CONVINUS Global Mobility Insights NEWSLETTER Frühling / Spring 2025
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Global Mobility
Insights
Newsletter
Frühling / Spring 2025
11. September 2025
von 8.45 - 12.30 Uhr
im Baur au Lac,
Zürich
Entsendungen ins Ausland
Fokus: Richtige Versicherungsunterstellung – ausreichender
Versicherungsschutz & steuerliche Komplikationen vermeiden
Compliance wird immer wichtiger. In diesem Praxisseminar werden
Lösungsansätze für die richtige (sozial-)versicherungsrechtliche Unterstellung
aufgezeigt.
Bei Entsendungen von der Schweiz ins Ausland werden zudem
verschiedene Optionen für einen ausreichenden Versicherungsschutz
während eines Auslandeinsatzes besprochen. Auch die steuerrechtliche
Beurteilung steht bei Entsendungen weiterhin im Mittelpunkt,
sodass die gesetzlichen Regelungen anhand von Praxisbeispielen
behandelt werden.
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CONVINUS Global Mobility Insights - Frühling / Spring 2025
Inhaltsverzeichnis - deutschsprachige Beiträge
Seite 4 - 10:
Schweiz: Rechtliche Herausforderungen bei der Bestellung eines
Verwaltungsrats in der Schweiz mit Wohnsitz im Ausland
Seite 11 - 15:
Deutschland: Vermeidung von Haftungsverfahren für den
Lohnsteuerabzug beim Arbeitgeber
Seite 16 - 19:
Österreich: Versteuerung von variablen Vergütungen aus der
Praxis – das Kausalitätsprinzip
Seite 20 - 28:
Schweiz: Schreckgespenst internationaler Mitarbeitereinsatz
Table of content - English contributions
Page 31 - 36:
Switzerland: Legal challenges when appointing a board of
directors in Switzerland with residence abroad
Page 37 - 41:
Germany: Avoidance of liability proceedings for the employer's
wage tax deduction
Page 42 - 45:
Austria: Taxation of variable remuneration in practice - the
causality principle
Page 46 - 53:
Switzerland: The spectre of international employee deployment
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CONVINUS Global Mobility Insights - Frühling / Spring 2025
Rechtliche Herausforderungen bei der Bestellung
eines Verwaltungsrats in der Schweiz mit Wohnsitz
im Ausland
Autorin: Friederike V. Ruch, CEO, CONVINUS
In der Schweiz gibt es eine hohe Anzahl an Verwaltungsräten, die eine solche
Funktion bzw. Tätigkeit bei einem Schweizer Unternehmen haben, allerdings
keinen Wohnsitz in der Schweiz besitzen, sondern im Ausland. Bei diesen
Konstellationen sind zusätzlich zahlreiche rechtliche Herausforderungen und
Aspekte zu berücksichtigen.
Ein Verwaltungsratsmandat kann auf Basis unterschiedlicher Konstellationen
ausgestaltet sein. Die häufigste Form ist hierbei die direkte Mandatierung. Dies
bedeutet, dass ein Verwaltungsratsmandatsauftrag zwischen dem Verwaltungsrat
und dem Schweizer Unternehmen besteht.
Die nachfolgenden Ausführungen beziehen sich auf diese Konstellation.
Zur besseren Verständlichkeit, hier ein einleitendes Beispiel:
Peter Suter ist deutscher Staatsangehöriger und wohnt in München (Deutschland).
Er hat ein Verwaltungsratsmandat bei der Global Speciality Insurance AG in Zürich
(Schweiz). In Deutschland ist er gleichzeitig als Rechtsanwalt mit seiner eigenen
Rechtsanwaltskanzlei in München tätig.
1. Sorgfaltspflichten und Haftung
Verwaltungsräte in der Schweiz haben eine umfassende Sorgfaltspflicht
gegenüber dem Unternehmen, und diese Pflicht erstreckt sich auf alle
Entscheidungen, die sie treffen. Auch wenn der Verwaltungsrat seinen Wohnsitz
im Ausland hat, bleibt er in der Schweiz für diese Verpflichtungen haftbar, wie
etwa:
Pflicht zur ordnungsgemässen Geschäftsführung:
Ein Verwaltungsrat muss die Geschäfte des Unternehmens im besten Interesse
der Aktionäre und des Unternehmens führen.
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CONVINUS Global Mobility Insights - Frühling / Spring 2025
Haftung bei Pflichtverletzung:
Verstösse gegen gesetzliche Anforderungen (z. B. in Bezug auf Corporate
Governance oder Insolvenzrecht) können zu einer persönlichen Haftung
führen, unabhängig vom Wohnsitz des Verwaltungsratsmitglieds.
2. Rechtliche Zuständigkeit
Ein im Ausland lebender Verwaltungsrat muss sich zudem der Frage stellen, in
welchem Land er im Falle von Rechtsstreitigkeiten belangt werden kann:
Gerichtsstand:
Der Verwaltungsrat könnte im Ausland vor einem Gericht verklagt werden,
auch wenn das Unternehmen in der Schweiz ansässig ist. Die Wahl des
Gerichtsstandes für rechtliche Auseinandersetzungen sollte unbedingt klar im
Vertrag oder in den Statuten des Unternehmens festgelegt werden.
Rechtliche Vertretung:
Für den Verwaltungsrat könnte die Notwendigkeit bestehen beziehungsweise
entstehen, sich von Rechtsanwälten sowohl in der Schweiz als auch im Ausland
vertreten zu lassen.
3. Schweizer Gesellschaftsrecht versus internationale Vorschriften
Verwaltungsräte, die im Ausland leben und dort Ihren Wohnsitz haben, sollten sich
nicht nur mit dem Schweizer Gesellschaftsrecht auskennen, sondern auch mit den
relevanten internationalen Vorschriften.
Für Verwaltungsräte, die in einem EU-Land oder in einem Land mit ähnlichen
Regelungen leben, können auch europäische oder länderspezifische Vorschriften
(z. B. zur Datenschutz-Grundverordnung - DSGVO) von Bedeutung sein.
4. Notwendigkeit einer Arbeitsbewilligung (Arbeitsgenehmigung)
In der Schweiz gilt der Verwaltungsrat in der Regel als «unselbständig
Erwerbender / Arbeitnehmer» und für die Ausübung einer Tätigkeit in der Schweiz
wie beispielsweise die Teilnahme an Verwaltungsratssitzungen ist eine Arbeitsbewilligung
notwendig, sofern der Verwaltungsrat kein Schweizer Staatsangehöriger
ist.
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CONVINUS Global Mobility Insights - Frühling / Spring 2025
Die Arbeitsbewilligung ist bei der direkten Mandatierung ab dem ersten Tag
massgebend.
Je nach Häufigkeit der Anwesenheit in der Schweiz sowie des Wohnsitzes des
Verwaltungsrats und der Staatsangehörigkeit, stehen bewilligungsrechtlich die
folgenden Bewilligungsarten zur Verfügung:
Meldeverfahren
120-Tages-Bewilligung
Grenzgängerbewilligung
Das Meldeverfahren hat die Einschränkung, dass es ausschliesslich für EU- oder
EFTA-Staatsangehörige gilt. Des weiteren müssen die einzelnen Einsatztage in der
Schweiz, an denen sich der Verwaltungsrat physisch in der Schweiz aufhält,
gemeldet werden. Dies verursacht einen recht hohen administrativen Aufwand.
Mit der 120-Tages-Bewilligung kann man den administrativen Aufwand reduzieren.
Der Verwaltungsrat darf sich im Rahmen der 120-Tages-Bewilligung, welche in der
Regel für einen Zeitraum von 12 Monaten ausgestellt wird, an 120 Tagen in der
Schweiz aufhalten und arbeiten.
Diese Art der Bewilligung kann für alle Verwaltungsräte unabhängig von ihrer
Staatsangehörigkeit eingeholt werden. Hierfür muss das Bewilligungsgesuch bei
der jeweils zuständigen kantonalen Arbeitsmarktbehörde eingeholt werden.
Die Grenzgängerbewilligung wäre grundsätzlich ebenfalls für EU- oder EFTA-
Staatsbürger möglich, sofern sie mindestens an einem Tag pro Woche in der
Schweiz arbeiten würden. Je nach Umfang des Verwaltungsratsmandats könnte
dies ebenfalls eine mögliche Option ein.
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CONVINUS Global Mobility Insights - Frühling / Spring 2025
5. Steuerliche Implikationen
Grundsätzlich ist das Verwaltungsratshonorar in der Schweiz steuerpflichtig.
Aufgrund des Wohnsitzes im Ausland müssen die folgende Aspekte berücksichtigt
werden:
Steuerliche Ansässigkeit:
Die steuerliche Ansässigkeit bestimmt, in welchem Staat eine Person ihre
unbeschränkte Steuerpflicht hat. Die Bestimmung der steuerlichen
Ansässigkeit ist zudem wichtig, damit das anwendbare Doppelbesteuerungsabkommen
bestimmt werden kann. Wenn eine Person beispielsweise ihre
steuerliche Ansässigkeit in Deutschland hat, dann muss für ein Verwaltungsratsmandat
in der Schweiz das Doppelbesteuerungsabkommen zwischen
Deutschland und der Schweiz geprüft werden.
Doppelbesteuerungsabkommen (DBA):
In den meisten DBAs, welche die Schweiz abgeschlossen hat, sind Ausführungen
zu der Besteuerung von Verwaltungsratshonoraren enthalten. In der
Regel sind diese dem Sitzstaat der Gesellschaft zugewiesen. Dies bedeutet für
ein Verwaltungsratsmandat bei einer Schweizer Gesellschaft, dass die Schweiz
das Besteuerungsrecht hat.
Besteuerung des Verwaltungsratshonorars in der Schweiz:
Bei Verwaltungsräten, welche ihren Wohnsitz im Ausland haben, kommt der
kantonale Quellensteuertarif vom Sitzkanton der Schweizer Gesellschaft zum
Zuge. In der Regel ist dies ein Pauschalsatz. Beispielsweise beträgt dieser
Steuersatz im Kanton Zürich 25%.
Besteuerung des Verwaltungsratshonorars im Wohnsitzland:
Im Wohnsitzland muss dieses Verwaltungsratshonorar ebenfalls in der
Steuererklärung angegeben werden und je nach vorhandenem Doppelbesteuerungsabkommen
kommt die Freistellungs- oder Anrechnungsmethode für die
Vermeidung der Doppelbesteuerung zum Zuge.
6. Sozialversicherungsunterstellung
Die sozialversicherungsrechtliche Beurteilung von Verwaltungsratshonoraren im
grenzüberschreitenden Verhältnis ist üblicherweise der schwierigste Komplex in
dieser Thematik. Bei der Bestimmung, in welchem Land ein Verwaltungsrat der
Sozialversicherung unterstellt ist, sind nicht nur die unterschiedlichen bilateralen
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CONVINUS Global Mobility Insights - Frühling / Spring 2025
sowie auch multilateralen Abkommen massgebend.
Ein wichtiger Aspekt ebenfalls ist die Beurteilung, ob das Verwaltungsratsmandat
eine unselbständige oder selbständige Tätigkeit darstellt sowie auch die Beurteilung
der übrigen Tätigkeiten des Verwaltungsrats.
