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Leo Februar / März 2025

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MÜNCHEN

FEBRUAR / MÄRZ 2025 | HEFT 195

POLITIK

PARTEIEN ZUR

WAHL

KUNST & KULTUR

Dein Programm

für BAYERN

SZENE

FASCHINGSPRINZ

Christian Deussen

im Interview



INHALT

MÜNCHEN

FOTO: BETHEL FATH

4 Szene

14 Politik

18 Erotik

20 Party

22 Stadtplan

24 Wellness

30 Kultur

FOTO: MARGOT KRAMMER/RENATE LANGWIEDER

Wähl Liebe

Fasching

BUNDESWEIT

Musik

Film

Bei „Young Hearts“ alle

Register gezogen:

Anthony Schatteman

Buch

Reise

Gesundheit

GAY Cruise

Krise der Männlichkeit:

Ursachen, Auswirkungen

und Auswege

epaper.männer.media

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IMPRESSUM

Intro 3

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4 SZene

KAMPAGNE ZUR BUNDESTAGSWAHL

WÄHL LIEBE

AUCH IN MÜNCHEN

Eigentlich sollte der CSD-Sommer 2025 politisch ganz im Zeichen der Bundestagswahl stehen, die ja ursprünglich für

September vorgesehen war. Durch die Vorverlegung der Wahl auf den 23. Februar änderten sich nun diese Pläne.

FOTO: BETHEL FATH

So startete der CSD Deutschland e.V. im

Januar die Kampagne „Wähl Liebe“, um

auf die Themen der LGBTI*-Community

aufmerksam zu machen. „Viele queere

Menschen sind aufgrund der gesellschaftlichen

und politischen Lage verunsichert,

denn der Ton gegen uns wird

rauer und die liberale Demokratie steht

unter Druck“, so die Organisator*innen auf

ihrer Webseite. „Mit unserer Kampagne

zeigen wir, dass wir in einer vielfältigen

und demokratischen Welt leben wollen.“

Die Kampagne hat zum Ziel, eine künftige

Bundesregierung dafür zu sensibilisieren,

erreichte Fortschritte bei der Angleichung

der Menschenrechte zu sichern, zu verteidigen

und auszubauen. Im Mittelpunkt

stehen dabei drei Kernforderungen:

• Queere Menschen müssen durch das

Grundgesetz besser geschützt und der

Artikel 3, Absatz 3 soll um den Zusatz

LGBTI* ergänzt werden.

• Finanzielle Absicherung von Community-

und Beratungsstrukturen

• Hasskriminalität und Hassrede

wirksam bekämpfen

• Bis zum 23.2. ruft eine Vielzahl deutscher

CSDs zur Wahl demokratischer

Parteien auf, die für Vielfalt, Akzeptanz

und Gleichberechtigung eintreten.

Auch München ist am Start.

APPELLE AUCH AN DIE

MEHRHEITSGESELLSCHAFT

Der CSD der bayerischen Landeshauptstadt

hat die Idee einer bundesweiten

Pride-Kampagne von Anfang an

unterstützt. Auf den Social-Media-Kanälen

des Münchner CSD, seiner Website und

der Seite www.waehl-liebe.de kann man

sich darüber informieren, wie sich Parteien

zu queeren Themen und zum Schutz der

Demokratie positionieren. „Wir wollen mit

der Kampagne ein Zeichen setzen,“ sagt

Thomas Niederbühl, politischer Sprecher

des CSD München. Der Ton gegenüber

LGBTIQ* sei in den vergangenen Jahren

rauer geworden, rechtsextreme Parteien

und linke Populist*innen versuchten,

Hass und Intoleranz zu schüren. Die

Übergriffe queere Menschen nehmen

in der Folge zu. „Wir fordern gleiche

Rechte und Akzeptanz“, sagt Niederbühl.

„Wir sind sicher, dass Zusammenhalt,

Liebe und Schutz von Minderheiten uns

als Gesellschaft insgesamt stärken.“

CSD-Sprecher*in Julia Bomsdorf ergänzt:

„Liberale Demokratie ist nicht bloß ein

abstrakter Begriff, sondern bedeutet für

uns ganz konkret, in Würde und Freiheit

leben zu können.“ Denn Freiheit, gleiche

Rechte und Akzeptanz gehen uns alle an.

Die Kampagne richtet sich deshalb explizit

nicht nur an queere Menschen, sondern

an die Mehrheitsgesellschaft.

MÜNCHNER AKTIONEN ZUR

BUNDESTAGSWAHL

Der Münchner CSD lädt zu zwei Aktionen im

Rahmen der „Wähl Liebe“ Kampagne ein:

Am 31. Januar gibt es eine Podiumsdiskussion

mit Münchner

Direktkandidat*innen zur Bundestagswahl.

Ab 19:30 Uhr stellen sie sich im PresseClub

(Marienplatz 22) dem Publikum. Die

Moderation übernimmt Bernd Müller,

Chefredakteur des Szenemagazins LEO.

Am 15. Februar beendet der CSD München

seine Aktivitäten zur Kampagne mit einer

Kundgebung im Rahmen eines bundesweiten

Aktionstags. Am Gärtnerplatz

sprechen Vertreter*innen verschiedener

LGBTIQ*-Organisationen der Stadt sowie

Aktivist*innen zu hochsymbolischen Uhrzeit

um 5 vor 12. *bm

www.waehl-liebe.de,

www.csdmuenchen.de


SZene

5

DER SZENE-AUSBLICK 2025

FOTO: MARK KAMIN

SAVE THE DATE!

Das Jahr ist ja bereits einige Wochen alt, doch noch habt ihr nichts verpasst. Für alle, die ihr Regenbogen-Jahr

vorplanen möchten, haben wir bereits jetzt Highlights 2025 zusammengestellt. Natürlich können wir noch nicht alles

listen, was interessant wird, denn viele Veranstaltungen hatten zum Redaktionsschluss noch keinen Termin. Also: Immer

Augen offen halten und mit Spaß und Spannung durch das Community-Jahr gehen. Wir halten euch natürlich

auch im LEO-Magazin immer auf dem Laufenden! *bm

BUNDESTAGSWAHL 2025

Ein Termin, der auch wichtig für die

Community ist: Am 23. Februar wird ein

neuer Bundestag gewählt. Rechte und

rechtsextreme Parteien dürften besser

abschneiden denn je. Ein Grund mehr, zur

Wahl zu gehen, um eine liberale Demokratie

und die Wahrung queerer Rechte zu

verteidigen.

FASCHING

Spät ist der Fasching heuer. Der Höhepunkt

der tollen Tage ist vom 27.2. bis 4.3. Die

fünfte Jahreszeit begann aber bereits am

25.1., als das Restaurant Deutsche Eiche

zu „Eiche alaaf!“ einlud. Zwischen diesem

Termin und Aschermittwoch gibt’s jede

Menge Gelegenheit zu feiern, so beim

traditionsreichen queeren Rosenmontagsball

im Oberangertheater (Motto

„Durchgeknallt im Märchenwald“). Tags

darauf am Faschingsdienstag wartet das

gesamte Glockenbachviertel auf närrische

Gäste, Highlight ist das Straßenfest vor der

Deutschen Eiche.

STARKBIERFEST

Erstmals wird der neue Titel des „Bavarian

Mr. Fetish“ vergeben, ansonsten bleibt der

veranstaltende Verein Münchner Löwen

Club dem erfolgreichen Konzept seines

Starkbierfests treu. Fünf Tage lang aufregende

und soziale Fetisch-Events, die im

GaySunday gipfeln. www.mlc-munich.de

TRANS* DAY OF VISIBILITY

Unter den zahlreichen Gedenktagen der

queeren Community ist der 31. März ein

besonders wichtiger, wirbt er doch für die

Rechte und die Anerkennung von trans*

Menschen in unsere Gesellschaft.

JUBILÄUM DER „SELIGEN MAIKÖNIGIN“

Am Abend des 30. April laden Günter und

Sebastian sowie die „United Queens of

Munich“ zum ersten Straßenfest des Jahres

und zur 20. Wahl der Seligen Münchner

Maikönigin vor das Café Nil. www.

cafenil.com, www.uqom.de

IDAHOBIT

Der „International Day Against

Homo-, Bi-, Trans* und Inter-

Phobia“ (IDAHOBIT) am 17.

Mai ist inzwischen so etwas wie

ein kleiner, sehr politischer CSD. Demo

und Kundgebung am Nachmittag im

Glockenbachviertel.

CSD MÜNCHEN

Das Jahreshighlight der queeren Community:

Der Münchner Christopher Street Day,

der seit einigen Jahren im „Pride Month“,

genauer vom 14. bis 29. Juni stattfindet.

Das Parade- und Party-Wochenende

ist vom 27. bis 29.6., davor zwei Wochen

PrideWeek mit jeder Menge queerer

Aktivitäten, Partys und Events. www.

csdmunich.de

RUN FOR LIFE

Der Startschuss zum Benefizlauf zugunsten

der Münchner Aids-Hilfe fällt am 14.9. um

14 Uhr. Ort des Geschehens und schönste

Laufstrecke der Stadt ist der Englische

Garten. www.runforlife.de

OKTOBERFEST

Nicht nur für viele Münchner*innen,

auch für Fetisch-Fans DER Höhepunkt

des Jahres: Das 190. Oktoberfest findet

vom 20.9. bis 5.10. statt. Die Zelte Bräurosl

und Fischer Vroni sorgen für reichlich

queeres Flair, auch in Kufflers Weinzelt

soll es einen queeren Event geben. Das

Oktoberfesttreffen des Münchner Löwen

Clubs umrahmt den Trachtenevent und

sorgt für Fetsich-Akzente.

INTER* AWARENESS DAY

Am 26.10. begehen wir seit 1996

den Tag, an dem auf die Situation

und die Menschenrechte von inter*

Menschen aufmerksam gemacht

wird.

PINK CHRISTMAS

Jubiläum für den queeren Weihnachtsmarkt

im Glockenbachviertel: Das rosarote

Glühweinvergnügen wird 20 Jahre alt,

dazu soll es etliche Specials geben. Los

geht’s ab 24.11. bis 23.12.

www.pink-christmas.de

WELT AIDS TAG

Seit 1988 gedenkt die Münchner Aids-Hilfe

am 1. Dezember der an den Folgen von

Aids Verstorbenen mit dem „Candle Light

Walk“ und einer Gedenkveranstaltung.

Außerdem macht sie auf die Situation

HIV-Positiver aufmerksam, verbreitet

Präventionsbotschaften und Infos über

ihre vielfältige Arbeit.

www.muenchner-aidshilfe.de


6 SZene

EINE IKONE IST 70

HAPPY BIRTHDAY, FRANKA!

FOTOS: PRIVAT

In München ist Franka so etwas wie

die Mutter aller Drag Queens – war sie

doch zu einer Zeit in Kostümen und

Perücken unterwegs, als das Wort „Drag

Queen“ noch gar nicht in aller Munde

war.

Seit Jahrzehnten ist sie bekannt für ihre

ausgefallenen, aufwändigen Kreationen,

die sie nicht nur in München, sondern

weltweit zur Schau trägt. Hinter Franka

steckt Friseurmeister Frank Kipfelsberger,

der den Großteil seiner Freizeit in sein

Alter Ego investiert – mit Erfolg! Wartet

doch die Community Jahr für Jahr auf

ihre neueste Kreation. Im Januar feierte

mit Frank/Franka eines der bekanntesten

und beliebtesten Gesichter der Münchner

Community ihren 70. Geburtstag.

