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JANUAR FEBRUAR 2025 HEFT 435
KÖLN DÜSSELDORF
COMMUNITY
QUEERES
NETZWERK NRW
Jahresbericht
2023
AUSSTELLUNG
GERHARD
RICHTER im
Kunstpalast
Düsseldorf
POLITIK
BUNDESTAGSWAHL
Queerpolitik im Parteien-Check
RYAN ST. MICHAEL I GREY YOUNG I ANTHONY SCHATTEMAN
Intro 3
INHALT
KÖLN | DÜSSELDORF
4
8
10
12
14
16
18
20
22
DIE GALA
- Emotionale Rückkehr
Szene
Politik
Style/Wellness
Reise
Geschenke
Interview
Nachtradar
Stadtplan
Kultur
BUNDESWEIT
Musik
Robbie Williams:
„Better Man (Motion
Picture Soundtrack)“
Bei „Young Hearts“ alle
Register gezogen:
Anthony Schatteman
Film
Buch
Reise
Gesundheit
IMPRESSUM
Herausgeber: Christian Fischer (cf) & Michael Rädel (rä)
Chefredakteur: Michael Rädel (rä) (V.i.S.d.P.)
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Frankfurt: T: 069 83044510 F: 069 83040990,
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Stefan Kraushaar (skr), Michael Rädel (rä),
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Lektorat (ausgewählte Texte): Tomas M. Mielke,
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GRAFIK: Mark Pfitzinger, Janis Cimbulis, Viktoriia Izotova
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Gerhard Richter:
Verborgene Schätze
Krise der Männlichkeit:
Ursachen, Auswirkungen
und Auswege
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4 Szene
QUEERE JUGEND
191.000 EURO
weniger
fürs anyway
FOTO: MARIUS STEFFEN
Der Kölner Sparhaushalt 2025/26 sieht
191.000 Euro weniger fürs anyway vor.
Das bedeutet das Aus für die Jugendberatungsstelle
und die Fachberatung des
anyway – angesichts steigender Queerfeindlichkeit
kaum nachvollziehbar.
Die Kassenlage der Stadt Köln ist eng.
Das droht sich nun auch auf das anyway
auszuwirken. 191.000 Euro weniger sieht
der Haushaltsentwurf der Stadtverwaltung
für die Jahre 2025/26 für die
LGBTIQ*-Jugendeinrichtung vor.
Wegfallen soll ausgerechnet die
Jugendberatungsstelle. Sie unterstützt
Jugendliche im Coming-out und
besonders Jugendliche, die trans, inter*
und nicht-binär sind. Sie stehen unter
größtem Druck, da sie verstärkt unter
Diskriminierung in Elternhaus, Schule und
Gesellschaft leiden. Zusätzlich soll die
Fachberatung des anyway nicht weiter
finanziert werden. Sie sensibilisiert Kölner
Jugendeinrichtungen für die Belange
von queeren Jugendlichen und sorgt
dafür, Queerfeindlichkeit abzubauen
sowie Vielfalt und Demokratie zu fördern.
„Die Einsparungen kommen zur
absoluten Unzeit. Seit Anfang des Jahres
mahnen wir an, dass die Queerfeindlichkeit
in der Stadtgesellschaft steigt und
besonders LSBTIQ*-Jugendliche davon
betroffen sind. Nun soll ausgerechnet
bei ihnen gespart werden“, sagt Jürgen
Piger, geschäftsführender Vorstand vom
anyway e.V. Besonders bitter sei, dass es
seitens der Politik stets das Versprechen/
Signal gab, bei den Angeboten der
Jugendarbeit werde nicht gespart.
Auf der kurzfristig einberufenen Hausversammlung
des anyway sorgten die
Pläne der Stadt für Entsetzen. Klar ist: Die
Kürzungen wollen die Besucher*innen
und Ehrenamtlichen auf keinen Fall
hinnehmen. Sie fordern von der Politik,
den Haushaltsentwurf anzupassen
und Sparpläne zurückzunehmen. Ihre
Herausforderungen und häufig auch
Notlagen seien nicht geeignet, um
Haushaltslöcher zu schließen – so das
Stimmungsbild. Denn die Jugendlichen
wissen aus eigener Erfahrung, wie
wichtig das anyway als Anlaufstelle im
Coming-out ist.
www.anyway.de
QUEERES NETZWERK
Queeres Netzwerk startet Online-Shop
Das Queere Netzwerk NRW e.V. hat einen zentralen Versandort in Düsseldorf
eingerichtet, von dem aus alle Bestellungen bearbeitet und versendet werden.
Bisher waren nur einzelne Bestellungen pro Fachstelle möglich. Nun können alle
Infomaterialien des Queeren Netzwerks und der Fachstellen SCHLAU NRW, Queere
Jugend NRW, Landeskoordination Trans* NRW, Landeskoordination Inter* NRW,
ANDERS&GLEICH, Trans*sensibel, Q_Munity sowie #MehrAlsQueer zentral über den
neuen Online-Shop bestellt werden. Zudem befinden sich auf den Seiten der jeweiligen
Fachstellen direkte Links zu den entsprechenden Materialien, die eine schnelle
und einfache Bestellung ermöglichen.
Der Shop ist bequem und unkompliziert über die Webseite des Queeren Netzwerks
erreichbar. Dort stehen die Materialien je nach Angebot entweder kostenfrei oder
gegen eine geringe Schutzgebühr zur Verfügung.
www.shop.queeres-netzwerk.nrw
FOTO: QUEERES NETZWERK NRW / NATHANAEL BROHAMMER
Szene 5
QUEER SPORT
Düssel-Cup – Save the Date
KULINARIK
Diner´s goes Era
Die Diner‘s Gastronomie übernimmt
das Era und macht es zum Treffpunkt
für alle – von der Diner‘s-Familie
bis zur Szene.
GRAFIK: JAIRO ALEXANDER SARRIA GONZALEZ
Die Vorbereitungen für den Düssel-
Cup 2025 vom 11. bis 13. April laufen auf
Hochtouren.
Auf dem Programm des queeren
Multisport-Events stehen in diesem Jahr
folgende Disziplinen: Badminton, Fußball,
Laufen, Party Dance, Schwimmen,
Sportschießen, Square Dance, Squash,
Tischtennis, Volleyball.
Squash und Party Dance sind zum ersten
Mal mit dabei, dafür wird es 2025 kein
Basketball geben. Sportschießen wird
um die Disziplin Blasrohrschießen erweitert
und die Startplätze beim Volleyball
werden wie immer verlost.
Der Start der Registrierung ist für
Anfang/Mitte Januar geplant.
Infos auf www.duessel-cup.de.
Run of Colours – Anmeldung geöffnet
GRAFIK: AIDSHILFE KÖLN E.V.
Der Termin für den nächsten Run of Colours
steht fest. Der beliebte Benefizlauf
zugunsten der Aidshilfe Köln wird dieses
Jahr am 20. September stattfinden, und
das bereits zum 17. Mal.
FOTO: FEUERFLAM.ME
Rheinauhafen wählen. Der 5-km-Lauf ist
für Walker*innen offen und inklusiv. Wer
am 20. September 2025 nicht vor Ort
sein kann, wird auch wieder die Chance
haben, den Lauf virtuell zu unterstützen.
Das Era in Köln soll bald wieder in
neuem Glanz erstrahlen. Die Diner‘s
Gastronomie Diederichs & Klein eGbR
übernimmt das Bistro-Café-Bar-
Konzept und macht es zum Treffpunkt
für alle – mit Frühstück, Mittagstisch,
Kuchen von Café Riese und einer
Bar vereint das Era kulinarische
Vielfalt und bietet alles, was das Herz
begehrt.
Mit einem jungen, dynamischen Team
und verlängerten Öffnungszeiten
bleibt es dennoch bodenständig und
einladend wie eh und je. Herr Diederichs
übergibt die Leitung an seinen
langjährigen Partner Herrn Klein, bleibt
aber beratend im Hintergrund. Das
Ziel: Das Era als lebendigen Ort für
Genuss und Begegnung wieder zum
Strahlen zu bringen.
Die Teilnehmer*innen können neben der
15-km-Staffeldistanz wieder zwischen
der 5-km- und 10-km-Strecke im
Infos und Anmeldung unter
www.runofcolours.de.
Friesenwall 26, Köln. Öffnungszeiten:
Mo–Sa 9–24 Uhr, So 9–20 Uhr.
6 szene
COMMUNITY
Ein Jahr voller Wandel
und Engagement
Welche Projekte und Aktionen hat das
Queere Netzwerk im Jahr 2023 umgesetzt?
Wie genau lief die Fusion der LAG
Lesben mit dem Queeren Netzwerk ab?
Wer vertrat das Netzwerk im Vorstand
und was hat sich in den Mitgliedsstrukturen
getan? All das und vieles mehr
erfahrt ihr im aktuellen Jahresbericht
des Queeren Netzwerks NRW.
Das Jahr 2023 war für das Queere
Netzwerk NRW ein Jahr der Veränderung.
Im Mai 2023 wurde die Fusion des
Queeren Netzwerks NRW mit der LAG
Lesben NRW einstimmig beschlossen –
ein Meilenstein in der Stärkung queerer
Communities. Das Queere Netzwerk
zählt nun 92 Mitgliedsorganisationen,
betreibt zwei Geschäftsstellen in Köln
und Düsseldorf und beschäftigt 30
Hauptamtliche, die sich mit Themen
wie Antidiskriminierung, Empowerment,
Jugendförderung, und Unterstützung für
queere Familien auseinandersetzen.
Als Fachverband ist das Queere
Netzwerk NRW Träger*in zahlreicher
Fachstellen und Projekte, darunter
die Landeskoordination Trans* und
Empowerment-Projekte wie „Q_munity“
und „#MehrAlsQueer“, die intersektionale
Ansätze für queere BIPoC vorantreiben.
Auch Veranstaltungen wie der
Neujahrsempfang und die Verleihung
der Kompassnadel an SOFRA – Queer
Migrants e.V. betonen die Wichtigkeit
intersektionalen Engagements.
Mit der Meldestelle Queerfeindlichkeit
begann der Aufbau eines zentralen
Instruments, um Diskriminierung gegen
LGBTIQ*s sichtbarer zu machen. Erste
Umfragen und Datensammlungen zeigten
die dringende Notwendigkeit einer
zivilgesellschaftlich geführten Plattform.
Die Fachstelle Queere Jugend NRW
fördert sichere Anlaufstellen für LGBTIQ*-
Jugendliche und ermöglichte 2023 die
Gründung von zehn neuen Jugendtreffs,
auch in ländlichen Gebieten. Auch
Bildungsprojekte wie SCHLAU NRW
sind ein voller Erfolg: 2023 erreichten
ehrenamtliche SCHLAU Teamer*innen
16.400 Jugendliche in 684 Workshops –
so viele wie nie zuvor!
Erstmals konnte 2023 eine landesweite
Förderung für CSD-Vereine eingerichtet
werden, um kleinere Initiativen in ländlichen
Regionen zu unterstützen. Dennoch
sind queere Strukturen weiterhin massiv
unterfinanziert. Die Politik ist aufgefordert,
eine nachhaltige Finanzierung und die
Querschnittsverankerung queerer Themen
zu gewährleisten – für eine starke,
vernetze queere Community in NRW.
Den Jahresbericht 2023 findet ihr auf
der Website queeres-netzwerk.nrw/
jahresbericht-2023 zum Download.
Oder ihr bestellt euch ein Exemplar im
neuen Online-Shop unter
shop.queeres-netzwerk.nrw.
szene 7
KARNEVAL
Röschen Sitzung
2025
„FÜR EINE HANDVOLL GLITZER – Die große
Jubiläumsgala“ feiert 30 Jahre queerer
Karneval und 20 Jahre Röschen Sitzung.
Die Röschen Sitzung 2025 sind: Abends
mit Beleuchtung, Matthias Brandebusemeyer,
George Le Bonsai, Nina Moers,
Marion Radtke, Manuel Rittich, Stephan
Runge, Dada Stievermann, Claus Vinçon,
Rainer Breuer und Stephan Isermann.
Als Gäste mit dabei: PINK POMS, Jonathan
Briefs und Swanee Feels sowie die Statt-
Garde Colonia Ahoj e.V. (nur am 9.2.) und
das Kölner Dreigestirn (nur am 26.2.).
Termine: 31. Januar, 1., 2., 7., 8., 9. und
26. Februar sowie am 1. März. Alle
Sitzungen beginnen um 20 Uhr, außer
an den Sonntagen, da geht’s um 16 Uhr
los. Die Sitzung am 9. Februar findet mit
Übersetzung in Gebärdensprache statt.
FOTO: RÖSCHEN SITZUNG 2024
CREDIT: VVG-KOELN
GLORIA Theater, Apostelnstraße 11, Köln.
www.roeschensitzung.de
8 politik
BUNDESTAGSWAHL
FOTO: DAVID GANNON / AFP
QUEERPOLITIK IM
PARTEIEN-CHECK
Viel versprochen, wenig gehalten?
Gestartet als – vor allem im gesellschaftspolitischen
Feld – Fortschrittskoalition,
versprachen die Ampelparteien
nichts geringeres als einen „queerpolitischen
Aufbruch”. Neben historischen
Bildern von Regenbogenflaggen am
Kanzleramt und am Reichtsagsgebäuden
zu den Christopher Street Days, erzielten
SPD, Grüne und FDP auch wichtige Erfolge
wie das Selbstbestimmungsgesetz
und den Aktionsplan „Queeres Leben”.
Auch stellten sie den Kampf gegen
queerfeindliche Hasskriminalität völlig
neu auf und verschärften seine Ahndung
deutlich. Aber viele der großen Versprechen
aus dem Koalitionsvertrag blieben
unerfüllt. Besonders in Bereichen wie der
Modernisierung des Familienrechts und
dem Schutz vor Diskriminierung besteht
weiterhin dringender Handlungsbedarf.
Wie positionieren sich die Parteien
nun – kurz vor der Bundestagswahl
– zu den drängenden Fragen der
GRAFIK: FREEPIK.COM
Queerpolitik? Welche Konzepte haben
sie zur Verbesserung der Rechte von
LGBTIQ* angesichts der Anfeindungen, die
von Rechtsradikalen und religiösen Fundamentalisten
immer hemmungsloser
werden?
Wir haben die im Bundestag vertretenen
Parteien sowie das BSW zu acht Vorhaben
und Forderungen befragt. In der
folgenden Tabelle sind die Antworten
(sofern bis zum Redaktionsschluss am
6. Dezember 2024 eingegangen) sowie
die Ergebnisse unserer Recherche in
Partei- und Wahlprogrammen sowie
Beschlüssen und wiederholten Wortmeldungen
übersichtlich zusammengefasst.
Die Farben der Ampel geben dabei die
Wertung der Redaktion wieder:
Grün = Zustimmung bzw. weitergehende
Pläne
Gelb = Eingeschränkte Zustimmung
Rot = Ablehnung
Schwarz = Keine Antwort / Keine
Position
politik 9
Grundgesetz
Artikel 3
Mehrelternschaft
Zugang zu
reproduktiver
Medizin
Lesbische
Ehepaare
/ Abstammungsrecht
Verantwortungsgemeinschaft
Leihmutterschaft
Demokratieförderung
für queere
Projekte
Asylrechtsreform
für
LGBTIQ*
CDU / CSU
SPD
GRÜNE
FDP
LINKE
BSW
AFD
ERLÄUTERUNGEN
Grundgesetzänderung Art. 3 Abs. 3:
FDP, Grüne, Linke und SPD sprechen sich
deutlich für die Ergänzung von Artikel
3 Absatz 3 des Grundgesetzes um die
Merkmale „sexuelle Orientierung” und
„geschlechtliche Identität” aus. Das
BSW will explizit nur für die Erweiterung
um das Merkmal der sexuellen
Identität, fordert aber im Allgemeinen
Gleichbehandlungsgesetz eine Erweiterung
des Diskriminierungsschutzes
für LGBTIQ*, was auf Zustimmung zur
Aufnahme beider Merkmale schließen
lässt. Die CDU positioniert sich nicht
eindeutig. Die AfD lehnt die Aufnahme
der Merkmale ab und propagiert die
„Realität der Zweigeschlechtlichkeit”.
allerdings aus unterschiedlichen
Werteperspektiven. Grüne und SPD
sind skeptisch. CDU und AfD lehnen
Leihmutterschaft ab.
Zugang zu reproduktiver Medizin: FDP,
Grüne, Linke, BSW und SPD befürworten
einen diskriminierungsfreien Zugang
zu reproduktiver Medizin für alle
Menschen. Die CDU unterstützt die derzeitige
Regelung, bei der die Krankenkassen
die Kosten nur für verheiratete
Paare teilweise übernehmen. Die AFD
hat bisher keine programmatischen
Aussagen dazu getroffen, wird aber
analog ihrem Familien- und Ehebild
eher ablehnend einegschätzt.
Mehrelternschaft: Familienmodelle
mit mehr als zwei gleichberechtigten
Elternteilen werden von BSW, FDP,
Grünen und Linken befürwortet. Die SPD
spricht von der Unterstützung „moderner
Familienmodelle” und „Familien mit
mehreren gleichberechtigten Bezugspersonen”.
Die CDU und AfD lehnen
Mehrelternschaft ab und bekräftigen
das traditionelle Familienmodell.
Gleichbehandlung lesbischer
Ehepaare im Abstammungsrecht:
FDP, Grüne, Linke und SPD wollen, dass
lesbische Paare im Abstammungsrecht
gleichgestellt werden. Das BSW fordert
die „Beendigung der Ungleichbehandlung”,
unterstützt die Gleichstellung
also auch. CDU und AfD sprechen
von der Ehe als Verbindung „zweier
Menschen” bzw. betonen die „Zweigeschlechtlichkeit”
und lehnen ab.
Verantwortungsgemeinschaft: Die
Möglichkeit einer rechtlich anerkannten
Verantwortungsgemeinschaft für zwei
oder mehr Menschen, unabhängig von
ihrer sexuellen Orientierung, wird von
BSW, FDP, Grünen und Linken befürwortet.
Die SPD erwähnt die „Einführung
von Verantwortungsgemeinschaften”
und die „Stärkung der rechtlichen Anerkennung
von Regenbogenfamilien”,
was auf Zustimmung schließen lässt.
Die CDU äußert sich in den Quellen
nicht explizit dazu, bekennt sich aber
zur „Vielfalt” von Familien, was eine
moderate Position vermuten lässt.
Die AfD schweigt zu diesem Thema,
positioniert sich aber allgemein gegen
die Erweiterung von Familienmodellen
jenseits der Ehe.
Leihmutterschaft: FDP und Linke
befürworten die Legalisierung einer
alturistischen Leihmutterschaft,
FOTO: AIDEN CRAVER/ UNSPLASH.COM / CC0
Demokratieförderung für queere Projekte:
Grüne, Linke, FDP und SPD unterstützen
die Förderung queerer Projekte
im Rahmen des Bundesprogramms
„Demokratie leben!”. Das BSW kritisiert
den „monopolisierten Anspruch auf
Deutungshoheit” und fordert die Priorisierung
der Unterstützung bestehender
Communitystrukturen. Die CDU äußert
sich in den Quellen nicht zu diesem
Thema. Die AfD lehnt die Förderung
von LGBTIQ* Initiativen ab und kritisiert
ideologische Umerziehung.
Asyl für Verfolgte Queers: FDP, Grüne,
Linke und SPD fordern ein sicheres
Asylrecht für verfolgte LGBTIQ*. Das
BSW setzt sich für eine „sichere
Unterbringung in queerfreundlichen
Unterkünften” und eine „schnelle Erstregistrierung”
ein. Die CDU äußert sich
nicht explizit zu LGBTIQ*-Geflpüchteten,
fordert aber wie die AfD eine restriktivere
Asylpolitik im Allgemeinen. *ck
Die vollständigen Antworten und
Quellenverweise stellen wir auf
männer.media online.
10 style/wellness
LIEBE
FOTO: FREEPIK
Am 14. Februar ist
VALENTINSTAG!
Zu Unrecht ist er als reiner Kommerz
verschrien, denn ihr müsst euch ja
nichts kaufen … Aber dieser Tag kann
euch daran erinnern, wie schön es ist,
einander zu haben oder verliebt zu sein.
Ein Tag, der die Liebe feiert.
Und dieser mitunter umstrittene
„Feiertag“ geht höchstwahrscheinlich
zurück auf einen oder mehrere christliche
Märtyrer. Diese mussten ihren Glauben
an Gott, ihre Liebe zu ihm, mit dem Tod
bezahlen – so die Geschichte. Sehr
starken Einfluss hatte dann aber auch
das Gedicht „Parlament der Vögel“
des englischen Schriftstellers Geoffrey
Chaucer, das 1383 erstmals am Hofe
Richards II. öffentlich vorgetragen wurde.
Es erzählt von einer Versammlung des
tschilpenden, gurrenden und gackernden
Federviehs, das auf diesem Wege
Mutter Natur feiern und zugleich eine*n
Partner*in finden wollte. Hieraus entwickelte
sich nach und nach der Brauch,
seiner/seinem Liebsten am Valentinstag
eine Karte oder Blumen zu schenken,
um sich als Partner*in ins Rennen zu
bringen – oder auch, um sich WIEDER ins
Rennen zu bringen. Eigentlich einfach
etwas Schönes, dieser Tag, oder? *rä
KOSMETIK
Men’s Care Köln
Nach dem großen Erfolg in Frankfurt
hat Men’s Care nun auch ein Studio in
Köln eröffnet.
Men’s Care steht für exklusive,
kosmetische Gesichtsbehandlungen,
medizinische Fußpflege, Maniküren sowie
dauerhafte Haarentfernung mit dem
hochmodernen ICE Dioden Laser. Zusätzlich
wird Waxing am gesamten Körper
angeboten – perfekt für alle, die Wert auf
eine gepflegte Erscheinung legen.
Seit 2. Dezember bietet das innovative
Pflege- und Kosmetikstudio nun auch
auf der Schaafenstraße eine Vielzahl
an erstklassigen Dienstleistungen für
Männer an. Das neue Studio unter der
Leitung von Patrick und Samu verspricht
eine entspannte Atmosphäre und
professionelle Behandlungen, die individuell
auf die Bedürfnisse jedes Kunden
abgestimmt werden.
