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MÜNCHEN
FEBRUAR / MÄRZ 2025 | HEFT 195
POLITIK
PARTEIEN ZUR
WAHL
KUNST & KULTUR
Dein Programm
für BAYERN
SZENE
FASCHINGSPRINZ
Christian Deussen
im Interview
INHALT
MÜNCHEN
FOTO: BETHEL FATH
4 Szene
14 Politik
18 Erotik
20 Party
22 Stadtplan
24 Wellness
30 Kultur
FOTO: MARGOT KRAMMER/RENATE LANGWIEDER
Wähl Liebe
Fasching
BUNDESWEIT
Musik
Film
Bei „Young Hearts“ alle
Register gezogen:
Anthony Schatteman
Buch
Reise
Gesundheit
GAY Cruise
Krise der Männlichkeit:
Ursachen, Auswirkungen
und Auswege
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Intro 3
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4 SZene
KAMPAGNE ZUR BUNDESTAGSWAHL
WÄHL LIEBE
AUCH IN MÜNCHEN
Eigentlich sollte der CSD-Sommer 2025 politisch ganz im Zeichen der Bundestagswahl stehen, die ja ursprünglich für
September vorgesehen war. Durch die Vorverlegung der Wahl auf den 23. Februar änderten sich nun diese Pläne.
FOTO: BETHEL FATH
So startete der CSD Deutschland e.V. im
Januar die Kampagne „Wähl Liebe“, um
auf die Themen der LGBTI*-Community
aufmerksam zu machen. „Viele queere
Menschen sind aufgrund der gesellschaftlichen
und politischen Lage verunsichert,
denn der Ton gegen uns wird
rauer und die liberale Demokratie steht
unter Druck“, so die Organisator*innen auf
ihrer Webseite. „Mit unserer Kampagne
zeigen wir, dass wir in einer vielfältigen
und demokratischen Welt leben wollen.“
Die Kampagne hat zum Ziel, eine künftige
Bundesregierung dafür zu sensibilisieren,
erreichte Fortschritte bei der Angleichung
der Menschenrechte zu sichern, zu verteidigen
und auszubauen. Im Mittelpunkt
stehen dabei drei Kernforderungen:
• Queere Menschen müssen durch das
Grundgesetz besser geschützt und der
Artikel 3, Absatz 3 soll um den Zusatz
LGBTI* ergänzt werden.
• Finanzielle Absicherung von Community-
und Beratungsstrukturen
• Hasskriminalität und Hassrede
wirksam bekämpfen
• Bis zum 23.2. ruft eine Vielzahl deutscher
CSDs zur Wahl demokratischer
Parteien auf, die für Vielfalt, Akzeptanz
und Gleichberechtigung eintreten.
Auch München ist am Start.
APPELLE AUCH AN DIE
MEHRHEITSGESELLSCHAFT
Der CSD der bayerischen Landeshauptstadt
hat die Idee einer bundesweiten
Pride-Kampagne von Anfang an
unterstützt. Auf den Social-Media-Kanälen
des Münchner CSD, seiner Website und
der Seite www.waehl-liebe.de kann man
sich darüber informieren, wie sich Parteien
zu queeren Themen und zum Schutz der
Demokratie positionieren. „Wir wollen mit
der Kampagne ein Zeichen setzen,“ sagt
Thomas Niederbühl, politischer Sprecher
des CSD München. Der Ton gegenüber
LGBTIQ* sei in den vergangenen Jahren
rauer geworden, rechtsextreme Parteien
und linke Populist*innen versuchten,
Hass und Intoleranz zu schüren. Die
Übergriffe queere Menschen nehmen
in der Folge zu. „Wir fordern gleiche
Rechte und Akzeptanz“, sagt Niederbühl.
„Wir sind sicher, dass Zusammenhalt,
Liebe und Schutz von Minderheiten uns
als Gesellschaft insgesamt stärken.“
CSD-Sprecher*in Julia Bomsdorf ergänzt:
„Liberale Demokratie ist nicht bloß ein
abstrakter Begriff, sondern bedeutet für
uns ganz konkret, in Würde und Freiheit
leben zu können.“ Denn Freiheit, gleiche
Rechte und Akzeptanz gehen uns alle an.
Die Kampagne richtet sich deshalb explizit
nicht nur an queere Menschen, sondern
an die Mehrheitsgesellschaft.
MÜNCHNER AKTIONEN ZUR
BUNDESTAGSWAHL
Der Münchner CSD lädt zu zwei Aktionen im
Rahmen der „Wähl Liebe“ Kampagne ein:
Am 31. Januar gibt es eine Podiumsdiskussion
mit Münchner
Direktkandidat*innen zur Bundestagswahl.
Ab 19:30 Uhr stellen sie sich im PresseClub
(Marienplatz 22) dem Publikum. Die
Moderation übernimmt Bernd Müller,
Chefredakteur des Szenemagazins LEO.
Am 15. Februar beendet der CSD München
seine Aktivitäten zur Kampagne mit einer
Kundgebung im Rahmen eines bundesweiten
Aktionstags. Am Gärtnerplatz
sprechen Vertreter*innen verschiedener
LGBTIQ*-Organisationen der Stadt sowie
Aktivist*innen zu hochsymbolischen Uhrzeit
um 5 vor 12. *bm
www.waehl-liebe.de,
www.csdmuenchen.de
SZene
5
DER SZENE-AUSBLICK 2025
FOTO: MARK KAMIN
SAVE THE DATE!
Das Jahr ist ja bereits einige Wochen alt, doch noch habt ihr nichts verpasst. Für alle, die ihr Regenbogen-Jahr
vorplanen möchten, haben wir bereits jetzt Highlights 2025 zusammengestellt. Natürlich können wir noch nicht alles
listen, was interessant wird, denn viele Veranstaltungen hatten zum Redaktionsschluss noch keinen Termin. Also: Immer
Augen offen halten und mit Spaß und Spannung durch das Community-Jahr gehen. Wir halten euch natürlich
auch im LEO-Magazin immer auf dem Laufenden! *bm
BUNDESTAGSWAHL 2025
Ein Termin, der auch wichtig für die
Community ist: Am 23. Februar wird ein
neuer Bundestag gewählt. Rechte und
rechtsextreme Parteien dürften besser
abschneiden denn je. Ein Grund mehr, zur
Wahl zu gehen, um eine liberale Demokratie
und die Wahrung queerer Rechte zu
verteidigen.
FASCHING
Spät ist der Fasching heuer. Der Höhepunkt
der tollen Tage ist vom 27.2. bis 4.3. Die
fünfte Jahreszeit begann aber bereits am
25.1., als das Restaurant Deutsche Eiche
zu „Eiche alaaf!“ einlud. Zwischen diesem
Termin und Aschermittwoch gibt’s jede
Menge Gelegenheit zu feiern, so beim
traditionsreichen queeren Rosenmontagsball
im Oberangertheater (Motto
„Durchgeknallt im Märchenwald“). Tags
darauf am Faschingsdienstag wartet das
gesamte Glockenbachviertel auf närrische
Gäste, Highlight ist das Straßenfest vor der
Deutschen Eiche.
STARKBIERFEST
Erstmals wird der neue Titel des „Bavarian
Mr. Fetish“ vergeben, ansonsten bleibt der
veranstaltende Verein Münchner Löwen
Club dem erfolgreichen Konzept seines
Starkbierfests treu. Fünf Tage lang aufregende
und soziale Fetisch-Events, die im
GaySunday gipfeln. www.mlc-munich.de
TRANS* DAY OF VISIBILITY
Unter den zahlreichen Gedenktagen der
queeren Community ist der 31. März ein
besonders wichtiger, wirbt er doch für die
Rechte und die Anerkennung von trans*
Menschen in unsere Gesellschaft.
JUBILÄUM DER „SELIGEN MAIKÖNIGIN“
Am Abend des 30. April laden Günter und
Sebastian sowie die „United Queens of
Munich“ zum ersten Straßenfest des Jahres
und zur 20. Wahl der Seligen Münchner
Maikönigin vor das Café Nil. www.
cafenil.com, www.uqom.de
IDAHOBIT
Der „International Day Against
Homo-, Bi-, Trans* und Inter-
Phobia“ (IDAHOBIT) am 17.
Mai ist inzwischen so etwas wie
ein kleiner, sehr politischer CSD. Demo
und Kundgebung am Nachmittag im
Glockenbachviertel.
CSD MÜNCHEN
Das Jahreshighlight der queeren Community:
Der Münchner Christopher Street Day,
der seit einigen Jahren im „Pride Month“,
genauer vom 14. bis 29. Juni stattfindet.
Das Parade- und Party-Wochenende
ist vom 27. bis 29.6., davor zwei Wochen
PrideWeek mit jeder Menge queerer
Aktivitäten, Partys und Events. www.
csdmunich.de
RUN FOR LIFE
Der Startschuss zum Benefizlauf zugunsten
der Münchner Aids-Hilfe fällt am 14.9. um
14 Uhr. Ort des Geschehens und schönste
Laufstrecke der Stadt ist der Englische
Garten. www.runforlife.de
OKTOBERFEST
Nicht nur für viele Münchner*innen,
auch für Fetisch-Fans DER Höhepunkt
des Jahres: Das 190. Oktoberfest findet
vom 20.9. bis 5.10. statt. Die Zelte Bräurosl
und Fischer Vroni sorgen für reichlich
queeres Flair, auch in Kufflers Weinzelt
soll es einen queeren Event geben. Das
Oktoberfesttreffen des Münchner Löwen
Clubs umrahmt den Trachtenevent und
sorgt für Fetsich-Akzente.
INTER* AWARENESS DAY
Am 26.10. begehen wir seit 1996
den Tag, an dem auf die Situation
und die Menschenrechte von inter*
Menschen aufmerksam gemacht
wird.
PINK CHRISTMAS
Jubiläum für den queeren Weihnachtsmarkt
im Glockenbachviertel: Das rosarote
Glühweinvergnügen wird 20 Jahre alt,
dazu soll es etliche Specials geben. Los
geht’s ab 24.11. bis 23.12.
www.pink-christmas.de
WELT AIDS TAG
Seit 1988 gedenkt die Münchner Aids-Hilfe
am 1. Dezember der an den Folgen von
Aids Verstorbenen mit dem „Candle Light
Walk“ und einer Gedenkveranstaltung.
Außerdem macht sie auf die Situation
HIV-Positiver aufmerksam, verbreitet
Präventionsbotschaften und Infos über
ihre vielfältige Arbeit.
www.muenchner-aidshilfe.de
6 SZene
EINE IKONE IST 70
HAPPY BIRTHDAY, FRANKA!
FOTOS: PRIVAT
In München ist Franka so etwas wie
die Mutter aller Drag Queens – war sie
doch zu einer Zeit in Kostümen und
Perücken unterwegs, als das Wort „Drag
Queen“ noch gar nicht in aller Munde
war.
Seit Jahrzehnten ist sie bekannt für ihre
ausgefallenen, aufwändigen Kreationen,
die sie nicht nur in München, sondern
weltweit zur Schau trägt. Hinter Franka
steckt Friseurmeister Frank Kipfelsberger,
der den Großteil seiner Freizeit in sein
Alter Ego investiert – mit Erfolg! Wartet
doch die Community Jahr für Jahr auf
ihre neueste Kreation. Im Januar feierte
mit Frank/Franka eines der bekanntesten
und beliebtesten Gesichter der Münchner
Community ihren 70. Geburtstag.