In der Praxis ist das Verwaltungsratsmandat sehr häufig nicht die Haupttätigkeit
der Person.
Beurteilung des Verwaltungsratsmandats:
Die Beurteilung muss sowohl aus Schweizer Sicht sowie aber auch aus Sicht
des Wohnsitzlandes vorgenommen werden. Hierzu kommt es immer wieder zu
ganz unterschiedliche Sichtweisen der involvierten Staaten.
Staatsangehörigkeit und Wohnsitz:
Für die Bestimmung, welches Abkommen für einen Sachverhalt zur Anwendung
kommt, ist der Wohnsitz sowie die Staatsangehörigkeit des Verwaltungsrats
massgebend. Für EU-Staatsangehörige mit Wohnsitz in einem EU-Mitgliedsstaat
gilt das Personenfreizügigkeitsabkommen, falls es sich um EFTA-Staatsangehörige
mit einem Wohnsitz in einem EFTA-Staat handelt, gilt das
EFTA-Übereinkommen und ansonsten ist zu prüfen, ob ein bilaterales
Abkommen zwischen Wohnsitzstaat und der Schweiz besteht.
Sozialversicherungspflicht:
Grundsätzlich ist das Verwaltungsratshonorar in der Schweiz sozialversicherungspflichtig.
Bei grenzüberschreitenden Sachverhalten kann diese
Sozialversicherungspflicht allerdings ins Wohnsitzland «rutschen».
Bestimmungen des Personenfreizügigkeitsabkommens bzw. des
EFTA-Übereinkommens:
Grundsätzlich gilt gemäss dem Personenfreizügigkeitsabkommen, dass eine
Person nur in einem Staat für alle ihre Einkommen sozialversicherungspflichtig
ist. Für die Bestimmung dieses Staates, kommt es darauf an, in welchem Staat
eine Person eine unselbständige und / oder selbständige Tätigkeit ausübt. In
dieser Konstellation wäre die Sozialversicherungspflicht in dem Staat gegeben,
in welchem diese eine unselbständige Tätigkeit ausübt. Übt eine Person in
beiden Ländern eine unselbständige Tätigkeit aus, wobei im Wohnsitzland
diese Tätigkeit mindestens von Pensum von 25% hat, dann wäre die Sozialversicherungpflicht
im Wohnsitzland gegeben.
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CONVINUS Global Mobility Insights - Frühling / Spring 2025
Bestimmungen des bilateralen Abkommens:
Kommt das bilaterale Abkommen zum Zuge, so wird grundsätzlich die
Sozialversicherungspflicht je nach Anstellungsland / Erwerbsort aufgeteilt.
Formalitäten:
Die Einholung einer A1-Bescheinigung beziehungsweise der Entsandtenbescheinigung
ist wichtig, sofern der Verwaltungsrat auch in dem anderen Staat
arbeitet.
Es ist nicht immer ganz klar in welchem Land die Sozialversicherungspflicht
gegeben ist. Daher ist es in diesen Fällen hilfreich und somit empfehlenswert, dies
direkt bei den beiden zuständigen Behörden im Wohnsitzland sowie in der
Schweiz entsprechend abzuklären.
Lösung zu dem Beispiel zu Beginn des Artikels:
Die Global Speciality Insurance AG müsste für Herrn Suter das Folgende
vornehmen:
Arbeitsbewilligung:
Für die Arbeitstage in der Schweiz müsste eine Arbeitsbewilligung eingeholt
werden. Da Verwaltungsratssitzungen grundsätzlich planbar sind, aber
mögliche andere Arbeitstage in der Schweiz eher flexibel geplant werden, ist
eine 120-Tages-Bewilligung die beste Option.
Besteuerung:
Vom Verwaltungsratshonorar wird ein Steuerabzug von 25% vorgenommen.
Dies entspricht der Besteuerung im Kanton Zürich, basierend darauf, dass das
Beispielunternehmen seinen Sitz in Zürich hat. In seiner deutschen
Steuererklärung muss Herr Suter das Honorar angeben, allerdings wirkt sich
dieses nur für die Höhe des deutschen Steuersatzes aus und wird in
Deutschland nicht besteuert.
Sozialversicherungspflicht:
Die Tätigkeit als Verwaltungsrat in der Schweiz ist eine unselbständige
Tätigkeit und die Tätigkeit als Rechtsanwalt wird gemäss deutschem Recht als
selbständige Tätigkeit angesehen. Basierend auf dem Personenfreizügigkeitsabkommen,
welches in diesem Beispiel zur Anwendung kommt, führt dies zur
Sozialversicherungsunterstellung in dem Land, in dem Herr Suter eine unselbständige
Tätigkeit ausübt.
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CONVINUS Global Mobility Insights - Frühling / Spring 2025
Dementsprechend muss er in der Schweiz nicht nur sein Verwaltungsratshonorar
versichern, sondern auch die Einkünfte aus seiner Rechtsanwaltstätigkeit.
Dies wird Herrn Meier ganz sicherlich nicht erfreuen, denn in
Deutschland müsste er auf diesem Einkommen keine Sozialversicherungsabgaben
leisten.
Fazit
Die rechtlichen Herausforderungen eines Verwaltungsratsmitglieds in der Schweiz
mit Wohnsitz im Ausland umfassen insbesondere neben den Sorgfaltspflichten,
bewilligungs-, sozialversicherungs- und steuerrechtlichen Fragen, auch diverse
Fragestellungen hinsichtlich rechtlicher Zuständigkeiten und die praktische
Durchführung der Verwaltungsaufgaben.
Es ist wichtig, dass die individuelle Situation des Verwaltungsrats regelmässig
überprüft wird, um potenzielle Konflikte zu vermeiden und sicherzustellen, dass
alle gesetzlichen Anforderungen, sowohl in der Schweiz als auch im Wohnsitzland,
eingehalten werden.
Kontakt:
CONVINUS global mobility solutions
Talstrasse 70
8001 Zürich
Schweiz
+41 (0) 44 250 20 20
info@convinus.com
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CONVINUS Global Mobility Insights - Frühling / Spring 2025
Vermeidung von Haftungsverfahren für den
Lohnsteuerabzug beim Arbeitgeber
Autor: Michael Yönden, Stahl | Yönden | Witt - Steuerberater
Der Arbeitnehmer ist Schuldner der Lohnsteuer nach § 38 (2) EStG. Der Arbeitgeber
haftet für die Lohnsteuer, die er einzubehalten und abzuführen hat. Soweit die
Haftung des Arbeitgebers reicht, sind der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer
Gesamtschuldner. Das Betriebsstättenfinanzamt kann die Steuerschuld nach
pflichtgemäßen Ermessen gegenüber jedem Gesamtschuldner geltend machen
(vgl. § 42d EStG).
Zur Vermeidung eines nicht richtigen Lohnsteuerabzugs können Arbeitgeber und
Arbeitnehmer beim zuständigen Betriebsstättenfinanzamt eine Lohnsteuer-
Anrufungsauskunft beantragen. Das Finanzamt hat auf Anfrage eines Beteiligten
darüber Auskunft zu geben, ob und inwieweit im einzelnen Fall die Vorschriften
über die Lohnsteuer anzuwenden sind (§ 42e EstG). Die Anrufungsauskunft ist stets
gebührenfreifrei, wird zeitnah erteilt, ist haftungsbefreiend und bindend für das
Finanzamt im Lohnsteuerabzugsverfahren für den Einzelfall. Für den Antrag nach
§ 42e EstG ist eine bestimmte Form nicht vorgeschrieben, es sollte jedoch
schriftlich gestellt werden. Im Auskunftsantrag sind konkrete Rechtsfragen
darzulegen, die für den Einzelfall von Bedeutung ist (vgl. BMF, Schreiben vom
12.12.2017, IV C 5 - S 2388/14/10001, BStBl I 2017, 1656).
Ein Urlaub mit ungewollten (Steuer-)Folgen
Sachverhalt:
Ein international aufgestellter deutscher Zulieferer der Automobilbranche besitzt
weltweite Tochtergesellschaften, darunter auch in den USA.
Aufgrund des Wandels in der Automobilbranche und dem Ausbau des U.S-Marktes
reist der kaufmännische Angestellte (K) mehrmals im Interesse der deutschen
Muttergesellschaft im Kalenderjahr 2023 in die USA, um die dortigen Niederlassungen
aufzusuchen.
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CONVINUS Global Mobility Insights - Frühling / Spring 2025
Die beruflich veranlassten Aufenthalte von K in den USA dauern von einigen
wenigen Tagen bis zu mehreren Monaten. Folglich hielt sich K auch an
arbeitsfreien Wochenenden in den USA auf.
Kumuliert übersteigen die betrieblich bedingten Aufenthalte in den USA, inklusive
den Wochenenden, nicht 183 Tage im Kalenderjahr.
Sein Gehalt wird wirtschaftlich von der deutschen Konzernmutter getragen, da K
einzig und allein im Interesse dieser in den USA tätig war. Eine Betriebsstätte der
Konzernmutter von K in den USA, welcher K wirtschaftlich zugehört, war ebenfalls
nicht vorhanden.
K verbachte im Sommer 2023 zusammen mit seiner Familie einen dreiwöchigen
Urlaub in den USA. Dadurch überschritt K seinen Aufenthalt in den USA auf über
183 Tage im Kalenderjahr 2023. Dem HR-Office seines Arbeitgebers war der
Familienurlaub nicht bekannt.
K erzielte im Jahr 2023 Einkünfte aus nichtselbstständiger Arbeit (§ 19 EStG) i.H.v.
250.000 EUR. Die Jahresprämie aus 2022 i.H.v. 50.000 EUR ist ihm im Jahr 2023
zugeflossen und in Lohnsteuerbescheinigung 2023 enthalten. Die Jahresprämie aus
2023 von voraussichtlich 100.000 EUR wird ihm Anfang 2024 ausbezahlt werden
und entsprechend mit deutscher Lohnsteuer belastet. Im Jahr 2024 wird K nicht
mehr betrieblich in die USA reisen, sondern sich für seinen Arbeitgeber vermehrt
dem asiatisch-pazifischen Raum widmen.
K leistete im Jahr 2023 insgesamt 230 Arbeitstage für seinen Arbeitgeber, davon
nachweislich 130 Tagen in den USA.
K suchte ein Steuerberater (S) auf, der steuerliche Sachverhalt würdigte. Es stellte
sich heraus, dass der Lohnsteuerabzug durch seinen Arbeitgeber nicht richtig
vorgenommen wurde. K war darüber sehr verärgert.
Besteuerung des Arbeitslohnes:
K hat Deutschland einen Wohnsitz gem. § 8 AO und unterliegt damit in
Deutschland der unbeschränkten Steuerpflicht.
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CONVINUS Global Mobility Insights - Frühling / Spring 2025
Sein Arbeitgeber hat für 2023 seinen Arbeitslohn von 250.000 EUR der deutschen
Lohnsteuer unterworfen und an das Finanzamt abgeführt.