Men’s Care Köln, Schaafenstraße 7,
Köln. Öffnungszeiten: Mo–Fr 12:30 bis
21 Uhr, Sa 10 bis 18:30 Uhr. Termine könnt
ihr bequem über die Website
www.menscare-deutschland.de buchen.
style/wellness 11
TEILERÖFFNUNG
AM 27.03.2025
BOCHUM
ROTTSTRASSE 16
KINO & SHOP
NEW MAN
FOTO: LAMAR BELINA / PEXELS / CO0
HAMBURG
PULVERTEICH 8
TAGESKARTE 10 €
www.newman-hamburg.de
NÜRNBERG
LUITPOLDSTRASSE 11
12 REISE
REISE
FOTO: EUROSTAR
MIT DEM EUROSTAR
NACH PARIS
Der Hochgeschwindigkeitszug Eurostar
verbindet 28 Ziele in Deutschland, Belgien,
Frankreich, den Niederlanden und
England von Stadtzentrum zu Stadtzentrum.
Von Köln ist man in nur 3 Stunden
und 20 Minuten in Paris.
An Bord befindet sich kostenloses WLAN
sowie Snacks und Getränke im Eurostar
Café. Die Menüs, die in der ersten Klasse
direkt am Sitzplatz serviert werden,
werden aus regionalen und saisonalen
Zutaten zubereitet. Mit einer Flotte von
51 Zügen bedient Eurostar das größte
internationale Hochgeschwindigkeitsnetz
in Westeuropa.
Ein Wochenendtrip nach Paris bietet
zahlreiche Sehenswürdigkeiten und
Erlebnisse. Man startet am Samstagmorgen
mit einem Besuch des Eiffelturms,
um einen atemberaubenden Blick über
die Stadt zu genießen. Oder man genießt
alternativ zum Sonnenuntergang einen
Blick auf den Eifelturm in der Bar des
Montparnasse Tower (33 avenue du
Maine).
Danach kann man entlang der Seine
die charmante Atmosphäre auf sich
wirken. Am Nachmittag macht man
einen Spaziergang durch das Viertel
Marais, wo historische Gebäude auf
moderne Boutiquen treffen. Hier
genießt man ein Croissant in einem
der gemütlichen Cafés. Hier findet man
FOTO: OLAF ALP
zahlreiche schwule Bars, Clubs und
Cafés. Besonders beliebt sind die Rue
des Archives und die Rue Sainte-Croix
de la Bretonnerie, wo sich viele dieser
Treffpunkte konzentrieren. Anschließend
kann man den Baufortschritt der
Kathedrale Notre-Dame bewundern.
Am Sonntag besucht man den Louvre,
wo man die Mona Lisa und viele weitere
Meisterwerke bestaunen kann. Danach
bietet sich ein Ausflug nach Montmartre
an. Dieses Viertel ist bekannt für seine
Künstlerateliers und die beeindruckende
Basilika Sacré-Cœur, von deren Hügel
man einen fantastischen
Blick auf Paris hat. Hier befindet sich
auch die beliebte Sauna idm (4 rue
du Faubourg). Zum Abschluss bietet
sich ein Abendspaziergang auf den
Champs-Élysées mit Blick auf den Arc de
Triomphe an.
Paris bei Nacht entfaltet eine ganz
besondere Magie, die man bei einer
Bootsfahrt auf der Seine noch intensiver
erleben kann. So wird der Kurztrip zu
einem unvergesslichen Erlebnis.
www.eurostar.com
Allgemeinmedizin
HIV-Präexpositionsprophylaxe
Wir sind als junge Hausarztpraxis im Kölner
Süden ein offener und sicherer Anlaufpunkt für
alle Patient*innen, unabhängig von ihrer sexuellen
Orientierung oder Identität.
Neben allgemeinen
hausärztlichen
Leistungen bieten
wir die Begleitung
einer HIV-Präexpositionsprophylaxe
sowie die Diagnotik
und Therapie von
sexuell übertragbaren
Infektionen an.
Wir freuen uns darauf,
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begrüßen zu dürfen!
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Wir sind ab Mitte Januar 2025 für Sie da!
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Bei uns gibt es Frühstück, Mittagessen,
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Barbetrieb – und dazu spannende
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Agenturfoto mit Model gestellt.
Du lebst mit HIV und Stigmatisierung ist kein Fremdwort für dich? Nimm das nicht
weiter hin! Mach dich schlau auf nochvielvor.de, was unsere positiven Vorbilder aus der
Community dagegen unternehmen und was „nicht nachweisbar = nicht übertragbar“
damit zu tun hat. Hilf dabei, die Vorur teile abzubauen, denn du hast !
DE-UNB-2397 | Gilead Sciences GmbH, Fraunhoferstr. 17, 82152 Martinsried b. München, info@gilead-sciences.de, www.gileadsciences.de
14 geschenkE
KALENDER
„Tom of Finland
2025 Calendar“
DAS ist doch mal ein Geschenk für dir
liebe Menschen aus deinem Umfeld,
oder? Oder gar für dich selbst?
Weihnachten ist nah, das Jahr auch
schon bald vorbei. Du musst also
langsam an Geschenke denken ... Und
mit den Werken von Tom of Finland (8.
Mai 1920 – 7. November 1991) kommst du
zudem gut durchs Jahr 2025! Peachy
Kings aus den USA lassen die legendäre
und wegweisende, erotische und emanzipatorische
Kunst des finnischen Künstlers
einmal mehr aufleben und haben einen
sexy Kalender gezaubert, den „Tom of
Finland 2025 Calendar“. Erotische, nie
peinliche, Motive, die schwuler nicht
sein könnten. Große Kunst eines großen
Queers! Ein Teil des Erlöses geht an die
wichtige Tom of Finland Foundation. Diese
geht zurück auf Touko Valio Laaksonen
aka Tom of Finland. Weltweit kennt,
sammelt und benutzt #mensch seine
erotischen, mitunter auch pornografischen
Männerbilder. Tom ikonisierte
den schnauzbärtigen Leder- oder auch
Uniform-Kerl, er machte den Daddy auch
in der Kunst begehrenswert. *rä
www.peachykings.com
KALENDER
Schweizer
für dich!
Da ist er, der „Schweizer
Bauernkalender – Boys
2025“!
Hier bekommst du echte
„Schwiizer“, denn: „Die abgebildeten
Models im Schweizer
Bauernkalender Boys müssen
zwingend mit der schweizerischen
Landwirtschaft in
Verbindung stehen und in
der Schweiz wohnhaft sein.“
So sind die Bedingungen,
so ist es gut. Denn Models
oder gar KI-Kunstwerke, die
bekommt #mensch überall,
Originale aus dem Alpenland
nur hier. Den Kalender gibt
FOTO: CALENDARIA AG
es natürlich auch in einer
Version mit Frauen, wir
2025 erfreut mit erotischer
wieder in die schöne Schweiz
Für 2026 kann #mensch sich
widmen uns aber an dieser
Fotografie, die aber auch Lust
zu reisen! Kurzum: ein sexy
übrigens schon bewerben! *rä
Stelle der Männer-Ausgabe.
macht, wieder einmal in der
Wandschmuck, der dich kurz
Der hochwertige Kalender für
Natur umherzustreifen. Oder
vom Alltag abschalten lässt.
www.bauernkalender.ch
geschenk 15
MAX
ALLEIN ZU
HAUS.
16 INTERVIEW
INTERVIEW
Nachgefragt bei Ryan St. Michael:
„Erst Paris, dann Palm Springs“
Nach einer Europareise lockte es den Vollerotik-Blogger auch in seiner US-Heimat an einen neuen Ort.
FOTO: @VINNIEISUNIQUE
INTERVIEW 17
Warum Palm Springs?
Ich liebe es, dass in Palm Springs ein echtes Gemeinschaftsgefühl
herrscht. Die Bevölkerung besteht überwiegend
aus älteren schwulen Männern – auch wenn ich
noch eher jung bin. Es gibt eine lebendige Theater- und
Kunstszene. Bei meinem letzten Trip dorthin besuchte
ich Yoga am Pool, eine abendliche Whirlpool-Party und
ein Picknick im Joshua Tree National Park. Ich hatte eine
schöne Unterkunft mit einer herrlichen Aussicht auf
schneebedeckte Berge ... Was atemberaubend ist, da ich
eigentlich in einer Wüstenumgebung war. Die Naturlandschaft
Kaliforniens ist atemberaubend und ich habe vor,
sie zu genießen.
Was reizt dich so an Kalifornien außer der Natur?
Ich denke, dass das langsamere Tempo in Palm Springs
gut für meine geistige Gesundheit sein wird. Ich freue
mich auch auf alle Möglichkeiten zur Content-Produktion
... In Palm Springs, aber auch im nahe gelegenen Los
Angeles. Es gibt unzählige Fotografen und andere
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Kreative, mit denen man zusammenarbeiten kann. Eines
der großen Pornostudios, Say Uncle, hat mich bereits
zweimal für Jobs in Palm Springs engagiert – und bei
diesen Gelegenheiten mussten sie auch für meine Flüge
und Unterkunft aufkommen. Ich hoffe also, dass ich noch
ein paar professionelle Pornojobs ergattern werde, da ich
gleich über die nächste Straße erreichbar bin.
FOTO: @LUCASINSTYLE
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III/24
Du liebst auch den Sommer.
Ich mag es, dass es draußen bis spät in die Nacht hell
bleibt. Und ich liebe es, zum Strand zu gehen! Jeden
Sommer fahre ich mit meiner ganzen Großfamilie –
darunter Tante, Onkel, Cousins und deren Kinder – nach
Ocean Isle Beach in North Carolina. Im Sommer scheinen
die Menschen im Allgemeinen sorgloser zu sein, und ich
schätze diese Einstellung. Der Sommer in Palm Springs ist
jedoch echt heiß. Ich spreche von 52 Grad! Da muss ich
so oft wie möglich im Pool sein.
Wann bist du wieder in Europa?
Ich will! Nach einer großen London-Reise im vergangenen
Oktober und dann Paris im März habe ich derzeit
keine Pläne. Ich würde auf jeden Fall gerne wieder
nach Berlin kommen. Wenn es in Palm Springs gut läuft,
versuche ich vielleicht, es im November zum „Snax“ zu
schaffen. Ich war 2018 auf der Party und es hat unglaublich
viel Spaß gemacht.
Gesundheit | Sexualität | Wellbeing
VORSICHT
VOR UNTER-
VERSORGUNG
Warum Männer
einen Vitamin-D-Test
machen sollten
HAARIGE
ANGELEGENHEITEN
Alles rund um Kopfund
Barthaar
ERSTMALS
DOKUMENTIERT
Was beim Sterben im
Gehirn passiert
7 TIPPS FÜR NOCH MEHR GLÜCKSGEFÜHLE IN DEINEM LEBEN
*Interview: Michael Rädel
SeersuckerStud.com
www.epaper.maenner.media
01
18 nachtradar
Moudy und Frank waren happy auf dem Dancefloor, das Team von Dirk und
Stefan lieferte in gewohnter Qualität im Nachtflug ab.
GREENKOMM
NACHTRADAR
Fotos von Stefan Kraushaar
NEXTDOOR PARTY
Resident DJ Ken Summes
powerte den Gäste ein und
die GoGos Pol & Co besuchten
Star DJ Enrico Meloni hinter
den Turntables.
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www.galileo-sauna.de
nachtradar 19
HOMORIENTAL
Im Hidden Club feierten die Habibis stilvoll zu turkish, arabic und balcan beats - schon
seit 19 Jahren schafft es Alfi, den LGBT & Friends einen Safe space zu schaffen, in dem sie
sich wohl fühlen und feiern können.
HOLLYWOODTRAMP BALL
Auf der Brat-Night war grün angesagt - die Gäste rannten im CBE die Türen ein und
feierten auf den 2 Floors ausgelassen als wenn es kein Morgen gäbe.
Moltkestraße
20 STADTPLAN
Christophstraße Gereonstraße
Marzellenstraße
HbF
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Breslauer Platz/
Hauptbahnhof
Kamekestraße
Bars
Roonstraße
SZENE
Venloer Straße
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U
Lütticher Straße
Aachener Straße
37
Richard-Wagner-Straße
1. Barcelon Colonia,
Pipinstraße 3
2. Baustelle 4U,
Vor St. Martin 12
3. Casino Eck,
Kasinostr. 1a
4. Coco Schmitz,
Aachener Str. 28
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Schaafenstr. 61a
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Bearded Bear Bar,
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Hühnergasse 5-7
10. Iron, Schaafenstr.
45
11. Mariechen,
Am Rinkenpfuhl 51
12. Marsil, Marsilstein
27
13. Die Mumu,
Schaafenstr. 51
14. My Lord by Olli,
Mühlenbach 57
15. Schampanja,
Mauritiuswall 43
16. Zum Pitter,
Alter Markt 58-60
17. KinkZ,
Balduinstr. 20
Zülpicher Straße
42
Cafés/Bistros
20. Café Rico,
Mittelstr. 31
21. inSide Cafe,
Am Rinkenpfuhl 46,
4
44
Lindenstraße
55
30
Brabantner Straße
54
75
Mozartstraße
73
U
U
Barbarossaplatz
Club
30. Hidden
Cologne,
Brabanter Str. 15
am Rudolphplatz
31. Sartory Säle,
Friesenstr. 44
• Wartesaal im
Zollhafen,
Im Zollhafen 2
Moltkestraße
Friesenplatz
Beethovenstraße
50
52
Hohenstaufenring Habsburgerring Hohenzollernring
61
53
Friesenwall
Schaafenstraße
22. Zentral Garderobe,
Schaafenstr. 49
• Saint Louis,
Deutzer Freiheit 89
23. Diner‘s,
Neumarkt 16
Party-Locations
Mauritiuskirche
Cruising-Bars
35. Pullermans,
Mathiasstr. 22
36. Deck 5,
Mathiasstr. 5
Friesenstraße
Saunen
37. Phönix Sauna,
Richard-Wagner-
Str. 12
38. Badehaus Babylon
Cologne,
Friesenstr. 23-25
39. Sauna Vulcano,
Marienplatz 3-5
Einkaufen
40. Best of Cologne,
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41. Brunos,
Kettengasse 20
42. COLOGNE DOME
House of Fetish,
Händelstraße 27
43. Gay Sex Messe,
Mathiasstr. 13
44. MGW.Cologne,
Händelstr. 53
45. Sex- & Gay
Center,
Mathiasstr. 23
Mauritiuswall
5
U
Rudolfplatz
45
40
51
U
7
15
Zülpicher
Platz
6
Magnusstraße
Ehrenstraße Breite Straße
41
Kettengasse
22
Pfeilstraße
Mittelstraße
20
13
31
Rubensstraße
Hahnenstraße
10 17 11
Marsilstein
74
21
38
12
U
60. Philharmonie,
Bischofsgartenstr. 1
61. Scala, U
Hohenzollernring Severinstraße
48
• Schauspielhaus:
Depot 1, Depot 2,
Grotte,
Schanzenstraße
6-20
62. Theater am Dom,
Glockengasse 11,
Opern Passagen
Mauritiussteinweg
BUSINESS
Apotheken
23
dem Berlich
Auf
Neumarkt
Thieboldsgasse
50. Birken-Apotheke,
Hohenstaufenring
59, Tel. 2402242
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Tel. 0221 733535
• Paradies Apotheke,
Severinstr. 162a,
Tel. 329215,
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51. Westgate-
Apotheke,
Habsburgerring 2,
Tel. 2402243
Ärzte
• Dr. Jochen May,
Zahnarzt, Sülzburgstr.
21-23, Tel.
9411222,
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53. Praxis am Ring,
Dr. med. Ochana,
Hohenzollernring
26, Tel. 255522,
www.praxis-amring.com
• Praxis am
Eberplatz,
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Theisen,
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Ebertplatz 1,
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• Praxis am
Vorgebirgspark,
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Tel. 361831,
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Zeughausstraße
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Neumarkt
70
Waisenhausgasse
Krebsgasse
Cäcilienstraße
Poststraße
U
Appellhofplatz/
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U
Appellhofplatz/
Breite Straße
Glockengasse
Schildergasse
U
62
Poststraße
54. Dr. Stefa Scholten,
HIV-Schwerpunktpraxis,
Richard-Wagner-
Str. 9-11,
Tel. 35505450
• Zahnarzt Tobias
Fuchte,
Kirchstraße 1-3,
Tel. 0221 – 392 580,
www.zahnarztfuchte.de
Beauty
55. Duftkunsthandlung,
Brabanter Str. 27,
0221 - 97 76 59 85,
duftkunsthandlung.de
• MO‘s Wohlfühlzeit,
Hauptstraße 16a,
53604 Bad Honnef
Tel. 0175 2852891,
mos-wohlfuehlzeit.
de
Rechtsanwälte
• Ralf Bergmann,
Braugasse 12,
Tel. 02234-405769,
bergmann-anwalt.
de
KULTUR
Bühne
• Atelier Theater,
Roonstr. 78,
Tel. 0221 24 24 85,
www.ateliertheater.de
• Horizont Theater,
Thürmchenswall
25.
• Opernhaus,
Rheinparkweg 1,
Tel. 0221 22128400
Tunisstraße
Blaubach
Perlengraben
Neuköllner Straße
63
73. Anyway,
Jugendzentrum,
Kamekestr. 14,
Tel. 5777760,
anyway-koeln.de
74. Rubicon, Beratungs-zentrum
für
Lesben & Schwule
(Sozialwerk e.V.),
Rubensstr. 8-10,
Tel. 27669990,
www.rubiconkoeln.de
75. Queeres Netzwerk
NRW, Lindenstr. 20,
Tel. 2572847,
https://queeresnetzwerk.nrw
Museen
Komödienstraße
Große Budengasse
Hohe Straße
63. Museum für
Ange-wandte
Kunst Köln, An der
Rechtschule, Tel.
22123860,
www.makk.de
64. Museum Ludwig,
Bischofsgartenstr.
1, Tel. 22122370
• Rosa Archiv, Salierring
4,
Tel. 78 98 60 19,
Mo-Fr nach
Vereinbarung,
rosa-archiv.de
RAT & TAT
Gesundheit
Gürzenichstraße
Pipinstraße
70. Aids- und STD-
Beratung,
Gesundheitsamt,
Neumarkt 15-21,
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71. Lebenshaus-
Stiftung,
Beethovenstr. 1,
Tel. 202030,
www.lebenshausstiftung.de
Hohe Pforte
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Obenmarspforten
Stephanstr. Marienplatz
Alter Markt
16
Augustinerstraße
Mathiasstraße
An der Malzmühle
Severinsbrücke
72. Aidshilfe Köln e.V.,
Pipinstraße 7, 50667
Köln, KVB: Heumarkt,
Tel. 0221 202030
73. Looks e.V.,
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72. Checkpoint der
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Mühlenbach Filzengraben
Severinstraße
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Dom/
Hauptbahnhof
1 2
39
71
72
8
Kölner Dom
45
43
36
14
64
9
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Mertensgasse 11
4. Nähkörbchen,
Hafenstr. 11
5. Queenz,
Charlottenstr. 62
6. Sternschnuppe,
Sternstr. 2
Oberkasseler Brücke
28
16
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Hafenstr.
DÜSSELDORF
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14. Nachtresidenz,
Bahnstr. 13
• Stahlwerk,
Ronsdorfer Str. 134
16. Ufer 8, Rathausufer 8
9
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14
Graf-Adolf-Straße
Herzogstraße
10
• Zakk, Fichtenstr. 40
Restaurants
18. Hirschchen,
Alt-Pempelfort 2
19. Laurens Restaurant,
Bismarckstr. 62
Saunen
Berliner Allee
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Corneliusstraße
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Platanenstr. 11a
18
19 3
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24. Zahnarztpraxis
Dr. Stolley, Berliner
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Autohäuser
• Auto-Park Rath,
Oberhausener Str. 2
• smart Vertriebs
GmbH, Mercedesstr.
11
Dienstleistungen
• CJ-Sieben, Postfach
24 02 30
28. Düsseldorf Tourismus,
Marktstr./
Ecke Rheinstr. bzw.
Immermannstr. 65b
• Stadtwerke Düsseldorf
AG, Höherweg
100
Finanzen & Recht
• Laureus AG Privat
Finanz, Ludwig-
Erhard-Allee 15
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Fitness
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• Bodystreet Düsseldorf
Münsterplatz,
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Center,
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Rechtsanwälte
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Gelbke,
Königsallee 61
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Kaiser-Friedrich-
Ring 45
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Bühne
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Reis-Str. 10
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22 kultur
INTERVIEW
GREY YOUNG:
„Auf Jugend getrimmte Regenbogen-Bubble …“
Podcasts können unterhalten, zerstreuen
und bilden. Was Grey Young, den wir
im Berliner Mauerpark erreichten, in die
Welt sendet, ist eine Mischung daraus.
Unterhaltsam sorgt er für LGBTIQ*-
Sichtbarkeit, erweitert den Horizont und
klärt auf. Hier ist unser Chat mit ihm.w
Worum geht es in deinem Podcast
genau?
Mein Podcast ist eigentlich ein Tagebuch
über mein (Dating-)Leben als schwuler
Single über vierzig in Berlin auf der Suche
nach der Liebe. Gleichzeitig spreche ich
viel über das Älterwerden in unserer auf
die Jugend getrimmten Regenbogen-
Bubble und wie ich versuche, mich dieser
Realität zu stellen und meinen eigenen
Weg zu finden und zu gehen. Das Leben
als schwuler Mann endet eben nicht
mit deinem 40. Lebensjahr, und genau
deswegen habe ich GAY OVER als Titel
für meinen Podcast gewählt. Da mich
das Leben anderer Menschen fast noch
mehr interessiert als das meinige, habe
ich bereits in der zweiten Staffel mit
GAYTROFFEN und PÄRCHENGEFLÜSTER
zwei neue Interviewformate integriert. Auf
diese Gespräche freue ich mich immer
ganz besonders.
Hast du mit dem Erfolg gerechnet?
Mit GAY OVER bin ich nicht gestartet, um
berühmt oder erfolgreich zu werden. Mir
war es ein großes innerliches Bedürfnis,
öffentlich über meine Herausforderungen
mit dem Älterwerden als schwuler Mann
in Berlin auf der Suche nach der Liebe
ehrlich, tabulos, mit einer Prise Humor und
stets 100 % ungeschnitten, wie in einem
Tagebuch, zu sprechen, weil es irgendwie
niemand wirklich tut. In den letzten drei
Jahren als Podcaster haben mich schon
viele E-Mails und Nachrichten von Zuhörenden
erreicht, die sich bedankt haben
für meine schonungslose Ehrlichkeit, die
sich wiederfinden in meinen Themen und
sich gut unterhalten fühlen. Dass meine
Geschichten mittlerweile über 215.000 Mal
gehört wurden, ist schon krass, und damit
habe ich ganz bestimmt nicht gerechnet.
