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BFW-Studie - European Union of Developers and House Builders

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Wohnen im Alter<br />

Trend zum selbstständigen Wohnen<br />

Ältere Menschen mit einem erhöhten Betreuungs-, Unterstützungs- oder Pflegebedarf<br />

benötigen besondere Wohn- und Betreuungsangebote, um lange selbstbestimmt leben<br />

zu können. Dafür sind Gebäude, die in besonderer baulicher Ausführung an die Bedürfnisse<br />

älterer Menschen angepasst wurden, notwendig. Die Voraussetzungen für die baulichen<br />

Ausführungen sind je nach Wohn- und Betreuungsform unterschiedlich gesetzlich<br />

oder in sonstiger Weise geregelt. Auch die jeweiligen Betreuungs-, Unterstützungs- sowie<br />

Pflegeangebote unterliegen einer unterschiedlich intensiven gesetzlichen oder sonstigen<br />

Regelungsdichte. Differenziert wird zwischen Wohnformen mit haushaltsnahen und niederschwelligen<br />

Dienstleistungen in baulich geringfügig an die Bedürfnisse älterer Menschen<br />

angepassten Wohnformen wie Betreutes Wohnen oder Wohnen mit Service sowie<br />

speziellen Wohn- und Betreuungsformen (vollstationäre Pflegeeinrichtungen), in denen<br />

in einer an die Bedürfnisse älterer Menschen besonders anspruchsvollen baulichen Ausführung<br />

einfache bis umfangreiche Pflege- und Betreuungsleistungen erbracht werden.<br />

In fast allen untersuchten Ländern werden besondere Wohnformen für Senioren angeboten,<br />

wobei das Betreute Wohnen und das Wohnen mit Service sowie vollstationäre Pflegeeinrichtungen<br />

dominieren. Die Betreiber dieser altersgerechten Wohn- und Betreuungsformen sind<br />

privatwirtschaftliche, öffentlich-rechtliche und gemeinnützige Träger. Herausgestellt hat sich,<br />

dass es europaweit eine Präferenz für selbstständiges Wohnen zu bezahlbaren Preisen gibt.<br />

Haushaltsnahe Dienstleistungen in Europa<br />

im Vordergrund<br />

Serviceangebote für Senioren werden in allen befragten Ländern, außer in der Türkei, angeboten.<br />

Insbesondere in Deutschl<strong>and</strong>, Belgien, Österreich, Finnl<strong>and</strong>, Schweden, Frankreich,<br />

den Niederl<strong>and</strong>en oder auch Großbritannien werden nahezu alle bekannten<br />

Dienstleistungen für die Versorgung der Senioren im häuslichen Umfeld angeboten. Die<br />

Dienste reichen von haushaltsnahen Dienstleistungen wie Wohnungsreinigung, Einkaufsservice,<br />

kleineren Reparaturarbeiten bis hin zu Botengängen. Weiterführende Dienstleistungen<br />

wie Essen auf Rädern, Beratungs- und Informationsleistungen, Organisation von<br />

Gemeinschafts- und Freizeitveranstaltungen, Fahrservice oder auch Pflegeleistungen liegen<br />

ebenfalls im Trend. In ost- und südeuropäischen Ländern wie Italien, Polen, Lettl<strong>and</strong><br />

oder auch Rumänien wird nur die Grundversorgung mit Transport-, Reinigungs- und Pflegediensten<br />

gewährleistet. Die Notwendigkeit einer umfassenden Serviceorientierung und<br />

das damit verbundene Dienstleistungspotenzial wurden dort noch nicht erkannt bzw. die<br />

Nachfrage ist in diesen Ländern schwächer ausgeprägt, da ältere Menschen in viel größerem<br />

Umfang durch familiäre Netzwerke betreut werden. Die Leistungen werden von pr<strong>of</strong>essionellen<br />

Anbietern, aber auch teilweise durch ehrenamtliche Strukturen erbracht.<br />

Neue Schwerpunkte in der Förderpolitik notwendig<br />

In fast allen befragten Ländern wird von den nationalen Regierungen der altersgerechte<br />

Umbau der vorh<strong>and</strong>enen Wohnungsbestände finanziell bzw. steuerrechtlich gefördert.<br />

Steuernachlässe, Investitionszuschüsse bzw. auch Beihilfen für die barrierearme Anpas-<br />

<strong>BFW</strong>-<strong>Studie</strong> 2007 9

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