Laut Sachverhalt hat K allerdings einen Teil seiner Tätigkeit physisch vor Ort in den
USA ausgeübt. Dabei war er im Interesse der deutschen Konzernmutter tätig. Sein
Arbeitslohn wurde von dieser wirtschaftlich getragen und an ihn ausbezahlt.
Die Konzernmutter hatte zudem keine Betriebsstätte in den USA, welcher K
zugeordnet war.
Der Konzernmutter war nicht bekannt, dass K sich an mehr als 183 Tage physisch
in den USA aufgehalten hat, weil der Familienurlaub nicht im Arbeitskalender des
Arbeitnehmers vermerkt war.
Gemäß Artikel 15 (1) DBA-USA gilt der Grundsatz der Besteuerung dort, wo die
physische (Arbeits-) Tätigkeit ausgeführt wird. Somit hätte die USA das
Besteuerungsrecht aus den Arbeitseinkünften. Zu prüfen ist weiter, ob nicht das
Besteuerungsrecht an Deutschland zurückfällt, Art. 15 (2) DBA-USA. Hierfür müssen
die die drei Voraussetzungen kumulativ
a) Ansässigkeit in Deutschland iSd Art. 4 DBA-USA und,
b) nicht länger als 183 Tage in USA aufgehalten und
c) die Vergütung nicht von einem Arbeitgeber oder für einen Arbeitgeber gezahlt
werden, der nicht in den USA ansässig ist.
Es kann a) und c) vernachlässigt werden, da sich K nachweislich mehr als 183 Tage
im Kalenderjahr 2023 physisch in den USA aufgehalten hat. Dies erfolgte aufgrund
seines Familienurlaubes in den USA. Bei der Berechnung der Aufenthaltstage von K
ist es unerheblich, ob es sich um Wochenenden oder Urlaubstage handelt. Insofern
obliegt das Besteuerungsrecht in den USA für physisch geleisteten Arbeitstage in
den USA.
Das Besteuerungsrecht des Arbeitslohnes 2023 von K ist aufgrund des
Überschreitens der 183 Tage in den USA zwischen den USA und Deutschland
aufzuteilen. Es ist eine Aufteilung des Gehaltes für die Besteuerung auf die USA
und Deutschland angezeigt.
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CONVINUS Global Mobility Insights - Frühling / Spring 2025
Aufteilungsmaßstab der Besteuerung USA und Deutschland:
Unabhängig der Unterwerfung des vollständigen Arbeitslohnes 2023 mit deutscher
Lohnsteuer hat K in den USA eine Steuererklärung einzureichen und seine
anteiligen, d.h. auf die USA entfallenden Einkünfte, zu erklären und in den USA zu
besteuern.
Da sowohl das HR als auch der K nicht davon ausgingen, in den USA steuerpflichtig
zu sein, wurde die US-Einkommensteuererklärung erst nach deutlichem Ablauf der
Abgabefrist in den USA eingereicht und die Nachzahlung entsprechend zusätzlich
mit Säumniszuschlägen und Zinsen auferlegt.
Als Aufteilungsmaßstab der Aufteilung werden die Arbeitstage ins Verhältnis
gesetzt. Für das Kalenderjahr 2023 lagen insgesamt 230 Arbeitstage vor. Folglich
werden anteilig 130/230 Tages seines Bruttolohnes in den USA erklärt und
besteuert.
Da K aber seinen Jahresbonus aus 2022 im Kalenderjahr 2023 erhalten hat, und
dieser nicht wirtschaftlich mit der Tätigkeit in den USA zusammenhängt, ist für
Zwecke der Aufteilung der Besteuerungsgrundlage dieser Bonus aus den
aufzuteilenden Einkünften herauszurechnen.
130/230 * 200.000 EUR = ca. 113.000 EUR
K hat die 113.000 EUR in den USA der Besteuerung zu unterwerfen und in
Deutschland in seiner Einkommensteuererklärung als steuerfreie Progressionseinkünfte
gem. § 32b (1) Nr. 3 EStG zu erklären. Für das Erlangen der Steuerfreiheit
benötigt er den Nachweis der Besteuerung dieser Einkünfte in den USA. Kann er
dies nicht vorweisen, wird Deutschland diese Einkünfte besteuern, § 50 (8) EStG.
Damit hat K seine Steuerpflichten in den USA allerdings nicht abgeschlossen.
Unabhängig davon, ob er auch im Jahr 2024 in den USA tätig sein wird, muss er
seinen Jahresbonus aus 2023, welcher ihm 2024 zufließt, ebenfalls anteilig in den
USA besteuern und in Deutschland als steuerfreie Progressionseinkünfte gem.
§ 32b (1) Nr. 3 EStG erklären.
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CONVINUS Global Mobility Insights - Frühling / Spring 2025
Die Aufteilung des Jahresbonus 2023 richtet sich ebenfalls nach den Verhältnissen
des Kalenderjahres 2023. Folglich müssen für 2024 ca. 56.500 EUR in den USA erklärt
werden. Die Behandlung dieser Einkünfte in Deutschland, erfolgt analog zu 2023.
Fazit:
Dieser Fall zeigt auf, wie wichtig es ist, dass sich die HR-Abteilung über die
Aufenthaltstage eines Mitarbeiters im Tätigkeitsstaat informiert, damit ein
entsprechender Lohnsteuerabzug erfolgen kann. Wenn der Arbeitgeber nicht
sicher ist, ob ein Lohnsteuerabzug hätte vorgenommen werden müssen, könnte
der Arbeitgeber eine Anrufungsauskunft für den Lohnsteuerabzug nach § 42e EStG
beim zuständigen Betriebsstättenfinanzamt beantragen.
Der Mitarbeiter hätte bei einem richtigen Lohnsteuerabzug keinen Liquiditätsnachteil
durch das Auseinanderfallen der zu entrichtenden Einkommensteuer in
den USA und der erst später erfolgten Erstattung der Einkommensteuer in
Deutschland gehabt.
Kontakt:
Stahl | Yönden | Witt - Steuerberater
Eschenburgstrasse 16
23568 Lübeck
Deutschland
+49 (0) 451 3886030
info@stahl-steuer.de
stahl-steuer.de
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CONVINUS Global Mobility Insights - Frühling / Spring 2025
Österreich: Versteuerung von variablen
Vergütungen aus der Praxis – das
Kausalitätsprinzip
Autor: Michael Obernberger, Partner, ARTUS Steuerberatung & Wirtschaftsprüfung
Bonuszahlungen stellen für viele Unternehmen ein wichtiges Instrument zur
Mitarbeiterbindung und -motivation dar. Insbesondere bei grenzüberschreitenden
Arbeitsverhältnissen, in denen Mitarbeiter sowohl in ihrem Heimatland als auch in
einem anderen Staat tätig sind, stellt sich die steuerliche Behandlung von
variablen Arbeitsvergütungen komplex dar.
Neben den nationalen Bestimmungen des lokalen Steuerrechts ist die korrekte
Zuteilung von ebensolchen Zahlungen insbesondere in den bilateral abgeschlossenen
Doppelbesteuerungsabkommen (DBA) geregelt. In der Praxis ergeben sich
hierbei jedoch oft Qualifikationskonflikte – die zu Doppelbesteuerungen oder
doppelten Nichtbesteuerung führen könnten.
Ist ein Dienstnehmer nun im Rahmen einer Entsendung grenzüberschreitend tätig,
ist nach erfolgter Determinierung der abkommensrechtlichen Ansässigkeit die
Prüfung der Besteuerungszuweise der Einkünfte durchzuführen. Bestimmungen im
Zusammenhang mit Besteuerungszuweisen von Einkünften aus nichtselbständiger
Arbeit finden sich im Art. 15 OECD-MA.
So können „… Gehälter, Löhne und ähnliche Vergütungen, die eine in einem
Vertragsstaat ansässige Person aus unselbständiger Arbeit bezieht, nur in diesem
Staat besteuert werden, es sei denn, die Arbeit wird im anderen Vertragsstaat
ausgeübt. Wird die Arbeit dort ausgeübt, so können die dafür bezogenen
Vergütungen im anderen Staat besteuert werden.“
Eine Definition von „Gehälter, Löhne und ähnliche Vergütungen“ ist in den
Doppelbesteuerungsabkommen nicht zu finden. Es ist daher in Anwendung des
Art. 3 Abs. 2 OECD-MA zur Auslegung der Begrifflichkeiten auf innerstaatliches
Recht zurückzugreifen, womit der Umfang der Vergütungen den Einkünften aus
nichtselbständiger Arbeit im Sinne des § 25 öEStG gleichzustellen ist.
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CONVINUS Global Mobility Insights - Frühling / Spring 2025
Zu den von Art. 15 Abs. 1 OECD-MA erfassten Einkünfte sind somit neben dem
laufenden Gehalt auch Bonuszahlungen und Prämien zu zählen.
Wie man dem Gesetzestext entnehmen kann, teilt Art. 15 Abs. 1 OECD-MA
grundsätzlich dem Ansässigkeitsstaat das Besteuerungsrecht auf nichtselbständige
Einkünfte zu. Abweichend können Einkünfte im anderen Staat dann
besteuert werden, wenn die Arbeit ebendort verrichtet wurde, da eine nichtselbständige
Arbeit grundsätzlich dort als ausgeführt gilt, wo die Person zum
Zeitpunkt der Ausführung der Tätigkeit, für welche diese Vergütungen gewährt
werden, physisch präsent ist. Damit sind die Begriffe Ansässigkeits- und
Tätigkeitsstaat relevant.
Ansässigkeitsstaat ist jener Staat, in welchem der Dienstnehmer steuerlich
ansässig ist. Letztere definiert sich entweder als jenes Land, in welchem ein
steuerlicher Wohnsitz vorliegt. Im Falle von Wohnsitzen in mehreren Ländern, ist
der Ansässigkeitsstaat jener, in welchem der Dienstnehmer die engeren persönlichen
und wirtschaftlichen Anknüpfungspunkte hat.
Nach dem Kausalitätsprinzip dürfen im Tätigkeitsstaat nur jene Bezugsteile
besteuert werden, die auf eine dort physisch ausgeübte Tätigkeit entfallen. Es
kommt somit lediglich darauf an, dass die Vergütung für eine Auslandstätigkeit
bezahlt wird. Irrelevant sind der Zeitpunkt und der Auszahlungsort der bezahlten
Vergütungen.
Der Quellenstaat auf der anderen Seite ist jener Staat, aus welchem Einkünfte
bezogen werden – in der Regel somit der Staat, in welchem der Dienstgeber
ansässig ist.
Das Besteuerungsrecht auf Bezüge, die auf eine Tätigkeit in einem Drittstaat (also
somit weder Quellen- noch Ansässigkeitsstaat) entfallen, kommt dem Ansässigkeitsstaat
zu.
In der Praxis wird die Anzahl an maßgebenden Arbeitstagen als Grundsatz zur
Aufteilung der bezogenen Vergütung herangezogen. Um dem Kausalitätsprinzip
Rechnung zu tragen, ist bei der Ermittlung der aufzuteilenden Einkünfte somit wie
folgt vorzugehen:
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CONVINUS Global Mobility Insights - Frühling / Spring 2025
Zunächst sind die Bezugsteile, die eindeutig einem Staat direkt zuzurechnen
sind, dem jeweiligen Staat zuzurechnen. Kausal der Tätigkeit zuordenbar
bedeutet, dass die Zahlungen bei Nichtvorhandensein ebendieser Tätigkeit
nicht angefallen wären. Ebenso sind Nachzahlungen für eine frühere Tätigkeit
daher entsprechend der originär erzielten Einkünfte aufzuteilen.