Natürlich macht mich das glücklich und
motiviert mich weiterzumachen.
kultur 23
Worauf können wir uns freuen?
Mein Podcast ist ein Herzensprojekt, das ich bis zu
meinem letzten Atemzug durchziehen will. Somit liegen
hoffentlich noch viele Jahrzehnte vor mir und meinen
Zuhörenden mit tollen Gästen und hörenswerten
Geschichten. Wie mein Vater immer sagt: Das Leben ist
eines der härtesten. Das heißt für meinen Podcast: Es
bleibt spannend.
Wie kommst du an deine prominenten
Gesprächspartner?
Wenn ich im Nachtleben unterwegs bin, habe ich
immer meine Podcast-Visitenkarten in der Hosentasche.
Wer mir auffällt, wer mich interessiert, der kriegt
eine, und im Idealfall sitzt diese Person mir dann zeitnah
zum Gespräch gegenüber. Günther Krabbenhöft, Robin
Solf, Tim Lienhard oder auch Janis McDavid habe ich
eine Sprachnachricht auf Instagram geschickt und
mich jedes Mal riesig gefreut, wenn ich eine positive
Rückmeldung ergattern konnte. Je größer meine
Zuhörerschaft wird, umso wahrscheinlicher wird es
auch, dass weitere Personen des öffentlichen Lebens
zusagen. Es wird also immer spannender, wobei mich
ganz besonders die Lebensgeschichten von Menschen
interessieren, die nicht prominent sind. Diese Gespräche
wird es immer geben.
Dem ESC-Siegertitel und Nemo schlägt viel Hass
entgegen. Sind die Zeiten härter geworden?
Nicht nur, weil Nemo in Berlin lebt, habe ich ihm den
Sieg so sehr gegönnt. Während seines Auftritts sind
mir die Tränen nur so runtergekullert. Als die ersten
zwölf Punkte von der Jury kamen, war es um mich
geschehen. Es war ein bedeutsamer Moment für die
Sichtbarkeit von Vielfalt in unserer Gesellschaft, in der
Welt. Alles, was nicht der Norm entspricht, wird anecken
und viele motivieren, sich unschön zu äußern. Leider.
Deswegen ist es umso wichtiger, noch lauter zu sein. Ich
denke nicht, dass die Zeiten härter geworden sind, aber
die Wahrscheinlichkeit, damit konfrontiert zu werden,
hat sich durch Social Media massiv erhöht.
*Interview: Michael Rädel
www.gay-over.de,
www.instagram.com/gay.over.podcast
C
M
Y
CM
C
MY
M
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24 kultur
BENEFIZ
DIE GALA
Emotionale Rückkehr im Musical Dome Köln
FOTOS: FEUERFLAM
Nach knapp zehn Jahren ist „DIE GALA –
zugunsten der Aidshilfe Köln“ mit einem
grandiosen Comeback im Musical Dome
und dem Bühnenbild des „Moulin Rouge!
Das Musical“ zurückgekehrt. Dabei
sorgten nicht nur Marianne Rosenberg
und Giovanni Zarrella für emotionale
Momente. Die Wiederauflage der Gala
hat über 123.000 Euro zugunsten der
Aidshilfe Köln erwirtschaftet – eine noch
nie dagewesene Summe in der fast
40-jährigen Geschichte des Vereins.
Die Gala startete zur Rückkehr in
den Musical Dome Köln mit teilweise
erschreckenden und bedrückenden
Statements von Politiker*innen und HIVpositiven
Menschen aus den 1980er- und
90er-Jahren. Gefolgt von „I will survive“
in der Version der „KLEiNEN SHOW“,
dem ehrenamtlichen Show-Projekt
der Aidshilfe Köln. So sorgte direkt der
Auftakt beim Publikum für einen ersten
Gänsehaut-Moment.
Durch den Abend der gut dreistündigen
Veranstaltung führte Erika Laste gewohnt
amüsant, aber auch an manchen Stellen
ernst, so dass sie die perfekte Mischung
aus Ernsthaftigkeit und Klamauk fand.
Denn vier Leitbegriffe charakterisierten
DIE GALA: Gesundheit, Vielfalt, Demokratie
und Menschlichkeit. Der Abend setzte ein
Zeichen weit über die Stadtgrenzen Kölns
hinaus und sorgte für Sichtbarkeit rund
um das Thema HIV/Aids. Bereits im Foyer
tummelten sich vor Beginn der GALA auf
dem roten Teppich nicht nur Persönlichkeiten
aus der Kölner Stadtgesellschaft
wie zum Beispiel Stadtdechant Monsignore
Kleine. Aus Frankfurt, Berlin, ganz NRW
waren Menschen gekommen, um sich
den Abend nicht entgehen zulassen.
Rekordsumme erwirtschaftet
Dank über 1.600 Zuschauer*innen und
zahlreicher Sponsor*innen war die
Rückkehr der Gala auch finanziell ein
voller Erfolg. Über 123.000 Euro wurden
erwirtschaftet, die der Arbeit des Vereins
zugutekommen – vor dem Hintergrund
der drohenden Kürzungen des Landes
NRW von bis zu 35 Prozent im HIV/Aids-
Bereich ein willkommener und dringend
benötigter Geldsegen.
Neben den Einnahmen durch die
Ticketerlöse freute sich die Aidshilfe Köln
auch über vier große Spenden. „Moulin
Rouge! Das Musical“ hatte über das Jahr
verteilt mehrfach Aktionen durchgeführt
und Spenden gesammelt. Dabei kamen
insgesamt 42.000 Euro zusammen. REWE
spendete 15.000 Euro, die Gemeinschaft
Kölner Schausteller überreichte einen
Scheck in Höhe von 2.000 Euro. Auch
Tim Fischer hatte einen Spendenscheck
im Gepäck. Er hatte bei seinem letzten
Gastspiel im Kölner Gloria 1.255 Euro
gesammelt.
Jubiläums-Gala geplant
Zum 40. Jubiläum im nächsten Jahr soll
es am 1. Dezember eine Neuauflage der
Gala im Musical Dome geben. Das hat
Geschäftsführer Oliver Schubert auf der
Bühne bereits angekündigt. „Wir hoffen,
wieder so tolle Acts dafür gewinnen zu
können und weiterhin auf diese breite
Unterstützung von Sponsor*innen. HIV,
Aids und die gesellschaftlichen Folgen
gehen uns alle an und müssen breit in
der Stadtgesellschaft verankert bleiben“,
so Vorstandsmitglied Prof. Dr. Jürgen
Rockstroh. Die ersten Sponsor*innen
haben bereits signalisiert, auch im
nächsten Jahr wieder dabei zu sein.
www.aidshilfe-koeln.de
kultur 25
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26 kultur
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FOTO: DAVID PINZER
AUSSTELLUNG
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Gerhard Richter, Abstraktes Bild, 1982,
Öl auf Leinwand, 200 x 140 cm, Privatsammlung
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Die umfassendste Gerhard Richter Ausstellung
in Deutschland seit über zehn
Jahren gibt Einblick in das gesamte
Spektrum seiner Kunst – von den Anfängen
in den frühen 1960er Jahren bis
in die jüngste Vergangenheit.
Die Ausstellung lenkt den Blick auf das
Rheinland als ein ideales Umfeld, in
dem sich das Werk von Gerhard Richter
seit seiner Übersiedlung aus Dresden
im Jahr 1961 entfalten konnte. Hier
traf er auf Gleichgesinnte wie Sigmar
Polke und Konrad Lueg, auf Vorbilder
und Reizfiguren wie Joseph Beuys und
schließlich auch auf eine so neugierige
wie umtriebige Sammler*innenschaft,
die sich rund um die jungen Galerien in
Düsseldorf und Köln gebildet hatte.
Bei vielen der ausgewählten Arbeiten
handelt es sich um Verborgene Schätze:
Werke aus rheinischen Privatsammlungen,
die zuvor selten oder sogar noch nie
öffentlich gezeigt wurden. Die gezeigten
Werke wurden von engagierten
Sammler*innen und seit den 1980er
Jahren auch von großen Unternehmen
erworben, zum Teil mit Künstlerkollegen
getauscht. Viele der Arbeiten
wurden über die Zeit an eine jüngere
Generation weitergegeben, welche die
Sammeltradition im Rheinland bis heute
aktiv weiterführt.
Mit rund 120 Werken ermöglicht die
Schau einen Überblick über das gesamte
Œuvre Richters von den frühen 1960er
Jahren bis in die jüngste Gegenwart.
Dabei liegt der Schwerpunkt auf der
Gattung Malerei: Mehr als 80 Gemälde
führen die Besuchenden von den
ersten, schwarz-weißen Fotobildern, den
strengen Farbtafeln und grauen Bildern
zu den monumentalen Landschaften,
den weichen und freien Abstraktionen
bis zu den letzten ungegenständlichen
Gemälden aus dem Jahr 2017. Zeichnungen,
Aquarelle, Fotografien und
Skulpturen sowie der einzige von Gerhard
Richter gedrehte Künstlerfilm belegen
den großen Reichtum der rheinischen
Sammlungen und verleihen der Ausstellung
retrospektiven Charakter.
Kuratiert wird die Ausstellung vom
Richter-Experten Markus Heinzelmann,
Professor für Museale Praxis an der
Ruhr-Universität Bochum. Die Schau wird
unterstützt vom Gerhard Richter Archiv.
bis 2.2. Kunstpalast, Ehrenhof 4–5,
Düsseldorf. Öffnungszeiten: Di–So 11 bis
18 Uhr, Do 11 bis 21 Uhr, Mo geschlossen.
www.kunstpalast.de
kultur 27
METRONOM THEATER OBERHAUSEN
Frank Nimsgern • Aino Laos • Benjamin Sahler
THE THEATRE EXPERIENCE
29.11. – 29.12.2024
02.01. –12.01.2025
23.01. – 02.02.2025
DAS MUSICAL VON
MICHAEL KUNZE & SYLVESTER LEVAY
IN DER GEFEIERTEN
SCHÖNBRUNN-VERSION
04.02. – 02.03. +
15.04. – 04.05.2025
04.03. – 16.03.2025
DAS HITMUSICAL
25.03. – 06.04. +
20.05. – 25.05.2025
90 Years of Rock 'n' Roll
The Musical story
of
07.05.2025 Oberhausen
10.05.2025 Münster
11.05.2025 Köln
04. + 05.04.2025 Duisburg
10.04.2025 Bochum
16. – 18.05.2025 Oberhausen
15.05.2025 Dortmund
16.05.2025 Trier
22.05.2025 Bochum
UNSER SOMMER
OPEN AIR 2025
HOWARD
CARPENDALE
LIVE MIT
BAND
10.05.2025 Köln
27.06.2025 Mönchengladbach 17.05.2025 Dortmund
24.07.2025 Gelsenkirchen
08.11.2025 Oberhausen
28 kultur
FOTO: © A. EBERT, HLMD
AUSSTELLUNG
ERST MAL
SAMMELN!
Eine ungewöhnliche Ausstellung
präsentiert derzeit das Hessische
Landesmuseum Darmstadt: „Ich muss
mich erst mal sammeln“ lautet der
augenzwinkernde Titel der Rauminstallation
der Wiener Künstler*innen
Jakob Lena Knebl und Markus Pires Mata.
FOTO: © L. BREIDERT, HLMD
Markus Pires Mata und Jakob Lena Knebl
in Flowers of Romance‚ Darmstadt 2024; Jakob
Lena Knebl, Marina Abramović, César,
VG Bild-Kunst, Bonn 2024
Jakob Lena Knebl und Markus Pires Mata,
Transaktionsanalyse, Darmstadt 2024; Jakob Lena Knebl,
Henri Laurens, VG Bild-Kunst, Bonn 2024.
FOTO: © L. BREIDERT, HLMD
Jakob Lena Knebl und Markus Pires Mata, Stadt/Land/Fluss,
Darmstadt 2024; Jakob Lena Knebl, Marcel Duchamp,
Peter Angermann, Heinrich Kirchner, VG Bild-Kunst, Bonn 2024.
Für ihre Projekte tauchen Knebl und Mata
tief in die Sammlungen verschiedener
Museen ein. Auch in Darmstadt haben
sie die Bestände von Malerei und Skulptur
sowie die Depots für Kunsthandwerk
und Zoologie durchforstet und Lieblingsstücke
ausgewählt. In einem Seitentrakt
des Museums präsentieren
sie diese
Fundstücke in mehreren
thematischen „Inseln“,
zum Teil kombiniert mit
Knebls eigenen Werken
oder mit Alltagsgegenständen,
die die beiden
von außerhalb des
Museums mitgebracht
haben. Da treffen Welten
aufeinander: Antikes
steht neben Colaflaschen,
Haartrockner
scheinen Tierpräparate
zu föhnen, Gemälde hängen kopfüber
von der Decke. Die auf den ersten Blick
wilde Zusammenstellung ist dabei
nicht nur dekorativ: Wenn zum Beispiel
historische Porzellanfiguren der Wiener
Manufaktur in Ikea-Schrankwänden stehen,
verfolgt das einen Hintergedanken:
Das Porzellan war ursprünglich als
Massenware gedacht, was allerdings nie
wirklich funktionierte; dem schwedischen
Möbelhaus ist die Massenproduktion
letztendlich besser gelungen.
Knebl und Mata möchten mit ihrer
Installation Sehgewohnheiten brechen
und stellen dabei existenzielle Fragen:
Was oder wer bestimmt den Wert eines
(Kunst-)Objekts? Was erachtet ein
Museum als sammlungswürdig und
was nicht? „Wir wollen immer auch eine
Demokratisierung der Kunst“, erklärt
Jakob Lena Knebl beim Presserundgang
– darum verzichte man auf die
üblichen Beschriftungen der Kunstwerke
und Designobjekte.
„Ich muss mich erst mal sammeln“ ist
ein sinnliches Museums-Erlebnis voll
Humor, der naiv-kindliche Entdeckungstriebe
weckt. *bjö
Noch bis 16.2., Hessisches Jakob Lena Landesmuseum Knebl und Markus Darmstadt, Pires Mata Friedensplatz „Ich muss mich 1, Darmstadt. erst mal sammeln“, Öffnungszeiten: Hessisches Di, Do Landesmuseum
und Fr 11 bis 18 Uhr,
Mi Darmstadt, 11 bis 20 Uhr, Friedensplatz Sa und So 11 1, bis www.hlmd.de
17 Uhr. www.hlmd.de
Tschaikowsky Sinfonie Nr. 5 e-Moll
kultur 29
Andrea Tarrodi
Liguria – für Orchester
Gustav Mahler
Kindertotenlieder –
für Singstimme und Orchester.
Texte von Friedrich Rückert
Peter Iljitsch Tschaikowsky
Sinfonie Nr. 5 e-Moll op. 64 CS 26
Ryan
Bancroft
Dirigent
Nina Stemme Sopran
Royal Stockholm
Philharmonic Orchestra
Foto: Per Morten Abrahamsen
koelner-philharmonie.de
0221 280 280
Konzertkasse der Kölner Philharmonie
Kurt-Hackenberg-Platz/Ecke Bechergasse
19:00 Einführung in das Konzert
Montag
24.03.2025
20:00
30 kultur
GOSPEL MUSIC
FOTO: RALF GREFKES
Rev. Gregory M. Kelly & the Best of
HARLEM GOSPEL
Von Harlem in die große weite Welt.
Grammy-Preisträger Reverand Gregory
M. Kelly geht mit seinem Chor vom Dezember
2024 bis Februar 2025 auf große
„Musik und Gesang im Auftrag des
Herrn“-Tournee und präsentiert „The
Best of Harlem Gospel“ – am 5. Februar
in der Lutherkirche in Köln.
Harlem – das Viertel im New Yorker
Stadtteil Manhattan – ist noch
immer berühmt für die Blütezeit
afroamerikanischer Kultur in den 20er
Jahren, die unter dem Namen „Harlem
Renaissance“ bekannt ist und Legenden
wie Louis Armstrong oder Duke Ellington
in dieses Viertel zog. Auch heute noch
zeigt Harlem stolz seine afroamerikanischen
Wurzeln, seine lebhafte Kultur,
seinen festen Glauben und musikalischen
Rhythmus.
Grammy-Preisträger Reverend Gregory
M. Kelly, der bereits mit Musikgrößen
wie Stevie Wonder und Diana Ross
zusammengearbeitet hat, kommt mit
seinem Chor im Dezember 2024 bis
Februar 2025 für über 40 Termine nach
Deutschland. Die einzelnen Sänger des
Ensembles lesen sich dabei wie ein
Who‘s Who der aktiven US-Gospel-Szene.
So gehören zu Rev. Gregory M. Kelly &
the Best of Harlem Gospel Hochkaräter
wie Reverend Dr. Charles R. Lyles, Steven
McCaster, Segdrick Marsh, und Tiffany
Mosley. Insgesamt neun Stimmen, die
die unbeschreibliche Atmosphäre der
Gospelkirchen in Harlem in Deutschlands
Kirchen und Konzerthallen transportieren.
Das zweistündige Programm bietet
alles, was Gospel-Musik so einzigartig,
mitreißend und bewegend macht. Im
Repertoire des Chores sind dabei sowohl
traditionelle als auch zur Vorweihnachtszeit
gehörende Gospels – angefangen
bei den berühmten und allseits beliebten
Gospelklassikern wie „Oh happy day“ und
„Amen“ über „Whole world in his hands“
bis hin zu „Go, tell it on the mountain“.
Ein Gospel-Chor, der mit keiner anderen
Gospel-Formation vergleichbar ist.
Hier spielt die Religion eine genauso
wichtige und tragende Rolle wie im
Leben der Bevölkerung Harlems. Denn
nichts anderes ist die in Harlem gelebte
Religion: Musik und Gesang im Auftrag
des Herrn. Aber ganz gleich, ob jung
oder alt, katholisch oder evangelisch,
konfessionslos oder noch ungläubig, ein
jeder ist bei den Konzerten willkommen.
5.2., 20 Uhr, Lutherkirche,
Martin-Luther-Platz 2-4, Köln.
Weitere Termine und Tickets findet ihr
auf www.rgv-event.com,
www.eventim.de, www.adticket.de
oder über die Hotline 0180-6050400.
kultur 31
VARIETÉ
Manhattan Madness
FOTO: RONCALLI‘S APOLLO VARIETÉ
Das Apollo Varieté in Düsseldorf
katapultiert euch im Januar direkt
in die Ära von Blondie,
Iggy Pop und The Police.
Seid ihr bereit für eine Reise in die
wilden 70er? Nach dem sensationellen
Erfolg von „Sunset Strip
– Die 80s Rock Show“ kehrt der
Rock ins Roncalli’s Apollo Varieté
zurück. Mit Manhattan Madness,
der neuesten Show von Adrian
Paul, werdet ihr vom 10. Januar bis
30. März mitten in den New Yorker
Underground entführt. Taucht ein
in die Zeit des legendären CBGB
Clubs, der Wiege von Punk und
New Wave, und lasst euch von
spektakulärer Artistik, mitreißender
Live-Musik und dem ultimativen
Sound der 70er Jahre direkt in die
Ära von Blondie, Iggy Pop und The
Police katapultieren.
10.1.–30.3., Roncalliʼs Apollo Varieté,
Apollo-Platz 1, Düsseldorf.
Infos und Tickets unter
www.apollo-variete.com
VARIETÉ
Viva la vida!
Noch bis 2. März garantiert Viva la Vida!
im Varieté et cetera irre Comedy und
atemberaubende Artistik.
Lebe das Leben! In der irren Show erlebt
ihr das Temperament Spaniens in
einem grandiosen Mix aus urkomischer
Comedy, virtuosen Gitarrenkünsten und
spektakulärer Artistik! Los Machos, die
beiden Vollblut-Entertainer und Musiker
Carlos und Miguel strapazieren eure
Lachmuskeln aufs Äußerste und präsentieren
mit ihrem spanischen Charme ein
einzigartiges Artist*innen-Ensemble!
bis 2.3., Varieté et cetera,
Herner Str. 299, Bochum.
www.variete-et-cetera.de
FOTO: VARIETÉ ET CETERA
MICH
Hessisches
Ministerium für
Wissenschaft
und Forschung,
Kunst und Kultur
32 kultur
KLASSIK
FOTO: KÜNSTLERAGENTUR
FOTO: TIM TRONCKOE FOTO: SIMON PAULY
Katharina Konradi
Jeanine De Bique
FOTO: LAMIA LAHBABI
Oum
Ana Lua Caiano
FOTO: KIRSTEN NIJHOF
Wallis Giunta
Hongni Wu
FOTO: MIN
STARKE STIMMEN
in der Kölner Philharmonie
Die Kölner Philharmonie begeistert
im Januar und Februar mit Stars
wie Jeanine De Bique, Oum und Ana
Lua Caiano. Ein außergewöhnliches
Programm, von karibischen Klängen
bis Beethoven, von Jazz bis elektronischen
Sounds.
Sie liebt die Barockmusik, die Oper – und
das Lied. Im Eiltempo hat die aus
Trinidad und Tobago stammende
Jeanine De Bique die internationale
Musikwelt verzaubert. Zu Beginn des
neuen Jahres präsentiert die Sopranistin
in der Kölner Philharmonie ein Programm
mit Seltenheitswert: Lieder des Proust
Freundes Reynaldo Hahn, Benjamin
Brittens, André Previns sowie karibische
Volkslieder (5. Januar). Einen Tag später
singt die Mezzosopranistin Wallis Giunta
in Kurt Weills „Die sieben Todsünden“
die Rolle der aufopferungsvollen Anna,
kontrastiert von Sängern des ensemble
amarcord als deren Familie. Werke
von Arnold Schönberg, Paul Hindemith
und Erich Wolfgang Korngold runden
den Abend mit dem Ensemble Modern
unter der Leitung von HK Gruber ab
(6. Januar).
Auf dem Podium mag die charismatische
Sängerin Oum El Ghaït
Benessahraoui wie eine Königin aus
Tausendundeiner Nacht wirken, in
ihren Texten und ihrer Musik jedoch ist
Oum ganz im Hier und Jetzt verankert.
