Kunstbulletin September 2022
Unsere September Ausgabe für 2022 mit Beiträgen zu Georg Aerni, Marc-Antoine Fehr, Angela Anzi, Kunst und Klima, uvm.
Unsere September Ausgabe für 2022 mit Beiträgen zu Georg Aerni, Marc-Antoine Fehr, Angela Anzi, Kunst und Klima, uvm.
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<strong>September</strong> <strong>2022</strong> Fr. 10.– / € 8.–
*Aargauer Kunsthaus<br />
27. 8. <strong>2022</strong> – 15. 1. 2023<br />
Aargauerplatz CH–5001 Aarau<br />
Di – So 10 – 17 Uhr Do 10 – 20 Uhr<br />
www.aargauerkunsthaus.ch<br />
Eine Frau ist eine Frau<br />
ist eine Frau …<br />
Eine Geschichte<br />
der Künstlerinnen<br />
Suzanne Baumann, Blaubart, 1991<br />
Aargauer Kunsthaus, Aarau / Schenkung Suzanne Baumann
FOKUS<br />
30 Georg Aerni — Rätselhafte Bilder stiller Veränderungen. Brita Polzer<br />
40 Marc-Antoine Fehr — Trauer, Angst und Liebe. Katharina Holderegger<br />
48 Angela Anzi — Sentimental Organs. Isabel Zürcher<br />
54 Sylvie Fleury — Turn me on. Françoise Ninghetto<br />
58 Lukas Hoffmann — Evergreen. Elisa Rusca<br />
60 Kunst und Klima — Von der Erde lernen. Raphael Portmann<br />
HINWEISE<br />
63 Animation — Manivald — Chintis Lundgren / Adligenswil — fein-seitig<br />
64 Baden — Raumfahrt VI / Basel — Jan van Oordt / Basel — Anouk Kruithof<br />
66 Basel — Louis Schlumberger / Bern — Elsbeth Böniger / Bern — Urs Stooss<br />
68 Biel — (Un)certain Ground / Bregenz — Jordan Wolfson<br />
70 Einsiedeln — Vanitas / Elsau — Salon der Gegenwart / Frankfurt/M — Marcel Duchamp<br />
72 Frankfurt/M — Ugo Rondinone / La Chaux-de-Fonds — Simone Holliger<br />
74 Langenbruck — Thomas Scheibitz / Martigny — Das Archiv unserer Utopien<br />
76 München — Rosemary Mayer<br />
77 Neuenburg — Friedrich Dürrenmatt<br />
78 Steinmaur — Aller Voraussicht nach …<br />
79 Sursee — Fabienne Immoos<br />
79 Teufen — Blütenlese<br />
80 Thusis — Talaya Schmid / Kosmos Lilly Keller<br />
81 Wettingen — Michael Günzburger & Kilian Rüthemann<br />
82 Winterthur — illustriert & inszeniert / Zürich — Momente der Störung 2<br />
84 Zürich — Werner Bommer / Zürich — Denn wenn Chloe Olivia mag<br />
86 Zürich — Touch Wood<br />
86 Zürich — Collectomania<br />
87 Zürich — Wege der Kunst<br />
BESPRECHUNGEN<br />
88 Basel — Boris Rebetez — Lauf der Würfel<br />
90 Basel — Picasso und El Greco — Nicht nur blau und kubistisch<br />
92 Basel — Mondrian — Malerei als umfassende Gestaltungsform<br />
94 Basel — Berenice Olmedo — Kapitalismus und Knieschmerz<br />
96 Berlin — Berlin Biennale — Still present!<br />
98 Dornbirn — Monika Sosnowska — Urbane Halluzinationen<br />
100 Freiburg — Isabelle Krieg — Rückführung und Wiedergeburt<br />
102 Lausanne — Ecouter la terre — Musterausstellung<br />
104 Luzern — David Hockney — Bewegtes Leben<br />
106 Zürich — AIA — Sorgsamer Umgang mit Natur und Kunst<br />
NOTIERT<br />
108 KUNSTRÄUME / GROSSANLÄSSE / AUSSENPROJEKTE<br />
115 NAMEN / PREISE / AUSSCHREIBUNGEN / DIES UND DAS<br />
126 AGENDA<br />
175 IMPRESSUM, MEDIADATEN, RÄTSEL<br />
1
Monica Bonvicini, Neck Beach 2018, 2020, Foto: Jens Ziehe, © <strong>2022</strong>, ProLitteris, Zürich<br />
10.9.– 13.11.<strong>2022</strong>
Editorial — Resonanz statt Verzicht<br />
Dieses Gestrüpp ächzte schon unter manchem Sturm. Georg Aerni<br />
entdeckte das kahl gefegte, verwirbelte Gebilde beim Umherstreifen<br />
durch die weglose Landschaft im hinteren Maggiatal und<br />
richtete im Frühling nach einer Regennacht seine Kamera darauf.<br />
Auf dem Abzug erscheinen die Äste dunkel gesättigt, als hätte der<br />
Fotograf ihre Konturen nachträglich geschärft. Obwohl das Motiv<br />
frontal, fast ohne Umraum porträtiert wurde, entwickelt es eine erstaunliche<br />
Tiefenwirkung. Und mit der räumlichen evoziert es eine<br />
zeitliche Perspektive. Georg Aerni, der oft als Spazier- und Berggänger<br />
unterwegs ist, beschreibt es als «eine anonyme Plastik,<br />
geformt von Wasserkräften, ein Objekt, das bei genauerem Hinsehen<br />
von der jüngeren Geschichte, von einem Hochwasser ein halbes<br />
Jahr zuvor erzählt». Die Fotografie gehört zu einer zwölfteiligen<br />
Serie, deren Titel ‹Ordine temporaneo› eine Ordnung auf Zeit<br />
verheisst. Ja, so wird es sein. Die 2021 im Laufe von zwei Wochen<br />
fotografierten Sträucher sind längst zerzaust und weitergetragen<br />
worden. Was bleibt, sind diese Aufnahmen, die mehr sind als eine<br />
fotografische Dokumentation. Jede einzelne schildert detailreich<br />
eine Begegnung und verleiht dieser einen visuellen Nachhall.<br />
Von Resonanz spricht auch der Klimawissenschaftler Raphael<br />
Portmann in seinem Text zu einem Werk im Rahmen der Biennale<br />
im Safiental. Er plädiert dafür, die unliebsame Verzichtsdebatte<br />
durch die Frage nach Resonanzräumen zu ersetzen. Je mehr es uns<br />
gelingt, mit Menschen und mit der Natur in unserer näheren Umgebung<br />
in einen Austausch zu treten, desto eher verlieren Konsum<br />
und globaler Tourismus an Anziehungskraft. Damit tun wir etwas<br />
für unser Lebensglück und für einen nachhaltigen Umgang mit der<br />
Welt. Claudia Jolles<br />
TITELBILD · Georg Aerni · Nr. 238, 2021, aus der Serie: Ordine temporaneo, Pigment-Inkjet-Print,<br />
114 x 86 cm<br />
3
Eine zerbrechliche Ausstellung<br />
Un’esposizione fragile<br />
4.9.<strong>2022</strong> -23.4.2023<br />
Jonas Noël Niedermann<br />
Leidenschaft für den Austausch zwischen Tradition<br />
und Zukunft von Glas, Handwerk und Design!<br />
Ausgewähltes Schweizer Glasdesign<br />
Trouvaillen aus dem Palazzo Castelmur<br />
Judith Albert, Andrea Heller, Isabelle Krieg<br />
Sebastian Stadler, Not Vital<br />
Täglich 24 Stunden / 24 ore al giorno<br />
sala-viaggiatori.ch<br />
Jonas Noël Niedermann, Floating Lines / Perilune 2019. © Cæciliie Philipa Vibe Pedersen<br />
Boner Stiftung für Kunst und Kultur, Lucius & Annemarie Burckhardt Stiftung, Wilhelm Doerenkamp-Stiftung, Ernst und Olga Gubler-Hablützel Stiftung, Stiftung Hans und<br />
Liliane Kiener, Willi Muntwyler-Stiftung, Stiftung Stavros S. Niarchos.
Ein souveräner Meister der Malerei<br />
im Meer der Künstler<br />
„Sovereign oft the Seas“, Öl auf Leinwand, 1971<br />
E. Pfeifer (1913-1978)<br />
Für mehr Information:<br />
www.arspinxit.swiss / www.emilpfeifer.swiss
3.9. – 30.10.<strong>2022</strong><br />
Zilla Leutenegger, Stoneway, 2020, Courtesy die Künstlerin und Galerie Peter Kilchmann, Zürich Sandra Boeschenstein, Aus der Serie «Grundlagen», 2021, Courtesy die Künstlerin
Pablo Picasso, Madame Canals (Benedetta Bianco), 1905,<br />
Museu Picasso, Barcelona © Succession Picasso, <strong>2022</strong> ProLitteris, Zurich<br />
Alonso Sánchez Coello (ehemals El Greco zugeschrieben),<br />
Die Dame mit dem Pelz, um 1580/88, Glasgow Museums, Stirling Maxwell Collection<br />
© CSG CIC Glasgow Museums and Libraries Collections
28 th <strong>September</strong>-<br />
2 nd October<strong>2022</strong><br />
Galerie Andres Thalman - Zürich<br />
Art Forum Ute Barth - Zürich<br />
Arte Giani - Frankfurt<br />
Bildhalle - Zürich + Amsterdam<br />
edition und schauraum multipleart - Zürich<br />
Fabian & Claude Walter Galerie - Zürich<br />
galerie 94 - Baden<br />
Galerie Albrecht - Berlin<br />
Gallery Bastejs - Riga<br />
Galerie Alex Schlesinger - Zürich<br />
Galerie Bernhard Bischoff & Partner - Bern<br />
Galerie & Edition Stephan Witschi - Zürich<br />
GALERIJA FOTOGRAFIJA - Ljubljana<br />
Galerie Monika Wertheimer - Oberwil/Basel<br />
Galerie Obrist - Essen<br />
GALERÍA ROY - Felanitx<br />
Galerie Robert Drees - Hannover<br />
Galerie SOON - Bern/Zürich<br />
Galerie WOS - Zürich<br />
Galerie Vitrine - Luzern<br />
Havana Galerie - Zürich<br />
König Büro - Zürich<br />
Migrant Bird Space - Berlin<br />
Kunstforum Solothurn - Solothurn<br />
PYTHONGALLERY - Küsnacht/Zürich<br />
RAVNIKAR GALLERY SPACE - Ljubljana<br />
sam scherrer contemporary - Zürich<br />
Willy Reber Stiftung - Lenzerheide<br />
Zürich‘s new art fairinternationally<br />
connected<br />
and regionally rooted<br />
wwww.artsalonzurich.ch<br />
Werkstadt - Zürich<br />
Halle D, Süd<br />
Hohlstrasse 400<br />
8048 Zürich
RICHARD ARTSCHWAGER<br />
Gagosian Basel
PIETRO ROCCASALVA<br />
Chi è che ride<br />
COLLEZIONE GIANCARLO<br />
E DANNA OLGIATI<br />
18.09.22 – 18.12.22<br />
Riva Caccia 1, Lugano
MUSÉE CANTONAL<br />
DES BEAUX-ARTS<br />
LAUSANNE<br />
Die Sammlung<br />
Charles Gleyre, Femme turque (Dudo Narikos), 1840, Öl auf Leinwand, 41 × 33 cm. MCBA. Schenkung Mathilde Gleyre, 1911. Foto : MCBA<br />
Freier Eintritt<br />
mcba.ch
SEPTEMBER 10 – OCTOBER 29, <strong>2022</strong><br />
KAREN KILIMNIK<br />
LICHTENFELSGASSE, VIENNA<br />
SEPTEMBER 10 – NOVEMBER 26, <strong>2022</strong><br />
AMY FELDMAN<br />
WALDMANNSTRASSE, ZURICH<br />
SEPTEMBER 10 – NOVEMBER 26, <strong>2022</strong><br />
ADAM PENDLETON<br />
MAAG AREAL, ZURICH<br />
SEPTEMBER 24 – OCTOBER 29, <strong>2022</strong><br />
SCULPTURES BY<br />
39 GREAT JONES, NEW YORK<br />
GALERIE EVA PRESENHUBER<br />
WWW.PRESENHUBER.COM
FRANCIS<br />
UPRITCHARD<br />
A Loose Hold<br />
Foto aussen / Photo extérieure: Francis Upritchard, Cat Queen, 2020, Stahl-, Alufolienund<br />
Acrylpolsterarmatur, Farbe, Modelliermasse, Stoff, Leder, Kristalle, Gold und<br />
Kuhknochen / Armature en acier, feuille d‘aluminium et rembourrage en acrylique,<br />
peinture, pâte à modeler, tissu, cuir, cristaux, or et os de vache. 110 x 40 x 30 cm<br />
18.9.–20.11.<strong>2022</strong><br />
SOLO / MUTE / PAN<br />
LAURENT GÜDEL – OLGA KOKCHAROVA & GUESTS<br />
ÖFFNUNGSZEITEN HEURES D’ OUVERTURE<br />
Mi / me 12:00–18:00 Do / je 12:00–20:00 Fr / ve 12:00–18:00 Sa & So / sa & di 11:00–18:00<br />
Seevorstadt 71 Faubourg du Lac / CH-2502 Biel/Bienne / T +41 32 322 55 86 / info@pasquart.ch / www.pasquart.ch<br />
Foto / Photo: Laurent Güdel, State Music, 2021; Courtesy the<br />
artist; Foto / photo: Michal Florence Schorro
IM SPIEGEL<br />
DER ZEIT<br />
24.9.<strong>2022</strong>–<br />
31.10.2024<br />
ZIMOUN<br />
24.9.<strong>2022</strong><br />
– 16.4.2023<br />
ERÖFFNUNG<br />
24./25.9.<strong>2022</strong><br />
JAMIE<br />
NORTH<br />
ab 24.9.<strong>2022</strong><br />
KULTURHAUS OBERE STUBE<br />
OBERSTADT 7, 8260 STEIN AM RHEIN<br />
WWW.KULTURHAUS-OBERESTUBE.CH
Galerie Peter Kilchmann<br />
Marc Bauer<br />
The Default Brain<br />
<strong>September</strong> 1 – October 14, <strong>2022</strong><br />
Zahnradstrasse 21, 8005 Zurich<br />
30 Years Anniversary Exhibiton<br />
<strong>September</strong> 2 – October 14, <strong>2022</strong><br />
Rämistrasse 33, 8001 Zurich<br />
New Gallery Space Opening in Paris<br />
Leiko Ikemura<br />
October 15 – December 20, <strong>2022</strong><br />
11-13 rue des Arquebusiers, 75003 Paris<br />
Paris+ par Art Basel | Galleries and Sites<br />
October 19 – October 23, <strong>2022</strong><br />
Grand Palais Éphémère, Paris<br />
Leiko Ikemura, Usagi Girl, 2002/2020, Bronze, 49 x 26 x 25 cm, IKEMU25824<br />
<strong>Kunstbulletin</strong>22_SeptOct.indd 1 23.07.22 15:36<br />
Körperschriften – 170 x 220 cm<br />
alfonsbuergler.ch – globalartsource.com
10 e<br />
Anniversaire<br />
Atelier<br />
Richelieu<br />
15.09 —<br />
18.09.22<br />
Aloïse Corbaz, Reine Juliana acclamée par la foule (entre 1940 et 1950). Avec l’aimable autorisation de l’association Aloïse Corbaz et collection abcd / Bruno Decharme.<br />
L’unique foire<br />
d’art brut & autodidacte<br />
@outsiderartfair<br />
#outsiderartfair<br />
#oafparis<strong>2022</strong><br />
outsiderartfair.com
TERRITORIES<br />
OF<br />
14.09.<strong>2022</strong>–<br />
08.01.2023<br />
Revital Cohen & Tuur Van Balen, Trapped in the Dream of the Other, 2017<br />
Otto Piene, Black Stacks Helium Sculpture, 1976<br />
Über die Wiederkehr<br />
des Verdrängten<br />
WASTE<br />
Hira Nabi, All That Perishes at the<br />
Edge of Land, 2019
MICHAEL GÜNZBURGER<br />
KILIAN RÜTHEMANN<br />
14. August – 25. <strong>September</strong> <strong>2022</strong><br />
Fantoche-Special: Overcoming Biographies?, 7. – 11. <strong>September</strong> <strong>2022</strong><br />
In Kooperation mit Edition Moderne – Verlag für Graphic Novels und Comics<br />
und Fantoche – Internationales Festival für Animationsfilm<br />
Freitag, 9. <strong>September</strong> <strong>2022</strong>, 17.00 Uhr: Podium «Krisen im Comic»<br />
Finissage: Sonntag, 25. <strong>September</strong>, 15 Uhr<br />
Ausstellungsrundgang und Gespräch mit Michael Günzburger,<br />
Kilian Rüthemann und Sarah Merten<br />
Galerie im Gluri Suter Huus<br />
Bifangstrasse 1, 5430 Wettingen<br />
www.glurisuterhuus.ch<br />
Mi – Sa 15 – 18 Uhr, So 11 – 17 Uhr<br />
Bild: Michael Günzburger, [Prozessbild für die<br />
Ausstellung im GSH], <strong>2022</strong>; Grafik: aorta.design, Baden
KIM GORDON FOR DESIGN OFFICE<br />
FEAT. IN-HOUSE PHOTOGRAPHY BY<br />
JOSEPHINE PRYDE<br />
27. AUGUST BIS 18. DEZEMBER <strong>2022</strong><br />
MUSEUM IM BELLPARK KRIENS<br />
Kim Gordon in her studio in Los Angeles, <strong>2022</strong>. Photo: Vice Cooler
L e Musée d e Bagne s<br />
ionnay<br />
Pauline 25.07.22<br />
09.10.22<br />
Julier<br />
Curateur: Jean-Paul Felley<br />
directeur de l’EDHEA
ON<br />
BETHAN HUWS<br />
TATSUO MIYAJIMA<br />
ALEKSANDRA SIGNER<br />
BARBARA SIGNER<br />
ROMAN SIGNER<br />
ON KAWARA<br />
27. 8.–6.11.<strong>2022</strong><br />
22.5.–18.9.<strong>2022</strong><br />
Museum Ritter<br />
Waldenbuch<br />
museum-ritter.de<br />
Peter Weber<br />
Struktur und Wandel<br />
22.5.–18.9.<strong>2022</strong><br />
Peter Weber, 16 Quadrate, 2021 (Detail)<br />
© VG Bild-Kunst, Bonn <strong>2022</strong>, Foto: Peter Weber<br />
Timm Ulrichs, Glückswürfel [30 cm], 1965/2019<br />
© VG Bild-Kunst, Bonn <strong>2022</strong>, Foto: Franz Wamhof
Museum Langmatt<br />
Stiftung Langmatt<br />
Sidney und Jenny Brown<br />
Römerstrasse 30<br />
CH-5401 Baden<br />
www.langmatt.ch<br />
Mark<br />
Wallinger<br />
18.9.—<br />
11.12.<strong>2022</strong><br />
Mark Wallinger, Proteus Painting 8, , 2021<br />
Plasticine on Muslin Covered Board,<br />
84 × 59,5 cm (Ausschnitt) © Pro Litteris
Latefa<br />
Wiersch<br />
Original<br />
Features<br />
Latefa Wiersch, Care, <strong>2022</strong><br />
28.08. –<br />
13 .11.<strong>2022</strong><br />
Marktgasse 13, CH-4900 Langenthal<br />
Tel. +41 62 922 60 55<br />
info@kunsthauslangenthal.ch<br />
www.kunsthauslangenthal.ch<br />
Susi und<br />
Ueli Berger<br />
Kunst am Bau und<br />
im öffentlichen Raum<br />
1968–2008<br />
Ueli Berger, Hommage an das<br />
Milchgässli, 1983, Bahnhofplatz Bern,<br />
Courtesy Verein U+S Berger.<br />
ins_kb_berger_wiersch.indd 1 19.07.22 09:12<br />
5. FATart<br />
Art Fair<br />
Internationale<br />
Ausstellungsplattform<br />
& Kunstmesse<br />
Women & FLINTA<br />
in arts<br />
100 zeitgenössische<br />
Künstlerinnen | FLINTA<br />
2. & 3. Stockwerk<br />
3200m 2<br />
Kammgarn West<br />
Schaffhausen<br />
fatart.ch<br />
09.–11.<br />
09. <strong>2022</strong>
Transylvania’s<br />
Hidden Treasures<br />
Keramik & Textilien aus der Sammlung von Bartha<br />
25. August – 6. November <strong>2022</strong><br />
Gastkuratorin:<br />
JJ Martin von La DoubleJ<br />
Eintritt frei<br />
Kulturstiftung Basel H. Geiger Spitalstrasse 18, Basel kbhg.ch<br />
K B H. G
Venedigsche Sterne<br />
Kunst und Stickerei<br />
27.08.–20.11.<strong>2022</strong><br />
Louise Bourgeois, Untitled, 1996, Private Collection,<br />
© The Easton Foundation / <strong>2022</strong>, ProLitteris, Zürich
09.07. 30.10. <strong>2022</strong><br />
DAVID HOCKNEY<br />
MOVING FOCUS<br />
David Hockney, In the Studio, December 2017, Fotografische Zeichnung gedruckt auf 7 Papierbögen, montiert auf Dibond, 278 × 760 cm (Detail),<br />
Tate: Schenkung des Künstlers 2018, © David Hockney, assistiert von Jonathan Wilkinson
Philipp Schaerer<br />
DISSECTED NATURE<br />
Monica Ursina Jäger<br />
LIQUID TERRITORIES<br />
4. <strong>September</strong> bis 6. November <strong>2022</strong><br />
Vernissage: Sa., 3. <strong>September</strong>, 18.30 Uhr<br />
Kunstmuseum Olten<br />
www.kunstmuseumolten.ch<br />
Di–Fr 12–17 Uhr, Sa/So 10–17 Uhr<br />
Abb.: Philipp Schaerer: Aus der Serie «Projection», <strong>2022</strong>. Computer Rendering © Künstler
3. <strong>September</strong> <strong>2022</strong> – 18. Juni 2023<br />
C O P A I N<br />
Gerda Steiner<br />
& Jörg Lenzlinger<br />
MappleHLERAMA<br />
Museum Mühlerama, Seefeldstrasse 231, 8008 Zürich – www.muehlerama.ch<br />
Öffnungszeiten: Di/ Do-Sa 14-18 Uhr/ Mi 14-21 Uhr/ So 10-17 Uhr<br />
knapp — klar — kostbar<br />
→ für Kunstinteressierte Fr. 80.– /<br />
€ 53.90*<br />
→ für Studierende Fr. 47.– /<br />
€ 35.–*<br />
→ für Institutionen print und<br />
online Fr. 145.– / € 110.–*<br />
→ für Professionals print und<br />
online Fr. 86.– / € 60.–*<br />
(*ausserhalb der Schweiz<br />
+ Porto)<br />
↗ Abos: kunstbulletin.ch/abo<br />
Kontakt: +41 (0)31 300 62 51<br />
10 × =<br />
Fr. 86. –<br />
→ Abo für Professionals print und online
FOKUS<br />
Georg Aerni — Rätselhafte Bilder stiller<br />
aus: Strubel, Goldau, 2021, Nr. 070, 62 x 50 cm, alle Fotografien: Pigment-Inkjet-Print<br />
30 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>
Veränderungen<br />
aus: Strubel, Goldau, 2021, Nr. 084, 62 x 50 cm<br />
FOKUS // GEORG AERNI<br />
31
In seiner bisher grössten Soloschau zeigt Georg Aerni in der Fotostiftung<br />
Schweiz einen Überblick über gut zehn Schaffensjahre.<br />
Der einstige Architekt fotografiert «anonyme Architekturen»:<br />
Talsperren in der Schweiz, turmartige Landwirtschaftsgebäude<br />
in Apulien oder Neubauten in Ägypten. Vermehrt gilt seine Aufmerksamkeit<br />
auch naturhaften Gebilden. Brita Polzer<br />
Polzer: Viele der von dir fotografierten Architekturen wirken zeitlos, wie in ein<br />
immerwährendes Jetzt gestellt. Die Menschen, die diese Bauten errichtet haben,<br />
kommen bei dir nicht vor. Haben dich Menschen nie interessiert?<br />
Aerni: Grundsätzlich fühle ich mich eher von einsamen Orten angezogen, und ich denke,<br />
dass die Stille, die ich beim Fotografieren oft erfahre, in meinen Bildern zum Ausdruck<br />
kommt. Viele Situationen haben für mich eine Poesie, die durch die Präsenz<br />
von Menschen beeinträchtigt würde, zumal Menschen immer sehr viel Aufmerksamkeit<br />
auf sich ziehen und einem Bild eine zeitliche Verankerung geben, die ich nicht<br />
suche. Durch ihre Abwesenheit treten Raum und Artefakt in den Vordergrund.<br />
Polzer: Was bedeutet das Fotografieren für dich? Annelies Štrba sagte einmal, sie<br />
verschaffe sich mit der Kamera ein wenig Distanz gegenüber ihrer fordernden Familiensituation.<br />
Du sagst, dass du eine «meditative Stille» empfindest beim Fotografieren.<br />
Aerni: Fotografieren bedeutet für mich, bestimmten Räumen und Objekten einen Wert<br />
zu geben, indem ich sie aus der Welt herauslöse, isoliere und im Rahmen des gewählten<br />
Ausschnitts verdichtet miteinander in Beziehung setze. Mein Gefühl dabei ist abhängig<br />
von der jeweiligen Umgebung. So ist in dicht bevölkerten Städten wie Mumbai<br />
oder Kairo das Fotografieren «unter Beobachtung» meist mit Hektik verbunden und<br />
nicht so entspannt meditativ wie in einer einsamen, mir vertrauten Umgebung. Auch<br />
das Vorgehen ist unterschiedlich: Während ich in solchen Städten die Bilder vorgängig<br />
(ohne Kamera) genau recherchiere, um an einem anderen Tag die Aufnahme in<br />
möglichst kurzer Zeit machen zu können, ist das Fotografieren in stillen Gefilden oft<br />
eine langsame Angelegenheit. So kommt es beispielsweise vor, dass ich an einem Ort<br />
über mehrere Stunden hinweg beobachte, wie sich die Plastizität eines Gegenübers<br />
mit dem tageszeitlichen Wechsel des Lichteinfalls langsam verändert. Ohne Fotografie<br />
würde ich solche Beobachtungen verpassen.<br />
Polzer: Dieses Herauslösen aus der Welt, von dem du sprichst, bewirkt wohl, dass<br />
den von dir gezeigten Gegenständen eine befremdliche Art von Präsenz eigen ist.<br />
Die Dinge wirken kaum wie gemacht, kaum wie entstanden. Sie haben fast etwas<br />
Surreales.<br />
Aerni: Vielleicht liegt das am Bildausschnitt und der Wahl der Augenpunkthöhe. Das<br />
Weglassen des Kontextes bewirkt oft die von mir erwünschte Verunklärung der Massstäblichkeit.<br />
Und ganz wichtig: Immer wieder sind es ganz bestimmte Lichtverhältnisse,<br />
die etwas magisch erscheinen lassen. Da ich mit einer technischen Kamera auf<br />
32 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>
einem Stativ arbeite, kann ich vor der Auslösung die Bildkomposition genau überprüfen<br />
und beobachten, wann eine vordergründig «gewöhnliche» Situation im Rechteck<br />
des Displays der Kamera eine gewisse Komplexität aufweist. Dann ist es gut.<br />
Polzer: Welches Verhältnis hast du zu den Orten, die du fotografierst? Wie findest<br />
du sie, streifst du als Flaneur umher oder gehst du gezielt vor? Welche Rolle spielen<br />
Karten und Luftbilder, arbeitest du mit einer Drohne?<br />
Aerni: In einer ersten Phase der Bildfindung bin ich häufig als Flaneur unterwegs und<br />
offen für zufällige Begegnungen. Hat sich dabei ein Bild in meinem Kopf festgesetzt,<br />
gehe ich später gezielt an diesen Ort zurück. Beim Projekt ‹Falten und Schichten›<br />
steht die topografische Karte am Anfang: Sie zeigt mir, wo ich einen steilen Berghang<br />
von der gegenüberliegenden Talseite aus fotografieren kann. Auch Luftbilder dienen<br />
mir häufig zur Vorbereitung eines Projekts. So haben mir zum Beispiel bei der 2018<br />
in Kairo aufgenommenen Serie ‹Silent Transition›, nach der auch diese Ausstellung<br />
benannt ist, Luftbilder aus verschiedenen Jahren gezeigt, wie sich diese Metropole<br />
kontinuierlich in die Agrarflächen des Nildeltas hineinfrisst und einzelne Felder allmählich<br />
von dichten, informellen Bebauungen umschlossen werden bzw. irgendwann<br />
verschwinden. Ich habe an diesen Stellen ein fotografisches Potenzial vermutet, die<br />
entsprechenden Orte auf meinem Smartphone markiert und diese dann aufgesucht.<br />
Eine Drohne besitze ich nicht.<br />
Polzer: Die neuere Serie ‹Falten und Schichten› ist geprägt von einer unglaublichen<br />
Frontalität. Ähnlich wie in der Hochhäuser in Hongkong zeigenden früheren Serie<br />
‹Slopes & Houses›, 1999/2000, türmt sich hier eine steinerne Wand vor uns auf. Es<br />
gibt keinen Horizont, kaum einen Boden. Diese Bilder sind gewaltig, fast gewalttätig.<br />
Aerni: Ja, es gibt eine Verbindung in Bezug auf den Bildaufbau. Bei beiden Motiven<br />
verspürte ich beim Suchen der Bildausschnitte bzw. beim Benützen meiner Hände<br />
als Fernrohr ein leichtes Schwindelgefühl, wenn ich jeweils Boden und Horizont ausklammerte.<br />
Im Gegensatz zum repetitiven Fassadenbild eines Hochhauses gibt es<br />
auf den komplexen Oberflächenstrukturen der Bergansichten keine Anhaltspunkte,<br />
welche die effektiven Dimensionen erahnen lassen. Die Bilder zeigen zwar die gewaltigen<br />
Kräfte, welche die Alpen seit dreissig Millionen Jahren in einem Wechselspiel<br />
von Hebung und Abtragung stetig umformen, aber als gewalttätig würde ich sie nicht<br />
bezeichnen.<br />
Polzer: Ich empfinde dich als eigenartig ‹stumm› hinter deiner Kamera. Ohne Zweifel<br />
gäbe es sehr viel zu erzählen zu den einzelnen Bildern. Du gibst aber höchstens<br />
die Ortsnamen an. Hat es dich nie interessiert, ein wenig mehr zu informieren?<br />
Aerni: Ich habe kein grosses Bedürfnis, mich über das Bild hinaus mitzuteilen, und sehe<br />
auch kein Problem, wenn ein Bild nicht alles erklärt. Im besten Fall verunsichert es<br />
die Betrachter:innen derart, dass diese umso genauer hinschauen. Ich bin selbst von<br />
Situationen angezogen, die ich nicht entschlüsseln kann, die rätselhaft bleiben und<br />
so meine Fantasie anregen. Wäre es mir wichtig, meine Bilder mit Informationstexten<br />
zu kombinieren, müsste ich eher im Bereich der Reportagefotografie arbeiten und die<br />
FOKUS // GEORG AERNI<br />
33
Klein Titlis, 2021, 150 x 114 cm<br />
34 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>
Lodrino I, 2021, 150 x 114 cm<br />
FOKUS // GEORG AERNI<br />
35
Waly Canal, 2018, 114 x 86 cm, aus: Silent Transition<br />
36 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>
Mahmoud al Hadidi, 2018, 150 x 114 cm, aus: Silent Transition<br />
FOKUS // GEORG AERNI<br />
37
Montanji, 2020, 198 x 150 cm, aus: Falten und Schichten<br />
38 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>
Georg Aerni (*1959, Winterthur) lebt in Zürich<br />
1986 Abschluss Architekturstudium an der ETH Zürich<br />
Seit einem Aufenthalt in Paris (1992–1994) als Autodidakt mit dem Medium Fotografie tätig<br />
Einzelausstellungen (Auswahl)<br />
2020 Kabinett Visarte, Zürich<br />
2018 Oxyd Kunsträume, Winterthur; Galerie Bob Gysin, Zürich<br />
2015 Kunstforum Raiffeisen, Winterthur<br />
Gruppenausstellungen (Auswahl)<br />
<strong>2022</strong> ‹Grand Tour Caspar Wolf›, Museum Caspar Wolf, Muri<br />
2021 ‹Dezember-Ausstellung: Überblick 2021›, Kunstmuseum Winterthur<br />
2020 ‹Auswahl 20›, Aargauer Kunsthaus, Aarau<br />
2019 ‹Natur – Zwischen Sehnsucht und Wirklichkeit›, Haus für Kunst Uri, Altdorf; ‹Paradise, lost›,<br />
Biennale 2019, Kulturort Weiertal, Winterthur<br />
Bilder in einem anderen Kontext präsentieren. Für mich stehen nicht Publikationen<br />
im Vordergrund, sondern Ausstellungsprints mit einer anderen physischen Präsenz.<br />
Polzer: Anlässlich der Eröffnung von Richard Avedons Ausstellung ‹In the American<br />
West› 1985 beobachtete ein Kritiker, wie ein Strassenarbeiter, der sein eigenes<br />
gross auf Aluminium aufgezogenes Bild sah, zu weinen anfing und sagte: «Jetzt<br />
weiss ich, wie es ist, wenn Gott jemanden ansieht.» Viele deiner Bilder von Architekturen<br />
oder Bergen könnte man wohl auch als Porträts sehen. Es handelt<br />
sich um sachliche, zeitlose Aufnahmen, die eine Allgemeingültigkeit vermitteln.<br />
Zugleich sprechen sie von konzentrierter Zuwendung. Man sieht alle Details, alle<br />
Eigenheiten des jeweiligen Gegenstands. Die Bilder vermitteln: Da hat jemand<br />
gestaunt und sich Zeit genommen, da wollte jemand etwas verstehen und erfassen.<br />
Glaubst du, eines deiner Bauwerke, deiner Naturgebilde könnte zu weinen<br />
beginnen?<br />
Aerni: Es ist mir nicht ganz klar, was der weinende Strassenarbeiter mit seiner Aussage<br />
genau gemeint hat. Dein Vergleich meiner Arbeiten mit Porträts gefällt mir aber<br />
gut. Vielleicht ergeht es mir wie Avedon mit den von ihm Porträtierten: Es ist mir ein<br />
Anliegen, «meinen» vordergründig unscheinbaren Räumen, Bauten, Pflanzen eine<br />
Stimme zu geben.<br />
Brita Polzer, Dozentin, Autorin, ehemals Redaktorin <strong>Kunstbulletin</strong>. britapolzer@swissonline.ch<br />
→ ‹Georg Aerni – Silent Transition›, Fotostiftung Schweiz, bis 16.10.; mit Katalog ↗ www.fotostiftung.ch<br />
FOKUS // GEORG AERNI<br />
39
Marc-Antoine Fehr — Trauer, Angst und<br />
Jürg à l’ordinateur, 1999 (ganz rechts), Öl auf Leinwand, 192 x 145 cm, Ausstellungsansicht Château de<br />
Gruyères, Courtesy Galerie Peter Kilchmann. Foto: Château de Gruyères<br />
40 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>
Liebe<br />
FOKUS // MARC-ANTOINE FEHR<br />
41
Zögerlich nur sagte der im Burgund lebende Maler Marc-Antoine<br />
Fehr zu, im saisonal als Kunsthalle genutzten Schloss Greyerz<br />
auszustellen. Würden die Räume seine klassisch anmutenden<br />
Setzungen nicht schlucken? Mit Gastkurator Jean-Paul Felley<br />
ist eine Schau entstanden, die gerade im historischen Kontext<br />
die Aktualität von Fehrs Werk enthüllt. Katharina Holderegger<br />
Das Werk von Marc-Antoine Fehr wird oft als zeitlos beschrieben. Es bezieht sich<br />
jedoch eher auf eine andere Geschichte als diejenige, die wir heute üblicherweise<br />
im Blick haben. So greift Fehr auf eine Malereitradition zurück, in der die Kunstschaffenden<br />
