenabrieb, auch Jod, ein kühler Duft.<br />
Am Gaumen werden die Kräuter ausdrucksstark, Quitte<br />
kommt hinzu, sehr beerig und saftig der Nachhall, die elegante<br />
Süße befeuert den Trinkfluss. 7,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2023 Nierstein Hipping Riesling Kabinett<br />
Köstlich! So ungemein frisch im Mund, so saftig und kühl, so<br />
eine feine, ungemein trinkige Süße mit fein unterstützender<br />
Säure. Aromen von weißen Beeren, Augustapfel, Glaskirschen,<br />
reifen grünen Stachebeeren. Im Nachhall eine nicht<br />
enden wollende Saftigkeit. 9,5 Vol.-%, DV, €€<br />
92+ 2022 »Réserve« Grauburgunder trocken<br />
92+ 2023 <strong>Wein</strong>olsheim Kehr Riesling trocken<br />
92+ 2023 »Réserve« Chardonnay trocken<br />
91+ 2023 »Alte Reben« Guntersblum Riesling<br />
trocken<br />
91 2023 »Kalkstein« Sauvignon Blanc<br />
trocken<br />
91 2023 »Alte Reben« Dienheim<br />
Grauburgunder trocken<br />
92+ 2023 <strong>Wein</strong>olsheim Kehr Riesling Spätlese<br />
520 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER RHEINHESSEN<br />
WEINGUT<br />
MARTINSHOF<br />
Außerhalb 1, 55276 Dienheim<br />
T: +49 6133 2280, www.wein-martinshof.de<br />
Kontakt: Achim Martin<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Flaschen/Hektar: 333.300 (70 % weiß, 17 % rot,<br />
10 % Rosé, 1 % süß, 2 % Schaumwein)/30 ha<br />
Das <strong>Wein</strong>gut ist stolz darauf, ein traditioneller<br />
rheinhessischer Familienbetrieb<br />
zu sein, in dem mehrere Generationen<br />
eng zusammenarbeiten. Der<br />
Martinshof produziert zum größten Teil<br />
Weißwein, doch auch die Rotweine, die wir<br />
erhielten, haben uns beeindruckt. Achim<br />
Martin versteht es, mit Holz umzugehen.<br />
Das zeigt sich am sehr gelungenen und sortentypischen<br />
Cabernet Sauvignon, aber auch<br />
beim »Tonneau«-Riesling. Uns haben die<br />
vorgestellten <strong>Wein</strong>e so gut gefallen, dass wir<br />
den Martinshof auf unsere Watchlist für einen<br />
zweiten Stern setzen.<br />
91+ 2020 »Tonneau« Oppenheim Sackträger<br />
Riesling trocken<br />
Der <strong>Wein</strong> hat einen intensiven Duft nach Holzwürze, aber<br />
man nimmt auch Boskop-Apfel wahr, Aprikose, exotische<br />
Früchte, Vanille und ein wenig Brioche. Am Gaumen hat der<br />
<strong>Wein</strong> eine lebendige Säure, gut eingebundenes Holz, feine<br />
Phenole mit einen mittelkräftigen Abgang. 13,5 Vol.-%, DV,<br />
91 2023 Riesling trocken<br />
In der Nase Aromen von reifen gelben Früchten, gepaart mit<br />
zitrischen Aromen von Zitronenzeste, Limette. Am Gaumen<br />
hat der <strong>Wein</strong> eine schöne Säurestruktur, salzige Mineralität<br />
sowie eine gut eingebundene Restsüße mit einiger Saftigkeit<br />
am Gaumen und gutem Trinkfluss. 12,5 Vol.-%, DV,<br />
90+ 2023 Weisser Burgunder trocken<br />
In der Nase Aromen von weißem Pfirsich, getrocknete Kräuter<br />
und etwas Birne. Am Gaumen kommt auch die Frucht gut<br />
durch, gepaart mit einer leichten Salzigkeit, die Restsüße<br />
verschwindet beinahe hinter der Säure und Saftigkeit. Ein<br />
<strong>Wein</strong>, den man auch gut solo trinken kann. 12,5 Vol.-%, DV,<br />
90 2023 Scheurebe feinherb<br />
Duft nach frischen Zitrusfrüchten, Grapefruit, dazu Schwarze<br />
Johannisbeere, etwas süßer Pfirsich. Am Gaumen mit einer<br />
wohltemperierten Säure, zarte Süße, Pfirsichsaft, etwas<br />
Aprikose, süße Mandarine, harmonisch, eher leichte Art, endet<br />
auf exotischen Früchten. 11 Vol.-%, DV,<br />
92 2018 Oppenheim Kreuz Cabernet<br />
Sauvignon Barrique trocken<br />
In der Nase typische Aromen eines Cabernet Sauvignons:<br />
Paprika, schwarze Kirsche, schwarzer Pfeffer, Zartbitterschokolade<br />
und Tomatengrün. Am Gaumen wird der Alkohol<br />
gut von der Säure getragen. Der <strong>Wein</strong> hat ein feines Tannin<br />
mit einem saftigen Abgang. 14,5 Vol.-%, NK,<br />
91+ 2022 Spätburgunder trocken<br />
In der Nase Aromen von roten Früchten wie Kirsche, Pflaume,<br />
Brombeere und ein wenig Heidelbeere, gepaart mit<br />
Kräuternoten. Am Gaumen hat der <strong>Wein</strong> eine feine Säure,<br />
gut eingebundenes Tannin, mit einer weichen Stoffigkeit<br />
und einer erdigen Mineralität. 13,5 Vol.-%, DV,<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
521
WEINGUT<br />
KARL MAY<br />
Ludwig-Schwamb-Straße 22, 67574 Osthofen<br />
T: +49 6242 2356, www.weingut-karl-may.de<br />
Kontakt: Peter und Fritz May<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Sa 8–12 Uhr und 13–16 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 266.700 (80 % weiß, 15 % rot,<br />
5 % Rosé)/34 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Wenn das <strong>Wein</strong>gut Karl May heißt,<br />
ist es naheliegend, dass eine <strong>Wein</strong>linie<br />
»Blutsbruder« heißt und<br />
man Winnetou und Old Shatterhand über die<br />
Prärie reiten sieht. Das ist eine spielerische Facette<br />
im 34-Hektar-Betrieb, den Peter und<br />
Fritz May nach ökologischen Grundsätzen<br />
und auch biodynamischen Kriterien bewirtschaften.<br />
Die Brüder richten ihren Fokus vor<br />
allem auf Spätburgunder und Riesling: Der<br />
aus dem Morstein zeigt die packende Mineralik<br />
der Lage, der Pinot Geyersberg viel kühle<br />
Eleganz. Diese Premiere honorieren wir auf<br />
Anhieb mit zwei Sternen.<br />
94 2023 Westhofen Morstein Riesling<br />
trocken<br />
Kräuterige Noten von der Spontangärung, noch etwas Hefe,<br />
die Primärfrucht lässt den mineralischen Anklängen den<br />
Vortritt. Kein wilder Geselle am Gaumen, reife, kultivierte<br />
Säure, straff und kompakt in der Struktur, mit kreidiger<br />
Mineralik. Lang und jung. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
92+ 2022 Osthofen Goldberg Riesling trocken<br />
Eine der Grand-Cru-Lagen der Gebrüder May, reife Aprikose<br />
und Pfirsich in der Nase, auch Petrol. Am Gaumen ausgeruht<br />
und mit einer gelassenen, fein ziselierten Säure, die Spannung<br />
entsteht durch die griffigen Phenole und die deutliche<br />
kalkmineralische Prägung. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2022 »Réserve« Bechtheim Geyersberg<br />
Chardonnay trocken<br />
Bei der »Réserve« ist das Holz schon eingebunden, Zündholz,<br />
geräucherte Maronen, Birne, Popcorn. Auf weicher, geschmeidiger<br />
Textur zeigen sich Eleganz, eine gut dosierte<br />
Kraft und Lagencharakter, weiche Säure, zugängliche Gerbstoffe<br />
und Phenole. Hat Potenzial. 13 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
91+ 2023 Osthofen Weißburgunder trocken<br />
Das Duftbild wird noch von warmen, rauchigen Noten bestimmt,<br />
auch Räucherofen, dazu Mirabelle, Aprikose. Am<br />
Gaumen straffer und schlanker, als die Nase vermuten lässt,<br />
fest und dicht in der Struktur, tragende Säure, feine Würze,<br />
herbe Birne, griffige Phenole. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />
91+ 2023 Osthofen Grauburgunder trocken<br />
Das Eichenfass liefert im Duft Röstaromen und Rauch,<br />
Nussmus, Quitte, getrocknetes Laub und Birne kommen<br />
dazu. Saftig am Gaumen mit Apfel- und Birnennoten, kompakte,<br />
feste Struktur, reife, tragende Säure und feine salinen<br />
Noten, die mit reifen Phenolen ausklingen.<br />
13 Vol.-%, DIAM, €€<br />
92+ 2022 Bechtheim Geyersberg Pinot Noir<br />
trocken<br />
Beerige Pinotfrucht mit sehr feinem, kühlem Rauch, Kirsche,<br />
Waldhimbeere, Granatapfel und etwas nasser Boden.<br />
Am Gaumen mit feinfühliger Säure und Noten von Sauerkirsche<br />
und Schlehe, die mit dem engmaschigem Extrakt und<br />
den präsenten Gerbstoffen für Leben sorgen.<br />
13 Vol.-%, NK,DIAM, €€€<br />
522 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER RHEINHESSEN<br />
METT &<br />
WEIDENBACH<br />
Mainzer Straße 31, 55218 Ingelheim am Rhein<br />
T: +49 6132 2682, www.mettwein.de<br />
Kontakt: Jürgen Mett<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Flaschen/Hektar: 133.300 (40 % weiß, 29 % rot,<br />
15 % Rosé, 1 % süß, 15 % Schaumwein)/14 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Der größte Schatz Ingelheims ist die<br />
enorme Kalkformation, auf der die<br />
Stadt und damit auch die Reben stehen.<br />
Sie profitieren von dieser geologischen<br />
Besonderheit, die vor rund 50 Millionen Jahren<br />
im Mainzer Becken entstanden ist. Einer<br />
der Winzer, die diesen Schatz regelmäßig zu<br />
heben wissen, ist der experimentierfreudige<br />
Jürgen Mett. Mit dem Jahrgang 2023 darf er<br />
seine Etiketten mit dem Biosiegel versehen,<br />
alle seine <strong>Wein</strong>e überzeugen, sie sind durch die<br />
prägnante Kalkmineralik definiert. Wir nehmen<br />
das <strong>Wein</strong>gut gerne auf unsere Watchlist<br />
für den dritten Stern.<br />
90+ 2021 Pinot Noir Rosé brut<br />
Feine Hefe im attraktiven Duftbild, etwas Brioche, Rosenblätter,<br />
weißer Pfirsich und Himbeeren, rote Kirsche.<br />
Schwungvoller und dicht gewobener Schaumwein mit frischer<br />
Säure, Schmelz und feinem Mousseux, süßlicher<br />
Fruchtkern mit Himbeere und Stachelbeere, feine Würze.<br />
12 Vol.-%, NK, €€<br />
92 2022 Ingelheim Höllenweg<br />
Grauburgunder trocken<br />
Feine Würze begleitet die Frucht, Birne, Apfel und auch<br />
Quitte, gerösteter weißer Seam, gemahlener Stein, Kalk.<br />
Schlank gehaltene, kompakte Statur, druckvoll, mit guter<br />
Extraktdichte, linear ausgerichtet mit präsenter Säure, reife<br />
Phenolik und würzige Mineralik. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2023 Ingelheim Chardonnay trocken<br />
Melone, gelbe Pflaume und Birne mit Trockenblumen und<br />
feinem Karamell, auch etwas Litschi und Maracuja. Kompakt<br />
gebauter Chardonnay, der mit der typischen Ingelheimer<br />
Kalkmineralik seine Herkunft zeigt, trocken ausgebaut,<br />
mit Schmelz, klarer Birnenfrucht, würzig. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
90 2023 Ingelheim Gelber Muskateller<br />
trocken<br />
Typischer, aber kein aufdringlicher Sortentyp, Muskatblüte,<br />
reife Mango und Papaya, Schwarze Johannisbeere, Litschi,<br />
ein Hauch Moschus. Schlank gefasst am Gaumen, die Kohlensäure<br />
und etwas Zitrik sorgen für Frische, die klare Frucht<br />
für Eleganz, stilvoll, beschwingt. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
93 2022 Ingelheim Pares Spätburgunder<br />
trocken<br />
Kirsche mit feiner Holzwürze und anklingender Mineralik im<br />
ersten Duft, Zwetschge und Granatapfel, Waldhimbeere.<br />
Kompakter Bau, der das Ausladende und Breite meidet, aktive<br />
Säure, die sich klar durch die dichte Substanz zieht, griffiger<br />
Gerbstoff, kalkmineralisch. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2022 Ingelheim Pares Frühburgunder<br />
trocken<br />
Würzige Holznoten mit Tabakanleihen, etwas herber Schokolade,<br />
dunkler Kirsche und auch Pflaume. Am Gaumen mit<br />
kräftiger, athletischer Struktur und einem für Frühburgunder<br />
aktiven Säurestrang, saftig, elegante, tragende Tanninstruktur,<br />
die Kalkmineralik punktet. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
523
WEINGUT<br />
MÜLLER –<br />
DR. BECKER<br />
Vordergasse 14, 67592 Flörsheim-Dalsheim<br />
T: +49 6243 5524, www.mueller-dr-becker.de<br />
Kontakt: Jochen Becker<br />
Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />
Flaschen/Hektar: 160.000 (60 % weiß, 20 % rot,<br />
15 % Rosé, 5 % Schaumwein)/16 ha<br />
<strong>Wein</strong>e wie der Riesling »Vom Brummelochsenboden«<br />
sind nicht nur<br />
wegen ihres markanten Namens<br />
eine Konstante im <strong>Wein</strong>gut Müller-Dr. Becker,<br />
das seit vier Jahrhunderten in Flörsheim-Dalsheim<br />
mit seinen bodenständigen und dabei charakterstarken<br />
<strong>Wein</strong>en die lokale <strong>Wein</strong>kultur ankurbelt.<br />
Die Rieslingauslese setzt den fruchtsüßen<br />
Akzent auf eine stimmige Kollektion, in der<br />
gerade die Rotweine wie der sub-stanzreiche<br />
Saint Laurent und der würzig-mineralische<br />
Frühburgunder an Format gewonnen haben –<br />
wir werden die weitere Entwicklung des <strong>Wein</strong>guts<br />
aufmerksam im Blick behalten.<br />
91+ 2022 »Vom Nussacker« Dalsheim Bürgel<br />
Chardonnay trocken<br />
Entspannter, getragener Duft mit feiner Nuancierung, Birne,<br />
Melone, Kräuter wie Rosmarin, etwas Holzwürze. Auch am<br />
Gaumen getragen mit breitem Ansatz und weichem Fond,<br />
vollmundig, füllig, betont trocken, gibt der Mineralik Spielraum,<br />
strukturierende Phenolik, jung. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />
91 2023 »Vom Brummelochsenboden«<br />
Dalsheim Sauloch Riesling trocken<br />
Grüne Stachelbeeren und Limettenschale sorgen für frische<br />
Akzente im Duft, dazu Steinobst, reife Aprikose, Apfel. Kompakter<br />
Bau, auf einem weichen Fond zeigen sich würzige und<br />
mineralische Töne, eingewobene Säure, feine zitrische Herbe,<br />
Grapefruit im Ausklang. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />
91+ 2022 »MDCXXV« Dalsheim Bürgel Saint<br />
Laurent trocken<br />
Fruchtig-kräuteriges Bukett mit frischer Zwetschge, reifen<br />
roten Kirschen, feiner, kühler Rauch, nasses Laub. Die Substanz<br />
und Kraft wird am Gaumen gut getragen von einer stabilen<br />
Säure, kompaktes Gerüst von reifen Gerbstoffen, die<br />
auch Entwicklung garantieren. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />
91 2022 »Die Wildsau« Dalsheim Sauloch<br />
Frühburgunder trocken<br />
Reife schwarze Kirsche, Schwarze Johannisbeere, Waldhimbeere,<br />
würzig-duftig, etwas Rhabarbersirup. Kraftvoller und<br />
strukturgetragener Frühburgunder, der neben Substanz<br />
auch Frische, Würze und Mineralik mitbringt, tragender<br />
Gerbstoff. So bringt »Die Wildsau« Freude.<br />
13,5 Vol.-%, NK, €€<br />
90+ 2022 »Arras« Cuvée trocken<br />
PN/SL/ME/SY<br />
Klare Fruchtnoten im Duft, rote und schwarze Kirschen,<br />
Waldbeeren, Zwetschge, etwas Granatapfel, Rosmarin, Tannennadeln.<br />
Kräftiger Bau, am Gaumen fokussiert mit einer<br />
präsenten, tragenden Säure, mittelgewichtige Struktur,<br />
feinkörniges Tannin, animierende Eleganz.<br />
13,5 Vol.-%, NK, €€<br />
92 2023 Dalsheim Hubacker Riesling<br />
Auslese<br />
Delikater Duft nach reifen Zitrusfrüchten, kandierte Orangenschale,<br />
Mango und Papaya, süße Minze, Kräuterwürze,<br />
süßer Pfirsich. Am Gaumen mit schöner Säure, satte, fließende<br />
Süße, druckvoll, aber frisch bleibend, süße Limone,<br />
griffig, gute Länge. 7 Vol.-%, NK, €€<br />
524 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER RHEINHESSEN<br />
WEINGUT<br />
MÜNZENBERGER<br />
Lindenplatz 9, 55270 Zornheim<br />
T: +49 6136 44573, www.weingut-muenzenberger.de<br />
Kontakt: Andreas Münzenberger<br />
Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />
Hektar: 18,5 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
<strong>Wein</strong>bau hat bei den Münzenbergers<br />
eine sehr lange Tradition,<br />
seit dem 16. Jahrhundert kultiviert<br />
die Familie neben anderer Landwirtschaft<br />
auch Reben. Doch erst der heutige<br />
Inhaber Andreas Münzenberger verschrieb<br />
sich ganz dem Beruf des Winzers. Derzeit<br />
läuft die Umstellung auf biologischen<br />
Anbau. Sohn Dominik vinifiziert im <strong>Wein</strong>gut<br />
seine eigene, experimentellere Linie, darunter<br />
auch Orangeweine, die er mit catchy englischen<br />
Namen versieht. So verbinden sich<br />
beim Vater-Sohn-Duo klassischer und experimenteller<br />
<strong>Wein</strong>stil. Vielversprechend!<br />
90+ 2021 »Mother Earth« brut nature<br />
dosage zero CB/CH/GS<br />
In der Nase Aromen von reifen gelben Früchten, Mandarine,<br />
Aprikose, aber auch ein paar vegetabile und florale Noten<br />
und Brioche sind zu finden. Am Gaumen hat der <strong>Wein</strong> eine<br />
laute Perlage, Aromen von reifem Apfel, eher auf der vegetabilen<br />
Seite und mit einem straffen Säurezug.<br />
11,5 Vol.-%, NK, €€<br />
91+ 2022 »The First Contact« Sylvaner<br />
unfiltered trocken<br />
Goldfarben im Glas mit leichter Trübung. In der Nase deutlich<br />
Apfelschale, trockenes Heu, ein wenig herbstliche Blätter.<br />
Im Mund mit überraschend lebendiger Säure, spürbaren<br />
Gerbstoffen und Salbeinoten. Solo etwas sperrig, aber spannend<br />
bei Tisch. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2022 »Decoded Poetry« Zornheim<br />
Riesling trocken<br />
In der Nase deutlich fordernder als sein Ortswein-Bruder aus<br />
Hahnheim. Rauchig, dunkle Mineralik, Ingwer. Im Mund dicht<br />
und dann doch noch richtig saftig. Kandierte Zitrone, Pfirsich,<br />
salziger Anklang, pendelt zwischen Anspruch und<br />
Trinkfreude. 12 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2023 »Dark Matter« Grauer Burgunder<br />
trocken<br />
Klassische Grauburgundernase nach Birne, Mandel und ein<br />
wenig Senfmehl. Würze im Mund, wieder Birne, Orangenschale,<br />
dabei aber ausgesprochen ausgewogen, elegant, mit<br />
feiner Säurelinie. Ein ausgezeichneter Sortenvertreter zum<br />
günstigen Preis. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
90 2022 »Feuerstein« Hahnheim Riesling<br />
trocken<br />
Apfelnoten und Zitronentarte zeigt der Riesling in der Nase,<br />
dazu etwas Lindenblüte. Am Gaumen ist das saftig, sehr<br />
klassisch, mit reifer Frucht nach <strong>Wein</strong>bergpfirsich und Orangenschale.<br />
Ein wenig Phenolik bietet den passenden Kontrapunkt.<br />
Eher konservativ, aber gut. 12 Vol.-%, DV, €<br />
90 2023 »Chamaeleon« Zornheim Pilgerweg<br />
Huxelrebe Auslese<br />
Intensiver, süßer Duft, Ananas, Mango und Pfirsichmarmelade,<br />
Blütenhonig, Birnenkompott, dazu warme Würze. Am<br />
Gaumen mit einer milden Säure, schmelzende Süße, Honig,<br />
kandierte Früchte, Orangeat, kandierte Papaya, druckvoll,<br />
zum Dessert sehr gut. 9 Vol.-%, DV, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
525
WEINGUT<br />
NEEF-EMMICH<br />
Alzeyer Straße 15, 67593 Bermersheim<br />
T: +49 6244 905254, www.neef-emmich.de<br />
Kontakt: Philipp Emmich<br />
Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />
Hektar: 22 ha<br />
Im <strong>Wein</strong>gut Neef-Emmich tut sich einiges:<br />
Dirk Emmich wird inzwischen von seinem<br />
Sohn Philipp unterstützt, der im<br />
<strong>Wein</strong>gut Wagner-Stempel gelernt, in Geisenheim<br />
studiert hat und das Motto seiner Eltern<br />
weiterverfolgt: <strong>Wein</strong>e ohne »Show, Moden<br />
und Märchen« zu erzeugen. Seinen Einfluss<br />
meinen wir gerade bei den ungeschminkten<br />
Ortsweinen mit einem Rückgrat aus Extrakt<br />
und griffiger Phenolik zu schmecken. Die Lagenrieslinge<br />
wurden gewohnt gekonnt in<br />
klassischer Manier ausgebaut mit klarer mineralischer<br />
Definition. Unsere Empfehlung ist<br />
der stoffige und druckvolle Silvaner.<br />
92 2023 Gundersheim Höllenbrand Riesling<br />
trocken<br />
Die Lage bekommt zunächst den Vortritt vor der Primärfrucht,<br />
steinige Mineralik, dahinter reife Aprikose, gelber<br />
Pfirsch. Am Gaumen mit einer leicht zitrisch konnotierten<br />
Säure, eine Spur Kohlensäure, mittelgewichtig im Extrakt,<br />
klar in der mineralischen Definition. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2023 Gundersheim Höllenbrand<br />
Weisser Burgunder trocken<br />
Dichte, konzentrierte Nase, die sich mit feiner Würze entfaltet,<br />
Gesteinsnoten, gemahlenem Stein, Kümmelsaat, Aprikose.<br />
Angenehm trocken und ungeschönt am Gaumen mit<br />
Fokus auf den mineralischen Gehalt der Lage, kein belastender<br />
Extrakt, entfaltet sich geschmeidig. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
91+ 2023 Albig Hundskopf Riesling trocken<br />
Würzige und konzentrierte Ouvertüre im Duft, Mandarine<br />
mit Nektarine und weißem Pfirsich, auch Krokusblüten zeigen<br />
sich. Im Mund mit saftiger, reifer Säure, etwas Kohlensäure,<br />
feine Salzigkeit, mittelgewichtig im Extrakt. Klassische<br />
Interpretation der Lage. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />
91 2023 Dalsheim Riesling trocken<br />
Fokussierter, attraktiver Duft mit Apfel, Mirabellen, Limettenzesten,<br />
Brennnesseln und Grapefruit. Ungeschminkter<br />
und natürlich wirkender Riesling mit Zug und Spannung, eingebundene<br />
und tragende Säure, eine Mineralik und Phenolik,<br />
die den Gaumen beleben. Schön. 12 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2023 Bermersheim Silvaner trocken<br />
Feine Kräuterigkeit, Kerbel und Thymian, eine Spur Hefe,<br />
grüner Apfel, Mirabellen und knackige, grüne Birne im Duft.<br />
Am Gaumen stoffig und druckvoll, eine angenehm kernige<br />
Phenolik ersetzt Fruchtsüße, saftige, geradlinige Säure,<br />
mineralisch unterlegt, charaktervoll. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
90+ 2023 Westhofen Weisser Burgunder<br />
trocken<br />
Mandarinen und Mandarinenschale, knackige Aprikose, Renekloden,<br />
kräuterige Noten, frische Gartenkräuter. Zeigt für<br />
einen Ortswein ordentlich Extraktgehalt und Schub, kompakter<br />
Bau, etwas Grapefruit und grüne Birne würzen frisch,<br />
die Mineralik mischt gerne mit. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
526 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
NEUMER<br />
WEINGÜTER RHEINHESSEN<br />
Guntersblumer Straße 52–56, 55278 Uelversheim<br />
T: +49 6249 8258, www.weingut-neumer.de<br />
Kontakt: Theo <strong>Wein</strong>mann<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8–17 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 800.000 (75 % weiß, 5 % rot,<br />
20 % Rosé)/60 ha<br />
Anbauweise: Biodynamisch<br />
Sechzig Hektar <strong>Wein</strong>berge biodynamisch<br />
zu bestellen, ist gewiss kein Pappenstiel.<br />
Aber das <strong>Wein</strong>gut Neumer in Uelversheim<br />
mit Kellermeister Theo <strong>Wein</strong>mann hat<br />
schon seit über 30 Jahren Erfahrung mit dieser<br />
Praxis und Philosophie gesammelt. Das erklärt<br />
auch die Selbstverständlichkeit, mit der schon<br />
die Ortsweine Zugänglichkeit, Natürlichkeit<br />
und Anspruch verknüpfen. Der Rosé »Maxxim«<br />
in der Amphorenflasche sprengt nicht<br />
nur optisch das Genre, die »Black-Label«-Linie<br />
bildet die Spitze des stimmig hierarchisierten<br />
Sortiments. Wir nehmen das <strong>Wein</strong>gut auf<br />
die Watchlist für den zweiten Stern.<br />
91 2022 »Black Label« Dienheim Tafelstein<br />
Weissburgunder trocken<br />
»Black Label« zeigt schon im Duft seine Substanz mit reifer<br />
Aprikose und Grapefruit, gelbe Blüten, Mandelmus. Am Gaumen<br />
kräftig gebaut mit guter Substanz und einer leicht salzig<br />
konnotierten Säureader, Mandarine und Grapefruit, etwas<br />
Salzzitrone, gepflegte Phenolik. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
90 2023 Herrnsheim Riesling trocken<br />
Reifer gelber Apfel, Mirabelle, weißer und gelber Pfirsich,<br />
Stachelbeere, feine Würze, florale Anklänge. Kompakt und<br />
straff gebauter Riesling mit filigraner Stilistik und feingliedriger<br />
Säure, leicht zitrisch begleitet, charmante süßliche<br />
Frucht, in sich stimmig. 12 Vol.-%, DV, €<br />
89+ 2023 Gau-Odernheim Grauburgunder<br />
trocken<br />
Im Duft buhlen Birne und Quitte um die Poleposition, gelbe<br />
Pflaume, Orangenschale und geriebene Muskatnuss. Startet<br />
elanvoll mit tragender Säure, kräftige Struktur, stimmig<br />
im Extrakt und mit genügend Druck auf geschmeidigem<br />
Fond, Birne und Quitte, feine Würze. 13 Vol.-%, DV, €<br />
89+ 2023 Herrnsheim Sauvignon Blanc<br />
trocken<br />
Maracuja, Mango in der klaren, fruchtigen Nase, Pfirsich, Birne,<br />
Schwarze Johannisbeere, florale Anklänge. Auch am<br />
Gaumen klar im Ausdruck mit lebhafter, eingepasster Säure,<br />
saftig, Birne, Grapefruit, feine Würze, trocken, braucht keine<br />
Restsüße, um zu gefallen. 12 Vol.-%, DV, €<br />
90+ 2023 »Maxxim« Rosé trocken PN/CS<br />
Das Lachsrosé geht ins Apricot über, im einnehmenden und<br />
intensiven Duft reife Himbeere und Aprikose. Am Gaumen<br />
saftig auf weicher Textur, feingliedrige Säureader, merkliche<br />
Phenolik fügt sich ein und sorgt für Profil, endet mit Birne<br />
und Grapefruit. Auch zum Essen. 12 Vol.-%, NK, €€<br />
92 2020 »Black Label« Dienheim Tafelstein<br />
Pinot Noir trocken<br />
Rote Kirsche, dezenter Reifeton, eingelegte Zwetschge, nasses<br />
Laub, Unterholz, Marzipan. Der Gaumen wird eingenommen<br />
von Fülle, Dichte und Substanz, unterlegt von einer<br />
Säure, die weiß, wo es langgeht. Die engmaschige Tanninstruktur<br />
geht auf im mineralischen Finish.<br />
14 Vol.-%, NK, €€€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
527
WEINGUT<br />
J. NEUS<br />
Banhofstraße 96, 55218 Ingelheim am Rhein<br />
T: +49 6132 73003, www.weingut-neus.de<br />
Kontakt: Mara Schneider<br />
Ab-Hof-Verkauf: Di bis Fr 9–17 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 80.000 (30 % weiß, 50 % rot,<br />
15 % Rosé, 5 % Schaumwein)/13 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Fernsprecher Amt Ingelheim Nr. 3«<br />
steht auf einer alten Preisliste des Unternehmens<br />
– das <strong>Wein</strong>gut war schon<br />
zu jener Zeit, als es noch einstellige Telefonnummern<br />
gab, bekannt für seine Spätburgunder.<br />
Damals wurde auch ein eigener Spätburgunder-Klon<br />
aus den <strong>Wein</strong>bergen ausgelesen.<br />
Die Gegenwart indes ist ebenfalls strahlend:<br />
Die Chardonnays schließen qualitativ immer<br />
mehr zu den Spätburgundern auf. Letztere gehören<br />
zu den in der Jugend noch eher<br />
»austèren« Charakteren, aber die komplexe<br />
Frucht und die Kalk-getriebene Mineralität<br />
geben den <strong>Wein</strong>en ein großes Potenzial.<br />
94+ 2022 Schlossberg Chardonnay<br />
Fein im Duft. Kalkgestein, salziges Popcorn, Salzzitronen,<br />
Austernschale, Birnen, Orangenschale, dezente Holzwürze.<br />
Am Gaumen deutlich mineralisch, salzig zur feinen Frucht,<br />
dicht und kompakt, elegant, feiner Säurenerv und feine Phenole,<br />
mit viel Potenzial. 12,5 Vol.-%, NK,DIAM, €€€<br />
93+ 2022 »Aus ersten Lagen« Ingelheim<br />
Chardonnay trocken<br />
Kalkiges Gesteinsmehl eröffnet den Duft, Röstnoten, salziges<br />
Popcorn, Mango, gelber Apfel, Birnen, Kräuterwürze,<br />
gelbes Curry, Kümmelsaat. Am Gaumen dicht und mit gutem<br />
Extrakt, Schmelz, getragen von seriöser Säure und Würze,<br />
kalkige Mineralik, mit guter Spannung und schöner Länge.<br />
13 Vol.-%, NK,DIAM, €€€<br />
91 2022 »Muschelkalk« Chardonnay trocken<br />
Dicht im Duft, Mango, Pfirsich, reife Ananas, Salbei, Estragon,<br />
Koriandersaat, geröstete Haselnuss, Gesteinsmehl. Im<br />
Mund mit animierender mineralischer Würze zur saftigen<br />
Frucht, feine Säurestruktur, elegant und saftig, mit gutem<br />
Trinkfluss als Solist oder bei Tisch. 12,5 Vol.-%, NK,DIAM, €€<br />
94 2022 Ingelheim Pares Spätburgunder GG<br />
Reife rote Kirsche, etwas Pflaume und Granatapfel, kühler<br />
Rauch, getrocknete Kräuter, schwarzer Pfeffer, etwas Tinte.<br />
Gelassen und doch bestimmt in seinem Naturell, auf weicher<br />
Textur entwickelt sich Kraft und eine Energie, die die<br />
Kalkböden Ingelheims einfängt, reife Gerbstoffstruktur, saftige<br />
Herbe, Pflaume, Schlehe und Holunder, langes, würziges<br />
Finish. 12,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />
94 2022 Ingelheim Horn Spätburgunder GG<br />
Würzig und fruchtig im eleganten, fein gewobenen Duft mit<br />
roter und auch dunkler Kirsche, feinem Rauch und Lorbeerblatt,<br />
Johannisbeeren, Tabakblättern und etwas Blutorange.<br />
Fest gebaut und mit linearer Ausrichtung am Gaumen,<br />
dichter, eleganter Extrakt, feinkörniges, saftiges Tannin in<br />
guter Dosierung, kalkmineralische Unterfütterung, gute<br />
Länge, gutes Potenzial. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
90+ 2023 Ingelheimer Weissburgunder<br />
92 2022 »Alte Reben« Ingelheim<br />
Spätburgunder trocken<br />
90 2022 »Muschelkalk« Spätburgunder<br />
trocken<br />
528 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER RHEINHESSEN<br />
NEVERLAND<br />
VINEYARDS<br />
Außerhalb 2, 55578 Vendersheim<br />
T: +49 6732 277 57 58, www.neverland-wine.de<br />
Kontakt: Sebastian Class<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Flaschen/Hektar: 80.000 (60 % weiß, 30 % rot,<br />
10 % Rosé)/20 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Jetzt fragen Sie sich vielleicht, was Neverland<br />
Vineyards mit den Rolling Stones<br />
zu tun hat. Sebastian Class, der das<br />
<strong>Wein</strong>gut mit seinem Bruder Marcel leitet, vergleicht<br />
das Cuvéetieren von <strong>Wein</strong>en mit dem<br />
Zusammenspiel von Musikern im Studio:<br />
Wenn Mick Jagger und Keith Richards sich<br />
nicht grün sind, dann höre man das am Sound.<br />
Die Brüder kreieren gerne gemeinsam mit<br />
Sommeliers individuelle <strong>Wein</strong>e wie die druckvolle,<br />
elegante Cuvée »Halo Ex Ante« aus Cabernet<br />
Sauvignon und Pinot Noir. Wir wissen<br />
jetzt, wie es klingt, wenn sich die Rolling<br />
Stones im Studio verstehen.<br />
94+ 2020 »Apocalypse Now - Réserve«<br />
Chardonnay trocken<br />
Goldgelb, üppige Aromen, Honigmelone, Birne, Hefe, Holzwürze,<br />
feines Karamell, Salbei, Lorbeerblatt, auch Weihrauch.<br />
Kräftiger Bau am Gaumen, geschmeidiger Fond, gute<br />
Spannung, dichter Extrakt mit einer präzisen Säure, feinporige<br />
Phenolik, mineralisch, würzig, elegant, lang.<br />
13,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />
93+ 2022 »Opus K Cuvée Prestige« trocken<br />
CH/WB/PG<br />
Goldgelb im Glas, sattes, ausladendes Bukett, rauchig, etwas<br />
oxidativ, Orangenschale, vollreifes Steinobst, Wermutkraut.<br />
Setzt am Gaumen breit an, viskoser Hintergrund, gute<br />
Substanz, lebendige Säureader, Tiefe, Würze und Mineralik,<br />
griffige Phenolik, zitrisch, lang. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
91+ 2022 Vendersheim Riesling trocken<br />
Gelbes Steinobst, Pfirsich, Mirabelle, Zitronenmelisse, etwas<br />
Kandiszucker, feine Würze, Orangenschale. Verbindet<br />
am Gaumen frische und geschmeidige Elemente, weiche<br />
Textur, gut tragende Säure, gelassen fließend, kühle Aura,<br />
elegant, saftig, würzig ausklingend. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />
91 2022 »Vom Kalkmergel Class A«<br />
Grauburgunder trocken<br />
Dezent in der Sortenaromatik, Melone, Birne, Strohblumen,<br />
zitrische Anklänge, getrocknete Limettenschale, Quitte. Am<br />
Gaumen geschmeidig mit weicher Textur und einer präzisen<br />
Säure, die für Frische sorgt, feine mineralische Anklänge,<br />
hat Stil, kulinarisch geeicht. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
90+ 2022 »GOT Good Old Times« Cuvée<br />
trocken SÄ/BC/HX/SB/TR<br />
Cuvée mit vier aromatischen Rebsorten, dafür nicht zu überbordend,<br />
Stachelbeere, Mango, Johannisbeere, geriebene<br />
Muskatnuss. Saftig am Gaumen und elegant, geschmeidige<br />
Textur, frische, eingewobene Säure, feine Kohlensäure, trocken.<br />
Nostalgie auf moderne Art. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
94 2019 »Halo Ex Ante Cuvée Prestige«<br />
trocken CS/PN<br />
Der Cabernet zeigt sich elegant im Duft mit Paprika, Holzwürze,<br />
Cassis, im Oberton Vanille. Kräftig gebaut, zeigt am<br />
Gaumen viel Substanz, ohne die Eleganz und Finesse zu vernachlässigen,<br />
feinkörnige Gerbstoffe in guter Menge mit<br />
Grip, druckvoll im Extrakt, herbe Schokolade.<br />
13,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
529
WEIN- & SEKTGUT<br />
NIKOLAUSHOF<br />
Ockenheimer Straße 8, 55435 Gau-Algesheim<br />
T: +49 6725 2872, www.weingut-nikolaushof.de<br />
Kontakt: Anika und Klaus Hattemer<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Sa 10–18 Uhr<br />
Hektar: 19 ha<br />
Das <strong>Wein</strong>- und Sektgut Nikolaushof in<br />
Gau-Algesheim wird von Anja und<br />
Klaus Hattemer geführt, unterstützt<br />
werden sie von Tochter Anika Hattemer-Müller,<br />
die sich um den Keller kümmert. Auf rund<br />
20 Hektar Rebfläche, die nach ökologischen<br />
Gesichtspunkten bewirtschaftet werden, wachsen<br />
14 Rebsorten, von denen Riesling und die<br />
Burgundersorten im Mittelpunkt stehen. Die<br />
<strong>Wein</strong>e aus dem Jahrgang 2023 gefallen mit ihrem<br />
klaren Ausdruck, ihrer Balance und harmonischen<br />
Ausgewogenheit. Wir sind gespannt<br />
auf die Sekte von Anika Hattemer-Müller, die<br />
eine eigene Sektlinie aufgebaut hat.<br />
90 2023 »Edition« Riesling trocken<br />
Grüner Apfel, Mirabelle, Aprikose, ein Hauch Bienenstich,<br />
Haselnussmus und auch frisch geschnittene Heublumen.<br />
Zeigt auf eine geschmeidige und vollmundige Weise in einer<br />
schlanken Struktur seine Sortentypizität, präsente Säure,<br />
straffe Phenolik. 12 Vol.-%, DV, €<br />
89+ 2021 »Reserve« Chardonnay trocken<br />
Im Duft Noten von Würze, Melone, Birne und auch Kürbis mit<br />
gelben Blüten, Dotterblumen, karamellisierte Nüsse, Birnenragout.<br />
Keine »Reserve«, die an zu viel Üppigkeit leidet,<br />
sie mag das Changieren zwischen Frische, Würze, ein wenig<br />
Mineralik und Süße. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
89+ 2020 Gau-Algesheim Goldberg Riesling<br />
trocken<br />
Ziemlich reife Noten in der Nase, Petrol, Pfirsich und Aprikose,<br />
Mandeltarte, Kamille. Rauchig, ein opulentes und üppiges<br />
Duftbild. Am Gaumen führt die kühle Säure Regie in einer<br />
kräftigen Struktur mit eher niedrigem Extraktgehalt,<br />
leicht saline Noten im Ausklang. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
89+ 2023 »Edition« Chardonnay trocken<br />
Vollmundiger, reifer Duft nach Birne, Honigmelone, Aprikosenmark,<br />
Haselnuss, Erdnusschale, Toffee. Zeigt seine Kraft<br />
und Substanz in einem gut ausbalancierten Verhältnis mit<br />
feiner Restsüße, milder Säure und auch Würze, die sich im<br />
Ausklang mit etwas Salz verbindet. 13 Vol.-%, DV, €<br />
89+ 2018 »S« Gau-Algesheim Spätburgunder<br />
trocken<br />
In der Nase nasses Leder, Unterholz, angetrocknetes Laub,<br />
Kräuterwürze, getrockneter Rosmarinstängel. Ordentliche<br />
Substanz und auch gute Säure treffen am Gaumen aufeinander,<br />
dunkle und auch adstringierende Würze führen zum<br />
hinteren Gaumen. Perfekt zur Schlachtplatte.<br />
13,5 Vol.-%, NK, €€<br />
89+ 2023 »Sommer-Edition PIWI« feinherb<br />
89 2023 »Edition« Weißburgunder trocken<br />
89 2023 »Edition« Sauvignon Blanc trocken<br />
89 2023 »Edition« Blauer Silvaner trocken<br />
89 2023 Grauburgunder halbtrocken<br />
88+ 2022 Riesling feinherb<br />
87+ 2023 »Edition« Blanc de Noir trocken<br />
530 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
PAUSER<br />
WEINGÜTER RHEINHESSEN<br />
Im Baumfeld 40, 55237 Flonheim<br />
T: +49 6734 8764, www.weingut-pauser.de<br />
Kontakt: Familie Pauser<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Sa 9–12 Uhr und 13–18 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 200.000 (50 % weiß, 40 % rot,<br />
10 % Rosé)/33 ha<br />
<strong>Wein</strong> bildet einen wesentlichen Bestandteil<br />
unseres Lebens«, schreibt<br />
uns Familie Pauser. Und das nicht<br />
nur, weil die Reben die Arbeitswelt rhythmisieren,<br />
sondern auch weil im Mehrgenerationenweingut<br />
der <strong>Wein</strong>genuss einfach dazugehört.<br />
Ein besonderes Händchen haben die beiden<br />
Co-Kellermeister Eva Pauser-Brand und Matthias<br />
Schanz für den Spätburgunder, der auch<br />
dieses Jahr wieder mit seidigem Gerbstoff und<br />
einer warmen Frucht überzeugt. Bei den Weißweinen<br />
überrascht der feinherbe Chardonnay:<br />
In einer dermaßen kalkwürzig angelegten Version<br />
geht das wirklich gut.<br />
90 2023 Flonheim Klostergarten Riesling<br />
trocken<br />
Ein feiner Rieslingduft mit Aromen von Pfirsich, frischem<br />
Zitrusabrieb, Blutorange. Im Mund zeigt sich ein kraftvoller,<br />
etwas holzschnittartig angelegter <strong>Wein</strong> mit reifer Säure und<br />
präsenter Restsüße. Wird sich mit der Flaschenreife gut harmonisieren.<br />
13 Vol.-%, DV, €<br />
90 2023 Chardonnay feinherb<br />
Buttrige Noten, Maisschnitte, Mandarine. Etwas feichter<br />
Kalkstein. Der Gaumen zeigt sich saftig, recht spannungsvoll,<br />
auch mineralisch getönt, pfeffrig, mit dezenter Phenolik<br />
und einem guten Süße-Säure-Spiel. Einer der seltenen<br />
Fälle, in denen Chardonnay im feinherben Geschmacksbild<br />
funktioniert. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
90 2023 Flonheim Geisterberg<br />
Grauer Burgunder trocken<br />
Ein Duft nach frischer Heidelbeere und Blütenhonig. Der<br />
<strong>Wein</strong> eröffnet mit zarter Süße, leitet dann über in eine saftige,<br />
feinnervige, im Extrakt mittelgewichtige Gaumenmitte,<br />
die Frucht des Sortentyps ist harmonisch und mit guter Länge<br />
herausgearbeitet. 13 Vol.-%, DV, €<br />
89+ 2023 Weisser Burgunder trocken<br />
Grüner Apfel und Kleeblüte. Haselnuss (aber kein Holz).<br />
Schwarzer Pfeffer. Der Gaumen zeigt sich stoffig, entfaltet<br />
ein stabiles Säurerückgrat, aber auch eine relativ großzügig<br />
dimensionierte Süße, die leichte Grüntöne einzubinden vermag.<br />
13 Vol.-%, DV, €<br />
89+ 2023 Flonheim Geisterberg Chardonnay<br />
trocken<br />
Etwas Karamell, Pfirsich, auch blumige Noten, kein Holz. Im<br />
Mund zeigt sich ein <strong>Wein</strong> von seidiger Textur, mit leichter<br />
Süße und gut eigebundener Säure. Ein eigenständiger Chardonnay<br />
der Richtung »unoaked«. Braucht Essen.<br />
13 Vol.-%, DV, €<br />
90+ 2019 Flonheim Binger Berg<br />
Spätburgunder trocken<br />
Der Duft offenbart erste Reife – mit deutlicher Kräuterwürze,<br />
einem Unterton von Butter sowie mit Aromen von Mandel<br />
und Süßkirsche. Im Mund entfaltet der <strong>Wein</strong> ziemlich<br />
Druck, der Gerbstoff ist fein und reif, cremige und buttrige<br />
Komponenten bahnen den Weg in ein jugendlich-kompaktes,<br />
dabei aber fruchtiges Finale. 13,5 Vol.-%, DV, €<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
531
WEINGUT<br />
RAPPENHOF<br />
Bachstraße 47–49, 67577 Alsheim<br />
T: +49 6249 4015, www.weingut-rappenhof.de<br />
Kontakt: Elisabeth Muth<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Flaschen/Hektar: 400.000 (85 % weiß, 15 % rot,<br />
10 % süß)/45 ha<br />
Anbauweise: in Umstellung<br />
Elisabeth Muth ist die 13. Generation<br />
im Alsheimer Familienweingut mit seinem<br />
reichen <strong>Wein</strong>bergsbesitz in den<br />
Steillagen des Roten Hangs. Die aktuellen<br />
<strong>Wein</strong>e belegen eine erfreuliche Tendenz: Sie<br />
zeigen Dichte und Kontur, mit einem Drall zur<br />
Würzigkeit, der den Bedingungen der roten<br />
Tonschieferböden Niersteins Ausdruck verleiht.<br />
Sehr schön auch die fruchtige Spätlese,<br />
die ein zuletzt etwas in Vergessenheit geratenes,<br />
aber gerade zu den roten Böden so hervorragend<br />
passendes Genre mit Leben erfüllt.<br />
Wir werden den positiven Trend des <strong>Wein</strong>guts<br />
im Auge behalten.<br />
94+ 2023 Nierstein Pettenthal Riesling GG<br />
Im Duft ist die lagentypische mineralische Würze deutlich<br />
ausgeprägt. Der Gaumen zeigt sich dicht und verschlossen<br />
fast wie ein Rotwein. Sehr gut in der Proportion und im stilistischen<br />
Fokus aufs Reifevermögen. Mindestens fünf Jahre<br />
liegen lassen, besser zehn. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
93+ 2023 Nierstein Oelberg Riesling GG<br />
Im ersten Kontakt dominiert würzige Hefe, dann kommt die<br />
Frucht: gelbfleischiger Pfirsich, Pflaume, schließlich changiert<br />
die Würze ins Mineralische. Im Mund erfreut eine griffige,<br />
feine Phenolik, das wirkt sehr ruhig, mineralisch fundiert,<br />
braucht Zeit. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
92+ 2023 Nierstein Riesling trocken<br />
Reife Zitrusfrucht, Orange, dezent »steinige« Töne. Der Gaumen<br />
ist von einem straffen Säurezug durchdrungen, zeigt<br />
eine präsente, herbe Phenolik, die die aromatischen Monoterpene<br />
und die Mineralik ins Zentrum stellt. Ein inhaltsreicher,<br />
niveauvoller Ortswein. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
91 2023 Alsheim Chardonnay trocken<br />
Leicht hefig im Duft, dann auch Stroh, Mais, leicht getreideartige<br />
und auch buttrige Aromen. Der Gaumen hat Kraft,<br />
eine feste Säure und kernige Phenole, die Anlagen sind gut<br />
für eine kulinarische Entfaltung hin zu einer runden, aber<br />
nicht spannungsarmen Harmonie. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />
92 2023 Nierstein Pettenthal Riesling<br />
Spätlese<br />
Üppig-ausladender Duft, reife rote Grapefruit, Orangeat,<br />
Birnensaft, süße Minze, Mango und Papaya, mit Belüftung<br />
schöne Würze. Am Gaumen mit schmelzender Süße, Aprikosengelee,<br />
Pfirsichnektar, Honigwüze, gut integrierte Säure,<br />
saftig-cremig, gute Länge. 9,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
90 2023 Pinot Noir Rosé trocken<br />
Ein blasses Lachsrosa in der Farbe. Süße Frucht dominiert<br />
den Duft: Schaumerdbeere, Himbeere, Pfeffer, Herzkirsche.<br />
Der Gaumen eröffnet kohlensäurefrisch, Süße und Säure erfüllen<br />
die Gaumenmitte, ehe im Abgang wieder die Frucht<br />
die Führung übernimmt. 11,5 Vol.-%, DV, €<br />
532 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER RHEINHESSEN<br />
SEKTHAUS<br />
RAUMLAND<br />
Alzeyer Straße 123c, 67592 Flörsheim-Dalsheim<br />
T: +49 6243 908070, www.raumland.de<br />
Kontakt: Volker Raumland<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8.30–17 Uhr, Sa 10–13 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 120.000 (100 % Schaumwein)/14 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Das Sekthaus Raumland – von <strong>Falstaff</strong><br />
im vergangenen Jahr mit dem Titel<br />
»Sekterzeuger des Jahres« geehrt – ist<br />
nicht nur ein Grundpfeiler des deutschen Sektwunders<br />
der vergangenen 20 Jahre, auch die<br />
Gegenwart, in der die Töchter Katharina und<br />
Marie-Louise mehr und mehr Verantwortung<br />
übernehmen, ist glänzend: Kaum ein Betrieb<br />
hat so ein Händchen beim Erschaffen feiner<br />
Bubbles und ist dabei so vielseitig. Sekten wie<br />
dem 2012er Jahrgang der Prestige Cuvée<br />
»MonRose« schließlich, da sind wir uns sicher,<br />
wird auch Dom Pérignon oben auf seiner Wolke<br />
anerkennenden Applaus spenden.<br />
98 2012 »MonRose Grande Cuvée«<br />
extra brut<br />
Wie kann ein Duft nur so druckvoll und zugleich so ziseliert<br />
sein? Brioche, geriebener Apfel und eine Ahnung von Fino,<br />
geröstete Haselnuss, feuchter Kalk. Das Mousseux rollt sich<br />
am Gaumen aus wie ein samtener roter Teppich. Feste, aber<br />
reife Säure und nur eine Messerspitze Süße, um dem Extrakt<br />
etwas Anschmiegsamkeit zu geben. 12 Vol.-%, NK, €€€€<br />
95+ 2012 »Grande Réserve« Pinot Noir brut<br />
Ein vornehm zurückhaltender Duft: fein pinotbeerig, ziseliert<br />
zitrisch und leicht »steinig«, ungemein frisch. Der Gaumen<br />
setzt in derselben puristischen, klaren Weise fort: nuancenreich<br />
und frisch, feingliedrig mit hoher Dichte und geradliniger<br />
Säure, mit einer Schicht Geschmeidigkeit hinter<br />
Mousseux und Säure, lang. 12 Vol.-%, NK, €€€€<br />
95 2015 »XV. Triumvirat Grande Cuvée«<br />
brut PN/CH/PM<br />
Komplex im Duft: Apfelschale und Bratapfel, rote Beeren,<br />
geröstete Haselnuss, delikat tertiäre Untertöne. Der Gaumen<br />
eröffnet geschmeidig, aber ohne Breite, entfaltet dann<br />
sein feines, gaumenfüllendes Mousseux. Der Abklang ist<br />
stoffig, animierend herb in der Struktur und komplex in der<br />
Aromatik. 12 Vol.-%, NK, €€€€<br />
94+ 2015 »Réserve« Hohen-Sülzen<br />
Kirchenstück Pinot brut nature<br />
Degorgiert 02/24. Im Duft: Pinot, Pinot, Pinot. Und etwas<br />
Hefe. Im Mund zeigt sich ein weit gefasster und dennoch gebündelt<br />
wirkender <strong>Wein</strong> mit seidigem Mousseux, feinnerviger<br />
Säure und einem höchst eleganten, zart mineralisch und<br />
leicht mineralwürzig spielenden Abgang.<br />
12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
93 2019 NV Riesling brut<br />
Nektarine und Pfirsich, auch Kümmel, Hefe, Apfelschale.<br />
Auch ein klein wenig Honig. Der Gaumen strahlt Rieslingfrische<br />
aus, ohne unter einer kargen Form der Kernigkeit zu leiden:<br />
Das Mousseux gibt Volumen, die zarte Süße hebt die<br />
Frucht hervor und schafft Balance zur lebendigen Säure.<br />
12 Vol.-%, NK, €€€<br />
94 2015 »Réserve« Blanc de Blancs<br />
extra brut<br />
93+ 2019 »Cuvée Katharina« brut nature<br />
PN/PM<br />
93+ 2019 »Cuvée Marie-Luise« brut<br />
93 2015 »Réserve« Chardonnay brut<br />
92+ 2015 »Réserve« Rosé brut PN/WB<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
533
WEINGUT<br />
RIFFEL<br />
Mühlweg 14a, 55411 Bingen-Büdesheim<br />
T: +49 6721 994690, www.weingut-riffel.de<br />
Kontakt: Erik und Carolin Riffel<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 10–12 Uhr und 14–18 Uhr,<br />
Sa 10–16 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 133.300 (83 % weiß, 10 % rot,<br />
3 % Rosé, 2 % süß, 2 % Schaumwein)/18 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Carolin und Erik Riffel machen nicht<br />
nur <strong>Wein</strong>. Das Winzerpaar setzt am<br />
Rochusberg seine gesamtheitliche<br />
Vorstellung vom besten Umgang mit der<br />
Natur um: Nur wenn das Biotop gesund ist,<br />
seien gute <strong>Wein</strong>e möglich. Dabei spielt ihnen<br />
das einzigartige Terroir der beiden Binger<br />
Großen Lagen in die Hände. Der Rochusberg<br />
ist ein Ausläufer des rheinischen Schiefergebirges,<br />
umflossen vom Rhein und der<br />
Nahe. Es ist faszinierend, wie das <strong>Wein</strong>gut<br />
die ganz unterschiedlichen Mikroklimata<br />
der Lagen in ihren Rieslingen erlebbar<br />
macht.<br />
93 2023 Bingen Scharlachberg Riesling<br />
trocken<br />
Feinduftig und vielschichtig, reifer Apfel, Aprikosen, weißer<br />
Pfirsich, Orangenzeste, weiße Blüten, getrocknete Kräuter,<br />
Zitronenzeste, steinige Noten, dezent flintig. Am Gaumen<br />
mit charmanter Fülle und Schmelz, feingliedrige Säure, mineralisch<br />
unterlegt und im Nachhall sich verstärkend, Potenzial.<br />
13 Vol.-%, DIAM, €€€€<br />
92+ 2023 Bingen Osterberg Riesling trocken<br />
Dezent im Duft, grüner Apfel, Grapefruit, Blutorange, Quitten,<br />
weißer Pfirsich, Melisse, Gesteinsmehl. Am Gaumen<br />
klar wie Gebirgswasser und mit viel mineralischer Würze,<br />
salzig, erfrischender Zitrusfrucht, geradlinig und linear,<br />
feine Säureader und Phenolik. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
92 2023 Bingen Kirchberg Riesling trocken<br />
Dicht und fein im Duft, Wiesenkräuter, Rauch, Zitrusfrucht,<br />
Limettenzeste, Veilchen, Kamillenblüte, Feuerstein. Am<br />
Gaumen geschmeidig und mit Schmelz, mittelgewichtig in<br />
Extrakt und Länge, würzig, gut integrierte Säure, Zitrusfrucht,<br />
gepaart mit Kräuterigkeit, Zitronen, Grapefruit und<br />
Pomelo. 12 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
91 2023 Bingen Rosengarten Riesling<br />
Florale Noten, Veilchen, Lindenblüten, Pfirsich, Aprikosen,<br />
gelber Apfel, Orangenzeste, Zitronenmelisse, Basilikum. Am<br />
Gaumen vollmundig und dennoch schlank gebaut, saftige<br />
reife Frucht mit merklicher Süße balanciert durch feste<br />
Säure und Würze, rund und charmant. 10 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
93 2022 Bingen Scharlachberg Pinot Noir<br />
trocken<br />
Würzig im Duft, ätherisch-balsamisch, feine rote und dunkle<br />
Beerenfrucht, Lorbeer, Minze, schwarze Oliventapenade,<br />
Rote Bete. Im Mund frisch und elegant, rote Frucht, feingliedrige<br />
Säure und feinkörniges Tannin geben dem schlanken<br />
Bau Gerüst und Struktur, Potenzial.<br />
12,5 Vol.-%, DIAM, €€€€<br />
91+ 2023 Bingen Kirchberg Riesling Kabinett<br />
Braucht Luft, mineralisch-würzig beginnend, Feuerstein,<br />
Melisse, Salbei, reifer Pfirsich, roter Apfel, Aprikosen. Im<br />
Mund schwungvoll und frisch, mit saftigem Süße-Säure-<br />
Spiel und feiner mineralischer Würze, unaufgeregte, animierende<br />
Trinkfreude, wie man es sich von einem Kabi wünscht.<br />
9 Vol.-%, DV, €€<br />
534 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER RHEINHESSEN<br />
<br />
WEINGUT<br />
RUPPERT-<br />
DEGINTHER<br />
Kämmerergasse 8, 67596 Dittelsheim-Heßloch<br />
T: +49 6244 292, www.ruppert-deginther.de<br />
Kontakt: Justus Ruppert<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Hektar: 28 ha<br />
Das <strong>Wein</strong>gut Ruppert-Deginther liegt<br />
im Süden Rheinhessens im sonnenverwöhnten<br />
Wonnegau, wo auch die<br />
Cabernet-Varietäten zur vollen Reife gelangen.<br />
Justus Ruppert führt den 28-Hektar-Betrieb<br />
in Dittelsheim-Heßloch, in dem vor allem<br />
die Rotweine aus den Jahrgängen 2020<br />
und 2021 mit Kraft, Fülle, Würze und gelungenem,<br />
gut dosiertem Holzeinsatz überzeugen:<br />
Unser Tipp ist der wohltuend unkitschige<br />
Spätburgunder. Auch die Weißweine wie der<br />
würzig-mineralische Riesling Edle <strong>Wein</strong>gärten<br />
zeigen Anspruch und Ambitionen: Der<br />
zweite Stern scheint nicht weit weg zu sein.<br />
90 2022 Hessloch Edle <strong>Wein</strong>gärten Riesling<br />
trocken<br />
Die Nase wird weniger von Primärfrucht als von würzig-steiniger<br />
Mineralik bestimmt, auch Apfel und Honigwabe. Straffer,<br />
kompakter Bau, die mineralischen Komponenten stehen<br />
im Vordergrund. Feingliedrige Säure, herber Apfel, zitrische<br />
Noten. Riesling mit Anspruch. 12 Vol.-%, NK, €€<br />
89+ 2022 »Cuvée blanc« trocken CH/SB<br />
Der Duft wird von Sauvignon-Blanc-Aromen bestimmt, Cassis,<br />
Schwarze Johannisbeere, Paprika, reife Papaya, Mango,<br />
ein Hauch Buchsbaum. Am Gaumen kompakt, stoffig, schöne<br />
Würze, geradlinige, reife Säure. Aus einem Guss, Chardonnay<br />
bringt eine mineralische Note ein.<br />
12,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />
89 2023 Gelber Muskateller trocken<br />
Viel Sortentypizität, Muskatblüte, Muskatnuss, Mango, getrocknete<br />
Mangoschnitze, Schwarze Johannisbeere. Am<br />
Gaumen mittelgewichtig, betont Eleganz und Aromatik der<br />
Rebsorte, eingebundene Fruchtsüße, saftige, reife Säure.<br />
Als Aperitif, auch zum Dessert eine gute Wahl.<br />
12,5 Vol.-%, DIAM, €<br />
91+ 2020 Hessloch Liebfrauenberg<br />
Cabernet Sauvignon trocken<br />
Feine Holzwürze, reife rote und dunkle Frucht, Tabak, Pfefferminze,<br />
dunkle Schokolade. Am Gaumen füllig, rund, kräftig.<br />
mit jahrgangstypischer Substanz. Dunkle Schokolade,<br />
reife Frucht, Cassis, dunkle Kirschen, die Gerbstoffe sind<br />
weich und mürbe, würzig, gute Länge. 14 Vol.-%, NK, €€€<br />
91 2020 Bechtheim Hasensprung<br />
Cabernet Franc trocken<br />
Holzwürze in der Nase, Rauch, reife, dunkle Frucht, Cassis,<br />
dunkle Waldbeeren, Wacholderbeere, dunkler Tabak. Am<br />
Gaumen zeigen sich auf einem Bett von dunkler, geschmolzener<br />
Schokolade Fülle und Kraft, feingliedrige Säureader,<br />
der Gerbstoff ist reif und steht. 14 Vol.-%, NK, €€€<br />
90 2021 Hessloch Spätburgunder trocken<br />
Im kräftigen Duft Johannisbeere, Kirsche, Granatapfel, auch<br />
Unterholz und Waldboden, Himbeersirup, schwarze Lakritze.<br />
Auch am Gaumen mit Kraft und guter Substanz, angenehm<br />
trocken und unkitschig, gut tragende Tanninstruktur,<br />
präsente, nicht zu fordernde Säure. 13,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
535
WEINGUT<br />
SANDWIESE<br />
Fahrweg 19, 67550 Worms<br />
T: +49 6241 95610, www.sandwiese.com<br />
Kontakt: Eva-Maria & Daniel Schäfer<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Flaschen/Hektar: 113.300 (67 % weiß, 27 % rot,<br />
4 % Rosé, 1 % süß, 1 % Schaumwein)/15 ha<br />
Die <strong>Wein</strong>welt kann kurios sein, das<br />
<strong>Wein</strong>gut Sandwiese steuert eine Facette<br />
dazu bei: Auf den Etiketten sind<br />
Dackel abgebildet mit den drei Haararten rau,<br />
lang und kurz. Damit wollen Eva-Maria und<br />
Daniel Schäfer, die das <strong>Wein</strong>gut leiten, ihre<br />
Liebe zum <strong>Wein</strong> und zu Dackeln kombinieren.<br />
Zum <strong>Wein</strong>gut Sandwiese in Worms-Herrnsheim<br />
gehören 15 Hektar <strong>Wein</strong>berge und ein<br />
Winzerhotel, die <strong>Wein</strong>e sind zugänglich und<br />
klar im Fruchtausdruck – etwa die saftige<br />
Rotwein-Cuvée »Sandspiel«, unsere Empfehlung,<br />
oder der kulinarisch geeichte Weißburgunder.<br />
Gelungenes Debüt im <strong>Guide</strong>!<br />
89+ NV Riesling Sekt trocken<br />
Duft nach reifen Zitrusfrüchten, roter Apfel, zarte Birne,<br />
auch etwas Muskatnuss, dazu auch süße Minze. Am Gaumen<br />
mit lebendigem Mousseux, feine Säure, dezente Süße, reife<br />
zitrische Frucht, zarte Mandel, charmant und mit einem<br />
schönen Fluss. 11 Vol.-%, NK, €<br />
90 2022 Weißburgunder trocken<br />
Intensiver Duft nach reifen Mirabellen und Aprikosen, auch<br />
Birne und Orangenschale, feine Würze, gelbe Blüten, Honigwabe.<br />
Vollmundig am Gaumen, saftig, reife Säure, Schmelz,<br />
süßlicher Kern, im Extrakt mittelgewichtig, leicht herbe Birne.<br />
Hat die kulinarische Lizenz. 12,5 Vol.-%, NK, €<br />
89+ 2020 Ruppertsberg Reiterpfad Riesling<br />
trocken<br />
Reifer Duft mit Würze und auch etwas Petrol, Pfirsich, Aprikose<br />
und auch Ananas, die Lage zeigt sich mit mineralischen<br />
Noten. Zeigt seine Würze auch am Gaumen, mittelgewichtig<br />
in der Struktur und im Extrakt, reife Säure, mineralische Unterlegung<br />
bis ins saftige Finish. 12 Vol.-%, DV, €<br />
90 2023 »Sandspiel« Cuvée trocken<br />
CD/PN/CS<br />
Viel unverstellte Frucht in der Nase, Brombeere, Cassis,<br />
Maulbeere, Schlehe, Holunderbeere, kräuterig, feiner Tabak.<br />
Das »Sandspiel« zeigt sich im Mund gut balanciert und ausgewogen,<br />
saftige dunkle Frucht, passende Fruchtsüße, feine<br />
Herbe, die auch Profil schafft. 13 Vol.-%, NK, €<br />
91+ 2018 Gelber Muskateller Beerenauslese<br />
Intensiver Duft nach kandierten Früchten, Waldboden,<br />
Steinpilze, Bienenwachs, zarter Petrolton, Melisse. Am Gaumen<br />
mit einer eher milden Säure, druckvoll-schwungvolle<br />
Süße, die aber für eine Beerenauslese sehr moderat bleibt,<br />
süße Grapefruit, individuell. 9 Vol.-%, DV, €€<br />
89+ NV Pinot Blanc brut<br />
89+ 2023 Sauvignon Blanc trocken<br />
89+ 2023 Cabernet Blanc trocken<br />
89 2023 Grauburgunder trocken<br />
89+ 2022 Cabernet Dorsa trocken<br />
89+ 2023 »<strong>Wein</strong> #26« GM/RR<br />
536 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER RHEINHESSEN<br />
WEINGUT<br />
VOLKER SCHÄFER<br />
Bahnhofstraße 26, 67582 Mettenheim<br />
T: +49 6242 2364, www.wein-schaefer.de<br />
Kontakt: Volker Schäfer und Friederike Schäfer<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Flaschen/Hektar: 213.300 (76 % weiß, 25 % rot,<br />
3 % Rosé, 3 % süß, 2 % Schaumwein)/24 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
In den Jahren, seit Volker Schäfer das<br />
jahrhundertealte Familienweingut übernahm,<br />
hat er viel bewirkt: Verdreifachung<br />
der Rebfläche, Umstellung auf ökologische<br />
Bewirtschaftung und in den letzten<br />
Jahren die Ausrichtung auf Burgundersorten,<br />
mit der er auf den Klimawandel reagiert.<br />
Der Winzer arbeitet mit natürlichen Hefen<br />
und Spontanvergärung, was den <strong>Wein</strong>en<br />
einen besonderen Charakter verleiht. Gelungen<br />
die Weißen mit cremigem Körper und<br />
schöner Säurestruktur, aromatisch die Roten.<br />
Wir setzen das <strong>Wein</strong>gut auf die Watchlist<br />
zum zweiten Stern.<br />
92 2023 Mettenheim Schlossberg<br />
Chardonnay trocken<br />
In der Nase Aromen von Orangenblüte, Mango, Papaya und<br />
ein Hauch Vanille. Am Gaumen hat der <strong>Wein</strong> eine nicht ganz<br />
trockene Frucht, einen schlank, verdichteten und gut gebündelten<br />
Bau mit einem cremigen Schmelz, gute Balance zwischen<br />
Würze und Frucht. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />
91+ 2023 Mettenheim Weißburgunder &<br />
Chardonnay trocken WB/CH<br />
In der Nase Aromen von exotischen Früchten wie Kaki, Sternfrucht,<br />
ein wenig gemahlene Mandel und Mandarine. Am<br />
Gaumen hat der <strong>Wein</strong> eine saftige Säurestruktur, einen cremigen,<br />
schmelzigen Körper und eine leichte Phenolik mit einer<br />
zarten mineralischen Würze. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2023 Mettenheim Weißer Burgunder<br />
trocken<br />
In der Nase Aromen von weißen Früchten, Nashibirne, weiße<br />
Grapefruit, ein paar vegetabile Noten und ein Hauch von<br />
Brioche. Am Gaumen hat der <strong>Wein</strong> hat der <strong>Wein</strong> einen cremigen<br />
Körper, eine feine Säurestruktur mit einem saftigen mittellangen<br />
Abgang. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
90+ 2023 Mettenheim Schlossberg<br />
Grauer Burgunder trocken<br />
Reife Früchte in der Nase, Apfel, Birne, Aprikose, gepaart mit<br />
Wiesenkräutern und einer steinigen Mineralität. Am Gaumen<br />
hat der <strong>Wein</strong> eine feine Säure, Aromen von Ananas,<br />
Mandarine, ein Hauch von Mandel und einen cremigen Körper<br />
sowie schönen Extrakt. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
92+ 2018 Bechtheim Stein<br />
Cabernet Sauvignon<br />
In der Nase Aromen von dunklen Früchten, Brombeerblättern,<br />
frischem Laub, rotem Paprika und Veilchen. Am Gaumen<br />
hat der <strong>Wein</strong> einen feinen Säurezug, reifes, leicht trocknendes<br />
Tannin, was gut vom saftigen Körper getragen wird<br />
und mit einer feinen mineralischen Würze unterlegt ist.<br />
13,5 Vol.-%, NK, €€<br />
91 2023 Mettenheim Schlossberg<br />
Spätburgunder trocken<br />
In der Nase Aromen von roten Früchten, Kirsche, Brombeere,<br />
aber auch Hagebutte und florale Noten und ein wenig Schokolade<br />
sind zu finden. Am Gaumen hat der <strong>Wein</strong> eine elegante<br />
Säurestruktur, ganz weiches Tannin, super saftigen Körper<br />
mit einer schönen Frische. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
537
WEINGUT<br />
SCHÄTZEL<br />
Oberdorfstraße 34, 55283 Nierstein<br />
T: +49 6133 5512, www.schaetzel.de<br />
Kontakt: Kai Schätzel & Juliane Eichblatt<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–16 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 106.700 (100 % weiß)/15 ha<br />
Anbauweise: Biodynamisch<br />
Es gab Phasen, da wollte Kai Schätzel<br />
mit seinen Naturweinen anecken und<br />
provozieren. Darüber ist er längst hinweg,<br />
er erzeugt – auch im Solera-Verfahren –<br />
höchst individuelle <strong>Wein</strong>e, die nicht nur für<br />
Nerds in skandinavischen <strong>Wein</strong>bars bestimmt<br />
sind. Der Winzer hat bei seinen Kelterungen<br />
einen hohen Grad an Exaktheit und Verfeinerung<br />
erreicht: Seine <strong>Wein</strong>e sind schlank, straff,<br />
voller Energie und mit polierter Phenolik, tragen<br />
leicht am Alkoholgehalt und sind dabei<br />
inhaltsreich, die oxidativen Noten kann man<br />
getrost als reizvolle Erweiterung des Aromenspektrums<br />
begreifen. Weit vorne.<br />
96 NV »Reh« Riesling trocken<br />
Vin Jaune, Austernschale, grüne Mandeln, Kamillenblüte,<br />
Jod, Apfelschale, Senfmehl. Am Gaumen feiner Säurezug,<br />
straff gebaut, dicht im Extrakt, die Phenolik fordert den Gaumen,<br />
gibt auch ein elegantes Gefühl. Schmelz, mineralisch,<br />
komplex, lang. Jung. 11,5 Vol.-%, €€€€<br />
95 2021 »Fuchs« Riesling trocken<br />
Riecht nach Wermut, Sternanis, Fenchel, Kumquats, Vin<br />
Jaune, grüne Walnuss, Jod. Schlank gebaut, straff, präzise<br />
Säure, die Phenolik ist merklich und strukturiert den Gaumen,<br />
pfeffrig, auch Ingwer. Saftig, herber Apfel, salin, druckvoll,<br />
lang und mineralisch. 11 Vol.-%, DIAM, €€€€<br />
94 NV »Steiner« Riesling trocken<br />
Im Duft Florhefe, grüne Mandeln, Aprikose, Haselnuss, Malz,<br />
Bittermandel. Am Gaumen mit animierender Säureader,<br />
strukturierende, feinporige Phenolik, gute Spannung, linear,<br />
dichter Extrakt, pfeffrig, würzig, Limettensaft, salzig, mineralisch<br />
und lang. 11 Vol.-%, €€€<br />
93 2023 »3000« Riesling trocken<br />
Senfsaat, Anis, Kümmel, Apfelschale, Hanf. Stoffig am Gaumen,<br />
mit geschmeidiger Textur, saftig, herber Apfel, zitrisch,<br />
grünes Lorbeerblatt, stabile Säure. Griffige Phenolik, gute<br />
Substanz, der Extrakt löst sich elegant auf, mittlere Tiefe,<br />
salziges Finish. 11,5 Vol.-%, €€<br />
97 2023 Nierstein Pettenthal Riesling<br />
Auslese<br />
Zündholz, Apfel, Quitte, Rauch, heißer Stein, kandierte Orange,<br />
die Würze des Rotliegenden mit einer Prise feinster Botrytis.<br />
Am Gaumen griffig, druckvoll, präzise Säure, süße Zitrusfrüchte,<br />
Zimt, Nelke, sehr würzig, feine Taktilität, komplex,<br />
mineralisch, lang, individuell. 7 Vol.-%, €€€€<br />
94 2023 Nierstein Hipping Riesling Kabinett<br />
Im Duft pikantes Zündholz, Grafit, heißer, nasser Stein. Am<br />
Gaumen geschmeidig-druckvoll ansetzend, tiefe Würze,<br />
Pfirsich, Aprikose, delikate Kräuter, schmelzende Säure und<br />
lebendige Säure, viel Spannung, Gesteinsmehl, starke, feurige<br />
Mineralität, salzig, individuell, sehr lang. 7,5 Vol.-%, €€€<br />
538 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER RHEINHESSEN<br />
<br />
WEINGUT<br />
SCHERNER-<br />
KLEINHANSS<br />
Alzeyer Straße 10, 67592 Flörsheim-Dalsheim<br />
T: +49 6243 435, www.scherner-kleinhanss.de<br />
Kontakt: Monika, Sonia und Julia Scherner<br />
Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />
Flaschen/Hektar: 70.000 (65 % weiß, 35 % rot,<br />
15 % Rosé, 1 % süß, 5 % Schaumwein)/13 ha<br />
Klaus Scherner, 2021 verstorben, stand<br />
für ungekünstelte <strong>Wein</strong>e, die er sich<br />
immer unverkopft und trinkbar<br />
wünschte. Monika, Sonia und Julia Scherner,<br />
die inzwischen in die Fußstapfen von Ehemann<br />
und Vater getreten sind, bleiben dieser<br />
stilistischen Idee treu – und es scheint uns, sie<br />
hätten sie sogar weiterentwickelt. Die 2023er<br />
Weißweine, die wir dieses Jahr verkostet haben,<br />
betonen die Frische und die Saftigkeit auf<br />
besonders eindringliche Weise. Der Spätburgunder<br />
aus dem Jahrgang 2020 offenbart<br />
nach vier Jahren langsam, welche Komplexität<br />
in ihm steckt. So darf es gerne weitergehen.<br />
91+ 2023 Nieder-Flörsheim Frauenberg<br />
Riesling Spätlese trocken<br />
Im Duft Hefenoten, Pfirsich, Blutorange und frischer Zitrusabrieb.<br />
Der Gaumen wirkt noch verschlossen, ein markanter<br />
Säurebogen ist von Geschmeidigkeit, kräftig terpengetragenen<br />
Extraktschichten und von einer eher zurückhaltend<br />
dosierten Süße gepuffert. Gutes Potenzial.<br />
12 Vol.-%, DV, €<br />
91 2023 Grauer Burgunder trocken<br />
Ein zurückhaltendes Duftbild, das Beerenfrucht anklingen<br />
lässt, ansonsten Mandel- und Kräutertöne zeigt. Im Mund<br />
greifen Stoffigkeit, Süße und Säure ineinander. Die Süße<br />
wird sich im Lauf der Flaschenreife Grauburgunder-typisch<br />
in Volumen und Schmelz verwandeln. Sehr gut gebaut!<br />
11 Vol.-%, DV, €<br />
90 2023 Nieder-Flörsheim Sauvignon Blanc<br />
trocken<br />
Der Duft hält sich zurück und bleibt anfangs hefig. Lässt nur<br />
ein wenig Rauch und Pfeffer aufblitzen. Die sortentypische<br />
Pikanz ist allerdings dann am Gaumen früh präsent, die Gaumenstruktur<br />
erweist sich als stoffig, feinnervig und spannungsvoll-frisch,<br />
eine Prise Kohlensäure gibt zusätzlich Pep.<br />
12,5 Vol.-%, DV, €<br />
89+ 2023 »Lössterrassen« Weißer Burgunder<br />
trocken<br />
Etwas Hefe im Duft, Heu und weiße Blüten, Strohblumen. Im<br />
Mund erweist sich der <strong>Wein</strong> als saftig und frisch, mit appetitlichen<br />
Proportionen, leicht im Alkohol und mittelgewichtig<br />
im Extrakt. Ein Hauch Süße rundet das Finale ab.<br />
11,5 Vol.-%, DV, €<br />
90+ 2023 Spätburgunder Rosé trocken<br />
Lachsrosa in der Farbe. Anfangs ist der <strong>Wein</strong> fast duftlos,<br />
doch mit Luftkontakt zeigen sich erste rotbeerige Noten,<br />
Noten von Malve und Hagebutte. Die Frucht ist da, nur eben<br />
zum Verkostungszeitpunkt noch sehr verschlossen. Im Mund<br />
hat der <strong>Wein</strong> einen schönen Säurezug und eine schlanke,<br />
saftige Art. Allerdings auch eine relativ reiche Süße.<br />
11 Vol.-%, DV, €<br />
91+ 2020 Dalsheim Sauloch<br />
Blauer Spätburgunder trocken<br />
Das ist ein Spätburgunder in noch sehr jugendlichem Stadium:<br />
Er beginnt mit Aromen von Bitterschokolade, Butter,<br />
dann kommen pinottypische Kirsche, dunkle Beeren, Kräuter,<br />
sowie von Karamell (vom Holz). Im Mund zeigen sich körnige<br />
Gerbstoffe, doch sie sind geschmeidig eingebunden,<br />
saftig-fruchtig begleitet und mit frischer Säure umgeben.<br />
Potenzial! 13 Vol.-%, NK, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
539
WEINGUT<br />
DR. SCHREIBER<br />
Fronstraße<br />
34, 67550 Worms-Abenheim<br />
T: +49 6242 2275, www.weingutschreiber.de<br />
Kontakt: Dr. Andreas Schreiber<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Flaschen/Hektar: 173.300 (59 % weiß, 31 % rot,<br />
10 % Rosé, 4 % süß, 10 % Schaumwein)/14 ha<br />
Worms war einmal das viel besuchte<br />
deutsche <strong>Wein</strong>zentrum, es ist –<br />
zugegeben – einige Jahrhunderte<br />
her. Im Mittelalter galt <strong>Wein</strong> als wichtigstes<br />
Handelsgut der Stadt, die Liebfrauenmilch<br />
war der Inbegriff deutscher <strong>Wein</strong>kultur, bevor<br />
sie zur Parodie verkam. Einer der Winzer, die<br />
erfolgreich an deren Renaissance arbeiten, ist<br />
Dr. Andreas Schreiber, der stilsicher durch die<br />
Jahrgänge 2021, 2022 und 2023 führt. Aus<br />
dem letzten imponiert uns der gekonnt balancierte<br />
Riesling, an der Spitze der überzeugenden<br />
Kollektion steht die kraftvolle, finessenreiche<br />
Cuvée »Prestige«. Gutes Debüt!<br />
90 2023 »S« Abenheim Riesling trocken<br />
Im Duft zunächst kräuterig und würzig mit Noten von Safran<br />
und Kümmel, Nektarine, Mandarine, Blutorange. Straffer<br />
Bau am Gaumen, generiert seinen Charme aus der gelungenen<br />