Die 45-Jährige steht für ein modernes
Marokko, mischt die musikalische Vielfalt
des Landes mit Elementen aus Jazz und
Soul (23. Januar).
Einen außergewöhnlichen Abend mit
Liedern und Duetten gestalten die
Sopranistin Katharina Konradi und
Mezzosopranistin gemeinsam mit dem
Pianisten Ammiel Bushakevitz und selten
gehörten Juwelen der Romantik und
Spätromantik (6. Februar).
Arien des Barock interpretiert die
chinesische Mezzosopranistin Hongni
Wu gemeinsam mit dem Ensemble
Resonanz unter der Leitung von Riccardo
Minasi. Zum Abschluss des Konzertes
erklingt Beethovens „Eroica“ (11. Februar).
Erst 25 Jahre alt ist Ana Lua Caiano, die
in der Philharmonie-Reihe Round auftritt.
Die Portugiesin verschmilzt traditionelle
Musik ihrer Heimat mit mehrschichtigem
Gesang, Synthesizern, eindringlichen
Beats und Field Recordings. Caianos
Songs spiegeln ein Mosaik von Einflüssen,
die vom traditionellen Gruppengesang,
Musique Concrète, portugiesischen
Protestlieder der 70er Jahre bis zu elektronischer
Musik von Ikonen wie Björk und
Laurie Anderson reichen (12. Februar).
Kölner Philharmonie,
Bischofsgartenstraße 1, Köln.
Infos und Karten:
www.koelner-philharmonie.de
kultur 33
AUSSTELLUNG
„Das kleine Format –
Countdown“
mit Marcus Günther
Rathaussaal Porz
Veranstaltungen im Bezirksrathaus Porz
Kabarettabo 2025 Theaterabo 2025/26
„Ich vermische Traum und Wirklichkeit, scheinbare
Widersprüche füge ich zusammen. Jedes noch so
unscheinbare Detail wird zur Zünd- oder Nabelschnur.“
24.5.25
Samstag
Wilfried
Schmickler
4.10.25
Samstag
Kalter
weißer Mann
14.6.25
Samstag
Lisa
Feller
29.11.25
Samstag
Mein Name
ist Erling
20.9.25
Samstag
7.11.25
Freitag
6.12.25
Samstag
Ill-Young
Kim
Katie
Freudenschuss
Michael
Altinger
13.12.25
Samstag
7.3.26
Samstag
25.4.26
Samstag
Drei
Männer und
ein Baby
Es ist nur
eine Phase,
Hase
Der
Vorname
Tickets und Abo unter: 0221 221-97333
www.rathaussaal-porz.de
Hotline
0221
2801
Der Künstler ist vom 3. Dezember 2024 bis zum 14.
Januar 2025 bei der Gruppenausstellung im Jacobihaus
des Künstlervereins Malkasten (Jacobistraße 6a,
Düsseldorf-Pempelfort) dabei. Zudem präsentiert er
vom 6. bis zum 21. Dezember in seinem Atelier MG (Prinz-
Georg-Straße 40, Düsseldorf) aktuelle Positionen. Das ist
aber noch nicht alles!
Kurz nach der eingangs genannten Gruppenausstellung
„Das kleine Format – Countdown“ gibt es schon eine
neue Werkschau, wie der Künstler via E-Mail an uns
verrät: „Vom 7.2.2025 bis 23.3.2025 werde ich in einer
Einzelausstellung in der Galerie Raymond Banas in
Metz/Frankreich mit meinen Gemälden vorgestellt, wo
dann auch im Rahmen des Kurzfilmfestivals Metz, mein
Animationsfilm „Not a Long Time Ago“ gezeigt werden
soll.“ Du hast also dreimal die Chance, die Kunst, ein „Mix
aus Optimismus und Pessimismus, zwischen Pop-Art und
Surrealismus“, des Künstlers zu erleben. *rä
www.marcusguenther-art.com
34 kultur
MUSICAL
ELISABETH
– Das Musical
Die gefeierte Inszenierung des Kult-Musicals
verspricht ein besonderes Erlebnis
für alle Musical-Liebhaber*innen.
FOTOS: SEMMELCONCERTS/KATHARINA SCHIFFL
Elisabeth – Das Musical von Michael Kunze
und Sylvester Levay hat sich seit seiner
Uraufführung 1992 in Wien zum beliebtesten
und weltweit erfolgreichsten deutschsprachigen
Musical entwickelt. Und genau
diese gefeierte Schönbrunn-Version
bekommt ihr vom 4. Februar bis 2. März im
Metronom Theater Oberhausen geboten.
Werdet Teil dieser neuen, spektakulären
Theater-Fassung in einer mitreißenden
halbszenischen Aufführung, die in einer
Welt voller Emotionen, Intrigen und Leidenschaft
spielt. Das große Orchester ist dabei
erstmalig mitten auf der Bühne zu erleben
und zelebriert im Zusammenspiel mit
den starbesetzten Hauptrollen, natürlich
in Originalkostümen, die wunderschönen
Songs und die bewegenden Schicksale
ihrer Figuren. Das Leben der bildhübschen
Kaiserin Elisabeth von Österreich, besser
bekannt als Sisi, hat ganze Generationen
berührt und zugleich fasziniert – ihr Mythos
ist bis weit über die Grenzen Europas
hinaus lebendig und wird nun auch wieder
im Ruhrgebiet einziehen.
4.2.–2.3., Metronom Theater Oberhausen.
Musikweg 1, Oberhausen. Infos und Tickets
unter www.metronom-theater.de.
Kulinarisches
Edutainment
trifft
beste
Produkte
Showtime im Frischeparadies!
Unsere besonderen Produkte verdienen einen ganz großen
Auftritt – und den bekommen sie bei uns auch! Ob beim
Edutainment-Abend, wo Du zusammen mit einem unserer
Fachexperten Kaisergranat, Hummer und Garnelen meisterhaft
zubereitest, während geschlemmt, getrunken und
gelacht wird, oder bei unseren Genussabenden, die wilde
Gaumenfreuden wie Wildschwein, Wachtel und Perlhuhn in
den Mittelpunkt stellen – wir lieben es,
unser Wissen und unsere Leidenschaft
für Kulinarik mit Dir zu teilen.
Alle Veranstaltungen findest
du auf unserer Eventseite.
Für echte Genießer!
Gut ist Dir nicht gut genug? Dann
ist ein Besuch im Frischeparadies
genau das Richtige für Dich! Hier
findest Du alles, was Genussmenschen
wie Dich begeistert: die
besten Lebensmittel von kleinen,
handwerklichen Betrieben, hergestellt
mit größter Sorgfalt und Liebe zur
Qualität.
Unsere Fischtheken? Ein Spektakel für die Sinne – und in
Deutschland einfach unschlagbar. Dazu gibt’s eine göttliche
Auswahl an Fleisch, Schinken und exzellentem Obst und
Gemüse aus aller Welt. Alles, was Du für den perfekten
Genussmoment brauchst.
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vor Ort mit Leidenschaft und tiefem Fachwissen. Ob
Zubereitungs tipps, Menüideen oder einfach ein kleiner
Plausch über gutes Essen – wir sind für Dich da.
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und begeistert. Showtime – für Dich und Deinen
Geschmack!
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Musik
POP
„Nancy in London“ – Nancy Sinatra
Mittlerweile ein Klassiker, bei der Veröffentlichung 1966 nicht der gaaanz
große Erfolg für Nancy Sinatra. Obwohl darauf einer ihrer größten Welthits zu
finden ist: „Summer Wine“. Das Album ist aber viel mehr als dieses (großartige)
Stück.
Es ist äußerst abwechslungsreich
und bei aller Dramatik auch voller
Lebensfreude. „Step Aside“ zum Beispiel
ist ein Stück Soul-Pop, der dich bestens
durch den Tag bringt. Tröten, Chor und
ein tanzbarer Beat samt emanzipatorischem
Text. Das nächste Highlight
für mich ist „I Can’t Grow Peaches
on a Cherry Tree“, wieder etwas
melancholisch, es wird (im Hintergrund)
auch viel gesummt, trotzdem nicht
lähmend-traurig, sondern einmal
mehr #GirlPower! Weitere Anspieltipps
sind „Friday’s Child“ und ihre
Version von „Wishin’ and Hopin’“,
jenem Stück, das zuerst von
Dionne Warwick, dann von Dusty
Springfield erfolgreich gesungen wurde.
„Nancy in London“ ist erst im Laufe der
Jahre zu einem Erfolg geworden, diese
etwas bearbeitete Neuauflage rundet
die Reise der LP gelungen ab. Und
erscheint auch als LP – aber ebenfalls
auf CD und als Streaming-Angebot. *rä
www.nancysinatra.com
TRAVESTIE
JIMBO’S Drag Circus
Dragstar JIMBO mit seinem Programm „JIMBO’s Drag Circus“ am
25. März 2025 im E-Werk in Köln und am 28. März 2025 im Berliner
Admiralspalast.
FOTO: @THEDRAGSERIES
JIMBO ist ein multidisziplinärer
Performance-Künstler und Designer,
der durch seine Drag-Persona
„JIMBO the Drag Clown“ und die
Teilnahme an verschiedenen
Staffeln von RuPaul‘s „Drag Race“
weltweit bekannt wurde. Neben
der Karriere als Dragstar, ist
JIMBO auch Musiker und Standup-Comedian
und leitet sein
eigenes Design-Studio. Er tourte
in Großbritannien als Teil der „MP
Present: Hater’s Roast Tour“ und
war kürzlich in einem „World of
Wonder“ Stand-up-Comedy-Special
als Joan Rivers, einem seiner
legendären „Snatch“-Charaktere
(„Snatch“ ist eine Parodie auf die
US-amerikanische Spielshow
„Match Game“), zu sehen. Das Publikum
kann sich bei „JIMBO‘s Drag
Circus“ auf eine urkomische Varieté-Show
mit der unverschämten
Comedy des „Drag Race Allstar“-
Gewinners JIMBO The Drag Clown
freuen! Es wird ein ebenso bizarrer
wie magischer Ritt mit mitreißender
Musik, wilden Kostümen, einem
imposanten Bühnenbild und
spektakulären Nummern! JIMBO
wird das Publikum in seinen zwei
exklusiven Deutschland- Shows
am 25. März 2025 im E-Werk in
Köln und am 28. März 2025 im
Berliner Admiralspalast mit seinen
ikonischen Imitationen von Joan
Rivers, Shirley Temple und vielen
anderen garantiert zum Lachen
als auch zum Weinen bringen! Wir
verlosen Karten auf www.maenner.
media/gewinne
ÜBER JIMBO:
JIMBO gelang der Durchbruch in
der ersten Staffel von Canada‘s
Drag Race, wo ihn seine herausragende
Performance, sein unerwartetes
Ausscheiden und sein
einzigartiger Abgang sofort zum
Fanliebling machten. Nach seinem
Erfolg bei Canada‘s Drag Race
wurde JIMBO für die erste Staffel
von RuPaul‘s „Drag Race: UK vs. The
World“ gecastet, woraufhin er sich
auf seine erste Welttournee durch
17 Länder begab. Kürzlich nahm
JIMBO an RuPaul‘s Drag Race All
Stars 8 teil und gewann. JIMBO
war in insgesamt drei Staffeln von
RuPaul‘s „Drag Race“ zu sehen.
„JIMBO’S Drag Circus“, 25.3.2025
Köln – E-Werk, 28.3.2025 Berlin
– Admiralspalast, Tickets für die
Shows sind ab Freitag, den 6. Dezember,
um 10 Uhr ab 35,00 €
(zzgl. Gebühren) an allen bekannten
CTS-VVK-Stellen, unter der
Hotline 01806 – 57 00 70 (0,20 Euro
/Anruf inkl. MwSt. aus allen dt.
Netzen) sowie auf fkpscorpio.de
und eventim.de erhältlich.
Musik
FOTO: UNIVERSAL MUSIC
POP
„On the Radio – Greatest Hits
Expanded“ – Donna Summer
Da schlägt das Sammler*innen-Herz doch sofort schneller! Seit November 2024
gibt es eine lohnenswerte Neuausgabe.
Ursprünglich erschien das Album „On
the Radio“ zum Jahreswechsel 1979/1980
und war ein Rückblick auf sechs äußerst
erfolgreiche Jahre für Donna Summer
seit ihrem Debüt 1974 mit „Lady of the
Night“. Die Hitsammlung vereinte ihre
Erfolge wie „Bad Girls“, „I Feel Love“,
„Love to Love You Baby“ und „Try Me, I
Know We Can Make It“ mit zwei neuen
Stücken: „No More Tears (Enough Is
Enough)“ (mit Barbra Streisand) und „On
the Radio“.
Jetzt erscheint es neu – und überarbeitet.
Einige Lieder wurden bei der
Vinyl-Ausgabe weggelassen, zum Beispiel
„Our Love“, dafür kamen noch die Chart-
Erfolge der 1980er- und 1990er-Jahre
mit drauf. Zum Beispiel „She Works Hard
for the Money“ (1983), „Love Is in Control
(Finger on the Trigger)“ (1982), „State of
Independence“ (1996 als Remix erfolgreicher
als das Original von 1982), „I Don’t
Wanna Get Hurt“ und „This Time I Know It’s
for Real“ (beide von 1989). Die neue und
überarbeitete Version der Hitsammlung
umfasst als 2LP 24 Chart-Hits und ist für
Musikliebhaber*innen, die Donna Summer
gerade erst entdecken, ein klasse Einstieg.
Sammler*innen dürften schon alles
haben.
Die 2CD-Ausgabe bietet da schon mehr.
Nichts Wichtiges wurde weggelassen,
fast alle Single-Hits sind drauf. Die
chronologische Zeitreise beinhaltet
zudem noch die Top-10-Hits der Jahrtausendwende,
etwa „I Will Go With You
(Con Te Partirò)“ (Platz 2 in Spanien 1999),
„Love Is the Healer“ (Platz 9 in Spanien
1999) und auch „I’m A Fire [Solitaire Club
Mix]“ (Platz 1 der US-Dance-Charts 2008).
Eine wunderbare Würdigung der 2012
verstorbenen Sängerin! *rä
DIE GRÖSSTE ABBA-TRIBUTE-SHOW DER WELT
THE SHOW
20TH ANNIVERSARY TOUR
MIT ORIGINAL
ABBA-BAND
MUSIKER
MIT DEM
SYMPHONIC
ROCK ORCHESTER
MIT DER
ABBAMANIA
BAND
12.03.25 OFFENBURG
14.03.25 CH-ZÜRICH
15.03.25 KÖLN
16.03.25 OBERHAUSEN
19.03.25 JENA
20.03.25 LEIPZIG
21.03.25 KEMPTEN
22.03.25 INGOLSTADT
23.03.25 MÜNCHEN
25.03.25 STUTTGART
26.03.25 HANNOVER
27.03.25 FRANKFURT
28.03.25 NÜRNBERG
30.03.25 AT-WIEN
01.04.25 HAMBURG
02.04.25 BERLIN
03.04.25 OLDENBURG
04.04.25 LINGEN
06.04.25 NL-AMSTERDAM
www.abbamania-the-show.de
Musik
FOTO: SEAN VINCENT
POP
„CLOSER“ –
KIM WILDE IST ZURÜCK
Pop-rockig wie zu ihrer Anfangszeit in
den 1980er-Jahren, als sie mit Hits wie
„Chequered Love“, „Kids in America“
und „Cambodia“ durchstartete und bis
in die 2020er erfolgreich nachlegte.
In den Single-Charts zum Beispiel mit
„Love Is Holy“, „You Came“ und „Lights
Down Low“, in den Album-Charts
zuletzt 2018 mit „Here Come the Aliens“
sowie 2021 mit „Pop Don’t Stop – Greatest
Hits“. Und jetzt gibt es neue Musik! „Trail of
Destruction“ war ein erster Vorbote des
kommenden Albums „Closer“.
Kein KI-Pop, kein Neuaufguss, sondern
ehrliche, neue, handgemachte Musik
einer sympathischen Musikerin. Über
das Lied verrät sie: „Ich wollte eine
Verbindung zu Stone aus meinem
Close-Album von 1988 herstellen und
mich auf Jack Blacks Rede Sticking it to
the man aus School of Rock beziehen.
Stone war ein Protest dagegen, dass
der Mensch unseren Planeten in Besitz
genommen und sein Versprechen,
ihn nicht mehr zu vermasseln, nicht
eingehalten hat. Trail of Destruction ist
ein Protest für eine neue Generation.“
Und via E-Mail verrät sie über das Ende
Januar 2025 erscheinende Album noch
ergänzend: „Closer aufzunehmen war
wirklich eine absolute Freude... es fühlt
sich wie der natürliche Begleiter von
Close aus dem Jahr 1988 an, und ich
glaube, es spiegelt perfekt wider, wo
ich mich heute musikalisch gesehen
befinde.“ Willkommen zurück, Kim! *rä
TECHNO
„Orboretum: The Orb Collection“ – The Orb
Ende Oktober veröffentlichte das Kultprojekt
aus UK ein neues Album, das
mehr ist als nur eine Zusammenstellung
von Tracks. Kunst!
Zum Beispiel als Schallplatten: „Das
4LP-Set in limitierter Auflage ist einzigartig
in einem wunderschönen achteckigen
Set verpackt, das sich zu
einer riesigen Blume zusammenfalten
lässt“, wird vorab
verraten. „Jede Seite der Vinyls
wurde von Alex so konzipiert,
dass sie die vier Jahreszeiten
darstellt, daher der botanische
Titel. Jede Platte wird in einer
anderen Farbe gepresst: Grün,
Lila, Orange und Blau; mit
Covernotizen von Kris Needs.“
Klingt doch nach einer Erfahrung
für fast alle Sinne oder? Compact
Discs gab es auch: Eine Doppel-CD mit
einem 20 Seiten dicken Booklet.
„Ich möchte nicht, dass The Orb es am
Ende so machen wie Roxy Music, die
immer ein weiteres Best-of herausbringen,
obwohl wir die Best-of ‚History of the
Future‘ 2013 und den zweiten Teil davon
2015 veröffentlicht
haben.
Allerdings
haben wir einen
so riesigen Katalog, dass sogar
ich manchmal eine Erinnerung an das
brauche, was ich getan habe, besonders
in diesen Tagen. Dies ist eine Art Director’s
Cut, der unseren Output neu definiert,
neue Nervenbahnen und neue Gegenüberstellungen
schafft. Einige dieser
Spuren liegen 30 Jahre auseinander, aber
es gibt klare durchgehende Linien, ein
Kontinuum“, so The-Orb-Mastermind Alex
Paterson über diese neue Werkschau, die
dann doch anders sein soll. Und sicherlich
auch wird, denn er und seine Mitstreiter
stehen schon seit den späten 1980ern
für avantgardistische, wegweisende und
grandiose Trance-, Chill-out-, Technound
Rave-Musik. „Orboretum: The Orb
Collection“ erschien am 25. Oktober. *rä
www.theorb.com
Musik
SOUNDTRACK
Robbie Williams: „Better Man
(Motion Picture Soundtrack)“
Der Musiker kündigte Anfang November 2024 die Veröffentlichung
des Soundtrack-Albums „Better Man“ bei Columbia
Records an. Das Album wird am 27. Dezember in digitaler
Form veröffentlicht, eine physische Version folgt.
Die Ankündigung des
Soundtracks kommt zu
einem Zeitpunkt, an dem die
Fans sehnsüchtig auf die
Veröffentlichung von Robbies
musikalischem Biopic-Film
„Better Man“ warten, der am
2.1.2025 in den deutschen
Kinos anlaufen soll und in
dem Williams durchgehend
als CGI-Affe dargestellt wird ...
Basierend auf der wahren
Geschichte von Robbies
Leben und unter der Regie
von Michael Gracey („The
Greatest Showman“), wird der
Film aus Robbies Perspektive
erzählt und fängt seinen
unverwechselbaren Witz und
seinen unbeugsamen Geist
ein. Der Film folgt seinem
Weg von der Kindheit über
das jüngste Mitglied der
Boyband Take That bis hin zu
seinen beispiellosen Erfolgen
als rekordbrechender
Solokünstler – und das
alles, während er sich den
Herausforderungen stellt,
die stratosphärischer Ruhm
und Erfolg mit sich bringen
können. Im Gespräch über
den Film hob Regisseur
Michael Gracey hervor, dass
Robbie sich immer wieder
als Affe bezeichnete. „Robbie
sagte Dinge wie: ‚Ich tanze
auf dem Rücken wie ein Affe‘.
Nach einer Weile dachte ich:
‚Wäre es nicht toll, Robbie als
Affen im Film darzustellen?‘
Denn Robbie erzählt diese
Geschichte – und so sieht er
sich selbst.“
robbiewilliams.com
KLASSIK
Margret Koell und
Stefan Temmingh –
„Sound Stories“
Die beiden Musiker*innen präsentieren
Klänge und Kompositionen aus fünf Jahrhunderten
und sechs Ländern. Ein Genuss für
Klassik- und Barockmusik-Liebhaber*innen.
FOTO: A. LINKE
„Unsere Repertoireauswahl ist in der Tat eine wilde,
extravagante und sinnliche Mischung. Das Album erscheint
uns sehr intuitiv, andere sehen das sicher auch so“,
verrät Blockflötist Stefan Temmingh, Professor für Blockflöte
an der Hochschule für Musik Freiburg, über das Projekt, das
gerade als Album erschienen ist. „Doch unsere künstlerischen
Entscheidungen sind natürlich geprägt von Erfahrungen, von
unserem Wissen, von kulturellen und politischen Gegebenheiten,
von gemeinsamen persönlichen Themen und nicht
zuletzt von der aktuellen Weltlage.“
Das Album „Sound Stories“, das zusammen mit der Barockharfenistin
Margret Koell entstanden ist, sei ein „Plädoyer für
Diversität [...] voller Neugier und Abenteuerlust“, ein „Kunstwerk
aus Liedern, Sonaten, Variationszyklen und Tanzsätzen“. Miteingeflossen
sind Werke unter anderem von Bach, van Eyck,
Gluck und Scarlatti. Große Musik, die Hörende mitnimmt auf
eine Zeitreise durch die Jahrhunderte. Und vor allem ist es ein
sehr entspannender Musikgenuss, der prima in den Herbst
und Winter passt. *rä
FILM
INTERVIEW
Bei „Young Hearts“ alle Register gezogen:
ANTHONY SCHATTEMAN
Der Regisseur, geboren 1989 und guter Freund und Studienkollege des Oscar-nominierten Regisseurs Lukas
Dhont, hat bislang diverse Kurzfilme und Fernsehserien gedreht. Mit „Young Hearts“ (ab 16.1.2025 im Kino)
legt der Belgier, der eine Weile lang in Berlin lebte, nun seinen ersten langen Spielfilm vor.