Wir gratulieren und freuen uns auf viele
weitere bunte Ideen! *bm
CSD NÜRNBERG
Ehrenmitgliedschaft für Karl Freller
Karl Freller, Direktor der Stiftung Bayerische
Gedenkstätten, wurde im Rahmen
der 25-Jahrfeier des Fördervereins
Christopher-Street-Day (CSD) Nürnberg
e.V. im Beisein des Oberbürgermeisters
der Stadt, Marcus König, mit einer Ehrenmitgliedschaft
ausgezeichnet.
In seiner Funktion als Direktor der
Stiftung Bayerische Gedenkstätten hat
Karl Freller wichtige Impulse gesetzt,
um die Erinnerung an die Verfolgung
von Homosexuellen während des
NS-Regimes wachzuhalten. Besonders
der feierliche Gedenkakt mit dem Bayerischen
Landtag in der KZ-Gedenkstätte
Flossenbürg im Jahr 2022 markierte
einen Meilenstein in der öffentlichen
Wahrnehmung der über viele Jahrzehnte
hinweg gesellschaftlich ignorierten
Opfergruppe. „Es ist unser Auftrag, nicht
nur zu erinnern, sondern auch für eine
Zukunft einzutreten, in der Vielfalt und
Akzeptanz selbstverständlich sind“,
betonte Freller bei der Übergabe der
Urkunde während der Feierlichkeit.
„Diese Würdigung erfüllt mich mit großer
Freude und Dankbarkeit.“ Die Stiftung
Bayerische Gedenkstätten sieht in dieser
Auszeichnung eine Bestätigung ihres
Auftrags, Erinnerungskultur mit gesellschaftlichem
Engagement und einem
inklusive Miteinander zu verbinden. *bm
FOTO: STIFTUNG BAYERISCHE GEDENKSTÄTTEN
SZene 7
HERRENBADETAG IM MÜLLER´SCHEN
DER MITTWOCH GEHÖRT
DEN MÄNNERN
FOTO: ROBERT GÖTZFRIED
Im April 2024 erging eine Petition an die
Städtischen Bäderbetriebe mit dem Ziel,
den Herrenbadetag im Müller´schen
Volksbad wieder einzuführen.
Der war schon vor vielen Jahren
„aufgrund vermehrter schwerer Verstöße
gegen die Haus- und Badeordnung“
eingestellt worden. Nachdem die
Bäderbetriebe im Sommer zugesichert
hatten, das Anliegen zu prüfen, folgten
mittlerweile Taten. Noch bis Ende März
läuft jeden Mittwoch die Testphase für
einen „Herrentag“, der sich allerdings auf
die Zeit von von 9 bis 15 Uhr beschränkt.
Danach will man entscheiden, ob das
Angebot dauerhaft etabliert wird. Dr.
Andreas Krause, Initiator der Petition,
nimmt das zwar als Erfolg, beklagt aber
die zurückhaltende Bewerbung seitens
der Bäderbetriebe. „Erfreulicherweise ist
der Vormittag gut gefüllt, aber wenn ich
Saunagäste fragte, woher sie Kenntnis
hatten vom Herrentag, so war es fast
immer Mundpropaganda.“ Außerdem sei
ein solcher „Herren-Halbtag“ von 9 bis 15
Uhr nicht das, was man sich gewünscht
hätte. Wir berichten, wie es mit dem
Angebot weitergeht. *bm
HAUSHALT 2025
Münchens queere
Projekte gesichert
Die Vollversammlung des Münchner Stadtrats
beschloss kurz vor Weihnachten den Haushalt
für 2025 sowie weitere Investitionen für die
kommenden Jahre. Dabei legte die Stadtregierung
einen Fokus auf Bildung und Soziales,
in die rund 5 Milliarden Euro fließen. Auch der
öffentliche Nahverkehr sowie die Infrastruktur
bekommen einen kräftigen Investitionsschub,
ebenso wie Maßnahmen zum Klimaschutz. Die
Hauhaltsverhandlungen waren von starkem
Sparzwang geprägt, rund 250 Millionen Euro
weniger als im Vorjahr standen zur Verfügung.
Umso schöner, dass die geplanten Förderungen
queerer Projekte vor Kürzungen bewahrt werden
konnten – ein Ziel, für das sich Rosa Liste-Stadtrat
Thomas Niederbühl besonders stark gemacht
hatte. *bm
FOTO: SERGEY MIND/UNSPASH.COM
Keine
halben
Sachen!
8 SZene
FOTO: IWAN VALENTIN
MLC-STARKBIERFEST
FETISCH IM FRÜHJAHR
Es ist ein Highlight im queeren Szenekalender
– und das nicht nur für Fetisch-
Fans, sondern für viele, die einfach
gerne mitfeiern. Das Starkbierfest des
Münchner Löwen Clubs (MLC) findet
heuer vom 18. bis 23. März statt und
wird wieder zahlreiche Gäste aus dem
In- und Ausland nach München locken.
Fünf Tage lang gibt es Socializing, Partys
und Galas für Freunde von Leder, Gummi,
Sportswear & Co. Das Warm-up bilden
zwei Afterwork-Fetsich-Partys in der clubeigenen
Location UnderGround (18./19.3.
ab 18 Uhr), bevor das Starkbierfest am
20.3. bei „Meet & Greet (Sub, 19 Uhr)
offiziell eröffnet wird.
PREMIERE FÜR DEN BAVARIAN MR FETISH
Erster Höhepunkt ist die Wahl zum
Bavarian Mr. Fetish am Samstag 22.3.
(Oberangertheater, 17 Uhr). Über 20
Jahre lang wurde zu diesem Anlass der
Bavarian Mr. Leather gewählt – heuer
feiert der neue Titel Bavarian Mr. Fetish
Premiere. „Die ursprüngliche Aufgabe,
die Lederszene zu vertreten, hat sich in
dieser Zeit genauso gewandelt, wie die
Szene selbst“, so ist aus dem Vorstand zu
hören. Um diese Veränderungen nach
außen zu repräsentieren, wollte man sich
nicht mehr allein auf den Begriff Leder
fokussieren und bat die MLC-Mitglieder,
sich für einen neuen Namen zu entscheiden.
Somit wird Stefan Platek (Bild) als
letzter Bavarian Mr. Leather in die Clubgeschichte
eingehen. Die Aufgaben des
Stefan Platek
erstmalig gewählten Bavarian Mr.
Fetish bleiben freilich gleich: Er soll ein
Repräsentant der schwulen Fetish-
Community, Ansprechpartner und
Bindeglied zwischen Verein und der
internationalen Community sein. Den
Samstag beschließt die „Löwennacht“ (21
Uhr, Underground). Zweites Highlight des
Wochenendes ist der bajuwarisch angelegte
„GaySunday“ im Augustinerkeller
(23.3., 11 Uhr) mit Hunderten feierwütiger
Männer in Leder und Tracht, dazu
Blaskapelle, Partyband und schwule
Schuhplattler. Das Wochenendpaket
kostet heuer 109 €, Karten (auch für
alle Einzelveranstaltungen) gibt’s im
Online-Ticketshop und im Spexter-Store,
Müllerstr. 54. *bm
18.-23.3., www.mlc-munich.de
SZene 9
VALENTINSTAG IM SPIRITUELLEN ZENTRUM
Music, hugs and blessings
Eine Pfarrer, eine queere Nonne und ein junger Gospelchor
feiern Valentinstag. Klingt originell? Mag sein, wird
am 14. Februar aber wahr. Im Spirituellen Zentrum im
Glockenbachviertel lädt Florian Ihsen, Leiter des Zentrums
und evangelischer Pfarrer, zu einer besonderen
Feier ein. Mit dabei sind Mitglieder von „lostandfound“,
dem jungen Chor von St. Lukas. Besonderes Highlight:
Schwester Serafina von den Schwestern der Perpetuellen
Indulgenz wird die Feier mitgestalten und ihre Kolleginnen
Schwester Vesta und Schwester Magdalena sind
auch dabei. Man kann Musik hören, mitsingen und gute
Worte, eine Umarmung oder einen Segen bekommen
– und nicht zuletzt mit Sekt oder Selters auf die Liebe
anstoßen. „Wir feiern so, dass sich religiöse und weniger
religiöse Menschen willkommen und geliebt fühlen“., so
Florian. Ob Single oder frisch verliebt, lang verheiratet oder
gerade allein, als Jugendliche oder Senior, queer oder
hetero, im Zölibat oder poly, monogam oder open, auch deiner
Familie oder auch allein. Feier deine Liebe!
14.2., Spirituelles Zentrum St. Martin, Arndtstr. 8, 18 Uhr,
www.stmartin-muenchen.de
FOTOS: PRIVAT
LGBTI* JUGENDARBEIT
QueerStart am Start
Mitte Januar fiel der Startschuss zum
Projekt „QueerStart“, das die queere
Jugendarbeit im ländlichen Raum und
strukturschwachen Gebieten fördern und
den Aufbau von LSBTIQA*-Jugendgruppen
in diesen Regionen unterstützen will.
Initiiert wurde QueerStart vom queeren
Jugendetzwerk Lambda Bayern e.V.
Gerade in ländlichen Gebieten haben
es queere Jugendliche oft schwer
und haben nur begrenzten Zugang
zu Netzwerken und Angeboten, die
ihnen ein sicheres und unterstützendes
Umfeld bieten. Hier setzt „QueerStart“ an
und bietet jungen Menschen im ländlichen
Raum neue Möglichkeiten der
Gemeinschaft und des Austauschs. Mit
einer Förderung von 90.000 Euro durch
das Bayerische Staatsministerium für
Familie, Arbeit und Soziales bis Ende
2025 wird das Projekt das bestehende
Beratungs- und Unterstützungsangebot
für queere junge Menschen bayernweit
erweitern. *bm
www.queerstart.bayern
FOTO: ALBRECHT E. ARNOLD /PIXELIO.DE
10 SZene
2025
FASCHINGSENDSPURT
MÜNCHEN
HELAU!
Die Faschingssaison ist in vollem Gang, der Saisonhöhepunkt vom Unsinnigen Donnerstag
(27.2.) bis Aschermittwoch (5.3.) hält viele Möglichkeiten bereit, ausgelassen zu feiern. Wir
haben hier ein paar Tipps für euch – und ein Interview mit Münchens erstem offen schwulen
Faschingsprinzen. Also: Treibt es bunt!
Roses & Love-Ball
FOTO: DAGMAR JACKSON PHOTOGRAPHY
FOTO: GG ARCHIV
Gloria Gray
Nina de Lianin
FOTO: LAILA GRAS
Jackson Twinz
BENEFIZ-GALA IM DEUTSCHEN THEATER
Tim Fischer
FOTO: TINE ACKE
FOTO: HANNEKE WETZER
Sven Ratzke
Am Valentinstag feiert ein neuer Ball im Deutschen Theater Premiere – und die
queere Community ist mittendrin! Der Roses & Love-Ball ist eine Benefizveranstaltung
für drei Münchner Herzensprojekte, dessen Reinerlös dem Münchner für
Münchner e.V., der Stiftung Ambulantes Kinderhospiz München sowie der Münchner
Regenbogenstiftung, die sich für die LGBTQ+-Community einsetzt, zugute kommt.