Balance von klarer, süßer Frucht (Aprikose, Pfirsich,<br />
Mandarine) und einer selbstbewussten Säure.<br />
12,5 Vol.-%, DV, €<br />
90 2022 »S« Herrnsheim Weißburgunder<br />
trocken<br />
Reife Birne, gelbe Pflaume und Apfel im kräuterig-würzigen<br />
Ambiente, Thymian, Rosmarinstängel, etwas frischer Kümmel.<br />
Schlanker, kompakter Bau am Gaumen, saftig, ausgewogen<br />
mit charmantem, süßlichem Fruchtkern, stabiler<br />
Säure und mineralischen Anklängen. Stilsicher.<br />
12,5 Vol.-%, DV, €<br />
89+ 2023 Sauvignon Blanc trocken<br />
Florale und würzige Noten begleiten die sortentypischen<br />
Aromen, gelbe Stachelbeeren, Mango, Schwarze Johannisbeere,<br />
etwas Puderzucker. Bewegt sich am Gaumen gerade<br />
noch am trockenen Rand, saftig, süßfruchtig, mit guter Säurebalance,<br />
klar im Ausdruck, würziges Finale.<br />
12,5 Vol.-%, DV, €<br />
89 2023 Spätburgunder Blanc de Noir<br />
feinherb<br />
Duft nach reifem gelbem Apfel, Birne und etwas Pfirsich,<br />
später auch Süßkirsche, zarter Rauch. Am Gaumen mit<br />
einer feinen, lebendigen Säure, gut integrierte Süße, Pfirsich<br />
und Nektarine, ausgewogen, Steinobst, Aprikose, mittlere<br />
Struktur und Länge. 12 Vol.-%, DV, €<br />
89 2023 Merlot Rosé feinherb<br />
Mittleres Lachsrosa. Duftet nach roten Früchten, Kirsche,<br />
knackige Brombeere, Waldhimbeere, dahinter Johannisbeergelee.<br />
Am Gaumen mit einer verhaltenen Säure, spürbare<br />
Süße, Kirschkompott, süße Himbeere und eingekochte<br />
Erdbeere, schöner Schmelz. 12 Vol.-%, DV, €<br />
91+ 2021 »Prestige« im Barrique gereift<br />
trocken ME/SY/CF<br />
Würzig und kräuterig, dunkle Frucht, Johannisbeere, Brombeere,<br />
Rauch, getrockneter Rosmarin, nasse Erde. Kräftig<br />
gebaute und vollmundige Cuvée am Gaumen, »Prestige« ist<br />
mit Bedacht balanciert, trotz ihrer Kraft der Finesse verpflichtet,<br />
mit elegantem Gerbstoff. 14 Vol.-%, NK, €€<br />
540 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER RHEINHESSEN<br />
STRAUCH<br />
SEKTMANUFAKTUR<br />
Dalbergstraße 14–18, 67574 Osthofen<br />
T: +49 6242 913000, www.strauch-sektmanufaktur.de<br />
Kontakt: Isabel Strauch-Weißbach<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Mi 8–13 Uhr,<br />
Do und Fr 13–18 Uhr, Sa 10–14 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 53.300 (100 % Schaumwein)/25 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Das Potenzial der Schaumweine aus<br />
der Osthofener Sektmanufaktur<br />
Strauch sollte man keinesfalls unterschätzen:<br />
Die »Grand Réserve« hat im Entwicklungsvergleich<br />
zum vergangenen Jahr<br />
noch einmal an Grandezza zugelegt und es ihr<br />
ist weiteres Reifevermögen zuzutrauen. In solchen<br />
Sekten kommt die langjährige Erfahrung<br />
von Isabel Strauch-Weisbach und Tim Weisbach<br />
zum Tragen, die auf Bioqualität setzen<br />
und sich längst in der Beletage der deutschen<br />
Prickelbranche etabliert haben. Unser genussreicher<br />
Tipp: der »Crémant« vom Chardonnay,<br />
der auch kulinarisch gedacht ist.<br />
94+ 2012 »Grande Réserve« brut nature<br />
PN/CH/PM<br />
Delikater Hauch von Fino Sherry, kalkige Noten, nasse Tafelkreide,<br />
Apfel, Rosine, Röstnoten. Weicher, voller Körper, mildes<br />
Mousseux und reife Frucht schmiegen sich an den Gaumen,<br />
dezente Säure, der Abgang erweist sich als so kompakt,<br />
dass man dem <strong>Wein</strong> weiteres Potenzial zutraut.<br />
12 Vol.-%, NK, €€€€<br />
93 NV »Pinot Prestige« brut nature<br />
Einladend im Duft, Apfelschale, Brioche, Apfelschale und<br />
Apfel, Beerenfrucht, Zitronenzeste, weiße Mandel, kräuterige,<br />
mineralische Würze. Am Gaumen mit feinem Mousseux,<br />
in perfekter Balance aus Geschmeidigkeit und Frische,<br />
feiner Säurenerv, saftige Frucht, trinkanimierend.<br />
11,5 Vol.-%, NK, €€<br />
93 NV »Riesling Prestige« extra brut<br />
Im Duft Melisse, Apfel, Pfirsich, eine fein nuancierte, aber<br />
nicht müde wirkende Reife in der Würze. Im Mund entfaltet<br />
sich ein animierender Säurezug, von feinem Mousseux begleitet,<br />
saftig und spannungsreich, lang, mit guter aromatischer<br />
Länge. Passt. 11,5 Vol.-%, NK, €€<br />
91 NV »Crémant« Chardonnay extra brut<br />
Feinduftig, nussige Anklänge, frisch gemahlene Mandel,<br />
Apfelschale, Quitten, Aprikosen, Zitrusnoten. Am Gaumen<br />
feinwürzig, salzig, feines Mousseux, mit Schmelz, gut integrierte<br />
Säure, nussige Noten von Mandel, gepaart mit gelber<br />
Frucht, kulinarisch vielseitig. 11 Vol.-%, NK, €€<br />
90 NV Pinot Blanc brut<br />
Fein im Duft, Pfirsich, Zitronen, Zitronenbutter, Madarinenzeste,<br />
Apfelschale, frischer Brotteig, dezent Rauch. Am Gaumen<br />
harmonisch ausbalanciert und mit Trinkfluss, gut integrierte<br />
Säure zur charmanten Frucht, getragen von feiner<br />
Süße, Schmelz und Würze im Nachhall. 11 Vol.-%, NK, €€<br />
91 NV »Rosé Prestige« brut bio<br />
Strahlendes Lachsrosé. Zur roten Pinotfrucht von Roter Johannisbeere,<br />
Erdbeeren, Hagebutte gesellt sich eine aparte<br />
Kräuternote. Im Mund schwungvoll mit saftiger Frucht, ohne<br />
Kitsch mit feiner Süße, Kräuterwürze, feinem Mousseux, ein<br />
Rosé nicht nur für die Terrasse, auch gut bei Tisch.<br />
11,5 Vol.-%, NK, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
541
WEINGUT<br />
STUMM & KLEIN<br />
Böllberg 10, 55578 Gau-<strong>Wein</strong>heim<br />
www.stumm-klein.com<br />
Kontakt: Torsten Klein, Frank Stumm<br />
Flaschen/Hektar: 2.000 (100 % weiß)/0,5 ha<br />
Torsten Klein ist kein Unbekannter:<br />
Einst war er eine Hälfte des Duos Josten<br />
und Klein an der Ahr, dann leistete<br />
er beeindruckende Arbeit beim <strong>Wein</strong>gut Axel<br />
Bauer in der Ortenau. Frank Stumm und<br />
Klein lernten sich vor 15 Jahren bei einem gemeinsamen<br />
Praktikum im Schlossgut Diel<br />
kennen. Ihr gemeinsames Projekt hat das<br />
Zeug zum ganz großen Wurf: Stumm pflanzte<br />
2016 auf Kleins Anraten Chardonnay in zwei<br />
kalkreiche Parzellen in der Gau-<strong>Wein</strong>heimer<br />
Lage Kaisergarten. Die ersten <strong>Wein</strong>e – von<br />
Klein einer klassischen Burgundervinifikation<br />
unterzogen – sind herausragend gut!<br />
94+ 2022 Gau-<strong>Wein</strong>heim Chardonnay trocken<br />
Dezenter Holzeinsatz, etwas Blutorange, Zitrone, auch Haferflocke.<br />
Der Gaumen entfaltet eine enorme Spannung, auf<br />
geschmeidigem, fast öligem Fond setzen sich Stoff, taktile<br />
Mineralität und Säure gegen den Weichkomplex durch und<br />
bestimmen das Geschmacksbild. Der Abgang ist lang, aromatisch<br />
noch verschlossen, deutet großes Potenzial an.<br />
13,5 Vol.-%, NK,<br />
93 2020 Gau-<strong>Wein</strong>heim Chardonnay trocken<br />
Der <strong>Wein</strong> wirkt nicht sehr offen im Duft, zeigt zwar durchaus<br />
mit blumigen Noten und einem Aroma von Haselnuss eine<br />
erste Reife, bleibt dabei aber dezent zurückhaltend. Im Mund<br />
hat der <strong>Wein</strong> eine gewisse Weite, einen festen Säurekern,<br />
Schmelz und saftiger Drive kontrastieren sich, eine Prise<br />
Kohlensäure verstärkt den Eindruck der Jugendlichkeit.<br />
14 Vol.-%, NK,<br />
94+ 2021 Gau-<strong>Wein</strong>heim Chardonnay trocken<br />
Ein Duftbild im Moment erster Entfaltung: Feuerstein, Birne,<br />
salziges Popcorn, auch blumige Untertöne. Im Mund zeigt<br />
sich eine enorme Konzentration, der Säurebiss geht Hand in<br />
Hand mit einer dichten, gepflegten Phenolik und mit einer<br />
mineralischen Färbung. Hefige Noten beschließen den Abgang.<br />
13,5 Vol.-%, NK,<br />
93+ 2022 Chardonnay<br />
Zurückhaltender Holzeinsatz und eine Frucht von gebackener<br />
Quitte. Dann mit Luftkontakt aber auch immer mehr<br />
Kalk, feuchter Stein, Kreide. Der Gaumen eröffnet druckvoll,<br />
mit einer dichten, feinkörnigen Phenolik, die an Säure und<br />
Mineralität enggeführt wird. Spannungsvoll, lang und noch<br />
sehr jung. 13,5 Vol.-%, NK,<br />
542 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
THÖRLE<br />
WEINGÜTER RHEINHESSEN<br />
Am Norenberg 0, 55291 Saulheim<br />
T: +49 6732 5443, www.thoerle-wein.de<br />
Kontakt: Christoph & Johannes Thörle<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–12.30 Uhr und 14–18 Uhr,<br />
Sa 9–17 Uhr<br />
Hektar: 25 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
<strong>Wein</strong>bau betreibt die Familie seit<br />
dem 16. Jahrhundert. Nachdem<br />
aber Christoph und Johannes<br />
Thörle 2006 antraten, haben sie »den Betrieb<br />
komplett umgekrempelt«. Die beiden Brüder<br />
konzentrieren sich auf Riesling, rote und weiße<br />
Burgunder sowie Silvaner. Vor allem aber<br />
sind sie fleißig wie die Honigbienen: Mit strikt<br />
reduzierten Erträgen, mit perfektionistischem<br />
<strong>Wein</strong>bau und behutsamer Arbeit im Keller gelang<br />
ihnen binnen eines Jahrzehnts eine faszinierende<br />
Qualitätssteigerung. Die diesjährige<br />
Kollektion bestätigt das Spitzenniveau – eine<br />
sehr starke Vorstellung.<br />
94 2023 Saulheim Hölle Riesling trocken<br />
Zitronengelb und so vielschichtig im Duft. Ein Spektrum von<br />
exotische Zitrusfrüchte, rosa Pfirsich, Ananas reifer Mango,<br />
Mirabelle und Kreide. Am Gaumen ein ideales Spiel aus Säure<br />
und Extrakt. Saftig und kraftvoll bei viel Konzentration im<br />
bedeutenden Nachhall. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
93+ 2023 Saulheim Schlossberg Riesling<br />
trocken<br />
Offen und einladend im ersten Duft. Dem Glas entströmt ein<br />
komplexes Fruchtbukett sowie eine feine Mineralik, Weihrauch<br />
und Feuerstein. Am Gaumen herrlich saftig, kräuterige<br />
Würze, feine Frucht und präzise Säure. Ein Hauch von cremiger<br />
Textur und Mineralität begleiten den sehr guten Nachhall.<br />
13 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
94+ 2022 Saulheim Hölle Spätburgunder<br />
trocken<br />
Frisch, elegant und duftig im ersten Duft. Aromen von Himbeeren,<br />
Cranberry, feine Gewürznelke und auch ein Hauch<br />
von pfeffrigen Kräutern. Am Gaumen ein fleischiger und<br />
dennoch feiner Gerbstoff. Viel Balance aus perfekter Säure,<br />
feiner Mineralik und komplexer Frucht. Viel Potenzial.<br />
13 Vol.-%, DIAM, €€€€<br />
94 2022 Saulheim Probstey Spätburgunder<br />
trocken<br />
Nicht alltäglich im ersten Duft. Elegante, kühle, zurückhaltende<br />
Frucht, alles eher dunkel, dann Weihrauch, eine Kräuternote<br />
und ein Hauch Gesteinsmehl. Am Gaumen mit viel<br />
Struktur, jungem, feinem Tannin, perfekt integrierter Säure<br />
und einem Abgang von beeindruckender Länge. Ein großer<br />
<strong>Wein</strong>. 13 Vol.-%, DIAM, €€€€<br />
97 2023 Saulheim Probstey Riesling<br />
Trockenbeerenauslese<br />
Intensiv-frische, süß-druckvolle Nase, kandierte Zitrusfrüchte,<br />
kandierte Mango, erstaunliche Frische, Orangenblüte,<br />
weißer Pfeffer. Am Gaumen mit intensiver exotischer<br />
Frucht, lebendige Säure, ganz klar und fein, Mango und Papaya,<br />
animierend, tolle Länge, delikat. 7 Vol.-%, DIAM, €€€€<br />
93+ 2023 Saulheim Probstey Riesling Auslese<br />
Intensiver Duft nach reifen Zitrusfrüchten und getrockneten<br />
Früchten, kandierte Limone, etwas gedörrte Aprikose,<br />
pikant mit minzigen Kräutern unterlegt. Am Gaumen mit<br />
delikater, griffiger Säure, zupackend, dicht, Zitronenlimonade,<br />
Kräuterwürze, dicht gewoben, lang. 8 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
543
WEINGUT<br />
TISCHLEDER<br />
Rheinhessenstraße 41, 55411 Bingen am Rhein<br />
T: +49 6725 2639, www.weingut-tischleder.de<br />
Kontakt: Christoph Tischleder<br />
Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />
Flaschen/Hektar: 40.000 (70 % weiß, 20 % rot,<br />
6 % Rosé, 4 % Schaumwein)/4 ha<br />
<strong>Wein</strong> kann man nicht nur schmecken,<br />
sondern auch hören«, weiß<br />
Christoph Tischleder, Winzer<br />
und Hornist beim Sinfonieorchester Rhein-<br />
Main. Eines lässt sich nach dem Verkosten<br />
seiner <strong>Wein</strong>e konstatieren: Der musizierende<br />
Kellermeister hat Gefühl für Takt, Rhythmus<br />
und sich fügende Melodien. Ob sein eleganter,<br />
verspielter Dromersheimer Riesling im<br />
klassischen Stil nun an Mozart denken lässt,<br />
überlassen wir Ihrer Einschätzung. Aber er<br />
bietet viel zum spitz kalkulierten Preis:<br />
Schluck für Schluck und Ton für Ton ergibt<br />
sich eine stimmige Melodie.<br />
89+ 2022 »Feuerzauber« extra trocken<br />
Duft nach Brotrinde, Brioche und grünem Apfel, aber auch<br />
etwas Zitrusfrüchte, dazu noch etwas Rauch. Am Gaumen<br />
mit lebhaftem Mousseux und einer lebendigen Säure, Zitrusfrüchte,<br />
Apfel, milde Süße, die gut integriert ist, mittlere<br />
Struktur und Länge. 13 Vol.-%, NK, €€<br />
90 2023 Dromersheim Riesling trocken<br />
Duft nach Apfelblüten, grünem Apfel, Aprikose, Orangenschale,<br />
Birne, Grapefruit und gelben Blüten. Saftiger, zugänglicher<br />
Riesling mit weicher Textur und Schmelz, eleganter<br />
Säureader und zitrischen Fruchtnoten. Ton für Ton<br />
ergibt sich eine stimmige Melodie. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
89+ 2023 Dromersheim Silvaner trocken<br />
Würzige, kräuterige Nase mit Wiesenkräutern, Heublumen,<br />
Apfel, Mirabelle, Birne, auch Quitte mischt mit. Kompakter<br />
Bau, saftig und trinkig am Gaumen, feine Restsüße wird von<br />
dezenter Würze begleitet, herbe, grüne Birne, knackige Stachelbeere,<br />
merkliche Phenolik. Zum Essen. 13 Vol.-%, DV, €<br />
89+ 2023 Dromersheim Weißburgunder<br />
trocken<br />
Duftig und fruchtig in der Nase, weiße Blüten, Mirabellen,<br />
Nektarinen und Mandarinen, weißer Nougat, blanchierte<br />
Mandeln, Mandelmus. Schlanker Bau am Gaumen, ausgewogen<br />
in der Balance der Elemente, feiner Schmelz, feingliedrige<br />
Säure, leicht zitrisch begleitet. 12 Vol.-%, DV, €<br />
88+ 2023 Portugieser Rosé feinherb<br />
Helles Kirschrot in der Farbe, traubiger Duft nach Waldhimbeere<br />
und Roter Johannisbeere. Auch etwas Flieder und<br />
rote Grütze. Auch am Gaumen mit viel Frucht, Johannisbeere<br />
und etwas Holunder, die Restsüße fügt sich harmonisch<br />
ein, feine Herbe im Ausklang. 11 Vol.-%, DV, €<br />
89+ 2023 Dromersheim Riesling<br />
Duft nach reifen Zitrusfrüchten, Abrieb einer Orange, etwas<br />
Muskat und zartes Rosenblatt, auch Pfirsichblüte ist dabei.<br />
Am Gaumen mit lebendiger Säure, Zitrusfrüchte dominieren<br />
mit Orange und Limonensaft, erneut etwas Muskat, frisch<br />
und appetitlich. 10 Vol.-%, DV, €<br />
544 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER RHEINHESSEN<br />
VELIS<br />
VINEYARDS<br />
Am Trappenberg 4-6, 67592 Flörsheim-Dalsheim<br />
T: +49 6243 4575359, www.velis-vineyards.com<br />
Kontakt: Michael Zehe<br />
Ab-Hof-Verkauf: Do bis Sa 17–22 Uhr, So 11.30–22 Uhr<br />
Hektar: 3,8 ha<br />
Das Herzensprojekt von Michael Zehe,<br />
dessen Tagesgeschäft das Erdöl ist,<br />
macht weiter Fortschritte: Mit steigendem<br />
Alter der Reben legen die <strong>Wein</strong>e Jahr<br />
für Jahr an Tiefe zu, wie der Lagenriesling aus<br />
dem Frauenberg mit seiner Würze und seiner<br />
festen Struktur am eindrücklichsten belegt.<br />
Wir honorieren das mit dem zweiten Stern.<br />
Herzlichen Glückwunsch! Außer Konkurrenz<br />
haben wir auch einen in <strong>Deutschland</strong> vinifizierten<br />
Rotwein aus bulgarischen Trauben<br />
verkostet – beeindruckend. Die Vinothek ist<br />
Freitag bis Sonntag auch ein sehr angenehmer<br />
Ort, um zu speisen.<br />
93 2020 Nieder-Flörsheim Frauenberg<br />
Riesling trocken<br />
Der reife Duft zeigt Noten von Curry, Piment und Koriander,<br />
auch einen Anflug Petrol. Im Mund ist der <strong>Wein</strong> ein wahres<br />
Muskelpaket, aber eines mit Verstand: geschmeidig grundiert<br />
und von fester Säure getragen, mit packender Stoffigkeit<br />
und guter mineralischer Definition. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
91+ 2023 Nieder-Flörsheim Riesling trocken<br />
Der Duft zeigt rauchig-terroirwürzige Untertöne und eine frische,<br />
zitrische Frucht: Grapefruit, Passionsfrucht, auch ein<br />
klein wenig Schwarze Johannisbeere. Im Mund ist der <strong>Wein</strong><br />
geradeaus gebaut, recht trocken, aber mit so guter Substanz,<br />
dass der Abgang homogen und aromatisch bleibt.<br />
12 Vol.-%, DV, €€<br />
90+ 2023 Roter Riesling trocken<br />
Ein blumiger Duft, Pfirsich, Apfel, Birne, recht klar. Der Gaumen<br />
zeigt sich gut mit Extrakt dotiert, stoffig-mittelgewichtig,<br />
mit reifer Säure und einem passenden süßen Gegengewicht,<br />
der Abgang kehrt die floralen Seiten der Aromatik<br />
hervor. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
90 2023 Riesling trocken<br />
Eine feine, klare Zitrusfrucht strömt aus dem Glas: frischer<br />
Zitrusabrieb, Blutorange, auch ein klein wenig Grasschnitt.<br />
Im Mund hat der <strong>Wein</strong> Frische und Spannung, die Süße dominiert<br />
ein bisschen die Säure, insgesamt ist der <strong>Wein</strong> aber harmonisch<br />
und wirkt unbeschwerlich. 12 Vol.-%, DV, €€<br />
89+ 2023 Chardonnay trocken<br />
Der Duft mischt eine leicht pfeffrige Terroirwürze in Sortenaromen<br />
von Banane bis Maisblatt. Der Gaumen fließt saftig<br />
und feinnervig mit dezenter Süße zur Begleitung. Ein harmonischer,<br />
ungeholzter Chardonnay, der viele Freunde finden<br />
wird. 12 Vol.-%, NK, €€<br />
94 2020 »Velis Vineyards Cuvée Reserva«<br />
trocken CS/ME/CF/PV<br />
Ein vielschichtiger und opulenter Duft: Noten von Menthol,<br />
Kampfer, Rosine, Bitterschokolade, Dörrpflaume. Der Gaumen<br />
zeigt ein ähnlich großes Volumen, einige Viskosität und<br />
auch eine leichte Extraktsüße, aber dominant ist eine satte<br />
Menge festen, leicht körnigen Gerbstoffs. Gewaltig!<br />
14 Vol.-%, NK, €€€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
545
WEINGUT<br />
WAGNER-STEMPEL<br />
Wöllsteiner Straße 10, 55599 Siefersheim<br />
T: +49 6703 960330, www.wagner-stempel.de<br />
Kontakt: Daniel Wagner<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Flaschen/Hektar: 200.000 (90 % weiß, 4 % rot,<br />
3 % Rosé, 1 % süß, 2 % Schaumwein)/25 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Daniel Wagner hat sich als Interpret der<br />
Siefersheimer Lage Heerkretz einen<br />
Ruf wie Donnerhall erarbeitet, und<br />
auch die neuen <strong>Wein</strong>e zeigen, dass er die famosen<br />
Naturbedingungen der Rheinhessischen<br />
Schweiz mit ihren Vulkangesteinsböden<br />
in Spitzenweine umzusetzen weiß. Der puristisch-fordernde<br />
Riesling und der in seinen<br />
Aromen überströmende Spätburgunder<br />
haben Klasse. Eine wahre Sensation ist der –<br />
hier noch mit »y« geschriebene – Sylvaner, der<br />
Terroir und Sorte zu einem Genuss von großer<br />
Komplexität vereint. Das ist – auch – ein<br />
intellektuelles Vergnügen!<br />
96 2023 Siefersheim Heerkretz Riesling GG<br />
Balsamische Würze im Duft, Sojasauce, Miso, kräuterig-steinige<br />
Noten, Grapefruit, herber Apfel, getrocknetes Laub. Am<br />
Gaumen trocken, puristisch und fordernd, ein flüssiges Abbild<br />
des Vulkanterroirs, die Kunst der Reduktion auf das Wesentliche.<br />
13 Vol.-%, DIAM, €€€€<br />
94+ 2023 Siefersheim Höllberg Riesling GG<br />
Balsamische Würze, Hagebutten, Majoran, Majoranöl, rauchig,<br />
etwas Rauchfleisch, getrocknetes Lorbeerblatt. Am<br />
Gaumen breit und geschmeidig ansetzend, guter Extrakt, die<br />
reife Säure kennt ihre Aufgabe, die Mineralik macht das<br />
Match mit ihrer feinen salinen Art, feine Herbe, zitrisch, lang.<br />
13 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
92 2023 »Porphyr« Siefersheim Riesling<br />
trocken<br />
Im Duft ein verschlossener Riesling, der herbe Terpene anklingen<br />
lässt, Bergamotte, Eisenkraut, Melisse. Im Mund<br />
fließt der <strong>Wein</strong> saftig und geschmeidig, mit einer sehr elegant<br />
den geschmeidigen Körper kontrastierenden Säure, die<br />
zurückhaltend eingesetzte Süße rundet ab.<br />
12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
94 2023 »Reserve« Sylvaner trocken<br />
Ein vielschichtiger Silvaner mit leicht brenzlig-mineralwürzigen<br />
Tönen, einem Ton von geröstetem Sesam, Kräuternoten,<br />
Kresse und Portulak sowie mit verschlossener Gelbfrucht<br />
wie von Mirabelle. Im Mund ist der <strong>Wein</strong> ähnlich weit<br />
angelegt, dicht, mit sehr feinen Phenolen und fester Säure,<br />
lange würzig abklingend. 13 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
94+ 2022 Siefersheim Heerkretz<br />
Spätburgunder GG<br />
Noch leicht reduktiv in der Nase, Hefe, Rauch, Holzwürze,<br />
klare Frucht, rote Kirschen, Schwarze Johannisbeeren,<br />
Waldbeeren, Heidelbeeren, Schwarzkirschgelee. Fester und<br />
kräftiger Bau mit dichtem Extraktgerüst, fokussiert, nicht zu<br />
wuchtig, lässt der Eleganz Raum, die Gerbstoffe in guter<br />
Menge sind feinkörnig und haben Reserven, feingliedrige<br />
Säure, gute Länge, mineralisch. 13 Vol.-%, DIAM, €€€€<br />
92+ 2022 Siefersheim Spätburgunder trocken<br />
Kommt zunächst reduktiv ins Glas, macht dann aber peu à<br />
peu auf: in Noten von Sauerkirsche und schwarzem Pfeffer.<br />
Der Gaumen beginnt geschmeidig, entfaltet dann ein feinkörniges,<br />
fast mehliges Tannin. Reife Säure und kräftig mineralische<br />
Noten sorgen für einen eleganten Abklang.<br />
13 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
546 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER RHEINHESSEN<br />
WEINGUT<br />
WEEDENBORN<br />
Am Römer 4–6, 55234 Monzernheim<br />
T: +49 6244 387, www.weedenborn.de<br />
Kontakt: Gesine Roll<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr nach Vereinbarung<br />
Hektar: 22 ha<br />
Gesine Roll wurde im November 2023<br />
zur »<strong>Falstaff</strong> Winzerin des Jahres<br />
2024« gewählt – denn ihre frischen,<br />
saftigen, völlig unverkitschten Weißweine haben<br />
in der letzten Dekade einen ganz neuen<br />
Ton gesetzt in Rheinhessen. Die Rebflächen<br />
ihres <strong>Wein</strong>guts Weedenborn liegen in der<br />
Höhe des Orts Monzernheim, quasi auf dem<br />
Dach der berühmten Westhofener Lage Morstein.<br />
Die Gunst der Kalkböden und der windigen<br />
Höhenlage hat die junge Frau genützt,<br />
um quasi ein Kompetenzzentrum »Sauvignon<br />
Blanc« aufzubauen. Die neuen <strong>Wein</strong>e zeigen,<br />
dass es in großer Kontinuität weitergeht.<br />
94+ 2021 »Grande Réserve« trocken SB/CH<br />
Rauch und Röstnoten im feinen und vielschichtigen Duft,<br />
salziges Popcorn, Kümmel, Stachelbeeren, Mango, Walnuss,<br />
weiße Blüten, Minze. Am Gaumen wie ein Schluck Meer, salzig,<br />
fein und dicht, saftig und frisch, vereint Kraft und Eleganz,<br />
feinkörnige Phenolik, lange am Gaumen und mit viel<br />
Potenzial. 13 Vol.-%, NK, €€€€<br />
93+ 2022 »Réserve« Sauvignon Blanc trocken<br />
Balsamisch und würzig im Duft, Kamille, jodige Anklänge,<br />
gelbe Stachelbeeren, frische Zitronen, frischer Grasabschnitt,<br />
Mandarine. Am Gaumen stoffig, dennoch fein nuanciert,<br />
mineralisch-salzig vom Auftakt bis ins lange Finale,<br />
frisch, mit Zug und Potenzial. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2023 »Terra Rossa« Sauvignon Blanc<br />
trocken<br />
Fein und zurückhaltend im Duft, Zitronengras, Melisse, Lorbeerblatt,<br />
Zitronen, Mandarinenschale, dezent grüner Paprika.<br />
Am Gaumen mineralisch geprägt, karg und kalkige Kühle,<br />
geradlinig und präzise, feine Frucht, gut integrierte Säure,<br />
feine Phenolik, guter Trinkfluss. 12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
92 2023 Westhofen Chardonnay trocken<br />
Feinduftige Nase, Nashibirnen, Golden-Delicious-Apfel,<br />
Kräuterwürze, frisch gemahlene Mandeln, steinige Anklänge.<br />
Am Gaumen saftig und elegant, klare Frucht, feine Würze,<br />
lebendige Säure begleitet den geschmeidigen Fond, dicht<br />
und harmonisch abgestimmt, aus einem Guss.<br />
13 Vol.-%, DV, €€€<br />
91 2023 Sauvignon Blanc trocken<br />
Sortentypisch im Duft, gelbe und rote Stachelbeeren, grüner<br />
Paprika, Kiwi, weiße Grapefruit, Holunderblüten. Am<br />
Gaumen vollmundig, Frucht, getragen von feiner Süße im<br />
Spiel mit frischer Säure, Schmelz, feiner Würze, harmonisch<br />
ausbalanciert und mit gutem Trinkfluss. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
90 2023 Chardonnay trocken<br />
Fruchtiger, feiner Duft nach Birnen, Äpfel, frische Honigmelone,<br />
Limettenzeste, feine Kräuterwürze, nussige Anklänge.<br />
Am Gaumen harmonisch und animierend, saftige Frucht,<br />
gut integrierte Säure, mittelgewichtig in Körper und Länge,<br />
für den sofortigen Trinkgenuss zu vielen Gelegenheiten.<br />
12,5 Vol.-%, NK, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
547
WEINGUT ARNDT<br />
F. WERNER<br />
Mainzer Straße 97, 55218 Ingelheim am Rhein<br />
T: +49 6132 1090, www.weingutwerner.de<br />
Kontakt: Thomas Werner<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Flaschen/Hektar: 80.000 (55 % weiß, 30 % rot,<br />
10 % Rosé, 5 % Schaumwein)/12 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Das <strong>Wein</strong>gut Arndt F. Werner gehört<br />
zur Ingelheimer Kalksteinfraktion,<br />
die das Terroir der alten Burgunderstadt<br />
zu interpretieren weiß. Arndt F. Werner<br />
begann vor über 40 Jahren ökologisch zu arbeiten<br />
und ist als Mitbegründer des Verbands<br />
Ecovin ein Schrittmacher des biologischen<br />
<strong>Wein</strong>baus, Sohn Thomas fokussiert sich auf<br />
die Ingelheimer Spitzenlagen, die Burgundersorten<br />
und Chardonnay. Die Rotweine mit<br />
kalkmineralischer Ader sind eine Klasse für<br />
sich, der puristische Sekt unsere Empfehlung:<br />
Für diese eindrucksvolle Premiere wird das<br />
<strong>Wein</strong>gut auf Anhieb mit zwei Sternen gekürt.<br />
92 2019 »Johann Baptist« Riesling<br />
extra brut<br />
Pfirsich, Birne, Brioche im feinen, intensiven Duft, leicht rauchig,<br />
gerösteter schwarzer Sesam. Strebt am Gaumen geradlinig<br />
nach vorne mit unternehmungslustiger, leicht maritimer<br />
Säure, die auf einem würzigen, mineralischen Bett<br />
entlangläuft. Straight, natürlich. 12 Vol.-%, NK, €€<br />
92+ 2022»Aula regia« Ingelheim Lottenstück<br />
Chardonnay trocken<br />
Großzügiges Duftbild mit Kokosmakronen, feinem Rauch<br />
und Holzwürze, Quittenschale, geröstete Marone, Birnenmark.<br />
Ambitionierter Chardonnay, der in seiner kompakten,<br />
kräftigen Struktur auf weitere Entwicklung angelegt ist.<br />
Dicht, elegant, feine Würze, mineralisch. 13 Vol.-%, VL, €€<br />
92 2022 Ingelheim Lottenstück<br />
Weißer Burgunder trocken<br />
Mittleres Gelb, frisches Lorbeerblatt, feiner Rauch und<br />
frisch geschälter Rhabarber in der Nase, auch Birnentarte<br />
und Vanille. Am Gaumen entspannt mit einer einnehmenden<br />
Gelassenheit, feinen Würze, weicher Fülle und salziger<br />
Säureader. Gute, nuancierte Balance. 13 Vol.-%, VL, €€<br />
90 2022 Ingelheim Chardonnay trocken<br />
Ausgewogener Duft nach Birne, Melone, Birnenschale, reife<br />
Stachelbeere, Birnenkompott, Würze, Zimtstange. Kräftig<br />
und kompakt gebaut mit klarer Definition, guter Extrakt für<br />
einen Ortswein, reifer Säurestrang, auch am Gaumen mit<br />
feiner Würze, in sich schlüssig. 13 Vol.-%, VL, €€<br />
93+ 2021 Ingelheim Lottenstück<br />
Blauer Frühburgunder trocken<br />
Raffiniertes Bukett mit knackiger Pflaume, Schattenmorelle,<br />
Zimtstange, noblem Holzparfum, Granatapfel. Saftig am<br />
Gaumen mit druckvoller Energie, begleitender Frische auf<br />
weicher Textur. Elegant, balanciert, viel Kalk, mit feinkörnigem<br />
Tannin, das Reserven besitzt. 13,5 Vol.-%, VL, €€€<br />
93 2021 Ingelheim Sonnenhang<br />
Blauer Spätburgunder trocken<br />
Thymianstängel, frisches Lorbeerblatt, feine Holzwürze,<br />
dunkle Kirsche, Granatapfel, feinherbe Schokolade. Druckvoller<br />
Burgunder mit Energie und kompakter Struktur, die<br />
Gerbstoffe sind behutsam extrahiert, dichter, engmaschiger<br />
Extrakt, mineralisch, lang. 13 Vol.-%, VL, €€€<br />
548 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
WERTHER-<br />
WINDISCH<br />
WEINGÜTER RHEINHESSEN<br />
Schulstraße 3, 55278 Mommenheim<br />
T: +49 6138 9417665, www.werther-windisch.de<br />
Kontakt: Jens Windisch<br />
Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />
Hektar: 14 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Nicht alle Winzer werden mit einem<br />
goldenen Löffel im Mund geboren.<br />
Jens Windisch vom <strong>Wein</strong>gut Werther-<br />
Windisch wuchs im önologischen Hinterland<br />
mit Rebflächen auf, über die am nicht weit<br />
entfernten Roten Hang die Nase gerümpft<br />
wurde. Was man mit viel Einsatz, Willen und<br />
biologischem <strong>Wein</strong>bau erreichen kann, ist<br />
heute zu bewundern: Der Winzer hat Lagen<br />
wie den Harxheimer Lieth und Schlossberg in<br />
den Fokus gerückt, die spannungsreichen Silvaner<br />
und Rieslinge haben ein eigenes Profil<br />
erreicht. Und Jens Windisch hat viel Feingefühl<br />
für Spätburgunder entwickelt!<br />
93 2022 Harxheim Lieth Silvaner trocken<br />
Ruhig gehaltene Nase mit leichtem Hefeeindruck, Birne, mineralische<br />
Anklänge, dezent, aber vielschichtig. Birne, Orangenschale,<br />
Quitte und eine gewisse Patiniertheit am Gaumen,<br />
gleichzeitig cremig und pikant in der Säure. Ausgesprochen<br />
spannendes Potenzial! 12 Vol.-%, DV, €€€<br />
93 2022 Harxheim Schloßberg Riesling<br />
trocken<br />
Bereits in der Nase lässt der Schlossberg Reife und Cremigkeit<br />
erahnen. Am Gaumen folgt dann aber ein Feuerwerk an<br />
Fruchtnoten, das von Mandarine und Grapefruit bis zu feinwürzigem<br />
Ingwer reicht. Konsequent in der Säure, dicht gefügt,<br />
spannungsreich am Gaumen. 12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
91+ 2023 »vom Kalk« Silvaner trocken<br />
Die Nase offeriert grünliche, kräuterige und auch frisch-zitronige<br />
Noten. Am Gaumen bleibt die Frische erhalten, dehnt<br />
sich aber mehr ins Flächige aus. Richtig interessant wird<br />
dann der Abgang mit Anklängen an Roggenbrot. Keinesfalls<br />
zu kalt wegschlucken, da kommt noch einiges nach!<br />
12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
90+ 2023 »vom Kalk« Riesling trocken<br />
Mit Brennnessel, Anis und nur ein wenig Klarapfel zeigt sich<br />
der Riesling »vom Kalk« in der Nase eher von seiner pflanzlich<br />
getönten Seite. Am Gaumen ergänzt die klassische Zitrone<br />
das Bild. Ein ausgewogener, bewusst trockener und<br />
speisenaffin gehaltener <strong>Wein</strong>. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
92+ 2022 »vom Kalk« Spätburgunder trocken<br />
Viel Holundermark bietet der Spätburgunder in der Nase,<br />
dazu kommt eine kühle Würze von Buchs und Wacholder.<br />
Konsequent in der Säure, aber mit stoffigem Nachdruck ausgestattet.<br />
Ein fest gefügter Roter, sauerkirschig, frisch, mit<br />
Zug und Spannung. Tolles Potenzial! 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
92 2023 Riesling Auslese<br />
Intensiver Duft nach kandierten Zitrusfrüchten, dazu getrocknete<br />
Papaya, ganz zarte Honigwürze, etwas Holunder,<br />
eine Spur Mirabelle. Am Gaumen mit einer lebendigen Säure,<br />
die Süße ist gut integriert, erneut Zitrusfrüchte, durchaus<br />
pikant, Minze, gute Länge. 7,5 Vol.-%, DV, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
549
WEINGUT<br />
WITTMANN<br />
Mainzer Straße 19, 67593 Westhofen<br />
T: +49 6244 905036, www.weingutwittmann.de<br />
Kontakt: Philipp Wittmann<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–17 Uhr, Sa 11–15 Uhr,<br />
Voranmeldung erbeten<br />
Hektar: 35 ha<br />
Anbauweise: Biodynamisch<br />
Im Westhofener <strong>Wein</strong>gut läuft es weiterhin<br />
rund: Philipp Wittmanns 2023er<br />
sind Kronzeugen dafür, dass man mit<br />
den Methoden der Biodynamik auch einen<br />
schwierigen Sommer meistern kann.<br />
Selbst der Gutsriesling »vom Kalkstein«<br />
strahlt in den Aromen und hat einen saftige,<br />
dichte Gaumenstruktur. »Eigenwillig« fanden<br />
unsere Verkoster das GG aus dem<br />
»Brunnenhäuschen«, aber durch die außergewöhnliche<br />
Würze und Spannung auch<br />
definitiv groß. Nur knapp dahinter folgen<br />
Morstein und Kirchspiel – ein Cru beeindruckender<br />
als der andere.<br />
98 2023 Westhofen Brunnenhäuschen<br />
Riesling GG<br />
Eröffnet mit kräuterig-würzigen Noten, Thymian, Rosmarin,<br />
Brunnenkresse, Apfelschale, roter Apfel, frischer Kümmel,<br />
Terroir. Baut von Beginn an Dynamik und Spannung auf, ist<br />
dabei sehr konzentriert, auch eigenwillig, mineralisch, großer<br />
Riesling. 12,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />
97+ 2023 Westhofen Morstein Riesling GG<br />
Feine und dabei intensive Würze in der Nase, kräuterig, Apfel,<br />
Birnenschale, Lorbeerblatt. Am Gaumen ist die Komplexität<br />
des Morsteins betont und in einer gepflegten und dabei<br />
spannungsreichen Art interpretiert. Würzig, enorm intensiv,<br />
mineralisch furios. 12 Vol.-%, NK, €€€€<br />
96+ 2023 Westhofen Kirchspiel Riesling GG<br />
Malzig-kräuteriges Ambiente, druckvoll und energisch der<br />
Duft, mineralische Energie, dunkle Aromen, Muskatnuss,<br />
Blumenerde. Baut am Gaumen ein weites, breites und tiefes<br />
Spannungsbild auf, extraktgetragene Substanz buhlt mit<br />
Würze und Mineralik, beeindruckende Intensität.<br />
12,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />
93+ 2023 »1G« Westhofen Riesling trocken<br />
Dicht im Duft, frische gelbe Frucht, gepaart mit mineralischem<br />
Gestein und kräuteriger Würze, frische Zitronen,<br />
Melisse. Am Gaumen mit Spannung und Zug, konzentriert<br />
in Mineralik und Frucht, cremiger Fond, würzig, frisch, dicht<br />
vom Extrakt, mit beeindruckender Länge. NK, €€€<br />
93 2022 »Réserve« Chardonnay trocken<br />
Komplex und sehr dicht, fast verschlossen im Duft, jodige<br />
und würzige Anklänge eng mit gelber Frucht, weißer Mandel<br />
und floralen Noten. Im Mund weich und geschmeidig beginnend,<br />
reife und tragende Säurestruktur, Karamell und saftige<br />
gelbe Frucht, vollmundig und mit mineralischem Zug ins<br />
Finale. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
91+ 2023 »vom Kalkstein« Riesling trocken<br />
Kalkiges, kühles Gesteinsmehl im Duft, frische Zitronen,<br />
Limettenzeste, weißer Pfirsich, Quitten, Salbei, Melisse. Am<br />
Gaumen mit Schmelz und viel Zug, fein ziseliert von Frucht<br />
und Säurenerv, mineralische sowie Kräuterwürze, elegant<br />
mit gutem Extrakt, viel Trinkfluss. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
550 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
ZINK<br />
WEINGÜTER RHEINHESSEN<br />
DIE WEINSCHMIEDE<br />
Vordergasse 13, 67592 Flörsheim-Dalsheim<br />
T: +49 6243 7622, www.weingut-zink.de<br />
Kontakt: Sybille Hofstätter-Zink<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–18 Uhr, Sa 9–16 Uhr<br />
Winzer Matthias Zink ist es wichtig,<br />
die Herkunft seiner Familie<br />
vom Beruf des Hufschmieds und<br />
die Entwicklung hin zum Winzerberuf zu<br />
würdigen – sichtbar an den verschiedenen<br />
Symbolen, die seine <strong>Wein</strong>e tragen. Sein Großvater<br />
arbeitete bis vor einigen Jahren noch in<br />
der Hufschmiede, genau wie fünf Generationen<br />
vor ihm. Die Reben waren damals zwar<br />
nur ein Nebenwerb, aber sie legten doch den<br />
Grundstock für das heutige <strong>Wein</strong>gut Zink.<br />
Zum Glück, möchte man sagen, denn die<br />
herrlich trinkigen und balancierten <strong>Wein</strong>e bereiten<br />
– zu fairen Tarifen – viel Spaß.<br />
90+ 2023 Dalsheimer Hubacker Riesling<br />
trocken<br />
Fein und dicht im Duft, weiße Blüten, Zitronen, Aprikosen,<br />
weißer Pfirsich, Kräuterwürze und steinige Noten. Ein<br />
schlank gebauter Riesling mit viel Frische, saftig und elegant,<br />
mineralische Würze zur Frucht, zeigt seine Herkunft,<br />
bitte nachschenken. 12 Vol.-%, DV, €<br />
90+ 2023 Blanc de Blancs WB/CH<br />
Floral im Duft, Narzisse, Schneeglöckchen, Mango, dazu<br />
kandierte Ananas, Heu, Orangenschale, nussige Anklänge.<br />
Am Gaumen mit Schmelz, lebendiger Säure, charmanter<br />
Würze, hat eine saftige Frucht, in sich stimmig, gute<br />
Balance, schöne Länge, vielseitiger Speisenbegleiter.<br />
12,5 Vol.-%, DV, €<br />
90 2023 Grauer Burgunder trocken<br />
Duftige Nase, Birnen, roter Apfel, Honigmelone, Orangenzeste,<br />
florale Noten, weißes Mandelmus, Kräuterwürze. Am<br />
Gaumen frisch und saftig, satte Gaumenfrucht, getragen<br />
von feiner Süße im Spiel mit feiner Würze, harmonisch ausbalanciert,<br />
runder Trinkgenuss. 12 Vol.-%, DV, €<br />
90 2022 Riesling<br />
Sortentypisch im Duft, Zitrusfrüchte, Aprikose, Pfirsich, Apfel,<br />
Wiesenkräuter. Am Gaumen mit Saft und Schmelz, die<br />
feine Süße in Balance mit lebendiger Säure, klare Frucht,<br />
alles harmonisch abgestimmt, trinkanimierend bei gutem<br />
Extrakt und einer guten Länge. 11 Vol.-%, DV, €<br />
90 2023 Spätburgunder Rosé<br />
Strahlendes Lachsrosé im Glas. Feine Frucht und Würze im<br />
Duft, Himbeeren, rote Kirschen, Erdbeeren, getrocknete<br />
Kräuter. Am Gaumen weich und geschmeidig, saftige Frucht<br />
in der Gaumenmitte, dezente Süße im Spiel mit feiner Kräuterwürze,<br />
die den Abgang trägt. 11,5 Vol.-%, DV, €<br />
90 2023 Werkstück PN/DF<br />
Im Duft schwarze Kirsche, Pflaume, Blaubeere, Brombeere,<br />
Tabak, Zimtrinde, dezent Pfeffer, Süßholz. Am Gaumen mit<br />
Kraft und saftiger Frucht, dazu feine Würze, samtiger Gerbstoff<br />
und erfrischende Säurestruktur, als Solist, auch vielseitig<br />
kulinarisch einsetzbar. 13 Vol.-%, DIAM, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
551
ZWAJ<br />
WEINE<br />
Hauptstraße 31, 67591 Mölsheim<br />
T: +49 157 51467564, www.zwaj-weine.de<br />
Kontakt: Anna & Justus Göhring<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Hektar: 2 ha<br />
Die Geschwister Anna und Justus<br />
Göhring, die sich selbst so unterschiedlich<br />
wie »Ying und Yang« sehen,<br />
treibt seit 2022 eine Mission an: der Aufbau<br />
ihres eigenen kleinen <strong>Wein</strong>guts ZWAJ im<br />
Zellertal. Dabei teilen sie sich die Arbeit: Anna<br />
kümmert sich um den Keller, ihr Bruder um<br />
die zwei Hektar <strong>Wein</strong>berge im Zellertal und in<br />
der Pfalz . Die beiden beweisen viel Talent und<br />
Geschick, ihre <strong>Wein</strong>e zeigen die kalkige Mineralität<br />
der Lagen. Unser Tipp ist der trocken<br />
ausgebaute glockenklare Goldmuskateller.<br />
Wir starten die Bewertung mit einem starken<br />
Stern, Tendenz nach oben.<br />
91+ 2023 Albisheim Riesling trocken<br />
Noten von Apfel, Mirabelle und Gesteinsmehl finden zusammen,<br />
Aprikose, Thymian, Muskatblüte. Entfaltet in einer<br />
schlank gehaltenen Form ganz entspannt saftige Geschmeidigkeit,<br />
die von der reifen, tragenden Säure in das würzig-mineralische<br />
Finale geführt wird. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2022 »270 NN« Riesling trocken<br />
Die Kalkmineralität spielt die erste Geige, Hefe kommt dazu,<br />
grünlicher Apfel, grüner Klee. Kompakter Bau, ist straff und<br />
mit Tempo unterwegs, die Säure ist nicht aufzuhalten in ihrem<br />
direkten Fluss, reizvoll karg, überlässt der salzigen<br />
Mineralik die Bühne. 12 Vol.-%, DV, €<br />
91 2023 Goldmuskateller trocken<br />
Sehr klarer und rebsortencharakteristischer Duft mit Muskatblüten,<br />
reifer Mango und Aprikose, Litschi und Cassis. Die<br />
saftige Fruchtsüße wird am Gaumen von einer forschen,<br />
selbstbewussten Säure aufgenommen, kalkige Mineralik<br />
kleidet den hinteren Gaumen aus. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
90+ 2023 Weißburgunder trocken<br />
Noten von Spontangärung, Kräuter, Hefe, keine standardisierte<br />
Nase, Apfel, Gelbfrucht, auch Quitte. Engmaschig gebauter<br />
Weißburgunder, der nicht auf große Komplexität und<br />
Länge abzielt, aber in seinem Format viel bietet. Saftig (herber<br />
Apfel), würzig, mineralisch. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
91 NV »Madame Goujon 1718« Mölsheim<br />
Zellerweg am Schwarzen Herrgott<br />
trocken<br />
Schöner Cabernet-Duft mit Cassis, Brombeere, knackiger<br />
Zwetschge, feines Holzparfum, schwarzer Pfeffer, sehr kräuterig.<br />
Zeigt in einer kräftig gebauten Struktur gute Substanz<br />
mit tragendem Gerüst von feinkörnigen Gerbstoffen, mittlere<br />
Tiefe, schöne Aromatik, würzig. 14 Vol.-%, NK, €€<br />
90+ 2018 »Karin Jerusalem Réserve« trocken<br />
ME/DF<br />
Klare, dunkle Frucht, Schwarze Johannisbeere, Zwetschge,<br />
Waldbeeren, etwas Schlehe, schwarzer Pfeffer, kühler<br />
Rauch. Kompakter Bau, feste Struktur, setzt nicht auf Kraft<br />
und Wucht, elegante Frucht, auf den Punkt extrahiertes knackiges<br />
Tannin, pfeffrig, kühle Aura. 13 Vol.-%, NK, €€<br />
552 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER RHEINHESSEN<br />
PLATZ FÜR IHRE WEINNOTIZEN<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein falstaff -Tipp 553
Schloss Seußlitz an der <strong>Wein</strong>straße,<br />
Nünchritz, Sachsen<br />
Foto: © WSNA
SAALE -<br />
UNSTRUT ,<br />
SACH<br />
SEN<br />
WEINBAU<br />
IM NORDOSTEN
Goldener Wagen mit Spitzhaus in Radebeul, Sachsen<br />
DER OSTEN WIRD ROT<br />
Der Anbau von Rotweinen in den östlichen <strong>Wein</strong>regionen nimmt langsam zu,<br />
damit bildet sich auch eine neue <strong>Wein</strong>kultur heraus. Eine Bestandsaufnahme<br />
in Sachsen und Saale-Unstrut.<br />
TEXT RAINER SCHÄFER<br />
Karl-Friedrich Aust erinnert sich<br />
noch genau an diesen speziellen<br />
Spätburgunder aus dem Jahrgang<br />
2007, der ihm neue Perspektiven eröffnete.<br />
Es war auch der Burgunder, der vom <strong>Falstaff</strong><br />
mit stolzen 98 Punkten bedacht wurde,<br />
die bis heute höchste Bewertung eines<br />
Rotweins aus den östlichen Anbaugebieten.<br />
Die Reben waren nur drei Jahre zuvor<br />
in die Lage Am Goldenen Wagen gepflanzt<br />
worden, einem <strong>Wein</strong>berg, der mit seinen<br />
Trockenmauern wie eine Leiter Richtung<br />
Himmel zu streben scheint. Der gelernte<br />
Steinmetz weiß, dass das Gestein die<br />
Grundlage von vielem ist: »Das Wichtigste<br />
ist die Lage, der Charakter des Spätburgunders<br />
ist mir begegnet.« Im Goldenen<br />
Wagen findet sich Syenit-Verwitterungsgestein,<br />
»Syenit ist ein charmantes Thema,<br />
die alten Ägypter haben die Pharaonensärge<br />
aus diesem Gestein gebaut«, erzählt<br />
Aust, dem <strong>Wein</strong> verleihe er »viel Mineralität,<br />
die mineralischen Salze kann man tatsächlich<br />
im <strong>Wein</strong> schmecken. Die <strong>Wein</strong>e<br />
zeigen eine Erinnerung an den Boden.«<br />
Inzwischen bewirtschaftet er Spätburgunder<br />
auf zwei Hektar von sechseinhalb –<br />
also auf fast einem Drittel der Fläche. »Der<br />
ist nie eine große Sorge für mich, der gelingt<br />
jedes Jahr gut«, das liege auch an den<br />
klimatischen Verhältnissen. Seinen allerersten<br />
Spätburgunder erntete Karl-Friedrich<br />
Aust 1997 mit 79 Oechsle, dieses Jahr<br />
waren es am 3. September 97. Ein Zahlenspiel,<br />
das ihm Spaß bereitet und »alles über<br />
den Klimawandel aussagt«. Aust beschränkt<br />
sich im Goldenen Wagen auf die<br />
vier Rebsorten Riesling, Traminer, Spät-<br />
Fotos: © WSNA, <strong>Wein</strong>gut Karl-Friedrich Aust<br />
556 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
OSTEN REGIO-PORTRÄT<br />
burgunder und Weißburgunder, wobei<br />
Letzterer »wärmeempfindlich« sei, während<br />
Spätburgunder besser mit trockenen<br />
Verhältnissen zurechtkomme. Er habe<br />
»keine Panik beim Rotwein«, wenn es mal<br />
trockener ist: »Ich mache eine Schwierigkeit<br />
zur Chance und pflanze mehr Rot.«<br />
Für Aust steht fest: »Das Potenzial für<br />
Spätburgunder ist in Sachsen absolut gegeben.«<br />
Aber auch Blaufränkisch gerate etwa<br />
bei Schloss Wackerbarth »sehr, sehr fein,<br />
auch er ist sehr gut beheimatet in Sachsen«.<br />
VDP-Winzer Martin Schwarz aus Meißen<br />
setzt auf eine überraschende Variante und<br />
baut seit 2013 Nebbiolo an. Der gebürtige<br />
Kasselaner war einer der ersten Kellermeister,<br />
die aus dem Westen in den Osten<br />
und nach Sachsen gingen. Und Schwarz ist<br />
geblieben. Die Trauben für den Nebbiolo<br />
stammen aus dem Radebeuler Friedstein,<br />
einem »tollen historischen <strong>Wein</strong>berg«, der<br />
100 Jahre brach lag. Heute stehen dort neben<br />
Pinot Noir, Chardonnay und Riesling<br />
zwei Reihen Nebbiolo, »direkt vor der<br />
Trockenmauer, wo es geschützt und sehr<br />
warm ist«, erzählt der Winzer.<br />
Seit Martin Schwarz in Sachsen lebt, habe<br />
Zwei Eimer voller Spätburgundertrauben:<br />
Karl-Friedrich Aust, Radebeul<br />
sich die »Rotweinkultur stark verändert«.<br />
1997 baute er für Schloss Proschwitz den<br />
ersten Rotwein aus, eine Cuvée von Dornfelder<br />
und Spätburgunder, die gebrauchten<br />
Barriques hatte er beim <strong>Wein</strong>gut Dr. Heger<br />
in Baden abgeholt: »Rotwein in kleinen<br />
Holzfässern kannten die in Sachsen gar<br />
nicht.« Davor habe man roten Trauben<br />
nur eine ganz kurze Standzeit gegönnt,<br />
»der Most wurde blank gemacht und mit<br />
Spätburgunderlage Schloss Proschwitz, Meißen<br />
557
REGIO-PORTRÄT SAALE-UNSTRUT, SACHSEN UND NORDOSTEN<br />
ÜBERBLICK<br />
Anbaufläche Mecklenburg-Vorpommern: 90 Hektar<br />
Anbaufläche Brandenburg: 35 Hektar<br />
Anbaufläche Sachsen-Anhalt: 700 Hektar<br />
Anbaufläche Sachsen: 490 Hektar<br />
Anbaufläche Thüringen: 120 Hektar<br />
Rostock<br />
Bergen<br />
Lancken-Granitz<br />
Dorf Mecklenburg<br />
MECKLENBURG-VORPOMMERN<br />
Schwerin<br />
Schönbeck<br />
Oranienburg<br />
Brandenburg<br />
BERLIN<br />
Magdeburg<br />
Potsdam<br />
Saale-Unstrut<br />
SACHSEN-ANHALT<br />
BRANDENBURG<br />
Bad<br />
Liebenwerda<br />
Cottbus<br />
Großräschen<br />
Freyburg<br />
Leipzig<br />
Sachsen<br />
Erfurt<br />
Weimar<br />
Naumburg<br />
Radebeul<br />
Dresden<br />
THÜRINGEN<br />
SACHSEN<br />
Offizielle <strong>Wein</strong>baugebiete<br />
Orte mit <strong>Wein</strong>baubetrieben<br />
558 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
Radebeuler Johannisberg, Sachsen<br />
Fotos: beigestellt, © Peter Bender<br />
Restsüße rückgeschnitten, das ergab süffige<br />
<strong>Wein</strong>e.« Generell schätzt er die Bedingungen<br />
in Sachsen für Rotwein als »gut<br />
bis sehr gut« ein, »wir haben tolle Lagen<br />
dafür an den Elbhängen mit Granit und<br />
Verwitterungsgestein«. Gerade Granit sei<br />
für Rotweine spannend, »oft stehen die<br />
Reben auf Lehm-Löss und Kalk«. Syrah<br />
hält er für genauso geeignet wie Tempranillo.<br />
PiWis dagegen für ein Experiment,<br />
das man »erst in vielen Jahren« beurteilen<br />
könne. Aber er erinnert daran, dass auch<br />
Nebbiolo für ihn zunächst »eine Gaudi«<br />
war, die unerwartet zu einer ernsthaften<br />
Option erwuchs. Schwarz hat sogar Nebbiolo<br />
nachgepflanzt, »um das Fass vollzukriegen«.<br />
Aber er verweist darauf, dass<br />
man einen enormen Aufwand betreiben<br />
müsse, »um kleine und gleichmäßig gereifte<br />
Trauben zu bekommen«. Momentan sei<br />
ein Viertel der Fläche in Sachsen rot, »daran<br />
wird sich vermutlich nicht so viel ändern«,<br />
glaubt er.<br />
Auch Matthias Hey, VDP-Winzer in Naumburg<br />
in Saale-Unstrut, sieht Rotwein noch<br />
»als eine Nische«, Zweigelt und Spätburgunder<br />
machen bei ihm zehn Prozent der<br />
Gesamtproduktion aus. Hey ist bekannt für<br />
seinen Zweigelt mit konzentrierter Samtigkeit,<br />
den er als »Merlot von Saale-Unstrut«<br />
bezeichnet. Der Winzer betont, dass »Zweigelt<br />
keine persönliche Entscheidung war«.<br />
In dem <strong>Wein</strong>berg im Naumburger Steinmeister,<br />
den seine Eltern 2001 übernahmen,<br />
stand bereits ein Viertel Hektar der Rebsorte.<br />
Dass die überhaupt in den Osten kam, ist<br />
Martin Schwarz,<br />
<strong>Wein</strong>gut Martin Schwarz, Meißen<br />
559
WEINBAUGEBIET SAALE-UNSTRUT<br />
Anbaufläche ca. 750 Hektar<br />
Aufteilung 34 Einzellagen<br />
Wichtigste Rebsorten<br />
Weißburgunder, Riesling<br />
Verbände<br />
Gebietsweinwerbung Saale-Unstrut<br />
Querfurter Straße 10<br />
06632 Freyburg<br />
www.natuerlich-saale-unstrut.de<br />
Helbra<br />
SACHSEN-ANHALT<br />
Saale<br />
<strong>Wein</strong>bau<br />
Stg.: Steigung<br />
Hm.: Höhenmeter<br />
Eisleben<br />
Höhnstedt<br />
Süßer See<br />
Halle (Saale)<br />
Laucha<br />
an der Unstrut<br />
Geiseltal See<br />
2<br />
Bad Dürrenberg<br />
Unstrut<br />
Freyburg<br />
3<br />
Ilm<br />
Bad Kösen<br />
1<br />
Naumburg<br />
Zeitz<br />
Weimar<br />
Apolda<br />
Saale<br />
Weiße Elster<br />
Jena<br />
THÜRINGEN<br />
PRIVILEGIERTE WEINLAGEN<br />
1 Naumburg Steinmeister<br />
37 ha, 20–40 % Stg., lehmhaltiger, verwitterter Muschelkalk<br />
2 Freyburg Edelacker<br />
14 ha, 115–220 Hm., 0–45 % Stg., Muschelkalk<br />
3 Bad Kösen Saalhäuser<br />
7,5 ha, 0–40 % Stg., verwitterter Muschelkalk<br />
560 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
REGIO-PORTRÄT SAALE-UNSTRUT, SACHSEN UND NORDOSTEN<br />
Naumburger Steinmeister<br />
bei Roßbach, Saale-Unstrut<br />
Fotos: © WSNA, <strong>Wein</strong>gut Hey<br />
kuriosen Umständen geschuldet: Nach<br />
dem verheerenden Frostwinter 1986 mit<br />
bis zu minus 40 Grad »gab es kein Pflanzmaterial<br />
mehr. Das mussten die zuständigen<br />
Organe im kapitalistischen Ausland<br />
besorgen.« Dem Vernehmen nach wurden<br />
in Österreich auch Traktorenteile gegen<br />
Zweigeltreben getauscht.<br />
Matthias Hey,<br />
<strong>Wein</strong>gut Hey, Naumburg,<br />
Saale-Unstrut<br />
Als Hey 2007 nach zwei Jahren von einer<br />
Arbeitsstation in Italien zurückkehrte,<br />
war das »Gebiet noch dabei, eine eigene<br />
Sprache zu finden. Es war ein Rantasten<br />
an die Gebiets-Stilistik.« In den Anfangsjahren<br />
»ging es um Reife, Reife, Reife.<br />
Wir hatten einen Minderwertigkeitskomplex,<br />
weil uns nachgesagt wurde, dass wir<br />
saure, dünne <strong>Wein</strong>e machen.« Inzwischen<br />
sei es »keine Kunst mehr 15-Volumen-<br />
Brummen hinzulegen, aber die Reise geht<br />
hin zu filigranen und eleganten <strong>Wein</strong>en«.<br />
Im Osten, diagnostiziert Hey, gebe es<br />
»keine richtige Rotweinkultur. Viele Rotweine<br />
sind wie Weißweine gemacht. Es ist<br />
roter <strong>Wein</strong> und kein Rotwein. Es gab keine<br />
Tradition und keine inhaltliche Auseinandersetzung.«<br />
Für Matthias Hey steht<br />
fest, dass die nächste Generation sich an<br />
der »Stilistik abarbeiten wird: Wir sind<br />
am Anfang des Identitätsprozesses, bei<br />
dem der Rotwein eine größere Rolle spielen<br />
wird.«<br />
Weitere Infos über den Autor finden Sie im Kapitel<br />
»Verkostungsteam« auf S. 16.<br />
561
REGIO-PORTRÄT SAALE-UNSTRUT, SACHSEN UND NORDOSTEN<br />
WEINBAUGEBIET SACHSEN<br />
Anbaufläche ca. 490 Hektar<br />
Aufteilung 17 Einzellagen<br />
Wichtigste Rebsorten Riesling, Weißburgunder,<br />
Grauburgunder, Kerner, Traminer<br />
Verbände<br />
<strong>Wein</strong>bauverband Sachsen e. V.<br />
Fabrikstraße 16, 01662 Meißen<br />
www.weinbauverband-sachsen.de<br />
Riesa<br />
Elbe<br />
Diesbar-Seußlitz<br />
SACHSEN<br />
2<br />
Meißen<br />
<strong>Wein</strong>böhla<br />
1<br />
Radebeul<br />
Pieschen<br />
3<br />
Dresden<br />
Pillnitz<br />
Freital<br />
Bannewitz<br />
Elbe<br />
Rathen<br />
Weißeritz<br />
Pirna<br />
<strong>Wein</strong>bau<br />
Stg.: Steigung<br />
Hm.: Höhenmeter<br />
PRIVILEGIERTE WEINLAGEN<br />
1 Meißen Kapitelberg<br />
42 ha, 110-180 Hm., Granit, Granodiorit<br />
2 Radebeul Goldener Wagen<br />
27 ha, 170–240 Hm., Vulkangestein, verwitterter Syenit<br />
3 Pillnitz Königlicher <strong>Wein</strong>berg<br />
7 ha, 125–180 Hm., 0–40 % Stg., Granitverwitterung<br />
562 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER SAALE-UNSTRUT<br />
WEINGUT BÖHME<br />
& TÖCHTER<br />
Ölgasse 11, 06632 Gleina<br />
T: +49 34462 22043, www.boehme-toechter.de<br />
Kontakt: Marika Sperk<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8–16 Uhr, Sa 10–16 Uhr,<br />
So 10–13 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 42.700 (60 % weiß, 20 % rot,<br />
10 % Rosé, 10 % Schaumwein)/6,5 ha<br />
Beeindruckend, was Sandro und Marika<br />
Sperk an neuen <strong>Wein</strong>en vorgestellt<br />
haben. Beispielhaft für ihr Stilgefühl<br />
steht der Riesling aus Erster Lage Mühlberg,<br />
der auf raffinierte Weise im Fass zu einem völlig<br />
in sich ruhenden <strong>Wein</strong> geschliffen wurde:<br />
Die Kalkprägung wird auf dem Silbertablett<br />
serviert. Auch der Freyburger Orts-Chardonnay<br />
zeigt seine Herkunft mit Finesse und – angesichts<br />
von Preis und Klassifikationsrang –<br />
erstaunlicher Tiefe. Die GGs aus 2022 krönen<br />
den guten Eindruck: Mineralität, Struktur,<br />
Komplexität. Der vierte Stern ist schon in<br />
Griffweite.<br />
94+ 2022 Freyburg Edelacker<br />
Weißburgunder GG<br />
Röstnoten und dezent Rauch im Duft, sowie Muschelkalk<br />
pur, Estragon, Fenchelgrün, reifer Pfirsich, Orangenzeste.<br />
Am Gaumen saftig und weiche Struktur, mundwässernd, reife<br />
Steinfrucht, mineralisch grundiert, salzig, feine Säure sowie<br />
Phenolik geben Struktur und Gerüst, dicht mit Potenzial.<br />
13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
94 2022 Freyburg Edelacker Riesling GG<br />
Dicht im Duft, Holzwürze, gelber Apfel, Mirabellen, weißer<br />
Pfirsich, Salzzitronen, Wiesenkräuter. Am Gaumen mit<br />
Spannung und Zug, vibrierende Mineralik, straffe und feste<br />
Struktur, gekonnter Holzeinsatz, lebendige Säure, dicht und<br />
engmaschig im Extrakt, Potenzial. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
93 2022 Freyburg Mühlberg Riesling<br />
Erste Lage trocken<br />
Komplex im Duft: Bergamotte und Grapefruit, rote Pflaume<br />
und Mandelmus – ein gepflegtes Duftbild. Ebenso kultiviert<br />
geht es am Gaumen weiter: Geschmeidigkeit und Kern umspielen<br />
einander, begleitet von Würzigkeit, taktiler Mineralität<br />
und dezent eingesetzten Phenolen. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2023 Freyburg Chardonnay trocken<br />
Ein zurückhaltender, leicht nussiger und ganz dezent holzbeeinflusster<br />
Duft, auch rauchige Kalknoten ahnt man bereits.<br />
Der Gaumen hat eine feine phenolische Anlage, kreidig<br />
in der Textur, dicht, mit feinem Säurenerv unterlegt. Ausgezeichnete<br />
Länge. Stilvoll. 12 Vol.-%, DV, €€€<br />
91+ 2023 Freyburg Weißburgunder trocken<br />
Ein offener Blütenduft strömt aus dem Glas, Frühlingswiese,<br />
auch ein Anklang von Gelbfrucht. Im Mund hat der <strong>Wein</strong><br />
ungewöhnlich dichten Extrakt für einen Ortswein, die Säure<br />
hat Kraft, wirkt aber nahtlos mit dem stattlichen Körper verschmolzen.<br />
Viel Saft und Spannung, kulinarisch wertvoll.<br />
12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
94 2022 Freyburg Edelacker<br />
Spätburgunder GG<br />
Rote Beeren, Sauerkirsche, Kräuter und jodige Untertöne –<br />
spannend! Der Gaumen belegt eine gelungene Extraktion:<br />
Die Gerbstoffe sind bei mittlerer Korngröße frisch und saftig,<br />
eng mit der taktilen Kalkmineralität verbunden, von frischer<br />
Säure, die die Frucht hervorhebt, untermalt. Im Abgang<br />
kommen wieder die (Muschelkalk-bedingten) Jodnoten.<br />
13,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
563
WEINGUT<br />
KLAUS BÖHME<br />
Lindenstraße 42, 06636 Kirchscheidungen<br />
T: +49 34462 20395, www.weingut-klaus-boehme.de<br />
Kontakt: Luise Böhme<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Hektar: 18 ha<br />
Der sehenswerte historische Vierseithof<br />
des <strong>Wein</strong>guts Klaus Böhme in Kirchscheidungen<br />
an der Unstrut ist ein<br />
gastlicher Ort, auf der Website kann man sich<br />
über bevorstehende Veranstaltungen informieren.<br />
Luise Böhme führt den stattlichen<br />
18-Hektar-Betrieb gemeinsam mit ihrem Vater<br />
Klaus, der 1994 den ersten eigenen <strong>Wein</strong><br />
der Familie seit der Zwangskollektivierung im<br />
Jahr 1960 kelterte. Die »Bergstern«-Reihe aus<br />
der Dorndorfer Lage Rappental bringt <strong>Wein</strong>e<br />
mit reifer Spätlesefrucht hervor, der griffige<br />
Top-Riesling stammt aus Freyburgs emblematischen<br />
Schweigenbergen.<br />
92 2022 »Breitengrad51« Freyburg<br />
Schweigenberg Riesling trocken<br />
Feiner Duft, süße Zitrusfrüchte, Orangenblüte, helle Blüten,<br />
Akazienhonig, Minze, zarter Hauch von Muskat. Am Gaumen<br />
mit einer feinen Säure, Limette, Grapefruit, zarte Phenole<br />
sorgen für feinen Grip, schöne Geschmeidigkeit, zum Essen<br />
exzellent geeignet. 13 Vol.-%, DV, €€€<br />
90+ 2022 »Bergstern« Dorndorf Rappental<br />
Riesling trocken<br />
im Duft mit Aromen von Grapefruit, etwas Pfirsich und Birne,<br />
süße Limette, Orangenblüte, eher ausladende Art. Am<br />
Gaumen mit lebendiger Säure, roter Apfel, erneut Orange,<br />
süße Frucht, griffig, insgesamt etwas kräftigere Art, mittlere<br />
Struktur und Länge. 13,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
90 2023 »Alte Reben« Dorndorf Rappental<br />
Silvaner trocken<br />
Duft nach reifem Apfel, dazu weiße Birne und eine feine<br />
Kräuterigkeit, Rosmarin, Weiße Johannisbeere. Am Gaumen<br />
mit gut eingepasster Säure, wieder etwas Apfel, eher auf der<br />
leichten Seite, präsente helle Früchte, insgesamt mit einer<br />
mittelgewichtigen Struktur. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
90 2022 »Bergstern« Dorndorf Rappental<br />
Weißburgunder trocken<br />
Reifer Duft nach Mandel, Haselnuss, süßer Apfel, Birne und<br />
sogar etwas Karamell, schön dicht. Am Gaumen mit einer<br />
recht verhaltenen Säure, reife helle Fruchtaromen zeigen<br />
sich, erneut Birne und Pfirsich, schöne Griffigkeit, mittlere<br />
Struktur und Länge. 13,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
89 2023 Dorndorf Rappental Weißburgunder<br />
trocken<br />
Duft nach süßer Birne, Gletschereisbonbon, Pfirsich, dazu<br />
etwas Minze und Melisse, zarte Mandel. Am Gaumen dann<br />
mit einer spürbaren Säure, dazu helle Früchte, Birne ist wieder<br />
mit dabei, Mandelmehl kommt dazu, eher mittelgewichtig<br />
mit einer schönen Trinkigkeit. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
564 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER SAALE-UNSTRUT<br />
WEINGUT<br />
FRÖLICH-HAKE<br />
Am Leihdenberg 11, 06618 Naumburg OT Roßbach<br />
T: +49 3445 266800, www.froelich-hake.de<br />
Kontakt: Sandra Frölich<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 11–18 Uhr, Sa 10–16 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 66.700 (80 % weiß, 5 % rot,<br />
10 % Rosé, 5 % Schaumwein)/10 ha<br />
Sandra und Volker Fröhlich haben eine<br />
ausgezeichnete Kollektion vorgestellt:<br />
Bereits der Müller-Thurgau zeigt, dass<br />
das Naumburger <strong>Wein</strong>gut <strong>Wein</strong>e im Keller<br />
hat, die ihre feinen aromatischen Nuancen<br />
mit großer Klarheit und Anmut zeigen. Bei<br />
den <strong>Wein</strong>en aus der Spitzenlage Steinmeister<br />
kommen dann noch jene mineralische Würze<br />
und jene kreidige Textur ins Spiel, die der Muschelkalk<br />
hervorzubringen vermag, wenn<br />
man im <strong>Wein</strong>berg fleißig und im Keller vielleicht<br />
nicht gerade faul, aber doch zurückhaltend<br />
agiert. Der zweite Stern ist höchst verdient,<br />
wir gratulieren!<br />
93 2023 Naumburg Steinmeister<br />
Weißburgunder trocken<br />
Weiße Blüten und Sesam, mineralisch-brenzlige Noten, Lindenblüte.<br />
Im Mund hat der <strong>Wein</strong> eine feingliedrige und doch<br />
auch ausdrucksstarke Anlage, vibrierende Kalkmineralität,<br />
einen nuancierten Aromenreichtum und eine sehr kultivierte<br />
Form des Extrakts. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />
92 2022 Naumburg Steinmeister<br />
Grauburgunder trocken<br />
Hellgolden in der Farbe. Ein Duft von Blütenhonig, kandiertem<br />
Pfirsich und gebackener Quitte. Der Gaumen eröffnet<br />
mit viel Schmelz, setzt mit lebendiger Säure und fester Phenolik<br />
fort und deutet im extraktsüß konzentrierten Abgang<br />
weiteres Aromenpotenzial an. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />
92 2023 Riesling trocken<br />
Dem Glas entsteigt ein zitrisch-frischer Duft, nuancenreich<br />
und reintönig, kandierte Zitrone und Blutorange. Der Gaumen<br />
eröffnet mit Geschmeidigkeit und seidiger Textur, entfaltet<br />
dann eine saftige Säure und deutlich taktil-mineralische<br />
Komponenten. Subtile Tiefe! 12 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2023 »Muschelkalk« Weißburgunder<br />
trocken<br />
Ein reichhaltiges Duftbild: Banane, weiße Blüten, Kleehonig.<br />
Der Gaumen zeigt sich seidig und von feiner Kalkmineralität<br />
durchzogen, er wirkt vergleichsweise süß abgestimmt, hat<br />
aber eine schöne Balance und wahrt trotz der Süße die kulinarische<br />
Eignung. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2023 Müller-Thurgau trocken<br />
Ein reifer, nuancierter Sortenduft: Minze, Lavendelöl, etwas<br />
Muskat. Der Gaumen hat viel Saft und Spiel, einen feinen<br />
Säurenerv und einen ausdrucksstarken, langen Abgang. Ein<br />
sehr feines Beispiel für die Sorte, appetitlich ausgewogen<br />
und durchaus mit Tiefe. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
89 2022 »Muschelkalk« Silvaner trocken<br />
Der Duft wirkt etwas parfümiert für Silvaner, floral, auch mit<br />
dem Anklang tropischer Frucht- (Passionsfrucht, Guave) und<br />
Hefenoten. Am Gaumen ist der <strong>Wein</strong> geradeaus gebaut, mit<br />
vitaler Säure, eine Prise spritziger Kohlensäure, mit hefigem<br />
Nachklang. 11,5 Vol.-%, DV, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
565
WEINGUT<br />
GURKS VINUM<br />
Obermöllern 31, 06628 Lanitz-Hassel-Tal<br />
T: +49 34463 638465, www.gurksvinum.de<br />
Kontakt: Sophie Gurks<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Hektar: 2,66 ha<br />
Diesen ungewöhnlichen Namen sollte<br />
man sich merken: Gurks Vinum wird<br />
seit 2018 von Sophie und Martin<br />
Gurks aufgebaut, 2022 wurden die ersten<br />
<strong>Wein</strong>e gefüllt, von denen gerade der famos<br />
saftige und elegante Spätburgunder das große<br />
Potenzial des jungen Winzerpaars unterstreicht.<br />
Während Martin nach den Reben<br />
schaut, baut Sophie die <strong>Wein</strong>e nach dem Prinzip<br />
»Low Intervention« aus, die Border-Collie-Hündin<br />
Hilde ist die gute Seele bei Gurks<br />
Vinum und in bunten Farben auch auf den<br />
Etiketten abgebildet. Starkes Debüt im <strong>Wein</strong>guide,<br />
wir sind gespannt, was folgt!<br />
91+ 2022 Silvaner trocken<br />
Hell in der Farbe, in der Nase Apfel, weiße Grapefruit und<br />
helle Blüten. Am Gaumen mit ordentlich Säure und auch<br />
Kohlensäure in einem schlanken Bau, straight und linear,<br />
herbe Birne, etwas Zitrik, mineralisch-würzig. Ungewöhnliche<br />
Silvaner-Interpretation. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2023 Weißburgunder trocken<br />
Zunächst etwas unorthodox mit Senfkörnern, kräuterigen<br />
Noten von der Spontangärung, Kalk. Öffnet sich mit Luft. Am<br />
Gaumen entspannter und mit feinem Schmelz sowie Würze,<br />
die Fruchtsüße fügt sich ein. Feingliedrige Säurespitzen, elegant<br />
und mit kreidiger Mineralik. 12 Vol.-%, DV, €€<br />
90 2023 Müller-Thurgau trocken<br />
Kräuterige Noten von der Spontangärung, etwas Hefe, Malz,<br />
Apfelschale, roter Apfel, Kümmel, Kerbel, Estragon. Schlank<br />
und straff am Gaumen mit saftigem Apfel und einem cremigen,<br />
leicht süßlichen Kern, griffige Phenolik und mineralische<br />
Würze. Eigenständig. 11 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2023 Sauvignon Blanc feinherb<br />
Dezente und sehr feine Sortentypizität, Muskatnuss, Birne,<br />
Schwarze Johannisbeere, Mango, Papaya, kräuterig. Sehr<br />
schlanke und filigrane Struktur mit lebhafter Säure, feiner<br />
Restsüße und dezenter Phenolik, wie auf der Mikrowaage<br />
austariert. Feinherb kann attraktiv. 11 Vol.-%, DV, €€<br />
90 2023 »Wilde Hilde« Rosé halbtrocken<br />
PN/BP<br />
Reife Waldhimbeere, Erdbeere, Kirsche, Brombeere, kräuterige<br />
Anklänge, Thymianstängel. Ausgewogen austariert<br />
am Gaumen mit weichem Fond und fruchtiger Restsüße.<br />
Kein Aperitif, die »Wilde Hilde« mag auch den kultivierten<br />
Sonntagnachmittag mit Erdbeerkuchen. 11 Vol.-%, DV, €€<br />
93 2022 Spätburgunder<br />
Wildrose und Waldhimbeere im ersten Duft, feiner Rauch,<br />
Brom- und Blaubeere mit einem Hauch Vanille. Individuelle<br />
und überzeugende Interpretation aus Terrassenlage, engmaschig<br />
gestrickter Extrakt, saftiger, feinkörniger Gerbstoff,<br />
sehr klar und animierend. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
566 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER SAALE-UNSTRUT<br />
WEINGUT<br />
HEY<br />
<strong>Wein</strong>berge 1d, 06618 Naumburg<br />
T: +49 3445 6774165, www.weinguthey.de<br />
Kontakt: Matthias Hey<br />
Ab-Hof-Verkauf: März bis Dez. Fr und Sa 12–18.30 Uhr<br />
Hektar: 8,5 ha<br />
Matthias Hey pflegt einen ungemein<br />
ruhigen Stil bei seinen <strong>Wein</strong>en: Es<br />
wirkt so, als seien die Trauben stets<br />
zum akkuraten Zeitpunkt gelesen worden,<br />
man sieht sie förmlich vor dem geistigen Auge,<br />
wie sie behutsam in die Presse gelegt und auf<br />
die einfachst mögliche Weise in <strong>Wein</strong> verwandelt<br />
werden. Da ist nichts Plakatives an diesen<br />
<strong>Wein</strong>en, und doch haben sie so viel Frucht,<br />
Würze und Extrakt. Kennzeichnend ist auch<br />
ein festes mineralisches Fundament, das den<br />
Kelterungen Frische verleiht – nicht einmal<br />
der etwas fülligere Jahrgang 2022 lässt die<br />
<strong>Wein</strong>e breit erscheinen.<br />
95 2022 Naumburg Steinmeister<br />
Grauburgunder GG<br />
Sein lachsrosa Glanz lässt auf Maischestandzeit schließen.<br />