Der Film „Young Hearts“ ist die
Geschichte einer aufkeimenden Liebe
zwischen zwei 14-jährigen. Bei der Berlinale
2024 lief er in der Jugend-Sektion,
aber auf diese Zielgruppe wollen sie
sich vermutlich nicht beschränken,
oder?
Nein, ich wollte immer, dass dieser Film
alle möglichen Menschen anspricht. Bei
einem der Berlinale-Screenings meldete
sich aus dem Publikum ein Mann, der
sicherlich Mitte 70 war und bedankte sich
dafür, dass ich ihn mit dieser Geschichte
daran erinnert habe, wie es war, jung zu
sein und mit seinen Gefühlen zu ringen.
Dass auch seine Generation einen Bezug
zu „Young Hearts“ finden kann, hat mich
sehr gefreut. Mir war es einfach wichtig,
dem Publikum zu zeigen, dass man keine
Angst davor haben sollte, man selbst zu
sein. Egal in welchem Alter.
Der Film geht dabei sehr liebevoll und
optimistisch vor …
Man könnte es auch als utopisch
nennen. Und ich schäme mich nicht
dafür, dass ich mir für diesen kleinen
Film ein großes Finale mit Emotionen
à la Hollywood gewünscht habe. Filme
wie „Titanic“ oder „Moulin Rouge!“ haben
mein Leben verändert, als ich sie das
erste Mal gesehen habe. Im Filmstudium
haben da alle immer der Nase gerümpft,
aber ich stehe dazu, dass ich Regisseur
werden wollte, weil ich am eigenen Leib
erlebt habe, wie sehr Filme ihr Publikum
berühren können. Deswegen habe ich für
den Schluss von „Young Hearts“ nun alle
Register gezogen. Und bin wirklich überzeugt
davon, dass in Zeiten wie diesen
und gerade für junge Zuschauer*innen
im Alter der Protagonisten diese Art von
Film genau richtig kommt.
Anfangs waren allerdings sie der
Ansicht, heutzutage brauche es keine
Coming-out-Geschichten mehr,
richtig?
Als 2012 mein Kurzfilm „Kiss Me Softly“
erschien, der eine vergleichbare
Geschichte erzählte, und einige Leute
vorschlugen, daraus eine Langfassung
machen, habe ich abgewunken. Ich war
auf der Kunsthochschule, umgeben von
anderen queeren Menschen und aufgeschlossenen
Freunden, und fand es nicht
mehr zeitgemäß davon zu erzählen, wie
Jungs mit ihrem Schwulsein ringen. Ich
wollte nach Berlin gehen und düstere,
erwachsene Filme drehen.
Was ließ sie umdenken?
Da kamen viele Faktoren zusammen.
Angefangen mit der Tatsache, dass ich
älter und reifer wurde und mit Anfang 30
die Relevanz einer solchen Geschichte
erkannte, die ich aus meinen eigenen
Lebensumständen heraus zehn Jahre
früher nicht gesehen habe. Außerdem
veränderte sich die Welt: Bilder von
brennenden Regenbogenflaggen gingen
um die Welt, in Belgien wurde ein Mann
erstochen von Kids, die ihn über Grindr in
eine Falle gelockt hatten, in den USA sind
seit Trump LGBTIQ*-Rechte in Gefahr,
FILM
FOTOS: SALZGEBER
in Ländern wie Ungarn
sieht es nicht besser
aus. Aber ich weiß auch
noch, wie der Sohn eines
guten Freundes mich
nach Filmtipps fragte. Er
war vielleicht zehn Jahre
alt, hatte sich in einen
Mitschüler verliebt und wollte
gerne etwas gucken, wo es
um genau so etwas ging.
Was haben sie ihm
empfohlen?
Für alle Filme, die mir
einfielen, war er eigentlich
noch zu jung, denn da
ging es früher oder
später immer auch um
Sex, egal ob in „Nordzee,
Texas“ oder „Call Me
by Your Name“. Also
beschloss ich, eine
Geschichte zu erzählen,
die sich ganz auf die
romantische Seite
einer solchen jungen
schwulen Liebe zu
konzentrieren. Auf
diese kurze Phase kurz
vor der Pubertät, wo
diese Gefühle noch
eine gewisse Unschuld
SEMMEL CONCERTS ENTERTAINMENT GMBH IN ZUSAMMENARBEIT
MIT LIMELIGHT LIVE ENTERTAINMENT GMBH PRÄSENTIEREN
DAS MUSICAL VON
MICHAEL KUNZE & SYLVESTER LEVAY
IN DER GEFEIERTEN SCHÖNBRUNN-VERSION
GROSSES ORCHESTER AUF DER BÜHNE
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© VBW / ORIGINAL FÄCHER DER KAISERIN ELISABETH AUS DER SAMMLUNG MONIKA LEVAY / Bild Elisabeth: Annemieke van Dam © Moritz Schell
FILM
haben. Damit auch ein Achtjähriger
„Young Hearts“ gucken und sich darin
wiedererkennen kann.
Wie schwierig ist es, für eine solche
Geschichte die richtigen Darsteller zu
finden?
Das war tatsächlich kein Kinderspiel,
denn das Zeitfenster ist klein, in dem
Jungs alt genug sind, glaubwürdig solche
Gefühle zu spielen, aber noch nicht so
reif wirken, dass sie wie pubertierende
Teenager wirken. Ein halbes Jahr nach
Drehende, zur Berlinale-Premiere, sahen
Lou und Marius zum Beispiel schon viel
älter aus. Beim Casting mit den beiden
sprachen wir gar nicht so viel darüber,
dass es hier um eine schwule Liebesgeschichte
geht, sondern allgemeiner über
Liebe und Freundschaft. Für mich war
es zweitrangig, ob sie selbst schwul sind
oder nicht. Denn sie mussten sowieso
verstehen, was es heißt, zu spielen und
entsprechend zu unterscheiden zwischen
der Realität und meiner Geschichte.
Was ihnen immer problemlos geglückt
ist?
Ja, denn wir hatten auch einen
meiner besten Freunde am Set, der als
Psychologe und Therapeut auf Kinder
spezialisiert ist. Oliver hatte auch schon
mit unserem gemeinsamen Freund
Lukas Dhont bei seinem Film „Close“
zusammengearbeitet. Die beiden Jungs
konnte mit allen Fragen, die zu Liebe,
Gefühlen oder Sexualität aufkamen,
zu ihm kommen. Insgesamt tauschten
wir uns immer wieder aus, über Ängste,
Zuneigung, Traurigkeit und alle möglichen
Emotionen. Jeder von uns hatte
eigene Geschichten und Erfahrungen zu
berichten, aber die dahinter liegenden
Emotionen waren eben doch immer die
gleichen. Ich habe auch versucht sie darauf
vorzubereiten, was es mit sich bringen
kann, wenn man ihn ihrem Alter zum
Gesicht einer schwulen Liebesgeschichte
wird, die auch zuhause in Belgien in den
Kinos zu sehen ist. Aber diesbezüglich
waren sie unglaublich reif und besonnen.
Gerade Lou, der sich schon sicher ist,
dass er auf Mädchen steht, hatte gar
kein Problem damit, wenn ihn jemand mit
seiner Rolle in „Young Hearts“ gleichsetzt.
Er sagte: „Das ist mir egal, denn ich weiß,
wie wichtig diese Geschichte für meine
ganze Generation ist. Dafür bin ich gerne
das Aushängeschild.“
Die Geschichte des Films ist auch
autobiografisch inspiriert, und nicht
umsonst haben sie in dem Örtchen
gedreht, in dem sie selbst aufgewachsen
sind. Aber sieht der Alltag von
14-Jährigen heute nicht ganz anders
aus als noch vor 20 Jahren?
Was die äußeren Umstände angeht,
stimmt das vielleicht. Doch mit Blick auf
die Gefühlswelt denke ich, dass sich
eigentlich gar nicht viel geändert hat.
Heute gibt es zwar das Internet und
ganz viele visuelle Eindrücke, außerdem
wird immerzu behauptet, jeder sei offen
und frei, das zu leben, was er fühlt. Doch
tatsächlich über seine Gefühle, über
Liebe und Sex zu sprechen und zu wissen,
was man will, ist für Kids noch immer
verwirrend und kompliziert. Übrigens
auch weit über die Frage hinaus, als was
man sich identifiziert oder zu wem man
sich hingezogen fühlt. In dem Alter fühlt
sich jeder immer wieder als Außenseiter
und allein und ist damit beschäftigt, erst
einmal Klarheit darüber zu gewinnen,
wo man überhaupt hingehört. Meine
Oma hat als 13-jährige davon geträumt,
Sängerin zu werden, und konnte das in
ihrer Arbeiterklassenfamilie nicht offen
sagen. Das ist letztlich nicht so viel
anders als bei mir, der sich in dem Alter
nicht vorstellen konnte, dass es um mich
herum jemanden gibt, der verstehen
könnte, dass ich Jungs mag.
*Interview: Patrick Heidmann
FILM
KINO
„QUEER“ mit Daniel Craig
Am 2. Januar 2025 startet „QUEER“
mit Daniel Craig im Kino. In ausgewählten
Filmtheatern ist der von
Kritiker*innen gefeierte Film von
Luca Guadagnino, der auf dem Buch
„Queer“ von William S. Burroughs basiert,
schon im Dezember zu erleben.
Der Film spielt Mitte des 20. Jahrhunderts
in Mexiko-Stadt. Hier lernt William
Lee (Daniel Craig) nach und nach mit
Eugene Allerton, einem ehemaligen
Soldaten, zu lieben und sich anderen
Menschen zu öffnen, Intimität zuzulassen.
Seine Premiere feierte „QUEER“
dieses Jahr bei den Internationalen
Filmfestspielen in Venedig, jetzt können
wir alle den Film endlich genießen.
Freuen kann #mensch sich auf
Daniel Craig und Drew Starkey in den
Hauptrollen sowie auf Omar Apollo
und Andra Ursuta. *rä
FOTOS: YANNIS DRAKOULIDIS. COURTESY OF A24
BUCH
EROTIK
„101 BOYS OF BEL AMI“ –
Jugend und Virilität
Der Titel verrät alles, da müssen wir nicht mehr viel
erklären. Ein über 200 Seiten dickes Werk, das dir
anhand der Bilder die weltweite Erfolgsgeschichte
– deren Gründe – von Bel Ami vorführt. „101 Boys
of Bel Ami“ (ISBN 978-3-95985-712-3) ist ein
erotisches Muss für Freund*innen erotischer Kunst,
süßer Vollerotik und „makelloser“ Körper. Freilich
ist jeder Körper schön! Aber hier bekommst du
die gängige Definition äußerst ansprechend
und hervorragend ausgeleuchtet. Denn zur
Inszenierung makelloser Körper gehören auch
immer begnadete Fotograf*innen … 101 Bilder
junger Männer, die ganz wunderbar und oft in
sexy 1990er-Optik – damals wurde das Label von
George Duroy gegründet – eingefangen wurden.
Ein Stück erotischer Zeitgeschichte. *rä
www.bruno-books.com
BUCH
PSYCHE
„Kurz mal nicht nachgedacht –
bäm – glücklich!“
Mitte Oktober veröffentlichte die Bestseller-Autorin Alexandra Reinwarth
eine äußerst hilfreiche und zugleich humorvolle Auseinandersetzung
mit dem lästigen Grübeln. Sich zu sorgen bringt nichts,
trotzdem können wir es meist nicht lassen.
Dabei lebt es sich sorgenfrei
besser. Das bedeutet ja auch nicht,
dass mensch sich nicht auf etwaige
Widrigkeiten vorbereiten oder
alles Geld zum Fenster rauswerfen
soll. Aber die Nebenkostenabrechnung
oder der Anruf aus der
Chefetage kommt so oder so, es ist
vergeudete Zeit, sich ständig damit
verrückt zu machen, was wäre,
wenn … Und auch Kolleg*innen,
die rücksichtslos an ihrem
Fortkommen arbeiten und einen
womöglich noch viel mehr mit
ihrer Arbeit zuballern – das kann
passieren, dann reagiere. Aber es
muss ja gar nicht so eintreffen,
wie du meinst, es zu erahnen. Also
stopp das Grübeln, ob, warum,
wenn und falls.
Vor allem in der Freizeit, dann
besonders abends, wird oft
stundenlang gegrübelt. Über das,
was kommt, das, was war. „Die
Mehrheit unserer täglichen Gedanken
ist negativ. Das scheint normal,
ist aber vollkommen überflüssig“,
findet Alexandra Reinwarth, Autorin
von „Am Arsch vorbei geht auch
ein Weg“. Sie hat beschlossen, dass
es so nicht weitergehen kann –
und das in einem Buch verarbeitet,
das dir auf jeden Fall helfen wird,
wenn du dich darauf einlässt. „Kurz
mal nicht nachgedacht – bäm –
glücklich!“ (ISBN 978-3-96905-320-
1, Yes Publishing) ist ein humorvolles
Werk darüber, „wie man Wichtiges
von Unwichtigem unterscheidet,
endlosem Nachdenken ein Ende
setzt und dadurch Leichtigkeit
wiedergewinnt.“ Wir sagen Danke!
*rä
FOTO: M. RÄDEL
BILDBAND
Barbra Streisand
Was sie macht, macht sie mit Herzblut und
viel Können. Deswegen der Erfolg, deswegen
der Kult. Die Schauspielerin und Sängerin
(„Woman in Love“, …) Barbra Streisand
engagierte sich zudem schon immer für die
LGBTIQ*-Szene.
Der Kölner TASCHEN Verlag
brachte unlängst ein
prächtiges und über 330
Seiten starkes Buch zu
Ehren der 1942 Geborenen
raus. Fast immer an ihrer
Seite waren die Fotografen
Steve Schapiro (1934
– 2022) und Lawrence
Schiller (geboren 1936), die
hinter diesem Buchprojekt
stehen. Der Bildband (ISBN
978-3-7544-0013-5) vereint
legendäre, seltene und
ikonische Fotografien
von Barbra Streisand,
unter anderem mit
Kolleg*innen wie Elliott
Gould, Sydney Pollack,
Vincente Minnelli, Cis
Corman, William Wyler,
Omar Sharif, Kris Kristofferson und Robert
Redford. Und etwa einhundert bisher
nicht veröffentlichte Bilder! Ein Muss für
Sammler*innen und ein edles Geschenk
für Fans – oder an dich selbst. *rä
www.taschen.com
BUCH
FOTOGRAFIE
MELBOURNES
MÄNNER
Eine weitere Ausgabe von „Elska“ ist da. Wie immer geht es um
schwule Männer und deren Geschichten. Und es gibt sexy Bilder
– manche sind so heiß, dass wir sie hier nicht zeigen können.
Aufgenommen wurden alle in Melbourne.
„Elska Melbourne ist unser drittes
australisches Abenteuer nach
früheren Ausgaben, die in Perth
und Sydney entstanden sind“,
verrät uns Elska-Redakteur und
Cheffotograf Liam Campbell.
„Obwohl sich diese anderen
Aussie-Ausgaben als beliebt
erwiesen, erhielten wir auch
viele Beschwerden von Leuten,
die fragten, warum wir nicht
stattdessen in Melbourne gedreht
hätten. Zuerst dachte ich, solche
Botschaften kämen aus Arroganz,
aber nachdem mir immer wieder
gesagt wurde, dass Melbourne
die queerste, liberalste und
künstlerischste Stadt Australiens
sei, wusste ich, dass wir es selbst
sehen mussten.“ *rä
www.elskamagazine.com
BUCH
KALENDER
Sexy Hommage an
das ländliche Leben
Auch für 2025 gibt es einen „Irish
Farmer Calendar“, der mit sexy Bauern
durchs Jahr begleiten wird. Ungekünstelte
Kerle, die Spaß am Posieren und
an der Landwirtschaft haben.
FOTOS: FARMERCALENDAR.COM / TOM SCOTT
Zugleich wird auch der 15. Geburtstag
des sexy Projekts gefeiert – wir
gratulieren! „Ich freue mich sehr, Teil
dieses ikonischen Projekts zu sein und
diese wunderbare Tradition am Leben
zu erhalten. Der Kalender hat einen
besonderen Platz in den Herzen der
Menschen, sowohl in Irland als auch
international. Es ist mehr als nur ein
Kalender – es ist eine Hommage an
das ländliche Leben und den Geist der
irischen Landwirtschaft“, so Kreativdirektorin
Shauna Byrne dazu. Gut zu
wissen: Ein Teil des Erlöses geht an @
embracefarmsupport, um Bauernfamilien
nach Verletzungen oder Verlusten
zu helfen! *rä
farmercalendar.com
ich weiß, wie
ich mit hiv
sorglos
verreise.
NX-DE-HVU-ADVT-230001 – April 2024
wissen fürs leben
findest du hier!
Mach dich schlau - mit
der digitalen HIV-Broschüre
BUCH
GEBURTSTAG
Pierre et Gilles
ehren
Paul Verlaine
Der rebellische, queere und für seine Zeit auch punkige französische
Lyriker des Symbolismus Paul Verlaine (1844 – 1896)
wird anlässlich seines 180. Geburtstags in seiner Heimatstadt
Metz mit einer Ausstellung gefeiert.
Auch seine (wilde, tragische
und damals skandalöse) Liebe
zu einem der einflussreichsten
Dichter Frankreichs, Arthur
Rimbaud (1854 – 1891), wird
thematisiert. Sehr erotisch
machen das Pierre et Gilles mit
ihrem brandneuen Kunstwerk,
das wir hier zeigen dürfen. Paul
Verlaines Themen waren die
Liebe, die Eifersucht, aber auch
die Einsamkeit. Die Ausstellung
„Verlaine 180“ im Deutschen Tor
(Porte des Allemands) in Metz
in Lothringen ehrt sein Wirken
und feiert sein Leben. „Verlaine
180“ eröffnete Anfang Dezember
2024, bis zum 31. Januar
2025 ist dieses Bild und sind
viele andere Werke weiterer
Künstler*innen dann zu sehen.
Der Eintritt ist frei. *rä
www.maenner.media/
topics/pierre-et-gilles,
www.templon.com
Foto: Pierre et Gilles, Verlaine et Rimbaud, Sonnet du trou du cul (Félix Maritaud
et Hugo Michalet), 2024, ink-jet photograph printed on canvas and
painted, 169 × 120 cm — 66 1/2 × 47 1/4 in. © Pierre et Gilles
BILDBAND
Im Januar:
„Der gruseligsten
Film aller Zeiten“
2025 feiert DER Horror-Mystery-Klassiker des
legendären Regisseurs Stanley Kubrick „The
Shining“ – geschrieben von der Grusel-Ikone
Stephen King – seinen 45. Geburtstag. Ein Film,
der immer wieder zitiert und 39 Jahre später
mit „Doctor Sleeps Erwachen“ erfolgreich fortgesetzt
wurde (und das sogar gut!).
Zum „The Shining“-Jubiläum veröffentlich der
Kölner TASCHEN Verlag dazu ein großartiges
Kunstbuch, das Lesenden viel, viel bietet. Es sei
ein „zweibändiges Kompendium“, das „Hunderte
unveröffentlichte Fotos und Originaldokumente
aus dem Kubrick-Archiv sowie ausführliche
neue Interviews mit den Darstellern und der
Crew“ beinhaltet, wie der Verlag schon vorab
verriet. Gruselfilm ist Kunst, diese Bücher
ebenso. *rä
„Stanley Kubrick‘s The Shining“, ISBN 978-
3-7544-0003-6, TASCHEN Verlag, Hg. Lee
Unkrich, Hardcover, 2 Bände im Schuber, 20.0 x
22.0 cm, 3.71 kg, 1396 Seiten, taschen.com
Medienpartner:
MÄNNER.
UND MEER.
DEINE GAY CRUISE
20. – 27. MAI 2025
KROATIEN – ALBANIEN – ITALIEN
CIVITAVECCIA
(ROM)
DUBROVNIK
KOTOR
NEAPEL (POMPEJI)
AMALFI
GALLIPOLI
SARANDA (ALBANIEN)
SIZILIEN
Info-Hotline: 030 443 198-50 (Mo – Do 11 – 17 Uhr)
www.spartacus.cruises
REISE
GAY CRUISE
von Kroatien über Albanien zur Amalfiküste
Auch 2025 wird es eine Spartacus Cruise geben – die einzige Gay Cruise für den deutschsprachigen
Raum. Tausend Männer aus jeder Altersgruppe verbringen eine Woche an Bord
des eleganten Schiffs VASCO DA GAMA.
Die Reise beginnt in Dubrovnik, der Perle
der Adria, wo die historische Altstadt
mit ihren majestätischen Stadtmauern
und schmalen Gassen verzaubert. Die
Abfahrt erfolgt spät am Abend, sodass
nach dem Einschiffen noch Gelegenheit
für eine Besichtigung der legendären
Festung mit ihren alten Mauern besteht.
Am anderen Tag gleitet das Schiff sanft
entlang der kroatischen Küste in die
Bucht von Kotor, einen der schönsten
Naturhäfen der Welt. Hier verschmelzen
die dramatischen Berge mit dem
tiefblauen Wasser. Die Altstadt von Kotor
mit ihren malerischen Gassen und alten
Kirchen lädt zum Erkunden ein.
Von hier aus geht es weiter nach
Albanien, ein Land voller Geheimnisse
und unentdeckter Schätze. Die wilde
Schönheit der albanischen Küste und
das reiche Kulturerbe, das sich in jeder
Ecke verbirgt, bieten faszinierende
Einblicke in eine wenig bereiste Region.
Von Saranda aus kann man
sowohl die Stadt erkunden als
auch nach Korfu übersetzen,
um z. B. den legendären Palast
von Kaiserin Sisi zu besichtigen.
Im italienischen Gallipoli ist der
Beach Day in einem schwulen
Strandklub geplant. Nach einem
Ausflug nach Taormina erreicht
die Kreuzfahrt ihr Highlight: die
Amalfiküste. Steile Klippen fallen
hier schroff ins kristallklare Meer,
bunte Häuser schmiegen sich
an die Felsen, und Zitronenhaine
verströmen einen betörenden
Duft. Orte wie Positano und Amalfi
wirken wie Postkartenmotive, die
in der Realität sogar noch schöner
sind. Von dort aus gibt es noch
einen Stopp in Neapel, wo man das
legendäre Pompeji besichtigen
kann, bevor die Reise in Rom endet.