Die nicht direkt zuordenbaren Bezüge sind dann nach Maßgabe der Arbeitstage
aufzuteilen, wobei dies auch für die damit zusammenhängenden Werbungskosten
gilt.
Folgendes Beispiel soll obenstehende Ausführungen verdeutlichen:
Frau Mayer, eine Dienstnehmerin eines österreichischen Unternehmens wird
vorübergehend zur Dienstverrichtung nach Deutschland für 3 Jahre entsendet.
Den österreichischen Wohnsitz gibt Frau Mayer nicht auf. Zur Dienstverrichtung in
Deutschland begründet Frau Mayer einen Wohnsitz in Deutschland. An
Wochenenden kehrt Frau Mayer regelmäßig nach Österreich zu Ihrer Familie
zurück. Im Jahr 1 verrichtet Frau Mayer gesamt 220 Arbeitstage, wobei 185 in
Deutschland, 15 in Österreich und 20 Arbeitstage in Frankreich verrichtet werden.
Im Jahr 2 wird Frau Mayer eine Bonuszahlung für das Jahr 1 ausbezahlt. Im Jahr 2
verrichtet Frau Mayer gesamt 225 Arbeitstage, wobei 190 in Deutschland, 10 in
Österreich und 25 Arbeitstage in Frankreich verrichtet werden.
Lösung:
Frau Mayer ist steuerlich in Österreich ansässig, obwohl sie zwei Wohnsitze
innehat. Dies aufgrund der Tatsache, dass der Mittelpunkt der Lebensinteressen
weiterhin in Österreich liegt (die Familie von Frau Mayer lebt weiterhin in
Österreich). Österreich ist der Ansässigkeitsstaat und gleichzeitig auch der
Quellenstaat. Die Arbeitstage in Deutschland unterliegen der Besteuerung in
Deutschland, jene in Österreich unterliegen der österreichischen Besteuerung. Die
20 Arbeitstage, welche in Frankreich verrichtet werden, unterliegen der
Besteuerung in Österreich, da Österreich der Ansässigkeitsstaat ist.
Sollte Frau Mayer für das Jahr 1 einen Bonus im Jahr 2 ausbezahlt bekommen, so
wäre das Aufteilungsverhältnis entsprechend den Arbeitstagen im Jahr 1
vorzunehmen, da der Bonus kausal für das Jahr 1 ausbezahlt wird. Das
Kausalitätsprinzip durchbricht in diesem Fall dann das Zuflussprinzip.
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CONVINUS Global Mobility Insights - Frühling / Spring 2025
Die Aufteilung der Bezüge kann somit bereits in der Lohnverrechnung oder
allenfalls im Rahmen der Steuererklärung erfolgen.
Fazit
Die Versteuerung von Bonuszahlungen bei grenzüberschreitenden Tätigkeiten
erfordert eine präzise Dokumentation und die genaue Kenntnis der
steuerrechtlichen Regelungen.
Doppelbesteuerungsabkommen und das Kausalitätsprinzip helfen dabei, eine faire
Steuerlastverteilung zu gewährleisten. Für Arbeitnehmer und Unternehmen ist es
essenziell, die jeweiligen Steuerpflichten frühzeitig zu prüfen, um Nachforderungen
oder Doppelbesteuerung zu vermeiden.
Kontakt:
ARTUS - Steuerberatung,
Wirtschaftsprüfung &
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1010 Wien
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CONVINUS Global Mobility Insights - Frühling / Spring 2025
Schreckgespenst internationaler
Mitarbeitereinsatz
Autor: Dr. iur. Roger Hischier, Fachanwalt SAV Arbeitsrecht
Das Unbekannte macht grundsätzlich Angst. Und von diesem hat es alleine schon
aus rechtlicher Sicht meist bei internationalen Mitarbeitereinsätzen mehr als
genug; denn bei einem Einsatz von Mitarbeitern im Ausland haben wir es
mindestens mit zwei verschiedenen Rechtsordnungen zu tun, die ihrer Beachtung
harren: Nämlich der Rechtsordnung des Staates, von dem aus ein Mitarbeiter zu
einem Arbeitseinsatz ins Ausland geschickt wird, und sodann die Rechtsordnung
des Staates oder der Staaten, in dem sich der Einsatzort des Mitarbeiters befindet.
Weisst der Mitarbeiter eine davon abweichende Staatsangehörigkeit auf und
wohnt er zudem noch in einem Drittstaat, gilt es grundsätzlich auch diese
Rechtsordnungen zu beachten.
Autonome Rechtssetzung
Jeder Staat legt autonom seine Rechtsordnung fest. Jeder Staat geht zudem von
der Prämisse aus, dass seine Rechtsordnung die Beste – da vertrauteste – sei, und
möchte diese deshalb grundsätzlich auch immer angewendet wissen. Vor allem im
Bereich des öffentlichen Rechts wird dieser Gedanke deshalb auch konsequent
mittels einem klar definierten zwingenden Anwendungswillen sowie einer eigenen
Gerichtsbarkeit umgesetzt.
Eine gewisse Aufweichung dieses Grundsatzes wird durch Staatsverträge erreicht,
in denen die Vertragsstaaten bei grenzübergreifenden Sachverhalten den Anwendungsbereich
ihrer Rechtsordnungen koordinieren und je nachdem abweichend
von der nationalen Gesetzgebung regeln.
Massgebende Rechtsgebiete
Bei einem internationalen Mitarbeitereinsatz stehen vor allen die Bestimmungen
folgender Rechtsgebiete im Vordergrund:
20
CONVINUS Global Mobility Insights - Frühling / Spring 2025
1) Aufenthalts- und Arbeitsbewilligungsrecht
2) Steuerrecht
3) Sozialversicherungsrecht
4) Arbeitsrecht
Von diesen vier Rechtsgebieten zählen die ersten drei zum öffentlichen Recht und
sind deshalb grundsätzlich der Parteiautonomie entzogen. So legt jeder Staat für
sein Staatsgebiet zwingend fest, welche Staatsangehörigen unter welchen
Voraussetzungen sich auf ihrem Staatsgebiet aufhalten und dort arbeiten dürfen.
Im Verhältnis zwischen den EU-Staaten und der Schweiz besteht in diesem Bereich
in Form des Personenfreizügigkeitsabkommens ein Staatsvertrag, der von den
nationalen Rechtsordnungen Abweichungen enthält und die Gleichberechtigung
zwischen den Staatsangehörigen der Vertragsstaaten garantiert. Im Personenfreizügigkeitsabkommen
wird sodann auch für die besagten Staatsangehörigen –
ebenfalls ausgehend vom Gleichbehandlungsgrundsatz – die Sozialversicherung
koordiniert. Ohne entsprechenden Staatsvertrag gehört auch die Sozialversicherung
zu den Rechtsgebieten, die jeder Staat autonom festlegt, namentlich in Bezug
auf die Beitragspflicht.
Dies kann wiederum bei internationalen Mitarbeitereinsätzen zu Doppelbelastungen
führen, indem ein Mitarbeiter sowohl im Staat, von dem aus er ins Ausland
geschickt wird, und im Einsatzstaat der jeweiligen Sozialversicherung unterstellt
und damit in beiden Staaten beitragspflichtig wird. Entsprechendes gilt im Bereich
des Steuerrechts. Die Schweiz hat jedoch weltweit diverse Doppelbesteuerungsabkommen
abgeschlossen, die eine Doppelbelastung vermeiden sollen. Im Bereich
des Arbeitsrechts wird regelmässig zwischen dem öffentlichen und dem
Individual-arbeitsrecht unterschieden. Zur ersten Gruppe zählen die
arbeitsrechtlichen Normen, die namentlich die Arbeitszeit-, die Arbeitssicherheitsund
Gesundheitsvorschriften enthalten.
Diese sind zwingend am Einsatzort zu beachten und deren Einhaltung wird von
Behörden überprüft und deren Nichteinhaltung bestraft. In der Schweiz sind diese
Bestimmungen grundsätzlich im Arbeitsgesetz und im Unfallversicherungsgesetz
bzw. in den entsprechenden Verordnungen dazu geregelt.
21
CONVINUS Global Mobility Insights - Frühling / Spring 2025
Auch prozessual werden die Arbeitnehmer in der Regel bevorzugt behandelt,
indem sie ein vereinfachtes und kostenfreies Gerichtsverfahren garantiert
bekommen.
Die Frage, welches Gericht bei einem Arbeitsverhältnis mit Berührungspunkten zu
mehreren Staaten zuständig ist und welches Recht dieses zur Anwendung bringt,
ist dem internationalen Privatrechtsgesetz eines jeden Staates zu entnehmen.
Auch in diesem Bereich gibt es Staatsverträge, welche diese Fragen im Verhältnis
unter den Vertragsstaaten regeln. So koordiniert beispielsweise das sogenannte
Lugano Übereinkommen, dem namentlich alle EU-Staaten und die Schweiz
angehören, die internationale Zuständigkeit zwischen den Vertragsstaaten.
Daneben müssen je nach Staat noch diverse weitere zwingend anwendbare
Gesetzesbestimmungen beachtet werden, die namentlich polizeilich, religiös oder
sittlich motiviert sind. So ist es zum Beispiel in Saudi-Arabien untersagt Alkohol zu
trinken, religiöse Insignien zu tragen oder sich als Frau ohne Kopftuch in der
Öffentlichkeit zu bewegen. Werden solche Bestimmungen nicht beachtet, drohen
meist drakonische Strafen, die von Landesverweis über Inhaftierung bis zu
körperlichen Strafen reichen können.
Diese komplexe Ausgangslage kann den internationalen Mitarbeitereinsatz
tatsächlich als Schreckgespenst und als ein Buch mit sieben Siegeln erscheinen
lassen.
Lösungsansätze
Ist man sich jedoch dieser Gefahren bewusst, verliert das Gespenst immer mehr an
Schrecken und mit einer strukturierten Planung lassen sich auch die sieben Siegel
öffnen.
Dabei ist es in einem ersten Schritt wichtig, dass der internationale Mitarbeitereinsatz
nicht zum Selbstzweck wird, sondern dass vielmehr der Zweck des
Einsatzes in den Vordergrund gestellt und der internationale Mitarbeitereinsatz
dementsprechend ausgestaltet wird. Damit dies umgesetzt werden kann, muss
man sich erst einmal mit den möglichen Konstellationen des internationalen
Mitarbeitereinsatzes vertraut machen.
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CONVINUS Global Mobility Insights - Frühling / Spring 2025
Konstellationen des internationalen Mitarbeitereinsatzes
Hier gilt es grundsätzlich zwischen dem befristeten Auslandseinsatz, dem
unbefristeten Auslandseinsatz und schliesslich der Rekrutierung von Ortskräften
im Ausland zu unterscheiden.