Opulentes Bukett: Walderdbeere, Hagebutte, kandierte<br />
Blutorange. Roter Pfeffer rundet ätherisch ab. Kraftvoll griffig<br />
auf der Zunge, mit Cranberrys und Hibiskus. Die Mineralität<br />
balanciert den <strong>Wein</strong> im Spiel mit saftiger Säure. Beachtliche<br />
Länge. 13,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
95 2022 Naumburg Steinmeister<br />
Weißburgunder GG<br />
Dicht und fein im Duft, Orangenzeste, reifer Apfel, Pfirsich,<br />
weiße Blüten, Flieder, Lindenblüten, frisch gemahlene Mandeln.<br />
Am Gaumen mit Schmelz und mineralischer Würze bis<br />
in den langen Nachhall, feingliedrige Säurestruktur, saftige<br />
Frucht, dicht und mit schöner Länge, Langstreckenläufer.<br />
13,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
94 2022 Naumburg Steinmeister Riesling GG<br />
Fein im Duft, Rauch, helles Steinobst, Zitrusfrucht sowie dezent<br />
kandierte Ananas, weiße Blüten, Kräuternoten. Am<br />
Gaumen kraftvoll und viel Saft, knackige Säure mit Zug, feine<br />
Mineralik und Würze, konzentriert und dicht, schöne Länge<br />
und mit Reifepotenzial. 13,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
92 2023 »Weißer Hey« Cuvée trocken<br />
RR/WB/GS<br />
Junger, frischer, hefiger Geruch, Grapefruitabrieb, Limette<br />
und grüner Apfel. Mit Luft und Temperatur kommen Mango,<br />
Papaya und gelbe Kiwi hinzu. Jugendlich hefig trifft er auf<br />
den Gaumen, umspült von würziger Mineralität. Üppig<br />
zitrisch und kräuterig, lebendige Säure. 12 Vol.-%, DV, €€<br />
95 2022 Naumburg Steinmeister<br />
Spätburgunder GG<br />
Nase spricht feingliedrig würzig und sachte fruchtig. Wacholderbeeren,<br />
Schwarzkirsche, eingekochte Brombeeren,<br />
Pflaumenkompott und Rooibostee. Athletisch elegante<br />
Konzentration von reifen hellen Früchten, straffer Säure und<br />
weichen Gerbstoffen. Herrlich spannungsgeladener Muskelprotz<br />
mit weichem Kern. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
93+ 2023 Naumburg Sonneck Riesling<br />
Erste Lage trocken<br />
93+ 2023 Naumburg Sonneck Grauburgunder<br />
Erste Lage trocken<br />
92+ 2023 Weischütz Traminer trocken<br />
92 2023 Naumburg Grauburgunder trocken<br />
91+ 2023 Riesling & Traminer RR/TR<br />
92 2022 Naumburg Blauer Zweigelt trocken<br />
92 2022 »Rot vom Kalk« Cuvée tr. ZW/PN<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
567
WEINHAUS<br />
SIEGMUND<br />
KLINGBEIL<br />
Herztor 6, 06647 Bad Bibra<br />
T: +49 163 2576350, weinhaus-siegmund-klingbeil.com<br />
Kontakt: Daniel Zein<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Hektar: 1,5 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Wir sehen uns als Exoten«, schreibt<br />
uns das <strong>Wein</strong>gut, und fügt hinzu:<br />
»als Exoten rebellischer Natur«.<br />
Dann folgt ein Smiley. Und in der Tat, es ist eine<br />
fröhliche Form des Aufbegehrens, die man in<br />
den Gläsern findet: Abgrenzung vom Mainstream<br />
ist durchaus Trumpf, die <strong>Wein</strong>e verweigern<br />
sich dem Wettbewerb »höher, schneller,<br />
weiter« und setzen auf feine Gerbstoffe statt<br />
auf Süße und Wucht. Viele <strong>Wein</strong>e vergären im<br />
Betonei, das durch seine Form eine besondere<br />
Art der Gärdynamik entfaltet. Es ist ein gelungenes<br />
Debüt in diesem <strong>Guide</strong>, und wir sind gespannt<br />
auf die kommenden Jahre.<br />
93 2021 »Kellerkunst« Cuvée trocken<br />
RR/GS/CH/SB<br />
Blasses Goldgelb, komplexes Bukett im Duft. Aromen von<br />
Zitronenmelisse, gelbem Apfel, nassem Stein und ein feiner<br />
Hauch Vanille. Am Gaumen viel Kernobst, etwas Phenolik,<br />
reife Steinfrucht in einem mittleren Körper bei sehr gut eingebundener<br />
Säure. Langer Nachhall. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2022 »GoldenEi« Grauburgunder trocken<br />
Goldgelb in der Farbgebung. Ein Bukett von feinem Rauch,<br />
junger Haselnuss, Zitronenabrieb, feinen Wiesenkräutern<br />
und einem floralen Touch. Am Gaumen wild und nicht alltäglich,<br />
erkennbare Phenolik, gute Säure mit einem beginnenden<br />
Trinkfluss. Der <strong>Wein</strong> wird von weiterer Lagerung profitieren.<br />
Spannend. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2022 »GoldenEi« Sauvignon Blanc<br />
trocken<br />
Fein im Duft, gelber Apfel, Birnen, Quitten, florale Noten von<br />
Kornblumen, Dahlien, Rosenblätter, Würze von Zimtstange<br />
und frisch geriebener Muskatnuss, dezent Blütenhonig. Am<br />
Gaumen eher Zitrusfrucht, Pomelo, angenehm herb zur dezenten<br />
Süße, saftiger Schmelz, feingliedrige Säurestruktur<br />
mit Zug, salzig, ein sehr eleganter Sauvignon Blanc.<br />
11,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2022 Silvaner trocken<br />
Rauchig, Muschelkalk, gelber Apfel, Stachelbeere, Johannisbeere,<br />
feine Kräuter. Individuell am Gaumen, beinahe lässig,<br />
aber doch mit einer immanenten Energie, die sich, von<br />
viel Cremigkeit, Kalkmineralik, Saft und griffiger Phenolik<br />
begleitet, entfaltet. 12 Vol.-%, DV, €€<br />
91+ 2022 »Soulwine by Zein« Cuvée trocken<br />
RR/SB/GS<br />
Kräuterig, frischer Kümmel, grüner und gelber Apfel, Aprikose,<br />
Mango und Papaya, auch Schwarze Johannisbeere,<br />
Lorbeerblatt. Die samtige Textur schmeichelt dem Gaumen,<br />
saftig, trocken, die Frucht ist präzise, Stachelbeere, die Phenolik<br />
wächst an ihren Aufgaben. 11,5 Vol.-%, DV, €€<br />
92 2018 »DP« Cuvée trocken BP/DF<br />
Rubinrot in der Farbe. Intensiv im ersten Duft. Aromen von<br />
Anis, roter Kirsche, Rauch, Gras, Paprika und Gewürznelke.<br />
Am Gaumen attraktiv kühl, eher dunkel in der Frucht, noch<br />
jungendlicher Gerbstoff, saftig in einem mittleren Körper.<br />
Gute Säure begleitet den guten Abgang. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
568 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER SAALE-UNSTRUT<br />
LANDESWEINGUT<br />
KLOSTER PFORTA<br />
Saalberge 73, 06628 Naumburg OT Bad Kösen<br />
T: +49 34463 3000, www.kloster-pforta.de<br />
Kontakt: Jörg Erdmann<br />
Ab-Hof-Verkauf: täglich 10–18 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 320.000 (57 % weiß, 25 % rot, 13 %<br />
Rosé, 1 % süß, 4 % Schaumwein)/50 ha<br />
Wo im 12. Jahrhundert die Zisterzienser<br />
dem <strong>Wein</strong>bau Bahn brachen,<br />
hat 900 Jahre später vielerorts<br />
der Staat das Staffelholz übernommen –<br />
so ist es im Kloster Eberbach im Rheingau,<br />
und so ist es auch in Kloster Pforta an der Saale.<br />
Eine schöne Pointe ist es, dass an der Saale<br />
Elbling wächst – aber wer wollte dagegen etwas<br />
einwenden, wenn dabei ein so eleganter<br />
Sekt entsteht wie der Brut aus dem Köppelberg?<br />
Der Saalhäuser Weißburgunder zeigt,<br />
wie gut alte Reben Power und Feinheit zu vereinen<br />
vermögen, der Riesling aus dem Steinfass<br />
belegt Fortschrittsgeist. Alles bestens!<br />
90+ 2022 Bad Kösen Pfortenser Köppelberg<br />
Elbling brut<br />
Feinduftig, grüner Apfel, Birnen, weißer Pfirsich, frische<br />
Zitronen und Ananas. Am Gaumen mit lebendigem Mousseux,<br />
frischem Säurezug zur Frucht mit feiner Süße und feiner<br />
mineralischen Würze, als Aperitif oder zu leichten Speisen,<br />
spritzig und trinkanimierend. 12 Vol.-%, NK, €€<br />
93 2022 »Alte Reben« Bad Kösen Saalhäuser<br />
Weißburgunder trocken<br />
Vielschichtig im Duft, dezente Holzwürze zur gelben Frucht<br />
von Aprikosen, reife Zitronen, Pfirsich, Nektarine, florale Noten.<br />
Am Gaumen mit viel Schmelz und einer schönen Säurestruktur,<br />
vollmundig, dennoch nicht sättigend, mineralisch<br />
kreidig unterlegt, mit Reifepotenzial. 13 Vol.-%, DV, €€€<br />
92+ 2022 »Steinfass« Goseck Dechantenberg<br />
Riesling trocken<br />
Mit vielseitiger Zitrusfrucht im Duft, Kumquat, Mandarinen,<br />
rosa Grapefruit, Orangenzeste, Zitronenblüte, weißer Pfirsich.<br />
Am Gaumen dicht und mit mineralischer Spannung,<br />
verbindet Kraft und Eleganz, geschmeidiger Fond ist durchzogen<br />
vom feinen Säurenerv, salzig bis ins lange Finale.<br />
13 Vol.-%, DV, €€€<br />
90 2023 Bacchus trocken<br />
Duftige Nase, fast ein wenig an Sauvignon Blanc erinnernd, Holunderblüte,<br />
Cassis, dezent grüner Paprika, Aprikosen, Mango,<br />
Blutorange. Am Gaumen klar wie ein Gebirgsbach, schlank und<br />
leicht bei gutem Extrakt, fein nuanciert und fruchtbetont, eleganter,<br />
frischer Trinkgenuss. 11 Vol.-%, DV, €<br />
91+ 2022 Bad Kösen Saalhäuser Blauer<br />
Zweigelt trocken<br />
Einladender Duft, Cassis, Zwetschgen, Brombeeren, rote<br />
und dunkle Kirschen, kalkige Kühle, Pfeffer, Gesteinsmehl,<br />
Grafit, Milchschokolade. Am Gaumen mit viel Saft, frische<br />
Frucht, feine Würze, gut integrierte Säure, samtiges Tannin,<br />
mittelgewichtig im Körper, trinkanimierend.<br />
12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
90+ 2022 Bad Kösen Saalhäuser Blauer<br />
Zweigelt trocken<br />
Frucht und Würze im Duft vereint, Schlehe, Himbeerkonfitüre,<br />
Nelke, Pfeffer, dezent geräucherter Speck und ledrige Anklänge.<br />
Am Gaumen mit saftiger und klarer Frucht, feine Würze,<br />
milde Säure und sanfter Gerbstoff runden ab, ein in sich ruhender<br />
<strong>Wein</strong> für viele Gelegenheiten. 11 Vol.-%, DV, €€<br />
90 2023 Bad Kösen Saalhäuser<br />
Spätburgunder trocken<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
569
WEINGUT KARL<br />
FRIEDRICH AUST<br />
<strong>Wein</strong>bergstraße 10, 01445 Radebeul<br />
T: +49 351 89390100, www.weingut-aust.de<br />
Kontakt: Karl Friedrich Aust<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mi bis So 11–19 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 53.300 (70 % weiß, 25 % rot,<br />
5 % Rosé)/6,5 ha<br />
Der Weg von Karl Friedrich Aust zum<br />
Winzer war auf der einen Seite logisch,<br />
weil er bereits als Elfjähriger<br />
Reben – 74 Stöcke Müller-Thurgau – bewirtschaftete.<br />
Auf der anderen Seite brauchte es<br />
den Umweg über eine Ausbildung zum Steinmetz,<br />
ehe sich bei Karl Friedrich Aust die Liebe<br />
zum <strong>Wein</strong> durchsetzte – zum Glück, denn<br />
seine <strong>Wein</strong>e sind von großer Beschwingtheit<br />
und Eleganz. Das trifft auf die Weißweine –<br />
auch für die dieses Mal angestellten feinherben<br />
Varianten – genauso zu wie für die schwebenden,<br />
aber dennoch dichten Spätburgunder.<br />
Wir gratulieren zum vierten Stern!<br />
93 2023 Radebeul Goldener Wagen<br />
Scheurebe feinherb<br />
Duft nach Schwarzer Johannisbeere, reifer Grapefruit, dazu<br />
frisch geschnittenes Gras, würzig. Am Gaumen mit einer lebendigen<br />
Säure, zupackend, feine Phenolik, Mandarinensaft,<br />
etwas Minze, Cassis ist wieder dabei, zarte Süße, dicht,<br />
bleibt ganz frisch, gute Länge. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2023 Radebeul Steinrücken Auxerrois<br />
feinherb<br />
Würzig unterlegter Duft nach hellen, reifen Früchten, Pfirsich,<br />
roter Apfel, etwas Haselnuss, delikat. Am Gaumen mit<br />
einer lebendigen Säure, feine Phenolik, ganz zarte Süße, reifer<br />
Apfel, Birne, mineralische Grundierung zeigt sich, gute<br />
Struktur und Länge. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2023 Radebeul Goldener Wagen<br />
Weissburgunder feinherb<br />
Feiner Duft nach reifem, Apfel, etwas Pfirsich, eine Spur Birne,<br />
feines Mandelmus, später Quitte. Am Gaumen mit einer<br />
feinen Säure, delikate Phenolik, wieder Apfel, dazu Pfirsich,<br />
dezente Süße, durchweg geschliffen, eleganter <strong>Wein</strong>, mineralische<br />
Grundierung. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />
92 2023 Müller-Thurgau trocken<br />
Frischer Duft nach Zitrusfrüchten, ganz zarte Muskatnuss,<br />
Limonenzeste, feine Kräuter. Frische, wohltemperierte Säure,<br />
zarte Phenolik, grüner Apfel, Zitrusfrüchte, ein Hauch<br />
Muskat, dezente Süße, griffig und mineralisch, sehr trinkig,<br />
gute Länge, elegant. 12 Vol.-%, NK, €€<br />
94+ 2023 »Terrasse« Radebeul Goldener<br />
Wagen Spätburgunder trocken<br />
Geschmeidiger Duft nach roten Früchten, Kirsche, Himbeere,<br />
etwas Veilchen kommt dazu, später eine Spur Lavendel.<br />
Am Gaumen mit viel Schmelz, rote Früchte, Kirsche, geschliffene<br />
Gerbstoffe, delikate Säure, herrlich fließend-elegante<br />
Anmutung, gute Länge. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2022 Radebeul Goldener Wagen<br />
Spätburgunder trocken<br />
Helles Kirschrot, Duft nach pikanter Sauerkirsche, ganz<br />
frisch und klar, feine Röstaromen, etwas Rauch. Am Gaumen<br />
mit einer feinen Säure, delikate rote Frucht, wieder Kirsche,<br />
eine ganz feine Art, delikat, saftig und elegant, zarte Gerbstoffe,<br />
gute Länge. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
570 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER SACHSEN<br />
<br />
SCHLOSS<br />
PROSCHWITZ<br />
PRINZ ZUR LIPPE<br />
Heiliger Grund 2, 01662 Meißen OT Proschwitz<br />
T: +49 3521 4767922, www.schloss-proschwitz.de<br />
Kontakt: Björn Probst<br />
Ab-Hof-Verkauf: täglich 10–18 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 533.300 (72 % weiß, 28 % rot)/70 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
In den Bergen um Meißen wird <strong>Wein</strong> seit<br />
dem Mittelalter angebaut. Das ehemalige<br />
Rittergut Proschwitz gehörte von<br />
1901 bis zur Enteignung der Familie zur Lippe.<br />
Nach 1989 erwarb Georg Prinz zur Lippe<br />
den alten Besitz peu à peu zurück und verhalf<br />
dem <strong>Wein</strong>gut mit der Hilfe von Kellermeister<br />
Martin Schwarz zu neuem Glanz. Seit einigen<br />
Jahren sorgt Alexey Ryabov für eine<br />
kontinuierliche Steigerung, wie etwa der<br />
Sekt oder der Weißburgunder-GG der neuen<br />
Kollektion beeindruckend zeigen. Und das<br />
bei gleichzeitiger Umstellung auf biologischen<br />
<strong>Wein</strong>bau.<br />
92+ 2020 »Blanc de Blancs« brut EL/WB<br />
Ein frischer, würziger und dezent hefebeeinflusster Duft, etwas<br />
Zitrusfrucht ist dabei, dazu Birne und Brioche. Der Gaumen<br />
ist stilsicher gebaut, geradlinig, frisch und mineralisch<br />
mit feinem, anhaltendem Mousseux, helle Früchte zeigen<br />
sich im saftig-frischen Abgang. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />
94 2022 Schloss Proschwitz<br />
Weissburgunder GG<br />
Dezent im Duft, kräuterige Würze, Klee, Thymian, dezente<br />
Frucht, Aprikose, Pfirsich, Apfel, Limettenzeste, nussige<br />
Töne, nasses Gestein. Am Gaumen mit viel Saft, lebendige<br />
feste Säure, feine Phenolik, Frucht im Spiel mit Würze, mittelgewichtig<br />
im Körper, hat einen guten Fluss.<br />
12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2022 »Terrassen« Riesling trocken<br />
Im Duft Aprikose, dazu Bergamotte und Earl-Grey-Tee, ganz<br />
zarter Anflug von Petrol. Am Gaumen zeigt sich ein straffer<br />
Bau, dabei schnörkellos trocken mit einer ebenso frischen<br />
wie die Lage repräsentierenden Säure und einem Abgang,<br />
der den Extraktreichtum auf den Punkt bringt.<br />
12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
91+ 2023 Scheurebe trocken<br />
Blass in der Farbe, impressiv im ersten Duft: grüner Paprika,<br />
gelbe Stachelbeere, Quitte, Zitronenmelisse sowie ein<br />
Hauch von gestoßenem Silex. Am Gaumen präsentiert sich<br />
eine gute Balance aus reifer Frucht und sehr guter Säure. Mineralität<br />
begleitet den Abgang. 11,5 Vol.-%, DV, €€<br />
92+ 2022 Schloss Proschwitz<br />
Spätburgunder GG<br />
Nuancenreicher Duft mit Himbeere, Roter Johannisbeere,<br />
Schlehe und einem Hauch Neuholz. Minze, Menthol, etwas<br />
Leder ist ebenfalls mit dabei. Der Gaumen fließt zart und<br />
feinnervig-elegant, geschliffene Gerbstoffe, toller, eleganter<br />
Trinkfluss, elegant. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
91+ 2020 »Pas de Deux« brut PN/CH<br />
92 2023 »1G« Kloster Heilig Kreuz<br />
Weissburgunder Erste Lage trocken<br />
92 2023 »Terrassen 1G« Seusslitz<br />
Closterberg Traminer Erste Lage trocken<br />
91+ 2023 Weissburgunder trocken<br />
91+ 2023 <strong>Wein</strong>gut Grauburgunder trocken<br />
92 2023 Kloster Heilig Kreuz Riesling<br />
Spätlese<br />
92 2023 Seusslitz Closterberg Traminer<br />
Auslese<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
571
SCHLOSS<br />
WACKERBARTH<br />
SÄCHSISCHES STAATSWEINGUT<br />
Wackerbarthstraße 1, 01445 Radebeul<br />
T: +49 351 89550, www.schloss-wackerbarth.de<br />
Kontakt: Andreas Stuhl<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Sa 10–19 Uhr, So 11–19 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 600.000 (80 % weiß, 20 % rot)/90 ha<br />
Die barocke Schloss- und Gartenanlage<br />
zu Füßen der Radebeuler <strong>Wein</strong>berge,<br />
die Graf von Wackerbarth<br />
Ende der 1720er-Jahre erbauen ließ, ist eine<br />
Augenweide. Und heute ein Touristenmagnet,<br />
denn das Staatsweingut hat sich zur<br />
wahren Eventlocation gewandelt, mit Gastronomie,<br />
Gutsmarkt und vielen Veranstaltungen.<br />
Daraus darf man aber keine falschen<br />
Schlüsse ziehen: Hier entstehen auf hohem<br />
Niveau tolle Cool-Climate-<strong>Wein</strong>e; und seit<br />
vor 180 Jahren Kellermeister aus Reims ihre<br />
Kunst nach Radebeul trugen auch hervorragende<br />
Sekte à la française.<br />
94 NV »Bussard Royal Resérve« brut<br />
Hefewürzige Noten, Brioche, Heu, rote Beeren und nussige<br />
Untertöne im Duft. Die Gaumenstruktur offenbart ein ausgesprochen<br />
feines Mousseux, das gute Spannung und Frische<br />
offeriert. Gute Säure balanciert den mittelgewichtigen<br />
Körper bei langem Nachhall und beachtlicher Komplexität.<br />
12 Vol.-%, NK, €€€€<br />
93 2018 »Pinot« brut PN/WB/PG<br />
Blasses Goldgelb, hoch attraktive Perlage und sortentypischer,<br />
feiner Duft, zarte Kirscharomen, helle Früchte. Am<br />
Gaumen mit knackiger Säure, feiner Extrakt. Komplexe helle<br />
Frucht, zarte Hefenote, mineralisch geprägt, hat eine gute<br />
innere Spannung, langer Nachhall. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />
93+ 2022 »Alte Reben« Radebeul Goldener<br />
Wagen trocken<br />
Im Duft floral geprägt, dann attraktive Exotik, gefolgt von einer<br />
leichten Kräuternote, dazu ein Hauch feiner Cremigkeit.<br />
Am Gaumen dann komplexe Frucht, feine Mineralik, stützende<br />
Phenolik und eine gebietstypische Säure. Ein Speisebegleiter<br />
par excellence. 12,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />
93 2022 »Protze« Radebeul Goldener Wagen<br />
Riesling trocken<br />
Zitronengelb. Duft von gelbem Apfel, Bergamotte und etwas<br />
schwarzem Pfeffer. Am Gaumen extraktgetragen bei nachhaltigem<br />
Säuregerüst und feiner Mineralik. Attraktive innere<br />
Spannung und sanfte Textur begleiten den langen Nachhall.<br />
Hat noch viel Potenzial. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2022 Radebeul Goldener Wagen<br />
Riesling Auslese<br />
Delikater Duft nach hellen, reifen Früchten, Pfirsich, kandierte<br />
Limone, Orangenblüte, Minze, tänzelnd. Am Gaumen<br />
mit feiner Säure und mineralischer Prägung, Rauch, Aprikose,<br />
gut eingepasste Süße, Melisse, griffig, schöne Spannung,<br />
gute Länge, elegant, endet frisch. 8 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2018 Blanc de Noir brut<br />
92+ 2022 »Terrasse« Radebeul Goldener<br />
Wagen Riesling trocken<br />
92 2022 Radebeul Goldener Wagen Traminer<br />
Spätlese<br />
91 2022 Radebeul Wackerbarthberg Riesling tr.<br />
90 2022 Radebeul Wackerbarthberg Riesling<br />
Kabinett<br />
90 2023 Scheurebe<br />
92 2022 Laubach Thonberg Blaufränkisch<br />
Rosé trocken<br />
572 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
HOHMANN<br />
RÜGEN<br />
WEINGÜTER NORDOSTEN<br />
Dorfstraße 16E, 18586 Lancken-Granitz<br />
T: +49 38303 956622, www.weingut-ruegen.com<br />
Kontakt: Mario Hohmann<br />
Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />
Flaschen/Hektar: 4.700 (100 % weiß)/0,85 ha<br />
Dass auf der Insel Rügen <strong>Wein</strong> wächst,<br />
hört sich für viele immer noch an wie<br />
eine Geschichte aus einem Science-<br />
Fiction-Roman. Aber Mario Hohmann konnte<br />
gemeinsam mit Ehefrau Simone Hantke<br />
nun bereits den fünften Jahrgang vorstellen.<br />
Und der 2023er ist vielleicht der beste <strong>Wein</strong>,<br />
den die 4000 Reben in Lancken-Granitz bislang<br />
hervorgebracht haben. Welch eine mineralische<br />
Frische! Nicht nur Rügen-Urlauber<br />
dürfen sich auf alles freuen, was aus diesem<br />
<strong>Wein</strong>berg kommt – und noch kommen wird:<br />
etwa der zum Jahresende 2024 erstmals zur<br />
Verfügung stehende eigene Sekt.<br />
92 2023 Souvignier Gris trocken<br />
Ein glasklarer, beeriger Duft, Heidelbeere, Charentais-Melone,<br />
eine tolle mineralische Frische ausstrahlend. Der Gaumen<br />
beginnt saftig, entfaltet dann eine zivilisierte Säure und<br />
deutliche taktile Mineralität, zarte Süße gibt Balance, im<br />
Abgang treten salzige Noten hinzu. Bei moderatem Alkohol<br />
hat der <strong>Wein</strong> Substanz und Länge. 12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
90+ 2022 Souvignier Gris trocken<br />
Erste würzige Reifearomen im Duft: etwas an Spargel erinnernd,<br />
grüne Stachelbeere, mit Luftkontakt auch pfeffrige<br />
und zitrische Noten von getrockneter Orangenschale. Der<br />
Gaumen ist straff gebaut, stoffig mit lebendigem Säurerückgrat<br />
und zurückhaltender Süße. Ein kraftvoller <strong>Wein</strong>!<br />
12,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
573
WEINGUT<br />
SCHLOSS RATTEY<br />
Schloßplatz 1, 17349 Schönbeck<br />
T: +49 3968 25500, www.schlossrattey.de<br />
Kontakt: Stefan Schmidt<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Flaschen/Hektar: 109.300 (62 % weiß, 30 % rot,<br />
5 % Rosé, 1 % süß, 2 % Schaumwein)/35 ha<br />
Wir wiederholen uns: Wenn man<br />
vor 20 Jahren prophezeit hätte,<br />
dass das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern<br />
im Jahr <strong>2025</strong> ein 35-Hektar-<strong>Wein</strong>gut<br />
besitzt, wäre einem der Vogel gezeigt<br />
worden. Heute ist es genau so – und<br />
mehr noch: Die <strong>Wein</strong>e, die Stefan Schmidt und<br />
sein Team erzeugen, sind alles andere als Folklore.<br />
Uns scheint auch, dass der Kellerneubau<br />
– 2022 in Betrieb genommen – zu einer weiteren<br />
Qualitätssteigerung beigetragen hat. Pilzwiderstandsfähige<br />
Sorten, wie sie der Betrieb<br />
favorisiert, liegen im Trend, »Cool Climate«<br />
ebenso. Die Aussichten sind rosig!<br />
91 2022 »Schloß Rattey Jubiläumssekt«<br />
extra brut DRR/PHX/SOG<br />
Blumig im Duft, weiße Blüten, Holunderblüte, Lindenblüten,<br />
gelber Apfel auch Apfelschale, Aprikosen, Quitten. Am Gaumen<br />
mit lebendigem Mousseux, aparte Würze zur reifen<br />
Frucht, vollmundig und mit schöner Länge, als Solist aber<br />
auch kulinarisch vielseitig einsetzbar. 11,5 Vol.-%, NK, €€<br />
91+ 2023 Souvignier Gris trocken<br />
Birnensaft, Mango, Apfelring, auch pfeffrige Töne, feuchter<br />
Asphalt. Im Mund zeigt sich der <strong>Wein</strong> kohlensäurefrisch, mit<br />
leichter Süße, zurückhaltender Phenolik und gutem, lange<br />
anhaltendem Säurespiel. Eine Art Vin Nature im nahezu<br />
halbtrockenen Stil. 13,5 Vol.-%, DV, €€<br />
91+ 2023 »Hundertdreiundfünfzig«<br />
Mecklenburger Landwein trocken<br />
DRR/JO/HIB/PHX<br />
Duftige Nase, kandierter Pfirsich, Rosenblüte, reife Aprikose,<br />
gelber Apfel, Walnuss, feine mineralische Würze. Am Gaumen<br />
frisch und saftig, klare Frucht, getragen von Süße und<br />
frischer Säurestruktur, angenehm herb und in perfekter Balance,<br />
mit enormem Trinkfluss und guter Länge.<br />
11 Vol.-%, DV, €<br />
91 2023 »Achtzehnnullsechs« Rosé trocken<br />
RE/CC<br />
Frucht, gepaart mit Würze, Rote Johannisbeeren, Erdbeeren,<br />
Sauerkirschen, Blutorange, Rosenblätter, Kräuter der<br />
Garrique. Am Gaumen schwungvoll tänzelnd, schlank im<br />
Bau, gut im Extrakt, feine, frische Frucht, lebendige, feine<br />
Säure, ein erfrischender Sommerwein ohne Kitsch.<br />
11,5 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2022 »Gutseiche« Cuvée trocken<br />
RE/RD/CC<br />
Ein würziger Duft mit Aromen von Holunder, Wacholder,<br />
Kampfer, auch Sauerkirsche, Rosine, Heidelbeere. Im Mund<br />
beginnt der <strong>Wein</strong> saftig und geschmeidig, öffnet sich dann in<br />
einen feinkörnigen Gerbstoff mittlerer Dichte, endet kompakt,<br />
getragen von Fruchtigkeit und reifer Säure.<br />
12 Vol.-%, NK, €€<br />
91 2023 »Siebenundachzig« Cuvée feinherb<br />
SO/HL/JO/HIB<br />
90+ 2023 Souvignier Gris trocken<br />
90+ 2023 »Neunundneunzig« Cuvée feinherb<br />
SO/HL/PHX/BLM<br />
89+ 2023 Monarch feinherb<br />
91 2023 Muscaris<br />
89+ 2023 Solaris<br />
574 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER BRANDENBURG<br />
WEINBAU<br />
DR. WOBAR<br />
Seestraße 100, 01983 Großräschen<br />
T: +49 151 11622315, www.weinbauwobar.de<br />
Kontakt: Dr. Andreas und Dr. Cornelia Wobar<br />
Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />
Flaschen/Hektar: 10.000 (69 % weiß, 31 % rot)/1,4 ha<br />
Ein witziges Wortspiel amüsierte das<br />
Team: Auf dem Probentisch standen<br />
zwei Rotweine der PiWI-Sorte Pinotin,<br />
der eine »im Eichenholzfass gereift«, der andere<br />
»in der Sonne gereift«. Natürlich hat der<br />
im Eichenfass gereifte im <strong>Wein</strong>berg auch genug<br />
Sonne gesehen, daran lässt seine reife<br />
Frucht keinen Zweifel. Aber der Fassausbau<br />
gibt ihm halt doch auch noch die eine zusätzliche<br />
Dimension mehr, die ihn zum idealen<br />
Speisenbegleiter macht. Toll auch der feinherbe<br />
Cabernet Blanc, der auf delikate Weise mit<br />
Fülle und Frische spielt. Zuletzt: Hut ab für<br />
den Brut-Nature-Sekt! Weiter so.<br />
91+ 2021 »Chapeau!« brut nature JO/PNT<br />
Lachsorange in der Farbe. Intensiv fruchtig im Duft: Walderdbeere<br />
und Honig, Himbeerkonfitüre, Pfirsich. Im Mund<br />
hat der <strong>Wein</strong> ein frisches Mousseux, einen kräftigen Körper<br />
mit geschmeidigem Hintergrund und einen langen, fruchtgetragenen<br />
Abgang bei reifer, eingebundener Säure.<br />
12 Vol.-%, NK, €€<br />
90 2023 »Steillage« Cabernet Blanc feinherb<br />
In der Nase geprägt von »grünen« Aromen: Stachelbeere,<br />
grüner Paprika und Granny-Smith-Apfel bilden zusammen<br />
einen animierend knackigen Duft. Am Gaumen ist der <strong>Wein</strong><br />
weich mit eher subtiler Säure und fast schon cremiger Textur.<br />
Spannender <strong>Wein</strong> von einer PiWi-Traube.<br />
13,5 Vol.-%, DV, €€<br />
89+ 2023 »Sonnenkönig« Cuvée feinherb<br />
SO/PNT<br />
Der »Sonnenkönig« ist eine Cuvée aus Solaris und Pinotin. In<br />
der Nase Wassermelone, Litschi und Birne sowie etwas<br />
Zitronenverbene. Am Gaumen deutliche Süße, feine Säure<br />
und mit ordentlichem Trinkfluss. Ein unkomplizierter, wunderbar<br />
süffiger <strong>Wein</strong>. 13,5 Vol.-%, DV, €€<br />
89+ 2023 »Handlese« Johanniter feinherb<br />
Im Duft zeigt sich der Johanniter mit tropischen Aromen:<br />
Ananas, Litschi und reifer Pfirsich prägen die Nase. Der Gaumen<br />
wirkt leicht mit einer spritzigen Säure und feiner Restsüße.<br />
Stimmig strukturiert und herrlich erfrischend.<br />
10,5 Vol.-%, DV, €€<br />
90+ 2022 Pinotin im Eichenholzfass gereift<br />
trocken<br />
In der Nase gekochte Früchte, Mohn, Rumtopf und schwarzer<br />
Pfeffer. Farblich schimmert der <strong>Wein</strong> in einer rotvioletten<br />
Farbe. Den Gaumen bestimmt die Dichte und der starke<br />
Holzfasseinfluss, der den <strong>Wein</strong> zu einem schönen Begleiter<br />
für kräftige Gerichte macht. 11,5 Vol.-%, DV, €€<br />
90 2022 »In der Sonne gereift« Pinotin<br />
trocken<br />
Der Pinotin duftet intensiv nach dunkler Schokolade und<br />
dunklen Beeren, wie zum Beispiel Brombeeren oder Schwarze<br />
Johannisbeeren. Der Körper des <strong>Wein</strong>es aus der PiWi-<br />
Rebsorte ist sehr kräftig und hinterlässt auf der Zunge einen<br />
leicht herben Geschmack. 11,5 Vol.-%, DV, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
575
WEINGÜTER NORDOSTEN<br />
<br />
KÖNIGLICHER<br />
WEINBERG<br />
Maulbeerallee 4, 14469 Potsdam<br />
T: +49 30 21990712, www.koeniglicher-weinberg.de<br />
Kontakt: Andreas Kramp<br />
Flaschen/Hektar: 6.700 (35 % weiß, 26 % rot,<br />
17 % Rosé, 22 % Schaumwein)/1,5 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Während des Mittelalters soll ein<br />
Rebenmeer im Märkischen Sand<br />
gewachsen sein, selbst in Berlin<br />
bezeugen Straßennamen wie die <strong>Wein</strong>meisterstraße<br />
oder der <strong>Wein</strong>bergsweg die frühere<br />
Nutzung. In Potsdam ließ Friedrich der Große<br />
1769 im Nordwesten des Parks Sanssouci einen<br />
<strong>Wein</strong>berg anlegen, dessen Ertrag allerdings<br />
nicht zu <strong>Wein</strong> gekeltert wurde, sondern<br />
für die königliche Tafel gedacht war. Wir Heutigen<br />
haben es besser: Seit dem Jahr 2006<br />
wachsen am selben Ort wieder Reben und den<br />
hier erzeugten <strong>Wein</strong> – der deutlich mehr ist als<br />
eine Kuriosität – kann man käuflich erwerben.<br />
89 2022 »Montagne Royale 1769«<br />
Secco trocken<br />
Pfirsich und Pfefferminze im Duft, recht klar, auch eine Würze<br />
wie Anissaat und Kümmel. Im Mund ist die Kohlensäure<br />
frisch, aber unaufdringlich, der <strong>Wein</strong> hat eine lebendige Säure,<br />
ist leichtgewichtig im Extrakt und endet mit einer dezent<br />
nussigen Note. 11,5 Vol.-%, DV, €€<br />
88+ 2021 Cabernet Blanc trocken<br />
Braucht etwas Luft, um seine hefigen Noten abzulegen.<br />
Dann kommen Aromen von grünem Paprika und Schwarzer<br />
Johannisbeere zum Vorschein. Der Gaumen zeigt sich mittelgewichtig,<br />
er ist zum Verkostungszeitpunkt ebenfalls<br />
noch von der Hefe geprägt, die lebendige Säure gibt Länge.<br />
11,5 Vol.-%, DV, €€<br />
89+ 2022 Muscaris halbtrocken<br />
Feiner Duft nach Muskatblüte, dazu feine Holunderblüten,<br />
etwas Mandarinenschale, sehr anregend. Am Gaumen mit<br />
einer zitrischen Frische, Zitronensaft, dazu etwas Muskatnuss,<br />
lebendige Säure, zarter Grip, mittlere Struktur und<br />
Länge, endet frisch. 10,5 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2023 Regent Rosé trocken<br />
Fruchtig im Duft: Erdbeerkonfitüre, Kirschgelee. Der Gaumen<br />
hat eine feine Balance: viel Geschmeidigkeit, eine lebendige<br />
Säure, sehr feine Phenole, viel Saftigkeit und eine<br />
süße Frucht im Abgang. Ein recht kompletter, feiner Rosé!<br />
12 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2021 Cabaret Noir trocken<br />
Holunder und gekochte Schwarze Johannisbeere im Duft,<br />
Sandelholz, eine Prise Butter. Im Mund ist der <strong>Wein</strong> recht<br />
weit angelegt, mit feinkörnigem Phenoldruck, die Säure<br />
kommt spät auf, bleibt gut integriert und leitet über in einen<br />
saftigen, fruchtigen Abgang. 12 Vol.-%, DV, €€<br />
90+ 2021 Regent trocken<br />
Komplex und nuancenreich im Duft: Sauerkirsche, Mandel,<br />
dezenter Holzeinfluss, Kirschkern, Preiselbeere. Im Mund<br />
hat der <strong>Wein</strong> dichten Extrakt, der Gerbstoff ist körnig, aber<br />
von guter Reife, eine Schicht Geschmeidigkeit leitet über in<br />
den fruchtgetragenen Abgang. 12 Vol.-%, DV, €€<br />
576 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER NORDOSTEN<br />
PLATZ FÜR IHRE WEINNOTIZEN<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
577
Die Grabkapelle auf dem Württemberg<br />
im Stuttgarter Stadtteil Rotenberg
WÜRT<br />
TEM<br />
BERG<br />
ATEMBERAUBENDE<br />
QUALITATIVE DYNAMIK<br />
Foto: © WSNA
RHEINGAU REGIO-PORTRÄT<br />
Trollingerlage<br />
Fellbacher Lämmler<br />
TROLLINGERREPUBLIK 2.0<br />
Einst war Württemberg als »Trollingerrepublik« bekannt. Dann verschwanden<br />
die <strong>Wein</strong>e in der Versenkung der unteren Supermarktregale. Und heute?<br />
Erlebt der Trollinger eine Renaissance – dank des Erfindungsreichtums<br />
der Winzer und der Vorliebe unserer Zeit für leichtfüßige Eleganz.<br />
TEXT ULRICH SAUTTER<br />
D<br />
ie Württemberger sind stolz auf<br />
ihre <strong>Wein</strong>e – und das zu Recht, wie<br />
auch die Ergebnisse in diesem <strong>Guide</strong><br />
belegen. Die besten zwei Dutzend Betriebe<br />
segeln ganz vorne mit in der Regatta der<br />
deutschen Spitzenerzeuger, sie stehen für stilistische<br />
Raffinesse, für weinbaulichen Fleiß<br />
und oft auch für eine geradezu einzigartige<br />
Innovationskraft. Die Tugenden, die man<br />
den Schwaben landläufig andichtet, sie werden<br />
von den Wengertern vollauf bestätigt.<br />
Dieses überwiegend sonnige Bild hat allerdings<br />
auch seine Schattenseiten: Denn jenseits<br />
der führenden Betriebe, zu denen erfreulicherweise<br />
auch eine Handvoll Genossenschaften<br />
gehören, geht es dem Württemberger<br />
<strong>Wein</strong> eher durchwachsen. Bei der<br />
jährlich vom Bundeslandwirtschaftsministerium<br />
publizierten Auswertung des Durchschnittsgewinns<br />
deutscher <strong>Wein</strong>baubetriebe<br />
im Vollerwerb liegt Württemberg schon seit<br />
Jahren auf dem letzten Rang: Während die<br />
Unternehmen der führenden Regionen<br />
Rheinhessen und Pfalz im Lauf der zurückliegenden<br />
fünf publizierten Wirtschaftsjahre<br />
im Schnitt zwischen 72.230 und 117.665<br />
Euro Jahresgewinn auswiesen, erreichen die<br />
Betriebe in Württemberg im selben Zeitraum<br />
zwischen 30.216 und 53.699 Euro,<br />
also nicht einmal die Hälfte. Auch wenn<br />
zahlreiche Betriebe sicher sehr viel erfolgreicher<br />
sind: Ein Strukturproblem lässt sich<br />
nicht wegdiskutieren. Die Arbeitskosten<br />
sind hoch – man denke nur an die Steillagen<br />
im Neckartal. Wer die Früchte solcher Mühen<br />
am Ende in der Literflasche verkaufen<br />
Fotos: beigestellt, © WSNA, <strong>Wein</strong>gut Rainer Schnaitmann/Peter Bender, <strong>Wein</strong>gut Ellwanger<br />
580 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
REGIO-PORTRÄT WÜRTTEMBERG<br />
muss, bekommt früher oder später ein wirtschaftliches<br />
Problem.<br />
BÖSER TROLLINGER ...<br />
Vor 40 Jahren war der Trollinger mit seinen<br />
hohen Erträgen und dem reißenden Absatz,<br />
den er damals fand, die Cashcow, die dieses<br />
Problem mild bemäntelte. Doch der damalige<br />
Sommelier der Wielandshöhe und heutige<br />
<strong>Wein</strong>händler Bernd Kreis gab 1996 im<br />
Stuttgarter Landtag eine berühmt gewordene<br />
Stellungnahme ab: Warum, so etwa sein<br />
Argument, verschwenden die Winzer Württembergs<br />
ihre besten Lagen an den Trollinger?<br />
Lagen, in denen doch auch ganz andere<br />
Rebsorten reif werden könnten und deutlich<br />
höherwertige und komplexere <strong>Wein</strong>e<br />
bringen würden. Aus dem Abstand von nahezu<br />
30 Jahren wirkt Kreis’ Aussage wie die<br />
Vorwegnahme alles Kommenden, denn in<br />
der Tat wandelte sich spätestens Mitte der<br />
Nullerjahre der Geschmack der Kunden<br />
und der halbtrockene Trollinger in der Literflasche,<br />
hell in der Farbe und oft mehr<br />
von den Gäraromen geprägt als von eigener<br />
Frucht, verlor seinen Appeal.<br />
Allerdings haben, anders als Kreis es sich<br />
gewünscht hätte, die »internationalen«<br />
Sven und Yvonne Ellwanger<br />
<strong>Wein</strong>gut Bernhard Ellwanger,<br />
Großheppbach<br />
Sorten in den ehemaligen Trollingerlagen<br />
nur in Maßen Einzug gehalten. Zwar sank<br />
die Trollingerfläche von 2500 Hektar im<br />
Jahr 1995 auf heute 1900 Hektar, aber die<br />
frei gewordenen <strong>Wein</strong>berge wurden nur im<br />
Ausnahmefall mit Cabernet Franc oder<br />
Cabernet Sauvignon, mit Merlot oder Syrah<br />
bestockt, den größeren Flächenzuwachs<br />
verzeichneten die Klassiker Lemberger<br />
und Spätburgunder. Der Druck auf den<br />
Trauben der Rebsorte<br />
Trollinger<br />
Rainer Schnaitmann<br />
<strong>Wein</strong>gut Rainer Schnaitmann, Fellbach<br />
581
RHEINGAU REGIO-PORTRÄT<br />
WEINBAUGEBIET WÜRTTEMBERG<br />
Anbaufläche ca. 11.400 Hektar<br />
Aufteilung 210 Einzellagen<br />
Wichtigste Rebsorten<br />
Kerner, Lemberger, Riesling, Trollinger,<br />
Schwarzriesling, Spätburgunder<br />
Verband<br />
<strong>Wein</strong>bauverband Württemberg e. V.<br />
Hirschbergstraße 2,<br />
74189 <strong>Wein</strong>sberg<br />
www.wvwue.de<br />
Schwaigern<br />
Neipperg<br />
Maulbronn<br />
Mundelsheim<br />
Weikersheim<br />
1<br />
2<br />
Heilbronn<br />
Heilbronn<br />
Verrenberg<br />
BADEN-WÜRTTEMBERG<br />
Obersten-<br />
4<br />
feld<br />
7 5<br />
3<br />
Kleinbottwar<br />
6<br />
8<br />
Rosswag<br />
9<br />
Bad Cannstatt<br />
Untertürkheim<br />
Stuttgart<br />
14<br />
Fellbach<br />
Stetten<br />
10, 11<br />
Esslingen<br />
12, 13<br />
15, 16<br />
<strong>Wein</strong>bau<br />
Stg.: Steigung<br />
Hm.: Höhenmeter<br />
Tübingen<br />
PRIVILEGIERTE WEINLAGEN<br />
1 Verrenberg Verrenberg<br />
16 ha, 260–310 Hm., 0–45 % Stg., Gipskeuper<br />
2 Schwaigern Ruthe<br />
7 ha, 240–300 Hm., 0–45 % Stg., Keuper<br />
3 Neipperg Schlossberg<br />
24,5 ha, 230–310 Hm., 20–80 Stg., Schilfsandstein<br />
4 Mundelsheim Käsberg<br />
14,5 ha, 190–280 Hm., Muschelkalk<br />
5 Oberstenfeld Forstberg<br />
25 ha, 320–360 Hm., bunter Mergel<br />
6 Kleinbottwar Süßmund<br />
5,5 ha, 230–290 Hm., 35–60 % Stg., Gipskeuper, Buntmergel<br />
7 Maulbronn Eilfingerberg<br />
15 ha, 260–320 Hm., 15–50 % Stg., Gipskeuper<br />
8 Rosswag Halde<br />
90 ha, 200–300 Hm., 10–70% Stg., Muschelkalk, Letten<br />
9 Bad Cannstatt Zuckerle<br />
30 ha, 190–300 Hm., 50–70 % Stg., Kalkverwitterung<br />
10 Untertürkheim Gips<br />
7 ha, 240–320 Hm., Gipskeuper<br />
11 Untertürkheim Herzogenberg<br />
20 ha, 250–280 Hm., 0–40 % Stg., Gipskeuper<br />
12 Esslingen Schenkenberg<br />
81 ha, 25–70 % Stg., Sandstein, kalkhaltiger Mergel<br />
13 Esslingen Neckarhalde<br />
0,9 ha, 290–310 Hm., 0–15 & Stg., Mergel, Gipskeuper<br />
14 Fellbach Lämmler<br />
61, 3 ha, 240–380 Hm., 30–70 % Stg., Mergel, Schilfsandstein<br />
15 Stetten Pulvermächer<br />
35 ha, 330–360 Hm., 0–50 % Stg., Keuper-Verwitterungsgestein<br />
16 Stetten Brotwasser<br />
2 ha, 300–340 Hm., 15–60 % Stg., Keuper<br />
582 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
REGIO-PORTRÄT WÜRTTEMBERG<br />
Trollinger bleibt indes auch heute noch<br />
hoch: »Ich könnte aktuell 30, 40 Hektar<br />
Trollinger kaufen oder pachten«, berichtet<br />
etwa Rainer Schnaitmann aus Fellbach. Einen<br />
sehr guten <strong>Wein</strong>berg habe er zuletzt<br />
tatsächlich dazugenommen.<br />
Hansjörg und Matthias Aldinger<br />
<strong>Wein</strong>gut Aldinger, Fellbach<br />
... SPANNENDER TROLLINGER<br />
Dabei zeigt Schnaitmann, wie man es machen<br />
muss, um der gescholtenen Sorte ein<br />
neues Image zu geben: Er drosselt die Erträge<br />
und lässt den Trauben anschließend eine<br />
echte Burgundervinifikation angedeihen –<br />
sogar mit einem Anteil an Rappen. Das Ergebnis<br />
war uns in diesem <strong>Guide</strong> 94 Punkte<br />
wert. Auch andere Winzer verbinden eine<br />
neue Ambition mit der alten Brot-und-Butter-Sorte:<br />
Sven Ellwanger etwa vom <strong>Wein</strong>gut<br />
Bernhard Ellwanger vergärt ebenfalls<br />
ganze Trauben und nennt den entstehenden<br />
<strong>Wein</strong> »GT«: aus alten, ertragsreduzierten<br />
Anlagen, nach zwölfmonatigem Ausbau im<br />
Holzfass, unfiltriert gefüllt. Ebenfalls 94<br />
Punkte! Auch Jonas Heid, der Sohn von<br />
Markus Heid aus Fellbach, glänzt in diesem<br />
<strong>Guide</strong> mit einem Trollinger im puristischen,<br />
griffigen Stil, der 93 Punkte erreichte. Hansjörg<br />
und Matthias Aldinger haben den Trollinger<br />
gleich in zwei Richtungen weitergedacht:<br />
zum einen als Rotwein ohne Schwefelzusatz<br />
(»sine«, dieses Jahr nicht für den<br />
<strong>Guide</strong> angestellt), getragen von einer dichten<br />
Gerbstoffstruktur und strahlender Fruchtigkeit.<br />
Zweitens als weiß gekelterten, im Holz<br />
vergorenen und intensiv vom Kalk der Keuperböden<br />
geprägten Terroirwein, der stilistisch<br />
einem Chardonnay deutlich näher<br />
Fotos: © <strong>Wein</strong>gut Heid, <strong>Wein</strong>gut aldinger/Peter Bender<br />
Markus Heid<br />
<strong>Wein</strong>gut Heid, Fellbach<br />
583
REGIO-PORTRÄT WÜRTTEMBERG<br />
Jungwinzer Jonas Heid und<br />
Konstantin Kunisch<br />
kommt als einem landläufigen Blanc de Noir.<br />
Dass der <strong>Wein</strong> trotzdem eine Schicht von<br />
Trollinger-Fruchtigkeit besitzt, setzt ihm das<br />
ultimative Glanzlicht auf. Bei unserer Verkostung<br />
erreichte der <strong>Wein</strong> 95 Punkte.<br />
Für diesen immerhin mit einem Verkaufspreis<br />
von 100 Euro in der Preisliste stehenden<br />
Geniestreich nützen die Brüder den Ertrag<br />
von alten Reben in der Lage Untertürkheimer<br />
Gips. Das ist gleich in vielerlei Hinsicht<br />
wegweisend für die Zukunft des Trollingers.<br />
Die alten Reben als Grundlage für –<br />
vergleichsweise – niedrige Erträge und für<br />
hohe <strong>Wein</strong>qualitäten sind ja überall in Württemberg<br />
im Überfluss vorhanden. Der stilistische<br />
Erneuerungswillen kann sich auf den<br />
Rückenwind des Zeitgeists verlassen, der<br />
<strong>Wein</strong>e von ätherischer Duftigkeit und saftige<br />
Geschmacksbilder bevorzugt. Sicher werden<br />
nur die allerwenigsten Abfüllungen in einen<br />
Preisbereich jenseits der 20 Euro vordringen,<br />
aber auch eine moderate Aufwertung würde<br />
den Betrieben ja schon einiges bringen. Bei<br />
der Neudefinition Württembergs, die seit 15<br />
Jahren durch die atemberaubende qualitative<br />
Dynamik der – oft jungen – Spitzenwinzer<br />
auf dem Weg ist, kann der Trollinger durchaus<br />
eine Rolle spielen. Auch die Vinylschallplatte<br />
wurde ja einst totgesagt und erlebt<br />
heute einen Boom zu Verkaufspreisen, die<br />
drei- bis viermal so hoch liegen wie vor der<br />
Erfindung der CD. Es geht darum, die Nische<br />
zu finden und sie klug zu füllen. Nur eben<br />
schlampig und lieblos wie mancher Massenwein<br />
aus dem Supermarkt darf es nicht sein.<br />
Dann kann es auch durchaus etwas werden<br />
mit der Trollingerrepublik 2.0.<br />
Nähere Infos über den Autor finden Sie im<br />
Kapitel »Verkostungsteam« auf S. 16.<br />
Geschäftsführer<br />
Philipp Kollmar (Mitte)<br />
und der Vorstand des<br />
Collegium Wirtemberg<br />
Fotos: © Collegium Wirtemberg, <strong>Wein</strong>gut Heid<br />
584 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER WÜRTTEMBERG<br />
WEINGUT<br />
GRAF ADELMANN<br />
Burg Schaubeck, 71711 Steinheim-Kleinbottwar<br />
T: +49 7148 921220, www.graf-adelmann.com<br />
Kontakt: Felix Graf Adelmann<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Flaschen/Hektar: 173.300 (39 % weiß, 57 % rot,<br />
3 % Rosé, 1 % Schaumwein)/28 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Bei den Grafen Adelmann ist man auf<br />
die lange Tradition stolz: Auf Burg<br />
Schaubeck wird seit 1297 <strong>Wein</strong> angebaut,<br />
das <strong>Wein</strong>gut Graf Adelmann gehört somit<br />
zu den ältesten Privatweingütern <strong>Deutschland</strong>s.<br />
Über all der langen Geschichte haben<br />
die Grafen Adelmann aber nie die Innovation<br />
vergessen, so gehörten sie in den 1980er-Jahren<br />
zu den Pionieren beim Barrique-Ausbau.<br />
Heute begeistern uns die biologisch erzeugten<br />
<strong>Wein</strong>e mit viel Eleganz und schöner Cremigkeit.<br />
Hervorragend gelungen ist bereits der<br />
Basis-Lemberger. Was für ein toller Einstieg in<br />
eine hervorragende Kollektion!<br />
93 2021 »Das Lied von der Erde«<br />
Kleinbottwar Süssmund Riesling GG<br />
Feine, fast ölige Viskosität im Glas, floraler Duft mit Kräuternoten,<br />
Zitrusfrüchte, auch Rauch und zart Flintstein. Am<br />
Gaumen ein köstliches Säurespiel, ausdrucksstarke Textur,<br />
ungemein elegante Cremigkeit, dicht gewoben, sehr langer<br />
und frischer Nachhall. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2022 »1G« Kleinbottwar Lichtenberg<br />
Weissburgunder Erste Lage trocken<br />
Blasses Goldgelb. Duft nach Aromen von Sternfrucht, junger<br />
Haselnuss, Zitronenschale sowie gelben Früchten. Am Gaumen<br />
mit einem guten Säurezug, gelber Apfel und Pfirsich<br />
sind dabei, dazu ein Hauch von weißem Pfeffer, sehr saftig,<br />
hat eine gute Länge. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />
93 2020 »Der schwarze Löwe« Kleinbottwar<br />
Oberer Berg Lemberger GG<br />
Blasses Rubin. Feiner Duft nach Brombeere, Sauerkirsche,<br />
Wiesenkräutern, Gewürznelke und einem Hauch von<br />
Schwarzer Johannisbeere. Am Gaumen saftig, jugendlicher<br />
Gerbstoff bei gut eingebundener Säure. Attraktive Würze im<br />
langen Nachhall, toller Speisenbegleiter. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2022 Lemberger trocken<br />
Duft nach Sauerkirsche, Kirschkern, ein Hauch Karamell<br />
vom Holzeinsatz, kräuterwürzige Noten. Im Mund zeigt sich<br />
ein Sortentyp von großer Eleganz, feines Tannin, saftig, alles<br />
wunderbar griffig, frisch und fruchtgetragen. Größe in einem<br />
Basiswein! 12 Vol.-%, DV, €€<br />
92 2022 Merlot trocken<br />
Im Duft Sauerkirsche und Herbstlaub, Lakritze, Tannenharz<br />
und Kräuter. Der Gaumen macht Druck, entfaltet ein recht<br />
dichtes, fast schon fleischiges Tannin, die lebendige Säure<br />
gibt dem kräftigen Körper Halt. Ein sehr niveauvoller Sortentyp.<br />
13 Vol.-%, DV, €€<br />
91+ 2021 Kleinbottwar Götzenberg<br />
Spätburgunder GG<br />
Duft nach Sauerkirsche, Heu und Minze, auch zarte Vanillenoten,<br />
sehr kühl, delikate Reserviertheit. Am Gaumen mit<br />
Schwung ansetzend, feine rote Früchte, leichte Bitternoten<br />
mit salzigen Anklängen gehen elegant in einen ausdrucksstarken<br />
Nachhall über. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
585
WEINGUT<br />
ALDINGER<br />
Schmerstraße 25, 70734 Fellbach<br />
T: +49 711 581417, www.weingut-aldinger.de<br />
Kontakt: Matthias Aldinger<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–12 Uhr und 14–18 Uhr,<br />
Sa 9–13 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 266.700 (60 % weiß, 33 % rot,<br />
5 % Rosé, 2 % Schaumwein)/32 ha<br />
Anbauweise: in Umstellung<br />
Es ist wieder ein Festival der Höchstnoten,<br />
das uns die Aldingers beschert haben:<br />
Der 2017er Brut-Nature-Sekt ist<br />
vielleicht der beste bislang produzierte –<br />
atemberaubend. Aber das Außergewöhnliche<br />
wird in diesem Sortiment fast zur Normalität,<br />
wie der auf furiose Weise terroirgetriebene,<br />
weiß gekelterte Trollinger, der Sauvignon<br />
Blanc aus dem Beton-Ei oder der Bordeaux-Blend<br />
»GJA«, der qualitativ Anschluss<br />
an die Lemberger und Spätburgunder<br />
findet. Unser Tipp ist dieses Jahr der fruchtige<br />
Kabinett. Wir hören es schon aus Fellbach<br />
schallen: Mosel, wir kommen!<br />
97 2017 »Aldinger« Brut Nature<br />
CH/PM/PN<br />
Zarte Holz- und Hefetöne sowie eine komplexe Autolysenote.<br />
Auch beerige Pinotaromen im Hintergrund und leicht<br />
zitrische Töne. Der Gaumen exponiert ein dynamisches,<br />
aber auch feines Mousseux, fokussiert ganz auf die Mineralität,<br />
die Säure rasselt, ohne zu schmerzen. Herausragende<br />
Länge. 12 Vol.-%, NK, €€€€<br />
95 2022 Stetten Pulvermächer Riesling GG<br />
Feine Reduktionsnote, flintig, etwas Feuerstein, Apfel, reife<br />
gelbe Frucht, Aprikose, Mango und etwas Grapefruit. Am<br />
Gaumen gekonnte Balance, die weniger die Wucht und Kraft<br />
in den Fokus rückt, sondern die Mineralik und Eleganz. Schöne<br />
Würze, sehr gepflegte Phenole. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
95 2022 Untertürkheim Gips Trollinger Rosé<br />
trocken<br />
Helles, lachsfarbenes Gelb im Glas. Rauchig-reduktiv aus<br />
der frisch geöffneten Flasche, fruchtbefreit, eher karge Anmutung<br />
in der Nase. Kalkig wirkend im Mund, Säure straff,<br />
phenolisch, feine Erdbeere, Salzigkeit. Erinnert stark an einen<br />
Rosé-Champagner ohne Perlen. 13 Vol.-%, NK, €€€€<br />
95 2022 Untertürkheim Gips Marienglas<br />
Spätburgunder GG<br />
Im Duft Himbeere, Walderdbeere und etwas Rauch. Dezentes<br />
Holz. Im Mund zeigt sich ein saftiger, feinkörniger Gerbstoff,<br />
der viel Saft und eine schöne Feinnervigkeit mit sich<br />
führt. Eleganz und Frische sind außergewöhnlich für den<br />
Jahrgang. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
93+ 2023 Uhlbach Götzenberg Riesling<br />
Kabinett<br />
Mineralisch geprägter Duft, Zündholz, heißer Stein, gelbe<br />
Früchte, kandierte Mandarine, Minze und Fenchel, komplex.<br />
Am Gaumen mit lebendiger Säure, feiner Süße und schmelzenden<br />
Phenolen, dicht und balanciert, viel Grip, würzige<br />
Zitrusfrucht, mineralisch grundiert, lang. 8 Vol.-%, DV, €€<br />
94+ 2022 »Ovum« Sauvignon Blanc trocken<br />
94 2022 Untertürkheim Gips Chardonnay<br />
Erste Lage trocken<br />
94 2023 Untertürkheim Gips Marienglas<br />
Riesling GG<br />
92 2023 »Reserve« Sauvignon Blanc trocken<br />
95 2022 Fellbach Lämmler Kaiser<br />
Spätburgunder GG<br />
94+ 2022 Fellbach Lämmler Lemberger GG<br />
93+ 2019 »GJA Reserve« Cuvée trocken CS/ME<br />
586 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER WÜRTTEMBERG<br />
WEINGUT<br />
JOHANNES B.<br />
Höhe 1, 70736 Fellbach<br />
T: +49 711 534128, www.weingut-johannesb.de<br />
Kontakt: Johannes Bauerle<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mi und Fr 17–19 Uhr, Sa 10–14 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 106.700 (50 % weiß, 20 % rot,<br />
20 % Rosé, 10 % Schaumwein)/13,5 ha<br />
Anbauweise: in Umstellung<br />
Mitten in den Obstwiesen Fellbachs<br />
liegt das <strong>Wein</strong>gut Johannes B. Bevor<br />
es hier Reben gab, wuchsen Erdbeeren<br />
und Spargel, Johannes Bauerles Eltern<br />
führten eine Besenwirtschaft, in der <strong>Wein</strong> ausgeschenkt<br />
wurde. Johannes Bauerle hatte andere<br />
Ideen, er ging auf Wanderschaft nach<br />
Neuseeland, kehrte voller Ideen nach Fellbach<br />
zurück. Im Glas trifft schwäbischer Trinkfluss<br />
auf internationalen Esprit, Lokalkolorit auf<br />
Weltoffenheit, das zeigt sich gerade in der<br />
dichten Cuvée »Dickes B« und im würzigen<br />
Sauvignon Blanc »Partie Fumè«: Schwaben<br />
kann auch ganz anders.<br />
91+ 2022 »Halbstück« Untertürkheim<br />
Mönchberg Weißburgunder trocken<br />
Mittelkräftiges Gelb. Feiner, warmer Rauch, etwas Karamell<br />
und Kamille in der Nase, reife Mirabelle und gelbe Pflaume,<br />
Birne. Kraftvoll und mit fester Struktur am Gaumen, Würze<br />
und salzige Noten, leicht herbe Birne und feine Zitrik, guter<br />
Extrakt und auch Länge. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />
90+ 2023 »Partie Fumè« Sauvignon Blanc<br />
trocken<br />
Expressive Nase, Cassis, Maracuja, getrocknete Mangospalten,<br />
Birnen, Bananenschale, etwas Grasschnitt, feiner, kühler<br />
Rauch, getrocknete Kamille. Kompakte, feste Struktur,<br />
saftig und mit feiner Restsüße, gekonnter Holzeinsatz, feine<br />
Würze, klar im Ausdruck. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
90 2023 »Gipfelstürmer« Chardonnay<br />
trocken<br />
Mirabelle, Mandarine und auch etwas frisch geschnittene<br />
Ananas, auch zitrische Noten, reife gelbe Zitrone. Kräftig gebauter<br />
und gut balancierter »Gipfelstürmer« mit feinem,<br />
leicht herbem Saft, grüne Birne, zeigt Schmelz, feine Würze<br />
und auch Mineralik im Ausklang. 13,5 Vol.-%, DV, €€<br />
89+ 2023 »Mergel & Keuper« Grauburgunder<br />
trocken<br />
Melone, Mirabelle und Birne mit getrockneten Kräutern und<br />
Blumen im Duft, gelbe Blüten, Heublumen, auch etwas roter<br />
Apfel. Kräftiger, kompakter Bau am Gaumen, saftige Akzente<br />
mit Apfel und Birne, feine Würze, reife Säure, harmonisch<br />
abgestimmt, eine runde Sache. 13,5 Vol.-%, DV, €€<br />
92 2021 »Dickes B« Cuvèe trocken CS/LMB<br />
»Dickes B« fährt schon im dichten Duft groß auf mit reifer<br />
Schwarzkirsche, Brombeere und Johannisbeere, Pfeifentabak<br />
und Holzparfum. Am Gaumen druckvoll mit dichtem<br />
Extraktkern und reifem, kompaktem Tannin, die feine Säure<br />
behauptet sich, geht würzig ins lange Finale.<br />
13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
89+ 2021 Bad Cannstatt Steinhalde Pinot Noir<br />
trocken<br />
Reife Waldhimbeere, Pflaume und Kirsche mit merklicher<br />
Holzwürze, Röstaromen, Wacholderbeere. Kräftig gebaut<br />
mit fester, von Gerbstoffen mittleren Korns gestützter<br />
Struktur, fein ziselierte Säure, Brombeere, Schwarzkirsche.<br />
Verträgt sich mit kräftigen Speisen. 13,5 Vol.-%, DV, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
587
GRAF VON<br />
BENTZEL-<br />
STURMFEDER<br />
Sturmfederstraße 4, 74360 Schozach<br />
T: +49 7133 960894, www.sturmfeder.de<br />
Kontakt: Holger Matz<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Flaschen/Hektar: 106.700 (35 % weiß, 65 % rot)/13 ha<br />
Kilian Graf von Bentzel-Sturmfeder und<br />
sein Kellermeister Holger Matz sind<br />
ein eingespieltes Duo, das es sich zum<br />
Ziel gesetzt hat, das Potenzial der 15 Hektar<br />
großen Monopollage Schozacher Roter Berg<br />
mit Lehm-Keuper-Boden und Kalk- sowie<br />
Tuffstein Jahr für Jahr zu schürfen. Wir verkosteten<br />
<strong>Wein</strong>e aus vier Jahrgängen, von denen<br />
die rote Cuvée »Grand Phillipp« aus 2020<br />
mit ihren wahrlich aristokratischen, packenden<br />
Gerbstoffen gemeinsam mit dem eleganten<br />
und mineralischen Riesling-GG aus 2022<br />
die Richtung vorgibt. Auch die Ortsweine in<br />
Weiß und Rot unterstreichen die Ambitionen.<br />
92+ 2022 Schozach Roter Berg Riesling GG<br />
Mandarine, Mirabelle, Apfel, gelbe Zitrone im Duft, gelbe<br />
Blüten, Flieder, ein Hauch von Safran und Geißblatt. Saftige<br />
Ouvertüre am Gaumen mit rotem Apfel und rosa Grapefruit,<br />
animierende Säure, elegante phenolische und mineralische<br />
Auflösung, mittlere Komplexität. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
91 2023 Schozach Riesling*** trocken<br />
<strong>Wein</strong>bergpfirsich, Aprikose, roter Apfel, etwas Himbeersirup<br />
in der fruchtig-reifen Nase mit duftig-blumigen Noten, steinige<br />
Anklänge. Am Gaumen stoffig, auch druckvoll mit tragender<br />
Säure, strukturierenden Phenolen und mineralischen<br />
Anklängen. Ortswein mit Anspruch. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2023 Schozach Weißburgunder***<br />
trocken<br />
Mirabelle, Aprikose, Birne und roter Apfel in der Nase, etwas<br />
Rhabarber, Apfelblüte und feiner Muskathauch. Baut in einer<br />
kompakten Struktur Stoffigkeit und eine gewisse Fülle<br />
auf, aber auch Druck, der den mittleren Gaumen prägt, feine<br />
Würze und auch Schmelz. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
93+ 2020 »Grand Phillipp« Cuvée trocken<br />
BF/CD/CS<br />
Feine balsamische Würze zu dunkler Schwarzkirsche,<br />
Schwarzer Johannisbeere, Brombeere, Rauch, Pfeifentabak.<br />
Kräftiger Bau, druckvoll mit engmaschiger, delikater Tanninstruktur,<br />
saftige Frucht mit Schlehe, Schwarzkirsche, die<br />
raffinierte Säure steuert ins lange Finish.<br />
13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
91 2021 Schozach Lemberger*** trocken<br />
Dunkelbeeriger Duft, Brombeere, Maulbeere, Kirsche, feiner<br />
Rauch, schwarzer Pfeffer, etwas Menthol und Minze. Kräftiger<br />
Bau mit eingewobener, präsenter Säureader, klarer<br />
Fruchtausdruck, Brombeere, Schlehe, Pflaume, mittlerer<br />
Extrakt, saftiger Gerbstoff. 13,5 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2020 Schozach Spätburgunder***<br />
trocken<br />
Kräftiger, würziger Duft nach Zwetschge, Waldhimbeere,<br />
Roter Johannisbeere, Lorbeerblatt und einem Hauch Weihrauch.<br />
Saftig und mit feinem Säurenerv am Gaumen, der<br />
Gerbstoff in mittlerer Menge fügt sich elegant ein, mittelgewichtig<br />
in der Struktur, endet mit Würze. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
588 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER WÜRTTEMBERG<br />
WEINGUT<br />
BERTHOLD<br />
Reutweg 4, 74172 Neckarsulm<br />
T: +49 7132 37117, www.weingut-berthold.de<br />
Kontakt: Ludwig Berthold<br />
Ab-Hof-Verkauf: Di bis Do 14–18.30 Uhr,<br />
Fr 10–18.30 Uhr, Sa 9–14 Uhr und nach Vereinbarung<br />
Hektar: 11 ha<br />
Im <strong>Wein</strong>gut Berthold arbeiten zwei Generationen<br />
eng zusammen: Hermann und<br />
Brigitte Berthold leiten das <strong>Wein</strong>gut, ihr<br />
Sohn Ludwig ist inzwischen für den Ausbau<br />
der <strong>Wein</strong>e zuständig. Die elf Hektar Reben<br />
stehen am Scheuerberg auf sonnigen Gipskeuperhängen,<br />
die Trauben werden im kühlen, in<br />
den Berg gebauten Keller schonend verarbeitet.<br />
Wir sind ziemlich angetan von den vorgestellten<br />
<strong>Wein</strong>en, die durch die Bank zu überzeugen<br />
wissen. Der dichte Lemberger »Fass<br />
Nr. 5« ist ein Plädoyer für die Rebsorte: Wir<br />
sehen die Bertholds nahe am dritten Stern,<br />
und das beim zweiten Auftritt im <strong>Guide</strong>!<br />
90+ 2021 »Glockengießer« Riesling brut<br />
Feine Perlage, duftige, reife Nase mit reifem Steinobst, Mirabelle<br />
und Pfirsich, mit Papaya und auch Ananas. Am Gaumen<br />
mit straffem Säurezug, der am Gaumen für Betrieb<br />
sorgt, saftiger Schmelz, süßlicher Kern, mittleres Mousseux,<br />
gut verwoben, Aperitif und mehr. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />
92+ 2022 »Fass Nr. 5« Grauburgunder trocken<br />
Der Duft ist noch vom Ausbau im Eichenholz geprägt, Rauch,<br />
Maronen, Karamell, reife Birne, Melone und Quitte. Straffer<br />
Bau, der prall gefüllt ist, dichter Extrakt, engmaschiges Netz<br />
von Gerbstoffen und Phenolen, präsente Säure, würzig, mineralisch,<br />
gute Länge. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />
91+ 2023 Neckarsulm Gottesacker<br />
Grauburgunder trocken<br />
Gepflegte Sortentypizität mit Noten von Birne, gerösteten<br />
Walnüssen und Brotkrumen, mit etwas Quitte. Am Gaumen<br />
mit Volumen, weicher Textur, Schmelz, reife Säure und Phenolik,<br />
schöne Würze und mineralische Tönung. Bringt Kraft<br />
und Extrakt für kräftige Gerichte mit. 13,5 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2023 Neckarsulm Cabernet Blanc trocken<br />
Duftige Nase mit weißen und gelben Blüten, Sanddorn, reife<br />
Aprikose, Mango, Maracuja und auch Litschi. Am Gaumen arbeiten<br />
Schmelz, Würze und Frische patent zusammen, vollmundig,<br />
mit lebendiger Säure, auch die gelbfruchtige Aromatik<br />
zeigt sich. Überzeugend. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
94 2022 »Fass Nr. 5« Lemberger trocken<br />
Vielschichtiger, würziger Duft mit roten und dunklen Kirschen,<br />
Zwetschge, Zimtstange, Lorbeerblatt, etwas Zedernholz.<br />
Kraftvoll und druckvoll am Gaumen mit guter Extraktdichte,<br />
präsente Säure, reifes, saftiges Tannin, leicht salzig,<br />
etwas Schlehe, gute Länge, Potenzial. 14 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2022 Neckarsulm Hag Lemberger trocken<br />
Frisches Lorbeerblatt, feine Holzwürze, Zedernholz, Röstaromen,<br />
Pflaume, Marzipan, Schlehe, frisch geschnittene<br />
Blaubeeren. Am Gaumen mit mittlerer Struktur und saftiger<br />
Frucht, Zwetschge, Waldbeeren, präsente Säureader, angemessene<br />
Dichte, griffiges Tannin. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
589
WEINGÄRTNER<br />
CLEEBRONN &<br />
GÜGLINGEN<br />
Ranspacher Straße 1, 74389 Cleebronn<br />
T: +49 7135 98030, www.cg-winzer.de<br />
Kontakt: Axel Gerst<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8–18 Uhr, Sa 9–13 Uhr,<br />
So 11–14 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 1.900.000 (30 % weiß, 70 % rot)/300 ha<br />
Die Wengerter aus Cleebronn und Güglingen<br />
haben die Genossenschaftsidee,<br />
dass das Ganze mehr als die Summe<br />
seiner Teile sei, geradezu ideal verwirklicht: Die<br />
meisten der 520 Mitglieder haben deutlich weniger<br />
als einen Hektar Rebfläche. Mit Stolz bewirtschaften<br />
sie das ererbte Stückchen Land ihrer<br />
Familie im Nebenerwerb – und überantworten<br />
den Ertrag der Gemeinschaft. Für ihre<br />
ausgewogenen <strong>Wein</strong>e verdient die Kooperative<br />
viel Lob. Und das nicht nur für Ur-Württembergisches<br />
wie Lemberger und Trollinger, sondern<br />
auch für Innovationen wie die gelungene<br />
Viognier-Chardonnay-Cuvée.<br />
90+ 2022 »Emotion CG« Chardonnay &<br />
Viognier trocken CH/VI<br />
Duftige Nase, Flieder, Veilchen, Iris, Aprikosen, Quitten, Honigmelone,<br />
Vanille, geröstete Mandeln. Feine und cremige<br />
Textur am Gaumen durchzogen von feiner Säure, kraftvoll<br />
und mit viel Saft, guter Holzeinsatz, vielseitig bei Tisch und<br />
mit Potenzial für weitere Jahre. 14 Vol.-%, NK, €€€<br />
90+ 2022 »Emotion CG« Weißburgunder<br />
trocken<br />
Nussige Töne eröffnen den Duft, frisch gemahlene Haselnuss,<br />
geröstete Haselnuss, Birnen, Quitten, Karamell, Kardamom.<br />
Am Gaumen mit Schmelz, balanciert durch lebendige<br />
Säure, feine Phenolik, saftige Frucht, verbindet Kraft<br />
und Eleganz, attraktive Würze, schöne Länge.<br />
13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
90 2022 »Emotion CG« Riesling trocken<br />
Dicht im Duft, Pfirsich, Aprikosen, Mango, grüner Apfel,<br />
Kumquat, Zitronenzeste, Klee, Brennnessel, Gesteinsmehl.<br />
Am Gaumen mit viel frischer Zitrusfrucht, weiße Grapefruit,<br />
Zitronen, Blutorangen, zur Gaumenmitte dann reife gelbe<br />
Steinfrucht und feine Würze im Finale, trinkanimierend.<br />
13,5 Vol.-%, NK, €€<br />
92+ 2022 »Roter Hirsch Cuvée Reserve«<br />
trocken CF/CS/ME<br />
Dicht und zart im Duft, Grafit, Schlehe, Süßkirsche, helle<br />
und dunkle Beeren, Zwetschgen, gerösteter roter Paprika,<br />
Mokka, getrocknete Kräuter. Am Gaumen feinkörniges Tannin,<br />
gut integrierte lebendige Säure, Kraft und Eleganz vereint,<br />
Potenzial für weitere Jahre. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
91 2022 »Emotion CG« Cabernet Franc<br />
trocken<br />
Würzig im Duft, kühl, Schwarze Johannisbeere, Zwetschge,<br />
Wacholder, Orangenschale, Minze, Tabak, Zedernholz,<br />
grünes Tomatenblatt. Am Gaumen geschmeidiger Fond, lebendige<br />
Säure, feinkörniger Gerbstoff, mineralisch unterlegt,<br />
dicht und saftig, Würze zur Frucht, gute Länge.<br />
13 Vol.-%, NK, €€€<br />
90 2022 »Emotion CG« Cabernet Sauvignon<br />
trocken<br />
Schwarzes Johannisbeergelee im Duft, Pflaumen, Himbeeren,<br />
Sauerkirschen, gerösteter Paprika, dunkle Schokolade.<br />
Am Gaumen geschmeidig mit schöner Frucht und Würze,<br />
samtiges Tannin, lebendige Säure, saftige Fülle und Kraft,<br />
lange am Gaumen und gut bei Tisch. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
590 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER WÜRTTEMBERG<br />
COLLEGIUM<br />
WIRTEMBERG<br />
Württembergstraße 230, 70327 Stuttgart<br />
T: +49 711 32777580, www.collegium-wirtemberg.de<br />
Kontakt: Philipp Kollmar<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Flaschen/Hektar: 1.600.000 (30 % weiß, 58 % rot,<br />
6 % Rosé, 2 % süß, 4 % Schaumwein)/155 ha<br />
Die vor einigen Jahren als Zusammenschluss<br />
der <strong>Wein</strong>gärtner von Rotenberg<br />
und Uhlbach hervorgegangene<br />
Genossenschaft glänzt regelmäßig mit einer<br />
Kollektion auf hohem Niveau – daran hat sich<br />
auch dieses Jahr nichts geändert. Gut so! Interessant<br />
dabei ist, dass mit dem Sauvignon Blanc<br />
und dem Syrah auch zwei <strong>Wein</strong>e herausstechen,<br />
die aus Rebsorten gekeltert sind, die nicht<br />
unbedingt zur württembergischen Tradition<br />
zählen. Der Klimawandel macht es möglich,<br />
genau wie das Geschick der Kollegen, die aber<br />
die Basisarbeit genauso perfekt beherrschen:<br />
Ihr Trollinger Wilhelm ist die reine Freude!<br />
92+ 2023 »Réserve« Riesling trocken<br />
Reife Zitrusfrucht und rauchig-erdige Noten prägen den<br />
Duft, kandierte Limonenschale, feine Kräuter, Minze und<br />
Kresse. Am Gaumen sehr dicht und stoffig, lebendige Säure<br />
sorgt für Zug, zarte Phenolik, druckvoll und balanciert, gute<br />
Länge, Potenzial. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
91 2020 »Réserve« Sauvignon Blanc trocken<br />
Intensiver Duft nach reifer Schwarzer Johannisbeere,<br />
Rauch, saftige Stachelbeere, auch etwas Mandarine und<br />
Minze. Am Gaumen mit lebendiger Säure, dicht gewoben,<br />
zarte Phenolik, wieder Cassis und Zitrusfrüchte, feine Vanille,<br />
hat viel Saft und Kraft. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
93 2020 »Réserve« Spätburgunder trocken<br />
Feiner Duft nach reifer Kirsche, etwas Pflaume, zarter<br />
Rauch, etwas Brombeere und Kräuterwürze. Am Gaumen<br />
mit satten, reifen Gerbstoffen, feine Säure, dicht gewoben,<br />
schöner Druck, rote Früchte und Würze, satt und mit viel<br />
Schmelz, wird toll reifen. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
91 2022 »Wilhelm« Trollinger trocken<br />
Duft nach frischen roten Beeren, Kirsche, Heidelbeere, schöne<br />
Würze, etwas Himbeere. Typisch lebhafte Säure, zupackend,<br />
ganz frisch, wieder Kirsche und Heidelbeere, feine,<br />
griffige Gerbstoffe, klar und frisch, wunderbar trocken, perfektes<br />
Sommer-Viertele. 13 Vol.-%, DV, €<br />
91 2022 »Katharina« Riesling trocken<br />
89+ 2023 »Edition Wirtemberg« Sauvignon<br />
Blanc trocken<br />
89+ 2023 »Edition Wirtemberg«<br />
Weißburgunder trocken<br />
89+ 2023 »448 N.N.« Grauburgunder trocken<br />
92 2020 »Cuvée Wirtemberg Réserve«<br />
trocken CF/CS/ME<br />
90 2020 »Cuvée Noir Edition Wirtemberg«<br />
trocken PN/CS/SY/ME<br />
90 2021 »Edition Wirtemberg« Pinot Noir<br />
trocken<br />
92+ 2020 »Réserve« Syrah trocken<br />
Würziger Duft, Kräuter, Wacholderbeere, Teer, etwas Mokka,<br />
mit Belüftung etwas Brombeere. Am Gaumen erneut sehr<br />
viel Würze, Kräuter, Lorbeer, sattes, elegantes Tannin, frische<br />
Säure, rote und schwarze Beeren, klarer Sortentyp, viel<br />
Kraft, bleibt elegant. 14,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