mit Literatinnen und Literaten im Wettstreit sowie im Austausch mit der<br />
Wissenschaft standen. Weiter steht er biografisch in einer Genealogie von Waadtländer<br />
Malerinnen und Malern, für welche die Naturbeobachtung und die Zentralperspektive<br />
bedeutsam blieben, ohne Modulationen dieser Sprache respektive dieser<br />
Bühne und ohne Fantasien und Allegorien auszuschliessen. Sein Grossvater Charles<br />
Clément (1889–1972) und seine Mutter Marie-Hélène Clément (1918–2012) waren<br />
in der künstlerischen Bewegung ‹retour à l’ordre› verwurzelt, die nach 1918 selbst<br />
Picasso oder De Chirico erfasst hatte. Für sie war das Abstrakte und Surreale bereits<br />
in dem Oszillieren der Kunst zwischen aktuellen und geistigen Räumen von der Renaissance<br />
bis zum Barock angelegt. Cézanne wurde den Beteiligten zum Vorbild des<br />
Widerstands gegen Radikales um jeden Preis, da er sich aus den Debatten in Paris<br />
zurückzog, um in seiner Geburtsstadt Aix-en-Provence mit einer das Handwerkliche<br />
betonenden Pinselführung seine Umgebung souverän zu malen.<br />
Vor diesem Hintergrund ist die eigenwillige Entscheidung des schon als Gymnasiast<br />
im Helmhaus ausgestellten Marc-Antoine Fehrs zu verstehen, nicht dem Rat<br />
des befreundeten Kunsthistorikers Rudolf Koella zu folgen und in Düsseldorf bei<br />
Beuys oder Richter zu studieren. Er fürchtete nur Ablenkung im Lärm um Conceptund<br />
Pop-Art, New Media und Performance und entwickelte seine zu Hause erlernte<br />
Malerei autodidaktisch auf immer grösseren Formaten in immer grösseren Gebäuden<br />
im Burgund, zuletzt in dem zusammen mit einem seiner beiden Brüder erworbenen<br />
und seither sanft vorm Zerfall bewahrten Schloss Pressy. Anders als seine<br />
letztlich vergeblich um Anerkennung ringenden Ahnen wurde er jedoch sofort mit<br />
Stipendien aus der Schweiz unterstützt und konnte – nachdem ihn Koella 1985 in<br />
dem inzwischen von ihm geleiteten Kunstmuseum Winterthur gezeigt hatte – regelmässig<br />
in Galerien oder Museen ausstellen.<br />
Auseinandersetzung mit morbider Zerstörung<br />
Die von ihm zunächst verdrängten Strömungen der 1960er-, 1970er-Jahre scheinen<br />
sich dabei nur vehementer die Bahn in seinem malerischen Werk gebrochen zu<br />
haben. Auch konzeptuell und performativ ist dieses bedeutend geworden mit seinen<br />
Auslotungen des visuellen Stroms vor dem physischen und dem inneren Augen in<br />
42 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>
Intérieur du masque d’Olivier Hardy, 2013, Öl auf Leinwand, 130 x 160 cm, Ausstellungsansicht Château<br />
de Gruyères, Saal der Landvögte, Courtesy Galerie Peter Kilchmann. Foto: Château de Gruyères<br />
FOKUS // MARC-ANTOINE FEHR<br />
43
L’atelier, 2019, Öl auf Leinwand, 235 x 385 cm, Ausstellungsansicht Château de Gruyères, Courtesy Galerie Peter Kilchmann.<br />
Foto: Château de Gruyères<br />
44 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>
La Maquette, 2019, Öl auf Leinwand, 188,5 x 260 cm, Ausstellungsansicht Château de Gruyères, Courtesy Galerie Peter Kilchmann.<br />
Foto: Château de Gruyères<br />
FOKUS // MARC-ANTOINE FEHR<br />
45
Form installativer Endlosbilder. Die jüngste wieder eher in Blätter mit auch narrativen<br />
Elementen unterteilte Arbeit dieser Art, ‹The Walk of the Blind Man›, 2019, rollt<br />
sich im Schloss Greyerz in einem der beiden Ausstellungskeller beim Eingang in einem<br />
Film aus, der einem bereits beim Betreten der Schau suggeriert, innezuhalten<br />
und die Bilder auf sich wirken zu lassen. Wie bei anderen Malern und Malerinnen<br />
seiner Generation – Luc Tuymans, Miriam Cahn – findet sich darüber hinaus auch<br />
bei Fehr eine intensive Beschäftigung mit der morbiden Zerstörung unseres Zeitalters,<br />
die 1945 nicht aufhörte, sondern inzwischen mit dem Angriff auf die Ukraine<br />
zusammen mit der Klimaerwärmung und dem Artensterben zunehmend in unseren<br />
Alltag dringt, auch wenn sich bei Fehr in einzelnen freundschaftlichen, liebevollen<br />
Menschen- und Tierporträts auch immer wieder ein Hoffnungsschimmer zeigt. Oder<br />
ist es doch schon zu spät?<br />
So fragt man sich im anderen, sparsam mit Gemälden besetzten Keller. Auf dem<br />
grössten Bild fliegt eine Schleiereule über einer seltsam – gegen Hitze oder Gift? –<br />
mit Tüchern bedeckten nächtlichen Landschaft auf uns zu. Im Unterschied zu vielen<br />
engagierten Kunstschaffenden der Gegenwart schöpft Fehr seine Motive nicht aus<br />
Marc-Antoine Fehr (*1953, Zürich) lebt in Pressy-sous-Dondin und Zürich<br />
Einzelausstellungen (Auswahl)<br />
<strong>2022</strong> ‹Les nuits bourguignonnes›, Château de Gruyères; Musée Marmottan Monet, Paris<br />
2019/20 ‹The Walk of the Blind Man›, Galerie Edizioni Periferia, Luzern; Villa Flor, S-chanf<br />
2019 Galerie Peter Kilchmann, Zürich; Kunstmuseum Olten<br />
2017 Galerie Bernard Jordan, Paris; ‹Nocturne› , Galerie Peter Kilchmann, Zürich<br />
2015 SPAM Contemporary, Düsseldorf; ‹Point de fuite›, Centre culturel suisse, Paris; Hostellerie de<br />
Sainte-Hugues, Cluny; ‹Fêtes›, Galerie Peter Kilchmann, Zürich<br />
2011 Helmhaus, Zürich<br />
2011, 2007, 2000, 1997, 1995, 1992 Galerie Jan Krugier-Ditesheim & Cie, Genf, New York und<br />
Galerie Ditesheim, Neuchâtel<br />
2006 Thomas Ammann Fine Art, Zürich<br />
2003 Graphische Sammlung ETH Zürich<br />
1995 Galerie Kornfeld, Zürich<br />
1994 Aargauer Kunsthaus, Aarau<br />
1993, 2000 Galerie Silvia Steiner, Biel<br />
1988 Kunstraum Kreuzlingen<br />
1987 Städtische Galerie zum Strauhof, Zürich<br />
1986, 1989 Galerie Brigitta Rosenberg, Zürich<br />
1985 Kunstmuseum Winterthur<br />
1978 Galerie Esther Hufschmid, Zürich<br />
46 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>
Pressearchiven oder dem Internet: «Mir ist eine emotionale Beziehung zu den Gegenständen<br />
wichtig.» Davon sprechen die beiden kleineren Leinwände im gleichen<br />
Saal. Auf der einen hat er seine Terrasse im Mondlicht gemalt, auf der anderen den<br />
Schnappschuss einer 2019 tot aufgefundenen Schleiereule, die der Auslöser dieses<br />
Zyklus war, der längst über den Maler hinausgewachsen ist. Dies wird in der Küche<br />
des Schloss Greyerz deutlich: Auf der Riesenleinwand ‹L’atelier›, 2019, scheint er auf<br />
einer Leiter physisch und psychisch gänzlich in die begonnene Freske einer landenden<br />
Schleiereule eingetaucht, die ihm erst nach seiner Arbeit noch mehr über ihren<br />
Widerhall in seinem Nervensystem eröffnen wird. Kompromisslose Malerei weiss am<br />
Ende immer mehr über die verborgenen Kräfte in uns als der Maler oder die Malerin.<br />
Fehr ist jedoch auch fasziniert davon, wie sich mit einigen in sein Atelier geratenen<br />
Objekten – darunter die versehrten Holzfiguren eines alten «jeux de massacre»<br />
vom Flohmarkt, ein Spielzeugauto aus der Kindheit, ein Knochen aus dem Schlossfriedhof<br />
– ganze Welten voller Abgründe aufbauen lassen. Nicht wenige der in den<br />
Wohngemächern des Schloss Greyerz präsentierten Stillleben haben insofern eher<br />
den Charakter duchampscher Umkehrungen, Aufhängungen und Verknüpfungen von<br />
Banalem zu gemalten oder gezeichneten Readymades. Einige dieser Kombinationen<br />
hat der Gastkurator Jean-Paul Felley sogar real im Parcours versteckt, der dadurch<br />
auch zur spielerischen Schatzsuche gerät. Wo fängt das Universum des Künstlers<br />
an? Wo hört es auf?<br />
Die ganze Welt liegt in einer Handvoll von Objekten<br />
Besonders eindrücklich ist in dieser ungewöhnlichen Schau jedoch, wie sich das<br />
Denkbild ‹La Maquette›, 2019, in die mit Tapisserien voller üppiger Naturdarstellungen<br />
dekorierte «Salle des Medaillons» einschreibt. Darauf wachsen zwei Oberkörper<br />
aus dem hellen Malgrund, die eine verkleinerte Ruinenlandschaft wie auf einer<br />
Bahre tragen. Der Kontrast zwischen dem Gemälde und seiner Umgebung verstärkt<br />
nicht nur die Bedeutung des Bildes. Er enthüllt auch, wie kritisch und zunehmend<br />
vereinfacht, zugespitzt Fehrs Malerei trotz ihres nach wie vor eingestandenen Klassizismus<br />
ist. Die Tendenz zur Klärung der Konturen der Figuren und der Disposition<br />
der Räume in den Bildern gewährt uns dabei auch eine Distanz zu diesen. Wohltuend<br />
fühlt man sich in dieser Ausstellung für einmal gerade nicht mit Überzeugungen und<br />
Anweisungen bombardiert. Vielmehr bewahren die Szenen ihre Autonomie und ihre<br />
Rätselhaftigkeit. Dies setzt sich sogar in den Porträts der Menschen fort, die oft von<br />
hinten, versunken in Tagträume oder im Schlaf wiedergegeben sind. Fehrs aus der<br />
Stille und der Kontemplation von Naheliegendem geborene Kunst führt uns letztlich<br />
zu Erkundungen der Beziehung zwischen unseren eigenen Aussen- und Innenwelten.<br />
Katharina Holderegger ist Kunsthistorikerin, Kuratorin und lebt mit ihrer Familie am Genfersee.<br />
kholderegger@hotmail.com<br />
→ ‹Marc-Antoine Fehr – Les nuits bourguignonnes›, Château de Gruyères, bis 16.10.<br />
↗ www.chateau-gruyeres.ch<br />
FOKUS // MARC-ANTOINE FEHR<br />
47
Angela Anzi — Sentimental Organs<br />
Hilfestellungen an Objekten 2, Ausstellungsansicht Hamburger Kunsthalle 2021 © ProLitteris.<br />
Foto: Fred Dott<br />
48 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>
FOKUS // ANGELA ANZI<br />
49
Ihr Schaffen trotzt jeder eindimensional visuellen Erwartung.<br />
Es plätschert und raschelt. Es denkt den Raum instrumental.<br />
Angela Anzi ist Bildhauerin und Tonmeisterin in einem, Choreografin<br />
und Handlangerin ihrer teils selbst geformten, teils aus<br />
dem Alltag herangezogenen Gegenständlichkeit. In Brugg zeigt<br />
sie eine neue, ortsspezifische Installation. Isabel Zürcher<br />
Irreguläre Zylinder aus Keramik standen hüft- bis überkopfhoch im Raum. Stumm auf<br />
den ersten Blick wie Relikte einer archaischen Architektur oder ein Imitat gekappter<br />
Baumstämme. Analoger könnte das Material nicht sein, das Angela Anzi 2021 in der<br />
Hamburger Kunsthalle zum experimentellen Hausorchester aufbot. Ihre selbst gebrannten<br />
Protagonisten stattete sie mit Lautsprechern aus, exponierte sie als Resonanzkörper<br />
und testete sie auf ihre Gesprächigkeit hin: Folien erzeugten ein helles<br />
Rascheln über bewegter Luft. Ein horizontal gespanntes Papiersegel transportierte<br />
Wind als Wellengang in den Raum. Über der nackten Membran eines Lautsprechers<br />
tanzten Styroporkörperchen – ein witzig brodelnder Nebenschauplatz, ein autonomes<br />
Trommelfell, weggepustet in einem Atemzug.<br />
Schwingungsverhalten<br />
Es sind Sinustöne im Infraschallbereich, welche Keramik, Folien, Papier oder Styropor<br />
zum Vibrieren bringen. Ihre Frequenz ist nicht übers Ohr wahrzunehmen. Im<br />
Schalldruck outet sich Klang als Luftstrom und setzt Requisiten in Bewegung. Die<br />
Künstlerin greift ein, variiert, dosiert, unterbricht, ergänzt – im haptischen Zugriff<br />
innerhalb der räumlichen Auslegeordnung sowie am Drehknopf des Sinustongenerators,<br />
mit dem die Dinge verkabelt sind. «In Hamburg variierte ich die Tonhöhe<br />
in einem Bereich von ca. 5-40 Hz und passte die Lautstärke an. Das verändert das<br />
Schwingungsverhalten zwischen den Objekten, es entstehen Interferenzen, oder eine<br />
dumpfe, körperliche Wahrnehmung nähert sich hörbaren Tönen, kontrastiert etwa<br />
durch ein raschelndes Papier.»<br />
Unter dem Titel ‹Hilfestellungen an Objekten› hat Anzi verschiedentlich die<br />
Wechselwirkung zwischen Objekten, Bewegung und Klang untersucht. Die Transparenz<br />
des Handelns gehört zur Schönheit ihrer Kunst: War es nicht wunderbar<br />
damals, als wir mit einer Schnur und zwei leeren Becherchen von Zimmer zu Zimmer<br />
eine Telefonverbindung simulierten? Anzi rührt an ein elementares Erkunden,<br />
wenn sie das helle Sprudeln eines Wasserstrahls mit einem Rohr aus Plastik verstärkt<br />
oder handgeformte Keramikkugeln klirrend über den Boden rollen lässt. In<br />
systematischer Ernsthaftigkeit befragt sie Sehgewohnheiten auch mit dem Erlebnis<br />
des Hörens. Seit dem Vorkurs an der Luzerner Hochschule ist sie der Frage auf der<br />
Spur, wie funktionalen Gegenständen ein Eigensinn einzuhauchen sei. Rhythmisch<br />
schwenkende Ventilatoren wiegten schon im Luzerner Vorkurs grosse Papierhüllen<br />
in den Schlaf, und in elektronischen Apparaturen sehen wir das letzte Zucken einer<br />
50 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>
Die Künstlerin in der Ausstellung ‹AIAIA›, Heldenreizer Contemporary 2021 © ProLitteris.<br />
Foto: Bernhard Rohnke<br />
FOKUS // ANGELA ANZI<br />
51
eseelten Existenz. Das Beatmen der Dinge kann diesen gleichzeitig einen selbstständigen<br />
Auftritt geben wie einen Anschein der Bedürftigkeit. Und weil wir gewohnt<br />
sind, kinetische Kunst mit unserem eigenen Dasein abzugleichen, findet auch Skurriles<br />
seinen Platz im künstlerischen Arrangement.<br />
Angela Anzi ist zu Gast im Zimmermannhaus Brugg. Ausgangspunkt ihrer neuen<br />
«multisensorischen Installation» ist der Weg in den Ausstellungsraum. Mäandernd<br />
kommt man an im historischen Bürgerhaus – entlang seiner Ostseite in den Hof und<br />
über eine Aussentreppe, dann eine Laube, ins Innere. Raumhohe Papierbahnen weisen<br />
hier die weitere Richtung, kontrastieren das markante Fugenraster im Terrakottaboden<br />
und tragen ihre eigene Sensorik zur Schau: Auf der saugfähigen Membran<br />
erblüht ein Flechtenfeld aus verdünnter Tusche. Eine Anordnung keramisch-organischer<br />
Formen sowie Bauelemente aus Holz und Papier warten am anderen Ende des<br />
Raums auf ihre Aktivierung. «Installationen machen ist etwas performativ Herausforderndes!»<br />
Angela Anzi spricht aus Erfahrung. Wer die tatsächlichen und die potenziellen<br />
Geräusche als Basis eines räumlichen Arrangements nimmt, sieht Körper, ihre<br />
Volumina und ihre Oberflächenbeschaffenheit mit anderen Augen. «Was ist akustisch<br />
schon da und was braucht es noch, damit etwas als Geräusch funktioniert?»<br />
Wachstumsfragmente<br />
Auch wenn die künstlerische Umsetzung den ersten Impuls nicht mehr auf Anhieb<br />
lesbar macht: Situativ greift Angela Anzi das Motiv der Brennnessel aus dem Hinterhof<br />
auf. Der hohle, gerillte Schaft aus unglasiertem Ton ist, vielfach vergrössert,<br />
botanischen Zeichnungen nachempfunden. Auch der Ausstellungstitel ‹Sentimental<br />
Organs› erwächst dem Erinnerungsvermögen der widerständigen Pflanze: Sie<br />
verbreitet sich bevorzugt an Orten, wo eine frühere Nutzung den Boden mit Stick-<br />
Angela Anzi (*1981, Luzern) lebt in Basel<br />
Einzelausstellungen und Performances<br />
2021 AIAIA, Heldenreizer Contemporary, München<br />
2020 ‹Resistance of Bodies / Persistence of Sound›, Kunstverein Harburger Bahnhof, Hamburg<br />
2019 ‹Hilfestellungen an Objekten 5›, Kraftwerk Bille, Hamburg; ‹Territoire No. 4, Assistance to a<br />
fountain›, Open Space, Nancy; ‹How to listen to Pillars and Things› (mit Tobias R. Kirstein), Westwerk,<br />
Hamburg; ‹Räppel, Schnurre, Ratsche› (mit Suse Itzel), Frappant, Hamburg<br />
2011 ‹Schlafende Objekte›, Hühnerhaus Volksdorf, Hamburg<br />
Gruppenausstellungen (Auswahl)<br />
2021 ‹Out of Space›, Hamburger Kunsthalle, Hamburg (Performance)<br />
2020 ‹Auswahl 20›, Aargauer Kunsthaus, Aarau<br />
2019 ‹Finaleminimale›, Produzentengalerie Alpineum, Luzern; ‹Eile mit Weile – Zeit für Performance›,<br />
akku Kunstplattform, Emmenbrücke (Performance)<br />
2018 ‹Whispering Mimicry›, Moviemento, Linz<br />
2015 ‹Your skin makes me cry›, Loop alternative Space, Seoul; Kuandu Museum Taipei; Goethe-<br />
Institut, Chicago, u. a.<br />
52 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>
stoff angereichert hat. Brennnesseln verweisen so auf eine frühere Besiedelung. In<br />
Analogie dazu bleibt die Ausstellung nach Anzis Live-Performance als verlassener<br />
Ort zurück. Im englischen Begriff «organ» fallen «Organ», «Sprachrohr» und «Orgel»<br />
ineinander – an der Grenze zum Hörbaren erzittert aus Wachstumsfragmenten ein<br />
anderes Hier und Jetzt.<br />
Zurückgekommen<br />
Angela Anzi ist lange am Ort ihres Lernens geblieben. Ihr Kunststudium hat sie in<br />
Hamburg absolviert, mit Schwerpunkt im Bereich Zeitbezogene Medien bei Jeanne<br />
Faust. Prägend geblieben sind nicht zuletzt deren Wachheit fürs Beiläufige und für<br />
subtile Irritationen. Aus der Zeit in der Bühnenraumklasse bei Raimund Bauer – «da<br />
gab es keine Angst vor Grösse und vor Material» – begleiten sie nach wie vor zwei<br />
Fragen: «Wie denke ich Inszenierung aus der Perspektive des Raumes? Und wie verstehe<br />
ich räumliche Setzungen auch als dramaturgische Vorgabe?»<br />
Ventilatoren und Lautsprecher beleben in Brugg das «Panorama an Verlassenschaften».<br />
Zwei keramische Stiele sind mit Lautsprechern versehen und mit Oszillatoren<br />
angesteuert. In einem Objekt aus Ton entsteht mit Ultraschall Dampf. Ein Lüfter<br />
bringt flötend eine Skulptur zum Klingen, ein weiterer hält eine Folie in der Schwebe.<br />
Anzis sensorische Mixtur ist offen für unterschiedliche Methoden der Klangerzeugung.<br />
Ausgeschlossen ist allerdings ein Sound, der die Gegenstände überströmt ohne<br />
deren physische Teilhabe. Beim Umbauen der Plastiken, beim Zueinanderführen oder<br />
Trennen entlang einer festgelegten Choreografie werden Keramik und Papier zu Geheimnisträgern<br />
und Bildgebern. Kabel überbrücken Distanzen, Ursache und Wirkung<br />
verteilen sich unvorhersehbar im Raum, senken Rätsel in den Hohlraum von Keramik<br />
und ins weiche Papier. Performance ist die Inbetriebnahme einer eigens aufgebauten<br />
Umgebung, ein «Ballet mécanique» mit eigenem Puls. Anzi selbst zeigt sich dezidiert<br />
im Zugriff und zugleich exponiert im fragilen Zustand vibrierender Gegenständlichkeit.<br />
‹Resistance of Bodies / Persistence of Sound› nannte sie eine Performance im<br />
Kunstverein Harburger Bahnhof, 2020. Im Klang steckt eine Kraft, auf die unsere eigenen<br />
wie die anderen Körper angewiesen bleiben.<br />
Isabel Zürcher ist freie Kunstwissenschafterin und Autorin in Basel. mail@isabel-zuercher.ch<br />
→ ‹Splash & Vibration› (mit Christine Bänninger), Zimmermannhaus Brugg, bis 2.10.<br />
↗ www.zimmermannhaus.ch<br />
FOKUS // ANGELA ANZI<br />
53
Sylvie Fleury — Turn me on<br />
Ciao Martin !, 2021, mannequin, imperméable, tshirt, 182 x 45 x 43 cm, Courtesy Karma International;<br />
Faster Bigger Better, <strong>2022</strong>, néons, 114,5 x 120 cm, Courtesy Almine Rech, Karma International,<br />
Mehdi Chouakri, Sprüth Magers, Thaddaeus Ropac<br />
54 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>
Avec la récente nomination de sa directrice, Sarah Cosulich, la<br />
Pinacoteca Agnelli à Turin vient de lancer sa nouvelle programmation<br />
d’expositions temporaires. Sylvie Fleury a été invitée à<br />
inaugurer ce projet qui relie l’art du vingtième siècle aux pratiques<br />
contemporaines. ‹Turn me on› est un parcours qui se développe<br />
du passé au présent. Françoise Ninghetto<br />
La Pinacoteca Agnelli est installée dans l’immense bâtiment du Lingotto dont elle<br />
n’occupe qu’une très petite partie. Autrefois ce fut l’un des principaux sites industriels<br />
de Fiat construit entre 1916 et 1923. Les chaînes de production se sont arrêtées<br />
en 1982 et en 1985 Renzo Piano a été chargé de la transformation du site avant qu’il ne<br />
devienne une friche industrielle. Le style des façades spécifique au type rationaliste<br />
italien a été respecté mais l’intérieur a été complètement transformé et accueille aujourd’hui,<br />
outre les bureaux des directions du groupe Fiat, centre de congrès, hôtels,<br />
bars, restaurants et galerie commerciale. Et, en 2002 la pinacothèque Giovanni et<br />
Marella Agnelli était inaugurée pour y présenter les œuvres de leur collection.<br />
L’espace dévolu aux expositions temporaires n’est pas très grand mais Sylvie<br />
Fleury a su remarquablement bien jouer du parcours circulaire de l’enchaînement<br />
des sept salles. Chacune s’organisant comme un petit « tout », le choix des œuvres<br />
et leur installation conservant leur sens individuel tout en articulant une corrélation<br />
signifiante entre elles. D’emblée, le titre de l’exposition, ‹Turn me on›, au double sens,<br />
d’éveil et d’allumage, donne à l’exposition une tonalité de désir, de sensualité, en<br />
parfaite cohérence avec sa démarche qui, depuis ses débuts, traite de l’attirance<br />
pour la beauté des objets, en particulier ceux des créateurs de mode. Customisés,<br />
dans des médiums variés, ils ont fait irruption dans le champ de l’art. Mais ce qu’on<br />
approche le mieux dans cette exposition parfaitement maîtrisée c’est le renouveau<br />
des points de vue, la nouvelle lecture qu’offrent le rapprochement, la redistribution<br />
des éléments de sa production, sans cesse poursuivie.<br />
L’impact des slogans<br />
Ainsi la salle où sont présentés des sculptures – des œuvres non-récentes ou<br />
dans une nouvelle version – chacune présentée selon un display standard sur un<br />
socle mais issus d’univers différents. Minutieusement réalisés en métal doré ou en<br />
bronze, une paire de chaussures à hauts talons (‹Balenciaga Knife Pumps›, 2019) côtoie<br />
une paire de menottes dorées (‹Gucci handcuffs›, 2001–2002), une selle (‹Gucci<br />
Saddle›, 2002), un revolver devenu sèche-cheveux (‹Revolver›, 2009) une pile de revues<br />
encerclée d’une corde (‹Bold & Beautiful›, 2021) ou un boa en plumes (‹Deep &<br />
Dark (pearl grey)›, 2021. Protégés par un Plexiglas, de banals, les objets vus individuellement<br />
sont devenus précieux, objets de désir. Certes. Mais la lecture des grands<br />
néons apposés sur le mur (‹Please, no more of that kind of stuff›, 2007) provoque une<br />
autre résonance : une critique de la futilité et de la consommation, lecture renforcée<br />
FOKUS // SYLVIE FLEURY<br />
55
par la localisation de la pinacothèque au-dessus d’une immense galerie marchande.<br />
Avec un clin d’œil à cette phrase laissée par un visiteur en commentaire lors d’une de<br />
ses premières expositions …<br />
Avec des slogans tirés des publicités, sortes de pensées ready-made, ‹Faster Biger<br />
Better›, <strong>2022</strong>, qu’elle inscrit en peinture murale ou réalise en néons – la graphie est<br />
toujours très étudiée – Sylvie Fleury crée des liens avec l’histoire de l’art formaliste<br />
ou conceptuel et le système de la mode – une vraie parodie de la série ‹Art as idea as<br />
idea› de Joseph Kosuth. Efficaces en eux-mêmes, ces slogans révèlent leur pouvoir<br />
catalyseur de signification lorsque l’artiste choisit de les mettre en regard d’autres<br />
œuvres. La capacité des phrases, dont certaines sont récurrentes dans son travail, est<br />
de revêtir une connotation différente selon le lieu. ‹Yes to all› est de celles-là, devenue<br />
presque un mantra dans son travail. L’installation de ce très grand néon sur la superstructure<br />
du Lingotto dégage instantanément son sous-texte : un propos ironique<br />
de la politique néolibérale qui fait foisonner les centres commerciaux devenus « lieu<br />
Sylvie Fleury (*1961, Genève) vit à Genève<br />
Expositions personnelles récentes (sélection)<br />
<strong>2022</strong> ‹Sylvie Fleury›, Aranya Art Center, Qinhuangdao, Chine<br />
2020 ‹She-Devils on Weels›, Galerie Thaddaeus Ropac, Paris<br />
2021 ‹Night in White Satin›, Galerie Mezzanin, Genève<br />
2019 ‹Sylvie Fleury›, Kunstraum Dornbirn ; ‹Chaussures italiennes›, Institut suisse, Rome ;<br />
‹Hypnotic Poison›, Galerie Thaddaeus Ropac, Londres<br />
2018 ‹LA Bouganvillia›, Karma International, Los Angeles<br />
2016 ‹My Life on the Road›, Villa Stuck, Munich ; ‹Your Dress is More Beautiful›, Karma International,<br />
Zurich ; Galerie Mehdi Chouakri, Berlin<br />
2015 ‹Eternity Now›, The Bass, Miami ; ‹C’est la vie !›, Galerie van Gelder, Amsterdam ; ‹L’oeil du<br />
Vampire›, Salle Crosnier, Palais de l’Athénée, Genève<br />
Balenciaga Knife Pumps, 2019, Bronze plaqué nickel, 25 x 23 x 11, Collection Caroline Freymond<br />
56 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>
de pèlerinage » comme le dit l’artiste, semblable à celui qui est juste sous nos pieds.<br />
Pour le voir, il faut sortir sur le toit, sur la ‹Pista 500›, l’incroyable ex-piste d’essai des<br />
voitures Fiat réalisée entre 1923 et 1926 et aujourd’hui agréablement aménagée en<br />
jardin suspendu dédié à des installations artistiques où Sylvie Fleury a également<br />
installé une fusée ‹First Spaceship on Venus› émergeant d’un parterre de fleurs.<br />
Retour sur soi<br />
La femme est particulièrement visée par l’orchestration esthétique publicitaire<br />
des objets de luxe, de la mode, de la beauté, tout ce qui peut favoriser ses désirs,<br />
jusqu’à vouloir perfectionner son propre corps. Sylvie Fleury en souligne les codes<br />
avec habileté, irrévérence, souvent avec humour, toujours avec une grande liberté.<br />
Elle questionne la notion de séduction du consumérisme ou comment se construisent<br />
les valeurs, quels en sont les mécanismes et ne faut-il pas les confronter au patriarcat<br />
? Elle nous tend un miroir sur le monde réel qu’elle nous incite à décoder. Le<br />
champ de l’art n’y échappe pas. Elle en explore l’histoire, un monde essentiellement<br />
machiste qu’elle ne se prive pas de malmener. Avec légèreté, humour et surtout une<br />
grande et joyeuse liberté, elle se saisit d’œuvres, souvent iconiques, de la modernité<br />
d’artistes qu’elle peut par ailleurs apprécier, et les féminise. En marchant avec des<br />
hauts talons sur les plaques de Carl Andre, en collant de la fourrure synthétique sur<br />
un tableau de Mondrian, en transformant un tableau abstrait en une palette de fard<br />
démesurée. Ou encore en ‹libérant› les lignes rectilignes verticales de Daniel Buren,<br />
les déformant en boursoufflures suggestives dans une peinture murale qui couvre<br />
l’entièreté des murs de la salle et au centre de laquelle elle a installé une cage dorée.<br />
Comment mieux signifier la place de la femme, artiste de surcroît ?<br />
En 2008, Sylvie Fleury réalisait pour son exposition au MAMCO, une grotte (‹Be<br />
Good, Be Bad, Just Be !›, 2008) devenue œuvre permanente du musée. L’idée de réaliser<br />
une grotte comme espace interstitiel dans le musée lui était venue après un<br />
séjour en Sibérie durant lequel elle avait rencontré des chamans et vécu une étrange<br />
expérience, mystique, dans une grotte, un lieu de connaissance et renaissance de<br />
soi. La version réalisée pour ‹Turn me on› n’est plus un espace interstitiel mais permet<br />
de cheminer seul d’une salle à une autre. L’entrée a conservé sa forme organique<br />
féminine et, bien qu’il soit lieu de passage, il demeure moment d’expérience solitaire,<br />
de repli sur soi comme si, par ce temps intime et réservé, on se départait de l’attrait<br />
du pouvoir de séduction des objets pour se retrouver soi. Toute la démarche de Sylvie<br />
Fleury, qui extrait toujours les sujets qu’elle explore d’un contexte prédéfini, repose<br />
sur sa volonté énergétique de refuser tout cadre préétabli. Aussi léger, superficiel<br />
diront d’aucun, contradictoire qu’il puisse être vu, son travail, les relations qu’elle<br />
provoque, pousse à aller au-delà des apparences sans chemin balisé.<br />
Françoise Ninghetto, historienne de l’art, conservatrice honoraire MAMCO Genève. f.ninghetto@bluewin.ch<br />
→ ‹Sylvie Fleury – Turn me on›, Pinacoteca Agnelli, Turin, jusqu’au 15 janvier ; catalogue en préparation,<br />
sortie automne <strong>2022</strong> ↗ www.pinacoteca-agnelli.it<br />
FOKUS // SYLVIE FLEURY<br />
57
Lukas Hoffmann — Evergreen<br />
Strassenbild XIII, 2019, gelatin silver print, 103,5 x 73,5 cm, Courtesy Galerie annex14, Zurigo,<br />
e Galerie C, Paris<br />