Wir gratulieren und freuen uns auf viele

weitere bunte Ideen! *bm

CSD NÜRNBERG

Ehrenmitgliedschaft für Karl Freller

Karl Freller, Direktor der Stiftung Bayerische

Gedenkstätten, wurde im Rahmen

der 25-Jahrfeier des Fördervereins

Christopher-Street-Day (CSD) Nürnberg

e.V. im Beisein des Oberbürgermeisters

der Stadt, Marcus König, mit einer Ehrenmitgliedschaft

ausgezeichnet.

In seiner Funktion als Direktor der

Stiftung Bayerische Gedenkstätten hat

Karl Freller wichtige Impulse gesetzt,

um die Erinnerung an die Verfolgung

von Homosexuellen während des

NS-Regimes wachzuhalten. Besonders

der feierliche Gedenkakt mit dem Bayerischen

Landtag in der KZ-Gedenkstätte

Flossenbürg im Jahr 2022 markierte

einen Meilenstein in der öffentlichen

Wahrnehmung der über viele Jahrzehnte

hinweg gesellschaftlich ignorierten

Opfergruppe. „Es ist unser Auftrag, nicht

nur zu erinnern, sondern auch für eine

Zukunft einzutreten, in der Vielfalt und

Akzeptanz selbstverständlich sind“,

betonte Freller bei der Übergabe der

Urkunde während der Feierlichkeit.

„Diese Würdigung erfüllt mich mit großer

Freude und Dankbarkeit.“ Die Stiftung

Bayerische Gedenkstätten sieht in dieser

Auszeichnung eine Bestätigung ihres

Auftrags, Erinnerungskultur mit gesellschaftlichem

Engagement und einem

inklusive Miteinander zu verbinden. *bm

FOTO: STIFTUNG BAYERISCHE GEDENKSTÄTTEN


SZene 7

HERRENBADETAG IM MÜLLER´SCHEN

DER MITTWOCH GEHÖRT

DEN MÄNNERN

FOTO: ROBERT GÖTZFRIED

Im April 2024 erging eine Petition an die

Städtischen Bäderbetriebe mit dem Ziel,

den Herrenbadetag im Müller´schen

Volksbad wieder einzuführen.

Der war schon vor vielen Jahren

„aufgrund vermehrter schwerer Verstöße

gegen die Haus- und Badeordnung“

eingestellt worden. Nachdem die

Bäderbetriebe im Sommer zugesichert

hatten, das Anliegen zu prüfen, folgten

mittlerweile Taten. Noch bis Ende März

läuft jeden Mittwoch die Testphase für

einen „Herrentag“, der sich allerdings auf

die Zeit von von 9 bis 15 Uhr beschränkt.

Danach will man entscheiden, ob das

Angebot dauerhaft etabliert wird. Dr.

Andreas Krause, Initiator der Petition,

nimmt das zwar als Erfolg, beklagt aber

die zurückhaltende Bewerbung seitens

der Bäderbetriebe. „Erfreulicherweise ist

der Vormittag gut gefüllt, aber wenn ich

Saunagäste fragte, woher sie Kenntnis

hatten vom Herrentag, so war es fast

immer Mundpropaganda.“ Außerdem sei

ein solcher „Herren-Halbtag“ von 9 bis 15

Uhr nicht das, was man sich gewünscht

hätte. Wir berichten, wie es mit dem

Angebot weitergeht. *bm

HAUSHALT 2025

Münchens queere

Projekte gesichert

Die Vollversammlung des Münchner Stadtrats

beschloss kurz vor Weihnachten den Haushalt

für 2025 sowie weitere Investitionen für die

kommenden Jahre. Dabei legte die Stadtregierung

einen Fokus auf Bildung und Soziales,

in die rund 5 Milliarden Euro fließen. Auch der

öffentliche Nahverkehr sowie die Infrastruktur

bekommen einen kräftigen Investitionsschub,

ebenso wie Maßnahmen zum Klimaschutz. Die

Hauhaltsverhandlungen waren von starkem

Sparzwang geprägt, rund 250 Millionen Euro

weniger als im Vorjahr standen zur Verfügung.

Umso schöner, dass die geplanten Förderungen

queerer Projekte vor Kürzungen bewahrt werden

konnten – ein Ziel, für das sich Rosa Liste-Stadtrat

Thomas Niederbühl besonders stark gemacht

hatte. *bm

FOTO: SERGEY MIND/UNSPASH.COM

Keine

halben

Sachen!


8 SZene

FOTO: IWAN VALENTIN

MLC-STARKBIERFEST

FETISCH IM FRÜHJAHR

Es ist ein Highlight im queeren Szenekalender

– und das nicht nur für Fetisch-

Fans, sondern für viele, die einfach

gerne mitfeiern. Das Starkbierfest des

Münchner Löwen Clubs (MLC) findet

heuer vom 18. bis 23. März statt und

wird wieder zahlreiche Gäste aus dem

In- und Ausland nach München locken.

Fünf Tage lang gibt es Socializing, Partys

und Galas für Freunde von Leder, Gummi,

Sportswear & Co. Das Warm-up bilden

zwei Afterwork-Fetsich-Partys in der clubeigenen

Location UnderGround (18./19.3.

ab 18 Uhr), bevor das Starkbierfest am

20.3. bei „Meet & Greet (Sub, 19 Uhr)

offiziell eröffnet wird.

PREMIERE FÜR DEN BAVARIAN MR FETISH

Erster Höhepunkt ist die Wahl zum

Bavarian Mr. Fetish am Samstag 22.3.

(Oberangertheater, 17 Uhr). Über 20

Jahre lang wurde zu diesem Anlass der

Bavarian Mr. Leather gewählt – heuer

feiert der neue Titel Bavarian Mr. Fetish

Premiere. „Die ursprüngliche Aufgabe,

die Lederszene zu vertreten, hat sich in

dieser Zeit genauso gewandelt, wie die

Szene selbst“, so ist aus dem Vorstand zu

hören. Um diese Veränderungen nach

außen zu repräsentieren, wollte man sich

nicht mehr allein auf den Begriff Leder

fokussieren und bat die MLC-Mitglieder,

sich für einen neuen Namen zu entscheiden.

Somit wird Stefan Platek (Bild) als

letzter Bavarian Mr. Leather in die Clubgeschichte

eingehen. Die Aufgaben des

Stefan Platek

erstmalig gewählten Bavarian Mr.

Fetish bleiben freilich gleich: Er soll ein

Repräsentant der schwulen Fetish-

Community, Ansprechpartner und

Bindeglied zwischen Verein und der

internationalen Community sein. Den

Samstag beschließt die „Löwennacht“ (21

Uhr, Underground). Zweites Highlight des

Wochenendes ist der bajuwarisch angelegte

„GaySunday“ im Augustinerkeller

(23.3., 11 Uhr) mit Hunderten feierwütiger

Männer in Leder und Tracht, dazu

Blaskapelle, Partyband und schwule

Schuhplattler. Das Wochenendpaket

kostet heuer 109 €, Karten (auch für

alle Einzelveranstaltungen) gibt’s im

Online-Ticketshop und im Spexter-Store,

Müllerstr. 54. *bm

18.-23.3., www.mlc-munich.de


SZene 9

VALENTINSTAG IM SPIRITUELLEN ZENTRUM

Music, hugs and blessings

Eine Pfarrer, eine queere Nonne und ein junger Gospelchor

feiern Valentinstag. Klingt originell? Mag sein, wird

am 14. Februar aber wahr. Im Spirituellen Zentrum im

Glockenbachviertel lädt Florian Ihsen, Leiter des Zentrums

und evangelischer Pfarrer, zu einer besonderen

Feier ein. Mit dabei sind Mitglieder von „lostandfound“,

dem jungen Chor von St. Lukas. Besonderes Highlight:

Schwester Serafina von den Schwestern der Perpetuellen

Indulgenz wird die Feier mitgestalten und ihre Kolleginnen

Schwester Vesta und Schwester Magdalena sind

auch dabei. Man kann Musik hören, mitsingen und gute

Worte, eine Umarmung oder einen Segen bekommen

– und nicht zuletzt mit Sekt oder Selters auf die Liebe

anstoßen. „Wir feiern so, dass sich religiöse und weniger

religiöse Menschen willkommen und geliebt fühlen“., so

Florian. Ob Single oder frisch verliebt, lang verheiratet oder

gerade allein, als Jugendliche oder Senior, queer oder

hetero, im Zölibat oder poly, monogam oder open, auch deiner

Familie oder auch allein. Feier deine Liebe!

14.2., Spirituelles Zentrum St. Martin, Arndtstr. 8, 18 Uhr,

www.stmartin-muenchen.de

FOTOS: PRIVAT

LGBTI* JUGENDARBEIT

QueerStart am Start

Mitte Januar fiel der Startschuss zum

Projekt „QueerStart“, das die queere

Jugendarbeit im ländlichen Raum und

strukturschwachen Gebieten fördern und

den Aufbau von LSBTIQA*-Jugendgruppen

in diesen Regionen unterstützen will.

Initiiert wurde QueerStart vom queeren

Jugendetzwerk Lambda Bayern e.V.

Gerade in ländlichen Gebieten haben

es queere Jugendliche oft schwer

und haben nur begrenzten Zugang

zu Netzwerken und Angeboten, die

ihnen ein sicheres und unterstützendes

Umfeld bieten. Hier setzt „QueerStart“ an

und bietet jungen Menschen im ländlichen

Raum neue Möglichkeiten der

Gemeinschaft und des Austauschs. Mit

einer Förderung von 90.000 Euro durch

das Bayerische Staatsministerium für

Familie, Arbeit und Soziales bis Ende

2025 wird das Projekt das bestehende

Beratungs- und Unterstützungsangebot

für queere junge Menschen bayernweit

erweitern. *bm

www.queerstart.bayern

FOTO: ALBRECHT E. ARNOLD /PIXELIO.DE


10 SZene

2025

FASCHINGSENDSPURT

MÜNCHEN

HELAU!

Die Faschingssaison ist in vollem Gang, der Saisonhöhepunkt vom Unsinnigen Donnerstag

(27.2.) bis Aschermittwoch (5.3.) hält viele Möglichkeiten bereit, ausgelassen zu feiern. Wir

haben hier ein paar Tipps für euch – und ein Interview mit Münchens erstem offen schwulen

Faschingsprinzen. Also: Treibt es bunt!

Roses & Love-Ball

FOTO: DAGMAR JACKSON PHOTOGRAPHY

FOTO: GG ARCHIV

Gloria Gray

Nina de Lianin

FOTO: LAILA GRAS

Jackson Twinz

BENEFIZ-GALA IM DEUTSCHEN THEATER

Tim Fischer

FOTO: TINE ACKE

FOTO: HANNEKE WETZER

Sven Ratzke

Am Valentinstag feiert ein neuer Ball im Deutschen Theater Premiere – und die

queere Community ist mittendrin! Der Roses & Love-Ball ist eine Benefizveranstaltung

für drei Münchner Herzensprojekte, dessen Reinerlös dem Münchner für

Münchner e.V., der Stiftung Ambulantes Kinderhospiz München sowie der Münchner

Regenbogenstiftung, die sich für die LGBTQ+-Community einsetzt, zugute kommt.

