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Kunstbulletin September 2022

Unsere September Ausgabe für 2022 mit Beiträgen zu Georg Aerni, Marc-Antoine Fehr, Angela Anzi, Kunst und Klima, uvm.

Unsere September Ausgabe für 2022 mit Beiträgen zu Georg Aerni, Marc-Antoine Fehr, Angela Anzi, Kunst und Klima, uvm.

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<strong>September</strong> <strong>2022</strong> Fr. 10.– / € 8.–


*Aargauer Kunsthaus<br />

27. 8. <strong>2022</strong> – 15. 1. 2023<br />

Aargauerplatz CH–5001 Aarau<br />

Di – So 10 – 17 Uhr Do 10 – 20 Uhr<br />

www.aargauerkunsthaus.ch<br />

Eine Frau ist eine Frau<br />

ist eine Frau …<br />

Eine Geschichte<br />

der Künstlerinnen<br />

Suzanne Baumann, Blaubart, 1991<br />

Aargauer Kunsthaus, Aarau / Schenkung Suzanne Baumann


FOKUS<br />

30 Georg Aerni — Rätselhafte Bilder stiller Veränderungen. Brita Polzer<br />

40 Marc-Antoine Fehr — Trauer, Angst und Liebe. Katharina Holderegger<br />

48 Angela Anzi — Sentimental Organs. Isabel Zürcher<br />

54 Sylvie Fleury — Turn me on. Françoise Ninghetto<br />

58 Lukas Hoffmann — Evergreen. Elisa Rusca<br />

60 Kunst und Klima — Von der Erde lernen. Raphael Portmann<br />

HINWEISE<br />

63 Animation — Manivald — Chintis Lundgren / Adligenswil — fein-seitig<br />

64 Baden — Raumfahrt VI / Basel — Jan van Oordt / Basel — Anouk Kruithof<br />

66 Basel — Louis Schlumberger / Bern — Elsbeth Böniger / Bern — Urs Stooss<br />

68 Biel — (Un)certain Ground / Bregenz — Jordan Wolfson<br />

70 Einsiedeln — Vanitas / Elsau — Salon der Gegenwart / Frankfurt/M — Marcel Duchamp<br />

72 Frankfurt/M — Ugo Rondinone / La Chaux-de-Fonds — Simone Holliger<br />

74 Langenbruck — Thomas Scheibitz / Martigny — Das Archiv unserer Utopien<br />

76 München — Rosemary Mayer<br />

77 Neuenburg — Friedrich Dürrenmatt<br />

78 Steinmaur — Aller Voraussicht nach …<br />

79 Sursee — Fabienne Immoos<br />

79 Teufen — Blütenlese<br />

80 Thusis — Talaya Schmid / Kosmos Lilly Keller<br />

81 Wettingen — Michael Günzburger & Kilian Rüthemann<br />

82 Winterthur — illustriert & inszeniert / Zürich — Momente der Störung 2<br />

84 Zürich — Werner Bommer / Zürich — Denn wenn Chloe Olivia mag<br />

86 Zürich — Touch Wood<br />

86 Zürich — Collectomania<br />

87 Zürich — Wege der Kunst<br />

BESPRECHUNGEN<br />

88 Basel — Boris Rebetez — Lauf der Würfel<br />

90 Basel — Picasso und El Greco — Nicht nur blau und kubistisch<br />

92 Basel — Mondrian — Malerei als umfassende Gestaltungsform<br />

94 Basel — Berenice Olmedo — Kapitalismus und Knieschmerz<br />

96 Berlin — Berlin Biennale — Still present!<br />

98 Dornbirn — Monika Sosnowska — Urbane Halluzinationen<br />

100 Freiburg — Isabelle Krieg — Rückführung und Wiedergeburt<br />

102 Lausanne — Ecouter la terre — Musterausstellung<br />

104 Luzern — David Hockney — Bewegtes Leben<br />

106 Zürich — AIA — Sorgsamer Umgang mit Natur und Kunst<br />

NOTIERT<br />

108 KUNSTRÄUME / GROSSANLÄSSE / AUSSENPROJEKTE<br />

115 NAMEN / PREISE / AUSSCHREIBUNGEN / DIES UND DAS<br />

126 AGENDA<br />

175 IMPRESSUM, MEDIADATEN, RÄTSEL<br />

1


Monica Bonvicini, Neck Beach 2018, 2020, Foto: Jens Ziehe, © <strong>2022</strong>, ProLitteris, Zürich<br />

10.9.– 13.11.<strong>2022</strong>


Editorial — Resonanz statt Verzicht<br />

Dieses Gestrüpp ächzte schon unter manchem Sturm. Georg Aerni<br />

entdeckte das kahl gefegte, verwirbelte Gebilde beim Umherstreifen<br />

durch die weglose Landschaft im hinteren Maggiatal und<br />

richtete im Frühling nach einer Regennacht seine Kamera darauf.<br />

Auf dem Abzug erscheinen die Äste dunkel gesättigt, als hätte der<br />

Fotograf ihre Konturen nachträglich geschärft. Obwohl das Motiv<br />

frontal, fast ohne Umraum porträtiert wurde, entwickelt es eine erstaunliche<br />

Tiefenwirkung. Und mit der räumlichen evoziert es eine<br />

zeitliche Perspektive. Georg Aerni, der oft als Spazier- und Berggänger<br />

unterwegs ist, beschreibt es als «eine anonyme Plastik,<br />

geformt von Wasserkräften, ein Objekt, das bei genauerem Hinsehen<br />

von der jüngeren Geschichte, von einem Hochwasser ein halbes<br />

Jahr zuvor erzählt». Die Fotografie gehört zu einer zwölfteiligen<br />

Serie, deren Titel ‹Ordine temporaneo› eine Ordnung auf Zeit<br />

verheisst. Ja, so wird es sein. Die 2021 im Laufe von zwei Wochen<br />

fotografierten Sträucher sind längst zerzaust und weitergetragen<br />

worden. Was bleibt, sind diese Aufnahmen, die mehr sind als eine<br />

fotografische Dokumentation. Jede einzelne schildert detailreich<br />

eine Begegnung und verleiht dieser einen visuellen Nachhall.<br />

Von Resonanz spricht auch der Klimawissenschaftler Raphael<br />

Portmann in seinem Text zu einem Werk im Rahmen der Biennale<br />

im Safiental. Er plädiert dafür, die unliebsame Verzichtsdebatte<br />

durch die Frage nach Resonanzräumen zu ersetzen. Je mehr es uns<br />

gelingt, mit Menschen und mit der Natur in unserer näheren Umgebung<br />

in einen Austausch zu treten, desto eher verlieren Konsum<br />

und globaler Tourismus an Anziehungskraft. Damit tun wir etwas<br />

für unser Lebensglück und für einen nachhaltigen Umgang mit der<br />

Welt. Claudia Jolles<br />

TITELBILD · Georg Aerni · Nr. 238, 2021, aus der Serie: Ordine temporaneo, Pigment-Inkjet-Print,<br />

114 x 86 cm<br />

3


Eine zerbrechliche Ausstellung<br />

Un’esposizione fragile<br />

4.9.<strong>2022</strong> -23.4.2023<br />

Jonas Noël Niedermann<br />

Leidenschaft für den Austausch zwischen Tradition<br />

und Zukunft von Glas, Handwerk und Design!<br />

Ausgewähltes Schweizer Glasdesign<br />

Trouvaillen aus dem Palazzo Castelmur<br />

Judith Albert, Andrea Heller, Isabelle Krieg<br />

Sebastian Stadler, Not Vital<br />

Täglich 24 Stunden / 24 ore al giorno<br />

sala-viaggiatori.ch<br />

Jonas Noël Niedermann, Floating Lines / Perilune 2019. © Cæciliie Philipa Vibe Pedersen<br />

Boner Stiftung für Kunst und Kultur, Lucius & Annemarie Burckhardt Stiftung, Wilhelm Doerenkamp-Stiftung, Ernst und Olga Gubler-Hablützel Stiftung, Stiftung Hans und<br />

Liliane Kiener, Willi Muntwyler-Stiftung, Stiftung Stavros S. Niarchos.


Ein souveräner Meister der Malerei<br />

im Meer der Künstler<br />

„Sovereign oft the Seas“, Öl auf Leinwand, 1971<br />

E. Pfeifer (1913-1978)<br />

Für mehr Information:<br />

www.arspinxit.swiss / www.emilpfeifer.swiss


3.9. – 30.10.<strong>2022</strong><br />

Zilla Leutenegger, Stoneway, 2020, Courtesy die Künstlerin und Galerie Peter Kilchmann, Zürich Sandra Boeschenstein, Aus der Serie «Grundlagen», 2021, Courtesy die Künstlerin


Pablo Picasso, Madame Canals (Benedetta Bianco), 1905,<br />

Museu Picasso, Barcelona © Succession Picasso, <strong>2022</strong> ProLitteris, Zurich<br />

Alonso Sánchez Coello (ehemals El Greco zugeschrieben),<br />

Die Dame mit dem Pelz, um 1580/88, Glasgow Museums, Stirling Maxwell Collection<br />

© CSG CIC Glasgow Museums and Libraries Collections


28 th <strong>September</strong>-<br />

2 nd October<strong>2022</strong><br />

Galerie Andres Thalman - Zürich<br />

Art Forum Ute Barth - Zürich<br />

Arte Giani - Frankfurt<br />

Bildhalle - Zürich + Amsterdam<br />

edition und schauraum multipleart - Zürich<br />

Fabian & Claude Walter Galerie - Zürich<br />

galerie 94 - Baden<br />

Galerie Albrecht - Berlin<br />

Gallery Bastejs - Riga<br />

Galerie Alex Schlesinger - Zürich<br />

Galerie Bernhard Bischoff & Partner - Bern<br />

Galerie & Edition Stephan Witschi - Zürich<br />

GALERIJA FOTOGRAFIJA - Ljubljana<br />

Galerie Monika Wertheimer - Oberwil/Basel<br />

Galerie Obrist - Essen<br />

GALERÍA ROY - Felanitx<br />

Galerie Robert Drees - Hannover<br />

Galerie SOON - Bern/Zürich<br />

Galerie WOS - Zürich<br />

Galerie Vitrine - Luzern<br />

Havana Galerie - Zürich<br />

König Büro - Zürich<br />

Migrant Bird Space - Berlin<br />

Kunstforum Solothurn - Solothurn<br />

PYTHONGALLERY - Küsnacht/Zürich<br />

RAVNIKAR GALLERY SPACE - Ljubljana<br />

sam scherrer contemporary - Zürich<br />

Willy Reber Stiftung - Lenzerheide<br />

Zürich‘s new art fairinternationally<br />

connected<br />

and regionally rooted<br />

wwww.artsalonzurich.ch<br />

Werkstadt - Zürich<br />

Halle D, Süd<br />

Hohlstrasse 400<br />

8048 Zürich


RICHARD ARTSCHWAGER<br />

Gagosian Basel


PIETRO ROCCASALVA<br />

Chi è che ride<br />

COLLEZIONE GIANCARLO<br />

E DANNA OLGIATI<br />

18.09.22 – 18.12.22<br />

Riva Caccia 1, Lugano


MUSÉE CANTONAL<br />

DES BEAUX-ARTS<br />

LAUSANNE<br />

Die Sammlung<br />

Charles Gleyre, Femme turque (Dudo Narikos), 1840, Öl auf Leinwand, 41 × 33 cm. MCBA. Schenkung Mathilde Gleyre, 1911. Foto : MCBA<br />

Freier Eintritt<br />

mcba.ch


SEPTEMBER 10 – OCTOBER 29, <strong>2022</strong><br />

KAREN KILIMNIK<br />

LICHTENFELSGASSE, VIENNA<br />

SEPTEMBER 10 – NOVEMBER 26, <strong>2022</strong><br />

AMY FELDMAN<br />

WALDMANNSTRASSE, ZURICH<br />

SEPTEMBER 10 – NOVEMBER 26, <strong>2022</strong><br />

ADAM PENDLETON<br />

MAAG AREAL, ZURICH<br />

SEPTEMBER 24 – OCTOBER 29, <strong>2022</strong><br />

SCULPTURES BY<br />

39 GREAT JONES, NEW YORK<br />

GALERIE EVA PRESENHUBER<br />

WWW.PRESENHUBER.COM


FRANCIS<br />

UPRITCHARD<br />

A Loose Hold<br />

Foto aussen / Photo extérieure: Francis Upritchard, Cat Queen, 2020, Stahl-, Alufolienund<br />

Acrylpolsterarmatur, Farbe, Modelliermasse, Stoff, Leder, Kristalle, Gold und<br />

Kuhknochen / Armature en acier, feuille d‘aluminium et rembourrage en acrylique,<br />

peinture, pâte à modeler, tissu, cuir, cristaux, or et os de vache. 110 x 40 x 30 cm<br />

18.9.–20.11.<strong>2022</strong><br />

SOLO / MUTE / PAN<br />

LAURENT GÜDEL – OLGA KOKCHAROVA & GUESTS<br />

ÖFFNUNGSZEITEN HEURES D’ OUVERTURE<br />

Mi / me 12:00–18:00 Do / je 12:00–20:00 Fr / ve 12:00–18:00 Sa & So / sa & di 11:00–18:00<br />

Seevorstadt 71 Faubourg du Lac / CH-2502 Biel/Bienne / T +41 32 322 55 86 / info@pasquart.ch / www.pasquart.ch<br />

Foto / Photo: Laurent Güdel, State Music, 2021; Courtesy the<br />

artist; Foto / photo: Michal Florence Schorro


IM SPIEGEL<br />

DER ZEIT<br />

24.9.<strong>2022</strong>–<br />

31.10.2024<br />

ZIMOUN<br />

24.9.<strong>2022</strong><br />

– 16.4.2023<br />

ERÖFFNUNG<br />

24./25.9.<strong>2022</strong><br />

JAMIE<br />

NORTH<br />

ab 24.9.<strong>2022</strong><br />

KULTURHAUS OBERE STUBE<br />

OBERSTADT 7, 8260 STEIN AM RHEIN<br />

WWW.KULTURHAUS-OBERESTUBE.CH


Galerie Peter Kilchmann<br />

Marc Bauer<br />

The Default Brain<br />

<strong>September</strong> 1 – October 14, <strong>2022</strong><br />

Zahnradstrasse 21, 8005 Zurich<br />

30 Years Anniversary Exhibiton<br />

<strong>September</strong> 2 – October 14, <strong>2022</strong><br />

Rämistrasse 33, 8001 Zurich<br />

New Gallery Space Opening in Paris<br />

Leiko Ikemura<br />

October 15 – December 20, <strong>2022</strong><br />

11-13 rue des Arquebusiers, 75003 Paris<br />

Paris+ par Art Basel | Galleries and Sites<br />

October 19 – October 23, <strong>2022</strong><br />

Grand Palais Éphémère, Paris<br />

Leiko Ikemura, Usagi Girl, 2002/2020, Bronze, 49 x 26 x 25 cm, IKEMU25824<br />

<strong>Kunstbulletin</strong>22_SeptOct.indd 1 23.07.22 15:36<br />

Körperschriften – 170 x 220 cm<br />

alfonsbuergler.ch – globalartsource.com


10 e<br />

Anniversaire<br />

Atelier<br />

Richelieu<br />

15.09 —<br />

18.09.22<br />

Aloïse Corbaz, Reine Juliana acclamée par la foule (entre 1940 et 1950). Avec l’aimable autorisation de l’association Aloïse Corbaz et collection abcd / Bruno Decharme.<br />

L’unique foire<br />

d’art brut & autodidacte<br />

@outsiderartfair<br />

#outsiderartfair<br />

#oafparis<strong>2022</strong><br />

outsiderartfair.com


TERRITORIES<br />

OF<br />

14.09.<strong>2022</strong>–<br />

08.01.2023<br />

Revital Cohen & Tuur Van Balen, Trapped in the Dream of the Other, 2017<br />

Otto Piene, Black Stacks Helium Sculpture, 1976<br />

Über die Wiederkehr<br />

des Verdrängten<br />

WASTE<br />

Hira Nabi, All That Perishes at the<br />

Edge of Land, 2019


MICHAEL GÜNZBURGER<br />

KILIAN RÜTHEMANN<br />

14. August – 25. <strong>September</strong> <strong>2022</strong><br />

Fantoche-Special: Overcoming Biographies?, 7. – 11. <strong>September</strong> <strong>2022</strong><br />

In Kooperation mit Edition Moderne – Verlag für Graphic Novels und Comics<br />

und Fantoche – Internationales Festival für Animationsfilm<br />

Freitag, 9. <strong>September</strong> <strong>2022</strong>, 17.00 Uhr: Podium «Krisen im Comic»<br />

Finissage: Sonntag, 25. <strong>September</strong>, 15 Uhr<br />

Ausstellungsrundgang und Gespräch mit Michael Günzburger,<br />

Kilian Rüthemann und Sarah Merten<br />

Galerie im Gluri Suter Huus<br />

Bifangstrasse 1, 5430 Wettingen<br />

www.glurisuterhuus.ch<br />

Mi – Sa 15 – 18 Uhr, So 11 – 17 Uhr<br />

Bild: Michael Günzburger, [Prozessbild für die<br />

Ausstellung im GSH], <strong>2022</strong>; Grafik: aorta.design, Baden


KIM GORDON FOR DESIGN OFFICE<br />

FEAT. IN-HOUSE PHOTOGRAPHY BY<br />

JOSEPHINE PRYDE<br />

27. AUGUST BIS 18. DEZEMBER <strong>2022</strong><br />

MUSEUM IM BELLPARK KRIENS<br />

Kim Gordon in her studio in Los Angeles, <strong>2022</strong>. Photo: Vice Cooler


L e Musée d e Bagne s<br />

ionnay<br />

Pauline 25.07.22<br />

09.10.22<br />

Julier<br />

Curateur: Jean-Paul Felley<br />

directeur de l’EDHEA


ON<br />

BETHAN HUWS<br />

TATSUO MIYAJIMA<br />

ALEKSANDRA SIGNER<br />

BARBARA SIGNER<br />

ROMAN SIGNER<br />

ON KAWARA<br />

27. 8.–6.11.<strong>2022</strong><br />

22.5.–18.9.<strong>2022</strong><br />

Museum Ritter<br />

Waldenbuch<br />

museum-ritter.de<br />

Peter Weber<br />

Struktur und Wandel<br />

22.5.–18.9.<strong>2022</strong><br />

Peter Weber, 16 Quadrate, 2021 (Detail)<br />

© VG Bild-Kunst, Bonn <strong>2022</strong>, Foto: Peter Weber<br />

Timm Ulrichs, Glückswürfel [30 cm], 1965/2019<br />

© VG Bild-Kunst, Bonn <strong>2022</strong>, Foto: Franz Wamhof


Museum Langmatt<br />

Stiftung Langmatt<br />

Sidney und Jenny Brown<br />

Römerstrasse 30<br />

CH-5401 Baden<br />

www.langmatt.ch<br />

Mark<br />

Wallinger<br />

18.9.—<br />

11.12.<strong>2022</strong><br />

Mark Wallinger, Proteus Painting 8, , 2021<br />

Plasticine on Muslin Covered Board,<br />

84 × 59,5 cm (Ausschnitt) © Pro Litteris


Latefa<br />

Wiersch<br />

Original<br />

Features<br />

Latefa Wiersch, Care, <strong>2022</strong><br />

28.08. –<br />

13 .11.<strong>2022</strong><br />

Marktgasse 13, CH-4900 Langenthal<br />

Tel. +41 62 922 60 55<br />

info@kunsthauslangenthal.ch<br />

www.kunsthauslangenthal.ch<br />

Susi und<br />

Ueli Berger<br />

Kunst am Bau und<br />

im öffentlichen Raum<br />

1968–2008<br />

Ueli Berger, Hommage an das<br />

Milchgässli, 1983, Bahnhofplatz Bern,<br />

Courtesy Verein U+S Berger.<br />

ins_kb_berger_wiersch.indd 1 19.07.22 09:12<br />

5. FATart<br />

Art Fair<br />

Internationale<br />

Ausstellungsplattform<br />

& Kunstmesse<br />

Women & FLINTA<br />

in arts<br />

100 zeitgenössische<br />

Künstlerinnen | FLINTA<br />

2. & 3. Stockwerk<br />

3200m 2<br />

Kammgarn West<br />

Schaffhausen<br />

fatart.ch<br />

09.–11.<br />

09. <strong>2022</strong>


Transylvania’s<br />

Hidden Treasures<br />

Keramik & Textilien aus der Sammlung von Bartha<br />

25. August – 6. November <strong>2022</strong><br />

Gastkuratorin:<br />

JJ Martin von La DoubleJ<br />

Eintritt frei<br />

Kulturstiftung Basel H. Geiger Spitalstrasse 18, Basel kbhg.ch<br />

K B H. G


Venedigsche Sterne<br />

Kunst und Stickerei<br />

27.08.–20.11.<strong>2022</strong><br />

Louise Bourgeois, Untitled, 1996, Private Collection,<br />

© The Easton Foundation / <strong>2022</strong>, ProLitteris, Zürich


09.07. 30.10. <strong>2022</strong><br />

DAVID HOCKNEY<br />

MOVING FOCUS<br />

David Hockney, In the Studio, December 2017, Fotografische Zeichnung gedruckt auf 7 Papierbögen, montiert auf Dibond, 278 × 760 cm (Detail),<br />

Tate: Schenkung des Künstlers 2018, © David Hockney, assistiert von Jonathan Wilkinson


Philipp Schaerer<br />

DISSECTED NATURE<br />

Monica Ursina Jäger<br />

LIQUID TERRITORIES<br />

4. <strong>September</strong> bis 6. November <strong>2022</strong><br />

Vernissage: Sa., 3. <strong>September</strong>, 18.30 Uhr<br />

Kunstmuseum Olten<br />

www.kunstmuseumolten.ch<br />

Di–Fr 12–17 Uhr, Sa/So 10–17 Uhr<br />

Abb.: Philipp Schaerer: Aus der Serie «Projection», <strong>2022</strong>. Computer Rendering © Künstler


3. <strong>September</strong> <strong>2022</strong> – 18. Juni 2023<br />

C O P A I N<br />

Gerda Steiner<br />

& Jörg Lenzlinger<br />

MappleHLERAMA<br />

Museum Mühlerama, Seefeldstrasse 231, 8008 Zürich – www.muehlerama.ch<br />

Öffnungszeiten: Di/ Do-Sa 14-18 Uhr/ Mi 14-21 Uhr/ So 10-17 Uhr<br />

knapp — klar — kostbar<br />

→ für Kunstinteressierte Fr. 80.– /<br />

€ 53.90*<br />

→ für Studierende Fr. 47.– /<br />

€ 35.–*<br />

→ für Institutionen print und<br />

online Fr. 145.– / € 110.–*<br />

→ für Professionals print und<br />

online Fr. 86.– / € 60.–*<br />

(*ausserhalb der Schweiz<br />

+ Porto)<br />

↗ Abos: kunstbulletin.ch/abo<br />

Kontakt: +41 (0)31 300 62 51<br />

10 × =<br />

Fr. 86. –<br />

→ Abo für Professionals print und online


FOKUS<br />

Georg Aerni — Rätselhafte Bilder stiller<br />

aus: Strubel, Goldau, 2021, Nr. 070, 62 x 50 cm, alle Fotografien: Pigment-Inkjet-Print<br />

30 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>


Veränderungen<br />

aus: Strubel, Goldau, 2021, Nr. 084, 62 x 50 cm<br />

FOKUS // GEORG AERNI<br />

31


In seiner bisher grössten Soloschau zeigt Georg Aerni in der Fotostiftung<br />

Schweiz einen Überblick über gut zehn Schaffensjahre.<br />

Der einstige Architekt fotografiert «anonyme Architekturen»:<br />

Talsperren in der Schweiz, turmartige Landwirtschaftsgebäude<br />

in Apulien oder Neubauten in Ägypten. Vermehrt gilt seine Aufmerksamkeit<br />

auch naturhaften Gebilden. Brita Polzer<br />

Polzer: Viele der von dir fotografierten Architekturen wirken zeitlos, wie in ein<br />

immerwährendes Jetzt gestellt. Die Menschen, die diese Bauten errichtet haben,<br />

kommen bei dir nicht vor. Haben dich Menschen nie interessiert?<br />

Aerni: Grundsätzlich fühle ich mich eher von einsamen Orten angezogen, und ich denke,<br />

dass die Stille, die ich beim Fotografieren oft erfahre, in meinen Bildern zum Ausdruck<br />

kommt. Viele Situationen haben für mich eine Poesie, die durch die Präsenz<br />

von Menschen beeinträchtigt würde, zumal Menschen immer sehr viel Aufmerksamkeit<br />

auf sich ziehen und einem Bild eine zeitliche Verankerung geben, die ich nicht<br />

suche. Durch ihre Abwesenheit treten Raum und Artefakt in den Vordergrund.<br />

Polzer: Was bedeutet das Fotografieren für dich? Annelies Štrba sagte einmal, sie<br />

verschaffe sich mit der Kamera ein wenig Distanz gegenüber ihrer fordernden Familiensituation.<br />

Du sagst, dass du eine «meditative Stille» empfindest beim Fotografieren.<br />

Aerni: Fotografieren bedeutet für mich, bestimmten Räumen und Objekten einen Wert<br />

zu geben, indem ich sie aus der Welt herauslöse, isoliere und im Rahmen des gewählten<br />

Ausschnitts verdichtet miteinander in Beziehung setze. Mein Gefühl dabei ist abhängig<br />

von der jeweiligen Umgebung. So ist in dicht bevölkerten Städten wie Mumbai<br />

oder Kairo das Fotografieren «unter Beobachtung» meist mit Hektik verbunden und<br />

nicht so entspannt meditativ wie in einer einsamen, mir vertrauten Umgebung. Auch<br />

das Vorgehen ist unterschiedlich: Während ich in solchen Städten die Bilder vorgängig<br />

(ohne Kamera) genau recherchiere, um an einem anderen Tag die Aufnahme in<br />

möglichst kurzer Zeit machen zu können, ist das Fotografieren in stillen Gefilden oft<br />

eine langsame Angelegenheit. So kommt es beispielsweise vor, dass ich an einem Ort<br />

über mehrere Stunden hinweg beobachte, wie sich die Plastizität eines Gegenübers<br />

mit dem tageszeitlichen Wechsel des Lichteinfalls langsam verändert. Ohne Fotografie<br />

würde ich solche Beobachtungen verpassen.<br />

Polzer: Dieses Herauslösen aus der Welt, von dem du sprichst, bewirkt wohl, dass<br />

den von dir gezeigten Gegenständen eine befremdliche Art von Präsenz eigen ist.<br />

Die Dinge wirken kaum wie gemacht, kaum wie entstanden. Sie haben fast etwas<br />

Surreales.<br />

Aerni: Vielleicht liegt das am Bildausschnitt und der Wahl der Augenpunkthöhe. Das<br />

Weglassen des Kontextes bewirkt oft die von mir erwünschte Verunklärung der Massstäblichkeit.<br />

Und ganz wichtig: Immer wieder sind es ganz bestimmte Lichtverhältnisse,<br />

die etwas magisch erscheinen lassen. Da ich mit einer technischen Kamera auf<br />

32 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>


einem Stativ arbeite, kann ich vor der Auslösung die Bildkomposition genau überprüfen<br />

und beobachten, wann eine vordergründig «gewöhnliche» Situation im Rechteck<br />

des Displays der Kamera eine gewisse Komplexität aufweist. Dann ist es gut.<br />

Polzer: Welches Verhältnis hast du zu den Orten, die du fotografierst? Wie findest<br />

du sie, streifst du als Flaneur umher oder gehst du gezielt vor? Welche Rolle spielen<br />

Karten und Luftbilder, arbeitest du mit einer Drohne?<br />

Aerni: In einer ersten Phase der Bildfindung bin ich häufig als Flaneur unterwegs und<br />

offen für zufällige Begegnungen. Hat sich dabei ein Bild in meinem Kopf festgesetzt,<br />

gehe ich später gezielt an diesen Ort zurück. Beim Projekt ‹Falten und Schichten›<br />

steht die topografische Karte am Anfang: Sie zeigt mir, wo ich einen steilen Berghang<br />

von der gegenüberliegenden Talseite aus fotografieren kann. Auch Luftbilder dienen<br />

mir häufig zur Vorbereitung eines Projekts. So haben mir zum Beispiel bei der 2018<br />

in Kairo aufgenommenen Serie ‹Silent Transition›, nach der auch diese Ausstellung<br />

benannt ist, Luftbilder aus verschiedenen Jahren gezeigt, wie sich diese Metropole<br />

kontinuierlich in die Agrarflächen des Nildeltas hineinfrisst und einzelne Felder allmählich<br />

von dichten, informellen Bebauungen umschlossen werden bzw. irgendwann<br />

verschwinden. Ich habe an diesen Stellen ein fotografisches Potenzial vermutet, die<br />

entsprechenden Orte auf meinem Smartphone markiert und diese dann aufgesucht.<br />

Eine Drohne besitze ich nicht.<br />

Polzer: Die neuere Serie ‹Falten und Schichten› ist geprägt von einer unglaublichen<br />

Frontalität. Ähnlich wie in der Hochhäuser in Hongkong zeigenden früheren Serie<br />

‹Slopes & Houses›, 1999/2000, türmt sich hier eine steinerne Wand vor uns auf. Es<br />

gibt keinen Horizont, kaum einen Boden. Diese Bilder sind gewaltig, fast gewalttätig.<br />

Aerni: Ja, es gibt eine Verbindung in Bezug auf den Bildaufbau. Bei beiden Motiven<br />

verspürte ich beim Suchen der Bildausschnitte bzw. beim Benützen meiner Hände<br />

als Fernrohr ein leichtes Schwindelgefühl, wenn ich jeweils Boden und Horizont ausklammerte.<br />

Im Gegensatz zum repetitiven Fassadenbild eines Hochhauses gibt es<br />

auf den komplexen Oberflächenstrukturen der Bergansichten keine Anhaltspunkte,<br />

welche die effektiven Dimensionen erahnen lassen. Die Bilder zeigen zwar die gewaltigen<br />

Kräfte, welche die Alpen seit dreissig Millionen Jahren in einem Wechselspiel<br />

von Hebung und Abtragung stetig umformen, aber als gewalttätig würde ich sie nicht<br />

bezeichnen.<br />

Polzer: Ich empfinde dich als eigenartig ‹stumm› hinter deiner Kamera. Ohne Zweifel<br />

gäbe es sehr viel zu erzählen zu den einzelnen Bildern. Du gibst aber höchstens<br />

die Ortsnamen an. Hat es dich nie interessiert, ein wenig mehr zu informieren?<br />

Aerni: Ich habe kein grosses Bedürfnis, mich über das Bild hinaus mitzuteilen, und sehe<br />

auch kein Problem, wenn ein Bild nicht alles erklärt. Im besten Fall verunsichert es<br />

die Betrachter:innen derart, dass diese umso genauer hinschauen. Ich bin selbst von<br />

Situationen angezogen, die ich nicht entschlüsseln kann, die rätselhaft bleiben und<br />

so meine Fantasie anregen. Wäre es mir wichtig, meine Bilder mit Informationstexten<br />

zu kombinieren, müsste ich eher im Bereich der Reportagefotografie arbeiten und die<br />

FOKUS // GEORG AERNI<br />

33


Klein Titlis, 2021, 150 x 114 cm<br />

34 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>


Lodrino I, 2021, 150 x 114 cm<br />

FOKUS // GEORG AERNI<br />

35


Waly Canal, 2018, 114 x 86 cm, aus: Silent Transition<br />

36 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>


Mahmoud al Hadidi, 2018, 150 x 114 cm, aus: Silent Transition<br />

FOKUS // GEORG AERNI<br />

37


Montanji, 2020, 198 x 150 cm, aus: Falten und Schichten<br />

38 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>


Georg Aerni (*1959, Winterthur) lebt in Zürich<br />

1986 Abschluss Architekturstudium an der ETH Zürich<br />

Seit einem Aufenthalt in Paris (1992–1994) als Autodidakt mit dem Medium Fotografie tätig<br />

Einzelausstellungen (Auswahl)<br />

2020 Kabinett Visarte, Zürich<br />

2018 Oxyd Kunsträume, Winterthur; Galerie Bob Gysin, Zürich<br />

2015 Kunstforum Raiffeisen, Winterthur<br />

Gruppenausstellungen (Auswahl)<br />

<strong>2022</strong> ‹Grand Tour Caspar Wolf›, Museum Caspar Wolf, Muri<br />

2021 ‹Dezember-Ausstellung: Überblick 2021›, Kunstmuseum Winterthur<br />

2020 ‹Auswahl 20›, Aargauer Kunsthaus, Aarau<br />

2019 ‹Natur – Zwischen Sehnsucht und Wirklichkeit›, Haus für Kunst Uri, Altdorf; ‹Paradise, lost›,<br />

Biennale 2019, Kulturort Weiertal, Winterthur<br />

Bilder in einem anderen Kontext präsentieren. Für mich stehen nicht Publikationen<br />

im Vordergrund, sondern Ausstellungsprints mit einer anderen physischen Präsenz.<br />

Polzer: Anlässlich der Eröffnung von Richard Avedons Ausstellung ‹In the American<br />

West› 1985 beobachtete ein Kritiker, wie ein Strassenarbeiter, der sein eigenes<br />

gross auf Aluminium aufgezogenes Bild sah, zu weinen anfing und sagte: «Jetzt<br />

weiss ich, wie es ist, wenn Gott jemanden ansieht.» Viele deiner Bilder von Architekturen<br />

oder Bergen könnte man wohl auch als Porträts sehen. Es handelt<br />

sich um sachliche, zeitlose Aufnahmen, die eine Allgemeingültigkeit vermitteln.<br />

Zugleich sprechen sie von konzentrierter Zuwendung. Man sieht alle Details, alle<br />

Eigenheiten des jeweiligen Gegenstands. Die Bilder vermitteln: Da hat jemand<br />

gestaunt und sich Zeit genommen, da wollte jemand etwas verstehen und erfassen.<br />

Glaubst du, eines deiner Bauwerke, deiner Naturgebilde könnte zu weinen<br />

beginnen?<br />

Aerni: Es ist mir nicht ganz klar, was der weinende Strassenarbeiter mit seiner Aussage<br />

genau gemeint hat. Dein Vergleich meiner Arbeiten mit Porträts gefällt mir aber<br />

gut. Vielleicht ergeht es mir wie Avedon mit den von ihm Porträtierten: Es ist mir ein<br />

Anliegen, «meinen» vordergründig unscheinbaren Räumen, Bauten, Pflanzen eine<br />

Stimme zu geben.<br />

Brita Polzer, Dozentin, Autorin, ehemals Redaktorin <strong>Kunstbulletin</strong>. britapolzer@swissonline.ch<br />

→ ‹Georg Aerni – Silent Transition›, Fotostiftung Schweiz, bis 16.10.; mit Katalog ↗ www.fotostiftung.ch<br />

FOKUS // GEORG AERNI<br />

39


Marc-Antoine Fehr — Trauer, Angst und<br />

Jürg à l’ordinateur, 1999 (ganz rechts), Öl auf Leinwand, 192 x 145 cm, Ausstellungsansicht Château de<br />

Gruyères, Courtesy Galerie Peter Kilchmann. Foto: Château de Gruyères<br />

40 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>


Liebe<br />

FOKUS // MARC-ANTOINE FEHR<br />

41


Zögerlich nur sagte der im Burgund lebende Maler Marc-Antoine<br />

Fehr zu, im saisonal als Kunsthalle genutzten Schloss Greyerz<br />

auszustellen. Würden die Räume seine klassisch anmutenden<br />

Setzungen nicht schlucken? Mit Gastkurator Jean-Paul Felley<br />

ist eine Schau entstanden, die gerade im historischen Kontext<br />

die Aktualität von Fehrs Werk enthüllt. Katharina Holderegger<br />

Das Werk von Marc-Antoine Fehr wird oft als zeitlos beschrieben. Es bezieht sich<br />

jedoch eher auf eine andere Geschichte als diejenige, die wir heute üblicherweise<br />

im Blick haben. So greift Fehr auf eine Malereitradition zurück, in der die Kunstschaffenden<br />

mit Literatinnen und Literaten im Wettstreit sowie im Austausch mit der<br />

Wissenschaft standen. Weiter steht er biografisch in einer Genealogie von Waadtländer<br />

Malerinnen und Malern, für welche die Naturbeobachtung und die Zentralperspektive<br />

bedeutsam blieben, ohne Modulationen dieser Sprache respektive dieser<br />

Bühne und ohne Fantasien und Allegorien auszuschliessen. Sein Grossvater Charles<br />

Clément (1889–1972) und seine Mutter Marie-Hélène Clément (1918–2012) waren<br />

in der künstlerischen Bewegung ‹retour à l’ordre› verwurzelt, die nach 1918 selbst<br />

Picasso oder De Chirico erfasst hatte. Für sie war das Abstrakte und Surreale bereits<br />

in dem Oszillieren der Kunst zwischen aktuellen und geistigen Räumen von der Renaissance<br />

bis zum Barock angelegt. Cézanne wurde den Beteiligten zum Vorbild des<br />

Widerstands gegen Radikales um jeden Preis, da er sich aus den Debatten in Paris<br />

zurückzog, um in seiner Geburtsstadt Aix-en-Provence mit einer das Handwerkliche<br />

betonenden Pinselführung seine Umgebung souverän zu malen.<br />

Vor diesem Hintergrund ist die eigenwillige Entscheidung des schon als Gymnasiast<br />

im Helmhaus ausgestellten Marc-Antoine Fehrs zu verstehen, nicht dem Rat<br />

des befreundeten Kunsthistorikers Rudolf Koella zu folgen und in Düsseldorf bei<br />

Beuys oder Richter zu studieren. Er fürchtete nur Ablenkung im Lärm um Conceptund<br />

Pop-Art, New Media und Performance und entwickelte seine zu Hause erlernte<br />

Malerei autodidaktisch auf immer grösseren Formaten in immer grösseren Gebäuden<br />

im Burgund, zuletzt in dem zusammen mit einem seiner beiden Brüder erworbenen<br />

und seither sanft vorm Zerfall bewahrten Schloss Pressy. Anders als seine<br />

letztlich vergeblich um Anerkennung ringenden Ahnen wurde er jedoch sofort mit<br />

Stipendien aus der Schweiz unterstützt und konnte – nachdem ihn Koella 1985 in<br />

dem inzwischen von ihm geleiteten Kunstmuseum Winterthur gezeigt hatte – regelmässig<br />

in Galerien oder Museen ausstellen.<br />

Auseinandersetzung mit morbider Zerstörung<br />

Die von ihm zunächst verdrängten Strömungen der 1960er-, 1970er-Jahre scheinen<br />

sich dabei nur vehementer die Bahn in seinem malerischen Werk gebrochen zu<br />

haben. Auch konzeptuell und performativ ist dieses bedeutend geworden mit seinen<br />

Auslotungen des visuellen Stroms vor dem physischen und dem inneren Augen in<br />

42 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>


Intérieur du masque d’Olivier Hardy, 2013, Öl auf Leinwand, 130 x 160 cm, Ausstellungsansicht Château<br />

de Gruyères, Saal der Landvögte, Courtesy Galerie Peter Kilchmann. Foto: Château de Gruyères<br />

FOKUS // MARC-ANTOINE FEHR<br />

43


L’atelier, 2019, Öl auf Leinwand, 235 x 385 cm, Ausstellungsansicht Château de Gruyères, Courtesy Galerie Peter Kilchmann.<br />

Foto: Château de Gruyères<br />

44 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>


La Maquette, 2019, Öl auf Leinwand, 188,5 x 260 cm, Ausstellungsansicht Château de Gruyères, Courtesy Galerie Peter Kilchmann.<br />

Foto: Château de Gruyères<br />

FOKUS // MARC-ANTOINE FEHR<br />

45


Form installativer Endlosbilder. Die jüngste wieder eher in Blätter mit auch narrativen<br />

Elementen unterteilte Arbeit dieser Art, ‹The Walk of the Blind Man›, 2019, rollt<br />

sich im Schloss Greyerz in einem der beiden Ausstellungskeller beim Eingang in einem<br />

Film aus, der einem bereits beim Betreten der Schau suggeriert, innezuhalten<br />

und die Bilder auf sich wirken zu lassen. Wie bei anderen Malern und Malerinnen<br />

seiner Generation – Luc Tuymans, Miriam Cahn – findet sich darüber hinaus auch<br />

bei Fehr eine intensive Beschäftigung mit der morbiden Zerstörung unseres Zeitalters,<br />

die 1945 nicht aufhörte, sondern inzwischen mit dem Angriff auf die Ukraine<br />

zusammen mit der Klimaerwärmung und dem Artensterben zunehmend in unseren<br />

Alltag dringt, auch wenn sich bei Fehr in einzelnen freundschaftlichen, liebevollen<br />

Menschen- und Tierporträts auch immer wieder ein Hoffnungsschimmer zeigt. Oder<br />

ist es doch schon zu spät?<br />

So fragt man sich im anderen, sparsam mit Gemälden besetzten Keller. Auf dem<br />

grössten Bild fliegt eine Schleiereule über einer seltsam – gegen Hitze oder Gift? –<br />

mit Tüchern bedeckten nächtlichen Landschaft auf uns zu. Im Unterschied zu vielen<br />

engagierten Kunstschaffenden der Gegenwart schöpft Fehr seine Motive nicht aus<br />

Marc-Antoine Fehr (*1953, Zürich) lebt in Pressy-sous-Dondin und Zürich<br />

Einzelausstellungen (Auswahl)<br />

<strong>2022</strong> ‹Les nuits bourguignonnes›, Château de Gruyères; Musée Marmottan Monet, Paris<br />

2019/20 ‹The Walk of the Blind Man›, Galerie Edizioni Periferia, Luzern; Villa Flor, S-chanf<br />

2019 Galerie Peter Kilchmann, Zürich; Kunstmuseum Olten<br />

2017 Galerie Bernard Jordan, Paris; ‹Nocturne› , Galerie Peter Kilchmann, Zürich<br />

2015 SPAM Contemporary, Düsseldorf; ‹Point de fuite›, Centre culturel suisse, Paris; Hostellerie de<br />

Sainte-Hugues, Cluny; ‹Fêtes›, Galerie Peter Kilchmann, Zürich<br />

2011 Helmhaus, Zürich<br />

2011, 2007, 2000, 1997, 1995, 1992 Galerie Jan Krugier-Ditesheim & Cie, Genf, New York und<br />

Galerie Ditesheim, Neuchâtel<br />

2006 Thomas Ammann Fine Art, Zürich<br />

2003 Graphische Sammlung ETH Zürich<br />

1995 Galerie Kornfeld, Zürich<br />

1994 Aargauer Kunsthaus, Aarau<br />

1993, 2000 Galerie Silvia Steiner, Biel<br />

1988 Kunstraum Kreuzlingen<br />

1987 Städtische Galerie zum Strauhof, Zürich<br />

1986, 1989 Galerie Brigitta Rosenberg, Zürich<br />

1985 Kunstmuseum Winterthur<br />

1978 Galerie Esther Hufschmid, Zürich<br />

46 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>


Pressearchiven oder dem Internet: «Mir ist eine emotionale Beziehung zu den Gegenständen<br />

wichtig.» Davon sprechen die beiden kleineren Leinwände im gleichen<br />

Saal. Auf der einen hat er seine Terrasse im Mondlicht gemalt, auf der anderen den<br />

Schnappschuss einer 2019 tot aufgefundenen Schleiereule, die der Auslöser dieses<br />

Zyklus war, der längst über den Maler hinausgewachsen ist. Dies wird in der Küche<br />

des Schloss Greyerz deutlich: Auf der Riesenleinwand ‹L’atelier›, 2019, scheint er auf<br />

einer Leiter physisch und psychisch gänzlich in die begonnene Freske einer landenden<br />

Schleiereule eingetaucht, die ihm erst nach seiner Arbeit noch mehr über ihren<br />

Widerhall in seinem Nervensystem eröffnen wird. Kompromisslose Malerei weiss am<br />

Ende immer mehr über die verborgenen Kräfte in uns als der Maler oder die Malerin.<br />

Fehr ist jedoch auch fasziniert davon, wie sich mit einigen in sein Atelier geratenen<br />

Objekten – darunter die versehrten Holzfiguren eines alten «jeux de massacre»<br />

vom Flohmarkt, ein Spielzeugauto aus der Kindheit, ein Knochen aus dem Schlossfriedhof<br />

– ganze Welten voller Abgründe aufbauen lassen. Nicht wenige der in den<br />

Wohngemächern des Schloss Greyerz präsentierten Stillleben haben insofern eher<br />

den Charakter duchampscher Umkehrungen, Aufhängungen und Verknüpfungen von<br />

Banalem zu gemalten oder gezeichneten Readymades. Einige dieser Kombinationen<br />

hat der Gastkurator Jean-Paul Felley sogar real im Parcours versteckt, der dadurch<br />

auch zur spielerischen Schatzsuche gerät. Wo fängt das Universum des Künstlers<br />

an? Wo hört es auf?<br />

Die ganze Welt liegt in einer Handvoll von Objekten<br />

Besonders eindrücklich ist in dieser ungewöhnlichen Schau jedoch, wie sich das<br />

Denkbild ‹La Maquette›, 2019, in die mit Tapisserien voller üppiger Naturdarstellungen<br />

dekorierte «Salle des Medaillons» einschreibt. Darauf wachsen zwei Oberkörper<br />

aus dem hellen Malgrund, die eine verkleinerte Ruinenlandschaft wie auf einer<br />

Bahre tragen. Der Kontrast zwischen dem Gemälde und seiner Umgebung verstärkt<br />

nicht nur die Bedeutung des Bildes. Er enthüllt auch, wie kritisch und zunehmend<br />

vereinfacht, zugespitzt Fehrs Malerei trotz ihres nach wie vor eingestandenen Klassizismus<br />

ist. Die Tendenz zur Klärung der Konturen der Figuren und der Disposition<br />

der Räume in den Bildern gewährt uns dabei auch eine Distanz zu diesen. Wohltuend<br />

fühlt man sich in dieser Ausstellung für einmal gerade nicht mit Überzeugungen und<br />

Anweisungen bombardiert. Vielmehr bewahren die Szenen ihre Autonomie und ihre<br />

Rätselhaftigkeit. Dies setzt sich sogar in den Porträts der Menschen fort, die oft von<br />

hinten, versunken in Tagträume oder im Schlaf wiedergegeben sind. Fehrs aus der<br />

Stille und der Kontemplation von Naheliegendem geborene Kunst führt uns letztlich<br />

zu Erkundungen der Beziehung zwischen unseren eigenen Aussen- und Innenwelten.<br />

Katharina Holderegger ist Kunsthistorikerin, Kuratorin und lebt mit ihrer Familie am Genfersee.<br />

kholderegger@hotmail.com<br />

→ ‹Marc-Antoine Fehr – Les nuits bourguignonnes›, Château de Gruyères, bis 16.10.<br />

↗ www.chateau-gruyeres.ch<br />

FOKUS // MARC-ANTOINE FEHR<br />

47


Angela Anzi — Sentimental Organs<br />

Hilfestellungen an Objekten 2, Ausstellungsansicht Hamburger Kunsthalle 2021 © ProLitteris.<br />

Foto: Fred Dott<br />

48 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>


FOKUS // ANGELA ANZI<br />

49


Ihr Schaffen trotzt jeder eindimensional visuellen Erwartung.<br />

Es plätschert und raschelt. Es denkt den Raum instrumental.<br />

Angela Anzi ist Bildhauerin und Tonmeisterin in einem, Choreografin<br />

und Handlangerin ihrer teils selbst geformten, teils aus<br />

dem Alltag herangezogenen Gegenständlichkeit. In Brugg zeigt<br />

sie eine neue, ortsspezifische Installation. Isabel Zürcher<br />

Irreguläre Zylinder aus Keramik standen hüft- bis überkopfhoch im Raum. Stumm auf<br />

den ersten Blick wie Relikte einer archaischen Architektur oder ein Imitat gekappter<br />

Baumstämme. Analoger könnte das Material nicht sein, das Angela Anzi 2021 in der<br />

Hamburger Kunsthalle zum experimentellen Hausorchester aufbot. Ihre selbst gebrannten<br />

Protagonisten stattete sie mit Lautsprechern aus, exponierte sie als Resonanzkörper<br />

und testete sie auf ihre Gesprächigkeit hin: Folien erzeugten ein helles<br />

Rascheln über bewegter Luft. Ein horizontal gespanntes Papiersegel transportierte<br />

Wind als Wellengang in den Raum. Über der nackten Membran eines Lautsprechers<br />

tanzten Styroporkörperchen – ein witzig brodelnder Nebenschauplatz, ein autonomes<br />

Trommelfell, weggepustet in einem Atemzug.<br />

Schwingungsverhalten<br />

Es sind Sinustöne im Infraschallbereich, welche Keramik, Folien, Papier oder Styropor<br />

zum Vibrieren bringen. Ihre Frequenz ist nicht übers Ohr wahrzunehmen. Im<br />

Schalldruck outet sich Klang als Luftstrom und setzt Requisiten in Bewegung. Die<br />

Künstlerin greift ein, variiert, dosiert, unterbricht, ergänzt – im haptischen Zugriff<br />

innerhalb der räumlichen Auslegeordnung sowie am Drehknopf des Sinustongenerators,<br />

mit dem die Dinge verkabelt sind. «In Hamburg variierte ich die Tonhöhe<br />

in einem Bereich von ca. 5-40 Hz und passte die Lautstärke an. Das verändert das<br />

Schwingungsverhalten zwischen den Objekten, es entstehen Interferenzen, oder eine<br />

dumpfe, körperliche Wahrnehmung nähert sich hörbaren Tönen, kontrastiert etwa<br />

durch ein raschelndes Papier.»<br />

Unter dem Titel ‹Hilfestellungen an Objekten› hat Anzi verschiedentlich die<br />

Wechselwirkung zwischen Objekten, Bewegung und Klang untersucht. Die Transparenz<br />

des Handelns gehört zur Schönheit ihrer Kunst: War es nicht wunderbar<br />

damals, als wir mit einer Schnur und zwei leeren Becherchen von Zimmer zu Zimmer<br />

eine Telefonverbindung simulierten? Anzi rührt an ein elementares Erkunden,<br />

wenn sie das helle Sprudeln eines Wasserstrahls mit einem Rohr aus Plastik verstärkt<br />

oder handgeformte Keramikkugeln klirrend über den Boden rollen lässt. In<br />

systematischer Ernsthaftigkeit befragt sie Sehgewohnheiten auch mit dem Erlebnis<br />

des Hörens. Seit dem Vorkurs an der Luzerner Hochschule ist sie der Frage auf der<br />

Spur, wie funktionalen Gegenständen ein Eigensinn einzuhauchen sei. Rhythmisch<br />

schwenkende Ventilatoren wiegten schon im Luzerner Vorkurs grosse Papierhüllen<br />

in den Schlaf, und in elektronischen Apparaturen sehen wir das letzte Zucken einer<br />

50 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>


Die Künstlerin in der Ausstellung ‹AIAIA›, Heldenreizer Contemporary 2021 © ProLitteris.<br />

Foto: Bernhard Rohnke<br />

FOKUS // ANGELA ANZI<br />

51


eseelten Existenz. Das Beatmen der Dinge kann diesen gleichzeitig einen selbstständigen<br />

Auftritt geben wie einen Anschein der Bedürftigkeit. Und weil wir gewohnt<br />

sind, kinetische Kunst mit unserem eigenen Dasein abzugleichen, findet auch Skurriles<br />

seinen Platz im künstlerischen Arrangement.<br />

Angela Anzi ist zu Gast im Zimmermannhaus Brugg. Ausgangspunkt ihrer neuen<br />

«multisensorischen Installation» ist der Weg in den Ausstellungsraum. Mäandernd<br />

kommt man an im historischen Bürgerhaus – entlang seiner Ostseite in den Hof und<br />

über eine Aussentreppe, dann eine Laube, ins Innere. Raumhohe Papierbahnen weisen<br />

hier die weitere Richtung, kontrastieren das markante Fugenraster im Terrakottaboden<br />

und tragen ihre eigene Sensorik zur Schau: Auf der saugfähigen Membran<br />

erblüht ein Flechtenfeld aus verdünnter Tusche. Eine Anordnung keramisch-organischer<br />

Formen sowie Bauelemente aus Holz und Papier warten am anderen Ende des<br />

Raums auf ihre Aktivierung. «Installationen machen ist etwas performativ Herausforderndes!»<br />

Angela Anzi spricht aus Erfahrung. Wer die tatsächlichen und die potenziellen<br />

Geräusche als Basis eines räumlichen Arrangements nimmt, sieht Körper, ihre<br />

Volumina und ihre Oberflächenbeschaffenheit mit anderen Augen. «Was ist akustisch<br />

schon da und was braucht es noch, damit etwas als Geräusch funktioniert?»<br />

Wachstumsfragmente<br />

Auch wenn die künstlerische Umsetzung den ersten Impuls nicht mehr auf Anhieb<br />

lesbar macht: Situativ greift Angela Anzi das Motiv der Brennnessel aus dem Hinterhof<br />

auf. Der hohle, gerillte Schaft aus unglasiertem Ton ist, vielfach vergrössert,<br />

botanischen Zeichnungen nachempfunden. Auch der Ausstellungstitel ‹Sentimental<br />

Organs› erwächst dem Erinnerungsvermögen der widerständigen Pflanze: Sie<br />

verbreitet sich bevorzugt an Orten, wo eine frühere Nutzung den Boden mit Stick-<br />

Angela Anzi (*1981, Luzern) lebt in Basel<br />

Einzelausstellungen und Performances<br />

2021 AIAIA, Heldenreizer Contemporary, München<br />

2020 ‹Resistance of Bodies / Persistence of Sound›, Kunstverein Harburger Bahnhof, Hamburg<br />

2019 ‹Hilfestellungen an Objekten 5›, Kraftwerk Bille, Hamburg; ‹Territoire No. 4, Assistance to a<br />

fountain›, Open Space, Nancy; ‹How to listen to Pillars and Things› (mit Tobias R. Kirstein), Westwerk,<br />

Hamburg; ‹Räppel, Schnurre, Ratsche› (mit Suse Itzel), Frappant, Hamburg<br />

2011 ‹Schlafende Objekte›, Hühnerhaus Volksdorf, Hamburg<br />

Gruppenausstellungen (Auswahl)<br />

2021 ‹Out of Space›, Hamburger Kunsthalle, Hamburg (Performance)<br />

2020 ‹Auswahl 20›, Aargauer Kunsthaus, Aarau<br />

2019 ‹Finaleminimale›, Produzentengalerie Alpineum, Luzern; ‹Eile mit Weile – Zeit für Performance›,<br />

akku Kunstplattform, Emmenbrücke (Performance)<br />

2018 ‹Whispering Mimicry›, Moviemento, Linz<br />

2015 ‹Your skin makes me cry›, Loop alternative Space, Seoul; Kuandu Museum Taipei; Goethe-<br />

Institut, Chicago, u. a.<br />

52 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>


stoff angereichert hat. Brennnesseln verweisen so auf eine frühere Besiedelung. In<br />

Analogie dazu bleibt die Ausstellung nach Anzis Live-Performance als verlassener<br />

Ort zurück. Im englischen Begriff «organ» fallen «Organ», «Sprachrohr» und «Orgel»<br />

ineinander – an der Grenze zum Hörbaren erzittert aus Wachstumsfragmenten ein<br />

anderes Hier und Jetzt.<br />

Zurückgekommen<br />

Angela Anzi ist lange am Ort ihres Lernens geblieben. Ihr Kunststudium hat sie in<br />

Hamburg absolviert, mit Schwerpunkt im Bereich Zeitbezogene Medien bei Jeanne<br />

Faust. Prägend geblieben sind nicht zuletzt deren Wachheit fürs Beiläufige und für<br />

subtile Irritationen. Aus der Zeit in der Bühnenraumklasse bei Raimund Bauer – «da<br />

gab es keine Angst vor Grösse und vor Material» – begleiten sie nach wie vor zwei<br />

Fragen: «Wie denke ich Inszenierung aus der Perspektive des Raumes? Und wie verstehe<br />

ich räumliche Setzungen auch als dramaturgische Vorgabe?»<br />

Ventilatoren und Lautsprecher beleben in Brugg das «Panorama an Verlassenschaften».<br />

Zwei keramische Stiele sind mit Lautsprechern versehen und mit Oszillatoren<br />

angesteuert. In einem Objekt aus Ton entsteht mit Ultraschall Dampf. Ein Lüfter<br />

bringt flötend eine Skulptur zum Klingen, ein weiterer hält eine Folie in der Schwebe.<br />

Anzis sensorische Mixtur ist offen für unterschiedliche Methoden der Klangerzeugung.<br />

Ausgeschlossen ist allerdings ein Sound, der die Gegenstände überströmt ohne<br />

deren physische Teilhabe. Beim Umbauen der Plastiken, beim Zueinanderführen oder<br />

Trennen entlang einer festgelegten Choreografie werden Keramik und Papier zu Geheimnisträgern<br />

und Bildgebern. Kabel überbrücken Distanzen, Ursache und Wirkung<br />

verteilen sich unvorhersehbar im Raum, senken Rätsel in den Hohlraum von Keramik<br />

und ins weiche Papier. Performance ist die Inbetriebnahme einer eigens aufgebauten<br />

Umgebung, ein «Ballet mécanique» mit eigenem Puls. Anzi selbst zeigt sich dezidiert<br />

im Zugriff und zugleich exponiert im fragilen Zustand vibrierender Gegenständlichkeit.<br />

‹Resistance of Bodies / Persistence of Sound› nannte sie eine Performance im<br />

Kunstverein Harburger Bahnhof, 2020. Im Klang steckt eine Kraft, auf die unsere eigenen<br />

wie die anderen Körper angewiesen bleiben.<br />

Isabel Zürcher ist freie Kunstwissenschafterin und Autorin in Basel. mail@isabel-zuercher.ch<br />

→ ‹Splash & Vibration› (mit Christine Bänninger), Zimmermannhaus Brugg, bis 2.10.<br />

↗ www.zimmermannhaus.ch<br />

FOKUS // ANGELA ANZI<br />

53


Sylvie Fleury — Turn me on<br />

Ciao Martin !, 2021, mannequin, imperméable, tshirt, 182 x 45 x 43 cm, Courtesy Karma International;<br />

Faster Bigger Better, <strong>2022</strong>, néons, 114,5 x 120 cm, Courtesy Almine Rech, Karma International,<br />

Mehdi Chouakri, Sprüth Magers, Thaddaeus Ropac<br />

54 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>


Avec la récente nomination de sa directrice, Sarah Cosulich, la<br />

Pinacoteca Agnelli à Turin vient de lancer sa nouvelle programmation<br />

d’expositions temporaires. Sylvie Fleury a été invitée à<br />

inaugurer ce projet qui relie l’art du vingtième siècle aux pratiques<br />

contemporaines. ‹Turn me on› est un parcours qui se développe<br />

du passé au présent. Françoise Ninghetto<br />

La Pinacoteca Agnelli est installée dans l’immense bâtiment du Lingotto dont elle<br />

n’occupe qu’une très petite partie. Autrefois ce fut l’un des principaux sites industriels<br />

de Fiat construit entre 1916 et 1923. Les chaînes de production se sont arrêtées<br />

en 1982 et en 1985 Renzo Piano a été chargé de la transformation du site avant qu’il ne<br />

devienne une friche industrielle. Le style des façades spécifique au type rationaliste<br />

italien a été respecté mais l’intérieur a été complètement transformé et accueille aujourd’hui,<br />

outre les bureaux des directions du groupe Fiat, centre de congrès, hôtels,<br />

bars, restaurants et galerie commerciale. Et, en 2002 la pinacothèque Giovanni et<br />

Marella Agnelli était inaugurée pour y présenter les œuvres de leur collection.<br />

L’espace dévolu aux expositions temporaires n’est pas très grand mais Sylvie<br />

Fleury a su remarquablement bien jouer du parcours circulaire de l’enchaînement<br />

des sept salles. Chacune s’organisant comme un petit « tout », le choix des œuvres<br />

et leur installation conservant leur sens individuel tout en articulant une corrélation<br />

signifiante entre elles. D’emblée, le titre de l’exposition, ‹Turn me on›, au double sens,<br />

d’éveil et d’allumage, donne à l’exposition une tonalité de désir, de sensualité, en<br />

parfaite cohérence avec sa démarche qui, depuis ses débuts, traite de l’attirance<br />

pour la beauté des objets, en particulier ceux des créateurs de mode. Customisés,<br />

dans des médiums variés, ils ont fait irruption dans le champ de l’art. Mais ce qu’on<br />

approche le mieux dans cette exposition parfaitement maîtrisée c’est le renouveau<br />

des points de vue, la nouvelle lecture qu’offrent le rapprochement, la redistribution<br />

des éléments de sa production, sans cesse poursuivie.<br />

L’impact des slogans<br />

Ainsi la salle où sont présentés des sculptures – des œuvres non-récentes ou<br />

dans une nouvelle version – chacune présentée selon un display standard sur un<br />

socle mais issus d’univers différents. Minutieusement réalisés en métal doré ou en<br />

bronze, une paire de chaussures à hauts talons (‹Balenciaga Knife Pumps›, 2019) côtoie<br />

une paire de menottes dorées (‹Gucci handcuffs›, 2001–2002), une selle (‹Gucci<br />

Saddle›, 2002), un revolver devenu sèche-cheveux (‹Revolver›, 2009) une pile de revues<br />

encerclée d’une corde (‹Bold & Beautiful›, 2021) ou un boa en plumes (‹Deep &<br />

Dark (pearl grey)›, 2021. Protégés par un Plexiglas, de banals, les objets vus individuellement<br />

sont devenus précieux, objets de désir. Certes. Mais la lecture des grands<br />

néons apposés sur le mur (‹Please, no more of that kind of stuff›, 2007) provoque une<br />

autre résonance : une critique de la futilité et de la consommation, lecture renforcée<br />