GRAFIK: AGENTUR BENNIGER/EBERLE
Gastgeberin Gloria Gray lädt zu einer für den guten Zweck gratis auftreten, ist
glamourösen Nacht voller Musik, Fashion Ehrensache! Ein Valentinstag mit Tanz,
und Unterhaltung mit zahlreichen Künstler_innen,
unter anderem Chansonnier schrillen oder schrägen Outfit. Ein Event,
Show, Musik – und gern im schicken,
Tim Fischer, Entertainer Sven Ratzke,
wie er der (queeren) Community im
Sängerin Lina de Lianin, den Jackson Kalender noch gefehlt hat. Tickets gibt´s
Twins oder den DJs Bedrud und Roberto ab 29 € unter: www.deutsches-theater.de/
Q. Ingram und vielen mehr. Dass alle Acts roses-and-love-ball *bm
14.2., Deutsches Theater, Schwanthalerstr. 11, 20:00 Uhr, www.roses-and-love.com
SZene 11
QUEERER ROSENMONTAGSBALL
Durchgeknallt im Märchenwald
Das ist das Motto des diesjährigen Queeren Rosenmontagsballs
im Oberangertheater.
Seit rund 35 Jahren gibt es diesen
traditionsreichen Faschingsball und
auch heuer erwartet euch ein buntes
Fest mit DJ Seba und DJ Presshoibe,
einer Drag-Show, dem Auftritt der
Prinzengarde der Narrhalla sowie des
offiziellen Faschingsprinzenpaares der
Landeshauptstadt München. Last not
least: Die schönsten, originellsten oder
schlicht durchgeknalltesten Kostüme
werden prämiert. Karten zu 22/16 € im
Sub (Müllerstr. 14), bei Spexter (Müllerstr.
54) oder online shop.eventjet.at/
de/qrmbmuc. Der Erlös des Abends
kommt den veranstaltenden Gruppen
Münchner Aids-Hilfe, Sub e.V., MLC,
Rosa Liste und Forum queeres Archiv
zugute. Seid dabei beim Cruise durch
diesen ganz besonderen Märchenwald!
*bm
GRAFIK: FRANZ ZUBER
3.3, Oberangertheater, Oberanger 38,
20:00 Uhr
Rosenmontagsdiscoball
THE DRAG EDITION
FOTO: @LEONHALLER
Der einzige Mittwoch, an dem Garry nicht feiert ist, ist der Aschermittwoch – umso mehr
gehen Fans des Harry Klein zwei Tage vorher am Rosenmontag beim jährlichen Discoball
ab! Bei der diesjährigen „Drag Edition“ entscheiden die Gäste, welche der Gast-Drags die
Faschings-Queen 2025 wird und einen schicken Preis gewinnt. Der Sound kommt von
DJ Leon Haller, Showtime ist um 1:00 Uhr mit Janisha Jones. Die queere Techno/House-
Alternative zum klassischen Faschings-Sound! *bm
Leon Haller
Faschingsdienstag
FOTO: DEUTSCHE EICHE
Zum Faschingsendspurt ist bekanntlich das
gesamte Glockenbach-/Gärtnerplatzviertel
in Feierlaune. Queerer Platzhirsch am
Faschingsdienstag, dem lebendigsten
aller „tollen Tage“, ist das Straßenfest in der
Reichenbachstraße vor der „Deutschen
Eiche“ (ab 14 Uhr) mit Drag-Show und
DJ-Sets bis in den späten Abend. Das
Restaurant wird zum Indoor-Dance-Floor,
so ist rundum eine super
Atmosphäre garantiert. Aber
natürlich ist an diesem Tag
auch auf dem benachbarten
Viktualienmarkt traditionell
jede Menge queeres Publikum
unterwegs. Das „Fesch“
feiert bodenständigen
Wirtshaus-Fasching mit Musik
der 80er, 90er und Schlagern,
dazu gibt’s natürlich Bier
aber auch Spritziges und Chili con/sin
carne. Im „Nil“ gibt’s währen der gesamten
Faschingszeit Partys in aufwändiger Deko
und natürlich wird auch im „Prosecco“ oder
in der „Bar Rendezvous“ nicht nur zum Ende
des Faschings gefeiert. Da zum Redaktionsschluss
noch nicht alle Termine bekannt
waren: Lasst euch treiben und haltet die
Augen offen – es lohnt sich! *bm
Queer
wohnen
statt
Kanonen
12 SZene
SCHWULER MÜNCHNER FASCHINGSPRINZ
„BESTE ZEIT“
Christian Deussen dürfte den meisten als Sänger und Entertainer bekannt sein. In dieser Saison ist er als Prinz Christian IV.
offizieller Faschingsprinz der Landeshauptstadt München – und offen schwuler Titelträger. An der Seite von Prinzessin
Michaela II. nimmt er im Namen der Narrhalla München bis Aschermittwoch rund 200 Termine wahr.
Wie kam es, dass du heuer zum offiziellen
Faschingsprinzen gekürt wurdest?
Das kam tatsächlich sehr spontan
und überraschend. Als jahrelanger
Gardetänzer habe ich schon einige
Saisons miterleben dürfen und mir oft
gewünscht, selbst einmal die Prinzenrolle
zu übernehmen. Nachdem Michaela
aus der Prinzengarde sich als Prinzessin
beworben hatte, kam die Anfrage an
mich. Da wir beide uns schon seit vielen
Jahren kennen und gut verstehen, habe
ich sofort zugesagt. Ein Prinzenpaar aus
den eigenen Gardereihen hatte es tatsächlich
vorher auch noch nie gegeben.
In der Narrhalla warst du ja vorher
schon engagiert …
… stimmt, ich bin seit Sommer 2018
tanzendes Mitglied bei der Männergarde
der Narrhalla, dem Fahnenregiment.
Das wurde zum Fasching 2018 ins Leben
gerufen und ist inzwischen ein fester
Bestandteil der Show.
Du bist ein offen schwuler Mann - ist
das Amt dadurch etwas Besonderes für
dich?
Dass ich als offen schwuler Mann „regieren“
darf, ist für mich eher zweitrangig.
Wenn mich jemand fragt ob Michaela
und ich ein Paar sind, antworte ich
immer dass sie ihren Traumprinzen
schon zuhause hat, ich meinen aber
noch suche. Ich bin ja auch nicht der
erste offen schwule Faschingsprinz
der Landeshauptstadt, es hat schon
mindestens zwei vor mir gegeben. In
erster Linie freue ich mich also darüber,
mich als Sänger und Goldschmied zu
präsentieren, denn ich habe sowohl
einen brandneuen Song („Beste Zeit“)
für die diesjährige Saison geschrieben,
als auch meine Prinzessin und mich
mit handgefertigten Schmuckstücken
ausgestattet.
SZene 13
Welche Reaktionen hast du bisher als Prinz erfahren?
Auf meine Rolle als Faschingsprinz war von Schmunzeln
bis überschwänglicher Gratulation alles dabei. Auf die
Tatsache ein offen schwuler Prinz zu sein, kamen mir
gegenüber auch nur positive Reaktionen. Vielleicht, weil
ich mit dem Thema offensiv umgehe, denn wer mich als
Künstler im Internet sucht, findet auch genügend Inhalte,
die mich als queeren Sänger zeigen.
Hätte es die Möglichkeit gegeben, heuer ein reines
Männerpaar auf den Thron zu heben?
Da meine Prinzessin zuerst feststand, stand das Thema
nicht wirklich im Raum. Zumal mir auch wichtig war, als
Sänger bekannter zu werden und nicht auf die Rolle
als Teil eines gleichgeschlechtlichen Prinzenpaares
reduziert zu werden, was in der Öffentlichkeit sehr
wahrscheinlich der Fall gewesen wäre.
Was ist für dich das Schönste beziehungsweise das
Aufregendste an dem Job?
Die Rolle des Faschingsprinzen übernimmt man nur ein
einziges mal im Leben. Die mediale Aufmerksamkeit
ist groß und damit die Chance, sich zu präsentieren.
Auch die Verantwortung, ein Repräsentant der Stadt zu
sein, ist spannend. Vor allem aber freue ich mich auf
die vielen wunderbaren Begegnungen mit Menschen
aus allen sozialen Schichten und darauf, Freude und
Lachen auch zu denjenigen zu bringen, die nicht auf
der Sonnenseite des Lebens stehen. Das „Miteinander
lachen“ ist so wichtig in einer Zeit, in der so vieles schief
läuft in der Welt.
*Interview: Bernd Müller
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14 POLITIK
BUNDESTAGSWAHL
QUEERPOLITIK IM
PARTEIEN-CHECK
Viel versprochen, wenig gehalten?
Gestartet als – vor allem im gesellschaftspolitischen
Feld – Fortschrittskoalition,
versprachen die Ampelparteien
nichts geringeres als einen „queerpolitischen
Aufbruch”. Neben historischen
Bildern von Regenbogenflaggen am
Kanzleramt und am Reichtsagsgebäuden
zu den Christopher Street Days, erzielten
SPD, Grüne und FDP auch wichtige Erfolge
wie das Selbstbestimmungsgesetz
und den Aktionsplan „Queeres Leben”.
Auch stellten sie den Kampf gegen
queerfeindliche Hasskriminalität völlig
neu auf und verschärften seine Ahndung
deutlich. Aber viele der großen Versprechen
aus dem Koalitionsvertrag blieben
unerfüllt. Besonders in Bereichen wie der
Modernisierung des Familienrechts und
dem Schutz vor Diskriminierung besteht
weiterhin dringender Handlungsbedarf.
Wie positionieren sich die Parteien
nun – kurz vor der Bundestagswahl
– zu den drängenden Fragen der
GRAFIK: FREEPIK.COM
Queerpolitik? Welche Konzepte haben
sie zur Verbesserung der Rechte von
LGBTIQ* angesichts der Anfeindungen, die
von Rechtsradikalen und religiösen Fundamentalisten
immer hemmungsloser
werden?
Wir haben die im Bundestag vertretenen
Parteien sowie das BSW zu acht Vorhaben
und Forderungen befragt. In der
folgenden Tabelle sind die Antworten
(sofern bis zum Redaktionsschluss am
6. Dezember 2024 eingegangen) sowie
die Ergebnisse unserer Recherche in
Partei- und Wahlprogrammen sowie
Beschlüssen und wiederholten Wortmeldungen
übersichtlich zusammengefasst.
Die Farben der Ampel geben dabei die
Wertung der Redaktion wieder:
Grün = Zustimmung bzw. weitergehende
Pläne
Gelb = Eingeschränkte Zustimmung
Rot = Ablehnung
Schwarz = Keine Antwort / Keine
Position
Grundgesetz
Artikel 3
Mehrelternschaft
Zugang zu
reproduktiver
Medizin
Lesbische
Ehepaare
/ Abstammungsrecht
Verantwortungsgemeinschaft
Leihmutterschaft
Demokratieförderung
für queere
Projekte
Asylrechtsreform
für
LGBTIQ*
CDU / CSU
SPD
GRÜNE
FDP
LINKE
BSW
AFD
Grundgesetzänderung Art. 3 Abs. 3: FDP,
Grüne, Linke und SPD sprechen sich deutlich
für die Ergänzung von Artikel 3 Absatz
3 des Grundgesetzes um die Merkmale
„sexuelle Orientierung” und „geschlechtliche
Identität” aus. Das BSW will explizit
nur für die Erweiterung um das Merkmal
der sexuellen Identität, fordert aber im
ERLÄUTERUNGEN
Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz
eine Erweiterung des Diskriminierungsschutzes
für LGBTIQ*, was auf Zustimmung
zur Aufnahme beider Merkmale schließen
lässt. Die CDU positioniert sich nicht
eindeutig. Die AfD lehnt die Aufnahme der
Merkmale ab und propagiert die „Realität
der Zweigeschlechtlichkeit”.