Rekrutierung von Ortskräften
Die letztgenannte Konstellation, die Rekrutierung von Ortskräften, geht meist
vergessen, obwohl sie grundsätzlich die billigste und zudem auch die am
Einfachsten umsetzbare Variante ist. Im Unterschied zu den beiden erst genannten
Konstellationen wird bei dieser Konstellation der Mitarbeiter nicht von einem
Staat in den anderen versetzt, sondern der Mitarbeiter arbeitet schon vor Ort im
ausländischen Betrieb und wird nun mit einer neuen oder zusätzlichen Aufgabe
(dem Zweck des internationalen Mitarbeitereinsatzes) betraut oder der Mitarbeiter
wird vor Ort im Ausland zu diesem Zweck als neuer Arbeitnehmer rekrutiert.
Dieser Mitarbeiter wird vor Ort nach ausländischem Recht mit einem
Arbeitsvertrag angestellt und bleibt der dortigen Sozialversicherung unterstellt.
Auch aufenthalts- und steuerrechtlich werden sich keine speziellen Probleme
ergeben, da es sich grundsätzlich um keinen internationalen Sachverhalt mit
Berührungspunkten zu anderen Rechtsordnungen handelt. Damit ist auch
grundsätzlich nur eine Rechtsordnung, nämlich diejenige des ausländischen
Einsatzortes zu beachten. Gleichwohl wird das inländische Unternehmen diesem
ausländischen Mitarbeiter Weisungen erteilen und damit den angestrebten Zweck
umsetzen können. Grundlage dieses Weisungsrechts kann eine entsprechende
zusätzliche Bestimmung im lokalen Arbeitsvertrag bilden oder beispielsweise auch
eine konzernweit geltende Kompetenzordnung.
Abgrenzung befristeter/unbefristeter Auslandseinsatz
Verlangt es der Zweck des internationalen Mitarbeitereinsatzes, dass ein inländischer
Mitarbeiter im Ausland für ein inländisches Unternehmen tätig wird, ist
entsprechend der voraussichtlichen Dauer des Auslandseinsatzes die Weiche
zwischen dem befristeten und dem unbefristeten Auslandseinsatz zu stellen. Aus
rechtlichen Gründen ist die zeitliche Grenze zwischen dem befristeten und dem
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CONVINUS Global Mobility Insights - Frühling / Spring 2025
unbefristete Auslandseinsatz bei 5 Jahren zu setzen. In den meisten Abkommen
über Soziale Sicherheit, so auch im Personenfreizügigkeitsabkommen, ist bei
befristeten Auslandseinsätzen die Möglichkeit vorgesehen, entsandte Mitarbeiter
bis maximal 5 Jahre der Sozialversicherung des Staates unterstellt zu lassen, von
dem aus sie entsandt wurden, und sie während dieser Zeit von der Sozialversicherungspflicht
im Einsatzstaat zu befreien. Auch im internationalen Privatrecht
geniest der befristete Auslandseinsatz, bei dem der Mitarbeiter für beschränkte
Zeit für einen inländischen Arbeitgeber im Ausland tätig ist, in der Regel eine
Sonderbehandlung, indem während dieser Zeit weiterhin die Gerichte am Sitz des
inländischen Arbeitgebers angerufen werden können und grundsätzlich auch das
inländische Recht anwendbar bleibt.
Schliesslich sprechen für diese fünfjährige Grenze auch faktische Gründe; denn bei
einem Auslandseinsatz der länger als fünf Jahre dauert, wird die Wahrscheinlichkeit,
dass dieser Mitarbeiter wieder in den heimischen Betrieb zurückkehrt,
immer geringer, zumal es je nach ausländischen Einsatzort auch immer
ungewisser wird, ob er sich im Inland überhaupt noch assimilieren und integrieren
kann oder will.
Unbefristeter Auslandseinsatz
Bei einem unbefristeten Auslandseinsatz ist die Verbindung zum inländischen
Unternehmen wegen der zeitlichen Komponente (d.h. der Dauer des
Auslandseinsatzes) weniger stark als beim befristeten Auslandseinsatz. Dieser
Umstand führt grundsätzlich dazu, dass eine Unterstellung unter die inländische
Sozialversicherung und generell unter das inländische Recht entweder erschwert
oder überhaupt nicht mehr möglich ist. Vielmehr wird bei dieser Konstellation die
ausländische Rechtsordnung in allen Bereichen umfassend angewandt sein
wollen.
Vor diesem Hintergrund ist es sodann auch am sinnvollsten und einfachsten, wenn
der Mitarbeiter – falls denn die Möglichkeit über eine ausländische Konzerngesellschaft
oder ähnliches besteht – vor Ort im Ausland angestellt wird. Es ist
jedoch auch möglich, dass bei einem grundsätzlich als unbefristet geplanten
Auslands-einsatz die erste Phase – bis maximal fünf Jahre – so ausgestaltet und
gelebt wird, wie ein befristeter Auslandseinsatz.
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CONVINUS Global Mobility Insights - Frühling / Spring 2025
Damit bleibt der Mitarbeiter während dieser ersten Zeit enger mit dem inländischen
Unternehmen und dem Inland verbunden und kann somit beispielsweise
auch während dieser Zeit weiterhin der inländischen Sozialversicherung angeschlossen
bleiben, was eine vorzeitige Rückkehr erleichtern würde. Nach Ablauf
dieser Frist würde dann grundsätzlich von Gesetzes wegen die oben beschriebene
Abnabelung vom inländischen Unternehmen und der inländischen Rechtsordnung
eintreten.
Befristeter Auslandseinsatz mit unveränderter Arbeitgeberseite
Bei den befristeten Auslandseinsätzen ist die vertrauteste Form die Entsendung
mit unveränderter Arbeitgeberseite, also der Auslandseinsatz, bei dem das
inländische Unternehmen während der befristeten Dauer weiterhin Arbeitgeber
bleibt (siehe Abbildung 1 und 2). Die Entsendung zeichnet sich durch einen
speziellen Inlandsbezug aus, und zwar dergestalt, dass sich der Auslandseinsatz im
Verhältnis zum inländischen Arbeitsverhältnis vor und nach der Entsendung als
Ausnahme zur Regel präsentiert.
Dieser enge Inlandsbezug ist denn auch der Grund für die oben beschriebene
Sonderbehandlung in rechtlicher Sicht. Obwohl bei dieser Konstellation also
grundsätzlich weiterhin das inländische Arbeitsrecht Gültigkeit haben kann,
müssen gleichwohl vor Ort im Ausland diverse zwingende Bestimmungen, z.B. des
Arbeitszeit- und Arbeitsschutzrechts beachtet werden, die allenfalls im Widerspruch
zur sonst anwendbaren inländischen Rechtsordnung stehen.
Daraus resultieren grundsätzlich Unsicherheiten und schliesslich auch
Konfliktpotential. An dieser Stelle sei etwa an das schweizerische Entsendegesetz
erinnert, welches ausländische Arbeitgeber bei Entsendungen in die Schweiz
verpflichtet, in der Schweiz verbindliche Minimallohn- und Arbeitszeitvorschriften
zu beachten und dies losgelöst von der sonst auf das Arbeitsverhältnis
anwendbaren Rechtsordnung.
Zur Durchsetzung dieser Forderungen stellt die Schweiz den betroffenen
entsandten Arbeitnehmern auch eine Gerichtsbarkeit in der Schweiz zur
Verfügung, die einer davon abweichenden Gerichtsstandsvereinbarung vorgeht.
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CONVINUS Global Mobility Insights - Frühling / Spring 2025
Abbildung 1: Befristeter Auslandeinsatz
Entsendung mit unveränderter Arbeitgeberseite (ohne Eingliederung)
Abbildung 2: Befristeter Auslandeinsatz
Entsendung mit unveränderter Arbeitgeberseite (mit Eingliederung)
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CONVINUS Global Mobility Insights - Frühling / Spring 2025
Befristeter Auslandseinsatz mit veränderter Arbeitgeberseite
Ein Gleichlauf zwischen anwendbarem Recht und zwingenden Vorschriften am
ausländischen Einsatzort kann dadurch erreicht werden, dass der entsandte
Mitarbeiter für die Dauer der Entsendung mit dem ausländischen Unternehmen
(z.B. Konzerngesellschaft) einen Arbeitsvertrag nach ausländischem Recht am
Einsatzort abschliesst und mit dem entsendenden inländischen Unternehmen eine
lose vertragliche Beziehung in Form eines Entsendegrundvertrages aufrechterhält
(siehe Abbildung 3).
In diesem Entsendegrundvertrag sind grundsätzlich die gleichen Punkte geregelt,
wie in einem gewöhnlichen Entsendevertrag. Zusätzlich müssen jedoch der lokale
Arbeitsvertrag und der Entsendegrundvertrag eine Regelung enthalten, welche
diese beiden Vertragswerke miteinander koordinieren. Konkret bedeutet dies, dass
vorab in beiden Vertragswerken auf die Existenz des anderen Vertrages hingewiesen
wird.
Sodann ist es angezeigt, die Bestimmungen des Entsendegrundvertrages grundsätzlich
hierarchisch über diejenigen des lokalen Arbeitsvertrages zu stellen –
sofern dies nach lokalen ausländischen Recht möglich ist – und die Kündigung des
einen Vertrages automatisch zur Kündigung des anderen führen zu lassen.
Da der Entsendegrundvertrag mangels organisatorischer Eingliederung des
Entsandten im inländischen Betrieb grundsätzlich nicht als Arbeitsvertrag
anzusehen ist, untersteht dieser der vollen Vertragsfreiheit, was natürlich auch
eine freie Wahl des Gerichtsstandes und der anwendbaren Rechtsordnung
ermöglicht. Somit kann dieser problemlos der inländischen Gerichtsbarkeit
unterstellt werden. Damit ist mit dieser Konstellation ein Höchstmass an
Rechtssicherheit gewährleistet: Das lokale Arbeitsverhältnis untersteht in seiner
Gesamtheit dem lokalen ausländ-ischen Recht und der Entsendegrundvertrag mit
dem inländischen Unternehmen kann ohne Einschränkung der inländischen
Gerichtsbarkeit und den inländischen Recht unterstellt werden.
Grundsätzlich wird diese Verbindung mit den inländischen Unternehmen auch
genügen, um die inländische Sozialversicherung für den entsandten Mitarbeiter
während des Auslandseinsatzes aufrecht zu erhalten.
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CONVINUS Global Mobility Insights - Frühling / Spring 2025
Abbildung 3: Befristeter Auslandeinsatz
Entsendung mit lokalem Arbeitsvertrag und Entsendegrundvertrag
Kontakt:
HUMBERT HEINZEN HISCHIER Rechtsanwälte
Bellariastrasse 51
8038 Zürich
Schweiz
+41 (0) 43 399 89 99
info@hhh-law.ch
hhh-law.ch
28
GET TO KNOW THE PEOPLE
BEHIND OUR GLOBAL NETWORK
Guest:
Michael Yönden
Partner
Host:
Friederike V. Ruch
CEO
Hi Michael, great to get to introduce you to our global network. What are the
biggest challenges you are facing in your daily business?
The recruitment of specialists and the increase of bureaucratization.