58 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>
Alle Rencontres de la photographies di Arles, la mostra personale<br />
del fotografo svizzero Lukas Hoffmann presenta un centinaio<br />
di immagini appartenenti a serie diverse. Tra schiene anonime<br />
e luoghi dall’aria sospesa, l’artista affronta tematiche legate al<br />
tempo e riflette sul senso del medium fotografico. Elisa Rusca<br />
L’accesso all’esposizione di Lukas Hoffmann alle Rencontres d’Arles è senza dubbio<br />
curioso: in un Monoprix come tanti situato vicino alla stazione ferroviaria della cittadina<br />
provenzale, si oltrepassano angurie, infradito e magliette ed è oltrepassando<br />
una porta a strisce in PVC trasparente che si accede alle scale che portano, infine,<br />
allo spazio dedicato alla mostra. Nell’ampia sala spoglia – d’altronde ci troviamo nel<br />
deposito di un supermercato – il contrasto con le immagini di Hoffmann sorprende<br />
per la sua chiarezza e precisione.<br />
L’artista originario di Zugo, basato da molti anni a Berlino, presenta nella mostra<br />
dal titolo ‹Evergreen› diverse serie di immagini realizzate con negativi di grande formato.<br />
Una ricerca visiva improntata sul fascino per le superfici e i materiali, al quale<br />
Hoffmann dona corpo grazie all’utilizzo di fotocamere analogiche che esaltano luci,<br />
ombre, dettagli nell’intensità delle stampe in bianco e nero. Due tipi principali di immagini<br />
sono presentate: le ‹Street Pictures›, in cui protagoniste sono le schiene di<br />
passanti in una zona pedonale della capitale tedesca, immortalate in pose fugaci,<br />
e fotografie di luoghi in cui l’essere umano è assente, ma in cui persistono tracce di<br />
umanità. Uno stagno nella periferia di Berlino, un muro di cemento dipinto di nero nel<br />
Bronx, la scritta screpolata ‹Evergreen›: per ogni soggetto le singole fotografie sono<br />
presentate consecutivamente, in polittici, creando sui muri delle presenze, delle macro<br />
immagini di lontane parentesi spaziali. Per le ‹Strassenbilder›, 2018–2019, invece,<br />
è evidente il riferimento al genere della street photography, che però Hoffmann<br />
stravolge: invece di piccole macchine compatte, l’artista svizzero preferisce usare<br />
una fotocamera di ampie dimensioni senza treppiede regolata con la lunghezza focale<br />
sempre a 80 cm. Avvicinandosi il più possibile a corpi sconosciuti, Hoffmann dimostra<br />
così di saperne catturare i dettagli con maestria e lucidità nonostante questo<br />
limite tecnico auto-imposto.<br />
Come suggerito dal titolo della mostra, i lavori di Hoffmann ci portano a riflettere<br />
sul tempo e sulla sua importanza nel processo fotografico, non solo da un punto di vista<br />
meccanico: non è forse nella tensione tra l’immediatezza dello scatto e il fissarlo<br />
eternamente sulla pellicola che risiede tutta la magia della fotografia? Come raccontare<br />
del passare del tempo e della fragilità intrinseca a tutte le cose, attraverso un<br />
mezzo che ci obbliga a scegliere un momento preciso e un’inquadratura?<br />
Storica dell’arte, Elisa Rusca è conservatrice al Musée international de la Croix-Rouge et du Croissant-<br />
Rouge di Ginevra. elisa.rusca@gmail.com<br />
→ ‹Lukas Hoffmann – Evergreen›, Monoprix, Arles, Les Rencontres de la photographie, fino al 25.9.<br />
↗ www.rencontres-arles.com<br />
FOKUS // LUKAS HOFFMANN<br />
59
Kunst und Klima — Von der Erde<br />
lernen<br />
!Mediengruppe Bitnik · https://areweclimateneutralyet.fail, <strong>2022</strong>, Courtesy Art Safiental Biennale <strong>2022</strong>:<br />
Learning from the Earth + ILEA Institute for Land and Environmental Art. Foto: Mathias Kunfermann<br />
60 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>
Das «Nein» aus Baumstämmen der !Mediengruppe Bitnik, das<br />
über dem Bündner Safiental thront, und die zugehörige Website<br />
«areweclimateneutralyet.fail» sprechen eine selten klare Botschaft<br />
aus: Nein, wir sind (noch längst) nicht klimaneutral. Wie<br />
kommen wir rechtzeitig dahin? Raphael Portmann<br />
Geschickt verknüpft die !Mediengruppe Bitnik anlässlich der diesjährigen Art Safiental<br />
den virtuellen mit dem realen Raum und verweist auf die komplexen Zusammenhänge,<br />
die sich zwischen diesen beiden Welten öffnen: Eine offenbar klimaneutral<br />
betriebene Website formuliert in ihrer URL eine klimapolitisch drängende Frage<br />
und zeigt als Antwort darauf ein Foto von Baumstämmen, die vor der urigen, aber<br />
keineswegs unberührten Berglandschaft ein entschiedenes «Nein» formen. Diese<br />
zunächst fast banal anmutende Botschaft, die uns hier vermittelt wird, löst bei mir<br />
eine Reihe von Fragen aus. Wird da irgendwann mal ein «Ja» stehen? Im Jahr 2030,<br />
2040, oder doch erst 2050 oder noch später? Ist mit «wir» die Schweiz oder die ganze<br />
Menschheit gemeint? Wird der Weg dorthin ein (global) klimagerechter sein? Die Zukunftsvision<br />
vor meinem inneren Auge, in der das «Nein» demontiert und durch ein<br />
«Ja» ersetzt ist, löst Erleichterung, gar ein regelrechtes Glücksgefühl aus. Dann aber<br />
sagt eine Stimme: Was, wenn das «Ja» viel zu spät kommt und Millionen von Menschen<br />
zusätzlich unter der Klimakrise leiden werden? Wenn Europa noch mehr zur<br />
Festung wird, an deren Grenzen Klimaflüchtlinge stehen und sterben?<br />
Resonanz statt Verzicht<br />
Um klimaneutral zu werden, müssen durch die Menschheit verursachte Treibhausgasemissionen<br />
und Kohlenstoffsenken (beispielsweise Aufforstung oder das<br />
Entziehen von CO 2 durch technische Hilfsmittel) sich die Waage halten. Das impliziert,<br />
dass sowohl die Emissionen gesenkt als auch Kohlenstoffsenken aufgebaut werden<br />
müssen. Es ist sinnvoll und notwendig, dass ein Land wie die Schweiz versucht, innerhalb<br />
seiner territorialen Grenzen klimaneutral zu werden. Allerdings verursacht die<br />
Schweiz als reiches Land einen sehr hohen Anteil ihrer Emissionen (ca. 60 Prozent)<br />
im Ausland durch Importgüter und Flugreisen. Eine Schlüsselbotschaft des neuesten<br />
Berichts des Weltklimarats IPCC von <strong>2022</strong> zur Beschränkung der Klimaerwärmung 1<br />
ist, dass eine Reduktion der Nachfrage notwendig ist, um die Klimaziele zu erreichen.<br />
Wir stehen also als reiches Land in der Pflicht, unseren Konsum drastisch zu reduzieren.<br />
Das «Nein» bedeutet also auch: Nein, technischer Fortschritt (wie der Ausbau erneuerbarer<br />
Energie) alleine reicht nicht, um rechtzeitig klimaneutral zu werden. Unser<br />
Lebensstil muss klimaneutral werden. Erst dann kann das «Nein» zum «Ja» werden.<br />
Und damit sind wir mitten in der äusserst unbeliebten Verzichtsdebatte.<br />
Um diese Debatte konstruktiver führen zu können, müssen wir begreifen, dass<br />
das Abschütteln von Konsumballast zu einer besseren Lebensqualität führen kann.<br />
Ab einem gewissen Konsumniveau wird es erwiesenermassen unglaublich ineffizi-<br />
FOKUS // KUNST UND KLIMA<br />
61
ent, die Lebensqualität mit noch mehr Konsum zu erhöhen (sog. Easterlin-Paradox) 2 .<br />
Es gibt vielversprechende Antworten auf die grosse Frage nach einem gelungenen<br />
Leben. Die Harvard-Glücksstudie 3 zeigt beispielsweise, dass das, was uns langfristig<br />
glücklich und gesund macht, gute menschliche Beziehungen sind. Mit dem Begriff<br />
Resonanz führt der Soziologe Hartmut Rosa diesen Aspekt noch etwas weiter aus 4 :<br />
Ein gelungenes Leben ist, wenn wir die Welt um uns herum anrufen können und diese<br />
uns antwortet, wir also in eine ebenbürtige Wechselbeziehung mit der Welt treten.<br />
Das kann ein gutes Gespräch mit Freunden, eine Naturerfahrung oder eine Umarmung<br />
sein. Unsere beschleunigende, konsumistische Lebens- und Wirtschaftsweise<br />
hingegen erschwert Resonanz, weil sie auf einem Besitzanspruch von immer grösser<br />
werdenden Weltausschnitten basiert. So erwirbt man mit dem Bezahlen einer<br />
Maledivenreise keine Garantie auf ein gelungenes Erlebnis (obwohl das einem versprochen<br />
wird). Im Gegenteil ist ein solches unwahrscheinlich, wenn man aus dem<br />
gehetzten Alltag ins Flugzeug springt, um am anderen Ende der Welt mal etwas entspannen<br />
und schnorcheln zu können. Paradoxerweise trägt man mit dem Flug zum<br />
Meeresspiegelanstieg und zur Erwärmung und Versauerung der Ozeane bei, und damit<br />
zum Verschwinden des Weltausschnitts, mit dem man in Resonanz treten wollte.<br />
In Dialog mit der Welt treten<br />
Unser Überkonsum ist am Ende das Resultat einer fehlgeleiteten Suche nach<br />
Resonanz. Diese Suche wird angetrieben durch eine Werbemaschinerie, die uns Resonanz<br />
verspricht, wenn wir den tollen SUV kaufen oder die paradiesische Maledivenreise<br />
buchen. So steht das «Nein» auch sinnbildlich für unsere gegenwärtige kollektive<br />
Unfähigkeit, in ebenbürtigen Dialog mit der Welt zu treten. Erst wenn wir die<br />
Welt nicht mehr als Ding begreifen, das es zu erleben, zu verwerten oder zu besitzen<br />
gilt, sondern als Resonanzraum, schaffen wir die Grundlagen für ein gutes, klimaneutrales<br />
Leben für alle. Die Verzichtsdebatte löst sich somit in der Resonanzdebatte<br />
auf. Die Schlüsselfrage ist: Wie können wir Resonanzräume schaffen, um mit der Welt<br />
(wieder) sprechen zu lernen? Das Thema ‹Learning from the Earth› der diesjährigen<br />
Art Safiental greift genau diese Frage auf. Ein schönes Beispiel dafür ist auch der<br />
Tausch-Stall ‹Gää&Nää› des Klimapavillon Zürich und des Vereins Myblueplanet, wo<br />
eine Resonanz mit den Dingen des Alltags möglich wird.<br />
Raphael Portmann, Klimawissenschaftler an der Agroscope Reckenholz und Mitgründer von Degrowth<br />
Schweiz. raphael.portmann@agroscope.admin.ch<br />
1 Sechster Sachstandsbericht des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC), ‹Mitigation of Climate<br />
Change›: ipcc.ch/report/ar6/wg3/<br />
2 de.wikipedia.org/wiki/Easterlin-Paradox<br />
3 adultdevelopmentstudy.org/<br />
4 Hartmut Rosa, ‹Unverfügbarkeit›, Suhrkamp 2020<br />
→ Kunst und Klima: ein Klimaforscher kommentiert eine visuelle Vorlage seiner Wahl.<br />
→ ‹Learning from the Earth›, Art Safiental Biennale <strong>2022</strong>, bis 23.10.<br />
↗ www.artsafiental.ch<br />
62 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>
HINWEISE<br />
Manivald — Chintis Lundgren<br />
Animation — Manivald ist Anfang 30, hat<br />
zahlreiche Hochschulabschlüsse und Weiterbildungen<br />
absolviert, ist arbeitslos und<br />
lebt bei seiner Mutter. Die Diplome hängen<br />
ungebraucht, aber dekorativ in der mütterlichen<br />
Wohnung. Seine Tage verbringt Manivald<br />
damit, Klavier zu spielen, während seine Mutter<br />
ihm die Socken wäscht, die sie ihm jeweils<br />
zum Geburtstag schenkt, und Kaffee macht. Es<br />
ist ein einfacher, monotoner Alltag, überschattet<br />
von der gegenseitigen Abhängigkeit von<br />
Mutter und Sohn. Als eines Tages die Sockenwaschende-Waschmaschine<br />
kaputtgeht, steht<br />
der Handwerker Toomas vor der Tür und mit<br />
ihm grundlegende Veränderungen.<br />
Der Animationsstil in ‹Manivald› ist – typisch<br />
für Lundgren – minimalistisch, rückt die Geschehnisse<br />
in den Vordergrund und ergänzt und<br />
unterstreicht die Erzählung in Schlüsselmomenten.<br />
Gleichzeitig fällt es den Zuschauenden<br />
erstaunlich einfach, sich mit den anthropomorphen<br />
Charakteren zu identifizieren und zu<br />
hoffen, dass für Manivald die Geschichte ein<br />
gutes Ende nimmt.<br />
‹Manivald› zählte 2017/18 zu den absoluten<br />
Lieblingen an Animationsfestivals rund um die<br />
Welt und gewann entsprechend viele Preise.<br />
2019 erschien Lundgrens bislang letzter Kurzfilm,<br />
eine Fortsetzung von ‹Manivald› aus der<br />
Sicht von Toomas. Dominique Marconi<br />
fein-seitig<br />
Adligenswil — Vielfältig tritt in der Ausstellung<br />
‹fein-seitig› das Papier selbst als Medium voller<br />
Potenzial auf. Drei Künstlerinnen gewinnen<br />
dem Werkstoff unterschiedliche kommunikative<br />
Impulse ab. Marlies Spielmann stört die<br />
Symmetrie des traditionellen Scherenschnitts<br />
und verwandelt Ornamentik in frauenpolitisch<br />
aufgeladene, Handlungsmuster untergrabende<br />
Choreografien. Kathrin Biffi rollt, reiht und<br />
schichtet Papierelemente, lässt Musikalität anklingen<br />
und evoziert Stimmungen wie in Tagebuchnotizen.<br />
Am reinsten zeigt sich das Thema,<br />
die Eigenschaften von Papier zur Entfaltung<br />
zu bringen, bei Lisa Enderli: Das pure Weiss<br />
der Blätter trägt die Möglichkeit des Nochnicht-Seins<br />
in sich. Papier besitzt Textur, hat<br />
eine Vorder- und eine Rückseite und viel Raum<br />
dazwischen. Enderli behandelt die Fläche wie<br />
ein archäologisches Grabungsfeld. Sie dringt in<br />
die Schichten des Papiers ein, öffnet dieses auf<br />
seine fragile Körperlichkeit hin. Mit spontaner<br />
Geste – wie im Action Painting – skizziert sie<br />
mit dem Skalpell lineare Schnitte ins Papier.<br />
Tiefer schneidend, teils auch reissend, löst und<br />
modelliert sie einzelne Papierfragmente. Die<br />
erregte, lichtumspielte Oberfläche tritt in die<br />
vierte Dimension. Nichts geht verloren, nichts<br />
wird hinzugefügt: Wandel im Gleichen. SA<br />
Chintis Lundgren · Manivald, 2017, 12’58’’<br />
↗ www.vimeo.com/338441565<br />
Lisa Enderli · Papier-Schnitt, <strong>2022</strong> (Detail),<br />
Papier, 107 x 76 cm<br />
→ zsuzsa’s galerie, bis 1.10.<br />
↗ www.zsuzsas-galerie.ch<br />
HINWEISE // ANIMATION / ADLIGENSWIL<br />
63
Raumfahrt VI<br />
Baden — Ungeziefer nannte man sie, die<br />
Krabbeltiere, welche Küche, Badezimmer<br />
oder Betten heimsuchten. Tempi passati. Jede<br />
Kreatur hat heute, in Zeiten des sorgsamen<br />
Umgangs mit der Natur, ihre Berechtigung. Und<br />
so lassen es vier junge Künstler:innen im Keller<br />
der Langmatt munter kreuchen und fleuchen.<br />
‹Give me a hug› fordert etwa eine übergrosse<br />
Laus vom Bildschirm herab. In der Installation<br />
von Badel/Sarbach (*1983/*1991) beklagt sie<br />
den Raubzug des Menschen auf ihre Farbe<br />
Karminrot. Schon Velázquez soll das Pigment<br />
beim Malen der Papstgewänder benutzt haben,<br />
so erzählt Jérémie Sarbach. Und die zermalmten<br />
Körperchen seien sogar auf den Lollis<br />
seiner Installation mikroskopisch nachweisbar.<br />
Ob man – wie dazu aufgefordert – das auf<br />
weissen Kakteen drapierte Schleckzeug noch<br />
kosten mag? Spuren hinterlässt das Tierchen<br />
aus Südamerika allemal. Es erzählt indirekt<br />
von Kolonialismus, Rohstoffproduktion und<br />
Kunstgeschichte – heiter und hart zugleich. Val<br />
Minnig (*1991) lässt sich von Fliegenfolien aus<br />
dem Kuhstall inspirieren, spannt geometrisch<br />
gemusterte Netze und lässt uns wie Insekten<br />
durch den mit einer flackernden Neonröhre<br />
bestückten Raum irren. Und Joaquim Cantor<br />
Miranda (*1997) verteilt Münzen auf einem<br />
grausligen Teppich, als müssten die Milben<br />
darin grosse Hindernisse überwinden. FS<br />
Jan van Oordt<br />
Basel — In der Ausstellung im Ausstellungsraum<br />
Klingental dreht sich alles um ‹La Dépendance›<br />
bei St. Imier, eine idyllisch gelegene<br />
Künstlerresidenz mitten in der Natur. Sie dient<br />
als Projektraum, ermöglicht Werkaufenthalte<br />
für Künstler:innen und gemeinschaftliches,<br />
schöpferisches Arbeiten. Der interdisziplinäre<br />
Künstler Jan van Oordt ist seit 2018 spiritus<br />
rector dieser spannenden Plattform und<br />
plant nicht nur das Programm mit Lesungen,<br />
Screenings und Konzerten, sondern kuratiert<br />
auch die aktuelle Schau in der Kaserne Basel.<br />
Für den szenografischen Rahmen verschiebt er<br />
eine verlassene Gärtnerei nach Basel und baut<br />
sie hier wieder auf. Die Schau gibt Einblick in<br />
ein kollaboratives Denken und ein Netzwerk<br />
von Kunstschaffenden aus den unterschiedlichsten<br />
Bereichen. Die Zusammenarbeit mit<br />
anderen ist charakteristisch für Jan van Oordt.<br />
Er zeigt den Kunstort als eine gemeinschaftlich<br />
genutzte Schnittstelle, zwischen privatem<br />
und öffentlichem Raum, die den Fokus<br />
auf offene Experimente legt. Während eines<br />
ganzen Monats sind in wechselnder Besetzung<br />
unterschiedliche Projekte und Teilnehmende zu<br />
erleben. Ausgestellt werden u. a. die Bibliothek<br />
und Plattensammlung, die aus Vorschlägen<br />
der jeweiligen Gäste zusammengestellt wurde.<br />
Man darf gespannt sein auf die künstlerische<br />
Ambiance dieser speziellen Örtlichkeit. KS<br />
Badel/Sarbach · Planty of Love, 2020, Animation<br />
und Skulpturen aus Plastiform, Gips, Glas,<br />
Lollipop © Pro Litteris. Foto: Severin Bigler<br />
→ ‹Raumfahrt VI›, bis 4.9.<br />
↗ www.langmatt.ch<br />
Jan van Oordt · Ansicht Gärtnerei, <strong>2022</strong><br />
→ Ausstellungsraum Klingental, 25.8.–25.9.<br />
↗ www. ausstellungsraum.ch<br />
↗ www.dependance.ch<br />
64 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>
Anouk Kruithof<br />
Basel — Es gibt viele Gelegenheiten zum Tanzen:<br />
Hochzeiten, Partys, allein in der Wohnung<br />
oder perfekt inszeniert für ein Publikum. Anouk<br />
Kruithofs 8-Kanal-Videoinstallation ‹Universal<br />
Tongue› sammelt eine Fülle solcher Tänze<br />
aus Plattformen wie YouTube oder Instagram,<br />
aufgenommen in verschiedenen Teilen der<br />
Welt und hochgeladen in den grenzenlosen<br />
Raum des Internets. 1000 Samples editierte<br />
die niederländische Künstlerin Kruithof (*1981,<br />
Dordrecht) zu acht vierstündigen Videos, die sie<br />
nun im Museum Tinguely auf acht im Raum verteilten<br />
Leinwänden zeigt. In mal kürzeren, mal<br />
etwas längeren Sequenzen sieht man da zum<br />
Beispiel einen Rollstuhlathleten, der Pirouetten<br />
dreht, einen Flash Mob, verschiedene Volkstänze<br />
aus aller Welt, tanzende Kinder, eine<br />
Modenschau, ausgefeilte Choreografien sowie<br />
private Tanzvideos. Die einzelnen Clips werden<br />
ohne Ton gezeigt. Dafür wird ein einziger Song<br />
laut gespielt, was den Eindruck erweckt, dass<br />
die teilweise sehr unterschiedlichen Personen<br />
zum selben Soundtrack tanzen. Kruithof interessiert<br />
sich da, wie sie in einem Interview sagt,<br />
denn auch für eine «uniformity of language» bei<br />
gleichzeitiger «celebration of diversity».<br />
Tanz als universelle Sprache, als körperliche<br />
Kommunikation und gemeinschaftsbildendes<br />
Ritual. Die Installation feiert ein populäres<br />
Phänomen und hat damit Erfolg: Nicht wenige<br />
Besucher:innen lassen sich von der Bewegung<br />
mitreissen und tanzen mit oder drehen gar<br />
ein eigenes Video für Instagram oder TikTok.<br />
Andere hingegen stehen statisch zwischen den<br />
Leinwänden, während sie die Videos anschauen,<br />
oder fläzen sich auf den mit Screenshots<br />
der Videos bedruckten Sitzschlangen, die überall<br />
verteilt liegen. Die Installation versteht sich<br />
als «Dancyclopedia» durch den Dschungel des<br />
Internets. Als solche funktioniert sie, doch wer<br />
auf eine tiefergehende Auseinandersetzung<br />
hofft, wird enttäuscht. Der Effekt der Einheitlichkeit<br />
verpufft relativ schnell und wirkt bald<br />
etwas bemüht. Zu viel kultureller Kontext wird<br />
ausradiert. Die tanzenden Gruppen sind nicht<br />
selten klischeehaft volkstümlich kostümiert.<br />
Auch die Gegenüberstellung mit Tinguelys<br />
geschichtsbeladenem Mengele-Totentanz<br />
bleibt auf einer eher oberflächlichen Ebene –<br />
wo in Tinguelys Raum der Tod omnipräsent ist,<br />
tanzt im anderen Raum das pure Leben. Doch<br />
vielleicht ist all dies auch gar nicht so wichtig,<br />
denn die Installation richtet sich definitiv nicht<br />
an den Kopf, sondern an die Beine. MV<br />
Anouk Kruithof · Universal Tongue, 2018,<br />
Ausstellungsansicht Museum Tinguely <strong>2022</strong>.<br />
Foto: Matthias Willi<br />
Anouk Kruithof · Universal Tongue, 2018,<br />
Ausstellungsansicht Museum Tinguely <strong>2022</strong>.<br />
Foto: Gina Folly<br />
→ Museum Tinguely, bis 30.10.<br />
↗ www.tinguely.ch<br />
↗ www.universaltongue.com<br />
HINWEISE // BADEN / BASEL<br />
65
Louis Schlumberger<br />
Basel — Aus einem düsteren, von Grüntönen<br />
nur knapp erleuchteten Hintergrund glimmt unter<br />
vielen pastosen Farbschichten das Gesicht<br />
einer Frau hervor. ‹Remember Afghanistan›,<br />
<strong>2022</strong>, heisst das grossformatige Gemälde und<br />
birgt für Louis Schlumberger (*1962, Basel) das<br />
Wiedererblühen von Afghanistan, das nur von<br />
den Frauen ausgehen könne. Als Vorlage diente<br />
das 1985 in der Zeitschrift ‹National Geographic›<br />
erschienene und dann weltweit verbreitete<br />
Porträt eines paschtunischen Mädchens mit<br />
markanten grünen Augen des Fotografen Steve<br />
McCurry. So wie die Frauen unter der aktuellen<br />
Führung geschunden werden, so malträtierte<br />
der Künstler das schöne Bild des Flüchtlingskindes<br />
mit Asphaltlack und weiteren aggressiven<br />
Mitteln. Stets trägt Schlumberger viele<br />
Schichten aus verschiedensten Materialien in<br />
gestisch abstrakt gestalteten Farbrhythmen<br />
auf. Im Bildgrund scheinen Wesen als fahle<br />
Schatten oder dunkle Flecken mit archaischen,<br />
dämonischen oder engelhaften Zügen auf,<br />
die in unsichtbaren Welten agieren, sei es in<br />
futuristischen oder versunkenen Städten, unter<br />
Wasser oder in (brennenden) Regenwäldern.<br />
Mitunter mögen sie unsere inneren widerstreitenden<br />
Stimmen und Gefühle wiedergeben.<br />
In ‹The Masters of the Universe›, 2021, werden<br />
die Betrachtenden mit der geballten Kraft aus<br />
zahllosen, unheimlichen Fratzen und schwer<br />
fassbaren Gestalten konfrontiert, die in einem<br />
perspektivisch verengten Raum gierig und<br />
machthungrig vibrieren. Davor möchten sich<br />
viele mit einem Munch’schen Schrei retten, wie<br />
in ‹The Lock Freeze›, 2021, der in ergreifender<br />
Weise im Bild- und im realen Raum erschallt.<br />
Durch einen intensiven Malprozess nähert sich<br />
der Künstler seinem jeweiligen ökologischen,<br />
zivilgesellschaftlichen oder politischen Thema<br />
an. Im Verlauf seiner kritischen Befragung,<br />
die sich im phasenweisen Farb- und Materialauftrag<br />
manifestiert, entstehen eigentliche<br />
Seelenlandschaften. Diese repräsentieren<br />
eine mystische Welt, die für den Maler ebenso<br />
wahrnehmbar ist wie unsere reale Welt. So mag<br />
Paul Klees berühmtes Dictum «Kunst gibt nicht<br />
das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar»<br />
auch für das Œuvre von Louis Schlumberger<br />
gelten. Nach jahrelanger Unterbrechung hat er<br />
sich wieder passioniert seinem künstlerischen<br />
Schaffen zugewandt. Noch vor 2006 hatte der<br />
Künstler mit grossformatigen Gemälden in der<br />
internationalen Kunstszene mit Ausstellungen<br />
in namhaften Galerien in der Schweiz und in<br />
London auf sich aufmerksam gemacht. Nun<br />
präsentiert die Galerie Sarasin Art einen Querschnitt<br />
durch sein aktuelles Schaffen. DvB<br />
Louis Schlumberger · Remember Afghanistan,<br />
<strong>2022</strong>, Acryl, Ölkreide, Emaille, Paste, Lack,<br />
Pulverpigment, Harz, Asphalt auf Leinwand,<br />
110 x 150 cm<br />
Louis Schlumberger · The Masters of the Universe,<br />
2021, Acryl, Emaille, Lack, Harz, Asphalt,<br />
Spray, Tönungskonzentrat, Pulverpigment,<br />
Lasur auf Leinwand, 110 x 130 cm<br />
→ Galerie Sarasin Art, 1.9.–1.10.<br />
↗ www.sarasinart.ch<br />
66 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>
Elsbeth Böniger<br />
Bern — Alchemisten waren keineswegs jene<br />
gauklerischen Goldmacher, als die sie heute<br />
oft dargestellt werden. Vielmehr waren sie<br />
Wissensdurstige, die das Wesen der Dinge zu<br />
ergründen suchten. Sie betrieben eine Vorform<br />
der Wissenschaft, ohne darüber den Glauben<br />
an Wunder verloren zu haben. Mit Wissensdurst<br />
und Staunen beschäftigt sich auch Elsbeth Böniger<br />
(*1945) mit der Eigendynamik verschiedener<br />
Farben, Massen, Substanzen. Die im<br />
Kanton Bern lebende Künstlerin experimentiert<br />
mit Bildträgern und Farben, nutzt Autolack,<br />
Silikon und Rostschutzfarbe. In ihren aktuellen<br />
Arbeiten, die sie unter dem Titel ‹Alchimistische<br />
Substanz› präsentiert, kommen auch<br />
traditionelle Ölfarben zum Einsatz, mit denen<br />
sie abstrakte Strukturen entstehen lässt, die<br />
an Landschaften erinnern oder an Naturphänomene<br />
wie bewegtes Wasser, Wolkenbilder<br />
oder vielgestaltige Schatten unter belaubten<br />
Bäumen. Die Ausstellung präsentiert zudem<br />
neue Künstlerbücher von Elsbeth Böniger und<br />
ihrem Partner Christian Indermühle (*1945),<br />
der Architekturen, aber auch Landschaften und<br />
Gesteinsformationen fotografisch ergründet.<br />
Die beiden Editionen zeugen von zwei unterschiedlichen<br />
Weisen der Weltbetrachtung, die<br />
einen spannenden Dialog eröffnen. AH<br />
Urs Stooss<br />
Bern — Er betreibt eine Art Sozialpsychologie<br />
mit den Mitteln der Malerei: der Berner<br />
Künstler Urs Stooss (*1943). Auf Reisen und<br />
daheim fotografiert er Fahrzeuge und Alltagsobjekte<br />
und vor allem Menschen in allen<br />
erdenklichen Posen und Bewegungen. Er<br />
fotografiert sie stets von schräg oben. In seinen<br />
Gemälden erscheinen diese Menschen leicht<br />
abstrahiert. Das Individuelle – Gesicht, Frisur,<br />
Details der Kleidung – ist wegretuschiert. Doch<br />
werden die Dargestellten stets von markanten<br />
Schatten begleitet, die eine gewisse Tiefenwirkung<br />
erzeugen. Und das, wiewohl Urs Stooss<br />
seine Figuren aus jedem Bildzusammenhang<br />
herauslöst und auf monochrome Leinwände<br />
in edlen Farben setzt. So entstehen Arbeiten,<br />
die man als luftige Wimmelbilder bezeichnen<br />
könnte. Wie in einer Versuchsanordnung sieht<br />
man Figuren, die aus ihrem Alltagszusammenhang<br />
extrahiert sind, die aber gleichwohl ihren<br />
alltäglichen Verrichtungen nachgehen: Sie<br />
gehen und stehen, radeln, sprechen, gestikulieren<br />
im leeren Raum. Sie erinnern an Lebewesen<br />
in einer Petrischale, die unter den Blicken von<br />
Forschenden herumwuseln.Und das macht die<br />
Bilder so faszinierend: Sie erlauben es, zurückzutreten<br />
und den Menschen an sich mal aus<br />
behaglicher Entfernung zu betrachten. AH<br />
Elsbeth Böniger · Durchblick, <strong>2022</strong>, Mischtechnik<br />
auf Alucorplatte, 300 x 200 cm<br />
→ Galerie Bernhard Bischoff & Partner, bis 17.9.<br />
↗ www.bernhardbischoff.ch<br />
Urs Stooss · Piazza II, <strong>2022</strong>, Acryl und Mica-<br />
Pigmente auf Leinwand, gerahmt, 120 x 60 cm<br />
→ Galerie da Mihi, bis 24.9. ↗ www.damihi.com<br />
HINWEISE // BASEL / BERN<br />
67
(Un)certain Ground<br />
Biel — Auf das Abenteuer einer Momentaufnahme<br />
quer durch das Medium Malerei<br />
hierzulande hat sich die Schau ‹(Un)certain<br />
Ground – Aktuelle Malerei in der Schweiz› im<br />
Pasquart eingelassen.<br />
Ein Blick in die grosse Salle Poma illustriert<br />
ebenso den Reiz wie die Fallstricke einer<br />
solchen Zusammenstellung. Lässt man den<br />
Blick kreisen, reichen die Motive vom Porträt<br />
mit Schrift von Yoan Mudry über die nächtliche<br />
Kraterlandschaft mit einem träumenden<br />
Mann zwischen zwei Sonnenblumen von Andriu<br />
Deplazes über anthropomorphe Ornamente<br />
von Natacha Donzé bis zu den Altmeisterinnen<br />
Miriam Cahn und Renée Levi. Hier begegnet ein<br />
provokanter Frauenakt von Cahn der gestischen<br />
Formsprache von Levi. Deren über drei<br />
Meter grosse Leinwände bilden eigentliche<br />
Raumtrenner, auch wenn die Schau weitgehend<br />
auf Positionen verzichtet, die dezidiert auf den<br />
Raum eingehen.<br />
So unterschiedlich die Bildwelten, so divers die<br />
Prozesse: Mudry bedient sich für sein Heldinnenporträt<br />