FOKUS // SYLVIE FLEURY<br />

55


par la localisation de la pinacothèque au-dessus d’une immense galerie marchande.<br />

Avec un clin d’œil à cette phrase laissée par un visiteur en commentaire lors d’une de<br />

ses premières expositions …<br />

Avec des slogans tirés des publicités, sortes de pensées ready-made, ‹Faster Biger<br />

Better›, <strong>2022</strong>, qu’elle inscrit en peinture murale ou réalise en néons – la graphie est<br />

toujours très étudiée – Sylvie Fleury crée des liens avec l’histoire de l’art formaliste<br />

ou conceptuel et le système de la mode – une vraie parodie de la série ‹Art as idea as<br />

idea› de Joseph Kosuth. Efficaces en eux-mêmes, ces slogans révèlent leur pouvoir<br />

catalyseur de signification lorsque l’artiste choisit de les mettre en regard d’autres<br />

œuvres. La capacité des phrases, dont certaines sont récurrentes dans son travail, est<br />

de revêtir une connotation différente selon le lieu. ‹Yes to all› est de celles-là, devenue<br />

presque un mantra dans son travail. L’installation de ce très grand néon sur la superstructure<br />

du Lingotto dégage instantanément son sous-texte : un propos ironique<br />

de la politique néolibérale qui fait foisonner les centres commerciaux devenus « lieu<br />

Sylvie Fleury (*1961, Genève) vit à Genève<br />

Expositions personnelles récentes (sélection)<br />

<strong>2022</strong> ‹Sylvie Fleury›, Aranya Art Center, Qinhuangdao, Chine<br />

2020 ‹She-Devils on Weels›, Galerie Thaddaeus Ropac, Paris<br />

2021 ‹Night in White Satin›, Galerie Mezzanin, Genève<br />

2019 ‹Sylvie Fleury›, Kunstraum Dornbirn ; ‹Chaussures italiennes›, Institut suisse, Rome ;<br />

‹Hypnotic Poison›, Galerie Thaddaeus Ropac, Londres<br />

2018 ‹LA Bouganvillia›, Karma International, Los Angeles<br />

2016 ‹My Life on the Road›, Villa Stuck, Munich ; ‹Your Dress is More Beautiful›, Karma International,<br />

Zurich ; Galerie Mehdi Chouakri, Berlin<br />

2015 ‹Eternity Now›, The Bass, Miami ; ‹C’est la vie !›, Galerie van Gelder, Amsterdam ; ‹L’oeil du<br />

Vampire›, Salle Crosnier, Palais de l’Athénée, Genève<br />

Balenciaga Knife Pumps, 2019, Bronze plaqué nickel, 25 x 23 x 11, Collection Caroline Freymond<br />

56 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>


de pèlerinage » comme le dit l’artiste, semblable à celui qui est juste sous nos pieds.<br />

Pour le voir, il faut sortir sur le toit, sur la ‹Pista 500›, l’incroyable ex-piste d’essai des<br />

voitures Fiat réalisée entre 1923 et 1926 et aujourd’hui agréablement aménagée en<br />

jardin suspendu dédié à des installations artistiques où Sylvie Fleury a également<br />

installé une fusée ‹First Spaceship on Venus› émergeant d’un parterre de fleurs.<br />

Retour sur soi<br />

La femme est particulièrement visée par l’orchestration esthétique publicitaire<br />

des objets de luxe, de la mode, de la beauté, tout ce qui peut favoriser ses désirs,<br />

jusqu’à vouloir perfectionner son propre corps. Sylvie Fleury en souligne les codes<br />

avec habileté, irrévérence, souvent avec humour, toujours avec une grande liberté.<br />

Elle questionne la notion de séduction du consumérisme ou comment se construisent<br />

les valeurs, quels en sont les mécanismes et ne faut-il pas les confronter au patriarcat<br />

? Elle nous tend un miroir sur le monde réel qu’elle nous incite à décoder. Le<br />

champ de l’art n’y échappe pas. Elle en explore l’histoire, un monde essentiellement<br />

machiste qu’elle ne se prive pas de malmener. Avec légèreté, humour et surtout une<br />

grande et joyeuse liberté, elle se saisit d’œuvres, souvent iconiques, de la modernité<br />

d’artistes qu’elle peut par ailleurs apprécier, et les féminise. En marchant avec des<br />

hauts talons sur les plaques de Carl Andre, en collant de la fourrure synthétique sur<br />

un tableau de Mondrian, en transformant un tableau abstrait en une palette de fard<br />

démesurée. Ou encore en ‹libérant› les lignes rectilignes verticales de Daniel Buren,<br />

les déformant en boursoufflures suggestives dans une peinture murale qui couvre<br />

l’entièreté des murs de la salle et au centre de laquelle elle a installé une cage dorée.<br />

Comment mieux signifier la place de la femme, artiste de surcroît ?<br />

En 2008, Sylvie Fleury réalisait pour son exposition au MAMCO, une grotte (‹Be<br />

Good, Be Bad, Just Be !›, 2008) devenue œuvre permanente du musée. L’idée de réaliser<br />

une grotte comme espace interstitiel dans le musée lui était venue après un<br />

séjour en Sibérie durant lequel elle avait rencontré des chamans et vécu une étrange<br />

expérience, mystique, dans une grotte, un lieu de connaissance et renaissance de<br />

soi. La version réalisée pour ‹Turn me on› n’est plus un espace interstitiel mais permet<br />

de cheminer seul d’une salle à une autre. L’entrée a conservé sa forme organique<br />

féminine et, bien qu’il soit lieu de passage, il demeure moment d’expérience solitaire,<br />

de repli sur soi comme si, par ce temps intime et réservé, on se départait de l’attrait<br />

du pouvoir de séduction des objets pour se retrouver soi. Toute la démarche de Sylvie<br />

Fleury, qui extrait toujours les sujets qu’elle explore d’un contexte prédéfini, repose<br />

sur sa volonté énergétique de refuser tout cadre préétabli. Aussi léger, superficiel<br />

diront d’aucun, contradictoire qu’il puisse être vu, son travail, les relations qu’elle<br />

provoque, pousse à aller au-delà des apparences sans chemin balisé.<br />

Françoise Ninghetto, historienne de l’art, conservatrice honoraire MAMCO Genève. f.ninghetto@bluewin.ch<br />

→ ‹Sylvie Fleury – Turn me on›, Pinacoteca Agnelli, Turin, jusqu’au 15 janvier ; catalogue en préparation,<br />

sortie automne <strong>2022</strong> ↗ www.pinacoteca-agnelli.it<br />

FOKUS // SYLVIE FLEURY<br />

57


Lukas Hoffmann — Evergreen<br />

Strassenbild XIII, 2019, gelatin silver print, 103,5 x 73,5 cm, Courtesy Galerie annex14, Zurigo,<br />

e Galerie C, Paris<br />

58 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>


Alle Rencontres de la photographies di Arles, la mostra personale<br />

del fotografo svizzero Lukas Hoffmann presenta un centinaio<br />

di immagini appartenenti a serie diverse. Tra schiene anonime<br />

e luoghi dall’aria sospesa, l’artista affronta tematiche legate al<br />

tempo e riflette sul senso del medium fotografico. Elisa Rusca<br />

L’accesso all’esposizione di Lukas Hoffmann alle Rencontres d’Arles è senza dubbio<br />

curioso: in un Monoprix come tanti situato vicino alla stazione ferroviaria della cittadina<br />

provenzale, si oltrepassano angurie, infradito e magliette ed è oltrepassando<br />

una porta a strisce in PVC trasparente che si accede alle scale che portano, infine,<br />

allo spazio dedicato alla mostra. Nell’ampia sala spoglia – d’altronde ci troviamo nel<br />

deposito di un supermercato – il contrasto con le immagini di Hoffmann sorprende<br />

per la sua chiarezza e precisione.<br />

L’artista originario di Zugo, basato da molti anni a Berlino, presenta nella mostra<br />

dal titolo ‹Evergreen› diverse serie di immagini realizzate con negativi di grande formato.<br />

Una ricerca visiva improntata sul fascino per le superfici e i materiali, al quale<br />

Hoffmann dona corpo grazie all’utilizzo di fotocamere analogiche che esaltano luci,<br />

ombre, dettagli nell’intensità delle stampe in bianco e nero. Due tipi principali di immagini<br />

sono presentate: le ‹Street Pictures›, in cui protagoniste sono le schiene di<br />

passanti in una zona pedonale della capitale tedesca, immortalate in pose fugaci,<br />

e fotografie di luoghi in cui l’essere umano è assente, ma in cui persistono tracce di<br />

umanità. Uno stagno nella periferia di Berlino, un muro di cemento dipinto di nero nel<br />

Bronx, la scritta screpolata ‹Evergreen›: per ogni soggetto le singole fotografie sono<br />

presentate consecutivamente, in polittici, creando sui muri delle presenze, delle macro<br />

immagini di lontane parentesi spaziali. Per le ‹Strassenbilder›, 2018–2019, invece,<br />

è evidente il riferimento al genere della street photography, che però Hoffmann<br />

stravolge: invece di piccole macchine compatte, l’artista svizzero preferisce usare<br />

una fotocamera di ampie dimensioni senza treppiede regolata con la lunghezza focale<br />

sempre a 80 cm. Avvicinandosi il più possibile a corpi sconosciuti, Hoffmann dimostra<br />

così di saperne catturare i dettagli con maestria e lucidità nonostante questo<br />

limite tecnico auto-imposto.<br />

Come suggerito dal titolo della mostra, i lavori di Hoffmann ci portano a riflettere<br />

sul tempo e sulla sua importanza nel processo fotografico, non solo da un punto di vista<br />

meccanico: non è forse nella tensione tra l’immediatezza dello scatto e il fissarlo<br />

eternamente sulla pellicola che risiede tutta la magia della fotografia? Come raccontare<br />

del passare del tempo e della fragilità intrinseca a tutte le cose, attraverso un<br />

mezzo che ci obbliga a scegliere un momento preciso e un’inquadratura?<br />

Storica dell’arte, Elisa Rusca è conservatrice al Musée international de la Croix-Rouge et du Croissant-<br />

Rouge di Ginevra. elisa.rusca@gmail.com<br />

→ ‹Lukas Hoffmann – Evergreen›, Monoprix, Arles, Les Rencontres de la photographie, fino al 25.9.<br />

↗ www.rencontres-arles.com<br />

FOKUS // LUKAS HOFFMANN<br />

59


Kunst und Klima — Von der Erde<br />

lernen<br />

!Mediengruppe Bitnik · https://areweclimateneutralyet.fail, <strong>2022</strong>, Courtesy Art Safiental Biennale <strong>2022</strong>:<br />

Learning from the Earth + ILEA Institute for Land and Environmental Art. Foto: Mathias Kunfermann<br />

60 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>


Das «Nein» aus Baumstämmen der !Mediengruppe Bitnik, das<br />

über dem Bündner Safiental thront, und die zugehörige Website<br />

«areweclimateneutralyet.fail» sprechen eine selten klare Botschaft<br />

aus: Nein, wir sind (noch längst) nicht klimaneutral. Wie<br />

kommen wir rechtzeitig dahin? Raphael Portmann<br />

Geschickt verknüpft die !Mediengruppe Bitnik anlässlich der diesjährigen Art Safiental<br />

den virtuellen mit dem realen Raum und verweist auf die komplexen Zusammenhänge,<br />

die sich zwischen diesen beiden Welten öffnen: Eine offenbar klimaneutral<br />

betriebene Website formuliert in ihrer URL eine klimapolitisch drängende Frage<br />

und zeigt als Antwort darauf ein Foto von Baumstämmen, die vor der urigen, aber<br />

keineswegs unberührten Berglandschaft ein entschiedenes «Nein» formen. Diese<br />

zunächst fast banal anmutende Botschaft, die uns hier vermittelt wird, löst bei mir<br />

eine Reihe von Fragen aus. Wird da irgendwann mal ein «Ja» stehen? Im Jahr 2030,<br />

2040, oder doch erst 2050 oder noch später? Ist mit «wir» die Schweiz oder die ganze<br />

Menschheit gemeint? Wird der Weg dorthin ein (global) klimagerechter sein? Die Zukunftsvision<br />

vor meinem inneren Auge, in der das «Nein» demontiert und durch ein<br />

«Ja» ersetzt ist, löst Erleichterung, gar ein regelrechtes Glücksgefühl aus. Dann aber<br />

sagt eine Stimme: Was, wenn das «Ja» viel zu spät kommt und Millionen von Menschen<br />

zusätzlich unter der Klimakrise leiden werden? Wenn Europa noch mehr zur<br />

Festung wird, an deren Grenzen Klimaflüchtlinge stehen und sterben?<br />

Resonanz statt Verzicht<br />

Um klimaneutral zu werden, müssen durch die Menschheit verursachte Treibhausgasemissionen<br />

und Kohlenstoffsenken (beispielsweise Aufforstung oder das<br />

Entziehen von CO 2 durch technische Hilfsmittel) sich die Waage halten. Das impliziert,<br />

dass sowohl die Emissionen gesenkt als auch Kohlenstoffsenken aufgebaut werden<br />

müssen. Es ist sinnvoll und notwendig, dass ein Land wie die Schweiz versucht, innerhalb<br />

seiner territorialen Grenzen klimaneutral zu werden. Allerdings verursacht die<br />

Schweiz als reiches Land einen sehr hohen Anteil ihrer Emissionen (ca. 60 Prozent)<br />

im Ausland durch Importgüter und Flugreisen. Eine Schlüsselbotschaft des neuesten<br />

Berichts des Weltklimarats IPCC von <strong>2022</strong> zur Beschränkung der Klimaerwärmung 1<br />

ist, dass eine Reduktion der Nachfrage notwendig ist, um die Klimaziele zu erreichen.<br />

Wir stehen also als reiches Land in der Pflicht, unseren Konsum drastisch zu reduzieren.<br />

Das «Nein» bedeutet also auch: Nein, technischer Fortschritt (wie der Ausbau erneuerbarer<br />

Energie) alleine reicht nicht, um rechtzeitig klimaneutral zu werden. Unser<br />

Lebensstil muss klimaneutral werden. Erst dann kann das «Nein» zum «Ja» werden.<br />

Und damit sind wir mitten in der äusserst unbeliebten Verzichtsdebatte.<br />

Um diese Debatte konstruktiver führen zu können, müssen wir begreifen, dass<br />

das Abschütteln von Konsumballast zu einer besseren Lebensqualität führen kann.<br />

Ab einem gewissen Konsumniveau wird es erwiesenermassen unglaublich ineffizi-<br />

FOKUS // KUNST UND KLIMA<br />

61


ent, die Lebensqualität mit noch mehr Konsum zu erhöhen (sog. Easterlin-Paradox) 2 .<br />

Es gibt vielversprechende Antworten auf die grosse Frage nach einem gelungenen<br />

Leben. Die Harvard-Glücksstudie 3 zeigt beispielsweise, dass das, was uns langfristig<br />

glücklich und gesund macht, gute menschliche Beziehungen sind. Mit dem Begriff<br />

Resonanz führt der Soziologe Hartmut Rosa diesen Aspekt noch etwas weiter aus 4 :<br />

Ein gelungenes Leben ist, wenn wir die Welt um uns herum anrufen können und diese<br />

uns antwortet, wir also in eine ebenbürtige Wechselbeziehung mit der Welt treten.<br />

Das kann ein gutes Gespräch mit Freunden, eine Naturerfahrung oder eine Umarmung<br />

sein. Unsere beschleunigende, konsumistische Lebens- und Wirtschaftsweise<br />

hingegen erschwert Resonanz, weil sie auf einem Besitzanspruch von immer grösser<br />

werdenden Weltausschnitten basiert. So erwirbt man mit dem Bezahlen einer<br />

Maledivenreise keine Garantie auf ein gelungenes Erlebnis (obwohl das einem versprochen<br />

wird). Im Gegenteil ist ein solches unwahrscheinlich, wenn man aus dem<br />

gehetzten Alltag ins Flugzeug springt, um am anderen Ende der Welt mal etwas entspannen<br />

und schnorcheln zu können. Paradoxerweise trägt man mit dem Flug zum<br />

Meeresspiegelanstieg und zur Erwärmung und Versauerung der Ozeane bei, und damit<br />

zum Verschwinden des Weltausschnitts, mit dem man in Resonanz treten wollte.<br />

In Dialog mit der Welt treten<br />

Unser Überkonsum ist am Ende das Resultat einer fehlgeleiteten Suche nach<br />

Resonanz. Diese Suche wird angetrieben durch eine Werbemaschinerie, die uns Resonanz<br />

verspricht, wenn wir den tollen SUV kaufen oder die paradiesische Maledivenreise<br />

buchen. So steht das «Nein» auch sinnbildlich für unsere gegenwärtige kollektive<br />

Unfähigkeit, in ebenbürtigen Dialog mit der Welt zu treten. Erst wenn wir die<br />

Welt nicht mehr als Ding begreifen, das es zu erleben, zu verwerten oder zu besitzen<br />

gilt, sondern als Resonanzraum, schaffen wir die Grundlagen für ein gutes, klimaneutrales<br />

Leben für alle. Die Verzichtsdebatte löst sich somit in der Resonanzdebatte<br />

auf. Die Schlüsselfrage ist: Wie können wir Resonanzräume schaffen, um mit der Welt<br />

(wieder) sprechen zu lernen? Das Thema ‹Learning from the Earth› der diesjährigen<br />

Art Safiental greift genau diese Frage auf. Ein schönes Beispiel dafür ist auch der<br />

Tausch-Stall ‹Gää&Nää› des Klimapavillon Zürich und des Vereins Myblueplanet, wo<br />

eine Resonanz mit den Dingen des Alltags möglich wird.<br />

Raphael Portmann, Klimawissenschaftler an der Agroscope Reckenholz und Mitgründer von Degrowth<br />

Schweiz. raphael.portmann@agroscope.admin.ch<br />

1 Sechster Sachstandsbericht des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC), ‹Mitigation of Climate<br />

Change›: ipcc.ch/report/ar6/wg3/<br />

2 de.wikipedia.org/wiki/Easterlin-Paradox<br />

3 adultdevelopmentstudy.org/<br />

4 Hartmut Rosa, ‹Unverfügbarkeit›, Suhrkamp 2020<br />

→ Kunst und Klima: ein Klimaforscher kommentiert eine visuelle Vorlage seiner Wahl.<br />

→ ‹Learning from the Earth›, Art Safiental Biennale <strong>2022</strong>, bis 23.10.<br />

↗ www.artsafiental.ch<br />

62 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>


HINWEISE<br />

Manivald — Chintis Lundgren<br />

Animation — Manivald ist Anfang 30, hat<br />

zahlreiche Hochschulabschlüsse und Weiterbildungen<br />

absolviert, ist arbeitslos und<br />

lebt bei seiner Mutter. Die Diplome hängen<br />

ungebraucht, aber dekorativ in der mütterlichen<br />

Wohnung. Seine Tage verbringt Manivald<br />

damit, Klavier zu spielen, während seine Mutter<br />

ihm die Socken wäscht, die sie ihm jeweils<br />

zum Geburtstag schenkt, und Kaffee macht. Es<br />

ist ein einfacher, monotoner Alltag, überschattet<br />

von der gegenseitigen Abhängigkeit von<br />

Mutter und Sohn. Als eines Tages die Sockenwaschende-Waschmaschine<br />

kaputtgeht, steht<br />

der Handwerker Toomas vor der Tür und mit<br />

ihm grundlegende Veränderungen.<br />

Der Animationsstil in ‹Manivald› ist – typisch<br />

für Lundgren – minimalistisch, rückt die Geschehnisse<br />

in den Vordergrund und ergänzt und<br />

unterstreicht die Erzählung in Schlüsselmomenten.<br />

Gleichzeitig fällt es den Zuschauenden<br />

erstaunlich einfach, sich mit den anthropomorphen<br />

Charakteren zu identifizieren und zu<br />

hoffen, dass für Manivald die Geschichte ein<br />

gutes Ende nimmt.<br />

‹Manivald› zählte 2017/18 zu den absoluten<br />

Lieblingen an Animationsfestivals rund um die<br />

Welt und gewann entsprechend viele Preise.<br />

2019 erschien Lundgrens bislang letzter Kurzfilm,<br />

eine Fortsetzung von ‹Manivald› aus der<br />

Sicht von Toomas. Dominique Marconi<br />

fein-seitig<br />

Adligenswil — Vielfältig tritt in der Ausstellung<br />

‹fein-seitig› das Papier selbst als Medium voller<br />

Potenzial auf. Drei Künstlerinnen gewinnen<br />

dem Werkstoff unterschiedliche kommunikative<br />

Impulse ab. Marlies Spielmann stört die<br />

Symmetrie des traditionellen Scherenschnitts<br />

und verwandelt Ornamentik in frauenpolitisch<br />

aufgeladene, Handlungsmuster untergrabende<br />

Choreografien. Kathrin Biffi rollt, reiht und<br />

schichtet Papierelemente, lässt Musikalität anklingen<br />

und evoziert Stimmungen wie in Tagebuchnotizen.<br />

Am reinsten zeigt sich das Thema,<br />

die Eigenschaften von Papier zur Entfaltung<br />

zu bringen, bei Lisa Enderli: Das pure Weiss<br />

der Blätter trägt die Möglichkeit des Nochnicht-Seins<br />

in sich. Papier besitzt Textur, hat<br />

eine Vorder- und eine Rückseite und viel Raum<br />

dazwischen. Enderli behandelt die Fläche wie<br />

ein archäologisches Grabungsfeld. Sie dringt in<br />

die Schichten des Papiers ein, öffnet dieses auf<br />

seine fragile Körperlichkeit hin. Mit spontaner<br />

Geste – wie im Action Painting – skizziert sie<br />

mit dem Skalpell lineare Schnitte ins Papier.<br />

Tiefer schneidend, teils auch reissend, löst und<br />

modelliert sie einzelne Papierfragmente. Die<br />

erregte, lichtumspielte Oberfläche tritt in die<br />

vierte Dimension. Nichts geht verloren, nichts<br />

wird hinzugefügt: Wandel im Gleichen. SA<br />

Chintis Lundgren · Manivald, 2017, 12’58’’<br />

↗ www.vimeo.com/338441565<br />

Lisa Enderli · Papier-Schnitt, <strong>2022</strong> (Detail),<br />

Papier, 107 x 76 cm<br />

→ zsuzsa’s galerie, bis 1.10.<br />

↗ www.zsuzsas-galerie.ch<br />

HINWEISE // ANIMATION / ADLIGENSWIL<br />

63


Raumfahrt VI<br />

Baden — Ungeziefer nannte man sie, die<br />

Krabbeltiere, welche Küche, Badezimmer<br />

oder Betten heimsuchten. Tempi passati. Jede<br />

Kreatur hat heute, in Zeiten des sorgsamen<br />

Umgangs mit der Natur, ihre Berechtigung. Und<br />

so lassen es vier junge Künstler:innen im Keller<br />

der Langmatt munter kreuchen und fleuchen.<br />

‹Give me a hug› fordert etwa eine übergrosse<br />

Laus vom Bildschirm herab. In der Installation<br />

von Badel/Sarbach (*1983/*1991) beklagt sie<br />

den Raubzug des Menschen auf ihre Farbe<br />

Karminrot. Schon Velázquez soll das Pigment<br />

beim Malen der Papstgewänder benutzt haben,<br />

so erzählt Jérémie Sarbach. Und die zermalmten<br />

Körperchen seien sogar auf den Lollis<br />

seiner Installation mikroskopisch nachweisbar.<br />

Ob man – wie dazu aufgefordert – das auf<br />

weissen Kakteen drapierte Schleckzeug noch<br />

kosten mag? Spuren hinterlässt das Tierchen<br />

aus Südamerika allemal. Es erzählt indirekt<br />

von Kolonialismus, Rohstoffproduktion und<br />

Kunstgeschichte – heiter und hart zugleich. Val<br />

Minnig (*1991) lässt sich von Fliegenfolien aus<br />

dem Kuhstall inspirieren, spannt geometrisch<br />

gemusterte Netze und lässt uns wie Insekten<br />

durch den mit einer flackernden Neonröhre<br />

bestückten Raum irren. Und Joaquim Cantor<br />

Miranda (*1997) verteilt Münzen auf einem<br />

grausligen Teppich, als müssten die Milben<br />

darin grosse Hindernisse überwinden. FS<br />

Jan van Oordt<br />

Basel — In der Ausstellung im Ausstellungsraum<br />

Klingental dreht sich alles um ‹La Dépendance›<br />

bei St. Imier, eine idyllisch gelegene<br />

Künstlerresidenz mitten in der Natur. Sie dient<br />

als Projektraum, ermöglicht Werkaufenthalte<br />

für Künstler:innen und gemeinschaftliches,<br />

schöpferisches Arbeiten. Der interdisziplinäre<br />

Künstler Jan van Oordt ist seit 2018 spiritus<br />

rector dieser spannenden Plattform und<br />

plant nicht nur das Programm mit Lesungen,<br />

Screenings und Konzerten, sondern kuratiert<br />

auch die aktuelle Schau in der Kaserne Basel.<br />

Für den szenografischen Rahmen verschiebt er<br />

eine verlassene Gärtnerei nach Basel und baut<br />

sie hier wieder auf. Die Schau gibt Einblick in<br />

ein kollaboratives Denken und ein Netzwerk<br />

von Kunstschaffenden aus den unterschiedlichsten<br />

Bereichen. Die Zusammenarbeit mit<br />

anderen ist charakteristisch für Jan van Oordt.<br />

Er zeigt den Kunstort als eine gemeinschaftlich<br />

genutzte Schnittstelle, zwischen privatem<br />

und öffentlichem Raum, die den Fokus<br />

auf offene Experimente legt. Während eines<br />

ganzen Monats sind in wechselnder Besetzung<br />

unterschiedliche Projekte und Teilnehmende zu<br />

erleben. Ausgestellt werden u. a. die Bibliothek<br />

und Plattensammlung, die aus Vorschlägen<br />

der jeweiligen Gäste zusammengestellt wurde.<br />

Man darf gespannt sein auf die künstlerische<br />

Ambiance dieser speziellen Örtlichkeit. KS<br />

Badel/Sarbach · Planty of Love, 2020, Animation<br />

und Skulpturen aus Plastiform, Gips, Glas,<br />

Lollipop © Pro Litteris. Foto: Severin Bigler<br />

→ ‹Raumfahrt VI›, bis 4.9.<br />

↗ www.langmatt.ch<br />

Jan van Oordt · Ansicht Gärtnerei, <strong>2022</strong><br />

→ Ausstellungsraum Klingental, 25.8.–25.9.<br />

↗ www. ausstellungsraum.ch<br />

↗ www.dependance.ch<br />

64 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>


Anouk Kruithof<br />

Basel — Es gibt viele Gelegenheiten zum Tanzen:<br />

Hochzeiten, Partys, allein in der Wohnung<br />

oder perfekt inszeniert für ein Publikum. Anouk<br />

Kruithofs 8-Kanal-Videoinstallation ‹Universal<br />

Tongue› sammelt eine Fülle solcher Tänze<br />

aus Plattformen wie YouTube oder Instagram,<br />

aufgenommen in verschiedenen Teilen der<br />

Welt und hochgeladen in den grenzenlosen<br />

Raum des Internets. 1000 Samples editierte<br />

die niederländische Künstlerin Kruithof (*1981,<br />

Dordrecht) zu acht vierstündigen Videos, die sie<br />

nun im Museum Tinguely auf acht im Raum verteilten<br />

Leinwänden zeigt. In mal kürzeren, mal<br />

etwas längeren Sequenzen sieht man da zum<br />

Beispiel einen Rollstuhlathleten, der Pirouetten<br />

dreht, einen Flash Mob, verschiedene Volkstänze<br />

aus aller Welt, tanzende Kinder, eine<br />

Modenschau, ausgefeilte Choreografien sowie<br />

private Tanzvideos. Die einzelnen Clips werden<br />

ohne Ton gezeigt. Dafür wird ein einziger Song<br />

laut gespielt, was den Eindruck erweckt, dass<br />

die teilweise sehr unterschiedlichen Personen<br />

zum selben Soundtrack tanzen. Kruithof interessiert<br />

sich da, wie sie in einem Interview sagt,<br />

denn auch für eine «uniformity of language» bei<br />

gleichzeitiger «celebration of diversity».<br />

Tanz als universelle Sprache, als körperliche<br />

Kommunikation und gemeinschaftsbildendes<br />

Ritual. Die Installation feiert ein populäres<br />

Phänomen und hat damit Erfolg: Nicht wenige<br />

Besucher:innen lassen sich von der Bewegung<br />

mitreissen und tanzen mit oder drehen gar<br />

ein eigenes Video für Instagram oder TikTok.<br />

Andere hingegen stehen statisch zwischen den<br />

Leinwänden, während sie die Videos anschauen,<br />

oder fläzen sich auf den mit Screenshots<br />

der Videos bedruckten Sitzschlangen, die überall<br />

verteilt liegen. Die Installation versteht sich<br />

als «Dancyclopedia» durch den Dschungel des<br />

Internets. Als solche funktioniert sie, doch wer<br />

auf eine tiefergehende Auseinandersetzung<br />

hofft, wird enttäuscht. Der Effekt der Einheitlichkeit<br />

verpufft relativ schnell und wirkt bald<br />

etwas bemüht. Zu viel kultureller Kontext wird<br />

ausradiert. Die tanzenden Gruppen sind nicht<br />

selten klischeehaft volkstümlich kostümiert.<br />

Auch die Gegenüberstellung mit Tinguelys<br />

geschichtsbeladenem Mengele-Totentanz<br />

bleibt auf einer eher oberflächlichen Ebene –<br />

wo in Tinguelys Raum der Tod omnipräsent ist,<br />

tanzt im anderen Raum das pure Leben. Doch<br />

vielleicht ist all dies auch gar nicht so wichtig,<br />

denn die Installation richtet sich definitiv nicht<br />

an den Kopf, sondern an die Beine. MV<br />

Anouk Kruithof · Universal Tongue, 2018,<br />

Ausstellungsansicht Museum Tinguely <strong>2022</strong>.<br />

Foto: Matthias Willi<br />

Anouk Kruithof · Universal Tongue, 2018,<br />

Ausstellungsansicht Museum Tinguely <strong>2022</strong>.<br />

Foto: Gina Folly<br />

→ Museum Tinguely, bis 30.10.<br />

↗ www.tinguely.ch<br />

↗ www.universaltongue.com<br />

HINWEISE // BADEN / BASEL<br />

65


Louis Schlumberger<br />

Basel — Aus einem düsteren, von Grüntönen<br />

nur knapp erleuchteten Hintergrund glimmt unter<br />

vielen pastosen Farbschichten das Gesicht<br />

einer Frau hervor. ‹Remember Afghanistan›,<br />

<strong>2022</strong>, heisst das grossformatige Gemälde und<br />

birgt für Louis Schlumberger (*1962, Basel) das<br />

Wiedererblühen von Afghanistan, das nur von<br />

den Frauen ausgehen könne. Als Vorlage diente<br />

das 1985 in der Zeitschrift ‹National Geographic›<br />

erschienene und dann weltweit verbreitete<br />

Porträt eines paschtunischen Mädchens mit<br />

markanten grünen Augen des Fotografen Steve<br />

McCurry. So wie die Frauen unter der aktuellen<br />

Führung geschunden werden, so malträtierte<br />

der Künstler das schöne Bild des Flüchtlingskindes<br />

mit Asphaltlack und weiteren aggressiven<br />

Mitteln. Stets trägt Schlumberger viele<br />

Schichten aus verschiedensten Materialien in<br />

gestisch abstrakt gestalteten Farbrhythmen<br />

auf. Im Bildgrund scheinen Wesen als fahle<br />

Schatten oder dunkle Flecken mit archaischen,<br />

dämonischen oder engelhaften Zügen auf,<br />

die in unsichtbaren Welten agieren, sei es in<br />

futuristischen oder versunkenen Städten, unter<br />

Wasser oder in (brennenden) Regenwäldern.<br />

Mitunter mögen sie unsere inneren widerstreitenden<br />

Stimmen und Gefühle wiedergeben.<br />

In ‹The Masters of the Universe›, 2021, werden<br />

die Betrachtenden mit der geballten Kraft aus<br />

zahllosen, unheimlichen Fratzen und schwer<br />

fassbaren Gestalten konfrontiert, die in einem<br />

perspektivisch verengten Raum gierig und<br />

machthungrig vibrieren. Davor möchten sich<br />

viele mit einem Munch’schen Schrei retten, wie<br />

in ‹The Lock Freeze›, 2021, der in ergreifender<br />

Weise im Bild- und im realen Raum erschallt.<br />

Durch einen intensiven Malprozess nähert sich<br />

der Künstler seinem jeweiligen ökologischen,<br />

zivilgesellschaftlichen oder politischen Thema<br />

an. Im Verlauf seiner kritischen Befragung,<br />

die sich im phasenweisen Farb- und Materialauftrag<br />

manifestiert, entstehen eigentliche<br />

Seelenlandschaften. Diese repräsentieren<br />

eine mystische Welt, die für den Maler ebenso<br />

wahrnehmbar ist wie unsere reale Welt. So mag<br />

Paul Klees berühmtes Dictum «Kunst gibt nicht<br />

das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar»<br />

auch für das Œuvre von Louis Schlumberger<br />

gelten. Nach jahrelanger Unterbrechung hat er<br />

sich wieder passioniert seinem künstlerischen<br />

Schaffen zugewandt. Noch vor 2006 hatte der<br />

Künstler mit grossformatigen Gemälden in der<br />

internationalen Kunstszene mit Ausstellungen<br />

in namhaften Galerien in der Schweiz und in<br />

London auf sich aufmerksam gemacht. Nun<br />

präsentiert die Galerie Sarasin Art einen Querschnitt<br />

durch sein aktuelles Schaffen. DvB<br />

Louis Schlumberger · Remember Afghanistan,<br />

<strong>2022</strong>, Acryl, Ölkreide, Emaille, Paste, Lack,<br />

Pulverpigment, Harz, Asphalt auf Leinwand,<br />

110 x 150 cm<br />

Louis Schlumberger · The Masters of the Universe,<br />

2021, Acryl, Emaille, Lack, Harz, Asphalt,<br />

Spray, Tönungskonzentrat, Pulverpigment,<br />

Lasur auf Leinwand, 110 x 130 cm<br />

→ Galerie Sarasin Art, 1.9.–1.10.<br />

↗ www.sarasinart.ch<br />

66 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>


Elsbeth Böniger<br />

Bern — Alchemisten waren keineswegs jene<br />

gauklerischen Goldmacher, als die sie heute<br />

oft dargestellt werden. Vielmehr waren sie<br />

Wissensdurstige, die das Wesen der Dinge zu<br />

ergründen suchten. Sie betrieben eine Vorform<br />

der Wissenschaft, ohne darüber den Glauben<br />

an Wunder verloren zu haben. Mit Wissensdurst<br />

und Staunen beschäftigt sich auch Elsbeth Böniger<br />

(*1945) mit der Eigendynamik verschiedener<br />

Farben, Massen, Substanzen. Die im<br />

Kanton Bern lebende Künstlerin experimentiert<br />

mit Bildträgern und Farben, nutzt Autolack,<br />

Silikon und Rostschutzfarbe. In ihren aktuellen<br />

Arbeiten, die sie unter dem Titel ‹Alchimistische<br />

Substanz› präsentiert, kommen auch<br />

traditionelle Ölfarben zum Einsatz, mit denen<br />

sie abstrakte Strukturen entstehen lässt, die<br />

an Landschaften erinnern oder an Naturphänomene<br />

wie bewegtes Wasser, Wolkenbilder<br />

oder vielgestaltige Schatten unter belaubten<br />

Bäumen. Die Ausstellung präsentiert zudem<br />

neue Künstlerbücher von Elsbeth Böniger und<br />

ihrem Partner Christian Indermühle (*1945),<br />

der Architekturen, aber auch Landschaften und<br />

Gesteinsformationen fotografisch ergründet.<br />

Die beiden Editionen zeugen von zwei unterschiedlichen<br />

Weisen der Weltbetrachtung, die<br />

einen spannenden Dialog eröffnen. AH<br />

Urs Stooss<br />

Bern — Er betreibt eine Art Sozialpsychologie<br />

mit den Mitteln der Malerei: der Berner<br />

Künstler Urs Stooss (*1943). Auf Reisen und<br />

daheim fotografiert er Fahrzeuge und Alltagsobjekte<br />

und vor allem Menschen in allen<br />

erdenklichen Posen und Bewegungen. Er<br />

fotografiert sie stets von schräg oben. In seinen<br />

Gemälden erscheinen diese Menschen leicht<br />

abstrahiert. Das Individuelle – Gesicht, Frisur,<br />

Details der Kleidung – ist wegretuschiert. Doch<br />

werden die Dargestellten stets von markanten<br />

Schatten begleitet, die eine gewisse Tiefenwirkung<br />

erzeugen. Und das, wiewohl Urs Stooss<br />

seine Figuren aus jedem Bildzusammenhang<br />

herauslöst und auf monochrome Leinwände<br />

in edlen Farben setzt. So entstehen Arbeiten,<br />

die man als luftige Wimmelbilder bezeichnen<br />

könnte. Wie in einer Versuchsanordnung sieht<br />

man Figuren, die aus ihrem Alltagszusammenhang<br />

extrahiert sind, die aber gleichwohl ihren<br />

alltäglichen Verrichtungen nachgehen: Sie<br />

gehen und stehen, radeln, sprechen, gestikulieren<br />

im leeren Raum. Sie erinnern an Lebewesen<br />

in einer Petrischale, die unter den Blicken von<br />

Forschenden herumwuseln.Und das macht die<br />

Bilder so faszinierend: Sie erlauben es, zurückzutreten<br />

und den Menschen an sich mal aus<br />

behaglicher Entfernung zu betrachten. AH<br />

Elsbeth Böniger · Durchblick, <strong>2022</strong>, Mischtechnik<br />

auf Alucorplatte, 300 x 200 cm<br />

→ Galerie Bernhard Bischoff & Partner, bis 17.9.<br />

↗ www.bernhardbischoff.ch<br />

Urs Stooss · Piazza II, <strong>2022</strong>, Acryl und Mica-<br />

Pigmente auf Leinwand, gerahmt, 120 x 60 cm<br />

→ Galerie da Mihi, bis 24.9. ↗ www.damihi.com<br />

HINWEISE // BASEL / BERN<br />

67


(Un)certain Ground<br />

Biel — Auf das Abenteuer einer Momentaufnahme<br />

quer durch das Medium Malerei<br />

hierzulande hat sich die Schau ‹(Un)certain<br />

Ground – Aktuelle Malerei in der Schweiz› im<br />

Pasquart eingelassen.<br />

Ein Blick in die grosse Salle Poma illustriert<br />

ebenso den Reiz wie die Fallstricke einer<br />

solchen Zusammenstellung. Lässt man den<br />

Blick kreisen, reichen die Motive vom Porträt<br />

mit Schrift von Yoan Mudry über die nächtliche<br />

Kraterlandschaft mit einem träumenden<br />

Mann zwischen zwei Sonnenblumen von Andriu<br />

Deplazes über anthropomorphe Ornamente<br />

von Natacha Donzé bis zu den Altmeisterinnen<br />

Miriam Cahn und Renée Levi. Hier begegnet ein<br />

provokanter Frauenakt von Cahn der gestischen<br />

Formsprache von Levi. Deren über drei<br />

Meter grosse Leinwände bilden eigentliche<br />

Raumtrenner, auch wenn die Schau weitgehend<br />

auf Positionen verzichtet, die dezidiert auf den<br />

Raum eingehen.<br />

So unterschiedlich die Bildwelten, so divers die<br />

Prozesse: Mudry bedient sich für sein Heldinnenporträt<br />

von Jane Goodall mit dem Spruch<br />

«Easier to change ideologies than painters»<br />

einer Fotovorlage, Cahns Frauenfiguren entspringen<br />

ihrer Vorstellungswelt, beide sind<br />

immanent politisch. Levis gespraytes Formvokabular<br />

dagegen kann als physische Aneignung<br />

des Raums gelesen werden. Deplazes arbeitet<br />

symbolistisch, zeigt eine einsame Landschaft,<br />

spielt mit dem Rätselhaften. Donzé greift auf<br />

organische Elemente zurück, die eine gelbe<br />

Freifläche rahmen. Das Nebeneinander von<br />

Deplazes und Donzé mit ihren ganz eigenen<br />

Assoziationsebenen wurde gezielt kuratiert.<br />

Bei Cahn und Levi sind es eher formale Elemente,<br />

die sie verbinden: die sich in dunklen<br />

beziehungsweise leuchtfarbenen Vierecken<br />

auflösenden Hintergründe. Nicht alle Bezüge<br />

gelingen, erscheinen zuweilen etwas zufällig,<br />

vor allem in den kleineren Räumen mit den über<br />

dreissig Kunstschaffenden in vielen Formaten.<br />

Hier wird die Krux der Überblicksausstellungen<br />

spürbar – die Zusammenarbeit dreier Kuratorinnen,<br />

Madeleine Amsler, Clare Goodwin und<br />

Felicity Lunn, mag dazu beigetragen haben? Im<br />

Umkehrschluss vermittelt die Schau jedoch einen<br />

reichhaltigen Überblick weit über bekannte<br />

Positionen hinaus und ist der konsequente<br />

Abschluss einer Ära, in der Felicity Lunn das<br />

Haus mit ihrem Auge für Malerei während der<br />

letzten zehn Jahre prägte. AD<br />

Miriam Cahn · Zeige!, 18./19.4.+24.8.+1.9.2020,<br />

Courtesy Meyer Riegger, Berlin/Karlsruhe;<br />

Renée Levi, MMXXK, 2020, MMXXL, 2020,<br />

Barbara, <strong>2022</strong>, Liliane, <strong>2022</strong>, Ausstellungsansicht<br />

Kunsthaus Centre d’art Pasquart.<br />

Foto: Guadalupe Ruiz<br />

Andriu Deplazes · Liegen zwischen Sonnenblumen,<br />

2021, Courtesy Julius Bär Kunstsammlung;<br />

Natacha Donzé, Do you love me (Boston<br />

Dynamics), <strong>2022</strong>; © ProLitteris, Ausstellungsansicht<br />

Kunsthaus Centre d’art Pasquart.<br />

Foto: Guadalupe Ruiz<br />

→ Kunsthaus Pasquart, bis 4.9.<br />

↗ www.pasquart.ch<br />

68 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>


Jordan Wolfson<br />

Bregenz — Davidstern, Herz, Rose, Rune,<br />

Christuskreuz – Jordan Wolfson (*1980) gibt<br />

Symbole, Wörter, Zeichen und Bilder in einen<br />

imaginären Mixer: Einmal kräftig aufgedreht,<br />

und heraus kommt eine wilde Mischung, die<br />

sich wahlweise als Rassismus- oder Antisemitismuskritik<br />

lesen lässt, in der Künstliche<br />

Intelligenz oder Homosexualität aufblitzen, die<br />

popkulturelle Phänomene oder die Angst vor<br />

Viren enthält. Funktioniert diese Gemengelage<br />

als Gesellschaftskritik? Oder drängt sich anderes<br />

in den Vordergrund?<br />

Das Kunsthaus Bregenz zeigt knapp zwanzig<br />

Arbeiten von Wolfson. Der ‹Female Figure›,<br />

die 2014 im Rahmen der Art Basel Aufsehen<br />

erregte, wird dabei ein ganzes Stockwerk<br />

zugewiesen. Andere Werke teilen sich einen<br />

Raum. Alle jedoch profitieren von der kühlen<br />

Ästhetik des Zumthor-Baus. Sie bildet den<br />

idealen Rahmen für die formal heterogenen<br />

und mit vielen Themen bestückten Arbeiten. So<br />

können die Wandobjekte mit Dächlein, Ketten<br />

und Riemen, mit Fotomontagen und Bibelzitaten,<br />

mit Anspielungen auf jüdische, christliche<br />

und kolonialistische Erfahrungen problemlos<br />

neben ‹Artists Friends Racists›, 2020, bestehen,<br />

obgleich letzteres Werk technisch ungleich<br />

komplexer ist: Zwanzig Hologramm-Ventilatoren<br />

drehen sich mit hoher Geschwindigkeit<br />

und erzeugen die Illusion von Bildern, die im<br />

Raum schweben. Vor wenigen Monaten war<br />

das Werk an der Art Unlimited zu sehen, nun<br />

also in Bregenz: Emojis, Davidsterne, die Arme<br />

einer Comicfigur erscheinen und verschwinden<br />

wieder, genau wie die drei titelgebenden Wörter,<br />

wie Beispiele für Black Facing oder Motive<br />

von Breughel und Caravaggio. Aber weder die<br />

zwanzigfache Multiplikation der Bilder noch<br />

ihr schneller Wechsel können die Themen oder<br />

eine Haltung dazu schlüssig transportieren und<br />

folglich Reaktionen provozieren. Was bleibt,<br />

ist der Eindruck technischer Finesse und<br />

suggestiv kombinierter Bilder. Auch ‹Female<br />

Figure› verdankt seine Faszinationskraft<br />

stärker technischen Aspekten als diskursiven<br />

Qualitäten zu Themen wie sexualisierter Gewalt,<br />

Rollenzuschreibungen oder humanoider<br />

Robotik. Ansätze dafür finden sich zwar in den<br />

Schmutzspuren auf Körper und Kleidung der<br />

Figur, ihren offen liegenden Schultergelenken<br />

und ihren Blickkontakten dank Gesichtserkennungssoftware,<br />

aber insgesamt dominiert<br />

auch hier die Form den Inhalt. Wichtige Themen<br />

werden nur gestreift, differenzierte Auseinandersetzungen<br />

findet nicht statt – ein Spektakel<br />

ohne Nachhall. KS<br />

Jordan Wolfson · Artists Friends Racists, 2020,<br />

Ausstellungsansicht, 2. Obergeschoss Kunsthaus<br />

Bregenz, <strong>2022</strong>, Courtesy The George<br />

Economou Collection. Foto: Markus Tretter<br />

Jordan Wolfson · Female Figure, 2014, Ausstellungsansicht,<br />

3. Obergeschoss, Kunsthaus<br />

Bregenz, <strong>2022</strong>, Courtesy David Zwirner und<br />

Sadie Coles HQ, London. Foto: Markus Tretter<br />

→ Kunsthaus Bregenz, bis 9.10.<br />

↗ www.kunsthaus-bregenz.at<br />

HINWEISE // BIEL / BREGENZ<br />

69


Vanitas<br />

Einsiedeln — Ein langgestreckter Raum,<br />

weisse Decke, dunkle Stützen, quer über dem<br />

Parkettboden ein künstlicher Wald: ‹Vanitas›<br />

schimmert durch die Stämme. Mit dieser Ausstellung<br />

aus vielen lokal verankerten Exponaten<br />

lässt uns das FRAM Museum nachdenken<br />

über unser Verhältnis zum Leben und zum Tod<br />

und wie wir trotz aller Bemühungen täglich mit<br />

unserer Vergänglichkeit konfrontiert werden.<br />

Wie nahe Leben und Tod beieinander liegen,<br />

zeigen Briefe von Soldaten aus katholischen<br />

Ländern und Gegenden Europas mit Fotos und<br />

der Bitte, sie in der Gnadenkapelle des Klosters<br />

neben die Schwarze Madonna zu legen, um<br />

Schutz vor den Gefahren des Krieges zu erbitten.<br />

Seit dem 24. Februar erhalten diese Zeitdokumente<br />

neue Dringlichkeit. Auch Schutzengel<br />

müssen sich neu positionieren – Halo und<br />

barocke Pausbacken reichen nicht mehr. Es<br />

braucht Boxhandschuhe, um sich durchsetzen<br />

zu können, und eine Maske als Schutz vor Keimen.<br />

Nicht zufällig trägt die Heldin von Austin<br />

Zucchini-Fowler Spitalkluft. Wir mögen heute<br />

über Taschenheilige und Agnus Dei aus dem<br />

Wachs der Osterkerzen des Petersdoms lachen,<br />

aber Hand aufs Herz: Wie viele Talismane aus<br />

Polyesterplüsch baumeln von Rucksäcken,<br />

Rollkoffern und Laptoptaschen? Und an wie<br />

vielen Armaturenbrettern klebt als Schutz eine<br />

gesegnete Christophorus-Medaille? TS<br />

Austin Zucchini-Fowler · Angel with Gloves /<br />

Health Care Hero, 2020, fotografiert in Denver,<br />

Reproduktion<br />

→ FRAM Museum, bis 16.10.; mit Rahmenprogramm<br />

und Theater<br />

↗ www.fram-einsiedeln.ch<br />

Salon der Gegenwart<br />

Elsau — Das Bonmot, wonach «Totgesagte<br />

länger leben» trifft auf die Malerei, namentlich<br />

die figurative, ganz besonders zu. In den<br />

Räumen des Kunsthauses Elsau geben sich<br />

zurzeit elf figurativ arbeitende Künstler und<br />

Künstlerinnen ein Stelldichein. Wir treffen auf<br />

die verschiedensten künstlerischen Gattungen<br />

wie Stillleben, Porträts, Landschaften, Wahrnehmungsräume,<br />

surreale oder eher illustrative<br />

und abstrakt-figurative Bildwelten. Die Gestaltung<br />

in den unterschiedlichsten Techniken,<br />

Arbeitsweisen und Perspektiven lässt deutlich<br />

werden, dass die figurative Malerei eine der<br />

längsten Traditionen aufweist. Die Moderne<br />

verlief von Anfang an in parallelen Strängen,<br />

sowohl in der grossen Linie der Abstraktion wie<br />

in derjenigen der Figuration. Dies ermöglicht<br />

den Kunstschaffenden, auf ihre Vorgänger zu<br />

rekurrieren und den Faden weiterzuspinnen.<br />

Diese Freiheit hat sich Rosina Kuhn zunutze<br />

gemacht und ein vielfältiges Werk geschaffen,<br />

das von Einflüssen der Pop-Art über gestisches<br />

Malen bis zu gegenständlichem Porträtieren<br />

reicht. Da und dort begegnen wir nahezu abstrakten<br />

Bildsegmenten in Kombination mit figurativ-gegenständlichen<br />

Motiven, wie etwa in<br />

Ercan Richters Werken ‹Braunwald› und ‹Birke›.<br />

In ihrer Konzentration auf Form, Farbschichten<br />

und Struktur aus kräftigen, schichtweise überlagerten<br />

Pinselstrichen oszillieren sie zwischen<br />

Naturdarstellung und Abstraktion.<br />

Bei den historischen Avantgarden führte die<br />

Besinnung auf die Grundbedingungen der<br />

Malerei bekanntlich vielfach zu einer Reduktion<br />

der Mittel. Heute hat die Hinwendung auf<br />

Medien wie der Fotografie, Installation oder<br />

Skulptur eine Öffnung der Malerei zur Folge.<br />

Geprägt durch die digitale Welt mit ihren<br />

kompromisslos perfekten Oberflächen wird<br />

die Integration neuer Inhalte und Aspekte<br />

sowie konzeptueller Ansätze bereichert. Sie<br />

erweitert das Feld der Malerei und bestimmt<br />

die Kunstentwicklung entscheidend mit. Auch<br />

wenn es scheinbar nichts mehr zu erfinden<br />

gibt, ist doch offensichtlich, dass das Vorgefundene,<br />

das Erinnerte oder das Utopische wie<br />

70 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>


die Sehnsucht nach einer heilen, unbekannten<br />

oder unsichtbaren Welt einen unerschöpflichen<br />

Quell an Inspiration bergen. Dazu gesellt sich<br />

die Lust am Umgang mit dem Material und den<br />

Ausdrucksmöglichkeiten und damit immer wieder<br />

neu am Akt des Malens. Nicht zu vergessen,<br />

die pure Freude an der physischen Präsenz des<br />

Erschaffenen, die alle Mühen kompensiert. DvB<br />

Giampaolo Russo · Tetto Castrignano, Kohle auf<br />

Papier, 24 x 33 cm<br />

Werner Käser · Sihlbord-Variationen, <strong>2022</strong>,<br />

Tinte auf Papier, 21 x 29,7 cm<br />

→ Kunsthaus Elsau, bis 2.10.<br />

↗ www.kunsthauselsau.ch<br />

Marcel Duchamp<br />

Frankfurt/M — Zwei Stunden, mindestens!<br />

So lautete die Empfehlung für einen Besuch<br />

der Duchamp-Ausstellung im Frankfurter<br />

MMK, und zwei Stunden sind gut investiert<br />

in eine einerseits umfangreiche, andererseits<br />

lustvoll inszenierte Schau. Sie zeigt den ganzen<br />

Duchamp, die frühen Gemälde eines nicht<br />

unbegabten Teenagers, die Zeitungskarikaturen,<br />

Briefe, Porträtfotos und selbstverständlich<br />

Arbeiten aus allen Phasen von 1902 bis 1968.<br />

Nichts fehlt, selbst Werke, die nicht reisefähig<br />

sind, sind durch Vor- und Detailstudien, Versionen<br />

oder Remakes vertreten.<br />

Klassiker wie ‹Fountain›, Flaschentrockner und<br />

Fahrradrad gehören unbedingt in eine solche<br />

Ausstellung und markieren hier den Auftakt.<br />

Sie werden teilweise hoch in den Raum gehängt<br />

und mit auf die Wand gemalten, hellgrauen<br />

Schattenrissen inszeniert: Duchamps Werk<br />

verträgt diesen fröhlichen, unbefangenen Blick<br />

gut. Zudem sind diese Readymades in der Folge<br />

auch in anderen räumlichen und chronologischen<br />

Kontexten zu sehen. Die gesamte Präsentation<br />

folgt nicht einer stringenten Zeitspur,<br />

sondern erlaubt sich Seitenblicke, Parallelen<br />

und Schwerpunkte. Dafür wird der eigenwillige<br />

postmoderne Hollein-Bau aufs Beste genutzt:<br />

Spitzwinklige Säle, kleine Kabinette, grosse<br />

und kleine Treppenaufgänge und Zwischenebenen,<br />

Durchgänge und Erker liefern eine<br />

Raumvielfalt, in der sich Duchamps reiches<br />

Werk schlüssig präsentiert. Die Eingangstür<br />

für André Bretons Galerie ‹Gradiva› beispielsweise<br />

ist so logisch eingebaut, als wäre sie nie<br />

woanders gewesen. Die Rotoreliefs drehen sich<br />

in einem verdunkelten Raum mit passender<br />

Geometrie. Ein kleineres Kabinett liefert den<br />

intimen Rahmen für fotografische Aufnahmen<br />

des Künstlers über sein ganzes Leben hin. Sowohl<br />

Themen wie Schach, Gender, Geschlecht<br />

und Zufall erhalten eigene Bereiche als auch<br />

wichtige Werke wie ‹Boîte-en-Valise› oder ‹Le<br />

Grand Verre›, das nach jahrelanger Arbeit 1923<br />

«permanently unfinished» blieb. Zu sehen ist<br />

die 1965 von Richard Hamilton erstellte und<br />

von Duchamp autorisierte Replik, umgeben von<br />

HINWEISE // EINSIEDELN / ELSAU / FRANKFURT/M<br />

71


Studien, Skizzen, fotografischem und schriftlichem<br />

Material. ‹Le Grand Verre› ist wohl eines<br />

der meistinterpretierten Werke des 20. Jahrhunderts,<br />

stellt aber andere von der bärtigen<br />

Mona Lisa bis zur Erfindung des weiblichen<br />

Alter Ego Rrose Sélavy nicht in den Schatten. In<br />

allem zeigt sich, wie kraftvoll, frisch und relevant<br />

Marcel Duchamps Kunst bis heute ist. KS<br />

Man Ray, Marcel Duchamp · Obligation pour<br />

la Roulette de Monte-Carlo, 1924, Centre<br />

Pompidou, Paris. MNAM-Centre de création<br />

industrielle, Association Marcel Duchamp /<br />

Man Ray © ProLitteris. Foto: Axel Schneider<br />

Marcel Duchamp · The Bride Stripped Bare<br />

By Her Bachelors, Even, 1915–1923/1965<br />

(Detail), Tate, Association Marcel Duchamp<br />

© ProLitteris. Foto: Axel Schneider<br />

→ MMK, bis 3.10. ↗ www.mmk.art<br />

Ugo Rondinone<br />

Frankfurt/M — Erst im vorletzten Raum einer<br />

als Tag-Nacht-Zeitreise erdachten Ausstellungsdramaturgie<br />

trifft man auf diese Arbeit,<br />

doch setzt sie rückwirkend die Stimmung für die<br />

gesamte Schau: «Everyday Sunshine» singt die<br />

Band Fishbone dort im Dauerloop, dazu laufen<br />

in ebensolcher Endlosschleife Bilder über die<br />

Wände, die von kurzen, ereignislosen Ereignissen<br />

erzählen. «… like a room no one has ever<br />

entered, a room without doors or windows, a<br />

place where nothing happens», lautet ein Ausschnitt<br />

des vielzeiligen Titels zur Arbeit, die Ugo<br />

Rondinone 1998 angefertigt hat. Als Melancholie<br />

bezeichnet der Ausstellungstext die Gefühlslage<br />

der bläulich flimmernden Installation, die<br />

aus zwölf Sequenzen besteht, welche hier auf<br />

sechs Leinwänden in Endlosschleife präsentiert<br />

werden. Man könnte auch von existenzieller<br />

Einsamkeit sprechen. Eine je nach Tagesform<br />

und eigener Verfasstheit bleierne oder ganz<br />

leichtfüssige Melancholia, die hier Einzug in den<br />

White Cube hält.<br />

‹Life Time› heisst die grosse Sommerausstellung<br />

der Kunsthalle Schirn, deren Ausstellungsfläche<br />

Rondinone nahezu komplett<br />

bespielt. Der Vexiercharakter seiner Objekte<br />

und Installationen, die globale Sammler ebenso<br />

ansprechen wie kunstferne Menschen, die so<br />

über-klar, fast glatt erscheinen können und<br />

dann wieder als präzise platziertes Geheimnis,<br />

findet in dieser halboffenen, langgezogenen<br />

Architektur passende Entfaltung.<br />

Somnambul wandelt man durch Räume mit<br />

zeitlich enthobenen Arbeiten und stösst zwischen<br />

massiven Skulpturen und zarten Zeichnungen,<br />

die Architekturen oder Gesichter auf<br />

Leinwand skizzieren, auf eine kleine Wandnotiz:<br />

«nature / doesn’t / know / about / us».<br />

Da ist sie wieder, die lächerliche Winzigkeit in<br />

einer gigantisch unbeeindruckten Aussen-, zugleich<br />

aber auch grenzenlosen Innenwelt. Denn<br />

freilich antizipieren Rondinones Still-Leben, die<br />

XXL-Tür zum Irrenhaus (‹zero zany zone›), die<br />

uns beim Anschauen zu Miniaturwesen in einer<br />

zu grossen Comicwelt werden lassen, welche<br />

die regungslosen Clowns und Körperskulptu-<br />

72 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>


en, die Apfel- und Schnee-Imitationen, diese<br />

handwerklich perfekten, wundersamen neuen<br />

Archetypen kraft unserer Vorstellungskraft<br />

animieren. KC<br />

Ugo Rondinone · Life Time, Ausstellungsansichten,<br />

Schirn Kunsthalle Frankfurt <strong>2022</strong>.<br />

Fotos: Norbert Miguletz<br />

→ Schirn Kunsthalle, bis 16.9.<br />

↗ www.schirn.de<br />

Simone Holliger<br />

La Chaux-de-Fonds — Die Treppenanlage des<br />

Museums im Art-Déco-Stil ist oft für eine Überraschung<br />

gut. Zurzeit fällt der Blick zwischen<br />

den Handläufen und den diese krönenden<br />

Skulpturen – zwei Widder aus Granit – auf ein<br />

noch verblüffenderes Biest, das den sonst<br />

ausgeräumten Oberlichtsaal besetzt. Schon<br />

von Weitem fasziniert einen die differenzierte<br />

Behandlung der Volumina bis und mit der<br />

Textur. Doch erst beim Umschreiten erkennt<br />

man aus der Nähe, dass dieser Eindruck der<br />

purpurfarbenen Lasierung der Styroporstücke<br />

geschuldet ist. Und man realisiert, dass sich<br />

in dieser Freiplastik zwei Wesen verbergen,<br />

von denen das eine durch zwei mysteriöse<br />

Kegel markiert ist. Giftgrün ist der grössere,<br />

hellgrau der kleinere lackiert. Die Standflächen<br />

des Skulpturenpaars sind klar geschieden, ja<br />

driften durch die unteren Glieder sogar weit<br />

auseinander, während die oberen wie auf der<br />

Suche nach einer Verbindung erscheinen, die<br />

ihnen frischen Schwung verleiht. Zwischen<br />

ihnen entfaltet sich ein impulsiver, erotischer<br />

Tanz, der daran erinnern mag, wie physisch und<br />

intensiv das traditionelle skulpturale Schaffen<br />

ist. Man vergisst schier, dass das Ganze eigentlich<br />

stillsteht.<br />

Simone Holliger (*1986, Aarau) knüpft im<br />

Rahmen ihrer Carte blanche im MBAC an ihre<br />

Plastiken aus stegartig verbundenen sowie<br />

nicht selten auch noch malerisch bearbeiteten<br />

Papierbahnen an, mit denen sie die Elastizität<br />

der menschlichen und tierischen Figur, aber<br />

etwa auch der Architektur in den Avantgarden<br />

des früheren 20. Jahrhunderts neu zu ergründen<br />

begann. Sie stiess damit auf grosse Anerkennung,<br />

wagt hier jedoch den Schritt in eine<br />

neue Technik. Simone Holliger ist mit diesen<br />

Werken erstmals mithilfe einer Equipe nach<br />

einem kleinen Modell ins Grossformat und in<br />

solide Masse vorgedrungen und hat für das Motiv<br />

eher abgerundete Formen hervorgebracht.<br />

Die Künstlerin will die Frage von Fülle und<br />

Leere auch einmal umgekehrt und brachialer<br />

angehen sowie Materialien und Methoden testen,<br />

die monumentalere Werke erlauben. Trotz<br />

HINWEISE // FRANKFURT/M / LA CHAUX-DE-FONDS<br />

73


ihrer zahlreichen skulpturalen Arbeiten aus<br />

Karton will sie nicht auf delikate Papierwerke<br />

fixiert werden. Vielmehr will sie sich möglichst<br />

umfassende gestalterische Freiräume wahren.<br />

Diese haben ihr Andocken an die Plastik der<br />

klassischen Moderne wesentlich bedingt. KHO<br />

Simone Holliger · User ma salive, <strong>2022</strong>, Ausstellungsansichten<br />