Mehrelternschaft: Familienmodelle
mit mehr als zwei gleichberechtigten
Elternteilen werden von BSW, FDP, Grünen
und Linken befürwortet. Die SPD spricht
von der Unterstützung „moderner Familienmodelle”
und „Familien mit mehreren
gleichberechtigten Bezugspersonen”. Die
CDU und AfD lehnen Mehrelternschaft
POLITIK 15
ab und bekräftigen das traditionelle
Familienmodell.
Gleichbehandlung lesbischer Ehepaare
im Abstammungsrecht: FDP, Grüne,
Linke und SPD wollen, dass lesbische
Paare im Abstammungsrecht gleichgestellt
werden. Das BSW fordert die
„Beendigung der Ungleichbehandlung”,
unterstützt die Gleichstellung also auch.
CDU und AfD sprechen von der Ehe als
Verbindung „zweier Menschen” bzw.
betonen die „Zweigeschlechtlichkeit” und
lehnen ab.
Verantwortungsgemeinschaft: Die
Möglichkeit einer rechtlich anerkannten
Verantwortungsgemeinschaft für zwei
oder mehr Menschen, unabhängig von
ihrer sexuellen Orientierung, wird von
BSW, FDP, Grünen und Linken befürwortet.
Die SPD erwähnt die „Einführung von
Verantwortungsgemeinschaften” und
die „Stärkung der rechtlichen Anerkennung
von Regenbogenfamilien”, was auf
Zustimmung schließen lässt. Die CDU
äußert sich in den Quellen nicht explizit
dazu, bekennt sich aber zur „Vielfalt” von
Familien, was eine moderate Position
vermuten lässt. Die AfD schweigt zu
diesem Thema, positioniert sich aber
allgemein gegen die Erweiterung von
Familienmodellen jenseits der Ehe.
Leihmutterschaft: FDP und Linke
befürworten die Legalisierung einer
alturistischen Leihmutterschaft,
allerdings
aus unterschiedlichen
Werteperspektiven. Grüne
und SPD sind skeptisch.
CDU und AfD lehnen
Leihmutterschaft ab.
Zugang zu reproduktiver
Medizin: FDP, Grüne, Linke,
BSW und SPD befürworten
einen diskriminierungsfreien
Zugang zu
reproduktiver Medizin für
alle Menschen. Die CDU
unterstützt die derzeitige
Regelung, bei der die Krankenkassen die
Kosten nur für verheiratete Paare teilweise
übernehmen. Die AFD hat bisher keine programmatischen
Aussagen dazu getroffen,
wird aber analog ihrem Familien- und
Ehebild eher ablehnend einegschätzt.
Demokratieförderung für queere
Projekte: Grüne, Linke, FDP und SPD
unterstützen die Förderung queerer
Projekte im Rahmen des Bundesprogramms
„Demokratie leben!”. Das BSW
kritisiert den „monopolisierten Anspruch
auf Deutungshoheit” und fordert die Priorisierung
der Unterstützung bestehender
Communitystrukturen.
Die CDU äußert sich in
den Quellen nicht zu
diesem Thema. Die AfD
lehnt die Förderung von
FOTO: AIDEN CRAVER/ UNSPLASH.COM / CC0
LGBTIQ* Initiativen ab
und kritisiert ideologische
Umerziehung.
Asyl für Verfolgte
Queers: FDP, Grüne, Linke
und SPD fordern ein
sicheres Asylrecht für
verfolgte LGBTIQ*. Das
BSW setzt sich für eine
„sichere Unterbringung
in queerfreundlichen Unterkünften”
und eine „schnelle Erstregistrierung”
ein. Die CDU äußert sich nicht explizit zu
LGBTIQ*-Geflpüchteten, fordert aber wie
die AfD eine restriktivere Asylpolitik im
Allgemeinen. *ck
Die vollständigen Antworten und
Quellenverweise stellen wir auf
männer.media online.
Wir laden Dich herzlich ein zum
Pink Donnerstag
Donnerstag, 27. März 2025
Beginn: 17:00 Uhr
Filiale An der Frauenkirche
Frauenplatz 2, 80331 München
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und direkt anmelden!
16 POLITIK
KOLUMNE VON FELIX MÜLLER
MÜNCHEN –
EINE WELTSTADT?
FOTO: PRIVAT
In seiner kommunalpolitischen Kolumne schreibt AZ-Lokalchef
Felix Müller in dieser Ausgabe über den Münchner Hochhaus-Krach
– und über den Bundestagswahlkampf in der Stadt.
München – eine Weltstadt? So richtig ist. Und weil die unterlegene
Seite ganz sicher
ernsthaft kann das ja eigentlich keiner
vertreten, irgendwie schwebt genau dieses
Selbstverständnis dann aber doch wird, dass nur so
wieder argumentieren
oft über den hiesigen Debatten. Zum wenig Münchner zur
Beispiel beim Thema Hochhäuser. Eine Abstimmung gegangen sind,
Weltstadt wie München brauche ja wohl dass dieses Ergebnis ja nun wirklich
auch zeitgemäße Hochhaus-Architektur, nichts über die wahre Mehrheitsmeinung
richtige Wolkenkratzer - finden die einen. in der Stadt sagen würde. Wie die AZ
Eine Stadt, die für ihre Gemütlichkeit recherchiert hat, ist inzwischen auch ein
weltberühmt ist mit der Frauenkirche sehr prominentes Münchner Gesicht
als Bezugsunkt dürfe doch nicht zu einer am Projekt Paketposthalle beteiligt:
x-beliebigen Wirtschaftsmetropole mit Feinkost-König Michael Käfer. 40 Prozent
irgendwelchen Hochhäusern verkommen
die anderen.
2018 hatte es der Grünwalder Investor
des Projekts soll er übernommen haben.
Wer da in München in der Mehrheit Büschl gekauft – für einen Preis von 239,5
ist, da gehen die Einschätzungen weit Millionen Euro.
auseinander. Sicher ist auf jeden Fall: Der Summen, bei denen einem durchaus
Stadtrat hat nun grünes Licht gegeben ein wenig schwindelig werden kann in
für die 155-Meter-Türme an der alten einer Stadt, in der sehr viele Normalverdiener
inzwischen ganz genau schauen
Paketposthalle. Und fast sicher ist, dass
das letzte Wort dann aber doch die müssen, was eine Butter kostet. Und ein
Münchner haben. Weil eine Bürgerinitiative
wohl genug Unterschriften bei-
anhand der aktuellen Mietpreise für viele
Umzug in eine andere Mietswohnung
sammen hat um einen Bürgerentscheid gar nicht mehr vorstellbar ist. Und so ist
genau über dieses Projekt zu erzwingen. auch im kurzen Winter-Wahlkampf in
Wie der wohl ausginge – da mag ich München vor der Bundestagswahl das
mich nicht festlegen. Klar ist auf jeden Wohnen wieder ein Mega-Thema. Man
Fall: Das Ende der ewigen Münchner tritt Grünen und Roten wohl nicht zu
Debatte um Hochhäuser wird auch das nahe, wenn man sagt: Es war schon mal
nicht sein. Weil ein Entscheid rechtlich leichter, damit für sich zu werben. Denn
nur für diesen einen Standort bindend nach vier Jahren SPD-Kanzler Scholz (mit
FOTO: PRIVAT
den Grünen als
Koalitionspartner)
wird den allermeisten
Münchner
Mietern wohl wenig
einfallen, was die
Ampel zu ihren Gunsten
verbessert habe.
Da kann man sich
natürlich trotzdem
weiter als Mieter-Vorkämpfer geben –
ein besonders starker Markenkern ist das
aus Wählersicht aber nicht unbedingt.
Spannend wird wieder die Frage nach
den Münchner Direktmandaten. Das
betrifft zum einen die (komplizierte)
Wahlrechtsreform, die dazu führen
könnte, dass CSU-Kandidaten in
einem Münchner Stimmkreis auf Platz
1 landen – und trotzdem nicht (mehr)
in den Bundestag einziehen. Es betrifft
aber auch die Frage, ob die Stadt
wieder ganz anders abstimmt, anders
als der Freistaat, anders auch als der
Bundesschnitt. Die Hunderttausenden,
die vor einem Jahr gegen die AfD auf
die Straße gegangen sind, könnten
zum Beispiel dafür sprechen, dass die
Rechtspopulisten in München weiter
viel schwächer sind als anderswo.
Im Münchner Süden ist die Frage, ob
mitten im schwarzen Bayern ein grüner
Farbtupfer erhalten bleibt – und die
junge, linke Grüne Jamila Schäfer ihr
Direktmandat verteidigen kann.
JA, MAI 2. – 11.5.2025
Das Festival für frühes und zeitgenössisches Musiktheater
Fr 2.5.25 DAS JAGDGEWEHR Thomas Larcher Francesco Angelico Musikalische Leitung
Premiere des Opernstudios
Ulrike Schwab Inszenierung
Sa 3.5.25 MATSUKAZE Toshio Hosokawa Alexandre Bloch Musikalische Leitung
Premiere des Opernstudios
Lotte van den Berg,
Tobias Staab Inszenierung
Gareth McConnell/Sorika, Dream Meadow II 2019
Innovationspartner
Mit freundlicher Unterstützung der
18 erotik
NACHGEFRAGT
VANDER PULASKI:
Absage an den Kapitalismus
Ein neuer Stern am Vollerotik-Himmel von KinkMen, doch der lebt nicht in einer der weltbekannten
Metropolen, sondern im waldreichen Oregon im Nordwesten der Vereinigten Staaten.
Bist du hier geboren?
Nein, eigentlich bin ich aus Pennsylvania, aufgewachsen
bin ich in der Nähe von Pittsburgh. Mein
Vater war Arzt und meine Mutter Physiotherapeutin.
Wann war dein erstes Mal?
Mit 15 mit einem Freund aus dem Schwimmteam.
Wobei, sexuelle Handlungen hatte ich schon zuvor
im Park beim Cruising gesammelt, ich hatte bei
einem AOL-Chat davon gehört.
Warum bist du in die Pornobranche
eingestiegen?
Ich habe mich schon immer gerne gezeigt! Eigentlich
bin ich eher ein introvertierter Mensch, aber
sobald ich nackt bin, werde ich zum Extrovertierten.
Hat das Auswirkungen auf dein Privatleben?
Ich hatte Partner, die waren nicht cool damit. Zum
Beispiel mit dem, was ich im Internet zeige.
FOTO: MENONEDGE.COM
Bist du bei KinkMen lieber Master oder Sub?
Je älter ich werde, desto lieber mag ich es, der
Master zu sein. Aber eigentlich bin ich lieber Sub.
FOTO: RAGINGSTALLION.COM
Wenn du eine magische Geisterflasche findest,
was sind deine drei Wünsche?