von Jane Goodall mit dem Spruch<br />
«Easier to change ideologies than painters»<br />
einer Fotovorlage, Cahns Frauenfiguren entspringen<br />
ihrer Vorstellungswelt, beide sind<br />
immanent politisch. Levis gespraytes Formvokabular<br />
dagegen kann als physische Aneignung<br />
des Raums gelesen werden. Deplazes arbeitet<br />
symbolistisch, zeigt eine einsame Landschaft,<br />
spielt mit dem Rätselhaften. Donzé greift auf<br />
organische Elemente zurück, die eine gelbe<br />
Freifläche rahmen. Das Nebeneinander von<br />
Deplazes und Donzé mit ihren ganz eigenen<br />
Assoziationsebenen wurde gezielt kuratiert.<br />
Bei Cahn und Levi sind es eher formale Elemente,<br />
die sie verbinden: die sich in dunklen<br />
beziehungsweise leuchtfarbenen Vierecken<br />
auflösenden Hintergründe. Nicht alle Bezüge<br />
gelingen, erscheinen zuweilen etwas zufällig,<br />
vor allem in den kleineren Räumen mit den über<br />
dreissig Kunstschaffenden in vielen Formaten.<br />
Hier wird die Krux der Überblicksausstellungen<br />
spürbar – die Zusammenarbeit dreier Kuratorinnen,<br />
Madeleine Amsler, Clare Goodwin und<br />
Felicity Lunn, mag dazu beigetragen haben? Im<br />
Umkehrschluss vermittelt die Schau jedoch einen<br />
reichhaltigen Überblick weit über bekannte<br />
Positionen hinaus und ist der konsequente<br />
Abschluss einer Ära, in der Felicity Lunn das<br />
Haus mit ihrem Auge für Malerei während der<br />
letzten zehn Jahre prägte. AD<br />
Miriam Cahn · Zeige!, 18./19.4.+24.8.+1.9.2020,<br />
Courtesy Meyer Riegger, Berlin/Karlsruhe;<br />
Renée Levi, MMXXK, 2020, MMXXL, 2020,<br />
Barbara, <strong>2022</strong>, Liliane, <strong>2022</strong>, Ausstellungsansicht<br />
Kunsthaus Centre d’art Pasquart.<br />
Foto: Guadalupe Ruiz<br />
Andriu Deplazes · Liegen zwischen Sonnenblumen,<br />
2021, Courtesy Julius Bär Kunstsammlung;<br />
Natacha Donzé, Do you love me (Boston<br />
Dynamics), <strong>2022</strong>; © ProLitteris, Ausstellungsansicht<br />
Kunsthaus Centre d’art Pasquart.<br />
Foto: Guadalupe Ruiz<br />
→ Kunsthaus Pasquart, bis 4.9.<br />
↗ www.pasquart.ch<br />
68 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>
Jordan Wolfson<br />
Bregenz — Davidstern, Herz, Rose, Rune,<br />
Christuskreuz – Jordan Wolfson (*1980) gibt<br />
Symbole, Wörter, Zeichen und Bilder in einen<br />
imaginären Mixer: Einmal kräftig aufgedreht,<br />
und heraus kommt eine wilde Mischung, die<br />
sich wahlweise als Rassismus- oder Antisemitismuskritik<br />
lesen lässt, in der Künstliche<br />
Intelligenz oder Homosexualität aufblitzen, die<br />
popkulturelle Phänomene oder die Angst vor<br />
Viren enthält. Funktioniert diese Gemengelage<br />
als Gesellschaftskritik? Oder drängt sich anderes<br />
in den Vordergrund?<br />
Das Kunsthaus Bregenz zeigt knapp zwanzig<br />
Arbeiten von Wolfson. Der ‹Female Figure›,<br />
die 2014 im Rahmen der Art Basel Aufsehen<br />
erregte, wird dabei ein ganzes Stockwerk<br />
zugewiesen. Andere Werke teilen sich einen<br />
Raum. Alle jedoch profitieren von der kühlen<br />
Ästhetik des Zumthor-Baus. Sie bildet den<br />
idealen Rahmen für die formal heterogenen<br />
und mit vielen Themen bestückten Arbeiten. So<br />
können die Wandobjekte mit Dächlein, Ketten<br />
und Riemen, mit Fotomontagen und Bibelzitaten,<br />
mit Anspielungen auf jüdische, christliche<br />
und kolonialistische Erfahrungen problemlos<br />
neben ‹Artists Friends Racists›, 2020, bestehen,<br />
obgleich letzteres Werk technisch ungleich<br />
komplexer ist: Zwanzig Hologramm-Ventilatoren<br />
drehen sich mit hoher Geschwindigkeit<br />
und erzeugen die Illusion von Bildern, die im<br />
Raum schweben. Vor wenigen Monaten war<br />
das Werk an der Art Unlimited zu sehen, nun<br />
also in Bregenz: Emojis, Davidsterne, die Arme<br />
einer Comicfigur erscheinen und verschwinden<br />
wieder, genau wie die drei titelgebenden Wörter,<br />
wie Beispiele für Black Facing oder Motive<br />
von Breughel und Caravaggio. Aber weder die<br />
zwanzigfache Multiplikation der Bilder noch<br />
ihr schneller Wechsel können die Themen oder<br />
eine Haltung dazu schlüssig transportieren und<br />
folglich Reaktionen provozieren. Was bleibt,<br />
ist der Eindruck technischer Finesse und<br />
suggestiv kombinierter Bilder. Auch ‹Female<br />
Figure› verdankt seine Faszinationskraft<br />
stärker technischen Aspekten als diskursiven<br />
Qualitäten zu Themen wie sexualisierter Gewalt,<br />
Rollenzuschreibungen oder humanoider<br />
Robotik. Ansätze dafür finden sich zwar in den<br />
Schmutzspuren auf Körper und Kleidung der<br />
Figur, ihren offen liegenden Schultergelenken<br />
und ihren Blickkontakten dank Gesichtserkennungssoftware,<br />
aber insgesamt dominiert<br />
auch hier die Form den Inhalt. Wichtige Themen<br />
werden nur gestreift, differenzierte Auseinandersetzungen<br />
findet nicht statt – ein Spektakel<br />
ohne Nachhall. KS<br />
Jordan Wolfson · Artists Friends Racists, 2020,<br />
Ausstellungsansicht, 2. Obergeschoss Kunsthaus<br />
Bregenz, <strong>2022</strong>, Courtesy The George<br />
Economou Collection. Foto: Markus Tretter<br />
Jordan Wolfson · Female Figure, 2014, Ausstellungsansicht,<br />
3. Obergeschoss, Kunsthaus<br />
Bregenz, <strong>2022</strong>, Courtesy David Zwirner und<br />
Sadie Coles HQ, London. Foto: Markus Tretter<br />
→ Kunsthaus Bregenz, bis 9.10.<br />
↗ www.kunsthaus-bregenz.at<br />
HINWEISE // BIEL / BREGENZ<br />
69
Vanitas<br />
Einsiedeln — Ein langgestreckter Raum,<br />
weisse Decke, dunkle Stützen, quer über dem<br />
Parkettboden ein künstlicher Wald: ‹Vanitas›<br />
schimmert durch die Stämme. Mit dieser Ausstellung<br />
aus vielen lokal verankerten Exponaten<br />
lässt uns das FRAM Museum nachdenken<br />
über unser Verhältnis zum Leben und zum Tod<br />
und wie wir trotz aller Bemühungen täglich mit<br />
unserer Vergänglichkeit konfrontiert werden.<br />
Wie nahe Leben und Tod beieinander liegen,<br />
zeigen Briefe von Soldaten aus katholischen<br />
Ländern und Gegenden Europas mit Fotos und<br />
der Bitte, sie in der Gnadenkapelle des Klosters<br />
neben die Schwarze Madonna zu legen, um<br />
Schutz vor den Gefahren des Krieges zu erbitten.<br />
Seit dem 24. Februar erhalten diese Zeitdokumente<br />
neue Dringlichkeit. Auch Schutzengel<br />
müssen sich neu positionieren – Halo und<br />
barocke Pausbacken reichen nicht mehr. Es<br />
braucht Boxhandschuhe, um sich durchsetzen<br />
zu können, und eine Maske als Schutz vor Keimen.<br />
Nicht zufällig trägt die Heldin von Austin<br />
Zucchini-Fowler Spitalkluft. Wir mögen heute<br />
über Taschenheilige und Agnus Dei aus dem<br />
Wachs der Osterkerzen des Petersdoms lachen,<br />
aber Hand aufs Herz: Wie viele Talismane aus<br />
Polyesterplüsch baumeln von Rucksäcken,<br />
Rollkoffern und Laptoptaschen? Und an wie<br />
vielen Armaturenbrettern klebt als Schutz eine<br />
gesegnete Christophorus-Medaille? TS<br />
Austin Zucchini-Fowler · Angel with Gloves /<br />
Health Care Hero, 2020, fotografiert in Denver,<br />
Reproduktion<br />
→ FRAM Museum, bis 16.10.; mit Rahmenprogramm<br />
und Theater<br />
↗ www.fram-einsiedeln.ch<br />
Salon der Gegenwart<br />
Elsau — Das Bonmot, wonach «Totgesagte<br />
länger leben» trifft auf die Malerei, namentlich<br />
die figurative, ganz besonders zu. In den<br />
Räumen des Kunsthauses Elsau geben sich<br />
zurzeit elf figurativ arbeitende Künstler und<br />
Künstlerinnen ein Stelldichein. Wir treffen auf<br />
die verschiedensten künstlerischen Gattungen<br />
wie Stillleben, Porträts, Landschaften, Wahrnehmungsräume,<br />
surreale oder eher illustrative<br />
und abstrakt-figurative Bildwelten. Die Gestaltung<br />
in den unterschiedlichsten Techniken,<br />
Arbeitsweisen und Perspektiven lässt deutlich<br />
werden, dass die figurative Malerei eine der<br />
längsten Traditionen aufweist. Die Moderne<br />
verlief von Anfang an in parallelen Strängen,<br />
sowohl in der grossen Linie der Abstraktion wie<br />
in derjenigen der Figuration. Dies ermöglicht<br />
den Kunstschaffenden, auf ihre Vorgänger zu<br />
rekurrieren und den Faden weiterzuspinnen.<br />
Diese Freiheit hat sich Rosina Kuhn zunutze<br />
gemacht und ein vielfältiges Werk geschaffen,<br />
das von Einflüssen der Pop-Art über gestisches<br />
Malen bis zu gegenständlichem Porträtieren<br />
reicht. Da und dort begegnen wir nahezu abstrakten<br />
Bildsegmenten in Kombination mit figurativ-gegenständlichen<br />
Motiven, wie etwa in<br />
Ercan Richters Werken ‹Braunwald› und ‹Birke›.<br />
In ihrer Konzentration auf Form, Farbschichten<br />
und Struktur aus kräftigen, schichtweise überlagerten<br />
Pinselstrichen oszillieren sie zwischen<br />
Naturdarstellung und Abstraktion.<br />
Bei den historischen Avantgarden führte die<br />
Besinnung auf die Grundbedingungen der<br />
Malerei bekanntlich vielfach zu einer Reduktion<br />
der Mittel. Heute hat die Hinwendung auf<br />
Medien wie der Fotografie, Installation oder<br />
Skulptur eine Öffnung der Malerei zur Folge.<br />
Geprägt durch die digitale Welt mit ihren<br />
kompromisslos perfekten Oberflächen wird<br />
die Integration neuer Inhalte und Aspekte<br />
sowie konzeptueller Ansätze bereichert. Sie<br />
erweitert das Feld der Malerei und bestimmt<br />
die Kunstentwicklung entscheidend mit. Auch<br />
wenn es scheinbar nichts mehr zu erfinden<br />
gibt, ist doch offensichtlich, dass das Vorgefundene,<br />
das Erinnerte oder das Utopische wie<br />
70 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>
die Sehnsucht nach einer heilen, unbekannten<br />
oder unsichtbaren Welt einen unerschöpflichen<br />
Quell an Inspiration bergen. Dazu gesellt sich<br />
die Lust am Umgang mit dem Material und den<br />
Ausdrucksmöglichkeiten und damit immer wieder<br />
neu am Akt des Malens. Nicht zu vergessen,<br />
die pure Freude an der physischen Präsenz des<br />
Erschaffenen, die alle Mühen kompensiert. DvB<br />
Giampaolo Russo · Tetto Castrignano, Kohle auf<br />
Papier, 24 x 33 cm<br />
Werner Käser · Sihlbord-Variationen, <strong>2022</strong>,<br />
Tinte auf Papier, 21 x 29,7 cm<br />
→ Kunsthaus Elsau, bis 2.10.<br />
↗ www.kunsthauselsau.ch<br />
Marcel Duchamp<br />
Frankfurt/M — Zwei Stunden, mindestens!<br />
So lautete die Empfehlung für einen Besuch<br />
der Duchamp-Ausstellung im Frankfurter<br />
MMK, und zwei Stunden sind gut investiert<br />
in eine einerseits umfangreiche, andererseits<br />
lustvoll inszenierte Schau. Sie zeigt den ganzen<br />
Duchamp, die frühen Gemälde eines nicht<br />
unbegabten Teenagers, die Zeitungskarikaturen,<br />
Briefe, Porträtfotos und selbstverständlich<br />
Arbeiten aus allen Phasen von 1902 bis 1968.<br />
Nichts fehlt, selbst Werke, die nicht reisefähig<br />
sind, sind durch Vor- und Detailstudien, Versionen<br />
oder Remakes vertreten.<br />
Klassiker wie ‹Fountain›, Flaschentrockner und<br />
Fahrradrad gehören unbedingt in eine solche<br />
Ausstellung und markieren hier den Auftakt.<br />
Sie werden teilweise hoch in den Raum gehängt<br />
und mit auf die Wand gemalten, hellgrauen<br />
Schattenrissen inszeniert: Duchamps Werk<br />
verträgt diesen fröhlichen, unbefangenen Blick<br />
gut. Zudem sind diese Readymades in der Folge<br />
auch in anderen räumlichen und chronologischen<br />
Kontexten zu sehen. Die gesamte Präsentation<br />
folgt nicht einer stringenten Zeitspur,<br />
sondern erlaubt sich Seitenblicke, Parallelen<br />
und Schwerpunkte. Dafür wird der eigenwillige<br />
postmoderne Hollein-Bau aufs Beste genutzt:<br />
Spitzwinklige Säle, kleine Kabinette, grosse<br />
und kleine Treppenaufgänge und Zwischenebenen,<br />
Durchgänge und Erker liefern eine<br />
Raumvielfalt, in der sich Duchamps reiches<br />
Werk schlüssig präsentiert. Die Eingangstür<br />
für André Bretons Galerie ‹Gradiva› beispielsweise<br />
ist so logisch eingebaut, als wäre sie nie<br />
woanders gewesen. Die Rotoreliefs drehen sich<br />
in einem verdunkelten Raum mit passender<br />
Geometrie. Ein kleineres Kabinett liefert den<br />
intimen Rahmen für fotografische Aufnahmen<br />
des Künstlers über sein ganzes Leben hin. Sowohl<br />
Themen wie Schach, Gender, Geschlecht<br />
und Zufall erhalten eigene Bereiche als auch<br />
wichtige Werke wie ‹Boîte-en-Valise› oder ‹Le<br />
Grand Verre›, das nach jahrelanger Arbeit 1923<br />
«permanently unfinished» blieb. Zu sehen ist<br />
die 1965 von Richard Hamilton erstellte und<br />
von Duchamp autorisierte Replik, umgeben von<br />
HINWEISE // EINSIEDELN / ELSAU / FRANKFURT/M<br />
71
Studien, Skizzen, fotografischem und schriftlichem<br />
Material. ‹Le Grand Verre› ist wohl eines<br />
der meistinterpretierten Werke des 20. Jahrhunderts,<br />
stellt aber andere von der bärtigen<br />
Mona Lisa bis zur Erfindung des weiblichen<br />
Alter Ego Rrose Sélavy nicht in den Schatten. In<br />
allem zeigt sich, wie kraftvoll, frisch und relevant<br />
Marcel Duchamps Kunst bis heute ist. KS<br />
Man Ray, Marcel Duchamp · Obligation pour<br />
la Roulette de Monte-Carlo, 1924, Centre<br />
Pompidou, Paris. MNAM-Centre de création<br />
industrielle, Association Marcel Duchamp /<br />
Man Ray © ProLitteris. Foto: Axel Schneider<br />
Marcel Duchamp · The Bride Stripped Bare<br />
By Her Bachelors, Even, 1915–1923/1965<br />
(Detail), Tate, Association Marcel Duchamp<br />
© ProLitteris. Foto: Axel Schneider<br />
→ MMK, bis 3.10. ↗ www.mmk.art<br />
Ugo Rondinone<br />
Frankfurt/M — Erst im vorletzten Raum einer<br />
als Tag-Nacht-Zeitreise erdachten Ausstellungsdramaturgie<br />
trifft man auf diese Arbeit,<br />
doch setzt sie rückwirkend die Stimmung für die<br />
gesamte Schau: «Everyday Sunshine» singt die<br />
Band Fishbone dort im Dauerloop, dazu laufen<br />
in ebensolcher Endlosschleife Bilder über die<br />
Wände, die von kurzen, ereignislosen Ereignissen<br />
erzählen. «… like a room no one has ever<br />
entered, a room without doors or windows, a<br />
place where nothing happens», lautet ein Ausschnitt<br />
des vielzeiligen Titels zur Arbeit, die Ugo<br />
Rondinone 1998 angefertigt hat. Als Melancholie<br />
bezeichnet der Ausstellungstext die Gefühlslage<br />
der bläulich flimmernden Installation, die<br />
aus zwölf Sequenzen besteht, welche hier auf<br />
sechs Leinwänden in Endlosschleife präsentiert<br />
werden. Man könnte auch von existenzieller<br />
Einsamkeit sprechen. Eine je nach Tagesform<br />
und eigener Verfasstheit bleierne oder ganz<br />
leichtfüssige Melancholia, die hier Einzug in den<br />
White Cube hält.<br />
‹Life Time› heisst die grosse Sommerausstellung<br />
der Kunsthalle Schirn, deren Ausstellungsfläche<br />
Rondinone nahezu komplett<br />
bespielt. Der Vexiercharakter seiner Objekte<br />
und Installationen, die globale Sammler ebenso<br />
ansprechen wie kunstferne Menschen, die so<br />
über-klar, fast glatt erscheinen können und<br />
dann wieder als präzise platziertes Geheimnis,<br />
findet in dieser halboffenen, langgezogenen<br />
Architektur passende Entfaltung.<br />
Somnambul wandelt man durch Räume mit<br />
zeitlich enthobenen Arbeiten und stösst zwischen<br />
massiven Skulpturen und zarten Zeichnungen,<br />
die Architekturen oder Gesichter auf<br />
Leinwand skizzieren, auf eine kleine Wandnotiz:<br />
«nature / doesn’t / know / about / us».<br />
Da ist sie wieder, die lächerliche Winzigkeit in<br />
einer gigantisch unbeeindruckten Aussen-, zugleich<br />
aber auch grenzenlosen Innenwelt. Denn<br />
freilich antizipieren Rondinones Still-Leben, die<br />
XXL-Tür zum Irrenhaus (‹zero zany zone›), die<br />
uns beim Anschauen zu Miniaturwesen in einer<br />
zu grossen Comicwelt werden lassen, welche<br />
die regungslosen Clowns und Körperskulptu-<br />
72 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>
en, die Apfel- und Schnee-Imitationen, diese<br />
handwerklich perfekten, wundersamen neuen<br />
Archetypen kraft unserer Vorstellungskraft<br />
animieren. KC<br />
Ugo Rondinone · Life Time, Ausstellungsansichten,<br />
Schirn Kunsthalle Frankfurt <strong>2022</strong>.<br />
Fotos: Norbert Miguletz<br />
→ Schirn Kunsthalle, bis 16.9.<br />
↗ www.schirn.de<br />
Simone Holliger<br />
La Chaux-de-Fonds — Die Treppenanlage des<br />
Museums im Art-Déco-Stil ist oft für eine Überraschung<br />
gut. Zurzeit fällt der Blick zwischen<br />
den Handläufen und den diese krönenden<br />
Skulpturen – zwei Widder aus Granit – auf ein<br />
noch verblüffenderes Biest, das den sonst<br />
ausgeräumten Oberlichtsaal besetzt. Schon<br />
von Weitem fasziniert einen die differenzierte<br />
Behandlung der Volumina bis und mit der<br />
Textur. Doch erst beim Umschreiten erkennt<br />
man aus der Nähe, dass dieser Eindruck der<br />
purpurfarbenen Lasierung der Styroporstücke<br />
geschuldet ist. Und man realisiert, dass sich<br />
in dieser Freiplastik zwei Wesen verbergen,<br />
von denen das eine durch zwei mysteriöse<br />
Kegel markiert ist. Giftgrün ist der grössere,<br />
hellgrau der kleinere lackiert. Die Standflächen<br />
des Skulpturenpaars sind klar geschieden, ja<br />
driften durch die unteren Glieder sogar weit<br />
auseinander, während die oberen wie auf der<br />
Suche nach einer Verbindung erscheinen, die<br />
ihnen frischen Schwung verleiht. Zwischen<br />
ihnen entfaltet sich ein impulsiver, erotischer<br />
Tanz, der daran erinnern mag, wie physisch und<br />
intensiv das traditionelle skulpturale Schaffen<br />
ist. Man vergisst schier, dass das Ganze eigentlich<br />
stillsteht.<br />
Simone Holliger (*1986, Aarau) knüpft im<br />
Rahmen ihrer Carte blanche im MBAC an ihre<br />
Plastiken aus stegartig verbundenen sowie<br />
nicht selten auch noch malerisch bearbeiteten<br />
Papierbahnen an, mit denen sie die Elastizität<br />
der menschlichen und tierischen Figur, aber<br />
etwa auch der Architektur in den Avantgarden<br />
des früheren 20. Jahrhunderts neu zu ergründen<br />
begann. Sie stiess damit auf grosse Anerkennung,<br />
wagt hier jedoch den Schritt in eine<br />
neue Technik. Simone Holliger ist mit diesen<br />
Werken erstmals mithilfe einer Equipe nach<br />
einem kleinen Modell ins Grossformat und in<br />
solide Masse vorgedrungen und hat für das Motiv<br />
eher abgerundete Formen hervorgebracht.<br />
Die Künstlerin will die Frage von Fülle und<br />
Leere auch einmal umgekehrt und brachialer<br />
angehen sowie Materialien und Methoden testen,<br />
die monumentalere Werke erlauben. Trotz<br />
HINWEISE // FRANKFURT/M / LA CHAUX-DE-FONDS<br />
73
ihrer zahlreichen skulpturalen Arbeiten aus<br />
Karton will sie nicht auf delikate Papierwerke<br />
fixiert werden. Vielmehr will sie sich möglichst<br />
umfassende gestalterische Freiräume wahren.<br />
Diese haben ihr Andocken an die Plastik der<br />
klassischen Moderne wesentlich bedingt. KHO<br />
Simone Holliger · User ma salive, <strong>2022</strong>, Ausstellungsansichten<br />
Musée des Beaux-Arts<br />
La Chaux-de-Fonds. Fotos: Gaspard Gigon<br />
→ Musée des Beaux-Arts, bis 16.10.<br />
↗ www.mbac.ch<br />
Thomas Scheibitz<br />
Langenbruck — Grell, collagenhaft, assoziativ<br />
– die bildhauerischen Werke des deutschen<br />
Künstlers Thomas Scheibitz (*1963, Radeberg)<br />
verleihen dem historischen Gemäuer der einstigen<br />
Klosterkirche Schönthal aktuell überraschende<br />
Akzente. Mal hängend, mal locker<br />
angelehnt oder auf Podesten präsentiert. Was<br />
zunächst wie eine Gruppe beliebig zusammengewürfelter<br />
Form- und Farbkomponenten<br />
erscheint, führt auf eine wesentliche Essenz im<br />
Schaffen des Künstlers zurück: die stete Befragung<br />
des zeitgenössischen Skulpturbegriffs.<br />
Mit der Schau ‹if seven was five› richtet der<br />
Schweizer Kurator Andreas Fiedler, vormaliger<br />
Leiter und Gründungsdirektor des KINDL Zentrum<br />
für zeitgenössische Kunst in Berlin, die<br />
Spotlights auf die dreidimensionalen Arbeiten<br />
von Thomas Scheibitz. In geschickter Platzierung<br />
setzt er die Objekte zueinander, schafft<br />
elegante Form- und Farbbezüge und führt den<br />
Blick der Besuchenden anhand von Ausschnitten<br />
und Sichtfenstern spielerisch durch<br />
den Raum. Der Einsatz der für den Künstler<br />
charakteristischen Mischung aus bekanntem<br />
Formenvokabular und vielschichtig kryptischen<br />
Hinweisen siedelt seine Kunst auf einem Grat<br />
zwischen konkret evozierten Erinnerungsbildern<br />
und bühnenartigen Fiktionen an und<br />
entfaltet sowohl eine Vertrautheit als auch<br />
gleichzeitige Irritation des Gesehenen.<br />
Als stoffliche und ideelle Grundlage dient<br />
Thomas Scheibitz ein Arsenal an unterschiedlichen<br />
Materialien, das er als bekennender<br />
Sammler kontinuierlich zusammenträgt und<br />
in diverser Form einzusetzen vermag. Auch<br />
bei der Titelvergabe greift er auf eine solitäre<br />
Sammlung von phonetischen Zusammensetzungen,<br />
Begriffen, Nummern oder Eigennamen<br />
zurück. Doch was oft zunächst als klare Spur<br />
anmutet, führt abermals zu ungreifbaren Leerstellen.<br />
Nach der 2019 erfolgreichen Zusammenarbeit<br />
im Kesselhaus des KINDL erfolgt<br />
nun in der Idylle der ehemaligen Klosteranlage<br />
Schönthal ein erneutes Zusammentreffen von<br />
Kurator und Künstler. Neben den bildhauerischen<br />
Arbeiten in der Galerie präsentiert die<br />
74 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>
Ausstellung unter anderem im sogenannten<br />
Abtsaal eine ausgewählte Zusammenstellung<br />
der im Œuvre des Künstlers gleichrangigen<br />
Malerei. Mit dem neongelben Werk ‹Stein›<br />
erfährt zudem der Skulpturenpark des kulturellen<br />
Begegnungsortes eine spannende Erweiterung.<br />
RM<br />
Thomas Scheibitz · if seven was five, <strong>2022</strong>,<br />
Ausstellungsansicht Kloster Schönthal<br />
© ProLitteris<br />
Thomas Scheibitz · Stein, 2008/<strong>2022</strong>,<br />
Alu miniumguss, Lack, 110 x 70 x 80 cm<br />
© ProLitteris<br />
→ Kloster Schönthal 1145, bis 6.11.<br />
↗ www.schoenthal.ch<br />
Das Archiv unserer Utopien<br />
Martigny — ‹Das Archiv unserer Utopien› zeigt<br />
152 Arbeiten von Kunstschaffenden aus der<br />
Westschweiz, aber auch von Interessierten<br />
aus der Zivilbevölkerung. Einzige Bedingung<br />
war, dass die Ideen in einer Archivschachtel<br />
Platz haben mussten. Der von der Kuratorin<br />
des Hauses, Julia Taramarcaz, ausgerichtete<br />
Wettbewerb bewegte denn auch ein Drittel<br />
Laien, teilzunehmen – darunter zahlreiche<br />
Kinder und Jugendliche.<br />
Angesichts der sozialen Erschütterung und<br />
Kriege, der gesundheitlichen und klimatischen<br />
Umwälzungen präsentiert sich die Schau als<br />
ein Katalog von Wünschen und Wegen für eine<br />
Transformation: Vorschläge, auf die man eingehen,<br />
die man hinterfragen und aufwerten kann.<br />
Durch die Zusammenstellung dieser Projekte<br />
öffnet das Manoir einen Raum für Reflexion<br />
und gibt der Kunst den Weg frei als Zeichen des<br />
individuellen Ausdrucks und der gesellschaftlichen<br />
Forderung. Fünf Gewinnerprojekte – von<br />
MarieMo, Emmanuelle Klaefiger, Valentin<br />
Merle, Laetitia Salamin und Romain Roduit –<br />
wurden nominiert und sind in der Ausstellung<br />
mit einem schwarzen Stern markiert.<br />
Laetitia Salamins (*1986) Arbeit zum Beispiel<br />
ist ein von ihr Seite um Seite bearbeitetes Buch<br />
über ökonomische Theorien von 1958, die von<br />
ihr so geschwärzt wurden, dass nur Wörter<br />
sichtbar blieben, die der Künstlerin gefallen.<br />
Zudem enthält das Buch kommentierende<br />
Zeichnungen und Collagen.<br />
Die Ausstellung markiert auch eine Zeitenwende<br />
im Manoir. Nach über 15 Jahren Leitung<br />
durch Mads Olesen, der das Gesicht der<br />
Institution unter den Prämissen von offenen<br />
Zugängen zur Kultur geprägt hat, führt eine<br />
junge Generation unter der Leitung von Matthieu<br />
Bessero-Belti das Haus weiter. Das alle<br />
Ausstellungsräume bespielende Projekt setzt<br />
ein Zeichen dafür, dass der Moment gekommen<br />
sei, zuzuhören, sich über die eigenen Bereiche<br />
hinaus zu artikulieren, Räume neu zu definieren,<br />
die Ideen anderer wahrzunehmen und – an<br />
morgen zu glauben. SO<br />
HINWEISE // LA CHAUX-DE-FONDS / LANGENBRUCK / MARTIGNY<br />
75
Rosemary Mayer<br />
Laetitia Salamin · Manuel d’économie politique,<br />
-U-T-O-P-I-E-, <strong>2022</strong>. Foto: Florence<br />
Zufferey<br />
MarieMo · L’utopie m’angoisse, <strong>2022</strong><br />
© ProLitteris. Foto: Florence Zufferey<br />
Valentin Merle · 41 cercles (solidago), <strong>2022</strong>.<br />
Foto: Florence Zufferey<br />
→ Martigny – Le Manoir, bis 25.9.; Ganioz<br />
Project Space (GPS); ‹Après-Hier›, mit<br />
Studierenden der EDHEA Siders, bis 28.8.<br />
↗ www.manoir-martigny.ch<br />
München — Blüte oder Körper, Leib oder Kleid?<br />
Die Kunst von Rosemary Mayer ist nicht figurativ<br />
und wirkt dennoch fast pulsierend lebendig:<br />
Sie schuf floral-flamboyante Formen und mal<br />
zarte, mal opulente textile Plastiken. Jetzt<br />
präsentiert das Münchner Lenbachhaus das<br />
wenig bekannte, höchst eigenständige Werk<br />
der New Yorker Künstlerin (1943–2014) in der<br />
Ausstellung ‹Ways of Attaching›.<br />
Mit Adrian Piper war sie eng befreundet, mit<br />
Vito Acconci verheiratet, und sie gehörte zu den<br />
Mitbegründerinnen des Frauen-Kunstraums<br />
‹A.I.R-Gallery› in Soho. Für eine US-Künstlerin<br />
der 1970er-Jahre ist Mayers Werk erstaunlich<br />
manieristisch. Mayer, die Altphilologie studiert<br />
hatte, war fasziniert vom Mittelalter, von der<br />
florentinischen Renaissance, vom römischen<br />
Barock – und seiner bayerischen Abwandlung.<br />
Mitte der 1970er-Jahre ging sie für mehrere<br />
Monate auf Grand Tour durch Europa – u. a.<br />
nach Bayern, um das Rokoko von Johann<br />
Michael Fischer, den Asams und den Zimmermann-Brüdern<br />
zu studieren.<br />
Und so theatralisch der jesuitisch geprägte<br />
Barock war, so sehr erinnern Mayers Werke an<br />
Versatzstücke aus dem Theaterfundus, die ein<br />
staunenswertes Eigenleben entwickeln.<br />
Eine Wandarbeit ist der mittelalterlichen Äbtissin<br />
und Dichterin Hrotswit von Gandersheim<br />
gewidmet, eine andere der spätantiken Kaiserin<br />
Galla Placidia. Sie wirkt wie ein überdimensioniertes<br />
antikes Gewand, aus dem die Figur<br />
entwichen ist. Und sie greift Farben der Frauen<br />
in Pontormos Gemälde ‹Die Heimsuchung› auf:<br />
Orange, Rosa, Hell- und Türkisgrün. Mayers<br />
Skulptur aus transparenten Stoffen sieht aus,<br />
als hätte sie deren Kleider pars pro toto herausgehoben<br />
und skulptural in 3D aufbereitet.<br />
Ob wild gebauscht oder drall gespannt, in der<br />
abendländischen Skulptur wird das Gewand<br />
zum Ausdrucksträger. Das hat Mayer so fasziniert,<br />
dass sie sich auf die Textilien konzentrierte.<br />
Dabei wird das Objekt zugleich entmaterialisiert,<br />
abstrahiert und motivisch verdichtet.<br />
In den späten Pastellzeichnungen werden dann<br />
aus Blumen Körper: Die Serie ‹Löwenmäulchen›<br />
76 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>
erinnert an Georgia O’Keeffe, doch die üppigen<br />
Blüten wirken auch muskulös wie die Leiber bei<br />
Michelangelo. Mayers Absicht war es, sie ebenso<br />
monumental wie die Gestalten der Sixtina<br />
erscheinen zu lassen.<br />
Ihr fabelhaftes Werk ist voller kunsthistorischer<br />
Kenntnisse und Anspielungen, aber nie<br />
abgehoben. Rosemary Mayer schafft tatsächlich<br />
vielfältige Verbindungen und bleibt dabei<br />
sinnlich und nahbar. RDR<br />
Rosemary Mayer · Fotodokumentation zu:<br />
Some Days in April, 1978, installiert in der<br />
Woche des 17. April 1978 auf dem Grundstück<br />
von Bruce Kurtz, Hartwick, New York<br />
© The Rosemary Mayer Estate<br />
Rosemary Mayer · Besucherin vor den<br />
Arbeiten auf Papier, in: Ways of Attaching,<br />