GRAFIK: AGENTUR BENNIGER/EBERLE

Gastgeberin Gloria Gray lädt zu einer für den guten Zweck gratis auftreten, ist

glamourösen Nacht voller Musik, Fashion Ehrensache! Ein Valentinstag mit Tanz,

und Unterhaltung mit zahlreichen Künstler_innen,

unter anderem Chansonnier schrillen oder schrägen Outfit. Ein Event,

Show, Musik – und gern im schicken,

Tim Fischer, Entertainer Sven Ratzke,

wie er der (queeren) Community im

Sängerin Lina de Lianin, den Jackson Kalender noch gefehlt hat. Tickets gibt´s

Twins oder den DJs Bedrud und Roberto ab 29 € unter: www.deutsches-theater.de/

Q. Ingram und vielen mehr. Dass alle Acts roses-and-love-ball *bm

14.2., Deutsches Theater, Schwanthalerstr. 11, 20:00 Uhr, www.roses-and-love.com


SZene 11

QUEERER ROSENMONTAGSBALL

Durchgeknallt im Märchenwald

Das ist das Motto des diesjährigen Queeren Rosenmontagsballs

im Oberangertheater.

Seit rund 35 Jahren gibt es diesen

traditionsreichen Faschingsball und

auch heuer erwartet euch ein buntes

Fest mit DJ Seba und DJ Presshoibe,

einer Drag-Show, dem Auftritt der

Prinzengarde der Narrhalla sowie des

offiziellen Faschingsprinzenpaares der

Landeshauptstadt München. Last not

least: Die schönsten, originellsten oder

schlicht durchgeknalltesten Kostüme

werden prämiert. Karten zu 22/16 € im

Sub (Müllerstr. 14), bei Spexter (Müllerstr.

54) oder online shop.eventjet.at/

de/qrmbmuc. Der Erlös des Abends

kommt den veranstaltenden Gruppen

Münchner Aids-Hilfe, Sub e.V., MLC,

Rosa Liste und Forum queeres Archiv

zugute. Seid dabei beim Cruise durch

diesen ganz besonderen Märchenwald!

*bm

GRAFIK: FRANZ ZUBER

3.3, Oberangertheater, Oberanger 38,

20:00 Uhr

Rosenmontagsdiscoball

THE DRAG EDITION

FOTO: @LEONHALLER

Der einzige Mittwoch, an dem Garry nicht feiert ist, ist der Aschermittwoch – umso mehr

gehen Fans des Harry Klein zwei Tage vorher am Rosenmontag beim jährlichen Discoball

ab! Bei der diesjährigen „Drag Edition“ entscheiden die Gäste, welche der Gast-Drags die

Faschings-Queen 2025 wird und einen schicken Preis gewinnt. Der Sound kommt von

DJ Leon Haller, Showtime ist um 1:00 Uhr mit Janisha Jones. Die queere Techno/House-

Alternative zum klassischen Faschings-Sound! *bm

Leon Haller

Faschingsdienstag

FOTO: DEUTSCHE EICHE

Zum Faschingsendspurt ist bekanntlich das

gesamte Glockenbach-/Gärtnerplatzviertel

in Feierlaune. Queerer Platzhirsch am

Faschingsdienstag, dem lebendigsten

aller „tollen Tage“, ist das Straßenfest in der

Reichenbachstraße vor der „Deutschen

Eiche“ (ab 14 Uhr) mit Drag-Show und

DJ-Sets bis in den späten Abend. Das

Restaurant wird zum Indoor-Dance-Floor,

so ist rundum eine super

Atmosphäre garantiert. Aber

natürlich ist an diesem Tag

auch auf dem benachbarten

Viktualienmarkt traditionell

jede Menge queeres Publikum

unterwegs. Das „Fesch“

feiert bodenständigen

Wirtshaus-Fasching mit Musik

der 80er, 90er und Schlagern,

dazu gibt’s natürlich Bier

aber auch Spritziges und Chili con/sin

carne. Im „Nil“ gibt’s währen der gesamten

Faschingszeit Partys in aufwändiger Deko

und natürlich wird auch im „Prosecco“ oder

in der „Bar Rendezvous“ nicht nur zum Ende

des Faschings gefeiert. Da zum Redaktionsschluss

noch nicht alle Termine bekannt

waren: Lasst euch treiben und haltet die

Augen offen – es lohnt sich! *bm

Queer

wohnen

statt

Kanonen


12 SZene

SCHWULER MÜNCHNER FASCHINGSPRINZ

„BESTE ZEIT“

Christian Deussen dürfte den meisten als Sänger und Entertainer bekannt sein. In dieser Saison ist er als Prinz Christian IV.

offizieller Faschingsprinz der Landeshauptstadt München – und offen schwuler Titelträger. An der Seite von Prinzessin

Michaela II. nimmt er im Namen der Narrhalla München bis Aschermittwoch rund 200 Termine wahr.

Wie kam es, dass du heuer zum offiziellen

Faschingsprinzen gekürt wurdest?

Das kam tatsächlich sehr spontan

und überraschend. Als jahrelanger

Gardetänzer habe ich schon einige

Saisons miterleben dürfen und mir oft

gewünscht, selbst einmal die Prinzenrolle

zu übernehmen. Nachdem Michaela

aus der Prinzengarde sich als Prinzessin

beworben hatte, kam die Anfrage an

mich. Da wir beide uns schon seit vielen

Jahren kennen und gut verstehen, habe

ich sofort zugesagt. Ein Prinzenpaar aus

den eigenen Gardereihen hatte es tatsächlich

vorher auch noch nie gegeben.

In der Narrhalla warst du ja vorher

schon engagiert …

… stimmt, ich bin seit Sommer 2018

tanzendes Mitglied bei der Männergarde

der Narrhalla, dem Fahnenregiment.

Das wurde zum Fasching 2018 ins Leben

gerufen und ist inzwischen ein fester

Bestandteil der Show.

Du bist ein offen schwuler Mann - ist

das Amt dadurch etwas Besonderes für

dich?

Dass ich als offen schwuler Mann „regieren“

darf, ist für mich eher zweitrangig.

Wenn mich jemand fragt ob Michaela

und ich ein Paar sind, antworte ich

immer dass sie ihren Traumprinzen

schon zuhause hat, ich meinen aber

noch suche. Ich bin ja auch nicht der

erste offen schwule Faschingsprinz

der Landeshauptstadt, es hat schon

mindestens zwei vor mir gegeben. In

erster Linie freue ich mich also darüber,

mich als Sänger und Goldschmied zu

präsentieren, denn ich habe sowohl

einen brandneuen Song („Beste Zeit“)

für die diesjährige Saison geschrieben,

als auch meine Prinzessin und mich

mit handgefertigten Schmuckstücken

ausgestattet.


SZene 13

Welche Reaktionen hast du bisher als Prinz erfahren?

Auf meine Rolle als Faschingsprinz war von Schmunzeln

bis überschwänglicher Gratulation alles dabei. Auf die

Tatsache ein offen schwuler Prinz zu sein, kamen mir

gegenüber auch nur positive Reaktionen. Vielleicht, weil

ich mit dem Thema offensiv umgehe, denn wer mich als

Künstler im Internet sucht, findet auch genügend Inhalte,

die mich als queeren Sänger zeigen.

Hätte es die Möglichkeit gegeben, heuer ein reines

Männerpaar auf den Thron zu heben?

Da meine Prinzessin zuerst feststand, stand das Thema

nicht wirklich im Raum. Zumal mir auch wichtig war, als

Sänger bekannter zu werden und nicht auf die Rolle

als Teil eines gleichgeschlechtlichen Prinzenpaares

reduziert zu werden, was in der Öffentlichkeit sehr

wahrscheinlich der Fall gewesen wäre.

Was ist für dich das Schönste beziehungsweise das

Aufregendste an dem Job?

Die Rolle des Faschingsprinzen übernimmt man nur ein

einziges mal im Leben. Die mediale Aufmerksamkeit

ist groß und damit die Chance, sich zu präsentieren.

Auch die Verantwortung, ein Repräsentant der Stadt zu

sein, ist spannend. Vor allem aber freue ich mich auf

die vielen wunderbaren Begegnungen mit Menschen

aus allen sozialen Schichten und darauf, Freude und

Lachen auch zu denjenigen zu bringen, die nicht auf

der Sonnenseite des Lebens stehen. Das „Miteinander

lachen“ ist so wichtig in einer Zeit, in der so vieles schief

läuft in der Welt.

*Interview: Bernd Müller

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14 POLITIK

BUNDESTAGSWAHL

QUEERPOLITIK IM

PARTEIEN-CHECK

Viel versprochen, wenig gehalten?

Gestartet als – vor allem im gesellschaftspolitischen

Feld – Fortschrittskoalition,

versprachen die Ampelparteien

nichts geringeres als einen „queerpolitischen

Aufbruch”. Neben historischen

Bildern von Regenbogenflaggen am

Kanzleramt und am Reichtsagsgebäuden

zu den Christopher Street Days, erzielten

SPD, Grüne und FDP auch wichtige Erfolge

wie das Selbstbestimmungsgesetz

und den Aktionsplan „Queeres Leben”.

Auch stellten sie den Kampf gegen

queerfeindliche Hasskriminalität völlig

neu auf und verschärften seine Ahndung

deutlich. Aber viele der großen Versprechen

aus dem Koalitionsvertrag blieben

unerfüllt. Besonders in Bereichen wie der

Modernisierung des Familienrechts und

dem Schutz vor Diskriminierung besteht

weiterhin dringender Handlungsbedarf.

Wie positionieren sich die Parteien

nun – kurz vor der Bundestagswahl

– zu den drängenden Fragen der

GRAFIK: FREEPIK.COM

Queerpolitik? Welche Konzepte haben

sie zur Verbesserung der Rechte von

LGBTIQ* angesichts der Anfeindungen, die

von Rechtsradikalen und religiösen Fundamentalisten

immer hemmungsloser

werden?

Wir haben die im Bundestag vertretenen

Parteien sowie das BSW zu acht Vorhaben

und Forderungen befragt. In der

folgenden Tabelle sind die Antworten

(sofern bis zum Redaktionsschluss am

6. Dezember 2024 eingegangen) sowie

die Ergebnisse unserer Recherche in

Partei- und Wahlprogrammen sowie

Beschlüssen und wiederholten Wortmeldungen

übersichtlich zusammengefasst.

Die Farben der Ampel geben dabei die

Wertung der Redaktion wieder:

Grün = Zustimmung bzw. weitergehende

Pläne

Gelb = Eingeschränkte Zustimmung

Rot = Ablehnung

Schwarz = Keine Antwort / Keine

Position

Grundgesetz

Artikel 3

Mehrelternschaft

Zugang zu

reproduktiver

Medizin

Lesbische

Ehepaare

/ Abstammungsrecht

Verantwortungsgemeinschaft

Leihmutterschaft

Demokratieförderung

für queere

Projekte

Asylrechtsreform

für

LGBTIQ*

CDU / CSU

SPD

GRÜNE

FDP

LINKE

BSW

AFD

Grundgesetzänderung Art. 3 Abs. 3: FDP,

Grüne, Linke und SPD sprechen sich deutlich

für die Ergänzung von Artikel 3 Absatz

3 des Grundgesetzes um die Merkmale

„sexuelle Orientierung” und „geschlechtliche

Identität” aus. Das BSW will explizit

nur für die Erweiterung um das Merkmal

der sexuellen Identität, fordert aber im

ERLÄUTERUNGEN

Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz

eine Erweiterung des Diskriminierungsschutzes

für LGBTIQ*, was auf Zustimmung

zur Aufnahme beider Merkmale schließen

lässt. Die CDU positioniert sich nicht

eindeutig. Die AfD lehnt die Aufnahme der

Merkmale ab und propagiert die „Realität

der Zweigeschlechtlichkeit”.

Mehrelternschaft: Familienmodelle

mit mehr als zwei gleichberechtigten

Elternteilen werden von BSW, FDP, Grünen

und Linken befürwortet. Die SPD spricht

von der Unterstützung „moderner Familienmodelle”

und „Familien mit mehreren

gleichberechtigten Bezugspersonen”. Die

CDU und AfD lehnen Mehrelternschaft


POLITIK 15

ab und bekräftigen das traditionelle

Familienmodell.