Eine Gesellschaft, in der Lohnarbeit überholt ist und
die Menschen den Kapitalismus hinter sich gelassen
haben. Eine Welt, die die dringendsten Umweltprobleme
gelöst hat. Und schließlich möchte ich, dass
die Menschen frei und glücklich über ihr eigenes
Schicksal entscheiden können, was auch immer das
mit sich bringt, nur eingeschränkt durch die Grenzen
unserer Realität.
*Interview: Spencer White / Michael Rädel
KinkMen.com
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PALAIS
DEEP HOCH ZWEI
Zwei Monate, zweimal
richtig deep feiern!
Februar: Erhyc bringt den
Pariser DJ Shay Shaz mit,
der mit seinem Mix aus
Italo-Disco und groovy
House, inspiriert vom
80er-New-Wave-Sound
und queerer House-
Kultur, die Tanzfläche zum
Glühen bringt. Dazu sorgt
Drag-Host Rapha LaRue
für eine unvergessliche
Show mit Gesang, Tanz
und Comedy.
März: Internationaler Flair mit Daddy Squad!
Das neueste Projekt von Andrew Armstrong
(Monarchy mit Dita von Teese) begeistert mit
Dirty House, Italo-Disco und Indie-Dance.
Unterstützung gibt’s von Erhyc und der
atemberaubenden Drag-Host Olga Flixpuss,
bekannt aus „Pink Paradise“. Und das beste:
bis Mitternacht ist der Eintritt frei!
7.2. + 7.3., Deep, Brunhildestr. 25,
München, 22 Uhr, palaisclub.de
NÜRNBERG
Heißer als die Rostbratwurst auf dem
Christkindlmarkt
Hört ihr die Sirenen von Hollywood schon bis nach
Franken heulen? Nein? Dann wird‘s aber Zeit, die
Ohren zu spitzen! Denn am 8. Februar 2025 landet
die legendäre Hollywood Tramp Party im RESI
Nürnberg (ehemals INDABAHN) und verwandelt
die Kultlocation in einen queeren Dancefloor der
Extraklasse. Was euch erwartet? Ein Abend voller
Glanz, Glamour und den besten Beats, die die
Szene zu bieten hat! Die Macher von Hollywood
Tramp Events, bekannt für ihre unvergesslichen
Nächte in Berlin, Hamburg, Köln und Frankfurt,
bringen endlich ihre einzigartige Mischung aus
Pop, RnB und Klub-Sounds in die Noris.
Lasst euch von DJ Hollywood Tramp (Hamburg),
Destiny Drescher (Berlin) und xBrayne (Leipzig)
mitreißen. Egal ob ihr auf der Suche nach einer
schwulen Party, einem queeren Event oder
einfach einer geilen Nacht seid – die Hollywood
Tramp ist der Place to be!
8.2., Hollywood Tramp,
RESI, Nürnberg,
Bahnhofsplatz 5, 23 Uhr,
stbg-party.com
UNDERGROUND
FETISCH-WOCHENENDE in München: Der 22. März wird heiß!
Am Samstag, den 22. März, öffnet
das UnderGround in der Machtlfinger
Straße 29 seine Türen für zwei ganz
besondere Events, die kein Fetisch-Fan
verpassen sollte. Egal, ob du stöbern,
netzwerken oder einfach eine gute Zeit
haben willst – hier ist für jeden etwas
dabei.
LFC FETISH FLOHMARKT ZUM
STARKBIERFEST
Los geht’s am Nachmittag mit dem LFC
Fetish Flohmarkt von 13 bis 16 Uhr. Hier
kannst du spannende Fetisch-Artikel
entdecken, Kontakte knüpfen und in
entspannter Atmosphäre bei Kaffee und
Kuchen die Community erleben.
Um 14 Uhr steht ein besonderes Highlight
an: die zweite Aufgabe der Kandidaten
zur Wahl des Bavarian Mr. Fetish 2025. Sei
dabei, wenn die Teilnehmer ihre
Kreativität und ihren Charme
unter Beweis stellen!
Dresscode: Kein Zwang –
Fetisch ist willkommen,
solange Intimzonen
bedeckt bleiben.
LÖWENNACHT
Ab 21 Uhr startet
die Löwennacht, die
legendäre Fetisch-Party
des MLC München. Die
Atmosphäre ist elektrisierend,
BILD: KI
die Outfits atemberaubend, und die
Beats heizen so richtig ein.
Hier gilt der allgemeine MLC-
Dresscode, den ihr vorab auf
der Website nachlesen
könnt: MLC-Dresscode.
Also schmeiß dich in
Schale und werde Teil
einer unvergesslichen
Nacht!
22.3., UnderGround,
Machtlfinger Straße 29,
München,
mlc-munich.de
party 21
NACHTLEBEN
FOTO: PRIVAT
Nach 19 Jahren unter der Leitung von Ken Koch beginnt
eine neue Ära im NY.Club. Der bisherige Inhaber Ken
Koch hat die Führung des letzten queeren Klubs der
Stadt an Markus und Maximilian Wittig übergeben,
steht dem Team aber weiterhin beratend zur Seite.
Die neuen Inhaber, die bereits seit 13 Jahren dort
die Partyreihe „Luxuspop“ etabliert haben, wollen
eine Balance aus Tradition und Innovation schaffen.
Bestehende Formate wie „Luxuspop“ am Freitag und die
monatliche „Dark“-Party bleiben im Bestand, während
durch neue Konzepte, DJs und Musikstile – insbesondere
mehr Techno – das Profil des Klubs geschärft werden soll.
Auch optisch steht der NY.Club vor einer Transformation:
Direkt nach dem Faschingswochenende startet eine
zweiwöchige Modernisierungs- und Umbauphase. Ziel
ist es, den Klub nicht nur zu modernisieren, sondern
auch seine lange Geschichte zu würdigen. Gleichzeitig
wird die Fläche so gestaltet, dass sie noch flexibler für
verschiedene Veranstaltungsformate genutzt werden
kann. Das Re-Opening wird am 14. und 15. März 2025 mit
einem großen Event gefeiert.
FEIERWOHNZIMMER UND SAFE SPACE
Markus & Maxi, die neuen Inhaber des NY.Club
Neuer Wind im NY.CLUB:
Markus und Maximilian
Wittig übernehmen
Der Klub positioniert sich unter der neuen Führung als
„Feierwohnzimmer“ und Safe Space für die queere
Community. Das Team plant außerdem, durch das
1-1-1-Modell ein starkes Zeichen für Engagement zu
setzen: Mindestens 1 Prozent der Services, 1 Prozent
der Personalzeit und 1 Prozent des Gewinns werden in
gemeinnützige Projekte für die queere Szene investiert.
Für Markus und Maximilian ist die Übernahme ein
mutiger Schritt, den sie aus eigener Kraft und ohne
Fremdfinanzierung gehen. Mit Leidenschaft und
Entschlossenheit investieren sie ihre Ersparnisse in die
Zukunft des NY.Club, um ihn als festen Bestandteil der
Münchner Clubszene und der queeren Gemeinschaft
weiterzuführen. Wir wünschen viel Erfolg! *bm
I AM
WHAT
I AM
LA CAGE
AUX FOLLES
Musical von
Jerry Herman
Musikalische Leitung
Jeff Frohner
Regie
Josef E. Köpplinger
Premiere
28.02.
2O25
03. / 04. / 19. / 21.
28. / 29. MÄRZ
O89 2185 196O
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Goethestr.
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1. Isartor Apotheke,
Isartorplatz 6,
(089) 2199290,
www.isartor-apotheke.de
2. Regenbogen Apotheke,
Sonnenstr. 31,
(089) 593659,
www.hieristsgesund.de
3. Rumford Apotheke,
Reichenbachstraße 9,
rumford-aptheke.de
4. Stachus Apotheke am
Goetheplatz,
Waltherstraße 32a,
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5. Stachus Apotheke,
Karlsplatz 4,
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6. Wittelsbacher Apotheke,
Lindwurmstr. 97,
(089) 537844,
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Männer- und Innere
Medizin, Infektiologie),
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Ramona Pauli, Dr. Marcel
Lee, Isartorplatz 6,
(089) 229216,
www.isarpraxis.de
8. Dr. Timo Bachmann
(Zahnarzt)
Schweigerstr. 4, (089)
663242,
www.timobachmann.de
• Dr. Ulrich Kastenbauer
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Infektiologie),
Ainmillerstr. 26, (089)
333863, www.infektiologieschwabing.de
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Wörthstrasse 24,
www.HNO-haidhausen.de
• Physiotherapie Stengel,
Balanstrasse 63,
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für Hals-, Nasen- und
Ohrenheilkunde), Nymphenburger
Str. 154,
(089) 595131,
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48. Deutsche Eiche,
Reichenbachstr. 13
49. Edelheiss Bar,
Pestalozzistr. 6
50. Eiscafé Eismeer,
Pestalozzistr. 21
51. Kiosk an der Reichenbach-brücke,
Fraunhoferstr. 46
52. Kraftwerk,
Thalkirchnerstr. 4
53. Fesch Restaurant ,
Müllerstr. 30
54. NiL,
Hans-Sachs-Str. 2
55. Bar/Restaurant,
Schäftlarnstr. 62,
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Sonnenstr. 12,
www.city-kinos.de
62. Deutsches Theater,
Schwanthalerstr. 13,
www.deutsches-theater.
de
• Gasteig (Philharmonie),
Rosenheimer Str. 5,
www.gasteig.de
• GOP Varieté-Theater,
Maximilianstr. 47,
www.variete.de
• Kultur im Schlachthof,
Zenettistr. 9,
www.im-schlachthof.de
63. Kunsthalle München,
heatinerstr. 8
• Lenbachhaus -
Städtische Galerie,
Luisenstr. 33,
www.lenbachhaus.de
• Museum Brandhorst,
Theresienstr. 35a
64. Münchner Kammerspiele,
Maximilianstr. 26-28,
www.muenchnerkammerspiele.de
• Münchner
Philharmoniker,
Rosenheimer Str. 5
• Münchner Volkstheater,
Tumblingerstraße 29,
www.muenchnervolkstheater.de
65. Staatstheater am
Gärtnerplatz,
Gärtnerplatz 3, (089)
202411,
www.staatstheater-amgaertnerplatz.de
• Tierpark Hellabrun,
Tierparkstr. 20
RAT & TAT
• Caritas Ambulanter
Hospiz Dienst,
Queer-Sprechstunde,
jeden 1. Montag im Monat,
ASZ Isarvorstadt,
Hans-Sachs-Str. 14,
caritas-hospizdienst@
barmherzige-muenchen.
de
70. Diversity Jugendzentrum,
Blumenstr. 11,
www.diversity-muenchen.de
71. Gay Outdoor Club
KULTUR
60. Bayerische Staatsoper,
Max-Joseph-Platz 2,
www.bayerische-staatsoper.de
Gärtnerplatz
65
Reichenbachstr. Reichenbachstr.
28
19
55
Frauenstr.
Rumfordstr.
Buttermelcherstr.
Baaderstr.
Reichenbachbrücke
ISAR
60
Maximilianstr.
15
Tal
Steindorfstr.
Corneliusbrücke
München e.V.,
Sportverein,
Müllerstr. 14,
www.gocmuenchen.de
• Isarhechte e.V.,
Sportverein, Meindlstr.