REISE
Während an Land sich eine Attraktion
mit der nächsten abwechselt, kommt
auch die Unterhaltung an Bord nicht
zu kurz. International bekannte DJs wie
Chris Bekker begleiten die täglichen
Themenpartys musikalisch, zu denen
die Gäste sich nach Lust und Laune
kostümieren können – oder auch nicht.
Gleichzeitig kann man die verschiedenen
Bars und Restaurants für kulinarische
Genüsse nutzen oder einfach nur am
Pool liegen. Der Hauptpool verfügt
über ein verschließbares Dach, das vor
Wettereinflüssen schützt. Im Theater und
den Lounges treten Communitykünstler
wie z. B. John Riot auf. Bekannt wurde
er durch die sechste Staffel von „The
Voice of Germany“. Johns Sound ist
unverkennbar: eine Mischung aus
melancholischen Texten, rauer Stimme
und reinen Pop-Klub-Beats mit einem
Hauch der 80er-Jahre. Er hat eine
einzigartige musikalische Identität
geschaffen. Bunt und lustig wird es nicht
nur bei den Karaoke-Abenden, sondern
auch mit unserer Hostess Tante Gladice.
Sie ist ein Urgestein der Frankfurter Szene.
Mal Diva, mal Hausfrau, und ein anderes
Mal zeigt sie, dass man trotz ein paar
Kilos mehr auf den Rippen die Hüften
schwingen kann. Immer authentisch und
gnadenlos ehrlich. Und dann singt sie
auch noch live und arbeitet sich durch
unterschiedliche Genres wie Schlager,
Musical, Pop und freche Chansons.
Die Spartacus Cruise ist offen für Gäste
jeden Alters, wobei sich die Mehrheit jenseits
der 45 Jahre befindet. Dabei teilen
sich viele Paare und Freunde die Kabine,
aber zwanzig Prozent der Reisenden
sind Singles und neuen Bekanntschaften
ebenfalls aufgeschlossen. Ein beliebter
Ort dafür ist das kleine Deck 14, das als
FKK-Bereich fungiert und Tag und Nacht
geöffnet ist. Buchungen sind möglich
unter www.spartacus.cruises.
GESUNDHEIT
PSYCHOLOGIE / SOZIOLOGIE
KRISE DER
MÄNNLICHKEIT:
Ursachen, Auswirkungen und Auswege
Die Frage nach der Bedeutung von Männlichkeit hat in den letzten Jahrzehnten spürbar an
Brisanz gewonnen. In zahlreichen Debatten, wissenschaftlichen Studien und Medienbeiträgen ist
immer wieder von einer „Krise der Männlichkeit“ die Rede.
Doch was verbirgt sich hinter diesem
Begriff? Welche gesellschaftlichen,
wirtschaftlichen und kulturellen Faktoren
tragen zu dieser Krise bei, und wie wirken
sie sich auf Individuen, soziale Gruppen
und schließlich auch auf die Gesellschaft
als Ganzes aus? Gerade in einem queeren
Kontext zeigt sich, dass die Vorstellungen
von Männlichkeit vielfältiger sind,
als es die starren Rollenzuschreibungen
der Vergangenheit vermuten lassen.
WAS VERSTEHEN WIR UNTER „KRISE DER
MÄNNLICHKEIT”?
Traditionelle Vorstellungen von Männlichkeit
– etwa Stärke, Unabhängigkeit,
emotionale Zurückhaltung oder Versorgerrolle
– sind historisch gewachsen
und wurden lange als selbstverständlich
betrachtet. Doch schon seit den
1990er Jahren rücken Forschende und
gesellschaftliche Akteur*innen diese
vermeintlichen Gewissheiten zunehmend
in den Fokus: Männlichkeit ist weder
monolithisch noch statisch, sondern
stets im Wandel begriffen. Wenn von
einer „Krise der Männlichkeit“ gesprochen
wird, so bedeutet dies, dass tradierte, oft
patriarchale und hierarchisch geordnete
Rollenbilder im Zuge gesellschaftlicher
Veränderungen brüchig geworden sind.
Diese Krise ist jedoch kein singuläres
Ereignis. Bereits in früheren Zeiten – etwa
nach Kriegen oder in Phasen massiver
sozialer Umbrüche – wurde der „Mann“
neu verhandelt. Heute erleben wir eine
Situation, in der alte Sicherheiten schwinden:
Feministische Bewegungen, neue
Familienmodelle, die erhöhte Sichtbarkeit
queerer Lebensweisen sowie ökonomische
Veränderungen erschüttern die
alten Gewissheiten. Männer stehen vor
der Herausforderung, ihre Rolle neu zu
definieren und tun sich damit mitunter
schwer.
GESELLSCHAFTLICHE UND WIRTSCHAFT-
LICHE VERÄNDERUNGEN ALS URSACHEN
Ein wichtiger Treiber der Krise der Männlichkeit
sind tiefgreifende ökonomische
Umbrüche. Während einst körperlich
dominierte Industrien vielen Männern
einen sicheren Platz in der Arbeitswelt
boten, stehen diese traditionellen
Sektoren heute nicht selten vor dem Aus.
Automatisierung, Globalisierung und der
Strukturwandel führen dazu, dass Männer
im industriellen und handwerklichen
Bereich häufiger von Arbeitslosigkeit
und Ausgrenzung betroffen sind. Diese
Entwicklungen werden als Marginalisierung
wahrgenommen: Männlichkeit, die
sich lange über beruflichen Erfolg und
GESUNDHEIT
finanzielle Absicherung definierte, gerät
ins Wanken.
Zugleich eröffnet die Bildungsexpansion
neue Chancen für Frauen, die zunehmend
höhere Abschlüsse erlangen.
Während an der Spitze der Gesellschaft
weiterhin auch viele Männer stehen, fällt
ein Teil der männlichen Bevölkerung
sozial und wirtschaftlich zurück.
Die durch Bildung und Einkommen
entstehende Schere wird so auch zu
einer Klassenfrage der Männlichkeit.
Diese Polarisierung verstärkt das Gefühl
mancher Männer, nicht mehr den traditionellen
Ansprüchen zu genügen.
PSYCHOLOGISCHE UND SOZIALE DIMEN-
SIONEN DER KRISE
Der Verlust vertrauter Rollenbilder
hinterlässt bei vielen Männern innere
Spannungen. Die bislang bewährten
„Leitplanken“ brechen weg, die Identitätskonstruktion
gerät ins Stolpern.
Häufig resultieren daraus Verunsicherung,
emotionale Überforderung und
ein gesteigerter psychischer Druck.
Männlichkeitsentwürfe, die weiterhin auf
Dominanz und emotionale Härte setzen,
können als Abwehrmechanismen gegen
Veränderungen fungieren: Es entsteht
ein Klima, in dem Anti-Feminismus,
Homophobie und ein Festhalten an alten
Geschlechterstereotypen als scheinbare
Antwort dienen. Diese Tendenzen sind
jedoch Ausdruck innerer Konflikte und
Unsicherheiten, die nicht selten in
psychischen Belastungen münden. Und
in Radikalisierung, wie wir später noch
vertiefen werden.
Männer sprechen im Vergleich zu
Frauen seltener über ihre Emotionen,
suchen seltener Hilfe in Krisen und haben
nachweislich höhere Suizidraten. Diese
Häufung psychischer Probleme ist nicht
allein auf genetische oder medizinische
Faktoren zurückzuführen, sondern
hat tiefe gesellschaftliche Wurzeln.
Die Schwierigkeit, sich von toxischen
Männlichkeitsnormen zu lösen, kann ein
Hindernis sein, innere Konflikte zu benennen
und konstruktiv zu bearbeiten.
oder benachteiligt und suchen nach
neuen Orientierungen. In extremistischen
Online-Communities finden
manche ein fragwürdiges „Ventil“ für ihre
Verunsicherung.
Migranten und Geflüchtete: Gerade
junge Männer in prekären Lebenslagen
sind anfälliger für Kriminalität, wenn sie
von Perspektivlosigkeit, Armut und sozialer
Isolation betroffen sind. Sie erfahren
zudem strukturelle Diskriminierung,
die ihre Rolle als
„Männer“ zusätzlich in
Frage stellt.
Arbeiterklasse:
Männlich dominierte
Industriezweige
schwinden, was zu
steigender Arbeitslosigkeit
führt. Diese Entwicklung
gefährdet das traditionelle männliche
Selbstverständnis als „Ernährer“ und
erhöht den psychischen Druck [1]. Das
Gefühl des Abgehängtseins kann auch
hier zu reaktionären und antifeministischen
Positionen führen, die vermeintlich
verlorene Vorrechte wiederherstellen
sollen.
AUSWIRKUNGEN AUF QUEERE MÄNNER
Die Krise der Männlichkeit trifft nicht
nur heterosexuelle Männer. Gerade für
schwule, bisexuelle und trans* Männer,
die ohnehin mit Diskriminierungserfahrungen
und Minderheitenstress konfrontiert
sind, stellt die Krise der traditionellen
Männlichkeitsvorstellungen eine doppelte
Belastung dar. Gesellschaftliche
Vorurteile, internalisierte Homophobie
und das Gefühl, nicht den normativen
Anforderungen von „Männlichkeit“ zu
entsprechen, wirken sich negativ auf die
psychische Gesundheit aus.
LGBTIQ*-Männer leiden häufiger unter
Depressionen, Angststörungen und
erhöhter Suizidalität. Diskriminierung,
Ausgrenzung und das ständige Gefühl,
sich rechtfertigen zu müssen, führen zu
sozialer Isolation und erschweren den
Zugang zu stabilen Beziehungen. Wenn
normative Männlichkeitsvorstellungen
ins Wanken geraten, eröffnet sich
zugleich aber auch die Chance,
Männlichkeit neu und diverser zu denken.
Queere Communities bieten hier alternative
Vorbilder, neue Rollenmodelle und
sichere Räume, in denen Männlichkeit
nicht an Heteronormativität geknüpft ist.
DIE POLITISCHE DIMENSION
UND DER BLICK AUF DIE
JUGEND
Eine besondere
Zuspitzung erfährt die
Krise der Männlichkeit
dann, wenn wir sie in
den Kontext aktueller politischer
Entwicklungen setzen. Gerade im
Vorfeld von Wahlen – so auch der
kommenden Bundestagswahl – wird
verstärkt darüber diskutiert, wie es um
die Zukunft junger Männer bestellt ist, die
sich von etablierten Parteien abwenden
und verstärkt autoritären Angeboten
zuneigen. Ein bedeutendes Thema in
diesem Zusammenhang ist der Aufstieg
rechtspopulistischer und rechtsextremer
Parteien. Während diese Entwicklung
keineswegs ausschließlich männliche
oder junge Wähler betrifft, wird sie in
jüngster Zeit doch unter jungen Männern
besonders sichtbar. Dies lässt sich als
Symptom tiefer Verunsicherungen
lesen, die sich durch den Wandel
von Geschlechterrollen, den Verlust
traditioneller männlicher Prägungen und
Zukunftsängste verstärken.
Ein Podcast-Beitrag des NDR-
Wissenschaftsformats „Synapsen“,
der sich intensiv mit der aktuellen
politischen Stimmung unter jungen
Menschen befasst, beleuchtet genau
diesen Zusammenhang: Dort wird diskutiert,
warum gerade in ostdeutschen
UNTERSCHIEDLICHE AUSWIRKUNGEN
AUF VERSCHIEDENE GRUPPEN
Die Krise der Männlichkeit trifft nicht
alle Männer gleichermaßen. Besonders
deutlich wird dies bei jungen Männern,
Migranten, Geflüchteten oder jenen aus
der Arbeiterklasse:
Junge Männer: Sie wachsen in einer
Zeit auf, in der alte Rollenvorgaben
immer weniger Halt bieten. Social Media
verstärkt Leistungs- und Vergleichsdruck;
traditionelle Männlichkeitsvorbilder
erscheinen überholt. Viele junge
Männer empfinden dadurch eine
Identitätskrise, fühlen sich diskriminiert
GESUNDHEIT
Bundesländern, aber auch insgesamt,
junge Männer empfänglich für autoritäre,
rechtsnationalistische Ideologien
sind. Die Sendung hebt hervor, dass in
einer Zeit, in der alte Sicherheiten sozial,
ökonomisch und geschlechtlich brüchig
werden, einfache Feindbilder und klare
Hierarchien – oft gekoppelt an einen
reaktionären Begriff von Männlichkeit
– besonders attraktiv wirken. Authentische
Zukunftsperspektiven fehlen, die
sozialen und materiellen Ressourcen
scheinen knapp, und inmitten dieser
Gemengelage bietet die radikale
Rechte vermeintlich einfache Lösungen
an.
Zugleich ist diese Entwicklung eng mit
der „Krise der Männlichkeit“ verzahnt.
Dort, wo junge Männer zunehmend
das Gefühl haben, dass ihre bisherige
Selbstdefinition – etwa als zukünftige
Familienernährer, starke Beschützer und
unangefochtene Leistungsträger – ins
Leere läuft, steigt die Bereitschaft, sich
autoritären Weltbildern zuzuwenden.
Der Podcast macht deutlich, dass
diese Dynamik nicht allein aus
vermeintlicher „Rechtslastigkeit“ der
Jugend resultiert, sondern auf einer
generellen Verunsicherung beruht,
die sich sowohl aus ökonomischen als
auch aus gesellschaftlichen Umbrüchen
speist. Besonders interessant ist
dabei, dass die Krise der Männlichkeit
und die Hinwendung zu rechten
Angeboten eng mit Unsicherheiten rund
um Geschlechtervielfalt, den Verlust
alter Rollenvorstellungen und den
Konkurrenzdruck einer globalisierten,
von Krisen geschüttelten Welt verwoben
sind.
Damit wird klar: Wer die Krise der Männlichkeit
verstehen will, kann nicht allein
auf starre Geschlechterklischees blicken.
Es gilt, auch den größeren politischen
und sozialen Kontext zu berücksichtigen.
Die Debatten um die Zunahme rechter
Einstellungen bei jüngeren Männern sind
nicht isoliert von Fragen der sozialen
Gerechtigkeit, demografischen Entwicklungen,
migrationspolitischen Diskursen
und der medialen Inszenierung von
Macht und Geschlecht zu betrachten.
Gerade vor dem Hintergrund einer
anstehenden Bundestagswahl ist es
wichtig, diese Zusammenhänge klar
herauszuarbeiten. Nur so lassen sich
progressive und inklusive Zukunftsperspektiven
entwickeln, die Alternativen
zu autoritären, reaktionären Männlichkeitsentwürfen
aufzeigen und langfristig
zu einer pluraleren, solidarischeren
Gesellschaft führen.
AUSWEGE AUS DER KRISE UND NEUE
PERSPEKTIVEN
Die Krise der Männlichkeit mag auf
FOTO: FREEPIK
den ersten Blick negativ klingen, kann
aber auch als produktive Irritation
verstanden werden. Sie zwingt dazu,
festgefahrene Bilder zu hinterfragen
und neue Wege einzuschlagen. Was
könnte Männlichkeit jenseits von
Dominanz, Härte und Konkurrenz sein?
Wie können wir emotionale Offenheit,
Empathie und Fürsorge als männliche
Qualitäten stärken?
Feministische und queere Bewegungen
haben längst alternative Vorstellungen
von Geschlecht, Sexualität und Begehren
aufgezeigt. Diese Vielfalt kann als
Chance gesehen werden, Rollenbilder
zu erweitern und Männlichkeit neu zu
definieren. Pädagogische Angebote,
Selbsthilfegruppen, psychologische
Beratungsstellen und queere Netzwerke
helfen dabei, neue Identitäten zu
finden, die weniger von Leistungs- und
Anpassungsdruck geprägt sind. Auch
ein gesellschaftliches Klima, das die
Gleichberechtigung aller Geschlechter
ernst nimmt und Diversität aktiv fördert,
ist ein Schlüssel zur Überwindung der
Krise. Und ihr dachtet, mit der Ehe für
alle ist alles erreicht? Los gehts! *ck/
Quellensortierung: NotebookLM
Quellen (Auswahl):
• Süddeutsche Zeitung: Männlichkeit
in der Krise.
• Fachportal Pädagogik: In der Krise?
Männlichkeiten im 21. Jahrhundert.
• Vortrag Pohl 2015: Gibt es eine Krise
der Männlichkeit?
• L’Homme: „Krise der Männlichkeit“
– ein nützliches Konzept der
Geschlechtergeschichte.
• Artikel von Zeit Online, LSVD, DIW u.a.
• Regenbogenportal: Gesundheitsrisiken
für homo- und bisexuelle
Menschen.
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GESUNDHEIT
PSYCHOLOGIE
MIDLIFE-CRISIS
Treten auch bei Männern „Wechseljahre“ auf?
Wenn man von Wechseljahren spricht, werden damit meist Frauen in der Lebensmitte
assoziiert. Dabei können auch Männer in eine Art von Wechseljahren kommen. Die
Gründe dafür sind unterschiedlich und nicht nur hormonell bedingt.
Mit dem Begriff Wechseljahre meint
man die hormonellen Veränderungen
der Frau, die meist zwischen dem 40.
und 50. Lebensjahr auftreten und zur
Unfruchtbarkeit führen. Weil Männer in
der Regel bis ins hohe Alter noch Spermien
produzieren und zeugungsfähig
bleiben, wird allgemein angenommen,
dass sie keine Wechseljahre erleben.
Doch Fruchtbarkeit ist nicht das
einzige Merkmal von Wechseljahren. So
erleben auch Männer eine hormonelle
Umstellung, wenn auch anders als
Frauen.
Schon ab dem 30. Lebensjahr sinkt
beim Mann langsam, aber stetig die
Produktion des männlichen Sexualhormons
Testosteron um etwa ein
bis zwei Prozent jährlich. Weil diese
hormonelle Umstellung nicht so rapide
wie bei Frauen in den Wechseljahren
abläuft, werden die Symptome oft
übersehen. Zudem ist der Testosteronrückgang
nicht zwangsläufig mit einer
Unfruchtbarkeit verbunden. Deswegen
wird beim Mann eher selten von Wechseljahren
gesprochen. Das bedeutet
jedoch nicht, dass auch Männer unter
bestimmten Bedingungen Anzeichen
für Wechseljahre zeigen.
GESUNDHEIT
SYMPTOME, DIE AUF „WECHSELJAHRE“
BEIM MANN HINWEISEN
Der Begriff Wechseljahre wird meist in
Zusammenhang mit Frauen benutzt. Bei
Männern verwendet man Bezeichnungen
wie „Andropause“, „PADAM“ (partielles
Androgendefizit des alternden Mannes)
oder „Klimakterium des Mannes“. Diese
Begriffe beschreiben einen altersbedingten
Testosteronmangel beim Mann, der
zu ähnlichen Symptomen führt wie die
Umstellung des Hormonhaushalts bei
Frauen in den Wechseljahren.
Laut der Deutschen Gesellschaft
für Endokrinologie
(DGE) sind in Deutschland
lediglich drei bis fünf
Prozent der Männer über
60 von einem echten Testosteronmangel
betroffen.
Deswegen benutzt man
selten den Begriff Wechseljahre
im Zusammenhang
mit Männern.
WAS MÄNNER DAGEGEN
TUN KÖNNEN
Im Unterschied zu Frauen können Männer
gegen die durch Testosteronmangel
ausgelösten Wechseljahre vorgehen.
Dabei haben sie zwei Stellschrauben:
Den Lebensstil optimieren oder mit einer
Hormontherapie gegensteuern. Oftmals
reicht es schon, gesunde Alltagsroutinen
zu entwickeln, um die Testosteronproduktion
anzukurbeln. Ein wichtiger Testosteron-Booster
ist sportliche Aktivität. Mit
Ausdauersport lässt sich beispielsweise
ungesundes Bauchfett loswerden. Kraftsport
wiederum wirkt dem Muskelabbau
entgegen, kurbelt die Proteinsynthese
und die Hormonproduktion im Körper
an. Auch eine nährstoffreiche Ernährung,
wenig Stress im Alltag sowie ausreichend
Schlaf verbessern nicht nur die allgemeine
Gesundheit, sondern wirken sich
positiv auf den Hormonhaushalt aus.
Falls eine Lebensumstellung nicht hilft,
kann unter ärztlicher Aufsicht eine
Hormonsubstitution erfolgen. Durch die
Einnahme von Testosteron-Präparaten
wird der Mangel schnell behoben. Dies ist
durch das regelmäßige Auftragen eines
Gels auf die Haut möglich oder durch
regelmäßige Injektionen per Spritze.
HINTER DEN WECHSEJAHREN STECKT
OFT EINE „MIDLIFE-CRISIS“
Wenn Männer das Gefühl haben, sich
in einer Art Wechseljahren zu befinden,
könnte auch die Psyche eine Rolle
spielen. Dahinter verbirgt sich oft die
GEWICHTSZUNAHME
STIMMUNGSSCHWANKUNGEN
KRAFTVERLUST
sogenannte „Midlife-Crisis“. Dieser
Begriff beschreibt eine Sinnkrise, die
viele Männer in der Mitte ihres Lebens,
meist zwischen dem 40. und 55.
Lebensjahr, spüren. Es ist ein komplexes
Zusammenspiel verschiedener Faktoren,
die zu einer Midlife-Crisis führen. Der
Verlust an Vitalität und Attraktivität, die
Konfrontation mit jüngeren Männern,
eine negative Lebensbilanz, verfehlte
Ziele oder keine Ziele für die Zukunft,
Unzufriedenheit in der Partnerschaft,
hormonelle Veränderungen und
gesundheitliche Beschwerden – all das
kann eine Sinnkrise hervorrufen.
MÖGLICHE HINWEISE AUF EINE
MIDLIFE-CRISIS:
• verstärktes Konkurrenzdenken
• negatives Selbstbild
• verstärkte Auseinandersetzung mit
Krankheit und Tod
• Fokussierung auf Gesundheit und
Aussehen
MUSKELABNAHME
LIBIDOVERLUST
ANTRIEBSSCHWÄCHE
• gesteigerte Reizbarkeit
• übertriebene Spontaneität
• der Hang zur Abschottung
• extremes Verhalten wie Alkohol- oder
Drogenmissbrauch
• hohe Risikobereitschaft
• viele Affären
Die betroffenen Männer wünschen
es sich oft, wertgeschätzt zu werden,
Verständnis für ihre Krise entgegengebracht
zu bekommen und eine positive
Bestärkung von außen zu erfahren.