Gleichbehandlung lesbischer Ehepaare

im Abstammungsrecht: FDP, Grüne,

Linke und SPD wollen, dass lesbische

Paare im Abstammungsrecht gleichgestellt

werden. Das BSW fordert die

„Beendigung der Ungleichbehandlung”,

unterstützt die Gleichstellung also auch.

CDU und AfD sprechen von der Ehe als

Verbindung „zweier Menschen” bzw.

betonen die „Zweigeschlechtlichkeit” und

lehnen ab.

Verantwortungsgemeinschaft: Die

Möglichkeit einer rechtlich anerkannten

Verantwortungsgemeinschaft für zwei

oder mehr Menschen, unabhängig von

ihrer sexuellen Orientierung, wird von

BSW, FDP, Grünen und Linken befürwortet.

Die SPD erwähnt die „Einführung von

Verantwortungsgemeinschaften” und

die „Stärkung der rechtlichen Anerkennung

von Regenbogenfamilien”, was auf

Zustimmung schließen lässt. Die CDU

äußert sich in den Quellen nicht explizit

dazu, bekennt sich aber zur „Vielfalt” von

Familien, was eine moderate Position

vermuten lässt. Die AfD schweigt zu

diesem Thema, positioniert sich aber

allgemein gegen die Erweiterung von

Familienmodellen jenseits der Ehe.

Leihmutterschaft: FDP und Linke

befürworten die Legalisierung einer

alturistischen Leihmutterschaft,

allerdings

aus unterschiedlichen

Werteperspektiven. Grüne

und SPD sind skeptisch.

CDU und AfD lehnen

Leihmutterschaft ab.

Zugang zu reproduktiver

Medizin: FDP, Grüne, Linke,

BSW und SPD befürworten

einen diskriminierungsfreien

Zugang zu

reproduktiver Medizin für

alle Menschen. Die CDU

unterstützt die derzeitige

Regelung, bei der die Krankenkassen die

Kosten nur für verheiratete Paare teilweise

übernehmen. Die AFD hat bisher keine programmatischen

Aussagen dazu getroffen,

wird aber analog ihrem Familien- und

Ehebild eher ablehnend einegschätzt.

Demokratieförderung für queere

Projekte: Grüne, Linke, FDP und SPD

unterstützen die Förderung queerer

Projekte im Rahmen des Bundesprogramms

„Demokratie leben!”. Das BSW

kritisiert den „monopolisierten Anspruch

auf Deutungshoheit” und fordert die Priorisierung

der Unterstützung bestehender

Communitystrukturen.

Die CDU äußert sich in

den Quellen nicht zu

diesem Thema. Die AfD

lehnt die Förderung von

FOTO: AIDEN CRAVER/ UNSPLASH.COM / CC0

LGBTIQ* Initiativen ab

und kritisiert ideologische

Umerziehung.

Asyl für Verfolgte

Queers: FDP, Grüne, Linke

und SPD fordern ein

sicheres Asylrecht für

verfolgte LGBTIQ*. Das

BSW setzt sich für eine

„sichere Unterbringung

in queerfreundlichen Unterkünften”

und eine „schnelle Erstregistrierung”

ein. Die CDU äußert sich nicht explizit zu

LGBTIQ*-Geflpüchteten, fordert aber wie

die AfD eine restriktivere Asylpolitik im

Allgemeinen. *ck

Die vollständigen Antworten und

Quellenverweise stellen wir auf

männer.media online.

Wir laden Dich herzlich ein zum

Pink Donnerstag

Donnerstag, 27. März 2025

Beginn: 17:00 Uhr

Filiale An der Frauenkirche

Frauenplatz 2, 80331 München

Jetzt QR-Code scannen

und direkt anmelden!


16 POLITIK

KOLUMNE VON FELIX MÜLLER

MÜNCHEN –

EINE WELTSTADT?

FOTO: PRIVAT

In seiner kommunalpolitischen Kolumne schreibt AZ-Lokalchef

Felix Müller in dieser Ausgabe über den Münchner Hochhaus-Krach

– und über den Bundestagswahlkampf in der Stadt.

München – eine Weltstadt? So richtig ist. Und weil die unterlegene

Seite ganz sicher

ernsthaft kann das ja eigentlich keiner

vertreten, irgendwie schwebt genau dieses

Selbstverständnis dann aber doch wird, dass nur so

wieder argumentieren

oft über den hiesigen Debatten. Zum wenig Münchner zur

Beispiel beim Thema Hochhäuser. Eine Abstimmung gegangen sind,

Weltstadt wie München brauche ja wohl dass dieses Ergebnis ja nun wirklich

auch zeitgemäße Hochhaus-Architektur, nichts über die wahre Mehrheitsmeinung

richtige Wolkenkratzer - finden die einen. in der Stadt sagen würde. Wie die AZ

Eine Stadt, die für ihre Gemütlichkeit recherchiert hat, ist inzwischen auch ein

weltberühmt ist mit der Frauenkirche sehr prominentes Münchner Gesicht

als Bezugsunkt dürfe doch nicht zu einer am Projekt Paketposthalle beteiligt:

x-beliebigen Wirtschaftsmetropole mit Feinkost-König Michael Käfer. 40 Prozent

irgendwelchen Hochhäusern verkommen

die anderen.

2018 hatte es der Grünwalder Investor

des Projekts soll er übernommen haben.

Wer da in München in der Mehrheit Büschl gekauft – für einen Preis von 239,5

ist, da gehen die Einschätzungen weit Millionen Euro.

auseinander. Sicher ist auf jeden Fall: Der Summen, bei denen einem durchaus

Stadtrat hat nun grünes Licht gegeben ein wenig schwindelig werden kann in

für die 155-Meter-Türme an der alten einer Stadt, in der sehr viele Normalverdiener

inzwischen ganz genau schauen

Paketposthalle. Und fast sicher ist, dass

das letzte Wort dann aber doch die müssen, was eine Butter kostet. Und ein

Münchner haben. Weil eine Bürgerinitiative

wohl genug Unterschriften bei-

anhand der aktuellen Mietpreise für viele

Umzug in eine andere Mietswohnung

sammen hat um einen Bürgerentscheid gar nicht mehr vorstellbar ist. Und so ist

genau über dieses Projekt zu erzwingen. auch im kurzen Winter-Wahlkampf in

Wie der wohl ausginge – da mag ich München vor der Bundestagswahl das

mich nicht festlegen. Klar ist auf jeden Wohnen wieder ein Mega-Thema. Man

Fall: Das Ende der ewigen Münchner tritt Grünen und Roten wohl nicht zu

Debatte um Hochhäuser wird auch das nahe, wenn man sagt: Es war schon mal

nicht sein. Weil ein Entscheid rechtlich leichter, damit für sich zu werben. Denn

nur für diesen einen Standort bindend nach vier Jahren SPD-Kanzler Scholz (mit

FOTO: PRIVAT

den Grünen als

Koalitionspartner)

wird den allermeisten

Münchner

Mietern wohl wenig

einfallen, was die

Ampel zu ihren Gunsten

verbessert habe.

Da kann man sich

natürlich trotzdem

weiter als Mieter-Vorkämpfer geben –

ein besonders starker Markenkern ist das

aus Wählersicht aber nicht unbedingt.

Spannend wird wieder die Frage nach

den Münchner Direktmandaten. Das

betrifft zum einen die (komplizierte)

Wahlrechtsreform, die dazu führen

könnte, dass CSU-Kandidaten in

einem Münchner Stimmkreis auf Platz

1 landen – und trotzdem nicht (mehr)

in den Bundestag einziehen. Es betrifft

aber auch die Frage, ob die Stadt

wieder ganz anders abstimmt, anders

als der Freistaat, anders auch als der

Bundesschnitt. Die Hunderttausenden,

die vor einem Jahr gegen die AfD auf

die Straße gegangen sind, könnten

zum Beispiel dafür sprechen, dass die

Rechtspopulisten in München weiter

viel schwächer sind als anderswo.

Im Münchner Süden ist die Frage, ob

mitten im schwarzen Bayern ein grüner

Farbtupfer erhalten bleibt – und die

junge, linke Grüne Jamila Schäfer ihr

Direktmandat verteidigen kann.


JA, MAI 2. – 11.5.2025

Das Festival für frühes und zeitgenössisches Musiktheater

Fr 2.5.25 DAS JAGDGEWEHR Thomas Larcher Francesco Angelico Musikalische Leitung

Premiere des Opernstudios

Ulrike Schwab Inszenierung

Sa 3.5.25 MATSUKAZE Toshio Hosokawa Alexandre Bloch Musikalische Leitung

Premiere des Opernstudios

Lotte van den Berg,

Tobias Staab Inszenierung

Gareth McConnell/Sorika, Dream Meadow II 2019

Innovationspartner

Mit freundlicher Unterstützung der


18 erotik

NACHGEFRAGT

VANDER PULASKI:

Absage an den Kapitalismus

Ein neuer Stern am Vollerotik-Himmel von KinkMen, doch der lebt nicht in einer der weltbekannten

Metropolen, sondern im waldreichen Oregon im Nordwesten der Vereinigten Staaten.

Bist du hier geboren?

Nein, eigentlich bin ich aus Pennsylvania, aufgewachsen

bin ich in der Nähe von Pittsburgh. Mein

Vater war Arzt und meine Mutter Physiotherapeutin.

Wann war dein erstes Mal?

Mit 15 mit einem Freund aus dem Schwimmteam.

Wobei, sexuelle Handlungen hatte ich schon zuvor

im Park beim Cruising gesammelt, ich hatte bei

einem AOL-Chat davon gehört.

Warum bist du in die Pornobranche

eingestiegen?

Ich habe mich schon immer gerne gezeigt! Eigentlich

bin ich eher ein introvertierter Mensch, aber

sobald ich nackt bin, werde ich zum Extrovertierten.

Hat das Auswirkungen auf dein Privatleben?

Ich hatte Partner, die waren nicht cool damit. Zum

Beispiel mit dem, was ich im Internet zeige.

FOTO: MENONEDGE.COM

Bist du bei KinkMen lieber Master oder Sub?

Je älter ich werde, desto lieber mag ich es, der

Master zu sein. Aber eigentlich bin ich lieber Sub.

FOTO: RAGINGSTALLION.COM

Wenn du eine magische Geisterflasche findest,

was sind deine drei Wünsche?

Eine Gesellschaft, in der Lohnarbeit überholt ist und

die Menschen den Kapitalismus hinter sich gelassen

haben. Eine Welt, die die dringendsten Umweltprobleme

gelöst hat. Und schließlich möchte ich, dass

die Menschen frei und glücklich über ihr eigenes

Schicksal entscheiden können, was auch immer das

mit sich bringt, nur eingeschränkt durch die Grenzen

unserer Realität.

*Interview: Spencer White / Michael Rädel

KinkMen.com


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20 party

PALAIS

DEEP HOCH ZWEI

Zwei Monate, zweimal

richtig deep feiern!

Februar: Erhyc bringt den

Pariser DJ Shay Shaz mit,

der mit seinem Mix aus

Italo-Disco und groovy

House, inspiriert vom

80er-New-Wave-Sound

und queerer House-

Kultur, die Tanzfläche zum

Glühen bringt. Dazu sorgt

Drag-Host Rapha LaRue

für eine unvergessliche

Show mit Gesang, Tanz

und Comedy.

März: Internationaler Flair mit Daddy Squad!