11a, www.isarhechte.de
72. Koordinierungsstelle
zur Gleichstellung von
LGBTI*, Angertorstr. 7
(Eingang Müllerstraße)
73. LeTRa,
Blumenstr. 29,
www.letra.de
64
Isartorpl.
ISARTOR S
78
1
10
11
• Marikas Beratungsstelle
für anschaffende junge
Männer,
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gehören der Vergangenheit an, da
eine starke Mitte die Wirbelsäule entlastet.
Das ist aber noch nicht alles:
Das Training mit dem EMP Chair kann
deine Libido steigern, und erektile
Dysfunktionen bekämpfen, indem
die Durchblutung im Intimbereich
gefördert wird. Außerdem verbessert
die tiefenwirksame Stimulation die
Nervenfunktionen im Beckenbereich,
was zu einem gesteigerten Wohlbefinden
und zu mehr Kontrolle über
den eigenen Körper verhilft.
Der Einstieg ist ganz leicht: Dein
erstes Beratungsgespräch und ein
Probetraining sind kostenlos. Danach
kannst du aus verschiedenen Trainingspaketen
wählen, die flexibel auf
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Neues Jahr, neue Vorsätze! Vielleicht hast du dir vorgenommen, öfter ins Fitnessstudio
zu gehen, weniger zu naschen oder endlich die lästigen Rückenschmerzen
loszuwerden.
Fang doch mal bei der Mitte an –
deiner Körpermitte! Oft vernachlässigt,
besonders bei Männern, die lieber
schwere Gewichte heben als ihre
Beckenbodenmuskulatur zu trainieren,
ist sie dennoch das Fundament für
Kraft, Balance und sogar ein erfülltes
Liebesleben. Hier kommt der EMP
Chair ins Spiel, der dabei hilft, diese
zentrale Muskelgruppe effektiv zu
stärken – und das ganz ohne Schweiß
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Mit hochintensiven elektromagnetischen
Wellen dringt dieser Stuhl bis
zu 8 cm tief in deine Muskulatur ein.
Das ist weit mehr als herkömmliche
Elektromyostimulation (EMS), die nur
die oberflächlichen Muskelschichten
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Muskelstrukturen erreicht und du
erlebst ein viermal intensiveres
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Aufwand. Egal, ob in jungem oder
fortgeschrittenem Alter, der EMP Chair
passt sich individuellen Bedürfnissen
an und lässt sich mühelos in deinen
Alltag integrieren.
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gestärkte Körpermitte verbessert
nicht nur deine Rumpfstabilität und
Körperhaltung, sondern kann auch
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DETOX ein Selbsttest
ERNÄHRUNG
FOTO: FREEPIK/FREEPIK.COM
Entgiftungskuren, Detox-Programme und Entschlackungstechniken sind so angesagt wie nie. Ingwerteewoche, Saft statt
Schinken, Fasten, fasten, fasten – wir wollten wissen, was es auf sich hat mit Detox und Co und testeten für eine Woche die
Saft-Kur eines bekannten deutschen Anbieters. In der Regel wird bei diesen Kuren für eine Woche auf feste Nahrung verzichtet.
Stattdessen versorgen Säfte und Suppen den Körper mit den notwendigen Nährstoffen. (Andere Kuren bieten eine
Kombination aus Säften und veganen Gerichten an.) Genussmittel wie Kaffee, Zigaretten oder Alkohol sollten zumindest stark
eingeschränkt werden. Wie wir die Kur erlebt haben und was sie uns gebracht hat, sagen wir dir hier.
TAG 1
Jeden Dienstag gehe ich in und drei Menüpläne für die kommenden
aller Herrgottsfrühe schwimmen.
Dann ist der
erstes Detox-Frühstück. Es schmeckt:
drei Tage bei. Ich bin gespannt auf mein
Verkehr in Berlin noch in den
gesund. Das Frühstück aus der
Morgenschlappen und ich
Flasche ist dickflüssig und
muss mir die Halle lediglich
macht satt.
mit ein paar Senioren
teilen. Zurück zu Hause
Den Rest des Tages führe
freue ich mich auf meine
ich mir die Säfte zu Gemüte.
erste Lieferung. Anders als
Bis auf das Chlorophyll Water
die meisten Menschen habe
schmecken sie alle gut. Am
ich nach dem Schwimmen keinen
Abend gibt es noch ein proteinreiches
Gurkengetränk. Hunger habe
besonders großen Hunger und es fällt
mir nicht schwer, einen Bogen um den ich, aber wer will schon am ersten Tag
Kühlschrank zu machen. Das Paket ist da. aufgeben? Ich fühle mich fit, habe aber
Es ist größer, als ich erwartet hatte. In der leichte Kopfschmerzen.
weißen Kunststoffkiste befinden sich zwei
Dutzen Flaschen, eine kleine Dose mit
TAG 3
Tee und ein Fläschchen Ingwer-Essenz.
Der Kopfschmerz ist
Dem Paket liegen außerdem Strohhalme
weg. Ich führe ihn
FOTO: FREEPIK/FREEPIK.COM
auf den plötzlichen Koffeinmangel
zurück. Den gestrigen Tag habe ich gut
überstanden. Die wahre
Prüfung erwartet
mich heute.
Zweimal in der
Woche treffe ich
mich mit Freunden
zum Lunch. Dann
gibt es Sushi. Heute
muss ich allerdings
zusehen, wie die Maki-
FOTO: AZERBAIJAN_STOCKERS/FREEPIK.COM
Rollen nacheinander vom Teller in den
Mägen meiner Begleitung verschwinden.
So langsam bekomme ich wirklich
Appetit. Dabei esse ich nie besonders
viel. Ich achte nicht darauf, was ich
esse, aber Heißhunger und Appetit
kenne ich kaum. Ich habe sogar schon
die eine oder andere Entgiftungskur
wellness 27
hinter mir. Allerdings habe ich mir dabei
durchaus auch mal ein Fischfilet oder
einen Salat gegönnt. Auf Alkohol habe
ich dann weitestgehend verzichtet
und meinen Nikotinkonsum stark
eingeschränkt. Redakteure trinken
mindestens genauso gern wie Ärzte. Ich
vielleicht noch lieber. Dieses Mal will ich
alles richtig machen, lasse den Wein
im Kühlschrank und diszipliniere mich
auf drei Zigaretten am Tag herunter.
Vielleicht ist es die Kombination aus
Flüssignahrung und Nikotinmangel, die
es mir dieses Mal so schwer macht?
Vielleicht der völlige Verzicht auf Kaffee
und Tee?
TAG 5
Schwer? Überraschend
leicht fühle ich
mich nach fünf Tagen
Flüssignahrung. Nach einem besonders
schweren Tag 4 bin ich zwar etwas
wackelig auf den Beinen, aber sowohl
Hunger als auch Kopfschmerzen sind
völlig verschwunden, und die ersten
positiven Effekte treten ein: Meine Haut
scheint verändert, glatter und mein
Gesicht wirkt insgesamt viel frischer.
Dem Rest meines Körpers scheint die
Kur auch zu bekommen. Muskelpartien
treten stärker heraus, und wo zuvor vielleicht
noch ein wenig Bauch zu sehen
war, erstreckt sich nun eine flache
Ebene, die man schon fast als Sixpack
bezeichnen kann. Das Chlorophyll Water
bekomme weiter nur unter Protest
meiner Geschmacksnerven herunter.
Schlimmer noch: Als Nebeneffekt der
Detox-Delight-Kur ist mein olfaktorischer
Sinne geschärft. Ich rieche auf
der Straße nicht nur die Mittagsmenüs
der halben Stadt, ich schmecke meinen
grünen Widersacher noch intensiver
TAG 7
Es ist der letzte Tag
meiner Kur, und allen
Widrigkeiten zum Trotz
sollten jene Freunde
recht behalten, die
schon einmal gedetoxt
haben. Wollte
ich an Tag 3 schon
alles hinschmeißen,
habe ich nun das
Gefühl, ich könnte
mich auf unbestimmte
Zeit weiter von Protein- und
Fruchtdrinks ernähren. So eine Detox-
FOTO: FREEPIK/FREEPIK.COM
Kur braucht Disziplin und Willensstärke
und ist sicher nicht für jeden. Fakt ist
auch, dass eine solche Kur – vor allem
in den ersten drei Tagen – kein Vergnügen
ist. Es ist schwer, ohne Kaffee über
den Tag zu kommen. Es ist unheimlich
schwer, in geselliger Runde auf Alkohol
zu verzichten. Es macht keinen Spaß, Zeit, sich zu erholen und Schadstoffe
Saft zu trinken, wenn alle anderen es auszustoßen.
sich bei Schnitzel und Steak schmecken
lassen. Aber: Wer detoxt, gewinnt eine INTEGRATION IN DEN ALLTAG
völlig neue Einstellung zum Essen. Tage Eine Entgiftungskur lässt sich unproblematisch
in den Alltag integrieren.
nach meiner Kur habe ich weder Pizza
noch Döner auf dem Teller gehabt und Auch Workaholics und Dauergestresste
werde wohl auch in Zukunft auf Fast können sich mit etwas Disziplin an eine
Food völlig verzichten. Meinen Alkoholkonsum
habe ich weiter reguliert.
schnell gewöhnen.
so drastische Umstellung der Ernährung
Rauchen will ich nur noch am Abend.
Es empfiehlt sich
Chlorophyll Water trinke
allerdings, schon im
ich noch immer
Voraus weniger zu
nicht.
essen, und zwei bis
drei Tage vor dem
Detoxen sollte bereits
eine Entlastung des
Körpers stattfinden.
Gemüse, Obst
und Suppen
sind eine gute
Alternative zu
Fleisch, Kartoffeln
und Brot.
Auf Kaffee, Tee
und Alkohol
sollte soweit
möglich verzichtet
werden, da diese
Getränke den Detox-
WARUM
Prozess ungemein stören.
Der Körper verwendet
DETOXEN?
Wir nehmen
während der Entschlackung
im Alltag mitunter
viel Energie darauf Giftstoffe auszuscheiden
und sollte nicht unnötig
Produkte zu uns, die eigentlich verboten
gehören. Da greifen wir schon mal belastet werden. Bei gemeinsamen
zu gepressten Fleischresten, die
Abendessen mit Freunden und anderen
uns abgepackt im Supermarkt als gesellschaftlichen Verpflichtungen gilt
Frikadellen verkauft werden. Wir lassen es stark zu bleiben und sich die Säfte
uns von Appetit und Stress zu Chips der Kur mitzubringen.
und Schokolade in der Mittagspause
überreden. Pizza, Konservierungsstoffe, BEKOMME ICHGENÜGEND PROTEINE?
Fett – wer viel arbeitet, ist mitunter Für jeden, der regelmäßig Sport
gezwungen, zu Fast Food und Süßigkeiten
zu greifen. Ist er das? Natürlich nicht, und nicht unwesentliche Frage. In
treibt, durchaus eine berechtigte
aber genau da kann ein Detox-Kur den morgendlichen Breakfast-Drinks
wahre Wunder bewirken. Wir setzen uns und den Molkedrinks am Abend sind
bewusster mit dem Thema Ernährung ausreichend Proteine enthalten. Wer
auseinander. Wir nehmen uns für
sich keine Gewichtsreduktion zum
eine Woche oder länger vor,
Ziel gesetzt hat, muss auch
uns gesund zu ernähren.
nicht fürchten, die in monatelanger
Schweißarbeit
Wir setzen uns ein Ziel.