591
WEINGUT<br />
DAUTEL<br />
Lauerweg 55, 74357 Bönnigheim<br />
T: +49 7143 870326, www.weingut-dautel.de<br />
Kontakt: Christian Dautel<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 10–12 Uhr und 14–18 Uhr,<br />
Sa 10–16 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 106.700 (50 % weiß, 45 % rot,<br />
3 % Rosé, 2 % Schaumwein)/16 ha<br />
Anbauweise: in Umstellung<br />
Natürlich sollte man über die großen<br />
<strong>Wein</strong>e von Christian Dautel schreiben,<br />
etwa den großartigen Weißburgunder<br />
»S« mit seiner mineralischen Verve<br />
und tiefgründigen Raffinesse oder das fokussierte<br />
Spätburgunder-GG Schupen. Aber<br />
manchmal sagen andere <strong>Wein</strong>e genauso viel<br />
aus; wie der Bönnigheimer Lemberger, der so<br />
präzise auf Kante genäht ist, mit gekonnt extrahierten<br />
Gerbstoffen und der messerscharf<br />
dosierten Kernigkeit und Saftigkeit: Solche<br />
<strong>Wein</strong>e in diesem Preissegment erzeugen nicht<br />
viele Winzer. Für uns der heimliche Star und<br />
unsere Empfehlung!<br />
95 2022 »S« Weißburgunder trocken<br />
Kalter Rauch, Feuerstein, steinige Mineralik, Birne, knackige<br />
Mirabellen, Apfel, frischer Estragon. Druckvoll am Gaumen<br />
im kompakten, klar definierten Format mit mineralischer<br />
Verve, dichter Extrakt, tiefgründige Raffinesse. »S« steht<br />
auch für Extraklasse. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
93+ 2022 Bönnigheim Steingrüben<br />
Riesling GG<br />
Duftig, gelbe Blüten, Dotterblumen, Aprikose, auch Aprikosenkern,<br />
würzig, malzig und kräuterig. Am Gaumen kompakter<br />
Bau, die lebendige und feinnervige Säure lenkt, feiner<br />
Schmelz, feine zitrische Noten, guter Extrakt, reife Phenole,<br />
gute Länge. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />
94 2021 Bönnigheim Schupen<br />
Spätburgunder GG<br />
Noch recht hefig im Duft, doch die Frucht lugt bereits durch die<br />
Ritzen: Wildkirsche, Kirschkern, auch etwas kandierte Orangenschale.<br />
Der Gaumen ist kraftvoll gebaut, das körnige, handwerkliche<br />
Tannin liegt in passender Menge vor, Saftigkeit und ein frischer<br />
Säurenerv komplettieren den <strong>Wein</strong>. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
93+ 2021 Oberstenfeld Forstberg<br />
Spätburgunder GG<br />
Der anfangs noch hefig-rauchige Duft öffnet sich in florale<br />
Noten, Himbeere und Herzkirsche. Im Mund erscheint ein<br />
feinkörniger, mittelgewichtiger Bau, mit gut integrierter<br />
Säure, mineralischem Hintergrund und einer eleganten, mineralisch<br />
getönten Saftigkeit im Abklang. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2022 Bönnigheim Lemberger trocken<br />
Großartiger Duft mit glasklarer, präziser Frucht, Brombeere,<br />
Schwarzkirsche, etwas Schlehe und Waldhimbeere. Saftig<br />
und angenehm fordernd mit leichter Fruchtpikanz von Sauerkirsche<br />
und agiler Säure, feinkörniger Gerbstoff, betont<br />
trocken, individuell. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />
93+ 2022 Besigheim Niedernberg Chardonnay<br />
Erste Lage trocken<br />
93 2022 Besigheim Wurmberg Riesling<br />
Erste Lage trocken<br />
92+ 2022 Bönnigheim Sonnenberg<br />
Chardonnay Erste Lage trocken<br />
92 2023 Bönnigheim Weißburgunder<br />
trocken<br />
92 2022 Bönnigheim Chardonnay trocken<br />
93+ 2021 Cleebronn Michaelsberg Lemberger GG<br />
93 2021 Bönnigheim Sonnenberg<br />
Spätburgunder Erste Lage trocken<br />
592 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER WÜRTTEMBERG<br />
WEINGUT<br />
TERESA DEUFEL<br />
Schachener Straße 213, 88131 Lindau (Bodensee)<br />
T: +49 8382 93440, www.teresadeufel.de<br />
Kontakt: Teresa Deufel<br />
Teresa Deufel muss eine Meisterin des<br />
Multitasking sein: Sie betreut die Gäste<br />
ihrer Ferienwohnungen, steht im<br />
Bioweingut in Feld, Keller und Verkauf ihre<br />
Frau, hat eine vielköpfige Familie, und nebenbei<br />
organisiert sie auch noch Jazzkonzerte<br />
und andere Veranstaltungen. Vermutlich<br />
braucht sie am Abend mehr als nur einen<br />
Schluck von dem ausgezeichneten Sekt »sprudeldicke<br />
Dirn« oder von der »Rakete«, einem<br />
naturtrüben Cabernet Blanc, der durch die<br />
Endvergärung der letzten paar Gramm Restzucker<br />
einen Pet-Nat-ähnlichen Frischekick<br />
bekommt. Entdeckenswert!<br />
93+ 2020 »Sprudel Dicke Dirn« brut nature<br />
Degorgiert 02/2024. Im Duft Hefe, Apfel, Apfelblüte. Die<br />
Gaumenstruktur ist nuancenreich und delikat, hat ein sehr<br />
feines, cremiges Mousseux, eine zivilisierte Säure und genug<br />
Geschmeidigkeit im Hintergrund, um auch ohne Zucker einen<br />
runden Eindruck hervorzubringen. Elegant!<br />
11,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
93 2022 »Muchacho« trocken MS/CH<br />
Eine würzige Nase mit Noten von Muskat, Rauch und Rosenwasser.<br />
Auch etwas Aprikose. Der füllige, geschmeidig grundierte<br />
Gaumen ist dicht mit feinen Phenolen ausgekleidet,<br />
eine lebendige Säure gibt dem Ensemble Pep, zuletzt verleiht<br />
etwas Salzigkeit Fallhöhe. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
91+ 2023 Chardonnay trocken<br />
Ein ungeholzter, nussiger Chardonnay-Duft. In Untertönen<br />
Butter, weiße Blüten und Schilf. Im Mund hat der <strong>Wein</strong> Zug<br />
und Spannung, aber auch eine Anmutung der Leichtigkeit,<br />
eine Prise Grünes verstärkt den Drive und Trinkfluss, wobei<br />
alle Komponenten gut in Proportion gehalten sind.<br />
11 Vol.-%, DV, €€<br />
90 2022 »Rakete« trocken<br />
Ein Duft von Paprika und Rhabarber. Viel fein verteilte Gärungskohlensäure<br />
im Mund, was Seidigkeit und Frische gibt,<br />
dazu gesellen sich eine lebendige Säure und würzige Abgangsaromen.<br />
Ein animierendes, mit den Kräften der Hefe<br />
spielendes Erfrischungsgetränk. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
90 2023 Solaris feinherb<br />
Im Duft Grapefruit, <strong>Wein</strong>bergpfirsich und florale Untertöne<br />
wie Flieder. Auch Aprikose. Erinnert fast etwas an Viognier.<br />
Im Mund hat der <strong>Wein</strong> einen mittleren Körper, ein saftiges<br />
Süße-Säure-Spiel und eine nuancenreiche Abgangsfrucht.<br />
10,5 Vol.-%, DV, €€<br />
92 2022 Pinotin trocken<br />
Ein Hauch Rioja im Glas mit reifen Ausbaunoten, die am Rancio-Stil<br />
entlanggehen. Süßkirsche, auch etwas Rosine.<br />
Schwarzer Pfeffer. Saftig eröffnend am Gaumen, sehr feines<br />
Tannin, hefige Gaumenaromen, reife Säure, rund und geschmeidig,<br />
warme, aber nicht hitzige Frucht, gute Länge.<br />
12 Vol.-%, NK, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
593
WEINGUT HEDWIG<br />
UND HELMUT DOLDE<br />
Beurener Straße 16, 72636 Frickenhausen-Linsenhofen<br />
T: +49 7025 4982, www.doldewein.de<br />
Kontakt: Hedwig und Helmut Dolde<br />
Ab-Hof-Verkauf: Do 16–19 Uhr, Sa 10–13 Uhr und<br />
nach tel. Vereinbarung<br />
Flaschen/Hektar: 13.300 (75 % weiß, 20 % rot,<br />
5 % Rosé, 2 % Schaumwein)/2 ha<br />
In der New Yorker <strong>Wein</strong>szene wird Helmut<br />
Dolde gefeiert, man hält ihn für einen<br />
angesagten Hipster. Dabei ist er ein<br />
jung gebliebener, pensionierter Gymnasiallehrer,<br />
schwäbischer Tüftler und Terroir-Erkunder,<br />
der die Kalk- und Vulkanböden in seinen<br />
<strong>Wein</strong>en exakt herausstellt. Mit seiner Frau<br />
Hedwig erarbeitet er mit einem technischen<br />
Minimalismus, der die direkte Nähe zu den<br />
<strong>Wein</strong>en verlangt, saftige Rieslinge und mineralische<br />
Silvaner mit Tiefgang. Der auf Entwicklung<br />
angelegte Spätburgunder imponiert<br />
mit punktgenau extrahierten Gerbstoffen.<br />
Exzellentes Preis-Leistungs-Verhältnis!<br />
93+ 2023 »Alte Reben« Silvaner trocken<br />
Im Duft noch etwas ungestüm mit Kümmel, Apfelschale,<br />
Kräuterwiese, Strohblumen und steinigen Anklängen. Kompakter<br />
Bau, saftig-weicher Hintergrund, lineare Ausrichtung<br />
mit tragender Säure, herber Birne, reife Phenolik, mineralischer<br />
Würze und guter Länge. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
93+ 2023 »Brauner Jura« Linsenhofen<br />
Riesling trocken<br />
Zeigt steinige Würze und dunkle Mineralik, dann gelber und<br />
auch roter Apfel, kräuterig, feiner Kümmel. Am Gaumen<br />
dicht und auch fokussiert, mit einer vitalen und feingliedrigen<br />
Säure, die Phenolik ist dicht und mürbe, bleibt auch im<br />
Finale haften. Viel Lokalkolorit. 13 Vol.-%, DV, €<br />
93 2023 »Weißer Jura« Neuffen Silvaner<br />
trocken<br />
Zunächst in der Nase kräuterige Noten, Kümmel, Apfelschale,<br />
Apfel, weißer Pfirsich und Birne, kreidig-kalkige Anklänge.<br />
Der straffe Bau wird ausgekleidet mit saftiger Frucht<br />
(Apfel, Mirabelle und Birne) und kreidig-würziger Mineralik.<br />
Viel Sense of Place. 12 Vol.-%, DV, €<br />
92+ 2023 »Vulkan« Linsenhofen Silvaner<br />
trocken<br />
Im feinen, würzigen Duft mit heller Birne, Mirabelle und heller<br />
Grapefruit, mineralische Noten überwiegen. Am Gaumen<br />
kräftig und engmaschig gebaut, eingewobene Säure, saftig,<br />
Birne, geschmeidiger Hintergrund, der »Vulkan« übernimmt<br />
die Regie, mineralische Codierung. 13 Vol.-%, DV, €<br />
91+ 2023 »Weißer Jura« Neuffen Riesling<br />
trocken<br />
Weißer Pfirsich mit Zitronenmelisse im eleganten, fein gewobenen<br />
Duft, Apfel, Gesteinmehl, nasser Kalk. Am Gaumen<br />
mit schlanker, straff gehaltener Struktur, saftig, würzig, feine<br />
Zitrik, sehr gut eingewobene Säure, mit feinen Phenolen<br />
und mineralischem Timbre. 12 Vol.-%, DV, €<br />
93 2021 »Faß 1« Linsenhofen Spätburgunder<br />
trocken<br />
Öffnet sich mit Luft, Kirschkern, schwarze Kirsche, ein<br />
Hauch Rhabarber und Granatapfel, feine Tinte und Kräuterigkeit.<br />
Straffer, makeloser Bau mit punktgenau extrahierten<br />
Gerbstoffen und einem von vitaler, genau bemessener<br />
Säure getragenem Extrakt, sehr jugendlich.<br />
12,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />
594 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
DOREAS<br />
WEINGÜTER WÜRTTEMBERG<br />
Ernst-Heinkel-Straße 85,<br />
73630 Remshalden-Grunbach<br />
T: +49 7151 75569, www.doreas.de<br />
Kontakt: Dorothee Wagner-Ellwanger<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Flaschen/Hektar: 40.000 (30 % weiß, 45 % rot,<br />
18 % Rosé, 2 % süß, 5 % Schaumwein)/10 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Andreas Ellwanger vom <strong>Wein</strong>gut Doreas<br />
profitiert heute davon, dass sein<br />
Vater Jürgen Ellwanger schon vor<br />
Jahrzehnten die Zweigeltrebe vom Skifahren<br />
aus Österreich nach Schwaben importierte –<br />
quasi für den privaten Versuchsanbau. Diese<br />
langjährige Expertise offenbart der extraktreiche<br />
Zweigelt aus der Berghalde (unsere<br />
Empfehlung) mit einer Gerbstoffstruktur, die<br />
auf lange Reife angelegt ist. Auch der Syrah<br />
und der Riesling Eiswein krönen eine facettenreiche<br />
Kollektion auf hohem Niveau. Den<br />
Riesling Kabinett sollte man zu pikanten Speisen<br />
trinken. Toll!<br />
91 2022 Grunbach Klingle Chardonnay<br />
trocken<br />
Anfangs viel Hefe im Duft, dann öffnet sich der Duft in blumige<br />
Noten, auch in Aromen von Mais und Flachs. Im Mund<br />
hat der <strong>Wein</strong> einen guten Extraktkern in einem auch in puncto<br />
Alkoholgehalt eher kräftigen Körper, die Säure wirkt gut<br />
integriert. Braucht noch Flaschenreife. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />
93 2020 Grunbach Berghalde Syrah trocken<br />
Reife Schwarzkirsche und Eukalyptus, Nougat, auch weißer<br />
Pfeffer. Im Mund zeigt sich ein trockenes Tannin, das den<br />
Körperrahmen satt und dicht ausfüllt, begleitet von milder<br />
Säure und einer präsenten taktil-mineralischen Komponente.<br />
Tolles Potenzial hin zur würzigen Entfaltung!<br />
14 Vol.-%, NK, €€€<br />
93 2020 Grunbach Berghalde Zweigelt<br />
trocken<br />
Würzge Kirschfrucht, feine Kräuternoten, Salbeibonbon,<br />
Kirschkern, Menthol. Der Gaumen entfaltet auf geschmeidiger,<br />
weicher Grundlage einen fleischigen, körnigen, aber reifen<br />
und potenzialreichen Gerbstoff. Gut integrierte Säure.<br />
Ein Extraktbrocken für die Langstrecke. 14 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2020 »in Rot« Grunbach Berghalde<br />
trocken CD/CU<br />
Leder, Bitterschokolade, Brombeere und Holundersirup,<br />
Grafschafter Goldsaft, ein beeindruckend dichtes und<br />
fruchtgetragenes Duftbild. Im Mund hat der <strong>Wein</strong> ebenso<br />
viel Power, fleischiges Tannin, reife Säure, einen kompakten<br />
Bau. Braucht Zeit. 14,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
93 2022 Grunbach Klingle Riesling Eiswein<br />
Im Duft Pfirsich, Bergamotte, leicht Petrol, und auch ein<br />
klein wenig Champignon. Der Gaumen wird von kräftiger Viskosität<br />
und durchdringender Säure bestimmt, die Aromatik<br />
zeigt Pfirsich und Karamell, eine hohe Intensität und eine<br />
ebenso ausgezeichnete Länge. 9 Vol.-%, VL, €€€<br />
90+ 2023 Grunbach Riesling Kabinett<br />
Duft nach reifen Zitusfrüchten, süße Mandarine, Aprikose,<br />
Abrieb von der Blutorange, dahinter schöne Würze, zarte<br />
Muskatnuss. Am Gaumen mit einem schönen Spannungsboden<br />
von Säure und Süße, griffig, klare, frische Zitrusfrucht,<br />
lebendig, toll zu pikanten Speisen. 8,5 Vol.-%, DV, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
595
WEINGUT<br />
DRAUTZ-ABLE<br />
Faisststraße 23, 74076 Heilbronn<br />
T: +49 7131 177908, www.drautz-able.de<br />
Kontakt: Monika Drautz<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 14–18 Uhr, Sa 9–16 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 100.000 (37 % weiß, 43 % rot,<br />
7 % Rosé, 4 % süß, 9 % Schaumwein)/15 ha<br />
Markus Drautz, Chef und Kellermeister<br />
im VDP-<strong>Wein</strong>gut Drautz-Able,<br />
ist immer für eine Überraschung<br />
gut: Sein Naturwein vom Sauvignon Blanc<br />
mit mächtiger, reifer Phenolik und die kräuterig-würzige<br />
»Try Aged Red Reserve« belegen<br />
die Experimentierfreude und die önologische<br />
Neugierde des Winzers, der sich natürlich<br />
auch auf die klassischen Aspekte der Vinifikation<br />
versteht. Stark zeigt sich das druckvolle<br />
Lemberger-GG aus 2020, wir empfehlen den<br />
Sekt »Cuvée MC blanc«, der Frische mit Cremigkeit<br />
verbindet, Tiefe und Länge aufbaut.<br />
Stilvoll und gerne zum Menü!<br />
92+ 2015 »Cuvée MC blanc« extra brut SW/PN<br />
Brioche und feine Reifenoten im Duft, Aprikose, Birne nussige<br />
Noten, Hefezopf, auch Himbeere. Cremig am Gaumen mit<br />
einer agilen, beständigen Säure, die Rückgrat verleiht, gepflegtes<br />
Mousseux, reife, süßliche Himbeere, Mirabellen, mineralisch.<br />
Auch gerne zum Menü! 12 Vol.-%, NK, €€€<br />
93+ 2018 »SO18 <strong>Wein</strong>gärtnerei Carl Drautz &<br />
Kinder« Sauvignon Blanc trocken<br />
Apfelschalen, Jasmintee, kräuterig, Orangenschale, Hagebutten,<br />
Wermutkraut, Salbei und Nelke. Breit angelegt und<br />
auch mächtig am Gaumen mit weicher Textur, auf der sich<br />
Kraft und auch Wucht abbilden, mächtige, reife Phenole, das<br />
reife Jahr bringt Würze und Opulenz. 14 Vol.-%, NK, €€€<br />
93+ 2021 »H.A.D.E.S.« Sauvignon Blanc R<br />
trocken<br />
Intensiver Duft mit Rauch, Röstaromen, konzentrierte Frucht,<br />
Mango, Litschi, Papaya, Cassis. Vollmundige, würzige Interpretation<br />
mit schlanker, straffer Kontur und griffigen Tanninen,<br />
die an Schwarztee erinnern. Präsente, eingewobene Säure,<br />
viel Backbone, das wird gut. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
93+ 2020 Neckarsulm Scheuerberg<br />
Steinkreuz Lemberger GG<br />
Zedernholz, Eukalyptus in der Nase, Brombeere, herbe Schokolade,<br />
ein Hauch Ätherik. Druckvoll am Gaumen mit gutem<br />
Volumen, engmaschig im Extrakt, die stabile Säure vermittelt<br />
zwischen den Elementen, feste Tanninstruktur, Schlehe,<br />
mineralisch ausklingend. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
93+ 2019 »H.A.D.E.S.« Merlot R trocken<br />
Erste Anzeichen von Reife, Holzwürze, Schwarze Johannisbeere,<br />
Waldbeeren, Wacholderbeeren, schwarzer Pfeffer, Waldboden.<br />
Gestaltet den Gaumen mit Intensität und guter Substanz,<br />
dichter Extrakt, reife, mürbe Gerbstoffe in guter Menge, tragende<br />
Säure, mineralische Würze. 14,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
93 2020 Heilbronn Stiftsberg Hunsperg<br />
Riesling GG<br />
92 2023 »Alte Reben« Riesling trocken<br />
91+ 2023 »Drei Tauben« Neckarsulm<br />
Sauvignon Blanc trocken<br />
91 2023 »Drei Tauben« Heilbronn Sauvignon<br />
Blanc trocken<br />
90 2022 »Enjoy Rosé Wine for fine dine«<br />
trocken LMB/SW/PN<br />
93 2020 »Jodokus H.A.D.E.S.« Cuvée trocken<br />
ME/LMB/CS<br />
92+ 2020 »Try Aged Red Reserve« trocken<br />
LMB/TL/SW/RE/PN<br />
596 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER WÜRTTEMBERG<br />
<br />
WEINGUT BERNHARD<br />
ELLWANGER<br />
Rebenstraße 9, 71384 <strong>Wein</strong>stadt-Großheppach<br />
T: +49 7151 62131, www.weingut-ellwanger.com<br />
Kontakt: Yvonne Ellwanger<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo, Di, Do und Fr 10–12 Uhr und<br />
14–18.30 Uhr, Sa 9.30–14 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 240.000 (42 % weiß, 36 % rot,<br />
16 % Rosé, 1 % süß, 5 % Schaumwein)/33 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Bei den Geschwistern Yvonne und Sven<br />
Ellwanger wird man gerne aus Überzeugung<br />
zum Wiederholungstäter: Erneut<br />
brechen wir eine Lanze für den starken<br />
Trollinger »GT«. Der ist nur ein tragendes<br />
Element in einem tadellosen Sortiment, in<br />
dem der Sauvignon Blanc »Höhenluft« aus<br />
2023 den ersten zertifizierten Biojahrgang<br />
vertritt. Die Rotweine aus dem schwierigen<br />
Jahr 2021 zeigen sich von ihrer besten Seite<br />
wie der druckvolle Syrah. Übrigens: Die jüngere<br />
Schwester Corinna Ellwanger sorgt als<br />
Musical-Darstellerin im <strong>Wein</strong>gut gerne für<br />
den passenden Soundtrack.<br />
93 2022 »Junges Schwaben Fumé blanc«<br />
Sauvignon Blanc trocken<br />
Feiner kühler Rauch, reife Stachelbeere, Birne, Aprikose,<br />
auch etwas Mango, geröstete Haselnüsse. Am Gaumen vollmundig<br />
mit kräftiger Struktur und weicher Textur, saftiger<br />
Schmelz, reife, stabile Säure, süßlicher Extrakt, die würzige<br />
Mineralik schafft Profil. Gute Länge. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
93+ 2022 »GT« Trollinger trocken<br />
Feine Reduktion in der Nase, Kirschkern, rote Kirschen, frische<br />
Zwetschge, feines Holzparfum, getrockneter Rosmarin.<br />
Kein Trollinger der Leichtgewichtfraktion, hat Substanz<br />
und Dichte, eleganter Gerbstoff, saftig, mit mineralischer<br />
Grundierung. Kann viel. 13 Vol.-%, NK, €€<br />
93+ 2021 »SL Klingenberg« Großheppach<br />
Wanne Syrah trocken<br />
Fleischiger und würziger Duft, Brombeere, Maulbeere, Pflaume.<br />
dunkle, herbe Schokolade, Tinte, etwas Pfefferminze. Am<br />
Gaumen druck- und kraftvoll, ohne ins Extreme zu gehen, saftig,<br />
gute Frische, Schlehe, die Gerbstoffe sind auf den Punkt<br />
extrahiert, mineralisch, lang. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
93 2021 »SL« Großheppach Wanne<br />
Lemberger trocken<br />
Getragener Duft mit Weite und Tiefe, Waldbeeren, Brombeere,<br />
Pflaume, Würze, Tinte, erdige Noten. Setzt am Gaumen<br />
mit gutem Volumen breit an, kraftvoll, vielschichtig, dichter<br />
Extraktkern, tragende Säure, festes Tanningerüst, mineralische<br />
Tönung, viel Potenzial. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
93+ 2023 »Die kleine Eiszeit« Eiswein<br />
Zartes Kirschrot mit hellen Reflexen. Anfangs noch verhalten<br />
im Duft, dann süße Kirschmarmelade, Süßholz, süße<br />
Schwarze Johannisbeere. Am Gaumen mit hoher Viskosität,<br />
zarte Gerbstoffe, feine Säure, erneut schiebende, süße Kirsche,<br />
konzentriert, individuell. 7,5 Vol.-%, DV, €€<br />
90+ 2023 »Höhenluft« Sauvignon Blanc<br />
trocken<br />
90+ 2022 Roter Riesling trocken<br />
93 2021 »SL« Großheppach Steingrüble<br />
Spätburgunder trocken<br />
91+ 2020 »Kreation CMX« trocken<br />
ME/CS/CU/CF<br />
91 2021 »vom Bunten Mergel«<br />
Spätburgunder trocken<br />
93 2023 Großheppach Steingrüble Riesling<br />
Spätlese<br />
92+ 2023 »Dry Aged«<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
597
WEINGUT<br />
JÜRGEN<br />
ELLWANGER<br />
Bachstraße 27, 73650 Winterbach<br />
T: +49 7181 44525, www.weingut-ellwanger.de<br />
Kontakt: Felix Ellwanger<br />
Ab-Hof-Verkauf: Di bis Fr 9–12 Uhr und 15–19 Uhr,<br />
Sa 9–15 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 200.000 (35 % weiß, 65 % rot)/26 ha<br />
Seit mehr als einem halben Jahrtausend<br />
betreibt die Familie Ellwanger <strong>Wein</strong>bau.<br />
Dazu gehören heute natürlich<br />
Württembergs Klassiker wie Riesling, Lemberger<br />
und Trollinger. Doch bei aller Traditionsverbundenheit<br />
wagen sich Jörg und Felix<br />
Ellwanger auch an Zweigelt, Syrah und Cabernet.<br />
In diesem Jahr hat uns der Betrieb ausschließlich<br />
Hochkaräter geschickt. Beim Tasting<br />
folgte ein Highlight aufs andere – es war<br />
nicht leicht, unseren Tipp auszuwählen: den<br />
meisterhaft gelungenen 2020 »H.A.D.E.S.«<br />
Merlot, der erst in Jahren ganz preisgeben<br />
wird, was in ihm steckt.<br />
94 2022 Winterbach Hungerberg<br />
Weissburgunder GG<br />
Eine mineralische Keupernase strömt aus dem Glas, kräuterig,<br />
pfeffrig, auch weiße Blütenaromen und das Aroma von<br />
Burgunderbeeren sind da. Der Gaumen setzt geschmeidig<br />
an, entfaltet sich auf druckvolle Weise, mit reifen Phenolen,<br />
perfekt eingebundener Säure und mit einem kommende<br />
Würze andeutenden Abgang. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
93+ 2022 Schnait Altenberg Riesling GG<br />
Blumige, zitrische und kräuterwürzige Aromen kommen im<br />
Duft in eins. Auch Bergamotte, Mandel. Im Mund zeigt sich<br />
eine vergleichsweise milde, jahrgangstypische Säure, der<br />
<strong>Wein</strong> wird getragen von feinen Phenolen und von taktiler<br />
Mineralität. Hintergründig und potenzialreich.<br />
12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
94+ 2020 »H.A.D.E.S. Nicodemus« trocken<br />
ME/CU/LMB<br />
Tiefdunkel bis schwarz mit rotem Rand. Komplex der Duft<br />
am Gaumen. Zunächst viel Beerenfrucht, die an vollreife und<br />
auch gekochte Aromen denken lässt. Daneben Noten von süßer<br />
Schwarzkirsche. Opulent und zugleich fruchtbetont am<br />
Gaumen mit perfekt integriertem Tannin. Noch etwas verschlossen,<br />
darf man sich in der Zukunft auf ein breit gefächertes<br />
Spektrum fruchtiger und kräutriger Aromen freuen.<br />
14 Vol.-%, NK, €€€<br />
94 2020 »H.A.D.E.S.« Merlot trocken<br />
Dichtes Rubinrot mit schwarzem Grund. Reifer Duft von süßer<br />
Schwarzkirsche, Brombeere und Trockenpflaume. Dazu<br />
Noten von Tabak, Bitterschokolade und Lakritze. Dicht und<br />
opulent der Eindruck am Gaumen. Der Gerbstoff ist fein, körnig<br />
und geschmeidig: handwerklich gekonnt, potenzialreich.<br />
14 Vol.-%, NK, €€€<br />
93+ 2022 Hebsack Berg Lemberger GG<br />
Fülliger, fruchtiger Duft mit reifer roter und auch dunkler<br />
Frucht, Schwarzkische, Schwarze Johannisbeere, Holunder,<br />
Holzwürze, Nelke. Kräftig gebauter und gut ausgestatteter<br />
Berg mit reifen, mürben Gerbstoffen, dichtem Extrakt, Würze<br />
und Mineralik. Lange am Gaumen. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
93+ 2020 »H.A.D.E.S. Cabernet Sauvignon<br />
trocken<br />
Schwarz und fast blickdicht. Feiner, sortentypischer Duft:<br />
Johannisbeermarmelade, Rumtopf, aber auch dunkle Beerenfrüchte<br />
wie Holunder und Brombeere. Komplex am Gaumen<br />
mit noch jugendlich wirkendem, etwas trocknendem<br />
Gerbstoff. Der Nachhall ist kraftvoll und vielversprechend.<br />
Reichlich Potenzial. 14 Vol.-%, NK, €€€<br />
598 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
ESCHER<br />
WEINGÜTER WÜRTTEMBERG<br />
Seestraße 4, 71409 Schwaikheim<br />
T: +49 7195 57256, www.wein-escher.de<br />
Kontakt: Christian Escher<br />
Ab-Hof-Verkauf: Di bis Fr 16.30–18.30 Uhr, Sa 9–14 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 103.300 (47 % weiß, 40 % rot,<br />
11 % Rosé, 2 % Schaumwein)/15 ha<br />
Mit viel Feingefühl haben Lisa und<br />
Ottmar Escher das Remstaler <strong>Wein</strong>gut<br />
während der 1990er-Jahre um<br />
<strong>Wein</strong>berge in unterschiedlichen Höhenlagen<br />
und mit diversen Bodenbeschaffenheiten erweitert.<br />
Sohn Christian hat in der letzten Dekade<br />
die Qualität der <strong>Wein</strong>e weiter gesteigert<br />
– er schöpft aus den warmen Korber Lagen<br />
<strong>Wein</strong>e voller Aromen- und Körperfülle. Dennoch<br />
sind es keine Boliden: Die Weißen finden<br />
ihre Balance in der Frische, und die Roten tragen<br />
einem ausgesprochen feine Gerbstoffe auf<br />
die Zunge. Das gefällt uns sehr gut: Es geht zunehmend<br />
in Richtung Eleganz.<br />
93 2022 »Reserve« Chardonnay trocken<br />
Ausdrucksstarke Nase mit Aromen von exotischen, gelben<br />
Früchten, Mango, Papaya, reife Ananas, gepaart mit Brioche<br />
und Butteraromen sowie einem Hauch Vanille. Am Gaumen<br />
hat der <strong>Wein</strong> einen schwungvollen, dichten Körper, Holz wird<br />
gut von der Säure getragen. Toller Speisenbegleiter.<br />
13 Vol.-%, NK, €€€<br />
93 2020 »Wunderwerk« Cuvée trocken<br />
CF/ME/CS<br />
Tiefes Rubinrot, aromenreiche, dichte Nase, Waldbeere,<br />
Schokolade, Leder, Rauch, Rumtopf, kompakt. Am Gaumen<br />
hat der <strong>Wein</strong> einen dichten, voluminösen Körper, saftig mit<br />
einer schönen Spannung, eine balancierte Säure, dazu reife<br />
Gerbstoffe mit einem würzigen Abgang. 14 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2021 Korb Sommerhalde Zweigelt trocken<br />
In der Nase sind Aromen von dunklen Früchten, zartbittere<br />
Schokolade, Backwürze und geräuchertes Holz. Am Gaumen<br />
hat der <strong>Wein</strong> eine frische Säure, feines, reifes Tannin,<br />
tolle Balance mit einem saftigen Kern und einer schönen<br />
Länge. Als Solist oder als Speisenbegleiter.<br />
13,5 Vol.-%, NK, €€<br />
92 2020 Korb Sommerhalde Lemberger<br />
trocken<br />
In der Nase Aromen von schwarzen Früchten wie Cassis, Stachelbeere,<br />
Kakao mit einem Hauch von Holunder und Tabak.<br />
Am Gaumen hat der <strong>Wein</strong> eine frische Säure, einen saftigen<br />
Körper, Holzeinsatz ist spürbar, aber gut eingebunden mit einer<br />
feinen Gerbstoffstruktur. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />
92 2021 »Meisterwerk« Cuvée trocken<br />
CS/CF/ME/LMB<br />
In der Nase sind Aromen von Brombeere, Backpflaume, rotem<br />
Paprika, Pfeffer, Tabakblättern und einem Hauch Cassis.<br />
Am Gaumen hat der <strong>Wein</strong> eine lebendige Säure, gut eingebundene<br />
Gerbstoffe mit einem saftigen Körper, dezenter<br />
Einsatz vom Holz mit einem schönen Abgang.<br />
13,5 Vol.-%, NK, €€<br />
91+ 2021 Korb Sommerhalde Cabernet Franc<br />
trocken<br />
In der Nase Aromen von rotem Paprika, grünem Pfeffer,<br />
dunklen Früchten und ein wenig Rauch. Am Gaumen hat der<br />
<strong>Wein</strong> eine lebendige, präsente Säure, feines Tannin, gut eingebundenen<br />
Alkohol und einen saftigen Körper mit einer guten<br />
Struktur und einer schönen Länge. 14 Vol.-%, NK, €€€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
599
FELLBACHER<br />
WEINGÄRTNER<br />
Kappelbergstraße 48, 70734 Fellbach<br />
T: +49 711 5788030, www.fellbacher-weine.de<br />
Kontakt: Benjamin Plötzke<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Sa 9–18.30 Uhr<br />
Hektar: 185 ha<br />
Die Fellbacher <strong>Wein</strong>gärtner, 1858 gegründet,<br />
sind die zweitälteste Genossenschaft<br />
in Württemberg. Etwa 270<br />
Mitglieder bewirtschaften heute rund 185<br />
Hektar in Spitzenlagen wie Fellbacher Lämmler<br />
und Goldberg. Die dichten, potenzialreichen<br />
Roten sind auch dieses Jahr wieder ein<br />
Pfund, etwa in Form der Cabernet-Cuvée<br />
»Amandus P«, des Lämmler Lembergers oder<br />
– jawohl! – des Lämmler Trollingers, den wir<br />
zu unserem Tipp gewählt haben. Auch die<br />
Weißen aus dem warmen Jahr 2022 enttäuschen<br />
nicht, und die »Next Generation« steuert<br />
einen beachtlichen Schaumwein bei.<br />
92 2019 »Next Generation« brut nature<br />
PN/CH/PM<br />
Feinduftig, Apfelschale, Brioche, Birnen, karamellisierte<br />
Nüsse, Aprikosen, dezente Würze, Muskatnuss, Piment. Am<br />
Gaumen dicht und stoffig, Würze im Spiel mit warmer<br />
Frucht, cremiger Fond mit feinem Mousseux und frischer<br />
Säure, nicht nur als Apéro, auch gut bei Tisch.<br />
13 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2021 »Amandus P« Fellbach Lämmler im<br />
Barrique gereift trocken CU/ME/CD/CAC<br />
Dicht und fein strömt die Cuvée bereits aus dem Glas, feine<br />
Frucht, Brombeeren, Himbeeren, Zwetschgen, roter Paprika,<br />
gepaart mit Zimt, dunkle Schokolade, Holzwürze. Am Gaumen<br />
mit präsentem und reifem Gerbstoff und feiner Säure,<br />
noch verhalten in der Frucht, viel Potenzial.<br />
13 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2020 »P Großes Gewächs« Fellbach<br />
Lämmler Lemberger trocken<br />
Betörend duftige Nase, florale Noten, Veilchen, Kornblumen,<br />
geräucherter Speck, Nelken, Pflaumenmus, Waldbeeren,<br />
dunkle Nougat-Schokolade. Am Gaumen kräftige Struktur<br />
mit guter Dichte, feinkörnigen griffigen Tannin, Frucht<br />
getragen von frischem Säurefluss, schöne Länge.<br />
13 Vol.-%, NK, €€€<br />
91+ 2021 »P« Fellbach Lämmler Trollinger tr.<br />
Balsamisch und würzig im Duft, Pfeffer, schwarze Oliven zur typischen<br />
Beerenfrucht, Kirschen, Pflaumen, getrocknete Kräuter,<br />
Holunderblüten. Am Gaumen mit frischer Frucht und viel<br />
Saft, feiner Würze. Ein Trollinger, der nicht nur durch Frucht,<br />
sondern auch mit Struktur besticht. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />
92+ 2022 Fellbach Goldberg Spätburgunder<br />
Weißherbst Eiswein<br />
Dunkles Rosé mit bernsteinfarbenen Anklängen. Duft nach<br />
reifen roten Früchten, Erdbeere, Himbeere, süße Kirsche.<br />
Am Gaumen mit hoher Viskosität, schiebende Süße, feine<br />
Säure, alles sehr konzentriert, Kirsche, Johannisbeergelee,<br />
sehr dicht, Potenzial. 7,5 Vol.-%, DV, €€€<br />
91 2022 »P« Fellbach Lämmler Chardonnay<br />
im Barrique gereift trocken<br />
91 2022 »P« Sauvignon Blanc trocken<br />
90 2022 »P« Fellbach Lämmler Riesling<br />
trocken<br />
89+ 2023 »S« Sauvignon Blanc trocken<br />
91+ 2021 »P« Fellbach Lämmler Syrah im<br />
Barrique gereift trocken<br />
91+ 2021 »P« Fellbach Lämmler Lemberger<br />
im Barrique gereift trocken<br />
90+ 2021 »P« Fellbach Lämmler Merlot tr.<br />
600 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER WÜRTTEMBERG<br />
WEIN & GUT<br />
FRANK<br />
Bönnigheimer Straße 29, 74336 Brackenheim<br />
T: +49 7135 9361281, www.weingutfrank.de<br />
Kontakt: Florian Frank<br />
Ab-Hof-Verkauf: Fr 14–19 Uhr, Sa 10–16 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 29.300 (60 % weiß, 40 % rot)/3,5 ha<br />
Für Manuela und Florian Frank hat die<br />
in Württemberg weit verbreitete Rebsorte<br />
Lemberger eine ganz besondere<br />
Bedeutung, weshalb sie diese Varietät gleich<br />
in vier Kategorien ausbauen. Drei davon<br />
durften wir verkosten und waren durchweg<br />
sehr angetan. Die <strong>Wein</strong>e sind wunderbar saftig,<br />
dicht und komplett sortentypisch – und<br />
absolut erschwinglich! Wer etwas ganz Besonderes<br />
probieren will, entkorkt den Lemberger<br />
Sekt Brut. Der rote Sekt ist eine absolute<br />
Rarität. Ach ja, die <strong>Wein</strong>e aus den anderen<br />
Rebsorten machen ebenfalls sehr viel<br />
Freude!<br />
90+ 2020 Lemberger** brut<br />
Satte rote Farbe. Duft nach roten und schwarzen Früchten,<br />
Brombeere, Schlehe, dazu feine Würze, schwarzer Pfeffer.<br />
Am Gaumen mit einem lebendigen Mousseux, kräftig ansetzend,<br />
griffige Gerbstoffe, rote Früchte, Kräuterwürze, sehr<br />
individuell, eine echte Rarität. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />
91+ 2022 Grauburgunder*** trocken<br />
Duft nach Vanille, dazu Rauch und Röstaromen, reifer roter<br />
Apfel, etwas Quitte, schöne Kräuterwürze. Am Gaumen mit<br />
einer lebendigen, reifen Säure, kompakt und fest, griffige<br />
Phenole, ordentlich Zug, Haselnuss, Apfel, kulinarisch sehr<br />
gut geeignet, stoffig. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
90+ 2023 Sauvignon Blanc** trocken<br />
Feiner Duft nach Schwarzer Johannisbeere, dazu etwas Stachelbeere,<br />
resche Zitrusfrucht, knackige Mango. Am Gaumen<br />
mit einer lebendigen Säure, griffiger Ansatz, druckvoll<br />
und harmonisch, erneut Schwarze Johannisbeere, sehr trinkig,<br />
vielseitig, gelungen. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
90 2023 Riesling** trocken<br />
Duft nach reifen Zitrusfrüchten, etwas Mandarine, Orangenblüte,<br />
Pfirsich, dahinter feine Kräuterwürze. Am Gaumen<br />
mit einer lebendigen, frischen Säure, erneut Zitrusfrüchte,<br />
Limonensaft, griffig ansetzend, schöner Zug, vielseitig einsetzbar,<br />
schöner Sortentyp. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
92 2021 Lemberger*** trocken<br />
Intensiver Duft nach roten und schwarzen Früchten, Brombeere,<br />
Schlehe, dazu eine feine Kräuterwürze, etwas Wacholderbeere.<br />
Am Gaumen griffig und schwungvoll, zupackende<br />
Gerbstoffe, feine Säure sorgt für Zug, wieder dunkle<br />
Frucht, insgesamt griffig, gute Länge. 14 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2021 Lemberger** Eichenholzfass<br />
trocken<br />
Duft nach reifen roten und dunklen Früchten, Brombeere,<br />
dahinter etwas Rauch, ganz zarte Vanille, feine Kräuterwürze.<br />
Am Gaumen mit zupackenden Gerbstoffen, dicht, dunkle<br />
Früchte, Schlehe, Bitterschokolade, kompakt gebaut, kraftvoll,<br />
kann noch reifen. 13,5 Vol.-%, DV, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
601
WEINGUT<br />
GAUFER<br />
Mariannenstraße 24, 74653 Ingelfingen<br />
T: +49 7940 57373, www.weingut-gaufer.de<br />
Kontakt: Susanne Schmezer<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mi bis Fr 14–19 Uhr, Sa 9–14 Uhr und<br />
nach Vereinbarung<br />
Flaschen/Hektar: 66.700 (45 % weiß, 35 % rot,<br />
15 % Rosé, 5 % Schaumwein)/11 ha<br />
Dass die Familie Gaufer sich zumindest<br />
seit dem frühen 17. Jahrhundert als<br />
Winzer betätigte, beweist ein Kirchenbucheintrag.<br />
Mit der Beibehaltung des<br />
alten Namens erwies Susanne Schmezer ihren<br />
Vorfahren Referenz, als sie 1991 die Führung<br />
des <strong>Wein</strong>guts übernahm. Die Winzerin versteht<br />
es gut, die Vorzüge des Mittleren Kochertals<br />
mit seinen steilen, skelettreichen Muschelkalkhängen<br />
in <strong>Wein</strong> zu übersetzen. Das<br />
gilt vor allem für die Kollektion »Erlesenes«<br />
mit dem herausragenden 2021 Lemberger<br />
und unserem Tipp, dem kräuterwürzig-erdigen<br />
Silvaner.<br />
91 2022 »Erlesenes« Ingelfingen Hoher Berg<br />
Silvaner trocken<br />
In der Nase dezent, zeigt der Silvaner Kräuteraromen, aber<br />
auch Apfel- und Birnenfrucht sowie etwas Orangenschale.<br />
Am Gaumen kompakt mit einem konzentrierten Kern. Bei<br />
kräftigem Körper ist der <strong>Wein</strong> zudem extraktreich und profitiert<br />
von einer lebhaften Säure. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
90 2022 »Erlesenes« Ingelfinger Hoher Berg<br />
Weißburgunder trocken<br />
Eine hauptsächlich fruchtige Aromatik zeigt sich im Duft.<br />
Zitrusfrucht und dezente Cassisnoten stehen im Vordergrund.<br />
Daneben findet man auch noch florales Beiwerk und<br />
etwas Geißblatt. Der Körper ist rund und geschliffen. Bei viel<br />
Kraft spürt man saftige Frucht bei dezenter Süße. Insgesamt<br />
sehr gut ausbalanciert mit einer angenehmen Länge.<br />
13,5 Vol.-%, DV, €€<br />
90 2023 »Geschmackvolles« Ingelfingen<br />
Hoher Berg Grauburgunder trocken<br />
Gelbe Steinobstfrucht, angereichert mit Weißdornblüten,<br />
etwas Eisbonbonaromatik, Limettenschale dominiert im<br />
Duft. Ausgesprochen geschmeidig, sanft spürt man die Aromatik<br />
am Gaumen bei lebendiger Säurestruktur und dezenter<br />
Mineralität. Frische Mandeln und etwas Orangenblütenextrakt<br />
bilden den Nachhall. 12 Vol.-%, DV, €<br />
89 2023 Ingelfingen Kocherberg Rosé<br />
trocken PN/SW/LMB<br />
Sehr schön im Duft frische und gekochte Beerenfrucht mit<br />
reichlich Erdbeere, aber auch Johannisbeere und Walderdbeere.<br />
Harmonisch abgestimmt sind Körper, Frucht und Säure<br />
am Gaumen. Trotz moderatem Alkoholgehalt kein Leichtfuß.<br />
Nachhaltig! 12 Vol.-%, DV, €<br />
92 2021 »Erlesenes« Lemberger trocken<br />
Ausgesprochen gut herausgearbeitete Frucht, bei der Waldheidelbeeren<br />
und Brombeeren die Hauptrolle spielen. Eine<br />
Note von Waldboden bei pilziger Anmutung schaffen einen<br />
insgesamt geheimnisvollen Duft. Kraftvoll gepackt, zeigt er<br />
am Gaumen viel Extrakt bei stimmig verwobener Aromatik.<br />
Sehr lange am Gaumen! 13 Vol.-%, DV, €€<br />
91 NV »Erlesenes« Ingelfingen Hoher Berg<br />
Cuvée trocken<br />
An rohes Fleisch erinnernder Duft, der mit balsamisch-ätherischen<br />
Akzenten ausgestattet ist. Dabei kommen auch etwas<br />
Unterholz und Beerenfrucht ins Spiel, alles fügt sich<br />
harmonisch. Kraftvoll ist der Eindruck am Gaumen bei ausbalancierten,<br />
gut integrierten Gerbstoffen. Die Brombeeraromen,<br />
gepaart mit Schwarzer Johannisbeere verleihen<br />
Würzigkeit, bis hin zum langen Finish. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
602 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER WÜRTTEMBERG<br />
WEINGUT<br />
LEON GOLD<br />
Buocher Weg 9, 71384 <strong>Wein</strong>stadt<br />
T: +49 7151 1691215, www.weingut-gold.de<br />
Kontakt: Leon Gold<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mi 17–19 Uhr, Sa 10–13 Uhr und<br />
nach Vereinbarung<br />
Hektar: 11 ha<br />
Dass er als erster Winzer seiner Familie<br />
Neuland betrat und sich nicht auf<br />
die Erfahrungen früherer Generationen<br />
stützen konnte, empfindet Leon Gold als<br />
Vorzug. So sei er unbelastet von den Zwängen<br />
der Tradition und genieße größtmögliche<br />
Freiheiten. Die hat er seit der Gründung seines<br />
<strong>Wein</strong>guts 2015 genutzt. Zwölf Hektar<br />
bewirtschaftet er mittlerweile mit viel Handarbeit<br />
biodynamisch. Die Ergebnisse sind<br />
großartig, sowohl beim Spätburgunder, der<br />
roten Cuvée oder den Weißweinen mit dem<br />
fulminanten Chardonnay. Gratulation zum<br />
dritten Stern!<br />
94+ 2022 <strong>Wein</strong>stadt Steingrüble Chardonnay<br />
trocken<br />
Komplexes Duftbild mit kandierter Orange, Fenchel, Austernschale<br />
und auch Minze, Mango, Cantaloupe-Melone und<br />
Birne. Druckvoll am Gaumen mit feinmaschiger Textur, dichter,<br />
süßlicher Extrakt, die Elemente sind eng verwoben, raffinierte<br />
Säure, feinkörniger Gerbstoff, der trotzdem noch Reserven<br />
birgt. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
94 2022 Weißburgunder Steingrüble trocken<br />
In der Nase komplex und zugleich intensiv im Duft: feine Birne,<br />
junger Pfirsich, Zitroenschale, rohe Mandel und eine elegante<br />
Kräuternote. Am Gaumen wunderbar saftig, attraktive<br />
Bitterness, sehr gute Säure und ein langer Nachhall. Kompliment.<br />
13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2019 Cuvée brut nature SW/PN/CH<br />
Ein rötlich-goldener Schimmer in einer strohgelben Farbe.<br />
Im Duft Quittengelee, Klarapfel, kleine rote Beeren, etwas<br />
Spätlesefrucht und auch ein Anflug von Honig. Im Mund<br />
zeigt sich ein feinperliges, aber sehr dynamisches Mousseux,<br />
reife Säure und eine Prise Phenolik leiten in den trockenen<br />
Abgang. 11,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2021 Riesling »Halbstück« trocken<br />
Goldgelb in der Farbe. Ein Duft von feiner Würze, gelbem Apfel,<br />
Wiesenkräutern und etwas Reduktion. Am Gaumen dann<br />
Steinobst, junges Kernobst, auch Kreide und Mineralik. Dabei<br />
saftig, cremig mit sehr gut balancierender Säure. Ein in<br />
sich ruhender <strong>Wein</strong>. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />
94 2020 »Cuvée Mathes« trocken CS/ME/ZW<br />
Im Duft würziges Holz, Zimt, sehr reife Schwarzkirsche. Am<br />
Gaumen hat der <strong>Wein</strong> eine hohe Dichte, feinkörniges, kalkmineralisch<br />
begleitetes Tannin schafft innere Spannung, der<br />
volle Körper wird von reifer, aber präsenter Säure gestützt.<br />
Ein auf die Zukunft gebauter <strong>Wein</strong>. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
93+ 2021 <strong>Wein</strong>stadt Wanne Spätburgunder<br />
trocken<br />
Zunächst »kühl« im Duft, dabei vielschichtig, komplexe<br />
Frucht, Rauch, etwas Holz und ein Hauch Gesteinsmehl. Am<br />
Gaumen noch jugendlich im Gerbstoff, gut proportioniert<br />
mit eleganter, Halt gebender Säure. Saft und Kraft begleiten<br />
den sehr attraktiven Nachhall. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
603
WEINGUT<br />
HABERKERN-<br />
BETZ<br />
Friedenstraße 26, 74235 Erlenbach<br />
T: +49 7132 6214, www.haberkern-betz.de<br />
Kontakt: Manuel Betz<br />
Ab-Hof-Verkauf: Di bis Do 17–19 Uhr, Fr 9–19 Uhr,<br />
Sa 9–14 Uhr und nach Vereinbarung<br />
Hektar: 9 ha<br />
Ihre neun Hektar Rebfläche im nördlichen<br />
Württemberg bewirtschaftet die<br />
Familie sehr bewusst im Einklang mit<br />
der Natur, denn »nur lebendige <strong>Wein</strong>gärten<br />
können eine nachhaltig gute Traubenqualität<br />
entwickeln«. Dass sich das <strong>Wein</strong>gut auf<br />
Sekt und Flaschengärung versteht, zeigt der<br />
sehr gelungene 2021 »Pinot« brut nature.<br />
Doch der Fokus liegt auf Lemberger, Riesling,<br />
Trollinger und Muskateller. Davon kosten<br />
lässt sich zwischen September und April<br />
auch in der hauseigenen <strong>Wein</strong>stube, in der<br />
besentypisch deftige Gerichte auf den Tisch<br />
kommen.<br />
90+ 2021 »Pinot« brut nature<br />
Leuchtend lachsfarben mit gelben Reflexen. Würzig der Auftritt<br />
in der Nase, wobei getrocknete Kräuter, Heu und Noten<br />
von reifen roten Äpfeln im Vordergrund stehen. Die feine<br />
Perlage belebt prickelnd den Gaumen. Dazu kommen eine<br />
frische Säure sowie eine präsente Mineralität.<br />
12 Vol.-%, NK, €€<br />
90 2022 »vom Löss« Grauburgunder trocken<br />
Von Nussaromen und Sauerteig dominierter Duft mit etwas<br />
weißer Blüte bei bereits gereifter Burgundernase. Kraftvoll<br />
der Auftritt am Gaumen bei ausladender Aromatik. Noten<br />
von grün bis bräunlich eingefärbter Walnussschale und auch<br />
etwas Hefezopf lassen sich schmecken. Das Gerüst ist fest<br />
und reich an Struktur. Nachhaltig. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
90 2023 Sauvignon Blanc trocke<br />
Der Duft in der Nase ist geprägt von reichlich Exotik. Passionsfrucht,<br />
reife Mango, Pink-Lady-Grapefruit und Ananas<br />
prägen das fruchtige Bildnis. Im Mund dann eine Blaupause<br />
der Früchte, die bereits im Duft wahrnehmbar waren. Sehr<br />
schön auch die dazu passende Säure und Mineralität.<br />
12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
89 2022 »Schilfsandstein« Riesling trocken<br />
Der »Schilfsandstein« ist eine im Stuttgarter Raum vorkommende<br />
sedimentäre Gesteinseinheit. Mit dieser Mineralität<br />
ausgestattet, wird der Duft von viel gelbfleischiger, heimischer<br />
Frucht flankiert. Am Gaumen dann deutlich Boskopapfel,<br />
Mirabelle und Quittengelee bei festem Säuregerüst.<br />
Lang. 12 Vol.-%, DV, €<br />
91 2020 »Alte Reben« Lemberger trocken<br />
Kokosnussaromen im Duft. Daneben dezente und damit gut<br />
eingebundene Aromen vom neuen Holz und Kaffeebohnen.<br />
Am Gaumen präsent und damit auch sortentypisch<br />
schmeckt man Trockenpflaume und eine gute Anmutung<br />
von Rumtopf, aber auch eine entsprechende Menge Gerbstoff,<br />
die dem <strong>Wein</strong> zusätzlich Kraft verleiht. Lange das<br />
Finale. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
91 NV »Kaykreuz« Cuvée trocken<br />
Sofort deutliche Kaffeenoten, Röstaromen und frische Kräuter<br />
im Duft. Dazu gesellt sich ein feiner Himbeerduft und etwas<br />
Brombeere. Extraktreich mit strukturierten Gerbstoffen<br />
und erfrischender Fruchtsäure zeigt sich der <strong>Wein</strong> am Gaumen.<br />
Alles noch sehr jugendlich mit einem erkennbaren Potenzial,<br />
gute Länge. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />
604 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER WÜRTTEMBERG<br />
WEINGUT<br />
KARL HAIDLE<br />
Hindenburgstraße 21, 71394 Kernen-Stetten<br />
T: +49 7151 949110, www.weingut-karl-haidle.de<br />
Kontakt: Moritz Haidle<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8–12 Uhr und 13–18 Uhr,<br />
Sa 9–15 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 133.300 (70 % weiß, 30 % rot)/20 ha<br />
Anbauweise: Biodynamisch<br />
Moritz Haidle hat seinen Stil gefunden<br />
und er kann dazu übergehen, an<br />
Details zu feilen. Das tut er mit so<br />
großer Rafinesse, dass die <strong>Wein</strong>e bei uns auf<br />
dem Probentisch immer wieder Begeisterungsstürme<br />
auslösen. So gehören die Rieslinge<br />
unserer Auffassung nach seit einigen Jahren<br />
nicht nur in Württemberg zur Spitze. Ein<br />
Klassiker ist die Diskussion darum, welcher<br />
der beiden Lemberger denn nun die Nase vorn<br />
habe: die bissige Gehrnhalde oder die etwas<br />
kompletteren Berge. Am Ende kann man nur<br />
dazu raten, beide in den Keller zu legen, um in<br />
5, 10 oder 25 Jahren weiterzudiskutieren.<br />
95+ 2022 Stetten Pulvermächer Riesling GG<br />
Primärfrucht müssen andere <strong>Wein</strong>e liefern, der Pulvermächer<br />
ist Purist, der Würze und Mineralik verpflichtet, Lebkuchengewürz.<br />
Springt nicht brachial in die Bresche, sondern<br />
mit Überlegung: saftig, geschmeidiger Fond, attraktive Würze,<br />
Muskatnuss, mineralische Tiefe. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
93 2022 Stetten Häder Riesling Erste Lage<br />
trocken<br />
Blass in der Farbe, karg und steinig im ersten Duft. Es folgen<br />
Limettenmelisse, rosa Grapefruit und feine Wiesenkräuter.<br />
Am Gaumen staight und mineralisch. Die leicht exotische<br />
Frucht wird von sehr guter Säure begleitet. Lang und bedeutend<br />
im Nachhall. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2022 Stetten Lindhälder Riesling<br />
Erste Lage trocken<br />
Wow. So anders im Duft. Ätherisch, kräuterig, zitrisch und<br />
dann doch noch sortentypisch. Am Gaumen präsentiert sich<br />
eine markante Säure, die sowohl die junge Frucht als auch<br />
die feine Phennolik sehr gut balanciert. Guter Nachhall. Ein<br />
attraktiver Speisenbegleiter. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />
95+ 2022 Stetten Gehrnhalde Lemberger GG<br />
Nelke, Holunder und Weihrauch im ersten Duft, Tabak, steinige<br />
Würze, Schwarzkirsche, Granatapfel, Blaubeere. Klar<br />
umrissene, schlanke Kontur mit lenkender Säure und präzisem,<br />
griffig extrahiertem Tannin, etwas Sauerkirsche und<br />
Schlehe, die Mineralik macht das Match.<br />
13 Vol.-%, NK, €€€€<br />
95 2022 Stetten Berge Lemberger GG<br />
Kühler Rauch, feine Röstaromen im Duft mit Schwarzkirsche,<br />
einem Hauch Zedernholz, Pfeffer und Würze, alles auf<br />
der kühlen Seite. Am Gaumen kompakt gebaut und fokussiert<br />
ausgerichtet, die Säure, der Extrakt und die Tannine geben<br />
Spannung, würzig, mineralisch, sehr jung.<br />
13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
93 2022 Stetten Häder Lemberger<br />
Erste Lage trocken<br />
Purpur. Ein Bukett von schwarzem Pfeffer, dunkler Kirsche,<br />
Johannisbeerblatt, Pflaume und auch ein attraktiver vegetabiler<br />
Touch. Am Gaumen noch jung im Gerbstoff und komplex<br />
in der Frucht. Die gute Säure trägt die Frucht: bewusst<br />
kreierte Dichte. Lang. Moderat im Alkohol.<br />
12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
605
WEINGUT<br />
HAUG<br />
Kellereiweg 19, 88131 Lindau (Bodensee)<br />
T: +49 8382 5466, www.weingut-haug.de<br />
Kontakt: Claudius Haug<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Flaschen/Hektar: 56.000 (50 % weiß, 30 % rot,<br />
15 % Rosé, 5 % Schaumwein)/7,5 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Claudius Haug lebt und arbeitet in einer<br />
Traumlandschaft: Vor sich der Bodensee,<br />
zum Greifen nah die Alpen, umgeben<br />
von Reben, die an den sanften Abhängen<br />
der eiszeitlichen Moränenlandschaft wachsen.<br />
Eigentlich kann man in einem solchen Paradies<br />
nur Ökoweinbau betreiben, und Haug<br />
tut dies überwiegend mit pilzresistenten Sorten<br />
wie Johanniter, Souvignier Gris, Cabernet<br />
Blanc und Muscaris. Haugs neue <strong>Wein</strong>e sind<br />
Kronzeugen dafür, welche stilistische Vielseitigkeit<br />
auch diese Sorten gestatten. Neugierige<br />
dürfen sich auf Finessen freuen! Wir gratulieren<br />
zum zweiten Stern.<br />
91+ NV »Der Lindauer dosage zero«<br />
Eine sehr kultivierte Reifenote, würzige Hefe, Apfelschale,<br />
auch ein buttriger Unterton. Im Mund ist das knackig und auf<br />
erfrischende Weise herb, hinter der kernigen Textur zeigt<br />
sich dann aber auch im Abgang wieder eine feine, mineralisch<br />
begleitete Reifewürze. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
91+ 2022 Cabernet Blanc trocken<br />
Buttrige Noten treffen auf eine Würze aus schwarzem Pfeffer<br />
und (ein klein wenig) grünem Paprika. Der Gaumen fließt<br />
reich und rund, eine gut integrierte Säure trägt den im Volumen<br />
und in der Stoffigkeit stattlichen Bau. Der (lange) Abklang<br />
fächert wieder Würze auf. Sehr eigenständig.<br />
13 Vol.-%, DV, €€<br />
91+ 2023 Muscaris trocken<br />
Überwältigend! Aus dem Glas steigt ein geradezu parfümierter<br />
Muskatellerduft. Der Gaumen ist auf ähnliche Weise<br />
konzentriert: kernig, aber auch extraktsüß, sehr aromatisch,<br />
von toller Frische und sogar begleitet von intensiv taktil-mineralischen<br />
Komponenten. Sehr gute Länge.<br />
11,5 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2023 »Vinatur Cuvée weiß« trocken<br />
JO/SOG/CH/MS<br />
Grüne Stachelbeere, Nektarine und Pfirsich im Duft. Der<br />
Gaumen zeigt sich saftig, von seidiger Textur, mit lebendiger<br />
Säure im Hintergrund, gutem Extraktgehalt und einem cleanen,<br />
crispen, mit passender dezenter Süße abgerundeten<br />
Abklang. 12 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2023 Lindau Cuvée trocken CB/MS<br />
Grüner Paprika, Limette, Grasschnitt. Ein sehr pikanter Duft.<br />
Der Gaumen zeigt sich schlank, saftig, von kerniger Säure<br />
und einer Prise taktiler Mineralität unter Spannung gesetzt,<br />
eine Schicht trockener Phenole gibt zusätzlich Struktur.<br />
Eine knackig-karge Schönheit. 11,5 Vol.-%, DV, €€<br />
93 2022 Lindau Ringoldsberg Spätburgunder<br />
trocken<br />
Dezenter Holzeinfluss, Süßkirsche, Kräuter, Rote Johannisbeere,<br />
Himbeerblüte, ein Hauch von Malz. Feinkörniges Tannin,<br />
dicht, aber dennoch geschmeidig, reife Säure, Druck.<br />
Hat Länge und steigert im Abgang die Tannninwirkung, ohne<br />
zu adstringieren oder die Bindung zur Frucht zu verlieren.<br />
13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
606 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
HEID<br />
WEINGÜTER WÜRTTEMBERG<br />
Cannstatter Straße 13/2, 70734 Fellbach<br />
T: +49 7115 84112, www.weingut-heid.de<br />
Kontakt: Markus Heid<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 17–19 Uhr, Sa 9–13 Uhr und<br />
nach Vereinbarung<br />
Hektar: 12 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Um ausnahmsweise mal mit der Tür ins<br />
Haus zu fallen: Diesen Auftritt von<br />
Markus Heid küren wir mit dem<br />
wohlverdienten vierten Stern. Seine Weißweine<br />
ruhen sich nicht auf der Primärfrucht aus,<br />
sondern zeigen Saftigkeit, Grip und Leben,<br />
beim Chardonnay »Melchisedec« verknüpft<br />
der Winzer gekonnt Lokalkolorit mit dem<br />
Stilempfinden der Bourgogne. Seine Rotweine<br />
schließlich sind in allen Gewichtsklassen auf<br />
den Punkt vinifiziert, von den Großen Gewächsen<br />
bis zum Trollinger »Auf den Punkt!«,<br />
bei dem alles am rechten Fleck sitzt. Glückwunsch<br />
nach Fellbach!<br />
93 2022 »Melchisedec« Chardonnay trocken<br />
Feine Hefe, Holzwürze, kühler Rauch, zurückhaltende<br />
Frucht, Birne, Quitte, salziges Popcorn. Ein Schwabe geht<br />
auf Reisen und Lokalkolorit trifft auf Ideale der Bourgogne:<br />
erdige, saline Mineralik, extraktgetragene Struktur, griffige<br />
Phenolik, der Blick nach vorne. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
95 2022 Fellbach Lämmler<br />
Spätburgunder GG<br />
Im Duft opulente Würze: etwas Vanille vom Holz, balsamische<br />
Kräutertöne, Minze, ein Anflug Rosine, Blutorange. Im<br />
Mund überraschend schlank und saftig, Säure und Mineralität<br />
geben dem Bau Dynamik, griffige Gerbstoffe in guter<br />
Dichte garantieren das Reifevermögen. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
94 2022 Fellbach Goldberg Lemberger<br />
trocken<br />
Kühler Rauch, gepflegte Reduktionsnote im Duft, Würze,<br />
Brombeere, Holunder und eine appetitliche Note von Vesperspeck.<br />
Lässt am Gaumen eine präsente Säure stehen, die<br />
jeden Gedanken an schwäbische Bräsigkeit vertreibt, Tannin<br />
al dente, perfekt extrahiert, druckvoll. 13 Vol.-%, NK, €€<br />
93+ 2021 Fellbach Lämmler Lemberger GG<br />
Brombeere, Himbeere und Granatapfel hüpfen aus dem<br />
Glas, feine Holzwürze, etwas Pfeifentabak, im Hintergrund<br />
Bitterschokolade. Kräftiger Bau, stoffig, gutes Volumen, lebendige<br />
Säure, eher herbe Frucht (der Jahrgang lässt grüßen,<br />
Schlehe, Schattenmorelle), pfeffrig.<br />
13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
93 2022 »Auf den Punkt!« Trollinger trocken<br />
Ganz feine, attraktive reduktive Note, knackige Kirsche,<br />
Kirschkern, frisches Lorbeerblatt. Auf den Genusspunkt reduziert<br />
in einer puristischen Art, straffer Bau, geradliniger<br />
Verlauf mit präsenter Säure und griffigen Gerbstoffen, da<br />
sitzt alles am rechten Fleck. 11 Vol.-%, DIAM, €€<br />
93 2021 Stetten Pulvermächer Riesling GG<br />
93 2022 Stetten Pulvermächer Riesling GG<br />
91 2023 Fellbach Goldberg Sauvignon Blanc<br />
trocken<br />
90 2023 »Steinmergel« Riesling Sauvignon<br />
Blanc trocken RR/SB<br />
91 2022 »Steinmergel« Pinot Rosé trocken<br />
93 2022 »Melchisedec« Syrah trocken<br />
92 2022 »Auf den Punkt!« Spätburgunder<br />
trocken<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
607
WEINGUT<br />
G. A. HEINRICH<br />
Riedstraße 29, 74076 Heilbronn<br />
T: +49 7131 175948, www.weingut-heinrich.de<br />
Kontakt: Björn Heinrich<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–12 Uhr und 13.30–18 Uhr,<br />
Sa 10–14 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 100.000 (44 % weiß, 35 % rot,<br />
12 % Rosé, 9 % Schaumwein)/15 ha<br />
Anbauweise: in Umstellung<br />
Ausdrücklich ermuntern wir <strong>Wein</strong>güter,<br />
ältere Jahrgänge vorzustellen,<br />
auch um das Reifevermögen bestimmter<br />
Rebsorten zu belegen. Auf Björn<br />
und Tobias Heinrich ist da Verlass: In diesem<br />
Jahr schickten sie einen 2014er Lemberger<br />
aus dem Vorderen Hundsberg, der die oft verkannten<br />
Vorzüge der Rebsorte mit Frische,<br />
Würze und Mineralik unterstreicht, wow!<br />
Knapp darüber steht der aus dem Jahr 2019,<br />
der Substanz und Komplexität aufbaut. Ganz<br />
bewusst verzichtet das <strong>Wein</strong>gut G. A. Heinrich<br />
auf den Anbau nichtheimischer Sorten,<br />
diese Fokussierung zahlt sich aus!<br />
92+ 2022 Heilbronn Hinterer Hundsberg<br />
Weißer Burgunder trocken<br />
Feine Hefe und Brioche im ersten Duft, reife Mirabelle, kandierte<br />
Mandelstifte, Mandarine, leicht rauchig. Am Gaumen<br />
mit einer nahtlos gelungenen Balance, Kraft, Stoff, Fülle,<br />
Saft und würzige Keupermineralik fügen sich zu einer Einheit.<br />
Für den gedeckten Tisch. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
94 2019 Heilbronn Vorderer Hundsberg<br />
Lemberger trocken<br />
Kräftiges, kompaktes Duftbild, das sich auffächert. Reife<br />
Brombeere, Kirsche, Rauch, etwas Tinte, Rote Bete, Granatapfel.<br />
Komplex am Gaumen mit Kraft, Substanz, reifen Gerbstoffen<br />
und würziger Mineralik. Tiefgründig und mit der Balance,<br />
die eine lange Reife erlaubt. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
93+ 2014 Heilbronn Vorderer Hundsberg<br />
Lemberger trocken<br />
Die Nase pendelt sich nach zehn Jahren auf eine gelassene,<br />
dunkelbeerige und kräuterige Aromatik ein, feine medizinale<br />
Würze. Am Gaumen kompakt und nicht in die Breite gehend,<br />
gute, leicht salzige Säurefrische, Brombeere, auch Pflaume,<br />
die Mineralik mischt gut mit. 12,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />
93 2020 Heilbronn Löwenherz Lemberger<br />
trocken<br />
Reife Waldbeeren, nicht zu reif, Brombeeren, Schwarze Johannisbeeren,<br />
schwarzer Pfeffer, Tabak, kräuterig, erdige<br />
Rote Bete. Sehr gut getroffenes Gleichgewicht von Kraft<br />
und Eleganz, die Saftigkeit hält sich, feinkörniges Tannin in<br />
guter Menge, mineralisch. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
91 2021 »G.A.« Heilbronn Stiftsberg<br />
Lemberger trocken<br />
Würzige, kräuterige und auch rauchige Noten eröffnen im<br />
Duft, Schwarztee, Brombeere, Schwarzkirsche, erdige Noten.<br />
Saftig mit leicht herber Frucht am Gaumen, etwas Holunder.<br />
Schlehe und Brombere, kräftig gebaut, kompaktes<br />
Tanningerüst mit Reserven. 13 Vol.-%, NK, €€<br />
90+ 2021 »G.A.« Heilbronn Stiftsberg<br />
Spätburgunder trocken<br />
Duftig und mit balsamischer Würze in der Nase, kräuterig,<br />
reife Kirsche, Pflaume, leichte Bitternoten. Setzt im Mund<br />
mit lebendiger Säure im kompakten Bau frisch an, Schattenmorelle,<br />
Sauerkirsche, griffiger Gerbstoff mit mittlerem<br />
Korn aus einem schwierigen Jahr. 12 Vol.-%, NK, €€<br />
608 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER WÜRTTEMBERG<br />
HENDRIKS +<br />
FÜRST WEINE<br />
Mauthausstraße 1, 88149 Nonnenhorn<br />
T: +49 8382 8228, www.hendriks-weine.de<br />
Kontakt: Clemens Hendriks<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Flaschen/Hektar: 100.000 (60 % weiß, 20 % rot,<br />
15 % Rosé, 5 % Schaumwein)/5 ha<br />
Gratulation zum zweiten Stern! Clemens<br />
Hendriks gehört zu den Dynamos<br />
vom bayerischen Bodensee, die<br />
dabei sind, ihr Gebiet mit teils atemberaubenden<br />
Qualitäten nach vorn zu bringen. Uns haben<br />
es im aktuellen Sortiment vor allem der<br />
dichte, mineralisch definierte Nonnenhorner<br />
Orts-Chardonnay und der würzig-tiefgründige<br />
Spätburgunder Seehalde angetan – letzterer<br />
von einer Parzelle, die Hendriks Großvater<br />
1972 gepflanzt hat. Da der Winzer die frühere<br />
<strong>Wein</strong>kellerei Fürst übernommen hat, erzeugt<br />
er zwei Linien: Fürst (aus Traubenzukauf)<br />
und Hendriks (aus eigenen Trauben).<br />
91 2020 »Handcrafted« Blanc de Noir brut<br />
Deg. 05/24. Rötliches Hellgold in der Farbe. Der Duft zeigt<br />
sich hefig und reifbeerig. Im Mund imponiert vor allem der<br />
saftige Säurezug, der das frische Mousseux untermalt. Eine<br />
Prise Phenolherbe setzt den Kontrapunkt zur reifen Burgunderfrucht.<br />
Ein herzhafter Aperitif. 11,5 Vol.-%, NK, €€<br />
93 2021 Nonnenhorn Chardonnay trocken<br />
Dezente Hefewürze unterstreicht einen frischen Sortenduft<br />
mit zitrischen, floralen und getreideartigen Komponenten.<br />
Der Gaumen beginnt geschmeidig und setzt mit einer gesunden<br />
Stoffigkeit fort, Dichte und Definition sind für einen<br />
stilistischen Ortswein außergewöhnlich. 13 Vol.-%, NK, €€<br />
92+ 2022 Kressbronn Sauvignon Blanc<br />
trocken<br />
Im Duft findet man Mandel, roten Apfel und Stachelbeere,<br />
auch etwas Würziges fast wie Kümmel. Der Gaumen hat einiges<br />
Volumen, eine feste Säure und eine feine Phenolik kontrastieren<br />
die Fülle, im Abgang bahnt sich wieder die Würze<br />
ihren Weg in den Vordergrund, feine Mineralität gibt Rückhalt.<br />
12 Vol.-%, NK, €€<br />
92 2023 Scheurebe trocken<br />
Ein pikanter Sortenduft: pfeffrige Töne, aber auch Grapefruit<br />
und Limette. Im Mund entfaltet der <strong>Wein</strong> einen festen<br />
Spannungsbogen, die knackige Säure trifft auf guten Extrakt<br />
– ein herber Trinkspaß. Warum nur gibt es im Bodensee keine<br />
Austern? 12 Vol.-%, DV, €€<br />
91+ 2023 »Blanc de Blanc« trocken<br />
PG/CH/WB<br />
Der Ausbau im Tonneau hat leise Holztöne hinterlassen.<br />
Dazu kommen florale Weiß- und beerige Grauburgundertöne.<br />
Der Gaumenverlauf ist bei geschmeidigem Fond und gut<br />
eingebundener Säure von Stoffigkeit geprägt. Wird sich mit<br />
Flaschenreife verfeinern und eine gewisse Fülle annehmen.<br />
12 Vol.-%, DV, €€<br />
94 2021 Nonnenhorn Seehalde<br />
Spätburgunder trocken<br />
Schokolade und dunkle Beeren im Duft, auch rauchige Holznoten.<br />
Der Gaumen ist von hoher Dichte, straffes, griffiges<br />
Tannin dominiert den Gaumen, begleitet von reifer Säure und<br />
intensiver taktiler Mineralität. Der noch kompakte, lange Abklang<br />
verspricht eine würzige Entfaltung. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
609
WEIN & SEKTGUT<br />
HIRSCHMÜLLER<br />
Am Römerhof 1, 74348 Lauffen am Neckar<br />
T: +49 173 3763603, www.weingut-hirschmueller.de<br />
Kontakt: Wiebke und Tobias Hirschmüller<br />
Ab-Hof-Verkauf: Fr 16–18 Uhr, Sa 10–13 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 80.000 (50 % weiß, 30 % rot,<br />
10 % Rosé, 10 % Schaumwein)/12 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Es sind vor allem die Rotweine und der<br />
stilvolle, lange hefegereifte Schaumwein<br />
»Perlage Reserve« von Wiebke<br />
und Tobias Hirschmüller, die am Verkostungstisch<br />
Anklang fanden, während die beiden<br />
Weißweine bis zur Entfaltung noch etwas<br />
in ihrer festen Struktur verharren müssen. Ob<br />
Lemberger, Cabernet Franc oder Merlot, die<br />
Roten zeigen Frucht, Würze, Druck und Länge,<br />
es ist keine international gefärbte Interpretation<br />
des Winzerpaares, sie lässt immer auch<br />
die schwäbischen Verhältnisse durchscheinen.<br />
Wir ziehen den dritten Stern, Glückwunsch<br />
nach Lauffen am Neckar.<br />
93 2016 »Perlage Reserve« Chardonnay<br />
Blanc de Blancs brut nature<br />
Braucht etwas Luft, fächert dann hinter reifer Hefewürze<br />
komplex auf: Noten von Maisgrieß, Butter, Muschelkalk und<br />
süßen Blüten. Das Mousseux hat unter dem Hefelager feine<br />
Cremigkeit angenommen, die reife Säure ist nahtlos eingebunden,<br />
klingt trocken und würzig ab. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
91+ 2019 »Reserve« Riesling trocken<br />
Die »Reserve« hat den Holzeinsatz im Ansatz weggeatmet,<br />
Karamell, Rauch, getrocknete Limettenschale, Birne, Pfirsich,<br />
Aprikose, ein Hauch Petrol. Strukturgeprägter Riesling,<br />
der trotzdem aus Saft und Frische gespeist wird, feingliedrige<br />
Säure, feine Salzigkeit, lang. 13 Vol.-%, DV, €€€<br />
91+ 2021 »Reserve« Chardonnay trocken<br />
Gelbe Blüten, feines Holzparfum, Melone, Kürbisschale, Birne,<br />
Aprikose, Muskatblüte, nussige Noten, Mandelmus. Kräftiger,<br />
fester Bau, eher druckvoll als geschmeidig mit gutem<br />
Extraktgehalt, auch die merklichen Phenole verleihen Struktur,<br />
reife Säureader, feine Würze. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
93 2020 »Reserve« Lemberger trocken<br />
Bringt aus dem Jahrgang balsamische Würze mit, reife<br />
Pflaume, geröstetete Kaffeebohnen, Kakaopulver, Wacholderbeere,<br />
Waldboden. Fokussierte und großzügige »Reserve«<br />
mit warmem, weichem Körper und der Energie aus Würze<br />
und gut eingewobenem Tannin. Lang. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />
93 2021 »Reserve« Cabernet Franc trocken<br />
Viel Würze und auch Frische in der Nase, feine Holznote, Unterholz,<br />
Rauchfleisch, grüner Paprika. Am Gaumen mit<br />
Druck und leicht kantiger Federführung, die im Potenzial<br />
aufgeht. Kräftige, reife Gerbstoffe mit viel Substanz, Mineralik<br />
und schwäbischer Mundart. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2022 Merlot trocken<br />
Fleischig im ersten Duft mit satter roter Frucht, Pflaume,<br />
dann präziser, würziger mit feinem Tabak, warmer Rauch.<br />
Am Gaumen komplex und mit dem Pendel, das guter Merlot<br />
braucht: Fülle, Druck, Würze, Präsenz und Länge. Gelungene<br />
Württemberger Interpretation. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />
610 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
HIRTH<br />
WEINGÜTER WÜRTTEMBERG<br />
Im Rotenberg 1, 74348 Lauffen am Neckar<br />
T: +49 7133 9015440, www.weinguthirth.de<br />
Kontakt: Gebhard Steng<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Flaschen/Hektar: 46.700 (40 % weiß, 60 % rot)/8 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Das Bioweingut Hirth aus Lauffen am<br />
Neckar bestätigt den guten Eindruck<br />
aus dem vergangenen Jahr mit saftigen<br />
und gut balancierten <strong>Wein</strong>en aus dem<br />
Jahrgang 2023, die eine sehr natürliche Aura<br />
besitzen und die wie der würzige Auxerrois<br />
immer auch den gedeckten Tisch im Blick behalten.<br />
Die Chardonnay-»Réserve« aus 2022<br />
zeigt wie auch die beiden Rotweinen mit dem<br />
stilvollen »Kairos« gekonnten Holzeinsatz<br />
und Ambitionen. Wir trauen dem Gut und seinem<br />
Betriebsleiter Gebhard Steng jedenfalls<br />
noch mehr zu: Da ist das Ende der Fahnenstange<br />
noch nicht in Sicht.<br />
92+ 2022 »Réserve« Chardonnay trocken<br />
Feiner Schleier von Holzwürze liegt über Aromen von Melone,<br />
Aprikose und Birne. Getrocknetes Lorbeerblatt. Gehaltvolle<br />
»Réserve«, die sich auf weicher Textur geschmeidig<br />