Das neueste Projekt von Andrew Armstrong

(Monarchy mit Dita von Teese) begeistert mit

Dirty House, Italo-Disco und Indie-Dance.

Unterstützung gibt’s von Erhyc und der

atemberaubenden Drag-Host Olga Flixpuss,

bekannt aus „Pink Paradise“. Und das beste:

bis Mitternacht ist der Eintritt frei!

7.2. + 7.3., Deep, Brunhildestr. 25,

München, 22 Uhr, palaisclub.de

NÜRNBERG

Heißer als die Rostbratwurst auf dem

Christkindlmarkt

Hört ihr die Sirenen von Hollywood schon bis nach

Franken heulen? Nein? Dann wird‘s aber Zeit, die

Ohren zu spitzen! Denn am 8. Februar 2025 landet

die legendäre Hollywood Tramp Party im RESI

Nürnberg (ehemals INDABAHN) und verwandelt

die Kultlocation in einen queeren Dancefloor der

Extraklasse. Was euch erwartet? Ein Abend voller

Glanz, Glamour und den besten Beats, die die

Szene zu bieten hat! Die Macher von Hollywood

Tramp Events, bekannt für ihre unvergesslichen

Nächte in Berlin, Hamburg, Köln und Frankfurt,

bringen endlich ihre einzigartige Mischung aus

Pop, RnB und Klub-Sounds in die Noris.

Lasst euch von DJ Hollywood Tramp (Hamburg),

Destiny Drescher (Berlin) und xBrayne (Leipzig)

mitreißen. Egal ob ihr auf der Suche nach einer

schwulen Party, einem queeren Event oder

einfach einer geilen Nacht seid – die Hollywood

Tramp ist der Place to be!

8.2., Hollywood Tramp,

RESI, Nürnberg,

Bahnhofsplatz 5, 23 Uhr,

stbg-party.com

UNDERGROUND

FETISCH-WOCHENENDE in München: Der 22. März wird heiß!

Am Samstag, den 22. März, öffnet

das UnderGround in der Machtlfinger

Straße 29 seine Türen für zwei ganz

besondere Events, die kein Fetisch-Fan

verpassen sollte. Egal, ob du stöbern,

netzwerken oder einfach eine gute Zeit

haben willst – hier ist für jeden etwas

dabei.

LFC FETISH FLOHMARKT ZUM

STARKBIERFEST

Los geht’s am Nachmittag mit dem LFC

Fetish Flohmarkt von 13 bis 16 Uhr. Hier

kannst du spannende Fetisch-Artikel

entdecken, Kontakte knüpfen und in

entspannter Atmosphäre bei Kaffee und

Kuchen die Community erleben.

Um 14 Uhr steht ein besonderes Highlight

an: die zweite Aufgabe der Kandidaten

zur Wahl des Bavarian Mr. Fetish 2025. Sei

dabei, wenn die Teilnehmer ihre

Kreativität und ihren Charme

unter Beweis stellen!

Dresscode: Kein Zwang –

Fetisch ist willkommen,

solange Intimzonen

bedeckt bleiben.

LÖWENNACHT

Ab 21 Uhr startet

die Löwennacht, die

legendäre Fetisch-Party

des MLC München. Die

Atmosphäre ist elektrisierend,

BILD: KI

die Outfits atemberaubend, und die

Beats heizen so richtig ein.

Hier gilt der allgemeine MLC-

Dresscode, den ihr vorab auf

der Website nachlesen

könnt: MLC-Dresscode.

Also schmeiß dich in

Schale und werde Teil

einer unvergesslichen

Nacht!

22.3., UnderGround,

Machtlfinger Straße 29,

München,

mlc-munich.de


party 21

NACHTLEBEN

FOTO: PRIVAT

Nach 19 Jahren unter der Leitung von Ken Koch beginnt

eine neue Ära im NY.Club. Der bisherige Inhaber Ken

Koch hat die Führung des letzten queeren Klubs der

Stadt an Markus und Maximilian Wittig übergeben,

steht dem Team aber weiterhin beratend zur Seite.

Die neuen Inhaber, die bereits seit 13 Jahren dort

die Partyreihe „Luxuspop“ etabliert haben, wollen

eine Balance aus Tradition und Innovation schaffen.

Bestehende Formate wie „Luxuspop“ am Freitag und die

monatliche „Dark“-Party bleiben im Bestand, während

durch neue Konzepte, DJs und Musikstile – insbesondere

mehr Techno – das Profil des Klubs geschärft werden soll.

Auch optisch steht der NY.Club vor einer Transformation:

Direkt nach dem Faschingswochenende startet eine

zweiwöchige Modernisierungs- und Umbauphase. Ziel

ist es, den Klub nicht nur zu modernisieren, sondern

auch seine lange Geschichte zu würdigen. Gleichzeitig

wird die Fläche so gestaltet, dass sie noch flexibler für

verschiedene Veranstaltungsformate genutzt werden

kann. Das Re-Opening wird am 14. und 15. März 2025 mit

einem großen Event gefeiert.

FEIERWOHNZIMMER UND SAFE SPACE

Markus & Maxi, die neuen Inhaber des NY.Club

Neuer Wind im NY.CLUB:

Markus und Maximilian

Wittig übernehmen

Der Klub positioniert sich unter der neuen Führung als

„Feierwohnzimmer“ und Safe Space für die queere

Community. Das Team plant außerdem, durch das

1-1-1-Modell ein starkes Zeichen für Engagement zu

setzen: Mindestens 1 Prozent der Services, 1 Prozent

der Personalzeit und 1 Prozent des Gewinns werden in

gemeinnützige Projekte für die queere Szene investiert.

Für Markus und Maximilian ist die Übernahme ein

mutiger Schritt, den sie aus eigener Kraft und ohne

Fremdfinanzierung gehen. Mit Leidenschaft und

Entschlossenheit investieren sie ihre Ersparnisse in die

Zukunft des NY.Club, um ihn als festen Bestandteil der

Münchner Clubszene und der queeren Gemeinschaft

weiterzuführen. Wir wünschen viel Erfolg! *bm

I AM

WHAT

I AM

LA CAGE

AUX FOLLES

Musical von

Jerry Herman

Musikalische Leitung

Jeff Frohner

Regie

Josef E. Köpplinger

Premiere

28.02.

2O25

03. / 04. / 19. / 21.

28. / 29. MÄRZ

O89 2185 196O

GAERTNERPLATZTHEATER.DE


Goethestr.

ODEONSPLATZ

U

22 STADTPLAN

CityGuide

21

Elisenstr.

Ottostr.

Maximilianspl.

63

APOTHEKEN

1. Isartor Apotheke,

Isartorplatz 6,

(089) 2199290,

www.isartor-apotheke.de

2. Regenbogen Apotheke,

Sonnenstr. 31,

(089) 593659,

www.hieristsgesund.de

3. Rumford Apotheke,

Reichenbachstraße 9,

rumford-aptheke.de

4. Stachus Apotheke am

Goetheplatz,

Waltherstraße 32a,

stachus-apotheke.de

5. Stachus Apotheke,

Karlsplatz 4,

stachus-apotheke.de

6. Wittelsbacher Apotheke,

Lindwurmstr. 97,

(089) 537844,

www.wittelsbacher-apotheke.de

ÄRZTE

7. Gemeinschaftspraxis

am Isartor (Allgemein-,

Männer- und Innere

Medizin, Infektiologie),

Dr. Werner Becker, Dr.

Ramona Pauli, Dr. Marcel

Lee, Isartorplatz 6,

(089) 229216,

www.isarpraxis.de

8. Dr. Timo Bachmann

(Zahnarzt)

Schweigerstr. 4, (089)

663242,

www.timobachmann.de

• Dr. Ulrich Kastenbauer

(Allgemeinmedizin,

Infektiologie),

Ainmillerstr. 26, (089)

333863, www.infektiologieschwabing.de

• HNO Haidhausen,

Wörthstrasse 24,

www.HNO-haidhausen.de

• Physiotherapie Stengel,

Balanstrasse 63,

www.physio-stengel.de

• Wolf Schuck (Facharzt

für Hals-, Nasen- und

Ohrenheilkunde), Nymphenburger

Str. 154,

(089) 595131,

www.hno-wolf-schuck.de

BEAUTY

• Massage Andreas,

www.dein-wellnessmasseur.de

15. Massage Munich

Steffen Robak,

Studio Tal 30, 0175 6175255,

www.massage-munich.

com

• Kahuna Body & Soul,

Baldestraße 14,

kahuna-bodyandsoul.

com

PARTY

20. Harry Klein,

Maximiliansplatz 5

21. NY.C,

Elisenstr. 3

• PALAIS Privat Club

Arnulfstr. 16–18

MÜNCHEN HBF S

6

Bayerstr.

Schwanthalerstr.

Häberlstr.

74

33

Schillerstr.

U GOETHEPLATZ

• STBG

SWEET TO BE GAY

www.stbg-party.com

SHOPPING

25. Bruno‘s, GayLifeStyle,

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Eingang Fliegenstraße

• Beschattungen München,

Waldeckstr. 24

• Orion SHOP

Frauenstraße 20

27. Optik Vogel e.K., Optik,

Sonnenstr. 32

28. Rosa-Reisen,

Hans-Sachs-Str. 22

29. Team7,

Herzogspitalstr. 3

SZENE

30. CAMP MUNICH,

Bar & Cruising, Reisingerstr.15

31. Deutsche Eiche, Gay-

Sauna,

Reichenbachstr. 13

32. Duplexx, Theresienstr. 130

• Diburnium,

Thalkirchner Str. 5

33. Erotixx, Poccistr. 2 und

Rosenheimer Str. 81

• Herrensauna am Hauptbahnhof,

Dachauerstraße 9a

• Schwabinger Mensauna,

GaySauna, Düsseldorfer

Str. 7

34. Spexter Erotic-Store,

Müllerstr. 54

Landwehrstr.

Pettenkofferstr.

Nußbaumstr.

Waltherstr.

Lindwurmst.

46

62

• UnderGround des MLC,

Machtlfingerstr. 28

• Drei Glöcklein,

Hans-Sachs-Str. 8, 80469

München, tägl. ab 15:00

Uhr, Tel. 089 266175

61

20

Resingerstr.

Karlspl.

U S KARLSPLATZ (STACHUS)

30

Sonnenstr.

27

Thalkirchner Str.

UNTERKUNFT

40. Deutsche Eiche, Hotel,

Reichenbachstr. 13

41. Hotel Brunnenhof,

Schillerstr. 36,

www.brunnenhof.de

ESSEN & TRINKEN

45. Bar zur Feuerwache,

Blumenstrasse 21a

46. Café Regenbogen,

Lindwurmstr. 71

47. Café im Sub,

Müllerstr. 14

Herzog-Wilhelm-Str.

Pestalozzistr.

48. Deutsche Eiche,

Reichenbachstr. 13

49. Edelheiss Bar,

Pestalozzistr. 6

50. Eiscafé Eismeer,

Pestalozzistr. 21

51. Kiosk an der Reichenbach-brücke,

Fraunhoferstr. 46

52. Kraftwerk,

Thalkirchnerstr. 4

53. Fesch Restaurant ,

Müllerstr. 30

54. NiL,

Hans-Sachs-Str. 2

55. Bar/Restaurant,

Schäftlarnstr. 62,

www.self-bar.de

56. Prosecco,

Theklastr. 4,

www.prosecco-munich.

de

• Ludwigs Wirtshaus,

Schäftlarnstr. 62,

www.self-bar.de

Neuhauser Str.

Damenstiftstr.