Selbst wer keine volle
erkämpfte Muskelmasse
Kur durchhält, weil der
wieder zu verlieren. Im
Hunger zu stark oder die
Normalfall purzelt etwa
Nerven zu schwach sind,
ein halbes bis ein Kilo pro
wird für einen Moment und im
Detox-Tag.
besten Fall dauerhaft sensibilisiert
für das, was sich da so täglich auf dem Von Leistungssport und extrem belastender
körperlicher Anstrengung sollte
Teller tummelt.
Ansonsten ist so eine Detox-Kur
während der Detox-Kur abgesehen
ganz wunderbar für Verdauung und werden. Es empfehlen sich sanfte
Stoffwechsel. Unser Körper kann nur Übungen wie Yoga, Pilates, Walken oder
begrenzt Giftstoffe aus Nahrung und Schwimmen. *Felix Just
Umwelt bewältigen. Eine Kur wie die
von Detox Delight gibt dem Körper
FOTO: RACOOL_STUDIO/FREEPIK.COM
FOTO: FREEPIK/FREEPIK.COM
28 wellness
ERNÄHRUNG
NATURAL ENERGIZER
Muntermacher aus dem
Schoße der Natur
Wenn Kaffee und Tee ihrem Zweck nicht mehr zur
Gänze erfüllen und die Trägheit der Motivation
davonläuft, greifen viele gerne zum Gummibärentrank
aus dem österreichischen Fuschl am See. Ein
anderer setzt auf Club-Mate, der fälschlicherweise
oft als gesündere Alternative zum roten Bullen dargestellt wird,
dabei aber immer noch halb so viel Zucker pro 100 Milliliter
enthält wie die Konkurrenz mit Hang zum Extremsportsponsoring.
Ein wieder anderer setzt bei Ermüdungserscheinungen
auf literweise Cola. Was ein zuverlässiges Lösungsmittel für
angebrannte Pfannenböden ist, wird doch auch als Muntermacher
etwas taugen! Genau wie Red Bull und Club-Mate
enthält die reguläre Coca Cola aber mehr raffinierten Zucker,
als Ernährungsexperten und der Strandfigur lieb ist. Dabei gibt
es nahezu unendlich viele natürliche Energizer. Manche sind
sogar doppelt effektiv und regen nicht nur den Geist, sondern
auch die Libido an – Äpfel zum Beispiel oder Maca; die neue
alte Wunderwurzel aus Südamerika.
FOTOS: FREEPIK/FREEPIK.COM
MACA
Die Erfolgsgeschichte der Maca-Pflanze begann bereits vor
tausenden von Jahren. Die Ureinwohner Perus machten
sich die stärkende Wirkung der Pflanzenwurzel zunutze und
verarbeiteten sie zu Brei oder backten die Knolle im Ganzen.
Die Spanier stellten das nahrhafte Gewächs im 16. Jahrhundert
erstmals der westlichen Welt vor. Maca wächst in Höhen von
über 4.000 Metern in felsigem Boden. Um überleben zu können,
saugt die Wurzel die Mineralvorkommen seiner Umgebung auf
und gibt sie schließlich an seine Konsumenten weiter. Außerdem
enthält Maca einen hohen Anteil an Protein und Aminosäuren,
mehr als beispielsweise Kartoffeln. Maca ist reich an Vitamin C,
Vitamin A, Vitamin D3, Vitamin B1, B2 und B12. Heute ist die Pflanze
vor allem wegen der Potenzsteigerung beliebt, die ihr nachgesagt
wird. In Studien weltweit gaben Probanden an, nach einer
meist zwei- bis dreimonatigen Maca-Kur ein gesteigertes sexuelles
Verlangen zu verspüren und darüber hinaus im Bett mehr
Standhaftigkeit zu erleben. Die Superwurzel ist in Kapsel- und
Pulverform in Reformhäusern erhältlich. Die gemahlene Variante
schmeckt leicht nussig und ein wenig wie Malzbier und kann
zum Beispiel Joghurt oder Saft beigefügt werden.
ACAI
Acai – die Beauty-Beere. Aufgrund ihrer hohen Konzentration
an Antioxidantien, Amino- und Omega-3-Fettsäuren wird der
Beere nachgesagt, den Alterungsprozess zu verlangsamen
und unseren Körper vor schädlichen äußeren Einflüssen
zu schützen. Antioxidantien sind verantwortlich für die
Dezimierung freier Radikaler im Körper und den Schutz
unserer Zellen. Aminosäuren lassen Haut, Haar und Nägel
gesund aussehen, Omega-3-Fettsäuren verlangsamen den
natürlichen Alterungsprozess unserer Zellen. Weiterhin enthält
die weintraubengroße Beere verhältnismäßig viel Protein
und Ballaststoffe, die eine geregelte Verdauung motivieren.
Dass Acai-Beeren schlank machen, wie es oft behauptet wird,
konnte bislang nicht belegt werden. Eine energiesteigernde
und gemäßigte Anti-Aging-Wirkung wurde in Studien
allerdings bereits bewiesen. Die Beere der Kohlpalme wird
im Amazonasgebiet noch von Hand gelesen und von den
Indianerstämmen seit Jahrhunderten als Nahrungsergänzung
genossen. Hierzulande wird die Beere wie Maca und die meisten
Reformprodukte in Pulver- oder Kapselform angeboten.
CHIA
Run, Baby, Run! Die Chia-Samen aus Mexiko können, in Wasser
getränkt, ihr Eigengewicht bis zu zwölf Mal in Flüssigkeit aufnehmen
und bilden während dieses Prozesses eine gelatineartige
Masse. Ein echter Wasserspeicher also, der gerade bei
Langstrecken den Körper zuverlässig mit Flüssigkeit versorgt.
Im Magen angekommen, bildet die Masse außerdem eine Art
Schutzhaut, die Kohlenhydrate und die Verdauungsenzyme
des Magens voneinander trennt. So kann der Läufer größere
Distanzen bewältigen, bevor er wieder Zucker zu sich nehmen
muss. Es war der US-Autor Chris McDougall, der der Welt
2009 in „Born to Run“ von der Wunderwirkung der Chia-Samen
berichtete. Das Aufquellen im Magen sorgt zudem für ein
Sättigungsgefühl, das hilfreich sein kann bei dem Ziel, Gewicht
zu verlieren. Chia enthält mit rund 21 Gramm pro 100 Gramm
mehr Protein als zum Beispiel Eier und ist reich an Kalzium,
Antioxidantien und Magnesium. Letzteres beugt Muskelentzündungen
vor und wirkt als Treibstoff für Herz und Gehirn.
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30 kultur
„SALON CHERIE“ IM SALON PITZELBERGER
GLAMOURÖSE
DRAG SOIRÉE
Viele dürften den „Salon Pitzelberger“ im Untergeschoss
des Gärtnerplatztheaters kennen. Die elegante Bar ist nicht
nur nach dem Theaterbesuch ein beliebter Ort, sie ist
auch eine Plattform für Künstler und spontane
Liveperformances.
FOTO: PASTA PARISA
Die bekannten Münchner Drag-Stars Janisha Jones, Pasta
Parisa und Dean DeVille machen die Pianobar jetzt zu
einem Nachtclub und zu einem „Ort der Sinnlichkeit und
des Glamours“. Regisseur und Choreograf Alex Frei & Pasta
Parisa laden ein zur Drag-Soirée in ihren „Salon Chérie“ und
präsentieren eine außergewöhnliche Nacht voller Humor und
Doppeldeutigkeit, in der Kabarett und Revue miteinander
verschmelzen Lieder großer Ikonen von damals und heute
präsentiert werden. Karten zu 25 € gibt’s über eventim.de.
Übrigens: Kein Event für Frühaufsteher, Showtime ist 23 Uhr. *bm
15.2 und 22.3., Salon Pitzelberger, Gärtnerplatz 3, 23 Uhr
CABARET IN DER PASINGER FABRIK
LA VIE EN
PINK
FOTO: VERENA GREMMER
28./29.3, Pasinger Fabrik, August-Exter-Str.1,
20 Uhr, www. pasinger-fabrik.de
Die Kleine Bühne in der Pasinger
Fabrik verwandelt sich
Ende März in ein funkelndes
Cabaret. Die Gäste erwartet
ein pinkes Potpourri aus
Burlesque, Drag, Magie und
Gesang.
Dabei werden grellrosa
Klischees und Stereotype auf
glamouröse Art und Weise parodiert
und dekonstruiert, denn
„La Vie en pink“ will mehr sein
als nur eine Show – nämlich
ein unvergessliches Fest der
Sinne und der Lebensfreude.
Dafür stehen bekannte Stars
der Szene, die zu diesem Anlass
mit großen Augen durch ihre
rosarote Brille blicken: Mit dabei
sind das Enfant Terrible der
deutschen Burlesque-Szene
Ruby Tuesday (Foto), die mysteriöse
Femme Fatale Madame
Midnight und der Gentleman-
Magier und Wirklichkeitsverkäufer
Markus Laymann.
Nicht zuletzt in einer weiteren
tragenden Rolle: der showeigene
Genderclown Scary Jary.
Lasst euch verführen! Karten zu
30 € gibt’s bei Münchenticket
und an der Kasse der Pasinger
Fabrik. *bm
kultur 31
„PIAF! THE SHOW“ IM DEUTSCHEN THEATER
FOTO: XIU
La Vie en Rose
2025 wäre die kleine, große Diva 110 Jahre alt geworden.
Édith Piaf gilt bis heute als die weltweit größte und erfolgreichste
französischsprachige Sängerin aller Zeiten. Zum
Jubiläum geht eine Tribute-Show auf große Tour und
macht am 24. Februar Halt im Deutschen Theater. Dabei
führt die Geschichte der größten Stimme Frankreichs
von den Straßen des Montmartre bis in den berühmten
Konzertsaal Olympia. Piafs zeitlose Chansons werden von
der französischen Sängerin (und Comedienne!) Nathalie
Lermitte in einem außergewöhnlichen neuen Bühnenbild
präsentiert. Mit über 1000 Aufführungen in mehr als 50
Ländern und einer Million Zuschauern ist die von Gil Marsalla
konzipierte und inszenierte Tribute-Show ein riesiger
internationaler Erfolg, der auch Piafs Familie und Freunde
begeisterte: „Die schönste Hommage, die je über Édith
Piafs Karriere produziert wurde“, so war aus deren Kreisen
zu hören. Erlebt „Ein Leben in rosarot“! *bm
Nächste Vorstellungen:
DI 4, SA 15 & FR 21 FEB sowie
SA 1 und SO 16 MRZ 2025
Ewald Palmetshofer
SANKT
FALSTAFF
frei nach William Shakespeare
Johannes Nussbaum, Steven Scharf; Foto: Oliver Rossol
24.2., Deutsches Theater, Schwanthalerstr. 11,
20:00 Uhr, 29-74 €, deutsches-theater.de
30 JAHRE MELODIVA
Singen bis zur
Schneeschmelze
FOTO: MELODIVA
ZUVERSICHT
IST UNSERE
LIEBLINGS-RUBRIK.