Musée des Beaux-Arts<br />

La Chaux-de-Fonds. Fotos: Gaspard Gigon<br />

→ Musée des Beaux-Arts, bis 16.10.<br />

↗ www.mbac.ch<br />

Thomas Scheibitz<br />

Langenbruck — Grell, collagenhaft, assoziativ<br />

– die bildhauerischen Werke des deutschen<br />

Künstlers Thomas Scheibitz (*1963, Radeberg)<br />

verleihen dem historischen Gemäuer der einstigen<br />

Klosterkirche Schönthal aktuell überraschende<br />

Akzente. Mal hängend, mal locker<br />

angelehnt oder auf Podesten präsentiert. Was<br />

zunächst wie eine Gruppe beliebig zusammengewürfelter<br />

Form- und Farbkomponenten<br />

erscheint, führt auf eine wesentliche Essenz im<br />

Schaffen des Künstlers zurück: die stete Befragung<br />

des zeitgenössischen Skulpturbegriffs.<br />

Mit der Schau ‹if seven was five› richtet der<br />

Schweizer Kurator Andreas Fiedler, vormaliger<br />

Leiter und Gründungsdirektor des KINDL Zentrum<br />

für zeitgenössische Kunst in Berlin, die<br />

Spotlights auf die dreidimensionalen Arbeiten<br />

von Thomas Scheibitz. In geschickter Platzierung<br />

setzt er die Objekte zueinander, schafft<br />

elegante Form- und Farbbezüge und führt den<br />

Blick der Besuchenden anhand von Ausschnitten<br />

und Sichtfenstern spielerisch durch<br />

den Raum. Der Einsatz der für den Künstler<br />

charakteristischen Mischung aus bekanntem<br />

Formenvokabular und vielschichtig kryptischen<br />

Hinweisen siedelt seine Kunst auf einem Grat<br />

zwischen konkret evozierten Erinnerungsbildern<br />

und bühnenartigen Fiktionen an und<br />

entfaltet sowohl eine Vertrautheit als auch<br />

gleichzeitige Irritation des Gesehenen.<br />

Als stoffliche und ideelle Grundlage dient<br />

Thomas Scheibitz ein Arsenal an unterschiedlichen<br />

Materialien, das er als bekennender<br />

Sammler kontinuierlich zusammenträgt und<br />

in diverser Form einzusetzen vermag. Auch<br />

bei der Titelvergabe greift er auf eine solitäre<br />

Sammlung von phonetischen Zusammensetzungen,<br />

Begriffen, Nummern oder Eigennamen<br />

zurück. Doch was oft zunächst als klare Spur<br />

anmutet, führt abermals zu ungreifbaren Leerstellen.<br />

Nach der 2019 erfolgreichen Zusammenarbeit<br />

im Kesselhaus des KINDL erfolgt<br />

nun in der Idylle der ehemaligen Klosteranlage<br />

Schönthal ein erneutes Zusammentreffen von<br />

Kurator und Künstler. Neben den bildhauerischen<br />

Arbeiten in der Galerie präsentiert die<br />

74 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>


Ausstellung unter anderem im sogenannten<br />

Abtsaal eine ausgewählte Zusammenstellung<br />

der im Œuvre des Künstlers gleichrangigen<br />

Malerei. Mit dem neongelben Werk ‹Stein›<br />

erfährt zudem der Skulpturenpark des kulturellen<br />

Begegnungsortes eine spannende Erweiterung.<br />

RM<br />

Thomas Scheibitz · if seven was five, <strong>2022</strong>,<br />

Ausstellungsansicht Kloster Schönthal<br />

© ProLitteris<br />

Thomas Scheibitz · Stein, 2008/<strong>2022</strong>,<br />

Alu miniumguss, Lack, 110 x 70 x 80 cm<br />

© ProLitteris<br />

→ Kloster Schönthal 1145, bis 6.11.<br />

↗ www.schoenthal.ch<br />

Das Archiv unserer Utopien<br />

Martigny — ‹Das Archiv unserer Utopien› zeigt<br />

152 Arbeiten von Kunstschaffenden aus der<br />

Westschweiz, aber auch von Interessierten<br />

aus der Zivilbevölkerung. Einzige Bedingung<br />

war, dass die Ideen in einer Archivschachtel<br />

Platz haben mussten. Der von der Kuratorin<br />

des Hauses, Julia Taramarcaz, ausgerichtete<br />

Wettbewerb bewegte denn auch ein Drittel<br />

Laien, teilzunehmen – darunter zahlreiche<br />

Kinder und Jugendliche.<br />

Angesichts der sozialen Erschütterung und<br />

Kriege, der gesundheitlichen und klimatischen<br />

Umwälzungen präsentiert sich die Schau als<br />

ein Katalog von Wünschen und Wegen für eine<br />

Transformation: Vorschläge, auf die man eingehen,<br />

die man hinterfragen und aufwerten kann.<br />

Durch die Zusammenstellung dieser Projekte<br />

öffnet das Manoir einen Raum für Reflexion<br />

und gibt der Kunst den Weg frei als Zeichen des<br />

individuellen Ausdrucks und der gesellschaftlichen<br />

Forderung. Fünf Gewinnerprojekte – von<br />

MarieMo, Emmanuelle Klaefiger, Valentin<br />

Merle, Laetitia Salamin und Romain Roduit –<br />

wurden nominiert und sind in der Ausstellung<br />

mit einem schwarzen Stern markiert.<br />

Laetitia Salamins (*1986) Arbeit zum Beispiel<br />

ist ein von ihr Seite um Seite bearbeitetes Buch<br />

über ökonomische Theorien von 1958, die von<br />

ihr so geschwärzt wurden, dass nur Wörter<br />

sichtbar blieben, die der Künstlerin gefallen.<br />

Zudem enthält das Buch kommentierende<br />

Zeichnungen und Collagen.<br />

Die Ausstellung markiert auch eine Zeitenwende<br />

im Manoir. Nach über 15 Jahren Leitung<br />

durch Mads Olesen, der das Gesicht der<br />

Institution unter den Prämissen von offenen<br />

Zugängen zur Kultur geprägt hat, führt eine<br />

junge Generation unter der Leitung von Matthieu<br />

Bessero-Belti das Haus weiter. Das alle<br />

Ausstellungsräume bespielende Projekt setzt<br />

ein Zeichen dafür, dass der Moment gekommen<br />

sei, zuzuhören, sich über die eigenen Bereiche<br />

hinaus zu artikulieren, Räume neu zu definieren,<br />

die Ideen anderer wahrzunehmen und – an<br />

morgen zu glauben. SO<br />

HINWEISE // LA CHAUX-DE-FONDS / LANGENBRUCK / MARTIGNY<br />

75


Rosemary Mayer<br />

Laetitia Salamin · Manuel d’économie politique,<br />

-U-T-O-P-I-E-, <strong>2022</strong>. Foto: Florence<br />

Zufferey<br />

MarieMo · L’utopie m’angoisse, <strong>2022</strong><br />

© ProLitteris. Foto: Florence Zufferey<br />

Valentin Merle · 41 cercles (solidago), <strong>2022</strong>.<br />

Foto: Florence Zufferey<br />

→ Martigny – Le Manoir, bis 25.9.; Ganioz<br />

Project Space (GPS); ‹Après-Hier›, mit<br />

Studierenden der EDHEA Siders, bis 28.8.<br />

↗ www.manoir-martigny.ch<br />

München — Blüte oder Körper, Leib oder Kleid?<br />

Die Kunst von Rosemary Mayer ist nicht figurativ<br />

und wirkt dennoch fast pulsierend lebendig:<br />

Sie schuf floral-flamboyante Formen und mal<br />

zarte, mal opulente textile Plastiken. Jetzt<br />

präsentiert das Münchner Lenbachhaus das<br />

wenig bekannte, höchst eigenständige Werk<br />

der New Yorker Künstlerin (1943–2014) in der<br />

Ausstellung ‹Ways of Attaching›.<br />

Mit Adrian Piper war sie eng befreundet, mit<br />

Vito Acconci verheiratet, und sie gehörte zu den<br />

Mitbegründerinnen des Frauen-Kunstraums<br />

‹A.I.R-Gallery› in Soho. Für eine US-Künstlerin<br />

der 1970er-Jahre ist Mayers Werk erstaunlich<br />

manieristisch. Mayer, die Altphilologie studiert<br />

hatte, war fasziniert vom Mittelalter, von der<br />

florentinischen Renaissance, vom römischen<br />

Barock – und seiner bayerischen Abwandlung.<br />

Mitte der 1970er-Jahre ging sie für mehrere<br />

Monate auf Grand Tour durch Europa – u. a.<br />

nach Bayern, um das Rokoko von Johann<br />

Michael Fischer, den Asams und den Zimmermann-Brüdern<br />

zu studieren.<br />

Und so theatralisch der jesuitisch geprägte<br />

Barock war, so sehr erinnern Mayers Werke an<br />

Versatzstücke aus dem Theaterfundus, die ein<br />

staunenswertes Eigenleben entwickeln.<br />

Eine Wandarbeit ist der mittelalterlichen Äbtissin<br />

und Dichterin Hrotswit von Gandersheim<br />

gewidmet, eine andere der spätantiken Kaiserin<br />

Galla Placidia. Sie wirkt wie ein überdimensioniertes<br />

antikes Gewand, aus dem die Figur<br />

entwichen ist. Und sie greift Farben der Frauen<br />

in Pontormos Gemälde ‹Die Heimsuchung› auf:<br />

Orange, Rosa, Hell- und Türkisgrün. Mayers<br />

Skulptur aus transparenten Stoffen sieht aus,<br />

als hätte sie deren Kleider pars pro toto herausgehoben<br />

und skulptural in 3D aufbereitet.<br />

Ob wild gebauscht oder drall gespannt, in der<br />

abendländischen Skulptur wird das Gewand<br />

zum Ausdrucksträger. Das hat Mayer so fasziniert,<br />

dass sie sich auf die Textilien konzentrierte.<br />

Dabei wird das Objekt zugleich entmaterialisiert,<br />

abstrahiert und motivisch verdichtet.<br />

In den späten Pastellzeichnungen werden dann<br />

aus Blumen Körper: Die Serie ‹Löwenmäulchen›<br />

76 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>


erinnert an Georgia O’Keeffe, doch die üppigen<br />

Blüten wirken auch muskulös wie die Leiber bei<br />

Michelangelo. Mayers Absicht war es, sie ebenso<br />

monumental wie die Gestalten der Sixtina<br />

erscheinen zu lassen.<br />

Ihr fabelhaftes Werk ist voller kunsthistorischer<br />

Kenntnisse und Anspielungen, aber nie<br />

abgehoben. Rosemary Mayer schafft tatsächlich<br />

vielfältige Verbindungen und bleibt dabei<br />

sinnlich und nahbar. RDR<br />

Rosemary Mayer · Fotodokumentation zu:<br />

Some Days in April, 1978, installiert in der<br />

Woche des 17. April 1978 auf dem Grundstück<br />

von Bruce Kurtz, Hartwick, New York<br />

© The Rosemary Mayer Estate<br />

Rosemary Mayer · Besucherin vor den<br />

Arbeiten auf Papier, in: Ways of Attaching,<br />

<strong>2022</strong>, Städtische Galerie im Lenbachhaus und<br />

Kunstbau München. Foto: Lukas Schramm<br />

→ Städtische Galerie im Lenbachhaus, bis 18.9.<br />

↗ www.lenbachhaus.de<br />

Friedrich Dürrenmatt<br />

Neuenburg — Wie sieht er aus, der Textilvertreter<br />

Alfredo Traps, für den eine Autopanne<br />

dazu führt, dass er sein ganzes Leben und<br />

Streben infrage stellen muss? Jeder und jede<br />

hat bei der Lektüre von Friedrich Dürrenmatts<br />

Erzählung ‹Die Panne› ein Bild im Kopf,<br />

angeregt durch den Text oder auch durch eine<br />

der Verfilmungen. Auch Dürrenmatt hatte<br />

beim Schreiben ein Bild des selbstgefälligen<br />

Ehrgeizlings Traps im Kopf – und nicht nur im<br />

Kopf. Der Autor skizzierte seinen Traps auch als<br />

Schnauzbartträger mit verbissenem Blick aus<br />

eng stehenden Augen. Und nicht nur Traps: Dürrenmatt<br />

zeichnete das gesamte Personal der<br />

Erzählung: Richter Wucht mit markanter Nase<br />

und Monokel oder Henker Pilet, dessen breites<br />

Doppelkinn beinahe gemütlich wirkt und damit<br />

im Kontrast steht zum seltsam leeren Blick.<br />

Zu sehen sind die Kopfstudien zu ‹Die Panne›,<br />

1977, in der Ausstellung ‹Das Arsenal des<br />

Dramatikers›. Immer wieder zeigt das Centre<br />

Dürrenmatt in Wechselausstellungen Zeichnungen<br />

und Bilder von Friedrich Dürrenmatt<br />

und würdigt so seine bildnerische Begabung.<br />

Die aktuelle Schau rückt jetzt besonders nahe<br />

an den Doppelbegabten heran und veranschaulicht,<br />

wie eng bei ihm Schreiben und Zeichnen<br />

verbunden waren. Wenn Dürrenmatt an seinem<br />

breiten Schreibtisch sass (der im Rahmen von<br />

Führungen besichtigt werden kann), Varlins<br />

‹Heilsarmee› im Rücken und vor sich ein Panoramafenster<br />

mit Blick auf den Neuenburgersee,<br />

dann habe er stets zwei Stapel Papier vor sich<br />

gehabt, sagt die Direktorin Madeleine Betschart.<br />

Ein Papierstoss diente zum Zeichnen,<br />

der andere zum Schreiben. Kam er mit dem<br />

Schreiben nicht voran, so zeichnete er. Stockte<br />

er beim Zeichnen, so schrieb er. Und oft bearbeitete<br />

er die gleichen Fragen und Themen sowohl<br />

zeichnender- als auch schreibenderweise.<br />

Künstler und Autor befruchteten sich wechselseitig.<br />

Bei der bildnerischen Auseinandersetzung<br />

mit seinen Stoffen blieb Dürrenmatt<br />

allerdings nicht beim raschen Zeichnen und<br />

Skizzieren. Die Ausstellung zeigt zahlreiche<br />

Beispiele dafür, wie er sich auch visuell ge-<br />

HINWEISE // MARTIGNY / MÜNCHEN / NEUENBURG<br />

77


staltend in ein Sujet vertiefen konnte. Er malte<br />

Figuren oder Entwürfe für Bühnenbilder mit<br />

farbiger Tusche und Gouache. Oder er griff zum<br />

Linolmesser, um die Titelfigur der musikalischen<br />

Komödie ‹Frank der Fünfte› zu gestalten.<br />

Kritischer Kopf, der er war, machte er auch<br />

vor der ironischen Hinterfragung des eigenen<br />

Tuns nicht halt. Besonders schön zeigt das die<br />

Tuschzeichnung ‹Das Arsenal des Dramatikers›,<br />

die ihn, die Hände in den Hosentaschen, vor<br />

einem Regal voller Köpfe, Hände, Füsse zeigt,<br />

aus denen er seine Figuren zusammensetzt. AH<br />

Friedrich Dürrenmatt · Kopfstudien zu ‹Die<br />

Panne›, 1977, Tusche auf Papier, 29,5 x 20,1 cm,<br />

Court. CDN/Schweizerische Eidgenossenschaft<br />

Aller Voraussicht nach …<br />

Steinmaur — Aus dem Blätterdach über dem<br />

Waldweg ertönt ein Vogelkonzert, das sogar die<br />

Flugzeuge aus Kloten überstimmt. Nur sieben<br />

Gehminuten vom Bahnhof entfernt liegt der<br />

öffentlich zugängliche Skulpturenpark und<br />

erweist sich doch als eine ganz andere Welt.<br />

Auf dem gut 6500 qm grossen Gelände mit<br />

Ateliers und festem Bestand an Skulpturen<br />

findet diesen Sommer mit ‹Aller Voraussicht<br />

nach …› eine Pop-up-Ausstellung mit 14<br />

zusätzlichen Werken statt, die den Klimawandel<br />

und die damit einhergehende Migration<br />

umkreisen. Nina Schipoff (*1963, Bonn) hängt<br />

ihren grossflächigen ‹Danse macabre› zwischen<br />

die Bäume und macht auf schmelzende Gletscher<br />

aufmerksam, Adrian Bütikofers (*1960,<br />

Kirchberg) ‹Strandgut› könnte solches sein, bis<br />

zwei ineinander verschlungene menschliche<br />

Figuren daraus werden, die im wuchernden<br />

Gras am Wegrand langsam verschwinden. Bei<br />

Anna Schmid (*1964, Bern) gerät ein adrettes<br />

Gärtli in bedrohliche Schieflage. Ein leuchtend<br />

roter Fächer auf einer Lichtung wird bei näherem<br />

Hinsehen zu einem verbogenen Zaun: Die<br />

‹Border Spaces› von LAST (Nico Lazúla | Ruedi<br />

Staub) versperren Weg und Sicht. Wer möchte,<br />

kann vom Park aus durch den Wald nach<br />

Regensberg spazieren und die Aussicht vom<br />

östlichsten Ausläufer des Jura geniessen. TS<br />

Friedrich Dürrenmatt · Das Arsenal des Dramatikers<br />

(Selbstporträt), 1960, Tusche (Feder) auf<br />

Papier, 25,2 x 17,8 cm, Coll. Jakob & Phillip Keel,<br />

Court. CDN/Schweizerische Eidgenossenschaft<br />

→ Centre Dürrenmatt, bis 25.9.<br />

↗ www.cdn.ch<br />

LAST (Nico Lazúla | Ruedi Staub) · Border<br />

Spaces, <strong>2022</strong> © ProLitteris<br />

→ Skulpturenpark Steinmaur, bis 30.10., mit<br />

Rahmenprogramm und Führungen<br />

↗ www.skulpturenpark-steinmaur.ch<br />

78 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>


Fabienne Immoos<br />

Sursee — Fabienne Immoos (*1989) zeigt<br />

subtile Arbeiten in den historischen Kabinetträumen<br />

des Museums Sankturbanhof.<br />

Wie kryptische Buchstaben wölben sich neun<br />

filigrane Gebilde nach aussen. ‹future memory<br />

lanes›, 2016/<strong>2022</strong>, baut auf einem unsichtbaren<br />

Raster aus Quadrat, dessen Achsen und<br />

einem eingeschriebenem Kreis auf. Linien lösen<br />

sich und greifen als dreidimensionale Zeichnung<br />

in den Raum aus. ‹Drag-and-drop-and<br />

drag›, <strong>2022</strong>, ruft historische Speicherräume<br />

der Örtlichkeit wach – wird zum immateriellen<br />

Gefäss für Zeit und Erinnerungen. Im Zimmer<br />

daneben leuchtet ‹Raumscan›, <strong>2022</strong>. Eine feine<br />

weisse Grundriss-Linie des umgebenden Raumes<br />

erscheint auf einem am Boden liegenden<br />

Monitor. Leises Rauschen begleitet Wörter und<br />

Satzteile, die auftauchen und wieder verschwinden<br />

wie poetische Gedanken über die<br />

Erscheinung des Raums: Wohin geht das Licht,<br />

wenn es nicht mehr leuchtet? Der Screen wird<br />

zur Membran zwischen technisch-digitaler<br />

Visualisierung und einer geistigen Welt. Ähnlich<br />

ephemer erscheint ‹a shadow in search for its<br />

origin›, 2021/22 – ein Spiel mit der Flüchtigkeit<br />

des Schattens. Eine rechteckige Form gleitet<br />

über eine kaum sichtbare Glasplatte in der<br />

Grösse einer Fensterscheibe. Der körperlose<br />

Schatten jagt seinem Ursprung hinterher –<br />

unerreichbar und reinste Sisyphusarbeit. IK<br />

Blütenlese<br />

Teufen — Zehn Jahre Experimente, Temporäres<br />

und Dauerhaftes, Handfestes und Konzeptuelles<br />

– mit ‹Florilegium Teufen› fasst der<br />

scheidende Kurator Ueli Vogt zusammen, was<br />

ihn umgetrieben hat, und was die Institution<br />

leisten kann: Sie ist mehr als ein Museum in der<br />

Logik des Kunstbetriebes. Die Nähe zu den architektonischen<br />

Themen liefert Anknüpfungspunkte<br />

und ermöglicht einen lockeren Umgang<br />

mit dem Gezeigten. Die Frage, ob etwas Kunst<br />

ist oder einem anderen Bereich zuzuordnen ist,<br />

rückt in den Hintergrund. Wichtiger sind das<br />

Zusammenspiel, das offene Denken. Auch das<br />

Wagen und Wuchern haben Platz. So verändern<br />

sich bestehende Werke, wachsen weiter oder<br />

suchen sich neue Orte: Ausgediente Dachstuhlmodelle<br />

formen dank Thomas Stüssi ein T, ein<br />

Schriftzug von Alex Hanimann erweitert die<br />

Dauerausstellung formal und inhaltlich, Felix<br />

Stickels Wandbild wird mit vielfältigen kleineren<br />

Formaten gewürzt. Zu den neuen Arbeiten<br />

gehören Céline Manz’ farbige Fensterfolien<br />

und Leuchtstoffröhren, die den Raum uminterpretieren,<br />

Anita Zimmermanns unbefangener<br />

‹Schimpf im Säulenfeld› oder ein Objekt von<br />

Loredana Sperini, das sich überraschend mit<br />

Jürg Altherrs Plastik auf dem Vorplatz verbindet.<br />

Über dreissig Positionen feiern das Haus<br />

einmal mehr als Ort der Möglichkeiten. KS<br />

Fabienne Immoos · a shadow in search for<br />

its origin, 2021/22, Glas, Nägel, Video, 5’.<br />

Foto: Christian Hartmann<br />

→ Sankturbanhof, bis 2.10.<br />

↗ www.sankturbanhof.ch<br />

Alex Hanimann · We will find a solution, 2016;<br />

Christian Ratti · Gläuf zum Bundeshus, <strong>2022</strong>,<br />

© ProLitteris. Foto: Ueli Vogt<br />

→ Zeughaus, bis 11.9. ↗ zeughausteufen.ch<br />

HINWEISE // NEUENBURG / STEINMAUR / SURSEE / TEUFEN<br />

79


Talaya Schmid / Kosmos<br />

Lilly Keller<br />

Thusis — 87 Jahre alt war Lilly Keller (1929–<br />

2018), als Juri Steiner sie in Montet (Cudrefin<br />

VD) besuchte. Im für die ‹Sternstunde Kunst›<br />

im Mai 2016 angefertigten Film sieht man, wie<br />

sie den Kunstkritiker und Kurator klein und<br />

äus serst lebendig durch das zusammen mit<br />

ihrem Mann Toni Grieb (1918–2008) aufgebaute<br />

Reich führt: den Wohn-Koch-Lese-Raum,<br />

den 6000 qm grossen Garten mit viel Bambus,<br />

Koniferen und einem Teich mit dreissigjährigen<br />

Goldfischen darin, und ihr Atelier. Nach dem<br />

Tod ihres Mannes befasste sich Keller vermehrt<br />

mit dem Umbau einer Liegenschaft aus dem<br />

Erbe mütterlicherseits in Thusis, 2016 verkaufte<br />

sie das nun allzu grosse Anwesen in Montet<br />

und zog in die Berge. Lilly Keller schuf Bücher,<br />

Collagen, Objekte und Installationen und sie<br />

arbeitete mit Recyclingmaterialien vor allem<br />

aus textilen Stoffen. Ihre letzten grossformatigen<br />

Arbeiten widmete sie beinah ausschliesslich<br />

der Sichtbarmachung ausserordentlicher<br />

Pflanzenwunder, beispielsweise Riesenblattformen,<br />

Bambus und dessen Scheideblättern<br />

oder Baumpilzen.<br />

Um das Atelierhaus samt wunderbarem Garten<br />

an der Oberen Stallstrasse in Thusis, einer<br />

Miniversion von Montet, kümmert sich seit dem<br />

Tod der Künstlerin eine testamentarisch von ihr<br />

eingesetzte Stiftung. Diese fertigt zum einen<br />

ein Werkverzeichnis der über 2000 Arbeiten<br />

an, zum anderen strebt sie gemäss dem Willen<br />

der Stifterin die Umwandlung des Wohn- und<br />

Arbeitsortes in einen kulturell lebendigen, für<br />

die Öffentlichkeit und für kreative Initiativen<br />

offenen Ort an. Haus und Gelände wurden in<br />

diesem Sommer für die Öffentlichkeit zugänglich<br />

gemacht. Im Atelierhaus sollen jeweils<br />

für einige Monate Künstlerinnen arbeiten und<br />

Veranstaltungen stattfinden. Aktuell hat Talaya<br />

Schmid die Räume in Beschlag genommen,<br />

um dort ihre knallbunten, sinnlichen Vulva-<br />

Tapisserien zu produzieren. Carole Kambli<br />

kuratiert eine Ausstellung zu Lilly Kellers<br />

Künstlerbüchern. An den Wochenenden finden<br />

diverse Happenings mit weiblichen Kunst- und<br />

Kulturschaffenden und einmalige, auf das Projekt<br />

ausgerichtete Dinners statt. Am 3.9. bspw.<br />

veranstaltet Mickry3 eine Gartenparty, abends<br />

gibt es Talk und Dinner mit Sandra Knecht. Am<br />

10.9. bietet Kira von Eijsden eine Pflegespülung<br />

für Geist und Stimme an. BP<br />

Talaya Schmid · Atelier Vivant, <strong>2022</strong>, Atelieraufnahme<br />

Lilly Keller. Fotos: Michel Gilgen<br />

→ Atelier Vivant, bis 10.9.<br />

↗ www.lillykeller.ch<br />

80 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>


Michael Günzburger & Kilian<br />

Rüthemann<br />

Wettingen — Zum 50-Jahre-Jubiläum lädt das<br />

Gluri Suter Huus mit Kilian Rüthemann und<br />

Michael Günzburger zwei Künstler ein, deren<br />

Arbeiten um die räumlichen Voraussetzungen<br />

sowie die Geschichten rund um den Namensgeber<br />

kreisen.<br />

Äusserlich prägen eine schmucke, rote Fachwerkkonstruktion<br />

sowie ein mächtiges Holztor<br />

das stattliche Gluri Suter Huus, im Inneren<br />

dominieren funktionale Einbauten und eine<br />

Raumstruktur aus dem Jahr 1972. Seit damals<br />

dient das Haus im Ortskern unter anderem<br />

als Galerie der Gemeinde. Ein Gegenüber von<br />

Geschichte(n) und Bausubstanz, auf das die<br />

Eingeladenen, Kilian Rüthemann (*1979) und<br />

Michael Günzburger (*1974), einzeln und im<br />

Dialog reagieren.<br />

Günzburger transformiert das im Innern nicht<br />

mehr sichtbare Scheunentor in eine Bodenarbeit.<br />

Das Vier-Meter-Tor mit markanter,<br />

gerasterter x-Struktur tritt als Negativ liegend<br />

in gebrannten Ton-Platten mit Kratzspuren auf.<br />

Diese Formen verbinden sich mit den Strukturen<br />

auf den zwei Meter grossen Drucken<br />

an der Wand. In Zusammenarbeit mit dem<br />

Drucker Thomi Wolfensberger hat der Künstler<br />

Einzelabzüge von einer doppelt eingefärbten<br />

Holzplatte gefertigt, auf denen er Kirschen und<br />

Schnaps in Pergamin-Papier eingeschlagen<br />

hatte. Das Ergebnis sind Blätter, in denen sich<br />

die «geometrischen Umrisse» des Papiers<br />

sowie Überreste der Früchte abzeichnen:<br />

eine Reverenz an den reichen Bauern Gluri<br />

Suter. Um ihn kursieren Gerüchte, er soll gar<br />

dunkle Künste betrieben haben, sicher war er<br />

Schwarzbrenner, und diesen Geist beschwört<br />

Günzburger.<br />

Handfest wirkt Rüthemann auf die Ausstellungsarchitektur<br />

ein oder stattet diese mit<br />

seinen rohen Betonmöbeln aus. Einen niederen,<br />

kellerartigen Raum versieht er mit einer<br />

blauen Decke aus Brandschutzputz, die ebenso<br />

an einen Himmel wie eine Grotte erinnert.<br />

Im Dachgeschoss reagiert er auf Einbauten<br />

und Überreste des Ausstellungsbetriebs: Er<br />

entfernt um die eingezogenen Ausstellungswände<br />

wenige Zentimeter und stellt sie so<br />

frei. Eingefärbt werden sie Teil einer Rauminstallation.<br />

Zudem «restauriert» Rüthemann<br />

ein altes Beleuchtungssystem, dessen Haken<br />

noch im Gebälk vorhanden sind. Anstelle der<br />

Stromschienen hängen Lampen mit sichtbaren<br />

Kabeln und beleuchten seine zur Rauminstallation<br />

aufgestapelten Hocker. Einzelne Blätter<br />

mit geometrischen Formen von Günzburger<br />

schaffen den gegenseitigen Bezug und verweisen<br />

auf die Strukturen der Fassade.<br />

Insgesamt eine Kombination von zwei Positionen,<br />

die in der räumlichen Auseinandersetzung<br />

selbstbewusst und gekonnt auf das eigenwillige<br />

Haus reagieren und damit interagieren. AD<br />

Michael Günzburger · Ausstellungsansicht<br />

Gluri Suter Huus, <strong>2022</strong>. Foto: Esther Nora Mathis<br />

Kilian Rüthemann · Ausstellungsansicht Gluri<br />

Suter Huus, <strong>2022</strong>. Foto: Esther Nora Mathis<br />

→ Gluri Suter Huus , bis 25.9.<br />

↗ www.glurisuterhuus.ch<br />

HINWEISE // THUSIS / WETTINGEN<br />

81


illustriert & inszeniert<br />

Winterthur — Wer zu den Geduldigen, Ausdauernden<br />

gehört, kommt fast nicht mehr weg. Und<br />

wer sich sowieso angesprochen fühlt, wenn<br />

einer wie Eugen Gomringer sich feierlich dem<br />

«lieben Leser» zuwendet, «der Du bist eines<br />

der erwachsenen Kinder, die ihr Erwachsensein<br />

gerne mit Kindern teilen», der bleibt lange in<br />

den hellen Räumen des Gewerbemuseums. Das<br />

ist trotz seines altmodischen Namens ganz im<br />

Hier und Jetzt präsent, und die Erfahrungen,<br />

die man dort machen kann, sind immer besonders.<br />

Erst recht in der Ausstellung ‹Bilderbücher:<br />

illustriert & inszeniert›, für die Gastkurator<br />

Hans ten Doornkaat, der Bilderbuchexperte<br />

schlechthin, verantwortlich zeichnet. Eine<br />

verlockende, gut gegliederte, absolut überzeugende<br />

Schau, die sich auch wegen der schönen<br />

offenen Szenografie auf vielfältige Art sinnlich<br />

und intellektuell erleben lässt und aufmerksame<br />

Kinder ebenso anspricht wie ausgepichte<br />

Bilderbuchfreaks. Und angesichts der Themenvielfalt<br />

könnte man philosophisch werden.<br />

Hans ten Doornkaat erkennt Bilderbücher als<br />

eigentliche «Sinnstiftungsmaschinen». Im<br />

Zentrum der Ausstellung steht die Frage, wie es<br />

den Bilderbüchern gelingt, Welt und Welten zu<br />

vermitteln, welche Strategien – künstlerische,<br />

grafische, formale etc. – sie einsetzen, um<br />

das Bilderlesen so unglaublich spannend zu<br />

machen und zugleich, gerade in der Wiederholung,<br />

dieses Gefühl von Geborgensein zu<br />

geben, welches Kinder ihren Bilderbüchern<br />

verdanken. Man kann das immer an sich selbst<br />

ausprobieren, da alle Bücher in der Ausstellung<br />

mindestens doppelt vorhanden sind: als<br />

buchstäblich nahe liegende Exponate und als<br />

Bücher, die man bequem in Holzsesseln und<br />

-bänken zur Hand nehmen kann. Es sind lauter<br />

zeitgenössische Bücher (eine Neuausgabe von<br />

Hans Fischers ‹Pitschi› fehlt natürlich nicht),<br />

und es wird allen nur möglichen visuellen<br />

Erzählformen Rechnung getragen. Mal wird<br />

extrem einfach in Farbflecken erzählt, mal<br />

wimmelt es nur so von Menschen und Dingen<br />

in Alltagssituationen. Mal entsteht Welt – unter<br />

den Augen, unter der Hand – dank Zooming,<br />

Pop-ups oder wie auf einer Guckkastenbühne.<br />

Welt, die sich verändern, erweitern lässt, weil<br />

man etwas bewegen kann, Stanzungen der<br />

Gegenwart ein Schnippchen schlagen oder<br />

die Erzählung auf kleiner werdenden Seiten<br />

in die Gegenwart schrumpft, um darin wieder<br />

bis in die Zukunft zu wachsen (‹Es war einmal<br />

und wird noch lange sein›, ein Werk der eben<br />

ausgezeichneten Johanna Schaible). Bald wird<br />

die Geschichte auf Doppelseiten ausgebreitet,<br />

dann wieder erweist sich der Falz als Grenze.<br />

Und das Umblättern büsst – welcher Erwachsene<br />

erinnert sich nicht daran! – nie, wirklich<br />

nie, seinen Überraschungseffekt ein. Nicht<br />

zuletzt verdankt manches Kind Bilderbüchern<br />

seine ersten Kunsterfahrungen. Büchern wie<br />

‹Das kleine Museum› oder das zauberhaft einfache,<br />

mit konkreter Kunst erfüllte von Anton<br />

Stankowski (und dem zitierten Gomringer):<br />

‹Gucken›. AM<br />

Bilderbücher: illustriert & inszeniert, Ausstellungsansicht<br />

Gewerbemuseum, <strong>2022</strong>.<br />

Foto: Michael Lioh<br />

Johanna Schaible · Es war einmal und wird<br />

noch lange sein, Carl Hanser Verlag, 2021<br />

→ Gewerbemuseum Winterthur, bis 23.10.<br />

↗ www.gewerbemuseum.ch<br />

82 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>


Momente der Störung 2<br />

Zürich — Eine Wand aus Stahl und Glas spannt<br />

sich quer durch den Raum und versperrt den<br />

Zugang zur Ausstellung. Die Scheibe hat Risse,<br />

als hätte jemand versucht, das Hindernis<br />

gewaltsam zu überwinden. Monica Bonvicinis<br />

‹A Romance›, 2003, macht den vielsagenden<br />

Auftakt zum zweiten Teil der Sammlungsausstellung<br />

des Migros Museums, die sich mit<br />

Störungen beschäftigt. Indem die Künstlerin<br />

das Glas dieses Stücks moderner Architektur<br />

demoliert, entlarvt sie deren scheinheilige<br />

Transparenz. Die aufgepinselten Schriftzüge<br />

verweisen, wie abblätternde Plakate, auf<br />

Sigmund Freuds Untersuchung der Agoraphobie,<br />

die er bei den Frauen mit unterdrückter<br />

Sexualität diagnostizierte.<br />

In der Ausstellung geht es nicht um vorübergehende<br />

Irritationen. Sie fokussiert auf Störungen,<br />

die unterschwellig existieren, Systeme,<br />

Machtstrukturen und etablierte Wahrheiten<br />

infrage stellen oder infiltrieren. Das kann<br />

durchaus lustvoll passieren, etwa wenn Sylvie<br />

Fleury in ‹First Spaceship on Venus›, 1995, die<br />

männlich dominierte Rakete den Frauen in<br />

die Hand gibt und sie begleitet von weiblicher<br />

Popmusik zur Venus fliegen lässt. Ugo Rondinones<br />

Clowns in ‹Dog days are over›, 1996, sind<br />

hingegen unheimlich, geradezu furchteinflössend,<br />

wie sie gelangweilt in ihren Monitoren<br />

sitzen und uns schamlos auslachen, wenn wir<br />

an ihnen vorbeigehen. Der Clown war schon<br />

immer eine subversive Figur. Maurizio Cattelan<br />

setzt sie in ‹La rivoluzione siamo noi›, 2000, mit<br />

sich als Künstler gleich. Als aufgehängte Puppe<br />

schafft er ein Gegenbild zu Joseph Beuys, der<br />

als heilender Schamane die Gesellschaft zum<br />

Positiven verändern wollte.<br />

Zahlreiche Werke drehen sich um Mythenbildung,<br />

alternative Erzählungen und behauptete<br />

Bedrohungsszenarien – in der aktuellen<br />

Gegenwart höchst aktueller Stoff. Gianni Motti<br />

versucht sein Denken mit einem Aluhut vor<br />

elektromagnetischen Strahlen zu schützen.<br />

Hanne Darboven konstruiert in ihrem ‹Welttheater›,<br />

1973, ein komplexes, individuelles<br />

System. Das Alter Ego des Künstlers Michael<br />

Smith rüstet sich in ‹Mike Builds a Shelter›,<br />

1983–1985, für die nukleare Katastrophe.<br />

Das jüngste Werk stammt von Nora Turato.<br />

Sein Titel, ‹fight the system, cerebral, visually<br />

striking, offbeat›, 2021, liest sich wie eine politische<br />

Parole. Doch das Licht des Leuchtkastens<br />

verleiht allem einen warmgelben Schein. MA<br />

Monica Bonvicini · A Romance, 2003, Ausstellungsansicht<br />

Migros Museum für Gegenwartskunst<br />

© ProLitteris. Foto: Stefan Altenburger<br />

Hanne Darboven (links), Nora Turato (rechts),<br />

Florian Germann (vorne) · Ausstellungsansicht<br />

Migros Museum für Gegenwartskunst.<br />

© ProLitteris. Foto: Stefan Altenburger<br />

→ Migros Museum für Gegenwartskunst,<br />

bis 11.9.<br />

↗ www.migrosmuseum.ch<br />

HINWEISE // WINTERTHUR / ZÜRICH<br />

83


Werner Bommer<br />

Zürich — «Im Unscheinbaren» findet Werner<br />

Bommer (*1948, Rickenbach) «die grössten<br />

Sensationen.» So, wenn ein in flirrendes Licht<br />

getauchter Baumast den ganzen Bildraum einnimmt,<br />

andernorts sich Äste eines auf einem<br />

Sandstrand wachsenden Gebüschs über ein<br />

tiefblaues Meer biegen, dessen Rauschen man<br />

zu hören vermeint. Immer wieder verdichten<br />

sich verzweigende Äste zu Netzwerken, wuchern<br />

zu All-overs. Entweder sind sie als luftigheitere<br />

Linien- und Farbgefüge komponiert,<br />

oder sie versinken in einem bald verschatteten,<br />

bald farblich dicht bearbeiteten Bildgrund. Sie<br />

nehmen Formverläufe auf, reissen dabei Figurationen<br />

als Strandgut mit sich und gebärden<br />

sich als abstrahierte, vielfach atmosphärisch<br />

aufgeladene Kompositionen. Architektonische<br />

Gebilde und Strukturen inspirieren den<br />

Künstler zu radikaleren Abstraktionsprozessen.<br />

Etwa, wenn ein weisses, transparent wirkendes<br />

Wohnhaus sich geisterhaft von der schwarzen<br />

Nacht abhebt und Werner Bommer einen<br />

Vorwand liefert, geometrische, meist farbige<br />

Flächen neben- und übereinander zu gliedern<br />

und Räumlichkeit zu erzeugen.<br />

Malerische Komponenten entfalten da und dort<br />

eine Eigendynamik, besonders wenn der Maler<br />

fotografische Motive wie Luftbilder, Wasser,<br />

Spiegelungen, Schatten, Bäume, Stadtpläne<br />

und Gitterstrukturen als Bildgestaltungselemente<br />

verwendet. Teilweise koloriert und<br />

übermalt er die Fotografien, reizt ihr Potenzial<br />

und ihr Spannungsverhältnis zur Malerei aus<br />

und transformiert sie selbst in Malerei.<br />

Das Vorgefundene, Erinnerte, Zitierte und Unscheinbare<br />

inspirieren ihn immer wieder neu.<br />

Dazu gesellen sich seine Lust am Umgang mit<br />

dem Material und den malerischen Ausdrucksmöglichkeiten.<br />

Die Malerei erkundet Werner<br />

Bommer mit ihren ureigensten Gesetzen: dem<br />

Ausloten von Räumlichkeit im zweidimensionalen<br />

Bild mit Farbe und Form, mit flächigen und<br />

pastosen Bereichen, den Lichtphänomenen von<br />

Hell bis Dunkel, der Beziehung zwischen Figur<br />

und Grund sowie dem Spiel mit unterschiedlichen<br />

Bildebenen. Im Grunde fragt der Künstler<br />

nach der Essenz eines Bildes respektive der<br />

Quintessenz einer Bildidee und «ab welchem<br />

Zeitpunkt es funktioniert» und er das Werk als<br />

Entität sich selbst überlassen kann. DvB<br />

Werner Bommer · Spuren, 2021, Acryl, Kreide<br />

und Collage auf Leinwand, 140 x 120 cm,<br />

Courtesy Stiftung Kunstsammlung Albert und<br />

Melanie Rüegg<br />

Werner Bommer · Bau, <strong>2022</strong>, Acryl auf Leinwand,<br />

50 x 40 cm, Courtesy Stiftung Kunstsammlung<br />

Albert und Melanie Rüegg<br />

→ Stiftung Kunstsammlung Albert und Melanie<br />

Rüegg, bis 12.11.<br />

↗ www.kunstsammlung-ruegg.ch<br />

84 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>


Denn wenn Chloe Olivia mag<br />

Zürich — Vor fast einhundert Jahren, 1928, fand<br />

in Bern die erste Schweizerische Ausstellung<br />

für Frauenarbeit, kurz SAFFA, statt. Sie steht<br />

für ein Grossprojekt, bei dem Frauen im Kollektiv<br />

gearbeitet haben und öffentlich in Erscheinung<br />

getreten sind. Die aktuelle Ausstellung<br />

im Museum Strauhof wirft nun exemplarisch<br />

Fragen danach auf, wie viel an historischem<br />

Material an verschiedenen Orten erhalten wurde,<br />

erschlossen und zugänglich ist: vor allem<br />

aber, was eine zeitgemässe Wiedervorlage<br />

unter Nutzung des grossen Spektrum an Tools<br />

sein kann, die zur Verfügung stehen, um Inhalte<br />

aufzubereiten und zu zeigen, wie Frauen Räume<br />

und Farben gestaltet haben.<br />

Diese Fragen haben Mara Züst und Marilin<br />

Brun ins Zentrum ihrer umfassenden künstlerischen<br />

Recherche gestellt, die jetzt als ebenso<br />

handliches wie gehaltvolles Künstlerbuch,<br />

als Website und als Ausstellung präsentiert<br />

wird – in Form eines Korridors mit Tisch und<br />

Gästebuch, auf dessen Wände die Namen aller<br />

bekannten Teilnehmer:innen tapeziert sind.<br />

Dazu kommen drei angrenzende Zimmer, die<br />

in den Proportionen erahnen lassen, wie gross<br />

der Raum gewesen sein könnte, in dem Virginia<br />

Woolf ihren 1929 erstmals veröffentlichten<br />

Essay ‹A Room of One’s Own› schrieb. Züst und<br />

Brun haben sich die Schriftstellerin Woolf zur<br />

Patin und Komplizin gemacht und stellen nun<br />

in einer Projektion und einem Hörstück die<br />

Frage ins Zentrum, was es heisst, als bildende<br />

Künstlerin gestern, heute und in die Zukunft<br />

zu wirken.<br />

Die SAFFA war thematisch in die Bereiche<br />

Landwirtschaft, Industrie, Hausarbeit, Bildung,<br />

Erwerbsarbeit, Wissenschaft, Literatur, Musik,<br />

Kunst und Kunstgewerbe gegliedert. Die Verantwortung<br />

für die einheitliche Gestaltung und<br />

Präsentation lag bei der Architektin Luise Lux<br />

Guyer (1894–1955).<br />

Aufgrund des originalen Plans mit dem Farbkonzept<br />

von Lux Guyer und Bertha Tappolet<br />

im gta Archiv haben Züst und Brun zusammen<br />

mit Marcella Wenger-Di Gabriele vom Haus<br />

der Farbe fünf Farbtöne ausgewählt, die das<br />

ursprüngliche Konzept ins Heute übertragen.<br />

Diese sind für die Farbgebung der Ausstellung<br />

und der Publikation bestimmend.<br />

Der gedeckte Mauve-Ton ist identisch mit dem<br />

Papierton der A3-formatigen Poster mit allen<br />

Quellenangaben, die zum Mitnehmen bereitliegen.<br />

Mögen sie zirkulieren und sichtbar werden<br />

lassen, wie viele Beteiligte in anderen Sammlungspräsentationen<br />

zu sehen sind – oder auch<br />

nicht. SM<br />

Komitee der SAFFA 1928, © Schweizerisches<br />

Sozialarchiv. Foto: Fotostudio Carl Jost<br />

Persil-Pavillon in der Abteilung Industrie<br />

© Gosteli-Stiftung, AGoF Fotosammlung A/55<br />

→ Strauhof, bis 4.9.<br />

↗ www.strauhof.ch<br />

↗ www.denn-wenn-chloe-olivia-mag.net<br />

HINWEISE // ZÜRICH<br />

85


Touch Wood<br />

Zürich — Holz ist eine nachwachsende, aber<br />

nicht unendliche Ressource aus der Natur, die<br />

immer öfter für architektonisch herausragende<br />

Bauten eingesetzt wird. Beispiele davon finden<br />

sich im Parterre des ZAZ Bellerive in Form teils<br />

filigraner Architekturmodelle. Die im Stil eines<br />

Schaulagers auf Gestellen platzierten gut 60<br />

Ausstellungsobjekte stellen so verschiedene<br />

Projekte vor, wie etwa den Pionierbau der Kantonsschule<br />

Wil SG, das Klanghaus Toggenburg<br />

oder das Ofenturm Ziegeleimuseum in Cham.<br />

Im ersten Stock wird die Geschichte der Holzverarbeitung<br />

mit der Zeitrechnung des Holzes<br />

verwoben. Eine 13’000-jährige Baumscheibe<br />

weist tief in die Vergangenheit, während die<br />

modernen Maschinen einer Schreinerei für die<br />

Gegenwart stehen. Beim Holzschlag sind aber<br />

nach wie vor Trittsicherheit und Muskelkraft<br />

gefragt, wie Thomas Horat mit ‹Ins Holz› zeigt,<br />

die einzigartige Flösserei auf dem Ägerisee<br />

inbegriffen. Karten illustrieren wirtschaftliche,<br />

klimatische und geografische Zusammenhänge;<br />

Marcus Maeder und Roman Zweifel<br />

setzten mit ‹Growth Model› die Dynamik des<br />

Baumwachstums akustisch um. Man besucht<br />

eine gründlich vorbereitete Ausstellung, die<br />

in den Räumen sowie dem Aussenbereich der<br />

Breslauer-Villa viel Wissen gepaart mit grosser<br />

Erfahrung in sich vereint und das auch in einem<br />

schönen Begleitband aufzeigt. TS<br />

Collectomania<br />

Zürich — Schon im 16. Jahrhundert gab es<br />

Anleitungen zum Sammeln und Ausstellen,<br />

und bis heute haben diese Tätigkeiten nichts<br />

von ihrer Faszination eingebüsst. Ob 40’000<br />

Orangenpapierchen (Dirk von Oettingen) oder<br />

18’000 Barbies (Bettina Dorfmann) oder ein<br />

Schrank voller historischer Kleider (Sophie<br />

Grossmann) – am Anfang jeder Sammlung<br />

steht ein erstes Stück. So wie bei Bice Curiger,<br />

die eines Tages in einem ‹Tabacchi› einer Wasserspritzpistole<br />

begegnete, diese ‹Objekte vom<br />

Wegrand› zu sammeln begann und sie schliesslich<br />

dem Museum für Gestaltung im Toni-Areal<br />

übergab. Auch Ephemeres wie Vogelstimmen<br />

kann gesammelt werden: Das 2020 in Deutschland<br />

lancierte Projekt ‹Dawn Chorus› präsentiert<br />

sie auf einer interaktiven Karte. Zwei mit<br />

Exponaten bestückte Rampen in der Längsachse<br />

des punktuell farbig ausgeleuchteten Raums<br />

und vier Nischen mit Videoporträts erlauben<br />

ebenso einen Blick auf die Objekte wie auch auf<br />

die oft sehr fachkundigen Menschen dahinter.<br />

Es werden aber auch Fragen aufgeworfen: Welche<br />

Ordnung wird einer Sammlung verliehen,<br />

wie gehen sammelnde Institutionen selbst mit<br />

Sammlungen um, wie ist der Nachlass geregelt?<br />

Denn was Sammelnde über Jahrzehnte<br />

zusammentragen, mögen die Erben vielleicht<br />

als Plunder ansehen. Wohin damit, wäre dann<br />

die finale Frage. TS<br />

Auf dem Holzweg von der Uferpromenade an<br />

der aufgeschnittenen Eiche vorbei ins ZAZ<br />

Bellerive gehen. Foto: Nakarin<br />

→ ZAZ Bellerive, bis 30.10.<br />

↗ www.zaz-bellerive.ch<br />

Collectomania, Wasserpistolen, gesammelt<br />

von Bice Curiger, Museum für Gestaltung<br />

Zürich. Foto: Umberto Romito und Ivan Šuta<br />

→ Museum für Gestaltung im Toni, bis 8.1.<br />

↗ www.museum-gestaltung.ch<br />

86 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>


Wege der Kunst<br />

Zürich — Es ist eines der komplexesten Projekte,<br />

die das heute siebzigjährige Museum<br />

Rietberg in jüngerer Zeit je in Angriff genommen<br />

hat, und es gelingt ihm, vieles sichtbar zu<br />

machen: die Geschichte der Sammlung(en), die<br />

Rolle der beteiligten Akteure, welche Folgen<br />

das hat für einzelne Objekte und den Umgang<br />

mit Kunst.<br />

Zum Glück dauert die Ausstellung ein ganzes<br />

Jahr. Denn die Fragen, die hier aufgeworfen<br />

werden, sind von grundsätzlicher Art und stellen<br />

letztlich jeden Betrachter, jede Betrachterin<br />

vor neue Fragen; subjektive und durchaus kantische:<br />

Was kann ich wissen? Unter dem schönen<br />

Titel ‹Wege der Kunst – Wie die Objekte ins<br />

Museum kommen› macht das Museum Rietberg<br />

zum ersten Mal darauf aufmerksam, wie verschlungen<br />

die Wege sein können, wie vielfältig<br />

die Prozesse, bis ein Objekt zum Museumskunstwerk<br />

wird. Denn jedes Objekt hat seine<br />

Geschichte, seine Biografie, in die sich die<br />

Biografien und Geschichten jener eingeschrieben<br />

haben, durch deren Hände sie gingen.<br />

Kein leichtes Unterfangen, werden doch viele<br />

Geschichten erst greifbar, wenn die Objekte in<br />

westlichen Besitz gelangen, während die meist<br />

viel längere Vorgeschichte im Dunkeln liegt. Wie<br />

vermittelt man das alles? Kuratorin Esther Tisa<br />

Francini und ihr Team haben einen wohldurchdachten<br />

Parcours durch die ständige Sammlung<br />

angelegt. Er beginnt in der Villa Wesendonck<br />

und führt hinüber in den Smaragdbau.<br />

An 22 Stationen, die den Themen Sammeln,<br />

Zeigen, Handeln und Wissen zugeordnet sind,<br />

kann man Halt machen. Ausgewählte Beispiele<br />

in eigens für diese Schau geschaffenen Vitrinen<br />

zeigen, was zum Leben eines bestimmten<br />

Objekts gehört, welche unmittelbaren Spuren<br />

zu seinem Verständnis beitragen, in welch<br />

spannendem oder problematischem ästhetisch-historischem<br />

Kontext es sich bewegte<br />

und bewegt. Briefe, Sammlungsinventare,<br />

Etiketten, Zeichnungen, Fotografien – die ganze<br />

Palette von Dokumenten ist vertreten, um dem,<br />

was uns heute als Kunstwerk begegnet, und<br />

den Menschen dahinter gerecht zu werden.<br />

Zusammen mit den Kunstobjekten ergibt das<br />

vierhundert Exponate – von über dreitausend<br />

Jahre alten chinesischen Bronzen bis<br />

zu indischen Terrakotten aus den Sechzigern.<br />

Bei den Bronzen lässt sich der Bedeutungswandel<br />

besonders gut nachvollziehen, den<br />

viele Gegenstände von ihren Anfängen bis zur<br />

Museumsgegenwart durchmachen. Einst bei rituellen<br />

Opferzeremonien eingesetzt, erlangten<br />

sie mit der Zeit politisch-soziale Bedeutung,<br />

wurden selbst Sammelobjekte, gerieten durch<br />

Plünderungen ins westliche Ausland – und die<br />

aktuelle Regierung der VR China missbraucht<br />

sie als Machtsymbol. Immer wieder wird man<br />

darauf aufmerksam gemacht, was es bedeutet,<br />

wenn Dinge aus ihren ursprünglichen Zusammenhängen<br />

gerissen werden – die Masken aus<br />

dem Kameruner Grasland, Raubgut aus Benin<br />

City … Immer wieder aber wird deutlich, wie<br />

verantwortungsvoll, transparent und international<br />

kooperierend das Museum Rietberg sich<br />

seiner eigenen Geschichte stellt. AM<br />

Dōji, Nō-Maske eines Knaben mit Beutel und<br />

Kissen. Japan, Momoyama- bis frühe Edo-<br />

Zeit, 16.–17. Jh., Museum Rietberg, Geschenk<br />

Balthasar und Nanni Reinhart. Provenienz:<br />

16./17. Jh. – um 1907/13, Fürstenfamilie Nanokaichi-Maeda,<br />

dann weiter an Ernst Grosse,<br />

Freiburg i. Br., durch Vermittlung von Hayashi<br />

Tadamasa und Kano Tessai; 1928–55, Georg<br />

Reinhart, Winterthur; 1955–89, Balthasar<br />

Reinhart, Winterthur. Foto: Rainer Wolfsberger<br />

→ Museum Rietberg, bis 17.6.23<br />

↗ rietberg.ch<br />

HINWEISE // ZÜRICH<br />

87


BESPRECHUNGEN<br />

Boris Rebetez — Lauf der Würfel<br />

Die Projektion ‹Place de Cubes› von Boris Rebetez, die aktuell<br />

bei von Bartha zu sehen ist, besteht aus achtzig Fotografien.<br />

Sie ist betitelt nach dem Übernamen eines Platzes in Belfort in<br />

Frankreich. Dessen architektonische Gestaltung aus farbigen<br />

Würfeln, auf die der Übername anspielt, wurde 2019 demoliert.<br />

Basel — Die Gestaltung des ‹Place de Franche-Comté›, wie der Platz im ostfranzösischen<br />

Belfort offiziell heisst, wurde 1988 eingeweiht. Sie setzte sich aus würfelförmigen<br />

Betonmodulen zusammen, gefliest mit weissen sowie gelben, roten und blauen<br />

Keramikplatten – den Farben Mondrians – sowie aus aufgesetzten Metallgittern<br />

und kugelförmigen Laternen. Den Platz widmete die Architektin und Stadtplanerin<br />

Jacqueline Trébillon den Kindern und den «Kinderseelen» der Erwachsenen. Doch<br />

der Platz alterte rasch. In den Jahren vor dem Abriss störten sich die Ansässigen zunehmend<br />

an seinem desolaten, von Wetter und Vandalismus gezeichneten Zustand.<br />

‹Place de Cubes›, <strong>2022</strong>, dokumentiert den verschwundenen Platz in 80 Aufnahmen,<br />

die im Loop projiziert werden. Fast jeder Aufnahme folgt ein Schwarzbild. Der<br />

regelmässig getaktete Wechsel zwischen beiden ruft die Erinnerung an eine Dia-<br />

Projektion hervor. Abwechslungsweise werden die Würfel frontal oder schräg, von<br />

Nahem oder Weitem und von sprunghaft wechselnden Standorten her gezeigt. Die<br />

Fotografien nehmen in dieser Variabilität formaler Parameter einen Modul-Charakter<br />

an, ähnlich dem Würfel. Gleichzeitig entwickelt deren Anordnung in der Dauer der<br />

Projektion eine Abfolge von Themen: eine Art reduzierten narrativen Bogen aus Würfeln,<br />

Pflanzen, Schulkindern, Pfützen und zerbrochenen Keramikfliesen, Abenddämmerung,<br />

Nacht und Morgengrauen.<br />

Das Grundelement der Erzählung, die Zeit, wird durch ein dreimaliges Aussetzen<br />

des Schwarzbildes betont. Diese Ausnahmen, in denen jeweils zwei Fotos mit dem<br />

gleichen Ausschnitt nahtlos aufeinanderfolgen, zeigen ein über den Platz rennendes<br />

Mädchen, das Angehen der Laternen in der Abenddämmerung und deren frühmorgendliches<br />

Verlöschen. Die punktuell verstärkte Zeitwahrnehmung korrespondiert<br />

mit dem Verblassen und Erstarken der Farben oder mit dem Thema der Pflanzen,<br />

die dank Sonne und Regen zwischen den Würfeln wachsen. So stellt die Projektion<br />

die Kuben, den rechtwinkligen Platz und die umgebenden Wohnblöcke in den Widerspruch<br />

einer zirkulären Struktur. Das Erleben von Zeit als Wiederholung – das Gefühl<br />

des Alltags, das die Nachbarschaft des Platzes beherrscht – verhält sich zu den Spuren<br />

des Verfalls, zu den Pfützen und dem Moos, das an Bruchstellen wächst, wie die<br />

Statik der Architektur zum Moment, in dem ein Kind über den Platz rennt, oder wie<br />

die geloopte Projektion zu den Fotografien. Meredith Stadler<br />

→ ‹Boris Rebetez›, Galerie von Bartha, 1.9.–29.10.; Führung, 3.9., 14 Uhr ↗ www.vonbartha.com<br />

88 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>


Boris Rebetez · Place de Cubes, <strong>2022</strong>, 80 Fotografien, digitale Projektion, 14’, Loop<br />

BESPRECHUNGEN // BASEL<br />

89


Picasso und El Greco — Nicht nur blau und kubistisch<br />

In all seinen Schaffensphasen gebe es Verweise auf den griechisch-spanischen<br />

Altmeister. Nun begegnen sich die Individualisten<br />

El Greco und Picasso in einer anspruchsvoll-anregenden<br />

Ausstellung, die zeigt, wie viel Moderne in El Greco steckt und<br />

wie fruchtbar die Auseinandersetzung mit ihm für Picasso war.<br />

Basel — Gleich zweimal kann man auf der Federskizze mit allerlei Köpfen und Figuren<br />

lesen: «Yo el Greco». Auch auf anderen Blättern ist El Greco (1541–1614) Thema,<br />

in ernsten, schnauzbärtigen schmalen Köpfen, sogar in Varianten des berühmten<br />

‹Edelmanns mit der Hand auf der Brust›. Alle sind um 1899 entstanden, und nur wenig<br />

später, 1901, sollte der junge Künstler und Autor der Blätter das sprühende Selbstporträt<br />

‹Yo Picasso› malen. In Basel aber ist in diesem ersten von fünf Kapiteln neben<br />

zwei Beispielen von El Grecos Porträtkunst das ebenfalls 1901 datierte ‹Autoportrait›<br />

zu sehen: nicht weniger ernste Ruhe ausstrahlend als jene, von statuarischer Intensität,<br />

Picassos melancholisch verdunkelter Blauer Periode zugehörig. Deren Höhepunkt<br />

ist das Gemälde ‹Evokation (Das Begräbnis Casagemas’)› aus demselben Jahr,<br />

ein direktes Echo auf El Grecos Hauptwerk ‹Das Begräbnis des Grafen Orgaz›. Es hatte<br />

Picasso in Toledo so beeindruckt, dass er die Erinnerung an den Freund, der sich<br />

das Leben genommen hatte, nach ihm gestaltete. Hier, im zweiten Kapitel, wird es<br />

zusammen mit anderen in zwei Ebenen aufgeteilten Werken gezeigt – ‹Die Anbetung<br />

des Namens Jesu›, ‹Christus am Ölberg›: Man glaubt zu verstehen, was Picasso an<br />

diesen ausdrucksstarken El-Greco-Gemälden faszinierte, von der Bewegung, auch<br />

der inneren, den Überlängen, der Farbkühnheit und Lichtführung bis zur modernen<br />

Raumauffassung. Und hat El Greco nicht auch wesentlich zur Entstehung des Kubismus<br />

beigetragen? Angesichts etwa des Faltenwurfs der Gewänder, aus denen Heilige<br />

wie Johannes oder Bartholomäus und büssende Magdalenen herauswachsen, und<br />

des architektonischen Bildaufbaus glaubt man, so manche Parallele zu Picassos Klarinetten-,<br />

Akkordeon- und Mandolinenspielern und seinen Sitzenden zu erkennen.<br />

Wie sehr ihn El Greco weit über die frühen Jahre hinaus noch im Spätwerk beschäftigte,<br />

wird in der Basler Schau (Hauptkuratorin: Carmen Giménez) anhand von<br />

rund dreissig Werkpaarungen verdeutlicht, oft überraschend, manchmal erst auf den<br />

zweiten Blick überzeugend. Andere Male wieder ergeht es wohl manchen so wie mir:<br />

Es ist völlig gleichgültig, welcher Art die Verbindungen des Altmeisters zum 340 Jahre<br />