57. satt & gut - Regionale

Grundnahrungsmittel ,

Viktualien 3, Abt. V,

Laden 8

61. City Filmtheater, Kino,

2

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25 51 32

48

31

49

50

29

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Maxburgstr.

Blumenstr.

Müllerstr.

28

Hans-Sachs-Str.

53

Oberanger

Unter Anger

73

52

72 75

Färbergraben

Blumenstr.

MARIENPLATZ U S

Rindermarkt

70

47

71

3977

45

Müllerstr.

Fraunhoferstr.

Corneliusstr.

Klenzestr.

FRAUENHOFERST. U

Erhardtstr.

Sonnenstr. 12,

www.city-kinos.de

62. Deutsches Theater,

Schwanthalerstr. 13,

www.deutsches-theater.

de

• Gasteig (Philharmonie),

Rosenheimer Str. 5,

www.gasteig.de

• GOP Varieté-Theater,

Maximilianstr. 47,

www.variete.de

• Kultur im Schlachthof,

Zenettistr. 9,

www.im-schlachthof.de

63. Kunsthalle München,

heatinerstr. 8

• Lenbachhaus -

Städtische Galerie,

Luisenstr. 33,

www.lenbachhaus.de

• Museum Brandhorst,

Theresienstr. 35a

64. Münchner Kammerspiele,

Maximilianstr. 26-28,

www.muenchnerkammerspiele.de

• Münchner

Philharmoniker,

Rosenheimer Str. 5

• Münchner Volkstheater,

Tumblingerstraße 29,

www.muenchnervolkstheater.de

65. Staatstheater am

Gärtnerplatz,

Gärtnerplatz 3, (089)

202411,

www.staatstheater-amgaertnerplatz.de

• Tierpark Hellabrun,

Tierparkstr. 20

RAT & TAT

• Caritas Ambulanter

Hospiz Dienst,

Queer-Sprechstunde,

jeden 1. Montag im Monat,

ASZ Isarvorstadt,

Hans-Sachs-Str. 14,

caritas-hospizdienst@

barmherzige-muenchen.

de

70. Diversity Jugendzentrum,

Blumenstr. 11,

www.diversity-muenchen.de

71. Gay Outdoor Club

KULTUR

60. Bayerische Staatsoper,

Max-Joseph-Platz 2,

www.bayerische-staatsoper.de

Gärtnerplatz

65

Reichenbachstr. Reichenbachstr.

28

19

55

Frauenstr.

Rumfordstr.

Buttermelcherstr.

Baaderstr.

Reichenbachbrücke

ISAR

60

Maximilianstr.

15

Tal

Steindorfstr.

Corneliusbrücke

München e.V.,

Sportverein,

Müllerstr. 14,

www.gocmuenchen.de

• Isarhechte e.V.,

Sportverein, Meindlstr.

11a, www.isarhechte.de

72. Koordinierungsstelle

zur Gleichstellung von

LGBTI*, Angertorstr. 7

(Eingang Müllerstraße)

73. LeTRa,

Blumenstr. 29,

www.letra.de

64

Isartorpl.

ISARTOR S

78

1

10

11

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74. Münchner Aids-Hilfe,

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Stiftung, Angertorstr. 7

(Eingang Müllerstr.)

76. Rechtsanwälte Schuster

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Eisenmannstr. 4 (Fußgängerzone),

(089) 23888930,

www.ra-srk.de

• Regenbogenfamilien,

Fach- und Beratungsstelle,

Saarstr. 5/II, (089)

46224606

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77. Sub e.V.,

Müllerstr. 14,

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DETOX ein Selbsttest

ERNÄHRUNG

FOTO: FREEPIK/FREEPIK.COM

Entgiftungskuren, Detox-Programme und Entschlackungstechniken sind so angesagt wie nie. Ingwerteewoche, Saft statt

Schinken, Fasten, fasten, fasten – wir wollten wissen, was es auf sich hat mit Detox und Co und testeten für eine Woche die

Saft-Kur eines bekannten deutschen Anbieters. In der Regel wird bei diesen Kuren für eine Woche auf feste Nahrung verzichtet.

Stattdessen versorgen Säfte und Suppen den Körper mit den notwendigen Nährstoffen. (Andere Kuren bieten eine

Kombination aus Säften und veganen Gerichten an.) Genussmittel wie Kaffee, Zigaretten oder Alkohol sollten zumindest stark

eingeschränkt werden. Wie wir die Kur erlebt haben und was sie uns gebracht hat, sagen wir dir hier.

TAG 1

Jeden Dienstag gehe ich in und drei Menüpläne für die kommenden

aller Herrgottsfrühe schwimmen.

Dann ist der

erstes Detox-Frühstück. Es schmeckt:

drei Tage bei. Ich bin gespannt auf mein

Verkehr in Berlin noch in den

gesund. Das Frühstück aus der

Morgenschlappen und ich

Flasche ist dickflüssig und

muss mir die Halle lediglich

macht satt.

mit ein paar Senioren

teilen. Zurück zu Hause

Den Rest des Tages führe

freue ich mich auf meine

ich mir die Säfte zu Gemüte.

erste Lieferung. Anders als

Bis auf das Chlorophyll Water

die meisten Menschen habe

schmecken sie alle gut. Am

ich nach dem Schwimmen keinen

Abend gibt es noch ein proteinreiches

Gurkengetränk. Hunger habe

besonders großen Hunger und es fällt

mir nicht schwer, einen Bogen um den ich, aber wer will schon am ersten Tag

Kühlschrank zu machen. Das Paket ist da. aufgeben? Ich fühle mich fit, habe aber

Es ist größer, als ich erwartet hatte. In der leichte Kopfschmerzen.

weißen Kunststoffkiste befinden sich zwei

Dutzen Flaschen, eine kleine Dose mit

TAG 3

Tee und ein Fläschchen Ingwer-Essenz.

Der Kopfschmerz ist

Dem Paket liegen außerdem Strohhalme

weg. Ich führe ihn

FOTO: FREEPIK/FREEPIK.COM

auf den plötzlichen Koffeinmangel

zurück. Den gestrigen Tag habe ich gut

überstanden. Die wahre

Prüfung erwartet

mich heute.

Zweimal in der

Woche treffe ich

mich mit Freunden

zum Lunch. Dann

gibt es Sushi. Heute

muss ich allerdings

zusehen, wie die Maki-

FOTO: AZERBAIJAN_STOCKERS/FREEPIK.COM

Rollen nacheinander vom Teller in den

Mägen meiner Begleitung verschwinden.

So langsam bekomme ich wirklich

Appetit. Dabei esse ich nie besonders

viel. Ich achte nicht darauf, was ich

esse, aber Heißhunger und Appetit

kenne ich kaum. Ich habe sogar schon

die eine oder andere Entgiftungskur


wellness 27

hinter mir. Allerdings habe ich mir dabei

durchaus auch mal ein Fischfilet oder

einen Salat gegönnt. Auf Alkohol habe

ich dann weitestgehend verzichtet

und meinen Nikotinkonsum stark

eingeschränkt. Redakteure trinken

mindestens genauso gern wie Ärzte. Ich

vielleicht noch lieber. Dieses Mal will ich

alles richtig machen, lasse den Wein

im Kühlschrank und diszipliniere mich

auf drei Zigaretten am Tag herunter.

Vielleicht ist es die Kombination aus

Flüssignahrung und Nikotinmangel, die

es mir dieses Mal so schwer macht?

Vielleicht der völlige Verzicht auf Kaffee

und Tee?

TAG 5

Schwer? Überraschend

leicht fühle ich

mich nach fünf Tagen

Flüssignahrung. Nach einem besonders

schweren Tag 4 bin ich zwar etwas

wackelig auf den Beinen, aber sowohl

Hunger als auch Kopfschmerzen sind

völlig verschwunden, und die ersten

positiven Effekte treten ein: Meine Haut

scheint verändert, glatter und mein

Gesicht wirkt insgesamt viel frischer.

Dem Rest meines Körpers scheint die

Kur auch zu bekommen. Muskelpartien

treten stärker heraus, und wo zuvor vielleicht

noch ein wenig Bauch zu sehen

war, erstreckt sich nun eine flache

Ebene, die man schon fast als Sixpack

bezeichnen kann. Das Chlorophyll Water

bekomme weiter nur unter Protest

meiner Geschmacksnerven herunter.

Schlimmer noch: Als Nebeneffekt der

Detox-Delight-Kur ist mein olfaktorischer

Sinne geschärft. Ich rieche auf

der Straße nicht nur die Mittagsmenüs

der halben Stadt, ich schmecke meinen

grünen Widersacher noch intensiver

TAG 7

Es ist der letzte Tag

meiner Kur, und allen

Widrigkeiten zum Trotz

sollten jene Freunde

recht behalten, die

schon einmal gedetoxt

haben. Wollte

ich an Tag 3 schon

alles hinschmeißen,

habe ich nun das

Gefühl, ich könnte

mich auf unbestimmte

Zeit weiter von Protein- und

Fruchtdrinks ernähren. So eine Detox-

FOTO: FREEPIK/FREEPIK.COM

Kur braucht Disziplin und Willensstärke

und ist sicher nicht für jeden. Fakt ist

auch, dass eine solche Kur – vor allem

in den ersten drei Tagen – kein Vergnügen

ist. Es ist schwer, ohne Kaffee über

den Tag zu kommen. Es ist unheimlich

schwer, in geselliger Runde auf Alkohol

zu verzichten. Es macht keinen Spaß, Zeit, sich zu erholen und Schadstoffe

Saft zu trinken, wenn alle anderen es auszustoßen.

sich bei Schnitzel und Steak schmecken

lassen. Aber: Wer detoxt, gewinnt eine INTEGRATION IN DEN ALLTAG

völlig neue Einstellung zum Essen. Tage Eine Entgiftungskur lässt sich unproblematisch

in den Alltag integrieren.

nach meiner Kur habe ich weder Pizza

noch Döner auf dem Teller gehabt und Auch Workaholics und Dauergestresste

werde wohl auch in Zukunft auf Fast können sich mit etwas Disziplin an eine

Food völlig verzichten. Meinen Alkoholkonsum

habe ich weiter reguliert.

schnell gewöhnen.

so drastische Umstellung der Ernährung

Rauchen will ich nur noch am Abend.

Es empfiehlt sich

Chlorophyll Water trinke

allerdings, schon im

ich noch immer

Voraus weniger zu

nicht.

essen, und zwei bis

drei Tage vor dem

Detoxen sollte bereits

eine Entlastung des

Körpers stattfinden.

Gemüse, Obst

und Suppen

sind eine gute

Alternative zu

Fleisch, Kartoffeln

und Brot.

Auf Kaffee, Tee

und Alkohol

sollte soweit

möglich verzichtet

werden, da diese

Getränke den Detox-

WARUM

Prozess ungemein stören.

Der Körper verwendet

DETOXEN?

Wir nehmen

während der Entschlackung

im Alltag mitunter

viel Energie darauf Giftstoffe auszuscheiden

und sollte nicht unnötig

Produkte zu uns, die eigentlich verboten

gehören. Da greifen wir schon mal belastet werden. Bei gemeinsamen

zu gepressten Fleischresten, die

Abendessen mit Freunden und anderen

uns abgepackt im Supermarkt als gesellschaftlichen Verpflichtungen gilt

Frikadellen verkauft werden. Wir lassen es stark zu bleiben und sich die Säfte

uns von Appetit und Stress zu Chips der Kur mitzubringen.

und Schokolade in der Mittagspause

überreden. Pizza, Konservierungsstoffe, BEKOMME ICHGENÜGEND PROTEINE?