Melodiva, das ist Musical, Revue, Show – immer mit
humorvollem Blick auf den lesbischen Alltag. Das Jahr
2025 ist für Münchens Lesbenchor ein ganz besonderes,
denn heuer begehen die Frauen ihr 30-jähriges Jubiläum.
Das wird gleich zu Beginn des Jahres mit einem großen
Konzertabend gefeiert. Im Programm „Schneeschmelze:
Wir heizen ein!“ beweisen sie nicht nur ihre Leidenschaft
für Gesang, Musik und Humor, das Konzert wird auch
durch Gäste bereichert. Mit dabei sind die Kolleginnen
vom zweiten Münchner lesbischen Chor „Lilamunde“
und die chansoneske Liedermacherin „Die Kühnemann“,
die eigene Lieder präsentiert und bekannte Chansons
kurzerhand zu eigenen macht. Ein wahrhaft bunter
Abend zu Beginn des Jubiläumsjahres, das übrigens am
15. November bei einer großen Jubiläumsshow seinen
Höhepunkt findet. Schon jetzt vormerken! *bm
15.2. Kulturzentrum Luise, Ruppertstr. 5, 19 Uhr,
www.melodiva.com
32 kultur
Eine ganz normale FAMILIE
13 Jahre ist es her, dass der letzte Vorhang der
Erfolgsproduktion „La Cage aux Folles“ im Gärtnerplatztheater
fiel. Damals über Jahre hinweg
ein Riesenerfolg mit dem legendären Christoph
Marti („Ursli Pfister“) als Albin und vor stets
ausverkauftem Haus.
„LA CAGE AUX FOLLES“ IM GÄRTNERPLATZTHEATER
GRAFIK: GÄRTNERPLATZTHEATER
Ab Ende Februar 2025 steht das
Musical wieder auf den Spielplan des
Theaters – in einer Neuinszenierung
von Josef E. Köpplinger, mit veränderter
Optik, einer Choreografie von Adam
Cooper und den Ensemblemitgliedern
Armin Kahl und Daniel Prohaska in den
Titelrollen. Inhaltlich dreht sich alles um
die zwei Betreiber eines Nachtclubs in
St. Tropez, deren Sohn ausgerechnet
die Tochter eines ultrakonservativen
Politikers heiraten will. Um diese Ehe
nicht zu gefährden, tun die Paradiesvögel
alles, um möglichst bürgerlich
daherzukommen – was gründlich
misslingt. Dennoch: Nach zahlreichen
Irrungen und Wirrungen kann sich das
junge Glück in die Arme schließen und
am Ende heißt es doch „Ich bin, was
ich bin!“
Zum Redaktionsschluss lag noch kein
Bildmaterial zur aktuellen Inszenierung
vor, aber es dürfte mit Spannung
erwartet werden, ob der neue „Käfig
voller Narren“ eher klassisch daherkommt
oder eine Neuinterpretation
erfährt. Denn das Musical selbst hat
mittlerweile 42 Jahre auf dem Buckel,
seine Atmosphäre versprüht spürbar
den Zeitgeist der 1980er. Andererseits
sind Themen wie Toleranz, Gleichberechtigung
und individuelle Freiheit
ebenso zeitlos wie dessen großer Hit
„I am what I am“ – da ist durchaus ein
Weg in die Jetztzeit offen. Lassen wir
uns überraschen! Mehr dazu in der
nächsten Ausgabe. *bm
Ab 28.2., Gärtnerplatztheater,
Gärtnerplatz 3, 19:30 Uhr,
www.gaertnerplatztheater.de
Alle träumen vom Gold
„DIE LIEBE DER DANAE“ IN DER BAYERISCHEN STAATSOPER
Premiere in der Münchner Staatsoper: Mit großem Orchester und großen Klängen
blickt Richard Strauss in seinem Spätwerk „Die Liebe der Danae“ auf Motive seiner
eigenen Opern und der Musikgeschichte zurück.
Die „heitere Mythologie“ fügt
verschiedene Sagen und Figuren
des griechischen Altertums zusammen
und erzählt die Geschichte
einer Frau, die sich und ihre Liebe
erfolgreich gegen Staatsraison und
Götterwillkür behauptet – immer
umgeben von einer Riege komischer
Gestalten und einer Musik, in
der immerzu das Gold glitzert, dem
hier alle hinterherjagen. Die Uraufführung
seines letzte Werks 1952
erlebte Richard Strauss übrigens
nicht mehr. Nachdem das Werk an
der Bayerischen Staatsoper zuletzt
1988 neu inszeniert worden ist, folgt
nun die Neuinszenierung eines
Teams rund um
die Strauss-Kenner
Claus Guth (Regie)
und Sebastian
Weigle (Musikalische
Leitung). *bm
Ab 7.2., Bayerische Staatsoper, Max-Joseph-Platz 2,
www.staatsoper.de
FOTO: WINFRIED HÖSL
kultur 33
RESIDENZTHEATER
Oberbürgermeister
FOTO: SANDRA THEN
Wir machen uns stark!
SANKT FALSTAFF:
Shakespeare trifft die
Gegenwart
Mit „Sankt Falstaff“ präsentiert der österreichische
Dramatiker Ewald Palmetshofer eine moderne Adaption
von Shakespeares „King Henry IV“, die am 22. Januar
2025 im Residenztheater uraufgeführt wurde.
Für Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans*,
inter* und queere Menschen
Als Koordinierungsstelle zur Gleichstellung von LGBTIQ*
ist es unser Ziel, die LGBTIQ*-Community in München
zu stärken und Benachteiligungen abzubauen.
Wir machen uns stark. Für LGBTIQ*.
Mehr Informationen unter:
muenchen.de/lgbti
In Palmetshofers Version wird das historische Königsdrama
in die Welt aktueller demokratischer Krisen
transponiert. Der zentrale Konflikt: Ein autokratischer
„Quasi-König“ namens Heinrich regiert ein Land, das
von Machtspielen und Unsicherheiten geprägt ist,
während die Unterschichten in einer Containerkneipe
einen Ort der Zuflucht und des Widerstands finden. Die
Freundschaft zwischen dem exzessiven Falstaff und
dem ambivalenten Harri steht dabei im Mittelpunkt –
eine Verbindung, die auf den Prüfstand gestellt wird, als
Machtversprechen Harri zu verlocken scheinen.
Palmetshofer gelingt es, Shakespeares Zweiklang aus
Königsdrama und Kneipenkomödie ins 21. Jahrhundert
zu übertragen, ohne die Schwere des Originals zu verlieren.
Er analysiert, wie politische Macht in Krisenzeiten
nicht nur Bestand hat, sondern gestärkt aus ihnen
hervorgehen kann. Besonders brisant ist der Bezug zur
Gegenwart: Mit Anspielungen auf illiberale Demokratien
und Überwachungsstaaten in Europa wird das Stück
zu einer brisanten Reflexion über die Zerbrechlichkeit
demokratischer Systeme.
AB 30. JANUAR IM KINO
EIN FILM VON FRAUKE LODDERS
»GEHT UNTER DIE HAUT.«
QUEER.DE
Regie führt Alexander Eisenach, der mit seinen Inszenierungen
seit der Spielzeit 2023/2024 als Hausregisseur
am Residenztheater neue Akzente setzt. Live-Musik und
Kamerainszenierungen betonen die performative Ebene
dieses innovativen Stücks, das sowohl theatrale als
auch gesellschaftspolitische Grenzen auslotet. „Sankt
Falstaff“ zeigt eindringlich, wie zeitlos Shakespeares
Themen sind – und wie nah sie uns heute gehen. Tickets
und Infos unter www.residenztheater.de/falstaff.
www.residenztheater.de/falstaff
34 kultur
FRÜHJAHRSHIGHLIGHT AN DER BAYERISCHEN STAATSOPER
FOTO: AVDA - OWN WORK, CC BY-SA 3.0, HTTPS://COMMONS.WIKIMEDIA.ORG/W/INDEX.
PHP?CURID=27425403, HTTPS://CREATIVECOMMONS.ORG/LICENSES/BY-SA/3.0
„KÁŤA KABANOVÁ“
Der Frühling 2025 bringt frischen Wind
an die Bayerische Staatsoper in München.
Opernliebhaber dürfen sich am
17. März auf Leoš Janáčeks bewegende
Tragödie „Káťa Kabanová“ freuen.
„KÁŤA KABANOVÁ“
Einen Monat später entführt die Staatsoper
ihr Publikum mit Janáčeks „Káťa
Kabanová“ unter der Regie von Krzysztof
Warlikowski in eine tief bewegende
Geschichte. Die Titelheldin Kát’a befindet
sich in einem unheilvollen Beziehungsgeflecht,
in dem ihre herrschsüchtige
Schwiegermutter Kabanicha den Sohn
Tichon unterdrückt. Unzufrieden mit
ihrem Leben und den unterdrückenden
Umständen, flüchtet sich Kát’a in eine
leidenschaftliche Affäre mit Boris.
Janáček adaptiert Alexander N.
Ostrowskis Drama „Gewitter“ und legt
den Fokus auf die psychologische Tiefe
der Protagonistin. Das beeindruckende
Bühnenbild von Małgorzata Szczęśniak,
die Choreographie von Claude Bardouil,
das Lichtdesign von Felice Ross und die
Videokunst von Kamil Polak schaffen
eine eindringliche Atmosphäre. Die
musikalische Leitung übernimmt Mirga
Gražinytė-Tyla, die nach ihrem Erfolg mit
„Das schlaue Füchslein“ nun eine weitere
tschechische Oper dirigiert.
Mit bereits acht erfolgreichen Inszenierungen
von Warlikowski an der Bayerischen
Staatsoper, darunter „Salome“
und „Tristan und Isolde“, verspricht „Kát’a
Kabanová“ eine kraftvolle Auseinandersetzung
mit Themen wie Religion
und gesellschaftlicher Unterdrückung,
untermalt von Janáčeks intensiver Musik.
Ticket findest Du unter
www.staatsoper.de.
„Gotteskinder“ von Frauke Lodders
KINO
Religion kann Stärke, Rückhalt, Gemeinschaft
und Halt geben. Wenn #mensch
sie allerdings missbraucht, dann wird
sie gefährlich und macht unglücklich.
Der Film „Gotteskinder“ erzählt davon.
Und von den Geschwistern Hannah
und Timotheus, die in einer streng
evangelikalen Freikirche aufwachsen.
Anders als bei den großen Kirchen gilt
hier Homosexualität als Sünde und darf
nicht sein. Die Geschichte zeigt, wie die
beiden zunehmend mit ihrer Identität
und ihren Gefühlen in Konflikt geraten.
Denn während Hannah zunehmend
an ihrem Keuschheitsgelübde zweifelt,
muss Timotheus seine Queerness in der
Gemeinde unterdrücken, da die diese als
Sünde betrachtet.
Kein leichter Stoff
... Frauke Lodders
Film „Gotteskinder“
ermöglicht
nicht nur tiefe
Einblicke in die
Zerrissenheit
junger Menschen
zwischen religiösem
Dogma und
ihren eigenen
Gefühlen, das
Coming-of-Age-
Drama regt auch zum Nachdenken
über Glaubensfreiheit,
Moral und sexuelle Identität an.
Das queere Drama startet am
30. Januar in unseren Kinos. *rä
FOTOS: W-FILM
TOM
ALLEIN ZU
HAUS.