und elegant am Gaumen entfaltet, reife Säure, feine Würze,<br />
gekonnter Holzeinsatz, gute Länge. 13 Vol.-%, NK, €€<br />
90 2023 Auxerrois trocken<br />
Limettenschale, reifer gelber Apfel, Mirabelle, Birne und etwas<br />
Piment und Kreuzkümmel, Orangenschale. Geschmeidiger,<br />
saftiger Auftritt am Gaumen mit weicher Textur und<br />
süßlichem Extraktkern, klare, schlanke Kontur, feine Säureader,<br />
schöne Würze. Kulinarisch wertvoll. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
89+ 2023 Sauvitage trocken<br />
Reife Honigmelone, Maracuja, Mango, Schwarze Johannisbeere,<br />
Muskatblüte, kräuterig, frischer Estragon. Ein kleiner<br />
Schmeichler am Gaumen, saftig mit von Fruchtsüße umspieltem<br />
weichem Kern, Maracuja und Papaya, grüner Paprika,<br />
feine Würze, frisch geriebene Muskatnuss.<br />
13,5 Vol.-%, DV, €€<br />
89+ 2023 Rosé trocken AC/SW<br />
Mittleres Lachsrosa. Frucht und Würze duellieren sich im<br />
Duft, Waldhimbeere, Kirsche, Hagebutte und reife Mirabelle.<br />
In einer schlank gehaltenen Struktur saftig, geschmeidig<br />
und großzügig, engmaschiger Extrakt, saftige, reife Säure,<br />
würzig, phenolischer Grip. 12 Vol.-%, DV, €€<br />
91+ 2022 »Kairos« trocken PN/LMB/AC<br />
Feinbeeriger und auch aparter Duft nach Schwarzen Johannisbeeren,<br />
Brombeere, Kirsche sowie dezentem Rauch und<br />
Zimtstange. Auch am Gaumen fein gestrickt mit zugänglichem<br />
Gerbstoff, eingewobener Säureader und auch klarer<br />
Frucht wie Waldhimbeere und Kirsche. Stilvoll.<br />
13 Vol.-%, DV, €€<br />
90+ NV Pinot Meunier + Pinot Noir trocken<br />
Weiche und reife Nase mit Kirsche, Johannisbeere, Pflaume<br />
und Brombeere, auch erdige Noten, Rote Bete. Elegante und<br />
feinwürzige Pinot-Cuvée mit feingliedriger Säure und mittlerem<br />
Extraktgehalt, gefühlvoll extrahierter Gerbstoff, Finesse<br />
geht vor Wucht. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
611
WEINGUT FÜRST<br />
HOHENLOHE<br />
OEHRINGEN<br />
Wiesenkelter, 74613 Öhringen-Verrenberg<br />
T: +49 7941 94910, www.verrenberg.de<br />
Kontakt: Carl-Julius Cromme<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–18 Uhr, Sa 10–14 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 213.300 (60 % weiß, 30 % rot,<br />
5 % Rosé, 5 % Schaumwein)/29,5 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Seit sage und schreibe 27 Generationen<br />
befindet sich das <strong>Wein</strong>gut mit seiner<br />
Monopollage »Verrenberger Verrenberg«<br />
im Besitz der fürstlichen Familie – und<br />
ist damit das älteste Familienunternehmen<br />
<strong>Deutschland</strong>s. Doch altbacken ging es in der<br />
jüngeren Zeit nicht zu, das zeigte die Leistung<br />
des langjährigen Betriebsleiters Jochen<br />
Brand, der 2023 zum Juliusspital nach Würzburg<br />
wechselte. Als Abschiedsgruß hinterlässt<br />
er tolle 2022er Rotweine. Die von<br />
seinem Nachfolger Carl-Julius Cromme<br />
gekelterten 2023er zeigen einen gelungenen<br />
Einstand.<br />
94 2022 »H.A.D.E.S.« Chardonnay trocken<br />
Der Duft zeigt eine Vermählung von Holzaromatik, Honigmelone,<br />
etwas Zitrus, rauchigen Anklängen und auch nassem<br />
Waldboden. Zupackend, jedoch elegant zeigt der <strong>Wein</strong> im<br />
Glas viel Saftigkeit, ausgeprägte Aromen, Stärke, Schmelzigkeit<br />
und Kraft. Die Länge ist sehr gut. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2023 Verrenberg Verrenberg Riesling GG<br />
Duftig, Mandarine, Nektarine, Dotterblume, auch ein Hauch<br />
von Pfingstrose. Schlank gehaltenes Format, der Gaumen<br />
eröffnet saftig und geschmeidig mit weicher Textur, die gut<br />
eingewobene Säure und die griffigen Phenole übernehmen,<br />
die Mineralik setzt den Schlussakkord. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
91+ 2022 Riesling trocken<br />
Die Kräuterigkeit von Zitronenmelisse, Majoran, aber auch<br />
reifen Äpfeln dominiert den Duft bei dezent vorhandener Mineralität.<br />
Nasser Kieselstein und auch eine dezente Anmutung<br />
von Schiefer lässt sich dabei riechen. Direkt cremig ist<br />
der erste Eindruck am Gaumen, obwohl auch hier ein harmonisches<br />
Säurespiel den Geschmackseindruck begleitet. Toll<br />
die Länge. 12 Vol.-%, DV, €<br />
94 2022 »In senio H.A.D.E.S.« trocken<br />
CF/ME/MA/CS<br />
Kräuterbetonter Duft: Dill, Kerbel und auch Rosmarin, aber<br />
auch Schwarzkirsche, Brombeere und ebenso dezent Blaubeere.<br />
Am Gaumen präsentiert sich der <strong>Wein</strong> mit betontem,<br />
jedoch gut eingebundenem Gerbstoff. Jung und opulent mit<br />
Anklängen von Schattenmorellen. Langer Nachhall bei viel<br />
Potenzial. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
93 2022 Verrenberg Verrenberg<br />
Lemberger GG<br />
Granatapfel, Veilchen, Hibiskusblüten, Blaubeere, dunkle<br />
Kirschen, schwarzer Pfeffer, nasser Boden, Pflaumen. Kräftige<br />
Struktur mit gutem Volumen sowie präsenter, reifer<br />
Säure, die breit läuft, die Gerbstoffe sind reif und bergen Reserven,<br />
mineralisches Finish. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
91 2023 Grauburgunder trocken<br />
91 2023 Verrenberg Weissburgunder trocken<br />
90+ 2023 »Fass 17« Cuvée trocken<br />
TR/RR/WB/STG<br />
92+ 2022 Verrenberg Merlot trocken<br />
92 2022 Verrenberg Cabernet Franc trocken<br />
612 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER WÜRTTEMBERG<br />
<br />
SEEHALDENHOF<br />
Conrad-Forster-Straße 50, 88149 Nonnenhorn<br />
T: +49 8382 98780, www.seehaldenhof.de<br />
Kontakt: Simon Hornstein<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Sa 10–12 Uhr und 14–18 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 40.000 (60 % weiß, 30 % rot,<br />
10 % Rosé)/8 ha<br />
Im Jahr 2023 wurde Simon Hornstein mit<br />
damals 30 Jahren zum »<strong>Falstaff</strong> Newcomer<br />
des Jahres« gewählt, ein Jahr später<br />
dekorierten wir das <strong>Wein</strong>gut mit dem dritten<br />
Stern – und dieses Jahr lassen wir den vierten<br />
folgen: Die Art, wie Hornsteins Chardonnays<br />
Bodensee-Leichtigkeit mit Struktur und Terroirwürze<br />
verbinden, ist atemberaubend.<br />
Auch die Spätburgunder bringen pure Delikatesse<br />
ins Glas. »Herkunftsgeprägte <strong>Wein</strong>e<br />
vom bayerischen Bodenseeufer« verspricht<br />
der Winzer, und er liefert – auch wenn jetzt<br />
nicht mehr »Hornstein am See«, sondern<br />
»Seehaldenhof« auf den Etiketten steht.<br />
95 2022 Nonnenhorn Seehalde Chardonnay<br />
trocken<br />
Im Duft Hefe, Holz, Feuerstein und jodige Töne. Im Mund<br />
macht der <strong>Wein</strong> bei moderatem Alkohol enorm Druck, das<br />
ist stoffig und sehr mineralisch, spannungsreich und dennoch<br />
auch getragen und komplett. Ein stilsicherer Chardonnay,<br />
der auch in fünf oder zehn Jahren noch beeindrucken<br />
wird. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
94 2022 Nonnenhorn Sonnenbichl<br />
Chardonnay trocken<br />
Der Duft zeigt sich balsamisch-würzig und auch leicht blumig.<br />
Auch ein Unterton wie von Algen und Seegras ist da. Im<br />
Mund zeigt sich ein fein ziselierter, nerviger, von zarter Phenolik<br />
verstärkter Bau mit kräftig mineralischen Untertönen.<br />
Pointiert und lange anhaltend. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2022 Nonnenhorn Chardonnay trocken<br />
CH/WB<br />
Im Duft ein feiner Holzakzent und würzige Sortenaromen<br />
von Flachs bis geröstetem Sesam. Der Gaumen eröffnet mit<br />
einem kurzen Moment der Geschmeidigkeit, ehe Stoff und<br />
Säure Zug und Spannung entfachen. Mineralischer Unterbau,<br />
tolle Länge. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
91 2022 »Bayerischer Bodensee blanc«<br />
trocken MT/CH/PG/WB<br />
Eine zurückhaltende Holzwürze untermalt hefig-balsamische<br />
und mit etwas Luftkontakt auch »steinige« Aromen. Im<br />
Mund verbindet der <strong>Wein</strong> eine leichtgewichtige, saftig-feinnervige<br />
Anmutung mit leicht salzigen Tönen. Eine Brise herber<br />
Seeluft im Glas! 11,5 Vol.-%, DV, €€<br />
94+ 2022 Nonnenhorn Seehalde<br />
Spätburgunder trocken<br />
Etwas Neuholz und eine komplexe rotbeerige Frucht, auch<br />
floral: Hibiskus. Im Mund geht es genauso elegant weiter:<br />
mit straffem, aber auch reifem Tannin, mit intensiver taktiler<br />
Mineralität und feinem Säurenerv. Dicht und schwerelos<br />
in einem. Sehr stilvoll! 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2022 Nonnenhorn Spätburgunder trocken<br />
Sauerkirsche und Cranberry, ein auf die Frucht fokussierender<br />
Duft mit einer Ahnung von Kräuterwürzigkeit. Dezentes<br />
Holz. Der Gaumen ist unwiderstehlich elegant, strahlt Leichtigkeit<br />
und Frische aus. Die taktile Wahrnehmung ist feinkörnig,<br />
griffig, und mineralisch getönt. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
613
KESSLER<br />
SEKT<br />
Georg-Christian-von-Kessler-Platz 12–16,<br />
73728 Esslingen am Neckar<br />
T: +49 711 3105930, www.kessler-sekt.de<br />
Kontakt: Dino Zippe<br />
Ab-Hof-Verkauf: Di bis Fr 11.30–20 Uhr, Sa 10–16 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 1.000.000 (100 % Schaumwein)<br />
Kessler Sekt wurde vor knapp 200 Jahren<br />
gegründet und ist die älteste Sektkellerei<br />
in <strong>Deutschland</strong>. Diese Tradition sei keine<br />
Errungenschaft, betonen sie bei Kessler, sondern<br />
daraus erwachse die Verpflichtung, die Erfahrung<br />
einzusetzen, um exzellente Qualität zu erzeugen.<br />
Dazu gehört, dass die nach traditioneller<br />
Champagner-Methode hergestellten Spitzenprodukte<br />
– Firmengründer Georg Christian von<br />
Kessler hatte sein Wissen einst in der Champagne<br />
erworben – bis über 60 Monate auf dem Hefelager<br />
reifen. Welche Noblesse diese Schaumweine<br />
dann erlangen, belegt der 2015 »Grande Réserve<br />
Georges Vintage« brut sehr eindrucksvoll!<br />
93+ 2015 »Grande Réserve Georges<br />
Vintage« brut CH/PN<br />
Hefewürzige Noten, Jod, weiße Blüten und zart buttrige Untertöne.<br />
Am Gaumen eine gewisse Weite der Anlage, lebendige<br />
Säure greift das frische, dynamische Mousseux auf,<br />
kräftiger Körper. Ein agiler Sekt, der exzellent gereift ist,<br />
würziges, langes Finale. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2018 »Blanc Réserve Vintage«<br />
extra brut CH/PN<br />
Hefe und weiße Blüten, auch Orangenschale. Der Gaumen<br />
zeigt sich saftig, mit feinem Mousseux und zivilisierter Säure,<br />
eine Prise Salzigkeit verstärkt den Eindruck der Eleganz<br />
und Feinheit. Ein delikater, feiner und zugleich ausdrucksstarker<br />
Schaumwein. 12 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2021 »Riesling Réserve Vintage« brut<br />
Feiner Duft nach Honig, Bienenwachs, dazu etwas Karamell<br />
und Apfelmus. Am Gaumen mit einem straffen Säuregerüst,<br />
sehr lebhaftes, druckvolles Mousseux, feine helle Früchte,<br />
durchweg harmonisch und gut strukturiert, mit einem langen<br />
und würzigen Abgang. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
90 NV »Hochgewächs« Chardonnay brut<br />
Im Duft weiße Blüten, Birne und Eisbonbon, dazu zartes<br />
Brioche. Am Gaumen harmonisch gebaut, frisches Mousseux,<br />
delikate, reife, helle Frucht, wohltemperierte Säure,<br />
fein strukturierter Körper, bereitet Trinkspaß und lässt<br />
den Gaumen beschwingt zurück. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />
91 2018 »Rosé Réserve Vintage«<br />
extra brut<br />
Pastellrosa in der Farbe. Duft von feinem Brioche, dazu etwas<br />
Kirsche, reife Trauben, eine Spur Erdbeere und Quitte,<br />
auch etwas Pfeffer ist dabei. Im Mund hat der Sekt eine schöne<br />
Fülle, das Mousseux ist fein, zarte Phenolik, langer, harmonischer<br />
Abgang. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
90 NV »Hochgewächs« Rosé Pinot Noir &<br />
Chardonnay brut<br />
Blasse strohgelbe Farbe. Im Duft Rote Johannisbeere, Apfel<br />
und etwas Zitrone. Der Gaumen eröffnet mit zart süßer<br />
Frucht, lebendiges Mousseux, reifer, kräftiger Körper, die<br />
Säure ist gut eingebunden, schöner Zug, frisch und harmonisch<br />
abklingend. 12 Vol.-%, NK, €€<br />
614 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER WÜRTTEMBERG<br />
KISTENMACHER<br />
& HENGERER<br />
Eugen-Nägele-Straße 23–25, 74074 Heilbronn<br />
T: +49 7131 172354, www.kistenmacher-hengerer.de<br />
Kontakt: Hans Hengerer<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 16–18.30 Uhr,<br />
Sa 9–11 Uhr und 13–16 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 75.000 (40 % weiß, 50 % rot,<br />
5 % Rosé, 5 % Schaumwein)/12 ha<br />
So schnell bringt Hans Hengerer nichts<br />
aus der Ruhe. Der Wengerter aus Heilbronn<br />
findet seine Ausgeglichenheit bei<br />
der Arbeit im <strong>Wein</strong>berg, wo er oft anzutreffen<br />
ist. Der Winzer ist auch der Ruhepol der in der<br />
<strong>Wein</strong>szene angesehenen schwäbischen Winzergruppe<br />
»Junges Schwaben«. Hans Hengerer,<br />
der von Sohn Jonathan unterstützt wird,<br />
ist als Spätburgunder-Spezialist bekannt, sein<br />
»R« aus 2019 ist auch unser Tipp. Sein extraktreicher<br />
Lemberger »Sonnenstrahl« aus<br />
2019 zeigt die Vorzüge dieser Rebsorte, die<br />
Auslese »V« vom Weißen Riesling setzt den<br />
süßen Akzent. Stark!<br />
92 2020 »Valérie« Cuvée brut PN/RR/CH<br />
Ein Goldgelb in der Farbe, Aromen von Brioche, exotischen<br />
Früchten, gelben Blüten sowie etwas Haselnuss und Karamell.<br />
Am Gaumen eine feine Perlage, spürbare Restsüße, die<br />
aber gut von der Säure ausbalanciert wird. Extraktreicher<br />
Körper mit leicht reifen Aromen. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />
91 2022 »Aurélie« Cuvée trocken GM/RR<br />
Eine intensive Nase mit Aromen von Orange, Litschi, Mango,<br />
Papaya, Muskat, aber auch Rosenblätter und Jasmin. Am<br />
Gaumen hat »Aurélie« eine feine Balance zwischen Süße<br />
und Säure, intensive Fruchtaromen wie in der Nase, ergänzt<br />
durch eine schöne Würze. 13,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />
90 2023 »Josephine trägt Pink« Cuvée<br />
trocken LMB/CF/PN<br />
Mittleres Lachsrosa und Aromen von weißen und gelben<br />
Blüten, kandierte Zitronenschale, gelber Apfel, aber auch<br />
Himbeere, Kirsche und Wacholder. Am Gaumen hat der <strong>Wein</strong><br />
eine lebendige Frische, feine Säure, sowie Phenolik, die Restsüße<br />
ist gut integriert. 13,5 Vol.-%, DIAM, €<br />
93 2018 »Sonnenstrahl« Heilbronn Wartberg<br />
Lemberger GG<br />
Würziges-rauchiges Ambiente mit leicht balsamischer Würze<br />
zu dunkler, präsenter Frucht: Brombeere, Kirsche,<br />
Zwetschge, Tabak. Präsentiert am Gaumen die extraktreiche<br />
Fülle und Kraft des Jahrgangs, die aber von präsenter Säure<br />
und Mineralik gut gekontert werden. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
91 2019 »R« Blauer Spätburgunder trocken<br />
In der Nase Aromen von Kirsche, Brombeere, Zedernholz,<br />
leichte Rauchigkeit, Mineralität und ein wenig Thymian. Am<br />
Gaumen eine lebendige Säure, zupackende Gerbstoffstruktur,<br />
die aber von der Säure gut getragen wird. Würziger,<br />
kraftvoller und trockener Abgang. 13,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />
93 2015 »V« Weißer Riesling Auslese<br />
Mittleres Goldgelb. In der Nase Aromen von Honigmelone,<br />
Petrol, Orangenblüte, ein Hauch von Backwürze und Mandel.<br />
Die Reife ist am Gaumen zu spüren. Der warme Jahrgang<br />
kommt raus, reife Aromen, kandierte Aromen, Petrol, gutes<br />
Süße-Säure-Verhältnis. 11,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
615
WEINGUT<br />
KUREK<br />
Sonnenbichlstraße 47, 88149 Nonnenhorn<br />
T: +49 8382 8685, www.weingut-kurek.de<br />
Kontakt: Jonas Kurek<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Sa 9–12 Uhr und 15.30–18 Uhr<br />
Hektar: 7 ha<br />
Schon die Eltern hatten Reben, doch die<br />
Trauben wurden stets verkauft: Jonas<br />
Kurek ist das erste Mitglied seiner Familie,<br />
das sie selbst zu <strong>Wein</strong> keltert. Als sich<br />
abzeichnete, dass Jonas Kurek im <strong>Wein</strong>machen<br />
sein Ding gefunden hat, ging die Familie<br />
all-in: mit einem Kellerneubau sowie mit einer<br />
schicken Vinothek und <strong>Wein</strong>bar, die von Jonas’<br />
Bruder Simon geleitet wird. Kurek kann<br />
Burgunder, weiß wie rot – kein Wunder bei<br />
Lehrmeistern wie Bernhard Huber und Sebastian<br />
Fürst. Wir nominieren ihn dieses Jahr als<br />
»Newcomer des Jahres«, ein Porträt finden<br />
Sie weiter vorne im Buch.<br />
95 2022 Nonnenhorn Sonnenbichl<br />
Chardonnay trocken<br />
Verschlossen, Vanillegebäck, aber auch noch verschlossen.<br />
Im Mund reich, rund, aber auch saftig, feine Säure, hohe<br />
Dichte, Mineralität, voll, sehr komplett und komplex. Lang<br />
im Abgang. Und für die Langstrecke. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
94+ 2022 Nonnenhorn Seehalde Chardonnay<br />
trocken<br />
Etwas Mais, Kokos und Vanille. Im Mund ziseliert und dicht in<br />
einem, mineralisch spielend, ein feiner Phenoldruck, an den<br />
sich eine saftige Säure schmiegt, dicht und zugleich unbeschwerlich,<br />
kreidig im Abklang. Fast karg wirkend in diesem<br />
jungen Zustand, aber mit großem Potenzial.<br />
13 Vol.-%, NK, €€€<br />
93 2022 Nonnenhorn Seehalde<br />
Weißburgunder trocken<br />
Weiße Blüten, Karamell, Lindenblüte, Klee, auch leicht nussige<br />
Töne. Am Gaumen überrascht eine geradezu fordernde<br />
Phenolik, die Säure wirkt konzentriert, ohne isoliert zu stehen.<br />
Ein kraftvoller <strong>Wein</strong> mit weiterem Entwicklungspotenzial.<br />
13 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2022 Nonnenhorn Chardonnay trocken<br />
Etwas Schilf, Sesam, leicht zitrische Noten, dezente Holzeinsatz.<br />
Im Mund hat der <strong>Wein</strong> Kraft, auch Geschmeidigkeit im<br />
Fond, deutliche Rauchigkeit, Würze, animierende Säurestruktur,<br />
feine Phenole, in sich stimmig, extraktreich im Abgang,<br />
kandierte Zitronenschale. Elegant. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2023 »Blanc« Nonnenhorn trocken<br />
CH/PG/WB<br />
Flieder, beerige Noten. Etwas Holz. Im Mund straff, festes<br />
Säurerückgrat, präsente Phenolik, gute Dichte, leicht mineralisch<br />
im Hintergrund, ein noch ziemlich junger <strong>Wein</strong>, der<br />
Reife benötigt. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
95 2022 Nonnenhorn Seehalde<br />
Spätburgunder trocken<br />
Präsentes Neuholz, aber auch vielschichtige weineigene<br />
Aromen: florale Noten, Kirschwasser, Pinotbeeren. Im Mund<br />
feinkörnig mit viel Saftigkeit, schlank und elegant in der<br />
Gaumenmitte, mineralisch, nachgerade ein Buntsandstein-<br />
Tannin, fein und fest in einem. Dichte und Finesse, Länge.<br />
13 Vol.-%, NK, €€€<br />
616 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER WÜRTTEMBERG<br />
WEINGUT<br />
KUSTERER<br />
Untere Beutau 44, 73728 Esslingen<br />
T: +49 711 357909, www.weingut-kusterer.de<br />
Kontakt: Maximilian Kusterer<br />
Ab-Hof-Verkauf: Di 16–19 Uhr, Sa 11–15 Uhr und nach<br />
tel. Vereinbarung<br />
Flaschen/Hektar: 40.000 (30 % weiß, 60 % rot,<br />
10 % Rosé)/6 ha<br />
Anbauweise: in Umstellung<br />
Wenn man mit dem Zug nach Esslingen<br />
fährt, bauen sich auf der<br />
linken Seite die imposanten Terrassenlagen<br />
auf, die Etage für Etage nach oben<br />
streben. Die Wahrscheinlichkeit, dass man die<br />
Winzerfamilie Kusterer dort bei ihrem Tagwerk<br />
beobachten kann, ist sehr hoch. Denn sie<br />
ist mit steter Regelmäßigkeit dort zu finden,<br />
wo ihre <strong>Wein</strong>e mit hohem Anspruch ihren Ursprung<br />
haben. Wir verkosteten eine Kollektion<br />
ohne Fehl und Tadel, angeführt vom famosen<br />
Spätburgunder aus der Neckarhalde mit<br />
geschliffenem Tannin. Unser Tipp: der feinwürzige<br />
Blaufränkisch.<br />
92 2022 Esslingen Neckarhalde Chardonnay<br />
trocken<br />
Feine Holzwürze und jodige Anklänge im Duft, frische Zitronen,<br />
gelber Apfel, kandierte Orangen, frisch geriebene Walnuss.<br />
Am Gaumen mit eleganter und unaufgeregter Struktur,<br />
dennoch mit Zug, mineralische Spannung, griffige Phenolik,<br />
feiner Säurenerv, dicht und gut im Extrakt.<br />
13 Vol.-%, NK, €€€<br />
91 2023 Esslingen Chardonnay trocken<br />
Braucht Luft und großes Glas, dezent Schießpulver und<br />
Rauch, Quitten, Birnen, gelber Apfel, Lorbeerblatt, weißer<br />
Nougat. Feine mineralische Würze trägt sich durch den <strong>Wein</strong><br />
und fächert sich immer mehr auf, trocken, feine Phenolik,<br />
nahtlos eingewobene frische Säure, trinkanimierend.<br />
13 Vol.-%, DV, €€<br />
90+ 2023 »Steillage« Grauburgunder trocken<br />
Feinduftig, Karamell und dezent Rauch, roter Apfel, Birnen,<br />
Wiesenkräuter, frische Walnuss, dezent Piment. Am Gaumen<br />
kompakt und mit viel Saft, feine Phenolik und viel mineralische<br />
Würze, salzig bis ins lange Finale, ein Grauburgunder,<br />
der seine Herkunft und die »Steillage« zeigt.<br />
12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
94 2022 Esslingen Neckarhalde<br />
Spätburgunder trocken<br />
Jugendlich im Duft, Rauch, feine Frucht von Himbeeren,<br />
Rote Johannisbeeren, Rhabarber, Kirschen, Zwetschgen,<br />
Lorbeer, dunkle Schokolade. Am Gaumen mit fein geschliffenem<br />
Tannin, reifer und nobler Säure, Schmelz und frischer<br />
Frucht, mineralisch salzig unterlegt, elegant mit viel Potenzial.<br />
12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
91 2022 Spätburgunder trocken<br />
Dunkles Kakaopulver im Duft, Rote Johannisbeeren, Himbeeren,<br />
Holundermark, Wacholder, Veilchen, Rosenblätter.<br />
Im Mund elegant mit viel frischer roter Beerenfrucht, Kirschen,<br />
feingliedriges Tanningerüst, eng anliegende Säure,<br />
gut bei Tisch, mit Potenzial für die nächsten Jahre.<br />
12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2020 »Steillage« Blaufränkisch trocken<br />
Duftige Nase, helle und dunkle Waldbeeren, Schlehe,<br />
Schwarzkirsche, Holunder, ätherische Noten, Fichtennadel.<br />
Am Gaumen mit feinkörnigem, reifem Gerbstoff, Beerenfrucht<br />
in der Gaumenmitte und feiner Würze im Finale, gut<br />
balanciert, viel <strong>Wein</strong> fürs Geld. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
617
WEINGUT<br />
LANZ<br />
Sonnenbichlstraße 8, 88149 Nonnenhorn<br />
T: +49 8382 888579, www.lanzwein.de<br />
Kontakt: Benjamin Lanz<br />
Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />
Hektar: 8 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Benjamin Lanz sagt, er habe auf dem<br />
Weg zum PiWi-Terroirwein viel Lehrgeld<br />
bezahlt. Das klingt glaubhaft,<br />
denn in seiner forschenden Art wird er vieles<br />
probiert haben, um das Beste zu behalten. Die<br />
neuen <strong>Wein</strong>e belegen die erlangte Meisterschaft<br />
– und lassen es überflüssig erscheinen,<br />
noch über Rebsorten zu sprechen. Durch die<br />
Bank verwandeln sie die Gunstlage am östlichen<br />
Bodensee – geprägt von mineralischen<br />
Moränenböden, ausreichend Wasser und dem<br />
Föhnkanal des Rheintals – in kulinarischen<br />
Hochgenuss. Stern Nummer drei ist der verdiente<br />
Lohn. Herzlichen Glückwunsch!<br />
94+ 2022 »EB« trocken JO/SOG<br />
Aus der Lindauer Einzellage Entenberg. Balsamische Spontangärungsnoten,<br />
Mandarine, Gesteinsmehl. Im Mund ist der<br />
<strong>Wein</strong> seidig, fein gewoben, weich und dennoch saftig und<br />
feinnervig, ganz in sich ruhend, irgendwie leicht und dennoch<br />
auch mit einer Anmutung von Großzügigkeit.<br />
12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
93 2022 »Nonnenhorn weiß« trocken<br />
JO/SOG<br />
Der Duft bleibt zurückhaltend, mischt Noten von Apfelkompott<br />
mit balsamischen Tönen und einer an Kümmel und Kardamom<br />
erinnernden Würze. Der Gaumen zeigt sich druckvoll<br />
bei moderatem Alkohol, wird von feiner Phenolik und<br />
zivilisierter Säure getragen, bleibt lange homogen.<br />
12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
92 2022 »Bayerischer Bodensee weiß«<br />
trocken JO/SOG<br />
Ein Duft nach Schilf, Spontangärungsnoten, pfeffrige Töne,<br />
Gesteinsmehl. Im Mund ist das saftig, mit einem zugleich<br />
konzentrierten wie auch feinen Säurenerv. Der <strong>Wein</strong> verbindet<br />
Struktur und Seidigkeit, ist ganz trocken, aber dabei<br />
nicht schroff. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2023 »Kalimbula« trocken SO/SC/JO/STG<br />
Ein pikanter, an Sauvignon Blanc erinnernder Duft: Grasschnitt,<br />
reduktive Töne, aber mit Luftkontakt auch Weiße<br />
und Rote Johannisbeere. Der Gaumen ist saftig und schlank,<br />
hat eine tolle Frische und einen eleganten Säurenerv, der einen<br />
animierenden Appeal verströmt. 11,5 Vol.-%, DV, €€<br />
93 2022 Nonnenhorn Sonnenbichl Cabertin<br />
trocken<br />
Im Duft intensiv Schwarze Johannisbeere, Holunder, Grafit,<br />
Moos. Im Mund beginnt der <strong>Wein</strong> feinkörnig, mit einem plastischen,<br />
körnigen, etwas rauen Tannin, das aber weich grundiert<br />
ist und auf einem saftigen, auf klassische Weise fruchtgetragenen<br />
Fond liegt. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2022 »Wasserburg rot« trocken<br />
Dunkles Rubinrot in der Farbe. Im Duft findet man Pflaume<br />
und Schattenmorelle, Bitterschokolade und etwas Cassis.<br />
Der Gaumen wirkt dicht extrahiert, aber nicht übers Ziel hinausschießend,<br />
reifes Tannin, Frischfruchtigkeit und ein geschmeidiger<br />
Abgang sind die Tugenden. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />
618 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
LUCKERT<br />
WEINGÜTER WÜRTTEMBERG<br />
Bachstraße 4, 71364 Winnenden<br />
T: +49 7195 910069, www.weingut-luckert.com<br />
Kontakt: Hartmut Luckert<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Flaschen/Hektar: 41.300/6 ha<br />
<strong>Wein</strong>gut, Obstbau, Besenwirtschaft:<br />
Das ist der Dreiklang,<br />
nach dem Familie Luckert in<br />
Winnenden arbeitet und lebt. Und das ganz<br />
offensichtlich mit großer Leidenschaft und<br />
Zufriedenheit – anders lässt sich die bodenständige<br />
Natürlichkeit nicht erklären, die<br />
auch in den <strong>Wein</strong>en zu finden ist. »<strong>Wein</strong> hat<br />
mit Gefühl zu tun, man trinkt die Landschaft<br />
mit«, sagt Chef und Kellermeister Hartmut<br />
Luckert dazu. Es ist kein Zufall, dass die <strong>Wein</strong>e<br />
auch in der Besenwirtschaft ausgeschenkt<br />
werden, sie wachsen mit der passenden Mahlzeit.<br />
Auf zu Schlachtplatte und Viertele.<br />
91 2023 Winnenden Haselstein<br />
Sauvignon Blanc*** trocken<br />
Schöne Würze in der dichten Nase mit Cassis und reifen Stachelbeeren,<br />
frisches Apfelkompott, auch etwas weihnachtlich,<br />
Zimtstange. Saftig und mundfüllend am Gaumen, stimmige<br />
Balance mit dichtem Extrakt und saftige Frucht, Birne,<br />
auch feine Zitrik und leicht salin. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
91 2022 Winnenden Haselstein<br />
Grauburgunder*** trocken<br />
Viel Würze, reife Frucht in der Nase, Birne, Birnenschale,<br />
Birnentrester, angeröstete Haselnüsse, Pflaumenröster,<br />
dunkles Karamell. Im Mund ein durch den Ausbau im Barrique<br />
strukturgeprägter Burgunder, füllig, extraktgetragen,<br />
reife Phenolik, kulinarischer Typ. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
90+ 2023 Winnenden Haselstein Riesling**<br />
trocken<br />
Weihnachtsgebäck, Zimtsterne, Pfeffernüsse, reifes, gelbes<br />
Steinobst, Aprikose, Pfirsich, Papaya, Birne. Am Gaumen<br />
kompakter Bau, dichter, engmaschiger Extrakt, reife eingewobene<br />
Säure, feinwürzige Mineralik im Hintergrund, trocken,<br />
ungekünstelt, individueller Stil. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
90 2023 Winnenden Haselstein<br />
Chardonnay** trocken<br />
Ein Chardonnay der duftigen und fruchtigen Art mit viel Reife<br />
und Aroma, reife Ananas, Litschi, gelbe Kiwi, gelbe Blüten.<br />
Am Gaumen kräftig gebaut und von zugänglichem Charakter,<br />
vollmundig und harmonisch abgestimmt mit merklicher<br />
Restsüße, großzügig, würzig. 13 Vol.-%, DV, €<br />
90 2023 Winnenden Holzenberg<br />
Muskat-Trollinger Weißherbst<br />
Leuchtendes, helles Rosa. Intensiver Duft nach Himbeere,<br />
Erdbeere und süßer Kirsche, unterlegt von einem feinen<br />
Muskatton. Am Gaumen mit milder Säure, gut integrierte<br />
Süße, erneut Himbeere und Erdbeere, leicht und beschwingt,<br />
endet auf zarter Muskatwürze. 11,8 Vol.-%, DV, €<br />
91+ 2022 Winnenden Holzenberg<br />
Pinot Noir*** trocken<br />
Weiche, nussige und leicht karamellige Nase mit roter Kirsche,<br />
Waldhimbeere, kräuterigen Noten, Granatapfel, Waldboden.<br />
Wird am Gaumen von Schattenmorelle akzentuiert,<br />
ein paar Salzflocken mischen mit, reife Waldfrüchte, kompakte<br />
Struktur, trocken, würzig im Finish. 13 Vol.-%, NK, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
619
MANNSCHRECK<br />
WEINE<br />
Kelterstraße 3, 71384 <strong>Wein</strong>stadt<br />
T: +49 172 1329774, www.mannschreck-weine.com<br />
Kontakt: Claus Mannschreck, Martina Mannschreck<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Das <strong>Wein</strong>gut von Claus und Martina<br />
Mannschreck liegt im Örtchen<br />
Strümpfelbach in einem engen Seitental<br />
des Remstals. Es seien die unterschiedlichen,<br />
kleinräumigen Expositionen und vielfältigen<br />
Böden, schreiben sie, die den Anbau<br />
von Württemberger Traditionssorten, aber<br />
auch von Chardonnay, Merlot oder Syrah erlauben<br />
– und die sie sehr gekonnt nutzen. Das<br />
Winzerpaar versteht sich auch als Gastgeber<br />
und bietet <strong>Wein</strong>wanderungen, Planwagenfahrten<br />
und kerzenbeschienene <strong>Wein</strong>proben<br />
im Wengerthäusle. Glückwunsch zum gelungenen<br />
Debüt im <strong>Wein</strong>guide!<br />
90 2023 Chardonnay mit Sauvignon Blanc<br />
trocken CH/SB<br />
Die Vermählung der beiden Rebsorten bietet ein interessantes<br />
Spektrum im Duft. Eher zart anklingend präsentiert der<br />
Sauvignon Blanc seine Aromatik von Schwarzer Johannisbeere<br />
und grünem Paprika. Der Chardonnay-Anteil zeigt<br />
eher eine florale Untermalung. Gutes Volumen am Gaumen.<br />
12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
89 2023 »Pink M« Rosé feinherb AC/TL<br />
Ein helles Rubinrot lässt bereits an einen Rotwein aus dem<br />
Württemberger Landstrich denken. Rote Johannisbeere<br />
und etwas Preiselbeere dominieren in der fruchtbetonten<br />
Nase. Leichtigkeit mit dezenter Süße dann am Gaumen.<br />
Auch im Mund punktet der »PINK M« deutlich mit frischer roter<br />
Beerenfrucht. Saftig der mittlere Nachhall.<br />
11,5 Vol.-%, DV, €<br />
90 2022 Syrah mit Merlot trocken SY/ME<br />
Etwas pflaumig-beeriger Duft, der stimmig den Auftakt bildet.<br />
Dazu etwas Würze getrockneter Kräuter, die durch dezenten<br />
Vanilleduft angereichert wird. Ein von präsentem<br />
Gerbstoff und Fruchtsäure geprägter Auftakt am Gaumen<br />
zeigt, dass dieser <strong>Wein</strong> auch noch mit Potenzial ausgestattet<br />
ist. Fest und frisch das anhaltende Finale.<br />
13 Vol.-%, DV, €€<br />
90 2019 Pinot Noir trocken<br />
Ätherische Aromen, Zedernholz, etwas Eukalyptus und<br />
frisch geschlagener Eiche lassen sich riechen. Dazu, gut eingebunden,<br />
die typische Beerenfruchtwürze des Pinot Noirs<br />
mit den Aromen des Barrique. Körniges Tannin dann am<br />
Gaumen, die Gerbstoffe sind dabei mürb mit positiv nerviger<br />
Intensität. Insgesamt eine Textur, die ausgesprochen lebhaft<br />
den Gaumen inspiriert. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
90 2022 Zweigelt trocken<br />
Die rote Süßkirsche dominiert im Duft, daneben lässt sich<br />
auch gut ausgereifte Brombeere riechen. Die Aromatik in<br />
der Nase ist fein und animierend. Herzhaft und frisch dann<br />
der fruchtige Geschmack am Gaumen, der auch mit einem<br />
guten Säuregerüst aufwartet. Der saftige Fond präsentiert<br />
sich mit körnigem Gerbstoff. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
89 2022 »Kerf« Trollinger trocken<br />
Sehr typisch dieser Duft des Trollingers: viel rote Beerenfrucht,<br />
Johannisbeere und etwas Himbeere. Leichtfüßig<br />
und säurefrisch dann der Eindruck am Gaumen, der einen<br />
unkomplizierten Trinkgenuss garantiert. Mit mittlerer Intensität<br />
nachklingend. 11,5 Vol.-%, DV, €<br />
620 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
MAYER<br />
WEINGÜTER WÜRTTEMBERG<br />
Flurstraße 17, 74391 Erligheim<br />
T: +49 7143 23084, www.weingutmayer.de<br />
Kontakt: Andreas Kramp<br />
Ein ungewöhnliches Debüt in unserem<br />
<strong>Guide</strong>: sechs <strong>Wein</strong>e, sechs Lemberger<br />
und keiner jünger als Jahrgang 2018.<br />
Legt bereits der Fokus auf den (an)gereiften<br />
<strong>Wein</strong> den Verdacht nahe, dass Philipp Mayer<br />
mit Idee bei der Sache ist, so erfüllen auch die<br />
<strong>Wein</strong>e diese Vermutung voll und ganz. Der<br />
Hausstil dekliniert die Themen Finesse und<br />
Trinkigkeit. Und das ist eben kein Widerspruch<br />
zur Lagerfähigkeit: Selbst die <strong>Wein</strong>e<br />
aus 2015 und 2016, gewissermaßen die Gründungsdokumente<br />
des <strong>Wein</strong>guts, machen richtig<br />
Spaß. Wir starten mit einem Stern und sind<br />
gespannt auf nächstes Jahr.<br />
93 2018 »Rote Schrift« Lemberger trocken<br />
Leder, Grafit, »erdige« Noten. Holundersaft und Schwarzkirsche.<br />
Im Mund ist der <strong>Wein</strong> saftig und feinkörnig, dicht, leicht<br />
holzbeeinflusst in seiner Textur, dies ist eine Dichte mit Feinheit,<br />
intensiv fruchtbegleitet, mit einem Druck der sanften<br />
Art und mit deutlich mineralischem Hintergrund.<br />
13 Vol.-%, NK, €€<br />
93 2017 »Rote Schrift« Lemberger trocken<br />
Der Duft zeigt einen Lemberger von fast burgunderhafter<br />
Feinheit, Kräuterwürze, Menthol, Thymian, Eukalyptus. Im<br />
Mund hat der <strong>Wein</strong> eine gewisse Weite, feinkörniges Tannin<br />
in dichter, aber nicht überkonzentrierter Menge, mineralische<br />
Komponenten und einen vom Holz abgerundeten, eleganten<br />
Abgang. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
91+ 2017 »Weiße Schrift« Lemberger trocken<br />
Ein vielschichtiger Duft: Süßkirsche, Baumharz, Pinienkern.<br />
Im Mund zeigt sich ein sehr homogener, feingliedrig angelegter<br />
Verlauf: viel Saftigkeit, zarte Mineralität und ein vorsichtig<br />
dosierter Gerbstoff mit Delikatesse. Sehr gute Länge.<br />
13 Vol.-%, NK, €€<br />
91 2015 Lemberger trocken<br />
Lorbeer, Milchkaffee, Süßkirsche. Ein <strong>Wein</strong> mit positiver Reife.<br />
Am Gaumen zeigen sich eine saftige, süße Frucht, ein geschmolzenes,<br />
feingliedriges Tannin, ein nahtlos integrierter<br />
Säurenerv und eine Substanz, die durchaus noch weitere<br />
drei, vier Jahre tragen dürfte. 13 Vol.-%, NK, €<br />
90+ 2016 Lemberger trocken<br />
Malventee, Hagebutte, auch Herzkirsche. Im Mund hat der<br />
<strong>Wein</strong> eine süße Frucht, einen mittelgewichtigen Bau, die<br />
Säure ist gut eingebunden, die Saftigkeit dominiert. Das ist<br />
ein noch immer frischer, saftiger Lemberger, der zum Trinken<br />
animiert. 13 Vol.-%, NK, €<br />
90 2018 »Weiße Schrift« Lemberger trocken<br />
Kirschkern, Marzipan, Hagebuttentee, feinfruchtig. Am Gaumen<br />
zeigt der <strong>Wein</strong> eine saftige Anlage, feinkörniges, vorsichtig<br />
extrahiertes Tannin, einen vergleichsweise kräftigen<br />
Alkohol und auch den süßlich-viskosen Hintergrund dieses<br />
warmen Jahrgangs. 13 Vol.-%, NK, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
621
WEINGUT<br />
MAYERLE<br />
Bauersberger Hof 19, 73630 Remshalden<br />
T: +49 7151 73408, www.weingut-mayerle.de<br />
Kontakt: Nina & Matthias Mayerle<br />
Ab-Hof-Verkauf: Di bis Fr 14–18 Uhr, Sa 10–14 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 66.700 (30 % weiß, 40 % rot,<br />
25 % Rosé, 5 % Schaumwein)/10,5 ha<br />
Das <strong>Wein</strong>gut Mayerle liegt inmitten<br />
von <strong>Wein</strong>bergen und Streuobstwiesen<br />
auf dem Bauersberger Hof, einer<br />
Anhöhe, rund 150 Meter über dem Remstal.<br />
Die Winzerfamilie bewirtschaftet zehn Hektar<br />
Rebfläche, der Rotweinanteil liegt bei 65<br />
Prozent, im Fokus stehen Trollinger, Lemberger,<br />
Spätburgunder und Riesling, aber auch<br />
Raritäten wie Muskattrollinger und Roter<br />
Traminer werden ausgebaut. Nina und Matthias<br />
Mayerle keltern extraktreiche <strong>Wein</strong>e<br />
und scheinen dabei immer auch den Herd im<br />
Blick zu behalten. Probieren Sie mal den Roten<br />
Traminer, es lohnt sich!<br />
91 2022 »Halbfuder« Riesling im Eichenfass<br />
gereift trocken<br />
Feine Holzwürze begleitet reife gelbe Frucht, Mirabelle, Pfirsich<br />
und auch Aprikose, ein Hauch Bananenschale. Am Gaumen<br />
straff gebaut mit fester Struktur, durchaus elegant mit<br />
weicher Textur und einer fein ziselierten Säure, feine Zitrik,<br />
saftig-mineralisches Finish. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
90+ 2022 Roter Traminer im Eichenfass<br />
gereift trocken<br />
Bukett, das nicht an Aromen geizt, Orangenschale, Orangenöl,<br />
Mango, Muskatnuss, Nelke, Marzipan, warmer Rauch.<br />
Kräftiger Bau mit guter Substanz, Kraft und charmante<br />
Fruchtsüße sind auf Augenhöhe, weiche Textur, kräftige,<br />
reife Phenolik, würzig im Ausklang. Zum Essen.<br />
13 Vol.-%, DV, €€<br />
89+ 2023 Sauvignon Blanc** trocken<br />
Viel Sortentypizität im Duft mit reifer Mango, Schwarzer Johannisbeere,<br />
reifer gelber Stachelbeere und Maracuja. Zeigt<br />
am Gaumen Saft und eine gute Frische mit einer präzisen<br />
Säurespur, etwas Birne und Litschi, ein Spritzer Zitrone, feine<br />
Abrundung durch Fruchtsüße. 11,5 Vol.-%, DV, €<br />
90 2023 Muskattrollinger Rosé** feinherb<br />
Duftet nach Litschi, Muskatblüten, Veilchen, weißem Pfirsich,<br />
gezuckerten Himbeeren und Walderdbeeren. Ein<br />
schlank gebauter, individueller Rosé für spezielle Anlässe,<br />
saftig mit charmanter Restsüße, gut korrespondierender<br />
Säure und feiner Würze. Kulinarisch wertvoll.<br />
11,5 Vol.-%, DV, €<br />
91 2018 Frühburgunder im Barrique gereift<br />
trocken<br />
Reife Brombeere mit Pflaume, Waldhimbeere, Holzwürze,<br />
dunkler Schokolade, etwas Granatapfel, Unterholz und<br />
Rauchfleisch, Reifenote. Verbindet am Gaumen Substanz,<br />
Kraft und Fülle mit reifer Frucht, Pflaume, Brombeere, Holunder,<br />
kühle, tragende Säure, gute Länge.<br />
14 Vol.-%, NK, €€€<br />
90 2018 »Götzenn« Cuvée im Eichenfass<br />
gereift trocken LMB/CS/ME/DF<br />
Reife Amarenakirsche im üppig-würzigen Duft, reife Brombeere,<br />
Schwarzkirsche, Cassis, Holundermark, Röstaromen.<br />
Zeigt die Substanz und Wucht des warmen Jahrgangs mit<br />
reifer Gerbstoffstruktur. Feine Fruchtsäure, die nach Holunder<br />
schmeckt. Mittlere Komplexität. 14 Vol.-%, NK, €€<br />
622 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER WÜRTTEMBERG<br />
WEINGUT<br />
MÖDINGER<br />
Waldstraße 27, 71384 <strong>Wein</strong>stadt<br />
T: +49 7151 9440859, www.moedinger-weingut.de<br />
Kontakt: Sven Mödinger<br />
Ab-Hof-Verkauf: Fr 16–19 Uhr, Sa 10–13 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 53.300 (45 % weiß, 25 % rot,<br />
20 % Rosé, 1 % süß, 9 % Schaumwein)/5,5 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Ein typisches kleines Familienweingut:<br />
fünfeinhalb Hektar schöne Lagen im<br />
Remstal, biologisch bewirtschaftet,<br />
die Trauben werden mit der Hand gelesen,<br />
dazu gibt es eine echte Besenwirtschaft und<br />
die meisten <strong>Wein</strong>e werden noch direkt ab Hof<br />
verkauft. Was Sven Mödinger hier geschaffen<br />
hat, ist beachtlich: Seine Rieslinge, der würzige<br />
Syrah, aber auch die Cuvées brachten ihm<br />
bald zwei Sterne ein. All diese <strong>Wein</strong>e wie auch<br />
unseren Tipp aus der berühmtesten Rieslinglage<br />
des Remstals Pulvermächer kann<br />
man übrigens im hofeigenen Kelterhaus mit<br />
passenden Speisen probieren.<br />
91 2023 Stetten Pulvermächer Riesling<br />
trocken<br />
Der Pulvermächer gehört zu den angesagtesten Einzellagen<br />
des Remstals. Warum, kann man bereits im fruchtig-mineralischen<br />
Zusammenspiel riechen. <strong>Wein</strong>bergpfirsich, Mirabelle<br />
und Quittengelee bilden in der Nase ein spannendes Intermezzo.<br />
Viel fruchtige Aromatik dann am Gaumen, alles lebendig<br />
und stimmig bei gutem Nachklang.<br />
12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
90 2023 »Diego« Riesling trocken<br />
Recht verhalten in der Nase, bei eleganter, klassisch anmutender<br />
Rieslingfrucht ist gelbfleischige Frucht im Duft präsent.<br />
Am Gaumen dann ganz viel Saftigkeit, die einen sofort<br />
an vollreife Pfirsiche und auch ein wenig an Zitrusfrüchte<br />
denken lässt. Die Säure ist sehr schön eingebunden und hallt<br />
auch lange nach. 12 Vol.-%, DV, €<br />
90 2022 Strümpfelbach Gastenklinge<br />
Riesling trocken<br />
Ein helles Goldgelb zeigt sich im Glas. Im Duft dann reife<br />
Frucht, die an Birne, Quitte und roten Apfel erinnert. Daneben<br />
auch fein anklingend etwas Mineralität. Der Remstäler<br />
zeigt dann am Gaumen Noten, die einen sofort an reifen Boskopapfel<br />
denken lassen. Eine feine Bitternis flankiert den<br />
langen Abgang. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
90 2023 Strümpfelbach Altenberg Rosé<br />
trocken CF/CS<br />
Lachsfarben. Aromatisch präsentiert der Duft Noten von<br />
<strong>Wein</strong>traubengelee, gut gereiften Erdbeeren und Anklänge<br />
von Waldbeeren. Äußerst saftig dann der Geschmack. Die<br />
gut eingebundene Fruchtsäure macht diesen Rosé zu einem<br />
springlebendigen und Freude bringenden Trinkgenuss.<br />
11,5 Vol.-%, DV, €<br />
93 2021 Strümpfelbach Altenberg Syrah<br />
trocken<br />
Wacholderbeere, schwarzer Pfeffer und eine ganze Reihe<br />
weiterer getrockneter Gewürze duften im Glas. Dazu, beinahe<br />
betörend, Schwarzkirsche, Heidelbeere, Trockenpflaume<br />
und Schlehe. Komplex der Auftritt am Gaumen, körniges<br />
Tannin, lebhafte Säure und viel Jugendlichkeit versprechen<br />
eine lange Lagerfähigkeit. 14 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2023 Riesling Eiswein<br />
Intensiver Duft nach exotischen Früchten mit Mango und<br />
Maracuja, dazu kandierte Orangenschale, etwas Süßholz,<br />
heller Kandiszucker, süße Minze. Am Gaumen mit schmelzender<br />
Süße, gut austariert, lebendige Säure, süße Zitrusfrucht,<br />
gut zugänglich, schöne Länge. 9 Vol.-%, NK, €€€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
623
WEINGUT<br />
GRAF NEIPPERG<br />
Schlossstraße 12, 74193 Schwaigern<br />
T: +49 7138 941400, www.graf-neipperg.de<br />
Kontakt: Erbgraf zu Neipperg<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 8–12 Uhr und 13–16 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 180.000 (40 % weiß, 60 % rot,<br />
3 % Rosé, 6 % süß, 2 % Schaumwein)/32 ha<br />
Der Ort Schwaigern mag beschaulich<br />
wirken, doch was in den Kellern des<br />
gräflichen <strong>Wein</strong>guts liegt, ist aufsehenerregend.<br />
Wir zeichnen Philipp Graf Neipperg<br />
und sein Team dieses Jahr mit dem Titel<br />
»Kollektion des Jahres« aus (siehe auch weiter<br />
vorn im Buch), denn das Sortiment hat<br />
Spitzen wie den furiosen Spätburgunder Ruthe<br />
aus dem schwierigen Jahr 2021. Es hat<br />
Breite: Denn gleich, ob Weißburgunder, Riesling,<br />
Muskateller, Sauvignon Blanc, ob Lemberger<br />
oder Pinot – hier ist einfach alles gut.<br />
Und es hat Tiefe: Die älteren Jährgänge aus<br />
dem Reifekeller sind ein Kulturgenuss.<br />
93 2023 Neipperg Schlossberg<br />
Weißburgunder GG<br />
Einladend im Duft, Karamell und buttrige Noten, weiße Blüten,<br />
Orangenzeste, Aprikosen, Fenchelgrün, Dill, Salbei. Am<br />
Gaumen kraftvoll und mit viel Saft, belebende Säure umspielt<br />
cremigen Fond, reife, klare Frucht, Aprikosen, Grapefruit,<br />
mineralisch getönt, dicht. 14 Vol.-%, NK, €€€<br />
96 2021 Schwaigern Ruthe Spätburgunder<br />
GG<br />
Leicht reduktiv getönt, doch mit Luftkontakt eine intensive<br />
Würze freigebend: Wacholder, Minze, trockenes Tannenreisig.<br />
Auch Preiselbeere. Keupernoten. Der Gaumen entfaltet<br />
einen dichten, aber komplett unforciert wirkenden, trockenen<br />
Gerbstoff. Säure und Geschmeidigkeit bleiben dezent.<br />
Komplett burgundisch gedacht, ganz auf Reifefähigkeit gearbeitet.<br />
14 Vol.-%, NK, €€€<br />
95 2022 Neipperg Schlossberg Lemberger<br />
GG<br />
Zunächst schönes, duftig-blumiges Parfum mit Tabakblättern,<br />
feinem Rauch, Waldbeeren wie Brombeeren, schwarzer<br />
Kirsche, herbstliches Laub, Pfeffer, Nelke. Konzentriert<br />
und gleichzeitig fokussiert am Gaumen, dichter Extrakt,<br />
feinkörniges Tannin, elegant, langlebig. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
94+ 2021 Schwaigern Ruthe Lemberger GG<br />
Würzig, Nelke, grünes Lorbeerblatt, Schwarzkirsche, Waldhimbeere,<br />
Rote Bete, auch Granatapfel, Orangenschale.<br />
Mittlere Komplexität am Gaumen, präsente Säure, griffige<br />
Gerbstoffe mit leichter Kantigkeit und Reserven, saftige<br />
Herbe, Himbeere und Schlehe, mineralisch.<br />
13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2016 »aus dem Reifekeller« Neipperg<br />
Spätburgunder trocken<br />
Komplex im Duft, und das noch mit großer Frische: Sauerkirsche<br />
und Kräuter, Milchschokolade, Minze. Der Gaumen<br />
fließt ganz rund und geschmeidig, saftig-elegant mit fester,<br />
Länge gebender Säure, geschmolzenem Gerbstoff und feinfruchtigem<br />
Abklang. Ausgezeichnet gereift.<br />
12,5 Vol.-%, NK, €€<br />
93 2023 Schwaigern Ruthe Riesling GG<br />
93 2023 Neipperg Schlossberg Riesling GG<br />
92 2022 »Kapellenkeller Fumé Blanc«<br />
Sauvignon Blanc trocken<br />
91 2023 Muskateller trocken<br />
90 2023 Weißburgunder trocken<br />
94+ 2022 Neipperg Schlossberg<br />
Spätburgunder GG<br />
93 2022 Muskateller Auslese<br />
624 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER WÜRTTEMBERG<br />
<br />
WEINGUT<br />
KURT UND<br />
DIETMAR OTT<br />
Kirchstraße 4–6, 74343 Sachsenheim-Hohenhaslach<br />
T: +49 7147 924063, www.weingut-dietmar-ott.de<br />
Kontakt: Dietmar Ott<br />
Ab-Hof-Verkauf: Do und Fr 9–18 Uhr, Sa 9–17 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 20.000 (20 % weiß, 70 % rot,<br />
10 % Rosé)<br />
Malerisch liegt Hohenhaslach inmitten<br />
seiner <strong>Wein</strong>berge, geschützt<br />
durch eine bewaldete Kuppe. Die<br />
Familie Ott, Winzer seit vielen Generationen,<br />
baut rund um den Ort ihre Reben an, vor allem<br />
typisch Württemberger Sorten. Was Dietmar<br />
Ott und Sohn Benjamin aus Riesling,<br />
Weiß- und Spätburgunder, Trollinger und<br />
auch aus Cabernet Dorsa herausholen, hat<br />
uns einmal mehr Freude bereitet, denn es sind<br />
durchweg charaktervolle <strong>Wein</strong>e. Um deren<br />
Ursprung und Ausbau näher zu bringen, bietet<br />
die Familie Ott auch Exkursionen in die<br />
<strong>Wein</strong>berge sowie Workshops an.<br />
91 2022 Hohenhaslach Kirchberg<br />
Weissburgunder**** trocken<br />
Neuholz setzt den Auftakt im Duft, Kokos, Vanille, helles Karamell,<br />
Zitronen, Aprikose, Orangenblüte, Kräuterwürze. Am<br />
Gaumen mit Schmelz und Würze, kraftvoll, dicht und vollmundig,<br />
nahtlos eingewobene Säure, salzig im Nachhall, mit<br />
Reifepotenzial und jung gut bei Tisch. 13 Vol.-%, NK, €€<br />
90+ 2022 Hohenhaslach Kirchberg Riesling***<br />
trocken<br />
Zitrusfrucht im Duft, weiße Grapefruit, Zitronen, Pfirsich,<br />
Aprikosen, Basilikum, dezent Pfeffer, Zündholz. Am Gaumen<br />
in sich stimmig und rund, Schmelz, saftige Frucht, mit elegantem<br />
Süße-Säure-Spiel, feinwürzig und angenehm herb<br />
im Finale, mit schöner Länge, trinkanimierend.<br />
12,5 Vol.-%, DV, €<br />
89+ 2022 Hohenhaslach Kirchberg Rivaner**<br />
trocken<br />
Mit viel Kräuterwürze im Duft, Melisse, Brennnessel, Klee,<br />
Heu, Muskat, Lavendel, kandierter Pfirsich, Zitrone und<br />
Orangenblüte. Am Gaumen voller Saft, klare Frucht, getragen<br />
von feiner Süße, nahtlos eingefügte frische Säure, mit<br />
Schmelz und viel Harmonie lädt er zum nächsten Schluck<br />
ein. 12 Vol.-%, DV, €<br />
91+ 2020 »On The Top« Hohenhaslach<br />
Kirchberg Spätburgunder trocken<br />
Duftige Nase, viel reife Frucht und Würze, Wacholder, dunkle<br />
Kirschen, helle und dunkle Waldbeeren, Kräuter sowie mineralische<br />
Würze, dunkle Schokolade. Am Gaumen saftig und<br />
frisch, Frucht Hand in Hand mit Würze, kalkig-mineralisch<br />
unterlegt, feinkörniger Gerbstoff und feingliedrige Säure,<br />
lange am Gaumen. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
90+ 2022 Hohenhaslach Kirchberg Cabernet<br />
Dorsa**** trocken<br />
Dicht im Duft, reife Brombeeren, Wacholder, Schlehe, Pflaumen,<br />
Süßholz, Röstnoten, dunkle Schokolade. Am Gaumen<br />
weich in der Struktur mit viel saftiger Frucht, mildem, samtigem<br />
Gerbstoff und stimmiges Säurespiel, rund und gut ausbalanciert,<br />
schöne Länge. 13 Vol.-%, NK, €€<br />
90 2022 »S 1« Hohenhaslach Kirchberg<br />
Trollinger*** trocken<br />
Sortentypisch mit roter Frucht und Würze im Duft, rote<br />
Beeren, Kirschen, weiße Mandel, Pfeffer, Milchschokolade.<br />
Am Gaumen schlank im Körper, mit Schwung, frische<br />
Frucht, samtiger Gerbstoff, feine Säurestruktur, in guter<br />
Balance, saftig und trinkanimierend, solo oder zur Vesper.<br />
12 Vol.-%, DV, €<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
625
WEINGUT<br />
ROTH<br />
Gottlieb-Härle-Straße 6, 74232 Happenbach<br />
T: +49 172 6312557,<br />
www.weingut-roth-happenbach.de<br />
Kontakt: Sabrina Roth<br />
Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />
Flaschen/Hektar: 84.000 (60 % weiß, 25 % rot,<br />
15 % Rosé)/8,5 ha<br />
Sechs <strong>Wein</strong>e von fünf Rebsorten hat Sabrina<br />
Roth angestellt. Ein Element, auf<br />
das sie viel Wert legt, zieht sich durch<br />
alle sechs <strong>Wein</strong>e: eine reife Frucht. Dem Grauburgunder,<br />
der unser Tipp ist, gelingt der Spagat,<br />
die reife Materie mit geringem Alkohol zu<br />
kombinieren. Die hochwertigen Vertreter,<br />
egal, ob rot oder weiß, waren zum Zeitpunkt<br />
unserer Verkostung noch etwas verschlossen.<br />
Kein Problem, mit der Zeit gibt sich das von<br />
selbst. In der Kombination mit Speisen sind<br />
die <strong>Wein</strong>e ohnehin auch jetzt schon ein Genuss.<br />
Ochsenbäckchen, Zwiebelrostbraten.<br />
Wer wäre da nicht sofort dabei?<br />
91 2023 Happenbach Rote Steige Riesling<br />
trocken<br />
Zitronenschale, Nanaminze und zerstoßene Korianderkörner<br />
zeigen beim hochwertigen Riesling von Sabrina Roth die<br />
Richtung an. Im Mund prägen reife Säure und reife Frucht<br />
den Gesamteindruck, der sich durch alle <strong>Wein</strong>e des <strong>Wein</strong>guts<br />
zieht. Nicht zu unterschätzendes Lagerpotenzial!<br />
12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
90+ 2023 Happenbach Kautenwald<br />
Weißburgunder trocken<br />
Wenig fruchtbetont zeigt sich der Weißburgunder aus der<br />
vermutlich nur Eingeweihten bekannten Lage Happenbacher<br />
Kautenwald. Anis, Knollensellerie und Walnuss lassen<br />
am Gaumen dann aber Platz für eine dichte Materie mit viel<br />
Würze. Ein spannender Partner in der Küche!<br />
13 Vol.-%, NK, €€€<br />
89 2023 Muskateller trocken<br />
Traubiger Duft in der Nase, dazu Holunderblüte, Rosenholz<br />
und ein wenig Kardamom. Am Gaumen ist der Muskateller<br />
durchaus viskos, saftig, sehr ruhig gehalten mit Anklängen<br />
nach Süßholz. Noch mehr als beim Grauburgunder spürt<br />
man die Reife der Frucht. Ein Crowdpleaser. 13 Vol.-%, DV, €<br />
89 2023 Grauburgunder trocken<br />
Sortentypisch weich und würzig in der Nase, viel Birne, etwas<br />
Banane, etwas Knollensellerie. Am Gaumen bleiben die<br />
Sorteneigenschaften erhalten, der reife Fruchteindruck füllt<br />
den Mund mittig aus. Gleichzeitig sorgt der niedrige Alkohol<br />
für eine schöne Frische. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
91+ 2022 Unterheinriet Sommerberg<br />
Blaufränkisch trocken<br />
Blaurot im Glas mit sehr deutlichen Holundernoten, sowohl<br />
Holz als auch Mark. Am Gaumen präsentiert sich der Lagen-<br />
Blaufränkisch mit herzhaften Gerbstoffen, die für ein langes<br />
Leben sorgen. Momentan etwas verdeckte Fruchtpräsenz,<br />
aber ideal zu geschmortem Ochsenbäckchen!<br />
14 Vol.-%, NK, €€€<br />
89+ 2023 Blaufränkisch trocken<br />
Der »einfache« Blaufränkisch zeigt bereits alle sortentypischen<br />
Eigenschaften in der Nase mit Anklängen nach Holundermark,<br />
Schwarzkirsche, Holzrauch und etwas Veilchen.<br />
Sehr würzig am Gaumen, pfefferbetont, vielleicht ein wenig<br />
zulasten der Frische in diesem Segment. 14 Vol.-%, DV, €<br />
626 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER WÜRTTEMBERG<br />
SCHMIDT<br />
AM BODENSEE<br />
Hattnau 62, 88142 Wasserburg<br />
T: +49 8382 9432174, www.schmidt-am-bodensee.de<br />
Kontakt: Sebastian Schmidt<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 14–18 Uhr, Sa 14–16 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 100.000 (80 % weiß, 20 % rot)/16 ha<br />
Eugen Schmidt setzte 1984 die ersten Reben<br />
im Weiler Hattnau am bayerischen<br />
Bodensee. Seit 2011 leitet Sohn Sebastian<br />
das mittlerweile stattliche <strong>Wein</strong>gut. Der<br />
Winzer ist einer der Vordenker am bayerischen<br />
Bodensee, verfolgt stilistisch Feinheit und Präzision,<br />
»Proportion, nicht Wucht«. Davon<br />
kündet sein »Drumlin« Müller-Thurgau, ein<br />
Solitär in der deutschen <strong>Wein</strong>landschaft. Ausgezeichnet<br />
auch Grauburgunder, Sekt und der<br />
Wasserburger Chardonnay-Ortswein. Alle<br />
<strong>Wein</strong>e lassen sich im hauseigenen Restaurant,<br />
einem kleinen architektonischen Kunstwerk,<br />
mit Blick auf See und Alpen genießen.<br />
92+ NV »Sekt Prestige« brut nature<br />
Hefegeprägt im Duft, Apfelschale, frischer Brotteig, Heu,<br />
Kornblumen, Birnen, Pinotbeeren, Zimt, gelbes Currypulver.<br />
Im Mund mit schwungvoll, feingliedrigem Säurenerv, cremiges<br />
Mousseux, saftige Frucht geht Hand in Hand mit mineralischer<br />
Salinität, würzig und elegant. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
93+ 2021 »Réserve« Grauburgunder trocken<br />
Fein im Duft, Holzwürze, reife Birnen, Apfel, Zitronenzeste,<br />
getrocknete Kräuter, frische Mandeln und Haselnüsse. Am<br />
Gaumen dicht und kompakt, gute Balance von Frucht und<br />
Holz, feingliedrige Säure, dem Jahrgang entsprechend<br />
lebendig, cremiger Schmelz, gepflegte Phenolik, schöne<br />
Länge. 13 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
93 2023 »Drumlin« Müller-Thurgau trocken<br />
Dicht und fein nuanciert im Duft, Mango, Pfirsich, Birnen,<br />
Salzzitronen, Estragon, Salbei, Kamillenblüten, weißer Pfeffer.<br />
Am Gaumen dicht, elegant und gut vom Extrakt, tänzelnd<br />
belebt, saftige Frucht und salzige Würze, Schmelz im<br />
Spiel mit feiner, lebendiger Säure, tolle Gaumenstruktur für<br />
Müller-Thurgau. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
92 2022 Wasserburg Chardonnay trocken<br />
Animierend im Duft, Apfel, Mandarinen, Orangenblüte und<br />
auch Orangenzeste, dezent dunkles Karamell und Wiesenkräuter.<br />
Am Gaumen fein nuanciert, feine reife Säure, seidige<br />
Phenole, salzig im langen Nachhall, konzentriert und elegant,<br />
aus einem Guss und mit Potenzial. 13 Vol.-%, DIAM, €€<br />
91+ 2022 Bermatingen Spätburgunder<br />
trocken<br />
Fein im Duft, rote und schwarze Waldbeeren, Kirschen,<br />
Zwetschgen, Rote Bete, frisches Lorbeerblatt, dunkle Schokolade,<br />
warmer Rauch. Am Gaumen kraftvoll und mit Fülle,<br />
dennoch druckvoll und mit guter Spannung, mineralisch unterlegt,<br />
gepflegte Gerbstoffe zur klaren Frucht, puristisch<br />
und elegant. 13,5 Vol.-%, DIAM, €€<br />
91+ 2022 Wasserburg Weißburgunder<br />
trocken<br />
91 2022 Wasserburg Grauburgunder trocken<br />
91 2022 Wasserburg Spätburgunder trocken<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
627
WEINGUT<br />
SCHNAITMANN<br />
Untertürkheimer Straße 4, 70734 Fellbach<br />
T: +49 711 574616, www.weingut-schnaitmann.de<br />
Kontakt: Rainer Schnaitmann<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 14–18 Uhr, Sa 9–13 Uhr und<br />
nach Vereinbarung<br />
Flaschen/Hektar: 160.000 (50 % weiß, 50 % rot)/26 ha<br />
Anbauweise: Biodynamisch<br />
Rainer Schnaitmann bedient mit seinen<br />
GGs die Avantgarde, ob Grauburgunder,<br />
Riesling, Spätburgunder oder<br />
Lemberger: Die Kelterung schafft ein Amalgam<br />
aus Dichte, Substanz, Tiefe und mineralischer<br />
Würze, Applaus dafür. Die »Bergmandel«-<br />
Linie erfüllt hohe kulinarische Erwartungen,<br />
dafür wurde »Herr Schnaitmann sicher schon<br />
öfter von der Gastronomie umarmt«, bemerkt<br />
einer der Verkoster. Der wärmstens empfohlene<br />
Trollinger zeigt einen meisterhaften Umgang<br />
mit der urschwäbischen Rebe: furiose<br />
Frucht, rasierklingenscharf extrahiert, mit<br />
Lebendigkeit und Kante. Groß!<br />
96 2022 Fellbach Lämmler<br />
Grauburgunder GG<br />
Vielschichtig im Duft, Kräuterwürze, Fenchel, Lorbeer, Birnen,<br />
Quitten, Cantaloupemelone, Kumquat, Apfelschale,<br />
Walnuss. Am Gaumen lebendige Säure mit Zug, frische<br />
Zitrusfrucht, feiner Pheolik, fein salzig im Finale, lange<br />
am Gaumen, mit viel Potenzial. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
94+ 2022 Fellbach Lämmler Riesling GG<br />
Vereint schon im Duft Gegensätze, reife Frucht, balsamische<br />
Würze, aber auch knackige Lebendigkeit mit Zitrusfrische.<br />
Pendelt am Gaumen souverän zwischen Klassik und<br />
Avantgarde, Fülle und Saftigkeit wird von Würze, griffiger<br />
Phenolik und salziger Mineralik abgelöst. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
95 2022 Fellbach Lämmler<br />
Spätburgunder GG<br />
Kräftiges Neuholz und dahinter eine volle, vielschichtige<br />
Beerenfrucht. Auch Kräuter. Die Gaumenstruktur besitzt<br />
Kraft und Dichte, Volumen und Bündelung, eine jahrgangstypisch<br />
reife Säure. Ein in sich ruhender, ganz natürlich<br />
hingeworfen wirkender Pinot Noir. 13 Vol.-%, NK, €€€€<br />
94+ 2022 Fellbach Lämmler Lemberger GG<br />
Feine Holzwürze, schwarzer Pfeffer, Veilchen, Schwarzkirsche,<br />
Brombeere, Eukalyptus, Minze, Schwarztee. In einem<br />
straffen, schlanken Format verdichten sich die Inhaltsstoffe.<br />
Präzise, nach vorne gerichtet, auf den Punkt extrahiert, mutig,<br />
mit großem Versprechen. 12,5 Vol.-%, NK, €€€€<br />
94 2023 »Alte Reben« Trollinger trocken<br />
Reduktiver, energischer Duft nach Hefe, knackiger Zwetschge,<br />
roten Kirschen, schwarzem Pfeffer und Granatapfel. Alle<br />
Defizite, die Trollinger hatte, werden ihm hier ausgetrieben:<br />
straff gebaut, knochentrocken, mit Säurenerv und griffiger<br />
Tanninkante: Das ist schon nicht mehr Trollinger 2.0, sondern<br />
3.0. 11,5 Vol.-%, NK, €€<br />
92+ 2021 »Evoé« Blanc de Noirs brut nature<br />
SW/PN<br />
94 2022 Uhlbach Götzenberg Riesling GG<br />
92 2022 »Bergmandel« Riesling trocken<br />
91+ 2022 »Bergmandel« Sauvignon Blanc<br />
trocken<br />
91 2022 »Bergmandel Grau.Weiss« trocken<br />
CH/WB/PG<br />
93 2021 »Evoé« Rosé brut nature SW/PN<br />
91 2022 »Flash!« Rosé non filtré trocken<br />
CU/LMB<br />
628 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER WÜRTTEMBERG<br />
WEINGUT<br />
SCHÖNBRUNN<br />
Petersrain 1, 74235 Erlenbach<br />
T: +49 7132 951600, www.weingut-schoenbrunn.de<br />
Kontakt: Johannes Schönbrunn<br />
Ab-Hof-Verkauf: Di bis Do 17–19 Uhr, Fr 12–19 Uhr, Sa<br />
10–14 Uhr und nach tel. Vereinbarung<br />
Flaschen/Hektar: 80.000 (40 % weiß, 35 % rot,<br />
15 % Rosé)/8 ha<br />
Der Familienbetrieb liegt in den <strong>Wein</strong>bergen<br />
des Unterländer Dreiecks und<br />
verfügt über beste Hanglagen auf<br />
Lehm-Löss- und Keuperböden. Sein Handwerk<br />
lernte Johannes Schönbrunn im <strong>Wein</strong>gut<br />
Fürst zu Hohenlohe und bei Kanu Wines<br />
im südafrikanischen Stellenbosch. Das Können<br />
des Winzers fiel uns bei einer Sauvignon-<br />
Blanc-Trophy auf – und diese Rebsorte ist<br />
auch unser aktueller Tipp. Das <strong>Wein</strong>gut bietet<br />
übrigens auch einen Ausschank, wo man sich<br />
zu den hauseigenen <strong>Wein</strong>en an lokalen Speisen<br />
wie Brätbrot und schwäbischen Kutteln<br />
delektieren kann.<br />
90+ 2023 »Passion« Sauvignon Blanc trocken<br />
Im Duft Stachelbeere, Birnen, Zitronen und Limettenschale,<br />
Wiesenkräuter und florale Noten. Am Gaumen dicht und saftig,<br />
kraftvoll, dennoch elegant, klare Frucht mit dezenter<br />
Süße im Spiel mit feingliedriger Säure, Würze bis in die Länge,<br />
gut ausbalanciert, für den sofortigen Trinkgenuss.<br />
13 Vol.-%, DV, €€<br />
92+ 2022 »Rosé Saignée« trocken ME/CF<br />
Lachsrosa. Fruchtig sowie kräuterig im Duft, Himbeeren, Hagebutten,<br />
frische Feigen, Zwetschgen, Orangenschale, mineralische<br />
Würze. Am Gaumen rund und gut ausbalanciert,<br />
vollmundig, dabei nicht sättigend, klare Beerenfrucht, feine<br />
Säureader, mineralische Würze und schöne Länge, mit gutem<br />
Trinkfluss. 13 Vol.-%, DV, €<br />
93 2020 »JS« Cabernet Franc trocken<br />
Hoch attraktiv und auch sortentypisch im Duft. Aromen von<br />
junger Erdbeere, Himbeere, einem Hauch Paprika und Kies.<br />
Am Gaumen auch Waldboden, Chili sowie eine florale Note.<br />
Reifes Tannin, Struktur und eine lebendige Säure führen in<br />
den guten Abgang. 14 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2022 »Passion« Merlot trocken<br />
Gewürznelke, Schwarzkirsche, Veilchen als auch rote Kirsche<br />
in der Nase. Am Gaumen folgen Pflaume, Thymian und<br />
ein Hauch Schokolade, gut getragen von lebendiger Säure<br />
bei erkennbarer Struktur. Ein sortentypischer Merlot, harmonisch<br />
und attraktiv im Nachhall. 13,5 Vol.-%, DV, €€<br />
91+ 2020 »Passion« Lemberger trocken<br />
Blasses Purpur in der Farbgebung. Im Duft entwickeln sich<br />
Aromen von Brombeerstrauch, Schwarzkirsche, Gewürznelke<br />
und ein Hauch Paprika. Am Gaumen herrlich saftig, bei<br />
reifem Gerbstoff und gut tragender Säure. Eine feine Grafitnote<br />
begleitet den Nachhall. 14 Vol.-%, DV, €€<br />
90 2023 »Passion« Muskateller<br />
Blasses Goldgelb in der Farbgebung und intensiv im Duft.<br />
Aromen von Rosenblatt, Muskat und Geißblatt entwickeln<br />
ein attraktives Bukett. Am Gaumen auch Meyer-Ztirone,<br />
Mandarinenzeste sowie Geißblatt. Die Süße wird von lebendiger<br />
Säure gut getragen. Langer Abgang. 9,5 Vol.-%, DV, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
629
WEINGUT<br />
ALBRECHT<br />
SCHWEGLER<br />
Steinstraße 37, 71404 Korb<br />
T: +49 7151 3040137, www.albrecht-schwegler.de<br />
Kontakt: Julia Schwegler<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Flaschen/Hektar: 60.000 (26 % weiß, 74 % rot)/15 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Aaron Schwegler ist der Sohn eines früheren<br />
Garagenwinzers, und in der Tat<br />
bilden die drei Rotweincuvées, die Albrecht<br />
Schwegler in den 1990er-Jahren ausgetüftelt<br />
hat – »Beryll«, »Saphir« und »Granat«<br />
– immer noch das Rückgrat des Sortiments.<br />
Gemeinsam mit seiner Ehefrau Julia hat der<br />
Sohn des Firmengründers den Betrieb jedoch<br />
behutsam erweitert, dabei aber an der Fokussierung<br />
auf handwerkliche Spitzenqualität<br />
festgehalten. So sind heute auch reinsortige<br />
Rieslinge, Chardonnays und Lemberger Botschafter<br />
des <strong>Wein</strong>guts – auf Augenhöhe mit<br />
den nach wie vor exzellenten roten Cuvées.<br />
93+ 2022 »Réserve« Riesling trocken<br />
Viel Feuerstein im Duft, Apfel, balsamische Töne. Der Gaumen<br />
zeigt sich getragen, mit Weite und feiner Phenolik als<br />
Strukturgeber, die Säure hat Kraft, ohne grob zu wirken, unterstreicht<br />
die kräftige taktile Mineralität, das hat Burgunderanklänge<br />
in der Struktur und ist doch auch sehr rieslinghaft,<br />
straff, dicht, mit sehr gutem Potenzial. NK<br />
93+ 2022 »Réserve« Chardonnay trocken<br />
Dezente Holzwürze, etwas Zitrusfrucht, auch heller Sesam,<br />
Erdnuss. Der Gaumen zeigt sich zunächst saftig, dann dicht<br />
mit feinen Phenolpixeln besetzt, die Säure ist reif und trägt<br />
dennoch gut. Der <strong>Wein</strong> ist noch sehr verschlossen und kompakt<br />
zusammengeballt, braucht Zeit. 13 Vol.-%, NK<br />
96+ 2020 »Granat« Grande Cuvée trocken<br />
ZW/CS/ME/CT<br />
Noble Hölzer, Zeder, Zigarrenkiste, dahinter eine differenzierte,<br />
nicht nur dunkle Frucht, auch Himbeere und Schlehe,<br />
Preiselbeere, und kräuterwürzige Noten. Der Gaumen hat<br />
viel Saftigkeit, dazu ein dichtes, reifes Tannin, eine Balance<br />
mit großer Akuratesse, alles an seinem Platz. 14 Vol.-%, NK<br />
94 2020 »Saphir« Grande Cuvée<br />
ZW/ME/CT/CF/LMB<br />
Ein satter Duft: Zigarrenkiste, dunkle Beeren, Schwarzkirsche,<br />
Pfeffer, auch zitrische Noten. Im Mund zeigt sich ein<br />
<strong>Wein</strong> der kraftvollen Art mit feinkörnigem Tannin in hoher<br />
Dichte, einigem Feuer, einem lebendigen Säurerückgrat, viel<br />
Saft und mit einem langen, fruchtgetragenen Abklang.<br />
14 Vol.-%, NK<br />
93+ 2021 »Lemberger Reserve« Lemberger<br />
trocken<br />
Der Erstkontakt zeigt eine reife Schwarzkirschfrucht und etwas<br />
Neuholz, doch mit Luftkontakt kommt mehr und mehr<br />
Kräuterwürze zum Vorschein. Der Gaumen ist dicht mit reifem<br />
Gerbstoff gefüllt, ungewöhnlich homogen für den Jahrgang,<br />
von reifer Säure unterstützt, saftig abklingend, deutlich<br />
mineralisch und lang. 14 Vol.-%, NK<br />
93+ 2020 »Beryll« Grande Cuvée trocken<br />
ZW/CF<br />
Im Duft Heidelbeere, Lakritze und auch etwas Zwetschge.<br />
Nur ein Hauch von Holz. Der Gaumen rollt ein dichtes, feinkörniges,<br />
frisches Tannin aus, er fließt fruchtgetragen und<br />
sehr homogen, lange anhaltend, mit makelloser Balance<br />
und feinem Nuancenreichtum im Abgang. 14 Vol.-%, NK<br />