Jüngeren sind – der vergleichende, suchende Blick macht wach. So im letzten Kapitel<br />

mit Picassos ‹Kreuzigung Christi›, 1930, in schier heiteren Farben und El Grecos<br />

leuchtendem Spätwerk ‹Christus vertreibt die Händler aus dem Tempel›, ganz zu<br />

schweigen vom atemberaubend schönen, himmelwärts ragenden ‹Der heilige Martin<br />

und der Bettler›, 1597/99, mit dem heimatlichen Toledo in der Tiefe. Angelika Maass<br />

→ ‹Picasso – El Greco›, Kunstmuseum Basel, bis 25.9.; Katalog (Hatje Cantz) ↗ kunstmuseumbasel.ch<br />

90 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>


El Greco · Der heilige Martin und der Bettler, 1597/99, Öl auf Leinwand, 193,5 x 103 cm, National Gallery<br />

of Art, Washington. In der Basler Ausstellung rückt das Werk in die Nähe zu Picassos kleinformatigem<br />

Aquarell auf Papier, Knabe, ein Pferd führend, 1905/06, Baltimore Museum of Art<br />

BESPRECHUNGEN // BASEL<br />

91


Mondrian — Malerei als umfassende Gestaltungsform<br />

Mit Rot, Blau und Gelb sowie Schwarz- und Weisstönen, Pinseln<br />

und Papier-Tapes hat Piet Mondrian skizziert, komponiert und<br />

improvisiert. Die Fondation Beyeler präsentiert ihn nach dem<br />

dreijährigen ‹Mondrian Research Project› zu Werken aus der eigenen<br />

Sammlung als transatlantische Ausnahmeerscheinung.<br />

Basel — In den ersten beiden Räumen treffen dunkeltonige Landschaftsgemälde und<br />

Interieurs auf abstrakte Kompositionen wie ‹New York City I›, 1941, an denen Mondrian<br />

nach der Emigration von Europa in die USA in seinem New Yorker Atelier fast täglich<br />

Veränderungen vornahm, indem er die schmalen Paper-Tapes verschob und neu<br />

arrangierte. Diese Hängung ist programmatisch für die Ausstellung. Besucher:innen<br />

werden bei Naturlicht und choreografierten Ausblicken auf den Seerosenteich und<br />

in die umgebende Landschaft durch das Schaffen Mondrians begleitet. Zu seinen<br />

prägenden Arbeitsorten gehören die Küsten von Flandern und der Niederlande, das<br />

kubistische Paris der 1910er-Jahre, das New York der frühen 1940er. Die Schau<br />

rückt das Thema ‹Evolution›, das Mondrian in einem Triptychon gleichen Titels bearbeitet<br />

hat, in die Nähe eines vom Künstler 1919 verfassten Dialogs zwischen einem<br />

Kunstliebhaber, einem naturalistischen und einem abstrakt-realistischen Maler. Die<br />

Hängung macht die Nuancen der Loslösung von einer gegenständlichen Darstellung<br />

erfahrbar. Sie versöhnt das künstlerische Interesse an Veränderungen der Natur im<br />

Wechsel der Tages- und Jahreszeiten mit der modernistischen Haltung, dass eine<br />

Ablösung vom Naturalismus eine (notwendige) neue Zeitrechnung markiere. Am Beispiel<br />

von Gemälden einer Sonnenblume lässt sich dieser Wandel nachvollziehen.<br />

Mit einer Ausnahme werden sämtliche Werke aus der eigenen Sammlung ausnahmsweise<br />

unverglast gezeigt. Im Verlauf des ‹Piet Mondrian Conservation Project›<br />

wurden sieben Gemälde von 2019 bis 2021 wissenschaftlich untersucht. Erkenntnisse<br />

über Mondrians Malweise, welche die Angaben im Werkverzeichnis durch wissenschaftliche<br />

Befunde ergänzen, sind online einsehbar. Die malerischen Oberflächen,<br />

die kalkuliert ausgearbeiteten, plastischen Flächen mit dem besonderen Reflexionsverhalten,<br />

bezeugen eine Grundspannung zwischen dem Interesse an mathematischen<br />

Gesetzmässigkeiten und der Lust, diese intuitiv abzuwandeln. Im Katalog werden<br />

früh formulierte Grundsätze so aktualisiert, dass eine späte Aussage Mondrians<br />

eine neue Bedeutung gewinnt: «Wir können das eine oder andere tun: ein Kunstwerk<br />

erschaffen oder ein ästhetisches Objekt herstellen. Beide unterliegen denselben<br />

Gesetzen. Lassen wir die Frage beiseite, ob ‹Kunst› immer noch notwendig ist. Unser<br />

Ziel ist die Schaffung einer nützlichen und ästhetischen Umgebung.» Ein Saal im<br />

zweiten Obergeschoss des Kunstmuseums Basel ermöglicht, Mondrian historisch zu<br />

kontextualisieren – mit Beständen aus Basler Sammlungen. Stefanie Manthey<br />

→ ‹Mondrian Evolution›, Fondation Beyeler, bis 9.10. ↗ fondationbeyeler.ch<br />

92 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>


Piet Mondrian · Mühle bei Sonnenschein, 1908, Öl auf Leinwand, 114,8 x 87 cm, Kunstmuseum<br />

Den Haag, Vermächtnis Salomon B. Slijper © Mondrian/Holtzman Trust. Foto: Kunstmuseum Den Haag<br />

BESPRECHUNGEN // BASEL<br />

93


Berenice Olmedo — Kapitalismus und Knieschmerz<br />

Schon mal von «crip sensibility» gehört? Berenice Olmedo beleuchtet<br />

den gesellschaftlichen Rückraum des marginalisierten,<br />

nicht ins kapitalistische Leistungsdispositiv passenden «Anderen»<br />

– und lässt stumme Stümpfe von einer Welt erzählen, die<br />

Stigmatisierung hinter sich lässt und Achtsamkeit begrüsst.<br />

Basel — Im Sommer: Der Rhein strömt und die Badelustigen mit ihm; am Ufer, in<br />

der Stadt – überall pulsiert das Leben, erst recht in den Tagen der Messe. Ihrem Ruf<br />

folgend ist die Kunstwelt auf den Beinen und als solche unschwer zu erkennen: Geschmeidige<br />

Laufschuhe sind ihr Signum. Wer den Vielsehern und demgemäss Vielläufern<br />

den Steinenberg hinauf in die Kunsthalle Basel zu ‹Hic et Nunc› von Berenice<br />

Olmedo (*1987, Oaxaca, Mexiko) folgt, sieht sich einem eigenwilligen Environment<br />

gegenüber und wird, beinahe buchstäblich, vor den Kopf gestossen.<br />

In den prächtigen Oberlichtsaal im zweiten Stock sind zahlreiche transluzente<br />

Objekte eingehängt, deren formale Genese sich auf Anhieb kaum dechiffrieren lässt.<br />

Tatsächlich gehen die ebenso vertraut wie verfremdet wirkenden Formen auf Körperfragmente<br />

zurück, genauer: auf den bei einer Amputation, etwa des Unterschenkels,<br />

als sogenannter Stumpf zurückbleibenden Oberschenkel. Olmedo fand jene Abgüsse<br />

im Archiv einer Reha-Klinik und fertigte Repliken davon an, die sie paarweise zu neuen<br />

Gebilden verschmolz. An ihrem unteren Ende, wenn man so will, am «Knie», finden<br />

die anthropomorphen Objekte ihre, sozusagen «kinetische», Pointe: Von Motoren betrieben<br />

und in Silikonhüllen eingefasst, beugen und strecken sich jene Stümpfe wie<br />

kaputte Gelenke, die sich mühsam (wieder) regen – hin und her und wieder hin und<br />

her; gerade so schnell, dass die Bewegung als menschliche lesbar wird; gerade so<br />

langsam, dass ihr etwas Quälendes eignet. Skulpturale Formen, die von der Decke<br />

hängen, rufen unweigerlich den Charakter eines Schmuckelementes auf – jener wird<br />

von Olmedos, zwischen anziehender und abstossender Wirkung oszillierenden, nennen<br />

wir sie «Schnullerstümpfen», umcodiert: Das Abjekte, Alte, Müde, Versehrte, das<br />

gleichsam als gesellschaftlicher Phantomschmerz in die Unsichtbarkeit Verdrängte<br />

bringt sie in Basel auf Augenhöhe. Zu all der Dynamik, die sich etwa mit der internationalen<br />

Artworld und ihrem Marktgeschehen verbindet und ganz grundsätzlich zur<br />

Normativität einer kapitalistischen Leistungsgesellschaft und ihren Implikationen,<br />

entwirft die Künstlerin eine eindrückliche Antithese, die unter anderem für mehr<br />

«crip sensibility» werben will, und demgemäss einer Welt Vorschub leisten soll, in<br />

der es laut Olmedo «kein Stigma der Behinderung, sondern lediglich Variationen von<br />

Existenz, Variationen von Bewegung, Variationen von Langsamkeit und Geschwindigkeit»<br />

gibt. Unterschreiben wir sofort. Jens Bülskämper<br />

→ ‹Berenice Olmedo – Hic et Nunc›, Kunsthalle Basel, bis 18.9. ↗ www.kunsthallebasel.ch<br />

94 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>


Berenice Olmedo · Hic et Nunc, <strong>2022</strong>, Ausstellungsansicht Kunsthalle Basel (Ausschnitt).<br />

Foto: Philipp Hänger<br />

BESPRECHUNGEN // BASEL<br />

95


Berlin Biennale — Still present!<br />

«Repair» heisst das Konzept, das Kader Attia als Künstler wie<br />

auch hier als Kurator der 12. Berlin Biennale verfolgt. Dabei<br />

nimmt er das Fortbestehen kolonialer Verhältnisse in den Blick,<br />

um diese zu überwinden. Dass bei diesem Heilungsprozess Narben<br />

bleiben, kann nicht ausgeschlossen werden.<br />

Berlin — Die Party ist vorbei, jetzt geht’s ans Eingemachte. Den Eindruck gewinnt<br />

man leicht angesichts der Fülle von Arbeiten, die auf der Berlin Biennale den Zustand<br />

der Welt als brüchig demonstrieren. Und dabei spielt der Ukraine krieg fast eine untergeordnete<br />

Rolle: Der russische Angriff auf den Fernsehturm von Kiew wenige Tage<br />

nach Kriegsbeginn (‹Airstrike on Babyn Yar›) verlängert die von Forensic Architecture<br />

recherchierte Geschichte von Gewalt und Vertuschung am Ort eines Nazi-Massakers<br />

bloss um ein weiteres Kapitel. Zeitlich ebenfalls nicht weit zurück reicht auch die auf<br />

verschiedene Standorte verteilte Serie ‹Cold Cases› von Susan Schuppli. Der Titel,<br />

ein rechtlicher Terminus, spielt nicht nur auf ungeklärte Kriminalfälle an. Er meint<br />

auch: Kälte als Waffe. Um Migrant:innen an der Grenze zu Mexiko davon abzuhalten,<br />

Asyl zu beantragen, werden sie, wie die Künstlerin in ihrem Video aufdeckt, von<br />

US-Sicherheitsbeamten in eiskalte Zellen gesteckt. Und in Kanada wurden Indigene<br />

wiederholt von Polizist:innen aufgegriffen und nach einer sog. Starlight-Tour bei<br />

winterlichen Temperaturen ausgesetzt. Statt sie aufs Revier zu bringen, nahmen die<br />

Beamten deren Tod in Kauf. Zu sehen ist Letzteres in der Stasi-Zentrale – selbst einst<br />

Schauplatz staatlichen Überwachens und Strafens –, dem vielleicht interessantesten<br />

Biennale-Ort. Hier bringt nicht nur Ngô Thành Bac seine Kritik an den herrschenden<br />

Verhältnissen auf den Punkt, indem er korrekt gekleidet vor Denkmälern seiner Heimatstadt<br />

Hanoi posiert – im Kopfstand. Auch der US-Amerikaner Zach Blas zeigt, wie<br />

sich in Rationalität verfangene Überwachung austricksen lässt: mit einer Maske, die<br />

aus biometrischen Daten schwuler Männer generiert worden ist (‹Fag Face Mask›).<br />

Besonders eingeprägt aber hat sich mir die in einem Video von Layth Kareem gezeigte<br />

Lektion eines irakischen Knaben: Erschreckend routiniert demonstriert er auf<br />

der Rückbank eines Wagens, wie bei einem Anschlag Kopf und Organe zu schützen<br />

sind. Sein Einmaleins des Überlebens. Traumata anderer Art spiegelt das skulpturale<br />

‹Selbstporträt als Restitution› von Deneth Piumakshi Veda Arachchige, das einem<br />

lebensgross entgegentritt: Die Replik des Schädels eines Adivasi-Mannes in<br />

Händen haltend, der von den Schweizer Naturforschern Fritz und Paul Sarasin im<br />

19. Jahrhundert entwendet wurde, erinnert sie an das erlittene Unrecht und zollt ihren<br />

Vorfahren Respekt. Mit über 70 engagierten Positionen braucht es Zeit, den vielen<br />

unterschiedlichen Anliegen gerecht zu werden, aber wer glaubt schon, koloniale<br />

Aufarbeitung sei mit der Rückgabe geraubter Güter erledigt? Miriam Wiesel<br />

→ ‹Berlin Biennale – Present! Still›, diverse Lokalitäten, bis 18.9. ↗ 12.berlinbiennale.de<br />

96 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>


Mai Nguyen-Long · Specimen (Permate), <strong>2022</strong>, Haushaltsgefässe, gefundene Objekte, organische<br />

Materialien, Akademie der Künste, Hanseatenweg, Berlin. Foto: dotgain.info<br />

Taysir Batniji · Suspended Time, 2006, Glas, Sand, KW Institute for Contemporary Art, Berlin<br />

© ProLitteris. Foto: Silke Briel<br />

BESPRECHUNGEN // BERLIN<br />

97


Monika Sosnowska — Urbane Halluzinationen<br />

Mit der Ausstellung ‹Fatigue› zeigt der Kunstraum Dornbirn vier<br />

Arbeiten der polnischen Künstlerin Monika Sosnowska. Der<br />

programmatische Widerspruch zwischen Leichtigkeit und Monumentalität<br />

kommt in der ehemaligen Montagehalle der Maschinenfabrik<br />

Rüsch-Werke besonders gut zur Geltung.<br />

Dornbirn — Im ersten Moment scheint es so, als wäre auf einen Blick alles sichtbar:<br />

Die vier mächtigen Arbeiten von Monika Sosnowska (*1972, Ryki) aus Stahl verbergen<br />

sich nicht in der grossen und lichtdurchfluteten Industriehalle, welche den<br />

Kunstraum Dornbirn beherbergt. Wirkungsvoll, eindrücklich, gut platziert steht alles<br />

genau dort, wo es sein soll; aber auch ohne grössere Überraschungen.<br />

Bei ‹Rebar 16›, 2017, wachsen Stahlstreben wie ein Pferdeschweif aus dem von<br />

der Zeit gezeichneten Beton. Bei ‹Pipe›, 2020, ist ein aufgeschnittenes Stahlrohr von<br />

hundertachtzig Zentimetern Durchmesser auf zehn Meter Länge über den Boden<br />

ausgerollt. Was visuell wie ein leichter Papierstreifen anmutet, ist in Wirklichkeit<br />

hart und starr. Bei ‹T›, 2017, steht ein neunhundert Kilogramm schwerer Stahlträger –<br />

spätestens seit der ikonischen Werbefotografie ‹Lunch atop a Skyscraper› von 1932<br />

zum Symbol für den Aufstieg der Neuen Welt geworden – zu einem L gebogen an<br />

der Wand. Und für ‹Facade›, 2013, hängt eine zur Skulptur umgeformte Nachbildung<br />

der Fassade eines 1963 erbauten modernistischen Gebäudes in Warschau von der<br />

Decke. Diese 1,3 Tonnen Stahl hat Sosnowska in Zusammenarbeit mit Ingenieuren<br />

und Bauarbeitern über drei Monate extremen Kräften ausgesetzt, bis das Material<br />

nachgab und sich deformieren liess. Es sind dies, so ist man zu sagen versucht, Entstellungen<br />

höherer Gewalt.<br />

Es wäre denkbar, eine Begegnung mit Monika Sosnowskas Kunst auf diese ästhetische<br />

Verblüffung und das Staunen ob der technischen Möglichkeiten der Bau- und<br />

Ingenieurswissenschaft zu reduzieren. Mit der Zeit gewinnen die Skulpturen jedoch<br />

mehr und mehr an Gewichtung, Kraft und Dringlichkeit. Wie in einer trügerischen<br />

Stille, in der plötzlich ein dumpfes Grollen zu vernehmen ist, wird deren Präsenz und<br />

Materialität intensiviert. Die architektonischen Elemente verkörpern vermeintliche<br />

Gewissheiten sozialistischer wie kapitalistischer Systeme und Lebensrealitäten.<br />

Für gewöhnlich unsichtbare Stahlträger können als Spuren einer gesellschaftlichen<br />

Verdrängung gelesen werden. Das Unbewusste einer Psychogeografie von Warschau<br />

nimmt Gestalt an und verweist damit auch auf einen blinden Fleck der Verheissungen<br />

spätkapitalistischer Bequemlichkeiten. Stille Lastträger werden zu Zeugen des<br />

Weltgeschehens, erzählen vom Trauma einer Stadt, welche den Launen der Geschichte<br />

ausgeliefert ist. Elemente der Schwerindustrie formen und untergraben zugleich<br />

eine trügerische Leichtigkeit des Seins. Andrin Uetz<br />

→ ‹Monika Sosnowska – Fatigue›, Kunstraum Dornbirn, bis 30.10. ↗ www.kunstraumdornbirn.at<br />

98 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>


Monika Sosnowska · Pipe, 2020, und Facade, 2013, in: Fatigue, Ausstellungsansicht Kunstraum<br />

Dornbirn, <strong>2022</strong>, Courtesy Museum of Modern Art, Warschau. Foto: Günter Richard Wett<br />

BESPRECHUNGEN // DORNBIRN<br />

99


Isabelle Krieg — Rückführung und Wiedergeburt<br />

In den letzten Jahren hat sich Isabelle Krieg weit weg von ihrer<br />

Heimatstadt bewegt. Nun kehrt sie nach Fribourg zurück ins<br />

Museum für Kunst und Geschichte, wo sie alte und neue Werke<br />

miteinander verbindet. Eine Wiedergeburt? ‹Ruinaissance›, aus<br />

«Ruine» und «Naissance», heisst die Schau.<br />

Freiburg — Isabelle Krieg (*1971) ist eine ebenso sensible wie humorvolle und vielfältige<br />

Künstlerin. Diese erste grosse Schau in ihrem Heimatkanton zeigt rund fünfzig<br />

Werke aus den letzten Jahren – Objekte, Videos, Installationen und Fotografien, die<br />

zusammen wie ein riesiges Stillleben oder eine Vanitas-Darstellung wirken. Eine solche<br />

findet man buchstäblich bei der Fotosereie ‹Laufender Blumenstrauss›, welche<br />

die stete Erneuerung eines Bouquets während eines Jahrs dokumentiert, oder beim<br />

grossformatigen Wandbehang ‹Memento Mori Set›, einem Totenkopf aus Tischsets.<br />

Die Metaphysik ist nicht das einzige Anliegen dieser engagierten Künstlerin. Im<br />

Jahr 2007 präsentierte sie im Pasquart in Biel die Schau mit dem anspielungsreichen<br />

Titel ‹Krieg macht Liebe›. Deutlich spürt man die Empörung der Künstlerin in<br />

dem Projekt ‹Unerledigt›, das sie 2003 während des Irakkriegs begann und immer<br />

weiter ausbaute – eine Ansammlung von vermeintlich schmutzigem Geschirr auf<br />

einem langen Tisch: Mittels einzigartiger Maltechnik malt Krieg die Gesichter von<br />

Protagonist:innen – bekannte wie Angela Merkel oder Barack Obama oder unbekannte<br />

Betroffene – aus Kakao, Kaffee oder Cappuccinoschaum in Kaffeetassen.<br />

Dies ist als «politische Metapher von der Überfüllung unserer Köpfe mit Bildern» zu<br />

verstehen. Je nach Perspektive kann der Tisch auch als Schlachtfeld wahrgenommen<br />

werden. Am Ende des Tisches befindet sich eine kleine Installation aus Salz- und<br />

Pfefferstreuern, deren Streulöcher den Satz «Eigentlich wollte ich etwas anderes»<br />

aufleuchten lassen. Sie scheinen wie kleine Zinnsoldaten angeordnet zu sein. Immer<br />

dieses Hin und Her zwischen Lächeln und Ernsthaftigkeit. So auch in dem Objekt<br />

‹Wie viele Erden›: Aus der Ferne sieht man eine riesige Perlenkette. Aus der Nähe eine<br />

Kette aus Globen, die uns daran erinnert, dass die Menschen drei Planeten pro Jahr<br />

benötigen würden, wenn sie denselben Lebensstil wie die Schweizer:innen hätten.<br />

Trotz allem hat Isabelle Krieg ein Ziel; sie möchte hundert Jahre alt werden und ihre<br />

Installation ‹Was noch zu tun ist› vollenden: Dann wird die Papierschale, in der sie<br />

ihre täglichen Notizen sammelt, eine perfekte Kugel sein. «Kunst ist vielleicht kein<br />

Allheilmittel (für mich schon) und verändert die Welt nur wenig», schreibt Krieg in<br />

einem berührenden Katalogtext, «aber sie ist die Sprache, in der ich mich am besten<br />

ausdrücken kann. Sie ist die Handlung, in die ich mich stürze, wenn ich mich hilflos<br />

fühle, und mit der ich mich an die Öffentlichkeit wende.» Mit kleinen, unauffälligen,<br />

fast banalen Dingen macht Krieg definitiv grosse Kunst. Ingrid Dubach-Lemainque<br />

→ ‹Isabelle Krieg – Ruinaissance›, Musée d’art et d’histoire, bis 18.9. ↗ www.fr.ch/de/mahf<br />

100 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>


Isabelle Krieg · Memento Mori Set, 2019; Urschnur, 2016; Wie viele Erden, 2020; Ausstellungsansicht<br />

Ruinaissance, MAH Fribourg © ProLitteris<br />

BESPRECHUNGEN // FREIBURG 101


Ecouter la terre — Musterausstellung<br />

Endlich eine Ausstellung, die ein sehr aktuelles Thema aufgreift<br />

und gleichzeitig ethische Kohärenz verspricht. Im neuen Gebäude<br />

des Musée cantonal de design et d’art contemporain auf der<br />

zunehmend belebten Plateforme 10 sollten Sie die kleine Nebenausstellung<br />

nicht verpassen!<br />

Lausanne — Im Juni <strong>2022</strong> hat sich das mudac im Herzen von Lausanne auf der Plateforme<br />

10 angesiedelt. Neben der grossen thematischen Eröffnungsausstellung ‹Train<br />

Zug Treno Tren›, welche die drei Museen im neuen «Quartier des Arts» miteinander<br />

verbindet, lohnt es sich auch, die erste Parallelausstellung der Museumssammlung<br />

zu besuchen. Nicht zuletzt, weil sie uns, den Besucher:innen der Ausstellung, eine<br />

zentrale Frage stellt. Was macht den Sinn einer Ausstellung aus, die Werke oder die<br />

Szenografie? Eine seltsame Überlegung, auf welche die meisten von uns mit der ersten<br />

Antwort einverstanden wären.<br />

Schauen wir uns also die Werke genauer an, die in ‹Ecouter la terre› ausgestellt<br />

sind. Hier geht es um die ökologische Verantwortung von Kunsthandwerker:innen<br />

und Designer:innen angesichts der Umweltkrise oder, wie die Kuratorinnen es ausdrücken,<br />

des «Leidens der Erde». Die Vielfalt der Werke spiegelt die Breite der Sammlung<br />

des Museums wider: Mit Glaskunst, Schmuck, Keramik und Design setzen sich<br />

die Kunstschaffenden mit dem Klimawandel, dem Rückgang der Artenvielfalt oder<br />

dem Umgang mit natürlichen Ressourcen auseinander.<br />

Weil viele der beteiligten Künstler:innen ihre Wurzeln in der Schweiz haben, werden<br />

vertraute Problematiken besonders angesprochen, beispielsweise das Schmelzen<br />

der Gletscher, das vom Künstlerduo huber.huber auf beeindruckende Weise behandelt<br />

wird: Ein Eisberg als Keramikform schwimmt in einem Glaskubus. Sigmund<br />

Freud hatte den Eisberg als Bild für das Unbewusste verwendet. Hier sehen wir den<br />

oberen Teil des Eisbergs sowie den unter Wasser liegenden, viel grösseren Teil, wir<br />

werden also mit unserem «ökologischen Unbewussten» konfrontiert. Das Werk von<br />

Laure Gonthier, ‹La tendresse des pierres II, Trio› – drei rohe Kaolinsteine aus China,<br />

die von Neonröhren umgeben sind –, stellt unseren Zugang zu Rohstoffen infrage.<br />

Starke Werke sind überall präsent, sie scheinen für sich selbst zu sprechen. Die Ausstellung<br />

kann zum Gesamtkunstwerk werden, wenn sie eine gewisse Kohärenz mit<br />

dem Thema der Ausstellung zeigt. Dies ist hier im mudac der Fall, denn das Thema<br />

der Schau war der Auslöser für eine grundlegende Diskussion innerhalb des Museumsteams.<br />

Die Szenografie wurde zu einem Manifest an sich. Einige Beispiele: Die anthrazitfarbenen<br />

Polystyrolfelsen stammen aus der Westschweiz und sind zu 100 Prozent<br />

recycelt, ebenso wie die MDF-Bodenplatten und die gemieteten Teppichfliesen.<br />

Solche Musterausstellungen würde man gerne öfter sehen. Ingrid Dubach-Lemainque<br />

→ ‹Ecouter la terre›, mudac, bis 25.9. ↗ www.mudac.ch<br />

102 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>


Laure Gonthier · La tendresse des pierres II, Trio, 2015, Porzellan, Neon, 60 x 250 cm, Leihgabe der<br />

Eidgenossenschaft, Courtesy Pénélope Henriod, Ausstellungsansicht mudac. Foto: Olga Cafiero<br />

mischer’traxler Studio · Nocturnal Cloud, 2019, mundgeblasenes Glas (Lobmeyr), künstliche Insekten,<br />

LEDs, Motoren, Sensoren, 105 x 150 cm; Yann Oulevay · Graine Topaze, 2013, mundgeblasenes Glas,<br />

39 x 31 cm, und Graine miroitée, 2012, mundgeblasenes Glas, 32 x 27 cm, Court. mudac. Foto: Olga Cafiero<br />

BESPRECHUNGEN // LAUSANNE 103


David Hockney — Bewegtes Leben<br />

Heisser Sommer, kühles Nass, mondänes Leben – wie kein anderer<br />

fing David Hockney dieses Daseinsgefühl ein. Das Kunstmuseum<br />

Luzern führt zusammen mit der Tate die erste Retrospektive<br />

in der Schweiz des einflussreichsten britischen Künstlers<br />

durch. Und zeigt auch Aspekte jenseits des Ikonischen.<br />

Luzern — «Wenn deine Augen still stehen, bist du tot», sagt David Hockney (*1937).<br />

Doch die Augen wandern unentwegt durch seine Bilder, und der Geist wandert in der<br />

Vorstellung durch seine Landschaften, Innenräume und Geschichten.<br />

Die lange Ausstellungshistorie des Briten macht es sicher nicht einfach, neue<br />

Perspektiven zu eröffnen. Die Kuratorinnen Fanni Fetzer und Helen Little fanden jedoch<br />

beim Künstler selbst den titelgebenden Schlüsselbegriff: ‹Moving Focus›. So<br />

heisst nicht nur eine Werkgruppe aus den 1980er-Jahren, die mit Bildern wie ‹Hotel<br />

Acatlan: Second Day›, 1984/85, den Auftakt der Ausstellung bildet, sondern auch ein<br />

ästhetisches Prinzip chinesischer Rollbilder. Wie Picassos Kubismus erachtet Hockney<br />

diese als «weitaus überlegene Art, mit Raum und Zeit umzugehen». Denn anders<br />

als wissenschaftliche, fotografische und zentralperspektivische Darstellungen des<br />

messbaren Raums zeigten diese einen multiperspektivischen Raum, der kontinuierlich<br />

eine Geschichte lebendiger Körper erzählt – nicht zuletzt jene des Malenden<br />

selbst. Mal codierter, mal expliziter thematisierte Hockney seine Homosexualität in<br />

den frühen 1960ern, etwa in ‹Study for Dollboy›, 1960 – zu einer Zeit, als im grauen<br />

Grossbritannien homosexuelle Handlungen noch unter Strafe standen.<br />

Sein Umzug von London nach L.A. markierte eine neue Freiheit, die sich auch in<br />

seiner Farbpalette und Figurenwahl ausdrückte. So vermochte er mit seinen ikonisch<br />

gewordenen Poolbildern das lustvolle Lebensgefühl von La-La-Land einzufangen.<br />

Die Flüchtigkeit des Wassers reflektiert die Zerbrechlichkeit gegenwärtigen Glücks,<br />

aber genau dies macht ihre Intensität aus. Um nichts weniger Vergängliches geht es<br />

in seinen naturalistischen Doppelporträts der 1970er wie ‹Mr and Mrs Clark and Percy›,<br />

1970/71, die von fragiler Intimität erzählen und die zu den Highlights der Schau<br />

zählen. So auch das monumentale, mehrteilige Bild ‹Bigger Trees near Warter or / ou<br />

Peinture sur le Motif pour le Nouvel Age Post-Photographique›, 2007, für das eigens<br />

eine Museumswand weichen musste. Der Wald wird nicht durch eine offene Tür betrachtet,<br />

sondern es ist, als ob man durch die Tür getreten wäre und ihn kurz vor dem<br />

Frühlingserwachen durchwandern könnte – zumindest mit den Augen und im Geiste.<br />

Und auch der Maler erscheint nicht museal zur Ikone erstarrt, sondern als neugierig<br />

Fortschreitender, der mit stets neuen Perspektiven auf Tiefe, Raum und Farbe die<br />

«innere Belebtheit» (Merleau-Ponty) des Sichtbaren sucht. Michel Rebosura<br />

→ ‹David Hockney – Moving Focus›, Kunstmuseum Luzern, bis 30.10.<br />

↗ kunstmuseumluzern.ch ↗ hockney<strong>2022</strong>.ch<br />

104 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>


David Hockney · Hotel Acatlan: Second Day, 1984/85, Lithografie auf Papier, 67 x 92 cm, Tate,<br />

Schenkung des Künstlers 1993 © Tyler Graphics Ltd.<br />

David Hockney · California Copied from 1965 Painting in 1987, Acryl auf Leinwand, 152,1 x 182,6 cm,<br />

Los Angeles County Museum of Art, Schenkung des Künstlers<br />

BESPRECHUNGEN // LUZERN 105


AIA — Sorgsamer Umgang mit Natur und Kunst<br />

Im Löwenbräu hat sich eine neue Plattform für den bewussten<br />

Umgang von Natur und Mensch in der Kunst eingemietet. Der<br />

Offspace ist in kurzer Zeit fast zum Geheimtipp geworden. ‹Back<br />

to the roots› nennt sich die aktuelle Schau, in der es um orakelnde<br />

Spinnen, indigene Völker und Tiffany-Design geht.<br />

Zürich — Haben Sie schon einmal eine Spinne um Auskunft über ihr Leben befragt?<br />

Kaum. Gerade deshalb lohnt sich ein Besuch bei der neuen Plattform für Kunst und<br />

Nachhaltigkeit ‹We are Awareness in Art›, kurz AIA. Der Non-Profit-Space wurde von<br />

der Zürcherin Martina Huber gegründet mit dem Ziel, Menschenrechte, Umweltbewusstsein<br />

und soziale Verantwortung mit Kunst zu verknüpfen. «Letztlich geht es um<br />

die Kreatur als Ganzes und darum, die durch Kolonial- und Industrieländer zerstörte<br />

Einheit von Natur und Mensch wiederherzustellen», sagt die 34-jährige Kuratorin.<br />

Ein Beispiel von abendländischer Überheblichkeit liefert gleich zu Beginn der aktuellen<br />

Schau Uriel Orlow mit der Audioinstallation ‹What plants were called before<br />

they had a name›. Aus Boxen erklingen Begriffe in zwölf südafrikanischen Sprachen,<br />

mit denen die Einheimischen teilweise heute noch ihre Pflanzen bezeichnen, bevor<br />

diese von europäischen Wissenschaftlern mit lateinischen Begriffen klassifiziert<br />

wurden. Formvollendet, aber nicht minder anmassend gestaltet sich das von Tiffany<br />

appropriierte Design der tropischen Pflanze Anthurium. Ihre Beliebtheit in den Salons<br />

des Bürgertums führte einst zum Aussterben im natürlichen Habitat. Die Holzarbeit<br />

‹Variaciòn sobre hoja de anturio #3› von Naufus Ramírez-Figueroa erinnert an<br />

die Folgen dieser Sammlerleidenschaft. «Wir müssen uns wieder auf unsere Wurzeln<br />

besinnen», fordert Martina Huber. Sie hat deshalb mit Gastkurator Gianni Jetzer<br />

unter dem Motto ‹Back to the roots› insgesamt neun Künstler:innen unter einem<br />

Dach vereint. So führt etwa das australische Karrabing Film Collective in einem Video<br />

über eine Familie von Aborigines und deren weisse Vorfahren(!) die Geschichte des<br />

Kontinents ad absurdum. Beschämende Fakten und paradoxerweise ein Film zum<br />

Schmunzeln. Monica Ursina Jäger taucht mit grandiosen, überblendeten Aufnahmen<br />

in das urbane und tropisch bewaldete Singapur ein. Koch und Kunstaktivist Maurice<br />

Maggi wiederum sät und erntet Gewürze in der Asphaltwüste von Zürich – unbemerkt<br />

und dies seit über dreissig Jahren. Biennale-Künstlerin Ambra Castagnetti schliesslich<br />

visualisiert mit einer fragilen Skulptur das Aussterben der Bienenvölker. Fazit:<br />

Alle Arbeiten sind Trouvaillen und geben zu denken. Noch Fragen? Das Langzeitprojekt<br />

von Tomás Saraceno mit Spinnenwahrsager Bollo Pierre Tadios aus Kamerun<br />

schafft möglicherweise Klarheit. Man bedenke aber: Die Spinne hilft nur, wenn die<br />

Fragen mit Ja oder Nein beantwortet werden können. Kluges Tier. Feli Schindler<br />

→ ‹Back to the roots›, AIA, Löwenbräukunst, mit Vermittlungsprogramm für Schulen, bis 24.9.<br />

↗ www.weareaia.art<br />

106 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>


Naufus Ramírez-Figueroa · Variación sobre hoja de anturio #3, 2021, Acryl auf geschnitzter Holztafel,<br />

150 x 100 cm, Courtesy Sies+Höke, Düsseldorf. Foto: Simon Vogel<br />

BESPRECHUNGEN // ZÜRICH 107


NOTIERT // KUNSTRÄUME<br />

Keramikwerkstatt Zumstein & Cie<br />

Basel — In unmittelbarer Nähe zum Kunstmuseum<br />

Basel | Gegenwart hat im Juni die<br />

«Werkstatt für künstlerische Keramik» Zumstein<br />

& Cie. ihren Betrieb aufgenommen. Sie<br />

ist angesiedelt im ehemaligen Atelier von Marc<br />

Zumstein (1955–2020) und führt in gewisser<br />

Weise sein Vermächtnis fort: Die Tätigkeit des<br />

Keramikers ging weit über die Realisation eigener<br />

Produkte hinaus. Zunehmend war er zum<br />

Ansprechpartner für nationale und internationale<br />

Künstler:innen geworden, wenn es um die<br />

Arbeit mit keramischem Material, aber auch<br />

dessen innovativer Erweiterung durch Beton,<br />

Glas oder Kunststoffe ging. Um diese Fachkompetenz<br />

zu bewahren, haben die Künstlerinnen<br />

Claudia & Julia Müller gemeinsam mit Kerstin<br />

Richter, Leiterin der Winterthurer Sammlung<br />

Oskar Reinhart «Am Römerholz» und Lebenspartnerin<br />

von Marc Zumstein, das Atelier<br />

wieder zum Leben erweckt. Unter der Leitung<br />

der Keramikerin und Produktdesignerin Zoe<br />

Vaistij übernimmt Zumstein & Cie. Aufträge für<br />

Keramikarbeiten im Bereich Kunst, Architektur<br />

und Design oder berät und begleitet Fachpersonen<br />

aus diesen Bereichen bei der Umsetzung<br />

eigener Arbeiten. Zudem werden Kurse für<br />

Kinder, Interessierte und für Menschen mit<br />

speziellen Bedürfnissen angeboten.<br />

Kulturhaus Obere Stube<br />

Stein am Rhein — Das Kulturhaus Obere<br />

Stube ist eine neue Kulturinstitution der Jakob<br />

und Emma Windler-Stiftung. Neben einer<br />

Künstlerresidenz und dem Wohnmuseum<br />

Lindwurm wird hier zeitgenössische nationale<br />

und internationale Kunst zu sehen sein. Das<br />

Vorderhaus des historischen Gebäudes in Stein<br />

am Rheins Altstadt, mit seinem Zunftsaal<br />

und der Zunftstube, wird für permanente und<br />

semipermanente historische Ausstellungen<br />

genutzt. Eröffnet wird mit ‹Im Spiegel der Zeit –<br />

Stein am Rhein im 17. Jahrhundert›, kuratiert<br />

von Helga Sandl, der Kulturleiterin der Jakob<br />

und Emma Windler-Stiftung, sowie mit der<br />

Dauerausstellung ‹Zunftgeschichten›, die vom<br />

Kurator Markus Brühlmeier konzipiert wurde.<br />

Im Hinterhaus finden Sonderpräsentationen<br />

zu aktuellen Themen statt. So startet mit der<br />

Klang- und Raumkunst des Berner Künstlers<br />

Zimoun zur grossen Eröffnung eine Ausstellungsreihe<br />

zu experimentellen Kunstformen<br />

und zeitgenössischen Installationen. Im Innenhof<br />

hat der australische Künstler Jamie North<br />

mit ‹Stone in Three Phases <strong>2022</strong>› schwebende<br />

Gesteinsfelder installiert, die sich im Laufe der<br />

Zeit verändern werden. Geplant ist auch ein<br />

Format ‹Zeitlos›, das klassische Werke in unerwartete<br />

Dialoge stellt. Ein weiterer Schwerpunkt<br />

liegt im Themenbereich ‹Vision Design<br />

und Nachhaltigkeit›, der zu einer Diskussionsplattform<br />

erweitert wird. Ergänzend zu den<br />

Ausstellungen finden Kinder- und Familienprogramme,<br />

Workshops und Führungen statt.<br />

Zumstein & Cie, Blick in die Werkstatt<br />

↗ www.zumsteincie.ch<br />

Kulturhaus Obere Stube, Aussenfassade<br />

→ Eröffnung: 24./25.9.<br />

↗ www.kulturhaus-oberestube.ch<br />

108 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>


GROSSANLÄSSE<br />

Fantoche<br />

Baden — Das Internationale Animationsfilmfestival<br />

Fantoche feiert dieses Jahr seine<br />

20. Aus gabe und lädt einerseits wie gewohnt in<br />

die Badener Kinos ein. Andererseits lässt man die<br />

bisher je 19 prämierten Filme des Internationalen<br />

und Schweizer Wettbewerbs auf filmingo.ch<br />

Revue passieren. Im Kulturhaus Royal steigt eine<br />

Jubiläumsparty. Ausserdem präsentieren die<br />

ehemaligen Festivalleiter:innen ihre Highlights<br />

und Lieblinge aus den bisherigen Festivals. Der<br />

Programmblock ‹Ivana’s Choice› nimmt das<br />

Publikum mit in das persönliche Film universum<br />

der neuen Direktorin Ivana Kvesić. Aber auch<br />

die kleinen und grossen, individuellen oder<br />

kollektiven Bewältigungen von Verlust, Flucht<br />

und Krieg werden zelebriert: Der Schwerpunkt<br />

‹Overcoming Crisis› widmet sich globalen und<br />

persönlichen Krisen. Geografisch im Fokus<br />

steht der Balkan: Die fünf Kurzfilmprogramme<br />

und ein Kinderprogramm wurden kuratiert von<br />

Daniel Šuljić vom Animafest Zagreb, Kroatien,<br />

Petrit Gora vom Anibar Animationsfestival in<br />

Peja, Kosovo, der serbischen Dramaturgin und<br />

Drehbuchautorin Mina Sablić Papajić und der<br />

kroatischen Kuratorin Branka Benčić.<br />

lang bieten mehr als 50 Museen, Ausstellungshäuser,<br />

Privatsammlungen und Projekträume<br />

sowie zahlreiche Galerien ein vielseitiges<br />

Festivalprogramm der zeitgenössischen Kunst.<br />

Ausstellungen, Performances, Screenings und<br />

umfangreichen Vermittlungsangebote stehen<br />

auf dem Programm. Als Teil der Festivalwoche<br />

findet seit nunmehr neun Jahren zudem die<br />

Positions Art Fair statt. 87 Galerien aus 20 Ländern<br />

bespielen dieses Jahr die eindrücklichen<br />

Hangare 5 und 6 des ehemaligen Flughafens<br />

Tempelhof samt vorgelagertem Flugfeld.<br />

Positions Art Fair, Ansicht des Messe-Aussenbereichs<br />

2021, ehem. Flughafen Tempelhof.<br />

Foto: Clara Wenzel-Theiler / Positions Berlin GmbH<br />

→ 14.–18.9. ↗ www.berlinartweek.de<br />

→ Positions, 15.–18.9. ↗ www.positions.de<br />

steirischer herbst — Ein Krieg in der Ferne<br />

Ana Nedeljkovic & Nikola Majdak · Rabbitland,<br />

2013, ‹Fokus Balkan› des 20. Fantoches<br />

→ 6.–11.9. ↗ www.fantoche.ch<br />

Berlin Art Week und Positions Art Fair<br />

Berlin — Die Berlin Art Week soll dieses Jahr<br />

wieder zum Treffpunkt der nationalen und<br />

internationalen Kunstszene werden. Fünf Tage<br />

Graz — «Kriege sind in die Geschichte des steirischen<br />

herbst eingeschrieben.» So beginnt die<br />

Chefkuratorin Ekaterina Degot ihren Konzeptbeschrieb<br />

für die diesjährige 55. Ausgabe des<br />

interdisziplinären Kunstfestivals. Gemeint sind<br />

die Kriege in unmittelbarer Nachbarschaft zu<br />

Graz – der Jugoslawienkrieg, der Ukrainekrieg,<br />

aber auch der Kalte Krieg –, die wüteten, während<br />

in «dieser gemütlichen Ecke Österreichs»<br />

der steirische herbst ausgetragen wurde und<br />

das gewöhnliche Leben seinen Lauf nahm –<br />

«wie auch an vielen anderen behaglichen Orten<br />

in Europa». Das Festival möchte dieses Jahr<br />

daher «Spuren ignorierter Kriege» freilegen.<br />

Herzstück dabei ist eine Gruppenschau in der<br />

Neuen Galerie Graz, für welche das Festival-<br />

NOTIERT // KUNSTRÄUME / GROSSANLÄSSE 109


team weniger bekannte und vergessene Sammlungswerke<br />

aus dem 19. und 20. Jahrhundert<br />

ans Licht holt. Manche Arbeiten scheinen auf<br />

den ersten Blick arglos, andere sind verstörend<br />

politisch. Sie werden zeitgenössischen<br />

Kunstprojekten von Josef Dabernig, Iman Issa<br />

und anderen gegenübergestellt, von denen<br />

viele neu in Auftrag gegeben wurden. Auch das<br />

performative Programm des Festivals aktiviert<br />

Motive und Erinnerungen im Zusammenhang<br />

mit Kriegen und Konflikten in Neuproduktionen<br />

von unter anderem dem französischen<br />

Tänzer und Choreografen Boris Charmatz oder<br />

dem Basler Theatermacher Boris Nikitin. Im<br />

Forum Stadtpark wird zudem eine Ausstellung<br />

zum deutschen Filmemacher Harun Farocki<br />

(1944–2014) gezeigt, die sich gegen die Kriege<br />

des 20. und 21. Jahrhunderts richtet.<br />

das Küçük-Mustafa-Paşa-Hamam, eines der<br />

ältesten türkischen Bäder der Stadt. Unter den<br />

beteiligten Kunstschaffenden findet sich auch<br />

Ursula Biemann mit ihrem Projektteam rund<br />

um ‹Devenir Universidad›. «In einer Zeit, in der<br />

der soziale Austausch ins Stocken gerät, wieder<br />

in Gang kommt und sich auf virtuelle Kanäle<br />

verlagert, in der wir lernen, uns zu kümmern,<br />

zu teilen und über neue Entfernungen hinweg<br />

zu sprechen, bekräftigen wir die Notwendigkeit»,<br />

so ein Statement der Kurator:innen,<br />

«in gastfreundlichen Räumen und Initiativen<br />

zusammenzukommen, die unsere öffentlichen<br />

Kulturen verteidigen und neu beleben.» Begleitend<br />

zu dem Programm vor Ort bietet Radyo<br />

Bienal eine Reihe von Podcasts an, die für das<br />

internationale Publikum auf Spotify, Apple<br />

Podcasts und Deezer verfügbar sind.<br />

Josef Dabernig · Pastry Friday, <strong>2022</strong>, Filmstill<br />

© ProLitteris<br />

→ 22.9.–16.10. ↗ www.steirischerherbst.at<br />

Istanbul Biennial<br />

Istanbul — Um ein Jahr verzögert eröffnet die<br />

17. Istanbul Biennal Mitte <strong>September</strong> ihre Tore.<br />

Verantwortet wird die diesjährige Ausgabe von<br />

einem Trio, das aus der Kuratorin Ute Meta Bauer,<br />

dem Künstler Amar Kanwar und dem Kurator<br />

und Autor David Teh besteht (→ KB 3/2021, S. 86).<br />

Ihre Biennale wird sich über das gesamte Gebiet<br />

der Bosporus-Stadt erstrecken und sowohl<br />

bekannte als auch neue Veranstaltungsorte<br />

einbeziehen: neben Museen und Kunsträumen<br />

etwa eine ehemalige griechische Mädchenschule<br />

aus dem späten 19. Jahrhundert, einen<br />

U-Bahn-Tunnel unter dem Taksim-Platz oder<br />

Arahmaiani · Flag Project (Jawi), Mount Merapi,<br />

2010, fortlaufendes Projekt<br />

→ 17.9.–20.11. ↗ bienal.iksv.org<br />

documenta — Generaldirektorin abgetreten<br />

Kassel — Im Juli haben sich die Antisemitismus-Vorwürfe<br />

gegen die documenta fifteen,<br />

die bereits im Vorfeld der Veranstaltung laut<br />

wurden, weiter zugespitzt und zu personellen<br />

Konsequenzen geführt: Generaldirektorin<br />

Sabine Schormann, die 2018 angetreten war,<br />

um ein schwerwiegendes finanzielles Defizit<br />

der Schau zu beheben, gab noch am 13. Juli<br />

eine umfangreiche Erklärung ab zu den Massnahmen,<br />

die nach Entfernung des kritisierten<br />

Banners ‹People’s Justice› von Taring Padi eingeleitet<br />

worden seien. Unter anderem war ein<br />

110 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>


Gremium von externen Fachleuten einberufen<br />

worden, um das Vorkommen möglicher weiterer<br />

antisemitischer Inhalte auf der Schau zu prüfen.<br />

Aus diesem Gremium war aber wenige Tage<br />

vor Schormanns öffentlicher Erklärung Meron<br />

Mendel, Leiter der Bildungsstätte Anne Frank,<br />

zurückgetreten, weil der angekündigten Initiative<br />

keine Taten gefolgt seien. Ungefähr zum<br />

gleichen Zeitpunkt hat die bekannte deutsche<br />

Medienkünstlerin Hito Steyerl den Rückzug ihrer<br />

Werke aus der Ausstellung angekündigt. Am<br />

16. Juli schliesslich verkündeten der Aufsichtsrat<br />

der documenta und die Gesellschafter, dass<br />

man sich mit Schormann «einvernehmlich»<br />

geeinigt habe, dass die Generaldirektorin ihr<br />

Amt kurzfristig niederlegt. Interimistisch liegt<br />

die Leitung nun in den Händen von Alexander<br />

Farenholtz, einem 68-jährigen Verwaltungswissenschaftler<br />

und erfahrenen Kulturmanager,<br />

wie es heisst. Ende Juli verbreiteten sich in<br />

Sozialen Netzwerken bereits weitere Vorwürfe<br />

gegen antisemitistische Darstellungen in einer<br />

historischen Zeitschrift, die auf der documenta<br />

gezeigt wird. Offenbar war diese Problematik<br />

der – früheren – Leitung bereits drei Wochen<br />

zuvor durch eine Besucherin gemeldet worden,<br />

worauf eine «leider lediglich interne» Bewertung<br />

erfolgte, wie es in einer Mitteilung der<br />

Gesellschafter heisst. Auch wird die Erwartung<br />

einer «geeigneten Kontextualisierung» an das<br />

Kuratorium geäussert und die Notwendigkeit<br />

einer externen Expertise betont. Zum Zeitpunkt<br />

des Redaktionsschlusses des <strong>Kunstbulletin</strong>s<br />

wurden zudem Forderungen nach einem Abbruch<br />

der Schau laut. So nötig die Debatte auch<br />

scheint, so bedauerlich ist es, dass ob den<br />

Schuldzuweisungen in verschiedene Richtungen<br />

die übrige Kunst und die Veranstaltungen<br />

dieser documenta (→ KB 7–8/<strong>2022</strong>, S. 28–33) in<br />

den Medien kaum mehr Beachtung finden.<br />

→ bis 25.9. ↗ www.documenta-fifteen.de<br />

↗ www.documenta.de<br />

Biennale de Lyon<br />

Lyon — Wegen Corona um ein Jahr verzögert, eröffnet<br />

die 16. Biennale von Lyon Mitte <strong>September</strong><br />

ihre Tore. Das Kuratorenduo Sam Bardaouil<br />

und Till Fellrath, das kürzlich das Direktorium<br />

des Hamburger Bahnhofs in Berlin übernommen<br />

hat (→ KB 5/<strong>2022</strong>, S. 106), imaginiert mit ‹manifesto<br />

of fragility› eine Welt, in der Verletzlichkeit<br />

als Grundlage für Selbstbestimmung anstatt als<br />

Zeichen der Schwäche verstanden wird. Ausgehend<br />

von Recherchen in lokalen, überregionalen<br />

und internationalen Archiven und Sammlungen<br />

entfaltet sich die Grossschau in drei «konzentrischen<br />

Schichten»: ‹The Many Lives and<br />

Deaths of Louise Brunet› als erste Schicht geht<br />

von einer jungen Frau aus, die sich 1834 am<br />

Aufstand der Seidenweber von Lyon beteiligte<br />

und nach einer Gefangennahme über Umwege<br />

zu den Seidenfabriken im Libanon gelangte. Die<br />

Geschichte wird für zahlreiche Fiktionen und<br />

zeitgenössische Realitätsbezüge zur Fragilität<br />

von Gender, Rasse oder Ökonomie fruchtbar. Das<br />

zweite Kapitel, ‹Beirut and the Golden Sixties›,<br />

fokussiert auf die Verletzlichkeit eines städtischen<br />

Gefüges am Beispiel jener Metropole, in<br />

der Louise Brunet 1938 ankam. ‹A World of Endless<br />

Promise› rückt schliesslich die ganze Welt<br />

und drei Jahrtausende Menschheitsgeschichte<br />

in den Blick mit Kunstwerken zahlreicher<br />

bekannter und anonymer Künstler:innen, die<br />

«Momente der Widerstandsfähigkeit angesichts<br />

sozialer, politischer und ökologischer Umwälzungen<br />

beleuchten». Mehr als 200 Positionen<br />

sind an der Schau beteiligt, aus der Schweiz<br />

etwa Julian Charrière und Hannah Weinberger.<br />

Nina Beier · Guardian, 2018, Ausstellungsansicht<br />

Kunsthalle Gent, 2019. Foto: Michiel<br />

De Cleene<br />

→ 14.9.–31.12.<br />

↗ www.labiennaledelyon.com<br />

NOTIERT // GROSSANLÄSSE 111


Outsider Art Fair<br />

Paris — Es ist bereits die 10. Ausgabe der Outsider<br />

Art Fair in Paris. Ursprünglich wurde die<br />

Messe 1993 in New York gegründet, wo sie noch<br />

heute einen Standort hat. Ihr Fokus liegt, wie<br />

der Name schon verrät, ganz auf autodidaktischer<br />

Kunst. Gezeigt werden sowohl bekannte<br />

historische Positionen dieser Gattung als auch<br />

zeitgenössische Künstler:innen. In Paris findet<br />

die Veranstaltung mit rund 40 Galerien im<br />

Atelier Richelieu statt. Aus der Schweiz ist die<br />

Lausanner galerie du marché mit Aloïse Corbaz<br />

und anderen bekannten Vertreter:innen der Art<br />

Brut vor Ort sowie suns.works aus Zürich mit<br />

Werken von Hans Krüsi und Lee Scratch Perry.<br />

Schaffhausen — Bereits zum fünften Mal<br />

findet in den ehemaligen Hallen für Neue Kunst<br />

in Schaffhausen die FATart Fair statt. «Fair»<br />

steht dabei nicht nur für «Messe», sondern<br />

auch für «Chancengleichheit»: Der Verein FAT<br />

(Femme Artist Table) setzt sich unter anderem<br />

mit diesem Format ein für eine kontinuierliche<br />

Präsentation von Kunst von Frauen und<br />

FLINTA-Kunstschaffenden aller Generationen.<br />

Der Erlös der Werke, die auf der FATart verkauft<br />

werden, geht zudem vollumfänglich an die<br />

Kunstschaffenden. ‹Creating feminist solidarity<br />

in art and curating› lautet das Motto über der<br />

diesjährigen Messe-Ausgabe. Gezeigt werden<br />

rund 100 Positionen, darunter Edith S. Ambühl,<br />

Elisabeth Eberle, Ariane Koch oder Ana Vujic<br />

sowie eine Performance von Guilherme Almeida<br />

und Eva Marlin. Als Special Guest liefert auch<br />

N’Dorah Werke für die Ausstellung. Zudem wird<br />

der kürzlich verstorbenen Nesa Gschwend, die<br />

eng mit dem FAT-Netzwerk verbunden war, eine<br />

«Femmage» eingerichtet.<br />

4. FATart Fair 2021, Ausstellungsansicht<br />

mit Werken von Zoja Brülisauer (Skulptur)<br />

und anderen<br />

Aloïse Corbaz · Reine Juliana acclamé par<br />

la foule, ca. 1940/1950, Farbstift auf Papier,<br />

Courtesy Association Aloïse Corbaz und<br />

Sammlung abcd / Bruno Decharme<br />

→ Atelier Richelieu, 15.–18.9.<br />

↗ www.outsiderartfair.com<br />

FATart Fair<br />

→ 9.–11.9.<br />

↗ www.fatart.ch<br />

Europäische Tage des Denkmals<br />

Schweiz — Die ‹Freizeit› steht an den diesjährigen<br />

Europäischen Tagen des Denkmals im<br />

Fokus, besser gesagt die Stätten, an denen wir<br />

Kunst, Erholung und Sport geniessen. Oft sind<br />

wir uns gar nicht bewusst, in welch historischer<br />

Szenerie wir uns bei solchen Aktivitäten<br />

aufhalten. Da ist zum Beispiel das Freizeitbad<br />

Letzigraben in Zürich: Es ist der wichtigste<br />

noch erhaltene Bau des Architekten und Autors<br />

Max Frisch. Öffentliche Führungen, Spaziergänge<br />

oder Gespräche erhellen am zweiten<br />

<strong>September</strong>-Wochenende den Wert solcher<br />

Bauten – vom römischen Bad oder Theater über<br />

112 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>


das Hotel der Belle Epoque bis hin zur ersten<br />

Sporthalle oder dem Clublokal des frühen<br />

20. Jahrhunderts. Auch kritische Fragen rund<br />

um diese Zeugnisse der Kulturgeschichte werden<br />

aufgegriffen: Was passiert mit dem leeren<br />

Kinosaal, wozu dient die alte Seilbahnstation,<br />

und wie soll das baufällige Hallenbad saniert<br />

werden? Die Initiative wird als kulturelles<br />

Engagement des Europarates von der Europäischen<br />

Union unterstützt und in 50 Ländern<br />

veranstaltet. Auch in der Schweiz sind die<br />

Programmpunkte für Gross und Klein beliebt,<br />

eine frühzeitige Reservation lohnt sich.<br />

statt. 110 internationale Galerien werden zur<br />

ersten Ausgabe der Frieze Seoul vor Ort erwartet,<br />

aus der Schweiz ist Hauser & Wirth dabei.<br />

Der Fokus liegt auf zeitgenössischer Kunst und<br />

wird ergänzt um eine Sektion ‹Frieze Masters›<br />

für Kunst der Antike bis zum 20. Jahrhundert.<br />

Miriam Cahn · schauen 17.1.21 2021, Öl auf<br />

Holz, 37 x 39 cm, Galerie Jocelyn Wolff, Frieze<br />

Seoul <strong>2022</strong><br />

→ Frieze Seoul: 2.–5.9.<br />

↗ www.frieze.com/fairs/frieze-seoul<br />

→ KIAF Art Seoul: 3.–6.9.<br />

↗ www.kiaf.org<br />

Max Bill · Freibad Letzigraben, Zürich, 2015<br />

© ProLitteris. Foto: Alessandro Della Bella<br />

→ 10./11.9. ↗ www.hereinspaziert.ch<br />

Frieze Seoul und KIAF Art Seoul<br />

Seoul — Im Mai 2021 hatte die Kunstmesse<br />

Frieze, mitten in der pandemiebedingten Krisenstimmung,<br />

eine Erweiterung angekündigt:<br />

Durch eine Partnerschaft mit der Galleries<br />

Association of Korea konnte die Frieze Seoul<br />

lanciert werden. Damit markiert die Frieze, die<br />

bereits Messen in London, New York und Los<br />

Angeles betreibt, Territorium im asiatischen<br />

Raum und ergänzt das Angebot der zwanzigjährigen<br />

KIAF Art Seoul, die vorrangig koreanische<br />

Galerien präsentiert. Beide Messen finden<br />

parallel im COEX Center im Gangnam-Viertel<br />

Festival Images Vevey<br />

Vevey — Alle zwei Jahre präsentiert das<br />

Festival Images Vevey kostenlos zugängliche<br />

Ausstellungen und Displays für Fotografie im<br />

Innen- und Aussenbereich der ganzen Stadt.<br />

Zur achten Ausgabe sind Werke von mehr<br />

als 45 Künstlerinnen und Künstlern aus rund<br />

zwanzig Ländern zu sehen – darunter Marina<br />

Abramović & Ulay, Denise Bertschi, Lebohang<br />

Kganye oder Guadalupe Ruiz. Unter dem Motto<br />

‹Together – La vie ensemble› will das Festival<br />

Verbindungen schaffen: «Trotz der derzeitigen<br />

unsicheren internationalen Lage ist dies eine<br />

Zeit der Wiedervereinigung und des Miteinanders.<br />

Unsere Verbundenheit mit anderen und<br />

mit unserer Umwelt, die Bedeutung und die Zerbrechlichkeit<br />

sozialer und familiärer Bindungen,<br />

die Freuden und Leiden des Nebeneinanders<br />

von Kollektiv und Individuum», so benennt die<br />

NOTIERT // GROSSANLÄSSE 113


Pressemitteilung einige der Themen, die in den<br />

diesjährigen Präsentationen mitschwingen.<br />

dem Schweizer Kunstmarkt zu stärken» und<br />

ein nationales und internationales Publikum<br />

anzusprechen. Die erste Ausgabe versammelt<br />

rund dreissig kleinere und mittlere Galerien,<br />

mehrheitlich aus Zürich, in der sogenannten<br />

Werkstadt auf dem SBB Areal zwischen<br />

Bahnhof Hardbrücke und Altstetten. Auch das<br />

<strong>Kunstbulletin</strong> ist mit einem Stand vor Ort.<br />

Deanna Dikeman · Leaving and Waving 8/2007,<br />

aus der gleichnamigen Serie, 1991–2017<br />

→ 3.–25.9.<br />

↗ www.images.ch<br />

Halle D Süd, Werkstadt, Austragungsort des<br />

1. Art Salon Zürich<br />

→ Werkstadt, Halle D Süd, 29.9.–2.10.<br />

↗ www.artsalonzurich.com<br />

Art Salon Zürich<br />

Zürich — Mit dem Art Salon geht dieses Jahr<br />

in Zürich eine neue Kunstmesse an den Start.<br />

Initiiert von der Zürcher Galerie Fabian &<br />

Claude Walter und von Sven Eisenhut, Gründungsdirektor<br />

der Messe photo Basel, versteht<br />

sich das neue Format als optimistische<br />

Antwort auf die Herausforderungen, die sich<br />

der Kunstwelt seit Längerem stellen: Überalterung<br />

der Sammler:innen, Galerienschwund<br />

und Online-Müdigkeit des Publikums nach<br />

zwei Jahren Pandemie. Energetisch setzen die<br />

Gründer:innen diesen Tatsachen die Überzeugung<br />

entgegen, «dass in Zukunft regional<br />

verankerte und international vernetzte Kunstmessen<br />

mit einem Boutique-Charakter prägend<br />

sein werden: eigenwillige Orte mit spezifischen<br />

Eigenschaften, die eine besondere Form der<br />

Gastfreundschaft ausstrahlen. Die Schweiz<br />

und Zürich sind bereit, hier eine Vorreiterrolle<br />

zu übernehmen». Der Fokus des Art Salon liegt<br />

denn in erster Linie auf den «Bedürfnissen der<br />

Galerien, des Kunsthandels und der Kunstschaffenden<br />

mit dem Ziel, ihre Präsenz auf<br />

AUSSENPROJEKTE<br />

Verzasca Foto Festival<br />

Brione/Verzascatal — Das Verzascatal mit<br />

seinen kleinen Dörfern, Steinmauern, engen<br />

Gassen und Plätzen wird im <strong>September</strong> wieder<br />

Schauplatz des Verzasca Foto Festivals. In den<br />

knapp zehn Jahren seines Bestehens fokussierte<br />

der Event stets auf Themen, die sich mit<br />

dem Menschen und seiner Umgebung befassen.<br />

Dieses Jahr stehen nun die verschiedenen Formen<br />

von Behausungen und ihre Bewohner:innen<br />

im Zentrum: moderne Häuser und Häuser in<br />

Ruinen, von Obdachlosen und Häusern ohne<br />

Menschen. Nomadische Häuser und Häuser, die<br />

in ihrem Territorium verwurzelt sind. Häuser, die<br />

das Spiegelbild derer sind, die sie bewohnen,<br />

und Menschen, die das Spiegelbild ihrer Häuser<br />

sind. In einer alten Abbruchvilla in Gordola<br />

werden zudem die Arbeiten von Artists-in-<br />

Residence gezeigt, die im Vorfeld des Festivals<br />

einige Zeit in Verzasca verbracht haben. Da-<br />

114 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>


neben finden Portfolio-Reviews, Talks, Workshops<br />

und die ‹Notte della Fotografia› statt, bei<br />

der man auf dem Dorfplatz ein Essen mit den<br />

Fotograf:innen begleitet von Diashows ihrer<br />

Werke, Videos und Live-Musik geniessen kann.<br />

Lucia Strub · On, <strong>2022</strong>, Betonmörtel, patiniert,<br />

Höhe: 170 cm, ‹Ville des Arts <strong>2022</strong>›.<br />

Verzasca Foto Festival 2019, Ausstellungsansicht<br />

mit einem Werk von Ayline Olukman<br />

→ 31.8.–4.9.<br />

↗ www.verzascafoto.com<br />

Ville des arts<br />

Waldenburg — Zum zweiten Mal findet in Waldenburg<br />

die von drei lokalen Kunstschaffenden<br />

initiierte Freilichtausstellung ‹Ville des Arts›<br />

statt. Insgesamt 45 internationale, nationale<br />

und regionale Kunstschaffende – darunter<br />

Pavel Schmidt, Eva Oertli, Irma Bucher oder<br />

Nora Vest – zeigen an über 100 Standorten in<br />

dem beschaulichen historischen Jurastädtchen<br />

ihre Kunstwerke. Skulpturen, kinetische oder<br />

interaktive Objekte sowie Videos, Malerei und<br />

Lichtinstallationen werden in die kompakte<br />

Kleinstadt auf Plätzen, Grünflächen, in Gassen,<br />

Brunnen und in der Kirche gezeigt. «Die Kunstwerke<br />

verändern die Sicht auf die gewohnten<br />

Räume. Verborgenes wird wieder entdeckt», so<br />

die Medienmitteilung, «wiederum wird durch<br />

das Zusammenspiel zwischen den künstlichen<br />

Formen und der urbanen Struktur der Stadt<br />

den Objekten ein Gewicht verleiht.» Führungen<br />

finden jeden letzten Sonntag im Monat ab<br />

14 Uhr statt oder zwischendurch auf Voranmeldung<br />

ab vier Personen.<br />

→ bis 29.10.<br />

↗ www.villedesarts.ch<br />

NAMEN<br />

Leonie Radine<br />

Bozen/Bolzano — Das Museion – Museum<br />

für moderne und zeitgenössische Kunst in<br />

Bozen vergrössert seinen Betrieb um eine<br />

Kurator:innenstelle, die im Juni mit Leonie<br />

Radine (*1985, Herfurth) besetzt wurde.<br />

Radine war seit 2015 am Museum Ludwig in<br />

Köln kruatorische Assistenz des Direktors<br />

Yilmaz Dziewior, mit dem sie jüngst auch Maria<br />

Eichhorns Beitrag für den Deutschen Pavillon<br />

an der Biennale Venedig betreute. Davor hat<br />

Radine in Marburg und Berlin Kunstgeschichte<br />

studiert. Von 2010 bis 2013 arbeitete sie<br />

als kuratorische Assistentin von Susanne<br />

Pfeffer an den KW Institute for Contemporary<br />

Art in Berlin. Am Museum Ludwig realisierte<br />

sie gemeinsam mit dem Direktor etwa die<br />

Retrospektiven von Haegue Yang und Wade<br />

Guyton und kuratierte selbst die Ausstellungen<br />

‹Transcorporealities› und ‹Hausbesuch›.<br />

2018 war sie zudem Kuratorin von Flaka Halitis<br />

Ausstellung in der Nationalgalerie der Künste<br />

in Tirana. Am Museion wird sie zusammen mit<br />

NOTIERT // GROSSANLÄSSE / AUSSENPROJEKTE / NAMEN 115


Direktor Bart van der Heide an der Konzeption<br />

und Weiterentwicklung der Sammlung arbeiten,<br />

in laufende Projekte einsteigen und eigene<br />

Ausstellungen demnächst vorstellen.<br />

Leonie Radine. Foto: Museion<br />

Beatrice Leanza<br />

Lausanne — Die Stiftung Plateforme 10, die<br />

drei Waadtländer Kantonsmuseen am Standort<br />

des neuen Kunstquartiers in Lausanne vereint,<br />

hat im Juli Beatrice Leanza als neue Leiterin<br />

des mudac (Musée cantonal de design et d’arts<br />

appliqués contemporains) vorgestellt. Leanza<br />

(*1978, Mailand) ist Kuratorin, Kritikerin und<br />

Museumsdirektorin und lebt aktuell in Lissabon.<br />

Dort war sie von 2019 bis 2021 Exekutivdirektorin<br />

des maat (Museum für Kunst, Architektur<br />

und Technologie). Davor lebte sie von<br />

2002 bis 2019 in Peking, wo sie zahlreiche Projekte<br />

im Bereich der zeitgenössischen Kunst<br />

und des Designs leitete. Insbesondere führte<br />

sie 2013–2016 die renommierte Beijing Design<br />

Week, die wichtigste Plattform für Design in<br />

China. Beatrice Leanza überzeugte die Findungskommission<br />

«durch ihr berufliches Profil,<br />

das eine ausgeprägte Kreativität mit Know-how<br />

in der Entwicklung innovativer Strategien für<br />

Kulturbetriebe verbindet und das von Asien bis<br />

Europa geschätzt wird». Leanza tritt ihr Amt im<br />

Januar 2023 an, wenn die derzeitige Direktorin,<br />

Chantal Prod’Hom, in den Ruhestand geht.<br />

PREISE<br />

Swiss Art Awards<br />

Bern — Das Bundesamt für Kultur BAK hat<br />

im Juni die zweite Wettbewerbsrunde für<br />

die Schweizer Kunst- und Designpreise wie<br />

gewohnt mit einer Ausstellung parallel zur Art<br />

Basel ausgetragen. Von den 55 zu den Swiss<br />

Art Awards zugelassenen Positionen haben elf<br />

einen Preis à CHF 25’000 erhalten, den sie am<br />

Eröffnungsabend von Bundesrat Alain Berset<br />

entgegennehmen konnten. Vergeben wurden die<br />

Swiss Art Awards in den Bereichen Kunst, Architektur<br />

sowie Kritik, Edition, Ausstellung. Die<br />

Gewinner:innen <strong>2022</strong> im Bereich der Kunst sind:<br />

Sofía Durrieu (*1980), Gritli Faulhaber (*1990),<br />

Sandra Knecht (*1968), Laure Marville (*1990),<br />

Ceylan Öztrük (*1984), Marta Riniker-Radich<br />

(*1982), Mia Sanchez (*1988), Nicolás Sarmiento<br />

(*1986), Jiajia Zhang (*1981). Im Bereich<br />

Architektur erhielt das Büro grillovasiu einen<br />

Preis, die Auszeichnung im Bereich Kritik, Edition,<br />

Ausstellung erhielt das Kollektiv ‹Wages For<br />

Wages Against›, das sich für faire Arbeits- und<br />

Lohnkonditionen für Kunstschaffende einsetzt.<br />

Parallel wurden wie immer die Finalist:innen<br />

des Kiefer Hablitzel | Göhner Kunstpreises für<br />

Kunstschaffende unter 30 Jahren präsentiert.<br />

Hier gingen die sieben Preise à CHF 15’000<br />

an James Bantone (*1990), Sebastián Dávila<br />

(*1992), Anjesa Dellova (*1994), Azize Ferizi<br />

(*1996), Camille Kaiser (*1992), Anita Mucolli<br />

(*1993) und R. Sebastian Schachinger (*1993).<br />

Die Publikation des BAK zu den Preisen wird<br />

dem <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2022</strong> beiliegen.<br />