<strong>2022</strong>, Städtische Galerie im Lenbachhaus und<br />
Kunstbau München. Foto: Lukas Schramm<br />
→ Städtische Galerie im Lenbachhaus, bis 18.9.<br />
↗ www.lenbachhaus.de<br />
Friedrich Dürrenmatt<br />
Neuenburg — Wie sieht er aus, der Textilvertreter<br />
Alfredo Traps, für den eine Autopanne<br />
dazu führt, dass er sein ganzes Leben und<br />
Streben infrage stellen muss? Jeder und jede<br />
hat bei der Lektüre von Friedrich Dürrenmatts<br />
Erzählung ‹Die Panne› ein Bild im Kopf,<br />
angeregt durch den Text oder auch durch eine<br />
der Verfilmungen. Auch Dürrenmatt hatte<br />
beim Schreiben ein Bild des selbstgefälligen<br />
Ehrgeizlings Traps im Kopf – und nicht nur im<br />
Kopf. Der Autor skizzierte seinen Traps auch als<br />
Schnauzbartträger mit verbissenem Blick aus<br />
eng stehenden Augen. Und nicht nur Traps: Dürrenmatt<br />
zeichnete das gesamte Personal der<br />
Erzählung: Richter Wucht mit markanter Nase<br />
und Monokel oder Henker Pilet, dessen breites<br />
Doppelkinn beinahe gemütlich wirkt und damit<br />
im Kontrast steht zum seltsam leeren Blick.<br />
Zu sehen sind die Kopfstudien zu ‹Die Panne›,<br />
1977, in der Ausstellung ‹Das Arsenal des<br />
Dramatikers›. Immer wieder zeigt das Centre<br />
Dürrenmatt in Wechselausstellungen Zeichnungen<br />
und Bilder von Friedrich Dürrenmatt<br />
und würdigt so seine bildnerische Begabung.<br />
Die aktuelle Schau rückt jetzt besonders nahe<br />
an den Doppelbegabten heran und veranschaulicht,<br />
wie eng bei ihm Schreiben und Zeichnen<br />
verbunden waren. Wenn Dürrenmatt an seinem<br />
breiten Schreibtisch sass (der im Rahmen von<br />
Führungen besichtigt werden kann), Varlins<br />
‹Heilsarmee› im Rücken und vor sich ein Panoramafenster<br />
mit Blick auf den Neuenburgersee,<br />
dann habe er stets zwei Stapel Papier vor sich<br />
gehabt, sagt die Direktorin Madeleine Betschart.<br />
Ein Papierstoss diente zum Zeichnen,<br />
der andere zum Schreiben. Kam er mit dem<br />
Schreiben nicht voran, so zeichnete er. Stockte<br />
er beim Zeichnen, so schrieb er. Und oft bearbeitete<br />
er die gleichen Fragen und Themen sowohl<br />
zeichnender- als auch schreibenderweise.<br />
Künstler und Autor befruchteten sich wechselseitig.<br />
Bei der bildnerischen Auseinandersetzung<br />
mit seinen Stoffen blieb Dürrenmatt<br />
allerdings nicht beim raschen Zeichnen und<br />
Skizzieren. Die Ausstellung zeigt zahlreiche<br />
Beispiele dafür, wie er sich auch visuell ge-<br />
HINWEISE // MARTIGNY / MÜNCHEN / NEUENBURG<br />
77
staltend in ein Sujet vertiefen konnte. Er malte<br />
Figuren oder Entwürfe für Bühnenbilder mit<br />
farbiger Tusche und Gouache. Oder er griff zum<br />
Linolmesser, um die Titelfigur der musikalischen<br />
Komödie ‹Frank der Fünfte› zu gestalten.<br />
Kritischer Kopf, der er war, machte er auch<br />
vor der ironischen Hinterfragung des eigenen<br />
Tuns nicht halt. Besonders schön zeigt das die<br />
Tuschzeichnung ‹Das Arsenal des Dramatikers›,<br />
die ihn, die Hände in den Hosentaschen, vor<br />
einem Regal voller Köpfe, Hände, Füsse zeigt,<br />
aus denen er seine Figuren zusammensetzt. AH<br />
Friedrich Dürrenmatt · Kopfstudien zu ‹Die<br />
Panne›, 1977, Tusche auf Papier, 29,5 x 20,1 cm,<br />
Court. CDN/Schweizerische Eidgenossenschaft<br />
Aller Voraussicht nach …<br />
Steinmaur — Aus dem Blätterdach über dem<br />
Waldweg ertönt ein Vogelkonzert, das sogar die<br />
Flugzeuge aus Kloten überstimmt. Nur sieben<br />
Gehminuten vom Bahnhof entfernt liegt der<br />
öffentlich zugängliche Skulpturenpark und<br />
erweist sich doch als eine ganz andere Welt.<br />
Auf dem gut 6500 qm grossen Gelände mit<br />
Ateliers und festem Bestand an Skulpturen<br />
findet diesen Sommer mit ‹Aller Voraussicht<br />
nach …› eine Pop-up-Ausstellung mit 14<br />
zusätzlichen Werken statt, die den Klimawandel<br />
und die damit einhergehende Migration<br />
umkreisen. Nina Schipoff (*1963, Bonn) hängt<br />
ihren grossflächigen ‹Danse macabre› zwischen<br />
die Bäume und macht auf schmelzende Gletscher<br />
aufmerksam, Adrian Bütikofers (*1960,<br />
Kirchberg) ‹Strandgut› könnte solches sein, bis<br />
zwei ineinander verschlungene menschliche<br />
Figuren daraus werden, die im wuchernden<br />
Gras am Wegrand langsam verschwinden. Bei<br />
Anna Schmid (*1964, Bern) gerät ein adrettes<br />
Gärtli in bedrohliche Schieflage. Ein leuchtend<br />
roter Fächer auf einer Lichtung wird bei näherem<br />
Hinsehen zu einem verbogenen Zaun: Die<br />
‹Border Spaces› von LAST (Nico Lazúla | Ruedi<br />
Staub) versperren Weg und Sicht. Wer möchte,<br />
kann vom Park aus durch den Wald nach<br />
Regensberg spazieren und die Aussicht vom<br />
östlichsten Ausläufer des Jura geniessen. TS<br />
Friedrich Dürrenmatt · Das Arsenal des Dramatikers<br />
(Selbstporträt), 1960, Tusche (Feder) auf<br />
Papier, 25,2 x 17,8 cm, Coll. Jakob & Phillip Keel,<br />
Court. CDN/Schweizerische Eidgenossenschaft<br />
→ Centre Dürrenmatt, bis 25.9.<br />
↗ www.cdn.ch<br />
LAST (Nico Lazúla | Ruedi Staub) · Border<br />
Spaces, <strong>2022</strong> © ProLitteris<br />
→ Skulpturenpark Steinmaur, bis 30.10., mit<br />
Rahmenprogramm und Führungen<br />
↗ www.skulpturenpark-steinmaur.ch<br />
78 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>
Fabienne Immoos<br />
Sursee — Fabienne Immoos (*1989) zeigt<br />
subtile Arbeiten in den historischen Kabinetträumen<br />
des Museums Sankturbanhof.<br />
Wie kryptische Buchstaben wölben sich neun<br />
filigrane Gebilde nach aussen. ‹future memory<br />
lanes›, 2016/<strong>2022</strong>, baut auf einem unsichtbaren<br />
Raster aus Quadrat, dessen Achsen und<br />
einem eingeschriebenem Kreis auf. Linien lösen<br />
sich und greifen als dreidimensionale Zeichnung<br />
in den Raum aus. ‹Drag-and-drop-and<br />
drag›, <strong>2022</strong>, ruft historische Speicherräume<br />
der Örtlichkeit wach – wird zum immateriellen<br />
Gefäss für Zeit und Erinnerungen. Im Zimmer<br />
daneben leuchtet ‹Raumscan›, <strong>2022</strong>. Eine feine<br />
weisse Grundriss-Linie des umgebenden Raumes<br />
erscheint auf einem am Boden liegenden<br />
Monitor. Leises Rauschen begleitet Wörter und<br />
Satzteile, die auftauchen und wieder verschwinden<br />
wie poetische Gedanken über die<br />
Erscheinung des Raums: Wohin geht das Licht,<br />
wenn es nicht mehr leuchtet? Der Screen wird<br />
zur Membran zwischen technisch-digitaler<br />
Visualisierung und einer geistigen Welt. Ähnlich<br />
ephemer erscheint ‹a shadow in search for its<br />
origin›, 2021/22 – ein Spiel mit der Flüchtigkeit<br />
des Schattens. Eine rechteckige Form gleitet<br />
über eine kaum sichtbare Glasplatte in der<br />
Grösse einer Fensterscheibe. Der körperlose<br />
Schatten jagt seinem Ursprung hinterher –<br />
unerreichbar und reinste Sisyphusarbeit. IK<br />
Blütenlese<br />
Teufen — Zehn Jahre Experimente, Temporäres<br />
und Dauerhaftes, Handfestes und Konzeptuelles<br />
– mit ‹Florilegium Teufen› fasst der<br />
scheidende Kurator Ueli Vogt zusammen, was<br />
ihn umgetrieben hat, und was die Institution<br />
leisten kann: Sie ist mehr als ein Museum in der<br />
Logik des Kunstbetriebes. Die Nähe zu den architektonischen<br />
Themen liefert Anknüpfungspunkte<br />
und ermöglicht einen lockeren Umgang<br />
mit dem Gezeigten. Die Frage, ob etwas Kunst<br />
ist oder einem anderen Bereich zuzuordnen ist,<br />
rückt in den Hintergrund. Wichtiger sind das<br />
Zusammenspiel, das offene Denken. Auch das<br />
Wagen und Wuchern haben Platz. So verändern<br />
sich bestehende Werke, wachsen weiter oder<br />
suchen sich neue Orte: Ausgediente Dachstuhlmodelle<br />
formen dank Thomas Stüssi ein T, ein<br />
Schriftzug von Alex Hanimann erweitert die<br />
Dauerausstellung formal und inhaltlich, Felix<br />
Stickels Wandbild wird mit vielfältigen kleineren<br />
Formaten gewürzt. Zu den neuen Arbeiten<br />
gehören Céline Manz’ farbige Fensterfolien<br />
und Leuchtstoffröhren, die den Raum uminterpretieren,<br />
Anita Zimmermanns unbefangener<br />
‹Schimpf im Säulenfeld› oder ein Objekt von<br />
Loredana Sperini, das sich überraschend mit<br />
Jürg Altherrs Plastik auf dem Vorplatz verbindet.<br />
Über dreissig Positionen feiern das Haus<br />
einmal mehr als Ort der Möglichkeiten. KS<br />
Fabienne Immoos · a shadow in search for<br />
its origin, 2021/22, Glas, Nägel, Video, 5’.<br />
Foto: Christian Hartmann<br />
→ Sankturbanhof, bis 2.10.<br />
↗ www.sankturbanhof.ch<br />
Alex Hanimann · We will find a solution, 2016;<br />
Christian Ratti · Gläuf zum Bundeshus, <strong>2022</strong>,<br />
© ProLitteris. Foto: Ueli Vogt<br />
→ Zeughaus, bis 11.9. ↗ zeughausteufen.ch<br />
HINWEISE // NEUENBURG / STEINMAUR / SURSEE / TEUFEN<br />
79
Talaya Schmid / Kosmos<br />
Lilly Keller<br />
Thusis — 87 Jahre alt war Lilly Keller (1929–<br />
2018), als Juri Steiner sie in Montet (Cudrefin<br />
VD) besuchte. Im für die ‹Sternstunde Kunst›<br />
im Mai 2016 angefertigten Film sieht man, wie<br />
sie den Kunstkritiker und Kurator klein und<br />
äus serst lebendig durch das zusammen mit<br />
ihrem Mann Toni Grieb (1918–2008) aufgebaute<br />
Reich führt: den Wohn-Koch-Lese-Raum,<br />
den 6000 qm grossen Garten mit viel Bambus,<br />
Koniferen und einem Teich mit dreissigjährigen<br />
Goldfischen darin, und ihr Atelier. Nach dem<br />
Tod ihres Mannes befasste sich Keller vermehrt<br />
mit dem Umbau einer Liegenschaft aus dem<br />
Erbe mütterlicherseits in Thusis, 2016 verkaufte<br />
sie das nun allzu grosse Anwesen in Montet<br />
und zog in die Berge. Lilly Keller schuf Bücher,<br />
Collagen, Objekte und Installationen und sie<br />
arbeitete mit Recyclingmaterialien vor allem<br />
aus textilen Stoffen. Ihre letzten grossformatigen<br />
Arbeiten widmete sie beinah ausschliesslich<br />
der Sichtbarmachung ausserordentlicher<br />
Pflanzenwunder, beispielsweise Riesenblattformen,<br />
Bambus und dessen Scheideblättern<br />
oder Baumpilzen.<br />
Um das Atelierhaus samt wunderbarem Garten<br />
an der Oberen Stallstrasse in Thusis, einer<br />
Miniversion von Montet, kümmert sich seit dem<br />
Tod der Künstlerin eine testamentarisch von ihr<br />
eingesetzte Stiftung. Diese fertigt zum einen<br />
ein Werkverzeichnis der über 2000 Arbeiten<br />
an, zum anderen strebt sie gemäss dem Willen<br />
der Stifterin die Umwandlung des Wohn- und<br />
Arbeitsortes in einen kulturell lebendigen, für<br />
die Öffentlichkeit und für kreative Initiativen<br />
offenen Ort an. Haus und Gelände wurden in<br />
diesem Sommer für die Öffentlichkeit zugänglich<br />
gemacht. Im Atelierhaus sollen jeweils<br />
für einige Monate Künstlerinnen arbeiten und<br />
Veranstaltungen stattfinden. Aktuell hat Talaya<br />
Schmid die Räume in Beschlag genommen,<br />
um dort ihre knallbunten, sinnlichen Vulva-<br />
Tapisserien zu produzieren. Carole Kambli<br />
kuratiert eine Ausstellung zu Lilly Kellers<br />
Künstlerbüchern. An den Wochenenden finden<br />
diverse Happenings mit weiblichen Kunst- und<br />
Kulturschaffenden und einmalige, auf das Projekt<br />
ausgerichtete Dinners statt. Am 3.9. bspw.<br />
veranstaltet Mickry3 eine Gartenparty, abends<br />
gibt es Talk und Dinner mit Sandra Knecht. Am<br />
10.9. bietet Kira von Eijsden eine Pflegespülung<br />
für Geist und Stimme an. BP<br />
Talaya Schmid · Atelier Vivant, <strong>2022</strong>, Atelieraufnahme<br />
Lilly Keller. Fotos: Michel Gilgen<br />
→ Atelier Vivant, bis 10.9.<br />
↗ www.lillykeller.ch<br />
80 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>
Michael Günzburger & Kilian<br />
Rüthemann<br />
Wettingen — Zum 50-Jahre-Jubiläum lädt das<br />
Gluri Suter Huus mit Kilian Rüthemann und<br />
Michael Günzburger zwei Künstler ein, deren<br />
Arbeiten um die räumlichen Voraussetzungen<br />
sowie die Geschichten rund um den Namensgeber<br />
kreisen.<br />
Äusserlich prägen eine schmucke, rote Fachwerkkonstruktion<br />
sowie ein mächtiges Holztor<br />
das stattliche Gluri Suter Huus, im Inneren<br />
dominieren funktionale Einbauten und eine<br />
Raumstruktur aus dem Jahr 1972. Seit damals<br />
dient das Haus im Ortskern unter anderem<br />
als Galerie der Gemeinde. Ein Gegenüber von<br />
Geschichte(n) und Bausubstanz, auf das die<br />
Eingeladenen, Kilian Rüthemann (*1979) und<br />
Michael Günzburger (*1974), einzeln und im<br />
Dialog reagieren.<br />
Günzburger transformiert das im Innern nicht<br />
mehr sichtbare Scheunentor in eine Bodenarbeit.<br />
Das Vier-Meter-Tor mit markanter,<br />
gerasterter x-Struktur tritt als Negativ liegend<br />
in gebrannten Ton-Platten mit Kratzspuren auf.<br />
Diese Formen verbinden sich mit den Strukturen<br />
auf den zwei Meter grossen Drucken<br />
an der Wand. In Zusammenarbeit mit dem<br />
Drucker Thomi Wolfensberger hat der Künstler<br />
Einzelabzüge von einer doppelt eingefärbten<br />
Holzplatte gefertigt, auf denen er Kirschen und<br />
Schnaps in Pergamin-Papier eingeschlagen<br />
hatte. Das Ergebnis sind Blätter, in denen sich<br />
die «geometrischen Umrisse» des Papiers<br />
sowie Überreste der Früchte abzeichnen:<br />
eine Reverenz an den reichen Bauern Gluri<br />
Suter. Um ihn kursieren Gerüchte, er soll gar<br />
dunkle Künste betrieben haben, sicher war er<br />
Schwarzbrenner, und diesen Geist beschwört<br />
Günzburger.<br />
Handfest wirkt Rüthemann auf die Ausstellungsarchitektur<br />
ein oder stattet diese mit<br />
seinen rohen Betonmöbeln aus. Einen niederen,<br />
kellerartigen Raum versieht er mit einer<br />
blauen Decke aus Brandschutzputz, die ebenso<br />
an einen Himmel wie eine Grotte erinnert.<br />
Im Dachgeschoss reagiert er auf Einbauten<br />
und Überreste des Ausstellungsbetriebs: Er<br />
entfernt um die eingezogenen Ausstellungswände<br />
wenige Zentimeter und stellt sie so<br />
frei. Eingefärbt werden sie Teil einer Rauminstallation.<br />
Zudem «restauriert» Rüthemann<br />
ein altes Beleuchtungssystem, dessen Haken<br />
noch im Gebälk vorhanden sind. Anstelle der<br />
Stromschienen hängen Lampen mit sichtbaren<br />
Kabeln und beleuchten seine zur Rauminstallation<br />
aufgestapelten Hocker. Einzelne Blätter<br />
mit geometrischen Formen von Günzburger<br />
schaffen den gegenseitigen Bezug und verweisen<br />
auf die Strukturen der Fassade.<br />
Insgesamt eine Kombination von zwei Positionen,<br />
die in der räumlichen Auseinandersetzung<br />
selbstbewusst und gekonnt auf das eigenwillige<br />
Haus reagieren und damit interagieren. AD<br />
Michael Günzburger · Ausstellungsansicht<br />
Gluri Suter Huus, <strong>2022</strong>. Foto: Esther Nora Mathis<br />
Kilian Rüthemann · Ausstellungsansicht Gluri<br />
Suter Huus, <strong>2022</strong>. Foto: Esther Nora Mathis<br />
→ Gluri Suter Huus , bis 25.9.<br />
↗ www.glurisuterhuus.ch<br />
HINWEISE // THUSIS / WETTINGEN<br />
81
illustriert & inszeniert<br />
Winterthur — Wer zu den Geduldigen, Ausdauernden<br />
gehört, kommt fast nicht mehr weg. Und<br />
wer sich sowieso angesprochen fühlt, wenn<br />
einer wie Eugen Gomringer sich feierlich dem<br />
«lieben Leser» zuwendet, «der Du bist eines<br />
der erwachsenen Kinder, die ihr Erwachsensein<br />
gerne mit Kindern teilen», der bleibt lange in<br />
den hellen Räumen des Gewerbemuseums. Das<br />
ist trotz seines altmodischen Namens ganz im<br />
Hier und Jetzt präsent, und die Erfahrungen,<br />
die man dort machen kann, sind immer besonders.<br />
Erst recht in der Ausstellung ‹Bilderbücher:<br />
illustriert & inszeniert›, für die Gastkurator<br />
Hans ten Doornkaat, der Bilderbuchexperte<br />
schlechthin, verantwortlich zeichnet. Eine<br />
verlockende, gut gegliederte, absolut überzeugende<br />
Schau, die sich auch wegen der schönen<br />
offenen Szenografie auf vielfältige Art sinnlich<br />
und intellektuell erleben lässt und aufmerksame<br />
Kinder ebenso anspricht wie ausgepichte<br />
Bilderbuchfreaks. Und angesichts der Themenvielfalt<br />
könnte man philosophisch werden.<br />
Hans ten Doornkaat erkennt Bilderbücher als<br />
eigentliche «Sinnstiftungsmaschinen». Im<br />
Zentrum der Ausstellung steht die Frage, wie es<br />
den Bilderbüchern gelingt, Welt und Welten zu<br />
vermitteln, welche Strategien – künstlerische,<br />
grafische, formale etc. – sie einsetzen, um<br />
das Bilderlesen so unglaublich spannend zu<br />
machen und zugleich, gerade in der Wiederholung,<br />
dieses Gefühl von Geborgensein zu<br />
geben, welches Kinder ihren Bilderbüchern<br />
verdanken. Man kann das immer an sich selbst<br />
ausprobieren, da alle Bücher in der Ausstellung<br />
mindestens doppelt vorhanden sind: als<br />
buchstäblich nahe liegende Exponate und als<br />
Bücher, die man bequem in Holzsesseln und<br />
-bänken zur Hand nehmen kann. Es sind lauter<br />
zeitgenössische Bücher (eine Neuausgabe von<br />
Hans Fischers ‹Pitschi› fehlt natürlich nicht),<br />
und es wird allen nur möglichen visuellen<br />
Erzählformen Rechnung getragen. Mal wird<br />
extrem einfach in Farbflecken erzählt, mal<br />
wimmelt es nur so von Menschen und Dingen<br />
in Alltagssituationen. Mal entsteht Welt – unter<br />
den Augen, unter der Hand – dank Zooming,<br />
Pop-ups oder wie auf einer Guckkastenbühne.<br />
Welt, die sich verändern, erweitern lässt, weil<br />
man etwas bewegen kann, Stanzungen der<br />
Gegenwart ein Schnippchen schlagen oder<br />
die Erzählung auf kleiner werdenden Seiten<br />
in die Gegenwart schrumpft, um darin wieder<br />
bis in die Zukunft zu wachsen (‹Es war einmal<br />
und wird noch lange sein›, ein Werk der eben<br />
ausgezeichneten Johanna Schaible). Bald wird<br />
die Geschichte auf Doppelseiten ausgebreitet,<br />
dann wieder erweist sich der Falz als Grenze.<br />
Und das Umblättern büsst – welcher Erwachsene<br />
erinnert sich nicht daran! – nie, wirklich<br />
nie, seinen Überraschungseffekt ein. Nicht<br />
zuletzt verdankt manches Kind Bilderbüchern<br />
seine ersten Kunsterfahrungen. Büchern wie<br />
‹Das kleine Museum› oder das zauberhaft einfache,<br />
mit konkreter Kunst erfüllte von Anton<br />
Stankowski (und dem zitierten Gomringer):<br />
‹Gucken›. AM<br />
Bilderbücher: illustriert & inszeniert, Ausstellungsansicht<br />
Gewerbemuseum, <strong>2022</strong>.<br />
Foto: Michael Lioh<br />
Johanna Schaible · Es war einmal und wird<br />
noch lange sein, Carl Hanser Verlag, 2021<br />
→ Gewerbemuseum Winterthur, bis 23.10.<br />
↗ www.gewerbemuseum.ch<br />
82 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>
Momente der Störung 2<br />
Zürich — Eine Wand aus Stahl und Glas spannt<br />
sich quer durch den Raum und versperrt den<br />
Zugang zur Ausstellung. Die Scheibe hat Risse,<br />
als hätte jemand versucht, das Hindernis<br />
gewaltsam zu überwinden. Monica Bonvicinis<br />
‹A Romance›, 2003, macht den vielsagenden<br />
Auftakt zum zweiten Teil der Sammlungsausstellung<br />
des Migros Museums, die sich mit<br />
Störungen beschäftigt. Indem die Künstlerin<br />
das Glas dieses Stücks moderner Architektur<br />
demoliert, entlarvt sie deren scheinheilige<br />
Transparenz. Die aufgepinselten Schriftzüge<br />
verweisen, wie abblätternde Plakate, auf<br />
Sigmund Freuds Untersuchung der Agoraphobie,<br />
die er bei den Frauen mit unterdrückter<br />
Sexualität diagnostizierte.<br />
In der Ausstellung geht es nicht um vorübergehende<br />
Irritationen. Sie fokussiert auf Störungen,<br />
die unterschwellig existieren, Systeme,<br />
Machtstrukturen und etablierte Wahrheiten<br />
infrage stellen oder infiltrieren. Das kann<br />
durchaus lustvoll passieren, etwa wenn Sylvie<br />
Fleury in ‹First Spaceship on Venus›, 1995, die<br />
männlich dominierte Rakete den Frauen in<br />
die Hand gibt und sie begleitet von weiblicher<br />
Popmusik zur Venus fliegen lässt. Ugo Rondinones<br />
Clowns in ‹Dog days are over›, 1996, sind<br />
hingegen unheimlich, geradezu furchteinflössend,<br />
wie sie gelangweilt in ihren Monitoren<br />
sitzen und uns schamlos auslachen, wenn wir<br />
an ihnen vorbeigehen. Der Clown war schon<br />
immer eine subversive Figur. Maurizio Cattelan<br />
setzt sie in ‹La rivoluzione siamo noi›, 2000, mit<br />
sich als Künstler gleich. Als aufgehängte Puppe<br />
schafft er ein Gegenbild zu Joseph Beuys, der<br />
als heilender Schamane die Gesellschaft zum<br />
Positiven verändern wollte.<br />
Zahlreiche Werke drehen sich um Mythenbildung,<br />
alternative Erzählungen und behauptete<br />
Bedrohungsszenarien – in der aktuellen<br />
Gegenwart höchst aktueller Stoff. Gianni Motti<br />
versucht sein Denken mit einem Aluhut vor<br />
elektromagnetischen Strahlen zu schützen.<br />
Hanne Darboven konstruiert in ihrem ‹Welttheater›,<br />
1973, ein komplexes, individuelles<br />
System. Das Alter Ego des Künstlers Michael<br />
Smith rüstet sich in ‹Mike Builds a Shelter›,<br />
1983–1985, für die nukleare Katastrophe.<br />
Das jüngste Werk stammt von Nora Turato.<br />
Sein Titel, ‹fight the system, cerebral, visually<br />
striking, offbeat›, 2021, liest sich wie eine politische<br />
Parole. Doch das Licht des Leuchtkastens<br />
verleiht allem einen warmgelben Schein. MA<br />
Monica Bonvicini · A Romance, 2003, Ausstellungsansicht<br />
Migros Museum für Gegenwartskunst<br />
© ProLitteris. Foto: Stefan Altenburger<br />
Hanne Darboven (links), Nora Turato (rechts),<br />
Florian Germann (vorne) · Ausstellungsansicht<br />
Migros Museum für Gegenwartskunst.<br />
© ProLitteris. Foto: Stefan Altenburger<br />
→ Migros Museum für Gegenwartskunst,<br />
bis 11.9.<br />
↗ www.migrosmuseum.ch<br />
HINWEISE // WINTERTHUR / ZÜRICH<br />
83
Werner Bommer<br />
Zürich — «Im Unscheinbaren» findet Werner<br />
Bommer (*1948, Rickenbach) «die grössten<br />
Sensationen.» So, wenn ein in flirrendes Licht<br />
getauchter Baumast den ganzen Bildraum einnimmt,<br />
andernorts sich Äste eines auf einem<br />
Sandstrand wachsenden Gebüschs über ein<br />
tiefblaues Meer biegen, dessen Rauschen man<br />
zu hören vermeint. Immer wieder verdichten<br />
sich verzweigende Äste zu Netzwerken, wuchern<br />
zu All-overs. Entweder sind sie als luftigheitere<br />
Linien- und Farbgefüge komponiert,<br />
oder sie versinken in einem bald verschatteten,<br />
bald farblich dicht bearbeiteten Bildgrund. Sie<br />
nehmen Formverläufe auf, reissen dabei Figurationen<br />
als Strandgut mit sich und gebärden<br />
sich als abstrahierte, vielfach atmosphärisch<br />
aufgeladene Kompositionen. Architektonische<br />
Gebilde und Strukturen inspirieren den<br />
Künstler zu radikaleren Abstraktionsprozessen.<br />
Etwa, wenn ein weisses, transparent wirkendes<br />
Wohnhaus sich geisterhaft von der schwarzen<br />
Nacht abhebt und Werner Bommer einen<br />
Vorwand liefert, geometrische, meist farbige<br />
Flächen neben- und übereinander zu gliedern<br />
und Räumlichkeit zu erzeugen.<br />
Malerische Komponenten entfalten da und dort<br />
eine Eigendynamik, besonders wenn der Maler<br />
fotografische Motive wie Luftbilder, Wasser,<br />
Spiegelungen, Schatten, Bäume, Stadtpläne<br />
und Gitterstrukturen als Bildgestaltungselemente<br />
verwendet. Teilweise koloriert und<br />
übermalt er die Fotografien, reizt ihr Potenzial<br />
und ihr Spannungsverhältnis zur Malerei aus<br />
und transformiert sie selbst in Malerei.<br />
Das Vorgefundene, Erinnerte, Zitierte und Unscheinbare<br />
inspirieren ihn immer wieder neu.<br />
Dazu gesellen sich seine Lust am Umgang mit<br />
dem Material und den malerischen Ausdrucksmöglichkeiten.<br />
Die Malerei erkundet Werner<br />
Bommer mit ihren ureigensten Gesetzen: dem<br />
Ausloten von Räumlichkeit im zweidimensionalen<br />
Bild mit Farbe und Form, mit flächigen und<br />
pastosen Bereichen, den Lichtphänomenen von<br />
Hell bis Dunkel, der Beziehung zwischen Figur<br />
und Grund sowie dem Spiel mit unterschiedlichen<br />
Bildebenen. Im Grunde fragt der Künstler<br />
nach der Essenz eines Bildes respektive der<br />
Quintessenz einer Bildidee und «ab welchem<br />
Zeitpunkt es funktioniert» und er das Werk als<br />
Entität sich selbst überlassen kann. DvB<br />
Werner Bommer · Spuren, 2021, Acryl, Kreide<br />
und Collage auf Leinwand, 140 x 120 cm,<br />
Courtesy Stiftung Kunstsammlung Albert und<br />
Melanie Rüegg<br />
Werner Bommer · Bau, <strong>2022</strong>, Acryl auf Leinwand,<br />
50 x 40 cm, Courtesy Stiftung Kunstsammlung<br />
Albert und Melanie Rüegg<br />
→ Stiftung Kunstsammlung Albert und Melanie<br />
Rüegg, bis 12.11.<br />
↗ www.kunstsammlung-ruegg.ch<br />
84 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>
Denn wenn Chloe Olivia mag<br />
Zürich — Vor fast einhundert Jahren, 1928, fand<br />
in Bern die erste Schweizerische Ausstellung<br />
für Frauenarbeit, kurz SAFFA, statt. Sie steht<br />
für ein Grossprojekt, bei dem Frauen im Kollektiv<br />
gearbeitet haben und öffentlich in Erscheinung<br />
getreten sind. Die aktuelle Ausstellung<br />
im Museum Strauhof wirft nun exemplarisch<br />
Fragen danach auf, wie viel an historischem<br />
Material an verschiedenen Orten erhalten wurde,<br />
erschlossen und zugänglich ist: vor allem<br />
aber, was eine zeitgemässe Wiedervorlage<br />
unter Nutzung des grossen Spektrum an Tools<br />
sein kann, die zur Verfügung stehen, um Inhalte<br />
aufzubereiten und zu zeigen, wie Frauen Räume<br />
und Farben gestaltet haben.<br />
Diese Fragen haben Mara Züst und Marilin<br />
Brun ins Zentrum ihrer umfassenden künstlerischen<br />
Recherche gestellt, die jetzt als ebenso<br />
handliches wie gehaltvolles Künstlerbuch,<br />
als Website und als Ausstellung präsentiert<br />
wird – in Form eines Korridors mit Tisch und<br />
Gästebuch, auf dessen Wände die Namen aller<br />
bekannten Teilnehmer:innen tapeziert sind.<br />
Dazu kommen drei angrenzende Zimmer, die<br />
in den Proportionen erahnen lassen, wie gross<br />
der Raum gewesen sein könnte, in dem Virginia<br />
Woolf ihren 1929 erstmals veröffentlichten<br />
Essay ‹A Room of One’s Own› schrieb. Züst und<br />
Brun haben sich die Schriftstellerin Woolf zur<br />
Patin und Komplizin gemacht und stellen nun<br />
in einer Projektion und einem Hörstück die<br />
Frage ins Zentrum, was es heisst, als bildende<br />
Künstlerin gestern, heute und in die Zukunft<br />
zu wirken.<br />
Die SAFFA war thematisch in die Bereiche<br />
Landwirtschaft, Industrie, Hausarbeit, Bildung,<br />
Erwerbsarbeit, Wissenschaft, Literatur, Musik,<br />
Kunst und Kunstgewerbe gegliedert. Die Verantwortung<br />
für die einheitliche Gestaltung und<br />
Präsentation lag bei der Architektin Luise Lux<br />
Guyer (1894–1955).<br />
Aufgrund des originalen Plans mit dem Farbkonzept<br />
von Lux Guyer und Bertha Tappolet<br />
im gta Archiv haben Züst und Brun zusammen<br />
mit Marcella Wenger-Di Gabriele vom Haus<br />
der Farbe fünf Farbtöne ausgewählt, die das<br />
ursprüngliche Konzept ins Heute übertragen.<br />
Diese sind für die Farbgebung der Ausstellung<br />
und der Publikation bestimmend.<br />
Der gedeckte Mauve-Ton ist identisch mit dem<br />
Papierton der A3-formatigen Poster mit allen<br />
Quellenangaben, die zum Mitnehmen bereitliegen.<br />
Mögen sie zirkulieren und sichtbar werden<br />
lassen, wie viele Beteiligte in anderen Sammlungspräsentationen<br />
zu sehen sind – oder auch<br />
nicht. SM<br />
Komitee der SAFFA 1928, © Schweizerisches<br />
Sozialarchiv. Foto: Fotostudio Carl Jost<br />
Persil-Pavillon in der Abteilung Industrie<br />
© Gosteli-Stiftung, AGoF Fotosammlung A/55<br />
→ Strauhof, bis 4.9.<br />
↗ www.strauhof.ch<br />
↗ www.denn-wenn-chloe-olivia-mag.net<br />
HINWEISE // ZÜRICH<br />
85
Touch Wood<br />
Zürich — Holz ist eine nachwachsende, aber<br />
nicht unendliche Ressource aus der Natur, die<br />
immer öfter für architektonisch herausragende<br />
Bauten eingesetzt wird. Beispiele davon finden<br />
sich im Parterre des ZAZ Bellerive in Form teils<br />