630 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGUT<br />
SEYFFER<br />
WEINGÜTER WÜRTTEMBERG<br />
Schwabstraße 4, 74189 <strong>Wein</strong>sberg<br />
T: +49 7134 6439, www.weingut-seyffer.de<br />
Kontakt: Thomas Seyffer<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 10–12 Uhr und 16–18.30 Uhr,<br />
Sa 10–14 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 106.700 (50 % weiß, 30 % rot,<br />
10 % Rosé, 10 % Schaumwein)/12 ha<br />
Bei der Wengerter-Familie Seyffer arbeiten<br />
drei Generationen Hand in Hand<br />
und mit viel Leidenschaft für das Winzerhandwerk<br />
zusammen, Thomas Seyffer und<br />
Sohn Christian bauen die <strong>Wein</strong>e aus, der Geisenheim-Absolvent<br />
bringt – etwa beim raffinierten<br />
Traminer »Seitensprung« – frische<br />
Ideen ein. Alle <strong>Wein</strong>e verbinden Substanz,<br />
Schmelz und Stil, die Genussfreude wird<br />
durch faire Preise gestärkt. Apropos: Zum<br />
<strong>Wein</strong>gut gehört auch eine Besenwirtschaft, in<br />
der auch »schwäbische Anti-Pasti« wie<br />
würzige Leberwurst und frisches Brät gereicht<br />
werden. An Guada!<br />
91+ 2023 »Seitensprung« Traminer trocken<br />
Rosenblüten, Birne, getrocknete Himbeere und Litschi, Muskatnuss,<br />
Orangenschale, etwas Nelke. Kräftig gebaut am<br />
Gaumen mit dichtem Extrakt und gut integrierter Kraft, saftig,<br />
Schmelz und mit süßlicher Konzentration in der Gaumenmitte,<br />
kulinarisch wertvoll. 13,5 Vol.-%, DV, €€<br />
90+ 2023 Muskateller trocken<br />
Attraktiv nuancierte Nase mit Muskatblüte und auch frisch<br />
geriebener Muskatnuss, reife Mango, Papaya und Schwarze<br />
Johannisbeere. Saftig und mit klarer Frucht am Gaumen,<br />
schlanke, filigrane Struktur, schöne Frische, elegante und<br />
stilsichere Sorteninterpretation. 11 Vol.-%, DV, €<br />
90+ 2023 »Höhenduft« Sauvignon Blanc<br />
trocken<br />
Zeigt im Duft die reife Sortentypizität, leicht brenzlig, reife<br />
Mango, Schwarze Johannisbeere, Birne, Würze. Schlanke,<br />
straffe Struktur, am Gaumen vollmundig, würzig und ausgewogen<br />
balanciert mit süßlichem Kern, reife Säure und ein<br />
feinwürziger, eleganter Ausklang. 12 Vol.-%, DV, €€<br />
90 2023 »Sandstein« Grauburgunder<br />
trocken<br />
Leicht parfümierte Nase mit reifer Birne und Aprikose, gelbe<br />
Pflaume, kandierte Walnüsse, Birnentarte. Am Gaumen vollmundig<br />
und mit ausgewogener Balance, die Fruchtsüße<br />
bringt Harmonie, geht nicht in die Breite, präsente, eingewobene<br />
Säure, gut balanciert. 12 Vol.-%, DV, €<br />
90+ 2022 <strong>Wein</strong>sberg Spätburgunder trocken<br />
Kräftiger und reifer Duft mit roten und dunklen Kirschen,<br />
kräuterig, würzig, auch etwas Lakritze und Tinte. Die Reife<br />
zeigt sich am Gaumen mit guter Substanz und kräftiger Art<br />
in stimmigem Gleichgewicht, mürbes Tanningerüst, korrespondierende<br />
Säure. 14 Vol.-%, DV, €€<br />
89+ 2021 <strong>Wein</strong>sberg Lemberger trocken<br />
Kräuterige, erdige Noten, getrockneter Rosmarin, schwäbische<br />
Garrigue, reife, dunkle Frucht, Brombeere, Granatapfel.<br />
Zeigt am Gaumen die jahrgangstypische Kühle mit einer frischen<br />
Säure und knackigen Gerbstoffen, betont trocken mit<br />
erdig-würzigen Noten. 13,5 Vol.-%, DV, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
631
WEINGUT<br />
SIEGLOCH<br />
Albertviller Straße 51, 71364 Winnenden<br />
T: +49 7195 177120, www.weingut-siegloch.de<br />
Kontakt: David Siegloch<br />
Ab-Hof-Verkauf: Do und Fr 16–18.30 Uhr,<br />
Sa 9–13.00 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 73.300 (40 % weiß, 30 % rot,<br />
20 % Rosé, 10 % Schaumwein)/10,5 ha<br />
Unter dem Motto »<strong>Wein</strong> wie wir« erzeugen<br />
die Brüder David und Martin<br />
Siegloch seit dem Jahrgang 2014 <strong>Wein</strong>e,<br />
die dem Einerlei des Mainstreams aus dem<br />
Weg gehen, ohne aber zu extrem in ihren Experimenten<br />
zu werden. Es sind individuelle<br />
Gewächse, die sich Bodenständigkeit bewahrt<br />
haben. Die Weichen dafür stellen die Brüder<br />
im <strong>Wein</strong>berg, im Keller wird der Weg von der<br />
Traube zum <strong>Wein</strong> nur begleitet. Die meisten<br />
<strong>Wein</strong>e werden spontan vergoren und unfiltriert<br />
abgefüllt. Wie gut die Réserven reifen,<br />
zeigt eindrücklich der 2019er Riesling, der sogar<br />
noch weiteres Potenzial besitzt.<br />
93 2019 »Réserve« Riesling trocken<br />
Komplexer Duft, gerne im großen Glas, Apfelschale, Blutorangen,<br />
Kamillenblüte, Currypulver, Estragon, kandierter<br />
Ingwer, Bienenwabe. Am Gaumen frisch und mit feiner<br />
Frucht, Mirabelle, Zitronen, Grapefruit, feingewobenem Tannin,<br />
und lebendiger Säurader, ein gereifter Riesling, der noch<br />
längst nicht am Ende seiner Reise ist. 12,5 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
93 2021 »Réserve« Sauvignon Blanc trocken<br />
Goldgelb und mit Glanz im Glas, vielschichtig im Duft. Röstnoten,<br />
gegrillter gelber Paprika, Currypulver, Ananas, Mango,<br />
Kurkuma, Brotkruste, kandierte Zitronen, Senfsaat. Am<br />
Gaumen fokussiert und engmaschig gebaut, viel Würze zur<br />
Frucht, feine Phenolik setzt Struktur, Reifepotenzial.<br />
13 Vol.-%, DIAM, €€€<br />
90+ 2023 »vogelfrei« Sauvignon Blanc<br />
trocken<br />
Dicht und nicht zu laut im Duft, Rauch, Stachelbeere, gelbe<br />
Paprika, Cassis, Maracuja, Apfelschale. Am Gaumen mit viel<br />
Saft, schwungvolle Frucht tänzelt mit nahtlos eingefügter<br />
Säure und Würze durch den Gaumen, gut ausbalanciert und<br />
aus einem Guss, gute Länge. 12 Vol.-%, DV, €€<br />
90 2023 Riesling trocken<br />
Rieslingtypischer und feiner Duft, grüner Apfel, Zitronen,<br />
weißer Pfirsich, Aprikosen, Wiesenkräuter. Im Mund harmonisches<br />
Spiel zwischen saftiger Frucht, feiner Würze und gut<br />
integrierter, lebendiger Säure, schlank und mit gutem Extrakt,<br />
ausbalancierter und fröhlicher Trinkgenuss.<br />
12 Vol.-%, DV, €<br />
91 2022 »vogelfrei« Merlot trocken<br />
Duftige Nase: dunkle Beeren, Heidelbeeren, Brombeeren,<br />
Himbeeren, Pflaumen, Zimt, dunkle Schokolade, Anis, kalkige<br />
Würze. Im Mund mit Kraft, saftige Frucht, feinkörniges<br />
Tannin, frischer Säurestruktur, trinkanimierend, als Solist<br />
oder zum BBQ in geselliger Runde. 14 Vol.-%, KK, €€<br />
90 2022 Lemberger trocken<br />
Dunkle Kirschen, Waldbeeren und Pflaumen setzen den Auftakt<br />
im Duft, Zimt, Pfeffer und Marzipan stiften Würze. Am<br />
Gaumen schlank und mit viel frischer Frucht, feiner Gerbstoff<br />
und lebendige Säure sind gut ausbalanciert, ein trinkanimierender<br />
Lemberger als Solist, zur Vesper oder zum<br />
Picknick. 12 Vol.-%, DV, €<br />
632 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER WÜRTTEMBERG<br />
WEINGUT<br />
STERNEISEN<br />
Mühlstraße 10, 73630 Remshalden<br />
T: +49 176 38641541, www.weingut-sterneisen.de<br />
Kontakt: Claudia Dorn<br />
Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />
Flaschen/Hektar: 20.000/3 ha<br />
Anbauweise: in Umstellung<br />
Die Winzertochter Claudia Dorn hatte<br />
sich eigentlich entschieden, als Krankenschwester<br />
zu arbeiten. Aber die<br />
Sehnsucht nach den heimischen <strong>Wein</strong>bergen<br />
war stärker, ab 2017 verarbeitete sie Trauben<br />
von einem halben Hektar in ihrer kleinen<br />
Garage. Daraus entstand bald ein professionelles<br />
<strong>Wein</strong>gut. Im <strong>Wein</strong>berg sei sie einfach<br />
glücklich, sagt die Winzerin. Mit ihrem Riesling,<br />
ihrem Chenin Blanc (!) und ihrem Trollinger<br />
hat sie uns für sich eingenommen. Unser<br />
Tipp ist aber in diesem Jahr ihr feiner, typisch<br />
württembergischer 2021er Lemberger<br />
»Heimat«.<br />
90 2023 »Herkunft« Riesling trocken<br />
Reife Stachelbeere, <strong>Wein</strong>bergpfirsich, Mirabelle und auch<br />
Quitte bilden den dominanten Duft heimischer Früchte.<br />
Spielerisch, verwoben mit reifer Fruchtaromatik, lassen sich<br />
auch exotische Gewürze wahrnehmen. Indischer Curry und<br />
auch etwas Kardamom begleiten harmonisch das fruchtigwürzige<br />
Gesamtbild. 13 Vol.-%, DV, €<br />
90 2023 »Wagnis Blue Label« Chenin Blanc<br />
trocken<br />
Angenehm duftig zeigt die Rebsorte weiße und rote Beerenfrucht.<br />
Daneben lassen sich auch noch Haselnüsse und frische<br />
Gartenkräuter riechen. Der Geschmack am Gaumen ist<br />
geprägt von jugendlich-frischer Säure – eine Frische, die im<br />
Mund sehr belebend wirkt. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
89 2023 »Weltenbummler« Sauvignon Blanc<br />
trocken<br />
Nicht laut im Duft, aber fein, lassen sich ganz typisch<br />
Schwarze Johannisbeere, grüner Paprika, rote Stachelbeeren<br />
und Kiwifrucht riechen. Eine lebhafte Säurestruktur bildet<br />
den Auftakt am Gaumen. Beinahe saftig begleitend dazu<br />
frische Säure und viel Lebendigkeit. 12 Vol.-%, DV, €<br />
89 2023 »Brücke Blue Label« Rosé trocken<br />
LG/ME/SY<br />
Hell lachsfarben präsentiert sich dieser Landwein vom<br />
Neckartal im Glas. Etwas Minze und Menthol bestimmen,<br />
fruchtig unterlegt, den Duft. Gediegen, bei entsprechender<br />
Frische, machen Beerenfrüchte wie Himbeere und Rote<br />
Johannisbeere am Gaumen ihre Aufwartung. Bei schlankem<br />
Körper hallt die Aromatik fruchtig nach. 13 Vol.-%, DV, €<br />
91 2021 »Heimat« Lemberger trocken<br />
Sehr fein und regionaltypisch zeigt der Lemberger im Duft<br />
kirschige Aromatik und Kräutertöne wie Thymian, schwarzen<br />
Pfeffer und frischen Kümmel. Noch jugendlich verschlossen,<br />
schmeckt man zuerst vibrierende Fruchtsäure,<br />
dazu passenden Gerbstoff. Nachhaltig. 13,5 Vol.-%, DV, €<br />
90 2021 »Dickhäuter Blue Label« Cuvée<br />
trocken LG/LMB/CF<br />
Komplex die Frucht am Gaumen, die deutlich von Sauerkirsche,<br />
Brombeere und Roten Johannisbeeren dominiert wird.<br />
Das feste Tanningerüst lässt erahnen, dass dieser stimmig<br />
assemblierte <strong>Wein</strong> noch großes weiteres Potenzial besitzt.<br />
13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
633
WEINGUT<br />
DER STADT<br />
STUTTGART<br />
Breite Straße 4, 70173 Stuttgart<br />
T: +49 711 21657507, www.weingutstuttgart.de<br />
Kontakt: Timo Saier<br />
Ab-Hof-Verkauf: Di und Mi 10–17 Uhr, Do und<br />
Fr 10–18 Uhr, Sa 10–14 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 100.000 (50 % weiß, 50 % rot)/16 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Das <strong>Wein</strong>gut der Stadt Stuttgart bewirtschaftet<br />
Rebflächen, die teilweise<br />
mitten in Wohngebieten liegen,<br />
darunter viele Steillagen, die Flurstücke sind<br />
von Bad Cannstatt bis Degerloch, vom Hasenberg<br />
bis Obertürkheim über die gesamte<br />
Metropole verstreut. Also keine ganz einfachen<br />
Arbeitsbedingungen. Umso bemerkenswerter,<br />
welche tolle Qualität zu überaus fairen<br />
Preisen Betriebsleiter Timo Saier und<br />
Kellermeister Marcel Schweikart auf die Flasche<br />
bringen. Das gilt auch für den Jahrgang<br />
2023, mit dem die Umstellung auf Bioanbau<br />
abgeschlossen wurde.<br />
92+ 2020 »KB« Riesling trocken<br />
In der Nase geröstete Koriandersaat, Curry und weißer Pfeffer,<br />
dazu Brioche und Röstaromen, Untermalung durch reife<br />
Birne und Quittenmarmelade. Am Gaumen reichhaltig und<br />
würzig, gelbe Frucht zeigt sich, lebendige Säure sorgt für<br />
Zug, mineralisch geprägt, Potenzial. 12 Vol.-%, DV, €€<br />
92 2022 Bad Cannstatt Zuckerle Riesling<br />
trocken<br />
Würziger Duft, weißer Pfeffer, getrockneter Thymian und<br />
Salbei, helle, reife Füchte, fast etwas Zimt, individuell. Am<br />
Gaumen mit einer feinen, stoffigen Textur, griffig mit lebendiger<br />
Säure, würzig mit Karambole, Quitten und Kaki. Gute<br />
Länge, spannender <strong>Wein</strong>. 12 Vol.-%, DV,<br />
90+ 2021 Stuttgart Mönchhalde Sauvignon<br />
Blanc trocken<br />
Kultivierter Duft nach zartem Rauch, etwas Brioche, Muskatblüte<br />
und feiner Mirabelle. Am Gaumen mit einer schönen<br />
Geschmeidigkeit, wohltemperierte Säure, harmonisch<br />
und elegant gewoben. Baut eine schöne Spannung auf, endet<br />
auf feinen Kräutern. 12,5 Vol.-%, DV,<br />
92+ 2021 Bad Cannstatt Zuckerle Merlot<br />
trocken<br />
Duft nach reifer Zwetschge, Gewürznelke, Aroniabeere,<br />
auch etwas süße Kirsche. Am Gaumen mineralisch frisch,<br />
fein gewoben, milde Säure, wohltemperierte Gerbstoffe, delikate<br />
Kräuterwürze und viel helle rote Frucht. Schöne Trinkigkeit,<br />
hat eine gute Länge. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
92+ 2021 Stuttgart Mönchhalde Syrah trocken<br />
In Duft Sauerkirsche, schwarzer Pfeffer, Kalk, Nelke und Lorbeer,<br />
schön dicht. Animierend frisch am Gaumen, hat eine<br />
präzise Säurestruktur, gepaart mit würziger Mineralik. Saftig<br />
und spannungsgeladen mit zartbitterer Schokolade und<br />
Heidelbeere, guter Zug, gute Länge. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
90+ 2022 »Stadtwein Rot« trocken SL/PN<br />
Würziger Duft mit Aromen von Nelke, kandierter Blutorange,<br />
roten Früchten und etwas Leder. Am Gaumen<br />
saftig frisch mit einer feinen Säure, delikate Würze, helle<br />
rote Früchte, Himbeere und Brombeere. Ein harmonischer<br />
und sehr trinkiger Einstieg in das rote Portfolio.<br />
13 Vol.-%, DV, €<br />
634 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER WÜRTTEMBERG<br />
TEAMWERK<br />
ESSLINGEN<br />
Lerchenbergstraße 16, 73733 Esslingen-Mettingen<br />
T: +49 711 9189620, www.teamwerk-esslingen.de<br />
Kontakt: Ramona Fischer<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 10–18 Uhr, Sa 9–16 Uhr,<br />
So 12–16 Uhr<br />
Hektar: 72 ha<br />
Eine starke Vorstellung vom Teamwerk<br />
Esslingen, das für eine moderne Interpretation<br />
der Genossenschaft steht:<br />
Für eine starke Gemeinschaft, bei der alle<br />
Hand in Hand arbeiten. Insgesamt 72 Hektar<br />
Reben kultivieren die schwäbischen Wengerter,<br />
davon sind ein Drittel terrassierte<br />
Steilstlagen, in denen alles in Handarbeit erledigt<br />
werden muss und neben Lemberger<br />
und Trollinger auch Rebsorten wie Syrah gedeihen<br />
– und wie! Wir empfehlen den frischen,<br />
kraftvollen Riesling. Wird diese gute<br />
Leistung bestätigt, dann rückt der zweite<br />
Stern näher.<br />
91 2022 Esslingen Burg Riesling trocken<br />
Ein noch nicht entfaltetes, aber intensive Frucht andeutendes<br />
Bukett, Pfirsich und Aprikose. Der Gaumen ist stoffig,<br />
dicht, mit feiner Phenolik, stimmig trockener Abstimmung<br />
und festem Säurerückgrat. Führt Frische und Kraft zusammen<br />
und hat eine sehr gute Länge. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
90+ 2023 »Ebene 3« Muskateller trocken<br />
Eine feine und klare Würze zeigt sich im Duft, frische Muskatnuss,<br />
leicht zitrische Noten. Das Mundgefühl ist kühl und<br />
schlank, hat dabei durchaus Gehalt und Würze, auch Länge,<br />
bleibt aber im Alkohol zurückhaltend. Feiner und leicht mineralisch<br />
unterlegter Aperitif. 11,5 Vol.-%, DV, €<br />
92 2022 Esslingen Burg Syrah trocken<br />
Dichter Duft nach dunkler Frucht, Brombeere, Schwarzkirsche,<br />
Cassis, mit dunkler Schokolade und rosa Pfeffer. Verbindet<br />
Kraft und Substanz mit einer geschmeidigen Vollmundigkeit,<br />
feinen Würze und auch Mineralik, elegant, mit<br />
Stil und Charakter, gute Länge. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
91+ 2020 »Dicker Turm« Esslingen Burg<br />
Cuvée trocken CS/CF<br />
Der »Dicke Turm« zeigt, was man von ihm erwartet: Intensität,<br />
Würze, Unterholz, Nelke und Wacholderbeere, Tabak,<br />
Laub. Würzig und intensiv im Duft, kraftvoll, druckvoll mit<br />
Substanz und Wucht, der Alkohol ist eingebunden, mürbe<br />
Tannine, lang, das Essen ruft. 14 Vol.-%, NK, €€<br />
91 2022 »Abt Fulrad Cuvée Zukunft« trocken<br />
CS/CF/ME<br />
Reife Waldbeeren mit Holzwürze, Brombeere, Cassis,<br />
schwarze Kirsche, auch etwas Pflaume, Tabak, etwas Tinte.<br />
Der »Abt« steht am Gaumen zwischen Vollmundigkeit und<br />
Frische, präsente Säure, würzig, der Gerbstoff gibt Struktur,<br />
der Extrakt ist mittelgewichtig, passt. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />
90 2020 »Stufe 8« Esslingen Schenkenberg<br />
Lemberger trocken<br />
Feine Würze, kräuterig, geröstete Kaffeebohnen, Waldbeeren,<br />
Brombeeren, Maulbeeren, Schwarze Johannisbeere.<br />
Zeigt seine Sortentypizität in der Struktur, kräftig, mit reifen<br />
Gerbstoffen und dunklen Waldbeeren, die Mineralik der Lage<br />
klingt an, mittlere Komplexität. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
635
WEINGUT<br />
UNGERER<br />
Harsberger Straße 15, 74629 Pfedelbach<br />
T: +49 7949 940690, www.weingut-ungerer.de<br />
Kontakt: Karlheinz Ungerer<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Do 17.30–19 Uhr, Fr 14–19 Uhr,<br />
Sa 8–13 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 70.000 (45 % weiß, 55 % rot)/8 ha<br />
Rebberge besaß die Familie schon länger,<br />
aber erst 1993 versuchte sich<br />
Karl-Heinz Ungerer mit einem Trollinger-<strong>Wein</strong>berg<br />
als selbstkelternder Winzer.<br />
Seither stehen die Zeichen auf Expansion:<br />
Die Zahl der Rebsorten ist auf 20 angewachsen,<br />
dazu produziert das <strong>Wein</strong>gut Rotweinlikör,<br />
Edelbrände und Sekte. Die Spitzenweine<br />
sind auf Namen wie »Lichtblick«, »Sehnsucht«<br />
und »Unglaublich« getauft. Bei unserer<br />
Verkostung durften wir feststellen: Diese<br />
<strong>Wein</strong>e beweisen sehr glaubwürdig, dass sich<br />
die Anstrengungen der vergangenen Jahre<br />
gelohnt haben.<br />
91 2023 »Sehnsucht« Sauvignon Blanc<br />
trocken<br />
Wunderbare Primärfruchtaromen im Duft. Alles da, was<br />
man von einem sauberen Sauvignon Blanc erwarten darf.<br />
Grüner Paprika, Schwarze Johannisbeere und frischer Grasschnitt<br />
geben ein stimmiges Stelldichein. Der Eindruck am<br />
Gaumen ist expressiv mit viel Frucht und auch etwas Mineralik,<br />
gute Länge. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
90+ 2022 »Lichtblick in Schräglage« Cuvée<br />
trocken WB/BF<br />
Hell lachsfarben mit leicht rötlichen Reflexen, zeigt dieser<br />
Schillerwein eine brillante Farbe. Im Duft dann viel rote Beerenfrucht,<br />
dezente Holzwürze aus dem Barrique und auch<br />
ein bisschen Gesteinsmehl. Holz und Frucht sind perfekt<br />
ausbalanciert. Ausgesprochen interessanter Schillerwein.<br />
13 Vol.-%, NK, €€<br />
90+ 2022 Chardonnay trocken<br />
Sehr viel Feuerstein und etwas Eichenholz dominieren den<br />
Duft. Hinzu kommen Noten von Heu, Bäckerhefe und auch<br />
Banane. Kräftig dann der Geschmackseindruck im Mund.<br />
Florale Töne, Holz und auch eine gute Säurestruktur prägen<br />
das Gesamtbild des gegenwärtig noch etwas verschlossenen<br />
Chardonnays. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
89 2023 Sylvaner trocken<br />
Kräuterig und verknüpft mit Mineralität sowie Hefenoten<br />
riecht dieser Sylvaner insgesamt jugendlich und frisch. Vollmundig<br />
und mit cremigem Schmelz zeigt er sich am Gaumen.<br />
Die Frische des <strong>Wein</strong>s macht Spaß auf mehr. Der Nachhall<br />
ist balanciert. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
92 2021 »Saltatium virium« Cuvée trocken<br />
BF/PN/CF<br />
Ein ziemlich dichtes Violettrot leuchtet im Glas. Im Duft Noten<br />
dunkler Beerenfrüchte sowie ätherische Noten von Wacholder<br />
und Holundergelee, dazu kommt rauchige Holzaromatik.<br />
Holunderbeeren sowie weitere dunkle Beerenfrüchte<br />
lassen sich schmecken bei gekonntem Holzeinsatz. Knackige,<br />
aber dennoch stimmige Gerbstoffe begleiten den Abschluss.<br />
13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
90 2022 »Unglaublich« Cuveé trocken<br />
BF/AC/DF<br />
Gut abgestimmt, lassen sich dunkle Beerenfrüchte, etwas<br />
Vanille, Minze und schwarzer Pfeffer riechen. Am Gaumen<br />
frische Beerenfrucht von dunklem Obst. Kernig und schmelzig<br />
zugleich erlebt man säurefrisch die ausgewogene Gerbstoffqualität.<br />
Die Noten von Vanille und Holz stützen sehr<br />
gut diesen körperreichen Roten. Toll auch die Länge.<br />
13 Vol.-%, NK, €€<br />
636 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER WÜRTTEMBERG<br />
WEINGUT<br />
WACHTSTETTER<br />
Michelbacher Straße 8, 74397 Pfaffenhofen<br />
T: +49 7046 329, www.wachtstetter.de<br />
Kontakt: Rainer Wachtstetter<br />
Ab-Hof-Verkauf: Do und Fr 9–12 Uhr und 13.30–18 Uhr,<br />
Sa 9–16 Uhr und nach Vereinbarung<br />
Flaschen/Hektar: 130.000 (35 % weiß, 65 % rot)/20 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Nur wenige Winzer haben sich so verdient<br />
gemacht um den Lemberger wie<br />
Rainer Wachtstetter. Er schafft es, die<br />
Rebsorte zeitgemäß zu interpretieren, ohne<br />
den wuchtigen Ballast, der ihr anhing. Hier<br />
zeigt sie eine klare Definition: mit Körper,<br />
spannungsvoll, veredelt mit fruchtiger Finesse.<br />
Mit dem »Adler-Wirtschäftle« erhält die<br />
Familie eine kulinarische Institution, in der<br />
sich seit Jahrzehnten nicht viel verändert hat.<br />
Auf der Speisekarte finden sich schwäbische<br />
Klassiker wie Spanferkel, Zwiebelrostbraten,<br />
dazu Spätzle und Kartoffelsalat. Eine Zeitreise,<br />
die sich lohnt.<br />
90+ 2021 Lemberger weissgekeltert brut<br />
Traubiger, beeriger Duft, Himbeere, Brombeere, Herzkirsche,<br />
feine Hefenoten, frischer Hefezopf, auch gelbfruchtig,<br />
Aprikose. Am Gaumen mit guter Frische und präziser Säure,<br />
das feinperlige Mousseux ist elegant, saftig, vollmundig, mit<br />
Schmelz, endet mit Brombeere. 12 Vol.-%, NK, €€<br />
94+ 2020 Pfaffenhofen Spitzenberg<br />
Lemberger GG<br />
Attraktives Bukett von feiner Holzwürze und feinem Nougat,<br />
ein Hauch Karamell, Schwarzkirsche, Brombeere, Zedernholz.<br />
Am Gaumen so nuanciert und balanciert, dass es ein<br />
Plädoyer für die Rebsorte ist, dicht, engmaschige Auflösung<br />
des Extrakts, mineralischer Akzent. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
93+ 2020 »Cuvée Ernst Combé« trocken<br />
LMB/ME/CF/SY<br />
Weicher Ansatz mit Schwarzkirsche, Brombeere, etwas<br />
Milchschokolade, zarte Holzlaktik, Johannisbeere, Kräuter.<br />
Weicher Ansatz am Gaumen, geschmeidig, die reifen und<br />
kräftigen Tannine stellen das Rückgrat, gelassen, mit starker<br />
mineralischer Verdichtung im Finish. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />
93+ 2019 Pfaffenhofen Geißberg<br />
Spätburgunder GG<br />
Balsamische Würze in der Nase, reife schwarze Kirsche,<br />
Schwarze Johannisbeere, auch Pflaume, feiner Rauch, kräuterig,<br />
Lorbeerblatt. Konzentriert am Gaumen mit Saft und<br />
Würze, reife Säure, die sich linear ausbreitet, weiche Gaumenmitte,<br />
mineralisches Ende. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
93 2021 »Junges Schwaben« Pfaffenhofen<br />
Hohenberg Lemberger Erste Lage<br />
trocken<br />
Attraktiver Duft, kalter Rauch, Räucherspeck auf die anziehende<br />
Art, Schwarzkirsche, auch Blaubeere. Hat am Gaumen<br />
die klare Definition, die Lemberger manchmal fehlt:<br />
körperreich, trotzdem mit Druck, Spannung und einer fruchtigen<br />
Eleganz, die bis ins lange Finale geht.<br />
13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
93 2019 »Ernst Combé« Pfaffenhofen<br />
Hohenberg Lemberger Erste Lage<br />
trocken<br />
Würzig, kräuterig, Brombeere, Schwarze Johannisbeere, etwas<br />
Tinte, Spaziergang im Herbst. Die reifen Fruchtaromen<br />
werden am Gaumen eingebettet in ein entspanntes und<br />
doch spannungsreiches Umfeld, trocken, kompromisslos,<br />
griffig wie die Gerbstoffe. Erdig, mineralisch.<br />
13,5 Vol.-%, NK, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
637
WEINGUT<br />
WEIHBRECHT<br />
Hauptstraße 20, 74626 Bretzfeld-Schwabbach<br />
T: +49 7946 2788, www.weingut-weihbrecht.de<br />
Kontakt: Simon Weihbrecht<br />
Ab-Hof-Verkauf: nach Vereinbarung<br />
Flaschen/Hektar: 40.000/7 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
<strong>Wein</strong> kann man im Bioweingut Weihbrecht<br />
in einigen Zusammenhängen<br />
erleben: Familie Weihbrecht<br />
bietet <strong>Wein</strong>erlebnisführungen an, in der <strong>Wein</strong>stube<br />
werden Speisen wie Maultauschen mit<br />
Kartoffelsalat aufgetragen, wer nach einer Verkostung<br />
übernachten will, ist im »<strong>Wein</strong> & Bett«<br />
bestens versorgt, sogar Tagungen können abgehalten<br />
werden. Der <strong>Wein</strong> bleibt natürlich der<br />
Kern aller Anstrengungen: Der talentierte Jungwinzer<br />
Simon Weihbrecht zeigt seine Ambitionen<br />
in <strong>Wein</strong>en wie dem druckvollen, weißen<br />
»natur«, der würzigen Cuvée »Primus S« oder<br />
dem vollmundigen Chardonnay.<br />
91+ NV »natur« trocken<br />
Mandarine, Orangenschale, Mango und Litschi im expressiven,<br />
fruchtigen Duft. Feine Würze, floral-duftig, Flieder.<br />
Druckvoll am Gaumen mit verlässlichem Extrakt und süßlichem<br />
Kern, mineralische Anklänge, reifer Säurestrang, intensive<br />
Würze, die auch das Finale prägt. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />
90+ 2023 »S« Riesling feinherb<br />
<strong>Wein</strong>bergpfirsich und Aprikose in der fruchtigen Nase, kandierter<br />
Pfirsich, auch etwas Honigwabe. Schlanker Bau am<br />
Gaumen, adrettes Zusammenspiel von lebendiger Säure<br />
und charmanter Fruchtsüße, neben Steinobst kommen<br />
auch zitrische und mineralische Noten dazu.<br />
10,5 Vol.-%, DV, €€<br />
90 2022 »S« Chardonnay trocken<br />
Aprikose, auch kandierte Aprikose, reife Birne, gelbe Pflaumen,<br />
etwas Mango und Ananas, steinig-würzige Anklänge.<br />
Vollmundig am Gaumen mit guter Substanz, Saft, Fülle und<br />
Schmelz, reife, tragende Säure, Abrundung durch feine<br />
Fruchtsüße. Kann auch kräftige Gerichte ab.<br />
12,5 Vol.-%, DV, €<br />
91 NV »Primus S« Cuvée trocken<br />
Rauch, balsamische Würze und getrocknete Kräuter im<br />
ersten Duft mit reifer Frucht, Brombeere, Johannisbeere<br />
etwas Orangenschale. Kräftig gebautes und kraftvolles<br />
Format am Gaumen, gute Substanz mit Extraktdichte und<br />
reifem Gerbstoffgerüst, endet würzig. 14,5 Vol.-%, NK, €€<br />
89+ 2020 »S« Lemberger trocken<br />
Beerige Noten, Johannisbeeren, Kirsche, Brombeere, Pflaume,<br />
balsamische Würze, Rauch und auch Rauchfleisch. Kräftige<br />
Struktur am Gaumen, verbindet Kraft und Geschmeidigkeit,<br />
süßlicher Extraktkern, Schmelz, reife Säure, mürbes<br />
Tannin, Würze, harmonisch abgerundet. 13,5 Vol.-%, DV, €€<br />
89+ NV »Donar« Spätburgunder im Barrique<br />
gereift trocken<br />
Würzige Nase mit reifer Kirsche, Waldbeere, Rauch, Nelken,<br />
Veilchen, Orangenschale. Die kräftige Struktur am Gaumen<br />
ist vom Holzausbau geprägt, die stabile Säure trägt, kein<br />
leichtfüßiger Spätburgunder, trägt sein Holzgerüst bis zum<br />
Finale, schöne Würze. 14 Vol.-%, NK, €€<br />
638 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER WÜRTTEMBERG<br />
WEINKONVENT<br />
DÜRRENZIMMERN<br />
Meimsheimer Straße 11, 74336 Brackenheim<br />
T: +49 7135 95150<br />
www.weinkonvent-duerrenzimmern.de<br />
Kontakt: Mirko Semmler-Lins<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 10–12.30 Uhr und<br />
13.30–18 Uhr, Sa 9–13 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 1.800.000 (30 % weiß, 70 % rot)/180 ha<br />
Die Genossenschaft aus dem Zabergäu<br />
ist für ihre glutvollen Rotweine bekannt,<br />
die auf lange Flaschenreife angelegt<br />
sind. Dieses Jahr scheint uns die Reihe<br />
der roten Boliden eine leichte stilistische<br />
Transformation anzudeuten: hin zu mehr Eleganz<br />
und Frische. Sehr gut! Die Fülle der<br />
Frucht bleibt wie beim Portugieser dennoch<br />
erhalten oder die Komplexität der Würze wie<br />
bei der Syrah. Der Holzeinsatz bleibt spürbar,<br />
dominiert aber nicht mehr so stark wie früher.<br />
Das sind Qualitäten, die jedem <strong>Wein</strong>gut gut zu<br />
Gesicht stünden. Wir sind schon neugierig<br />
aufs nächste Jahr.<br />
89+ 2023 »Cellarius Exclusiv« Chardonnay<br />
trocken<br />
Duftige Nase mit Wiesenblumem, reife Aprikose, Birne, gelber<br />
Apfel, Reneklode und Honigmelone, kandierte Walnuss.<br />
Sauber vinifizierter Chardonnay mit kompaktem Bau, gut<br />
dosierter Fülle, Schmelz und Würze, reife Säure, zitrisch im<br />
Ausklang, Pampelmuse. 12 Vol.-%, DV, €<br />
89+ 2023 »Cellarius Exclusiv« Weißburgunder<br />
trocken<br />
Weiße und gelbe Blüten in der fruchtig-duftigen Nase, Mirabellen,<br />
weiße Birne, Kandiszucker, etwas Flieder. Kompakt<br />
und bündig am Gaumen, ausgewogen balanciert bei mittlerem<br />
Extrakt, saftig, stabile Säure und feine Würze. Schöner<br />
Sortentyp, gerne auch zum Essen. 13 Vol.-%, DV, €<br />
93 2021 »Divinus Der Abt« Cuvée trocken<br />
LMB/CF/CS<br />
Schwarze Johannisbeere, Teer, Thymian und Beifuß, Lebkuchen.<br />
Der Gaumen ist sehr dicht mit Gerbstoff besetzt, alkoholkräftig,<br />
Strukturgeprägt und dabei lange homogen bleibend.<br />
Auch mineralisch. Ein Muskelpaket. Unbedingt weglegen!<br />
14 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2021 »Divinus« Syrah trocken<br />
Sauerkirsche und Pfeffer, ein Anflug von Menthol. Auch<br />
schokoladige Noten vom Holz. Im Mund hat der <strong>Wein</strong> Kraft,<br />
aber auch Proportion: Der Gerbstoff ist körnig, ohne zu<br />
trocknen, besitzt Dichte ohne Adstringenz oder Bitternis, mineralische<br />
Noten geben Frische. 14 Vol.-%, NK, €€€<br />
92 2021 »Divinus« Portugieser trocken<br />
Zimt und Pflaume, auch Schwarzkirsche, eine satte Frucht.<br />
Am Gaumen zeigt der <strong>Wein</strong> eine Wucht, die für die Sorte absolut<br />
ungewöhnlich ist: Öligkeit, Fülle, körniges, aber reifes<br />
Tannin, gut integrierte Säure, Extraktsüße, zuletzt ein alkoholisches<br />
Feuer, das von der intensiven Abgangsfrucht eingefangen<br />
wird. 14 Vol.-%, NK, €€€<br />
90 2020 »Cellarius Benedictus« Cuvée<br />
trocken LMB/BP/CD/CS/SY/DF<br />
Buttrig im Duft mit einer entfalteten Steinobstfrucht und<br />
mit Noten von Schwarzer Johannisbeere und Menthol. Der<br />
Gaumen zeigt sich saftig, mit recht feinem, aber auch dichtem<br />
Tannin, einer süßen Gaumenfrucht und einem harmonischen<br />
Abgang sehr guter Länge. 14 Vol.-%, DV, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
639
WEINMANUFAKTUR<br />
INGELFINGER FASS<br />
Schlossstraße 14, 74653 Ingelfingen<br />
T: +49 7940 91650, www.schloss-hotel-ingelfingen.de<br />
Kontakt: Marcel Schmieg<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Flaschen/Hektar: 13.300 (47 % weiß, 41 % rot, 9 % Rosé,<br />
3 % Schaumwein)/3,2 ha<br />
Anbauweise: in Umstellung<br />
Der Jahrgang 2023 war der erste biologisch<br />
erzeugte der <strong>Wein</strong>manufaktur<br />
Ingelfinger Fass, die keine eigene Kellerwirtschaft<br />
betreibt, die <strong>Wein</strong>e werden im<br />
<strong>Wein</strong>gut Fürst zu Hohenlohe Oehringen ausgebaut.<br />
Die Reben aber werden auf Terrassen<br />
unterhalb der Ruine Lichteneck kultiviert, sie<br />
zählen zu den steilsten und besten Lagen im<br />
Kochertal. Die Weißweine aus 2023 zeigen<br />
sich saftig und klar, der mineralisch getönte<br />
Silvaner ist unsere Empfehlung. Bei den Rotweinen<br />
zeigen sich die aus 2022 in guter Form<br />
und mit Substanz, da geht die Tendenz in<br />
Richtung zweiter Stern.<br />
91+ 2023 Ingelfingen Hoher Berg<br />
Chardonnnay trocken<br />
Leichtes Goldgelb in der Farbe. Reife Noten von Birne und<br />
Ananas, gelbe Pflaume und feine Würze, Rauch. Kräftiger<br />
Bau, zeigt am Gaumen Substanz und Volumen, feste Struktur,<br />
gute Dichte, saftig, trocken, Phenolik und Gerbstoffe<br />
sind reif wie die Säure, gute Länge. 13 Vol.-%, DV, €€€<br />
90+ 2023 Ingelfinger Hoher Berg Silvaner tr.<br />
Feine Würze, Apfel, Birne, etwas Melisse und Kamille, auch<br />
Mirabelle, etwas Puderzucker. Kräftiger Bau am Gaumen,<br />
setzt relativ breit an, gute Substanz, guter Zug, Fülle und<br />
eine Schicht reifer Phenole, vollmundig abgerundet, mineralisch<br />
getragener Ausklang. 13,5 Vol.-%, DV, €<br />
91+ 2022 »Réserve« Ingelfingen Hoher Berg<br />
Portugieser trocken<br />
Mittleres Rubinrot. Kräftiger und intensiver Duft, feine Holzwürze,<br />
etwas Zedernholz, Pfeifentabak, Waldbeeren, dunkle<br />
Schokolade, Eukalyptus. Zeigt im Mund ordentlich Substanz<br />
und Kraft, weicher Fond, dunkler Nougat, geschmolzene<br />
Gerbstoffe, reife Säure, Länge. 14 Vol.-%, NK, €€<br />
91+ 2022 »Réserve« Ingelfingen Hoher Berg<br />
Merlot trocken<br />
Reichhaltige und recht intensive Nase, Holzwürze, Brombeere,<br />
Schwarze Johannisbeere, schwarze Kirschen, dunkle,<br />
herbe Schokolade. Auf weichem, würzigen Fond mit gutem<br />
Volumen und Substanz, mürbes Tanningerüst, Brombeere,<br />
Holunder, dunkler Nougat, lang. 14 Vol.-%, NK, €€€<br />
91 NV »Pinot Cuvée« Ingelfingen Hoher Berg<br />
trocken<br />
Pflaume, Himbeere und Kirsche in der feinwürzigen Nase,<br />
als Topping feine Vanille, auch etwas Blaubeere. Kräftiger<br />
Bau am Gaumen, dicht in der Struktur, geschmeidige Textur,<br />
feinkörniges, tragendes Tannin, reife, stabile Säure, feiner<br />
Schmelz, dunkle Schokolade. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
87 NV »Secco blanc« Ingelfingen<br />
Hoher Berg trocken<br />
90 2023 Ingelfingen Hoher Berg Riesling tr.<br />
89+ 2023 »Fass No 1« Ingelfingen Hoher Berg<br />
Cuvée trocken MT/RR/GS<br />
89+ 2023 Ingelfinger Hoher Berg<br />
Müller-Thurgau<br />
89 2023 Ingelfinger Hoher Berg Portugieser Rosé<br />
89+ 2021 Ingelfingen Hoher Berg<br />
Spätburgunder trocken<br />
89+ 2023 Ingelfingen Hoher Berg<br />
Schwarzriesling feinherb<br />
640 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER WÜRTTEMBERG<br />
<br />
WEINMANUFAKTUR<br />
STUTTGART<br />
Strümpfelbacher Straße 47, 70327 Stuttgart<br />
T: +49 711 3363810, www.weinmanufaktur.de<br />
Kontakt: Saskia Wörthwein<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 9–12.30 Uhr und<br />
13.30–18 Uhr, Sa 9–14 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 650.000 (40 % weiß, 50 % rot,<br />
5 % Rosé, 5 % Schaumwein)/95 ha<br />
Schon vor über 20 Jahren benannte sich<br />
die <strong>Wein</strong>gärtnergenossenschaft Untertürkheim<br />
in <strong>Wein</strong>manufaktur um,<br />
auch als Bekenntnis zu kompromissloser<br />
Qualität, 2023 schließlich folgte auch im<br />
Namen das Bekenntnis zur Stadt Stuttgart.<br />
Unter der Regie des erfahrenen Kellermeisters<br />
Jürgen Off entstehen hier <strong>Wein</strong>e, die Reklame<br />
für die Landeshauptstadt machen und<br />
ebenso fürs Genossenschaftswesen. Gerade<br />
die Rotweine aus 2022 zeigen sich in Bestform,<br />
wie etwa der spannungsgeladene Cabernet<br />
Franc mit seinem hoch eleganten Tannin.<br />
Großes Kompliment!<br />
92+ 2023 Untertürkheim Mönchberg<br />
Riesling*** trocken<br />
Zitrische Anklänge im Duft, getrocknete Limettenschale,<br />
Apfel und Birne, gelbe Pflaume kommt dazu, gelbe Blüten.<br />
Startet auch am straff gebauten Gaumen mit zitrischen Noten,<br />
etwas Limette und herbe Birne, dichter Extrakt, deutliche<br />
mineralische Prägung. 12,5 Vol.-%, NK, €€<br />
89+ 2023 Weisser Burgunder** trocken<br />
Florale Noten, Trockenblumen, Aprikose, Mandarine und<br />
auch Mirabelle im fruchtig-intensiven Duft, gelber Apfel.<br />
Kräftiger Bau, setzt weich und geschmeidig an, vitale, eingewobene<br />
Säure, etwas herber Apfel und auch feine Zitrik,<br />
Schmelz, gepflegte Phenolik. 13,5 Vol.-%, DV, €€<br />
89 2023 Chardonnay* trocken<br />
Mittleres Gelb. Kräftige, füllige Nase mit reifer gelber<br />
Frucht, Birne, Aprikose, Melone, auch etwas getrocknetes<br />
Stroh. Saftig und vollmundig am Gaumen, breit laufende,<br />
klare Säureader, Schmelz, neben Aprikose auch herbe Birne<br />
und etwas Grapefruit, schöner Sortentyp. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
94 2022 Untertürkheim Altenberg Cabernet<br />
Franc*** trocken<br />
Würziger und intensiver Duft nach Schwarzkirsche, Cassis,<br />
Holzwürze, gegrillter roter Paprika, dunkle Schokolade und<br />
Nougat. Schafft am Gaumen einen spannenden Spagat zwischen<br />
Schwaben und der Loire, griffiges, auf den Punkt vinifiziertes<br />
Tannin, mineralisch, eigen, schön.<br />
14 Vol.-%, NK, €€€<br />
93 2022 »Großer Stern« Untertürkheim<br />
Mönchberg Lemberger trocken<br />
Waldbeeren, präsenter Duft, nicht zu reif. Tannennadeln, Holunder,<br />
Brombeere, Johannisbeeren, feiner Pfeifentabak.<br />
Am Gaumen kraftvoll mit fester Struktur und dichtem Extrakt,<br />
griffige, zupackende und dabei reife Gerbstoffe, die<br />
Säure läuft gelassen, da kommt noch was.<br />
13 Vol.-%, NK, €€€<br />
90+ 2022»Mönch Berthold«** trocken<br />
LMB/PN/SY/ME/CF<br />
Vanille, rote Grütze, ordentlich Cassis in der Nase, schwarze<br />
Kirsche, feine Holzwürze. Vollmundig, clever vinifiziert, mit<br />
Schmelz, schöner Würze, balancierender Säure, die mittelkörnigen<br />
Gerbstoffe tragen gut. Schlehe und auch Holunder<br />
im Ausklang. 13,5 Vol.-%, DV, €€<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
641
STAATSWEINGUT<br />
WEINSBERG<br />
Traubenplatz 5, 74189 <strong>Wein</strong>sberg<br />
T: +49 7134 504167, www.sw-weinsberg.de<br />
Kontakt: Florian Solymari<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 10–18 Uhr, Sa 10–16 Uhr<br />
Flaschen/Hektar: 266.700 (44 % weiß, 57 % rot,<br />
4 % Rosé, 1 % süß, 4 % Schaumwein)/40 ha<br />
Bei staatlichen Betrieben könnte man<br />
auf die Idee kommen, dass da auch<br />
mal Routine verwaltet wird, in diesen<br />
Verdacht gerät das Staatsweingut <strong>Wein</strong>sberg<br />
mitnichten. Schließlich gehört es als einziges<br />
<strong>Wein</strong>gut zur innovativen H.A.D.E.S-Gruppe,<br />
das nicht von privater Hand geführt wird. Experimente<br />
und Forschung werden hier genauso<br />
hochgehalten wie das Beharren auf bewährte<br />
Traditionen. Das Resultat sind <strong>Wein</strong>e<br />
auf der Höhe der Zeit, in dieser Kollektion angeführt<br />
vom dichten Riesling-GG mit reifen<br />
Phenolen und dem komplexen, mineralischen<br />
Lemberger-GG. Gut!<br />
93 2023 Burg Wildeck Herrschaftsberg<br />
Riesling GG<br />
Recht duftig und auch blumig in der Nase, Orangenschale,<br />
Orangenöl, auch Lavendel, feine Holzwürze kommt dazu.<br />
Kompaktes und in sich geschlossenes GG, das Dichte und<br />
Würze mit reifen Phenolen und Mineralik verknüpft. Reife,<br />
tragende Säure, würziges Finish. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
93 2023 »H.A.D.E.S.« Chardonnay trocken<br />
Im Duft treffen Holzwürze, zitrische Aromen wie Blutorange<br />
und Limettenschale aufeinander, dazu etwas Flachs und<br />
Popcorn. Am Gaumen reichhaltig mit reifer Phenolik, guter<br />
Dichte, tragender Säure, ausgewogen, mit guten Anlagen<br />
zur weiteren Entfaltung. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
90+ 2023 Abstatt Riesling trocken<br />
Recht intensive zitrische Noten, Limette, getrocknete<br />
Limettenschale, Orangenschale, etwas Zitronengras und<br />
frischer Ingwer. Kein Kuscheltier am Gaumen, hat Zug und<br />
eine selbstbewusste Säure, zeigt mit seiner kräftigen Phenolik<br />
und mineralischen Noten Profil. 12,5 Vol.-%, DV, €<br />
93 2022 <strong>Wein</strong>sberg Schemelsberg<br />
Lemberger GG<br />
Duftige Noten zunächst, Hibiskusblüten, feine Eichenwürze,<br />
Brombeere, Unterholz, Pfeffer, Schwarztee. Saftig, feine<br />
Herbe, Schlehe, kräftiger, stabiler Bau, die Gerbstoffe von<br />
mittlerem Korn garantieren weitere Entwicklung, Komplexität<br />
und Mineralik. 12,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
91+ 2019 »Traumzeit« Cuvée trocken<br />
CD/AC/SY/CU/CF<br />
Rubinrot in der Farbe. Dunkelbeerig in der Aromatik, Brombeere,<br />
Cassis, röstige Noten, dunkle Schokolade, Waldboden.<br />
Die gute Balance sorgt am Gaumen für Substanz und<br />
Eleganz mit feinkörnigem Gerbstoff, feingliedrige Säure,<br />
mineralische Würze kommt auf. 13,5 Vol.-%, NK, €€<br />
91 2020 »Grande Cuvée 1868« brut<br />
PM/PN/WB<br />
90 2023 Muskateller trocken<br />
89+ 2023 Sauvignon Blanc trocken<br />
91+ 2022 Gundelsheim Wolkenstein<br />
Spätburgunder Erste Lage trocken<br />
89+ 2022 <strong>Wein</strong>sberg Lemberger trocken<br />
642 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
WEINGÜTER WÜRTTEMBERG<br />
WEINGUT<br />
WÖHRWAG<br />
Grunbacher Straße 5, 70327 Stuttgart-Untertürkheim<br />
T: +49 711 331662, www.woehrwag.de<br />
Kontakt: Christin Wöhrwag<br />
Ab-Hof-Verkauf: Ja<br />
Flaschen/Hektar: 160.000 (60 % weiß, 30 % rot,<br />
10 % Rosé)/20 ha<br />
Anbauweise: Bio<br />
Im <strong>Wein</strong>gut Wöhrwag tut sich eine Menge:<br />
Wir können uns nicht daran erinnern,<br />
eine solch ungewöhnliche Kollektion aus<br />
Untertürkheim verkostet zu haben. Die <strong>Wein</strong>e,<br />
die seit 2020 Kellermeister Jakob Bittner<br />
ausbaut, haben an Zug, Saftigkeit und Spannung<br />
zugenommen, durchaus auch mit dem<br />
Mut verbunden, Grenzen auszuloten. Die<br />
Rotweine aus 2022 zeigen jahrgangsbedingt<br />
gute Substanz wie das dichte Lemberger-GG,<br />
die aus 2021 Kraft, Frische und Griffigkeit.<br />
Exemplarisch für die stilistische Neuorientierung<br />
kann der Riesling »Mineral« stehen.<br />
Starker Auftritt!<br />
93+ 2022 Untertürkheim Galgenberg Riesling GG<br />
Druckvoller Duft, Malvenblüten, etwas Petrol, Hagebutte,<br />
Apfel, Apfelschale, kräuterig, steinig, rauchig, Mirabelle.<br />
Konzentriert und druckvoll am Gaumen, engmaschig verwobener<br />
Extrakt, feste, eng anliegende Säure, salzig, leicht<br />
zitrisch, Pomelo, mineralisch definiert. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
93 2023 Untertürkheim Herzogenberg<br />
Riesling GG<br />
Fein nuancierter Duft mit zitrischen Anklängen, Apfel und<br />
Pfirsich, Limettenschale, Grapefruit, etwas Malve. Am Gaumen<br />
gut gebündelt im kompakten, athletischen Format, das<br />
Dynamik und Eleganz gleichberechtigt agieren lässt, dicht,<br />
starke Säure, mineralisch. Lang. 13 Vol.-%, NK, €€€<br />
92+ 2023 »Mineral« Untertürkheim<br />
Herzogenberg Riesling Erste Lage tr.<br />
Noch ein feiner Hefeschleier über verhaltener Frucht, grüne<br />
Kiwi, Stachelbeere, Apfel, auch kräuterig. Nimmt seine Devise<br />
»Mineral« ernst und als Programm, frischer nerviger Säurestrahl,<br />
der geradeaus will, zitrisch, Grapefruit, mineralisch-steinig.<br />
12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
94 2022 Untertürkheim Herzogenberg<br />
Lemberger GG<br />
Intensiv im Duft, Brombeere, Holunder, Schwarzkirsche,<br />
Holzwürze, etwas Tinte, schwarzer Pfeffer. Zeigt am Gaumen<br />
die Großzügigkeit und auch den Ausnahmestatus des<br />
warmen Jahres, dicht, enorme Substanz, massives Netz an<br />
reifen Tanninen und mineralischer Spannung, lang.<br />
13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
94 2021 »X« Cuvée trocken CS/ME<br />
Öffnet sich im Duft, feine Holzlaktik, Milchschokolade, Würze,<br />
Schwarze Johannisbeere, Cassis, Waldbeeren. Die Eleganz<br />
des Buketts spiegelt sich in der Struktur, die dabei Kraft<br />
und Substanz entwickelt, Säure und Tannin jahrgangstypisch<br />
frisch und griffig, Potenzial. 13,5 Vol.-%, NK, €€€<br />
93 2023 Untertürkheim Herzogenberg<br />
Grauburgunder GG<br />
93 2023 »Fumé Blanc« Sauvignon Blanc<br />
trocken<br />
92+ 2023 Untertürkheimer Herzogenberg<br />
Sauvignon Blanc VDP. Erste Lage<br />
92 2023 Untertürkheim Herzogenberg<br />
Weißburgunder Erste Lage trocken<br />
92 2023 Untertürkheim Herzogenberg<br />
Grauburgunder Erste Lage trocken<br />
93 2022 Untertürkheim Herzogenberg<br />
Pinot Noir GG<br />
92 2021 Untertürkheim Herzogenberg<br />
Lemberger Erste Lage trocken<br />
Rotwein Roséwein Weißwein Orange-<strong>Wein</strong> Süßwein<br />
falstaff -Tipp<br />
643
WEINGUT<br />
ZIPF<br />
Vorhofer Straße 4, 74245 Löwenstein<br />
T: +49 7130 6165, www.zipf.com<br />
Kontakt: Jürgen Zipf<br />
Ab-Hof-Verkauf: Mo bis Fr 13–18 Uhr, Sa 9–15 Uhr<br />
und nach tel. Vereinbarung<br />
Flaschen/Hektar: 93.300 (50 % weiß, 35 % rot,<br />
8 % Rosé, 2 % süß, 5 % Schaumwein)/11,5 ha<br />
Der markanteste Charakterzug von<br />
Jürgen Zipf ist seine ausgeprägte<br />
Grundgelassenheit, die sich auch in<br />
seinem Wirken als Winzer niederschlägt: Der<br />
Löwensteiner muss den Kosmos nicht jedes<br />
Jahr neu ausleuchten und interpretieren, seine<br />
<strong>Wein</strong>e folgen einer klaren Leitlinie, sie zeigen<br />
schon im Basisbereich Stoffigkeit und Saft,<br />
steigern sich im Sternesegment. Hier bekommt<br />
man einen sehr guten Gegenwert für<br />
sein Geld, erwähnt sei der Grüne Silvaner, unsere<br />
<strong>Falstaff</strong>-Empfehlung. Zu Zipfs 50. Geburtstag<br />
wurde die rote Cuvée »LXL« gefüllt,<br />
die mit ihrem lineralen Fluss gefällt.<br />
92+ 2022 »Fass 508« Chardonnay**** trocken<br />
Piment, etwas Curry, holzwürzige Noten und leichte Röstaromen,<br />
Ananas, Aprikose, Birne, auch gelber Apfel, Löwenzahn.<br />
Kompakter Bau, saftig und zugänglich am Gaumen,<br />
ohne dass es an Dichte und Seriosität mangelt, geschmeidiger<br />
Extraktkern, gute Länge. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
92+ 2022 »Fass 511« Weißer Riesling****<br />
trocken<br />
Nussige Töne, Holzwürze und Röstaromen im intensiven<br />
Duft, gelber Pfirsich, Nektarine und Aprikose, florale Noten,<br />
Tomatenblatt. Schlanker, straffer Riesling mit fester Struktur,<br />
selbstbewusste, präzise Säure, elegante Phenole, grüner<br />
Apfel, Grapefruit, gute Länge. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
92+ 2022 »Vom roten Mergel«<br />
Grauer Burgunder trocken<br />
Zwiebelfarben, in der Nase klare Frucht, Birne, Hagebutte<br />
und roter Apfel, etwas Brennnessel, auch gelbe Pflaume.<br />
Kräftiger Burgundertyp mit klarer Definition und fester<br />
Struktur, saftig, mit feiner Würze, reifer Phenolik, reizvoller<br />
kräuteriger Herbe und Mineralik. 13,5 Vol.-%, DV, €€<br />
91+ 2023 Weißer Burgunder*** trocken<br />
Apfel und ein Hauch Cidre, Apfel und Mirabellen, dazu feine<br />
balsamische Würze, Wiesenkräuter und frische Kümmelsaat.<br />
Burgunder, der einiges zu bieten hat: eine gut dosierte<br />
Fülle, Stoffigkeit und Cremigkeit, reife, stabile Säure, intensive<br />
Würze, elegant, lang. 13 Vol.-%, DV, €€<br />
91+ 2022 »Alte Reben« Grüner Silvaner<br />
trocken<br />
Kräuterwürzig, Gartenkräuter, Thymian, Estragon und Kerbel,<br />
frischer Kümmel, Mirabelle, Reneklode. Zeigt sich am<br />
Gaumen lebendig mit präsenter Säure, sehr saftig, dicht und<br />
druckvoll, ohne an Eleganz einzubüßen. Hat auch Tiefe und<br />
eine gute Länge, viel <strong>Wein</strong>. 13,5 Vol.-%, DV, €€<br />
91+ 2020 »LXL« trocken PN/LMB<br />
Runder Duft mit reifer, eleganter Frucht, Schwarzkirsche,<br />
Brombeere, Schwarze Johannisbeere, feine Würze, dunkle<br />
Schokolade. Straff und kompakt gehalten am Gaumen, geht<br />
nicht in die Breite, das auf den Punkt extrahierte Tannin besitzt<br />
Grip, linearer Fluss. 12,5 Vol.-%, DV, €€<br />
644 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
LÄCHELNDE<br />
LANDSCHAFTEN<br />
Blumig. Erdig. Frisch.<br />
Dein Urlaub im <strong>Wein</strong>süden.<br />
© Christoph Düpper<br />
<strong>Wein</strong> schmeckt dort am besten,<br />
wo er wächst. Weil die Kenntnis<br />
von Leuten, Klima und Boden den<br />
Sinneseindruck verstärkt. Mitreden<br />
kann eigentlich nur, wer<br />
es selbst erlebt hat. Bei uns im<br />
<strong>Wein</strong>süden kommst du schnell<br />
ins Gespräch: bei einem Spaziergang<br />
durch die <strong>Wein</strong>berge, in<br />
einer <strong>Wein</strong>stube oder direkt bei<br />
unseren Winzerinnen und Winzern.<br />
Das Beste daran: Du kannst<br />
die Reise in den <strong>Wein</strong>süden sogar<br />
kurz entschlossen antreten.<br />
weinsueden.de
GASTGEBER<br />
AUS LEIDENSCHAFT<br />
Gemeinsam mit den Winzern der Region – als uneingeschränkten Experten,<br />
was das leibliche Wohl anbelangt – hat <strong>Falstaff</strong> die besten Genussadressen<br />
in Sachen Kulinarik sorgfältig ausgewählt und zusammengestellt.<br />
Kloster Kalvarienberg<br />
in Bad Neuenahr-Ahrweiler<br />
646 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
Ahr<br />
GASTGEBER AUS LEIDENSCHAFT<br />
AHR<br />
Assenmacher<br />
53505 Altenahr<br />
Seit Generationen in Familienhand: Christa und<br />
Christian Storch stehen seit 2006 als herzliche<br />
Gastgeber am Ruder des 1876 erbauten Hauses<br />
und bieten klassische Gerichte, die sie modern interpretieren.<br />
Brückenstraße 12, +49 (2643) 1848<br />
www.gasthaus-assenmacher.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Deutzerhof, <strong>Wein</strong>gut J.J.<br />
Adeneuer, Jean Stodden – Das Rotweingut<br />
Sanct Peter<br />
53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler<br />
Das Team arrangiert aufwendige Teller in vier bis<br />
sechs Gängen. Stilistisch orientiert man sich an regionaler,<br />
französischer und internationaler Hochküche.<br />
Dazu: passende <strong>Wein</strong>e vom eigenen Gut.<br />
Brogsitters Gasthaus<br />
Walporzheimer Straße 134, +49 (2641) 97750<br />
www.sanct-peter.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Brogsitter<br />
Prümer Gang<br />
53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler<br />
Gegen den Hunger serviert der ambitionierte Chef<br />
de Cuisine Roger Müller Küchenklassiker und<br />
kombiniert sie mit internationalen Einflüssen.<br />
Dabei kommen so oft wie möglich heimische Produkte<br />
zum Einsatz.<br />
Niederhutstraße 58, +49 (2641) 4757<br />
www.pruemergang.de<br />
<br />
Empfohlen von: Jean Stodden - Das Rotweingut,<br />
<strong>Wein</strong>gut J.J. Adeneuer, <strong>Wein</strong>gut Deutzerhof<br />
53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler<br />
Steinheuers Zur Alten Post<br />
Raffinierte Kreationen in perfekter Zubereitung,<br />
die Gerichte von Hans Stefan Steinheuer sind ein<br />
Erlebnis für alle Sinne. Gabriele und Desirée Steinheuer<br />
sorgen für die passende <strong>Wein</strong>begleitung.<br />
Landskroner Straße 110, +49 (2641) 94860<br />
www.steinheuers.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut J.J. Adeneuer, Jean Stodden<br />
- Das Rotweingut, <strong>Wein</strong>gut Deutzerhof<br />
Dagernova Culinarium<br />
53507 Dernau<br />
Natürlich spielen die <strong>Wein</strong>e der Genossenschaft im<br />
eigenen Restaurant die erste Geige und werden zur<br />
ambitionierten Küche angeboten. Die punktet mit<br />
Klassikern aus dem gutbürgerlichen Repertoire.<br />
Ahrweg 7<br />
+49 (2643) 8321<br />
www.dagernova.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>manufaktur Dagernova<br />
Hofgarten<br />
53507 Dernau<br />
Die Gutsschenke des <strong>Wein</strong>guts Meyer-Näkel bietet<br />
frisch zubereitete Gasthausschmankerl und<br />
<strong>Wein</strong>e aus eigenem Anbau – auch aus den Betrieben<br />
in Portugal und Südafrika. Hübscher überdachter<br />
Innenhof.<br />
Bachstraße 26<br />
+49 (2643) 1540<br />
www.hofgarten-dernau.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>manufaktur Dagernova<br />
647
Baden<br />
BADEN<br />
Reichsadler<br />
Walldürner Straße 1<br />
+49 (6281) 5226-0<br />
www.hotel-reichsadler.de<br />
Dernau<br />
74722 Buchen (Odenwald)<br />
Das Restaurant verwöhnt seine Gäste mit einer feinen<br />
Auswahl regionaler und saisonaler Spezialitäten<br />
und es bietet den idealen Rahmen für genussvolle<br />
Stunden im malerischen Odenwald.<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Johann August Sack<br />
Oberländer <strong>Wein</strong>stube<br />
76133 Karlsruhe<br />
Restaurantklassiker in einem Stadthaus aus dem<br />
Jahre 1826. Jörg Hammer, seit zehn Jahren<br />
Küchenchef, bietet hier einen überzeugenden Mix<br />
aus feinen Klassikern und regionaler Küche mit<br />
mediterranem Einfluss.<br />
Akademiestraße 7<br />
+49 (721) 25066<br />
www.oberlaender-weinstube.de<br />
<br />
Empfohlen von: Staatsweingut Karlsruhe Durlach<br />
Storchen<br />
79189 Bad Krozingen<br />
Familie Helfesrieder bewirtet ihre Gäste mit Herzblut.<br />
Entsprechend gut aufgestellt ist auch die<br />
Küche und bietet etwa Bretonischen Seeteufel,<br />
Rücken vom Hirschkalb und Kalbskutteln in Rieslingsauce.<br />
Felix-und-Nabor-Straße 2<br />
+49 (7633) 5329<br />
www.storchen-schmidhofen.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Heinemann<br />
Rebstock<br />
77770 Durbach<br />
Viel idyllischer kann ein Restaurant kaum liegen:<br />
Umgeben von <strong>Wein</strong>bergen kommt fast toskanisches<br />
Lebensgefühl auf. Und die Vielfalt der Gerichte<br />
sorgt zusätzlich dafür, dass sich jeder<br />
wohlfühlt.<br />
Halbgütle 30<br />
+49 781 4820<br />
www.rebstock-durbach.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Alexander Laible<br />
[maki:’dan] im Ritter<br />
77770 Durbach<br />
André Tienelt schafft mit seinen kulinarischen<br />
Ideen und Kombinationen eine bemerkenswerte<br />
international geprägte Aromenwelt, die sich in exklusiven<br />
Gerichten widerspiegelt. Gute <strong>Wein</strong>auswahl.<br />
Tal 1, +49 (781) 93230<br />
www.ritter-durbach.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Alexander Laible, Freiherr<br />
von und zu Franckenstein<br />
Rebstock Egringen<br />
79588 Efringen-Kirchen<br />
Der traditionsreiche, romantische Landgasthof<br />
präsentiert Gastlichkeit von ihrer besten Seite. Saisonales<br />
hat Bedeutung: Spargel, Pilze und Frühlingsgemüse<br />
– alles zu seiner Zeit. Der historische<br />
<strong>Wein</strong>keller ist sehenswert!<br />
Kanderner Straße 21<br />
+49 (7628) 90370<br />
www.rebstock-egringen.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Blankenhorn<br />
648 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
GASTGEBER AUS LEIDENSCHAFT<br />
BADEN<br />
79346 Endingen<br />
Pfarrwirtschaft<br />
im Merkles Restaurant<br />
Eine Küche, die voll auf Geschmack setzt und diese<br />
Philosophie auch durch die Produktauswahl<br />
bestätigt, kann wenig falsch machen. Das funktioniert<br />
hier besonders gut bei den Wild- und Fischgerichten.<br />
Hauptstraße 2<br />
+49 (7642) 7900<br />
www.merkles-restaurant.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Falstaff</strong>-Redaktion<br />
Merkles Restaurant<br />
79346 Endingen<br />
Seit mehr als 30 Jahren ist dieses Restaurant im<br />
Familienbesitz und bekannt für hervorragende<br />
bodenständige Küche. Gemeinsam mit seiner Frau<br />
Simone führt Thomas Merkle diese Tradition fort.<br />
Hauptstraße 2<br />
+49 (7642) 7900<br />
www.merkles-restaurant.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Falstaff</strong>-Redaktion<br />
<strong>Wein</strong>stube Sibylla<br />
76275 Ettlingen<br />
Von badischen Speisen über internationale Klassiker<br />
bis hin zu liebevoll zubereiteten Gourmetgerichten<br />
bekommt man in dem wunderschönen Gastraum<br />
kulinarische Erlebnisse serviert, die in Erinnerung<br />
bleiben.<br />
Rheinstraße 1<br />
+49 (7243) 3220<br />
www.erbprinz.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Burg Ravensburg<br />
Eichhalde<br />
79104 Freiburg<br />
Mit Bravour und Kreativität gelingt es Federico<br />
Campollattano, italienische Klassiker in hohe<br />
Geschmackssphären zu hieven. Moderne Gourmetküche,<br />
wunderbar aromatisch und mit einem<br />
Touch Dolce Vita.<br />
Stadtstraße 91<br />
+49 (761) 58992920<br />
www.eichhalde-freiburg.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Landerer<br />
Restaurant im Hotel<br />
Stadt Freiburg<br />
79110 Freiburg<br />
Matthias Dahlinger, Küchenchef im Hotel Stadt<br />
Freiburg, erregte 2003 ordentlich Aufsehen, weil er<br />
seinen Stern zurückgab, um sich bodenständiger<br />
Küche zu widmen. Ein fantastischer Koch bleibt er<br />
trotzdem.<br />
Breisacher Straße 84B<br />
+49 (761) 89680<br />
www.hotel-stadt-freiburg.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Falstaff</strong>-Redaktion<br />
Jacobi<br />
79098 Freiburg<br />
Christoph Kaisers gefühlvolle Nova-Regio-Küche<br />
bereichert Freiburg ungemein. Seine Gerichte sind<br />
klar strukturiert, ideenreich und prägnant in ihren<br />
Aromen. Mit vielen Highlights bestückte<br />
<strong>Wein</strong>karte.<br />
Herrenstraße 43<br />
+49 (761) 38030<br />
jacobi-freiburg.de<br />
<br />
Empfohlen von: Hofgut Wörner<br />
649
BADEN<br />
Ponyhof Stammhaus<br />
77723 Gengenbach<br />
Feinste Badische Küche, gekonnt modern akzentuiert.<br />
Dafür stehen Alois Wussler und Sohn Tobias<br />
gemeinsam am Herd und verwöhnen ihre Gäste<br />
mit traditionellen regionalen Wirtshaus-Klassikern.<br />
Mattenhofweg 6<br />
+49 (7803) 1469<br />
www.ponyhof.co<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Falstaff</strong>-Redaktion<br />
Zur Sonne<br />
79241 Ihringen<br />
Kaiserstuhl-Feeling pur in heimeliger Atmosphäre.<br />
Der Mix aus badisch-traditionell, saisonal-frisch<br />
und modern-raffiniert kommt bei Einheimischen<br />
und Ausflüglern zu allen Jahreszeiten gut an.<br />
Hauptstraße 21<br />
+49 (7668) 229<br />
www.sonne-wasenweiler.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Dr. Heger<br />
Rebstock Waldulm<br />
77876 Kappelrodeck-Waldulm<br />
Karl Hodapp versteht es, die kulinarischen Impulse<br />
aus dem Dreiklang Schwarzwald, Vogesen und<br />
Rheinebene modern und ungezwungen umzusetzen.<br />
Im üppig bestückten <strong>Wein</strong>keller liegt der Fokus<br />
auf Baden.<br />
Kutzendorf 1<br />
+49 (7842) 9480<br />
www.rebstock-waldulm.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Baumann<br />
Sein<br />
76135 Karlsruhe<br />
Schnuckelig kleines Gourmetrestaurant mit noblem<br />
Interieur, privater Atmosphäre und familiärem<br />
Service. Mittags gibt es ein abgespecktes<br />
Menü, abends sechs Gänge – auf Wunsch auch vegetarisch.<br />
Scheffelstraße 57<br />
+49 (721) 40244776<br />
www.restaurant-sein.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Klumpp<br />
EssZimmer<br />
77694 Kehl<br />
Aus der Region und darüber hinaus! So lautet das<br />
Motto der Küche im schicken Brasserie-Ambiente.<br />
Ob Wiener Schnitzel, Rinderfilet oder Kalbskotelett<br />
mit Knoblauchrahmsauce, hier schmeckt<br />
alles!<br />
Hauptstraße 183<br />
+49 (7851) 91040<br />
www.rebstock-kehl.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Kopp<br />
650 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
GASTGEBER AUS LEIDENSCHAFT<br />
BADEN<br />
79341 Kenzingen<br />
Scheidels<br />
Restaurant zum Kranz<br />
Kulinarische Tradition und aus vollstem Herzen<br />
gelebtes Gastgebertum im Familienrestaurant mit<br />
historischer Gaststube. Statt exaltierter Experimente<br />
gibt es hier altbewährte deutsche und italienische<br />
Klassiker.<br />
Offenburger Straße 18<br />
+49 (7644) 6855<br />
www.scheidels-kranz.de<br />
<br />
Empfohlen von: Shelter Winery<br />
Ophelia<br />
78464 Konstanz<br />
Prägnante Gourmetküche zwischen Pomp und<br />
Purismus in eleganter Jugendstilvilla. Dirk Hoberg<br />
kocht frei von Korsetts und Dogmatismus und mit<br />
Luxuszutaten ebenso wie mit Produkten aus der<br />
Bodenseeregion.<br />
Seestraße 25<br />
+49 (7531) 363090<br />
www.restaurant-ophelia.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Lanz<br />
Alte Post – Hebelstube<br />
79379 Müllheim<br />
Kreative Küche mit nachhaltigen Gerichten ist das<br />
Tagesgeschäft des elegant ausstaffierten Restaurants.<br />
Dahinter steckt ein junges engagiertes Team,<br />
das herzliche Gastlichkeit versprüht.<br />
Posthalterweg/An der B 3, +49 (7631) 17870<br />
www.alte-post.net<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Fritz Waßmer, <strong>Wein</strong>gut<br />
Rieger, <strong>Wein</strong>gut Blankenhorn<br />
Hirschen Britzingen<br />
79379 Müllheim<br />
Badische Hausmannskost auf hohem Niveau in<br />
unaufgerüschtem Ambiente. Beste saisonale<br />
Grundprodukte aus der Region werden hier ohne<br />
großes Tamtam, aber dafür mit viel Bodenhaftung<br />
auf die Teller gebracht.<br />
Markgräfler Straße 22<br />
+49 (7631) 5457<br />
www.hirschen-britzingen.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Falstaff</strong>-Redaktion<br />
Spielweg<br />
79244 Münstertal<br />
Das vielfach ausgezeichnete Restaurant unter Federführung<br />
von Viktoria Fuchs ist ein Paradebeispiel<br />
dafür, wie man Schwarzwald und Exotik, Rückbesinnung<br />
und Weitblick harmonisch auf die Teller<br />
bringen kann.<br />
Spielweg 61<br />
+49 (7636) 7090<br />
www.spielweg.com<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Köpfer, <strong>Wein</strong>gut Rieger<br />
Landgasthof Rebstock<br />
79295 Sulzburg<br />
Frische und Saisonalität stehen im Vordergrund<br />
der unprätentiösen Schlemmerküche. Genuss: Das<br />
kann Carpaccio vom Pulpo, gebratener Mandel-Blumenkohl<br />
oder Siedfleisch mit Meerrettich<br />
sein.<br />
Hauptstraße 77<br />
+49 (7634) 503140<br />
www.rebstock-in-sulzburg.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Rieger<br />
651
Franken<br />
BADEN | FRANKEN<br />
Hirschen<br />
79295 Sulzburg<br />
Mit fast schon meditativer Kraft schafft Douce<br />
Steiner seit 2008 unvergessliche und unverfälschte<br />
Genussmomente von prickelnder Ästhetik, die<br />
man noch Jahre später auf der Zunge hat.<br />
Hauptstraße 69<br />
+49 (7634) 8208<br />
www.douce-steiner.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Heinemann<br />
Seehalde<br />
88690 Uhldingen<br />
Thomas Grulers ausgezeichnete Fischküche – von<br />
Hecht bis Steinbutt – ist für sich genommen schon<br />
famos. Vor der einmaligen Bodenseekulisse<br />
schmeckt es außerdem gleich noch besser. Das Regionalmenü<br />
lohnt sich.<br />
Birnau Maurach 1<br />
+49 (7556) 92210<br />
www.seehalde.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Aufricht<br />
Köpfers Steinbuck<br />
79235 Vogtsburg<br />
Für eine so frische und dynamische Karte braucht<br />
es nicht nur beste Zutaten – viele davon aus dem Elsass<br />
–, sondern auch reichlich Kreativität. Die<br />
<strong>Wein</strong>karte hingegen ist regional geprägt.<br />
Rebstock<br />
79235 Vogtsburg<br />
Das Zweitrestaurant von Familie Keller serviert<br />
badisch-elsässische Küche ohne Firlefanz, dafür<br />
mit hohem Anspruch an die Güte der Produkte. Die<br />
<strong>Wein</strong>e sind nicht ganz preiswert, aber gut.<br />
Steinbuckstraße 20<br />
+49 (7662) 9494650<br />
www.koepfers-steinbuck.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Landerer, <strong>Wein</strong>gut Abril<br />
Badbergstraße 22<br />
+49 (7662) 933011<br />
www.franz-keller.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Falstaff</strong>-Redaktion<br />
Schwarzer Adler<br />
79235 Vogtsburg<br />
Ikonische Adresse mit klassisch badisch-französischer<br />
Küche und unglaublicher <strong>Wein</strong>karte.<br />
Küchenchef Christian Baur vereint exzellentes<br />
Handwerk mit regionaler Eigenständigkeit und eigener<br />
Handschrift.<br />
Badbergstraße 23<br />
+49 (7662) 933010<br />
www.franz-keller.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Falstaff</strong>-Redaktion<br />
96482 Ahorn<br />
Schlossrestaurant Hohenstein<br />
Ein Schloss wie aus dem Bilderbuch und mitten im<br />
Grünen bietet feinsinnige schmackhafte Schlossküche<br />
in Menüform ebenso wie à la carte: Störtatar,<br />
Perlhuhn, Lachsforelle und Desserts sind allesamt<br />
probierenswert.<br />
Hohenstein 1<br />
+49 (9565) 9393151<br />
www.schlosshotel-hohenstein.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Falstaff</strong>-Redaktion<br />
652 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
GASTGEBER AUS LEIDENSCHAFT<br />
FRANKEN<br />
<strong>Wein</strong>forum Franken<br />
97246 Eibelstadt<br />
An der Wand steht riesig »LOVE«. Und besser<br />
kann man auch nicht beschreiben, was hier zu erwarten<br />
ist: fränkische Küche zum Verlieben. Der<br />
Romantiker: Küchenchef Rainer Trautenbach.<br />
Hauptstraße 37<br />
+49 (9303) 9845090<br />
www.weinforum-franken.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Leininger<br />
99er Kulinarium<br />
97346 Iphofen<br />
Slow-Food-nahe Küche mit Wild, Fisch und<br />
Gemüse aus Iphofen und dem fränkischen Umland.<br />
Aber auch den einen oder anderen exotischen<br />
Ausflug gibt es im 99er Kulinarium frisch und<br />
schmackhaft auf den Teller.<br />
Pfarrgasse 18, +49 (9323) 804488<br />
www.99er-kulinarium.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Olinger,<br />
<strong>Wein</strong>gut Hans Wirsching<br />
Iphöfer Kammer<br />
97346 Iphofen<br />
»Saisonale Heimatküche« stellt man sich in genau<br />
so einem Umfeld vor. Im Glas der heimische <strong>Wein</strong><br />
vom <strong>Wein</strong>gut Wirsching und auf dem Teller klassische<br />
fränkische Schmankerl nach Saison und<br />
Gusto.<br />
Marktplatz 24<br />
+49 (9323) 8772677<br />
www.kammer-iphofen.com<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Hans Wirsching<br />
Zehntkeller<br />
97346 Iphofen<br />
Im traditionell fränkischen Romantik Hotel am<br />
Rande des Steigerwalds bleibt man in weltoffener<br />
Manier am Puls der Zeit. Immer herzlich werden<br />
hier etwa Stubenküken, Rehrücken oder Lachsforelle<br />
serviert.<br />
Bahnhofstraße 12, +49 (9323) 8440<br />
www.zehntkeller.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut am Ölspiel, Zehntkeller<br />
Iphofen Hotel & <strong>Wein</strong>gut, <strong>Wein</strong>gut Hans Wirsching<br />
Michels Stern<br />
97340 Marktbreit<br />
Ein Ort der Genüsse mit deftigen fränkischen<br />
Klassikern und feinen Küchenkreationen wie Rehterrine<br />
und Kalbsleber. Hotelbetriebswirt Stefan<br />
Michel und Küchenmeister Wolfgang Michel<br />
kochen und servieren.<br />
Bahnhofstraße 9, +49 (9332) 1316<br />
www.michelsstern.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Schmitts Kinder, <strong>Wein</strong>gut<br />
Rainer Sauer, <strong>Wein</strong>gut Bürgerspital<br />
Zehnthof<br />
97334 Nordheim am Main<br />