↗ www.swissartawards.ch<br />

↗ www.kieferhablitzel.ch<br />

Prix Maud Mottier<br />

Beatrice Leanza<br />

Biel — Seit 2015 vergibt das Kunsthaus Pasquart<br />

den Prix Maud Mottier an Kunstschaffende,<br />

die vorwiegend im Medium der Malerei<br />

arbeiten. Das aus dem Legat von Mme M. Mottier-Lovis<br />

stammende Preisgeld von CHF 10’000<br />

wird zweimal jährlich vergeben, mindestens<br />

116 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>


einmal in Zusammenhang mit einer Soloschau<br />

im Kunsthaus Pasquart. Der erste Preis des<br />

Jahres <strong>2022</strong> ging an Kudzanai-Violet Hwami,<br />

die das Museum im Frühsommer präsentierte<br />

(→ KB 6/<strong>2022</strong>, S. 68–75). Zweite Gewinnerin <strong>2022</strong><br />

ist Lea Krebs (*1984). Die in Biel lebende Künstlerin<br />

hat in ihren Werken auf Papier, Leinwand<br />

oder in neueren Keramik-Objekten eine eigene,<br />

abstrakte Bildsprache entwickelt. Entfernt ist<br />

darin noch das Interesse an der Welt des Organischen<br />

erkennbar, dem ihre Kunst zunächst<br />

gewidmet war. Krebs schloss einen Master an<br />

der Hochschule der Künste in Bern 2010 ab und<br />

war seither in verschiedenen Einzel- und Gruppenausstellungen<br />

in der Region Biel zu sehen.<br />

Partner der Photographers’ Gallery und führt<br />

die Vergabe der Auszeichnung unter neuem Namen<br />

durch. Die Preis-Kandidat:innen werden<br />

von einer Gruppe von über 100 internationalen<br />

Fotografie-Expert:innen, vorgeschlagen. Eine<br />

jährlich wechselnde internationale Jury entscheidet<br />

über die Preisvergabe.<br />

Lea Krebs<br />

Deutsche Börse Photography Foundation Prize<br />

Frankfurt/London — Im Mai wurde in London<br />

der Deutsche Börse Photography Foundation<br />

Prize <strong>2022</strong> an Deana Lawson (*1979) vergeben.<br />

Die US-Amerikanerin hat sich unter vier<br />

Finalist:innen durchgesetzt und wurde für<br />

ihre Ausstellung ‹Centropy›, die sie 2020 in der<br />

Kunsthalle Basel zeigte (→ KB 9/2020, S. 86/87),<br />

ausgezeichnet. Dort präsentierte sie Fotografien<br />

aus den Jahren 2013 bis 2020, 16mm-Filme,<br />

Hologramme und Bergkristalle, «die als dichtes<br />

Ensemble Direktheit und Immanenz vermitteln».<br />

Als Fotografin beschwört Lawson «die<br />

Sprache des typischen Fotoalbums und des<br />

kunsthistorischen Meisterwerks in sorgfältig<br />

choreografierten Porträts herauf, die zugleich<br />

intim wie malerisch anmuten», so die Medieninformation.<br />

Der Preis ist mit £ 30’000 dotiert<br />

und wurde ursprünglich 1996 von der Photographers’<br />

Gallery in London ins Leben gerufen.<br />

Die Deutsche Börse war seit 2005 Titelsponsor.<br />

Seit Gründung der Deutsche Börse Photography<br />

Foundation 2015 engagiert sie sich als<br />

Deana Lawson (Selbstporträt), Courtesy<br />

Sikkema Jenkins & Co., NY; David Kordanksy<br />

Gallery, LA<br />

Kulturpreis Wallis <strong>2022</strong><br />

Sion — Der Kanton Wallis hat seinen diesjährigen<br />

Kulturpreis, dotiert mit CHF 20’000, im Juni<br />

an Denise Eyer-Oggier (*1956) vergeben. Die in<br />

Naters geborene Künstlerin und Gestalterin absolvierte<br />

in den 1970ern eine Grafikausbildung<br />

an der Schule für Gestaltung Bern. Seit Erlangung<br />

des eidgenössischen Fähigkeitszeugnisses<br />

1979 ist sie als selbstständige Grafikerin<br />

mit Atelier in Brig tätig. Sie ist zudem Mitglied<br />

des Berufsverbands Swiss Graphic Designers<br />

und der Visarte Oberwallis und unterrichtet<br />

Zeichnen und Malerei an verschiedenen<br />

Walliser Institutionen. Ihre eigenen Gemälde<br />

seien «malerische Melodien, die dazu einladen,<br />

einer inneren Landschaft zu horchen»,<br />

so die Medienmitteilung. Leuchtende Farben,<br />

Fluidität und Licht sind Merkmale ihrer Malerei.<br />

Der Kulturpreis des Kantons Wallis wurde 1980<br />

ins Leben gerufen und «krönt eine anerkannte,<br />

bestätigte Künstlerlaufbahn».<br />

NOTIERT // NAMEN / PREISE 117


AUSSCHREIBUNGEN<br />

Auswahl 22<br />

Denise Eyer Oggier<br />

Werkstipendien Landis & Gyr<br />

Zug — Die Landis & Gyr Stiftung hat ihre Werkstipendien<br />

in verschiedenen künstlerischen<br />

Sparten für das Jahr <strong>2022</strong> vergeben. Aus dem<br />

Bereich der Visuellen Kunst dürfen sich die<br />

Malerin Klodin Erb (*1963), das Fotografenduo<br />

Taiyo Onorato & Nico Krebs (*1979/*1979),<br />

der Maler Francisco Sierra (*1977) sowie die<br />

Videokünstlerin Lena Maria Thüring (*1981) über<br />

einen Beitrag freuen. Jedes Werkstipendium<br />

ist mit CHF 30’000 dotiert und wird jeweils an<br />

Schweizer Kunstschaffende mit anerkanntem<br />

Leistungsnachweis vergeben im Kontext eines<br />

Projektvorhabens, welches Arbeitsaufenthalte<br />

an frei wählbaren Orten vorsieht. Gleichzeitig<br />

wurden verschiedene Atelierstipendien verliehen:<br />

Unter anderem werden der Kurator Hilar<br />

Stadler sowie die Künstler:innen Johanna Bruckner<br />

und Mirkan Denzi 2023/24 nach London<br />

reisen, Jan Kiefer nach Budapest. Eines von vier<br />

Reisestipendien für den Balkan und die Türkei<br />

für 2023 ging zudem an das Künstler:innenduo<br />

Nathalie Stirnimann & Stefan Stojanovic.<br />

Aarau — Aargauer Künstler:innen und solche<br />

mit biografischer oder künstlerischer Verbindung<br />

zum Kanton (s. Richtlinien auf der<br />

Website) können sich noch für kurze Zeit für<br />

die Teilnahme an der Jahresausstellung und<br />

für Werk- und Förderbeiträge beim Aargauer<br />

Kuratorium bewerben. Mit der Bewerbung ist<br />

ein Ausstellungsvorschlag einzureichen. Eine<br />

Fachjury entscheidet über die Zulassung zur<br />

Schau, die Anfang Dezember eröffnet wird.<br />

→ Eingabeschluss: 3.9.<br />

↗ www.aargauerkuratorium.ch<br />

Transbordeur — Call for Papers<br />

Genf — Das Magazin ‹Transbordeur – photographie<br />

histoire société› befasst sich in seiner<br />

achten Ausgabe mit der Beziehung zwischen<br />

Ökologie und Fotografie. Dazu sind Beiträge in<br />

Französisch, Deutsch oder Englisch gesucht, die<br />

fotografische Bilder seit dem 19. Jahrhundert<br />

in Bezug auf folgende Themen untersuchen:<br />

Fotografie und die Wissenschaft der Ökologie;<br />

Fotografie in der Geschichte des öffentlichen<br />

Bewusstseins für ökologische Fragen und des<br />

ökologischen Aktivismus; die Beziehung zwischen<br />

Fotografie und verschiedenen Strömungen<br />

der Ökophilosophie; die ökologischen Auswirkungen<br />

der Fotografie als materielle Praxis.<br />

→ Eingabeschluss Abstract: 15.9.<br />

↗ www.transbordeur.ch/en/tr8-cfp<br />

Zeitenwende — Kunst im öffentlichen Raum Tirol<br />

Klodin Erb. Foto: Lena Amuat<br />

Taiyo Onorato & Nico Krebs<br />

Francisco Sierra. Foto: Noëlle Anne Darbellay<br />

Lena Maria Thüring. Foto: Rosa Wolf<br />

Innsbruck — Vor dem Hintergrund der aktuellen<br />

Krisen fragt die Abteilung Kunst im öffentlichen<br />

Raum Tirol danach, wie Kunst auf diese<br />

Umstände reagieren kann und soll. Dazu hat sie<br />

eine Ausschreibung lanciert für internationale<br />

künstlerische oder kuratorische Projekte, die<br />

sich mit der gegenwärtigen Zeitenwende und<br />

deren möglichen Auswirkungen auf den Le-<br />

118 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>


ensraum Tirol auseinandersetzen, aber auch<br />

Entwicklungsperspektiven vermitteln und so<br />

Denkanstösse für eine bessere Zukunft geben.<br />

Die Projekte müssen in Tirol, im öffentlichen<br />

ländlichen oder städtischen Raum, zwischen<br />

März und November 2023 realisiert werden.<br />

→ Eingabeschluss: 16.9.<br />

↗ www.koer-tirol.at<br />

gute aussichten — junge deutsche fotografie<br />

Neustadt/Weinstrasse — Zum 19. Mal ist das<br />

Nachwuchsförderprojekt ‹gute aussichten –<br />

junge deutsche fotografie› ausgeschrieben,<br />

das sich an Absolvent:innen einer deutschen<br />

Akademie, Hochschule, Universität etc. im<br />

Fachbereich Fotografie, Freie Kunst, Gestaltung<br />

oder Visuelle Kommunikation richtet. Zur<br />

Bewerbung zugelassen sind Abschlussarbeiten<br />

aus dem Wintersemester <strong>2022</strong>/23 und dem<br />

Sommersemster <strong>2022</strong>. Gewinner:innen des<br />

Wettbewerbs werden in Ausstellungen, online<br />

und in einem Katalog vorgestellt.<br />

→ Eingabeschluss: 31.10.<br />

↗ www.guteaussichten.org<br />

Fondazione Internazionale per la Scultura —<br />

Atelieraufenthalte<br />

Peccia — Seit der Eröffnung 2021 vergibt die<br />

Fondazione Internazionale per la Scultura<br />

jährlich fünf Atelierstipendien an plastisch<br />

arbeitende Kunstschaffende. Die reguläre<br />

Aufenthaltsdauer ist sechs Monate zwischen<br />

Mai und Oktober, Bewerbungen für dreimonatige<br />

Residencies sind optional. Die Stiftung<br />

stellt pro Stipendiat:in ein Atelier und einen<br />

Aussenarbeitsplatz mit Kran zur gemeinsamen<br />

Nutzung zur Verfügung. Drei Werkstätten mit<br />

professionellen Geräten und Werkzeugen für<br />

die Bearbeitung von Stein, Holz und Metall<br />

sind ebenfalls angeschlossen. Eine Unterkunft<br />

steht in der Casa degli Artisti zur Verfügung.<br />

→ Eingabeschluss: 30.9.<br />

↗ www.centroscultura.ch<br />

TaDA – Open Call 2023<br />

St. Gallen — Die Textile and Design Alliance hat<br />

die Atelieraufenthalte für 2023 ausgeschrieben.<br />

Das Programm bietet jährlich sechs bis acht<br />

nationalen und internationalen Kulturschaffenden<br />

die Möglichkeit, in Kooperation mit<br />

renommierten Textilfirmen aus der Ostschweiz<br />

innovative Projekte in den Bereichen Kunst,<br />

Design, Architektur, Literatur, darstellende<br />

Kunst oder in transdisziplinären Kontexten zu<br />

realisieren. Während des Aufenthalts stehen<br />

eine Wohngelegenheit sowie ein Atelierraum<br />

im Kreativzentrum ZIK in Arbon zur Verfügung.<br />

Anlässlich der Veranstaltung ‹TaDA Spinnerei›<br />

werden die Arbeitsergebnisse zum Abschluss<br />

der Öffentlichkeit präsentiert.<br />

→ Eingabeschluss: 3.10.<br />

↗ www.tada-residency.ch<br />

Stadt Zürich — Kulturvermittlungsprojekte<br />

Zürich — Im <strong>September</strong> ist das Eingabeportal<br />

für Kulturvermittlungsprojekte der Stadt Zürich<br />

geöffnet. Eingabeberechtigt sind Projekte<br />

von Kunstschaffenden, Kuratori:nnen sowie<br />

Kunstvermittelnden, die einen nachhaltigen<br />

Beitrag an die Lebendigkeit und Präsenz der<br />

Zürcher Kunstszene versprechen und in der<br />

Stadt Zürich stattfinden. Beurteilt wird die inhaltliche<br />

und künstlerische Qualität. Projekte,<br />

die künstlerische Einzelpositionen vorstellen,<br />

werden nicht berücksichtigt. Im selben<br />

Zeitraum können auch Fördergelder beantragt<br />

werden für Publikationen, die der Vermittlung<br />

des Schaffens von ausgewiesenen Zürcher<br />

Kunstschaffenden dienen.<br />

→ Eingabeschluss: 1.10. (Portal offen ab 1.9.)<br />

↗ www.stadt-zuerich.ch/kultur<br />

Stadt Zürich — Wohnatelier F+F<br />

Zürich — Das Ressort Bildende Kunst der<br />

Kulturabteilung der Stadt Zürich vergibt für das<br />

Jahr 2023 zum dritten Mal ein Wohnatelier an<br />

der F+F Schule für Kunst und Design an eine:n<br />

NOTIERT // PREISE / AUSSCHREIBUNGEN 119


Zürcher Kunstschaffenden im Bereich Bildende<br />

Kunst. Mit dem Aufenthalt im Atelier ist ein<br />

monatlicher Beitrag von CHF 1000 verbunden.<br />

Die Stipendiat:innen haben die Möglichkeit,<br />

nach Absprache mit der F+F die Infrastruktur<br />

und die Dienstleistungen der Schule zu nutzen<br />

gegen allfällige Kostenbeteiligung. Die Teilnahme<br />

an Ausstellungen und ein Beitrag zum<br />

Lehrbetrieb der F+F stehen zur Option.<br />

→ Eingabeschluss: 18.9.<br />

↗ www.stadt-zuerich.ch/kultur<br />

Ukraine-Sonderbeiträge an Zürcher Kulturorganisationen<br />

Zürich — Die Stadt Zürich lanciert ein befristetes<br />

Förderinstrument zur Unterstützung von<br />

Kulturschaffenden, die wegen des Kriegs gegen<br />

die Ukraine geflüchtet sind. Unterstützt werden<br />

Kulturorganisationen, die Angebote zur Unterstützung<br />

dieser geflüchteten Kulturschaffenden<br />

bieten. So soll für sie niederschwellig<br />

und schnell Zugang zu Arbeits- und Produktionsmöglichkeiten<br />

entstehen, damit sie sich<br />

mit der lokalen Kulturszene vernetzen können.<br />

Beitragsberechtigt sind Kulturorganisationen,<br />

die ihren Sitz in der Stadt Zürich haben oder<br />

ein Angebot in der Stadt Zürich realisieren.<br />

→ Eingabeschluss: 30.9.<br />

↗ www.stadt-zuerich.ch/kultur<br />

Zürich — Die Zentralbibliothek Zürich fördert<br />

mit Willy-Bretscher-Fellowships Forschende,<br />

die in ihrem Vorhaben einen Digital-Humanities-Ansatz<br />

verfolgen, einen zeitlichen<br />

Schwerpunkt im 20. Jahrhundert setzen und<br />

sich auf Bestände oder Daten der Zentralbibliothek<br />

Zürich stützen. Eine Fellowship ist mit<br />

CHF 4000 monatlich dotiert. Ausgewählte Fellows<br />

erhalten während drei bis zwölf Monaten<br />

einen Freiraum, um ihre innovativen Ideen am<br />

Beispiel von Sammlungsbeständen der ZB zu<br />

realisieren. Die Anträge werden von einer Auswahlkommission<br />

bestehend aus Angehörigen<br />

der ZB und der Universität Zürich beurteilt.<br />

→ Eingabefrist: 30.9.<br />

↗ www.zb.uzh.ch (Suche: Willy Bretscher)<br />

DIES UND DAS<br />

Draisine Derby<br />

Basel — Der Kulturkritiker Stephan Reuter bezeichnete<br />

das Draisinenrennen im Frühjahr 2021<br />

als «das originellste Kunst-Happening Basels».<br />

Das seit 2016 jährlich stattfindende ‹Draisine<br />

Derby›, organisiert von Kurator Benedikt Wyss<br />

und dem Autor und Projektentwickler Thilo<br />

Mangold, versteht sich selbst als ein «Freiraum<br />

in der Leistungsgesellschaft»: Teilnehmer:innen<br />

aus den unterschiedlichsten beruflichen Sparten<br />

wetteifern mit ihren selbstgemachten Draisinen<br />

– «Laufmaschinen» ohne Pedale – um die<br />

Gunst von Publikum und Jury, um den Sieg im<br />

Rennen, aber eben auch in der wohlklingenden<br />

Kategorie ‹Schönstes Scheitern›. So bewegt sich<br />

das Draisine Derby seit 2016 auf und zwischen<br />

den Gleisen – zwischen Kunst und Sport, Minimalismus<br />

und Spektakel, Technologie und Trash.<br />

Mit dabei sind dieses Jahr Teams aus Barcelona,<br />

Den Haag oder Wien, aber auch die Galerie von<br />

Bartha aus Basel oder der Architekt Toru Wada<br />

mit Sitz in Basel und Tokio.<br />

Willy-Bretscher-Fellowships<br />

Draisine von Deirdre O’Leary, präsentiert<br />

vom Museum Tinguely, Draisine Derby 2018.<br />

Foto: Frantisek Matous<br />

→ Dreispitz Basel, 17.9., Derby: 15–20 Uhr, anschliessend<br />

Party ↗ www.draisinenrennen.ch<br />

120 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>


Kunsttage Basel<br />

Basel — Auch Basel hat nun sein Kunstwochenende:<br />

Im ersten Pandemiejahr 2020 ins<br />

Leben gerufen, finden die Kunsttage Basel<br />

heuer zum dritten Mal statt. 55 Museen, Galerien,<br />

Ausstellungsräume und Offspaces bieten<br />

ein grösstenteils kostenloses Veranstaltungsprogramm.<br />

Im Innenhof des Kunstmuseums<br />

finden durchgängig die gemeinsam mit Radio X<br />

konzipierten Gesprächsrunden mit Persönlichkeiten<br />

der Basler Kunstwelt und internationalen<br />

Gästen statt. Alexandra Bachzetsis zeigt eine<br />

Performance im Baloise Kunstforum. Im Kunstraum<br />

Hebel_121 spricht die Kunsthistorikerin<br />

und <strong>Kunstbulletin</strong>-Autorin Sonja Gasser über<br />

NFTs. Miklos von Bartha erzählt in der Kulturstiftung<br />

Basel H. Geiger von seiner Sammlung<br />

von Keramikobjekten und Textilien aus Transsilvanien.<br />

Das Artachment und die Galerie Stampa<br />

präsentieren ihr gemeinsames Ausstellungsheft<br />

zu Roman Signer, und das HEK eröffnet die Ausstellung<br />

‹Earthbound – Im Dialog mit der Natur›<br />

mit anschliessender Party. Die informative und<br />

attraktive Website bietet einen Überblick über<br />

diese und viele weitere Programmpunkte.<br />

Bern — Das Kunstmuseum Bern plant im<br />

Frühjahr 2023 die erste monografische Ausstellung<br />

zu Annie Stebler-Hopf (1861–1918). «Die<br />

Schweizer Künstlerin Annie Stebler-Hopf hat<br />

ein aussergewöhnlich komplexes und kraftvolles<br />

Werk geschaffen», so die Medienmitteilung.<br />

Trotzdem ist sie bisher wenig bekannt, und es<br />

gibt kaum Informationen oder Forschung zu ihr<br />

und ihrem Werk. Um ein möglichst differenziertes<br />

Bild der Künstlerin zeichnen zu können, ist<br />

das Kunstmuseum Bern auf die Unterstützung<br />

von Nachfahr:innen, Verwandten, musealen<br />

und anderen Institutionen sowie des Kunsthandels<br />

und von Privatpersonen angewiesen, die<br />

die Ausstellung mit Werken, Dokumenten oder<br />

anderen Informationen zur Künstlerin unterstützen<br />

können.<br />

Annie Stebler-Hopf · Am Seziertisch (Professor<br />

Poirier, Paris), um 1889, Öl auf Leinwand,<br />

114 x 147 cm, Kunstmuseum Bern, Geschenk<br />

des Gatten aus dem Nachlass der Künstlerin<br />

→ Kontakt kuratorische Assistentin:<br />

Livia Wermuth<br />

livia.wermuth@kunstmuseumbern.ch<br />

↗ www.kunstmuseumbern.ch<br />

Kunsttage Basel 2021, Talk mit Ana Brankovic<br />

(wie wär’s mal mit), Josef Helfenstein (Direktor<br />

Kunstmuseum Basel), Victoria Holdt<br />

(Palazzina), Richard Wherlock (Direktor Ballett,<br />

Theater Basel). Foto: Manuel Bürkli<br />

→ 1.–4.9. ↗ www.kunsttagebasel.ch<br />

Gesucht: Werke von Annie Stebler-Hopf<br />

International Performance Art Giswil<br />

Giswil — Letztes Jahr feierte die Internationale<br />

Performance Art Giswil ihre 20. Ausgabe mit<br />

einem bunten Kaleidoskop der Schweizer Performancekunst.<br />

Dieses Jahr agiert das Festival,<br />

das unter der künstlerischen Leitung der Basler<br />

Performerin Andrea Saemann steht, erstmals<br />

mit einem Gastkurator und mit einer thematischen<br />

Setzung: Benjamin Sunarjo, Performer<br />

und Umweltwissenschaftler, fragt unter dem<br />

NOTIERT // AUSSCHREIBUNGEN / DIES UND DAS 121


Titel ‹Layers of Home› nach Schichtungen, die<br />

ein mögliches Gefühl von Zuhause andeuten.<br />

Der Länderfokus liegt auf der Türkei, insbesondere<br />

Istanbul, der Grenze zwischen Europa und<br />

Asien. So treten am Samstag in der grossen<br />

Turbinenhalle türkische Kunstschaffende sowie<br />

Schweizer Performer:innen mit türkischen<br />

Wurzeln oder mit Migrationshintergrund auf –<br />

darunter Quynh Dong (*1982, Zürich), Steven<br />

Schoch (*1987, Basel) und Saadet Türköz<br />

(*1961, Zürich). Eröffnet wird das Festival wie<br />

üblich mit Präsentationen aus einem vorangegangenen<br />

Performance-Workshop für Kinder.<br />

Die Veranstaltung endet am Sonntag mit einem<br />

Roundtable mit den Kunstschaffenden Claudia<br />

Barth, Parvez Imam und der Kunsthistorikerin<br />

und Kuratorin Federica Martini.<br />

auch das Lithografie-Atelier der Hochschule<br />

Luzern Design & Kunst. Nun erhält er eine der<br />

schweizweit letzten zwei Litho-Schnellpressen<br />

für Drucke bis Weltformat, genannt Johannisberg<br />

1911. Bis vor Kurzem war sie im Besitz von<br />

Christoff Heller, einstiger Inhaber einer Offset-<br />

Druckerei in Cham. Der Verein konnte das<br />

sieben Tonnen schwere, historische Gerät unter<br />

anderem Dank einem Crowdfunding erwerben.<br />

Ernst Hanke, Paul Burkart und Willy Etter, allesamt<br />

erfahrene Drucker, werden die Maschine<br />

in Zukunft betreiben und ihr Fachwissen zur<br />

Zusammenarbeit mit Kunstschaffenden anbieten.<br />

Kunst- und Kulturinteressierte können<br />

nach Vereinbarung eine Führung, einen Workshop<br />

oder die Offene Werkstatt buchen. Bei<br />

der Einweihung des neuen Ateliers druckt das<br />

Johannisberg-Team live eine dreifarbige Lithografie<br />

der Zürcher Künstlerin Myrtha Steiner.<br />

Johannisberg 1911, Alti Cherzi, Hochdorf, <strong>2022</strong><br />

→ Eröffnung: 27.8., 14–20 Uhr<br />

↗ www.weissundschwarzkunst.ch<br />

Pınar Derin Gençer · Trace, 2019, Performance,<br />

Ilmin Museum of Art, Seoul. Foto: Yisan Jeong<br />

→ Turbine/BWZ, 10./11.9.; Eintritt: CHF 25,<br />

Studierende CHF 20<br />

↗ www.performanceart-giswil.ch<br />

Johannisberg 1911<br />

Hochdorf — Der Verein Weiss- und Schwarzkunst<br />

betreibt in der ‹Alti Cherzi› in Hochdorf<br />

seit acht Jahren ein Atelier für Buchdruck<br />

und Buchbinderei sowie seit zwei Jahren<br />

Etats des lieux<br />

Lausanne — Zwanzig Jahre lang war das Maison<br />

Gaudard der Sitz des mudac, des kantonalen<br />

Museums für Design und zeitgenössische<br />

Kunst in Lausanne. Nun, da die Institution<br />

ihren Platz im Quartier des Arts, Plateforme 10,<br />

gefunden hat, ist das Herrenhaus am Münsterplatz<br />

bereit für eine neue Lebensphase. Im<br />

Frühjahr 2023 soll dort ein «Haus der Kultur<br />

und der digitalen Innovation» entstehen. Vor der<br />

Eröffnung des Ortes, der als «Ressourcenzent-<br />

122 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>


um für die Lausanner Kulturszene» gedacht ist,<br />

werden 27 Offspaces die auf sieben Stockwerken<br />

verteilten Räumlichkeiten für einen<br />

‹Etat des lieux› in Beschlag nehmen. Im ganzen<br />

<strong>September</strong> hat man Gelegenheit, die lebendige<br />

Kunstszene von Lausanne und des Kantons<br />

Waadt zu entdecken. Seit etwa fünfzig Jahren<br />

gibt es hier zahlreiche unabhängige Kunsträume,<br />

die einem breiten Publikum jedoch ziemlich<br />

unbekannt sind. Tunnel oder Circuit gehören zu<br />

den ältesten Lausanner Offspaces – sie werden<br />

im Maison Gaudard ebenso vertreten sein wie<br />

neuere Initiativen – Wunderkammer, Bureaucracy<br />

Studies oder All Stars. Rund fünfzig<br />

Veranstaltungen – Ausstellungen, Performances,<br />

Filmvorführungen, Konzerte und Partys,<br />

Podiumsdiskussionen und Radiosendungen, ein<br />

Leseclub und verschiedene Workshops – sind<br />

geplant. Eine festliche «Bestandsaufnahme»<br />

parallel zu den Eröffnungsausstellungen der<br />

Plateforme 10. Wacht Lausanne endlich aus<br />

einem langen Schlaf auf? IDL<br />

im Müllerhaus, aber auch mal im Wald oder<br />

am Seetalplatz präsentiert. Für die Ausgabe<br />

<strong>2022</strong> liegt der Schwerpunkt auf der Beziehung<br />

zwischen Mensch und Natur, auf deren Wechselwirkung<br />

in Bezug auf unser aller Gesundheit,<br />

Lebensqualität und Nachhaltigkeit sowie auf<br />

den grossen klimatischen und gesellschaftlichen<br />

Veränderungen, die wir derzeit erleben.<br />

Die Genferin Catherine Leutenegger zeigt<br />

Ausschnitte aus ihrer Langzeitdokumentation<br />

zur 3D-Drucktechnologie, der in Zürich lebende<br />

Italiener Davide Monteleone präsentiert erstmals<br />

seine ebenfalls langjährige Recherche<br />

zur ‹Neuen Seidenstrasse› und der immensen<br />

Anstrengung Chinas, den globalen Waren-,<br />

Dienstleistungs- und Kapitalverkehr damit neu<br />

zu gestalten. Führungen, Workshops, Portfolio-<br />

Besprechungen und Talks komplettieren das<br />

Festival, besonders dicht und vielfältig ist das<br />

Programm am Eröffnungswochenende.<br />

Maison Gaudard, Aussenansicht<br />

→ Maison Gaudard, 1.9.–1.10.<br />

↗ www.mudac.ch<br />

Fotofestival Lenzburg<br />

Lenzburg — Zum fünften Mal macht das<br />

Fotofestival Lenzburg die geschichtsreiche<br />

Stadt zum Ausstellungsort für zeitgenössische<br />

Fotografie. Kuratierte Einzel- und Gruppenausstellungen<br />

werden im Schloss, im Stapfer- oder<br />

Laurence Rasti · aus der fotografischen Serie<br />

‹Venuses›, 2018–2020<br />

→ 27.8.–2.10.<br />

↗ www.fotofestivallenzburg.ch<br />

St. Moritz Art Film Festival<br />

St. Moritz — Ein neues, jährlich stattfindendes<br />

Festival für Film und Videokunst hält Einzug in<br />

die Bündner Berge. Gegründet vom Architekten<br />

NOTIERT // DIES UND DAS 123


und Kurator Stefano Rabolli Pansera und getragen<br />

von einem siebenköpfigen Exekutivrat, soll<br />

das St. Moritz Art Film Festival das internationale<br />

Kino in all seinen Formen fördern und zelebrieren:<br />

«visuelle Kunst, Videokunst und Filme<br />

als kohärenter audiovisueller Ausdruck im Geiste<br />

der Freiheit und des Dialogs», so die Website. Die<br />

erste Festivalausgabe wurde von Rabolli Pansera<br />

gemeinsam mit der Kulturjounalistin Ewa Hess<br />

unter dem Titel ‹Face to Face› kuratiert. An vier<br />

Tagen werden Screenings, Diskussionen und<br />

Vorträge präsentiert. Unter anderem stehen Beiträge<br />

von Eva & Franco Mattes, Mathis Gasser<br />

(kuratiert von Oskar Weiss), Michel Auder oder<br />

Sonia Boyce auf dem Programm.<br />

Haruko · Lemontea 1, 2020/21, Öl auf Leinwand,<br />

170 x 150 cm © ProLitteris<br />

→ Zeughaus K2, 16.–25.9. ↗ www.akkuuster.ch<br />

Plat(t)form<br />

Adrian Paci · Prova, 2019, Filmstill<br />

→ Badrutt’s Palace u. Laudinella, 25.–28.8.<br />

↗ smaff.org<br />

akku Panorama<br />

Uster — Mit einer Ausstellung blickt der Verein<br />

akku Künstleratelier Uster auf fast dreissig Jahre<br />

seiner Kulturförderung zurück. Unter dem Titel<br />

‹akku Panorama› werden aktuelle Werke von 28<br />

bisherigen Stipendiatinnen und Stipendiaten gezeigt.<br />

Unter ihnen befinden sich viele Schweizer<br />

Künstler:innen, etwa Vreni Spieser, Martin Reukauf<br />

oder Thierry Perriard, aber auch Mitsuhiro<br />

Yamagiwa aus Japan oder Maya Lama aus Nepal<br />

waren schon in Uster zu Gast. Während der Ausstellung<br />

werden im Kunstkiosk bisher erschienene<br />

Kataloge und Jahresblätter zu den jeweiligen<br />

Atelieraufenthalten gezeigt. Darüber hinaus wird<br />

die Kunstkiste, das kleine mobile Kunsthaus, das<br />

wie ein Nomade herumzieht, von Bettina Carl mit<br />

einer Installation bespielt.<br />

Winterthur — Das Fotomuseum lädt wieder<br />

auf die ‹Plat(t)form›! Im Rahmen der jährlich<br />

stattfindenden Veranstaltung stellen jeweils<br />

42 ausgewählte internationale Fotograf:innen<br />

und Kunstschaffende ihre Arbeit vor. Mittels<br />

Portfolios präsentieren die Kunstschaffenden<br />

ihre Werke einem neugierigen Publikum sowie<br />

einem Team von Expertinnen und Experten. Dabei<br />

bietet sich Gelegenheit, Nachwuchstalente<br />

und neueste Tendenzen des Fotografischen<br />

zu entdecken und mit den Künstlerinnen und<br />

Künstlern persönlich ins Gespräch zu kommen.<br />

Plat(t)form 2020, Austellungsansicht.<br />

Foto: Fotomuseum Winterthur/Philipp Ottendörfer<br />

→ Fotomuseum, 8.–10.9.<br />

↗ www.fotomuseum.ch<br />

124 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>


Castell Art Weekend<br />

Zuoz — Im Hotel Castell in Zuoz verbinden sich<br />

Wellness und Kultur nicht nur dank der exquisiten<br />

Kunstsammlung, welche die öffentlichen<br />

Räume des Hotels schmückt, oder durch die<br />

langjährige Partnerschaft mit dem <strong>Kunstbulletin</strong>,<br />

sondern auch durch die Tradition der<br />

Castell Art Weekends. Die Veranstaltungsreihe<br />

wird vom Besitzer, Kunstkenner und Künstler<br />

Ruedi Bechtler jeweils selbst kuratiert. Für<br />

die kommende Ausgabe hat er einerseits die<br />

norwegische Künstlerin Ida Ekblad (*1980)<br />

eingeladen, die im Gespräch begleitet wird von<br />

Daniel Baumann, dem Direktor der Kunsthalle<br />

Zürich. Zwei weitere Tandems bilden Nora<br />

Turato (*1991, Zagreb) und der Kunsthistoriker<br />

Adam Jaspers sowie der Künstler Rinus Van<br />

de Velde (*1983) und Fanni Fetzer, die Direktorin<br />

des Kunstmuseums Luzern, die 2021 eine<br />

grosse Soloschau des Belgiers präsentierte.<br />

Kunstliebhaber:innen können sich ein Package<br />

à CHF 790 buchen, das alle Vorträge, zwei<br />

Übernachtungen, Lunches und Dinners sowie<br />

den Hamam-Eintritt beinhaltet. Externe Gäste<br />

zahlen einen reduzierten Preis von CHF 275<br />

für die Teilnahme an den Veranstaltungen von<br />

Samstagmorgen bis Sonntagmittag. Für Gäste,<br />

die nur am Samstag teilnehmen, verrechnet<br />

das Hotel den Preis individuell. In den Hotelzimmern<br />

liegt zudem das <strong>Kunstbulletin</strong> mit<br />

Informationen zu weiteren Kunstevents auf.<br />

Baukultur entdecken<br />

Zürich/Schweiz — Der Schweizer Heimatschutz<br />

hat sein Angebot für Rundgänge zu<br />

baukulturellen Themen erweitert: Ein neues<br />

Online-Tool versammelt Spazierrouten durch<br />

unterschiedliche Ortschaften auf einer Webplattform<br />

und ermöglicht Entdeckungsreisen<br />

vom Computer aus und mit dem Smartphone<br />

auch direkt vor Ort. Die verschiedenen Stationen<br />

sind in einer Übersichtskarte, in der man<br />

sich via Smartphone auch lokalisieren kann,<br />

markiert und mit kurzen Hintergrundinformationen<br />

in Deutsch oder Französisch erläutert.<br />

Die neue Web-Plattform basiert auf der<br />

Faltblatt-Reihe ‹Baukultur entdecken›, die vor<br />

rund 20 Jahren vom Schweizer Heimatschutz<br />

und seinen Sektionen entwickelt wurde. Online<br />

stehen vorerst Rundgänge zu den neun letzten<br />

Wakkerpreis-Gemeinden – von Aarau bis<br />

Meyrin – zur Verfügung, ergänzt durch Routen<br />

in den Kantonen Basel-Stadt, Schaffhausen,<br />

Wallis und Zug.<br />

Wuhrplatz, Station des Rundgangs Langenthal;<br />

Platzgestaltung: ADP Architekten AG, Kunst<br />

und Bau: Eva Bertschinger, 2010/11.<br />

Foto: James Batton / Schweizer Heimatschutz<br />

↗ Startseite<br />

rundgaenge.heimatschutz.ch<br />

James Turrell · Skyspace Piz Uter, 2005, Hotel<br />

Castell, Zuoz, Blick von innen nach aussen<br />

→ 23.–25.9.<br />

↗ www.hotelcastell.ch/kunst-architektur<br />

NOTIERT // DIES UND DAS 125


AGENDA<br />

Schweiz *0041<br />

Aarau Aargauer Kunsthaus, Aarau, Aargauerplatz Eine Frau ist eine Frau ist eine Frau 27.8.–15.1.<br />

Forum Schlossplatz, Schlossplatz 4 Mit Haut und Haar 10.9.–8.1.<br />

Eck – der Raum für Kunst im Speck, Ecke Metzgergasse / StudioK3 3.9.–22.10.<br />

Zollrain, *78 830 33 44<br />

Neue Galerie 6, Milchgasse 35, *79 541 6416 Virginia Buhofer 90. Geburtstag 27.8.–24.9.<br />

Adligenswil z s u z s a’ s galerie, Luzernerstr. 15, *370 19 19 fein – seitig: Kathrin Biffi, Lisa<br />

–ı 1.10.<br />

Enderli, Marlis Spielmann<br />

Altdorf Haus für Kunst Uri, Herrengasse 4, *870 29 29 Familienbande – Caroline Minjolle, 10.9.–20.11.<br />

Karoline Schreiber, Susanne Dubs<br />

Altstätten Museum Prestegg, Rabengasse 3, *71 595 05 00 Kostbarkeiten aus dem Fundus –ı 18.9.<br />

Appenzell Kunsthalle Ziegelhütte, Ziegeleistr. 14, *71 788 18 60 R.A.W. or the sirens of Titan –ı 16.10.<br />

Kunstmuseum Appenzell, Unterrainstrasse 5 R.A.W. or the sirens of Titan –ı 16.10.<br />

Arbon Kunsthalle Arbon, Grabenstrasse 6 Ana Strika – Taktzeit 28.8.–2.10.<br />

Galerie Adrian Bleisch, Grabenstr. 2, *71 4463 890 Jan Kaeser –ı 17.9.<br />

Arlesheim Forum Würth Arlesheim, Dornwydenweg 11, *61 705 95 95 Tomi Ungerer – Sammlung Würth –ı 20.11.<br />

Genossenschaft Alti Papieri, Schorenweg 9 Arti Papieri 16.9.–18.9.<br />

Ascona Museo Castello San Materno, Via Losone 10, *91 759 8160 Lovis Corinth – Meister der Farbe – –ı 4.9.<br />

Meister der Grafik<br />

Dimitra Charamandas 17.9.–18.12.<br />

Museo Comunale d’Arte Moderna, Via Borgo 34,<br />

Marianne Werefkin 27.8.–8.1.<br />

*91 759 81 40<br />

Stiftung Ignaz und Mischa Epper, Via Carrà dei Nasi 1,<br />

*91 791 1942<br />

Ignaz Epper –ı 30.10.<br />

Sacchetti Contemporary, Via Beato P. Berno 14,<br />

*91 791 20 79<br />

Mela Diamant – Die erträgliche<br />

Leichtigkeit des Seins<br />

3.9.–15.10.<br />

Auvernier Galerie Lange + Pult – Auvernier, Port-de-la-côte 1 Dijon 14.9.–22.10.<br />

Baar Billing Bild, Haldenstrasse 1, *761 5028 Martin Sutter 4.9.–9.10.<br />

foryouandyourcustomers, Standort Baar,<br />

Georges Wenger –ı 30.11.<br />

Bahnhofstrasse 4<br />

Bad Zurzach Galerie Mauritiushof, Hauptstrasse 41, *56 249 2412 Skulpturen – Heinz Aeschlimann –ı 28.8.<br />

Baden Museum Langmatt, Römerstrasse 30, *56 200 86 70 Liebe Grüsse –ı 4.9.<br />

Renoir unplugged –ı 4.9.<br />

Birgit Kempker –ı 4.9.<br />

Barbara Stutz – Growing Colours –ı 18.9.<br />

Schaufenster Archiv – Historische –ı 18.9.<br />

Postkartengrüsse<br />

Raumfahrt VI – Badel/Sarbach, Val –ı 25.9.<br />

Minnig, Joaquim Cantor Miranda<br />

Mark Wallinger 18.9.–11.12.<br />

Fantoche, Bruggerstr. 37A Fantoche <strong>2022</strong> 6.9.–11.9.<br />

Galerie 94, Bruggerstrasse 37, Merker-Areal, *79 416 92 43 Imagine – Anna Lehmann-Brauns, –ı 24.9.<br />

Sabine Dehnel<br />

Kunstfenster, Metro Shop/Fussgängerebene,<br />

Ausverkauf — Maria Kaegi 5.8.–16.9.<br />

Bahnhofstr. 40/42<br />

Kunst im Trudelhaus, Obere Halde 36, *76 282 0148<br />

Jubiläumsausstellung – 10 Jahre 27.8.–29.10.<br />

Kunst im Trudelhaus<br />

Kunstraum Baden, Güterstrasse (Toreinfahrt<br />

Gabi Fuhrimann 3.9.–20.11.<br />

Regionalwerke), Haselstrasse 15, *56 200 84 48<br />

Balsthal Galerie Rössli Balsthal, Herrengasse 8, *76 575 28 68 René Myrha –ı 11.9.<br />

Bäretswil Museum Neuthal Textil- & Industriekultur, Im Neuthal 6,<br />

*52 397 10 20<br />

Kunstlokal Festival <strong>2022</strong> 27.8.–8.10.<br />

126 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>


Appenzell — Roswitha Gobbo,<br />

Kunstmuseum © ProLitteris<br />

Baden — Mark Wallinger, Museum<br />

Langmatt © ProLitteris<br />

Basel<br />

Antikenmuseum Basel und Sammlung Ludwig, St. Alban- Kunsttage Basel <strong>2022</strong> 1.9.–4.9.<br />

Graben 5, *61 201 12 12<br />

Artachment Art Space Basel, Hochbergerstr. 165 Kunsttage Basel <strong>2022</strong> 1.9.–4.9.<br />

Cartoonmuseum, St. Alban-Vorstadt 28 Kunsttage Basel <strong>2022</strong> 1.9.–4.9.<br />

Gabriella Giandelli –ı 30.10.<br />

Historisches Museum Basel, Barfüsserplatz 4,<br />

*61 205 8600<br />

Schöner trinken – Barockes Silber<br />

aus einer Basler Sammlung<br />

–ı 29.1.<br />

Kunsthalle Basel, Steinenberg 7, *61 206 9900 Kunsttage Basel <strong>2022</strong> 1.9.–4.9.<br />

Michael Armitage –ı 4.9.<br />

Berenice Olmedo –ı 18.9.<br />

Daniel Turner 16.9.–8.1.<br />

Ketuta Alexi-Meskhishvili 17.9.–6.8.<br />

Kunstmuseum Basel | Hauptbau & Neubau, St. Alban-<br />

Graben 16/20, *61 206 62 62<br />

Museum der Kulturen Basel, Münsterplatz 20,<br />

*61 266 56 00<br />

Variation in Print — Amerikanische –ı 28.8.<br />

Druckgrafik<br />

Brice Marden — Inner Space –ı 28.8.<br />

Making the World —<br />

–ı 4.9.<br />

Spirituelle Welten<br />

Kunsttage Basel <strong>2022</strong> 1.9.–4.9.<br />

Überspitzt — Karikaturen von<br />

–ı 11.9.<br />

Honoré Daumier<br />

Picasso — El Greco –ı 25.9.<br />

Ich hätte gerne einen<br />

–ı 22.1.<br />

typischen Chagall<br />

Kunsttage Basel <strong>2022</strong><br />

1.9.–4.9.<br />

tierisch! Keine Kultur ohne Tiere –ı 20.11.<br />

Erleuchtet! –ı 22.1.<br />

Stückwerk –ı 22.1.<br />

Memory –ı 5.7.<br />

Basler Fasnacht –ı 31.12.<br />

Museum Tinguely, Paul Sacher-Anlage 1 Kunsttage Basel <strong>2022</strong> 1.9.–4.9.<br />

Jean-Jacques Lebel –ı 18.9.<br />

Anouk Kruithof –ı 30.10.<br />

Territories of Waste 14.9.–8.1.<br />

Le Définitiv — c’est le Provisoire –ı 30.4.<br />

RappazMuseum, Klingental 11, *61 681 7121 Kunsttage Basel <strong>2022</strong> 1.9.–4.9.<br />

ARTconcret –ı 9.10.<br />

Kulturstiftung Basel H. Geiger | KBH.G, Spitalstrasse 18,<br />

*61 262 01 66<br />

Kunsttage Basel <strong>2022</strong><br />

1.9.–4.9.<br />

Transylvania’s hidden treasures –ı 6.11.<br />

Kunstforum Baloise, Aeschengraben 21 Kunsttage Basel <strong>2022</strong> 1.9.–4.9.<br />

Who can hear the monster speak? –ı 16.10.<br />

Arté Wallhoff, Klosterberg 17, *79 308 53 43<br />

Kraft, Bilder und Regenerative<br />

–ı 29.9.<br />

Resonanzen — Dr. Martin Wechsler<br />

Atelierhaus Klingental, Kasernhof 5 Kunsttage Basel <strong>2022</strong> 1.9.–4.9.<br />

AGENDA // SCHWEIZ 127


Ausstellungsraum Klingental, Kasernenstrasse 23,<br />

*61 681 6698<br />

Donation — Campaign for Ukraine 1.9.–24.9.<br />

Kunsttage Basel <strong>2022</strong><br />

1.9.–4.9.<br />

Premises –ı 25.9.<br />

Berney Fine Arts, Münsterplatz 17 Kunsttage Basel <strong>2022</strong> 1.9.–4.9.<br />

Splash! Gruppenausstellung 1.9.–4.9.<br />

Dock Kunstraum, Archiv und Ausleihe, Klybeckstr. 29,<br />

*61 556 4066<br />

Filiale Basel, Haltingerstrasse 36, & Sperrstrasse 61,<br />

*78 609 15 88<br />

Fictional Plants<br />

–ı 4.9.<br />

Kunsttage Basel <strong>2022</strong> 1.9.–4.9.<br />

Grounds Connect — Melissa<br />

16.9.–17.10.<br />

Absarah Torres<br />

Kunsttage Basel <strong>2022</strong><br />

1.9.–4.9.<br />

Peter Brunner-Brugg –ı 17.9.<br />

Boden und Wand 1.9.–17.9.<br />

Gagosian Basel, Rheinsprung 1 Kunsttage Basel <strong>2022</strong> 1.9.–4.9.<br />

Richard Artschwager 1.9.–15.10.<br />

Galerie Carzaniga, Gemsberg 10 Kunsttage Basel <strong>2022</strong> 1.9.–4.9.<br />

Andrea Gabutti, Jürg Kreienbühl, –ı 22.10.<br />

Stefan Rüesch<br />

Galerie Dominik Mueller, Rebgasse 46, *61 691 07 30 Kunsttage Basel <strong>2022</strong> 1.9.–4.9.<br />

Sonja Sekula –ı 1.10.<br />

Galerie Eulenspiegel, Gerbergässlein 6, Postfach 1946, Tamara Lise, Dario Santacroce –ı 8.10.<br />

*61 263 70 80<br />

Galerie Gisèle Linder, Elisabethenstr. 54 Kunsttage Basel <strong>2022</strong> 1.9.–4.9.<br />

Werner von Mutzenbecher — Volée 2.9.–15.10.<br />

Galerie Hilt St. Alban, St. Alban-Vorstadt 52, *61 272 3838 Kunsttage Basel <strong>2022</strong> 1.9.–4.9.<br />

Marianne Büttiker –ı 10.10.<br />

Galerie Knoell AG, Bäumleingasse 18<br />

Kunsttage Basel <strong>2022</strong> — Galerie 1.9.–4.9.<br />

Meyer Riegger<br />

Galerie Knoell AG, Luftgässlein 4 Kunsttage Basel <strong>2022</strong> 1.9.–4.9.<br />

Dadamaino 1.9.–31.10.<br />

Gallery Ann Mazzotti, Horburgstrasse 80, *76 433 17 82 Kunsttage Basel <strong>2022</strong> 1.9.–4.9.<br />

Kerstin Mörsch –ı 1.10.<br />

Guillaume Daeppen | Gallery & Space for zines,<br />

Müllheimerstrasse 144, *79 467 90 62<br />

Kunsttage Basel <strong>2022</strong><br />

Wonky: Out The Mud — Balthasar<br />

Bosshard<br />

1.9.–4.9.<br />

–ı 22.10.<br />

Dumdi's Klebtomanisch 10.9.–22.10.<br />

Hebel_121, Hebelstrasse 121, *61 321 1503 Kunsttage Basel <strong>2022</strong> 1.9.–4.10.<br />

Lila Moos — Energy can't get lost 27.8.–15.10.<br />

Kasko, Warteck PP, Burgweg 15 Kunsttage Basel <strong>2022</strong> 1.9.–4.9.<br />

Malerei im Transit 2.9.–18.9.<br />

Laleh June Galerie, Picassoplatz 4 From Instagram to Artsy –ı 6.9.<br />

Lust*Art | Galerie Durchgang, Petersgraben 31 Kunsttage Basel <strong>2022</strong> 1.9.–4.9.<br />

Messeplatz Basel, Messeplatz 22 Eye/View (Augen-Blick) –ı 23.10.<br />

Nicolas Krupp, Rosentalstrasse 28 Arnold Helbling –ı 27.8.<br />

Kunsttage Basel <strong>2022</strong> 1.9.–4.9.<br />

Liesl Raff 2.9.–29.10.<br />

Oreilles Internaxionales, Rümelinspassage, Gerbergasse 16 Kunsttage Basel <strong>2022</strong> 1.9.–4.9.<br />

Peripherie 8, Holeestrasse 8 Kunsttage Basel <strong>2022</strong> 1.9.–4.9.<br />

Anouk Sebald — ¡Transformation! 27.8.–10.9.<br />

PF25 cultural projects, Jungstrasse 33 Kunsttage Basel <strong>2022</strong> 1.9.–4.9.<br />

Projektraum M54, Mörsbergerstr. 54, *61 683 0595 Kunsttage Basel <strong>2022</strong> 1.9.–4.9.<br />

entrée&hommage 29.8.–25.9.<br />

Rhythmus Messy Cambio, Building K-102,<br />

Kunsttage Basel <strong>2022</strong> 1.9.–22.9.<br />

Klybeckstrasse 141<br />

Sarasin Art, Spalenvorstadt 14, *61 261 09 11 Kunsttage Basel <strong>2022</strong> 1.9.–4.9.<br />

The Surreal is Real — Louis<br />

1.9.–1.10.<br />

Schlumberger<br />

Louis Schlumberger 1.9.–1.10.<br />

128 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>


SGBK, Spalenvorstadt 18, *61 361 61 48 Christiane Haefelin –ı 3.9.<br />

Felippi Metelska Ewa 8.9.–24.9.<br />

space25, Rebgasse 25 Kunsttage Basel <strong>2022</strong> 1.9.–4.9.<br />

Stampa, Spalenberg 2, *61 261 79 10 Jonas Burkhalter — Mind –ı 27.8.<br />

Véronique Arnold — And when I say –ı 27.8.<br />

you are dreaming...<br />

Kunsttage Basel <strong>2022</strong> 1.9.–4.9.<br />

Roman Signer — Installation 1.9.–22.10.<br />

Zilla Leutenegger — Zeichnung 1.9.–22.10.<br />

Symbiont Space, Riehenstrasse 6 Erwin Lichtenegger, Uriel Orlow 1.9.–4.9.<br />

Kunsttage Basel <strong>2022</strong> 1.9.–4.9.<br />

Tony Wuethrich, Vogesenstrasse 29 Kunsttage Basel <strong>2022</strong> 1.9.–4.9.<br />

videocity.bs, Messeplatz 21 Eye/View Women –ı 23.10.<br />

Villa Renata, Socinstr. 16, *79 743 8923 You ask the time and I see the world –ı 4.9.<br />

Kunsttage Basel <strong>2022</strong> 1.9.–4.9.<br />

Malerei als Selbstgespräch — 18.9.–16.10.<br />

Andrea Muheim<br />

Netzwerkbiopsien — Katharina<br />

–ı 4.9.<br />

Ketterling, Till Langschied<br />

This Is Our House 18.9.–16.10.<br />

Vitrine, Basel, Vogesenplatz Kunsttage Basel <strong>2022</strong> 1.9.–4.9.<br />

Ich Dien — Martin Chramosta –ı 4.9.<br />

Voltage, Mülhauserstrasse 48 Kunsttage Basel <strong>2022</strong> 1.9.–4.9.<br />

Ephemere 1.9.–10.9.<br />

von Bartha Basel, Kannenfeldplatz 6 Kunsttage Basel <strong>2022</strong> 1.9.–4.9.<br />

Boris Rebetez — Place des Cubes 2.9.–29.10.<br />

Weiss Falk Basel, Rebgasse 27 Kunsttage Basel <strong>2022</strong> 1.9.–4.9.<br />

Wilde | Basel, Angensteinerstrasse 37, *61 311 70 51 Kunsttage Basel <strong>2022</strong> 1.9.–4.9.<br />

Mounir Fatmi — The Point of<br />

2.9.–4.11.<br />

No Return<br />

Wirdnachgereicht, Feldbergstrasse 40 Kunsttage Basel <strong>2022</strong> 1.9.–4.9.<br />

Basel/Liestal Kunsthalle Palazzo, Poststrasse 2, Postfach 277 Kunsttage Basel <strong>2022</strong> 1.9.–4.9.<br />

