Encuentros y diálogo - Welthaus Bielefeld
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03 # Arbeit im Gesundheitsbereich<br />
»Als wir darüber sprechen, merke ich wieder,<br />
auf wie viele Grenzen und Schwierigkeiten<br />
unsere Arbeit in den einzelnen Ländern trifft.<br />
Was ich aber mitnehme, ist die Gewissheit,<br />
dass auch andere Menschen in anderen Regionen<br />
dieser Erde für ein besseres Leben<br />
kämpfen – und die Hoffnung, dass deshalb<br />
viel erreicht werden kann.«<br />
Inhaltlich wurde in Arbeitsgruppen über folgende<br />
Themen diskutiert und reflektiert:<br />
Arbeit mit Menschen mit Behinderung,<br />
reproduktive Gesundheit und Arbeit<br />
mit Frauen und<br />
kommunitäre Gesundheit.<br />
Die Arbeitsgruppen tauschten sich aus über<br />
ihre unterschiedlichen sozialen und politischen<br />
Kontexte und die Situation der Zielgruppen<br />
ihrer Projekte. Außerdem wurden<br />
Schwierigkeiten ihrer Arbeit und gewünschte<br />
Veränderungen thematisiert.<br />
1 Arbeit mit Menschen<br />
mit Behinderungen<br />
»Es geht nicht darum, Menschen mit Behinderungen<br />
zu verändern – sondern die Einstellung<br />
der Gesellschaft ihnen gegenüber.«<br />
In der Arbeitsgruppe wurde lebhaft über die<br />
unterschiedlichen Strategien der Organisationen<br />
diskutiert. Sehen einige ihren Schwerpunkt<br />
in der karitativen Begleitung und Betreuung<br />
von behinderten Menschen, wollen<br />
andere vor allem politische und gesellschaftliche<br />
Veränderungen herbeiführen.<br />
Wenig Bereitschaft<br />
zur Auseinandersetzung<br />
Der soziale und politische Kontext der einzelnen<br />
Länder in Bezug auf das Thema ist weitestgehend<br />
ähnlich: Das Hindernis ist, dass es<br />
kaum gesellschaftliche und politische Bereitschaft<br />
gibt, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen.<br />
In allen Ländern sind es Nichtregierungsorganisationen,<br />
die sich für die Rechte<br />
von Menschen mit Behinderungen einsetzen,<br />
wogegen die Institutionen der Regierungen<br />
weitgehend passiv bleiben.<br />
»Obwohl die staatlichen Schulen in El Salvador<br />
verpflichtet sind, behinderte Kinder anzunehmen,<br />
tun sie es nicht. Wir setzen daher<br />
auf ›wilde Integration‹. Wir bringen die Kinder<br />
einfach ins Klassenzimmer und wenn die<br />
Lehrer die Betreuung ablehnen, machen wir<br />
eine öffentliche Beschwerde.«<br />
Sensibilisierung schaffen<br />
Die größte Herausforderung ihrer Arbeit besteht<br />
darin, die gesellschaftliche Einstellung zu<br />
Menschen mit Behinderung zu verändern. In<br />
allen Ländern werden sie häufig stigmatisiert.<br />
Diese Problematik lässt sich bereits im familiären<br />
Umfeld verzeichnen: Die gesellschaftliche<br />
Stigmatisierung oder die schwierige soziale<br />
und ökonomische Situation der Eltern<br />
führt zu einer Überforderung und damit zum<br />
Desinteresse am eigenen Kind. Oftmals be-<br />
Arbeitsgruppe Gesundheit