Dadurch können sie wieder ein besseres
Selbstwertgefühl entwickeln und die Krise
letztendlich überstehen. Allerdings sind
viele Außenstehende wie Freunde und
Partner mit dieser Situation überfordert.
Wer eine Sinnkrise, eine Midlife-Crisis
oder Wechseljahre erlebt und wenig
Freude am Leben empfindet, der sollte
am besten auf eine therapeutische
Begleitung setzen.
FOTOS: STEWART MACLEAN_UNSPLASH.COM
GESUNDHEIT
WISSENSCHAFT
ERSTMALS
DOKUMENTIERT
WAS BEIM
STERBEN
IM GEHIRN PASSIERT
BILD: HARRISON LEECE / UNSPLASH.COM
Forscher haben zufällig bei einem sterbenden Patienten dessen Aktivitäten im Gehirn aufgezeichnet.
Es ist das erste Mal, dass der Sterbevorgang am menschlichen Gehirn derart
detailliert dokumentiert wurde. Dabei fanden die Forscher heraus, dass sich Sterbende
womöglich in einem Traumzustand befinden.
Es gibt etliche Menschen, die Nahtoderfahrungen
hatten und davon berichteten.
Oft hört man sie erzählen, dass in diesem
Moment ihr ganzes Leben an ihnen
vorbeiraste. Weil es aber wissenschaftlich
nicht belegt werden konnte, wurden solche
Berichte mit viel Skepsis betxqrachtet.
Das könnte sich jetzt ändern. Denn
zum allerersten Mal gelang es Wissenschaftlern,
die Gehirnaktivitäten eines
sterbenden Menschen aufzuzeichnen.
Die dargestellten Gehirnwellenmuster
verraten, was im Gehirn wirklich passiert,
wenn wir sterben.
Eigentlich war diese Studie aus dem
Jahr 2022 gar nicht geplant, denn
die Forscher untersuchten etwas
ganz anderes. Bei einem 87-jährigen
Epilepsiepatienten wurden anhand eines
Elektroenzephalogramms (EEG) die
Gehirnströme beobachtet. Man wollte
auf mögliche Epilepsie-Anfälle achten.
Doch währenddessen erlitt der Patient
plötzlich einen Herzinfarkt und starb. Und
so gelang es durch den tragischen Zufall
etwa 15 Minuten der Gehirnaktivität um
den Todeszeitpunkt herum aufzuzeichnen.
GAMMA-WELLEN VERRATEN, WAS
STERBENDE ERLEBEN
Bei der Auswertung der Daten schauten
sich die Forscher insbesondere an,
was 30 Sekunden vor und nach dem
Herzstillstand, also beim Sterben, im
Gehirn passiert. Dabei stellten sie eine
erhöhte Aktivität jener Gehirnwellen fest,
die als Gamma-Oszillationen bezeichnet
werden. Die Gamma-Wellen sind beim
Träumen, beim Meditieren und dem
Abrufen von Erinnerungen beteiligt.
Daraus können die Forscher Rückschlüsse
ziehen, was eine sterbende Person im
letzten Moment erlebt.
„Durch die Erzeugung der Oszillationen,
die mit dem Abrufen von Erinnerungen
verbunden sind, spielt das Gehirn
womöglich kurz vor unserem Tod eine
letzte Erinnerung an wichtige Lebensereignisse
ab, ähnlich wie bei Nahtoderfahrungen“,
sagte Dr. Ajmal Zemmar,
Hauptautor der Studie. Laut ihm stellt
diese Erkenntnis nun infrage, wann genau
das Leben endet. Daraus ergeben sich
weitere Fragen, zum Beispiel jene, wann
eine Organspende erfolgen darf. Denn
die Beobachtungen deuten darauf hin,
dass das Gehirn noch Aktivitäten ausübt,
selbst wenn es nicht mehr durchblutet
wird. Es ist das erste Mal, dass Forscher
dies direkt am Menschen zeigen konnten.
Deswegen raten die Forscher, den Begriff
Hirntod, der Voraussetzung für eine
Organspende ist, neu zu diskutieren.
Oder zumindest den Zeitpunkt des Todes
neu zu definieren. Bislang bezeichnet
der Hirntod laut der „Bundeszentrale für
gesundheitliche Aufklärung“, dass wichtige
Teile des Gehirns nicht mehr arbeiten
und die Funktionsfähigkeit für immer verloren
ist. Mediziner sprechen von einem
„unumkehrbaren Ausfall der gesamten
Hirnfunktionen“ oder dem „irreversiblen
Hirnfunktionsausfall.“ In diesem Fall
kann das Herz-Kreislauf-System nur
noch künstlich auf der Intensivstation
aufrechterhalten werden.
STUDIENERKENNTNIS KÖNNTE
HINTERBLIEBENEN HELFEN
Die Forscher weisen ebenfalls
darauf hin, dass all die Daten
lediglich von einem einzelnen
Patienten stammen, der zudem
unter Epilepsie litt. So müssten
noch andere Sterbefälle untersucht
werden, um diese Erkenntnisse zu
bestätigen. Dennoch könnte diese
Studie insbesondere Hinterbliebenen
helfen, besser mit dem Verlust
ihrer Angehörigen umzugehen,
indem sie zeigt, was beim Sterben
im Gehirn passiert. „Etwas, was wir
aus dieser Untersuchung lernen
können, ist: Obwohl unsere Liebsten
ihre Augen geschlossen haben und
bereit sind zu gehen, spielen sich in
ihrem Gehirn womöglich einige der
schönsten Momente ihres Lebens
erneut ab“, sagt Dr. Ajmal Zemmar.
Eine tröstliche Vorstellung vom
letzten Abschied einer geliebten
Person. *Martin Lewicki
GESUNDHEIT
PSYCHE
ALS NÄHE ZUR BEDROHUNG WURDE
Von allen Krankheiten, wie ehemals der Pest oder zuletzt Corona, ist Aids vermutlich die tückischste
Bedrohung der Menschheits-geschichte. Nicht weil Aids die meisten Opfer gefordert
hat oder immer noch fordert, sondern weil sie Angst vor Intimität erzeugt. Zu den geschätzten 35
Millionen Opfern kommt die potenzierte Zahl deren, die sich vor einer Ansteckung fürchten und
damit das natürliche Verlangen nach Nähe mit Angst besetzen.
Wer die Anfänge dieser Epidemie nicht
miterlebt hat, kann sich ihre Wirkung
heute kaum noch vorstellen. Aus einer
liberalen Gesellschaft wurde innerhalb
kürzester Zeit eine lustfeindliche Gemeinschaft
der Verängstigten. Saunen wurden
verboten, Enthaltsamkeit gepredigt und
das Kondom als Schutzwall etabliert.
Selbstverständlich war diese Form
Prävention geboten und lebensrettend,
aber welche Auswirkungen sie auf das
zwischenmenschliche Miteinander hatte,
ist in ihrer ganzen Dimension noch gar
nicht erfasst. Aus einer lebensbejahenden
Vereinigung zweier Menschen wurde
ein Lebensrisiko. Unterschwellig ist diese
Angst auch heute noch vorhanden,
allerdings weniger bewusst, weil sie zur
Gewohnheit wurde.
Natürlich erleben nicht alle Menschen
diese unterschwellige Bedrohung auf
gleiche Weise. Homosexuelle Großstädter
mit promisker Lebensweise spüren sie
stärker als monogam oder enthaltsam
lebende Individuen. Gleichwohl
hat ein Virus, das in dem Moment
weitergegeben werden kann, in dem sich
zwei Menschen besonders nahe sind,
das Potential, diese Nähe zu zerstören.
Da, wo man sich fallen lassen möchte, ist
stets die Angst vor den möglichen Folgen
präsent. Eine besondere Verantwortung
lastet dabei auf den Schultern derer, die
von ihrer HIV-Infektion wissen. Obwohl zu
einer sexuellen Begegnung zwei Partner
gehören und beide verantwortlich für
ihr Handeln sind, wird von dem Positiven
erwartet, offen zu kommunizieren und
ein vermeintliches „Verursacherprinzip“
etabliert, durch das es ihm oder ihr noch
schwerer wird, sich fallen zu lassen. Den
Kopf ausschalten und sich der Zweisamkeit
hinzugeben, wird unter solchen
Umständen fast zu einem Kraftakt.
BEKANNTGEHEN STATT FREMDGEHEN
Vielleicht ist die Angst vor einer Ansteckung
die Ursache für das Entstehen
eines neuen Begegnungstypus - dem
Fuckbuddy. Anders als der One-Night-
Stand zeichnet sich der Fuckbuddy
dadurch aus, dass man ihn häufiger
FOTO: FREEPIK.COM
trifft. Es ist keine Beziehung oder Treue
erforderlich, aber die Wiederholung
vermittelt das Gefühl, sich nicht völlig
im unbekannten Raum zu bewegen.
Man genießt die Bekanntheit sowie den
sexuellen Reiz und limitiert gleichzeitig
die Anzahl von Neukontakten mit den
damit verbundenen Risiken oder Safer
Sex Diskussionen. Auch andere sexuell
übertragbare Krankheiten können damit
minimiert werden. Natürlich lässt sich
diese Spielart eines Netzwerkes aus
vertrauten Sexpartnern auch vornehmer
als „Polyamorie“ umschreiben.
Möglicherweise hat das Aufkommen
des HI-Virus sogar das Interesse an
dieser Lebensform gesteigert. Auch
wenn das Alte Testament bereits den
Brauch kannte, dass der Bruder eines
verstorbenen Mannes verpflichtet war,
dessen Frau zusätzlich zu ehelichen,
um den Fortbestand des anderen
Familienzweiges zu sichern. In polyamorösen
Beziehungen werden Intimität
und Zuneigung mit unterschiedlichen
Menschen gelebt und brauchen nicht
verheimlicht werden. Treue bezeichnet
in diesem Zusammenhang Ehrlichkeit,
Verbindlichkeit und gegenseitige Fürsorge
in einem Netzwerk von Liebenden.
Durch das Virus könnte das Interesse an
dieser Lebensform zunehmen und der
Staat mittelfristig dazu bewegt werden,
für dieses Zusammenleben einen
Rechtsrahmen zu schaffen.
Die erfolgreichen Behandlungsmethoden
von HIV haben den mit der Infektion
verbundenen Stressfaktor etwas in
den Hintergrund gedrängt. Dass Sex
heutzutage auch ungeschützt wieder
angstfrei möglich ist, eröffnet
sowohl neuen Kontakten als auch
etablierten Partnerschaften einen
geschützten Rahmen. In Dating
Portalen sieht man zunehmend,
dass mit dem eigenen HIV Status
offener umgegangen wird, als dies
zuvor der Fall gewesen ist. Auch die
Einnahme der PreP wird von vielen als
Zeichen der Umsicht interpretiert, wo
zu Beginn manchmal noch von der
„PreP-Schlampe“ die Rede war. Flüchtige
sexuelle Bekanntschaften werden nicht
mehr abgewertet und auch die Angabe
„offene Beziehung“ unter PreP oder TasP
löst keine Irritationen aus.
GESUNDHEIT
PSYCHE
MENTAL HEALTH BOOST
In wenigen Schritten zu mehr Ruhe und Gelassenheit
Jeden Tag begegnen wir großen und
kleinen Hürden – manche geplant wie
Aufgaben am Arbeitsplatz, manche
ungeplant wie ein Platten am Auto
–, die wir mal besser, mal schlechter
bewältigen. Wir setzen uns Druck von
außen aus wie der täglichen Flut an
stark editierten Instagram-Posts, den
Meinungen von Kollegen und dem Chef
oder der Erwartung unserer Freunde,
gut gelaunt, immer feierhungrig und
bestens angezogen zu sein.
Rund fünf Prozent der deutschen Männer
leiden an Depressionen. Dabei sind sie,
anders als ihr weiblicher Counterpart,
weniger dazu geneigt, professionelle
Hilfe zu suchen, auch wenn die
Heilungsaussichten durch Therapie
und Medikamente durchaus gut sind!
Zu den häufigsten Symptomen zählen
neben negativen Gedanken und einem
verminderten Selbstwertgefühl auch
Schlafstörungen, geringe Aufmerksamkeit
und Appetitminderung.
Wir wollen dir mit diesen einfachen
Tipps zur Seite stehen und dich dabei
unterstützen, deine mentale Gesundheit
zu pflegen und bald positiver und selbstbewusster
in den Tag zu starten.
A LITTLE BIT OF SUNSHINE
Schon zehn Minuten Sonnenschein
können deinen
Morgen maßgeblich positiv
verbessern. Nicht nur wird
dein Körper dank des Hormons
Cortisol schneller in
den Wachzustand versetzt,
FOTO: WAYHOMESTUDIO / FREEPIK.COM
das morgendliche Absorbieren von
UV-Strahlen verleiht dir Energie auch
für den Rest des Tages. Wer sich also
mit der ersten Tasse Kaffee
ans Fenster oder auf den
Balkon setzt, darf sich
über einen extra Boost
an „Oomph“ freuen.
Gleichzeitig gilt es,
am Abend und vor
dem Zubettgehen
intensive Lichtquellen
und vor allem Blue
Light von Bildschirmen
zu meiden, um den
Tag-Nacht-Rhythmus des
Körpers nicht zu stören.
READ & WRITE
Den allermeisten Männern wird der
Gedanke, ein Tagebuch zu führen,
zunächst womöglich kindisch oder
einfach albern vorkommen. Tatsächlich
haben aber zahlreiche Studien bewiesen,
dass ein täglicher Eintrag über
das Erlebte Angstgefühle reduzieren
kann sowie Stress und sogar physische
Symptome wie Verspannungen löst.
Wer abends mehr liest, ist glücklicher,
denn: Lesen macht müde und trägt zu
einer verbesserten Schlafhygiene
bei. Wann hast du das
letzte Mal ein Buch gelesen,
statt auf Social Media auf
und ab zu scrollen?
Selbst das Lesen von
inspirierenden Zitaten
und Bonmots kann
bereits einen positiven
Effekt auf unsere Psyche haben. Wer
öfter mal positiv besetzte Lebensweisheiten
konsumiert, begibt sich ganz
automatisch in einen inneren Dialog,
der häufig zur Verbesserung der
Laune beiträgt.
Einer der simpelsten
Tricks zur Reduzierung
von Stress und Nervosität
ist das Führen
von Listen. Das kann
eine To-do-Liste sein,
eine Einkaufsliste oder
eine Liste von Dingen, die
wir uns für die mittel- und
langfristige Zukunft wünschen.
Listen schaffen Sicherheit und Verbindlichkeiten
und tragen so zu mehr
Gelassenheit bei.
HEALTHY BODY, HEALTHY MIND
Das wussten schon unsere Eltern und
ihre Eltern und so weiter. In einem
gesunden Körper lebt ein gesunder
Geist. Sport ist sogar so effektiv, dass
er mitunter eine bessere Therapiemethode
ist als der Besuch beim Experten
oder die Einnahme von Medikamenten.
Dabei hat sich gezeigt, dass kurze,
intensive Sporteinheiten noch besser
auf die mentale Gesundheit einwirken
als Ausdauersport. Bereits 15 Minuten
können wahre Wunder wirken.
Für alle, die selbst eine Viertelstunde
Sport nicht in den Alltag integrieren
können, empfiehlt sich die gute alte
kalte Dusche am Morgen. Bereits
wenige Sekunden eisigen Wassers
helfen dir dabei, seltener in Panik zu
geraten. Jedes Mal, wenn du deinen
Körper mit diesem Temperatursturz
„schockierst“, wird er
abgehärtet gegenüber echten
Stresssituationen und verfällt
weniger schnell in nervöse
Verhaltensweisen.
Wem der „Sprung ins kalte
Wasser“ nicht geheuer ist, kann
sich auch irgendwo ganz warm
einkuscheln und in Atemübungen
versuchen. Dabei ist es völlig egal,
ob du einem Guide beispielsweise
in einer App oder auf YouTube folgst
oder dir selbst eine Abfolge von kurzen
und langen Atemzügen überlegst.
Atemübungen aktivieren eine Region
im Gehirn, die dafür verantwortlich ist,
ganz bewusst im Moment zu leben und
präsent zu sein.
GESUNDHEIT
FORSCHUNG
EIN HERZINFARKT
KANN DAS
EINTRETEN
VON DEMENZ
BESCHLEUNIGEN
Weltweit arbeiten Forscher daran, die Gründe für
das Eintreten von Demenz zu entschlüsseln. Nun
sind Forscher einen Schritt weitergekommen
und haben einen wichtigen Risikofaktor entdeckt,
der das Eintreten von Demenz beschleunigen
könnte.
FOTO: FREEPIK_WAYHOMESTUDIO
Die Demenz, zu der auch die Alzheimer-
Erkrankung gehört, ist einer der wohl am
meisten gefürchteten Krankheiten im
höheren Alter. Es handelt sich um einen
allgemeinen geistigen Verfall, der in rund
90 Prozent der Fälle nicht umkehrbar ist.
Umso wichtiger ist es, jene Risikofaktoren
zu kennen, die zu einer Demenz führen
können. Forscher haben nun einen Weiteren
gefunden: den Herzinfarkt.
Eine US-Studie aus dem Jahr 2022, die
in Zusammenarbeit mit der „American
Heart Association“ entstand, warnt,
dass Menschen, die einen Herzinfarkt
überlebt haben, nicht komplett aus der
Gefahrenzone sind. Ganz im Gegenteil:
Der Herzinfarkt beschleunige womöglich
das Eintreten einer Demenz. So belegen
ihre Studienergebnisse, dass Patienten, die
nach dem Herzinfarkt Demenzsymptome
zeigen, einen schnelleren geistigen Verfall
erleiden. Zwar seien die Behandlungsmethoden
von Herzinfarkt-Patienten immer
besser, doch diese zielen vor allem auf die
Herzgesundheit und nicht auf das Gehirn
ab.
ZUSAMMENHANG ZWISCHEN HERZER-
KRANKUNGEN UND DEMENZ
„Zu lange haben wir Herzkrankheiten und
Gehirnerkrankungen als zwei getrennte
Zustände betrachtet und sie auch so
behandelt“, sagt die Hauptautorin der Studie,
Dr. Michelle Johansen von der „Johns
Hopkins University School of Medicine“ in
Baltimore. Laut ihr müssen wir das, was im
Herzen und im Gehirn passiert, gemeinsam
betrachten. So sei die Vermeidung
von Risikofaktoren zur Vorbeugung eines
Herzinfarkts auch gut für das Gehirn.
Bei der neuen Studie handelt es sich um
eine Auswertung von bereits bestehenden
Langzeitdaten. Dabei hat man die Ergebnisse
von sechs Studien ausgewertet,
die zwischen 1971 und 2017 durchgeführt
wurden. Insgesamt waren darin 31.377
Probanden eingeschlossen, die bei den
ersten Untersuchungen ein Durchschnittsalter
von 60 Jahren aufwiesen. Keiner der
Teilnehmer hatte zuvor einen Herzinfarkt
oder litt unter Demenz. Die Forscher
harmonisierten die Studien, um die Daten
miteinander vergleichen zu können.
Daraus ergaben sich drei Testbereiche,
welche die Probanden absolvierten:
das Erinnerungsvermögen, exekutive
Funktionen (z. B. Aufmerksamkeit, Planung,
Organisation, komplexe Entscheidungen)
und die allgemeine kognitive Leistung
(Gesamtleistung des Denkvermögens).
„Mit einer Demenz
wacht man nicht aus
heiterem Himmel auf“
Der Beobachtungszeitraum betrug
je nach ausgewerteter Studie zwischen
fünf und 20 Jahren. Während dieses Zeitraums
erlitten 1047 Teilnehmer einen Herzinfarkt.
Zunächst hat man keine kognitiven
Unterschiede zwischen Herzinfarkt-Patienten
und Nicht-Betroffenen festgestellt.
Erst in den darauffolgenden Jahren gab
es einen rapiden Abfall der kognitiven
Leistung unter jenen Probanden, die einen
Herzinfarkt erlitten – und das auf allen
Ebenen. Also beim Erinnerungsvermögen,
den exekutiven Funktionen und der
allgemeinen kognitiven Leistung.
„Wir zeigen mit der Studie, dass ein
Herzinfarkt mit der Zeit die Gesundheit
des Gehirns beeinträchtigen kann“, sagt
Dr. Michelle Johansen. Demenz sei ein
langsamer und schrittweiser Prozess.
„Mit einer Demenz wacht man nicht aus
heiterem Himmel auf“, ergänzt die Forscherin.
Vielmehr findet eine signifikante
Gehirnveränderung erst Jahre nach dem
Herzinfarkt statt.
Warum ein Herzinfarkt das Eintreten von
Demenz beschleunigt, ist allerdings noch
nicht eindeutig geklärt. Aber es gibt eine
Reihe möglicher Gründe. So könnten
schon die sogenannten stillen Schlaganfälle,
die oft unbemerkt ablaufen, das
Gehirn dauerhaft schädigen. Sie sorgen
nämlich für eine Unterversorgung mit
Sauerstoff. Möglich ist auch, dass Risikofaktoren
wie Rauchen und Bluthochdruck
nicht nur einen Herzinfarkt verursachen
können, sondern eben auch zur Demenz
führen. Zudem könnte die geschädigte
Herzstruktur dafür verantwortlich sein, dass
zum Beispiel Mini-Blutgerinnsel ins Gehirn
gelangen.
Laut der Studienautorin Johansen sei
es wichtig zu wissen, dass ein kognitiver
Rückgang nach einem Herzinfarkt möglich
ist. So sollten sich die behandelnden
Ärzte sowohl um die Herzerkrankung
als auch um eventuelle Anzeichen von
Demenz kümmern. Zudem gewinnt die
Herzgesundheit durch diese Erkenntnis an
Bedeutung. Indem Menschen versuchen,
Risikofaktoren für Herzkreislauf-Erkrankungen
zu minimieren, könnte dies auch das
Risiko für eine Demenz reduzieren. *Martin
Lewicki
GESUNDHEIT
GESCHLECHTSKRANKHEIT
DONOVANOSIS
KANN
GENITALIEN
SCHÄDIGEN
Seit dem Ende der Corona-Pandemie
ist die Lust auf Reisen und Urlaubsabenteuer
in fernen Ländern groß.