Fett – wer viel arbeitet, ist mitunter Für jeden, der regelmäßig Sport

gezwungen, zu Fast Food und Süßigkeiten

zu greifen. Ist er das? Natürlich nicht, und nicht unwesentliche Frage. In

treibt, durchaus eine berechtigte

aber genau da kann ein Detox-Kur den morgendlichen Breakfast-Drinks

wahre Wunder bewirken. Wir setzen uns und den Molkedrinks am Abend sind

bewusster mit dem Thema Ernährung ausreichend Proteine enthalten. Wer

auseinander. Wir nehmen uns für

sich keine Gewichtsreduktion zum

eine Woche oder länger vor,

Ziel gesetzt hat, muss auch

uns gesund zu ernähren.

nicht fürchten, die in monatelanger

Schweißarbeit

Wir setzen uns ein Ziel.

Selbst wer keine volle

erkämpfte Muskelmasse

Kur durchhält, weil der

wieder zu verlieren. Im

Hunger zu stark oder die

Normalfall purzelt etwa

Nerven zu schwach sind,

ein halbes bis ein Kilo pro

wird für einen Moment und im

Detox-Tag.

besten Fall dauerhaft sensibilisiert

für das, was sich da so täglich auf dem Von Leistungssport und extrem belastender

körperlicher Anstrengung sollte

Teller tummelt.

Ansonsten ist so eine Detox-Kur

während der Detox-Kur abgesehen

ganz wunderbar für Verdauung und werden. Es empfehlen sich sanfte

Stoffwechsel. Unser Körper kann nur Übungen wie Yoga, Pilates, Walken oder

begrenzt Giftstoffe aus Nahrung und Schwimmen. *Felix Just

Umwelt bewältigen. Eine Kur wie die

von Detox Delight gibt dem Körper

FOTO: RACOOL_STUDIO/FREEPIK.COM

FOTO: FREEPIK/FREEPIK.COM


28 wellness

ERNÄHRUNG

NATURAL ENERGIZER

Muntermacher aus dem

Schoße der Natur

Wenn Kaffee und Tee ihrem Zweck nicht mehr zur

Gänze erfüllen und die Trägheit der Motivation

davonläuft, greifen viele gerne zum Gummibärentrank

aus dem österreichischen Fuschl am See. Ein

anderer setzt auf Club-Mate, der fälschlicherweise

oft als gesündere Alternative zum roten Bullen dargestellt wird,

dabei aber immer noch halb so viel Zucker pro 100 Milliliter

enthält wie die Konkurrenz mit Hang zum Extremsportsponsoring.

Ein wieder anderer setzt bei Ermüdungserscheinungen

auf literweise Cola. Was ein zuverlässiges Lösungsmittel für

angebrannte Pfannenböden ist, wird doch auch als Muntermacher

etwas taugen! Genau wie Red Bull und Club-Mate

enthält die reguläre Coca Cola aber mehr raffinierten Zucker,

als Ernährungsexperten und der Strandfigur lieb ist. Dabei gibt

es nahezu unendlich viele natürliche Energizer. Manche sind

sogar doppelt effektiv und regen nicht nur den Geist, sondern

auch die Libido an – Äpfel zum Beispiel oder Maca; die neue

alte Wunderwurzel aus Südamerika.

FOTOS: FREEPIK/FREEPIK.COM

MACA

Die Erfolgsgeschichte der Maca-Pflanze begann bereits vor

tausenden von Jahren. Die Ureinwohner Perus machten

sich die stärkende Wirkung der Pflanzenwurzel zunutze und

verarbeiteten sie zu Brei oder backten die Knolle im Ganzen.

Die Spanier stellten das nahrhafte Gewächs im 16. Jahrhundert

erstmals der westlichen Welt vor. Maca wächst in Höhen von

über 4.000 Metern in felsigem Boden. Um überleben zu können,

saugt die Wurzel die Mineralvorkommen seiner Umgebung auf

und gibt sie schließlich an seine Konsumenten weiter. Außerdem

enthält Maca einen hohen Anteil an Protein und Aminosäuren,

mehr als beispielsweise Kartoffeln. Maca ist reich an Vitamin C,

Vitamin A, Vitamin D3, Vitamin B1, B2 und B12. Heute ist die Pflanze

vor allem wegen der Potenzsteigerung beliebt, die ihr nachgesagt

wird. In Studien weltweit gaben Probanden an, nach einer

meist zwei- bis dreimonatigen Maca-Kur ein gesteigertes sexuelles

Verlangen zu verspüren und darüber hinaus im Bett mehr

Standhaftigkeit zu erleben. Die Superwurzel ist in Kapsel- und

Pulverform in Reformhäusern erhältlich. Die gemahlene Variante

schmeckt leicht nussig und ein wenig wie Malzbier und kann

zum Beispiel Joghurt oder Saft beigefügt werden.

ACAI

Acai – die Beauty-Beere. Aufgrund ihrer hohen Konzentration

an Antioxidantien, Amino- und Omega-3-Fettsäuren wird der

Beere nachgesagt, den Alterungsprozess zu verlangsamen

und unseren Körper vor schädlichen äußeren Einflüssen

zu schützen. Antioxidantien sind verantwortlich für die

Dezimierung freier Radikaler im Körper und den Schutz

unserer Zellen. Aminosäuren lassen Haut, Haar und Nägel

gesund aussehen, Omega-3-Fettsäuren verlangsamen den

natürlichen Alterungsprozess unserer Zellen. Weiterhin enthält

die weintraubengroße Beere verhältnismäßig viel Protein

und Ballaststoffe, die eine geregelte Verdauung motivieren.

Dass Acai-Beeren schlank machen, wie es oft behauptet wird,

konnte bislang nicht belegt werden. Eine energiesteigernde

und gemäßigte Anti-Aging-Wirkung wurde in Studien

allerdings bereits bewiesen. Die Beere der Kohlpalme wird

im Amazonasgebiet noch von Hand gelesen und von den

Indianerstämmen seit Jahrhunderten als Nahrungsergänzung

genossen. Hierzulande wird die Beere wie Maca und die meisten

Reformprodukte in Pulver- oder Kapselform angeboten.

CHIA

Run, Baby, Run! Die Chia-Samen aus Mexiko können, in Wasser

getränkt, ihr Eigengewicht bis zu zwölf Mal in Flüssigkeit aufnehmen

und bilden während dieses Prozesses eine gelatineartige

Masse. Ein echter Wasserspeicher also, der gerade bei

Langstrecken den Körper zuverlässig mit Flüssigkeit versorgt.

Im Magen angekommen, bildet die Masse außerdem eine Art

Schutzhaut, die Kohlenhydrate und die Verdauungsenzyme

des Magens voneinander trennt. So kann der Läufer größere

Distanzen bewältigen, bevor er wieder Zucker zu sich nehmen

muss. Es war der US-Autor Chris McDougall, der der Welt

2009 in „Born to Run“ von der Wunderwirkung der Chia-Samen

berichtete. Das Aufquellen im Magen sorgt zudem für ein

Sättigungsgefühl, das hilfreich sein kann bei dem Ziel, Gewicht

zu verlieren. Chia enthält mit rund 21 Gramm pro 100 Gramm

mehr Protein als zum Beispiel Eier und ist reich an Kalzium,

Antioxidantien und Magnesium. Letzteres beugt Muskelentzündungen

vor und wirkt als Treibstoff für Herz und Gehirn.

*Felix Just


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30 kultur

„SALON CHERIE“ IM SALON PITZELBERGER

GLAMOURÖSE

DRAG SOIRÉE

Viele dürften den „Salon Pitzelberger“ im Untergeschoss

des Gärtnerplatztheaters kennen. Die elegante Bar ist nicht

nur nach dem Theaterbesuch ein beliebter Ort, sie ist

auch eine Plattform für Künstler und spontane

Liveperformances.

FOTO: PASTA PARISA

Die bekannten Münchner Drag-Stars Janisha Jones, Pasta

Parisa und Dean DeVille machen die Pianobar jetzt zu

einem Nachtclub und zu einem „Ort der Sinnlichkeit und

des Glamours“. Regisseur und Choreograf Alex Frei & Pasta

Parisa laden ein zur Drag-Soirée in ihren „Salon Chérie“ und

präsentieren eine außergewöhnliche Nacht voller Humor und

Doppeldeutigkeit, in der Kabarett und Revue miteinander

verschmelzen Lieder großer Ikonen von damals und heute

präsentiert werden. Karten zu 25 € gibt’s über eventim.de.

Übrigens: Kein Event für Frühaufsteher, Showtime ist 23 Uhr. *bm

15.2 und 22.3., Salon Pitzelberger, Gärtnerplatz 3, 23 Uhr

CABARET IN DER PASINGER FABRIK

LA VIE EN

PINK

FOTO: VERENA GREMMER

28./29.3, Pasinger Fabrik, August-Exter-Str.1,

20 Uhr, www. pasinger-fabrik.de

Die Kleine Bühne in der Pasinger

Fabrik verwandelt sich

Ende März in ein funkelndes

Cabaret. Die Gäste erwartet

ein pinkes Potpourri aus

Burlesque, Drag, Magie und

Gesang.

Dabei werden grellrosa

Klischees und Stereotype auf

glamouröse Art und Weise parodiert

und dekonstruiert, denn

„La Vie en pink“ will mehr sein

als nur eine Show – nämlich

ein unvergessliches Fest der

Sinne und der Lebensfreude.

Dafür stehen bekannte Stars

der Szene, die zu diesem Anlass

mit großen Augen durch ihre

rosarote Brille blicken: Mit dabei

sind das Enfant Terrible der

deutschen Burlesque-Szene

Ruby Tuesday (Foto), die mysteriöse

Femme Fatale Madame

Midnight und der Gentleman-

Magier und Wirklichkeitsverkäufer

Markus Laymann.

Nicht zuletzt in einer weiteren

tragenden Rolle: der showeigene

Genderclown Scary Jary.

Lasst euch verführen! Karten zu

30 € gibt’s bei Münchenticket

und an der Kasse der Pasinger

Fabrik. *bm


kultur 31

„PIAF! THE SHOW“ IM DEUTSCHEN THEATER

FOTO: XIU

La Vie en Rose

2025 wäre die kleine, große Diva 110 Jahre alt geworden.

Édith Piaf gilt bis heute als die weltweit größte und erfolgreichste

französischsprachige Sängerin aller Zeiten. Zum

Jubiläum geht eine Tribute-Show auf große Tour und

macht am 24. Februar Halt im Deutschen Theater. Dabei

führt die Geschichte der größten Stimme Frankreichs

von den Straßen des Montmartre bis in den berühmten

Konzertsaal Olympia. Piafs zeitlose Chansons werden von

der französischen Sängerin (und Comedienne!) Nathalie

Lermitte in einem außergewöhnlichen neuen Bühnenbild

präsentiert. Mit über 1000 Aufführungen in mehr als 50

Ländern und einer Million Zuschauern ist die von Gil Marsalla

konzipierte und inszenierte Tribute-Show ein riesiger

internationaler Erfolg, der auch Piafs Familie und Freunde

begeisterte: „Die schönste Hommage, die je über Édith

Piafs Karriere produziert wurde“, so war aus deren Kreisen

zu hören. Erlebt „Ein Leben in rosarot“! *bm

Nächste Vorstellungen:

DI 4, SA 15 & FR 21 FEB sowie

SA 1 und SO 16 MRZ 2025

Ewald Palmetshofer

SANKT

FALSTAFF

frei nach William Shakespeare

Johannes Nussbaum, Steven Scharf; Foto: Oliver Rossol

24.2., Deutsches Theater, Schwanthalerstr. 11,

20:00 Uhr, 29-74 €, deutsches-theater.de

30 JAHRE MELODIVA

Singen bis zur

Schneeschmelze

FOTO: MELODIVA

ZUVERSICHT

IST UNSERE

LIEBLINGS-RUBRIK.