How has the pandemic affected your business?
Not as negative as in other branches. Due to the government support for
business we even had increased workload since applicants relied on the
assistance of tax office during the application process for government grants.
Are there any big projects for your customers (maybe new tools, app, etc.)
where you can give us a sneak preview?
Not really, We see that digitalization has become an issue, younger people tend
to use APPS for downloading their invoices for accounting purposes.
If your job was a colour - what colour would it be?
I would chose the colour red.
Who would you like to swap a day within your professional life?
To be a chef in a restaurant cause I enjoy cooking.
29
Guest:
Michael Yönden
Partner
Host:
Friederike V. Ruch
CEO
Who would you like to swap a day within your professional life?
To be a chef in a restaurant cause I enjoy cooking.
What has been the biggest AHA moment in your role?
Always during crisis, they can be good cause they give you a push to move
forward.
Where do you get the best ideas?
While talking with others.
What advice would you give to your 20-year-old ME from today's perspective?
Just give your best performance and be kind to your people around you.
What are you looking forward to in the next 12 months?
That all of my staff is healthy and still enjoy coming to work in order that we
give best advise and services to our clients
Michael, thank you so much for this interview
and I look forward to reading your article!
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CONVINUS Global Mobility Insights - Frühling / Spring 2025
Legal challenges when appointing a board of
directors in Switzerland with residence abroad
Author: Friederike V. Ruch, CEO, CONVINUS
In Switzerland, there are a large number of board members who have such a
function or work for a Swiss company who are not resident in Switzerland but
abroad. In these constellations, there are also numerous legal challenges and
aspects to consider.
A Board of Directors mandate can be structured based on different constellations.
The most common form is the direct mandate. This means that a Board of Directors
mandate exists between the Board of Directors and the Swiss company.
The following explanations refer to this constellation.
To make it easier to understand, here is an introductory example:
Peter Suter is a German citizen and lives in Munich (Germany). He is a member of
the Board of Directors of Global Speciality Insurance AG in Zurich (Switzerland). He
also works as a lawyer with his own law firm in Munich (Germany).
1. Duties of care and liability
Directors in Switzerland have a comprehensive duty of care towards the company,
and this duty extends to all decisions they make. Even if the Board of Directors is
domiciled abroad, it remains liable in Switzerland for these obligations, such as:
Duty of proper management:
A Board of Directors must manage the company's business in the best interests
of the shareholders and the company.
Liability for breach of duty:
Breaches of legal requirements (e.g. in relation to corporate governance or
insolvency law) can lead to personal liability, regardless of the place of
residence of the member of the Board of Directors.
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CONVINUS Global Mobility Insights - Frühling / Spring 2025
2. Legal responsibility
Directors living abroad must also ask themselves in which country they can be
prosecuted in the event of legal disputes:
Place of jurisdiction:
The Board of Directors could be sued in a court abroad, even if the company is
domiciled in Switzerland. The choice of jurisdiction for legal disputes should
be clearly defined in the contract or in the company's articles of association.
Legal representation:
The Board of Directors may need to be represented by lawyers both in
Switzerland and abroad.
3. Swiss company law versus international regulations
Directors who live and reside abroad should not only be familiar with Swiss
company law, but also with the relevant international regulations.
For board members who live in an EU country or in a country with similar
regulations, European or country-specific regulations (e.g. the General Data
Protection Regulation - GDPR) may also be relevant.
4. Necessity of a work permit (work authorisation)
In Switzerland, the Board of Directors is generally considered a "dependent
employee”, and a work permit is required to carry out activities in Switzerland,
such as attending Board meetings, unless the Board member is a Swiss national.
The work permit is decisive for direct mandates from the first day.
Depending on the frequency of presence in Switzerland and the domicile and
nationality of the Board of Directors, the following types of licenses are available
under licensing law:
Reporting procedure
120-day permit
Cross-border commuter permit
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CONVINUS Global Mobility Insights - Frühling / Spring 2025
The reporting procedure has the restriction that it only applies to EU or EFTA
nationals. Furthermore, the individual days of employment in Switzerland on
which the member of the Board of Directors is physically present in Switzerland
must be reported. This involves a considerable administrative effort.
The 120-day permit can reduce the administrative burden. Under the 120-day
permit, which is generally issued for a period of 12 months, the board member may
stay and work in Switzerland for 120 days. This type of permit can be obtained for
all board members regardless of their nationality. The permit application must be
submitted to the relevant cantonal labour market authority.
In principle, a cross-border commuter permit would also be possible for EU or EFTA
citizens, provided they work in Switzerland at least one day a week. Depending on
the scope of the Board of Directors mandate, this could also be a possible option.
5. Tax implications
In principle, the Board of Directors' fee is taxable in Switzerland. Due to residence
abroad, the following aspects must be taken into account:
Tax residency:
Tax residency determines the country in which a person has unlimited tax
liability. The determination of tax residency is also important to determine the
applicable double taxation agreement. For example, if a person is resident for
tax purposes in Germany, the double taxation agreement between Germany
and Switzerland must be checked for a board of directors’ mandate in
Switzerland.
Double taxation agreements (DTAs):
Most of the DTAs concluded by Switzerland contain provisions on the taxation
of directors' fees. As a rule, these are allocated to the country in which the
company is domiciled. This means that Switzerland has the right of taxation
for a directorship with a Swiss company.
Taxation of the Board of Directors' fee in Switzerland:
For Board members who are resident abroad, the cantonal withholding tax rate
of the canton in which the Swiss company is domiciled applies. As a rule, this is
a flat rate. For example, this tax rate is 25% in the canton of Zurich.
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CONVINUS Global Mobility Insights - Frühling / Spring 2025
Taxation of the director's fee in the country of residence:
In the country of residence, this director's fee must also be declared in the tax
return and, depending on the existing double taxation agreement, the
exemption or imputation method for avoiding double taxation is applied.
6. Social security subordination
The social security assessment of directors' fees in cross-border relationships is
usually the most difficult aspect of this topic.
When determining in which country a board of directors is subject to social
insurance, it is not only the various bilateral and multilateral agreements that are
decisive. Another important aspect is the assessment of whether the board of
directors’ mandate constitutes an employed or self-employed activity, as well as
the assessment of the other activities of the board of directors. In practice, the
board mandate is very often not the person's main activity.
Assessment of the Board of Directors mandate:
The assessment must be carried out both from a Swiss perspective and from
the perspective of the country of residence. In this regard, there are always
very different perspectives from the countries involved.
Nationality and domicile:
The domicile and nationality of the Board of Directors are decisive in
determining which agreement applies to a particular situation. For EU
nationals domiciled in an EU member state, the Agreement on the Free
Movement of Persons applies; in the case of EFTA nationals domiciled in an
EFTA state, the EFTA Convention applies; otherwise, it must be checked
whether a bilateral agreement exists between the country of domicile and
Switzerland.
Obligation to pay social security contributions:
In principle, directors' fees are subject to social security contributions in
Switzerland. In cross-border situations, however, this social security obligation
can "slip" into the country of residence.
Provisions of the Agreement on the Free Movement of Persons and the EFTA
Convention:
In principle, the Agreement on the Free Movement of Persons stipulates that a
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CONVINUS Global Mobility Insights - Frühling / Spring 2025
person is only subject to social security contributions in one country for all
their income. This country is determined by the country in which a person is
employed and/or self-employed. In this constellation, the person would be
subject to social security contributions in the country in which he/she is
employed. If a person works as an employee in both countries, but in the
country of residence this activity has a workload of at least 25%, then the
social insurance obligation would apply in the country of residence.
Provisions of the bilateral agreement:
If the bilateral agreement applies, the social security obligation is generally
divided according to the country of employment / place of employment.
Formalities:
Obtaining an A1 certificate or secondment certificate is important if the board
member also works in the other country.
It is not always entirely clear in which country the social security obligation
applies. In such cases, it is therefore helpful and advisable to clarify this directly
with the two competent authorities in the country of residence and in Switzerland.
Solution to the example at the beginning of the article:
Global Speciality Insurance AG would have to do the following for Mr. Suter:
Work permit:
A work permit would have to be obtained for the working days in Switzerland.
As meetings of the Board of Directors can generally be planned, but other
possible working days in Switzerland tend to be planned flexibly, a 120-day
permit is the best option.
Taxation:
A tax deduction of 25% is made from the Board of Directors' fee. This
corresponds to the taxation in the canton of Zurich, based on the fact that the
example company is domiciled in Zurich. Mr. Suter must declare the fee in his
German tax return, but this only affects the German tax rate and is not taxed in
Germany.
Social security obligation:
The activity as a member of the Board of Directors in Switzerland is a
dependent activity and the activity as a lawyer is considered a self-employed
activity under German law. Based on the Agreement on the Free Movement
of
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CONVINUS Global Mobility Insights - Frühling / Spring 2025
Persons, which is applied in this example, this leads to social security
subordination in the country in which Mr. Suter is employed. Accordingly, he
not only has to insure his director's fee in Switzerland, but also the income
from his work as a lawyer. This will certainly not please Mr. Suter, as he would
not have to pay social security contributions on this income in Germany.
Conclusion
The legal challenges of a member of the Board of Directors in Switzerland who is
resident abroad include, in particular, duties of care, licensing, social security and
tax law issues, as well as various questions relating to legal responsibilities and
the practical implementation of administrative tasks.
It is important that the individual situation of the Board of Directors is regularly
reviewed in order to avoid potential conflicts and to ensure that all legal
requirements, both in Switzerland and in the country of residence, are complied
with.
Contact:
CONVINUS global mobility solutions
Talstrasse 70
CH-8001 Zurich
Switzerland
+41 (0) 44 250 20 20
info@convinus.com
convinus.com
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CONVINUS Global Mobility Insights - Frühling / Spring 2025
Avoidance of liability proceedings for the
employer's wage tax deduction
Author: Michael Yönden, Stahl | Yönden | Witt - Tax Consultants
The employee is liable for wage tax in accordance with § 38 (2) EStG. The employer
is liable for the wage tax, which it must withhold and pay. Insofar as the
employer's liability extends, the employer and the employee are jointly and
severally liable. The permanent establishment tax office can assert the tax liability
against each joint and several debtors at its discretion (see Section 42d EStG).
To avoid incorrect wage tax deductions, employers and employees can request
wage tax information from the relevant local tax office. At the request of one of
the parties involved, the tax office must provide information on whether and to
what extent the regulations on wage tax apply in the individual case (§ 42e EstG).
The request for information is always free of charge, issued promptly, exempt from
liability and binding for the tax office in the wage tax deduction procedure for the
individual case. No specific form is required for the application in accordance with
§ 42e EstG, but it should be made in writing. The request for information must set
out specific legal issues that are relevant to the individual case (see BMF, letter
dated 12 December 2017, IV C 5 - S 2388/14/10001, BStBl I 2017, 1656).
A holiday with unintended (tax) consequences
Facts of the case:
An international German supplier to the automotive industry has subsidiaries
worldwide, including in the USA.
Due to the changes in the automotive industry and the expansion of the U.S.
market, the commercial employee (K) travels to the USA several times in the
calendar year 2023 on behalf of the German parent company to visit the branches
there.