Sonja Feldmeier 2.9.–30.10.<br />

Basel/<br />

Münchenstein<br />

HEK (Haus der Elektronischen Künste), Freilager-Platz 9,<br />

*61 283 60 50<br />

Kunsttage Basel <strong>2022</strong><br />

1.9.–4.9.<br />

Earthbound 3.9.–13.11.<br />

Schaulager Basel, Ruchfeldstrasse 19 Kunsttage Basel <strong>2022</strong> 1.9.–4.9.<br />

Salon Mondial, Freilager-Platz 9 Kunsttage Basel <strong>2022</strong> 1.9.–4.9.<br />

Basel/Muttenz Kunsthaus Baselland, St. Jakob-Str. 170, *61 312 8388 Peace or Never — Next Generation –ı 28.8.<br />

Kunsttage Basel <strong>2022</strong> 1.9.–4.9.<br />

Werner von Mutzenbecher 9.9.–13.11.<br />

Maude Léonard-Contant 9.9.–13.11.<br />

Claudia & Julia Müller –ı 31.12.<br />

Basel/Riehen Fondation Beyeler, Baselstr. 101 Kunsttage Basel <strong>2022</strong> 1.9.–4.9.<br />

Mondrian Evolution —<br />

–9.10.<br />

Piet Mondrian<br />

Kunst Raum Riehen, Baselstrasse 71 Georg Freuler 17.9.–6.11.<br />

Künstlerhaus Claire Ochsner, Baselstr. 88, *61 641 1020 Fabelwesen — Claire Ochsner –ı 25.9.<br />

Galerie Lilian Andrée, Gartengasse 12 Matthias Holländer 28.8.–6.11.<br />

Galerie Mollwo, Gartengasse 10, *61 641 1678 Sommeraccrochage –ı 11.9.<br />

Daniel Chiquet — Stahlskulpturen 18.9.–30.10.<br />

und -reliefs<br />

Henze und Ketterer und Triebold, Wettsteinstr. 4 Kunsttage Basel <strong>2022</strong> 1.9.–4.9.<br />

–ı 28.8.<br />

Bellinzona Centro Arte Contemporanea Ticino, Via Tamaro 3,<br />

*91 825 4085<br />

Wunderkammer – Between Reason<br />

and Eroticism<br />

The Party’s Over, Welcome<br />

Darkness – Patricia Jacomella<br />

Bonola<br />

–ı 28.8.<br />

AGENDA // SCHWEIZ 129


Brugg — Christine Bänninger,<br />

Zimmermannhaus. Foto: Nelly Rodriguez<br />

Chur — François Morellet, Forum<br />

Würth © ProLitteris<br />

Bern Historisches Museum Bern, Helvetiaplatz 5, *31 350 7711 Das entfesselte Geld –ı 8.1.<br />

Kunsthalle Bern, Helvetiaplatz 1 Bird Sound Orientations 2 –<br />

–ı 25.9.<br />

Rahima Gambo<br />

Kunstmuseum Bern, Hodlerstr. 8–12<br />

Vivre notre temps! – Bonnard,<br />

–ı 16.10.<br />

Vallotton und die Nabis<br />

Gurlitt – Eine Bilanz 16.9.–15.1.<br />

Naturhistorisches Museum Bern, Bernastrasse 15 Weltuntergang – Ende ohne Ende –ı 30.11.<br />

The Substitute – Alexandra Daisy –ı 30.11.<br />

Ginsberg<br />

Zentrum Paul Klee, Monument im Fruchtland 3<br />

Leuchtendes Geheimnis – Kinder<br />

–ı 4.9.<br />

kuratieren Klee<br />

Paul Klee – Vom Rausch der<br />

3.9.–21.5.<br />

Technik<br />

artundweise kunst- und denkraum, Lorrainestrasse 16, Leena Zihlmann-Kaasalainen –ı 16.9.<br />

*31 312 5151<br />

Die Mobiliar – Öffentlicher Ausstellungsraum,<br />

Kunst & Nachhaltigkeit Vol. 15 –<br />

–ı 26.8.<br />

Bundesgasse 35<br />

Monica Ursina Jäger<br />

DuflonRacz Bern, Gerechtigkeitsgasse 40, *79 423 7550 Annette Barcelo –ı 17.9.<br />

DuflonRacz/ProjektLinks/, Gerechtigkeitsgasse 40,<br />

Lorenzo Salafia –ı 17.9.<br />

*31 311 4262 79 423 75 50<br />

Grand Palais, Thunstr. 3/Helvetiaplatz, *31 351 7454 your pain from one to ten 3.9.–15.10.<br />

–ı 17.9.<br />

Bern / Hettiswil<br />

b. Hindelbank<br />

Galerie Bernhard Bischoff & Partner, PROGR_Zentrum für<br />

Kulturproduktion, Waisenhausplatz 30, *31 312 0666<br />

Elsbeth Böniger – Alchimistische<br />

Substanz<br />

Galerie da Mihi | KunstKeller, Gerechtigkeitsgasse 40, Urs Stooss –ı 24.9.<br />

*31 332 11 90<br />

Kino Rex, Schwanengasse 9 REX Box — Eye/View Ukraine I 1.9.–2.10.<br />

REX Box – Augen/Blick Ukraine II 1.9.–2.10.<br />

videokunst.ch, Showroom: PROGR, Waisenhausplatz 30 Gewinner Sehnerv<br />

Medienkunstpreis <strong>2022</strong> –<br />

Jannik Giger, Demian Wohler, Blind<br />

Audition (Short Version), 2021<br />

–ı 17.9.<br />

Museum/Galerie Illusoria-Land, Sandro Del-Prete,<br />

Illusoria-Land, Rest. Kreuz, Hindelbankstr. 33, 3325<br />

Hettiswil, *31 921 68 62<br />

Sandro Del-Prete, optische<br />

Täuschungen und Holographien<br />

–ı 31.12.<br />

Bern/Wichtrach Galerie Henze und Ketterer, Kirchstrasse 26 Kunsttage Basel <strong>2022</strong> 1.9.–4.9.<br />

Biberist Schlösschen Vorder-Bleichenberg, Asylweg 15,<br />

Fotografie – Urs Amiet, Ursula 3.9.–25.9.<br />

*32 672 29 89<br />

Müller, Simon von Gunten<br />

Bickwil/<br />

Obfelden<br />

Open Art, Zentrum, *79 444 2161 openArt <strong>2022</strong> –ı 9.10.<br />

Biel/Bienne Kunsthaus Centre d’art Pasquart, Seevorstadt 71,<br />

*32 322 5586<br />

Aktuelle Malerei in der Schweiz<br />

–ı 4.9.<br />

Francis Upritchard – A Loose Hold 18.9.–20.11.<br />

Solo / Mute / Pan 18.9.–20.11.<br />

Photoforum Pasquart, Seevorstadt 71–75, *32 322 4482 Sheida Soleimani –ı 4.9.<br />

130 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>


Emmanuel Van der Auwera –ı 4.9.<br />

Gewölbe Galerie, Obergasse 4+10a, *32 323 49 58<br />

Gedenkausstellung Giancarlo<br />

–ı 17.9.<br />

Tamagni & Eingeladene<br />

Binn Twingi Land Art im Landschaftspark Binntal, Postfach 20 Twingi Land Art <strong>2022</strong> –ı 16.10.<br />

Birsfelden City Salts, Hauptstrasse 12, *61 311 7375 Kunsttage Basel <strong>2022</strong> 1.9.–4.9.<br />

Gina Proenza feat. Gina Fischli –ı 30.9.<br />

Adriano Costa –ı 30.9.<br />

Jean Katambayi Mukendi –ı 30.9.<br />

Bremgarten ArtWalk Bremgarten, Zentrum ArtWalk Bremgarten <strong>2022</strong> 2.9.–30.9.<br />

Brig Galerie Zur Matze, Alte Simplonstr. 28, *27 946 01 22 Amer Kobaslija –ı 4.9.<br />

Brugg Zimmermannhaus Brugg, Vorstadt 19, *56 441 96 01 Christine Bänninger, Angela Anzi –ı 2.10.<br />

Brunnen kunstkabinen.ch, Bahnhof Brunnen, Bahnhofstrasse Dave –ı 27.8.<br />

Mali Lazell 2.9.–8.10.<br />

Bruzella Rolla Foundation, Rolla.info – la Stráda Végia, (ex via Where I Came From – Philip Rolla –ı 30.10.<br />

Municipio), *77 474 0549<br />

Buchillon Aarlo u Viggo, galerie d’art, 1 Rue Roger de Lessert,<br />

Tortuga –ı 10.9.<br />

*78 300 25 01<br />

Burgdorf Altes Schlachthaus Bernhard Luginbühl, Metzgergasse 15, Altes Schlachthaus Bernhard<br />

–ı 11.12.<br />

*79 665 08 47<br />

Luginbühl<br />

Museum Franz Gertsch, Platanenstrasse 3 Xenia Hauser –ı 28.8.<br />

Franz Gertsch – blau –ı 28.8.<br />

Katsutoshi Yuasa –ı 4.9.<br />

Your Life 17.9.–27.11.<br />

Kaleidoskop – Franz Gertsch 17.9.–5.3.<br />

Castasegna Sala Viaggiatori, 1 Via Principale Max. 5 Grussworte – Das<br />

–ı 28.8.<br />

Postkartenbergell<br />

Chiasso m.a.x. museo, Via Dante Alighieri 6 Vito Noto – Quaranta anni di<br />

–ı 11.9.<br />

grafica e design. Il senso delle idee<br />

Chur Bündner Kunstmuseum Chur, Bahnhofstrasse 35 Kunst und Stickerei 27.8.–20.11.<br />

Jean-Frédéric Schnyder –<br />

–ı 31.12.<br />

Apocalypso<br />

Forum Würth Chur, Aspermontstr. 1, *81 558 0558 François Morellet oder die<br />

–ı 15.1.<br />

Leichtigkeit der Geometrie<br />

Rätisches Museum, Hofstrasse 1<br />

Bündner Söldner – Bündner in<br />

–ı 18.9.<br />

fremden Diensten<br />

Luciano Fasciati, Süsswinkelgasse 25, *79 285 3457 Judith Albert 10.9.–8.10.<br />

Davos<br />

Kirchner Museum Davos, Promenade 82, Ernst Ludwig<br />

Kirchner Platz<br />

Iris Wazzau, Promenade 72, *81 413 3106<br />

Fehmarndünen in den Alpen –<br />

Ernst Ludwig Kirchner<br />

Europa auf Kur – E. L. Kirchner,<br />

Th. Mann und der Mythos Davos<br />

Davos – Aus dem<br />

Galerie-Programm<br />

–ı 4.9.<br />

–ı 30.10.<br />

–ı 30.9.<br />

Delémont Galerie de la Fondation Anne et Robert Bloch, Rue de Fer 8 Carole Kehrwand –ı 18.9.<br />

Diessenhofen Museum kunst + wissen, Museumsgasse 11, *52 533 11 67 Donegel’ Chong –ı 18.9.<br />

Bezugspunkt Diessenhofen –ı 18.9.<br />

Andrea Buck – Anziehend! Lauter –ı 18.9.<br />

rotes Zeug<br />

Auf Tuchfühlung mit dem<br />

–ı 18.9.<br />

Kulturerbe<br />

Dietikon Holzkorporation Dietikon, Holzkorporation Kunst im Wald –ı 21.10.<br />

Dornach Kloster Dornach, Amthausstr. 7 Glocke –ı 31.12.<br />

Dürnten Nähmaschinen-Museum, Walderstrasse 202 Kunstlokal Festival <strong>2022</strong> 27.8.–8.10.<br />

Klangmaschinen Museum, Edikerstrasse 16 Kunstlokal Festival <strong>2022</strong> 27.8.–8.10.<br />

Eglisau Galerie am Platz Eglisau, Obergass 23 Una Conca incantata – Rosina Kuhn –ı 1.10.<br />

Elsau Kunsthaus Elsau, 10 Strehlgasse, *52 363 21 14 Salon der Gegenwart auf Papier 4.9.–2.10.<br />

Emmenbrücke akku Kunstplattform, Gerliswilstr. 23, *41 260 34 34 Zeitspuren – Zeichnungen aus<br />

der Zentralschweiz<br />

27.8.–23.10.<br />

AGENDA // SCHWEIZ 131


Feldbrunnen-St. Niklaus —<br />

Christian Fogarolli, Schloss Waldegg<br />

Genève — Vik Muniz, Xippas<br />

© ProLitteris<br />

Ennetbürgen Skulpturenpark Ennetbürgen, Stanserstrasse 81, *611 0510 Skulpturenpark Ennetbürgen <strong>2022</strong> –ı 13.11.<br />

Feldbrunnen- Schloss Waldegg, Waldeggstrasse 1, *32 627 63 63 Jenseits des Barock – Gegenwartskunst<br />

–ı 25.09.<br />

St. Niklaus<br />

auf Schloss Wildegg<br />

Frauenfeld Stadtgalerie Baliere Frauenfeld, Am Kreuzplatz,<br />

Willi Oertig 16.9.–9.10.<br />

*52 724 5620<br />

Kunst-Raum Frauenfeld, Marktstr. 6, *52 722 2870 Michael Siegenthaler 16.9.–2.10.<br />

Kunstverein/Bernerhaus, Bankplatz 5, *52 723 2363 Hans Bissegger – Werkschau 3.9.–9.10.<br />

Freienbach Insel Ufnau, Kapelle St. Martin, Insel Ufenau Dämonie aus dem Unbewussten –ı 20.10.<br />

Fribourg Musée d’Art et d’Histoire Fribourg, Rue de Morat 12 Isabelle Krieg –ı 18.9.<br />

Noémi Handrik – Muse(s):<br />

–ı 18.12.<br />

Zeitgenössische Keramik<br />

Genève Centre de la Photographie Genève, 28, rue des Bains Lisa Barnard 8.9.–6.11.<br />

Musée Ariana, 10, av. de la Paix Tasses ! –ı 28.8.<br />

Musée d’Art et d’Histoire Genève, 2, rue Charles-Galland Passe-Temps –ı 28.8.<br />

La course du temps –ı 2.10.<br />

Musée Rath, Place Neuve Marisa et Mario Merz –ı 25.9.<br />

Villa Bernasconi, 8 route du Grand-Lancy Julian Vogel, Olga Dukhovnaya 31.8.–2.9.<br />

Espace Muraille, 5 Place des Casemates, *22 310 4292 The Night before the Day – Robert<br />

–ı 3.9.<br />

Wilson<br />

Centre d’édition contemporaine, 15, rue des Rois<br />

L’esprit d’escalier, Before<br />

–ı 21.10.<br />

publications and recent editions<br />

Galerie Mezzanin, 63 rue des Maraîchers, *22 328 3802 Markus Amm –ı 9.9.<br />

Rudolf Polanszky 15.9.–26.11.<br />

Gowen Gallery, Grand-Rue 23, *22 310 57 83 James Nachtwey –ı 31.8.<br />

Melting Pot – Joana Vasconcelos, 6.9.–5.11.<br />

Ai Wei Wei<br />

Open House, Several locations in Geneva Open House: Session IV – Experience –ı 27.8.<br />

Skopia, Vieux-Grenadiers 9 Summer exhibition –ı 3.9.<br />

ciel et terre 16.9.–22.9.<br />

Wilde | Genève, 24, rue du Vieux-Billard, *22 310 0013 Group Show – Into the wild –ı 1.9.<br />

Xippas, Rue des Sablons 6 Vik Muniz 16.9.–29.10.<br />

Giornico fabbrica culturale baviera, 7 Via Cribiago, *77 410 91 04 Spazio 1 – Gregor Lanz –ı 24.10.<br />

Spazio 2 – Ina Barfuss, Thomas<br />

–ı 24.10.<br />

Wachweger<br />

Giswil Turbine, Unteraa, *666 6407 Internationale Performance Art 10.9.–11.9.<br />

Giswil <strong>2022</strong><br />

Glarus Kunsthaus Glarus, Postfach 1636 Silvia Kolbowski 4.9.–27.11.<br />

Laura Langer 4.9.–27.11.<br />

Sammlung – Greta Leuzinger 4.9.–5.2.<br />

Glattfelden Gottfried Keller Zentrum, Gottfried-Keller-Strasse 8,<br />

*44 867 3972<br />

Erich Steinmann, Henggart –ı 2.10.<br />

Glarus Süd Antonio Wehrli Art Space, Freibergstrasse 2 Contemporary Antiquity<br />

Von Bergen und Menschen<br />

–ı 16.10.<br />

3.9.-9.10.<br />

132 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>


Lausanne — Gustave Buchet, MCBA<br />

© Familles Bron Bersier Biber<br />

Le Locle — Emma Lucy Linford, Musée<br />

des beaux-arts du Locle<br />

Liebefeld — Cécile Keller, gepard14<br />

Gontenschwil Galerie Schlössli, Dorfstr. 399, *44 381 04 42 Schaufenster Intermezzo<br />

Beatrice Bircher<br />

Grenchen<br />

Kunsthaus Grenchen, Bahnhofstrasse 53, vis-à-vis<br />

Bahnhof Grenchen Süd, *32 652 50 22<br />

Maria Magdalena Z’Graggen –<br />

Un affare di famiglia<br />

Form, Farbe, Schrift – Konkrete<br />

Kunst aus der Slg. L. Beck-<br />

Barbezat (Teil I)<br />

–ı 30.9.<br />

–ı 25.9.<br />

Grindelwald Hotel Alpenhof, Kreuzweg 36, *33 853 52 70 Hansueli Urwyler –ı 31.12.<br />

Gruyères Château de Gruyères, Rue du Château 8 Marc-Antoine Fehr –ı 16.10.<br />

Heiden Henry-Dunant-Museum / Dunant Plaza, Kirchplatz 9,<br />

*71 891 44 04<br />

–ı 5.2.<br />

Unternehmen Algerien<br />

–ı 30.10.<br />

Flagge zeigen –ı 30.10.<br />

Herblingen Verein Kulturort Höfli 7, Im Höfli 7, *79 711 00 25 schAUGENau 9.9.–25.9.<br />

Hochdorf Kunstraum Hochdorf, Lavendelweg 8 über_Sicht – Charles Baumann –ı 18.9.<br />

Hombrechtikon art-noser Schaulager, Feldbachstrasse 80, *79 415 91 62 Vorbilder – Idole –ı 25.9.<br />

Interlaken Kunsthaus Interlaken, Jungfraustrasse 55, *33 822 1661 Kawakami Sumio – Emil Zbinden –ı 28.8.<br />

Galerie IHB Spectrum, Postgasse 16 Hansueli Urwyler –ı 31.12.<br />

JungfrauPark, Obere Bönigstr. 100, *33 827 5757 Hansueli Urwyler –ı 30.10.<br />

Klosters- Kunsthaus Klosters, Landstrasse 173, *78 786 65 71 Kunsthaus Klosters –ı 30.11.<br />

Serneus<br />

Kölliken Dorfmuseum Kölliken, 43 Hauptstrasse Christa Hunziker, Roland Hächler – –ı 30.10.<br />

Salvia<br />

Kriens Galerie Kriens, Obernauerstrasse 1, *320 4842 klanglos schreit – Karin Mairitsch, –ı 18.9.<br />

Katrin Odermatt, Daniella Tuzzi<br />

Küsnacht Grieder Contemporary Küsnacht, Lärchentobelstrasse 25,<br />

*43 818 5607<br />

Female Voices –ı 2.9.<br />

La Chaux-de-<br />

Fonds<br />

Musée des Beaux-Arts La Chaux-de-Fonds, Rue des<br />

Musées 33, *32 967 6077<br />

Stéphane Zaech – Nefertiti<br />

Simone Holliger<br />

Langenbruck Kloster Schönthal, Schönthalstrasse 158 if seven was five – Thomas<br />

Scheibitz<br />

–ı 16.10.<br />

–ı 16.10.<br />

–ı 6.11.<br />

Langenthal Kunsthaus Langenthal, Marktgasse 13 Latefa Wiersch – Original Features –ı 13.11.<br />

Ueli Berger, Ueli Berger,<br />

–ı 13.11.<br />

Latefa Wiersch<br />

Laufenburg Rehmann-Museum, Schimelrych 12, *62 874 4270 Spitzentanz – Daniel Waldner 3.9.–19.2.<br />

Lausanne Mudac, Plateforme 10, Place de la Gare 17 Écouter la Terre Collection<br />

–ı 25.9.<br />

du mudac<br />

Musée Cantonal des Beaux-Arts Lausanne, Plateforme 10, Marie Cool, Fabio Balducci –<br />

–ı 4.9.<br />

Place de la Gare 16, *21 316 34 45<br />

Dai campi all’elica<br />

Jean Dubuffet – Donation<br />

–ı 18.9.<br />

de Mireille et James Lévy<br />

Gustave Buchet – Accusé<br />

–ı 25.9.<br />

de peindre<br />

Train Zug Treno Tren – Voyages<br />

imaginaires<br />

–ı 25.9.<br />

AGENDA // SCHWEIZ 133


Luzern — David Hockney,<br />

Kunstmuseum. Foto: Richard Schmidt<br />

Luzern — Markéta Jachimova,<br />

Kali Gallery<br />

Fabienne Levy, Avenue Louis-Ruchonnet 6 Ekene Emeka Maduka –ı 17.9.<br />

Vanessa Safavi 21.9.–19.11.<br />

Le Locle Musée des Beaux-Arts Le Locle, Marie-Anne-Calame 6,<br />

*32 933 8950<br />

Charles Fréger<br />

Emma Lucy Linford<br />

–ı 25.9.<br />

21.5.–25.9.<br />

Le Noirmont La Nef, Ancienne Eglise, *32 951 1745 Cabane –ı 4.9.<br />

Lens Fondation Opale, Route de Crans 1, *27 483 46 10 Présent Fugitif –ı 6.11.<br />

Leuk-Stadt Stiftung Schloss Leuk, *79 637 50 11 Leuk – Jubiläum – 120 Jahre SGBK –ı 30.9.<br />

Sektion Bern/Romandie<br />

Liebefeld gepard14, Schützenstrasse 14 Cécile Keller 19.9.–13.11.<br />

Ligornetto Museo Vincenzo Vela, Largo Vela Marcel Dupertuis –ı 12.2.<br />

Locarno la rada, via della Morettina 2 Switch the Witch –ı 18.9.<br />

Locarno- Fondazione Marguerite Arp, Via alle Vigne 46, *91 751 2543 Jean Arp – Sono nato in una nuvola –ı 30.10.<br />

Solduno<br />

Lugano Collezione Giancarlo e Danna Olgiati, Riva Caccia 5,<br />

Pietro Roccasalva 18.9.–18.12.<br />

*91 921 4632<br />

Fondazione Gabriele e Anna Braglia, Riva Antonio Caccia<br />

6/a, *91 980 08 88<br />

Marc Chagall 22.9.–18.12.<br />

Luzern<br />

MASI Lugano, Piazza Bernardino Luini 6, Via Canova 10,<br />

*58 866 4230<br />

Bally Artist Award <strong>2022</strong> –<br />

10.9.–2.10.<br />

Dominique Koch<br />

Marcel Broodthaers –<br />

–ı 13.11.<br />

Industrial Poems<br />

Pietro Roccasalva – Chi è che ride 18.9.–18.12.<br />

Paul Klee 4.9.–8.1.<br />

Italienische Kunst der Moderne –ı 29.1.<br />

Stimmung und Beobachtung –<br />

–ı 2.7.<br />

Kunst imTessin 1850–1950<br />

Buchmann Galerie Lugano, Via della Posta 2, *91 980 0830 Fiona Rae –ı 30.9.<br />

Hans Erni Museum, Lidostrasse 6, c/o Verkehrshaus der Typisch Schweiz!<br />

–ı 16.10.<br />

Schweiz, *041 370 44 44<br />

10. Schweizerische<br />

Scherenschnitt-Ausstellung<br />

Sammlungspräsentation Hans<br />

–ı 31.12.<br />

Erni-Stiftung<br />

Hans Ernis Tafeln für die UNESCO –ı 31.12.<br />

Kunsthalle Luzern, Bourbaki/Löwenplatz 11, *41 412 08 09 Unsettling Identities –ı 25.9.<br />

Kunstmuseum Luzern, Europaplatz 1, *41 226 78 00 Mathis Pfäffli – Floor is Lava –ı 4.9.<br />

David Hockney –ı 30.10.<br />

Durch Raum und Zeit –ı 20.11.<br />

Shara Hughes 17.9.–20.11.<br />

Apropos, Sentimattstrasse 6, *41 240 15 78 Johanna Näf –ı 11.9.<br />

B74 Raum für Kunst, Baselstrasse 74, *78 601 80 89<br />

Zeichen und Lücken – Martin<br />

–ı 10.9.<br />

Amstutz, Regula Bühler-Schlatter<br />

Galerie gabrielaW., Alpenstrasse 1/Seite Töpferstrasse,<br />

*76 390 55 10<br />

Gabor Fekete – camera obscura<br />

tent landscape photography<br />

29.8.–24.9.<br />

134 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>


Moutier — Niklaus Manuel Güdel,<br />

Musée jurassien des Arts<br />

Rapperswil-Jona — Vandana,<br />

Kunst(Zeug)Haus<br />

Galerie Urs Meile Luzern, Rosenberghöhe 4 Miao Miao – Magic Carpet –ı 27.8.<br />

Jakob Bill 8.9.–30.10.<br />

Galerie Vitrine Luzern, Stiftstr. 4, *79 866 1233 Kunstsommer <strong>2022</strong> –ı 11.9.<br />

Erdenschön – Bruno Müller-Meyer 27.8.–15.10.<br />

Harlekin Art AG, Löwengraben 14, *41 248 46 56<br />

Piano Rotondo – Henri Spaeti in der –ı 1.10.<br />

Galerie Harlekin<br />

Impulse Gallery, 19 Haldenstrasse<br />

Beneath Reality – Julian Voss-<br />

–ı 30.9.<br />

Andreae<br />

Kali Gallery, Lädelistraße 4 My Hands – Markéta Jáchimová 27.8.–30.9.<br />

Löwengalerie Luzern, Löwenplatz 6, *78 797 37 65 Cuba meets Africa –ı 29.9.<br />

Lukaskirche, Morgartenstrasse 16 Vera Staub –ı 30.9.<br />

marytwo, 2A Mariahilfgasse, *79 959 47 07 Billy Morgan –ı 24.9.<br />

Network of Arts, Töpferstrasse 10, *76 500 74 25 Saturation 27.8.–20.11.<br />

slot_, Kunstpavillon, 24 Sälistrasse<br />

Anna von Siebenthal, Viktoria 27.8.–28.8.<br />

Sophie Conzelmann – in<br />

conversation II<br />

Männedorf Kulturschüür Männedorf, Alte Landstr. 230, *44 920 1256 Brigitta und Heinz Dieffenbacher –ı 11.9.<br />

Martigny Le Manoir de la Ville de Martigny, 3, rue du Manoir Après-hier –ı 28.8.<br />

Les archives de nos utopies –ı 25.9.<br />

Tinctoria – Vanessa Udriot –ı 30.10.<br />

Meggen Benzeholz Raum für zeitgen. Kunst, Seestrasse, *377 1365 Lorenz Olivier Schmid –ı 9.10.<br />

Melano Artrust S.A., Via Pedemonte 1, *91 649 3336 Revolutions (and uprisings) 19.9.–16.12.<br />

Melchnau Kunst am Schlossberg, Forum Melchnau, Feldstrasse 1 Kunst am Schlossberg <strong>2022</strong><br />

–ı 17.9.<br />

(Outdoor)<br />

Mendrisio Museo d’arte Mendrisio, Piazzetta dei Serviti 1 Davide Cascio – Chaosmos –ı 28.8.<br />

Gianfredo Camesi – Dallo Spazo<br />

al tempo<br />

–ı 28.8.<br />

Moutier Musée Jurassien des Arts, Rue Centrale 4, CP 729,<br />

*32 493 36 77<br />

Niklaus Manuel Güdel – Derrière<br />

la couleur<br />

–ı 13.11.<br />

Muri AG Singisen Forum, Marktstrasse 4, *56 664 70 11 Romano Galizia & seine<br />

27.8.–6.11.<br />

Künstlerfreunde<br />

Muri BE Villa Mettlen, Pourtalèsstr. 35, *31 301 4720 Kunst zum Anfassen <strong>2022</strong> –ı 18.9.<br />

Neuchâtel Centre Dürrenmatt, Ch. du Pertuis-du-Sault 74,<br />

*32 720 2060<br />

Ditesheim & Maffei Fine Art, 8, rue du Château,<br />

*32 724 5700<br />

Musée d’art et d’histoire de Neuchâtel, Esplanade<br />

Léopold-Robert 1, *32 717 79 20<br />

Friedrich Dürrenmatt – Das<br />

–ı 25.9.<br />

Arsenal des Dramatikers<br />

Friedrich Dürrenmatt –<br />

–ı 31.12.<br />

Schriftsteller und Maler<br />

23 artistes 9.9.–5.11.<br />

Du projet à l’objet<br />

Permanent – Les automates<br />

Jaquet-Droz<br />

–ı 28.8.<br />

–ı 31.12.<br />

Mouvements –ı 23.1.<br />

AGENDA // SCHWEIZ 135


Sachseln — Maya Reinhard, Museum<br />

Bruder Klaus<br />

Schaffhausen — Gabriela Löffel,<br />

Vebikus Kunsthalle<br />

Olten Kunstmuseum Olten, Kirchgasse 8, *62 212 86 76 Philipp Schaerer – Dissected<br />

4.9.–6.11.<br />

Nature<br />

Monica Ursina Jäger – Liquid<br />

4.9.–6.11.<br />

Territories<br />

Kunstverein Olten, Hübelistr. 30, *79 338 34 15 Werke aus der guten Stube 27.8.–25.9.<br />

Kulturzentrum Schützi, Schützenmattweg 15, *62 286 0810 JKON – Junge Kunst Olten <strong>2022</strong> –ı 27.8.<br />

Mokka Rubin, Ringstrasse 16<br />

N° 12 – Marc Aeschbacher &<br />

–ı 3.9.<br />

Sabine Reiss<br />

N° 13 – Vreny Brand-Peier 10.9.–29.10.<br />

Pfäffikon SZ Vögele Kultur Zentrum, Gwattstrasse 14 Der Tod, radikal normal –ı 18.9.<br />

Pfäffikon ZH<br />

Forum Museum Eva Wipf, Hochstrasse 4, Altes<br />

Bezirksgebäude, *44 950 33 48<br />

Kunstlokal Festival – Patricia<br />

Meier<br />

27.8.–8.10.<br />

Museum am Pfäffikersee, 2 Stogelenweg Kunstlokal Festival <strong>2022</strong> 27.8.–8.10.<br />

Vitoria Pinto – Fish out of water 27.8.–30.10.<br />

Pontresina plattner & plattner Art Gallery, Via da la Staziun 11 Gabriela Gerber, Lukas Bardill –<br />

–ı 23.10.<br />

Waldstücke<br />

Porza Museo Villa Pia, Via Cantonale 24, *78 608 96 94 Fabiola Di Fulvio – Non ho titolo<br />

–ı 4.9.<br />

ma esisto<br />

Poschiavo Casa Alpina Belvedere, Casa Alpina Belvedere Simon Heusser –ı 1.10.<br />

Prilly Locus solus, rue de la Combette 8, *77 41859 44 Aloïs Godinat –ı 28.8.<br />

Rapperswil-<br />

Jona<br />

*Kurator, *Altefabrik, Klaus-Gebert-Str. 5, *55 225 74 74 Die Organisation der Leere 2.9.–16.10.<br />

Kunst(Zeug)Haus, Schönbodenstrasse 1 Familiensache –ı 30.10.<br />

Natacha Donzé –ı 29.1.<br />

Acht Räume –ı 2.4.<br />

Riggisberg Abegg-Stiftung, Werner Abegg-Str. 67 Menschen, Tiere, Götterwesen – –ı 13.11.<br />

Textile Schätze aus dem Alten Peru<br />

Romanshorn Atelier Galerie Demarmels, Amriswilerstrasse 44,<br />

Ludwig Demarmels –ı 22.12.<br />

*71 463 1811<br />

Rombach Arnold – Rahmenmanufaktur GmbH, Alte Stockstrasse 7 und tschüss – Anna Sommer –ı 24.9.<br />

Roveredo openArt, Trii openArt <strong>2022</strong> –ı 9.10.<br />

S-chanf Galerie Peter Vann, Somvih 24 Textilkünst von Irma Streich-Egg –ı 10.9.<br />

Sachseln Museum Bruder Klaus Sachseln, Dorfstrasse 4,<br />

Grafit, Tusche, LED 3.9.–1.11.<br />

*41 660 55 83<br />

Saint-Maurice Galerie Oblique, Grand-rue 61, *24 485 13 23 Liliana Salone – Panoplia 3.9.–7.10.<br />

Samstagern Froh Ussicht, Hof Blum, *44 784 2994 mist – Zauber & Nährstoff –ı 30.10.<br />

Sarnen Galerie Hofmatt, Rütistr. 23, *660 7340 Ruth Rieder 3.9.–2.10.<br />

Savièse<br />

Espace d’exposition de la collection communale, Route de<br />

Saint Germain 50, *273951018<br />

École de Savièse et artistes (re)<br />

connues<br />

3.9.–30.7.<br />

Saisons 3.9.–28.7.<br />

Schaffhausen Museum zu Allerheiligen, Klosterstr. 16 Varlin/Moser – Exzessiv! –ı 25.9.<br />

Mensch und Landschaft –ı 30.10.<br />

Doppio IV – Sandra<br />

Boeschenstein / Zilla Leutenegger<br />

3.9.–30.10.<br />

136 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>


Haus der Kunst St. Josef, Baselstr. 27 Marco Eberle –ı 18.9.<br />

Kunstkästen Schaffhausen, Bahnhof Schaffhausen/ Lindenforum – about me and the<br />

–ı 11.9.<br />

Bahnhofstrasse, *52 625 2418<br />

others<br />

Vebikus Kunsthalle Schaffhausen, Baumgartenstrasse 19,<br />

*52 625 2418<br />

Gabriela Löffel,<br />

Luc Mattenberger, Luca Harlacher<br />

Scuol-Nairs Fundaziun Nairs, PF 71, Nairs 509, *81 864 98 02 Hemauer/Keller –ı 23.10.<br />

Seegräben Sauriermuseum Aathal, Zürichstrasse 69 Kunstlokal Festival <strong>2022</strong> 27.8.–8.10.<br />

Sigriswil Paradiesli, Feldenstr. 87, *33 251 51 55 Suter & Bult und Paul Suter –ı 28.8.<br />

Do Paladino und Nils Tofahrn 11.9.–28.11.<br />

Sion Ferme-Asile, Promenade des Pêcheurs 10, *27 203 2111 Encore + De Toi –ı 1.9.<br />

Lemme, 45 Rue de Lausanne Welcome Stranger –ı 24.9.<br />

Musée d’art du Valais, Place de la Majorie 15, *27 606 4690 Insights – Maria Ceppi –ı 6.11.<br />

Solothurn Kunstmuseum Solothurn, Werkhofstrasse 30,<br />

*32 626 93 80<br />

–ı 9.10.<br />

Fokus Sammlung – Hémisphère<br />

–ı 16.10.<br />

Die Sammlung Gerhard Saner –ı 30.10.<br />

Fokus Sammlung – Dieter Roth –ı 30.10.<br />

Freitagsgalerie Imhof, Kreuzgasse 5, *32 622 6434 Hanspeter Bärtschi –ı 24.9.<br />

Galerie Christoph Abbühl, Schaalgasse 9/1. Stock,<br />

Christoph Abbühl – Arbeiten<br />

–ı 24.9.<br />

*79 682 03 28<br />

auf Papier<br />

Galerie Löiegruebe, Löwengasse 10 Gregor Lanz –ı 10.9.<br />

Haus der Kunst St. Josef, Baselstr. 27, *32 621 0980 Marco Eberle –ı 18.9.<br />

Kunstforum Solothurn, Schaalgasse 9, *79 717 67 09 Akio Takamori –ı 24.9.<br />

Künstlerhaus S11, Schmiedengasse 11 11erlei –ı 4.9.<br />

Spiez Schloss Spiez, Schlossstrasse 16, *33 654 1506 Otto Tschumi – Surreale Welten –ı 16.10.<br />

Sta Sta<br />

–ı 18.9.<br />

anestrina da video, Postautohaltestelle Sta. Maria Val<br />

Müstair cumün Plaz<br />

Videocity zu Gast — Augen/Blick<br />

Ukraine<br />

St. Gallen Kunst Halle Sankt Gallen, Davidstrasse 40 Entangled Events 27.8.–6.11.<br />

Kunstmuseum St. Gallen, Museumstrasse 32 St. Andreas Slominski –ı 28.8.<br />

Manon de Boer –ı 9.10.<br />

Sammlung –ı 31.12.<br />

Grace Schwindt 17.9.–5.2.<br />

Perfect Love –ı 14.5.<br />

Kunstmuseum St. Gallen – Lokremise, Grünbergstr. 7,<br />

*76 325 8251<br />

On _ On Kawara – B. Huws,<br />

T. Miyajima, A. Signer, B. Signer,<br />

R. Signer<br />

27.8.–6.11.<br />

Museum im Lagerhaus, Davidstrasse 44, *71 223 58 57 Lene Marie Fossen – Human 1.9.–26.2.<br />

Textilmuseum, Vadianstr. 1 Sudō Reiko – Making Nuno –ı 18.9.<br />

Die Klause, Mühlenstrasse 17 Asi Föcker –ı 4.9.<br />

Ursula Palla 10.9.–9.10.<br />

Katalin Deér 27.8.–9.10.<br />

Galerie vor der Klostermauer, Zeughausgasse 8, *76 458 11 52 Marcel Bischof 26.8.–18.9.<br />

Hiltibold, Stützmauer an der Magnihalde / Goliathgasse 15 Pablo Walser, Claudia S. Bühler –ı 30.8.<br />

St. Moritz Galerie Andrea Caratsch, Via Serlas 12, *81 734 0000 Dokoupil – Corporations &<br />

–ı 3.9.<br />

Products<br />

Livia Rita & Herbert Weber 1.9.–20.9.<br />

Anna Diehl & Marion Ritzmann 13.9.–1.11.<br />

Harlis Schweizer & Georgette Maag 22.9.–11.10.<br />

Luca Pancrazzi – Volare Nuvolare –ı 3.9.<br />

Hauser & Wirth St. Moritz, Via Serlas 22, *44 446 80 50 Zhang Enli – Looking Outwards –ı 10.9.<br />

Stampa Museo Ciäsa Granda, Strada Cantonale 102, *81 822 1716 Alberto Giacometti, Paris sans fin –ı 20.10.<br />

Augusto Giacometti –ı 20.10.<br />

Stans Nidwaldner Museum Salzmagazin, Stansstaderstr. 23,<br />

*618 7514<br />

Nidwaldner Museum Winkelriedhaus, Engelbergstr. 54A,<br />

*41 618 73 40<br />

Mutig, trotzig, selbstbestimmt<br />

Nidwalden – Objekte erzählen die<br />

Geschichten eines Kantons<br />

Sommer im Museum<br />

Liselotte Moser –<br />

Künstlerinnenleben zwischen<br />

Luzern, Detroit und Stans<br />

–ı 29.1.<br />

–ı 29.1.<br />

–ı 11.9.<br />

–ı 30.10.<br />

AGENDA // SCHWEIZ 137


Von Blättler Dädi bis Hans von<br />

–ı 30.10.<br />

Matt – Frey-Näpflin-Stiftung<br />

Nachhall und Witterung –ı 30.10.<br />

Häuser für eine Minderheit – Die<br />

–ı 30.10.<br />

Reformierte Kirche in Nidwalden<br />

Galerie Stans, Dorfplatz 11 Corinne Güdemann – Tag für Tag 27.8.–16.10.<br />

Steffisburg Kunsthaus Steffisburg, Dorfplatz / Schulgässli 15 Archaeological Exravaganza –ı 27.8.<br />

Steinen Atelier R6, Räbengasse 6 Sommer im Land – B. Hennig<br />

–ı 30.8.<br />

Marques, B. Marty, I. Hänni<br />

Steinmaur/<br />

Sünikon<br />

Ateliers und Skulpturenpark, Park Aller Voraussicht nach ... –ı 30.10.<br />

Strada im<br />

Engadin<br />

Buchdruck- und Kulturmuseum, Stradun, *81 866 3224<br />

Gänsekiel, Gutenberg,<br />

Gruppenchat<br />

–ı 29.10.<br />

Sursee Museum Sankturbanhof, Theaterstr. 9, *41 922 24 00 Im Kabinett – Fabienne Immoos –ı 2.10.<br />

Die Badi –ı 2.10.<br />

Sursee – erleben –ı 31.12.<br />

Susch Muzeum Susch, Surpunt 78, *81 861 03 03 Heidi Bucher – Metamorphoses II –ı 4.12.<br />

Teufen Zeughaus Teufen, Zeughausplatz 1, *71 335 8030 Florilegium Teufen (Blütenlese) –ı 11.9.<br />

Zahnträger Wettbewerb –ı 25.9.<br />

Thalwil ThalwilerHofKunst, Artbox Perron 3/4 + 5/6, Bahnhof ArtBox#108 – Umschlingungen –ı 31.10.<br />

Thalwil, *44 720 78 56<br />

Thun Kunstmuseum Thun, Hofstettenstrasse 14, *33 225 84 20 The Other Kabul 3.9.–4.12.<br />

–ı 27.11.<br />

Thun-Panorama, Hofstettenstrasse 14, Schadaupark,<br />

*33 223 2462<br />

Sonderausstellung – Ticket zur<br />

fremden Welt<br />

Marquard Wochers Panorama –ı 27.11.<br />

Atelier & Kunstgalerie Hodler, Frutigenstrasse 46 A Hommage à Robert Schär, 1894 –1973 4.9.–1.10.<br />

Kunstraum Satellit Thun, Scheibenstrasse 2 Ausstellung mit Baubüro in situ –ı 13.10.<br />

Thusis Lilly Keller Stiftung, Obere Stallstrasse 3 + 4 Atelier Vivant — Kosmos Lilly 20.8.–10.9.<br />

Keller und die Gegenwart<br />

Unterseen<br />

–ı 11.9.<br />

Kunstsammlung Unterseen, Dachstock Stadthaus,<br />

Untere Gasse 2, *33 826 64 64<br />

Ursula Diem, Malerei –<br />

Jürg C. Bächtold, Skulpturen<br />

Uster Bechtler Stiftung, Weiherweg 1 All Chemie – Sigmar Polke und<br />

–ı 18.9.<br />

Pamela Rosenkranz<br />

Walter de Maria – The 2000<br />

–ı 31.12.<br />

Sculpture<br />

Pipilotti Rist – I couldn’t agree<br />

–ı 31.12.<br />

with you more<br />

akku künstleratelier uster, Zeughausareal akku panorama 16.9.–25.9.<br />

Kunstkiste Nr. 49 auf dem<br />

16.9.–1.12.<br />

Zeughausareal – Bettina Carl<br />

Dimitrina Sevova – Preisträgerin<br />

–ı 5.6.<br />

des Akku-Atelierstipendiums<br />

2021/<strong>2022</strong><br />

foryouandyourcustomers, Standort Uster, Bankstrasse 1 Hans Thomann –ı 30.9.<br />

Zeughaus Uster, Berchtoldstrasse 10 Kunstlokal Festival <strong>2022</strong> 27.8.–8.10.<br />

Val Müstair Postautohaltestelle Sta. Maria Val Müstair cumün Plaz videocity zu Gast im fanestrina da –ı 18.9.<br />

video «Augen/Blick Ukraine I»<br />

Augen/Blick Ukraine II 20.9.–30.10.<br />

Versam Safiental Tourismus, Safiental Tourismus/Haus Signina, Art Safiental <strong>2022</strong> –ı 23.10.<br />

Hauptstrasse 35, *81 630 60 16<br />

Vevey Images Vevey, Place de la Gare 3, *21 922 4854 Festival Images Vevey <strong>2022</strong> 3.9.–25.9.<br />

L’Appartement – Espace Images 3.9.–13.11.<br />

Vevey<br />

Musée Jenisch Vevey, 2, avenue de la Gare, *21 925 35 20 Collecting at Edition VFO – Print 15.9.–15.1.<br />

Art Now<br />

Vicosoprano Biennale Bregaglia <strong>2022</strong>, Cad Martin Biennale Bregaglia <strong>2022</strong> –ı 24.9.<br />

138 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>


Warth — Javier Téllez, Kunstmuseum<br />

Thurgau<br />

Zürich — Harald Naegeli, Musée<br />

Visionnaire © ProLitteris. A. Neumann<br />

Visp Galerie zur Schützenlaube, Ecke Schützenhausgasse / Adrian Fux –ı 11.9.<br />

Stapfengasse, *792788994<br />

Wädenswil Kunsthalle 8000, Zugerstrasse 180 The Punishment Of Luxury –<br />

–ı 3.9.<br />

R. Gysin, E. Hiltbrunner, S. Jaeggi<br />

u. a.<br />

Waldenburg Biennale ‹Ville des Arts› Waldenburg / BL, Zentrum Biennale <strong>2022</strong> in Waldenburg –<br />

–ı 22.10.<br />

Ville des Arts<br />

Walenstadt museumbickel, Zettlereistrasse 9, *81 710 27 77 Karl Bickel – Sommerausstellung –ı 11.9.<br />

Warth<br />

Kunstmuseum Thurgau / Ittinger Museum, Kartause<br />

Ittingen, *058 345 1060<br />

Gelobt, gepriesen und vergessen<br />

–ı 18.9.<br />

Josef Hofer –ı 18.12.<br />

Javier Téllez – Das Narrenschiff 4.9.–17.12.<br />

Claudio Hils –ı 18.4.<br />

Wettingen Galerie im Gluri Suter Huus, Bifangstrasse 1, *56 426 2969 Michael Günzburger,<br />

–ı 25.9.<br />

Kilian Rüthemann<br />

Wetzikon Museum Wetzikon, Farbstrasse 1 Kunstlokal Festival <strong>2022</strong> 27.8.–8.10.<br />

Winterthur Fotomuseum Winterthur, Grüzenstrasse 44 + 45 Wahlfamilie – Zusammen weniger –ı 16.10.<br />

allein<br />

Fotostiftung Schweiz, Grüzenstrasse 45, *52 234 1030 Georg Aerni – Silent Transition –ı 16.10.<br />

Gewerbemuseum Winterthur, Kirchplatz 14, *52 267 51 36 Bilderbücher – illustriert &<br />

inszeniert<br />

–ı 23.10.<br />

Kunst Museum Winterthur | Beim Stadthaus,<br />

Museumstrasse 52, *52 267 51 62<br />

Kunst Museum Winterthur | Reinhart am Stadtgarten,<br />

Stadthausstr. 6, *52 267 5172<br />

Kunsthalle Winterthur, Marktgasse 25, *52 267 5132<br />

Gerry Schum<br />

Monica Bonvicini<br />

–ı 11.9.<br />

10.9.–13.11.<br />

Italia<br />

–ı 11.9.<br />

Nord – Süd –ı 11.9.<br />

Di passaggio –ı 12.2.<br />

Otavio Schipper – Litany for<br />

–ı 4.9.<br />

Bubbles<br />

AXA Superblock Winterthur, Pionierstrasse 3 Nici Jost –ı 14.11.<br />

Coalmine Forum für Dokumentarfotografie, Turnerstr. 1, To Watch the War 16.9.–18.12.<br />

*52 268 6868<br />

Kulturort Weiertal, Rumstalstr. 55, *52 222 70 32 vonWegen –ı 4.9.<br />

Aussenseiterinnen – Aussenseiter –ı 4.9.<br />

kunstkasten, Katharina-Sulzer-Platz, *79 379 29 78 Susanne Hefti – Felix Austria –ı 21.10.<br />

oxyd – Kunsträume, Untere Vogelsangstrasse 4 Geschichten aus dem Hain –ı 2.10.<br />

Yverdon-les- Centre d’art contemporain Yverdon-les-Bains, Place Melting Pot – Visarte Vaud 10.9.–6.11.<br />

Bains<br />

Pestalozzi, *24 423 63 80<br />

Zofingen Kunsthaus Zofingen, Gen. Guisan-Str. 12, *62 751 4829 Grenzenlos 3.9.–6.11.<br />

Zug Kunsthaus Zug, Dorfstrasse 27 Richard Gerstl – Inspiration –<br />

–ı 4.12.<br />

Vermächtnis<br />

Galerie Carla Renggli, Ober-Altstadt 8 Françoise Nussbaumer 27.8.–1.10.<br />

Galerie Urs Reichlin AG, Baarerstrasse 133 Klaus Prior – Interpendenzen 1.9.–22.10.<br />

Lakeside Gallery, Artherstrasse 3, *41 710 46 47 Symbiosen – Grönquist & Grönquist –ı 8.10.<br />

AGENDA // SCHWEIZ 139


Zuoz Galerie Tschudi, Chesa Madalena/Somvih 115,<br />

*81 850 1390<br />

Richard Long – Stones<br />

Martina Klein, Dan Walsh,<br />

Augustas Serapinas<br />

–ı 24.9.<br />

–ı 24.9.<br />

Monica De Cardenas Zuoz, Chesa Albertini, Aguel 41, Christine Streuli –ı 3.9.<br />

*81 868 80 81<br />

Zürich Atelier Hermann Haller, Höschgasse 8a, *44 383 4247 Abstrakt gedacht –ı 2.10.<br />

Atelier Righini-Fries, Klosbachstr. 150, *43 268 0530 Jedes meiner Bilder bin ich –<br />

27.8.–17.12.<br />

Marianne von Werefkin, Willy Fries<br />

Cabaret Voltaire, Spiegelgasse 1, *43 268 08 44 Office ektor garcia – nudos de tiempo –ı 25.9.<br />

Ilaria Vinci – Phoenix Philosophy<br />

–ı 9.7.<br />

Café<br />

Graphische Sammlung ETH, Rämistrasse 101, *44 632 4046 Linien aus Ostasien –ı 13.11.<br />

Helmhaus, Limmatquai 31, *44 415 56 77<br />

Kunststipendien der Stadt Zürich<br />

–ı 4.9.<br />

<strong>2022</strong><br />

Kunsthalle Zürich, Limmatstr. 270 Liz Larner – below above –ı 18.9.<br />

Kunsthaus Zürich, Heimplatz Federico Fellini –ı 4.9.<br />

Niki de Saint Phalle 2.9.–7.1.<br />

Landesmuseum Zürich, Museumstrasse 2, *44 218 65 11 Räder, Rennen, Ruhm –ı 16.10.<br />

Anne Frank und die Schweiz –ı 6.11.<br />

Prunkvolle Schlitten –ı 2.4.<br />

Einfach Zürich –ı 31.1.<br />

Geschichte Schweiz –ı 31.12.<br />

Die Sammlung –ı 31.12.<br />

Archäologie Schweiz –ı 1.1.<br />

Migros Museum für Gegenwartskunst, Limmatstrasse 270 Basel Abbas & Ruanne Abou-<br />

–ı 11.9.<br />

Rahme<br />

Aus den Fugen – Momente der<br />

–ı 11.9.<br />

Störung<br />

Musée Visionnaire, Predigerplatz 10, *44 251 6657 Harald Naegeli – Graffiti im 31.8.–16.10.<br />

Museum!?<br />

Museum für Gestaltung, Ausstellungsstr. 60 Textiler Garten –ı 30.10.<br />

Museum für Gestaltung – Schaudepot,<br />

Pfingstweidstrasse 96<br />

Atelier Zanolli – Stoffe, Mode,<br />

Kunsthandwerk, 1905–1939<br />

Collectomania – Universen<br />

des Sammelns<br />

Museum Haus Konstruktiv, Selnaustrasse 25 Jose Dávila –ı 11.9.<br />

Neues aus der Sammlung –ı 11.9.<br />

Elisabeth Wild –ı 15.1.<br />

Museum Rietberg, Gablerstrasse 15 Hingabe und Sehnsucht –ı 30.10.<br />

Für immer Jade –ı 22.1.<br />

Wege der Kunst –ı 25.6.<br />

Museum Strauhof, Augustinergasse 9<br />

litafrika – Poesien eines<br />

–ı 4.9.<br />

Kontinents<br />

Denn wenn Chloe Olivia mag … –ı 4.9.<br />

Pavillon le Corbusier, Höschgasse Architekturikonen neu gesehen –ı 27.11.<br />

gta Ausstellungen, Stefano-Franscini-Platz 5 Space as Matrix 21.9.–14.10.<br />

Stiftung Kunstsammlung Albert und Melanie Rüegg, Werner Bommer 2.9.–12.11.<br />

Rämistrasse 30<br />

ZAZ Bellerive, Höschgasse 3 Touch Wood –ı 30.10.<br />

@theoff.space, 105 Luegislandstrasse Last words from the periphery III 17.9.–2.10.<br />

A1 M.O.V.E., Bändliweg 20, *43 311 7010 Monika Amrein –ı 12.9.<br />

Andreaskirche, Brahmsstrasse 100 Von Angesicht zu Angesicht –<br />

11.9.–9.10.<br />

Florica Marian, Edward von<br />

Niederhäusern<br />

Andres Thalmann Zürich, Talstrasse 66, *44 210 2002 Joan Hernández Pijuan 2.9.–19.11.<br />

annex14, Limmatstrasse 270, *44 202 44 22<br />

le saule contemple à l’envers<br />

l’image du héron<br />

2.9.–15.10.<br />

–ı 4.9.<br />

–ı 8.1.<br />

140 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>


ARS 28, Weinberstrasse 17, *78 981 27 72<br />

Marta Veinberga, Nic Hess,<br />

–ı 27.8.<br />

Carlos Kusnir, Peter Radelfinger<br />

Barbara Seiler, Limmatstrasse 270, *43 317 4210 Marcel van Eeden –ı 27.8.<br />

Bildhalle, Stauffacherquai 56, *44 552 09 18 Thomas Hoepker – Dear Memories –ı 27.8.<br />

Blue Velvet Projects, Rämistrasse 3, *62 918 10 80 Adam Cruces –ı 3.9.<br />

Chryssa Vardea Mavromichali –ı 3.9.<br />

Christophe Guye Galerie, Dufourstrasse 31, *44 252 0111 John Yuyi –ı 27.8.<br />

Edition VFO, Verena-Conzett-Str. 7 Rebuilding Connections –ı 1.10.<br />

Frédérique Hutter art concept (Trittligasse), Trittligasse 4 Martina von Meyenburg 8.9.–24.10.<br />

Galerie Agénor, 20 Bleicherweg, *44 500 66 40 Exile –ı 5.9.<br />

Galerie am Lindenhof, Pfalzgasse 3 Begehungen – Peter Frick –ı 5.9.<br />

Galerie & Edition Stephan Witschi, Zwinglistr. 12 (Hof) Jürg Halter — Fuck Slogans 9.9.–22.10.<br />

Galerie Eva Presenhuber, Maag Areal, Zahnradstr. 21,<br />

*43 444 7050<br />

Adam Pendleton – Toy Soldier 10.9.–26.11.<br />

Galerie Eva Presenhuber, Waldmannstrasse,<br />

Waldmannstrasse 6<br />

Goodnight Light – Amy Feldman 10.9.–26.11.<br />

Galerie Francesca Pia, Limmatstrasse 268 Bruno Serralongue – Pour la vie 3.9.–8.10.<br />

Galerie Gmurzynska Paradeplatz, Paradeplatz 2,<br />

American Masters, Roberto<br />

–ı 31.8.<br />

*44 226 7070<br />

Matta – Les Témoins de l’Univers<br />

Galerie Gmurzynska Talstrasse, Talstrasse 37, *44 226 7070 Roberto Matta –ı 31.8.<br />

Galerie Haas Zürich, Talstrasse 62a A. R. Penck 9.9.–21.10.<br />

Galerie Kogan Amaro (Rämistrasse), Rämistrasse 35, Made in Brazil – Mundano –ı 22.10.<br />

*44 422 5050<br />

Galerie Lange + Pult Zürich, Rämistrasse 27,<br />

Soft Focus – Wendy White 2.9.–29.10.<br />

*44 212 2000<br />

Galerie Mark Müller, Hafnerstrasse 44<br />

Judy Millar – Questions I have 3.9.–15.10.<br />

asked myself<br />

Galerie PhilippZollinger, Schlossgasse 5 Bea Orlandi, Arnaud Wohlhauser –ı 30.1.<br />

Galerie Rosenberg, Dufourstrasse 169, *44 311 79 52 Rolf Winnewisser 1.9.–29.10.<br />

Galerie Tenne, Probsteistrasse 10 Alma Grendene 26.8.–10.9.<br />

Galerie Ziegler SA, Rämistrasse 34, *44 251 2322 XXs und Partner –ı 1.10.<br />

XXs minus Partner –ı 1.10.<br />

Hauser & Wirth Bahnhofstrasse 1, Bahnhofstrasse 1 Facing Infinity – Pablo Picasso and<br />

Alberto Giacometti<br />

–ı 27.8.<br />

Häusler Contemporary Zürich, Stampfenbachstrasse 59,<br />

*43 810 0426<br />

The future covers the past –<br />

Michael Venezia<br />

1.9.–28.10.<br />

Jedlitschka Gallery, Seefeldstr. 52, *44 252 3530 10. Skulpturgarten –ı 31.10.<br />

König Büro, Birmensdorferstr. 299, *41 201 20 54<br />

Eleonora Meier – When it Comes, 17.9.–22.10.<br />

the Landscape Listens<br />

Last Tango, Sihlquai 274 Valentin Hauri, Rhea Myers 2.9.–13.11.<br />

Livie Fine Art, Claridenstrasse 34<br />

Pastel House – Anya Kielar<br />

–ı 3.9.<br />

Johannes VanDerBeek<br />

Lullin + Ferrari, Limmatstrasse 214, *43 205 2607 wiedmann/mettler – Lovers Mix 2.9.–22.10.<br />

Mai 36 Galerie, Rämistrasse 37 Push and Pull 9.9.–29.10.<br />

Franz Ackermann 8.9.–29.10.<br />

36.1 – Leon Xu 8.9.–29.10.<br />

Peter Kilchmann, Zahnradstr. 21 Marc Bauer – The Default Brain 1.9.–14.10.<br />

Peter Kilchmann (Rämistrasse), 33 Rämistrasse, *44 278 10 12 30 Years Anniversary Exhibiton 2.9.–14.10.<br />

Photobastei, Sihlquai 125, *44 240 2200 Leni Sinclair – participant observer 15.9.–23.10.<br />

Und dann fing das Leben an 15.9.–6.11.<br />

sam scherrer contemporary, Kleinstr. 16, *44 260 4433 Teresa Chen - Nature morte 1.9.–17.9.<br />

Schaufenstergalerie Stampfenbachstrasse,<br />

Ausstellung zur<br />

–ı 8.9.<br />

Stampfenbachstrasse 31<br />

125-jährigen Geschichte der<br />

Künstlervereinigung Zürich<br />

Schuler Auktionen, Seestr. 341<br />

Ausstellung <strong>September</strong>-Auktion 10.9.–16.9.<br />

<strong>2022</strong><br />

Shedhalle Zürich, Seestrasse 395, *44 481 5950 Protozone8 – Queer Trust 16.9.–4.12.<br />

AGENDA // SCHWEIZ 141


Zürich/<br />

Bergdietikon<br />

Belgien *0032<br />

Tableau Zürich, Stadelhoferstr. 28/Hof Stadelhofer<br />

Passage<br />

Peter Hauser – Tastes great<br />

feels good<br />

–ı 30.9.<br />

Tobias Mueller Modern Art AG, Waldmannstr. 8, *44 272 5000 Alighiero Boetti – Works on paper –ı 24.9.<br />

Verein Josua Boesch, 10 Neeserweg Wort und Metall-Ikonen –ı 31.12.<br />

Visarte Zürich, Schoffelgasse 10, *44 252 4161 Frisch <strong>2022</strong> 9.9.–17.12.<br />

WBB Gallery, Trittligasse, *79 388 73 09 Mixtura2 –ı 17.12.<br />

We Are AIA I Awareness in art, Löwenbräukunst,<br />

Limmatstrasse 268<br />

Kunstgalerie Bachlechner, Wiesenthalstrasse 8i,<br />

*44 750 1673<br />

Back to the Roots – Decolonize<br />

–ı 25.9.<br />

Nature<br />

Mino – Stefan Bächler 3.9.–7.10.<br />

Brugge Hôpital Saint-Jean, 38 Mariastraat Otobong Nkanga –Underneath the<br />

Shade We Lay Grounded<br />

Brüssel La Verrière, boulevard de Waterloo 50, *2 511 2062 Didier Vermeiren – Double<br />

Exposition<br />

Centrale for contemporary art Bruxelles, Place sainte<br />

catherine, 44, *279 6435<br />

Els Dietvorst – This is what you<br />

came for<br />

Brüssel/Uccle DuflonRacz Bruxelles, Chaussée de Waterloo 690 zigzag – Stefan Guggisberg, Zora<br />

Berweger<br />

Gent<br />

Hornu<br />

Dänemark *0045<br />

S.M.A.K. – Stedelijk Museum voor Actuele Kunst, jan<br />

hoetplein, 1, *9 323 60 01<br />

Musées des arts contemporains Hornu, 82, rue Sainte-<br />

Louise<br />

–ı 25.9.<br />

9.9.–8.1.<br />

–ı 18.9.<br />

4.9.–22.10.<br />

Splendid Isolation<br />

–ı 18.9.<br />

Lydia Ourahmane – Barzakh –ı 18.9.<br />

Marc De Cock – An Imaginary<br />

–ı 6.11.<br />

Portrait From the Collection<br />

Matthys-Colle & S.M.A.K.<br />

N. Dash – earth –ı 6.11.<br />

Marcel Broodthaers –ı 31.12.<br />

Aline Bouvy – Cruising Bye –ı 18.9.<br />

Humlebæk Louisiana Museum of Modern Art, Gl. Strandvej 13 Alex Da Corte –ı 8.1.<br />