Franken wie aus dem Bilderbuch gibt es im schönen<br />
Zehnthof an der Mainschleife auf dem Teller<br />
und im Glas: Salzfleisch oder Rinderragout, hinterher<br />
Zwetschgentarte und natürlich fränkische<br />
<strong>Wein</strong>e!<br />
Langgasse 33<br />
+49 (9381) 1702<br />
www.der-reiser.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Rainer Sauer<br />
653
FRANKEN<br />
Flockenwerk<br />
97199 Ochsenfurt<br />
Das stilvoll eingerichtete Restaurant in einem ehemaligen<br />
Industriegebäude zieht alle Blicke auf sich<br />
und bietet die perfekte Atmosphäre, um die kreativ<br />
und modern präsentierte Küche zu genießen.<br />
Floßhafenstraße 1<br />
+49 (9331) 9840170<br />
www.flockenwerk.com<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Falstaff</strong>-Redaktion<br />
Philipp<br />
97286 Sommerhausen<br />
Michael Philipp in der Küche und seine Frau und<br />
Sommelière Heike im Gastraum sind ein unschlagbares<br />
Team, Wohlfühl-Kulinarik-Erlebnis garantiert.<br />
Fränkisch, französisch, gerne auch mit asiatischen<br />
Akzenten.<br />
Hauptstraße 12, +49 (9333) 1406<br />
www.restaurant-philipp.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Schmitts Kinder, <strong>Wein</strong>gut<br />
Schloss Sommerhausen, <strong>Wein</strong>gut Rainer Sauer<br />
Le Frankenberg<br />
97215 Weigenheim<br />
Im Südflügel des Schlosses Frankenberg liegt das<br />
Herzstück des Restaurants im Turmzimmer. Hier<br />
lassen sich traditionelle regionale Menüs genießen,<br />
die immer wieder für Überraschungsmomente sorgen.<br />
Schloss Frankenberg 1<br />
+49 (9339) 9714571<br />
www.lefrankenberg.de<br />
<br />
Empfohlen von: Schloß Frankenberg<br />
Aifach Reisers<br />
97070 Würzburg<br />
Einfach (»aifach«), gut und so tagesfrisch wie<br />
möglich – das ist das Konzept von Bernhard Reisers<br />
Standort direkt am Würzburger Marktplatz.<br />
Die Umsetzung: abwechslungsreich, raffiniert und<br />
anspruchsvoll.<br />
Marktgasse 2<br />
+49 (931) 45265755<br />
der-reiser.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Falstaff</strong>-Redaktion<br />
Alte Mainmühle<br />
97070 Würzburg<br />
Mit einer geschichtsträchtigen Vergangenheit ist<br />
die Mühle ein Ort voller Charakter. Im rustikalen<br />
Gasthaus werden authentische fränkische Köstlichkeiten<br />
aus lokal bezogenen Zutaten liebevoll zubereitet.<br />
Tradition trifft Kulinarik.<br />
Mainkai 1<br />
+49 (931) 16777<br />
www.alte-mainmuehle.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Bürgerspital<br />
Foto: © Flockenwerk<br />
654 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
Mittelrhein<br />
GASTGEBER AUS LEIDENSCHAFT<br />
FRANKEN | MITTELRHEIN<br />
Bürgerspital-<strong>Wein</strong>stuben<br />
97070 Würzburg<br />
Im Bürgerspital wird die ganze fränkische Klaviatur<br />
gespielt: Schäufele, Winzerteller und fränkische<br />
Bratwürste, begleitet natürlich von fränkischen<br />
<strong>Wein</strong>en in der <strong>Wein</strong>bar oder im Gewölbe.<br />
Theaterstraße 19<br />
+49 (931) 352880<br />
www.buergerspital-weinstuben.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Bürgerspital<br />
Kuno 1408<br />
97070 Würzburg<br />
Das Restaurant vereint mit Naturmaterialien und<br />
Designermöbeln Moderne mit Tradition. Auch auf<br />
dem Teller: produktorientierte Küche mit durchaus<br />
internationalem Einfluss und ohne viele<br />
Schnörkel.<br />
Neubaustraße 7<br />
+49 (931) 30931408<br />
www.restaurant-kuno.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Reiss<br />
Yoso<br />
56626 Andernach<br />
Japanische, skandinavische und französische<br />
Küche unter einem Dach. Das neue kulinarische<br />
Konzept des YOSO klingt außergewöhnlich, und<br />
Peter Fridén gelingen hier extrem spannende und<br />
kreative Gerichte.<br />
Schafbachstraße 14<br />
+49 (2632) 4998643<br />
www.yoso-restaurant.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Falstaff</strong>-Redaktion<br />
56068 Koblenz<br />
Gerhards Genussgesellschaft<br />
Bei Georg Gerhard sind Klassiker wie Wiener<br />
Schnitzel ebenso zu Hause wie mediterrane Gerichte.<br />
Man speist im modern eingerichteten Gewölbe,<br />
im Sommer auf einer hübschen Terrasse. Souveräner<br />
Service.<br />
Danziger Freiheit 3<br />
+49 (261) 91499133<br />
www.gerhards-genussgesellschaft.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Matthias Müller<br />
Schlicht. Esslokal<br />
56073 Koblenz<br />
Saisonalität und Regionalität sind die beiden Pfeiler,<br />
auf denen die Küche des Restaurants fußt.<br />
Geöffnet wird nur alle zwei Wochen freitags und<br />
samstags, serviert wird dann ein achtgängiges<br />
Menü.<br />
Moselweißer Straße 6<br />
+49 (261) 95232255<br />
www.schlicht-esslokal.com<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Sturm<br />
Verbene<br />
56068 Koblenz<br />
Kulinarisches Kleinod mit Überraschungsküche.<br />
David Weigang bedient sich vorwiegend regionaler<br />
Produkte, seine Kreationen sind allesamt raffiniert<br />
zubereitet. Erstklassige alkoholfreie Menübegleitung.<br />
Brunnenhof/Königspfalz 1<br />
+49 (261) 10046221<br />
www.restaurant-verbene.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Sturm<br />
655
Mosel<br />
MITTELRHEIN | MOSEL<br />
Brasserie Nodhausen<br />
56567 Neuwied<br />
Florian Kurz setzt in seinem zweiten Restaurant<br />
auf Klassiker der Brasserie-Küche, stets saisonal<br />
und regional, sowie auf internationale Interpretationen.<br />
Businesslunch und Abendmenüs ergänzen<br />
das Angebot.<br />
Nodhausen 1<br />
+49 (2631) 813423<br />
s258353772.online.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Sturm<br />
Auf Schönburg<br />
55430 Oberwesel<br />
Im Burgrestaurant speist man wie Könige und Ritter<br />
seinerzeit. Mittelalterliche und moderne Gerichte<br />
stehen auf der kleinen Karte, auch ein Bistro<br />
gibt es. Jeder Raum mit historischem Ambiente:<br />
Ritterstube, Knappenstube und mehr.<br />
Auf Schönburg 1, +49 (6744) 93930<br />
www.hotel-schoenburg.com<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Lanius-Knab, <strong>Wein</strong>gut <strong>Wein</strong>gart,<br />
<strong>Wein</strong>- und Sektgut Goswin Lambrich<br />
Puricelli<br />
55413 Trechtingshausen<br />
Nicky Bethge kocht in malerischer Kulisse auf einem<br />
Felsen über dem Rhein. Die vorwiegend heimischen<br />
Produkte verarbeitet er zu modern interpretierten<br />
klassisch-regionalen Gerichten. Eigener<br />
<strong>Wein</strong>.<br />
Burgweg 24, +49 (6721) 6117<br />
www.burg-reichenstein.com<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Lanius-Knab,<br />
<strong>Wein</strong>gut Hemmes<br />
Kräutergarten<br />
53343 Wachtberg<br />
In der gemütlichen Atmosphäre des Restaurants<br />
oder auf der idyllischen Terrasse kann man sich<br />
entspannt zurücklehnen und die ausgefeilte, klassisch<br />
inspirierte Küche von Herbert Jungbluth genießen.<br />
Töpferstraße 30<br />
+49 (2225) 7578<br />
www.gasthaus-kraeutergarten.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut J.J. Adeneuer<br />
Linden's<br />
54441 Ayl<br />
Gehobener Landhausstil. Neben Standards wie<br />
Wiener Kalbsschnitzel und Flammkuchen gibt es<br />
feine, saisonal wechselnde Kreationen. Dazu:<br />
<strong>Wein</strong>e aus der Region. Wer übernachten möchte,<br />
bucht ein Gästezimmer.<br />
Neustraße 2<br />
+49 (6581) 4105<br />
www.pension-linden.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Schloss Saarstein<br />
Graacher Tor<br />
54470 Bernkastel-Kues<br />
Michael Mast bietet in seinem gemütlichen Restaurant<br />
ein buntes kulinarisches Programm, bei dem<br />
der Riesling nicht nur im Glas eine wichtige Rolle<br />
spielt. Er verfeinert auch das Rahmsauerkraut und<br />
wird zur Moselländischen <strong>Wein</strong>creme verarbeitet.<br />
Graacher Straße 3<br />
+49 (6531) 4659<br />
www.graacher-tor.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut F. J. Regnery<br />
656 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
GASTGEBER AUS LEIDENSCHAFT<br />
Halferschenke<br />
MOSEL<br />
56332 Dieblich<br />
Kreativ, modern und regional ist der Küchenstil, den<br />
sich Christoph Schmah auf die Fahne geschrieben<br />
hat. Seine Produktauswahl ist gerne regional und<br />
bio – und immer erstklassig. Eigene Gästezimmer.<br />
Hauptstraße 63<br />
+49 (2607) 7499154<br />
halferschenke-dieblich.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Falstaff</strong>-Redaktion<br />
Sonnora<br />
54518 Dreis<br />
Im neu gestalteten Restaurant regiert französische<br />
Küche in Bestform. Clemens Rambichler und sein<br />
Team haben ihre Gerichte geschmacklich perfektioniert<br />
und bieten Genüsse zum Niederknien.<br />
Moselhotel Ludwigs<br />
54340 Köwerich<br />
Das familiengeführte Hotel besticht durch seine<br />
gemütlichen Zimmer und Suiten, ein reichhaltiges<br />
Frühstücksbuffet und seine zentrale Lage in einem<br />
historischen <strong>Wein</strong>ort.<br />
Auf'm Eichelfeld 1<br />
+49 (6578) 406<br />
www.hotel-sonnora.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Falstaff</strong>-Redaktion<br />
Beethovenstraße 14. +49 (6507) 802456<br />
www.moselhotel-ludwigs.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Nikolaus Köwerich, <strong>Wein</strong>gut<br />
F. J. Regnery, <strong>Wein</strong>gut Lorenz<br />
Foto: © Halferschenke<br />
vierzehn85<br />
54340 Leiwen<br />
Die Speisekarte des gemütlichen Restaurants ist<br />
klein, dafür werden aber alle Gerichte à la minute<br />
zubereitet. Und das mit viel Leidenschaft, die man<br />
schmecken kann. Ein idealer unkomplizierter Genussort.<br />
Euchariusstraße 10–12, +49 (6507) 9393901<br />
vierzehn85.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Carl Loewen, <strong>Wein</strong>gut Paulinshof,<br />
<strong>Wein</strong>gut Reh, <strong>Wein</strong>gut Nikolaus Köwerich<br />
Rüssels Landhaus<br />
54426 Naurath<br />
Harald Rüssel setzt in seinen Gerichten auf heimische<br />
und regionale Produkte, die er gekonnt in<br />
geschmackliche Höhepunkte verwandelt. Dazu<br />
werden im schicken Ambiente erstklassige <strong>Wein</strong>e<br />
angeboten.<br />
Büdlicherbrück 1, +49 (6509) 91400<br />
ruessels-landhaus.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Ansgar Clüsserath, <strong>Wein</strong>gut<br />
Clüsserath-Weiler, <strong>Wein</strong>gut Nik Weis – St. Urbans-Hof<br />
657
MOSEL<br />
Paulus<br />
66620 Nonnweiler<br />
Zeitloser Genuss in ländlicher Idylle – perfekt, um<br />
zu entschleunigen und Energie zu tanken. Dabei<br />
hilft die traditionsverbundene regionale Gourmetküche<br />
und der reich bestückte <strong>Wein</strong>keller.<br />
Prälat-Faber-Straße 2–4<br />
+49 (6873) 91011<br />
www.landgasthof-paulus.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Falstaff</strong>-Redaktion<br />
Victor's Fine Dining<br />
by Christian Bau<br />
66706 Perl<br />
Seine Handschrift ist unverkennbar. An der Grenze<br />
zu Frankreich vereint Bau die Küche der Nachbarn<br />
mit der japanischen – und schafft einzigartige<br />
Kreationen. Nina Mann reicht die passenden<br />
<strong>Wein</strong>e.<br />
Schloßstraße 27<br />
+49 (6866) 79118<br />
www.victors-fine-dining.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Forstmeister Geltz-Zilliken<br />
Schanz<br />
54498 Piesport<br />
Großartig, was in dem schicken Restaurant an<br />
Tischkultur zelebriert wird. Die Küche glänzt mit<br />
kreativen Highlights, Genuss vom Allerfeinsten.<br />
Dazu gibt es eine reiche Auswahl an Spitzengewächsen.<br />
Bahnhofstraße 8A, +49 (6507) 92520<br />
www.schanz-restaurant.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Clüsserath-Weiler<br />
Heim’s Restaurant<br />
56861 Reil<br />
Die ambitionierte Küche von Patron Christoph<br />
Heim bringt Saisonales in Arrangements von<br />
bodenständig bis mediterran auf die Teller. Sehr<br />
umfangreiche <strong>Wein</strong>karte mit Schwerpunkt Mosel.<br />
Schönes Ambiente.<br />
Hotel Reiler Hof, Moselstraße 27, +49 (6542) 2629<br />
www.reiler-hof.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Axel Pauly,<br />
<strong>Wein</strong>gut Clemens Busch, <strong>Wein</strong>gut Markus Molitor<br />
Wine&Dine<br />
56861 Reil<br />
Die Gourmetkreationen von Alessandro Riemer<br />
überzeugen durch Finesse und aromatische Überraschungen.<br />
Tolle Produktauswahl. Die Location<br />
befindet sich direkt an der Mosel und gehört zu einem<br />
Boutiquehotel!<br />
Moselstraße 5<br />
+49 (6542) 900034<br />
melsheimer.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut F. J. Regnery<br />
Foto: © Sascha Perrone<br />
658 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
GASTGEBER AUS LEIDENSCHAFT<br />
MOSEL<br />
Burgrestaurant<br />
di Vincenzo Di Tuoro<br />
54439 Saarburg<br />
Das Burgrestaurant Vincenzo in Saarburg bietet<br />
eine einzigartige kulinarische Erfahrung in historischem<br />
Ambiente. Die Kombination aus exzellenter<br />
Küche und stilvollem Ambiente macht jeden<br />
Besuch zu einem unvergesslichen Erlebnis.<br />
Auf dem Burgberg 1, +49 (6581) 9998585<br />
burgrestaurant-vincenzo.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Dr. Heinz Wagner, <strong>Wein</strong>gut<br />
Forstmeister Geltz-Zilliken<br />
Saarburger Hof<br />
54439 Saarburg<br />
Die geschmackvoll eingerichteten Zimmer und das<br />
hoteleigene Restaurant, das regionale Spezialitäten<br />
und <strong>Wein</strong>e bietet, machen den Aufenthalt zu einem<br />
besonderen Erlebnis.<br />
Graf-Siegfried-Straße 37 , +49 (6581) 92800<br />
www.saarburger-hof.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Dr. Heinz Wagner, <strong>Wein</strong>gut<br />
Forstmeister Geltz-Zilliken, <strong>Wein</strong>gut Schloss Saarstein<br />
Belle Epoque<br />
56841 Traben-Trarbach<br />
Benjamin Hacker pflegt im wunderschönen<br />
Jugendstil-Ensemble klassisch-moderne und französisch<br />
geprägte Küche. Ob Snack oder Fine Dining,<br />
gekocht wird stets mit marktfrischen Zutaten.<br />
An der Mosel 11, +49 (6541) 7030<br />
www.bellevue-hotel.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Clemens Busch,<br />
<strong>Wein</strong>gut Richard Böcking<br />
Die Mosel<br />
56841 Traben-Trarbach<br />
Die sonnige Terrasse zeichnet sich durch einen herrlichen<br />
Blick über die Mosel und das Stadtpanorama<br />
aus. Die Vinothek stellt hohe Ansprüche an <strong>Wein</strong><br />
und verkostet nach dem Sharing-Prinzip mit regionalen,<br />
japanisch-angehauchten Tapas und Antipasti.<br />
Rißbacher Straße 13, +49 (6541) 8127688<br />
www.diemosel.wine<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Immich-Batterieberg,<br />
<strong>Wein</strong>gut Clemens Busch, <strong>Wein</strong>gut Carl Loewen<br />
Das <strong>Wein</strong>haus<br />
54290 Trier<br />
Das familiengeführte Restaurant bietet neben<br />
Wirtshausklassikern und Flammkuchen einen<br />
wöchentlich wechselnden Mittagstisch aus vier<br />
verschiedenen Gerichten. Integrierte Vinothek und<br />
<strong>Wein</strong>handel.<br />
Brückenstraße 7<br />
+49 (651) 1704924<br />
www.weinhaus-trier.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Römerhof<br />
Schlemmereule<br />
54290 Trier<br />
Puristisch-elegantes Restaurant mitten in Trier. Die<br />
Speisekarte ist bunt und kreativ, hier findet sich für<br />
jeden Geschmack das passende Gericht. Mittags<br />
gibt es den empfehlenswerten »Plat du jour«.<br />
Domfreihof 1b<br />
+49 (651) 73616<br />
www.schlemmereule.com<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Falstaff</strong>-Redaktion<br />
659
MOSEL<br />
<strong>Wein</strong>wirtschaft<br />
Friedrich Wilhelm<br />
54290 Trier<br />
Bodenständige Küche trifft auf mediterrane und<br />
orientalische Genüsse, dank Küchenchef Ali Boussi.<br />
Die vielfältigen Tapasvariationen spiegeln unter<br />
anderem diese bunte kulinarische Reise wider.<br />
Dazu gibt es passende <strong>Wein</strong>e aus der Vinothek.<br />
Weberbach 75<br />
+49 (651) 99474800<br />
www.weinwirtschaft-fw.de<br />
<br />
Empfohlen von: Rinke <strong>Wein</strong>e<br />
Gastraum | Villa Hügel<br />
54295 Trier<br />
Die junge Küchenmannschaft zelebriert leichte<br />
mediterran inspirierte Gerichte mit saisonalen Produkten<br />
aus Hochwald und Eifel. Man sitzt in lichtdurchfluteten<br />
Räumen oder auf der Panoramaterrasse.<br />
Bernhardstraße 14<br />
+49 (651) 937100<br />
www.hotel-villa-huegel.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Römerhof<br />
<strong>Wein</strong>- und Tafelhaus<br />
54349 Trittenheim<br />
Saisonale klassische Gerichte dominieren die attraktive<br />
Speisekarte im gediegen-ländlich eingerichteten<br />
Restaurant. Der freundliche Service empfiehlt<br />
zum Essen gerne regionale Mosel-Spitzengewächse.<br />
Moselpromenade 4, +49 (6507) 702803<br />
www.wein-tafelhaus.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Eifel-Pfeiffer, <strong>Wein</strong>gut<br />
Grans-Fassian, <strong>Wein</strong>gut Nikolaus Köwerich<br />
Zeltinger Hof<br />
54492 Zeltingen<br />
Gutes Essen und guter <strong>Wein</strong> – so lautet das kulinarische<br />
Motto des Familienbetriebs, dessen Landküche<br />
nicht nur Stammgäste anlockt. Gutbürgerlich<br />
und hausgemacht, das ist hier garantiert.<br />
Kurfürstenstraße 76, +49 (6532) 93820<br />
www.zeltinger-hof.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut S. A. Prüm, <strong>Wein</strong>gut Axel<br />
Pauly, <strong>Wein</strong>gut Markus Molitor, <strong>Wein</strong>gut Heinrichshof<br />
Fotos: © <strong>Wein</strong>wirtschaft Friedrich Wilhelm, © Zeltlinger Hof<br />
660 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
Nahe<br />
GASTGEBER AUS LEIDENSCHAFT<br />
MOSEL | NAHE<br />
<strong>Wein</strong>restaurant Ayler Kupp<br />
54441 Ayl<br />
Chefkoch Jörg Diekert bietet seinen Gästen zwei<br />
Menüs an, die nach Wunsch variiert werden können.<br />
Alle Gerichte werden à la minute zubereitet –<br />
ein erfreulich attraktives Angebot mit Geschmackspower.<br />
Trierer Straße 49a; +49 (6581) 988380<br />
www.saarwein-hotel.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Forstmeister Geltz-Zilliken,<br />
<strong>Wein</strong>gut Axel Pauly, <strong>Wein</strong>gut Schloss Saarstein<br />
Im Gütchen<br />
55545 Bad Kreuznach<br />
Was bei Jan Treutle auf die Teller kommt, hat regionalen,<br />
mediterranen oder internationalen Bezug.<br />
Die Zutaten stammen zum Großteil aus der<br />
Umgebung. Ob à la carte oder Menü: Es gibt feines<br />
Vegetarisches.<br />
Hüffelsheimer Straße 1, +49 (671) 42626<br />
www.im-guetchen.com<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Sascha Montigny, <strong>Wein</strong>gut<br />
Joh. Bapt. Schäfer, <strong>Wein</strong>- und Sektgut Bamberger<br />
Im Kittchen<br />
55545 Bad Kreuznach<br />
Urige Atmosphäre, keine feste Speisekarte, alle<br />
Gerichte stehen auf einer großen Wandtafel. Schwerpunkt<br />
bildet das mehrgängige Überraschungsmenü<br />
in kleinen Portionen. Umfangreiches <strong>Wein</strong>sortiment.<br />
Alte Poststraße 2, +49 (671) 9200811<br />
imkittchen.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Forster, <strong>Wein</strong>gut Sascha Montigny,<br />
<strong>Wein</strong>gut Joh. Bapt. Schäfer, <strong>Wein</strong>gut Hemmes<br />
Hermannshof<br />
55566 Bad Sobernheim<br />
Bequeme Sessel und Vintage-Möbel in historischem<br />
Sandsteingewölbe. Der Hermannshof wird<br />
bespielt von Philipp Helzle, der Saisonales mit regionalem<br />
Einschlag auftischt. Schön und leger.<br />
Felkestraße 100, +49 (6751) 93390<br />
www.bollants.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Christian Bamberger -<br />
Steinhardter Hof<br />
Jungborn<br />
55566 Bad Sobernheim<br />
Im Sternerestaurant des Hotels verwöhnt Philipp<br />
Helzle abends mit kreativen saisonalen Menüs.<br />
Der Akzent variiert, eins bleibt gleich: die Orientierung<br />
an besten Zutaten. Wer möchte, isst à la<br />
carte.<br />
Felkestraße 100, +49 (6751) 93390<br />
www.bollants.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Christian Bamberger -<br />
Steinhardter Hof<br />
Kupferkanne<br />
55566 Bad Sobernheim<br />
Regionale Produkte spielen bei Speisen und passenden<br />
Getränken eine wichtige Rolle im Haus von<br />
Doreen und Patrick Wahl. Gekocht wird bodenständig,<br />
saisonal und abwechslungsreich. Angenehme<br />
Atmosphäre.<br />
Berliner Straße 2<br />
+49 (6751) 2858<br />
www.restaurant-kupferkanne.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Falstaff</strong>-Redaktion<br />
661
Pfalz<br />
NAHE | PFALZ<br />
Manzi's<br />
55743 Idar-Oberstein<br />
Traditionelle Gerichte aus erstklassigen regionalen<br />
Zutaten gesellen sich zu mediterranen Speisen:<br />
klassisch italienische Vorspeisen und sogar hausgemachte<br />
Pasta und Pizza. Die Karte wird der Saison<br />
angepasst!<br />
Hauptstraße 185<br />
+49 (6781) 5090<br />
www.parkhotel-idaroberstein.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>- und Sektgut Bamberger<br />
Meisenheimer Hof<br />
55590 Meisenheim<br />
Jeder Raum ist bis ins Detail durchdacht eingerichtet,<br />
der Stilmix aus Alt und Neu harmonisch<br />
umgesetzt. So auch im Reich von Chef Markus<br />
Pape, der kreativ und mit Produkten der Region<br />
unterwegs ist.<br />
Obergasse 33<br />
+49 (6753) 1237780<br />
www.meisenheimer-hof.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Falstaff</strong>-Redaktion<br />
2THeimat<br />
54497 Morbach<br />
Das Hotel verströmt Gemütlichkeit, charmant ist<br />
auch das Service. Aus der Küche kommen kreative<br />
Köstlichkeiten aus regionalen Produkten. Bodenständig<br />
sind die Wildschweinbratwürste mit<br />
geschmorten Zwiebeln und Kartoffelpüree.<br />
Am Kirschbaum 55-57<br />
+49 (6533) 9395 0<br />
www.2theimat.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Nikolaus Köwerich<br />
Hermannshöhle<br />
55585 Niederhausen<br />
Im denkmalgeschützten hübschen Interieur zaubert<br />
Wigbert Weck bewährte klassische Menükompositionen,<br />
verfeinert mit mediterranem Twist.<br />
Gemütliche Terrasse für schöne Sommerabende.<br />
Lohnt die Anreise.<br />
Hermannshöhle 1; +49 (6758) 6486<br />
www.hermannshoehle-weck.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Joh. Bapt. Schäfer, <strong>Wein</strong>gut<br />
Dr. Crusius, <strong>Wein</strong>gut Sascha Montigny<br />
Knipsers Halbstück<br />
67281 Bissersheim<br />
In der Gutsschenke des <strong>Wein</strong>guts Knipser kommen<br />
vorwiegend hauseigene Tropfen ins Glas. Die<br />
Küche serviert dazu herzhafte Vesper-Klassiker.<br />
Man sitzt an blank gescheuerten Tischen und genießt<br />
einfach.<br />
Hollergasse 2<br />
+49 (6359) 9459211<br />
www.halbstueck.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Knipser<br />
Riva<br />
67146 Deidesheim<br />
Bella Italia in der Pfalz: Die Pizza aus dem Steinbackofen<br />
ist der Hit, die Pasta à la mamma aber<br />
genauso gut – und nicht zu vergessen die saftigen<br />
Steaks. Schickes Restaurant und einladende Terrasse.<br />
<strong>Wein</strong>straße 12, +49 (6326) 700077<br />
www.kaisergarten-deidesheim.com<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Falstaff</strong>-Redaktion<br />
662 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
GASTGEBER AUS LEIDENSCHAFT<br />
PFALZ<br />
1718<br />
67146 Deidesheim<br />
Die französisch-internationale Küche von<br />
Chefkoch Lars Wolf überzeugt mit vielen Fischgerichten.<br />
Man isst in schönem stilvollem Ambiente.<br />
Lauschige Terrasse mit Blick auf das restaurierte<br />
Gebäudeensemble.<br />
Ketschauerhofstraße 1<br />
+49 (6326) 70000<br />
www.ketschauer-hof.com<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut von Winning<br />
67146 Deidesheim<br />
Deidesheimer<br />
Hof - Schwarzer Hahn<br />
Stefan Neugebauer überrascht immer wieder mit<br />
regional-international ausgerichteten Kreationen.<br />
Gaumenschmaus vom Feinsten in schickem Ambiente.<br />
Die <strong>Wein</strong>auswahl ist riesig, die Beratung kompetent.<br />
Am Marktplatz 1; +49 6326 96870<br />
www.restaurant-schwarzer-hahn.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Georg Mosbacher,<br />
<strong>Wein</strong>gut Kranz<br />
Gaststätte<br />
Winzerverein Deidesheim<br />
67146 Deidesheim<br />
Die Gaststätte Winzerverein in Deidesheim lädt<br />
mit herzlicher Atmosphäre und traditionellem<br />
Charme zum Verweilen ein. Hier genießen Gäste<br />
regionale Pfälzer Spezialitäten und hervorragende<br />
<strong>Wein</strong>e aus der Umgebung.<br />
<strong>Wein</strong>straße 67<br />
+49 (6326) 9811220<br />
gaststaette-winzerverein-deidesheim.eatbu.com<br />
<br />
Empfohlen von: Winzerverein Deidesheim<br />
L.A. Jordan<br />
67146 Deidesheim<br />
Zu Gast bei Freunden, so möchte der doppelt<br />
besternte Küchenchef Daniel Schimkowitsch seine<br />
Vision verstanden sehen. Im schicken Ambiente<br />
gibt’s bis zu acht Gänge, allesamt aromenstark und<br />
geschmackskonzentriert.<br />
Ketschauerhofstraße 1<br />
+49 (6326) 70000<br />
www.ketschauer-hof.com<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut von Winning<br />
Leopold<br />
67146 Deidesheim<br />
Elegant, aber gemütlich geht es zu im Restaurant<br />
des <strong>Wein</strong>guts von Winning. Die Küche orientiert<br />
sich an marktfrischen Produkten. Serviert wird Internationales<br />
und »Pälzisches«. Besonderheit:<br />
Wagyu-Rind.<br />
<strong>Wein</strong>straße 10<br />
+49 (6326) 9668888<br />
www.von-winning.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut von Winning<br />
Restaurant St. Urban<br />
67146 Deidesheim<br />
Das Ambiente ist gediegen, der Saumagen weltberühmt:<br />
Chef Felix Kersten kocht mit regionalen<br />
und saisonalen Produkten nach klassischen<br />
Rezepten Pfälzer Gerichte und Feines nach internationalem<br />
Gusto.<br />
Marktplatz 1<br />
+49 (6326) 96870<br />
www.deidesheimerhof.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Georg Mosbacher<br />
663
PFALZ<br />
Siben's Gutsküche<br />
67146 Deidesheim<br />
Herzhafte Küche mit Pfälzer Klassikern ist in dem<br />
gemütlich-rustikalen Ambiente angesagt. Alle Gerichte<br />
sind natürlich hausgemacht und werden vorwiegend<br />
aus heimischen Produkten frisch zubereitet.<br />
<strong>Wein</strong>straße 21<br />
+49 (6326) 989363<br />
www.weingut-siben.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Falstaff</strong>-Redaktion<br />
Sushi B.<br />
67146 Deidesheim<br />
Japanische Klassiker im traditionsreichen <strong>Wein</strong>gut<br />
Reichsrat von Buhl, zubereitet von Piotr Suszek<br />
und serviert im modernen Ambiente. Ein Großteil<br />
von Sushi und Co gibt es auch als Take-away.<br />
Schneider<br />
76857 Dernbach<br />
Tradition wird in dem sympathischen Familienbetrieb<br />
großgeschrieben, entsprechend klassisch und<br />
hausgemacht ist die Küche ausgerichtet. Wildgerichte<br />
und Wiener Schnitzel sind hier die Favoriten.<br />
<strong>Wein</strong>straße 18, +49 (6326) 965050<br />
www.sushi-b.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut von Winning, <strong>Wein</strong>gut<br />
Reichsrat von Buhl<br />
Hauptstraße 88, +49 (6345) 8348<br />
www.schneider-dernbachtal.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Katrin Wind, <strong>Wein</strong>- und<br />
Sektgut Wilhelmshof, <strong>Wein</strong>gut Kranz<br />
Zum Schockelgaul<br />
67147 Forst an der <strong>Wein</strong>straße<br />
Ein galoppierendes Schaukelpferd über dem Eingang<br />
heißt Gäste aus aller Welt willkommen, denn<br />
jeder Gast ist gerne gesehen. Hier gibt es bodenständige<br />
Pfälzer Küche und ebensolche <strong>Wein</strong>e. Das<br />
Cordon bleu ist besonders erwähnenswert!<br />
<strong>Wein</strong>straße 96<br />
+49 (6326) 5669<br />
www.schockelgaul.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Margarethenhof<br />
<strong>Wein</strong>stube Brand<br />
76833 Frankweiler<br />
Christian Knefler hat seine rustikale <strong>Wein</strong>stube zu<br />
einem Pfälzer Hotspot gemacht – und zwar mit einer<br />
über Jahre verlässlich exzellenten, regionaltypischen<br />
Küche, die zu den besten an der <strong>Wein</strong>straße<br />
gehört.<br />
<strong>Wein</strong>straße 19<br />
+49 (6345) 959490<br />
www.weinstube-brand.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>- und Sektgut Wilhelmshof<br />
Foto: © Siben's Gutsküche<br />
664 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
GASTGEBER AUS LEIDENSCHAFT<br />
Atable im Amtshaus<br />
PFALZ<br />
67251 Freinsheim<br />
Im Herzen der historischen Altstadt bietet Patron<br />
Swen Bultmann saisonal inspirierte klassisch französische<br />
Küche. Für die <strong>Wein</strong>karte zeichnet Sommelière<br />
Sybille Bultmann verantwortlich. Hübsches<br />
Hotel.<br />
Hauptstraße 29, +49 (6353) 5019355<br />
www.amtshaus-freinsheim.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Pfeffingen, <strong>Wein</strong>gut Krebs,<br />
<strong>Wein</strong>gut Kassner-Simon, <strong>Wein</strong>gut Philipp Kuhn<br />
<strong>Wein</strong>stube Brand<br />
76833 Frankweiler<br />
Christian Knefler hat seine rustikale <strong>Wein</strong>stube zu<br />
einem Pfälzer Hotspot gemacht – und zwar mit einer<br />
über Jahre verlässlich exzellenten, regionaltypischen<br />
Küche, die zu den besten an der <strong>Wein</strong>straße<br />
gehört.<br />
<strong>Wein</strong>straße 19, +49 (6345) 959490<br />
weinstube-brand.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Emil Bauer und Söhne,<br />
<strong>Wein</strong>- und Sektgut Wilhelmshof<br />
PAN<br />
76726 Germersheim<br />
Vinothek und Restaurant in historischen Mauern:<br />
PAN haben ein Konzept auf die Beine gestellt, das<br />
aufgeht. Die kleine Karte bietet Saisonales und<br />
Mediterranes. Und das stets gekonnt.<br />
Klosterstraße 2<br />
+49 (7274) 9192095<br />
www.pandievinothek.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Kranz<br />
Fotos: © Atable im Amtshaus, © Johannes C. Huesch<br />
Pfälzer Stuben<br />
76863 Herxheim-Hayna<br />
Neue Wege im legendären Haus: Pfalz trifft Italien.<br />
Gekonnt verbindet Fabio Daneluzzi Regionales<br />
mit seinen italienischen Wurzeln und interpretiert<br />
Traditionsgerichte beider Länder auf neue Weise.<br />
Hauptstraße 62–64<br />
+49 (7276) 5080<br />
www.hotelkrone.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Falstaff</strong>-Redaktion<br />
665
Rheingau, Hessische<br />
PFALZ<br />
Hubertushof<br />
76831 Ilbesheim<br />
Überschaubare Karte, fantasievoll-kreative<br />
Küchenleistung: Jochen Sitter kocht in seinem hübschen<br />
Fachwerkensemble mit erkennbarem saisonalem<br />
Bezug. Die Gerichte wechseln regelmäßig.<br />
Tolles Brot!<br />
Arzheimer Straße 5, +49 (6341) 930239<br />
www.restaurant-hubertushof-ilbesheim.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Katrin Wind, <strong>Wein</strong>gut Jülg,<br />
<strong>Wein</strong>gut Kranz<br />
H'manns<br />
67271 Neuleiningen<br />
Chris Brigitte und Andreas Hegmann setzen auf<br />
Produkte ausgewählter Erzeuger. Daraus entsteht<br />
Internationales mit Liebe zum Detail und stets<br />
transparent und nachvollziehbar. Donnerstags ist<br />
Tapas-Time.<br />
Am Goldberg 2<br />
+49 (6359) 5341<br />
www.hmanns.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Falstaff</strong>-Redaktion<br />
67433 Neustadt an der <strong>Wein</strong>strasse<br />
Winus WineCafeBar<br />
<strong>Wein</strong>bar mit gehobener Bistroküche, wo ein freundschaftliches<br />
Miteinander zählt – bei Events wie<br />
„Kochen mit Freunden“ oder „<strong>Wein</strong>probe am<br />
Sonntag“. Von der Inhaberin wird man bestens beraten.<br />
Top sind Trüffelpasta und Flammkuchen.<br />
Juliusplatz 5<br />
+49 (6321) 927892<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Margarethenhof<br />
Intense<br />
67157 Wachenheim an der <strong>Wein</strong>straße<br />
Offene Küche, offenes Feuer, modern-reduziertes<br />
Ambiente: Benjamin Peifer und Bettina Thiel inszenieren<br />
auf einer 18 Gänge umfassenden Genussreise<br />
kreative Fusionsküche mit regionalen Zutaten.<br />
Furios!<br />
<strong>Wein</strong>straße 31<br />
+49 (6322) 6004994<br />
www.restaurant-inten.se<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut am Nil<br />
Admiral<br />
67273 Weisenheim am Berg<br />
Holger Stehr kreiert eine viel gelobte Cross-over-<br />
Küche in fünf bis acht Gängen im romantischen<br />
Ambiente eines historischen Jagdhauses. Ergänzt<br />
wird diese vom Wohlfühlservice von Gattin und<br />
Sommelière Martina.<br />
Leistadter Straße 6, +49 (6353) 4175<br />
www.admiral-weisenheim.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Georg Mosbacher, <strong>Wein</strong>gut<br />
Philipp Kuhn, <strong>Wein</strong>gut Wageck Pfaffmann<br />
Gasthaus Kollektur<br />
67308 Zellertal<br />
Das barocke Haus vereint gekonnt historisches<br />
und mediterranes Flair. Wichtig sind der Küche intensive<br />
Aromen, Frische und Saisonalität, geboten<br />
wird kreative deutsche Küche. Gute Auswahl an regionalen<br />
Topweinen – auch orange.<br />
Zeller Hauptstraße 19, +49 (6355) 954540<br />
kollektur.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Neiss, ZWAJ <strong>Wein</strong>e,<br />
<strong>Wein</strong>gut Karl May<br />
666 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
Bergstraße<br />
GASTGEBER AUS LEIDENSCHAFT<br />
RHEINGAU<br />
Baiken<br />
65343 Eltville<br />
Lebendige Gutsausschank mit hübschem Gastraum,<br />
herzlichem Service und grundanständiger<br />
deutscher Küche. Im Sommer wird inmitten von<br />
Reben und mit Blick auf Eltville und die <strong>Wein</strong>berge<br />
gespeist.<br />
Wiesweg 86<br />
+49 (6123) 900345<br />
www.baiken.de<br />
<br />
Empfohlen von: Kloster Eberbach<br />
Jean<br />
65343 Eltville<br />
Johannes »Jean« Frankenbachs Gerichte sind Genuss<br />
pur – für Gaumen, Herz und Auge. Seit 2011<br />
bereichert er den Familienbetrieb mit seiner Interpretation<br />
einer französisch geprägten Gourmetküche.<br />
Wilhelmstraße 13<br />
+49 (6123) 9040<br />
www.hotel-frankenbach.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Chat Sauvage<br />
Gelbes Haus<br />
65343 Eltville am Rhein<br />
In die malerische Landschaft des Rheinufers eingebettet,<br />
liegt das »Gelbe Haus« zwischen <strong>Wein</strong>reben<br />
und Touri-Hotspots der Region. Bodenständige,<br />
aber ausgezeichnete Hausmannskost und<br />
außergewöhnliche <strong>Wein</strong>e sind ein Versprechen.<br />
Burgstraße 3, +49 (6123) 5170<br />
www.weinstube-gelbeshaus.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Hans Bausch,<br />
<strong>Wein</strong>gut Baron Knyphausen<br />
65366 Geisenheim<br />
Burgrestaurant Schwarzenstein<br />
Getreu dem Motto »Klassik währt am längsten«<br />
werden in romantischem Setting Rheingauer<br />
<strong>Wein</strong>e und Altbewährtes mit Bodenhaftung serviert.<br />
Sommers lockt die von <strong>Wein</strong>reben umrankte<br />
historische Terrasse.<br />
Rosengasse 32<br />
+49 (6722) 99500<br />
www.burg-schwarzenstein.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Falstaff</strong>-Redaktion<br />
Die Adler Wirtschaft<br />
65347 Hattenheim<br />
Zeit, Wertschätzung und kompromissloses Qualitätsdenken<br />
sind die Grundpfeiler dieser kulinarischen<br />
Institution. Genuss nach dem Prinzip »Vom<br />
Einfachen das Beste« wird in jedem Detail gelebt.<br />
Hauptstraße 31, +49 (6723) 7982<br />
www.franzkeller.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>- und Sektgut Barth, <strong>Wein</strong>gut<br />
Hans Bausch, <strong>Wein</strong>gut Chat Sauvage, <strong>Wein</strong>gut Leitz<br />
Zum Krug<br />
65347 Hattenheim<br />
Allein schon für die mit allerlei Rheingau-Raritäten<br />
gespickte <strong>Wein</strong>karte lohnt ein Besuch. Auf<br />
der Speisekarte findet sich Deftiges und Feines mit<br />
regionaltypischem Charakter aus Produkten von<br />
höchster Qualität.<br />
Hauptstraße 34, +49 (6723) 99680<br />
www.zum-krug-rheingau.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Leitz, Bischöfliches <strong>Wein</strong>gut<br />
Rüdesheim, <strong>Wein</strong>- und Sektgut Barth<br />
667
RHEINGAU<br />
<strong>Wein</strong>schänke<br />
Schloss Groenesteyn<br />
65399 Kiedrich<br />
Dirk Schröers Küche lebt von der gekonnten Fusion<br />
einfacher und besonderer Zutaten, die er aufs<br />
Feinste verwebt. Den guten Teamvibe spürt auch<br />
der Gast im Service. Dazu ein Ausblick wie aus dem<br />
Bilderbuch.<br />
Oberstraße 36, +49 (6123) 1533<br />
www.groenesteyn.net<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Sohns,<br />
<strong>Wein</strong>gut Chat Sauvage, <strong>Wein</strong>gut Dillmann,<br />
<strong>Wein</strong>wirtschaft Laquai<br />
65391 Lorch<br />
Bodenständige Gerichte und hauseigene <strong>Wein</strong>e<br />
warten im Fachwerkhaus mit Garten. Auf der<br />
Karte viel Regionales wie Wildschweinsülze,<br />
Wisperforelle und Spundekäs. Zur <strong>Wein</strong>wirtschaft<br />
gehört auch die Vinothek.<br />
Schwalbacher Straße 20<br />
+49 (6726) 839213<br />
www.weingut-laquai.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Laquai<br />
Bees Restaurant<br />
65385 Rüdesheim am Rhein<br />
Mit großem Einfallsreichtum wird die Idee einer<br />
von den verschiedenen Geschmacksrichtungen geprägten<br />
Frischeküche umgesetzt. Der Gastraum<br />
mit den kobaltblauen Wänden versprüht kosmopolitisches<br />
Flair.<br />
Am Rottland 6, +49 (6722) 4191916<br />
beesrestaurant.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Dillmann, <strong>Wein</strong>gut Sohns,<br />
<strong>Wein</strong>gut Leitz, Bischöfliches <strong>Wein</strong>gut Rüdesheim<br />
65385 Rüdesheim am Rhein<br />
Breuer's Rüdesheimer Schloss<br />
Der Name lässt erahnen, dass hier <strong>Wein</strong> eine große<br />
Rolle spielt. Es lohnt der Blick auf die umfangreiche<br />
Raritätenkarte. Dazu verwöhnt Küchenchef<br />
Michael Hemberger nach allen Regeln der Kunst.<br />
Steingasse 10, +49 (6722) 90500<br />
www.ruedesheimer-schloss.com<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Leitz,<br />
Bischöfliches <strong>Wein</strong>gut Rüdesheim<br />
Zur Schlupp<br />
65396 Walluf<br />
Michael Ehrhardt hat ein Faible für bodenständige<br />
Klassik, selbst gemachte Teigwaren und Schmorgerichte,<br />
zubereitet nach alter Schule. Im Service<br />
hält Ehefrau Isabelle stets den passenden <strong>Wein</strong> bereit.<br />
Hauptstraße 25<br />
+49 (6123) 72638<br />
www.gasthauszurschlupp.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Chat Sauvage<br />
Ente<br />
65183 Wiesbaden<br />
Die Ente ist eine Institution in Wiesbaden, so wie<br />
das Kurhaus gegenüber, und seit 44 Jahren ununterbrochen<br />
mit einem Michelin-Stern dekoriert.<br />
Michael Kammermeier kocht auf der Höhe der<br />
Zeit. Legendäre <strong>Wein</strong>karte.<br />
Kaiser-Friedrich-Platz 3–4<br />
+49 (611) 133666<br />
www.nassauer-hof.de<br />
<br />
Empfohlen von: Bischöfliches <strong>Wein</strong>gut Rüdesheim<br />
668 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
Rheinhessen<br />
GASTGEBER AUS LEIDENSCHAFT<br />
HESSISCHE BERGSTRASSE | RHEINHESSEN<br />
Blauer Aff<br />
64625 Bensheim<br />
Das geschichtsträchtige Wirtshaus mit der blau gestrichenen<br />
Fassade verbindet deutsche Küche, regionale<br />
<strong>Wein</strong>auswahl und historisches Ambiente.<br />
Für das Kochkässchnitzel braucht man ordentlich<br />
Appetit.<br />
Kappengasse 2<br />
+49 (6251) 72958<br />
www.blauer-aff.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Falstaff</strong>-Redaktion<br />
Hundertguldenmühle<br />
55437 Appenheim<br />
Anspruchsvoll und bodenständig: So definiert Eva<br />
Eppard ihre Küche im historischen Mühlenensemble<br />
in der Nähe von Mainz. Küchenchef Jonas Herber<br />
setzt sie mit saisonalen Gerichten gekonnt in<br />
Szene.<br />
Mühle 2, +49 (6725) 9990210<br />
www.100guldenmuehle.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Knewitz, <strong>Wein</strong>gut Bischel,<br />
<strong>Wein</strong>gut Hofmann<br />
Das Bootshaus<br />
55411 Bingen am Rhein<br />
Uriger Holzboden, Altholzmöbel, helle Leinenstoffe:<br />
das Ambiente im Vintage-Stil mit Blick auf den<br />
Rhein, die Küche naturverbunden, zeitgemäß und<br />
an den Jahreszeiten orientiert, der Fokus auf<br />
Gemüse.<br />
Hafenstaße 47, +49 (6721) 35010<br />
www.paparheinhotel.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Sascha Montigny,<br />
<strong>Wein</strong>gut Chat Sauvage<br />
Foto: © Blauer Aff<br />
Hupperts Gud Stubb<br />
67598 Gundersheim<br />
Das idyllische <strong>Wein</strong>gut bildet den perfekten Rahmen<br />
für das Restaurant, das für traditionelle<br />
Gemütlichkeit steht. Dazu passt auch die Küche:<br />
deftig belegte Brote, Schweinsmedaillons in Pfeffersauce,<br />
Spinatknödel oder Flammkuchen.<br />
Wormser Straße 7<br />
+49 (6244) 57326<br />
huppertsgudstubb.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Falstaff</strong>-Redaktion<br />
Bellpepper<br />
55116 Mainz<br />
Gäste des Hotelrestaurants am Rheinufer erfreuen<br />
sich hier an internationaler Küche aus regionalen<br />
Zutaten. Stets gelobt wird die konstant gute Qualität<br />
der Gerichte und der kompetente herzliche Service.<br />
Templerstraße 6<br />
+49 (6131) 731234<br />
www.bellpepper.de<br />
<br />
Empfohlen von: GUTGALLÉ Rheinhessen<br />
669
RHEINHESSEN<br />
Favorite<br />
55131 Mainz<br />
Bereits mittags bietet Chef Tobias Schmitt ein<br />
raffiniertes Lunch-Menü am Stadtpark. Abends<br />
können Gäste zwischen den Mehr-Gänge-Erlebnissen<br />
»Roots«, »Blossom« und einer vegetarischen<br />
Variante wählen.<br />
Karl-Weiser-Straße 1, +49 (6131) 80150<br />
www.favorite-mainz.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Battenfeld-Spanier,<br />
<strong>Wein</strong>gut Kühling-Gillot<br />
Steins Traube<br />
55126 Mainz<br />
Was für ein schönes Restaurant! Im schicken Ambiente<br />
wird man von Alina Stein bestens umsorgt,<br />
für das leibliche Wohl sorgt Philipp Stein mit raffinierten<br />
Kreationen auf Gourmetniveau. Große<br />
Klasse!<br />
Poststraße 4, +49 (6131) 40249<br />
steins-traube.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut J. Neus, Georg Gustav Huff,<br />
<strong>Wein</strong>gut Kühling-Gillot<br />
Schloss Niederweis<br />
54668 Niederweis<br />
Sandra und Sebastian Poss verwöhnen ihre Gäste<br />
mit herzhaften bodenständigen Gerichten, zubereitet<br />
aus besten Produkten. Ein Highlight sind die<br />
herrlich saftigen Steaks aus dem Big Green Egg –<br />
wonderful!<br />
Hauptstraße 9, +49 (6568) 9696450<br />
www.schloss-niederweis.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Forstmeister Geltz-Zilliken<br />
Landhaus Dubs<br />
67574 Osthofen<br />
Wolfgang Dubs spannt den Bogen von saisonalen<br />
Angeboten über abwechslungsreiche Mittagsgerichte<br />
bis zu gehobener französischer Küche. An<br />
Sonntagen auf der Mittagskarte: traditioneller<br />
Sonntagsbraten.<br />
Am Mühlpfad 10<br />
+49 (6242) 9125205<br />
www.dubs.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Johann Geil I.<br />
Vis à Vis<br />
67574 Osthofen<br />
Im familiär angehauchten Ambiente können die<br />
Gäste aus einer Speisekarte wählen, die gut<br />
gemachte regionale und internationale Gerichte bietet.<br />
Hausgemacht und frisch zubereitet ist alles!<br />
Friedrich-Ebert-Straße 53<br />
+49 (6242) 5012973<br />
spiess-osthofen.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Karl May<br />
mundart<br />
55291 Saulheim<br />
Inmitten des kleinen Dorfs wird Ambitioniertes<br />
serviert, geprägt von französischen und mediterranen<br />
Einflüssen. Schöne <strong>Wein</strong>auswahl aus der Region,<br />
auch im offenen Ausschank. Lauschiger Innenhof.<br />
Weedengasse 8, +49 (6732) 9322966<br />
www.mundart-restaurant.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Thörle, <strong>Wein</strong>gut Bischel,<br />
<strong>Wein</strong>gut Battenfeld-Spanier<br />
670 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
Saale-Unstrut<br />
GASTGEBER AUS LEIDENSCHAFT<br />
RHEINHESSEN | SAALE-UNSTRUT | SACHSEN<br />
Kaupers Kapellenhof<br />
55278 Selzen<br />
Saisonale Menüs und unverfälschte Geschmackserlebnisse<br />
stehen im Fokus von Sebastian Kauper,<br />
der gemeinsam mit Gastgeberin Nora Breyer das<br />
über 300 Jahre alte Domizil bespielt. Lohnt den<br />
Weg aufs Land!<br />
Kirschgartenstraße 13, +49 (6737) 8325<br />
www.kaupers-kapellenhof.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Hiestand,<br />
<strong>Wein</strong>gut Battenfeld-Spanier<br />
Gut Leben am Morstein<br />
67593 Westhofen<br />
Egal, ob im charmanten Schlösschen oder im idyllischen<br />
<strong>Wein</strong>garten, Liebhaber gehobener Küche<br />
werden hier verwöhnt. Das Fine-Dining-Menü<br />
vereint Regionales mit exotischen Zutaten und die<br />
Location selbst ist beeindruckend.<br />
Mainzer Straße 8, +49 (624) 49186772<br />
am-morstein.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Heck, Strauch Sektmanufaktur,<br />
<strong>Wein</strong>gut Johann Geil I.<br />
Zornheimer <strong>Wein</strong>stuben<br />
55270 Zornheim<br />
Im nostalgischen Ambiente oder auf der lauschigen<br />
Terrasse: Hier wird herzhaft und bodenständig gekocht,<br />
Lucas Christgen hat für Rheinhessische<br />
Poulardenbrust und Rumpsteak das richtige<br />
Händchen.<br />
Röhrbrunnenplatz 1<br />
+49 (6136) 45616<br />
www.zornheimer-weinstuben.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Münzenberger<br />
Foto: © Zornheimer <strong>Wein</strong>stuben<br />
Zufriedenheit<br />
06618 Naumburg<br />
Küchenchef Tilo Kucel-Strate variiert in seiner saisonalen<br />
Feinschmeckerküche regionale Gerichte<br />
mit aromatischen Einflüssen aus Südeuropa. Ins<br />
Glas kommen heimische <strong>Wein</strong>e von Saale und Unstrut.<br />
Steinweg 26<br />
+49 (3445) 7912051<br />
www.gasthof-zufriedenheit.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Frölich-Hake, <strong>Wein</strong>gut Hey<br />
Renoir<br />
08209 Auerbach<br />
Südfranzösisch speisen mit besten <strong>Wein</strong>en aus dem<br />
Süden der Grande Nation. Ulf König setzt auf saisonale<br />
Zutaten und bringt mit Gastgeber André<br />
Baldauf französische Spezialitäten in die Region.<br />
Schönheider Straße 235<br />
+49 (3744) 215119<br />
www.restaurant-renoir.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Falstaff</strong> Redaktion<br />
671
Sachsen<br />
SAALE-UNSTRUT | SACHSEN<br />
20zwanzig<br />
06536 Südharz<br />
Chef Philipp Liebisch setzt auf eine international<br />
inspirierte deutsche Küche mit frischen regionalen<br />
Zutaten, die zu spannenden Gerichten wie Wildleberknödeln<br />
führen. Überraschungsmenü ab 55<br />
Euro.<br />
Thyrahöhe 24<br />
+49 (34654) 85900<br />
www.hotel-freiwerk.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Falstaff</strong>-Redaktion<br />
Alexxanders<br />
09130 Chemnitz<br />
Eines der besten Restaurants in Chemnitz – die<br />
kleine Karte ist geprägt von regionalen Spezialitäten<br />
und frischen Zutaten. Der Fisch ist besonders<br />
gut. Dazu kommt eine wunderbare <strong>Wein</strong>auswahl.<br />
Ludwig-Kirsch-Straße 9<br />
+49 (371) 4311111<br />
www.alexxanders.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Falstaff</strong> Redaktion<br />
Petit Frank<br />
01127 Dresden<br />
Bistro mit überraschender und zugleich rustikaler<br />
französischer Küche. André Fröbel und Frank Ollhoff<br />
servieren mit ihrem entspannten Team zudem<br />
wunderbare <strong>Wein</strong>e. Im Sommer ist die Terrasse<br />
herrlich.<br />
Bürgerstraße 14<br />
+49 (351) 8211900<br />
www.petit-frank.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Falstaff</strong> Redaktion<br />
Adams Gasthof<br />
01468 Moritzburg<br />
Traditionsreiches Lokal in Moritzburg mit exzellenter<br />
Hausmannskost und traditionell-innovativen<br />
Küchenexperimenten. Ausgezeichnet sind die<br />
Küchenklassiker des Ostens: Würzfleisch und Soljanka.<br />
Gaumenkitzel<br />
01445 Radebeul<br />
In rustikalem Ambiente pflegt Tilo Hamann seine<br />
gutbürgerliche, saisonale und regional geprägte<br />
Küche. Sonntagnachmittag gibt es Kaffee und<br />
Kuchen. Die Terrasse im Garten ist ein schönes Refugium.<br />
Markt 9<br />
+49 (35207) 99775<br />
www.adamsgasthof.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Falstaff</strong> Redaktion<br />
Coswiger Straße 23<br />
+49 (351) 79514393<br />
www.gaumenkitzel-radebeul.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Falstaff</strong> Redaktion<br />
Foto: © Fabian Thias<br />
672 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
Nordosten<br />
GASTGEBER AUS LEIDENSCHAFT<br />
SACHSEN | NORDOSTEN<br />
Weberstube<br />
02681 Schirgiswalde-Kirschau<br />
Umfassende Karte mit grandiosen Überraschungen.<br />
Leckeres Brot, französisch-deutsche Fusionsküche<br />
und eine internationale <strong>Wein</strong>karte mit Neuentdeckungen.<br />
Wunderbare Desserts liefert die benachbarte<br />
Patisserie.<br />
Bautzener Straße 74<br />
+49 (3592) 5200<br />
www.bei-schumann.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Falstaff</strong> Redaktion<br />
Canteen<br />
18609 Binz<br />
»Natürlich feine Kost« beschreibt den Küchenstil<br />
des Restaurants treffend. Erlesene Zutaten und<br />
bodenständige Rezepte verwandeln sich mit Kreativität<br />
in gehobene Gerichte. Für mehrere Gänge<br />
sollte genug Zeit eingeplant werden.<br />
Zeppelinstraße 8<br />
+49 (38393) 50444<br />
www.freustil.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Hohmann Rügen<br />
Freustil<br />
18609 Binz<br />
Eine der ersten Gourmetadressen auf Rügen: Seit<br />
zehn Jahren begeistert Küchenchef Ralf Haug seine<br />
Gäste mit seiner »natürlich feinen Kost«, die sich<br />
durch Kreativität und Finesse auszeichnet.<br />
Zeppelinstraße 8<br />
+49 (38393) 50444<br />
www.freustil.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Hohmann Rügen<br />
Gutshaus Kubbelkow<br />
18528 Sehlen<br />
Im restaurierten historischen Gutshaus bietet das<br />
Restaurant eine bewusst klein gehaltene Speisekarte,<br />
denn hier legt man großen Wert auf die Frische<br />
der saisonalen Produkte aus der Region. Herzlicher<br />
Service.<br />
Dorfstraße 8<br />
+49 (3838) 8227777<br />
www.kubbelkow.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Hohmann Rügen<br />
Gasthof Drei Linden<br />
18586 Sellin<br />
Hier kommt Urlaubsfeeling auf! Inmitten der<br />
traumhaften Seewelt liegt das Landgasthaus mit<br />
Schwerpunkt auf Fischspezialitäten der Region.<br />
Mit den maritimen Accessoires und dem Dekor<br />
fühlt man sich wie im Inneren eines Bootes.<br />
Seedorf 7<br />
+49 38303 87241<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Hohmann Rügen<br />
Speicher 8<br />
18439 Stralsund<br />
Der alte Türmchenspeicher in der Hafenstraße 8<br />
zählt zu den schönsten Speichern in der Hansestadt<br />
Stralsund. Die Küche ist mediterran-maritim – besonders<br />
die Fischsuppe »Speicher 8 Art« hat sich einen<br />
Namen gemacht.<br />
Hafenstraße 8<br />
+49 (3831) 288 28 98<br />
www.speicher8.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Hohmann Rügen<br />
673
Württemberg<br />
NORDOSTEN | WÜRTTEMBERG<br />
Zum Rittmeister<br />
14542 Werder (Havel)<br />
Alles, was ein Landgasthof braucht: gutes Bier aus<br />
der eigenen Brauerei und bodenständige Brandenburger<br />
Landküche mit Klassikern wie Eisbeinsülze,<br />
Zanderfilet oder die beliebten Königsberger Kochklopse.<br />
Seestraße 9<br />
+49 (3327) 4646<br />
www.zum-rittmeister.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Falstaff</strong>-Redaktion<br />
Stefeles<br />
97959 Assamstadt<br />
Ein Kneipenrestaurant der gehobenen Art, ohne<br />
gezwungene Atmosphäre. Einfach zurücklehnen<br />
und genießen ist die Devise, denn die Küche spielt<br />
alle Stücke. Es gibt sogar eine separate italienische<br />
Karte mit Vor- und Hauptspeisen.<br />
Mergentheimer Straße 20<br />
+49 (6294) 429596<br />
www.stefeles.de<br />
<br />
Empfohlen von: Becksteiner Winzer<br />
Maerz<br />
74321 Bietigheim-Bissingen<br />
Zwischen Heimweh und Fernweh gibt es einen Ort<br />
der puren Glückseligkeit. Der liegt in Bietigheim-Bissingen<br />
und besticht durch Gerichte<br />
wie »Faux Gras« an Kiwi und Zitronenmelisse.<br />
Villino<br />
88131 Bodolz<br />
Seit 1992 ist der Betrieb in Familienhand – aber das<br />
heißt keineswegs, dass es hier spießig zugeht. Oder<br />
gar altbacken. Im Gegenteil: Fantastische Zutaten<br />
treffen auf kulinarische Kreativität.<br />
Kronenbergstraße 14<br />
+49 (7142) 42004<br />
www.maerzundmaerz.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Siegloch<br />
Mittenbuch 6<br />
+49 (8382) 93450<br />
www.villino.de<br />
<br />
Empfohlen von: Seehaldenhof<br />
Restaurant am Golfplatz<br />
97999 Igersheim<br />
Die in Schwarzriesling-Jus geschmorten Ochsenbäckchen<br />
mit Butterspätzle sind einfach ein Gedicht.<br />
Aber auch ein veganes Menü wird im unweit<br />
des Kurparks Bad Mergentheim gelegenen Restaurant<br />
geboten.<br />
Bad Mergentheim, Erlenbachtalstraße 36<br />
+49 (7931) 8066<br />
www.andreas-bundschuh.com<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Falstaff</strong>-Redaktion<br />
Foto: © Restaurant am Golfplatz<br />
674 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
GASTGEBER AUS LEIDENSCHAFT<br />
WÜRTTEMBERG<br />
Hotel Anne-Sophie<br />
74653 Künzelsau<br />
Liebenswert-charmantes Hotel, der kleine Komplex<br />
umfasst Café, Restaurant, Ladengeschäft,<br />
Konditorei und Vinothek. Die Küche bietet<br />
Abwechslung bei regionalen Gerichten, gehobener<br />
ist das Überraschungsmenü mit passenden <strong>Wein</strong>en.<br />
Hauptstraße 22<br />
+49 (7940) 9346<br />
hotel-anne-sophie.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>manufaktur Ingelfinger Fass<br />
Anne-Sophie<br />
74653 Künzelsau<br />
Abwechslungsreich ist die Küche im Restaurant, in<br />
dem Menschen mit und ohne Handicap arbeiten.<br />
Wiener Schnitzel wird hier ebenso serviert wie der<br />
regionale Klassiker Schwäbischer Zwiebelrostbraten.<br />
Am Schlossplatz 9<br />
+49 (7940) 93460<br />
www.hotel-anne-sophie.<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>manufaktur Ingelfinger Fass<br />
Valentin Fine Dining<br />
88131 Lindau (Bodensee)<br />
2014 haben sich Claudia und Daniel Siebert mit<br />
diesem modern eingerichteten Restaurant den<br />
Traum von der Selbständigkeit erfüllt. Bei Produktqualität<br />
und Frische macht der Patron keine Abstriche.<br />
In der Grub 28a<br />
+49 (8382) 9839849<br />
www.valentin-lindau.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Lanz<br />
Haus am See<br />
88149 Nonnenhorn<br />
Das Vier-Gänge-Menü verwöhnt mit einem<br />
Stundenei, Kreationen wie Topinamburcremesuppe<br />
mit Estragonöl und Fisch aus heimischen<br />
Gewässern. Küchenchef Valentin Knörle setzt auf<br />
regionale Lieferanten.<br />
Uferstraße 23, +49 (8382) 988510<br />
www.hausamsee-nonnenhorn.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Lanz, Hendriks + Fürst<br />
<strong>Wein</strong>e, Seehaldenhof<br />
Belsers<br />
72622 Nürtingen<br />
Christer Belser hat sein Restaurant urgemütlich<br />
ausgestattet und bietet dazu eine richtig gute<br />
Küche: bodenständige Gerichte in herzhafter Zubereitung,<br />
gespickt mit aromatischen Highlights.<br />
Zum Schlossberg<br />
72622 Nürtingen<br />
Mit Liebe zum Detail und hochwertigen Zutaten<br />
zubereitet, genießen Gäste hier abwechslungsreiche<br />
Gerichte in gemütlichem Ambiente und mit<br />
Blick auf den historischen Schlossberg.<br />
Brunnsteige 15<br />
+49 (7022) 7195860<br />
www.belsers.com<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Hedwig und Helmut Dolde<br />
Schloßberg 1<br />
+49 (7022) 32878<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Hedwig und Helmut Dolde<br />
675
WÜRTTEMBERG<br />
Lamm Hebsack<br />
73630 Remshalden<br />
Für die mediterran inspirierte Küche ziehen mittlerweile<br />
zwei Generationen an einem Strang. Der<br />
Anspruch dabei: den Gästen neben Klassikern<br />
auch immer wieder Neues und Aufregendes zu servieren.<br />
Winterbacher Straße 1–3, +49 (7181) 45061<br />
www.lamm-hebsack.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Albrecht Schwegler<br />
<strong>Wein</strong>gut Doreas<br />
fine dining RS<br />
73084 Salach<br />
Raffiniert sind die kreativen Gerichte von Rolf<br />
Straubinger immer. Konzentrierten Geschmack<br />
mit aromatischem Tiefgang erlebt man etwa bei<br />
Bries mit Trüffel und Wagyu mit Petersilie oder bei<br />
Hamachi mit Rettich.<br />
Burg Staufeneck<br />
+49 (7162) 9334473<br />
www.burg-staufeneck.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Escher<br />
Reber's Pflug<br />
74523 Schwäbisch Hall<br />
Bei aller Liebe zur raffinierten Küche besinnt man<br />
sich hier noch auf die ursprünglichen Werte: Zwiebelrostbraten<br />
und Wiener Schnitzel stehen selbstbewusst<br />
neben dem Genießermenü in variabler<br />
Länge.<br />
Weckriedener Straße 2<br />
+49 (791) 931230<br />
www.rebers-pflug.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Albrecht Schwegler<br />
Zum Alten Rentamt<br />
74193 Schwaigern<br />
Dieses historische Fachwerkhaus prägt nicht nur<br />
das Ortsbild, auch die kulinarische Erfahrung bleibt<br />
in Erinnerung. Außergewöhnliche Kompositionen<br />
werden perfekt präsentiert, begleitet von<br />
Edelweinen aus dem <strong>Wein</strong>keller.<br />
Schlossstraße 6-8<br />
+49 (7138) 5258<br />
www.altesrentamt.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Graf Neipperg<br />
Rotenberger <strong>Wein</strong>gärtle<br />
70327 Stuttgart<br />
Vorne an der kleinen Zufahrtsstraße gelegen gibt es<br />
nach hinten raus von der Terrasse besten Blick über<br />
die <strong>Wein</strong>berge. Die Küche ist schwäbisch bis modern<br />
und gehoben, die <strong>Wein</strong>karte bietet Erzeugnisse<br />
von den umliegenden Betrieben.<br />
Württembergstraße 317<br />
+49 (711) 334015<br />
www.rotenberger-weingaertle.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Falstaff</strong>-Redaktion<br />
Knausbira Stüble<br />
70329 Stuttgart<br />
Mit dem Junior am Herd des Familienbetriebs, der<br />
auch eine <strong>Wein</strong>stube ist, wird zwischen schwäbischen<br />
Spezialitäten manches moderner und internationaler<br />
interpretiert, von Burrata über Kimchi bis<br />
zum Winterkabeljau. Schöner Garten.<br />
Heumadener Straße 15, +49 (711) 428805<br />
www.knausbira-stueble.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Wöhrwag,<br />
<strong>Wein</strong>gut Kusterer<br />
676 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
GASTGEBER AUS LEIDENSCHAFT<br />
WÜRTTEMBERG<br />
Wielandshöhe<br />
70597 Stuttgart<br />
Kulinarische Kultstätte in exponierter Rebenlage.<br />
Küchenchef Jörg Neth setzt auf regional-klassische<br />
Küche in der Tradition von Patron Vincent Klink,<br />
der das Ruder an Tochter Eva übergeben hat.<br />
Alte <strong>Wein</strong>steige 71, +49 (711) 6408848<br />
www.wielandshoehe.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Albrecht Schwegler,<br />
<strong>Wein</strong>gut Doreas<br />
Lamm Rosswag<br />
71665 Vaihingen<br />
Steffen Ruggabers vielfältiger, international akzentuierter<br />
Regionalküche gebührt Applaus. Aber<br />
auch dem schwäbischen Rostbraten wird gehuldigt.<br />
Mittwochs und donnerstags gibt es ein Schnuppermenü.<br />
Rathausstraße 4<br />
+49 (7042) 21413<br />
www.lamm-rosswag.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Falstaff</strong> Redaktion<br />
Bachofer<br />
71332 Waiblingen<br />
Progressive Aromaküche mit Herzblut, dieses<br />
Motto hat sich die junge Crew auf die Fahne<br />
geschrieben. Das Ganze handwerklich top zubereitet<br />
aus besten regionalen und internationalen Produkten.<br />
Marktplatz 6<br />
+49 (7151) 976430<br />
www.bachofer.info<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Sterneisen, <strong>Wein</strong>gut Escher<br />
76337 Waldbronn<br />
Schwitzer's<br />
Gourmet-Restaurant<br />
Das Gourmetrestaurant rund um Cédric Schwitzer<br />
ist in die einstigen Räumlichkeiten der Hotelbar<br />
eingezogen. Auf 45 Quadratmetern – mit vier<br />
Tischen und sechs Plätzen am Chef’s Table – wird<br />
feinste Kreativküche serviert.<br />
Etzenroter Straße 4, +49 (7243) 354850<br />
schwitzers.com<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Burg Ravensburg,<br />
<strong>Wein</strong>gut Klumpp<br />
Krone<br />
71111 Waldenbuch<br />
Kraft, Finesse und ein markantes Gespür für gelungene<br />
Kombinationen prägen die Küche des jungen<br />
und talentierten Küchenchefs Erik Metzger. Gastgeber<br />
Matthias Gugeler sorgt für die passende<br />
<strong>Wein</strong>reise.<br />
Nürtinger Straße 14<br />
+49 (7157) 408849<br />
www.krone-waldenbuch.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong>gut Wöhrwag<br />
Le Cerf<br />
74639 Zweiflingen<br />
Boris Rommel und Team verwöhnen mit aufwendig<br />
arrangierten Gerichten aus erlesenen Zutaten.<br />
Der klassisch-opulente Stil der Küche spiegelt sich<br />
auch im kunstvoll illuminierten Gastraum wider.<br />
Kärcherstraße 11<br />
+49 (7941) 60870<br />
www.schlosshotel-friedrichsruhe.de<br />
<br />
Empfohlen von: <strong>Wein</strong> & Sektgut Hirschmüller<br />
677
VINOTHEKEN<br />
MIT BESTER EMPFEHLUNG<br />
Ausgewählte <strong>Wein</strong>händler und Feinkostläden<br />
mit hochwertigen Erzeugnisse n für kulinarische Genuss-Erlebnisse.<br />
CANTINA ADORO V<br />
73230 Kirchheim unter Teck,<br />
Teckstraße 12, prost@cantinaadoro.de<br />
T:+49 (176) 10439198,<br />
Fr 16–19 Uhr, Sa 11–15 Uhr sowie nach<br />
telefonischer Vereinbarung<br />
www.cantinaadoro.de<br />
RIEGEL BIOWEINE V<br />
78359 Orsingen, Steinäcker 12<br />
T:+49 (7774) 93130<br />
info@riegel.de<br />
Di bis Fr 14–18 Uhr, Sa 10–14 Uhr<br />
www.riegel.shop<br />
PIEMONT HASELNUSS<br />
SHOP F<br />
76676 Graben-Neudorf<br />
Gartenstraße 3<br />
T:+49 (7255) 9000863<br />
info@piemont-haselnuss.de<br />
www.piemont-haselnuss.de<br />
BACCHUS-VINOTHEK V<br />
78628 Rottweil, Oberndorfer Straße 2<br />
T: +49 (741) 17206<br />
info@bacchus-vinothek.com<br />
www.bacchus-vinothek.de<br />
Mo, Di, Do, Fr 9–12.30 und 14–18 Uhr,<br />
Mi 9–12.30 Uhr<br />
LA PERLA DEL GUSTO W<br />
76676 Graben-Neudorf, Gartenstr. 3<br />
T:+49 (7255) 9000861<br />
info@laperladelgusto.de<br />
Mi 14–18.30, Do 9– 12.30 und 14–18.30<br />
Uhr und nach Vereinbarung sowie im<br />
Onlineshop, www.la-perla-del-gusto.de<br />
WEINGUT DR. HEGER V<br />
79241 Ihringen, Bachenstraße 21<br />
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Mo bis Fr 14–19 Uhr, Sa 10–14 Uhr<br />
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679
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T:+49 (4442) 93920<br />
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Sa 8.30–14 Uhr<br />
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28359 Bremen, Anne-Conway Straße 1<br />
T:+49 (800) 5545511<br />
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Mo bis Fr 9–17 Uhr<br />
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Mi 8.30–13 Uhr, Sa 8–13 Uhr<br />
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SAITTAVINI | ENOTECA &<br />
RESTAURANT W<br />
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T:+49 (211) 57797918<br />
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Mo bis Sa 10–24 Uhr<br />
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V Vinothek F Feinkost W <strong>Wein</strong>gasthof/Restaurant<br />
681
WEINGÜTER NACH NAME<br />
#<br />
5 <strong>Wein</strong>gut Bazler & Hansel<br />
65929 Frankfurt am Main, Rheingau 423<br />
A<br />
Abril <strong>Wein</strong>gut<br />
79235 Vogtsburg-Bischoffingen, Baden 71<br />
Achenbach <strong>Wein</strong>gut<br />
55599 Wonsheim, Rheinhessen 477<br />
Achkarren im Kaiserstuhl eG Winzergenossenschaft<br />
79235 Vogtsburg-Achkarren, Baden 72<br />
Adams<strong>Wein</strong><br />
55218 Ingelheim am Rhein, Rheinhessen 478<br />
Adelmann Graf <strong>Wein</strong>gut<br />
71711 Steinheim-Kleinbottwar, Württemberg 585<br />
Adeneuer J. J. <strong>Wein</strong>gut<br />
53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler, Ahr 49<br />
Alde Gott Winzer Schwarzwald<br />
77887 Sasbachwalden, Baden 73<br />
Aldinger <strong>Wein</strong>gut<br />
70734 Fellbach, Württemberg 586<br />
Allendorf Familie <strong>Wein</strong>gut<br />
65375 Oestrich-Winkel, Rheingau 424<br />
Altes Schlößchen<br />
67487 Sankt Martin, Pfalz 335<br />
Andres <strong>Wein</strong>gut<br />
67146 Deidesheim, Pfalz 336<br />
Annaberg Sankt <strong>Wein</strong>gut<br />
76835 Burrweiler, Pfalz 337<br />
Anselmann <strong>Wein</strong>gut<br />
67483 Edesheim, Pfalz 338<br />
Antony St. <strong>Wein</strong>gut<br />
55283 Nierstein, Rheinhessen 479<br />
Aufricht <strong>Wein</strong>gut<br />
88719 Stetten, Baden 74<br />
Aust Karl Friedrich <strong>Wein</strong>gut<br />
01445 Radebeul, Sachsen 570<br />
B<br />
B. Johannes <strong>Wein</strong>gut<br />
70736 Fellbach, Württemberg 587<br />
Baer <strong>Wein</strong>gut<br />
55422 Bacharach, Mittelrhein 216<br />
Baermann<br />
79291 Merdingen, Baden 75<br />
Bamberger Christian – Steinhardter Hof <strong>Wein</strong>gut<br />
55566 Bad Sobernheim-Steinhardt, Nahe 307<br />
Bamberger <strong>Wein</strong>- und Sektgut<br />
55566 Meddersheim, Nahe 308<br />
Barth <strong>Wein</strong>- und Sektgut<br />
65347 Eltville-Hattenheim, Rheingau 425<br />
Battenfeld-Spanier <strong>Wein</strong>gut<br />
67591 Hohen-Sülzen, Rheinhessen 480<br />
Bauer Axel <strong>Wein</strong>gut<br />
77815 Bühl, Baden 76<br />
Bauer Emil und Soehne <strong>Wein</strong>gut<br />
76829 Landau-Nußdorf, Pfalz 339<br />
Baum-Barth <strong>Wein</strong>gut<br />
55218 Ingelheim am Rhein, Rheinhessen 481<br />
Baumann <strong>Wein</strong>gut<br />
97516 Handthal, Franken 159<br />