K's work-related stays in the USA range from a few days to several months.
Consequently, K also spent time in the USA on weekends when he was not working.
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CONVINUS Global Mobility Insights - Frühling / Spring 2025
Accumulated business-related stays in the USA, including weekends, do not exceed
183 days in a calendar year.
His salary is borne economically by the German parent company, as K was working
in the USA solely in the interests of the parent company. There was also no
permanent establishment of K's parent company in the USA to which K belonged
economically.
K spent a three-week holiday in the USA with his family in the summer of 2023. As a
result, K exceeded his stay in the USA to over 183 days in the 2023 calendar year.
His employer's HR office was not aware of the family holiday.
In 2023, K earned income from employment (Section 19 EStG) in the amount of
EUR 250,000. The annual bonus from 2022 in the amount of EUR 50,000 accrued to
him in 2023 and is included in the 2023 income tax statement.
The annual premium from 2023, which is expected to be EUR 100,000, will be paid to
him at the beginning of 2024 and will be subject to German income tax
accordingly. In 2024, K will no longer be travelling to the USA on business, but will
instead devote more time to the Asia-Pacific region for his employer.
K worked a total of 230 days for his employer in 2023, of which 130 days were
demonstrably spent in the USA.
K consulted a tax consultant (S), who assessed the tax situation. It turned out that
the income tax deduction had not been made correctly by his employer. K was very
angry about this.
Taxation of employment income:
K has a place of residence in Germany in accordance with § 8 AO and is therefore
subject to unlimited tax liability in Germany.
His employer subjected his salary of EUR 250,000 for 2023 to German wage tax and
paid it to the tax office. However, according to the facts of the case, K physically
carried out part of his work on site in the USA.
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CONVINUS Global Mobility Insights - Frühling / Spring 2025
He was working in the interests of the German parent company. His salary was
borne economically by the parent company and paid to him.
Furthermore, the parent company did not have a permanent establishment in the
USA to which K was assigned.
The parent company was not aware that K had been physically in the USA for more
than 183 days because the family leave was not noted in the employee's work
calendar.
According to Article 15 (1) DTA-USA, the principle of taxation applies where the
physical (labour) activity is carried out.
The USA would therefore have the right to tax the labour income. It must also be
checked whether the right of taxation does not revert to Germany, Art. 15 (2) DTA-
USA. For this, the three requirements must be met cumulatively
a) Residency in Germany within the meaning of Art. 4 DBA-USA and,
b) have not stayed in the USA for more than 183 days and
c) the remuneration is not paid by or on behalf of an employer who is n ot domiciled
in the USA.
a) and c) can be disregarded, as it can be proven that K physically spent more than
183 days in the USA in calendar year 2023.
This was due to his family holiday in the USA. When calculating K's days of stay, it
is irrelevant whether they are weekends or holidays. In this respect, the right of
taxation in the USA applies to days physically worked in the USA.
The right to tax K's 2023 salary is to be split between the USA and Germany due to
the 183 days in the USA being exceeded. The salary should be split between the
USA and Germany for taxation purposes.
The right to tax K's 2023 salary is to be split between the USA and Germany due to
the 183 days in the USA being exceeded. The salary should be split between the
USA and Germany for taxation purposes.
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CONVINUS Global Mobility Insights - Frühling / Spring 2025
Apportionment of taxation in the USA and Germany:
Irrespective of the submission of the full salary in 2023 with German income tax, K
must file a tax return in the USA and declare his pro rata income, i.e. income
attributable to the USA, and pay tax in the USA. Since both HR and K did not
assume that they were liable to pay tax in the USA, the U.S. income tax return was
only submitted in the USA after the filing deadline had clearly expired and the
additional payment was imposed accordingly with late payment penalties and
interest.
The working days are set in relation to each other as the allocation benchmark. For
the calendar year 2023, there were a total of 230 working days. Consequently,
130/230 days of his gross salary are declared and taxed in the USA on a pro rata
basis.
However, since K received his annual bonus from 2022 in calendar year 2023 and
this is not economically related to the activity in the USA, this bonus must be
deducted from the income to be apportioned for the purposes of apportioning the
tax base.
130/230 * 200,000 EUR = approx. 113,000 EUR
K must subject the EUR 113,000 to taxation in the USA and declare it in Germany in
his income tax return as tax-free progressive income in accordance with Section
32b (1) no. 3 EStG. In order to obtain tax exemption, he needs proof of taxation of
this income in the USA. If he cannot provide this, Germany will tax this income,
§ 50 (8) EStG.
However, this does not mean that K has completed his tax obligations in the USA.
Irrespective of whether he will also be working in the USA in 2024, he must also pay
tax on his annual bonus from 2023, which he will receive in 2024, on a pro rata
basis in the USA and declare it in Germany as tax-free progression income in
accordance with Section 32b (1) no. 3 EStG. The allocation of the 2023 annual bonus
is also based on the circumstances of the 2023 calendar year. As a result,
approximately EUR 56,500 must be declared in the USA for 2024.The treatment of
this income in Germany is analogous to 2023.
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CONVINUS Global Mobility Insights - Frühling / Spring 2025
Conclusion:
This case shows how important it is for the HR department to obtain information
about the employee's days of residence in the country of employment so that an
appropriate wage tax deduction can be made.
If the employer is not sure whether an income tax deduction should have been
made, the employer could apply to the relevant permanent establishment tax
office for a notification of income tax deduction in accordance with § 42e EStG.
If the correct amount of tax had been withheld, the employee would not have
suffered a liquidity disadvantage due to the gap between the income tax to be
paid in the US and the income tax refund in Germany, which is not issued until
later.
Contact:
Stahl | Yönden | Witt - Steuerberater
Eschenburgstrasse 16
D-23568 Luebeck
Germany
+49 (0) 451 3886030
info@stahl-steuer.de
stahl-steuer.de
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Austria: Taxation of variable remuneration in
practice - the causality principle
Author: Michael Obernberger, Partner, ARTUS Tax Consultancy & Auditing
For many companies, bonus payments are an important instrument for employee
retention and motivation. The tax treatment of variable remuneration is
particularly complex in the case of cross-border employment relationships in
which employees work both in their home country and in another country.
In addition to the national provisions of local tax law, the correct allocation of
such payments is governed in particular by bilateral double taxation agreements
(DTAs). In practice, however, this often results in qualification conflicts - which
could lead to double taxation or double non-taxation.
If an employee now works across borders as part of a posting, the tax allocation of
the income must be checked once the residence under treaty law has been
determined. Provisions in connection with the allocation of tax on income from
employment can be found in Art. 15 OECD-MA.
Thus, "... salaries, wages and similar remuneration received by a resident of a
Contracting State in respect of employment may be taxed only in that State, unless
the work is performed in the other Contracting State. If the work is performed
there, the remuneration received for it may be taxed in the other State."
A definition of "salaries, wages and similar remuneration" cannot be found in the
double taxation agreements. Therefore, in application of Art. 3 para. 2 OECD-MA,
domestic law must be used to interpret the terms, whereby the scope of the
remuneration is to be equated with income from employment within the meaning
of § 25 öEStG. The income covered by Art. 15 para. 1 OECD-MA therefore also
includes bonus payments and premiums in addition to the current salary.
As can be seen from the wording of the law, Art. 15 para. 1 OECD-MA generally
assigns the right to tax non-employment income to the country of residence.
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CONVINUS Global Mobility Insights - Frühling / Spring 2025
However, income can be taxed in the other state if the work was performed there,
as employment is generally deemed to be performed where the person is
physically present at the time the activity for which the remuneration is granted is
performed. The terms "country of residence" and "country of activity" are therefore
relevant.
The country of residence is the country in which the employee is resident for tax
purposes. The latter is defined either as the country in which the employee is
resident for tax purposes. In the case of residences in several countries, the
country of residence is the country in which the employee has the closest personal
and economic ties.
According to the principle of causality, only those parts of the remuneration that
are attributable to an activity physically carried out there may be taxed in the
country of activity. It is therefore only important that the remuneration is paid for
a foreign activity.
The time and place of payment of the remuneration are irrelevant.
The source state on the other hand is the state from which income is received -
usually the state in which the employer is based.
The right to tax income that is attributable to an activity in a third country (i.e.
neither the source country nor the country of residence) belongs to the country of
residence.
In practice, the number of relevant working days is used as a principle for
apportioning the remuneration received. In order to take account of the causality
principle, the following procedure must therefore be followed when determining
the income to be apportioned:
Firstly, the reference components that are clearly directly attributable to a
state are attributable to the respective state. Causally attributable to the
activity means that the payments would not have been incurred if this activity
had not taken place. Likewise, subsequent payments for a previous activity
must therefore be allocated according to the original income earned.
43
CONVINUS Global Mobility Insights - Frühling / Spring 2025
Remuneration that cannot be directly allocated must then be divided
according to the number of working days, whereby this also applies to the
associated income-related expenses.
The following example is intended to illustrate the above:
Mrs Mayer, an employee of an Austrian company, is temporarily posted to work in
Germany for 3 years. She does not give up her Austrian residence. She establishes a
residence in Germany to carry out her work in Germany and regularly returns to
her family in Austria at weekends. In year 1, Mrs Mayer works a total of 220 working
days, 185 of which are spent in Germany, 15 in Austria and 20 in France. In year 2,
she is paid a bonus for year 1. In year 2, she works a total of 225 working days, of
which 190 are worked in Germany, 10 in Austria and 25 in France.
Solution:
Mrs Mayer is resident in Austria for tax purposes, although she has two residences.
This is because the centre of vital interests continues to be in Austria (her family
continues to live in Austria). Austria is the country of residence and the source
country. The working days in Germany are subject to taxation in Germany and
those in Austria are subject to Austrian taxation. However, the 20 working days
performed in France are subject to taxation in Austria, as Austria is the country of
residence.
If Mrs Mayer is paid a bonus for year 1 in year 2, the allocation ratio would have to
be based on the number of working days in year 1, as the bonus is paid causally for
year 1. In this case, the causality principle overrides the accrual principle. The
allocation of the remuneration can therefore already be made in payroll
accounting or, if necessary, as part of the tax return.
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CONVINUS Global Mobility Insights - Frühling / Spring 2025
Conclution
The taxation of bonus payments for cross-border activities requires precise
documentation and exact knowledge of the tax regulations.
Double taxation agreements and the causality principle help to ensure a fair
distribution of the tax burden.
It is essential for employees and companies to check the respective tax obligations
at an early stage in order to avoid additional claims or double taxation.
Contact:
ARTUS Tax Consultancy & Auditing
Stubenring 24
A-1010 Vienna
Austria
+43 (0) 50 27880
wien@artus.at
artus.at
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CONVINUS Global Mobility Insights - Frühling / Spring 2025
The spectre of international employee deployment
Author: Dr. iur. Roger Hischier, Certified Specialist SAV Labour Law
The unknown is always scary. And from a legal perspective alone, there is usually
more than enough of this in the case of international employee assignments,
because when deploying employees abroad, we have to deal with at least two
different legal systems that need to be observed: namely the legal system of the
country from which an employee is sent abroad for a work assignment, and then
the legal system of the country or countries in which the employee's place of
assignment is located. If the employee has a different nationality and also lives in
a third country, these legal systems must also be observed.