Melodiva, das ist Musical, Revue, Show – immer mit

humorvollem Blick auf den lesbischen Alltag. Das Jahr

2025 ist für Münchens Lesbenchor ein ganz besonderes,

denn heuer begehen die Frauen ihr 30-jähriges Jubiläum.

Das wird gleich zu Beginn des Jahres mit einem großen

Konzertabend gefeiert. Im Programm „Schneeschmelze:

Wir heizen ein!“ beweisen sie nicht nur ihre Leidenschaft

für Gesang, Musik und Humor, das Konzert wird auch

durch Gäste bereichert. Mit dabei sind die Kolleginnen

vom zweiten Münchner lesbischen Chor „Lilamunde“

und die chansoneske Liedermacherin „Die Kühnemann“,

die eigene Lieder präsentiert und bekannte Chansons

kurzerhand zu eigenen macht. Ein wahrhaft bunter

Abend zu Beginn des Jubiläumsjahres, das übrigens am

15. November bei einer großen Jubiläumsshow seinen

Höhepunkt findet. Schon jetzt vormerken! *bm

15.2. Kulturzentrum Luise, Ruppertstr. 5, 19 Uhr,

www.melodiva.com


32 kultur

Eine ganz normale FAMILIE

13 Jahre ist es her, dass der letzte Vorhang der

Erfolgsproduktion „La Cage aux Folles“ im Gärtnerplatztheater

fiel. Damals über Jahre hinweg

ein Riesenerfolg mit dem legendären Christoph

Marti („Ursli Pfister“) als Albin und vor stets

ausverkauftem Haus.

„LA CAGE AUX FOLLES“ IM GÄRTNERPLATZTHEATER

GRAFIK: GÄRTNERPLATZTHEATER

Ab Ende Februar 2025 steht das

Musical wieder auf den Spielplan des

Theaters – in einer Neuinszenierung

von Josef E. Köpplinger, mit veränderter

Optik, einer Choreografie von Adam

Cooper und den Ensemblemitgliedern

Armin Kahl und Daniel Prohaska in den

Titelrollen. Inhaltlich dreht sich alles um

die zwei Betreiber eines Nachtclubs in

St. Tropez, deren Sohn ausgerechnet

die Tochter eines ultrakonservativen

Politikers heiraten will. Um diese Ehe

nicht zu gefährden, tun die Paradiesvögel

alles, um möglichst bürgerlich

daherzukommen – was gründlich

misslingt. Dennoch: Nach zahlreichen

Irrungen und Wirrungen kann sich das

junge Glück in die Arme schließen und

am Ende heißt es doch „Ich bin, was

ich bin!“

Zum Redaktionsschluss lag noch kein

Bildmaterial zur aktuellen Inszenierung

vor, aber es dürfte mit Spannung

erwartet werden, ob der neue „Käfig

voller Narren“ eher klassisch daherkommt

oder eine Neuinterpretation

erfährt. Denn das Musical selbst hat

mittlerweile 42 Jahre auf dem Buckel,

seine Atmosphäre versprüht spürbar

den Zeitgeist der 1980er. Andererseits

sind Themen wie Toleranz, Gleichberechtigung

und individuelle Freiheit

ebenso zeitlos wie dessen großer Hit

„I am what I am“ – da ist durchaus ein

Weg in die Jetztzeit offen. Lassen wir

uns überraschen! Mehr dazu in der

nächsten Ausgabe. *bm

Ab 28.2., Gärtnerplatztheater,

Gärtnerplatz 3, 19:30 Uhr,

www.gaertnerplatztheater.de

Alle träumen vom Gold

„DIE LIEBE DER DANAE“ IN DER BAYERISCHEN STAATSOPER

Premiere in der Münchner Staatsoper: Mit großem Orchester und großen Klängen

blickt Richard Strauss in seinem Spätwerk „Die Liebe der Danae“ auf Motive seiner

eigenen Opern und der Musikgeschichte zurück.

Die „heitere Mythologie“ fügt

verschiedene Sagen und Figuren

des griechischen Altertums zusammen

und erzählt die Geschichte

einer Frau, die sich und ihre Liebe

erfolgreich gegen Staatsraison und

Götterwillkür behauptet – immer

umgeben von einer Riege komischer

Gestalten und einer Musik, in

der immerzu das Gold glitzert, dem

hier alle hinterherjagen. Die Uraufführung

seines letzte Werks 1952

erlebte Richard Strauss übrigens

nicht mehr. Nachdem das Werk an

der Bayerischen Staatsoper zuletzt

1988 neu inszeniert worden ist, folgt

nun die Neuinszenierung eines

Teams rund um

die Strauss-Kenner

Claus Guth (Regie)

und Sebastian

Weigle (Musikalische

Leitung). *bm

Ab 7.2., Bayerische Staatsoper, Max-Joseph-Platz 2,

www.staatsoper.de

FOTO: WINFRIED HÖSL


kultur 33

RESIDENZTHEATER

Oberbürgermeister

FOTO: SANDRA THEN

Wir machen uns stark!

SANKT FALSTAFF:

Shakespeare trifft die

Gegenwart

Mit „Sankt Falstaff“ präsentiert der österreichische

Dramatiker Ewald Palmetshofer eine moderne Adaption

von Shakespeares „King Henry IV“, die am 22. Januar

2025 im Residenztheater uraufgeführt wurde.

Für Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans*,

inter* und queere Menschen

Als Koordinierungsstelle zur Gleichstellung von LGBTIQ*

ist es unser Ziel, die LGBTIQ*-Community in München

zu stärken und Benachteiligungen abzubauen.

Wir machen uns stark. Für LGBTIQ*.

Mehr Informationen unter:

muenchen.de/lgbti

In Palmetshofers Version wird das historische Königsdrama

in die Welt aktueller demokratischer Krisen

transponiert. Der zentrale Konflikt: Ein autokratischer

„Quasi-König“ namens Heinrich regiert ein Land, das

von Machtspielen und Unsicherheiten geprägt ist,

während die Unterschichten in einer Containerkneipe

einen Ort der Zuflucht und des Widerstands finden. Die

Freundschaft zwischen dem exzessiven Falstaff und

dem ambivalenten Harri steht dabei im Mittelpunkt –

eine Verbindung, die auf den Prüfstand gestellt wird, als

Machtversprechen Harri zu verlocken scheinen.

Palmetshofer gelingt es, Shakespeares Zweiklang aus

Königsdrama und Kneipenkomödie ins 21. Jahrhundert

zu übertragen, ohne die Schwere des Originals zu verlieren.

Er analysiert, wie politische Macht in Krisenzeiten

nicht nur Bestand hat, sondern gestärkt aus ihnen

hervorgehen kann. Besonders brisant ist der Bezug zur

Gegenwart: Mit Anspielungen auf illiberale Demokratien

und Überwachungsstaaten in Europa wird das Stück

zu einer brisanten Reflexion über die Zerbrechlichkeit

demokratischer Systeme.

AB 30. JANUAR IM KINO

EIN FILM VON FRAUKE LODDERS

»GEHT UNTER DIE HAUT.«

QUEER.DE

Regie führt Alexander Eisenach, der mit seinen Inszenierungen

seit der Spielzeit 2023/2024 als Hausregisseur

am Residenztheater neue Akzente setzt. Live-Musik und

Kamerainszenierungen betonen die performative Ebene

dieses innovativen Stücks, das sowohl theatrale als

auch gesellschaftspolitische Grenzen auslotet. „Sankt

Falstaff“ zeigt eindringlich, wie zeitlos Shakespeares

Themen sind – und wie nah sie uns heute gehen. Tickets

und Infos unter www.residenztheater.de/falstaff.

www.residenztheater.de/falstaff


34 kultur

FRÜHJAHRSHIGHLIGHT AN DER BAYERISCHEN STAATSOPER

FOTO: AVDA - OWN WORK, CC BY-SA 3.0, HTTPS://COMMONS.WIKIMEDIA.ORG/W/INDEX.

PHP?CURID=27425403, HTTPS://CREATIVECOMMONS.ORG/LICENSES/BY-SA/3.0

„KÁŤA KABANOVÁ“

Der Frühling 2025 bringt frischen Wind

an die Bayerische Staatsoper in München.

Opernliebhaber dürfen sich am

17. März auf Leoš Janáčeks bewegende

Tragödie „Káťa Kabanová“ freuen.

„KÁŤA KABANOVÁ“

Einen Monat später entführt die Staatsoper

ihr Publikum mit Janáčeks „Káťa

Kabanová“ unter der Regie von Krzysztof

Warlikowski in eine tief bewegende

Geschichte. Die Titelheldin Kát’a befindet

sich in einem unheilvollen Beziehungsgeflecht,

in dem ihre herrschsüchtige

Schwiegermutter Kabanicha den Sohn

Tichon unterdrückt. Unzufrieden mit

ihrem Leben und den unterdrückenden

Umständen, flüchtet sich Kát’a in eine

leidenschaftliche Affäre mit Boris.

Janáček adaptiert Alexander N.

Ostrowskis Drama „Gewitter“ und legt

den Fokus auf die psychologische Tiefe

der Protagonistin. Das beeindruckende

Bühnenbild von Małgorzata Szczęśniak,

die Choreographie von Claude Bardouil,

das Lichtdesign von Felice Ross und die

Videokunst von Kamil Polak schaffen

eine eindringliche Atmosphäre. Die

musikalische Leitung übernimmt Mirga

Gražinytė-Tyla, die nach ihrem Erfolg mit

„Das schlaue Füchslein“ nun eine weitere

tschechische Oper dirigiert.

Mit bereits acht erfolgreichen Inszenierungen

von Warlikowski an der Bayerischen

Staatsoper, darunter „Salome“

und „Tristan und Isolde“, verspricht „Kát’a

Kabanová“ eine kraftvolle Auseinandersetzung

mit Themen wie Religion

und gesellschaftlicher Unterdrückung,

untermalt von Janáčeks intensiver Musik.

Ticket findest Du unter

www.staatsoper.de.

„Gotteskinder“ von Frauke Lodders

KINO

Religion kann Stärke, Rückhalt, Gemeinschaft

und Halt geben. Wenn #mensch

sie allerdings missbraucht, dann wird

sie gefährlich und macht unglücklich.

Der Film „Gotteskinder“ erzählt davon.

Und von den Geschwistern Hannah

und Timotheus, die in einer streng

evangelikalen Freikirche aufwachsen.

Anders als bei den großen Kirchen gilt

hier Homosexualität als Sünde und darf

nicht sein. Die Geschichte zeigt, wie die

beiden zunehmend mit ihrer Identität

und ihren Gefühlen in Konflikt geraten.

Denn während Hannah zunehmend

an ihrem Keuschheitsgelübde zweifelt,

muss Timotheus seine Queerness in der

Gemeinde unterdrücken, da die diese als

Sünde betrachtet.

Kein leichter Stoff

... Frauke Lodders

Film „Gotteskinder“

ermöglicht

nicht nur tiefe

Einblicke in die

Zerrissenheit

junger Menschen

zwischen religiösem

Dogma und

ihren eigenen

Gefühlen, das

Coming-of-Age-

Drama regt auch zum Nachdenken

über Glaubensfreiheit,

Moral und sexuelle Identität an.

Das queere Drama startet am

30. Januar in unseren Kinos. *rä

FOTOS: W-FILM


TOM

ALLEIN ZU

HAUS.


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