Deutschland *0049<br />

Albstadt Kunstmuseum der Stadt Albstadt, Kirchengraben 11 Familienband – Otto Dix:<br />

–ı 11.9.<br />

Generationen<br />

Alkersum Museum Kunst der Westküste, Hauptstr. 7 Provenienzgeschichten – Max<br />

–ı 19.3.<br />

Liebermann im Fokus<br />

Arnsberg Kunstverein Arnsberg, Königstrasse 24 Malte Bartsch –ı 11.9.<br />

Augsburg Galerie Noah, Beim Glaspalast 1 Anselm Reyle & Meisterschüler –ı 18.9.<br />

Backnang Galerie der Stadt, Petrus-Jacobi-Weg 1 Douglas Henderson — Artifical 16.9.–27.11.<br />

Horizon<br />

Bad Frankenhausen<br />

Panorama Museum, Am Schlachtberg 9 Hans-Peter Müller –ı 16.10.<br />

Bad Honnef Insel Grafenwerth, Grafenwerth Umweltskulpturenpark Insel<br />

–ı 31.10.<br />

Grafenwerth<br />

Baden-Baden Museum Frieder Burda, Lichtentaler Allee 8b,<br />

*7221 398 9831<br />

Die Maler des heiligen Herzens –ı 20.11.<br />

–ı 28.8.<br />

Bayreuth Ausstellungshalle Neues Rathaus, Luitpoldplatz 13,<br />

*921 764 5310<br />

Kunstmuseum Bayreuth, Maximilianstrasse 33,<br />

*921 764 5312<br />

Ganz großes Theater – Plakate von<br />

Frieder Grindler<br />

20 Jahre Prof. Dr. Klaus Dettmann<br />

Kunststiftung<br />

–ı 16.10.<br />

Bedburg-Hau Museum Schloss Moyland, Am Schloss 4 Joseph Beuys und die Schamanen –ı 29.8.<br />

Berlin Akademie der Künste, Hanseatenweg 10 12. Berlin Biennale für<br />

–ı 18.9.<br />

zeitgenössische Kunst<br />

Alexander und Renata Camaro Stiftung, Potsdamer<br />

Straße 98A<br />

Ein Verhältnis mit Kunst –<br />

Alexander und Renata Camaro<br />

–ı 15.9.<br />

142 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>


Alfred Ehrhardt Stiftung, Auguststrasse 75, *30 2009 5333 naturstrukturabstrakt –ı 11.9.<br />

20 Jahre Alfred Ehrhardt Stiftung 17.9.–23.12.<br />

Alte Nationalgalerie, Bodestrasse 1–3, *30 2090 5801 Mein Liebermann – Eine Hommage –ı 13.11.<br />

Berlinische Galerie, Alte Jakobstr. 124–128 Sibylle Bergmann –ı 10.10.<br />

Bode-Museum, Am Kupfergraben 1, *30 2664 24242 Think Big! –ı 31.10.<br />

Hand Große Kunst –<br />

–ı 6.1.<br />

Medaillenkunst in Deutschland<br />

2007 bis heute<br />

Deutsches Historisches Museum Berlin, Unter den Linden 2 Herlinde Koelbl – Angela Merkel,<br />

–ı 4.9.<br />

Portraits 1991–2021<br />

Richard Wagner und das<br />

–ı 11.9.<br />

deutsche Gefühl<br />

Gemäldegalerie Berlin, Matthäikirchplatz<br />

Donatello – Erfinder der<br />

2.9.–8.1.<br />

Renaissance<br />

Gropius-Bau, Niederkirchnerstr. 7 Louise Bourgeois – The Woven Child –ı 23.10.<br />

Hamburger Bahnhof, Invalidenstr. 50–51, *30 397 8340 Balance –ı 9.10.<br />

Under Construction –ı 9.10.<br />

cameron clayborn – nothing left 15.9.–22.1.<br />

to be<br />

Haus am Waldsee, Argentinische Allee 30 Thomas Florschuetz –ı 28.8.<br />

James-Simon-Galerie, Bodestraße Schliemanns Welten –ı 6.11.<br />

Jüdisches Museum Berlin, Lindenstr. 9–14<br />

Wir träumten von nichts<br />

als Aufklärung<br />

–ı 11.9.<br />

KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst, Am Sudhaus 3,<br />

*30 8 3215 9120<br />

Forming Communities – Berliner<br />

Wege<br />

Gernot Wieland – Turtleneck<br />

Phantasies<br />

Rémy Markowitsch – No Simple<br />

Way Out<br />

28.8.–5.2.<br />

28.8.–26.2.<br />

18.9.–26.2.<br />

Mona Hatoum – all of a quiver 18.9.–14.5.<br />

Kulturforum Berlin, Matthäikirchplatz #holzschnitt – 1400 bis heute –ı 11.9.<br />

Barbara Kruger – Bitte lachen /<br />

–ı 28.8.<br />

Please cry<br />

Künstlerhaus Bethanien, Kottbusserstr. 10, *30 616 9030 Dissonance – Platform Germany –ı 11.9.<br />

Museum Europäischer Kulturen, Arnimallee 25<br />

Splitter des Lebens – Ein Ukraine- –ı 15.1.<br />

Tagebuch<br />

Museum für Fotografie Berlin, Jebensstr. 2<br />

Bild und Raum – Candida Höfer im –ı 28.8.<br />

Dialog mit der Sammlung<br />

Museum für Fotografie –<br />

–ı 19.11.<br />

Hollywood<br />

Neue Nationalgalerie, Potsdamer Str. 50, *30 266 2655 Barbara Kruger –ı 28.8.<br />

Sound in the Garden –ı 4.9.<br />

Sascha Wiederhold –ı 8.1.<br />

Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst,<br />

Auguststrasse 69<br />

12. Berlin Biennale für<br />

zeitgenössische Kunst<br />

–ı 18.9.<br />

Galerie Heike Arndt, Voigtstraße 12 Fresh Legs –ı 2.10.<br />

Inselgalerie, Petersburger Straße 76A Fresh Legs –ı 2.10.<br />

Galerie Judin, Potsdamer Str. 83 (Hof), *30 3940 4840 Michael Buthe 17.9.–5.11.<br />

Galerie Nordenhake Berlin, Lindenstrasse 34 To Light, Shadow and Dust –ı 29.8.<br />

Samson Kambalu – Mdondo 10.9.–29.10.<br />

Galerie oqbo, Brunnenstr. 63, *157 7536 6352 Akademieklasse Marcel van Eeden 26.8.–10.9.<br />

Galerie Poll, Gipsstr. 3 / Parterre, *30 261 7091<br />

Göran Gnaudschun – Junge Frau 2.9.–22.10.<br />

mit Unendlichkeitskette<br />

nGbK – neue Gesellschaft für bildende Kunst,<br />

The Driving Factor –ı 27.8.<br />

Oranienstr. 25<br />

Sprüth Magers Berlin, Oranienburger Str. 18 Michail Pirgelis –ı 27.8.<br />

AGENDA // SCHWEIZ / BELGIEN / DÄNEMARK / DEUTSCHLAND 143


Bernd & Hilla Becher, LaToya Ruby –ı 15.10.<br />

Frazier, Stephen Shore<br />

Jon Rafman 15.9.–29.10.<br />

St. Matthäus-Kirche, Matthäikirchplatz Via Lewandowsky – wie bitte 12.9.–27.11.<br />

Bochum Kunstmuseum Bochum, Kortumstrasse 147 Sichtbar – die Eigene Sammlung –ı 31.12.<br />

–ı 29.9.<br />

Bonn Das Esszimmer – Raum für Kunst+, Mechenstr. 25,<br />

*228 5387 6612<br />

DerDieDas – TheTheThe – Jeff<br />

Hallbauer<br />

Künstlerforum Bonn, Hochstadenring 22–24<br />

Response Art – Benefiz-<br />

–ı 28.8.<br />

Ausstellung<br />

Bremen Gesellschaft für Aktuelle Kunst, Teerhof 21 Den leeren Strand überqueren,<br />

–ı 28.8.<br />

um den Ozean zu sehen<br />

Kunsthalle Bremen, Am Wall 207<br />

Kunstpreis der Böttcherstraße in 27.8.–30.10.<br />

Bremen <strong>2022</strong><br />

Manns-Bilder – Der männliche Akt –ı 6.11.<br />

auf Papier<br />

Remix – Die Sammlung neu sehen –ı 13.11.<br />

Wer war Milli? Eine Intervention<br />

–ı 30.4.<br />

von Natasha A. Kelly<br />

Weserburg Museum für moderne Kunst, Teerhof 20 Silvia Bächli –ı 9.10.<br />

Teresa Burga – Die Seiltänzerin –ı 6.11.<br />

The Use of Colors – Nan Groot<br />

–ı 22.1.<br />

Antink, Fransje Killaars<br />

Until we meet again – Place-<br />

9.9.–12.2.<br />

Making in Southeast Asia<br />

Darmstadt Institut Mathildenhöhe, Olbrichweg 13 A Nadira Husain –ı 2.10.<br />

Raumkunst –ı 27.7.<br />

Donaueschingen<br />

Dortmund<br />

Museum Art.Plus, Museumsweg 1<br />

Museum am Ostwall im Dortmunder U, Leonie-Reygers-<br />

Terrasse<br />

Durchstarten – Take off<br />

–ı 11.9.<br />

Seliger – Gerullis – Seliger –ı 9.10.<br />

doing photography<br />

Body & Soul – Denken, Fühlen,<br />

Zähneputzen<br />

–ı 28.8.<br />

–ı 13.11.<br />

Duisburg Cubus Kunsthalle, Friedrich-Wilhelm-Str. 64 Ulrike Waltemathe – Yongbo Zhao 2.9.–27.11.<br />

Museum DKM, Güntherstrasse 13–15, *203 9355 5470 Omoshirogara –ı 4.9.<br />

Schönheit und Urkräfte der Natur – –ı 25.9.<br />

Claudia Terstappen<br />

Eros in Erwartung der Ewigkeit –ı 25.9.<br />

Düsseldorf Julia Stoschek Collection Düsseldorf, Schanzenstrasse 54 15-jährige Jubiläumsausstellung –ı 10.12.<br />

der Julia Stoschek Collection<br />

K21 Kunstsammlung NRW, Ständehausstr. 1, *211 8381204 Dialoge im Wandel – Fotografie aus –ı 25.9.<br />

The Walther Collection<br />

Der Mucha – Ein Anfangsverdacht 3.9.–22.1.<br />

Kai 10/Arthena Foundation, Kaistrasse 10 Landscapes of Labour 26.8.–8.1.<br />

Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Grabbeplatz 5, Der Mucha – Ein Anfangsverdacht 3.9.–22.1.<br />

*211 8381204<br />

Galerie Ludorff, Königsallee 22 Alex Katz – Now! –ı 10.9.<br />

Erlangen Stadtmuseum Erlangen, Martin-Luther-Platz 9 Aber Ich Lebe – Den Holocaust<br />

–ı 28.8.<br />

erinnern<br />

Essen Kunsthaus Essen, Rübezahlstr. 33 Bram Braam und Dag Przybilla 9.9.–16.10.<br />

Museum Folkwang, Museumsplatz 1, *201 884 5444 Neue Welten – Die Entdeckung<br />

–ı 30.12.<br />

der Sammlung<br />

Expressionisten am Folkwang:<br />

–ı 8.1.<br />

Entdeckt – Verfemt – Gefeiert<br />

Werke aus der Sammlung Olbricht –ı 15.1.<br />

Esslingen/N Galerie der Stadt Esslingen, Pulverwiesen 25 Barthélémy Toguo –ı 23.10.<br />

Frankfurt/M Deutsches Architekturmuseum, Schaumainkai 43 Schön hier – Architektur auf<br />

–ı 27.11.<br />

dem Land<br />

Museum für Angewandte Kunst Frankfurt, Schaumainkai 17 Erfolgsprogramm Künstlerbücher –ı 28.8.<br />

144 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>


Freiburg/B<br />

Museum MMK für Moderne Kunst, Domstrasse 10,<br />

*69 2123 0447<br />

Galerie für Gegenwartskunst, E-Werk Freiburg e.V.,<br />

Eschholzstr. 77, *761 207 570<br />

Mythos Handwerk – Zwischen<br />

–ı 11.9.<br />

Ideal und Alltag<br />

Meet asian art –ı 18.9.<br />

Die Natur der Natur –<br />

–ı 18.9.<br />

Fukushima Project<br />

Zollamt MMK – Mire Lee. Look,<br />

–ı 4.9.<br />

I’m a fountain of filth raving mad<br />

with love<br />

Museum MMK – Marcel Duchamp –ı 3.10.<br />

Tower MMK – Stéphane<br />

–ı 30.10.<br />

Mandelbaum<br />

Susanne Kühn – Solopräsentation 16.9.–13.11.<br />

Friedrichshafen Zeppelin Museum, Seestrasse 22, *7541 38 010 Beziehungsstatus – Offen –ı 6.11.<br />

Giessen Neuer Kunstverein, Ecke Licher Str./Nahrungsberg,<br />

Jürgen Heiter 26.8.–2.10.<br />

*641 250 9444<br />

Göttingen Kunsthaus Göttingen, Düstere Straße 7 printing futures – art for tomorrow –ı 25.9.<br />

Halle<br />

Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale), Friedemann- Dieter Goltzsche<br />

–ı 28.8.<br />

Bach-Platz 5<br />

Anna Franziska Schwarzbach –ı 28.8.<br />

Franz Marc –ı 28.8.<br />

Hamburg Deichtorhallen, Deichtorstrasse 1–2 Currency – Photography beyond<br />

capture<br />

–ı 18.9.<br />

Hamburger Kunsthalle, Glockengießerwall 5,<br />

*40 428 131 200<br />

Künstlerhaus Hamburg – Bergedorf, Möörkenweg 18 B-G,<br />

*17670732160<br />

Give and Take<br />

–ı 28.8.<br />

viermalvier – fourtimesfour 9.9.–31.10.<br />

Hans Makart –ı 31.12.<br />

Impressionismus –ı 31.12.<br />

something new, something old,<br />

–ı 18.2.<br />

something desired<br />

Hallo, Hallo – Noriko Kawakami,<br />

–ı 4.9.<br />

Farideh Jamshidi<br />

Jutta Konjer – Inszenierungen mit 10.9.–25.9.<br />

Arbeiten von Manfred Kroboth<br />

Hannover Sprengel Museum, Kurt-Schwitters-Platz Elementarteile –ı 31.12.<br />

Hofbieber Kunststation Kleinsassen, An der Milseburg 2 Zusammenschau –ı 28.8.<br />

Hörstel DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst, Klosterstrasse 10,<br />

*2551 69 4200<br />

Kaiserslautern<br />

mpk – Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern,<br />

Museumsplatz 1, *631 364 7201<br />

Ausstellung – Jugend gestaltet<br />

Winterlicht – plants and plastics:<br />

Nils Völker<br />

–ı 12.9.<br />

–ı 13.3.<br />

Hans Hofmann – Chimbote<br />

–ı 18.9.<br />

Graffiti –ı 18.9.<br />

100 Jahre APK –ı 25.9.<br />

Karlsruhe ZKM | Zentrum für Kunst und Medien, Lorenzstr. 19 BioMedien –ı 28.8.<br />

Schlosslichtspiele –ı 18.9.<br />

John Sanborn – Between Order and –ı 30.10.<br />

Entropy<br />

Soun-Gui Kim – Lazy Clouds 10.9.–5.2.<br />

Spatial Affairs – Worlding –ı 30.8.<br />

Badischer Kunstverein, Waldstrasse 3 Charlotte Johannesson –ı 11.9.<br />

Kassel Kunsthalle Fridericianum, Friedrichsplatz 18 documenta fifteen –ı 25.9.<br />

Hugenottenhaus, Friedrichsstr. 25 Erste Hilfe – First Aid –ı 25.9.<br />

Kiel Kunsthalle Kiel, Düsternbrooker Weg 1, *431 880 5756 Annette Kelm – Die Bücher –ı 4.9.<br />

ÜberLeben – Die Dreigroschenoper –ı 23.10.<br />

und die Kunst ihrer Zeit<br />

Wildes, Wüstes, Wunderschönes.<br />

–ı 19.2.<br />

Natur im Fokus der Sammlung<br />

Kochel am See Franz Marc Museum, Franz Marc Park 8–10, *8851 924 880 Karin Kneffel – Im Bild –ı 3.10.<br />

Köln artothek – Raum für junge Kunst, Am Hof 50, *2212 2332 Moritz Krauth – docks –ı 27.8.<br />

AGENDA // DEUTSCHLAND 145


Die Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur, Im<br />

Mediapark 7<br />

Photographische Konzepte<br />

und Kostbarkeiten –<br />

Sammlungspräsentation<br />

2.9.–8.1.<br />

Kolumba, Kolumbastraße 4 making being here enough 15.9.–24.8.<br />

ZADIK | Zentralarchiv für deutsche und internationale 30 years of ZADIK – Highlights<br />

–ı 24.5.<br />

Kunstmarktforschung, Im Mediapark 7, *221 470 89230 and Insights<br />

Galerie Boisserée, Drususgasse 7–11<br />

Rubén Martín de Lucas – Iceberg 2.9.–30.10.<br />

Nations<br />

Sean Scully – Prints 2.9.–30.10.<br />

Galerie Gisela Capitain, St. Apern Strasse 26 Elfie Semotan –ı 5.9.<br />

Liza Lacroix 2.9.–24.9.<br />

Thomas Rehbein Galerie, Aachener Strasse 5 François Jacob 2.9.–8.10.<br />

Konstanz Städtische Wessenberg-Galerie, Wessenbergstrasse 43 Zeit-Bilder –ı 4.9.<br />

Cornelia Simon-Bach 17.9.–8.1.<br />

Leipzig G2 Kunsthalle, Dittrichring 13, *341 3557 3793 Mixed Feelings – Sammlung<br />

Hildebrand<br />

–ı 18.9.<br />

Galerie für Zeitgenössische Kunst, Karl-Tauchnitz-Str.<br />

9–11<br />

Vom Haben und Teilen – Wem<br />

gehört die Sammlung?<br />

–ı 25.12.<br />

Leverkusen Museum Morsbroich, Gustav-Heinemann-Str. 80 1 Prozess, 1 Ort, 11 + 4 Räume –ı 16.9.<br />

Lindau/ Öffentlicher Raum Lindau, Stadt Lindau<br />

1. Biennale Lindau <strong>2022</strong> –ı 30.9.<br />

Bodensee Kunstmuseum Lindau, Maximilianstr. 52, *8382 27 47 47 Mythos Natur – von Monet<br />

bis Warhol<br />

–ı 3.10.<br />

Lingen Kunsthalle Lingen, Kaiserstrasse 10 a EAW – Gruppenausstellung –ı 4.9.<br />

Lörrach Dreiländermuseum, Baslerstr. 143, *7621 919 370 Paul Hübner – Maler und<br />

–ı 4.9.<br />

Schriftsteller<br />

Mainz Kunsthalle Mainz, Am Zollhafen 3–5 Homosphäre –ı 25.9.<br />

Mannheim Kunsthalle Mannheim, Moltkestrasse 9 Urban Nature von Rimini Protokoll –ı 16.10.<br />

(Haug/Huber/Kaegi/Wetzel)<br />

Liebermann, Slevogt, Corinth –<br />

–ı 20.11.<br />

Druckgraphik und Zeichnung<br />

Marl Skulpturenmuseum Glaskasten, Creiler Platz 1 Christian Odzuck – A piece of Marl –ı 18.9.<br />

Memmingen MEWO Kunsthalle, Bahnhofstraße 1, *8331 850 770 Alice Morey – Conditioning<br />

–ı 18.9.<br />

Demands<br />

Tim Smith – Die Hutterer –ı 9.10.<br />

Vom Aussterben bedroht –ı 1.11.<br />

KinderKunstLabor – Blau –ı 26.2.<br />

München Alte Pinakothek, Barer Straße 27, *89 2380 5216 Vive le Pastel! Pastellmalerei von –ı 23.10.<br />

Vivien bis La Tour<br />

Von Goya bis Manet –ı 31.12.<br />

Die Neue Sammlung – The International Design Museum,<br />

Türkenstraße 15, *89 2380 5253<br />

Design für Olympia<br />

20 Jahre Pinakothek der Moderne –<br />

21 Objekte<br />

–ı 3.10.<br />

–ı 15.1.<br />

ERES-Stiftung, Römerstrasse 15 Alter + Ego –ı 29.10.<br />

Tue Greenfort – Medusa Alga<br />

–ı 1.11.<br />

Laguna<br />

Haus der Kunst München, Prinzregentenstrasse 1 Jenna Sutela – HMO Nutrix –ı 30.8.<br />

Dumb Type –ı 11.9.<br />

Tony Cokes –ı 23.10.<br />

Joan Jonas 9.9.–26.2.<br />

Jüdisches Museum München, St.-Jakobs-Platz 16,<br />

Heidi in Israel – Eine Spurensuche –ı 16.10.<br />

*89 2339 6096<br />

Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung, Theatinerstrasse 8 JR – Chronicles –ı 15.1.<br />

Münchner Stadtmuseum, St.-Jakobs-Platz 1<br />

München 72 – Olympische<br />

–ı 31.12.<br />

Spurensuche<br />

Nachts – Clubkultur in München –ı 8.1.<br />

München 72 – Mode, Menschen<br />

und Musik<br />

–ı 8.1.<br />

146 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>


München 72 – Forum 054 — Ina Kwon –ı 8.1.<br />

München/Gyeongju and Rubble<br />

Museum Brandhorst, Theresienstr. 35a, *89 23805 2286 Future Bodies from a Recent Past –ı 15.1.<br />

Städt. Galerie Lenbachhaus/Kunstbau, Luisenstrasse 33/<br />

Königsplatz<br />

Mouse on Mars<br />

Rosemary Mayer – Ways<br />

of Attaching<br />

–ı 18.9.<br />

–ı 18.9.<br />

foryouandyourcustomers, Standort München, Liebigstraße 22 Magdalena Abele –ı 30.11.<br />

Galerie der Künstler*Innen, Maximilianstrasse 42,<br />

Mind≈Body≈Matter<br />

–ı 28.8.<br />

*89 220 463<br />

Debutant*innen <strong>2022</strong> –<br />

Janna Jirkova, Vincent Vandaele,<br />

Lukas Rehm<br />

6.9.–16.10.<br />

Gudrun Spielvogel, Maximilianstr. 45 Karin Radoy – Zwillingserwachen –ı 30.8.<br />

Klaus Staudt – Augenblicke des 9.9.–26.11.<br />

Lichts<br />

Kunstverein München, Galeriestrasse 4 Tony Cokes –ı 15.9.<br />

Smudajescheck Galerie, Schwindstr. 3, *173 311 0309 Florian Lechner – Open art Munich 9.9.–8.10.<br />

Murrhardt Ein Fenster inmitten der Welt, Heinrich von Zügel Haus, Konstantin Voit –ı 25.9.<br />

Wolkenhof 14, *79 545 87 62<br />

Neuss Skulpturenhalle, Lindenweg/Ecke Berger Weg Harald Klingelhöller 2.9.–11.12.<br />

Stiftung Insel Hombroich, Minkel 2, *2182 887 4000<br />

Landschaften – Chris Durham,<br />

–ı 30.10.<br />

Bernd & Hilla Becher<br />

Heerich 100 – Die begehbare<br />

–ı 30.10.<br />

Skulptur<br />

Nürnberg Germanisches Nationalmuseum, Kartäusergasse 1,<br />

Werkstatt Mittelalter –ı 1.10.<br />

*911 133 1103<br />

Kunsthalle Nürnberg, Lorenzer Strasse 32 Geordnete Verhältnisse –ı 28.8.<br />

Neues Museum Nürnberg, Klarissenplatz<br />

Evelyn Hofer meets<br />

–ı 9.10.<br />

Richard Lindner<br />

Institut für moderne Kunst im Atelier- und Galeriehaus Manfred Peckl –ı 28.8.<br />

Defet, Gustav-Adolf-Str. 33<br />

Oldenburg Oldenburger Kunstverein, Damm 2a Gerrit Frohne-Brinkmann 2.9.–13.11.<br />

Pforzheim Kunstverein im Reuchlinhaus, Jahnstr. 42 KEF! – Cycle of Chaos and Harmony –ı 4.9.<br />

Loft <strong>2022</strong> – Ausstellung<br />

18.9.–24.9.<br />

und Benefizauktion<br />

In Zukunft Erinnerung –ı 22.10.<br />

Schmuckmuseum, Jahnstrasse 42 Schmuck – Sprache –ı 6.11.<br />

Remagen Arp Museum Bahnhof Rolandseck, Hans-Arp-Allee 1,<br />

*2228 942 513<br />

Unwesen und Treiben –ı 16.10.<br />

–ı 28.8.<br />

Reutlingen Kunstmuseum Reutlingen / konkret, Eberhardstraße 14,<br />

*7121 303 2322<br />

Kunstmuseum Reutlingen / Spendhaus,<br />

Spendhausstrasse 4<br />

Kunstmuseum Reutlingen / Galerie, Eberhardstr. 14,<br />

*7121 303 2322<br />

Vom Verrinnen – Zeitkonzepte<br />

der Gegenwartskunst<br />

Vera Leutloff – Farbe in Bewegung 17.9.–12.3.<br />

Die Liebe ist ein Hemd aus Feuer<br />

–ı 25.9.<br />

Ins Licht – Highlights der<br />

–ı 29.1.<br />

Gemäldesammlung<br />

Çiğdem Aky –ı 23.10.<br />

Riegel kunsthalle messmer, Grossherzog-Leopold-Platz 1 Rendezvous der Illusionen –ı 23.10.<br />

Siegen Museum für Gegenwartskunst Siegen, Unteres Schloss 1,<br />

*271 405 7710<br />

Zweigeteilt – Antoni Tàpies<br />

–ı 16.10.<br />

meinejuden – Miriam Cahn –ı 23.10.<br />

Florence Jung –ı 26.2.<br />

Gemischtes Doppel –ı 26.2.<br />

Singen Kunstmuseum Singen, Ekkehardstrasse 10, *7731 85 271 Schaut her! – Toni Schneiders –ı 18.9.<br />

Stuttgart Kunstmuseum Stuttgart, Kleiner Schlossplatz 1 Tobias Rehberger –ı 28.8.<br />

Staatsgalerie Stuttgart, Konrad-Adenauer-Str. 30–32 Who Am I? I Am –ı 11.9.<br />

Moved by Schlemmer –ı 9.10.<br />

Angespannte Zustände –ı 31.12.<br />

AGENDA // DEUTSCHLAND 147


Galerie Schlichtenmaier, Kleiner Schlossplatz 11,<br />

*711 413 94<br />

Momente des Sehens –<br />

4 Positionen der Fotografie<br />

Tübingen Kunsthalle Tübingen, Philosophenweg 76 Christian Jankowski –ı 30.10.<br />

Tuttlingen Galerie der Stadt Tuttlingen, Rathausstrasse 7 Multimediale <strong>2022</strong> – Sommer-<br />

–ı 31.8.<br />

Kunst-Festival im Galeriehof<br />

Katharina Meister – Kunstkreis<br />

–ı 4.9.<br />

Tuttlingen e.V.<br />

Keith Haring – Posters 17.9.–27.11.<br />

Ulm kunsthalle weishaupt, Hans-und-Sophie-Scholl-Platz 1 Malerische Poesie –ı 9.10.<br />

Museum Ulm, Marktplatz 9 Barock in Ulm! –ı 25.9.<br />

Zum Glück! 40 Jahre Freunde<br />

–ı 20.11.<br />

des Ulmer Museum e.V.<br />

Jost Münster –ı 20.11.<br />

Otl Aicher 100 Jahre 100 Plakate –ı 8.1.<br />

Franco Clivio 17.9.–15.1.<br />

Stadthaus Ulm, Münsterplatz 50, *731 161 7700<br />

Kudzu – Sabine Bungert, Stefan<br />

–ı 18.9.<br />

Dolfen<br />

Völklingen Weltkulturerbe Völklinger Hütte The World of Music Video –ı 16.10.<br />

Waiblingen Galerie Stihl Waiblingen, Weingärtner Vorstadt 12,<br />

Cover Art –ı 16.10.<br />

*7151 5001 1686<br />

Waldenbuch Museum Ritter, Alfred-Ritter-Strasse 27 Peter Weber – Struktur und Wandel –ı 18.9.<br />

Aus Spiel wird Kunst –ı 18.9.<br />

Weil am Rhein Vitra Design Museum, Charles-Eames-Strasse 1,<br />

Plastik – Die Welt neu denken –ı 4.9.<br />

*7621 702 3200<br />

Weilburg fotobildlager7a + Archiv_Klaus Graubner*1938, Friedrich- Reality Show 2020–2021 –<br />

–ı 31.8.<br />

Ebert-Straße 7a<br />

Klaus Graubner<br />

Oberräder Gärten und Felder – 15.9.–30.4.<br />

Yves Graubner<br />

Witzenhausen Baumhaushotel Robins Nest, Berlepsch 1 Via Detour – Uber Umwege –ı 25.9.<br />

Wolfsburg Kunstmuseum Wolfsburg, Hollerplatz 1 Checkpoint – Grenzblicke<br />

–ı 18.9.<br />

aus Korea<br />

Empowerment 10.9.–8.1.<br />

Wuppertal Von der Heydt-Museum, Turmhof 8 Jankel Adler – Metamorphosen<br />

–ı 28.8.<br />

des Körpers<br />

Fokus Von der Heydt – ZERO,<br />

Pop und Minimal<br />

–ı 16.7.<br />

Frankreich *0033<br />

Skulpturenpark Waldfrieden (Cragg Foundation),<br />

Hirschstr. 12, *202 317 2989<br />

–ı 10.9.<br />

Andreas Schmitten<br />

–ı 1.1.<br />

Anish Kapoor –ı 1.1.<br />

Albine Eschaton-Kunststiftung Anselm Kiefer Anselm Kiefer –ı 30.10.<br />

Altkirch CRAC Alsace, 18, rue du Château, *3 8908 8259 Jonathas de Andrade –ı 18.9.<br />

Amilly<br />

–ı 28.8.<br />

Les Tanneries, centre d’art contemporain, 234 rue<br />

des Ponts<br />

A. Cruzvillegas, D. De Beir,<br />

G. Vappereau, L. Weinberger<br />

Angoulême Frac Poitou-Charentes, 63, Boulevard Besson Bey,<br />

Paradoxales –ı 3.10.<br />

*5 4592 8701<br />

Annemasse Villa du Parc, 12, rue de Genève, *4 5038 8461 Des grains de poussière sur la mer –ı 18.9.<br />

Antibes Fondation Hans Hartung et Anna-Eva Bergman, 173<br />

Chemin du Valbosquet, *4 93 33 45 92<br />

Arles<br />

Fondation Vincent Van Gogh, 35, rue du docteur Fanton,<br />

*490 930 808<br />

Les Rencontres d’Arles, 10, rond point des Arènes<br />

Des grains de poussière sur la mer –ı 18.9.<br />

Les archives de la création –ı 30.9.<br />

Nicole Eisenman et les modernes –ı 23.10.<br />

Les Rencontres de la Photographie<br />

<strong>2022</strong><br />

–ı 25.9.<br />

Auch Memento, 14 Rue Edgard Quinet Résidence Secondaire –ı 16.10.<br />

Besançon FRAC Franche-Comté, Cité des arts/Passage des arts 2 Tombé du ciel – Roman Signer –ı 25.9.<br />

Bourges Palais Jacques Coeur, 10 Bis, rue Jacques Cœur 3 e édition de Bourges<br />

Contemporain<br />

–ı 18.9.<br />

148 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>


Altkirch — Jonathas de Andrade,<br />

CRAC Alsace<br />

Besançon — Roman Signer, Frac<br />

Franche-Comté<br />

La Box/école nationale supérieure d’art, 9, rue Édouard<br />

Branly, *2 4869 7878<br />

Transpalette/L’antre-Peaux, 26, route de la Chapelle,<br />

*2 4850 3861<br />

3 e édition de Bourges<br />

Contemporain<br />

3 e édition de Bourges<br />

Contemporain<br />

Caen FRAC Basse-Normandie, 9, rue Vaubenard Hippydrome –ı 4.9.<br />

Chamarande Centre artistique et culturel, 38, rue du Commandant Devenir [un autre] animal –ı 18.9.<br />

Arnoux, *1 6082 5201<br />

Chantilly Château de Chantilly, 7 Rue du Connétable Albrecht Dürer – Renaissance et<br />

–ı 2.10.<br />

gravure<br />

Châteaugiron FRAC Bretagne, 3, rue de Noyal L’art d’être un·e touriste –ı 18.9.<br />

Cherbourg- Le Point du Jour, 109, av. de Paris, *22 9923 Maxence Rifflet – Nos prisons –ı 2.10.<br />

Octeville<br />

Clermont- FRAC Auvergne, 6 rue du Terrail, *4 7331 8500 Charles Pollock –ı 18.9.<br />

Ferrand<br />

Delme Centre d’art contemporain Delme, 33, rue Poincaré Henrike Naumann – Westalgie –ı 2.10.<br />

Dijon Le Consortium, 37, rue de Longvic Tschabalala Self –ı 22.1.<br />

Dunkerque FRAC Grand Large, 503 Av des Bancs de Flandres,<br />

*3 28 65 84 20<br />

Nicolas Floc’h – La couleur de l’eau<br />

Delphine Reist – Vrac Multivrac<br />

–ı 4.9.<br />

–ı 30.12.<br />

–ı 18.9.<br />

LAAC – Lieu d’Art et d’Action contemporaine, Jardin des<br />

sculptures, *3 2829 5600<br />

Eve Gramatzki – destruction =<br />

construction<br />

–ı 18.9.<br />

–ı 18.9.<br />

Enghien-les- Centre des Arts, 12–16, rue la Libération, *1 3010 8559 Prométhée, le jour d’après 21.9.–20.12.<br />

Bains<br />

Honfleur Grenier à sel, Rue de la Ville Hansueli Urwyler 5.9.–7.9.<br />

Hyères Villa Carmignac, Île de Porquerolles, *170 02 33 26 Le rêve d’Ulysses –ı 16.10.<br />

Ile de Vassivière Centre International d’Art et du Paysage Lignes de fuite –ı 6.11.<br />

Jumièges Abbaye de Jumièges, 24, rue Guillaume le Conquérant Hala Wardé –a roof for silence –ı 6.11.<br />

Landerneau<br />

Fonds Hélène & Edouard Leclerc, 71 Rue de la Fontaine<br />

Blanche, Rue des Capucins<br />

Ernest Pignon-Ernest<br />

–ı 15.1.<br />

Françoise Pétrovitch –ı 15.1.<br />

Le Muy Domaine du Muy, Domaine du Muy Not sculpture –ı 11.9.<br />

Lille Tripostal, Av. Willy Brandt, *3 2852 3000 Les Vivants –ı 2.10.<br />

Lyon Lyon Biennial, Rue Challemel-Lacour 65 16 e biennale de Lyon – manifesto 14.9.–31.12.<br />

of fragility<br />

L’Isle-sur-la- Villa Datris, 7, avenue des 4 Otages Toucher terre –ı 1.11.<br />

Sorgue<br />

Marseille FRAC PACA, 20, Boulevard de Dunkerque Â. Ferreira, W. Almendra,<br />

–ı 25.9.<br />

A. Weerasethakul, R. Guerreiro<br />

Triangle France, 41 Rue Jobin Jaimes –ı 16.10.<br />

Metz<br />

Centre Pompidou Metz, 1, parvis des Droits de l’Homme<br />

CS 90490, *3 8715 3939<br />

L’art d’apprendre<br />

–ı 29.8.<br />

Le Musée sentimental d’Eva Aeppli –ı 14.11.<br />

Milly-la-fôret Le Cyclop de Jean Tinguely, Le bois des pauvres Jennifer Caubet & Thomas Teurlai –ı 6.11.<br />

Montpellier FRAC Occitanie Montpellier, 4–6, rue Rambaud Ran Zhang – Jiggly Motions /<br />

–ı 10.9.<br />

Gigues moléculaires<br />

AGENDA // DEUTSCHLAND / FRANKREICH 149


Mouans-<br />

Sartoux<br />

La Panacée – Centre de Culture Contemporaine, 14, rue de La céramique, une épreuve du feu –ı 4.9.<br />

l’École de Pharmacie, *4 3488 7979<br />

MOCO, Montpellier Contemporain, Rue Yéhudi Ménuhin 130 Berlinde De Bruyckere –ı 2.10.<br />

Espace de l’Art Concret, Château de Mouans, *4 9375 7150 Gilles Clément – Si les parallèles –ı 16.10.<br />

se croisent...<br />

Mougins Musée de la Photographie, 67 Rue de l’Église Tom Wood – Every day is Saturday –ı 16.10.<br />

Moulis-en- Château de Chasse-Spleen Centre d’art, 32 Chemin de François Morellet –ı 30.9.<br />

Médoc<br />

la Razé<br />

Mulhouse La Kunsthalle, 16, rue de la Fonderie, *369 776 647 Exhumer le futur – Maarten<br />

–ı 30.10.<br />

Vanden Eynde<br />

Nantes<br />

–ı 2.10.<br />

FRAC des Pays de la Loire_Nantes, 7, rue Frédéric<br />

Kuhlmann<br />

Ibrahim Mahama – The Memory<br />

of Love<br />

HAB/Hangar à Bananes, Quai des Antilles 21, *2808 7728 Michael Beutler – plonger et puiser –ı 2.10.<br />

Le voyage à Nantes, 1/3 rue Crucy Le Voyage à Nantes 11 –ı 11.9.<br />

Nice Le 109, 89 Route de Turin Power Flower – Biennale des<br />

Arts <strong>2022</strong><br />

–ı 3.9.<br />

–ı 28.8.<br />

Nogent-sur-<br />

Seine<br />

Musée d’Art moderne et d’Art contemporain Nice,<br />

Promenade des Arts<br />

Lucia Marcucci – Les secrets<br />

du langage<br />

Vita Nuova – Nouveaux enjeux de<br />

–ı 2.10.<br />

l’art en Italie: 1960–1975<br />

Nîmes Carré d’Art, Place de la Maison Carrée, *4 66 76 35 70 Glenn Ligon –ı 20.9.<br />

Musée Camille Claudel, 10 Rue Gustave Flaubert<br />

–ı 26.9.<br />

Fabienne Verdier – Alchimie<br />

d’un vitrail<br />

Oiron Château d’Oiron, *5 4996 5742 L’horizon des événements –ı 2.10.<br />

Paris Centre Pompidou, Place Georges Pompidou Jochen Lempert –ı 4.9.<br />

Cité des sciences et de l’industrie, 30 Avenue Corentin Grégory Chatonsky – Disnovation –ı 9.10.<br />

Cariou<br />

Fondation d’entreprise Pernod Ricard, 1 cours Paul Ricard Horizones, 23 e Prix Fondation 6.9.–29.10.<br />

Pernod<br />

Fondation Louis Vuitton, 8, av. du Mahatma Gandhi,<br />

La Couleur en fugue –ı 29.8.<br />

*1 4069 9600<br />

Hôpital Saint Louis, 1 Avenue Claude Vellefaux Sophie Delpeux & Marc Bauer –ı 30.11.<br />

Jeu de Paume, 1, Place de la Concorde Jean Painlevé – Les pieds dans l’eau –ı 18.9.<br />

Le Panthéon, Place du Panthéon Ann Veronica Janssens – 23:56:04 –ı 30.10.<br />

Le Plateau Paris, Angle r. des alouettes et r. carducci Judith Hopf – Énergies 22.9.–11.12.<br />

Musée des Arts Décoratifs, 107, rue de Rivoli, *1 4260 3214 Shocking Chic – Les mondes<br />

–ı 22.1.<br />

surréalistes d’Elsa Schiaparelli<br />

Musée Jacquemart André, 158, Blvd. Haussmann Füssli – entre rêve et fantastique 16.9.–23.1.<br />

Musée Picasso Paris, 5, rue de Thorigny, *1 4271 2521 Farah Atassi 13.9.–29.1.<br />

Palais de Tokyo, 13, av. du Président Wilson Laura Henno, Aïcha Snoussi –<br />

–ı 4.9.<br />

Prix SAM<br />

Cyprien Gaillard – Humpty /<br />

–ı 4.9.<br />

Dumpty<br />

Bétonsalon, 9, esplanade Pierre Vidal-Naquet, *1 4584 1756 Judith Hopf – Énergies 22.9.–11.12.<br />

DOC, 26 Rue du Docteur Potain Noémie Monier –Mancie Manie 3.9.–24.9.<br />

Perpignan Centre d’art contemporain Perpignan, 3, av de Grande<br />

Bretagne<br />

Gestalt –ı 2.10.<br />

Plateau<br />

d’Hauteville<br />

Centre d’Art Contemporain de Lacoux, Place de l’ancienne<br />

école<br />

Sarah Ritter –L’ombre de la terre –ı 31.10.<br />

Poitiers Le Confort Moderne, 185, fbg du pont-neuf, *5 4946 0808 Chris Korda – The (Wo)man of<br />

the Future<br />

–ı 28.8.<br />

↗ www.artlog.net/kunstbulletin<br />

150 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>


Reims<br />

Rennes<br />

Rochechouart<br />

Domaine Pommery, 5, Place du General Gouraud,<br />

*3 26 61 62 58<br />

La Criée, centre d’art contemporain, pl. Honoré<br />

Commeurec<br />

Musée départemental d’art contemporain, Place du<br />

Château, *5503 7777<br />

Rêveries – Expérience Pommery 16 –ı 8.11.<br />

Katia Kameli – Le Cantique<br />

des oiseaux<br />

Helen Mirra – du vent au vent<br />

Prinz Gholam – Mon cœur est un<br />

luth suspendu<br />

–ı 28.8.<br />

–ı 18.9.<br />

–ı 15.12.<br />

Saint-Louis Fondation Fernet-Branca, 2, rue du Ballon, *3 8969 1077 Olivier Masmonteil –ı 2.10.<br />

Saint-Louislès-Bitche<br />

Musée du cristal Saint-Louis, Rue Coetlosquet,<br />

Andrés Baron – Cling Cling Boum –ı 19.9.<br />

*8706 4004<br />

Saint-Nazaire Le Grand Café, Place des quatres z’Horloges, *2 4022 3766 Nicolas Deshayes –Chambre froide –ı 11.9.<br />

–ı 28.8.<br />

Saint-Ouenl’Aumône<br />

Saint-Priesten-Jarez<br />

L’Abbaye de Maubuisson, rue Richard de Tour,<br />

*1 3464 3610<br />

Musée d’art moderne et contemporain de Saint-Étienne<br />

Métropole (MAMC+), Rue Fernand Léger<br />

Laura Ellen Bacon – Chaque Fibre<br />

de Mon Être<br />

Thomas Ruff – Méta-Photographie<br />

Double Je –Donation Durand-<br />

Dessert & Collections MAMC<br />

–ı 28.8.<br />

–ı 18.9.<br />

Sète CRAC Occitanie, 26, quai Aspirant Herber, *4 6774 9437 Pauline Curnier Jardin –ı 8.1.<br />

Soulac-sur-Mer Musée d’art et d’archéologie Soulac-sur-Mer, 1 Rue el Dessine maintenant –ı 18.9.<br />

Burgo de Osma<br />

St-Paul-de- Fondation Maeght, 623, ch. des Gardettes, *493 9332 8163 Au cœur de l’abstraction –ı 20.11.<br />

Vence<br />

Strasbourg Musée d’art moderne et contemporain Strasbourg, 1, Stéphane Belzère –ı 27.8.<br />

Place Hans Jean Arp<br />

Vallauris Musée National Pablo Picasso, Place de la Libération, Mark Dion –The tropical collectors –ı 17.10.<br />

*4 9364 7183<br />

Versailles Château de Versailles, Place d’Armes, *1 3083 7800 Joana Vasconcelos –arbre de vie 14.9.–15.1.<br />

Villeurbanne Institut d’art contemporain Villeurbanne, 11, rue Docteur- Jeune création internationale 14.9.–31.12.<br />

Dolard<br />

Wattwiller Fondation François Schneider, 27 rue de la Première<br />

Armée, *3 8982 1010<br />

Nos îles –ı 18.9.<br />

Griechenland *0030<br />

Athina The Stathatos Mansion, Vasilissis Sofias ave./1 Irodotou str. Brice Marden and Greek Antiquity –ı 29.8.<br />

Italien *0039<br />

Milano Armani/Silos, Via Bergognone 40, MI Magnum Photos – Colors Places<br />

–ı 6.11.<br />

Faces<br />

Fondazione Arnaldo Pomodoro, Via Andrea Solari 35, Open Studio #1 –ı 18.12.<br />

*28 907 5394<br />

Fondazione Prada Milano, Largo Isarco 2, *25 3570 9200 Human Brains – Preserving<br />

16.9.–10.10.<br />

the Brain<br />

Galleria d’Arte Moderna Milano, Via Palestro 16, MI Andrea Bowers 15.9.–18.12.<br />

Le Gallerie d’Italia Milano, 6 Piazza della Scala, MI<br />

Marmi Torlonia – Collezionare<br />

–ı 18.9.<br />

Capolavori<br />

MUDEC, Via Tortona 56, MI David LaChapelle –ı 11.9.<br />

Museo del Novecento Milano, Palazzo dell’Arengario, MI, Aldo Rossi – Design 1960–1997 –ı 2.10.<br />

*2 8844 4061<br />

Museo Diocesano, Corso di Porta Ticinese, 95, *2 8942 0019 Elliott Erwitt –ı 16.10.<br />

Palazzo Reale Milano, Piazza del Duomo 12, *2 3646 1394 Grazia Varisco –ı 18.9.<br />

Pirelli HangarBicocca, Via Chiese 2, MI, *2 6611 1573 Bruce Nauman – Neons,<br />

15.9.–26.2.<br />

Corridors & Rooms<br />

Triennale – Palazzo dell’Arte, 6 Viale Emilio Alemagna, MI Unknown Unknowns –<br />

–ı 11.12.<br />

An Introduction to Mysteries<br />

Building, Via Monte di Pietà 23, MI Roberto Ciaccio – Soglie del tempo 8.9.–15.10.<br />

Letizia Cariello –ı 23.12.<br />

Buildingbox – Flashbacks –ı 9.1.<br />

Galleria Raffaella Cortese, Via A. Stradella 7, MI Maurizio Cattelan –ı 6.11.<br />

AGENDA // FRANKREICH / GRIECHENLAND / ITALIEN 151


Monica De Cardenas Milano, Via Francesco Viganò 4, MI,<br />

*2901 0068<br />

Aosta Museo Archeologico Regionale, Piazza Roncas 1,<br />

*165 275 902<br />

Frammenti di un discorso amoroso –ı 24.9.<br />

Espressionismo svizzero –<br />

Linguaggi degli artisti d’Oltralpe<br />

–ı 23.10.<br />

Bard Forte di Bard, Cerntro, AO, *125 833 811 Fabiano Ventura –ı 18.11.<br />

Umberto Mònterin –ı 4.12.<br />

Bergamo Palazzo della Ragione Bergamo, Piazza Vecchia 8A, BG Anri Sala –ı 16.10.<br />

GAMeC, Via San Tomaso, 53, *35 270 272 Anri Sala –ı 16.9.<br />

Christian Frosi –ı 25.9.<br />

La Collezione Impermanente –ı 8.1.<br />

Biella Fondazione Pistoletto, Via Serralunga 27, *15 28 400 Arte al Centro <strong>2022</strong> –ı 15.11.<br />

Bologna Fondazione Massimo e Sonia Cirulli, Via Emilia 275,<br />

Le donne di Kabul –ı 31.12.<br />

San Lazzaro di Savena, BO<br />

Fondazione MAST, Via Speranza 42, *51 647 4345<br />

A visual alphabet of industry, work –ı 28.8.<br />

and technology<br />

Museo d’Arte Moderna, Via Don Minzoni 14, BO No, Neon, No Cry –ı 4.10.<br />

Sean Scully –ı 9.10.<br />

Raccolta Lercaro, 57 Via Riva di Reno, BO<br />

Cross Collection – Collezioni<br />

a confronto<br />

–ı 18.9.<br />

–ı 6.11.<br />

Bolzano Fondazione Antonio Dalle Nogare, Rafensteiner Weg 19,<br />

BZ, *0471 971 626<br />

Etel Adnan, Simone Fattal –<br />

Working Together<br />

Museion Bolzano, Dantestr. 6, BZ Erika Giovanna Klien –ı 7.9.<br />

David Medalla –ı 14.9.<br />

Jorge Otero Pailos –ı 18.9.<br />

Brescia Museo di Santa Giulia, Via Musei 81/b, *30 8 0076 2811 Isgrò cancella Brixia –ı 8.1.<br />

Calatafimi Parco archeologico di Segesta, Contrada Barbaro, SR 22 Nella natura come nella mente –ı 6.11.<br />

Segesta<br />

Capena Art Forum Würth, 2, Via della Buona Fortuna, *690 103 800 Op Art, Arte Cinetica e Light Art<br />

–ı 8.10.<br />

nella Collezione Würth<br />

Catania BOCS, 150 Via Grimaldi, CT, *338 2203041 Fabrice Bernasconi Borzì –ı 10.9.<br />

Catanzaro Marca, Via Alessandro Roberto Giglio –ı 31.8.<br />

Civitella La Serpara, Loc. Serpara 2, VT, *761 914 071 39 Künstler im Skulpturengarten –ı 31.12.<br />

d’Agliano<br />

Favara Farm Cultural Park, Cortile Bentivegna, AG Radical SHE – Women Quadrennial<br />

of Art and Society<br />

–ı 29.1.<br />

Firenze<br />

Museo del Novecento Firenze, Piazza di Santa Maria<br />

Novella 10, FI<br />

Museo Forte di Belvedere, Via San Leonardo, 1,<br />

*55 27 68 22<br />

Palazzo Medici Riccardi, Via Camillo Cavour 1,<br />

*55 276 0444<br />

Corrado Cagli – Artista<br />

–ı 20.10.<br />

Copernicano<br />

Luca Vitone –ı 7.11.<br />

Rä di Martino – Play It Again –ı 2.10.<br />

Oscar Ghiglia – Gli anni<br />

diNovecento<br />

–ı 13.9.<br />

Palazzo Strozzi, Piazza Strozzi 1, FI, *55 282 635 Olafur Eliasson 22.9.–29.1.<br />

Villa Romana, Via Senese 68, FI, *55 221 654 Giorgio Griffa –ı 16.9.<br />

Base Progetti per L’Arte, Via San Niccolo 18r, *55 602 102 Mircea Cantor –ı 10.9.<br />

Gallarate MAGA Museo Arte di Gallarate, Via De Magri 1,<br />

*33 170 6011<br />

Genova<br />

Palazzo Ducale Genova, Piazza Matteotti 9, GE,<br />

*10 562 440<br />

Screens – Culture dello schermo e –ı 25.9.<br />

immagini in movimento<br />

Storia e arte in Italia tra 1948 e<br />

–ı 25.9.<br />

1980<br />

Tina Modotti –ı 9.10.<br />

L’Aquila AQ MAXXI L’Aquila, 15 Piazza Santa Maria Paganica, AQ Afterimage –ı 19.2.<br />

La Spezia Centro di Arte Moderna e Contemporanea, Piazza Cesare Giacomo Verde artivista – Liberare –ı 25.12.<br />

Battisti 1, SP, *187 734 593<br />

Arte da Artisti<br />

Lecce Fondazione Biscozzi | Rimbaud, 4 Piazzetta Giorgio Baglivi Salvatore Sava – L’altra scultura –ı 25.9.<br />

Merano Merano Arte, Laubengasse 163 Together – Zusammen – Insieme –ı 25.9.<br />

152 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>


Modena<br />

Fondazione Modena Arti Visive, Corso Cavour 2, MO,<br />

*59 203 31 66<br />

Candice Breitz – Never Ending<br />

Stories<br />

–ı 18.9.<br />

Napoli Fondazione Made in Cloister, 48 Piazza Enrico de Nicola Interaction Napoli <strong>2022</strong> –ı 17.9.<br />

Fondazione Morra, Vico Lungo Pontecorvo 29/d Hermann Nitsch –ı 24.9.<br />

Museo Archeologico Nazionale, Piazza Museo 19 Gianni Fiorito –ı 5.9.<br />

Museo di Capodimonte, Bosco di Capodimonte Salvatore Emblema –ı 30.10.<br />

Museo d’Arte Contemporanea Donna Regina, Via Luigi Lawrence Carroll –ı 5.9.<br />

Settembrini, 79, NA<br />

Nuoro Museo d’Arte Nuoro, Via Satta 15, NU, *784 252 110 Sensorama – Lo sguardo le cose<br />

–ı 30.10.<br />

gli inganni<br />

Ortisei Biennale Gherdëina, 8 Pontives, BZ Persones Persons –ı 25.9.<br />

Palermo Palazzo Reale Palermo, Piazza Indipendenza 1, PA,<br />

Mostra . –ı 31.10.<br />

*91 705 1111<br />

Parma Museo dello CSAC, Strada Viazza di Paradigna 1 Claudia Losi, Paola Mattioli, Sissi – –ı 25.9.<br />

Storie di fili<br />

Pescara Vistamare, 13 Largo dei Frentani, PE Ettore Spalletti –ı 28.2.<br />

Ponzano<br />

Romano<br />

PRAC – Centro per l’Arte Contemporanea, 6 Via XX<br />

Settembre, RM<br />

lllusions & Mirrors – Sarah, Roja,<br />

Shirin Neshat<br />

Prato Centro Arte Luigi Pecci, Viale della Repubblica 277, PO Schema 50 –ı 9.10.<br />

Reggio Emilia Collezione Maramotti, Via Fratelli Cervi 66 Carlo Valsecchi – Bellum –ı 31.12.<br />

Rivoli Castello di Rivoli, Piazza del Castello, TO Naturecultures –ı 22.9.<br />

A.B.O. Theatron – L’arte o la vita –ı 6.11.<br />

Olafur Eliasson 21.9.–29.1.<br />

La Collezione Cerruti –ı 30.4.<br />

Roma Chiostro del Bramante, Via della Pace, RM, *6880 9035 Crazy – La follia nell’arte<br />

–ı 8.1.<br />

contemporanea<br />

Fondazione Memmo Arte Contemporanea, Via del Corso, Amalia Pica – Quasi –ı 16.10.<br />

RM, *687 2276<br />

Galleria Nazionale d’Arte Moderna, Viale delle Belle Arti 131 Intertwingled –ı 4.9.<br />

Chiara Bettazzi –ı 9.9.<br />

MACRO, Via Nizza 138/Via Reggio Emilia 54, *6 7107 0400 Julia Born –ı 9.10.<br />

Richard Serra –ı 9.10.<br />

Lisa Ponti –ı 30.10.<br />

Eva Barto – Sharp Smile –ı 6.11.<br />

–ı 11.9.<br />

MAXXI Museo Nazionale delle Arti del XXI Secolo, Via<br />

Guido Reni 2, RM, *96 7350<br />

Buone Nuove – donne in<br />

architettura<br />

Tokyo revisited –ı 16.10.<br />

Giacomo Balla – Casa Balla –ı 31.12.<br />

Nedko Solakov –ı 12.3.<br />

rhinoceros gallery, 19 Via dei Cerchi, RM Pablo Picasso –ı 16.10.<br />

Senigallia Rocca di Senigallia, 2 Piazza del Duca, AN Claudia Losi – Being There –ı 25.9.<br />

Taranto MArTA, via Cavour, 10, TA, *99 4532112 Federico Gori – L’età dell’oro<br />

–ı 8.1.<br />

(la muta)<br />

Torino Fondazione Merz, Via Limone 24, *11 1971 9437 Mario Merz Prize <strong>2022</strong> –ı 25.9.<br />

Dia Beacon –ı 20.11.<br />

Fondazione Sandretto Re Rebaudengo, Via Modane 16 Daniela Ortiz, Sayre Gomez –ı 2.10.<br />

Galleria d’Arte Moderna e Contemp., Via Magenta 31, TO Flavio Favelli –ı 6.11.<br />

VideotecaGAM – Jannis Kounellis –ı 13.11.<br />

OGR – Officine Grandi Riparazioni, Corso Castelfidardo 22 Naturecultures – Arte e Natura<br />

–ı 22.9.<br />

dall’Arte povera a oggi<br />

PAV – Parco Arte Vivente, Via Giordano Bruno 31,<br />

Elena Mazzi –ı 23.10.<br />

*11 318 2235<br />

Reggia di Venaria Reale, Piazza della Repubblica 4 Tony Cragg –ı 8.1.<br />

Pinacoteca Giovanni e Marella Agnelli, Via Nizza 230 Sylvie Fleury –ı 15.1.<br />

Quartz Studio, via Giulia di Barolo 18/D, TO, *11 429 0085 Alessandro Roma 12.9.–22.10.<br />

Venezia Chiesa di Santa Maria della Visitazione, 919A Fondamenta<br />

Zattere Ai Gesuati, VE<br />

Rony Plesl –ı 27.11.<br />

–ı 9.9.<br />

AGENDA // ITALIEN 153


Complesso dell’Ospedaletto, 6691 Barbaria de le Tole, VE<br />

Conservatorio di Musica Benedetto Marcello di Venezia<br />

(Palazzo Pisani), 2810 Sestiere di San Marco, VE<br />

Ramin Haerizadeh, Rokni<br />

–ı 27.11.<br />

Haerizadeh, Hesam Rahmanian<br />

Penumbra –ı 27.11.<br />

Uncombed, Unforeseen,<br />

–ı 27.11.<br />

Unconstrained<br />

Docks Cantieri Cucchini, Castello 40A/B, VE Alberta Whittle – Scotland +<br />

–ı 27.11.<br />

Venice<br />

Espace Louis Vuitton, 1353 Calle Ridotto, VE Katharina Grosse – Apollo, Apollo –ı 27.11.<br />

Fondazione Bevilacqua La Masa, Galleria di Piazza<br />

Ha Chong-Hyun –ı 27.11.<br />

San Marco 71/c, *41 523 7819<br />

Fondazione Emilio e Annabianca Vedova, Dorsoduro 46 Rainer – Vedova – Ora –ı 30.10.<br />

Fondazione Forte Marghera, 30 Via Forte Marghera, VE Elisa Giardina Papa –ı 27.11.<br />

Fondazione Prada Venezia, Ca’ Corner della Regina, Santa<br />

Croce 2215, VE<br />

Human Brains – It Begins with<br />

an Idea<br />

–ı 27.11.<br />

Fondazione Querini-Stampalia, Castello 5252 Ewa Kuryluk –ı 27.11.<br />

Isamu Noguci –ı 27.11.<br />

GAD Giudecca Art District, Via Giudecca, VE<br />

Humanabilia – Dal Mirabilis<br />

–ı 31.12.<br />

alla Téchne<br />

Galleria dell’Accademia Venezia, Campo de la Carità 1050 Anish Kapoor –ı 9.10.<br />

Gervasuti Foundation, Via Garibaldi Miltos Manetas – Assange in Prison –ı 27.11.<br />

Istituto Veneto di Scienze, Palazzo Loredan, *41 240 7711 Roma Women – Performative<br />

–ı 27.11.<br />

Strategies of Resistance<br />

La Biennale di Venezia, Giardini – Arsenale, *41 521 8711 La Biennale di Venezia <strong>2022</strong> –ı 27.11.<br />

Museo Correr, Piazza San Marco 52 Huong Dodinh –ı 9.10.<br />

Museo di Palazzo Grimani, Ramo Grimani, 4858 The Flaying of Marsyas –<br />

–ı 27.11.<br />

Mary Weatherford<br />

Georg Baselitz –ı 27.11.<br />

Bosco Sodi a Palazzo Vendramin<br />

–ı 27.11.<br />

Grimani<br />

Negozio Olivetti, 101 Piazza San Marco, VE Lucio Fontana, Antony Gormley –ı 27.11.<br />

Padiglione delle Arti Applicate, 2169 Campo de la Tana Sophia Al-Maria –ı 27.11.<br />

Padiglione Svizzero, Giardini di Castello, VE Latifa Echakhch –ı 27.11.<br />

Palazzo Cini, Rio Terrà San Vio, 864/Dorsoduro, *41 521 0755 Joseph Beuys – Fine-limbed –ı 2.10.<br />

Palazzo Ducale Venezia, San Marco 1, VE Anselm Kiefer –ı 29.10.<br />

Peggy Guggenheim Collection, 701 Dorsoduro Surrealism and Magic –<br />

–ı 26.9.<br />

Enchanted Modernity<br />

Edmondo Bacci –ı 1.10.<br />

Procuratie Vecchie, 119 Piazza San Marco, VE Edoardo Tresoldi – Monumento –ı 11.9.<br />

Louise Nevelson –ı 11.9.<br />

Chutzpah –ı 11.9.<br />

Punta della Dogana, Dorsoduro 1, VE Bruce Nauman –ı 27.11.<br />

Salone Verde, Sestiere Santa Croce 2258, Calle della Regina Take Your Time –ı 27.11.<br />

Scuola Grande della Misericordia, Sestiere Cannaregio, VE Future Generation Art Prize<br />

–ı 27.11.<br />

@ Venice <strong>2022</strong><br />

Scuola Grande San Giovanni Evangelista, San Polo, 2454 Ugo Rondinone – burn shine fly –ı 17.9.<br />

Spazio Thetis, Arsenale Novissimo di Veneia, VE Antonio Ievolella – Paranza –ı 27.11.<br />

Ca’Pesaro, Santa Croce 2076, *41 72 1127 Bice Lazzazi –ı 23.9.<br />

Raqib Shaw –ı 25.9.<br />

Afro 1950–1970 – Dall’Italia<br />

–ı 23.10.<br />

all’America e ritorno<br />

Verona Palazzo della Gran Guardia, Piazza Bra, *02 433 53522 Bosco Sodi –ı 27.11.<br />