filigraner Architekturmodelle. Die im Stil eines<br />
Schaulagers auf Gestellen platzierten gut 60<br />
Ausstellungsobjekte stellen so verschiedene<br />
Projekte vor, wie etwa den Pionierbau der Kantonsschule<br />
Wil SG, das Klanghaus Toggenburg<br />
oder das Ofenturm Ziegeleimuseum in Cham.<br />
Im ersten Stock wird die Geschichte der Holzverarbeitung<br />
mit der Zeitrechnung des Holzes<br />
verwoben. Eine 13’000-jährige Baumscheibe<br />
weist tief in die Vergangenheit, während die<br />
modernen Maschinen einer Schreinerei für die<br />
Gegenwart stehen. Beim Holzschlag sind aber<br />
nach wie vor Trittsicherheit und Muskelkraft<br />
gefragt, wie Thomas Horat mit ‹Ins Holz› zeigt,<br />
die einzigartige Flösserei auf dem Ägerisee<br />
inbegriffen. Karten illustrieren wirtschaftliche,<br />
klimatische und geografische Zusammenhänge;<br />
Marcus Maeder und Roman Zweifel<br />
setzten mit ‹Growth Model› die Dynamik des<br />
Baumwachstums akustisch um. Man besucht<br />
eine gründlich vorbereitete Ausstellung, die<br />
in den Räumen sowie dem Aussenbereich der<br />
Breslauer-Villa viel Wissen gepaart mit grosser<br />
Erfahrung in sich vereint und das auch in einem<br />
schönen Begleitband aufzeigt. TS<br />
Collectomania<br />
Zürich — Schon im 16. Jahrhundert gab es<br />
Anleitungen zum Sammeln und Ausstellen,<br />
und bis heute haben diese Tätigkeiten nichts<br />
von ihrer Faszination eingebüsst. Ob 40’000<br />
Orangenpapierchen (Dirk von Oettingen) oder<br />
18’000 Barbies (Bettina Dorfmann) oder ein<br />
Schrank voller historischer Kleider (Sophie<br />
Grossmann) – am Anfang jeder Sammlung<br />
steht ein erstes Stück. So wie bei Bice Curiger,<br />
die eines Tages in einem ‹Tabacchi› einer Wasserspritzpistole<br />
begegnete, diese ‹Objekte vom<br />
Wegrand› zu sammeln begann und sie schliesslich<br />
dem Museum für Gestaltung im Toni-Areal<br />
übergab. Auch Ephemeres wie Vogelstimmen<br />
kann gesammelt werden: Das 2020 in Deutschland<br />
lancierte Projekt ‹Dawn Chorus› präsentiert<br />
sie auf einer interaktiven Karte. Zwei mit<br />
Exponaten bestückte Rampen in der Längsachse<br />
des punktuell farbig ausgeleuchteten Raums<br />
und vier Nischen mit Videoporträts erlauben<br />
ebenso einen Blick auf die Objekte wie auch auf<br />
die oft sehr fachkundigen Menschen dahinter.<br />
Es werden aber auch Fragen aufgeworfen: Welche<br />
Ordnung wird einer Sammlung verliehen,<br />
wie gehen sammelnde Institutionen selbst mit<br />
Sammlungen um, wie ist der Nachlass geregelt?<br />
Denn was Sammelnde über Jahrzehnte<br />
zusammentragen, mögen die Erben vielleicht<br />
als Plunder ansehen. Wohin damit, wäre dann<br />
die finale Frage. TS<br />
Auf dem Holzweg von der Uferpromenade an<br />
der aufgeschnittenen Eiche vorbei ins ZAZ<br />
Bellerive gehen. Foto: Nakarin<br />
→ ZAZ Bellerive, bis 30.10.<br />
↗ www.zaz-bellerive.ch<br />
Collectomania, Wasserpistolen, gesammelt<br />
von Bice Curiger, Museum für Gestaltung<br />
Zürich. Foto: Umberto Romito und Ivan Šuta<br />
→ Museum für Gestaltung im Toni, bis 8.1.<br />
↗ www.museum-gestaltung.ch<br />
86 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>
Wege der Kunst<br />
Zürich — Es ist eines der komplexesten Projekte,<br />
die das heute siebzigjährige Museum<br />
Rietberg in jüngerer Zeit je in Angriff genommen<br />
hat, und es gelingt ihm, vieles sichtbar zu<br />
machen: die Geschichte der Sammlung(en), die<br />
Rolle der beteiligten Akteure, welche Folgen<br />
das hat für einzelne Objekte und den Umgang<br />
mit Kunst.<br />
Zum Glück dauert die Ausstellung ein ganzes<br />
Jahr. Denn die Fragen, die hier aufgeworfen<br />
werden, sind von grundsätzlicher Art und stellen<br />
letztlich jeden Betrachter, jede Betrachterin<br />
vor neue Fragen; subjektive und durchaus kantische:<br />
Was kann ich wissen? Unter dem schönen<br />
Titel ‹Wege der Kunst – Wie die Objekte ins<br />
Museum kommen› macht das Museum Rietberg<br />
zum ersten Mal darauf aufmerksam, wie verschlungen<br />
die Wege sein können, wie vielfältig<br />
die Prozesse, bis ein Objekt zum Museumskunstwerk<br />
wird. Denn jedes Objekt hat seine<br />
Geschichte, seine Biografie, in die sich die<br />
Biografien und Geschichten jener eingeschrieben<br />
haben, durch deren Hände sie gingen.<br />
Kein leichtes Unterfangen, werden doch viele<br />
Geschichten erst greifbar, wenn die Objekte in<br />
westlichen Besitz gelangen, während die meist<br />
viel längere Vorgeschichte im Dunkeln liegt. Wie<br />
vermittelt man das alles? Kuratorin Esther Tisa<br />
Francini und ihr Team haben einen wohldurchdachten<br />
Parcours durch die ständige Sammlung<br />
angelegt. Er beginnt in der Villa Wesendonck<br />
und führt hinüber in den Smaragdbau.<br />
An 22 Stationen, die den Themen Sammeln,<br />
Zeigen, Handeln und Wissen zugeordnet sind,<br />
kann man Halt machen. Ausgewählte Beispiele<br />
in eigens für diese Schau geschaffenen Vitrinen<br />
zeigen, was zum Leben eines bestimmten<br />
Objekts gehört, welche unmittelbaren Spuren<br />
zu seinem Verständnis beitragen, in welch<br />
spannendem oder problematischem ästhetisch-historischem<br />
Kontext es sich bewegte<br />
und bewegt. Briefe, Sammlungsinventare,<br />
Etiketten, Zeichnungen, Fotografien – die ganze<br />
Palette von Dokumenten ist vertreten, um dem,<br />
was uns heute als Kunstwerk begegnet, und<br />
den Menschen dahinter gerecht zu werden.<br />
Zusammen mit den Kunstobjekten ergibt das<br />
vierhundert Exponate – von über dreitausend<br />
Jahre alten chinesischen Bronzen bis<br />
zu indischen Terrakotten aus den Sechzigern.<br />
Bei den Bronzen lässt sich der Bedeutungswandel<br />
besonders gut nachvollziehen, den<br />
viele Gegenstände von ihren Anfängen bis zur<br />
Museumsgegenwart durchmachen. Einst bei rituellen<br />
Opferzeremonien eingesetzt, erlangten<br />
sie mit der Zeit politisch-soziale Bedeutung,<br />
wurden selbst Sammelobjekte, gerieten durch<br />
Plünderungen ins westliche Ausland – und die<br />
aktuelle Regierung der VR China missbraucht<br />
sie als Machtsymbol. Immer wieder wird man<br />
darauf aufmerksam gemacht, was es bedeutet,<br />
wenn Dinge aus ihren ursprünglichen Zusammenhängen<br />
gerissen werden – die Masken aus<br />
dem Kameruner Grasland, Raubgut aus Benin<br />
City … Immer wieder aber wird deutlich, wie<br />
verantwortungsvoll, transparent und international<br />
kooperierend das Museum Rietberg sich<br />
seiner eigenen Geschichte stellt. AM<br />
Dōji, Nō-Maske eines Knaben mit Beutel und<br />
Kissen. Japan, Momoyama- bis frühe Edo-<br />
Zeit, 16.–17. Jh., Museum Rietberg, Geschenk<br />
Balthasar und Nanni Reinhart. Provenienz:<br />
16./17. Jh. – um 1907/13, Fürstenfamilie Nanokaichi-Maeda,<br />
dann weiter an Ernst Grosse,<br />
Freiburg i. Br., durch Vermittlung von Hayashi<br />
Tadamasa und Kano Tessai; 1928–55, Georg<br />
Reinhart, Winterthur; 1955–89, Balthasar<br />
Reinhart, Winterthur. Foto: Rainer Wolfsberger<br />
→ Museum Rietberg, bis 17.6.23<br />
↗ rietberg.ch<br />
HINWEISE // ZÜRICH<br />
87
BESPRECHUNGEN<br />
Boris Rebetez — Lauf der Würfel<br />
Die Projektion ‹Place de Cubes› von Boris Rebetez, die aktuell<br />
bei von Bartha zu sehen ist, besteht aus achtzig Fotografien.<br />
Sie ist betitelt nach dem Übernamen eines Platzes in Belfort in<br />
Frankreich. Dessen architektonische Gestaltung aus farbigen<br />
Würfeln, auf die der Übername anspielt, wurde 2019 demoliert.<br />
Basel — Die Gestaltung des ‹Place de Franche-Comté›, wie der Platz im ostfranzösischen<br />
Belfort offiziell heisst, wurde 1988 eingeweiht. Sie setzte sich aus würfelförmigen<br />
Betonmodulen zusammen, gefliest mit weissen sowie gelben, roten und blauen<br />
Keramikplatten – den Farben Mondrians – sowie aus aufgesetzten Metallgittern<br />
und kugelförmigen Laternen. Den Platz widmete die Architektin und Stadtplanerin<br />
Jacqueline Trébillon den Kindern und den «Kinderseelen» der Erwachsenen. Doch<br />
der Platz alterte rasch. In den Jahren vor dem Abriss störten sich die Ansässigen zunehmend<br />
an seinem desolaten, von Wetter und Vandalismus gezeichneten Zustand.<br />
‹Place de Cubes›, <strong>2022</strong>, dokumentiert den verschwundenen Platz in 80 Aufnahmen,<br />
die im Loop projiziert werden. Fast jeder Aufnahme folgt ein Schwarzbild. Der<br />
regelmässig getaktete Wechsel zwischen beiden ruft die Erinnerung an eine Dia-<br />
Projektion hervor. Abwechslungsweise werden die Würfel frontal oder schräg, von<br />
Nahem oder Weitem und von sprunghaft wechselnden Standorten her gezeigt. Die<br />
Fotografien nehmen in dieser Variabilität formaler Parameter einen Modul-Charakter<br />
an, ähnlich dem Würfel. Gleichzeitig entwickelt deren Anordnung in der Dauer der<br />
Projektion eine Abfolge von Themen: eine Art reduzierten narrativen Bogen aus Würfeln,<br />
Pflanzen, Schulkindern, Pfützen und zerbrochenen Keramikfliesen, Abenddämmerung,<br />
Nacht und Morgengrauen.<br />
Das Grundelement der Erzählung, die Zeit, wird durch ein dreimaliges Aussetzen<br />
des Schwarzbildes betont. Diese Ausnahmen, in denen jeweils zwei Fotos mit dem<br />
gleichen Ausschnitt nahtlos aufeinanderfolgen, zeigen ein über den Platz rennendes<br />
Mädchen, das Angehen der Laternen in der Abenddämmerung und deren frühmorgendliches<br />
Verlöschen. Die punktuell verstärkte Zeitwahrnehmung korrespondiert<br />
mit dem Verblassen und Erstarken der Farben oder mit dem Thema der Pflanzen,<br />
die dank Sonne und Regen zwischen den Würfeln wachsen. So stellt die Projektion<br />
die Kuben, den rechtwinkligen Platz und die umgebenden Wohnblöcke in den Widerspruch<br />
einer zirkulären Struktur. Das Erleben von Zeit als Wiederholung – das Gefühl<br />
des Alltags, das die Nachbarschaft des Platzes beherrscht – verhält sich zu den Spuren<br />
des Verfalls, zu den Pfützen und dem Moos, das an Bruchstellen wächst, wie die<br />
Statik der Architektur zum Moment, in dem ein Kind über den Platz rennt, oder wie<br />
die geloopte Projektion zu den Fotografien. Meredith Stadler<br />
→ ‹Boris Rebetez›, Galerie von Bartha, 1.9.–29.10.; Führung, 3.9., 14 Uhr ↗ www.vonbartha.com<br />
88 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>
Boris Rebetez · Place de Cubes, <strong>2022</strong>, 80 Fotografien, digitale Projektion, 14’, Loop<br />
BESPRECHUNGEN // BASEL<br />
89
Picasso und El Greco — Nicht nur blau und kubistisch<br />
In all seinen Schaffensphasen gebe es Verweise auf den griechisch-spanischen<br />
Altmeister. Nun begegnen sich die Individualisten<br />
El Greco und Picasso in einer anspruchsvoll-anregenden<br />
Ausstellung, die zeigt, wie viel Moderne in El Greco steckt und<br />
wie fruchtbar die Auseinandersetzung mit ihm für Picasso war.<br />
Basel — Gleich zweimal kann man auf der Federskizze mit allerlei Köpfen und Figuren<br />
lesen: «Yo el Greco». Auch auf anderen Blättern ist El Greco (1541–1614) Thema,<br />
in ernsten, schnauzbärtigen schmalen Köpfen, sogar in Varianten des berühmten<br />
‹Edelmanns mit der Hand auf der Brust›. Alle sind um 1899 entstanden, und nur wenig<br />
später, 1901, sollte der junge Künstler und Autor der Blätter das sprühende Selbstporträt<br />
‹Yo Picasso› malen. In Basel aber ist in diesem ersten von fünf Kapiteln neben<br />
zwei Beispielen von El Grecos Porträtkunst das ebenfalls 1901 datierte ‹Autoportrait›<br />
zu sehen: nicht weniger ernste Ruhe ausstrahlend als jene, von statuarischer Intensität,<br />
Picassos melancholisch verdunkelter Blauer Periode zugehörig. Deren Höhepunkt<br />
ist das Gemälde ‹Evokation (Das Begräbnis Casagemas’)› aus demselben Jahr,<br />
ein direktes Echo auf El Grecos Hauptwerk ‹Das Begräbnis des Grafen Orgaz›. Es hatte<br />
Picasso in Toledo so beeindruckt, dass er die Erinnerung an den Freund, der sich<br />
das Leben genommen hatte, nach ihm gestaltete. Hier, im zweiten Kapitel, wird es<br />
zusammen mit anderen in zwei Ebenen aufgeteilten Werken gezeigt – ‹Die Anbetung<br />
des Namens Jesu›, ‹Christus am Ölberg›: Man glaubt zu verstehen, was Picasso an<br />
diesen ausdrucksstarken El-Greco-Gemälden faszinierte, von der Bewegung, auch<br />
der inneren, den Überlängen, der Farbkühnheit und Lichtführung bis zur modernen<br />
Raumauffassung. Und hat El Greco nicht auch wesentlich zur Entstehung des Kubismus<br />
beigetragen? Angesichts etwa des Faltenwurfs der Gewänder, aus denen Heilige<br />
wie Johannes oder Bartholomäus und büssende Magdalenen herauswachsen, und<br />
des architektonischen Bildaufbaus glaubt man, so manche Parallele zu Picassos Klarinetten-,<br />
Akkordeon- und Mandolinenspielern und seinen Sitzenden zu erkennen.<br />
Wie sehr ihn El Greco weit über die frühen Jahre hinaus noch im Spätwerk beschäftigte,<br />
wird in der Basler Schau (Hauptkuratorin: Carmen Giménez) anhand von<br />
rund dreissig Werkpaarungen verdeutlicht, oft überraschend, manchmal erst auf den<br />
zweiten Blick überzeugend. Andere Male wieder ergeht es wohl manchen so wie mir:<br />
Es ist völlig gleichgültig, welcher Art die Verbindungen des Altmeisters zum 340 Jahre<br />
Jüngeren sind – der vergleichende, suchende Blick macht wach. So im letzten Kapitel<br />
mit Picassos ‹Kreuzigung Christi›, 1930, in schier heiteren Farben und El Grecos<br />
leuchtendem Spätwerk ‹Christus vertreibt die Händler aus dem Tempel›, ganz zu<br />
schweigen vom atemberaubend schönen, himmelwärts ragenden ‹Der heilige Martin<br />
und der Bettler›, 1597/99, mit dem heimatlichen Toledo in der Tiefe. Angelika Maass<br />
→ ‹Picasso – El Greco›, Kunstmuseum Basel, bis 25.9.; Katalog (Hatje Cantz) ↗ kunstmuseumbasel.ch<br />
90 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>
El Greco · Der heilige Martin und der Bettler, 1597/99, Öl auf Leinwand, 193,5 x 103 cm, National Gallery<br />
of Art, Washington. In der Basler Ausstellung rückt das Werk in die Nähe zu Picassos kleinformatigem<br />
Aquarell auf Papier, Knabe, ein Pferd führend, 1905/06, Baltimore Museum of Art<br />
BESPRECHUNGEN // BASEL<br />
91
Mondrian — Malerei als umfassende Gestaltungsform<br />
Mit Rot, Blau und Gelb sowie Schwarz- und Weisstönen, Pinseln<br />
und Papier-Tapes hat Piet Mondrian skizziert, komponiert und<br />
improvisiert. Die Fondation Beyeler präsentiert ihn nach dem<br />
dreijährigen ‹Mondrian Research Project› zu Werken aus der eigenen<br />
Sammlung als transatlantische Ausnahmeerscheinung.<br />
Basel — In den ersten beiden Räumen treffen dunkeltonige Landschaftsgemälde und<br />
Interieurs auf abstrakte Kompositionen wie ‹New York City I›, 1941, an denen Mondrian<br />
nach der Emigration von Europa in die USA in seinem New Yorker Atelier fast täglich<br />
Veränderungen vornahm, indem er die schmalen Paper-Tapes verschob und neu<br />
arrangierte. Diese Hängung ist programmatisch für die Ausstellung. Besucher:innen<br />
werden bei Naturlicht und choreografierten Ausblicken auf den Seerosenteich und<br />
in die umgebende Landschaft durch das Schaffen Mondrians begleitet. Zu seinen<br />
prägenden Arbeitsorten gehören die Küsten von Flandern und der Niederlande, das<br />
kubistische Paris der 1910er-Jahre, das New York der frühen 1940er. Die Schau<br />
rückt das Thema ‹Evolution›, das Mondrian in einem Triptychon gleichen Titels bearbeitet<br />
hat, in die Nähe eines vom Künstler 1919 verfassten Dialogs zwischen einem<br />
Kunstliebhaber, einem naturalistischen und einem abstrakt-realistischen Maler. Die<br />
Hängung macht die Nuancen der Loslösung von einer gegenständlichen Darstellung<br />
erfahrbar. Sie versöhnt das künstlerische Interesse an Veränderungen der Natur im<br />
Wechsel der Tages- und Jahreszeiten mit der modernistischen Haltung, dass eine<br />
Ablösung vom Naturalismus eine (notwendige) neue Zeitrechnung markiere. Am Beispiel<br />
von Gemälden einer Sonnenblume lässt sich dieser Wandel nachvollziehen.<br />
Mit einer Ausnahme werden sämtliche Werke aus der eigenen Sammlung ausnahmsweise<br />
unverglast gezeigt. Im Verlauf des ‹Piet Mondrian Conservation Project›<br />
wurden sieben Gemälde von 2019 bis 2021 wissenschaftlich untersucht. Erkenntnisse<br />
über Mondrians Malweise, welche die Angaben im Werkverzeichnis durch wissenschaftliche<br />
Befunde ergänzen, sind online einsehbar. Die malerischen Oberflächen,<br />
die kalkuliert ausgearbeiteten, plastischen Flächen mit dem besonderen Reflexionsverhalten,<br />
bezeugen eine Grundspannung zwischen dem Interesse an mathematischen<br />
Gesetzmässigkeiten und der Lust, diese intuitiv abzuwandeln. Im Katalog werden<br />
früh formulierte Grundsätze so aktualisiert, dass eine späte Aussage Mondrians<br />
eine neue Bedeutung gewinnt: «Wir können das eine oder andere tun: ein Kunstwerk<br />
erschaffen oder ein ästhetisches Objekt herstellen. Beide unterliegen denselben<br />
Gesetzen. Lassen wir die Frage beiseite, ob ‹Kunst› immer noch notwendig ist. Unser<br />
Ziel ist die Schaffung einer nützlichen und ästhetischen Umgebung.» Ein Saal im<br />
zweiten Obergeschoss des Kunstmuseums Basel ermöglicht, Mondrian historisch zu<br />
kontextualisieren – mit Beständen aus Basler Sammlungen. Stefanie Manthey<br />
→ ‹Mondrian Evolution›, Fondation Beyeler, bis 9.10. ↗ fondationbeyeler.ch<br />
92 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>
Piet Mondrian · Mühle bei Sonnenschein, 1908, Öl auf Leinwand, 114,8 x 87 cm, Kunstmuseum<br />
Den Haag, Vermächtnis Salomon B. Slijper © Mondrian/Holtzman Trust. Foto: Kunstmuseum Den Haag<br />
BESPRECHUNGEN // BASEL<br />
93
Berenice Olmedo — Kapitalismus und Knieschmerz<br />
Schon mal von «crip sensibility» gehört? Berenice Olmedo beleuchtet<br />
den gesellschaftlichen Rückraum des marginalisierten,<br />
nicht ins kapitalistische Leistungsdispositiv passenden «Anderen»<br />
– und lässt stumme Stümpfe von einer Welt erzählen, die<br />
Stigmatisierung hinter sich lässt und Achtsamkeit begrüsst.<br />
Basel — Im Sommer: Der Rhein strömt und die Badelustigen mit ihm; am Ufer, in<br />
der Stadt – überall pulsiert das Leben, erst recht in den Tagen der Messe. Ihrem Ruf<br />
folgend ist die Kunstwelt auf den Beinen und als solche unschwer zu erkennen: Geschmeidige<br />
Laufschuhe sind ihr Signum. Wer den Vielsehern und demgemäss Vielläufern<br />
den Steinenberg hinauf in die Kunsthalle Basel zu ‹Hic et Nunc› von Berenice<br />
Olmedo (*1987, Oaxaca, Mexiko) folgt, sieht sich einem eigenwilligen Environment<br />
gegenüber und wird, beinahe buchstäblich, vor den Kopf gestossen.<br />
In den prächtigen Oberlichtsaal im zweiten Stock sind zahlreiche transluzente<br />
Objekte eingehängt, deren formale Genese sich auf Anhieb kaum dechiffrieren lässt.<br />
Tatsächlich gehen die ebenso vertraut wie verfremdet wirkenden Formen auf Körperfragmente<br />
zurück, genauer: auf den bei einer Amputation, etwa des Unterschenkels,<br />
als sogenannter Stumpf zurückbleibenden Oberschenkel. Olmedo fand jene Abgüsse<br />
im Archiv einer Reha-Klinik und fertigte Repliken davon an, die sie paarweise zu neuen<br />
Gebilden verschmolz. An ihrem unteren Ende, wenn man so will, am «Knie», finden<br />
die anthropomorphen Objekte ihre, sozusagen «kinetische», Pointe: Von Motoren betrieben<br />
und in Silikonhüllen eingefasst, beugen und strecken sich jene Stümpfe wie<br />
kaputte Gelenke, die sich mühsam (wieder) regen – hin und her und wieder hin und<br />
her; gerade so schnell, dass die Bewegung als menschliche lesbar wird; gerade so<br />
langsam, dass ihr etwas Quälendes eignet. Skulpturale Formen, die von der Decke<br />
hängen, rufen unweigerlich den Charakter eines Schmuckelementes auf – jener wird<br />
von Olmedos, zwischen anziehender und abstossender Wirkung oszillierenden, nennen<br />
wir sie «Schnullerstümpfen», umcodiert: Das Abjekte, Alte, Müde, Versehrte, das<br />
gleichsam als gesellschaftlicher Phantomschmerz in die Unsichtbarkeit Verdrängte<br />
bringt sie in Basel auf Augenhöhe. Zu all der Dynamik, die sich etwa mit der internationalen<br />
Artworld und ihrem Marktgeschehen verbindet und ganz grundsätzlich zur<br />
Normativität einer kapitalistischen Leistungsgesellschaft und ihren Implikationen,<br />
entwirft die Künstlerin eine eindrückliche Antithese, die unter anderem für mehr<br />
«crip sensibility» werben will, und demgemäss einer Welt Vorschub leisten soll, in<br />
der es laut Olmedo «kein Stigma der Behinderung, sondern lediglich Variationen von<br />
Existenz, Variationen von Bewegung, Variationen von Langsamkeit und Geschwindigkeit»<br />
gibt. Unterschreiben wir sofort. Jens Bülskämper<br />
→ ‹Berenice Olmedo – Hic et Nunc›, Kunsthalle Basel, bis 18.9. ↗ www.kunsthallebasel.ch<br />
94 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>
Berenice Olmedo · Hic et Nunc, <strong>2022</strong>, Ausstellungsansicht Kunsthalle Basel (Ausschnitt).<br />
Foto: Philipp Hänger<br />
BESPRECHUNGEN // BASEL<br />
95
Berlin Biennale — Still present!<br />
«Repair» heisst das Konzept, das Kader Attia als Künstler wie<br />
auch hier als Kurator der 12. Berlin Biennale verfolgt. Dabei<br />
nimmt er das Fortbestehen kolonialer Verhältnisse in den Blick,<br />
um diese zu überwinden. Dass bei diesem Heilungsprozess Narben<br />
bleiben, kann nicht ausgeschlossen werden.<br />
Berlin — Die Party ist vorbei, jetzt geht’s ans Eingemachte. Den Eindruck gewinnt<br />
man leicht angesichts der Fülle von Arbeiten, die auf der Berlin Biennale den Zustand<br />
der Welt als brüchig demonstrieren. Und dabei spielt der Ukraine krieg fast eine untergeordnete<br />
Rolle: Der russische Angriff auf den Fernsehturm von Kiew wenige Tage<br />
nach Kriegsbeginn (‹Airstrike on Babyn Yar›) verlängert die von Forensic Architecture<br />
recherchierte Geschichte von Gewalt und Vertuschung am Ort eines Nazi-Massakers<br />
bloss um ein weiteres Kapitel. Zeitlich ebenfalls nicht weit zurück reicht auch die auf<br />
verschiedene Standorte verteilte Serie ‹Cold Cases› von Susan Schuppli. Der Titel,<br />
ein rechtlicher Terminus, spielt nicht nur auf ungeklärte Kriminalfälle an. Er meint<br />
auch: Kälte als Waffe. Um Migrant:innen an der Grenze zu Mexiko davon abzuhalten,<br />
Asyl zu beantragen, werden sie, wie die Künstlerin in ihrem Video aufdeckt, von<br />
US-Sicherheitsbeamten in eiskalte Zellen gesteckt. Und in Kanada wurden Indigene<br />
wiederholt von Polizist:innen aufgegriffen und nach einer sog. Starlight-Tour bei<br />
winterlichen Temperaturen ausgesetzt. Statt sie aufs Revier zu bringen, nahmen die<br />
Beamten deren Tod in Kauf. Zu sehen ist Letzteres in der Stasi-Zentrale – selbst einst<br />
Schauplatz staatlichen Überwachens und Strafens –, dem vielleicht interessantesten<br />
Biennale-Ort. Hier bringt nicht nur Ngô Thành Bac seine Kritik an den herrschenden<br />
Verhältnissen auf den Punkt, indem er korrekt gekleidet vor Denkmälern seiner Heimatstadt<br />
Hanoi posiert – im Kopfstand. Auch der US-Amerikaner Zach Blas zeigt, wie<br />
sich in Rationalität verfangene Überwachung austricksen lässt: mit einer Maske, die<br />
aus biometrischen Daten schwuler Männer generiert worden ist (‹Fag Face Mask›).<br />
Besonders eingeprägt aber hat sich mir die in einem Video von Layth Kareem gezeigte<br />
Lektion eines irakischen Knaben: Erschreckend routiniert demonstriert er auf<br />
der Rückbank eines Wagens, wie bei einem Anschlag Kopf und Organe zu schützen<br />
sind. Sein Einmaleins des Überlebens. Traumata anderer Art spiegelt das skulpturale<br />
‹Selbstporträt als Restitution› von Deneth Piumakshi Veda Arachchige, das einem<br />
lebensgross entgegentritt: Die Replik des Schädels eines Adivasi-Mannes in<br />
Händen haltend, der von den Schweizer Naturforschern Fritz und Paul Sarasin im<br />
19. Jahrhundert entwendet wurde, erinnert sie an das erlittene Unrecht und zollt ihren<br />
Vorfahren Respekt. Mit über 70 engagierten Positionen braucht es Zeit, den vielen<br />
unterschiedlichen Anliegen gerecht zu werden, aber wer glaubt schon, koloniale<br />
Aufarbeitung sei mit der Rückgabe geraubter Güter erledigt? Miriam Wiesel<br />
→ ‹Berlin Biennale – Present! Still›, diverse Lokalitäten, bis 18.9. ↗ 12.berlinbiennale.de<br />
96 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>
Mai Nguyen-Long · Specimen (Permate), <strong>2022</strong>, Haushaltsgefässe, gefundene Objekte, organische<br />
Materialien, Akademie der Künste, Hanseatenweg, Berlin. Foto: dotgain.info<br />
Taysir Batniji · Suspended Time, 2006, Glas, Sand, KW Institute for Contemporary Art, Berlin<br />
© ProLitteris. Foto: Silke Briel<br />
BESPRECHUNGEN // BERLIN<br />
97
Monika Sosnowska — Urbane Halluzinationen<br />
Mit der Ausstellung ‹Fatigue› zeigt der Kunstraum Dornbirn vier<br />
Arbeiten der polnischen Künstlerin Monika Sosnowska. Der<br />
programmatische Widerspruch zwischen Leichtigkeit und Monumentalität<br />
kommt in der ehemaligen Montagehalle der Maschinenfabrik<br />
Rüsch-Werke besonders gut zur Geltung.<br />
Dornbirn — Im ersten Moment scheint es so, als wäre auf einen Blick alles sichtbar:<br />
Die vier mächtigen Arbeiten von Monika Sosnowska (*1972, Ryki) aus Stahl verbergen<br />
sich nicht in der grossen und lichtdurchfluteten Industriehalle, welche den<br />
Kunstraum Dornbirn beherbergt. Wirkungsvoll, eindrücklich, gut platziert steht alles<br />
genau dort, wo es sein soll; aber auch ohne grössere Überraschungen.<br />
Bei ‹Rebar 16›, 2017, wachsen Stahlstreben wie ein Pferdeschweif aus dem von<br />
der Zeit gezeichneten Beton. Bei ‹Pipe›, 2020, ist ein aufgeschnittenes Stahlrohr von<br />
hundertachtzig Zentimetern Durchmesser auf zehn Meter Länge über den Boden<br />
ausgerollt. Was visuell wie ein leichter Papierstreifen anmutet, ist in Wirklichkeit<br />
hart und starr. Bei ‹T›, 2017, steht ein neunhundert Kilogramm schwerer Stahlträger –<br />
spätestens seit der ikonischen Werbefotografie ‹Lunch atop a Skyscraper› von 1932<br />
zum Symbol für den Aufstieg der Neuen Welt geworden – zu einem L gebogen an<br />
der Wand. Und für ‹Facade›, 2013, hängt eine zur Skulptur umgeformte Nachbildung<br />
der Fassade eines 1963 erbauten modernistischen Gebäudes in Warschau von der<br />
Decke. Diese 1,3 Tonnen Stahl hat Sosnowska in Zusammenarbeit mit Ingenieuren<br />
und Bauarbeitern über drei Monate extremen Kräften ausgesetzt, bis das Material<br />
nachgab und sich deformieren liess. Es sind dies, so ist man zu sagen versucht, Entstellungen<br />
höherer Gewalt.<br />
Es wäre denkbar, eine Begegnung mit Monika Sosnowskas Kunst auf diese ästhetische<br />
Verblüffung und das Staunen ob der technischen Möglichkeiten der Bau- und<br />
Ingenieurswissenschaft zu reduzieren. Mit der Zeit gewinnen die Skulpturen jedoch<br />
mehr und mehr an Gewichtung, Kraft und Dringlichkeit. Wie in einer trügerischen<br />
Stille, in der plötzlich ein dumpfes Grollen zu vernehmen ist, wird deren Präsenz und<br />
Materialität intensiviert. Die architektonischen Elemente verkörpern vermeintliche<br />
Gewissheiten sozialistischer wie kapitalistischer Systeme und Lebensrealitäten.<br />
Für gewöhnlich unsichtbare Stahlträger können als Spuren einer gesellschaftlichen<br />
Verdrängung gelesen werden. Das Unbewusste einer Psychogeografie von Warschau<br />
nimmt Gestalt an und verweist damit auch auf einen blinden Fleck der Verheissungen<br />
spätkapitalistischer Bequemlichkeiten. Stille Lastträger werden zu Zeugen des<br />
Weltgeschehens, erzählen vom Trauma einer Stadt, welche den Launen der Geschichte<br />
ausgeliefert ist. Elemente der Schwerindustrie formen und untergraben zugleich<br />
eine trügerische Leichtigkeit des Seins. Andrin Uetz<br />
→ ‹Monika Sosnowska – Fatigue›, Kunstraum Dornbirn, bis 30.10. ↗ www.kunstraumdornbirn.at<br />
98 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>
Monika Sosnowska · Pipe, 2020, und Facade, 2013, in: Fatigue, Ausstellungsansicht Kunstraum<br />