Autonomous legislation
Each state determines its own legal system autonomously. Each state also
assumes that its legal system is the best - as it is the most familiar - and therefore
always wants to see it applied. Particularly about public law, this idea is therefore
also consistently implemented by means of a clearly defined mandatory intention
to apply the law and a separate jurisdiction.
A certain softening of this principle is achieved through international treaties in
which the contracting states coordinate the scope of application of their legal
systems in cross-border situations and, depending on the case, regulate them
differently from national legislation.
Relevant areas of law
In the case of an international employee assignment, the provisions of the
following legal areas are of particular importance:
1) Residence and work permit law
2) Tax law
3) Social security law
4) Labour law
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CONVINUS Global Mobility Insights - Frühling / Spring 2025
Of these four areas of law , the first three are part of public law and are therefore
generally not subject to party autonomy. Each state is obliged to determine which
nationals may reside and work on its territory and under what conditions. In the
relationship between the EU states and Switzerland, there is an international
treaty in this area in the form of the Agreement on the Free Movement of Persons,
which contains deviations from the national legal systems and guarantees equal
rights between the nationals of the contracting states.
The Agreement on the Free Movement of Persons then also coordinates social
insurance for the aforementioned nationals - also based on the principle of equal
treatment . Without a corresponding treaty, social insurance is also one of the
areas of law that each state determines autonomously, particularly regarding the
obligation to pay contributions. This in turn can lead to a double burden in the
case of international employee assignments, as an employee is subject to social
insurance in both the country from which he or she is sent abroad and in the
country of assignment and is therefore liable to pay contributions in both
countries. The same applies to tax law.
However, Switzerland has concluded various double taxation agreements
worldwide to avoid double taxation. In the area of labour law, a distinction is
regularly made between public and individual labour law. The first group includes
labour law standards, which covers working time, occupational safety and health
regulations. These are mandatory at the place of work and compliance with them
is monitored by the authorities and non-compliance is penalised. In Switzerland,
these provisions are governed by the Labour Act and the Accident Insurance Act or
the corresponding ordinances. Even in the area of individual labour law, there is
no unrestricted freedom of contract; instead, all countries regard the employee as
a party to the contract requiring special protection from the employer, and this
idea of protection is implemented by means of mandatory provisions that may not
be amended to the disadvantage of the employee. Employees are also generally
treated favourably in procedural terms, as they are guaranteed simplified and
cost-free court proceedings. The question of which court has jurisdiction in an
employment relationship with points of contact with several countries and which
law it applies can be found in the private international law of each country. There
are also international treaties in this area that regulate these issues between the
contracting states.
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CONVINUS Global Mobility Insights - Frühling / Spring 2025
For example, the so-called Lugano Convention, to which all EU states and
Switzerland belong, coordinates international jurisdiction between the contracting
states.
In addition, depending on the country, various other mandatory legal provisions
must be observed, which are motivated by police, religious or moral
considerations. In Saudi Arabia, for example, it is forbidden to drink alcohol, wear
religious insignia or go out in public as a woman without a headscarf. Failure to
comply with such regulations usually results in draconian penalties, ranging from
expulsion from the country to imprisonment and corporal punishment. This
complex initial situation can make international employee deployment seem like a
nightmare and a closed book.
Solution approaches
However, if you are aware of these dangers, the spectre becomes less and less
frightening and with structured planning, even the seven seals can be opened.
As a first step, it is important that the international employee assignment is not an
end in itself , but rather that the purpose of the assignment is placed in the
foreground and the international employee assignment is organised accordingly.
In order for this to be implemented, it is first necessary to familiarise oneself with
the possible constellations of international employee deployment.
Constellations of international employee deployment
A fundamental distinction must be made here between temporary assignments
abroad, permanent assignments abroad and, finally, the recruitment of local staff
abroad.
Recruitment of local staff
The last mentioned constellation, the recruitment of local staff, is usually
forgotten, although it is basically the cheapest and the easiest to implement. In
contrast to the first two constellations mentioned, in this constellation the
employee is not transferred from one country to another, but the employee is
already working locally in the foreign company and is now entrusted with a new or
additional task (the purpose of the international employee assignment), or the
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CONVINUS Global Mobility Insights - Frühling / Spring 2025
employee is recruited locally abroad as a new employee for this purpose. This
employee is employed locally under foreign law with an employment contract and
remains subject to the local social security system. There will also be no special
problems in terms of residence and tax law, as this is not an international situation
with points of contact to other legal systems. This means that only one legal
system, namely that of the foreign place of employment, must be observed.
Nevertheless, the domestic company will be able to issue instructions to this
foreign employee and thus realise the intended purpose. The basis for this right to
issue instructions may be a corresponding additional provision in the local
employment contract or, for example, a group-wide authorisation regulation.
Differentiation between fixed-term and indefinite assignments abroad
If the purpose of the international employee assignment requires a domestic
employee to work abroad for a domestic company, a distinction must be made
between a temporary and an indefinite foreign assignment depending on the
expected duration of the foreign assignment. For legal reasons, the time limit
between the temporary and permanent assignment abroad should be set at 5
years. Most social security agreements, including the Agreement on the Free
Movement of Persons, provide for the possibility of making posted employees
subject to the social security system of the country from which they were posted
for a maximum of five years and exempting them from compulsory social security
in the country of posting during this period.
In international private law too, temporary assignments abroad, where the
employee works for a domestic employer abroad for a limited period, generally
enjoy special treatment. It means, during this time the courts at the
registered. The last mentioned constellation, the recruitment of local staff, is
usually forgotten, although it is basically the cheapest and the easiest to implement.
In contrast to the first two constellations mentioned, in this constellation the
employee is not transferred from one country to another, but the employee is
already working locally in the foreign company and is now entrusted with a new or
additional task (the purpose of the international employee assignment), or the
employee is recruited locally abroad as a new employee for this purpose.
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CONVINUS Global Mobility Insights - Frühling / Spring 2025
Permanent assignment abroad
In the case of a permanent foreign assignment, the connection to the domestic
company is less strong than in the case of a temporary foreign assignment due to
the time component (i.e. the duration of the foreign assignment). This
circumstance generally means that it is either more difficult or no longer possible
to subject the employee to domestic social security and generally to domestic law.
Rather, in this constellation, the foreign legal system will want to be applied
comprehensively in all areas. Against this background, it is then also most sensible
and simplest if the employee - if the possibility exists via a foreign group company
or similar - is employed locally abroad.
However, it is also possible for the first phase of a foreign assignment - up to a
maximum of five years - to be organised and lived in the same way as a fixed-term
foreign assignment. This means that the employee remains more closely linked to
the domestic company and the country during this initial period and can
therefore, for example, remain affiliated to the domestic social security system
during this time, which would facilitate an early return. At the end of this period,
the separation from the domestic company and the domestic legal system
described above would then occur by law.
Temporary assignment abroad with unchanged employer side
The most familiar form of temporary foreign assignment is the posting with an
unchanged employer, i.e. the foreign assignment in which the domestic company
remains the employer during the temporary period (see figures 1 and 2). The
posting is characterised by a special domestic connection, in such a way that the
foreign assignment is an exception to the rule in relation to the domestic
employment relationship before after the posting. This close domestic connection
is also the reason for the special legal treatment described above. Although
domestic labour law may continue to apply in principle in this constellation,
various mandatory provisions, e.g. of working time and occupational health and
safety law, must nevertheless be observed locally abroad which may contradict
the otherwise applicable domestic legal system. This generally results in
uncertainties and ultimately also potential for conflict. At this point, it is worth
recalling the Swiss Posted Workers Act.
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CONVINUS Global Mobility Insights - Frühling / Spring 2025
It requires foreign employers to comply with Switzerland’s binding minimum wage
and working time regulations when posting workers to Switzerland, regardless of
the law otherwise governing the employment relationship.
In order to enforce these requirements, Switzerland also provides the posted
workers concerned with jurisdiction in Switzerland, which takes precedence over
any agreement on the place of jurisdiction that deviates from this.
Figure 1: Temporary assignment abroad
Assignment with unchanged employer (without integration)
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CONVINUS Global Mobility Insights - Frühling / Spring 2025
Figure 2: Temporary assignment abroad
Assignment with unchanged employer (with integration)
Temporary assignment abroad with a changed employer
A synchronisation between the applicable law and mandatory provisions at the
foreign place of assignment can be achieved by the posted employee concluding
an employment contract with the foreign company (e.g. group company) in
accordance with foreign law (see figure 3). This is done at the place of assignment
for the duration of the posting and maintaining a loose contractual relationship
with the posting domestic company in the form of a basic posting agreement.
In principle, the same points are regulated in this basic secondment agreement as
in a normal secondment agreement. In addition, however, the local employment
contract and the basic secondment contract must contain a provision that
coordinates these two contracts with each other. Specifically, this means that the
existence of the other contract must be mentioned in advance in both contracts.
52
CONVINUS Global Mobility Insights - Frühling / Spring 2025
It is then advisable to place the provisions of the basic secondment contract
hierarchically above those of the local employment contract - insofar as this is
possible under local foreign law - and to allow the termination of one contract to
automatically lead to the termination of the other. As the basic secondment
agreement is not to be regarded as an employment contract due to the lack of
organisational integration of the seconded employee in the domestic company, it
is subject to full contractual freedom, which of course also allows a free choice of
the place of jurisdiction and the applicable legal system. This means that it can be
subject to domestic jurisdiction without any problems.
This constellation therefore guarantees maximum legal certainty: The local
employment relationship as a whole is subject to local foreign law and the basic
secondment contract with the domestic company can be subject to domestic
jurisdiction and domestic law without restriction. In principle, this connection
with the domestic company will also be sufficient to maintain the domestic social
insurance for the posted employee during the foreign assignment.
Figure 3: Temporary assignment abroad
Assignment with local employment contract and basic secondment contract
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25. November 2025
von 8.45 - 12.30 Uhr
im Baur au Lac,
Zürich
Konzerninterner Transfer
in die Schweiz
Ein konzerninterner Transfer in die Schweiz kann zum einen als
Entsendung und zum anderen als Transfer mit einer lokalen Anstellung
vorgenommen werden. Hier spielen die arbeits- und aufenthaltsrechtlichen
Regelungen eine zentrale Rolle.
Die bewilligungsrechtlichen Lösungsmöglichkeiten werden sowohl für
Entsendungen als auch für Lokalisierungen aufgezeigt. Die Frage der
Notwendigkeit einer Personalverleihbewilligung wird ebenfalls
besprochen, da diese Thematik bei jeder konzerninternen Entsendung
grundsätzlich zu prüfen ist.
shop.convinus.com
Erscheinung Sommer 2025
Digital & Gebunden
Praxisleitfaden
für Verwaltungsratsmitglieder
in der Schweiz mit Wohnsitz im Ausland
Rechtliche Herausforderungen und Pflichten mit Fokus auf das
Bewilligungs-, Sozialversicherungs- und Steuerrecht
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CONVINUS keine Haftung für Schäden, welcher Art auch immer, aufgrund der Verwendung der hier
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