Allerdings sollte man sich bei heißen
Urlaubsflirts vor sexuell übertragbaren
Krankheiten schützen, um
beispielsweise die „fleischfressende“
Geschlechtskrankheit
Donovanosis zu vermeiden.
BILD: FIREFLY AI
Im Oktober 2021 schlugen britische Ärzte
Alarm: Donovanosis, eine Geschlechtskrankheit
aus den Tropen, hat es nach
Europa geschafft. „Die Zahlen deuten darauf
hin, dass die Krankheit Donovanosis,
von der man bisher annahm, dass sie auf
Orte wie Indien, Brasilien und Neuguinea
beschränkt ist, in diesen Regionen immer
häufiger vorkommt“, erklärte damals
Dr. Shree Datta von der „My Healthcare
Clinic“ in London. Doch wie genau steckt
man sich damit an? Welche Symptome
treten auf? Und warum wird Donovanosis
als „fleischfressende“ Geschlechtskrankheit
bezeichnet? Wir haben die wichtigen
Antworten zusammengetragen.
Laut dem Robert-Koch-Institut kommt
Donovanosis (auch Granuloma inguinale
genannt) hauptsächlich in den Tropen
und Subtropen vor.
Dazu zählen insbesondere folgende
Länder und Regionen:
• Indien
• Zentral- und Nordaustralien
• Papua-Neuguinea
• Vietnam
• Lateinamerika
• Karibik
• Zentral-, Ost- und Südafrika
Wie alle Infektionskrankheiten kann
auch Donovanosis durch Reisende in
nicht-tropische Länder eingeschleppt
werden. So gab es bereits vereinzelt Fälle
in Europa, zum Beispiel in Großbritannien.
Meist wird der Erreger beim ungeschützten
Geschlechtsverkehr und
durch direkten Hautkontakt übertragen.
Theoretisch ist es auch möglich, sich
indirekt durch infizierte Gegenstände
anzustecken. Allerdings ist das eher
selten der Fall. Zudem kann sich die
Ansteckung von einer Körperstelle auf
eine andere ausweiten.
Das Tropeninstitut berichtet, dass am
häufigsten Männer im Alter zwischen
20 und 40 Jahren betroffen sind. Dabei
trifft es Männer rund doppelt so häufig
wie Frauen. Besonders gefährlich ist
die lange Inkubationszeit, in der man
womöglich auch andere Menschen
damit anstecken kann. So kann es ein bis
sechzehn Wochen dauern, bis die ersten
Symptome auftreten.
WARUM DONOVANOSIS ALS „FLEISCH-
FRESSENDE“ GESCHLECHTSKRANKHEIT
BEZEICHNET WIRD
Die Beschreibung der Krankheit als
„fleischfressend“ klingt drastisch, trifft
allerdings zu, sofern die Infektion nicht
behandelt wird. Zunächst bilden sich
an der Infektionsstelle schmerzlose,
rötliche Pusteln oder Papeln. Das sind
runde oder ovale Knötchen an der
Hautoberfläche. Diese verschwinden
nach kurzer Zeit und werden durch
fleischige Geschwüre ersetzt, die bei
Berührung leicht bluten. Laut dem
Tropeninstitut befinden sich diese bei
Männern meist direkt am Penis. Jedoch
können die Infektionen auch auf andere
Körperstellen wie den After übergreifen.
Wer diese Symptome bemerkt, sollte
umgehend einen Arzt aufsuchen und
eine medikamentöse Therapie erhalten.
Ansonsten drohen eitrige, stark riechende
Schwellungen, die zur Zerstörung
des Gewebes führen. Außerdem können
Ödeme an der Harnröhre oder am
After entstehen, die eine Verengung
der betroffenen Organe verursachen.
Durch das zerstörte Gewebe bleiben im
Genitalbereich Narben zurück.
KEINE IMMUNITÄT NACH EINER
ERKRANKUNG
Wer rechtzeitig den Arzt aufsucht und
eine Antibiotika-Therapie erhält, kann
vollständig genesen. Donovanosis wird
meistens mit Doxycyclin, Azithromycin
oder Ciprofloxacin behandelt. Es ist
wichtig zu wissen, dass man nach einer
überstandenen Erkrankung nicht immun
gegen eine erneute Infektion ist.
Wie bei den meisten Geschlechtskrankheiten
schützt auch in diesem Fall
„Safer Sex“ vor einer Ansteckung mit
Donovanosis am effektivsten. Deswegen
sollten Reisende beim Geschlechtsverkehr
unbedingt Kondome verwenden,
um sich selbst, aber auch um andere
von Infektionen zu schützen. Dies dient
nicht nur dem Schutz vor Donovanosis,
sondern auch vielen weiteren sexuell
übertragbaren Krankheiten wie Hepatitis,
Syphilis und HIV. *Martin Lewicki
INTERVIEW
MÄNNER, MPOX, MOTIVATION
Die WHO schlug im Sommer wegen einer neuen Variante des Mpox-Erregers und einer Verbreitung vornehmlich
auf dem afrikanischen Kontinent Alarm. Schlagzeilen, dazu führten zu Verunsicherungen. Zeit, sich
einmal mehr mit jemandem zu unterhalten, der sich alltäglich mit sexuell übertragbaren Krankheiten und
spezifischen Problemen von Männern, die Sex mit Männern haben, beschäftigt. Wir sprachen mit Dr. med.
Malte B. Monin, Facharzt für Innere Medizin / Infektiologe im MVZ Stadtmitte des ICH Stendal - Hamburg.
GESUNDHEIT
Wie sehen Sie das Thema Mpox aktuell?
Mpox ist immer noch ein Thema, aber
nicht mehr in dem Ausmaß wie während
der Hochphase 2022. Wir sehen aber
immer wieder Fälle, aber es sind deutlich
weniger als damals. Es ist also keine
Epidemie mehr, aber man sollte Mpox als
Differentialdiagnose berücksichtigen.
Es gab ja auch in den Nachrichten
Berichte über neue Varianten, besonders
in Nigeria und im Kongo. Gibt es in
Deutschland schon Fälle?
Soweit ich weiß, ist Mitte Oktober der
bisher einzige Fall dieser neuen Variante
in Deutschland gemeldet worden.
Bei einem heterosexuellen Ruanda-
Reisenden aus Nordrhein-Westfalen. Die
Nachrichten darüber könnten natürlich
für Schlagzeilen sorgen, aber aktuell gibt
es keinen Grund für größere Besorgnis
hier. Wir erwarten auch keine neue
Epidemie oder gar Pandemie in Europa.
Dennoch sollte man aufmerksam bleiben,
gerade im Hinblick auf eine mögliche
sexuelle Übertragung. Eine Studie zeigte,
dass in etwa 1,3 % untersuchter Proben in
Kondomen Spuren von Mpox gefunden
wurden, was zeigt, dass es wichtig ist,
Mpox als mögliche sexuell übertragbare
Erkrankung zu beachten.
Würden Sie sagen, Mpox entwickelt sich
zu einer Art alltäglichen Krankheit wie
heute Corona?
So könnte man es vielleicht sehen. Es ist
weniger dramatisch als in der Hochphase
und die Fallzahlen sind gering. Wichtig ist
auch, dass wir die Prävention vorantreiben,
zum Beispiel durch Impfungen.
Wie sieht es mit den Impfungen aus?
Gibt es Unterschiede zwischen den
Bundesländern?
Genau, es gibt Unterschiede. Daher sollte
man sich bei seinen SchwerpunktbehanlderInnen/
HausärztInnen diesbezüglich
erkundigen.Für Risikogruppen, wie zum
Beispiel MSM (Männer, die Sex mit Männern
haben) mit wechselnden Sexualpartnern,
ist die Impfung besonders empfohlen.
Wichtig ist, dass diejenigen, die bisher nur
eine Impfung erhalten haben, auch die
zweite bekommen sollten. Das Ziel ist es,
schwere Verläufe zu verhindern, und die
Daten zeigen, dass die Impfung dies bietet.
Gibt es in ländlichen Regionen mehr
Zurückhaltung, wenn es um sexuelle
Gesundheit geht?
Ja, das kommt durchaus vor. Menschen
auf dem Land sind manchmal zögerlicher,
wenn es um solche Themen geht, insbesondere
wenn sie nicht in eine spezialisierte
Praxis kommen. Wir versuchen, eine
entspannte Atmosphäre zu schaffen und
die Patienten zu beruhigen. Niemand sollte
sich schämen, wegen solcher Beschwerden
zum Arzt zu gehen. Wenn man sich in
der hausärztlichen Praxis nicht traut, über
STDs zu sprechen, kann es sinnvoll sein,
eine Schwerpunktpraxis aufzusuchen.
Glauben Sie, dass wir in Zukunft häufiger
mit Epidemien oder Pandemien konfrontiert
sein werden?
Ja, das ist durchaus möglich. Wenn man
sich die letzten Jahrzehnte ansieht, scheinen
Pandemien häufiger aufzutreten. Die
Spanische Grippe, die russische Grippe,
MERS, Ebola, SARS-CoV-2 – die Abstände
zwischen den Ausbrüchen werden kürzer.
Das liegt an verschiedenen Faktoren:
4.000
3.000
2.000
1.000
0
Anzahl Fälle
3.677
unter anderem einer wachsenden Weltbevölkerung,
zunehmender Mobilität und
auch am Umgang mit Antibiotika in der
Tierzucht. Aber es gibt keinen Grund zur
Panik. Wir haben Impfungen, Therapeutika
und eine gute medizinische Versorgung.
Wie sehen Sie die aktuelle Diskussion zur
Antibiotika-Prophylaxe?
Es gibt eine Diskussion über einen
erweiterten Einsatz von Antibiotika als
Prophylaxe, zum Beispiel Doxycyclin, zur
Verhinderung sexuell übertragbarer
Krankheiten. Ich persönlich bin sehr
zurückhaltend, weil es langfristig zu
Veränderungen des Mirkobioms und auch
zu Resistenzen führen kann. Gerade bei
Lieferengpässen sollten Antibiotika für
diejenigen Patienten reserviert werden, die
tatsächlich eine Infektion haben, wie zum
Beispiel bei Borreliose oder Chlamydien. Es
ist wichtig, dass wir verantwortungsvoll mit
Antibiotika umgehen, damit diese auch in
Zukunft wirksam bleiben.
Gibt es noch etwas, das Sie besonders
hervorheben möchten?
Ich denke, es ist wichtig, dass wir weiterhin
über sexuelle Gesundheit sprechen und
die Menschen motivieren, regelmäßig
Vorsorgeuntersuchungen zu machen.
Gerade in der MSM-Community sehen wir
nach wie vor viele sexuell übertragbare
Krankheiten, und regelmäßige Tests sind
ein wichtiger Beitrag zur eigenen Gesundheit
und zur Gesundheit der Community.
Es sollte ein selbstverständlicher Teil der
Gesundheitsvorsorge sein.
*Interview: Christian Knuth
ich-hamburg-stendal.de
123 180
2022 2023 2024
Meldejahr
Mpox
GESUNDHEIT
PFLEGE
QUEER UND PFLEGEBEDÜRFTIG:
Warum queersensible Pflege überlebenswichtig ist
In der Pflegewelt unsichtbar zu sein, bedeutet für viele queere Menschen im Alter eine erschreckende Realität.
Während das Alter ohnehin mit Unsicherheiten und Abhängigkeiten einhergeht, sehen sich LSBTIQ*-Menschen
oft mit einer zusätzlichen Bürde konfrontiert: der Notwendigkeit, ihre Identität zu verstecken.
Schätzungen zufolge gehören rund
1,8 Millionen Menschen über 60
Jahren in Deutschland zur LSBTIQ*-
Gemeinschaft. Trotz dieser hohen
Zahl bleibt ihre sexuelle Orientierung
oder Geschlechtsidentität in vielen
Pflegeeinrichtungen unsichtbar.
Statistiken zeigen, dass 85,9 % der
pflegebedürftigen queeren Menschen
ihre Pflegekräfte nicht über ihre
Identität informieren – aus Angst vor
Diskriminierung oder Stigmatisierung.
„Es darf nicht sein, dass Menschen im
Alter erneut mit der Angst leben müssen,
ihre wahre Identität zu verbergen“,
sagt Andreas Schütz, Gründer von
Queer-Pflege.de.
UNSICHTBARKEIT ALS RISIKO
Das Problem der Unsichtbarkeit
ist nicht nur ein emotionales,
sondern auch ein physisches Risiko.
Queere Menschen, die ihre Identität
verschweigen, erhalten oft nicht die
Pflege und Alltagshilfe, die sie wirklich
brauchen. Sei es die Anerkennung
nicht-traditioneller Familienstrukturen
oder der bewusste Umgang mit
gesundheitlichen Aspekten, wie
etwa bei trans* Personen nach
geschlechtsangleichenden Operationen
oder bei HIV-positiven Senior:innen
– queere Pflegebedürftige benötigen
mehr als nur körperliche Pflege.
Viele queere Senior:innen haben ihr
Leben damit verbracht, gegen Diskriminierung
anzukämpfen, und stehen nun
im Alter vor neuen, erschreckenden
Herausforderungen. Besonders
schmerzhaft sind die seelischen
Wunden, die sie aus Zeiten mitnehmen,
in denen Homosexualität strafbar war
oder sie von ihren Familien verstoßen
wurden. Diese Lebensrealitäten müssen
in der Pflege berücksichtigt werden.
QUEERE PFLEGEKRÄFTE KÖNNEN
BRÜCKEN BAUEN
Auch queere Menschen, die in der
Pflege arbeiten, sind oft gezwungen,
ihre Identität zu verbergen. Dies führt
nicht nur zu persönlichem Stress,
sondern auch dazu, dass wichtige
Ressourcen für die Pflege anderer
LSBTIQ*-Personen ungenutzt bleiben.
Sie bringen ein besonderes Verständnis
für die Bedürfnisse der Community mit.
„Queere Pflegekräfte sind ein unverzichtbarer
Bestandteil einer inklusiven
Pflegelandschaft“, betont Andreas
Schütz. „Sie bringen nicht nur ihre
professionelle Expertise ein, sondern
auch ihre persönliche Empathie, die für
queersensible Pflege und Alltagshilfe so
wichtig ist.“
DIE ENTSTEHUNG VON QUEER-PFLEGE.DE
Aus der Notwendigkeit heraus,
diese Lücke zu schließen,
entstand Queer-Pflege.
de. Die Plattform, die im
März 2023 online ging, bietet LSBTIQ*-
Personen eine zentrale Anlaufstelle, um
Alltagshilfe, Pflegedienste, Beratungsstellen
und Pflegeeinrichtungen zu
finden. Andreas Schütz: „Immer wieder
wurde ich gefragt, ob ich Pflegeeinrichtungen
kenne, die queersensibel
arbeiten“, erzählt er.
„Es war frustrierend, keine
konkreten Empfehlungen
geben zu können, weil es
keine zentrale Plattform
gab, auf der solche
Informationen gesammelt
wurden.“
Queer-Pflege.de bietet eine einfache
Möglichkeit, nach Pflegeeinrichtungen
und -diensten zu suchen und
gleichzeitig die Community zu stärken.
Besonders wertvoll: Hilfsgesuche können
direkt innerhalb der Community
veröffentlicht werden, wodurch auch
ehrenamtliche Unterstützung möglich
wird.
Ein Beispiel für die Bedeutung der
Plattform ist eine Erfolgsgeschichte,
die Andreas besonders bewegt hat: Ein
sehbehinderter Mann suchte jemanden,
der ihm beim Vorlesen und bei
Spaziergängen hilft. Über Queer-Pflege.
de fand er innerhalb von drei Wochen
jemanden aus der Community, der ihm
diese Hilfe anbieten konnte.
EINE INKLUSIVERE PFLEGEZUKUNFT
„Es geht nicht um eine Sonderbehandlung
von queeren Menschen in der
Pflege“, erklärt Andreas. „Es geht darum,
dass sie dieselbe Würde, Akzeptanz
und Unterstützung erhalten wie alle
anderen.“ Mit Initiativen wie dem
Qualitätssiegel „Lebensort Vielfalt“
und dem AWO-Projekt „Queer im
Alter“ gibt es bereits erste Schritte
in die richtige Richtung. Doch es
bleibt noch viel zu tun, um queersensible
Pflege flächendeckend zu
etablieren.
FOTO: FREEPIK.COM
.com
24 ADVERTORIAL
GELASSEN ALT WERDEN
–auch mit HIV
Als HIV und Aids Anfang der
1980er Jahre auftauchten, ging es in
den ersten Jahren hauptsächlich darum,
das Leben der Menschen möglichst
lange zu erhalten. Niemand konnte
sich damals vorstellen, wie schnell sich
der medizinische Fortschritt entwickeln
würde und dass bei erfolgreicher Therapie
auch mit HIV ein normales Leben
möglich sein wird.
Eine HIV-Diagnose bedeutete früher
häufig, sich mit einer begrenzten
Lebensspanne konfrontiert zu sehen.
Heute können Menschen mit HIV dank
wirksamer Therapien ein gutes und
langes Leben führen. Während dabei
einige mit einer täglichen Pille bestens
klarkommen, kann für andere eine
Therapie mit einer regelmäßigen Spritze
die bessere Lösung sein.
Die HIV-Therapie hat sich als lebensrettend
erwiesen, indem sie die Viruslast
effektiv kontrolliert und das Immunsystem
stärkt. So sind wir mittlerweile
in der glücklichen Lage, dass sich HIVpositive
Menschen mit dem Altwerden
beschäftigen: Bereits die Hälfte aller in
Deutschland mit HIV lebenden Menschen
ist über 50 Jahre alt. 1 Aber wie gelingt es,
auch mit HIV gelassen alt zu werden?
Das Risiko für Alterserkrankungen
minimieren
Eine HIV-Infektion erhöht das Risiko, das
Altern zu beschleunigen. Studien legen
nahe, dass HIV mit einer chronischen
Entzündungsreaktion im Körper, der
sogenannten Inflammation, einhergeht. 2
Diese anhaltende Entzündung kann
die Entwicklung von altersbedingten
Krankheiten beeinflussen. Daher
empfiehlt sich für Menschen mit HIV eine
sorgfältige und regelmäßige Kontrolle
der relevanten Laborwerte im Rahmen
der regulären Termine bei dem/der
Schwerpunktärzt*in, um das Risiko von
altersbedingten Erkrankungen zu minimieren
und die Gesundheit langfristig zu
erhalten.
Wie wichtig sind
Vorsorgeuntersuchungen?
Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen
sind dabei von großer Bedeutung zur
Erhaltung der Langzeitgesundheit.
Sie helfen, mögliche Erkrankungen
rechtzeitig zu erkennen, im besten Fall in
einem Stadium, in dem sie leichter und
bestenfalls noch ohne Medikamente
behandelbar sind.
Einige Studien legen nahe, dass
Krebserkrankungen bei HIV-positiven
Menschen im Vergleich zu HIV-negativen
Menschen vermehrt und in jüngeren
Jahren auftauchen. 3 Um beispielsweise
das Risiko für Krebserkrankungen zu
verringern, werden Untersuchungen wie
die Mammographie, die Magen- und
Darmspiegelung oder auch Abstriche
zur Früherkennung von Anal-Karzinomen
empfohlen.
Osteoporose (Knochenschwund) tritt bei
Frauen nach der Menopause und auch
bei älteren Männern gehäuft auf. Daher
ist es ratsam, auch die Knochendichte
regelmäßig überprüfen zu lassen und in
Absprache mit einem/r Expert*in Nahrungsergänzungsmittel
wie Vitamin D
zum Erhalt der Knochengesundheit einzunehmen.
Da die Knochendichte auch
durch mangelnde Aktivität abnimmt,
kann jede Bewegung – zum Beispiel
die Treppen zu nehmen, statt den
Aufzug zu benutzen – dieser Entwicklung
vorbeugen.
Der/die Schwerpunktärzt*in steht in
Fragen der Vorsorge hilfreich zur Seite
und kann einschätzen, wann welche
Vorsorgeuntersuchungen Sinn machen.
Welchen Unterschied macht der eigene
Lebensstil?
Unabhängig von Vorsorgeuntersuchungen
lassen sich die persönlichen
Risiken für altersbedingte Erkrankungen
durch einige Verhaltensveränderungen
reduzieren. Neben regelmäßiger
Bewegung ist es von Vorteil, rauchfrei zu
leben und das Normalgewicht zu halten.
Zudem leistet eine gesunde Ernährung
einen wichtigen Beitrag. Generell ist ein
achtsamer Lebensstil der Gesundheit
zuträglich und kann im Alter bessere
Voraussetzungen zur Vermeidung von
Erkrankungen liefern, ganz unabhängig
vom HIV-Status.
Wechselwirkungen der Medikamente
vermeiden
Doch selbst bei der besten Vorsorge und
dem gesündesten Lebensstil lassen sich
Erkrankungen leider nicht immer verhindern.
Die gleichzeitige medikamentöse
Therapie von altersbedingten Erkrankungen
und einer HIV-Infektion erfordert eine
NP-DE-HVU-ADVR-240012
sorgfältige Abstimmung der
einzelnen Medikamente, um
Wechselwirkungen zu vermeiden
und unerwünschte
Effekte zu minimieren. Der/
die Schwerpunktärzt*in oder
Apotheker*in sollten besonders
bei Einnahme neu
verordneter Medikamente
informiert werden, um die
Wirksamkeit der Behandlungen
aufrechtzuerhalten
und sie aufeinander
abzustimmen.
Im Grunde gelten für alle
Menschen – unabhängig
vom HIV-Status – ähnliche Regeln,
wie sich die eigene Gesundheit langfristig
erhalten lässt. Mit einem guten
Bewusstsein für den eigenen Körper
sowie entsprechender Achtsamkeit und
Selbstfürsorge kann man dem Altwerden
gelassen entgegensehen.
Weitere Informationen zum Leben mit
HIV sowie persönliche Geschichten von
HIV-positiven Menschen findest du
unter www.livlife.de
Unterstützt von ViiV Healthcare
Referenzen:
1 RKI Epidemiologisches Bulletin 47/2022
2 International Association of Providers
of AIDS Care (IAPAC). Fact Sheet: HIV and
Inflammation. 2021.
3 Deutsches Krebsforschungszentrum
(DKFZ). AIDS und HIV: Steigert die Infektion
das Krebsrisiko? 2016 [Verfügbar auf:
https://www.krebsinformationsdienst.de/
vorbeugung/risiken/aids-und-krebs.php]
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www.justfit-clubs.de