Dornbirn, <strong>2022</strong>, Courtesy Museum of Modern Art, Warschau. Foto: Günter Richard Wett<br />
BESPRECHUNGEN // DORNBIRN<br />
99
Isabelle Krieg — Rückführung und Wiedergeburt<br />
In den letzten Jahren hat sich Isabelle Krieg weit weg von ihrer<br />
Heimatstadt bewegt. Nun kehrt sie nach Fribourg zurück ins<br />
Museum für Kunst und Geschichte, wo sie alte und neue Werke<br />
miteinander verbindet. Eine Wiedergeburt? ‹Ruinaissance›, aus<br />
«Ruine» und «Naissance», heisst die Schau.<br />
Freiburg — Isabelle Krieg (*1971) ist eine ebenso sensible wie humorvolle und vielfältige<br />
Künstlerin. Diese erste grosse Schau in ihrem Heimatkanton zeigt rund fünfzig<br />
Werke aus den letzten Jahren – Objekte, Videos, Installationen und Fotografien, die<br />
zusammen wie ein riesiges Stillleben oder eine Vanitas-Darstellung wirken. Eine solche<br />
findet man buchstäblich bei der Fotosereie ‹Laufender Blumenstrauss›, welche<br />
die stete Erneuerung eines Bouquets während eines Jahrs dokumentiert, oder beim<br />
grossformatigen Wandbehang ‹Memento Mori Set›, einem Totenkopf aus Tischsets.<br />
Die Metaphysik ist nicht das einzige Anliegen dieser engagierten Künstlerin. Im<br />
Jahr 2007 präsentierte sie im Pasquart in Biel die Schau mit dem anspielungsreichen<br />
Titel ‹Krieg macht Liebe›. Deutlich spürt man die Empörung der Künstlerin in<br />
dem Projekt ‹Unerledigt›, das sie 2003 während des Irakkriegs begann und immer<br />
weiter ausbaute – eine Ansammlung von vermeintlich schmutzigem Geschirr auf<br />
einem langen Tisch: Mittels einzigartiger Maltechnik malt Krieg die Gesichter von<br />
Protagonist:innen – bekannte wie Angela Merkel oder Barack Obama oder unbekannte<br />
Betroffene – aus Kakao, Kaffee oder Cappuccinoschaum in Kaffeetassen.<br />
Dies ist als «politische Metapher von der Überfüllung unserer Köpfe mit Bildern» zu<br />
verstehen. Je nach Perspektive kann der Tisch auch als Schlachtfeld wahrgenommen<br />
werden. Am Ende des Tisches befindet sich eine kleine Installation aus Salz- und<br />
Pfefferstreuern, deren Streulöcher den Satz «Eigentlich wollte ich etwas anderes»<br />
aufleuchten lassen. Sie scheinen wie kleine Zinnsoldaten angeordnet zu sein. Immer<br />
dieses Hin und Her zwischen Lächeln und Ernsthaftigkeit. So auch in dem Objekt<br />
‹Wie viele Erden›: Aus der Ferne sieht man eine riesige Perlenkette. Aus der Nähe eine<br />
Kette aus Globen, die uns daran erinnert, dass die Menschen drei Planeten pro Jahr<br />
benötigen würden, wenn sie denselben Lebensstil wie die Schweizer:innen hätten.<br />
Trotz allem hat Isabelle Krieg ein Ziel; sie möchte hundert Jahre alt werden und ihre<br />
Installation ‹Was noch zu tun ist› vollenden: Dann wird die Papierschale, in der sie<br />
ihre täglichen Notizen sammelt, eine perfekte Kugel sein. «Kunst ist vielleicht kein<br />
Allheilmittel (für mich schon) und verändert die Welt nur wenig», schreibt Krieg in<br />
einem berührenden Katalogtext, «aber sie ist die Sprache, in der ich mich am besten<br />
ausdrücken kann. Sie ist die Handlung, in die ich mich stürze, wenn ich mich hilflos<br />
fühle, und mit der ich mich an die Öffentlichkeit wende.» Mit kleinen, unauffälligen,<br />
fast banalen Dingen macht Krieg definitiv grosse Kunst. Ingrid Dubach-Lemainque<br />
→ ‹Isabelle Krieg – Ruinaissance›, Musée d’art et d’histoire, bis 18.9. ↗ www.fr.ch/de/mahf<br />
100 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>
Isabelle Krieg · Memento Mori Set, 2019; Urschnur, 2016; Wie viele Erden, 2020; Ausstellungsansicht<br />
Ruinaissance, MAH Fribourg © ProLitteris<br />
BESPRECHUNGEN // FREIBURG 101
Ecouter la terre — Musterausstellung<br />
Endlich eine Ausstellung, die ein sehr aktuelles Thema aufgreift<br />
und gleichzeitig ethische Kohärenz verspricht. Im neuen Gebäude<br />
des Musée cantonal de design et d’art contemporain auf der<br />
zunehmend belebten Plateforme 10 sollten Sie die kleine Nebenausstellung<br />
nicht verpassen!<br />
Lausanne — Im Juni <strong>2022</strong> hat sich das mudac im Herzen von Lausanne auf der Plateforme<br />
10 angesiedelt. Neben der grossen thematischen Eröffnungsausstellung ‹Train<br />
Zug Treno Tren›, welche die drei Museen im neuen «Quartier des Arts» miteinander<br />
verbindet, lohnt es sich auch, die erste Parallelausstellung der Museumssammlung<br />
zu besuchen. Nicht zuletzt, weil sie uns, den Besucher:innen der Ausstellung, eine<br />
zentrale Frage stellt. Was macht den Sinn einer Ausstellung aus, die Werke oder die<br />
Szenografie? Eine seltsame Überlegung, auf welche die meisten von uns mit der ersten<br />
Antwort einverstanden wären.<br />
Schauen wir uns also die Werke genauer an, die in ‹Ecouter la terre› ausgestellt<br />
sind. Hier geht es um die ökologische Verantwortung von Kunsthandwerker:innen<br />
und Designer:innen angesichts der Umweltkrise oder, wie die Kuratorinnen es ausdrücken,<br />
des «Leidens der Erde». Die Vielfalt der Werke spiegelt die Breite der Sammlung<br />
des Museums wider: Mit Glaskunst, Schmuck, Keramik und Design setzen sich<br />
die Kunstschaffenden mit dem Klimawandel, dem Rückgang der Artenvielfalt oder<br />
dem Umgang mit natürlichen Ressourcen auseinander.<br />
Weil viele der beteiligten Künstler:innen ihre Wurzeln in der Schweiz haben, werden<br />
vertraute Problematiken besonders angesprochen, beispielsweise das Schmelzen<br />
der Gletscher, das vom Künstlerduo huber.huber auf beeindruckende Weise behandelt<br />
wird: Ein Eisberg als Keramikform schwimmt in einem Glaskubus. Sigmund<br />
Freud hatte den Eisberg als Bild für das Unbewusste verwendet. Hier sehen wir den<br />
oberen Teil des Eisbergs sowie den unter Wasser liegenden, viel grösseren Teil, wir<br />
werden also mit unserem «ökologischen Unbewussten» konfrontiert. Das Werk von<br />
Laure Gonthier, ‹La tendresse des pierres II, Trio› – drei rohe Kaolinsteine aus China,<br />
die von Neonröhren umgeben sind –, stellt unseren Zugang zu Rohstoffen infrage.<br />
Starke Werke sind überall präsent, sie scheinen für sich selbst zu sprechen. Die Ausstellung<br />
kann zum Gesamtkunstwerk werden, wenn sie eine gewisse Kohärenz mit<br />
dem Thema der Ausstellung zeigt. Dies ist hier im mudac der Fall, denn das Thema<br />
der Schau war der Auslöser für eine grundlegende Diskussion innerhalb des Museumsteams.<br />
Die Szenografie wurde zu einem Manifest an sich. Einige Beispiele: Die anthrazitfarbenen<br />
Polystyrolfelsen stammen aus der Westschweiz und sind zu 100 Prozent<br />
recycelt, ebenso wie die MDF-Bodenplatten und die gemieteten Teppichfliesen.<br />
Solche Musterausstellungen würde man gerne öfter sehen. Ingrid Dubach-Lemainque<br />
→ ‹Ecouter la terre›, mudac, bis 25.9. ↗ www.mudac.ch<br />
102 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>
Laure Gonthier · La tendresse des pierres II, Trio, 2015, Porzellan, Neon, 60 x 250 cm, Leihgabe der<br />
Eidgenossenschaft, Courtesy Pénélope Henriod, Ausstellungsansicht mudac. Foto: Olga Cafiero<br />
mischer’traxler Studio · Nocturnal Cloud, 2019, mundgeblasenes Glas (Lobmeyr), künstliche Insekten,<br />
LEDs, Motoren, Sensoren, 105 x 150 cm; Yann Oulevay · Graine Topaze, 2013, mundgeblasenes Glas,<br />
39 x 31 cm, und Graine miroitée, 2012, mundgeblasenes Glas, 32 x 27 cm, Court. mudac. Foto: Olga Cafiero<br />
BESPRECHUNGEN // LAUSANNE 103
David Hockney — Bewegtes Leben<br />
Heisser Sommer, kühles Nass, mondänes Leben – wie kein anderer<br />
fing David Hockney dieses Daseinsgefühl ein. Das Kunstmuseum<br />
Luzern führt zusammen mit der Tate die erste Retrospektive<br />
in der Schweiz des einflussreichsten britischen Künstlers<br />
durch. Und zeigt auch Aspekte jenseits des Ikonischen.<br />
Luzern — «Wenn deine Augen still stehen, bist du tot», sagt David Hockney (*1937).<br />
Doch die Augen wandern unentwegt durch seine Bilder, und der Geist wandert in der<br />
Vorstellung durch seine Landschaften, Innenräume und Geschichten.<br />
Die lange Ausstellungshistorie des Briten macht es sicher nicht einfach, neue<br />
Perspektiven zu eröffnen. Die Kuratorinnen Fanni Fetzer und Helen Little fanden jedoch<br />
beim Künstler selbst den titelgebenden Schlüsselbegriff: ‹Moving Focus›. So<br />
heisst nicht nur eine Werkgruppe aus den 1980er-Jahren, die mit Bildern wie ‹Hotel<br />
Acatlan: Second Day›, 1984/85, den Auftakt der Ausstellung bildet, sondern auch ein<br />
ästhetisches Prinzip chinesischer Rollbilder. Wie Picassos Kubismus erachtet Hockney<br />
diese als «weitaus überlegene Art, mit Raum und Zeit umzugehen». Denn anders<br />
als wissenschaftliche, fotografische und zentralperspektivische Darstellungen des<br />
messbaren Raums zeigten diese einen multiperspektivischen Raum, der kontinuierlich<br />
eine Geschichte lebendiger Körper erzählt – nicht zuletzt jene des Malenden<br />
selbst. Mal codierter, mal expliziter thematisierte Hockney seine Homosexualität in<br />
den frühen 1960ern, etwa in ‹Study for Dollboy›, 1960 – zu einer Zeit, als im grauen<br />
Grossbritannien homosexuelle Handlungen noch unter Strafe standen.<br />
Sein Umzug von London nach L.A. markierte eine neue Freiheit, die sich auch in<br />
seiner Farbpalette und Figurenwahl ausdrückte. So vermochte er mit seinen ikonisch<br />
gewordenen Poolbildern das lustvolle Lebensgefühl von La-La-Land einzufangen.<br />
Die Flüchtigkeit des Wassers reflektiert die Zerbrechlichkeit gegenwärtigen Glücks,<br />
aber genau dies macht ihre Intensität aus. Um nichts weniger Vergängliches geht es<br />
in seinen naturalistischen Doppelporträts der 1970er wie ‹Mr and Mrs Clark and Percy›,<br />
1970/71, die von fragiler Intimität erzählen und die zu den Highlights der Schau<br />
zählen. So auch das monumentale, mehrteilige Bild ‹Bigger Trees near Warter or / ou<br />
Peinture sur le Motif pour le Nouvel Age Post-Photographique›, 2007, für das eigens<br />
eine Museumswand weichen musste. Der Wald wird nicht durch eine offene Tür betrachtet,<br />
sondern es ist, als ob man durch die Tür getreten wäre und ihn kurz vor dem<br />
Frühlingserwachen durchwandern könnte – zumindest mit den Augen und im Geiste.<br />
Und auch der Maler erscheint nicht museal zur Ikone erstarrt, sondern als neugierig<br />
Fortschreitender, der mit stets neuen Perspektiven auf Tiefe, Raum und Farbe die<br />
«innere Belebtheit» (Merleau-Ponty) des Sichtbaren sucht. Michel Rebosura<br />
→ ‹David Hockney – Moving Focus›, Kunstmuseum Luzern, bis 30.10.<br />
↗ kunstmuseumluzern.ch ↗ hockney<strong>2022</strong>.ch<br />
104 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>
David Hockney · Hotel Acatlan: Second Day, 1984/85, Lithografie auf Papier, 67 x 92 cm, Tate,<br />
Schenkung des Künstlers 1993 © Tyler Graphics Ltd.<br />
David Hockney · California Copied from 1965 Painting in 1987, Acryl auf Leinwand, 152,1 x 182,6 cm,<br />
Los Angeles County Museum of Art, Schenkung des Künstlers<br />
BESPRECHUNGEN // LUZERN 105
AIA — Sorgsamer Umgang mit Natur und Kunst<br />
Im Löwenbräu hat sich eine neue Plattform für den bewussten<br />
Umgang von Natur und Mensch in der Kunst eingemietet. Der<br />
Offspace ist in kurzer Zeit fast zum Geheimtipp geworden. ‹Back<br />
to the roots› nennt sich die aktuelle Schau, in der es um orakelnde<br />
Spinnen, indigene Völker und Tiffany-Design geht.<br />
Zürich — Haben Sie schon einmal eine Spinne um Auskunft über ihr Leben befragt?<br />
Kaum. Gerade deshalb lohnt sich ein Besuch bei der neuen Plattform für Kunst und<br />
Nachhaltigkeit ‹We are Awareness in Art›, kurz AIA. Der Non-Profit-Space wurde von<br />
der Zürcherin Martina Huber gegründet mit dem Ziel, Menschenrechte, Umweltbewusstsein<br />
und soziale Verantwortung mit Kunst zu verknüpfen. «Letztlich geht es um<br />
die Kreatur als Ganzes und darum, die durch Kolonial- und Industrieländer zerstörte<br />
Einheit von Natur und Mensch wiederherzustellen», sagt die 34-jährige Kuratorin.<br />
Ein Beispiel von abendländischer Überheblichkeit liefert gleich zu Beginn der aktuellen<br />
Schau Uriel Orlow mit der Audioinstallation ‹What plants were called before<br />
they had a name›. Aus Boxen erklingen Begriffe in zwölf südafrikanischen Sprachen,<br />
mit denen die Einheimischen teilweise heute noch ihre Pflanzen bezeichnen, bevor<br />
diese von europäischen Wissenschaftlern mit lateinischen Begriffen klassifiziert<br />
wurden. Formvollendet, aber nicht minder anmassend gestaltet sich das von Tiffany<br />
appropriierte Design der tropischen Pflanze Anthurium. Ihre Beliebtheit in den Salons<br />
des Bürgertums führte einst zum Aussterben im natürlichen Habitat. Die Holzarbeit<br />
‹Variaciòn sobre hoja de anturio #3› von Naufus Ramírez-Figueroa erinnert an<br />
die Folgen dieser Sammlerleidenschaft. «Wir müssen uns wieder auf unsere Wurzeln<br />
besinnen», fordert Martina Huber. Sie hat deshalb mit Gastkurator Gianni Jetzer<br />
unter dem Motto ‹Back to the roots› insgesamt neun Künstler:innen unter einem<br />
Dach vereint. So führt etwa das australische Karrabing Film Collective in einem Video<br />
über eine Familie von Aborigines und deren weisse Vorfahren(!) die Geschichte des<br />
Kontinents ad absurdum. Beschämende Fakten und paradoxerweise ein Film zum<br />
Schmunzeln. Monica Ursina Jäger taucht mit grandiosen, überblendeten Aufnahmen<br />
in das urbane und tropisch bewaldete Singapur ein. Koch und Kunstaktivist Maurice<br />
Maggi wiederum sät und erntet Gewürze in der Asphaltwüste von Zürich – unbemerkt<br />
und dies seit über dreissig Jahren. Biennale-Künstlerin Ambra Castagnetti schliesslich<br />
visualisiert mit einer fragilen Skulptur das Aussterben der Bienenvölker. Fazit:<br />
Alle Arbeiten sind Trouvaillen und geben zu denken. Noch Fragen? Das Langzeitprojekt<br />
von Tomás Saraceno mit Spinnenwahrsager Bollo Pierre Tadios aus Kamerun<br />
schafft möglicherweise Klarheit. Man bedenke aber: Die Spinne hilft nur, wenn die<br />
Fragen mit Ja oder Nein beantwortet werden können. Kluges Tier. Feli Schindler<br />
→ ‹Back to the roots›, AIA, Löwenbräukunst, mit Vermittlungsprogramm für Schulen, bis 24.9.<br />
↗ www.weareaia.art<br />
106 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>
Naufus Ramírez-Figueroa · Variación sobre hoja de anturio #3, 2021, Acryl auf geschnitzter Holztafel,<br />
150 x 100 cm, Courtesy Sies+Höke, Düsseldorf. Foto: Simon Vogel<br />
BESPRECHUNGEN // ZÜRICH 107
NOTIERT // KUNSTRÄUME<br />
Keramikwerkstatt Zumstein & Cie<br />
Basel — In unmittelbarer Nähe zum Kunstmuseum<br />
Basel | Gegenwart hat im Juni die<br />
«Werkstatt für künstlerische Keramik» Zumstein<br />
& Cie. ihren Betrieb aufgenommen. Sie<br />
ist angesiedelt im ehemaligen Atelier von Marc<br />
Zumstein (1955–2020) und führt in gewisser<br />
Weise sein Vermächtnis fort: Die Tätigkeit des<br />
Keramikers ging weit über die Realisation eigener<br />
Produkte hinaus. Zunehmend war er zum<br />
Ansprechpartner für nationale und internationale<br />
Künstler:innen geworden, wenn es um die<br />
Arbeit mit keramischem Material, aber auch<br />
dessen innovativer Erweiterung durch Beton,<br />
Glas oder Kunststoffe ging. Um diese Fachkompetenz<br />
zu bewahren, haben die Künstlerinnen<br />
Claudia & Julia Müller gemeinsam mit Kerstin<br />
Richter, Leiterin der Winterthurer Sammlung<br />
Oskar Reinhart «Am Römerholz» und Lebenspartnerin<br />
von Marc Zumstein, das Atelier<br />
wieder zum Leben erweckt. Unter der Leitung<br />
der Keramikerin und Produktdesignerin Zoe<br />
Vaistij übernimmt Zumstein & Cie. Aufträge für<br />
Keramikarbeiten im Bereich Kunst, Architektur<br />
und Design oder berät und begleitet Fachpersonen<br />
aus diesen Bereichen bei der Umsetzung<br />
eigener Arbeiten. Zudem werden Kurse für<br />
Kinder, Interessierte und für Menschen mit<br />
speziellen Bedürfnissen angeboten.<br />
Kulturhaus Obere Stube<br />
Stein am Rhein — Das Kulturhaus Obere<br />
Stube ist eine neue Kulturinstitution der Jakob<br />
und Emma Windler-Stiftung. Neben einer<br />
Künstlerresidenz und dem Wohnmuseum<br />
Lindwurm wird hier zeitgenössische nationale<br />
und internationale Kunst zu sehen sein. Das<br />
Vorderhaus des historischen Gebäudes in Stein<br />
am Rheins Altstadt, mit seinem Zunftsaal<br />
und der Zunftstube, wird für permanente und<br />
semipermanente historische Ausstellungen<br />
genutzt. Eröffnet wird mit ‹Im Spiegel der Zeit –<br />
Stein am Rhein im 17. Jahrhundert›, kuratiert<br />
von Helga Sandl, der Kulturleiterin der Jakob<br />
und Emma Windler-Stiftung, sowie mit der<br />
Dauerausstellung ‹Zunftgeschichten›, die vom<br />
Kurator Markus Brühlmeier konzipiert wurde.<br />
Im Hinterhaus finden Sonderpräsentationen<br />
zu aktuellen Themen statt. So startet mit der<br />
Klang- und Raumkunst des Berner Künstlers<br />
Zimoun zur grossen Eröffnung eine Ausstellungsreihe<br />
zu experimentellen Kunstformen<br />
und zeitgenössischen Installationen. Im Innenhof<br />
hat der australische Künstler Jamie North<br />
mit ‹Stone in Three Phases <strong>2022</strong>› schwebende<br />
Gesteinsfelder installiert, die sich im Laufe der<br />
Zeit verändern werden. Geplant ist auch ein<br />
Format ‹Zeitlos›, das klassische Werke in unerwartete<br />
Dialoge stellt. Ein weiterer Schwerpunkt<br />
liegt im Themenbereich ‹Vision Design<br />
und Nachhaltigkeit›, der zu einer Diskussionsplattform<br />
erweitert wird. Ergänzend zu den<br />
Ausstellungen finden Kinder- und Familienprogramme,<br />
Workshops und Führungen statt.<br />
Zumstein & Cie, Blick in die Werkstatt<br />
↗ www.zumsteincie.ch<br />
Kulturhaus Obere Stube, Aussenfassade<br />
→ Eröffnung: 24./25.9.<br />
↗ www.kulturhaus-oberestube.ch<br />
108 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>
GROSSANLÄSSE<br />
Fantoche<br />
Baden — Das Internationale Animationsfilmfestival<br />
Fantoche feiert dieses Jahr seine<br />
20. Aus gabe und lädt einerseits wie gewohnt in<br />
die Badener Kinos ein. Andererseits lässt man die<br />
bisher je 19 prämierten Filme des Internationalen<br />
und Schweizer Wettbewerbs auf filmingo.ch<br />
Revue passieren. Im Kulturhaus Royal steigt eine<br />
Jubiläumsparty. Ausserdem präsentieren die<br />
ehemaligen Festivalleiter:innen ihre Highlights<br />
und Lieblinge aus den bisherigen Festivals. Der<br />
Programmblock ‹Ivana’s Choice› nimmt das<br />
Publikum mit in das persönliche Film universum<br />
der neuen Direktorin Ivana Kvesić. Aber auch<br />
die kleinen und grossen, individuellen oder<br />
kollektiven Bewältigungen von Verlust, Flucht<br />
und Krieg werden zelebriert: Der Schwerpunkt<br />
‹Overcoming Crisis› widmet sich globalen und<br />
persönlichen Krisen. Geografisch im Fokus<br />
steht der Balkan: Die fünf Kurzfilmprogramme<br />
und ein Kinderprogramm wurden kuratiert von<br />
Daniel Šuljić vom Animafest Zagreb, Kroatien,<br />
Petrit Gora vom Anibar Animationsfestival in<br />
Peja, Kosovo, der serbischen Dramaturgin und<br />
Drehbuchautorin Mina Sablić Papajić und der<br />
kroatischen Kuratorin Branka Benčić.<br />
lang bieten mehr als 50 Museen, Ausstellungshäuser,<br />
Privatsammlungen und Projekträume<br />
sowie zahlreiche Galerien ein vielseitiges<br />
Festivalprogramm der zeitgenössischen Kunst.<br />
Ausstellungen, Performances, Screenings und<br />
umfangreichen Vermittlungsangebote stehen<br />
auf dem Programm. Als Teil der Festivalwoche<br />
findet seit nunmehr neun Jahren zudem die<br />
Positions Art Fair statt. 87 Galerien aus 20 Ländern<br />
bespielen dieses Jahr die eindrücklichen<br />
Hangare 5 und 6 des ehemaligen Flughafens<br />
Tempelhof samt vorgelagertem Flugfeld.<br />
Positions Art Fair, Ansicht des Messe-Aussenbereichs<br />
2021, ehem. Flughafen Tempelhof.<br />
Foto: Clara Wenzel-Theiler / Positions Berlin GmbH<br />
→ 14.–18.9. ↗ www.berlinartweek.de<br />
→ Positions, 15.–18.9. ↗ www.positions.de<br />
steirischer herbst — Ein Krieg in der Ferne<br />
Ana Nedeljkovic & Nikola Majdak · Rabbitland,<br />
2013, ‹Fokus Balkan› des 20. Fantoches<br />
→ 6.–11.9. ↗ www.fantoche.ch<br />
Berlin Art Week und Positions Art Fair<br />
Berlin — Die Berlin Art Week soll dieses Jahr<br />
wieder zum Treffpunkt der nationalen und<br />
internationalen Kunstszene werden. Fünf Tage<br />
Graz — «Kriege sind in die Geschichte des steirischen<br />
herbst eingeschrieben.» So beginnt die<br />
Chefkuratorin Ekaterina Degot ihren Konzeptbeschrieb<br />
für die diesjährige 55. Ausgabe des<br />
interdisziplinären Kunstfestivals. Gemeint sind<br />
die Kriege in unmittelbarer Nachbarschaft zu<br />
Graz – der Jugoslawienkrieg, der Ukrainekrieg,<br />
aber auch der Kalte Krieg –, die wüteten, während<br />
in «dieser gemütlichen Ecke Österreichs»<br />
der steirische herbst ausgetragen wurde und<br />
das gewöhnliche Leben seinen Lauf nahm –<br />
«wie auch an vielen anderen behaglichen Orten<br />
in Europa». Das Festival möchte dieses Jahr<br />
daher «Spuren ignorierter Kriege» freilegen.<br />
Herzstück dabei ist eine Gruppenschau in der<br />
Neuen Galerie Graz, für welche das Festival-<br />
NOTIERT // KUNSTRÄUME / GROSSANLÄSSE 109
team weniger bekannte und vergessene Sammlungswerke<br />
aus dem 19. und 20. Jahrhundert<br />
ans Licht holt. Manche Arbeiten scheinen auf<br />
den ersten Blick arglos, andere sind verstörend<br />
politisch. Sie werden zeitgenössischen<br />
Kunstprojekten von Josef Dabernig, Iman Issa<br />
und anderen gegenübergestellt, von denen<br />
viele neu in Auftrag gegeben wurden. Auch das<br />
performative Programm des Festivals aktiviert<br />
Motive und Erinnerungen im Zusammenhang<br />
mit Kriegen und Konflikten in Neuproduktionen<br />
von unter anderem dem französischen<br />
Tänzer und Choreografen Boris Charmatz oder<br />
dem Basler Theatermacher Boris Nikitin. Im<br />
Forum Stadtpark wird zudem eine Ausstellung<br />
zum deutschen Filmemacher Harun Farocki<br />
(1944–2014) gezeigt, die sich gegen die Kriege<br />
des 20. und 21. Jahrhunderts richtet.<br />
das Küçük-Mustafa-Paşa-Hamam, eines der<br />
ältesten türkischen Bäder der Stadt. Unter den<br />
beteiligten Kunstschaffenden findet sich auch<br />
Ursula Biemann mit ihrem Projektteam rund<br />
um ‹Devenir Universidad›. «In einer Zeit, in der<br />
der soziale Austausch ins Stocken gerät, wieder<br />
in Gang kommt und sich auf virtuelle Kanäle<br />
verlagert, in der wir lernen, uns zu kümmern,<br />
zu teilen und über neue Entfernungen hinweg<br />
zu sprechen, bekräftigen wir die Notwendigkeit»,<br />
so ein Statement der Kurator:innen,<br />
«in gastfreundlichen Räumen und Initiativen<br />
zusammenzukommen, die unsere öffentlichen<br />
Kulturen verteidigen und neu beleben.» Begleitend<br />
zu dem Programm vor Ort bietet Radyo<br />
Bienal eine Reihe von Podcasts an, die für das<br />
internationale Publikum auf Spotify, Apple<br />
Podcasts und Deezer verfügbar sind.<br />
Josef Dabernig · Pastry Friday, <strong>2022</strong>, Filmstill<br />
© ProLitteris<br />
→ 22.9.–16.10. ↗ www.steirischerherbst.at<br />
Istanbul Biennial<br />
Istanbul — Um ein Jahr verzögert eröffnet die<br />
17. Istanbul Biennal Mitte <strong>September</strong> ihre Tore.<br />
Verantwortet wird die diesjährige Ausgabe von<br />
einem Trio, das aus der Kuratorin Ute Meta Bauer,<br />
dem Künstler Amar Kanwar und dem Kurator<br />
und Autor David Teh besteht (→ KB 3/2021, S. 86).<br />
Ihre Biennale wird sich über das gesamte Gebiet<br />
der Bosporus-Stadt erstrecken und sowohl<br />
bekannte als auch neue Veranstaltungsorte<br />
einbeziehen: neben Museen und Kunsträumen<br />
etwa eine ehemalige griechische Mädchenschule<br />
aus dem späten 19. Jahrhundert, einen<br />
U-Bahn-Tunnel unter dem Taksim-Platz oder<br />
Arahmaiani · Flag Project (Jawi), Mount Merapi,<br />
2010, fortlaufendes Projekt<br />
→ 17.9.–20.11. ↗ bienal.iksv.org<br />
documenta — Generaldirektorin abgetreten<br />
Kassel — Im Juli haben sich die Antisemitismus-Vorwürfe<br />
gegen die documenta fifteen,<br />
die bereits im Vorfeld der Veranstaltung laut<br />
wurden, weiter zugespitzt und zu personellen<br />
Konsequenzen geführt: Generaldirektorin<br />
Sabine Schormann, die 2018 angetreten war,<br />
um ein schwerwiegendes finanzielles Defizit<br />
der Schau zu beheben, gab noch am 13. Juli<br />
eine umfangreiche Erklärung ab zu den Massnahmen,<br />
die nach Entfernung des kritisierten<br />
Banners ‹People’s Justice› von Taring Padi eingeleitet<br />
worden seien. Unter anderem war ein<br />
110 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>
Gremium von externen Fachleuten einberufen<br />
worden, um das Vorkommen möglicher weiterer<br />
antisemitischer Inhalte auf der Schau zu prüfen.<br />
Aus diesem Gremium war aber wenige Tage<br />
vor Schormanns öffentlicher Erklärung Meron<br />
Mendel, Leiter der Bildungsstätte Anne Frank,<br />
zurückgetreten, weil der angekündigten Initiative<br />
keine Taten gefolgt seien. Ungefähr zum<br />
gleichen Zeitpunkt hat die bekannte deutsche<br />
Medienkünstlerin Hito Steyerl den Rückzug ihrer<br />
Werke aus der Ausstellung angekündigt. Am<br />
16. Juli schliesslich verkündeten der Aufsichtsrat<br />
der documenta und die Gesellschafter, dass<br />
man sich mit Schormann «einvernehmlich»<br />
geeinigt habe, dass die Generaldirektorin ihr<br />
Amt kurzfristig niederlegt. Interimistisch liegt<br />
die Leitung nun in den Händen von Alexander<br />
Farenholtz, einem 68-jährigen Verwaltungswissenschaftler<br />
und erfahrenen Kulturmanager,<br />
wie es heisst. Ende Juli verbreiteten sich in<br />
Sozialen Netzwerken bereits weitere Vorwürfe<br />
gegen antisemitistische Darstellungen in einer<br />
historischen Zeitschrift, die auf der documenta<br />
gezeigt wird. Offenbar war diese Problematik<br />
der – früheren – Leitung bereits drei Wochen<br />
zuvor durch eine Besucherin gemeldet worden,<br />
worauf eine «leider lediglich interne» Bewertung<br />
erfolgte, wie es in einer Mitteilung der<br />
Gesellschafter heisst. Auch wird die Erwartung<br />
einer «geeigneten Kontextualisierung» an das<br />
Kuratorium geäussert und die Notwendigkeit<br />
einer externen Expertise betont. Zum Zeitpunkt<br />
des Redaktionsschlusses des <strong>Kunstbulletin</strong>s<br />
wurden zudem Forderungen nach einem Abbruch<br />
der Schau laut. So nötig die Debatte auch<br />
scheint, so bedauerlich ist es, dass ob den<br />
Schuldzuweisungen in verschiedene Richtungen<br />
die übrige Kunst und die Veranstaltungen<br />
dieser documenta (→ KB 7–8/<strong>2022</strong>, S. 28–33) in<br />
den Medien kaum mehr Beachtung finden.<br />
→ bis 25.9. ↗ www.documenta-fifteen.de<br />
↗ www.documenta.de<br />
Biennale de Lyon<br />
Lyon — Wegen Corona um ein Jahr verzögert, eröffnet<br />
die 16. Biennale von Lyon Mitte <strong>September</strong><br />
ihre Tore. Das Kuratorenduo Sam Bardaouil<br />
und Till Fellrath, das kürzlich das Direktorium<br />
des Hamburger Bahnhofs in Berlin übernommen<br />
hat (→ KB 5/<strong>2022</strong>, S. 106), imaginiert mit ‹manifesto<br />
of fragility› eine Welt, in der Verletzlichkeit<br />
als Grundlage für Selbstbestimmung anstatt als<br />
Zeichen der Schwäche verstanden wird. Ausgehend<br />
von Recherchen in lokalen, überregionalen<br />
und internationalen Archiven und Sammlungen<br />
entfaltet sich die Grossschau in drei «konzentrischen<br />
Schichten»: ‹The Many Lives and<br />
Deaths of Louise Brunet› als erste Schicht geht<br />
von einer jungen Frau aus, die sich 1834 am<br />
Aufstand der Seidenweber von Lyon beteiligte<br />
und nach einer Gefangennahme über Umwege<br />
zu den Seidenfabriken im Libanon gelangte. Die<br />
Geschichte wird für zahlreiche Fiktionen und<br />
zeitgenössische Realitätsbezüge zur Fragilität<br />
von Gender, Rasse oder Ökonomie fruchtbar. Das<br />
zweite Kapitel, ‹Beirut and the Golden Sixties›,<br />
fokussiert auf die Verletzlichkeit eines städtischen<br />
Gefüges am Beispiel jener Metropole, in<br />