↗ www.artlog.net<br />

154 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>


Liechtenstein *0423<br />

Vaduz<br />

Luxemburg *0352<br />

Kunstmuseum Liechtenstein mit Hilti Art Foundation,<br />

Städtle 32<br />

Körper – Geste – Raum<br />

–ı 28.8.<br />

C(hoch)4 –ı 4.9.<br />

Andrea Büttner –ı 24.9.<br />

Im Kontext der Sammlung –<br />

2.9.–15.1.<br />

Brian O’Doherty<br />

Kunstraum Engländerbau, Städtle 37, *236 6077 Muffled Vision –ı 2.10.<br />

Luxembourg<br />

Monaco *0377<br />

MUDAM/Musée d’Art Moderne Luxembourg, 3, Park Dräi<br />

Eechelen, *4537 851<br />

Lynette Yiadom-Boakye – Fly In<br />

–ı 5.9.<br />

League With The Night<br />

Isamu Noguchi, Danh Vo –ı 19.9.<br />

Tacita Dean –ı 5.2.<br />

Monaco<br />

Niederlande *0031<br />

Nouveau Musée National de Monaco, 17, avenue Princesse Newton, Riviera –ı 13.11.<br />

Grace, *98 981 962<br />

Hauser & Wirth Monaco, Place du Casino Paul McCarthy – Pirates Stew Pot –ı 28.8.<br />

Amsterdam Rijksmuseum, Museumstraat 1 Barbara Hepworth –ı 23.10.<br />

Stedelijk Museum, Museumplein It’s our F***ing Backyard –ı 4.9.<br />

Sedje Hémon, Imran Mir, Abdias<br />

–ı 16.10.<br />

Nascimento<br />

Özgür Kar – At the end of the day –ı 23.10.<br />

Sophie Douala – Follow the black –ı 31.12.<br />

rabbit<br />

Maastricht Bonnefantenmuseum, Avenue Ceramique 250 Melati Suryodarmo –ı 30.10.<br />

Österreich *0043<br />

Dornbirn Flatz Museum, Marktstrasse 33, *5572 306 4839 Irving Penn – Black and White –ı 10.9.<br />

Kunstraum Dornbirn, Jahngasse 9, *5572 55 044 Monika Sosnowska –ı 30.10.<br />

Graz Kunsthaus Graz, Lendkai 1, *316 8017 9200 Amazons of Pop! –ı 28.8.<br />

Faking the Real 22.9.–8.1.<br />

Hito Steyerl 22.9.–8.1.<br />

Neue Galerie Graz, Joanneumsviertel 2, *316 8017 9100 Paul Neagu –ı 25.9.<br />

Ladies and Gentlemen –ı 30.10.<br />

Artelier Contemporary, Griesgasse 3, *664 221 25 18 Frei – Manuel Gorkiewicz 15.9.–30.11.<br />

Halle für Kunst Steiermark, Burgring 2, *316 740 084 Anita Leisz –ı 4.9.<br />

Yalda Afsah –ı 4.9.<br />

Give Rise To Omsk Social Club &<br />

–ı 12.9.<br />

Alexander Iezzi<br />

Hohenems Jüdisches Museum Hohenems, Schweizer Strasse 5 Ausgestopfte Juden? –ı 19.3.<br />

Innsbruck Kunstraum Innsbruck, Maria-Theresien-Str. 34 Zoopolis –ı 27.8.<br />

Taxispalais Kunsthalle Tirol, Maria-Theresien-Str. 45 Zeitgeschichten –ı 6.11.<br />

Kunstpavillon & Neue Galerie Innsbruck, Rennweg 8a, Bodies of Water –ı 5.11.<br />

Rennweg 1<br />

Krems Karikaturmuseum Krems, Steiner Landstrasse 3a 100 Jahre Paul Flora –ı 29.1.<br />

–ı 30.9.<br />

Linz galerie wuensch aircube, Volksfeststrasse 36,<br />

*69988796723<br />

Lustenau<br />

Salzburg<br />

DOCK 20 – Kunstraum und Sammlung Hollenstein,<br />

Pontenstraße 20<br />

Museum der Moderne Rupertinum, Wiener-<br />

Philharmonikergasse 9<br />

Collection Wuensch –<br />

Stephan Siebers<br />

Hardrein Barth, Josef Ramaseder –ı 30.9.<br />

Luka Jana Berchtold – Dicke Haut –ı 11.9.<br />

Die Damen<br />

Nervös und böse — Schmutz und<br />

Schund<br />

–ı 11.9.<br />

–ı 11.9.<br />

AGENDA // ITALIEN / LIECHTENSTEIN / LUXEMBURG / MONACO / NIEDERLANDE / ÖSTERREICH 155


Museum der Moderne Salzburg Mönchsberg, Mönchsberg 32 Sammlungspolitik –ı 6.11.<br />

Galerie Fotohof, Inge-Morath-Platz 1–3, *662 849 2964 Elfie Semotan – privat –ı 24.9.<br />

Fotohof bibliothek: Spector<br />

–ı 26.11.<br />

Books – Das Jahr 1990 freilegen<br />

Thalheim b/WelsMuseum Angerlehner, Ascheter Str. 54, *7242 224 4220 Michael Vonbank –<br />

–ı 25.9.<br />

Dämonentheater<br />

Wien Albertina Museum, Albertinaplatz 1 Tony Cragg –ı 30.10.<br />

Wien Museum MUSA, Felderstraße 6–8<br />

Augenblick! Straßenfotografie<br />

–ı 23.10.<br />

in Wien<br />

Wiener Secession, Friedrichstrasse 12<br />

Neil Beloufa, Amoako Boafo,<br />

–ı 4.9.<br />

B. Ingrid Olson<br />

Jennifer Tee, Anna Daučíková, 16.9.–6.11.<br />

Charlotte Prodger<br />

Lieselott Beschorner – Im Atem<br />

–ı 6.11.<br />

der Zeit<br />

das weisse haus, Hegelgass 14, *1 236 3775 Corinna Helenelund 22.9.–12.11.<br />

Johanna Bruckner 22.9.–12.11.<br />

Eva Presenhuber Wien, Lichtenfelsgasse 4 Karen Klimnik 10.9.–29.10.<br />

foryouandyourcustomers, Standort Wien, Köstlergasse 6–8 Regula Dettwiler, Christoph Luger,<br />

Sali Ölhafen, Ulrich Plieschnig<br />

–ı 30.11.<br />

Spanien *0034<br />

Badajoz Meiac Alter(acción) 2.0 –ı 18.9.<br />

Raúl Cordero –ı 16.10.<br />

Colección Extremeña del MEIAC –ı 31.12.<br />

Barcelona Caixa Forum Barcelona, Avenida del Marqués de Domillas 6–8 Digerir el mundo donde está –ı 30.10.<br />

Centro de Cultura Contemporánea, Montalegre 5 Francesc Tosquelles –ı 28.8.<br />

Cervell(s) –ı 11.12.<br />

Fundació Antoni Tàpies, Aragó 255, Barcelona Mika Vainio – Sondear –ı 11.9.<br />

Melancolía – Tàpies –ı 25.9.<br />

En movimiento – Goshka Macuga –ı 25.9.<br />

Fundació Joan Miró, Parc de Montjuic, *93 443 9470 Dies llargs, nits curtes –ı 18.9.<br />

El llegat més íntim – Miró –ı 26.9.<br />

1 possessió Drift –ı 16.10.<br />

KBr Fundación MAPFRE, Avenida Litoral, 30, *932 723 180 Bleda y Rosa –ı 4.9.<br />

Museu d’Art Contemporani, Plaça dels Angels, 1<br />

Teresa Lanceta – Teixir com a<br />

–ı 11.9.<br />

codi obert<br />

Sismografia de les lluites –ı 25.9.<br />

Cinthia Marcelle –ı 8.1.<br />

Museu Nacional d’Art de Catalunya, Parc de Montjuïc Benet Rossell – Escriptures i<br />

–ı 11.9.<br />

trajectes<br />

Museu Picasso Barcelona, Montcada 15–19, *93 319 6902 Proyecto – Picasso –ı 4.9.<br />

Brigitte Baer – Picasso y los<br />

–ı 20.10.<br />

Grabados<br />

Lucien Clergue – Encuentros<br />

–ı 20.10.<br />

con Picasso<br />

Palau de la Virreina, La Rambla 99, *93 316 1000 Èlia Llach – Escrito en el agua –ı 2.10.<br />

Imágenes vacías – Oriol Vilapuig –ı 2.10.<br />

Amèlia Riera – Mrs. Death –ı 6.11.<br />

Adn galería, Enric Granados, 49 Miquel García – El foc i les ferides –ı 28.8.<br />

Regina José Galindo – No te creo –ı 28.8.<br />

Galeria Àngels Barcelona, Carrer del Pintor Fortuny, 27 Mar Reykjavik – La voltereta –ı 3.9.<br />

La Capella, Hospital 56, *9 3442 7171 El que és possible i el que no –ı 28.8.<br />

Mirador Torre Glòries, Avinguda Diagonal 211, Barcelona Cloud Cities Barcelona –<br />

–ı 31.12.<br />

Tomás Saraceno<br />

Bilbao Bilbao Arte, Urazurrutia 32 Natalia Suárez Ortiz 16.9.–14.10.<br />

Guggenheim Museum, Abandoibarra Etorbidea 2 Serra / Seurat – Dibujos –ı 6.9.<br />

156 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>


Motion – Autos, Art, Architecture –ı 18.9.<br />

The Otolith Group – O Horizon –ı 9.10.<br />

Museo de Bellas Artes, Plaza del Museo 2, *94 439 6060 Sergio Prego – Trece a Centauro –ı 30.11.<br />

Sala Rekalde, Alameda Rekalde 30 Irantzu Yaldebere –ı 28.8.<br />

Ertibil Bizkaia <strong>2022</strong> –ı 16.10.<br />

Burgos Centro de Arte Caja de Burgos, Saldaña s/n. Félix de la Concha –ı 25.9.<br />

María Jesús G. Garcés –ı 25.9.<br />

Ernesto Cánovas –ı 25.9.<br />

Castellón Espai d’Art Contemporani, Carrer Prim s/n, Castellón El descrèdit de la realitat –ı 18.9.<br />

Córdoba<br />

Casa Árabe Córdoba, C/ Samuel de los Santos, Córdoba,<br />

*957 498 413<br />

Memorias en movimiento<br />

–ı 16.9.<br />

Ana Crespo 1.9.–7.10.<br />

Coruña Fundación Luis Seoane, San Francisco, s/n. Marc Vilanova – Limen –ı 18.9.<br />

Marcelo Expósito – Nueva<br />

–ı 9.10.<br />

Babilonia<br />

Cuenca Fundación Antonio Pérez, Calle de Julián Romero 20 Kimsooja –ı 31.8.<br />

Alfonso – Cuidado con la memoria –ı 31.8.<br />

Luis González Palma –ı 4.9.<br />

Gijón LABoral Centro de Arte y Creación Industrial, Los Prados, 121 Extinción Remota Detectada –ı 27.8.<br />

Girona Bolit Centre d’Art Contemporani, Pujada de la Mercè, 12,<br />

*97 222 3305<br />

Biennal 2064<br />

–ı 25.9.<br />

Parar taula –ı 25.9.<br />

Granada Centro José Guerrero, Oficios, 8 El pequeño museo más hermoso<br />

del mundo<br />

Huesca<br />

Centro de Arte y Naturaleza CDAN, C/ Doctor Artero, s/n,<br />

Huesca<br />

Ricardo Calero – Natura_tiempo y<br />

memoria<br />

–ı 11.9.<br />

–ı 16.10.<br />

Illa del Rei Hauser & Wirth Menorca, Diseminado Illa del Rei, Baleares Rashid Johnson – Sodade –ı 13.11.<br />

Las Palmas de CAAM Centro Atlántico de Arte Moderno, Balcones 9–13, Juan Hernández<br />

–ı 18.9.<br />

G.C.<br />

Las Palmas<br />

Myriam Mihindou – Le théâtre des<br />

mémoires<br />

–ı 18.9.<br />

Homenaje a Millares –ı 18.9.<br />

Espacio CV –ı 9.10.<br />

León<br />

MUSAC Museo de Arte Contemporáneo León, Avenida de<br />

los Reyes Leoneses 24, León<br />

Fernando Renes – Medir tierra<br />

–ı 11.9.<br />

Isabel & Alfredo Aquilizan –ı 6.11.<br />

Y. Z. Kami – In a silent way –ı 22.1.<br />

Metanarrativas – Colección Musac –ı 22.1.<br />

Lleida La Panera Centre d’Art, Pl. de la Panera 2, *973 262 185 Beques Art i Natura 2019–2020 –ı 2.10.<br />

Elena Aitzkoa – Brote de peral –ı 2.10.<br />

Laura Meseguer – Invisible –ı 2.10.<br />

Madrid Casa Arabe, Alcalà 62, Madrid, *91 563 30 66 Mounir Fatmi – La luz cegadora –ı 18.9.<br />

Luces o sombras de lo que fue… –ı 25.9.<br />

Casa de América, Paseo de recoletos 2, *91 595 4800 Sculpting Reality –ı 3.9.<br />

Centro Cultural Conde Duque, Conde Duque 9 y 11 Una voz / una imagen 8.9.–20.11.<br />

CentroCentro, Plaza de Cibeles 1 Archivos Lambda –ı 28.8.<br />

The Pop Art Culture –ı 18.9.<br />

Híbridos –ı 25.9.<br />

Fotografía Pública – The Sixties –ı 2.10.<br />

Circulo de Bellas Artes, Calle Alcala 42, *91 3605 400 Carlos García-Alix –ı 4.9.<br />

Sculpting Reality –ı 4.9.<br />

Ana Palacios – Armonía –ı 4.9.<br />

El Águila, RamÍrez de Prado 3, *91 720 8226 Catalá-Roca –ı 18.9.<br />

Fundación Mapfre Sala Recoletos, Paseo Recoletos 23,<br />

*91 581 6100<br />

Paolo Gasparini<br />

–ı 28.8.<br />

Carlos Pérez Siquier –ı 28.10.<br />

Fundación Telefónica, Fuencarral 3, *91 9001 10707 José Manuel Ballester –ı 3.10.<br />

Liam Young – Construir mundos –ı 23.10.<br />

Museo ICO, Zorrila, 3, Madrid, *91 420 1242 Juan Baraja –ı 11.9.<br />

Museo Lázaro Galdiano, 122 Calle de Serrano, Madrid Javier Campano –ı 28.8.<br />

Museo Reina Sofía, Santa Isabel 52<br />

De Posada a Isotype, de Kollwitz<br />

a Catlett<br />

–ı 29.8.<br />

AGENDA // ÖSTERREICH / SPANIEN 157


Madrid/<br />

Mostoles<br />

Málaga<br />

Alejandra Riera – Jardín de<br />

–ı 5.9.<br />

las mixturas<br />

Giro gráfico –ı 10.10.<br />

Leonor Serrano Rivas 21.9.–27.2.<br />

Museo Thyssen-Bornemisza, Paseo del Prado 8 Alex Katz –ı 11.9.<br />

Los Sincromistas –ı 1.11.<br />

Palacio de Cristal, Parque del Retiro, *91 574 6614 Carlos Bunga –ı 4.9.<br />

Palacio Velázquez, Parque del Retiro, *91 573 6245 Néstor Sanmiguel –ı 19.9.<br />

1 Mira Madrid, 16 Calle de Argumosa, Madrid Tomislav Gotovac & Július Koller 9.9.–12.11.<br />

Aural Galería, 68 Calle de Pelayo, Madrid Anna Bella Geiger 2.9.–11.11.<br />

Blanca Berlín Galería, 28 Calle del Limón, Madrid Isabel Muñoz 8.9.–10.12.<br />

Freijo Gallery, 46 Calle de Zurbano, Madrid, *91 310 30 70 Juan Cuenca 7.9.–29.10.<br />

Galería Elvira González, General Castaños, 3 Adolfo Schlosser 8.9.–22.10.<br />

La Caja Negra, 17 Calle de Fernando VI, Madrid Nico Munuera 8.9.–19.11.<br />

La Casa Encendida, Ronda de Valencia 2, Madrid Criaturas vulnerables –ı 18.9.<br />

Inéditos <strong>2022</strong> –ı 18.9.<br />

Eva Kot’átková –ı 2.10.<br />

Lucía Mendoza, 10 Calle de Bárbara de Braganza, Madrid Luna Bengoechea – Proyecto Salinas 8.9.–19.11.<br />

Marta Cervera, Plaza de las Salesas 2 Menchu Lamas 8.9.–19.10.<br />

PHotoEspaña, Alameda 9 International photography festival –ı 28.8.<br />

Centro de Arte Dos de Mayo, Avda. de la Constitución 23,<br />

*91 276 0221<br />

Centre Pompidou Málaga, Pasaje Doctor Carrillo Casaux<br />

s/n. 29016 Muelle Uno, Málaga, *95 192 62 00<br />

Renate Lorenz & Pauline Boudry<br />

–ı 19.10.<br />

Alexander Apóstol –ı 6.11.<br />

La arquitectura japonesa<br />

–ı 19.9.<br />

desde 1950<br />

Un tiempo propio –ı 15.10.<br />

Centro de Arte Contemporáne Málaga, Calle de Alemania Erik Parker – Easy Freedom –ı 28.8.<br />

Ben Sledsens –ı 11.9.<br />

Cristóbal Toral –ı 13.9.<br />

Museo Picasso de Málaga, San Agustín, 8, *952 127 600 Picasso visto por Otero –ı 20.10.<br />

Navarra Museo Oteiza, Calle de la Cuesta, 7 David Bestué – Aflorar –ı 15.10.<br />

Palma Museu de Mallorca, 5 Carrer de la Portella, Baleares Mallorca International Art<br />

Award <strong>2022</strong><br />

17.9.–30.10.<br />

Palma de<br />

Mallorca<br />

Esbaluard, Plaza Porta de Santa Catalina 10<br />

Mal Pelo – Before the words<br />

–ı 28.8.<br />

María Ruido – Las reglas del juego –ı 4.9.<br />

Albert Pinya & Joan Pere<br />

–ı 9.10.<br />

Català Roig<br />

Personae – Máscaras contra la<br />

–ı 8.1.<br />

barbarie<br />

Museu Fundación Juan March Palma, Sant Miquel 11 Grabados de Picasso –ı 1.10.<br />

Salamanca Domus Artium, Avenida de la Aldehuela El vértigo de la vida –ı 28.8.<br />

Lee Friedlander –ı 25.9.<br />

Ana esteve Roig –ı 30.10.<br />

Santa Cruz de<br />

Tenerifa<br />

Tea Tenerife Espacio de las Artes, Avenida de San<br />

Sebastian 10, *92 284 9057<br />

José Herrera – Velar la forma<br />

–ı 11.9.<br />

Colapso –ı 18.9.<br />

Santander Centro Botín, Muelle de Albareda s/n, Kantabrien Ellen Gallagher, Edgar Cleijne –ı 11.9.<br />

Juan Muñoz – Dibujos –ı 16.10.<br />

Retratos – esencia y expresión –ı 31.12.<br />

Santiago de<br />

Compostela<br />

Sevilla<br />

CGAC Centro Gallego de Arte Contemporáneo, Valle Inclán<br />

s/n<br />

CAAC – Centro Andaluz de Arte Contemporáneo,<br />

Monasterio de la Cartuja, Sevilla<br />

El Museo como escenario<br />

–ı 2.10.<br />

Narelle Jubelin – Nalgures –ı 16.10.<br />

Raniero Fernández – O Archivo –ı 12.1.<br />

Muntadas<br />

–ı 4.9.<br />

Rubén Guerrero –ı 11.9.<br />

Valencia IVAM Centre Julio González, Guillem de Castro 118 Anna Boghiguian –ı 4.9.<br />

Arte en una tierra baldía 1939–59 –ı 4.9.<br />

Zanele Muholi –ı 4.9.<br />

Dieter Roth –ı 25.9.<br />

Julio González y las Vanguardias –ı 9.10.<br />

158 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>


Carmen Calvo –ı 1.1.<br />

Valladolid Museo Patio Herreriano, Jorge Guillén 6 Juan Carlos Arnuncio –ı 11.9.<br />

Dora García – La máquina horizonte –ı 25.9.<br />

Derivaciones – Fotografía en<br />

–ı 13.11.<br />

España 1950–80<br />

Una revelación –ı 20.11.<br />

Vigo Museo Marco de Vigo, Príncipe, 54 Idoia Montón – Las siete ventanas –ı 4.9.<br />

Francisco Leiro –<br />

–ı 8.1.<br />

O Antropomórfico<br />

Vitoria-Gasteiz Artium Contemporary Art, Calle Francia, 24 Erlea Maneras Zabala –ı 18.9.<br />

Anna Daučíková –ı 18.9.<br />

Néstor Sanmiguel Diest –ı 1.11.<br />

Montehermoso, Fray Zacarías Martínez 2 José Ibarrola – Mirar alrededor –ı 11.9.<br />

Vereinigtes Königreich *0044<br />

Birmingham Eastside Projects, 86 Heath Mill Lane, *121 771 1778 Susan Philipsz –ı 1.9.<br />

Ikon Gallery, 1 Oozells Square, *121 248 0708<br />

Yhonnie Scarce, Salote Tawale and –ı 29.8.<br />

Osman Yousefzada<br />

Blackpool Grundy Art Gallery, Queen Street Tony Heaton – Altered –ı 24.9.<br />

Bristol Spike Island, 133 Cumberland Road, *117 929 2266 Eric Baudelaire & Alvin Curran –ı 18.9.<br />

Bruton Hauser & Wirth Somerset, Durslade Farm, Dropping Lane Henry Moore – Sharing Form –ı 4.9.<br />

Derry-<br />

CCA Derry~Londonderry, 10–12 Artillery St<br />

Ballads of Rhinestones &<br />

–ı 24.9.<br />

Londonderry<br />

Newcomers<br />

Gateshead Baltic, South Shore Road Mounira Al Solh – A day is as long<br />

–ı 2.10.<br />

as a year<br />

Glasgow The Common Guild, 21 Woodlands Terrace, *141 428 3022 Corin Sworn – Moving in Relation –ı 26.11.<br />

Leeds Henry Moore Institute, 74 The Headrow, *113 234 3158 Henry Moore – The Sixties –ı 30.10.<br />

The Tetley, Hunslet Road Bubu Ogisi –ı 29.8.<br />

Emily Hesse – The Witches’<br />

–ı 18.9.<br />

Institution (W.I.)<br />

Liverpool Tate Gallery Liverpool, Albert Dock Radical Landscapes –ı 4.9.<br />

Fact Liverpool, 88 Wood Street<br />

Yaloo and Sian Fan – My Garden,<br />

–ı 9.10.<br />

my sanctuary<br />

Walker Art Gallery, William Brown Street<br />

The Tudors – Passion, Power<br />

–ı 29.8.<br />

and Politics<br />

Kunichika – Japanese Prints –ı 4.9.<br />

London Camden Arts Centre, Arkwright Road Jesse Darling –ı 18.9.<br />

Barbican Art Gallery, Silk St., *20 7588 9023 Our time on earth –ı 29.8.<br />

Carolee Schneemann –<br />

8.9.–8.1.<br />

Body Politics<br />

Design Museum London, 224–238 Kensington High St Design Researchers in Residence: –ı 25.9.<br />

Restore<br />

ICA Gallery, 12 Carlton House Terrace, *20 7930 3647 Penny Goring – Penny World –ı 22.9.<br />

Serpentine Galleries (North), West Carriage Drive,<br />

Back to Earth –ı 18.9.<br />

Greater London<br />

Serpentine Galleries (South), Kensington Gardens Dominique Gonzalez-Foerster –ı 4.9.<br />

South London Gallery, 65 Peckham Road, *20 7703 6120 The show is over –ı 4.9.<br />

Tate Britain, Millbank Walter Sickert –ı 18.9.<br />

Cornelia Parker –ı 16.10.<br />

Tate Modern, Bankside Surrealism Beyond Borders –ı 29.8.<br />

Lubaina Himid –ı 2.10.<br />

Victoria & Albert Museum, Cromwell Road, *20 942 2000 Fashioning Masculinities – The Art –ı 6.11.<br />

of Menswear<br />

Arcadia Missa, Unit 6, Bellenden Road Business Centre Jan Vorisek – Music for shipping<br />

–ı 26.9.<br />

containers<br />

Austrian Cultural Forum, 28 Rutland Gate, *20 225 0470 The Baroness –ı 17.9.<br />

Chelsea space, 16 John Islip Street In transit our memory fades –ı 27.9.<br />

AGENDA // SPANIEN / VEREINIGTES KÖNIGREICH 159


Kate Morrell –ı 4.2.<br />

Chisenhale Gallery, 64 Chisenhale Road<br />

Nikita Gale – In a dream you climb –ı 16.10.<br />

the stairs<br />

Gasworks Gallery, 155 Vauxhall Street<br />

Lou Lou Sainsbury – Earth is<br />

–ı 19.9.<br />

a Deadname<br />

Hauser & Wirth London, 23 Savile Row, *207 287 2300 Hospital Rooms –ı 14.9.<br />

Hollybush Gardens, 3 Warner Yard, *20 79 6875 4967 An Insular Rococo –ı 24.9.<br />

Iniva (Institute of International Visual Arts), Rivington Place Emii Alrai –ı 4.9.<br />

Kate Macgarry, 27 Old Nichol St., *20 7613 0515 Chou Yu-Cheng 16.9.–22.10.<br />

Lisson Gallery London, 29 and 52–54 Bell Street Olga de Amaral 22.9.–29.10.<br />

Maureen Paley, 21 Herald Street, *20 7254 9607 Paul P. – Vespertilians 16.9.–30.10.<br />

The Showroom, 63 Penfold St., *20 7724 4300 Adam Shield – Amp Envelope –ı 17.9.<br />

Manchester Home, 70 Oxford St. British Art Show 9 –ı 4.9.<br />

Margate Turner Contemporary, The Rendezvous Ingrid Pollard – Carbon Slowly Turning –ı 25.9.<br />

Middlesbrough mima, Centre Square Lubna Chowdhary – Erratics –ı 10.10.<br />

Nottingham Nottingham Contemporary, Weekday Cross, *115 948 9750 Meriem Bennani – Life on CAPS –ı 4.9.<br />

Southend-on- Focal Point Gallery, Victoria Avenue, *253 4108 Rosanna Lee – Parallel –ı 12.12.<br />

Sea Essex<br />

Wakefield Yorkshire Sculpture Park, West Bretton, *1924 832 631 Robert Indiana –ı 8.1.<br />

The Hepworth, Gallery Walk, *1924 247 360 Sheila Hicks – Off Grid –ı 25.9.<br />

Hongkong *0852<br />

Hong Kong Hauser & Wirth Hong Kong, 15–16/F, H Queen’s, 80<br />

Queen’s Road Central, Hong Kong Island<br />

Nicolas Party – Red Forest –ı 23.9.<br />

Norwegen *0047<br />

Oslo OsloBiennale, Myntgata 2 OsloBiennale –ı 31.12.<br />

Südafrika *0027<br />

Kapstadt<br />

Zeitz Museum of Contemporary Art Africa, V&A Waterfont,<br />

S Arm Road, Silo District, *087 350 4777<br />

Vereinigte Staaten *0001<br />

Tracey Rose –Shooting Down<br />

Babylon<br />

–ı 28.8.<br />

Aspen Aspen Art Museum, 590 North Mill Street Mountain / Time –ı 11.9.<br />

Precious Okoyomon –ı 18.9.<br />

Gaetano Pesce – My Dear Mountains –ı 9.10.<br />

–ı 27.9.<br />

Berkeley Berkeley Art Museum, 2625 Durant Avenue #2250,<br />

*510 642 0808<br />

Candice Lin – Seeping, Rotting,<br />

Resting, Weeping<br />

Art Wall – Caroline Kent –ı 30.10.<br />

by Alison Knowles – A<br />

–ı 12.2.<br />

Retrospective (1960–<strong>2022</strong>)<br />

Boston Institute of Contemporary Arts Boston, 955 Boylston St. A Place for Me – Figurative<br />

–ı 5.9.<br />

Painting Now<br />

Bárbara Wagner & Benjamin de<br />

Burca – Swinguerra<br />

–ı 5.9.<br />

Museum of Fine Arts Boston, 465 Huntington Avenue, MA,<br />

*617 267 9300<br />

Philip Guston – Now<br />

–ı 1.9.<br />

The Obama Portraits Tour 3.9.–30.10.<br />

The Stillness of Things<br />

27.8.–27.2.<br />

Photographs from the Lane<br />

Collection<br />

Chicago Art Institute of Chicago, 111 S. Michigan Ave, IL Cézanne –ı 5.9.<br />

Museum of Contemporary Art Chicago, 220 East Chicago Av. Forothermore –ı 2.10.<br />

Interiors –ı 8.1.<br />

Chicago Works – Gregory Bae –ı 29.1.<br />

She Mad Season One –ı 12.2.<br />

Denver Denver Art Museum, 100 W 14 th Avenue Pkwy Carla Fernández Casa de Moda –ı 16.10.<br />

Georgia O’Keeffe – Photographer –ı 6.11.<br />

160 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>


Detroit Museum of Contemporary Art Detroit, 4454 Woodward Ave Nep Sidhu – Paradox of Harmonics –ı 11.9.<br />

Houston Contemporary Arts Museum Houston, 5216 Montrose Blvd. Amoako Boafo – Soul of Black Folks –ı 2.10.<br />

The Menil Collection, 1515 Sul Ross Meret Oppenheim – My Exhibition –ı 18.9.<br />

Wall Drawing Series – Marcia Kure –ı 22.9.<br />

Samuel Fosso – African Spirits –ı 15.1.<br />

Long Island City MoMA PS1, 22–25 Jackson Ave at 46 th Ave, NY,<br />

*718 784 2084<br />

Los Angeles<br />

Los Angeles County Museum of Art, 5905 Wilshire<br />

Boulevard, CA<br />

UCLA The Hammer Museum, 10899 Wilshire Blv., CA,<br />

*310 443 7000<br />

Our Selves<br />

–ı 2.10.<br />

Frieda Toranzo Jaeger 22.9.–13.3.<br />

Umar Rashid 22.9.–23.3.<br />

Jumana Manna 22.9.–17.4.<br />

Lee Alexander McQueen – Mind,<br />

–ı 9.10.<br />

Mythos, Muse<br />

Hammer Projects – Kiyan Williams –ı 28.8.<br />

Drawing Down the Moon –ı 11.9.<br />

Hauser & Wirth Los Angeles, 901 East 3 rd Street, CA Larry Bell & John Chamberlain –ı 2.10.<br />

Mika Rottenberg –ı 2.10.<br />

Minneapolis Walker Art Center, Vineland Place Liz Larner – Don’t put it back like<br />

–ı 4.9.<br />

it was<br />

David Hockney – People, Places & –ı 25.9.<br />

Things<br />

Carolyn Lazard – Long Take –ı 11.12.<br />

Five Ways In – Themes from<br />

–ı 1.1.<br />

the Collection<br />

New York<br />

–ı 4.9.<br />

Bronx Museum of Arts, 1040 Grand Concourse at<br />

165 th Street<br />

Jamel Shabazz – Eyes on<br />

the Street<br />

Brooklyn Museum, 200 Eastern Parkway/Brooklyn<br />

Guadalupe Maravilla – Tierra<br />

–ı 18.9.<br />

Blanca Joven<br />

Duke Riley –ı 23.4.<br />

Dia Art Foundation, 535 West 22 nd Street<br />

Walter De Maria – The Broken<br />

–ı 30.9.<br />

Kilometer<br />

Metropolitan Museum, 5 th Av. 82 nd Street In America – A Lexicon of Fashion –ı 5.9.<br />

Bernd & Hilla Becher –ı 6.11.<br />

Fictions of Emancipation –<br />

–ı 5.3.<br />

Carpeaux Recast<br />

The Facade Commission –<br />

Hew Locke, Gilt<br />

15.9.–22.5.<br />

MoMA – The Museum of Modern Art New York, 11 West 53 th<br />

Street, NY<br />

New Museum of Contemporary Art, 235 Bowery<br />

Okwui Okpokwasili<br />

–ı 28.8.<br />

Deana Lawson –ı 5.9.<br />

Our Selves –ı 2.10.<br />

Barbara Kruger –ı 2.1.<br />

Art and Race Matters – The Career –ı 9.10.<br />

of Robert Colescott<br />

Kapwani Kiwanga –ı 16.10.<br />

Doreen Lynette Garner –ı 16.10.<br />

Queens Museum of Art, Flushing Meadows Corona Park Christine Sun Kim –ı 31.1.<br />

S. R. Guggenheim Museum, 1071 Fifth Avenue Cecilia Vicuña – Spin Spin<br />

–ı 5.9.<br />

Triangulene<br />

Vasily Kandinsky – Around the Circle –ı 5.9.<br />

Eva Hesse – Expanded Expansion –ı 16.10.<br />

Sensory Poetics – Collecting<br />

–ı 16.10.<br />

Abstraction<br />

Swiss Institute, 38 St Mark’s Place, NY Si onsite – Megan Marrin: 340 E.<br />

–ı 1.9.<br />

9 th Street<br />

Whitney Museum, 99 Gansevoort Street, *212 570 3600 Whitney Biennial <strong>2022</strong> – Quiet as<br />

–ı 5.9.<br />

It’s Kept<br />

At the Dawn of a New Age – Early<br />

Twentieth-Century American<br />

Modernism<br />

–ı 26.2.<br />

AGENDA // VEREINIGTES KÖNIGREICH / HONGKONG / NORWEGEN / SÜDAFRIKA / VEREINIGTE STAATEN 161


apexart, 291 Church Street, *212 431 5270<br />

Kafala – Migrant Labor in the<br />

9.9.–22.10.<br />

Arabian Peninsula<br />

Frosch & Co, 34 E Broadway, NY, *646 820 9068 Re-Master –ı 27.8.<br />

Hauser & Wirth New York, 548 West 22 nd Street, NY Jenny Holzer 8.9.–29.10.<br />

Christina Quarles 8.9.–29.10.<br />

Zoe Leonard – Excerpts from<br />

8.9.–29.10.<br />

‹Al río/To The River›<br />

Hauser & Wirth, 69 th Street New York, 32 East 69 th Street Lorna Simpson 7.9.–22.10.<br />

Southampton Hauser & Wirth Southampton, 9 Main Street, NY Of Making and Material –ı 10.9.<br />

San Francisco Museum of Modern Art San Francisco, 151 Third Street Julian Charrière — Erratic –ı 15.5.<br />

Messen und Auktionen<br />

Schaffhausen Femme Artist Table (FATart), Kammgarn Westflügel 2. & 5. FATart Fair <strong>2022</strong> 9.9.–11.9.<br />

3. Etage<br />

Zürich Kongresshaus, Claridenstrasse 5/Eingang K, *44 206 3636 Art International Zürich <strong>2022</strong> 13.10.–16.10.<br />

Schuler Auktionen, Seestr. 341 <strong>September</strong>-Auktion <strong>2022</strong> 19.9.–23.9.<br />

Werkstadt-Zürich, 400 Hohlstrasse Art Salon Zürich <strong>2022</strong> 28.9.–2.10.<br />

Paris Atelier Richelieu, 60, rue de Richelieu Outsider Art <strong>2022</strong> 15.9.–18.9.<br />

FIAC, Grand Palais/Av. Winston Churchill, *1 47 565 000 FIAC Paris <strong>2022</strong> 22.10.–25.10.<br />

Gijón<br />

LABoral Centro de Arte y Creación Industrial, Los Prados, Vacacional 24.6.–5.11.<br />

121, *985 185 577<br />

London Saatchi Gallery – British Art Fair, Duke of York’s HQ,<br />

*20 7225 2000<br />

British Art Fair <strong>2022</strong> 29.9.–2.10.<br />

Ihre Daten in der Agenda<br />

Präsenz im grössten kunstjournalistischen<br />

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International verlinkt über<br />

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162 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>


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Finissage, So 29.10.<strong>2022</strong>, 15–17 h<br />

Fr 14–17 h, Sa/So 11–17 h<br />

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3. <strong>September</strong> bis 6. November <strong>2022</strong><br />

AARGAU 163


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10.9.22–8.1.23<br />

Lyn Bentschik<br />

Lou Chavepayre<br />

Lotta Gadola<br />

Lysann König<br />

Frum<br />

Schlossplatz<br />

Aarau<br />

ZIMMER<br />

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Georg Freuler<br />

17. <strong>September</strong> bis 6. November <strong>2022</strong><br />

Kuratiert von Kiki Seiler-Michalitsi<br />

Freitag, 16. <strong>September</strong>, 18 Uhr: Vernissage<br />

Mi–Fr 13 bis 18 Uhr, Sa–So 11 bis 18 Uhr<br />

Kunst Raum Riehen<br />

Baselstrasse 71, 4125 Riehen, Tel. 061 641 20 29<br />

kunstraum@riehen.ch, www.kunstraumriehen.ch<br />

«entre chien et loup»<br />

Gabi Fuhrimann<br />

Kunstraum Baden<br />

3. <strong>September</strong> - 20. November<br />

Frans Snyders, Anthonis van Dyck (Figuren) ·<br />

Fischmarkt, um 1621, Öl auf Leinwand,<br />

253 x 375 cm, Kunsthistorisches Museum Wien<br />

164 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>


Jubiläum: 120 Jahre SGBK<br />

im Schloss Leuk<br />

Sektion Bern/Romandie<br />

Herzlich willkommen!<br />

bis 30.10.22<br />

bis 30.10.22<br />

bis 16.10.22<br />

Die Sammlung<br />

Gerhard Saner.<br />

Von Ferdinand<br />

Hodler bis Max Bill<br />

Fokus Sammlung<br />

Dieter Roth.<br />

Quadrat, Zirkel,<br />

Spirale<br />

Hémisphère<br />

54 Künstlerinnen in 2 Ausstellungen:<br />

Gruppe 2 | 20. August bis 28. <strong>September</strong><br />

Mo bis Fr | 11:30 bis 16:00 Uhr<br />

Schweizerische Gesellschaft Bildender Künstlerinnen SGBK,<br />

www.sgbk.ch, www.sgbk-bern.ch,<br />

www.omasglozzjini.ch, www.schlossleuk.ch<br />

Kunstmuseum Solothurn<br />

Werkhofstrasse 30<br />

4500 Solothurn<br />

DI – FR 11–17 Uhr,<br />

SA & SO 10–17 Uhr<br />

+41 32 626 93 80<br />

kunstmuseum@solothurn.ch<br />

AARGAU / BASEL / BERN / SOLOTHURN 165


10. <strong>September</strong> bis 20. November <strong>2022</strong><br />

FAMILIENBANDE<br />

Gruppenausstellung mit<br />

CAROLINE MINJOLLE Fotografie<br />

KAROLINE SCHREIBER Malerei<br />

SUSANNE DUBS Familienalben<br />

CARLOS LÜGSTENMANN Film<br />

REBECCA GISLER Literatur<br />

MAX GRÜTER Objekte<br />

Vernissage 10. <strong>September</strong>, 17 Uhr<br />

HAUS FÜR KUNST URI<br />

Herrengasse 4, 6460 Altdorf<br />

Do/Fr 14 – 18 Uhr, Sa/So 11 – 17 Uhr<br />

041 870 29 29<br />

www.hausfuerkunsturi.ch<br />

www.schloss-spiez.ch<br />

Otto<br />

Tschumi<br />

a ku Kunstplattform<br />

Zeitspuren –<br />

Zeichnungen aus<br />

der Zentralschweiz<br />

27. August –<br />

23. Oktober <strong>2022</strong><br />

Freitag/Samstag 14:00 – 17:00<br />

Sonntag 10:00 – 16:00<br />

Gerliswilstrasse 23, 6020 Emmenbrücke<br />

www.akku-emmen.ch<br />

Surreale Welten<br />

02/07 – 16/10/<strong>2022</strong><br />

Mo 14 –17h<br />

Di bis So 10 –17h<br />

Juli und August bis 18h<br />

Otto Tschumi 1941, © <strong>2022</strong> ProLitteris<br />

Tag für Tag<br />

Corinne Güdemann<br />

Malerei / Collagen<br />

166 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong><br />

Dorfpl. 11, 6370 Stans<br />

Do / Fr 15 bis 18 Uhr<br />

Sa / So 13 bis 16 Uhr<br />

www.galeriestans.ch<br />

27. August bis<br />

16. Oktober <strong>2022</strong><br />

powered by<br />

26.08. —<br />

09.10.<strong>2022</strong><br />

Lorenz Olivier<br />

Schmid<br />

Benzeholz<br />

Raum für<br />

zeitge n öss ische<br />

Kunst<br />

artlog.<br />

net<br />

Umnutzungsvorschlag<br />

Seestrasse<br />

6045 Meggen<br />

Das grösste kunstjournalistische<br />

Netzwerk der Schweiz<br />

www.benzeholz.ch


LISELOTTE<br />

MOSER<br />

Ein Künstlerinnenleben<br />

zwischen<br />

Luzern, Detroit und<br />

Stans<br />

LAYERS<br />

OF<br />

HOME<br />

SA 10.9.22<br />

SO 11.9.22<br />

24. August<br />

— 30. Oktober<br />

<strong>2022</strong><br />

Nidwaldner<br />

Museum<br />

Winkelriedhaus<br />

fein - seitig<br />

Kathrin Biffi<br />

Lisa Enderli<br />

Marlis Spielmann<br />

So 21. Aug - Sa 01. Okt <strong>2022</strong><br />

Kunsthoch Luzern<br />

Samstag, 27. August, 11 - 17 Uhr<br />

Künstlergespräch mit Sabine Arlitt<br />

jeweils um 11.30 Uhr und 16.00 Uhr<br />

zsuzsa’sgalerie<br />

luzernerstrasse 15<br />

6043 adligenswil www.zsuzsas-galerie.ch<br />

migma<br />

performance<br />

Alles was ich tragen mag<br />

all I can carry<br />

1.<br />

Oktober<br />

<strong>2022</strong><br />

Kunstpavillon<br />

Luzern<br />

migma.ch<br />

BERN / SOLOTHURN / INNERSCHWEIZ 167


© Miriam Cahn, könnteichsein, 2021, Detail<br />

JUDITH ALBERT<br />

MIRIAM CAHN<br />

VALÉRIE FAVRE<br />

ASI FÖCKER<br />

AGNÈS GEOFFRAY<br />

ROSWITHA GOBBO<br />

DIANA MICHENER<br />

MARTINA MORGER<br />

SUZANNE TREISTER<br />

BIRGIT WIDMER<br />

bis 16. 10. <strong>2022</strong><br />

Kunstmuseum Appenzell<br />

Kunsthalle Ziegelhütte<br />

CAMILLE ALEÑA<br />

Entangled<br />

MOHAMED ALMUSIBLI<br />

CAMILLE KAISER<br />

Events<br />

ROMAN SELIM KHEREDDINE<br />

27.08.–<br />

NATALIE PORTMAN<br />

6.11.<strong>2022</strong><br />

EVA ZORNIO<br />

Kunst Halle Sankt Gallen, Davidstrasse 40, 9000 St.Gallen, www.k9000.ch<br />

Öffnungszeiten: Di–Fr 12–18 Uhr, Sa/So 11–17 Uhr<br />

CASTELL<br />

ART WEEKEND<br />

23. – 25. <strong>September</strong> <strong>2022</strong><br />

Ida Ekblad<br />

begleitet von Daniel Baumann<br />

& Rinus Van de Velde<br />

begleitet von Fanni Fetzer<br />

168 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>


Ausstellung<br />

Hans Bissegger «Werkschau»<br />

Eine Auswahl aus 60 Jahre<br />

Zeichnen, Malen und Gestalten<br />

3. <strong>September</strong> - 9. Oktober <strong>2022</strong><br />

Bernerhaus / Bankplatz 5<br />

Ch-8500 Frauenfeld<br />

www.kunstverein-frauenfeld.ch<br />

Gabriela Löffel<br />

bis 9. Oktober<br />

5.752.414.468<br />

Luc Mattenberger<br />

Keep It Save<br />

Luca Harlacher<br />

erstens: Frag den Schmetterling<br />

Do 18 – 20 Uhr<br />

Fr 16 – 18 Uhr<br />

Sa / So 12 – 16 Uhr<br />

Kulturzentrum Kammgarn<br />

Baumgartenstrasse www.vebikus.ch<br />

CH – 8201 Schaffhausen<br />

werke<br />

26. Juni<br />

<strong>2022</strong><br />

12. Februar<br />

2023<br />

Ligornetto,<br />

Mendrisio<br />

der faden der ariadne<br />

museo-vela.ch<br />

OSTSCHWEIZ / GRAUBÜNDEN / TESSIN 169


DITESHEIM & MAFFEI<br />

Fine Art<br />

To Watch the War<br />

– The Moving Image<br />

Amidst the Invasion of<br />

Ukraine (2014–<strong>2022</strong>)<br />

23 artistes<br />

de la Galerie<br />

le vendredi 9 septembre de 17 h à 20 h<br />

à l’occasion de cette exposition<br />

parution de l’ouvrage<br />

L’Amour du métier<br />

pour François Ditesheim<br />

hommages, souvenirs, témoignages<br />

16.9. - 18.12.<strong>2022</strong><br />

Coalmine, Winterthur<br />

fotografie.coalmine.ch<br />

artistes exposés<br />

Camagni, Clot, Dana, Desmazières, Dournon,<br />

Edmondson, Estrada, Gavazzi, Helg, Iseli, Lecoultre,<br />

Lellouche, Lleo, L’Epée, Mathys, Monod, Myrha,<br />

Pierre Edouard, Paolucci, Rouan, Tirelli, Vičar, Wolf.<br />

exposition du 10 septembre au 5 novembre <strong>2022</strong><br />

8, rue du Château CH- 2000 Neuchâtel<br />

+41 32 724 57 70<br />

info@galerieditesheim.ch<br />

ma–ven 14 –18 h, sa 10 –12/14 –17 h, dim 15 –18 h<br />

(uniquement le 11 septembre)<br />

VON ANGESICHT<br />

ZU ANGESICHT.<br />

ZEICHNUNG UND<br />

FOTOGRAFIE..<br />

Florica Marian &<br />

Edward von<br />

Niederhäusern<br />

Ausstellung: 11. <strong>September</strong> - 9. Oktober <strong>2022</strong><br />

Andreaskirche, Brahmsstrasse 100, 8003 Zürich<br />

Vernissage: 11. <strong>September</strong>, 11.00 - 14.00<br />

Finissage: 9. Oktober, 11.00 - 14.00<br />

170 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>


Werner Bommer<br />

rythmes naturels<br />

2.9. – 12.11.22<br />

Vernissage<br />

Do, 1. <strong>September</strong>, 18 bis 20 Uhr<br />

LINIEN AUS OSTASIEN<br />

JAPANISCHE UND<br />

CHINESISCHE KUNST<br />

AUF PAPIER<br />

Andreas Thiel: Exodus - eine<br />

Dramenanalyse<br />

Mi, 14. <strong>September</strong>, 19.30 Uhr<br />

Konzert: Jonas Kreienbühl &<br />

Helmut Vogel<br />

Mi, 28. <strong>September</strong>, 19.30 Uhr<br />

17. AUGUST – 13. NOVEMBER <strong>2022</strong><br />

Graphische Sammlung ETH Zürich<br />

Mo − So 10 − 16.45 Uhr, www.gs.ethz.ch<br />

Die Graphische Sammlung befindet<br />

sich im Hauptgebäude der ETH Zürich.<br />

Rämistrasse 30, 8001 Zürich<br />

www.kunstsammlung-ruegg.ch<br />

Heimvorteil...<br />

art-tv.ch<br />

das kulturfernsehen imnetz<br />

WESTSCHWEIZ / ZÜRICH 171


Helmhaus<br />

16.7.–4.9.<strong>2022</strong><br />

Kunststipendien<br />

der Stadt Zürich <strong>2022</strong><br />

Sa 3.9.<strong>2022</strong><br />

18 bis 2 Uhr<br />

Die Lange Nacht<br />

der Zürcher Museen:<br />

Stipendien-Karaoke<br />

Di–So : 11–18 Uhr<br />

Do : 11–20 Uhr<br />

Limmatquai 31<br />

8001 Zürich<br />

helmhaus.org<br />

CALL FOR ARTISTS 2023<br />

The Fondazione Internazionale per la Scultura<br />

in Peccia, Switzerland<br />

awards five scholarships<br />

to artists active in the field<br />

of three-dimensional art.<br />

To submit your application<br />

for the 2023 Residency<br />

(which will run from May to October 2023)<br />

please visit : www.centroscultura.ch<br />

Telephone : +41 91 760 80 80<br />

Email : info@centroscultura.ch<br />

27. AUG. – 17. DEZ. <strong>2022</strong><br />

JEDES MEINER<br />

BILDER BIN ICH<br />

MARIANNE VON WEREFKIN UND<br />

WILLY FRIES – EIN DIALOG<br />

Altdorf: Kunst- und Kulturstiftung Uri<br />

AUSSCHREIBUNG: WERKJAHR, BERLIN-ATELIER<br />

2024 UND FÖRDERUNGSBEITRÄGE<br />

Die Kunst- und Kulturstiftung Uri lädt ein, sich für das<br />

Urner Werkjahr, Förderungs- und Projektbeiträge oder<br />

das Berlin-Atelier im Jahr 2024 zu bewerben.<br />

Teilnahmeberechtigt sind Kulturschaffende, die seit<br />

mindestens 3 Jahren in Uri wohnen, in Uri aufgewachsen<br />

sind oder 8 Jahre im Kanton Uri wohnhaft waren.<br />

(Ausschreibungsunterlagen: www.ur.ch, Suchbegriff: Kunst- und<br />

Kulturstiftung).<br />

Bewerbungen bis 30. <strong>September</strong> <strong>2022</strong> in elektronischer Form an:<br />

Kunst- und Kulturstiftung Uri, Veronika Volkart, Klausenstrasse 4,<br />

6460 Altdorf, veronika.volkart@ur.ch.<br />

Weitere Auskünfte erteilt Geschäftsführer Ralph Aschwanden:<br />

Tel. 041 875 20 96 oder Mail: ralph.aschwanden@ur.ch<br />

ATELIER RIGHINI | FRIES<br />

Do 17 – 20 Uhr | Sa 10 – 17 Uhr | Eintritt frei<br />

Klosbachstrasse 150, 8032 Zürich<br />

www.righini-fries.ch<br />

172 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>


BOURSE<br />

ARTS<br />

PLASTIQUES<br />

<strong>2022</strong><br />

La Commission des Expositions de la Société des Arts de<br />

Genève attribue une/plusieurs bourse(s) à un/des artiste(s)<br />

actif(s) à Genève.<br />

Cette bourse d’une somme totale de Fr. 40 000.- est destinée à :<br />

– l’aide à la réalisation future d’un projet en arts plastiques.<br />

– contribuer au financement en vue de la production d’œuvre.<br />

– l’aide à une publication future (livre d’artiste, monographie,<br />

catalogue).<br />

Les dossiers devront être remis au Secrétariat<br />

de la Société des Arts – rue de l’Athénée 2, 1205 Genève –<br />

d’ici au 21 octobre <strong>2022</strong>.<br />

RÈGLEMENT COMPLET À TÉLÉCHARGER SUR<br />

WWW.SOCIETEDESARTS.CH<br />

Ausschreibung<br />

ZENTRALSCHWEIZER ATELIER in NEW YORK<br />

für den Zeitraum Januar bis Dezember 2024<br />

Professionelle Kunstschaffende aller Sparten aus den Kantonen SCHWYZ und ZUG können<br />

sich um einen viermonatigen Aufenthalt im Zentralschweizer Atelier in New York bewerben.<br />

Der Aufenthalt umfasst die unentgeltliche Benützung des Wohnateliers sowie einen Reiseund<br />

Lebenskostenzuschuss. Aufgrund der Corona-Situation wurde der Atelierplatz 2021<br />

des Kantons Obwalden auf 2024 verlegt. Kunstschaffende aus diesem Kanton können sich<br />

deshalb erst wieder im August 2025 für das Jahr 2027 bewerben.<br />

Online-Gesuchsportal und Teilnahmebedingungen: www.zg.ch/kultur<br />

Direktion für Bildung und Kultur, Amt für Kultur, Baarerstrasse 19, 6300 Zug<br />

041 728 39 65, info.kultur@zg.ch<br />

Anmeldeschluss: Freitag, 30. <strong>September</strong> <strong>2022</strong><br />

Ausschreibung<br />

ZUGER ATELIER in BERLIN<br />

für den Zeitraum Januar bis Dezember 2024<br />

Professionelle Kunstschaffende aller Sparten aus dem Kanton ZUG können sich um einen<br />

mehrmonatigen Aufenthalt im Zuger Atelier in Berlin bewerben. Die Zusprechung umfasst<br />

die unentgeltliche Benützung des Wohnateliers sowie einen Lebenskostenzuschuss.<br />

Online-Gesuchsportal und Teilnahmebedingungen:<br />

www.zg.ch/kultur<br />

Direktion für Bildung und Kultur, Amt für Kultur, Baarerstrasse 19, 6300 Zug<br />

041 728 39 65, info.kultur@zg.ch<br />

Anmeldeschluss:<br />

Freitag, 30. <strong>September</strong> <strong>2022</strong><br />

ZÜRICH 173


Ausschreibung<br />

ATELIER FLEX<br />

Professionelle Kunstschaffende aller Sparten aus dem Kanton ZUG können sich um das<br />

Reisestipendium ‹Atelier Flex› bewerben. Destination(en), Zeitpunkt und Dauer des Aufenthalts<br />

sind frei wählbar. Es gibt keine Betreuung vor Ort. Die Reise, Unterkünfte oder andere<br />

Räumlichkeiten sind durch die Kunstschaffenden selber zu organisieren.<br />

Online-Gesuchsportal und Teilnahmebedingungen:<br />

www.zg.ch/kultur<br />

Direktion für Bildung und Kultur, Amt für Kultur, Baarerstrasse 19, 6300 Zug<br />

041 728 39 65, info.kultur@zg.ch<br />

Anmeldeschluss:<br />

Freitag, 30. <strong>September</strong> <strong>2022</strong><br />

Ausschreibung<br />

ZENTRALSCHWEIZER ATELIER in BERLIN<br />

für den Zeitraum Februar 2024 bis Januar 2025<br />

Professionelle Kunstschaffende aller Sparten aus den Kantonen LUZERN und URI können<br />

sich um einen viermonatigen Aufenthalt im Zentralschweizer Atelier in Berlin bewerben.<br />

Für den Kanton Luzern stehen zwei Plätze und für den Kanton Uri ein Platz zur Verfügung.<br />

Der Aufenthalt umfasst die unentgeltliche Benützung des Wohnateliers sowie einen<br />

Lebenskostenzuschuss.<br />

Anmeldeformulare und Teilnahmebedingungen:<br />

www.sz.ch/kultur<br />

Kulturförderung Kanton Schwyz, Bahnhofstrasse 20, Postfach 2202, 6431 Schwyz<br />

041 819 19 48, kulturfoerderung.afk@sz.ch<br />

Anmeldeschluss: Freitag, 30. <strong>September</strong> <strong>2022</strong> (Datum des Poststempels)<br />

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174 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong><br />

artlog.<br />

net<br />

Das grösste kunstjournalistische<br />

Netzwerk der Schweiz


Neufrankengasse 4, CH-8004 Zürich<br />

Telefon 0041 (0)44 298 30 30<br />

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www.artlog.net<br />

Onlineportal: www.artlog.net/kunstbulletin<br />

Web App: www.artlist.net<br />

Redaktion<br />

Claudia Jolles (Chefredaktion)<br />

Deborah Keller (Redaktion)<br />

Claudia Steffens (Redaktion artlog.net, Agenda)<br />

Ariane Roth (Administration, Vertrieb)<br />

Françoise Ninghetto (Rédaction romande)<br />

Elisa Rusca (Redazione ticinese)<br />

Layout/Satz<br />

Nicole Widmer Meyer<br />

www.directarts.ch<br />

Druck/Papier<br />

Druckerei Odermatt AG<br />

Papier: Profibulk 1.1, Abokarte Maxi Offset<br />

(FSC zertifiziert)<br />

Designkonzept/Artdirektion<br />

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www.susanne-kreuzer.com<br />

Kontakt Deutschland<br />

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Schweizer Kunstverein<br />

Neufrankengasse 4<br />

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www.kunstverein.ch<br />

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PREISE<br />

Kombi Abo <strong>Kunstbulletin</strong> und artlog.net<br />

(10 Print-Ausgaben/Jahr plus E-Paper)<br />

Für Kunstinteressierte: CHF 80/€ 53.90*<br />

Für Institutionen (Agendaeintrag + E-Services):<br />

CHF 145/€ 110*<br />

Für Künstler:innen, Professionals (+E-Services): CHF 86/€ 84.10*<br />

*Auslandspreise zzgl. Porto<br />

Kombi Abo reduziert:<br />

Für Mitglieder SKV, SIK, visarte und SGBK/SSFA: CHF 70<br />

Für Studierende: CHF 47/€ 35*<br />

Mit Kulturlegi: CHF 40<br />

ERSCHEINUNGSTERMINE<br />

Ausgabe Erscheinungsdatum Anzeigenschluss<br />

10 Oktober 23.09.<strong>2022</strong> 24.08.<strong>2022</strong><br />

11 November 28.10.<strong>2022</strong> 28.09.<strong>2022</strong><br />

12 Dezember 25.11.<strong>2022</strong> 26.10.<strong>2022</strong><br />

1-2 Januar/Februar 06.01.2023 30.11.<strong>2022</strong><br />

Mediadaten (Inserate im Heft und online)<br />

↗ www.artlog.net/media<br />

Auflage<br />

Druckauflage ca. 8000 Exemplare<br />

Abonnemente ca. 7000 Exemplare<br />

Direktvertrieb ca. 1000 Exemplare (Buchhandel und Kiosk)<br />

ANZEIGENVERWALTUNG<br />

Claudio Moffa, Anzeigenleitung<br />

Telefon 0041 (0)44 928 56 31<br />

Sandra Verardo, Administration<br />

Telefon 0041 (0)44 928 56 35<br />

kunstbulletin@fachmedien.ch<br />

FACHMEDIEN<br />

Zürichsee Werbe AG<br />

Laubisrütistrasse 44, CH-8712 Stäfa<br />

ISSN 1013 – 69 40<br />

Autor:innenkürzel dieser Ausgabe:<br />

Adrian Dürrwang (AD), Alice Henkes (AH), Angelika Maass (AM),<br />

Brita Polzer (BP), Dominique von Burg (DvB), Feli Schindler (FS),<br />

Ingrid Dubach-Lemainque (IDL), Iris Kretzschmar (IK), Katharina<br />

Cichosch (KC), Katharina Holderegger (KHO),Kirstin Schmidt<br />

(KS), Meret Arnold (MA), Martina Venanzoni (MV), Rani Magnani<br />

(RM), Roberta De Righi (RDR), Sabine Arlitt (SA), Stefanie Man<br />

they (SM), Sibylle Omlin (SO), Thomas Schlup (TS)<br />

175


DAS GROSSE RÄTSEL<br />

Anglerträume<br />

Spit Road, Homer (USA), 24.7.<strong>2022</strong>. Foto SH<br />

«So, meine Herren, ich erkläre Ihnen jetzt, wie es läuft: Sie stellen sich hier hinter<br />

Ihren Fischen auf, schön nebeneinander, damit es Platz hat für alle. Dann bringen Sie<br />

irgendwie ein Lächeln in Ihr Gesicht und halten es, bis ich mit all Ihren Smartphones<br />

die Bilder gemacht habe, die Sie brauchen.» Die junge Frau in der roten Gummilatzhose<br />

ist Chef hier und schwer auf Trab. Sie wirkt ein wenig herrisch, bringt aber gerade<br />

noch ein Lächeln zustande, denn ohne fällt das Trinkgeld deutlich magerer aus.<br />

Die Stadt Homer im südlichen Alaska nennt sich Halibut Capital of the World.<br />

Passionierte Fischer aus der ganzen Welt reisen an, um ihren eigenen Heilbutt zu<br />

fangen – je grösser, desto besser. Beim weissen Heilbutt, der hier gejagt wird, kann<br />

‹gross› eine Länge von vier Metern und ein Gewicht von dreihundert Kilo bedeuten.<br />

Die Anglerträume, die am Haken wahr werden, fallen allerdings in der Regel deutlich<br />

bescheidener aus. Eine Ausfahrt mit dem Boot kostet etwa tausend Dollar pro Tag,<br />

und freie Plätze sind rar. Central Charters ist einer der führenden Anbieter solcher<br />

Touren und hocheffizient organisiert. Wenn die Angler gegen Abend in den Hafen<br />

zurückkehren, dann übergeben sie ihre Beute der Frau mit der roten Latzhose. Die<br />

hängt die mächtigsten Tiere an ein spezielles Gestell, an eine Art Rahmen, fast wie<br />

auf dem Marktstück von und in Wien. Dann dirigiert sie ungeduldig<br />

die Fischer ins Bild, alles ältere Herren mit sonnenledriger Haut. Die zieren sich<br />

etwas, scheu wie kleine Jungs, schliesslich aber rücken sie über ihrer Beute zusammen,<br />

freudige Erregung und Stolz im Gesicht. Samuel Herzog<br />

Samuel Herzog, Textbauer, Inselbauer, Schüttsteinschaffer. info@samuelherzog.net<br />

Wo im Heft findet sich das im Text unkenntlich gemachte Kunstwerk? Mailen Sie uns bis zum 18.9. die<br />

Seitenzahl. Unter allen Einsendungen werden drei Preistragende ermittelt: raetsel@kunstbulletin.ch<br />

176 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>


Schweizer Kunst<br />

von Ferdinand Hodler<br />

bis Max Bill<br />

Die Sammlung<br />

Gerhard Saner<br />

Kunstmuseum<br />

Solothurn<br />

kunstmuseum-so.ch<br />

DI bis FR 11 – 17 Uhr<br />

SA und SO 10 – 17 Uhr<br />

21.8. –<br />

30.10.<strong>2022</strong><br />

Karl Gerstner, Icon, grand format 1, 23.2.2010, Sammlung Gerhard Saner<br />

© Estate Karl Gerstner, Galerie Knoell, Basel, Foto: SIK-ISEA, Zürich

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