Baumann <strong>Wein</strong>gut<br />
77876 Kappelrodeck, Baden 77<br />
Bausch Hans <strong>Wein</strong>gut<br />
65347 Hattenheim, Rheingau 426<br />
Beck-Winter Bioweingut<br />
54453 Nittel, Mosel 237<br />
Becker Brüder Dr. <strong>Wein</strong>gut<br />
55278 Ludwigshöhe, Rheinhessen 482<br />
Becker Friedrich <strong>Wein</strong>gut<br />
76889 Schweigen-Rechtenbach, Pfalz 340<br />
Becker <strong>Wein</strong>gut<br />
67582 Mettenheim, Rheinhessen 484<br />
Becker <strong>Wein</strong>gut<br />
55288 Spiesheim, Rheinhessen 483<br />
Becker <strong>Wein</strong>gut<br />
76831 Ilbesheim, Pfalz 341<br />
Becksteiner Winzer<br />
97922 Beckstein, Baden 78<br />
Befort <strong>Wein</strong>gut<br />
54453 Nittel, Mosel 238<br />
Bender <strong>Wein</strong>gut<br />
76831 Eschbach, Pfalz 342<br />
682 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
INDEX WEINGÜTER NACH NAME<br />
Bentzel-Sturmfeder Graf von<br />
74360 Schozach, Württemberg 588<br />
Benz Tom <strong>Wein</strong>gut<br />
54518 Minheim, Mosel 239<br />
Bercher <strong>Wein</strong>gut<br />
79235 Vogtsburg, Baden 79<br />
Berg Konrad & Sohn <strong>Wein</strong>gut<br />
65385 Assmannshausen, Rheingau 427<br />
Bergdolt St. Lamprecht<br />
67435 Neustadt an der <strong>Wein</strong>straße, Pfalz 343<br />
Berizzi J.J. <strong>Wein</strong>gut<br />
67480 Edenkoben, Pfalz 344<br />
Bernard Philip <strong>Wein</strong>bau<br />
63906 Erlenbach am Main, Franken 160<br />
Bernhart <strong>Wein</strong>gut<br />
76889 Schweigen-Rechtenbach, Pfalz 345<br />
Berthold <strong>Wein</strong>gut<br />
74172 Neckarsulm, Württemberg 589<br />
Bertram-Baltes <strong>Wein</strong>gut<br />
53507 Dernau, Ahr 50<br />
Beulwitz Erben von <strong>Wein</strong>gut<br />
54318 Mertesdorf, Mosel 240<br />
Bicking & Bicking <strong>Wein</strong>gut<br />
55595 Wallhausen, Nahe 309<br />
Bimmerle <strong>Wein</strong>gut & Privatkellerei<br />
77871 Renchen-Erlach, Baden 80<br />
Bischel <strong>Wein</strong>gut<br />
55437 Appenheim, Rheinhessen 485<br />
Bischoefliches <strong>Wein</strong>gut Ruedesheim<br />
65385 Rüdesheim am Rhein, Rheingau 428<br />
Bischoffinger Winzer<br />
79235 Vogtsburg-Bischoffingen, Baden 81<br />
Bischöfliche <strong>Wein</strong>güter Trier<br />
54290 Trier, Mosel 241<br />
Blankenhorn <strong>Wein</strong>gut<br />
79418 Schliengen, Baden 82<br />
Boecking Richard <strong>Wein</strong>gut<br />
56841 Traben-Trarbach, Mosel 242<br />
Boehme & Toechter <strong>Wein</strong>gut<br />
06632 Gleina, Saale-Unstrut 563<br />
Boessneck <strong>Wein</strong>haus<br />
97346 Iphofen, Franken 161<br />
Böhme Klaus <strong>Wein</strong>gut<br />
06636 Kirchscheidungen, Saale-Unstrut 564<br />
Bollig² <strong>Wein</strong>gut<br />
54349 Trittenheim, Mosel 243<br />
Braunewell <strong>Wein</strong>gut<br />
55270 Essenheim, Rheinhessen 486<br />
Bremer <strong>Wein</strong>gut<br />
67308 Zellertal, Pfalz 346<br />
Brenneisen Landweingut<br />
79588 Egringen, Baden 83<br />
Brennfleck<br />
97320 Sulzfeld am Main, Franken 162<br />
Bretz Ernst <strong>Wein</strong>gut<br />
55234 Bechtolsheim, Rheinhessen 487<br />
Breuer Georg <strong>Wein</strong>gut<br />
65385 Rüdesheim am Rhein, Rheingau 429<br />
Breuer Stefan <strong>Wein</strong>gut<br />
65345 Eltville am Rhein, Rheingau 430<br />
Brogsitter <strong>Wein</strong>gut<br />
53501 Grafschaft, Ahr 51<br />
Buergerspital <strong>Wein</strong>gut<br />
97070 Würzburg, Franken 163<br />
Buhl Reichsrat von <strong>Wein</strong>gut<br />
67146 Deidesheim, Pfalz 347<br />
Bunn Strebel <strong>Wein</strong>gut<br />
55283 Nierstein, Rheinhessen 488<br />
Burggarten <strong>Wein</strong>gut<br />
53474 Heppingen, Ahr 52<br />
Burkheimer Winzer am Kaiserstuhl<br />
79235 Vogtsburg-Burkheim, Baden 84<br />
Bürklin-Wolf<br />
67157 Wachenheim, Pfalz 348<br />
Busch Clemens <strong>Wein</strong>gut<br />
56862 Pünderich, Mosel 244<br />
C<br />
Caspari-Kappel <strong>Wein</strong>gut<br />
56850 Enkirch, Mosel 245<br />
Chat Sauvage <strong>Wein</strong>gut<br />
65366 Johannisberg, Rheingau 431<br />
Cisterzienser <strong>Wein</strong>gut<br />
67596 Dittelsheim-Heßloch, Rheinhessen 489<br />
Clauss <strong>Wein</strong>gut<br />
79807 Nack, Baden 85<br />
Cleebronn & Gueglingen <strong>Wein</strong>gaertner<br />
74389 Cleebronn, Württemberg 590<br />
Cluesserath Ansgar <strong>Wein</strong>gut<br />
54349 Trittenheim, Mosel 246<br />
Cluesserath-Weiler <strong>Wein</strong>gut<br />
54349 Trittenheim, Mosel 247<br />
683
Collegium Wirtemberg<br />
70327 Stuttgart, Württemberg 591<br />
Conrad Martin <strong>Wein</strong>gut<br />
54472 Brauneberg, Mosel 248<br />
Corvers-Kauter Dr. <strong>Wein</strong>gut<br />
65375 Oestrich-Winkel, Rheingau 432<br />
Crusius Dr. <strong>Wein</strong>gut<br />
55595 Traisen, Nahe 310<br />
D<br />
Dackermann <strong>Wein</strong>gut<br />
67596 Dittelsheim-Heßloch, Rheinhessen 490<br />
Dagernova <strong>Wein</strong>manufaktur<br />
53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler, Ahr 53<br />
Dahms <strong>Wein</strong>gut<br />
97526 Sennfeld, Franken 164<br />
Dambach <strong>Wein</strong>gut<br />
67098 Bad Dürkheim, Pfalz 349<br />
Dautel <strong>Wein</strong>gut<br />
74357 Bönnigheim, Württemberg 592<br />
Deidesheim Winzerverein<br />
67146 Deidesheim, Pfalz 350<br />
Dengler-Seyler <strong>Wein</strong>gut<br />
67487 Maikammer, Pfalz 351<br />
Deppisch <strong>Wein</strong>gut<br />
97288 Theilheim, Franken 165<br />
Deufel Teresa <strong>Wein</strong>gut<br />
88131 Lindau (Bodensee), Württemberg 593<br />
Deutzerhof <strong>Wein</strong>gut<br />
53508 Mayschoß, Ahr 54<br />
Diefenhardt <strong>Wein</strong>gut<br />
65344 Eltville-Martinsthal, Rheingau 433<br />
Diehl Andreas <strong>Wein</strong>gut<br />
67483 Edesheim, Pfalz 352<br />
Diel Schlossgut<br />
55452 Rümmelsheim, Nahe 311<br />
Dillmann <strong>Wein</strong>gut<br />
65366 Geisenheim, Rheingau 434<br />
Divino<br />
97334 Nordheim, Franken 166<br />
Doennhoff <strong>Wein</strong>gut<br />
55585 Oberhausen an der Nahe, Nahe 312<br />
Doerflinger <strong>Wein</strong>gut<br />
79379 Müllheim, Baden 86<br />
Dolde Hedwig und Helmut <strong>Wein</strong>gut<br />
72636 Frickenhausen-Linsenhofen, Württemberg 594<br />
Doreas <strong>Wein</strong>gut<br />
73630 Remshalden-Grunbach, Württemberg 595<br />
Drautz-Able <strong>Wein</strong>gut<br />
74076 Heilbronn, Württemberg 596<br />
Drei Zeilen <strong>Wein</strong><br />
97348 Rödelsee, Franken 167<br />
E<br />
Ebernach Kloster <strong>Wein</strong>gut<br />
56812 Cochem, Mosel 249<br />
Echter <strong>Wein</strong>gut<br />
67269 Grünstadt-Asselheim, Pfalz 353<br />
Eifel Christoph <strong>Wein</strong>gut<br />
54349 Trittenheim, Mosel 250<br />
Eifel-Pfeiffer <strong>Wein</strong>gut<br />
54349 Trittenheim, Mosel 251<br />
Ellwanger Bernhard <strong>Wein</strong>gut<br />
71384 <strong>Wein</strong>stadt-Großheppach, Württemberg 597<br />
Ellwanger Juergen <strong>Wein</strong>gut<br />
73650 Winterbach, Württemberg 598<br />
Eppelmann <strong>Wein</strong>gut<br />
55271 Stadecken-Elsheim, Rheinhessen 491<br />
Ernst H.J. <strong>Wein</strong>gut<br />
65343 Eltville, Rheingau 435<br />
Escher <strong>Wein</strong>gut<br />
71409 Schwaikheim, Württemberg 599<br />
Eser August <strong>Wein</strong>gut<br />
65375 Oestrich-Winkel, Rheingau 436<br />
F<br />
Fader Weigut<br />
76835 Rhodt unter Rietburg, Pfalz 354<br />
FairGrapes<br />
22767 Hamburg, Franken 168<br />
Fellbacher <strong>Wein</strong>gaertner<br />
70734 Fellbach, Württemberg 600<br />
Fischborn-Schenk <strong>Wein</strong>gut<br />
55546 Biebelsheim, Rheinhessen 492<br />
Fischer Stefan <strong>Wein</strong>gut<br />
76889 Schweighofen, Pfalz 355<br />
Fitz-Ritter <strong>Wein</strong>gut<br />
67098 Bad Dürkheim, Pfalz 356<br />
Fleischmann <strong>Wein</strong>gut<br />
55435 Gau-Algesheim, Rheinhessen 493<br />
Flick Alexander <strong>Wein</strong>gut<br />
55234 Bechtolsheim, Rheinhessen 494<br />
684 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
INDEX WEINGÜTER NACH NAME<br />
Flick Joachim <strong>Wein</strong>gut<br />
65439 Flörsheim am Main, Rheingau 437<br />
Flick Peter <strong>Wein</strong>gut<br />
65239 Hochheim, Rheingau 438<br />
Forster <strong>Wein</strong>gut<br />
55452 Rümmelsheim, Nahe 313<br />
Forstmeister Geltz-Zilliken <strong>Wein</strong>gut<br />
54439 Saarburg, Mosel 252<br />
Franckenstein Freiherr von und zu<br />
77654 Offenburg, Baden 87<br />
Frank wein & gut<br />
74336 Brackenheim, Württemberg 601<br />
Frankenberg Schloss<br />
97215 Weigenheim, Franken 169<br />
Freiburg Staatsweingut<br />
79100 Freiburg, Baden 88<br />
Frey Otto und Martin <strong>Wein</strong>gut<br />
79211 Denzlingen, Baden 89<br />
Fricke Eva <strong>Wein</strong>gut<br />
65343 Eltville, Rheingau 439<br />
Friedrich <strong>Wein</strong>gut<br />
67434 Neustadt an der <strong>Wein</strong>straße, Pfalz 357<br />
Froelich-Hake <strong>Wein</strong>gut<br />
06618 Naumburg OT Roßbach, Saale-Unstrut 565<br />
Fuerst Rudolf <strong>Wein</strong>gut<br />
63927 Bürgstadt, Franken 170<br />
Fuerstlich Castell'sches Domaene<br />
97355 Castell, Franken 171<br />
Fuerstweg <strong>Wein</strong>gut am<br />
76831 Heuchelheim-Klingen, Pfalz 358<br />
Full <strong>Wein</strong>gut<br />
67591 Mölsheim, Rheinhessen 495<br />
G<br />
Gaufer <strong>Wein</strong>gut<br />
74653 Ingelfingen, Württemberg 602<br />
Gebert <strong>Wein</strong>gut<br />
55599 Siefersheim, Rheinhessen 497<br />
Gehlen-Cornelius <strong>Wein</strong>gut<br />
54472 Brauneberg, Mosel 253<br />
Gehring <strong>Wein</strong>gut<br />
55283 Nierstein, Rheinhessen 498<br />
Geiger <strong>Wein</strong>gut<br />
88709 Meersburg-Riedetsweiler, Baden 90<br />
Geil Joh. I. Erben Oekonomierat <strong>Wein</strong>gut<br />
67595 Bechtheim, Rheinhessen 499<br />
Geils Sekt- und <strong>Wein</strong>gut<br />
67593 Bermersheim, Rheinhessen 500<br />
GluecksJaeger<br />
67482 Venningen, Pfalz 359<br />
Gold <strong>Wein</strong>gut<br />
71384 <strong>Wein</strong>stadt, Württemberg 603<br />
Grans-Fassian <strong>Wein</strong>gut<br />
54340 Leiwen, Mosel 254<br />
Grape Garage 32a<br />
76889 Schweigen-Rechtenbach, Pfalz 360<br />
Griebel Jens <strong>Wein</strong>gut<br />
67278 Bockenheim an der <strong>Wein</strong>straße, Pfalz 361<br />
Griesel & Compagnie<br />
64625 Bensheim, Hessische Bergstraße 467<br />
Gröhl Eckehart und Johannes<br />
55278 <strong>Wein</strong>olsheim, Rheinhessen 501<br />
Gunderloch <strong>Wein</strong>gut<br />
55299 Nackenheim, Rheinhessen 502<br />
Gurks Vinum <strong>Wein</strong>gut<br />
06628 Lanitz-Hassel-Tal, Saale-Unstrut 566<br />
GUTGALLÉ Rheinhessen<br />
55237 Flonheim, Rheinhessen 496<br />
Gutzler <strong>Wein</strong>gut<br />
67599 Gundheim, Rheinhessen 503<br />
H<br />
Haberkern-Betz <strong>Wein</strong>gut<br />
74235 Erlenbach, Württemberg 604<br />
Hagenbuch <strong>Wein</strong>gut<br />
76835 Hainfeld, Pfalz 362<br />
Hagnau Winzerverein<br />
88709 Hagnau, Baden 91<br />
Hahn Franz <strong>Wein</strong>haus<br />
76857 Albersweiler, Pfalz 363<br />
Haidle Karl <strong>Wein</strong>gut<br />
71394 Kernen-Stetten, Württemberg 605<br />
Hain <strong>Wein</strong>gut<br />
54498 Piesport, Mosel 255<br />
Hammel <strong>Wein</strong>gut<br />
67281 Kirchheim, Pfalz 364<br />
Hanewald-Schwerdt <strong>Wein</strong>gut<br />
67098 Bad Dürkheim, Pfalz 365<br />
Hauck <strong>Wein</strong>gut<br />
55234 Bermersheim vor der Höhe, Rheinhessen 504<br />
Haug <strong>Wein</strong>gut<br />
88131 Lindau (Bodensee), Württemberg 606<br />
685
Haus im Turm <strong>Wein</strong>gut<br />
53604 Bad Honnef, Mittelrhein 217<br />
Haussmann C.A.<br />
56841 Traben-Trarbach, Mosel 256<br />
Heck <strong>Wein</strong>gut<br />
67577 Alsheim, Rheinhessen 505<br />
Heger Dr. <strong>Wein</strong>gut<br />
79241 Ihringen, Baden 92<br />
Heid <strong>Wein</strong>gut<br />
70734 Fellbach, Württemberg 607<br />
Heigel Dr. <strong>Wein</strong>gut<br />
97475 Zeil am Main, Franken 172<br />
Heinemann <strong>Wein</strong>gut<br />
79238 Scherzingen, Baden 93<br />
Heinrich G. A. <strong>Wein</strong>gut<br />
74076 Heilbronn, Württemberg 608<br />
Heinrichshof <strong>Wein</strong>gut<br />
54492 Zeltingen-Rachtig, Mosel 257<br />
Heitlinger <strong>Wein</strong>gut<br />
76684 Östringen-Tiefenbach, Baden 94<br />
Hellmer <strong>Wein</strong>gut<br />
67435 Neustadt an der <strong>Wein</strong>straße, Pfalz 366<br />
Hemmes <strong>Wein</strong>gut<br />
55411 Bingen am Rhein, Rheinhessen 506<br />
Hendriks + Fuerst <strong>Wein</strong>e<br />
88149 Nonnenhorn, Württemberg 609<br />
Hermannsberg Gut<br />
55585 Niederhausen, Nahe 314<br />
Hessen Prinz von <strong>Wein</strong>gut<br />
65366 Geisenheim-Johannisberg, Rheingau 440<br />
Hey <strong>Wein</strong>gut<br />
06618 Naumburg, Saale-Unstrut 567<br />
Hiestand <strong>Wein</strong>gut<br />
67583 Guntersblum, Rheinhessen 507<br />
Hirschmueller <strong>Wein</strong> & Sektgut<br />
74348 Lauffen am Neckar, Württemberg 610<br />
Hirth <strong>Wein</strong>gut<br />
74348 Lauffen am Neckar, Württemberg 611<br />
Historischer Rebsorten<br />
67599 Gundheim, Rheinhessen 508<br />
Hoefflin Schambachhof <strong>Wein</strong>gut<br />
79268 Bötzingen, Baden 95<br />
Hoehn <strong>Wein</strong>gut<br />
65201 Wiesbaden, Rheingau 441<br />
Hoevel von <strong>Wein</strong>gut<br />
54329 Konz-Oberemmel, Mosel 258<br />
Höfer Sektkellerei<br />
97082 Würzburg, Franken 176<br />
Hoffmann Bio <strong>Wein</strong>gut<br />
54518 Minheim, Mosel 259<br />
Hoffranzen Classisches <strong>Wein</strong>gut<br />
54346 Mehring, Mosel 260<br />
Hofkeller Staatlicher Wuerzburg <strong>Wein</strong>gut<br />
97070 Würzburg, Franken 173<br />
Hofmann <strong>Wein</strong>gut<br />
55437 Appenheim, Rheinhessen 509<br />
Hofmann <strong>Wein</strong>gut<br />
97355 Wiesenbronn, Franken 174<br />
Hohenlohe Oehringen Fuerst <strong>Wein</strong>gut<br />
74613 Öhringen-Verrenberg, Württemberg 612<br />
Hohmann Ruegen <strong>Wein</strong>gut<br />
18586 Lancken-Granitz, Nordosten 573<br />
Hornstein am See<br />
88149 Nonnenhorn, Württemberg 613<br />
Huber Michael <strong>Wein</strong>manufaktur<br />
77815 Bühl, Baden 96<br />
Huff Fritz Ekkehard<br />
55283 Nierstein, Rheinhessen 510<br />
Huff Georg Gustav<br />
55283 Nierstein-Schwabsburg, Rheinhessen 511<br />
Huller <strong>Wein</strong>gut<br />
97855 Homburg am Main, Franken 175<br />
Hungermueller <strong>Wein</strong>gut<br />
67596 Dittelsheim-Heßloch, Rheinhessen 512<br />
Hunn Kilian <strong>Wein</strong>gut<br />
79288 Gottenheim, Baden 97<br />
I<br />
Immich-Batterieberg <strong>Wein</strong>gut<br />
56850 Enkirch, Mosel 261<br />
J<br />
J. Trautwein Feine <strong>Wein</strong>e GmbH<br />
55237 Lonsheim, Rheinhessen 513<br />
Janson Schloss <strong>Wein</strong>gut<br />
67278 Bockenheim an der <strong>Wein</strong>straße, Pfalz 367<br />
Johannisberg Schloss Domaene<br />
65366 Geisenheim-Johannisberg, Rheingau 442<br />
Jost Toni <strong>Wein</strong>gut – Hahnenhof<br />
55422 Bacharach, Mittelrhein 218<br />
Juelg <strong>Wein</strong>gut<br />
76889 Schweigen-Rechtenbach, Pfalz 368<br />
686 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
INDEX WEINGÜTER NACH NAME<br />
Juliusspital <strong>Wein</strong>gut<br />
97070 Würzburg, Franken 177<br />
Jung Jakob <strong>Wein</strong>gut<br />
65346 Erbach, Rheingau 443<br />
K<br />
Kaiserstuehler Winzergenossenschaft Ihringen<br />
79241 Ihringen, Baden 98<br />
Kanitz Graf von <strong>Wein</strong>gut<br />
65391 Lorch, Rheingau 444<br />
Karlsruhe Durlach Staatsweingut<br />
76227 Karlsruhe, Baden 99<br />
Karthaeuserhof <strong>Wein</strong>gut<br />
54292 Trier, Mosel 262<br />
Kassner-Simon <strong>Wein</strong>gut<br />
67251 Freinsheim, Pfalz 369<br />
Kauer Dr. <strong>Wein</strong>gut<br />
55422 Bacharach, Mittelrhein 219<br />
Keller Franz <strong>Wein</strong>gut<br />
79235 Vogtsburg-Oberbergen, Baden 100<br />
Kesseler August <strong>Wein</strong>gut<br />
65385 Assmannshausen, Rheingau 445<br />
Kesselstatt Reichsgraf von<br />
54317 Morscheid, Mosel 263<br />
Kessler Sekt<br />
73728 Esslingen am Neckar, Württemberg 614<br />
Keune <strong>Wein</strong>gut<br />
53619 Rheinbreitbach, Mittelrhein 220<br />
Kistenmacher & Hengerer <strong>Wein</strong>gut<br />
74074 Heilbronn, Württemberg 615<br />
Klepper <strong>Wein</strong>gut<br />
65201 Wiesbaden, Rheingau 446<br />
Klingbeil Siegmund <strong>Wein</strong>haus<br />
06647 Bad Bibra, Saale-Unstrut 568<br />
Kloster Eberbach Hessische Staatsweingüter<br />
65346 Eltville, Rheingau 447<br />
Klumpp <strong>Wein</strong>gut<br />
76646 Bruchsal, Baden 101<br />
Knab <strong>Wein</strong>gut<br />
79346 Endingen, Baden 102<br />
Knewitz <strong>Wein</strong>gut<br />
55437 Appenheim, Rheinhessen 514<br />
Knipser <strong>Wein</strong>gut<br />
67229 Laumersheim, Pfalz 370<br />
Knyphausen Baron <strong>Wein</strong>gut<br />
65346 Eltville-Erbach, Rheingau 448<br />
Koepfer <strong>Wein</strong>gut<br />
79219 Staufen im Breisgau, Baden 103<br />
Koester-Wolf <strong>Wein</strong>gut<br />
55234 Albig, Rheinhessen 515<br />
Koewerich Nickolaus <strong>Wein</strong>gut<br />
54340 Leiwen, Mosel 264<br />
Königlicher <strong>Wein</strong>berg<br />
14469 Potsdam, Brandenburg 576<br />
Konstanzer <strong>Wein</strong>gut<br />
79241 Ihringen, Baden 104<br />
Kopp <strong>Wein</strong>gut<br />
76547 Sinzheim, Baden 105<br />
Korrell Johanneshof<br />
55545 Bad Kreuznach-Bosenheim, Nahe 315<br />
Kranz <strong>Wein</strong>gut<br />
76831 Ilbesheim, Pfalz 372<br />
Krause Peter <strong>Wein</strong>gut<br />
88709 Meersburg, Baden 106<br />
Krauss Abtswind Winzerhof<br />
97355 Abtswind, Franken 178<br />
Krebs <strong>Wein</strong>gut<br />
79589 Binzen, Baden 107<br />
Krebs <strong>Wein</strong>gut<br />
67251 Freinsheim, Pfalz 373<br />
Krebs-Grode<br />
55278 Eimsheim, Rheinhessen 516<br />
Kriechel Peter <strong>Wein</strong>gut<br />
53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler, Ahr 55<br />
Krone Assmannshausen <strong>Wein</strong>gut<br />
65385 Assmannshausen, Rheingau 449<br />
Kuehling-Gillot <strong>Wein</strong>gut<br />
55294 Bodenheim, Rheinhessen 517<br />
Kuehn Peter Jakob <strong>Wein</strong>gut<br />
65375 Oestrich-Winkel, Rheingau 450<br />
Kuenstler <strong>Wein</strong>gut<br />
65239 Hochheim, Rheingau 451<br />
Kuhn Philipp <strong>Wein</strong>gut<br />
67229 Laumersheim, Pfalz 374<br />
Kurek <strong>Wein</strong>gut<br />
88149 Nonnenhorn, Württemberg 616<br />
Kusterer <strong>Wein</strong>gut<br />
73728 Esslingen, Württemberg 617<br />
Knoell & Vogel <strong>Wein</strong>gut<br />
76887 Bad Bergzabern, Pfalz 371<br />
687
L<br />
Lacquai <strong>Wein</strong>gut<br />
65391 Lorch, Rheingau 452<br />
Laemmlin-Schindler<br />
79418 Schliengen-Mauchen, Baden 108<br />
Laible Alexander <strong>Wein</strong>gut<br />
77770 Durbach, Baden 109<br />
Lamberth <strong>Wein</strong>gut<br />
55278 Ludwigshöhe, Rheinhessen 518<br />
Lambrich Goswin <strong>Wein</strong>- und Sektgut<br />
55430 Oberwesel-Dellhofen, Mittelrhein 221<br />
Lamm-Jung <strong>Wein</strong>gut<br />
65346 Eltville, Rheingau 453<br />
Landerer <strong>Wein</strong>gut<br />
79235 Vogtsburg-Niederrotweil, Baden 110<br />
Landmann <strong>Wein</strong>gut<br />
79112 Freiburg im Breisgau, Baden 111<br />
Langenwalter <strong>Wein</strong>gut<br />
67256 Weisenheim, Pfalz 375<br />
Lanius-Knab <strong>Wein</strong>gut<br />
55430 Oberwesel, Mittelrhein 222<br />
Lanz <strong>Wein</strong>gut<br />
88149 Nonnenhorn, Württemberg 618<br />
Laudens Bach Bio-<strong>Wein</strong>gut<br />
97252 Frickenhausen am Main, Franken 179<br />
Leininger <strong>Wein</strong>gut<br />
97246 Eibelstadt, Franken 180<br />
Leitz <strong>Wein</strong>gut<br />
65385 Rüdesheim am Rhein, Rheingau 454<br />
Lenhardt<br />
54346 Mehring, Mosel 265<br />
Lergenmueller <strong>Wein</strong>gut<br />
76835 Hainfeld, Pfalz 376<br />
Lieser Schloss <strong>Wein</strong>gut<br />
54470 Lieser, Mosel 266<br />
Lithos <strong>Wein</strong>gut<br />
55430 Oberwesel-Weilerboppard, Mittelrhein 223<br />
Loewen Carl <strong>Wein</strong>gut<br />
54340 Leiwen, Mosel 267<br />
Loewenstein Fuerst <strong>Wein</strong>gut<br />
63924 Kleinheubach, Franken 181<br />
Loosen Dr. <strong>Wein</strong>gut<br />
54470 Bernkastel-Kues, Mosel 268<br />
Lorenz <strong>Wein</strong>gut<br />
54340 Detzem, Mosel 269<br />
Löwenthal <strong>Wein</strong>gut<br />
76831 Eschbach, Pfalz 377<br />
Luckert <strong>Wein</strong>gut<br />
71364 Winnenden, Württemberg 619<br />
M<br />
Machmer G&M <strong>Wein</strong>gut<br />
67595 Bechtheim, Rheinhessen 519<br />
Maibachfarm<br />
53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler, Ahr 56<br />
Maier Bio <strong>Wein</strong>gut<br />
76532 Baden-Baden, Baden 112<br />
Mannschreck <strong>Wein</strong>e<br />
71384 <strong>Wein</strong>stadt, Württemberg 620<br />
Manz <strong>Wein</strong>gut<br />
55278 <strong>Wein</strong>olsheim, Rheinhessen 520<br />
Margarethenhof <strong>Wein</strong>gut<br />
67147 Forst an der <strong>Wein</strong>straße, Pfalz 378<br />
Maring-Prigge <strong>Wein</strong>gut<br />
54347 Neumagen-Dhron, Mosel 270<br />
Markgraefler Winzer<br />
79588 Efringen-Kirchen, Baden 113<br />
Markgraf von Baden <strong>Wein</strong>gut – Schloss Staufenberg<br />
77770 Durbach, Baden 114<br />
Markgräflich Badisches <strong>Wein</strong>haus<br />
88682 Salem, Baden 115<br />
Martin <strong>Wein</strong>gut<br />
76865 Insheim, Pfalz 379<br />
Martinshof <strong>Wein</strong>gut<br />
55276 Dienheim, Rheinhessen 521<br />
Mathern <strong>Wein</strong>gut<br />
55585 Niederhausen, Nahe 316<br />
Mathis Gebr. <strong>Wein</strong>gut<br />
79291 Merdingen, Baden 116<br />
Maximin Gruenhaus – <strong>Wein</strong>gut der Familie von Schubert<br />
54318 Mertesdorf, Mosel 271<br />
May Karl <strong>Wein</strong>gut<br />
67574 Osthofen, Rheinhessen 522<br />
May Rudolf <strong>Wein</strong>gut<br />
97282 Retzstadt, Franken 182<br />
Mayer <strong>Wein</strong>gut<br />
74391 Erligheim, Württemberg 621<br />
Mayerle<br />
73630 Remshalden, Württemberg 622<br />
Meersburg Staatsweingut<br />
88709 Meersburg, Baden 117<br />
688 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
INDEX WEINGÜTER NACH NAME<br />
Mees <strong>Wein</strong>gut<br />
55545 Bad Kreuznach, Nahe 317<br />
Mehrlein<br />
65375 Oestrich-Winkel, Rheingau 455<br />
Meimberg <strong>Wein</strong>kellerei<br />
48282 Emsdetten, Franken 183<br />
Meinhard <strong>Wein</strong>gut<br />
55545 Bad Kreuznach, Nahe 318<br />
Messmer Herbert <strong>Wein</strong>gut<br />
76835 Burrweiler, Pfalz 380<br />
Mett & Weidenbach <strong>Wein</strong>gut<br />
55218 Ingelheim am Rhein, Rheinhessen 523<br />
Meyer Stefan <strong>Wein</strong>gut<br />
76835 Rhodt unter Rietburg, Pfalz 381<br />
Meyer-Naekel <strong>Wein</strong>gut<br />
53507 Dernau, Ahr 57<br />
Michel <strong>Wein</strong>gut<br />
79235 Achkarren, Baden 118<br />
Minges Theo <strong>Wein</strong>gut<br />
76835 Flemlingen, Pfalz 382<br />
Missbach Bioweingut<br />
79285 Ebringen, Baden 119<br />
Moedinger <strong>Wein</strong>gut<br />
71384 <strong>Wein</strong>stadt, Württemberg 623<br />
Molitor Markus <strong>Wein</strong>gut<br />
54470 Bernkastel-Wehlen, Mosel 272<br />
Montigny Sascha <strong>Wein</strong>gut<br />
55452 Laubenheim, Nahe 319<br />
Moosmann <strong>Wein</strong>gut<br />
79183 Waldkirch-Buchholz, Baden 120<br />
Mosbacher Georg <strong>Wein</strong>gut<br />
67147 Forst an der <strong>Wein</strong>straße, Pfalz 383<br />
Mueller Eugen <strong>Wein</strong>gut<br />
67147 Forst an der <strong>Wein</strong>straße, Pfalz 384<br />
Mueller Georg Stiftung <strong>Wein</strong>gut<br />
65347 Hattenheim, Rheingau 456<br />
Mueller – Dr. Becker <strong>Wein</strong>gut<br />
67592 Flörsheim-Dalsheim, Rheinhessen 524<br />
Muenzberg <strong>Wein</strong>gut<br />
76829 Landau-Godramstein, Pfalz 385<br />
Muenzenberger <strong>Wein</strong>gut<br />
55270 Zornheim, Rheinhessen 525<br />
Müller Matthias <strong>Wein</strong>gut<br />
56322 Spay, Mittelrhein 224<br />
Mussler <strong>Wein</strong>gut<br />
67281 Bissersheim, Pfalz 386<br />
N<br />
Naegelsfoerst <strong>Wein</strong>gut<br />
76534 Baden-Baden, Baden 121<br />
Neder <strong>Wein</strong>gut<br />
97729 Ramsthal, Franken 184<br />
Neef-Emmich <strong>Wein</strong>gut<br />
67593 Bermersheim, Rheinhessen 526<br />
Nehb <strong>Wein</strong>gut<br />
67269 Grünstadt-Asselheim, Pfalz 387<br />
Neipperg <strong>Wein</strong>gut Grafen<br />
74193 Schwaigern, Württemberg 624<br />
Neiss <strong>Wein</strong>gut<br />
67271 Kindenheim, Pfalz 388<br />
Nelles <strong>Wein</strong>gut<br />
53474 Bad Neuenahr-Heimersheim, Ahr 58<br />
Neumer <strong>Wein</strong>gut<br />
55278 Uelversheim, Rheinhessen 527<br />
Neus J. <strong>Wein</strong>gut<br />
55218 Ingelheim am Rhein, Rheinhessen 528<br />
Neuweier Schloss <strong>Wein</strong>gut<br />
76534 Baden-Baden, Baden 122<br />
Neverland Vineyards<br />
55578 Vendersheim, Rheinhessen 529<br />
Nikolai Heinz <strong>Wein</strong>gut<br />
65346 Erbach, Rheingau 457<br />
Nikolaushof St. <strong>Wein</strong>gut<br />
55435 Gau-Algesheim, Rheinhessen 530<br />
Nil <strong>Wein</strong>gut am<br />
67169 Kallstadt, Pfalz 389<br />
O<br />
Oberrotweiler Winzerverein<br />
79235 Oberrotweil, Baden 123<br />
Odinstal<br />
67157 Wachenheim, Pfalz 390<br />
Oelspiel <strong>Wein</strong>gut am<br />
97286 Sommerhausen, Franken 185<br />
Olinger <strong>Wein</strong>gut<br />
97346 Iphofen, Franken 186<br />
Ortenberg Schloss <strong>Wein</strong>gut<br />
77799 Ortenberg, Baden 124<br />
Oster <strong>Wein</strong>+Gut<br />
56814 Ediger-Eller, Mosel 273<br />
Othegraven von <strong>Wein</strong>gut<br />
54441 Kanzem, Mosel 274<br />
689
Ott Dietmar und Kurt <strong>Wein</strong>gut<br />
74343 Sachsenheim-Hohenhaslach, Württemberg 625<br />
P<br />
Paulinshof <strong>Wein</strong>gut<br />
54518 Kesten, Mosel 275<br />
Pauly Axel <strong>Wein</strong>gut<br />
54470 Lieser, Mosel 276<br />
Pauly-Bergweiler Dr. <strong>Wein</strong>gut<br />
54470 Bernkastel-Kues, Mosel 277<br />
Pauser <strong>Wein</strong>gut<br />
55237 Flonheim, Rheinhessen 531<br />
Petgen-Dahm Oekonomierat <strong>Wein</strong>gut<br />
66706 Perl-Sehndorf, Mosel 278<br />
Pfaffenweiler <strong>Wein</strong>haus<br />
79292 Pfaffenweiler, Baden 125<br />
Pfaffmann Thomas <strong>Wein</strong>gut<br />
76829 Landau in der Pfalz, Pfalz 391<br />
Pfeffingen <strong>Wein</strong>gut<br />
67098 Bad Dürkheim, Pfalz 392<br />
Pforta Kloster Landesweingut<br />
06628 Naumburg OT Bad Kösen, Saale-Unstrut 569<br />
Pieper Basler <strong>Wein</strong>gut<br />
77654 Offenburg-Zell-Weierbach, Baden 126<br />
Pieper <strong>Wein</strong>gut<br />
53639 Königswinter, Mittelrhein 225<br />
Plettenberg von Reichsgraf<br />
55545 Bad Kreuznach, Nahe 320<br />
Prinz Hans <strong>Wein</strong>gut<br />
65399 Kiedrich im Rheingau, Rheingau 458<br />
Proschwitz Schloss – Prinz zur Lippe <strong>Wein</strong>gut<br />
01662 Meißen OT Proschwitz, Sachsen 571<br />
Pruem S. A. <strong>Wein</strong>gut<br />
54470 Bernkastel-Wehlen, Mosel 279<br />
Q<br />
Querbach <strong>Wein</strong>gut<br />
65375 Oestrich-Winkel, Rheingau 459<br />
R<br />
Rappenhof <strong>Wein</strong>gut<br />
67577 Alsheim, Rheinhessen 532<br />
Rattey Schloss <strong>Wein</strong>gut<br />
17349 Schönbeck, Nordosten 574<br />
Ratzenberger <strong>Wein</strong>gut<br />
55422 Bacharach, Mittelrhein 226<br />
Raumland Sekthaus<br />
67592 Flörsheim-Dalsheim, Rheinhessen 533<br />
Ravensburg Burg <strong>Wein</strong>gut<br />
75056 Sulzfeld, Baden 127<br />
Rebenhof - Johannes Schmitz<br />
54539 Ürzig, Mosel 280<br />
Rebholz <strong>Wein</strong>gut<br />
78315 Radolfzell-Liggeringen, Baden 128<br />
Regnery F. J. <strong>Wein</strong>gut<br />
54340 Klüsserath, Mosel 281<br />
Reh <strong>Wein</strong>gut<br />
54340 Schleich, Mosel 282<br />
Reinhardt <strong>Wein</strong>gut<br />
67152 Ruppertsberg, Pfalz 393<br />
Reiss <strong>Wein</strong>gut<br />
97080 Würzburg, Franken 187<br />
Ress Balthasar <strong>Wein</strong>gut<br />
65347 Eltville-Hattenheim, Rheingau 460<br />
Richard Oestreicher <strong>Wein</strong>gut<br />
97334 Sommerach, Franken 188<br />
Rieger <strong>Wein</strong>gut<br />
79426 Betberg, Baden 129<br />
Riffel <strong>Wein</strong>gut<br />
55411 Bingen-Büdesheim, Rheinhessen 534<br />
Rinck <strong>Wein</strong>gut<br />
76831 Heuchelheim-Klingen, Pfalz 394<br />
Rinke <strong>Wein</strong>e<br />
54318 Mertesdorf, Mosel 283<br />
Riske Erwin <strong>Wein</strong>gut<br />
53507 Dernau, Ahr 59<br />
Roemerhof <strong>Wein</strong>gut<br />
54340 Riol, Mosel 284<br />
Roemmert <strong>Wein</strong>gut<br />
97332 Volkach, Franken 189<br />
Roth <strong>Wein</strong>gut<br />
74232 Happenbach, Württemberg 626<br />
Rothmund <strong>Wein</strong> von<br />
97483 Eltmann, Franken 190<br />
Ruppenstein <strong>Wein</strong>bau<br />
97516 Oberschwarzach, Franken 191<br />
Ruppert-Deginther <strong>Wein</strong>gut<br />
67596 Dittelsheim-Heßloch, Rheinhessen 535<br />
S<br />
Saarstein Schloss <strong>Wein</strong>gut<br />
54455 Serrig, Mosel 286<br />
690 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
INDEX WEINGÜTER NACH NAME<br />
Sack Johann August <strong>Wein</strong>gut<br />
97922 Lauda-Königshofen, Baden 130<br />
Salwey <strong>Wein</strong>gut<br />
79235 Oberrotweil, Baden 131<br />
Sandwiese <strong>Wein</strong>gut<br />
67550 Worms, Rheinhessen 536<br />
Sankt Georgenhof <strong>Wein</strong>gut<br />
76831 Billigheim-Ingenheim, Pfalz 395<br />
Sauer Horst <strong>Wein</strong>gut<br />
97332 Escherndorf, Franken 192<br />
Sauer Rainer <strong>Wein</strong>gut<br />
97332 Escherndorf, Franken 193<br />
Schaefer Joh. Bapt. <strong>Wein</strong>gut<br />
55452 Rümmelsheim, Nahe 322<br />
Schaefer Karl <strong>Wein</strong>gut<br />
67098 Bad Dürkheim, Pfalz 396<br />
Schaefer Volker <strong>Wein</strong>gut<br />
67582 Mettenheim, Rheinhessen 537<br />
Schaefer-Froehlich <strong>Wein</strong>gut<br />
55595 Bockenau, Nahe 323<br />
Schaetzel <strong>Wein</strong>gut<br />
55283 Nierstein, Rheinhessen 538<br />
Schell Max <strong>Wein</strong>gut<br />
53506 Rech, Ahr 60<br />
Schell O. <strong>Wein</strong>gut<br />
53506 Rech, Ahr 61<br />
Scherner-Kleinhanss <strong>Wein</strong>gut<br />
67592 Flörsheim-Dalsheim, Rheinhessen 539<br />
Schleinitz von <strong>Wein</strong>gut<br />
56330 Kobern-Gondorf, Mosel 287<br />
Schlipf – Schneider <strong>Wein</strong>gut<br />
79576 Weil am Rhein, Baden 132<br />
Schloer Konrad <strong>Wein</strong>gut<br />
97877 Wertheim-Reicholzheim, Baden 133<br />
Schlumberger-Bernhart Privat-<strong>Wein</strong>gut<br />
79295 Sulzburg-Laufen, Baden 134<br />
Schmidt am Bodensee<br />
88142 Wasserburg, Württemberg 627<br />
Schmitts Kinder <strong>Wein</strong>gut<br />
97236 Randersacker, Franken 194<br />
Schmitts Trockene <strong>Wein</strong>gut<br />
97236 Randersacker, Franken 195<br />
Schnaitmann <strong>Wein</strong>gut<br />
70734 Fellbach, Württemberg 628<br />
Schneider Reinhold und Cornelia <strong>Wein</strong>gut<br />
79346 Endingen am Kaiserstuhl, Baden 135<br />
Schneider-Pfefferle <strong>Wein</strong>gut<br />
79423 Heitersheim, Baden 136<br />
Schneiders-Moritz <strong>Wein</strong>gut<br />
56829 Pommern, Mosel 288<br />
Schoenberg Schloss <strong>Wein</strong>gut<br />
64625 Bensheim, Hessische Bergstraße 468<br />
Schoenbrunn <strong>Wein</strong>gut<br />
74235 Erlenbach, Württemberg 629<br />
Scholtens Nico <strong>Wein</strong>gut<br />
97514 Oberaurach, Franken 196<br />
Schreiber Dr. <strong>Wein</strong>gut<br />
67550 Worms-Abenheim, Rheinhessen 540<br />
Schreiber <strong>Wein</strong>gut<br />
65239 Hochheim, Rheingau 461<br />
Schumacher Paul <strong>Wein</strong>gut<br />
53474 Marienthal, Ahr 62<br />
Schwab <strong>Wein</strong>gut<br />
97291 Thüngersheim, Franken 197<br />
Schwarztrauber <strong>Wein</strong>gut<br />
67435 Neustadt an der <strong>Wein</strong>straße, Pfalz 397<br />
Schwegler Albrecht <strong>Wein</strong>gut<br />
71404 Korb, Württemberg 630<br />
Seckinger <strong>Wein</strong>gut<br />
67150 Niederkirchen, Pfalz 398<br />
Seeger <strong>Wein</strong>gut<br />
69181 Leimen, Baden 137<br />
Seyffer <strong>Wein</strong>gut<br />
74189 <strong>Wein</strong>sberg, Württemberg 631<br />
Shelter Winery<br />
79341 Kenzingen, Baden 138<br />
Siben Georg Erben <strong>Wein</strong>gut<br />
67146 Deidesheim, Pfalz 399<br />
Siegloch <strong>Wein</strong>gut<br />
71364 Winnenden, Württemberg 632<br />
SM Sektmanufaktur<br />
55444 Waldlaubersheim, Nahe 321<br />
SMW Saar Mosel Winzersekt<br />
54290 Trier, Mosel 285<br />
Sohns <strong>Wein</strong>gut<br />
65366 Geisenheim, Rheingau 462<br />
Solveigs<br />
65366 Geisenheim, Rheingau 463<br />
Sommerhalter <strong>Wein</strong>gut<br />
79418 Schliengen-Mauchen, Baden 139<br />
Sommerhausen Schloss <strong>Wein</strong>gut Steinmann Martin<br />
97286 Sommerhausen, Franken 198<br />
691
Sorentberg<br />
56861 Reil, Mosel 289<br />
Spreitzer Josef <strong>Wein</strong>gut<br />
65375 Oestrich-Winkel, Rheingau 464<br />
Kloster Eberbach Domäne Bergstraße<br />
64646 Heppenheim, Hessische Bergstraße 469<br />
Stahl Winzerhof<br />
97215 Auernhofen, Franken 199<br />
Stein am – Ludwig Knoll <strong>Wein</strong>gut<br />
97080 Würzburg, Franken 200<br />
Steintal <strong>Wein</strong>gut<br />
63911 Klingenberg, Franken 201<br />
Stepp<br />
67098 Bad Dürkheim, Pfalz 400<br />
Stern <strong>Wein</strong>gut<br />
76879 Hochstadt, Pfalz 401<br />
Sterneisen <strong>Wein</strong>gut<br />
73630 Remshalden, Württemberg 633<br />
Stigler <strong>Wein</strong>gut<br />
79241 Ihringen, Baden 140<br />
Stodden Jean Rotweingut Das<br />
53506 Rech, Ahr 63<br />
Stoerrlein Krenig <strong>Wein</strong>gut<br />
97236 Randersacker, Franken 202<br />
Strauch Sektmanufaktur<br />
67574 Osthofen, Rheinhessen 541<br />
Stuebinger Peter <strong>Wein</strong>gut<br />
76829 Leinsweiler, Pfalz 402<br />
Stumm & Klein <strong>Wein</strong>gut<br />
55578 Gau-<strong>Wein</strong>heim, Rheinhessen 542<br />
Sturm Martin <strong>Wein</strong>gut<br />
56599 Leutesdorf, Mittelrhein 227<br />
Stuttgart <strong>Wein</strong>gut der Stadt<br />
70173 Stuttgart, Württemberg 634<br />
T<br />
TeamWerk Esslingen<br />
73733 Esslingen-Mettingen, Württemberg 635<br />
Thanisch Wwe. Dr. H. – Erben Müller-Burggraef <strong>Wein</strong>gut<br />
54470 Bernkastel-Kues / Andel, Mosel 290<br />
Then Daniel <strong>Wein</strong>gut<br />
97334 Sommerach, Franken 203<br />
Thoerle <strong>Wein</strong>gut<br />
55291 Saulheim, Rheinhessen 543<br />
Tischleder <strong>Wein</strong>gut<br />
55411 Bingen am Rhein, Rheinhessen 544<br />
Triebel Michael <strong>Wein</strong>gut<br />
67269 Grünstadt, Pfalz 403<br />
Trossen Michael <strong>Wein</strong>gut<br />
54536 Kröv, Mosel 291<br />
U<br />
Ullrich <strong>Wein</strong>gut<br />
76889 Pleisweiler-Oberhofen, Pfalz 404<br />
Ungerer <strong>Wein</strong>gut<br />
74629 Pfedelbach, Württemberg 636<br />
V<br />
Van Volxem<br />
54459 Wiltingen, Mosel 292<br />
Velis Vineyards<br />
67592 Flörsheim-Dalsheim, Rheinhessen 545<br />
Vereinigte Hospitien Güterverwaltung<br />
54290 Trier/Mosel, Mosel 293<br />
Villa Hochdoerffer <strong>Wein</strong>gut<br />
76829 Landau in der Pfalz, Pfalz 405<br />
Vollmayer <strong>Wein</strong>gut<br />
78247 Hilzingen, Baden 141<br />
W<br />
Wachtstetter <strong>Wein</strong>gut<br />
74397 Pfaffenhofen, Württemberg 637<br />
Wackerbarth Schloss Staatsweingut Saechsisches<br />
01445 Radebeul, Sachsen 572<br />
Wageck Pfaffmann <strong>Wein</strong>gut<br />
67281 Bissersheim, Pfalz 406<br />
Wagner Dr. Heinz <strong>Wein</strong>gut<br />
54439 Saarburg, Mosel 294<br />
Wagner-Stempel <strong>Wein</strong>gut<br />
55599 Siefersheim, Rheinhessen 546<br />
Wambsganss <strong>Wein</strong>gut<br />
76829 Landau in der Pfalz, Pfalz 407<br />
Wassmer Fritz <strong>Wein</strong>gut<br />
79189 Bad Krozingen-Schlatt, Baden 142<br />
Wassmer Martin <strong>Wein</strong>gut<br />
79189 Bad Krozingen-Schlatt, Baden 143<br />
Weber Udo <strong>Wein</strong>gut<br />
55569 Monzingen, Nahe 324<br />
Weedenborn <strong>Wein</strong>gut<br />
55234 Monzernheim, Rheinhessen 547<br />
Wegeler <strong>Wein</strong>gueter Gutshaus Mosel<br />
54470 Bernkastel-Kues, Mosel 295<br />
692 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
INDEX WEINGÜTER NACH NAME<br />
Wegeler <strong>Wein</strong>gueter Gutshaus Rheingau<br />
65375 Oestrich-Winkel, Rheingau 465<br />
Wegner Karl <strong>Wein</strong>gut<br />
67098 Bad Dürkheim, Pfalz 408<br />
Weihbrecht <strong>Wein</strong>gut<br />
74626 Bretzfeld-Schwabbach, Württemberg 638<br />
Weil Robert <strong>Wein</strong>gut<br />
65399 Kiedrich, Rheingau 466<br />
<strong>Wein</strong>biet Manufaktur<br />
67435 Neustadt an der <strong>Wein</strong>straße, Pfalz 409<br />
<strong>Wein</strong>gart <strong>Wein</strong>gut<br />
56322 Spay, Mittelrhein 228<br />
<strong>Wein</strong>konvent Duerrenzimmern<br />
74336 Brackenheim, Württemberg 639<br />
<strong>Wein</strong>land Wachtenburg<br />
67157 Wachenheim an der <strong>Wein</strong>straße, Pfalz 410<br />
<strong>Wein</strong>manufaktur Ingelfinger Fass<br />
74653 Ingelfingen, Württemberg 640<br />
<strong>Wein</strong>manufaktur Stuttgart<br />
70327 Stuttgart, Württemberg 641<br />
<strong>Wein</strong>manufakutur Jechtinger<br />
79361 Sasbach-Jechtingen, Baden 144<br />
<strong>Wein</strong>sberg Staatsweingut<br />
74189 <strong>Wein</strong>sberg, Württemberg 642<br />
Weis Nik – Sankt Urbans-Hof <strong>Wein</strong>gut<br />
54340 Leiwen, Mosel 296<br />
Weishaar <strong>Wein</strong>gut<br />
79356 Eichstetten am Kaiserstuhl, Baden 145<br />
Weltner <strong>Wein</strong>gut<br />
97348 Rödelsee, Franken 204<br />
Werner Arndt F. Ökoweingut<br />
55218 Ingelheim am Rhein, Rheinhessen 548<br />
Wilhelmshof <strong>Wein</strong>- und Sektgut<br />
76833 Siebeldingen, Pfalz 411<br />
Willems Udo <strong>Wein</strong>gut<br />
54329 Konz, Mosel 297<br />
Willems-Willems <strong>Wein</strong>gut<br />
54329 Konz-Oberemmel, Mosel 298<br />
Wind Katrin <strong>Wein</strong>gut<br />
76829 Arzheim, Pfalz 412<br />
Wirsching Hans <strong>Wein</strong>gut<br />
97346 Iphofen, Franken 206<br />
Wittmann <strong>Wein</strong>gut<br />
67593 Westhofen, Rheinhessen 550<br />
Wobar Dr. <strong>Wein</strong>gut<br />
01983 Großräschen, Nordosten 575<br />
Woehrle <strong>Wein</strong>gut<br />
77933 Lahr, Baden 146<br />
Woehrwag <strong>Wein</strong>gut<br />
70327 Stuttgart-Untertürkheim, Württemberg 643<br />
Woerner Hofgut<br />
77770 Durbach, Baden 147<br />
Z<br />
Zaehringer <strong>Wein</strong>gut<br />
79423 Heitersheim, Baden 148<br />
Zehn Morgen <strong>Wein</strong>gut in den<br />
55559 Bretzenheim, Nahe 325<br />
Zehnthof <strong>Wein</strong>gut – Familie Weickert<br />
97334 Sommerach, Franken 207<br />
Zehntkeller Iphofen Hotel & <strong>Wein</strong>gut<br />
97346 Iphofen, Franken 208<br />
Zeter Oliver <strong>Wein</strong>gut<br />
67433 Neustadt an der <strong>Wein</strong>straße, Pfalz 414<br />
Ziereisen Hanspeter <strong>Wein</strong>gut<br />
79588 Efringen-Kirchen, Baden 149<br />
Zimmermann <strong>Wein</strong>gut<br />
79418 Schliengen, Baden 150<br />
Zimmermann <strong>Wein</strong>gut<br />
67157 Wachenheim an der <strong>Wein</strong>straße, Pfalz 415<br />
Zink <strong>Wein</strong>gut – Die <strong>Wein</strong>schmiede<br />
67592 Flörsheim-Dalsheim, Rheinhessen 551<br />
Zipf <strong>Wein</strong>gut<br />
74245 Löwenstein, Württemberg 644<br />
Zotz Julius <strong>Wein</strong>gut<br />
79423 Heitersheim, Baden 151<br />
Zwaj <strong>Wein</strong>e<br />
67591 Mölsheim, Rheinhessen 552<br />
Zwölberich Im <strong>Wein</strong>gut<br />
55450 Langenlonsheim, Nahe 326<br />
Windisch Werther-<strong>Wein</strong>gut<br />
55278 Mommenheim, Rheinhessen 549<br />
Winning von <strong>Wein</strong>gut<br />
67146 Deidesheim, Pfalz 413<br />
Winzer Sommerach – Die Genossenschaft<br />
97334 Sommerach, Franken 205<br />
693
WEINGÜTER NACH ORT<br />
A<br />
Abtswind 97355, Franken<br />
Krauss Abtswind Winzerhof 178<br />
Achkarren 79235, Baden<br />
Michel <strong>Wein</strong>gut 118<br />
Albersweiler 76857, Pfalz<br />
Hahn Franz <strong>Wein</strong>haus 363<br />
Albig 55234, Rheinhessen<br />
Koester-Wolf <strong>Wein</strong>gut 515<br />
Alsheim 67577, Rheinhessen<br />
Heck <strong>Wein</strong>gut 505<br />
Alsheim 67577, Rheinhessen<br />
Rappenhof <strong>Wein</strong>gut 532<br />
Appenheim 55437, Rheinhessen<br />
Bischel <strong>Wein</strong>gut 485<br />
Appenheim 55437, Rheinhessen<br />
Hofmann <strong>Wein</strong>gut 509<br />
Appenheim 55437, Rheinhessen<br />
Knewitz <strong>Wein</strong>gut 514<br />
Arzheim 76829, Pfalz<br />
Wind Katrin <strong>Wein</strong>gut 412<br />
Assmannshausen 65385, Rheingau<br />
Berg Konrad & Sohn <strong>Wein</strong>gut 427<br />
Assmannshausen 65385, Rheingau<br />
Kesseler August <strong>Wein</strong>gut 445<br />
Assmannshausen 65385, Rheingau<br />
Krone Assmannshausen <strong>Wein</strong>gut 449<br />
Auernhofen 97215, Franken<br />
Stahl Winzerhof 199<br />
B<br />
Bacharach 55422, Mittelrhein<br />
Baer <strong>Wein</strong>gut 216<br />
Bacharach 55422, Mittelrhein<br />
Jost Toni <strong>Wein</strong>gut – Hahnenhof 218<br />
Bacharach 55422, Mittelrhein<br />
Kauer Dr. <strong>Wein</strong>gut 219<br />
Bacharach 55422, Mittelrhein<br />
Ratzenberger <strong>Wein</strong>gut 226<br />
Bad Bergzabern 76887, Pfalz<br />
Knoell & Vogel <strong>Wein</strong>gut 371<br />
Bad Bibra 06647, Saale-Unstrut<br />
Klingbeil Siegmund <strong>Wein</strong>haus 568<br />
Bad Dürkheim 67098, Pfalz<br />
Dambach <strong>Wein</strong>gut 349<br />
Bad Dürkheim 67098, Pfalz<br />
Fitz-Ritter <strong>Wein</strong>gut 356<br />
Bad Dürkheim 67098, Pfalz<br />
Hanewald-Schwerdt <strong>Wein</strong>gut 365<br />
Bad Dürkheim 67098, Pfalz<br />
Pfeffingen <strong>Wein</strong>gut 392<br />
Bad Dürkheim 67098, Pfalz<br />
Schaefer Karl <strong>Wein</strong>gut 396<br />
Bad Dürkheim 67098, Pfalz<br />
Stepp 400<br />
Bad Dürkheim 67098, Pfalz<br />
Wegner Karl <strong>Wein</strong>gut 408<br />
Bad Honnef 53604, Mittelrhein<br />
Haus im Turm <strong>Wein</strong>gut 217<br />
Bad Kreuznach 55545, Nahe<br />
Mees <strong>Wein</strong>gut 317<br />
Bad Kreuznach 55545, Nahe<br />
Meinhard <strong>Wein</strong>gut 318<br />
Bad Kreuznach 55545, Nahe<br />
Plettenberg von Reichsgraf 320<br />
Bad Kreuznach-Bosenheim 55545, Nahe<br />
Korrell Johanneshof 315<br />
Bad Krozingen-Schlatt 79189, Baden<br />
Wassmer Fritz <strong>Wein</strong>gut 142<br />
Bad Krozingen-Schlatt 79189, Baden<br />
Wassmer Martin <strong>Wein</strong>gut 143<br />
Bad Neuenahr-Ahrweiler 53474, Ahr<br />
Adeneuer J. J. <strong>Wein</strong>gut 49<br />
Bad Neuenahr-Ahrweiler 53474, Ahr<br />
Dagernova <strong>Wein</strong>manufaktur 53<br />
Bad Neuenahr-Ahrweiler 53474, Ahr<br />
Kriechel Peter <strong>Wein</strong>gut 55<br />
Bad Neuenahr-Ahrweiler 53474, Ahr<br />
Maibachfarm 56<br />
Bad Neuenahr-Heimersheim 53474, Ahr<br />
Nelles <strong>Wein</strong>gut 58<br />
Bad Sobernheim-Steinhardt 55566, Nahe<br />
Bamberger Christian – Steinhardter Hof <strong>Wein</strong>gut 307<br />
694 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
INDEX WEINGÜTER NACH ORT<br />
Baden-Baden 76532, Baden<br />
Maier Bio <strong>Wein</strong>gut 112<br />
Baden-Baden 76534, Baden<br />
Naegelsfoerst <strong>Wein</strong>gut 121<br />
Baden-Baden 76534, Baden<br />
Neuweier Schloss <strong>Wein</strong>gut 122<br />
Bechtheim 67595, Rheinhessen<br />
Geil Joh. I. Erben Oekonomierat <strong>Wein</strong>gut 499<br />
Bechtheim 67595, Rheinhessen<br />
Machmer G&M <strong>Wein</strong>gut 519<br />
Bechtolsheim 55234, Rheinhessen<br />
Bretz Ernst <strong>Wein</strong>gut 487<br />
Bechtolsheim 55234, Rheinhessen<br />
Flick Alexander <strong>Wein</strong>gut 494<br />
Beckstein 97922, Baden<br />
Becksteiner Winzer 78<br />
Bensheim 64625, Hessische Bergstraße<br />
Griesel & Compagnie 467<br />
Bensheim 64625, Hessische Bergstraße<br />
Schoenberg Schloss <strong>Wein</strong>gut 468<br />
Bermersheim 67593, Rheinhessen<br />
Geils Sekt- und <strong>Wein</strong>gut 500<br />
Bermersheim 67593, Rheinhessen<br />
Neef-Emmich <strong>Wein</strong>gut 526<br />
Bermersheim vor der Höhe 55234, Rheinhessen<br />
Hauck <strong>Wein</strong>gut 504<br />
Bernkastel-Kues 54470, Mosel<br />
Loosen Dr. <strong>Wein</strong>gut 268<br />
Bernkastel-Kues 54470, Mosel<br />
Pauly-Bergweiler Dr. <strong>Wein</strong>gut 277<br />
Bernkastel-Kues 54470, Mosel<br />
Wegeler <strong>Wein</strong>gueter Gutshaus Mosel 295<br />
Bernkastel-Kues / Andel 54470, Mosel<br />
Thanisch Wwe. Dr. H. – Erben Müller-Burggraef <strong>Wein</strong>gut 290<br />
Bernkastel-Wehlen 54470, Mosel<br />
Molitor Markus <strong>Wein</strong>gut 272<br />
Bernkastel-Wehlen 54470, Mosel<br />
Pruem S. A. <strong>Wein</strong>gut 279<br />
Betberg 79426, Baden<br />
Rieger <strong>Wein</strong>gut 129<br />
Biebelsheim 55546, Rheinhessen<br />
Fischborn-Schenk <strong>Wein</strong>gut 492<br />
Billigheim-Ingenheim 76831, Pfalz<br />
Sankt Georgenhof <strong>Wein</strong>gut 395<br />
Bingen am Rhein 55411, Rheinhessen<br />
Hemmes <strong>Wein</strong>gut 506<br />
Bingen am Rhein 55411, Rheinhessen<br />
Tischleder <strong>Wein</strong>gut 544<br />
Bingen-Büdesheim 55411, Rheinhessen<br />
Riffel <strong>Wein</strong>gut 534<br />
Binzen 79589, Baden<br />
Krebs <strong>Wein</strong>gut 107<br />
Bissersheim 67281, Pfalz<br />
Mussler <strong>Wein</strong>gut 386<br />
Bissersheim 67281, Pfalz<br />
Wageck Pfaffmann <strong>Wein</strong>gut 406<br />
Bockenau 55595, Nahe<br />
Schaefer-Froehlich <strong>Wein</strong>gut 323<br />
Bockenheim an der <strong>Wein</strong>straße 67278, Pfalz<br />
Griebel Jens <strong>Wein</strong>gut 361<br />
Bockenheim an der <strong>Wein</strong>straße 67278, Pfalz<br />
Janson Schloss <strong>Wein</strong>gut 367<br />
Bodenheim 55294, Rheinhessen<br />
Kuehling-Gillot <strong>Wein</strong>gut 517<br />
Bönnigheim 74357, Württemberg<br />
Dautel <strong>Wein</strong>gut 592<br />
Bötzingen 79268, Baden<br />
Hoefflin Schambachhof <strong>Wein</strong>gut 95<br />
Brackenheim 74336, Württemberg<br />
Frank wein & gut 601<br />
Brackenheim 74336, Württemberg<br />
<strong>Wein</strong>konvent Duerrenzimmern 639<br />
Brauneberg 54472, Mosel<br />
Conrad Martin <strong>Wein</strong>gut 248<br />
Brauneberg 54472, Mosel<br />
Gehlen-Cornelius <strong>Wein</strong>gut 253<br />
Bretzenheim 55559, Nahe<br />
Zehn Morgen <strong>Wein</strong>gut in den 325<br />
Bretzfeld-Schwabbach 74626, Württemberg<br />
Weihbrecht <strong>Wein</strong>gut 638<br />
Bruchsal 76646, Baden<br />
Klumpp <strong>Wein</strong>gut 101<br />
Bühl 77815, Baden<br />
Bauer Axel <strong>Wein</strong>gut 76<br />
Bühl 77815, Baden<br />
Huber Michael <strong>Wein</strong>manufaktur 96<br />
Bürgstadt 63927, Franken<br />
Fuerst Rudolf <strong>Wein</strong>gut 170<br />
Burrweiler 76835, Pfalz<br />
Annaberg Sankt <strong>Wein</strong>gut 337<br />
Burrweiler 76835, Pfalz<br />
Messmer Herbert <strong>Wein</strong>gut 380<br />
695
C<br />
Castell 97355, Franken<br />
Fuerstlich Castell'sches Domaene 171<br />
Cleebronn 74389, Württemberg<br />
Cleebronn & Gueglingen <strong>Wein</strong>gaertner 590<br />
Cochem 56812, Mosel<br />
Ebernach Kloster <strong>Wein</strong>gut 249<br />
D<br />
Deidesheim 67146, Pfalz<br />
Andres <strong>Wein</strong>gut 336<br />
Deidesheim 67146, Pfalz<br />
Buhl Reichsrat von <strong>Wein</strong>gut 347<br />
Deidesheim 67146, Pfalz<br />
Deidesheim Winzerverein 350<br />
Deidesheim 67146, Pfalz<br />
Siben Georg Erben <strong>Wein</strong>gut 399<br />
Deidesheim 67146, Pfalz<br />
Winning von <strong>Wein</strong>gut 413<br />
Denzlingen 79211, Baden<br />
Frey Otto und Martin <strong>Wein</strong>gut 89<br />
Dernau 53507, Ahr<br />
Bertram-Baltes <strong>Wein</strong>gut 50<br />
Dernau 53507, Ahr<br />
Meyer-Naekel <strong>Wein</strong>gut 57<br />
Dernau 53507, Ahr<br />
Riske Erwin <strong>Wein</strong>gut 59<br />
Detzem 54340, Mosel<br />
Lorenz <strong>Wein</strong>gut 269<br />
Dienheim 55276, Rheinhessen<br />
Martinshof <strong>Wein</strong>gut 521<br />
Dittelsheim-Heßloch 67596, Rheinhessen<br />
Cisterzienser <strong>Wein</strong>gut 489<br />
Dittelsheim-Heßloch 67596, Rheinhessen<br />
Dackermann <strong>Wein</strong>gut 490<br />
Dittelsheim-Heßloch 67596, Rheinhessen<br />
Hungermueller <strong>Wein</strong>gut 512<br />
Dittelsheim-Heßloch 67596, Rheinhessen<br />
Ruppert-Deginther <strong>Wein</strong>gut 535<br />
Durbach 77770, Baden<br />
Laible Alexander <strong>Wein</strong>gut 109<br />
Durbach 77770, Baden<br />
Markgraf von Baden <strong>Wein</strong>gut – Schloss Staufenberg 114<br />
Durbach 77770, Baden<br />
Woerner Hofgut 147<br />
E<br />
Ebringen 79285, Baden<br />
Missbach Bioweingut 119<br />
Edenkoben 67480, Pfalz<br />
Berizzi J.J. <strong>Wein</strong>gut 344<br />
Edesheim 67483, Pfalz<br />
Anselmann <strong>Wein</strong>gut 338<br />
Edesheim 67483, Pfalz<br />
Diehl Andreas <strong>Wein</strong>gut 352<br />
Ediger-Eller 56814, Mosel<br />
Oster <strong>Wein</strong>+Gut 273<br />
Efringen-Kirchen 79588, Baden<br />
Markgraefler Winzer 113<br />
Efringen-Kirchen 79588, Baden<br />
Ziereisen Hanspeter <strong>Wein</strong>gut 149<br />
Egringen 79588, Baden<br />
Brenneisen Landweingut 83<br />
Eibelstadt 97246, Franken<br />
Leininger <strong>Wein</strong>gut 180<br />
Eichstetten am Kaiserstuhl 79356, Baden<br />
Weishaar <strong>Wein</strong>gut 145<br />
Eimsheim 55278, Rheinhessen<br />
Krebs-Grode 516<br />
Eltmann 97483, Franken<br />
Rothmund <strong>Wein</strong> von 190<br />
Eltville 65343, Rheingau<br />
Ernst H.J. <strong>Wein</strong>gut 435<br />
Eltville 65343, Rheingau<br />
Fricke Eva <strong>Wein</strong>gut 439<br />
Eltville 65346, Rheingau<br />
Kloster Eberbach Hessische Staatsweingüter 447<br />
Eltville 65346, Rheingau<br />
Lamm-Jung <strong>Wein</strong>gut 453<br />
Eltville am Rhein 65345, Rheingau<br />
Breuer Stefan <strong>Wein</strong>gut 430<br />
Eltville-Erbach 65346, Rheingau<br />
Knyphausen Baron <strong>Wein</strong>gut 448<br />
Eltville-Hattenheim 65347, Rheingau<br />
Barth <strong>Wein</strong>- und Sektgut 425<br />
Eltville-Hattenheim 65347, Rheingau<br />
Ress Balthasar <strong>Wein</strong>gut 460<br />
Eltville-Martinsthal 65344, Rheingau<br />
Diefenhardt <strong>Wein</strong>gut 433<br />
Emsdetten 48282, Franken<br />
Meimberg <strong>Wein</strong>kellerei 183<br />
696 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
INDEX WEINGÜTER NACH ORT<br />
Endingen 79346, Baden<br />
Knab <strong>Wein</strong>gut 102<br />
Endingen am Kaiserstuhl 79346, Baden<br />
Schneider Reinhold und Cornelia <strong>Wein</strong>gut 135<br />
Enkirch 56850, Mosel<br />
Caspari-Kappel <strong>Wein</strong>gut 245<br />
Enkirch 56850, Mosel<br />
Immich-Batterieberg <strong>Wein</strong>gut 261<br />
Erbach 65346, Rheingau<br />
Jung Jakob <strong>Wein</strong>gut 443<br />
Erbach 65346, Rheingau<br />
Nikolai Heinz <strong>Wein</strong>gut 457<br />
Erlenbach 74235, Württemberg<br />
Haberkern-Betz <strong>Wein</strong>gut 604<br />
Erlenbach 74235, Württemberg<br />
Schoenbrunn <strong>Wein</strong>gut 629<br />
Erlenbach am Main 63906, Franken<br />
Bernard Philip <strong>Wein</strong>bau 160<br />
Erligheim 74391, Württemberg<br />
Mayer <strong>Wein</strong>gut 621<br />
Eschbach 76831, Pfalz<br />
Bender <strong>Wein</strong>gut 342<br />
Eschbach 76831, Pfalz<br />
Löwenthal <strong>Wein</strong>gut 377<br />
Escherndorf 97332, Franken<br />
Sauer Horst <strong>Wein</strong>gut 192<br />
Escherndorf 97332, Franken<br />
Sauer Rainer <strong>Wein</strong>gut 193<br />
Essenheim 55270, Rheinhessen<br />
Braunewell <strong>Wein</strong>gut 486<br />
Esslingen 73728, Württemberg<br />
Kusterer <strong>Wein</strong>gut 617<br />
Esslingen am Neckar 73728, Württemberg<br />
Kessler Sekt 614<br />
Esslingen-Mettingen 73733, Württemberg<br />
TeamWerk Esslingen 635<br />
F<br />
Fellbach 70734, Württemberg<br />
Aldinger <strong>Wein</strong>gut 586<br />
Fellbach 70736, Württemberg<br />
B. Johannes <strong>Wein</strong>gut 587<br />
Fellbach 70734, Württemberg<br />
Fellbacher <strong>Wein</strong>gaertner 600<br />
Fellbach 70734, Württemberg<br />
Heid <strong>Wein</strong>gut 607<br />
Fellbach 70734, Württemberg<br />
Schnaitmann <strong>Wein</strong>gut 628<br />
Flemlingen 76835, Pfalz<br />
Minges Theo <strong>Wein</strong>gut 382<br />
Flonheim 55237, Rheinhessen<br />
GUTGALLÉ Rheinhessen 496<br />
Flonheim 55237, Rheinhessen<br />
Pauser <strong>Wein</strong>gut 531<br />
Flörsheim am Main 65439, Rheingau<br />
Flick Joachim <strong>Wein</strong>gut 437<br />
Flörsheim-Dalsheim 67592, Rheinhessen<br />
Mueller – Dr. Becker <strong>Wein</strong>gut 524<br />
Flörsheim-Dalsheim 67592, Rheinhessen<br />
Raumland Sekthaus 533<br />
Flörsheim-Dalsheim 67592, Rheinhessen<br />
Scherner-Kleinhanss <strong>Wein</strong>gut 539<br />
Flörsheim-Dalsheim 67592, Rheinhessen<br />
Velis Vineyards 545<br />
Flörsheim-Dalsheim 67592, Rheinhessen<br />
Zink <strong>Wein</strong>gut – Die <strong>Wein</strong>schmiede 551<br />
Forst an der <strong>Wein</strong>straße 67147, Pfalz<br />
Margarethenhof <strong>Wein</strong>gut 378<br />
Forst an der <strong>Wein</strong>straße 67147, Pfalz<br />
Mosbacher Georg <strong>Wein</strong>gut 383<br />
Forst an der <strong>Wein</strong>straße 67147, Pfalz<br />
Mueller Eugen <strong>Wein</strong>gut 384<br />
Frankfurt am Main 65929, Rheingau<br />
5 <strong>Wein</strong>gut -Bazler & Hansel 423<br />
Freiburg 79100, Baden<br />
Freiburg Staatsweingut 88<br />
Freiburg im Breisgau 79112, Baden<br />
Landmann <strong>Wein</strong>gut 111<br />
Freinsheim 67251, Pfalz<br />
Kassner-Simon <strong>Wein</strong>gut 369<br />
Freinsheim 67251, Pfalz<br />
Krebs <strong>Wein</strong>gut 373<br />
Frickenhausen am Main 97252, Franken<br />
Laudens Bach Bio-<strong>Wein</strong>gut 179<br />
Frickenhausen-Linsenhofen 72636, Württemberg<br />
Dolde Hedwig und Helmut <strong>Wein</strong>gut 594<br />
G<br />
Gau-Algesheim 55435, Rheinhessen<br />
Fleischmann <strong>Wein</strong>gut 493<br />
Gau-Algesheim 55435, Rheinhessen<br />
Nikolaushof St. <strong>Wein</strong>gut 530<br />
697
Gau-<strong>Wein</strong>heim 55578, Rheinhessen<br />
Stumm & Klein <strong>Wein</strong>gut 542<br />
Geisenheim 65366, Rheingau<br />
Dillmann <strong>Wein</strong>gut 434<br />
Geisenheim 65366, Rheingau<br />
Sohns <strong>Wein</strong>gut 462<br />
Geisenheim 65366, Rheingau<br />
Solveigs 463<br />
Geisenheim-Johannisberg 65366, Rheingau<br />
Hessen Prinz von <strong>Wein</strong>gut 440<br />
Geisenheim-Johannisberg 65366, Rheingau<br />
Johannisberg Schloss Domaene 442<br />
Gleina 06632, Saale-Unstrut<br />
Boehme & Toechter <strong>Wein</strong>gut 563<br />
Gottenheim 79288, Baden<br />
Hunn Kilian <strong>Wein</strong>gut 97<br />
Grafschaft 53501, Ahr<br />
Brogsitter <strong>Wein</strong>gut 51<br />
Großräschen 01983, Nordosten<br />
Wobar Dr. <strong>Wein</strong>gut 575<br />
Grünstadt 67269, Pfalz<br />
Triebel Michael <strong>Wein</strong>gut 403<br />
Grünstadt-Asselheim 67269, Pfalz<br />
Echter <strong>Wein</strong>gut 353<br />
Grünstadt-Asselheim 67269, Pfalz<br />
Nehb <strong>Wein</strong>gut 387<br />
Gundheim 67599, Rheinhessen<br />
Gutzler <strong>Wein</strong>gut 503<br />
Gundheim 67599, Rheinhessen<br />
Historischer Rebsorten 508<br />
Guntersblum 67583, Rheinhessen<br />
Hiestand <strong>Wein</strong>gut 507<br />
H<br />
Hagnau 88709, Baden<br />
Hagnau Winzerverein 91<br />
Hainfeld 76835, Pfalz<br />
Hagenbuch <strong>Wein</strong>gut 362<br />
Hainfeld 76835, Pfalz<br />
Lergenmueller <strong>Wein</strong>gut 376<br />
Hamburg 22767, Franken<br />
FairGrapes 168<br />
Handthal 97516, Franken<br />
Baumann <strong>Wein</strong>gut 159<br />
Happenbach 74232, Württemberg<br />
Roth <strong>Wein</strong>gut 626<br />
Hattenheim 65347, Rheingau<br />
Bausch Hans <strong>Wein</strong>gut 426<br />
Hattenheim 65347, Rheingau<br />
Mueller Georg Stiftung <strong>Wein</strong>gut 456<br />
Heilbronn 74076, Württemberg<br />
Drautz-Able <strong>Wein</strong>gut 596<br />
Heilbronn 74076, Württemberg<br />
Heinrich G. A. <strong>Wein</strong>gut 608<br />
Heilbronn 74074, Württemberg<br />
Kistenmacher & Hengerer <strong>Wein</strong>gut 615<br />
Heitersheim 79423, Baden<br />
Schneider-Pfefferle <strong>Wein</strong>gut 136<br />
Heitersheim 79423, Baden<br />
Zaehringer <strong>Wein</strong>gut 148<br />
Heitersheim 79423, Baden<br />
Zotz Julius <strong>Wein</strong>gut 151<br />
Heppenheim 64646, Hessische Bergstraße<br />
Staatsweingüter Hessische Kloster Eberbach Domäne Bergstraße 469<br />
Heppingen 53474, Ahr<br />
Burggarten <strong>Wein</strong>gut 52<br />
Heuchelheim-Klingen 76831, Pfalz<br />
Fuerstweg <strong>Wein</strong>gut am 358<br />
Heuchelheim-Klingen 76831, Pfalz<br />
Rinck <strong>Wein</strong>gut 394<br />
Hilzingen 78247, Baden<br />
Vollmayer <strong>Wein</strong>gut 141<br />
Hochheim 65239, Rheingau<br />
Flick Peter <strong>Wein</strong>gut 438<br />
Hochheim 65239, Rheingau<br />
Kuenstler <strong>Wein</strong>gut 451<br />
Hochheim 65239, Rheingau<br />
Schreiber <strong>Wein</strong>gut 461<br />
Hochstadt 76879, Pfalz<br />
Stern <strong>Wein</strong>gut 401<br />
Hohen-Sülzen 67591, Rheinhessen<br />
Battenfeld-Spanier <strong>Wein</strong>gut 480<br />
Homburg am Main 97855, Franken<br />
Huller <strong>Wein</strong>gut 175<br />
I<br />
Ihringen 79241, Baden<br />
Heger Dr. <strong>Wein</strong>gut 92<br />
Ihringen 79241, Baden<br />
Kaiserstuehler Winzergenossenschaft Ihringen 98<br />
Ihringen 79241, Baden<br />
Konstanzer <strong>Wein</strong>gut 104<br />
698 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
INDEX WEINGÜTER NACH ORT<br />
Ihringen 79241, Baden<br />
Stigler <strong>Wein</strong>gut 140<br />
Ilbesheim 76831, Pfalz<br />
Becker <strong>Wein</strong>gut 341<br />
Ilbesheim 76831, Pfalz<br />
Kranz <strong>Wein</strong>gut 372<br />
Ingelfingen 74653, Württemberg<br />
Gaufer <strong>Wein</strong>gut 602<br />
Ingelfingen 74653, Württemberg<br />
<strong>Wein</strong>manufaktur Ingelfinger Fass 640<br />
Ingelheim am Rhein 55218, Rheinhessen<br />
Adams<strong>Wein</strong> 478<br />
Ingelheim am Rhein 55218, Rheinhessen<br />
Baum-Barth <strong>Wein</strong>gut 481<br />
Ingelheim am Rhein 55218, Rheinhessen<br />
Mett & Weidenbach <strong>Wein</strong>gut 523<br />
Ingelheim am Rhein 55218, Rheinhessen<br />
Neus J. <strong>Wein</strong>gut 528<br />
Ingelheim am Rhein 55218, Rheinhessen<br />
Werner Arndt F. Ökoweingut 548<br />
Insheim 76865, Pfalz<br />
Martin <strong>Wein</strong>gut 379<br />
Iphofen 97346, Franken<br />
Boessneck <strong>Wein</strong>haus 161<br />
Iphofen 97346, Franken<br />
Olinger <strong>Wein</strong>gut 186<br />
Iphofen 97346, Franken<br />
Wirsching Hans <strong>Wein</strong>gut 206<br />
Iphofen 97346, Franken<br />
Zehntkeller Iphofen Hotel & <strong>Wein</strong>gut 208<br />
J<br />
Johannisberg 65366, Rheingau<br />
Chat Sauvage <strong>Wein</strong>gut 431<br />
K<br />
Kallstadt 67169, Pfalz<br />
Nil <strong>Wein</strong>gut am 389<br />
Kanzem 54441, Mosel<br />
Othegraven von <strong>Wein</strong>gut 274<br />
Kappelrodeck 77876, Baden<br />
Baumann <strong>Wein</strong>gut 77<br />
Karlsruhe 76227, Baden<br />
Karlsruhe Durlach Staatsweingut 99<br />
Kenzingen 79341, Baden<br />
Shelter Winery 138<br />
Kernen-Stetten 71394, Württemberg<br />
Haidle Karl <strong>Wein</strong>gut 605<br />
Kesten 54518, Mosel<br />
Paulinshof <strong>Wein</strong>gut 275<br />
Kiedrich 65399, Rheingau<br />
Weil Robert <strong>Wein</strong>gut 466<br />
Kiedrich im Rheingau 65399, Rheingau<br />
Prinz Hans <strong>Wein</strong>gut 458<br />
Kindenheim 67271, Pfalz<br />
Neiss <strong>Wein</strong>gut 388<br />
Kirchheim 67281, Pfalz<br />
Hammel <strong>Wein</strong>gut 364<br />
Kirchscheidungen 06636, Saale-Unstrut<br />
Böhme Klaus <strong>Wein</strong>gut 564<br />
Kleinheubach 63924, Franken<br />
Loewenstein Fuerst <strong>Wein</strong>gut 181<br />
Klingenberg 63911, Franken<br />
Steintal <strong>Wein</strong>gut 201<br />
Klüsserath 54340, Mosel<br />
Regnery F. J. <strong>Wein</strong>gut 281<br />
Kobern-Gondorf 56330, Mosel<br />
Schleinitz von <strong>Wein</strong>gut 287<br />
Königswinter 53639, Mittelrhein<br />
Pieper <strong>Wein</strong>gut 225<br />
Konz 54329, Mosel<br />
Willems Udo <strong>Wein</strong>gut 297<br />
Konz-Oberemmel 54329, Mosel<br />
Hoevel von <strong>Wein</strong>gut 258<br />
Konz-Oberemmel 54329, Mosel<br />
Willems-Willems <strong>Wein</strong>gut 298<br />
Korb 71404, Württemberg<br />
Schwegler Albrecht <strong>Wein</strong>gut 630<br />
Kröv 54536, Mosel<br />
Trossen Michael <strong>Wein</strong>gut 291<br />
L<br />
Lahr 77933, Baden<br />
Woehrle <strong>Wein</strong>gut 146<br />
Lancken-Granitz 18586, Nordosten<br />
Hohmann Ruegen <strong>Wein</strong>gut 573<br />
Landau in der Pfalz 76829, Pfalz<br />
Pfaffmann Thomas <strong>Wein</strong>gut 391<br />
Landau in der Pfalz 76829, Pfalz<br />
Villa Hochdoerffer <strong>Wein</strong>gut 405<br />
Landau in der Pfalz 76829, Pfalz<br />
Wambsganss <strong>Wein</strong>gut 407<br />
699
Landau-Godramstein 76829, Pfalz<br />
Muenzberg <strong>Wein</strong>gut 385<br />
Landau-Nußdorf 76829, Pfalz<br />
Bauer Emil und Soehne <strong>Wein</strong>gut 339<br />
Langenlonsheim 55450, Nahe<br />
Zwölberich Im <strong>Wein</strong>gut 326<br />
Lanitz-Hassel-Tal 06628, Saale-Unstrut<br />
Gurks Vinum <strong>Wein</strong>gut 566<br />
Laubenheim 55452, Nahe<br />
Montigny Sascha <strong>Wein</strong>gut 319<br />
Lauda-Königshofen 97922, Baden<br />
Sack Johann August <strong>Wein</strong>gut 130<br />
Lauffen am Neckar 74348, Württemberg<br />
Hirschmueller <strong>Wein</strong> & Sektgut 610<br />
Lauffen am Neckar 74348, Württemberg<br />
Hirth <strong>Wein</strong>gut 611<br />
Laumersheim 67229, Pfalz<br />
Knipser <strong>Wein</strong>gut 370<br />
Laumersheim 67229, Pfalz<br />
Kuhn Philipp <strong>Wein</strong>gut 374<br />
Leimen 69181, Baden<br />
Seeger <strong>Wein</strong>gut 137<br />
Leinsweiler 76829, Pfalz<br />
Stuebinger Peter <strong>Wein</strong>gut 402<br />
Leiwen 54340, Mosel<br />
Grans-Fassian <strong>Wein</strong>gut 254<br />
Leiwen 54340, Mosel<br />
Koewerich Nickolaus <strong>Wein</strong>gut 264<br />
Leiwen 54340, Mosel<br />
Loewen Carl <strong>Wein</strong>gut 267<br />
Leiwen 54340, Mosel<br />
Weis Nik – Sankt Urbans-Hof <strong>Wein</strong>gut 296<br />
Leutesdorf 56599, Mittelrhein<br />
Sturm Martin <strong>Wein</strong>gut 227<br />
Lieser 54470, Mosel<br />
Lieser Schloss <strong>Wein</strong>gut 266<br />
Lieser 54470, Mosel<br />
Pauly Axel <strong>Wein</strong>gut 276<br />
Lindau (Bodensee) 88131, Württemberg<br />
Deufel Teresa <strong>Wein</strong>gut 593<br />
Lindau (Bodensee) 88131, Württemberg<br />
Haug <strong>Wein</strong>gut 606<br />
Lonsheim 55237, Rheinhessen<br />
J. Trautwein Feine <strong>Wein</strong>e GmbH 513<br />
Lorch 65391, Rheingau<br />
Kanitz Graf von <strong>Wein</strong>gut 444<br />
Lorch 65391, Rheingau<br />
Lacquai <strong>Wein</strong>gut 452<br />
Löwenstein 74245, Württemberg<br />
Zipf <strong>Wein</strong>gut 644<br />
Ludwigshöhe 55278, Rheinhessen<br />
Becker Brüder Dr. <strong>Wein</strong>gut 482<br />
Ludwigshöhe 55278, Rheinhessen<br />
Lamberth <strong>Wein</strong>gut 518<br />
M<br />
Maikammer 67487, Pfalz<br />
Dengler-Seyler <strong>Wein</strong>gut 351<br />
Marienthal 53474, Ahr<br />
Schumacher Paul <strong>Wein</strong>gut 62<br />
Mayschoß 53508, Ahr<br />
Deutzerhof <strong>Wein</strong>gut 54<br />
Meddersheim 55566, Nahe<br />
Bamberger <strong>Wein</strong>- und Sektgut 308<br />
Meersburg 88709, Baden<br />
Krause Peter <strong>Wein</strong>gut 106<br />
Meersburg 88709, Baden<br />
Meersburg Staatsweingut 117<br />
Meersburg-Riedetsweiler 88709, Baden<br />
Geiger <strong>Wein</strong>gut 90<br />
Mehring 54346, Mosel<br />
Hoffranzen Classisches <strong>Wein</strong>gut 260<br />
Mehring 54346, Mosel<br />
Lenhardt 265<br />
Meißen OT Proschwitz 01662, Sachsen<br />
Proschwitz Schloss – Prinz zur Lippe <strong>Wein</strong>gut 571<br />
Merdingen 79291, Baden<br />
Baermann 75<br />
Merdingen 79291, Baden<br />
Mathis Gebr. <strong>Wein</strong>gut 116<br />
Mertesdorf 54318, Mosel<br />
Beulwitz Erben von <strong>Wein</strong>gut 240<br />
Mertesdorf 54318, Mosel<br />
Maximin Gruenhaus – <strong>Wein</strong>gut der Familie von Schubert 271<br />
Mertesdorf 54318, Mosel<br />
Rinke <strong>Wein</strong>e 283<br />
Mettenheim 67582, Rheinhessen<br />
Becker <strong>Wein</strong>gut 484<br />
Mettenheim 67582, Rheinhessen<br />
Schaefer Volker <strong>Wein</strong>gut 537<br />
Minheim 54518, Mosel<br />
Benz Tom <strong>Wein</strong>gut 239<br />
700 falstaff <strong>Wein</strong>guide <strong>Deutschland</strong> <strong>2025</strong>
INDEX WEINGÜTER NACH ORT<br />
Minheim 54518, Mosel<br />
Hoffmann Bio <strong>Wein</strong>gut 259<br />
Mölsheim 67591, Rheinhessen<br />
Full <strong>Wein</strong>gut 495<br />
Mölsheim 67591, Rheinhessen<br />
Zwaj <strong>Wein</strong>e 552<br />
Mommenheim 55278, Rheinhessen<br />
Windisch Werther-<strong>Wein</strong>gut 549<br />
Monzernheim 55234, Rheinhessen<br />
Weedenborn <strong>Wein</strong>gut 547<br />
Monzingen 55569, Nahe<br />
Weber Udo <strong>Wein</strong>gut 324<br />
Morscheid 54317, Mosel<br />
Kesselstatt Reichsgraf von 263<br />
Müllheim 79379, Baden<br />
Doerflinger <strong>Wein</strong>gut 86<br />
N<br />
Nack 79807, Baden<br />
Clauss <strong>Wein</strong>gut 85<br />
Nackenheim 55299, Rheinhessen<br />
Gunderloch <strong>Wein</strong>gut 502<br />
Naumburg 06618, Saale-Unstrut<br />
Hey <strong>Wein</strong>gut 567<br />
Naumburg OT Bad Kösen 06628, Saale-Unstrut<br />
Pforta Kloster Landesweingut 569<br />