der Louise Brunet 1938 ankam. ‹A World of Endless<br />
Promise› rückt schliesslich die ganze Welt<br />
und drei Jahrtausende Menschheitsgeschichte<br />
in den Blick mit Kunstwerken zahlreicher<br />
bekannter und anonymer Künstler:innen, die<br />
«Momente der Widerstandsfähigkeit angesichts<br />
sozialer, politischer und ökologischer Umwälzungen<br />
beleuchten». Mehr als 200 Positionen<br />
sind an der Schau beteiligt, aus der Schweiz<br />
etwa Julian Charrière und Hannah Weinberger.<br />
Nina Beier · Guardian, 2018, Ausstellungsansicht<br />
Kunsthalle Gent, 2019. Foto: Michiel<br />
De Cleene<br />
→ 14.9.–31.12.<br />
↗ www.labiennaledelyon.com<br />
NOTIERT // GROSSANLÄSSE 111
Outsider Art Fair<br />
Paris — Es ist bereits die 10. Ausgabe der Outsider<br />
Art Fair in Paris. Ursprünglich wurde die<br />
Messe 1993 in New York gegründet, wo sie noch<br />
heute einen Standort hat. Ihr Fokus liegt, wie<br />
der Name schon verrät, ganz auf autodidaktischer<br />
Kunst. Gezeigt werden sowohl bekannte<br />
historische Positionen dieser Gattung als auch<br />
zeitgenössische Künstler:innen. In Paris findet<br />
die Veranstaltung mit rund 40 Galerien im<br />
Atelier Richelieu statt. Aus der Schweiz ist die<br />
Lausanner galerie du marché mit Aloïse Corbaz<br />
und anderen bekannten Vertreter:innen der Art<br />
Brut vor Ort sowie suns.works aus Zürich mit<br />
Werken von Hans Krüsi und Lee Scratch Perry.<br />
Schaffhausen — Bereits zum fünften Mal<br />
findet in den ehemaligen Hallen für Neue Kunst<br />
in Schaffhausen die FATart Fair statt. «Fair»<br />
steht dabei nicht nur für «Messe», sondern<br />
auch für «Chancengleichheit»: Der Verein FAT<br />
(Femme Artist Table) setzt sich unter anderem<br />
mit diesem Format ein für eine kontinuierliche<br />
Präsentation von Kunst von Frauen und<br />
FLINTA-Kunstschaffenden aller Generationen.<br />
Der Erlös der Werke, die auf der FATart verkauft<br />
werden, geht zudem vollumfänglich an die<br />
Kunstschaffenden. ‹Creating feminist solidarity<br />
in art and curating› lautet das Motto über der<br />
diesjährigen Messe-Ausgabe. Gezeigt werden<br />
rund 100 Positionen, darunter Edith S. Ambühl,<br />
Elisabeth Eberle, Ariane Koch oder Ana Vujic<br />
sowie eine Performance von Guilherme Almeida<br />
und Eva Marlin. Als Special Guest liefert auch<br />
N’Dorah Werke für die Ausstellung. Zudem wird<br />
der kürzlich verstorbenen Nesa Gschwend, die<br />
eng mit dem FAT-Netzwerk verbunden war, eine<br />
«Femmage» eingerichtet.<br />
4. FATart Fair 2021, Ausstellungsansicht<br />
mit Werken von Zoja Brülisauer (Skulptur)<br />
und anderen<br />
Aloïse Corbaz · Reine Juliana acclamé par<br />
la foule, ca. 1940/1950, Farbstift auf Papier,<br />
Courtesy Association Aloïse Corbaz und<br />
Sammlung abcd / Bruno Decharme<br />
→ Atelier Richelieu, 15.–18.9.<br />
↗ www.outsiderartfair.com<br />
FATart Fair<br />
→ 9.–11.9.<br />
↗ www.fatart.ch<br />
Europäische Tage des Denkmals<br />
Schweiz — Die ‹Freizeit› steht an den diesjährigen<br />
Europäischen Tagen des Denkmals im<br />
Fokus, besser gesagt die Stätten, an denen wir<br />
Kunst, Erholung und Sport geniessen. Oft sind<br />
wir uns gar nicht bewusst, in welch historischer<br />
Szenerie wir uns bei solchen Aktivitäten<br />
aufhalten. Da ist zum Beispiel das Freizeitbad<br />
Letzigraben in Zürich: Es ist der wichtigste<br />
noch erhaltene Bau des Architekten und Autors<br />
Max Frisch. Öffentliche Führungen, Spaziergänge<br />
oder Gespräche erhellen am zweiten<br />
<strong>September</strong>-Wochenende den Wert solcher<br />
Bauten – vom römischen Bad oder Theater über<br />
112 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>
das Hotel der Belle Epoque bis hin zur ersten<br />
Sporthalle oder dem Clublokal des frühen<br />
20. Jahrhunderts. Auch kritische Fragen rund<br />
um diese Zeugnisse der Kulturgeschichte werden<br />
aufgegriffen: Was passiert mit dem leeren<br />
Kinosaal, wozu dient die alte Seilbahnstation,<br />
und wie soll das baufällige Hallenbad saniert<br />
werden? Die Initiative wird als kulturelles<br />
Engagement des Europarates von der Europäischen<br />
Union unterstützt und in 50 Ländern<br />
veranstaltet. Auch in der Schweiz sind die<br />
Programmpunkte für Gross und Klein beliebt,<br />
eine frühzeitige Reservation lohnt sich.<br />
statt. 110 internationale Galerien werden zur<br />
ersten Ausgabe der Frieze Seoul vor Ort erwartet,<br />
aus der Schweiz ist Hauser & Wirth dabei.<br />
Der Fokus liegt auf zeitgenössischer Kunst und<br />
wird ergänzt um eine Sektion ‹Frieze Masters›<br />
für Kunst der Antike bis zum 20. Jahrhundert.<br />
Miriam Cahn · schauen 17.1.21 2021, Öl auf<br />
Holz, 37 x 39 cm, Galerie Jocelyn Wolff, Frieze<br />
Seoul <strong>2022</strong><br />
→ Frieze Seoul: 2.–5.9.<br />
↗ www.frieze.com/fairs/frieze-seoul<br />
→ KIAF Art Seoul: 3.–6.9.<br />
↗ www.kiaf.org<br />
Max Bill · Freibad Letzigraben, Zürich, 2015<br />
© ProLitteris. Foto: Alessandro Della Bella<br />
→ 10./11.9. ↗ www.hereinspaziert.ch<br />
Frieze Seoul und KIAF Art Seoul<br />
Seoul — Im Mai 2021 hatte die Kunstmesse<br />
Frieze, mitten in der pandemiebedingten Krisenstimmung,<br />
eine Erweiterung angekündigt:<br />
Durch eine Partnerschaft mit der Galleries<br />
Association of Korea konnte die Frieze Seoul<br />
lanciert werden. Damit markiert die Frieze, die<br />
bereits Messen in London, New York und Los<br />
Angeles betreibt, Territorium im asiatischen<br />
Raum und ergänzt das Angebot der zwanzigjährigen<br />
KIAF Art Seoul, die vorrangig koreanische<br />
Galerien präsentiert. Beide Messen finden<br />
parallel im COEX Center im Gangnam-Viertel<br />
Festival Images Vevey<br />
Vevey — Alle zwei Jahre präsentiert das<br />
Festival Images Vevey kostenlos zugängliche<br />
Ausstellungen und Displays für Fotografie im<br />
Innen- und Aussenbereich der ganzen Stadt.<br />
Zur achten Ausgabe sind Werke von mehr<br />
als 45 Künstlerinnen und Künstlern aus rund<br />
zwanzig Ländern zu sehen – darunter Marina<br />
Abramović & Ulay, Denise Bertschi, Lebohang<br />
Kganye oder Guadalupe Ruiz. Unter dem Motto<br />
‹Together – La vie ensemble› will das Festival<br />
Verbindungen schaffen: «Trotz der derzeitigen<br />
unsicheren internationalen Lage ist dies eine<br />
Zeit der Wiedervereinigung und des Miteinanders.<br />
Unsere Verbundenheit mit anderen und<br />
mit unserer Umwelt, die Bedeutung und die Zerbrechlichkeit<br />
sozialer und familiärer Bindungen,<br />
die Freuden und Leiden des Nebeneinanders<br />
von Kollektiv und Individuum», so benennt die<br />
NOTIERT // GROSSANLÄSSE 113
Pressemitteilung einige der Themen, die in den<br />
diesjährigen Präsentationen mitschwingen.<br />
dem Schweizer Kunstmarkt zu stärken» und<br />
ein nationales und internationales Publikum<br />
anzusprechen. Die erste Ausgabe versammelt<br />
rund dreissig kleinere und mittlere Galerien,<br />
mehrheitlich aus Zürich, in der sogenannten<br />
Werkstadt auf dem SBB Areal zwischen<br />
Bahnhof Hardbrücke und Altstetten. Auch das<br />
<strong>Kunstbulletin</strong> ist mit einem Stand vor Ort.<br />
Deanna Dikeman · Leaving and Waving 8/2007,<br />
aus der gleichnamigen Serie, 1991–2017<br />
→ 3.–25.9.<br />
↗ www.images.ch<br />
Halle D Süd, Werkstadt, Austragungsort des<br />
1. Art Salon Zürich<br />
→ Werkstadt, Halle D Süd, 29.9.–2.10.<br />
↗ www.artsalonzurich.com<br />
Art Salon Zürich<br />
Zürich — Mit dem Art Salon geht dieses Jahr<br />
in Zürich eine neue Kunstmesse an den Start.<br />
Initiiert von der Zürcher Galerie Fabian &<br />
Claude Walter und von Sven Eisenhut, Gründungsdirektor<br />
der Messe photo Basel, versteht<br />
sich das neue Format als optimistische<br />
Antwort auf die Herausforderungen, die sich<br />
der Kunstwelt seit Längerem stellen: Überalterung<br />
der Sammler:innen, Galerienschwund<br />
und Online-Müdigkeit des Publikums nach<br />
zwei Jahren Pandemie. Energetisch setzen die<br />
Gründer:innen diesen Tatsachen die Überzeugung<br />
entgegen, «dass in Zukunft regional<br />
verankerte und international vernetzte Kunstmessen<br />
mit einem Boutique-Charakter prägend<br />
sein werden: eigenwillige Orte mit spezifischen<br />
Eigenschaften, die eine besondere Form der<br />
Gastfreundschaft ausstrahlen. Die Schweiz<br />
und Zürich sind bereit, hier eine Vorreiterrolle<br />
zu übernehmen». Der Fokus des Art Salon liegt<br />
denn in erster Linie auf den «Bedürfnissen der<br />
Galerien, des Kunsthandels und der Kunstschaffenden<br />
mit dem Ziel, ihre Präsenz auf<br />
AUSSENPROJEKTE<br />
Verzasca Foto Festival<br />
Brione/Verzascatal — Das Verzascatal mit<br />
seinen kleinen Dörfern, Steinmauern, engen<br />
Gassen und Plätzen wird im <strong>September</strong> wieder<br />
Schauplatz des Verzasca Foto Festivals. In den<br />
knapp zehn Jahren seines Bestehens fokussierte<br />
der Event stets auf Themen, die sich mit<br />
dem Menschen und seiner Umgebung befassen.<br />
Dieses Jahr stehen nun die verschiedenen Formen<br />
von Behausungen und ihre Bewohner:innen<br />
im Zentrum: moderne Häuser und Häuser in<br />
Ruinen, von Obdachlosen und Häusern ohne<br />
Menschen. Nomadische Häuser und Häuser, die<br />
in ihrem Territorium verwurzelt sind. Häuser, die<br />
das Spiegelbild derer sind, die sie bewohnen,<br />
und Menschen, die das Spiegelbild ihrer Häuser<br />
sind. In einer alten Abbruchvilla in Gordola<br />
werden zudem die Arbeiten von Artists-in-<br />
Residence gezeigt, die im Vorfeld des Festivals<br />
einige Zeit in Verzasca verbracht haben. Da-<br />
114 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>
neben finden Portfolio-Reviews, Talks, Workshops<br />
und die ‹Notte della Fotografia› statt, bei<br />
der man auf dem Dorfplatz ein Essen mit den<br />
Fotograf:innen begleitet von Diashows ihrer<br />
Werke, Videos und Live-Musik geniessen kann.<br />
Lucia Strub · On, <strong>2022</strong>, Betonmörtel, patiniert,<br />
Höhe: 170 cm, ‹Ville des Arts <strong>2022</strong>›.<br />
Verzasca Foto Festival 2019, Ausstellungsansicht<br />
mit einem Werk von Ayline Olukman<br />
→ 31.8.–4.9.<br />
↗ www.verzascafoto.com<br />
Ville des arts<br />
Waldenburg — Zum zweiten Mal findet in Waldenburg<br />
die von drei lokalen Kunstschaffenden<br />
initiierte Freilichtausstellung ‹Ville des Arts›<br />
statt. Insgesamt 45 internationale, nationale<br />
und regionale Kunstschaffende – darunter<br />
Pavel Schmidt, Eva Oertli, Irma Bucher oder<br />
Nora Vest – zeigen an über 100 Standorten in<br />
dem beschaulichen historischen Jurastädtchen<br />
ihre Kunstwerke. Skulpturen, kinetische oder<br />
interaktive Objekte sowie Videos, Malerei und<br />
Lichtinstallationen werden in die kompakte<br />
Kleinstadt auf Plätzen, Grünflächen, in Gassen,<br />
Brunnen und in der Kirche gezeigt. «Die Kunstwerke<br />
verändern die Sicht auf die gewohnten<br />
Räume. Verborgenes wird wieder entdeckt», so<br />
die Medienmitteilung, «wiederum wird durch<br />
das Zusammenspiel zwischen den künstlichen<br />
Formen und der urbanen Struktur der Stadt<br />
den Objekten ein Gewicht verleiht.» Führungen<br />
finden jeden letzten Sonntag im Monat ab<br />
14 Uhr statt oder zwischendurch auf Voranmeldung<br />
ab vier Personen.<br />
→ bis 29.10.<br />
↗ www.villedesarts.ch<br />
NAMEN<br />
Leonie Radine<br />
Bozen/Bolzano — Das Museion – Museum<br />
für moderne und zeitgenössische Kunst in<br />
Bozen vergrössert seinen Betrieb um eine<br />
Kurator:innenstelle, die im Juni mit Leonie<br />
Radine (*1985, Herfurth) besetzt wurde.<br />
Radine war seit 2015 am Museum Ludwig in<br />
Köln kruatorische Assistenz des Direktors<br />
Yilmaz Dziewior, mit dem sie jüngst auch Maria<br />
Eichhorns Beitrag für den Deutschen Pavillon<br />
an der Biennale Venedig betreute. Davor hat<br />
Radine in Marburg und Berlin Kunstgeschichte<br />
studiert. Von 2010 bis 2013 arbeitete sie<br />
als kuratorische Assistentin von Susanne<br />
Pfeffer an den KW Institute for Contemporary<br />
Art in Berlin. Am Museum Ludwig realisierte<br />
sie gemeinsam mit dem Direktor etwa die<br />
Retrospektiven von Haegue Yang und Wade<br />
Guyton und kuratierte selbst die Ausstellungen<br />
‹Transcorporealities› und ‹Hausbesuch›.<br />
2018 war sie zudem Kuratorin von Flaka Halitis<br />
Ausstellung in der Nationalgalerie der Künste<br />
in Tirana. Am Museion wird sie zusammen mit<br />
NOTIERT // GROSSANLÄSSE / AUSSENPROJEKTE / NAMEN 115
Direktor Bart van der Heide an der Konzeption<br />
und Weiterentwicklung der Sammlung arbeiten,<br />
in laufende Projekte einsteigen und eigene<br />
Ausstellungen demnächst vorstellen.<br />
Leonie Radine. Foto: Museion<br />
Beatrice Leanza<br />
Lausanne — Die Stiftung Plateforme 10, die<br />
drei Waadtländer Kantonsmuseen am Standort<br />
des neuen Kunstquartiers in Lausanne vereint,<br />
hat im Juli Beatrice Leanza als neue Leiterin<br />
des mudac (Musée cantonal de design et d’arts<br />
appliqués contemporains) vorgestellt. Leanza<br />
(*1978, Mailand) ist Kuratorin, Kritikerin und<br />
Museumsdirektorin und lebt aktuell in Lissabon.<br />
Dort war sie von 2019 bis 2021 Exekutivdirektorin<br />
des maat (Museum für Kunst, Architektur<br />
und Technologie). Davor lebte sie von<br />
2002 bis 2019 in Peking, wo sie zahlreiche Projekte<br />
im Bereich der zeitgenössischen Kunst<br />
und des Designs leitete. Insbesondere führte<br />
sie 2013–2016 die renommierte Beijing Design<br />
Week, die wichtigste Plattform für Design in<br />
China. Beatrice Leanza überzeugte die Findungskommission<br />
«durch ihr berufliches Profil,<br />
das eine ausgeprägte Kreativität mit Know-how<br />
in der Entwicklung innovativer Strategien für<br />
Kulturbetriebe verbindet und das von Asien bis<br />
Europa geschätzt wird». Leanza tritt ihr Amt im<br />
Januar 2023 an, wenn die derzeitige Direktorin,<br />
Chantal Prod’Hom, in den Ruhestand geht.<br />
PREISE<br />
Swiss Art Awards<br />
Bern — Das Bundesamt für Kultur BAK hat<br />
im Juni die zweite Wettbewerbsrunde für<br />
die Schweizer Kunst- und Designpreise wie<br />
gewohnt mit einer Ausstellung parallel zur Art<br />
Basel ausgetragen. Von den 55 zu den Swiss<br />
Art Awards zugelassenen Positionen haben elf<br />
einen Preis à CHF 25’000 erhalten, den sie am<br />
Eröffnungsabend von Bundesrat Alain Berset<br />
entgegennehmen konnten. Vergeben wurden die<br />
Swiss Art Awards in den Bereichen Kunst, Architektur<br />
sowie Kritik, Edition, Ausstellung. Die<br />
Gewinner:innen <strong>2022</strong> im Bereich der Kunst sind:<br />
Sofía Durrieu (*1980), Gritli Faulhaber (*1990),<br />
Sandra Knecht (*1968), Laure Marville (*1990),<br />
Ceylan Öztrük (*1984), Marta Riniker-Radich<br />
(*1982), Mia Sanchez (*1988), Nicolás Sarmiento<br />
(*1986), Jiajia Zhang (*1981). Im Bereich<br />
Architektur erhielt das Büro grillovasiu einen<br />
Preis, die Auszeichnung im Bereich Kritik, Edition,<br />
Ausstellung erhielt das Kollektiv ‹Wages For<br />
Wages Against›, das sich für faire Arbeits- und<br />
Lohnkonditionen für Kunstschaffende einsetzt.<br />
Parallel wurden wie immer die Finalist:innen<br />
des Kiefer Hablitzel | Göhner Kunstpreises für<br />
Kunstschaffende unter 30 Jahren präsentiert.<br />
Hier gingen die sieben Preise à CHF 15’000<br />
an James Bantone (*1990), Sebastián Dávila<br />
(*1992), Anjesa Dellova (*1994), Azize Ferizi<br />
(*1996), Camille Kaiser (*1992), Anita Mucolli<br />
(*1993) und R. Sebastian Schachinger (*1993).<br />
Die Publikation des BAK zu den Preisen wird<br />
dem <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2022</strong> beiliegen.<br />
↗ www.swissartawards.ch<br />
↗ www.kieferhablitzel.ch<br />
Prix Maud Mottier<br />
Beatrice Leanza<br />
Biel — Seit 2015 vergibt das Kunsthaus Pasquart<br />
den Prix Maud Mottier an Kunstschaffende,<br />
die vorwiegend im Medium der Malerei<br />
arbeiten. Das aus dem Legat von Mme M. Mottier-Lovis<br />
stammende Preisgeld von CHF 10’000<br />
wird zweimal jährlich vergeben, mindestens<br />
116 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>
einmal in Zusammenhang mit einer Soloschau<br />
im Kunsthaus Pasquart. Der erste Preis des<br />
Jahres <strong>2022</strong> ging an Kudzanai-Violet Hwami,<br />
die das Museum im Frühsommer präsentierte<br />
(→ KB 6/<strong>2022</strong>, S. 68–75). Zweite Gewinnerin <strong>2022</strong><br />
ist Lea Krebs (*1984). Die in Biel lebende Künstlerin<br />
hat in ihren Werken auf Papier, Leinwand<br />
oder in neueren Keramik-Objekten eine eigene,<br />
abstrakte Bildsprache entwickelt. Entfernt ist<br />
darin noch das Interesse an der Welt des Organischen<br />
erkennbar, dem ihre Kunst zunächst<br />
gewidmet war. Krebs schloss einen Master an<br />
der Hochschule der Künste in Bern 2010 ab und<br />
war seither in verschiedenen Einzel- und Gruppenausstellungen<br />
in der Region Biel zu sehen.<br />
Partner der Photographers’ Gallery und führt<br />
die Vergabe der Auszeichnung unter neuem Namen<br />
durch. Die Preis-Kandidat:innen werden<br />
von einer Gruppe von über 100 internationalen<br />
Fotografie-Expert:innen, vorgeschlagen. Eine<br />
jährlich wechselnde internationale Jury entscheidet<br />
über die Preisvergabe.<br />
Lea Krebs<br />
Deutsche Börse Photography Foundation Prize<br />
Frankfurt/London — Im Mai wurde in London<br />
der Deutsche Börse Photography Foundation<br />
Prize <strong>2022</strong> an Deana Lawson (*1979) vergeben.<br />
Die US-Amerikanerin hat sich unter vier<br />
Finalist:innen durchgesetzt und wurde für<br />
ihre Ausstellung ‹Centropy›, die sie 2020 in der<br />
Kunsthalle Basel zeigte (→ KB 9/2020, S. 86/87),<br />
ausgezeichnet. Dort präsentierte sie Fotografien<br />
aus den Jahren 2013 bis 2020, 16mm-Filme,<br />
Hologramme und Bergkristalle, «die als dichtes<br />
Ensemble Direktheit und Immanenz vermitteln».<br />
Als Fotografin beschwört Lawson «die<br />
Sprache des typischen Fotoalbums und des<br />
kunsthistorischen Meisterwerks in sorgfältig<br />
choreografierten Porträts herauf, die zugleich<br />
intim wie malerisch anmuten», so die Medieninformation.<br />
Der Preis ist mit £ 30’000 dotiert<br />
und wurde ursprünglich 1996 von der Photographers’<br />
Gallery in London ins Leben gerufen.<br />
Die Deutsche Börse war seit 2005 Titelsponsor.<br />
Seit Gründung der Deutsche Börse Photography<br />
Foundation 2015 engagiert sie sich als<br />
Deana Lawson (Selbstporträt), Courtesy<br />
Sikkema Jenkins & Co., NY; David Kordanksy<br />
Gallery, LA<br />
Kulturpreis Wallis <strong>2022</strong><br />
Sion — Der Kanton Wallis hat seinen diesjährigen<br />
Kulturpreis, dotiert mit CHF 20’000, im Juni<br />
an Denise Eyer-Oggier (*1956) vergeben. Die in<br />
Naters geborene Künstlerin und Gestalterin absolvierte<br />
in den 1970ern eine Grafikausbildung<br />
an der Schule für Gestaltung Bern. Seit Erlangung<br />
des eidgenössischen Fähigkeitszeugnisses<br />
1979 ist sie als selbstständige Grafikerin<br />
mit Atelier in Brig tätig. Sie ist zudem Mitglied<br />
des Berufsverbands Swiss Graphic Designers<br />
und der Visarte Oberwallis und unterrichtet<br />
Zeichnen und Malerei an verschiedenen<br />
Walliser Institutionen. Ihre eigenen Gemälde<br />
seien «malerische Melodien, die dazu einladen,<br />
einer inneren Landschaft zu horchen»,<br />
so die Medienmitteilung. Leuchtende Farben,<br />
Fluidität und Licht sind Merkmale ihrer Malerei.<br />
Der Kulturpreis des Kantons Wallis wurde 1980<br />
ins Leben gerufen und «krönt eine anerkannte,<br />
bestätigte Künstlerlaufbahn».<br />
NOTIERT // NAMEN / PREISE 117
AUSSCHREIBUNGEN<br />
Auswahl 22<br />
Denise Eyer Oggier<br />
Werkstipendien Landis & Gyr<br />
Zug — Die Landis & Gyr Stiftung hat ihre Werkstipendien<br />
in verschiedenen künstlerischen<br />
Sparten für das Jahr <strong>2022</strong> vergeben. Aus dem<br />
Bereich der Visuellen Kunst dürfen sich die<br />
Malerin Klodin Erb (*1963), das Fotografenduo<br />
Taiyo Onorato & Nico Krebs (*1979/*1979),<br />
der Maler Francisco Sierra (*1977) sowie die<br />
Videokünstlerin Lena Maria Thüring (*1981) über<br />
einen Beitrag freuen. Jedes Werkstipendium<br />
ist mit CHF 30’000 dotiert und wird jeweils an<br />
Schweizer Kunstschaffende mit anerkanntem<br />
Leistungsnachweis vergeben im Kontext eines<br />
Projektvorhabens, welches Arbeitsaufenthalte<br />
an frei wählbaren Orten vorsieht. Gleichzeitig<br />
wurden verschiedene Atelierstipendien verliehen:<br />
Unter anderem werden der Kurator Hilar<br />
Stadler sowie die Künstler:innen Johanna Bruckner<br />
und Mirkan Denzi 2023/24 nach London<br />
reisen, Jan Kiefer nach Budapest. Eines von vier<br />
Reisestipendien für den Balkan und die Türkei<br />
für 2023 ging zudem an das Künstler:innenduo<br />
Nathalie Stirnimann & Stefan Stojanovic.<br />
Aarau — Aargauer Künstler:innen und solche<br />
mit biografischer oder künstlerischer Verbindung<br />
zum Kanton (s. Richtlinien auf der<br />
Website) können sich noch für kurze Zeit für<br />
die Teilnahme an der Jahresausstellung und<br />
für Werk- und Förderbeiträge beim Aargauer<br />
Kuratorium bewerben. Mit der Bewerbung ist<br />
ein Ausstellungsvorschlag einzureichen. Eine<br />
Fachjury entscheidet über die Zulassung zur<br />
Schau, die Anfang Dezember eröffnet wird.<br />
→ Eingabeschluss: 3.9.<br />
↗ www.aargauerkuratorium.ch<br />
Transbordeur — Call for Papers<br />
Genf — Das Magazin ‹Transbordeur – photographie<br />
histoire société› befasst sich in seiner<br />
achten Ausgabe mit der Beziehung zwischen<br />
Ökologie und Fotografie. Dazu sind Beiträge in<br />
Französisch, Deutsch oder Englisch gesucht, die<br />
fotografische Bilder seit dem 19. Jahrhundert<br />
in Bezug auf folgende Themen untersuchen:<br />
Fotografie und die Wissenschaft der Ökologie;<br />
Fotografie in der Geschichte des öffentlichen<br />
Bewusstseins für ökologische Fragen und des<br />
ökologischen Aktivismus; die Beziehung zwischen<br />
Fotografie und verschiedenen Strömungen<br />
der Ökophilosophie; die ökologischen Auswirkungen<br />
der Fotografie als materielle Praxis.<br />
→ Eingabeschluss Abstract: 15.9.<br />
↗ www.transbordeur.ch/en/tr8-cfp<br />
Zeitenwende — Kunst im öffentlichen Raum Tirol<br />
Klodin Erb. Foto: Lena Amuat<br />
Taiyo Onorato & Nico Krebs<br />
Francisco Sierra. Foto: Noëlle Anne Darbellay<br />
Lena Maria Thüring. Foto: Rosa Wolf<br />
Innsbruck — Vor dem Hintergrund der aktuellen<br />
Krisen fragt die Abteilung Kunst im öffentlichen<br />
Raum Tirol danach, wie Kunst auf diese<br />
Umstände reagieren kann und soll. Dazu hat sie<br />
eine Ausschreibung lanciert für internationale<br />
künstlerische oder kuratorische Projekte, die<br />
sich mit der gegenwärtigen Zeitenwende und<br />
deren möglichen Auswirkungen auf den Le-<br />
118 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>
ensraum Tirol auseinandersetzen, aber auch<br />
Entwicklungsperspektiven vermitteln und so<br />
Denkanstösse für eine bessere Zukunft geben.<br />
Die Projekte müssen in Tirol, im öffentlichen<br />
ländlichen oder städtischen Raum, zwischen<br />
März und November 2023 realisiert werden.<br />
→ Eingabeschluss: 16.9.<br />
↗ www.koer-tirol.at<br />
gute aussichten — junge deutsche fotografie<br />
Neustadt/Weinstrasse — Zum 19. Mal ist das<br />
Nachwuchsförderprojekt ‹gute aussichten –<br />
junge deutsche fotografie› ausgeschrieben,<br />
das sich an Absolvent:innen einer deutschen<br />
Akademie, Hochschule, Universität etc. im<br />
Fachbereich Fotografie, Freie Kunst, Gestaltung<br />
oder Visuelle Kommunikation richtet. Zur<br />
Bewerbung zugelassen sind Abschlussarbeiten<br />
aus dem Wintersemester <strong>2022</strong>/23 und dem<br />
Sommersemster <strong>2022</strong>. Gewinner:innen des<br />
Wettbewerbs werden in Ausstellungen, online<br />
und in einem Katalog vorgestellt.<br />
→ Eingabeschluss: 31.10.<br />
↗ www.guteaussichten.org<br />
Fondazione Internazionale per la Scultura —<br />
Atelieraufenthalte<br />
Peccia — Seit der Eröffnung 2021 vergibt die<br />
Fondazione Internazionale per la Scultura<br />
jährlich fünf Atelierstipendien an plastisch<br />
arbeitende Kunstschaffende. Die reguläre<br />
Aufenthaltsdauer ist sechs Monate zwischen<br />
Mai und Oktober, Bewerbungen für dreimonatige<br />
Residencies sind optional. Die Stiftung<br />
stellt pro Stipendiat:in ein Atelier und einen<br />
Aussenarbeitsplatz mit Kran zur gemeinsamen<br />
Nutzung zur Verfügung. Drei Werkstätten mit<br />
professionellen Geräten und Werkzeugen für<br />
die Bearbeitung von Stein, Holz und Metall<br />
sind ebenfalls angeschlossen. Eine Unterkunft<br />
steht in der Casa degli Artisti zur Verfügung.<br />
→ Eingabeschluss: 30.9.<br />
↗ www.centroscultura.ch<br />
TaDA – Open Call 2023<br />
St. Gallen — Die Textile and Design Alliance hat<br />
die Atelieraufenthalte für 2023 ausgeschrieben.<br />
Das Programm bietet jährlich sechs bis acht<br />
nationalen und internationalen Kulturschaffenden<br />
die Möglichkeit, in Kooperation mit<br />
renommierten Textilfirmen aus der Ostschweiz<br />
innovative Projekte in den Bereichen Kunst,<br />
Design, Architektur, Literatur, darstellende<br />
Kunst oder in transdisziplinären Kontexten zu<br />
realisieren. Während des Aufenthalts stehen<br />
eine Wohngelegenheit sowie ein Atelierraum<br />
im Kreativzentrum ZIK in Arbon zur Verfügung.<br />
Anlässlich der Veranstaltung ‹TaDA Spinnerei›<br />
werden die Arbeitsergebnisse zum Abschluss<br />
der Öffentlichkeit präsentiert.<br />
→ Eingabeschluss: 3.10.<br />
↗ www.tada-residency.ch<br />
Stadt Zürich — Kulturvermittlungsprojekte<br />
Zürich — Im <strong>September</strong> ist das Eingabeportal<br />
für Kulturvermittlungsprojekte der Stadt Zürich<br />
geöffnet. Eingabeberechtigt sind Projekte<br />
von Kunstschaffenden, Kuratori:nnen sowie<br />
Kunstvermittelnden, die einen nachhaltigen<br />
Beitrag an die Lebendigkeit und Präsenz der<br />
Zürcher Kunstszene versprechen und in der<br />
Stadt Zürich stattfinden. Beurteilt wird die inhaltliche<br />
und künstlerische Qualität. Projekte,<br />
die künstlerische Einzelpositionen vorstellen,<br />
werden nicht berücksichtigt. Im selben<br />
Zeitraum können auch Fördergelder beantragt<br />
werden für Publikationen, die der Vermittlung<br />
des Schaffens von ausgewiesenen Zürcher<br />
Kunstschaffenden dienen.<br />
→ Eingabeschluss: 1.10. (Portal offen ab 1.9.)<br />
↗ www.stadt-zuerich.ch/kultur<br />
Stadt Zürich — Wohnatelier F+F<br />
Zürich — Das Ressort Bildende Kunst der<br />
Kulturabteilung der Stadt Zürich vergibt für das<br />
Jahr 2023 zum dritten Mal ein Wohnatelier an<br />
der F+F Schule für Kunst und Design an eine:n<br />
NOTIERT // PREISE / AUSSCHREIBUNGEN 119
Zürcher Kunstschaffenden im Bereich Bildende<br />
Kunst. Mit dem Aufenthalt im Atelier ist ein<br />
monatlicher Beitrag von CHF 1000 verbunden.<br />
Die Stipendiat:innen haben die Möglichkeit,<br />
nach Absprache mit der F+F die Infrastruktur<br />
und die Dienstleistungen der Schule zu nutzen<br />
gegen allfällige Kostenbeteiligung. Die Teilnahme<br />
an Ausstellungen und ein Beitrag zum<br />
Lehrbetrieb der F+F stehen zur Option.<br />
→ Eingabeschluss: 18.9.<br />
↗ www.stadt-zuerich.ch/kultur<br />
Ukraine-Sonderbeiträge an Zürcher Kulturorganisationen<br />
Zürich — Die Stadt Zürich lanciert ein befristetes<br />
Förderinstrument zur Unterstützung von<br />
Kulturschaffenden, die wegen des Kriegs gegen<br />
die Ukraine geflüchtet sind. Unterstützt werden<br />
Kulturorganisationen, die Angebote zur Unterstützung<br />
dieser geflüchteten Kulturschaffenden<br />
bieten. So soll für sie niederschwellig<br />
und schnell Zugang zu Arbeits- und Produktionsmöglichkeiten<br />
entstehen, damit sie sich<br />
mit der lokalen Kulturszene vernetzen können.<br />
Beitragsberechtigt sind Kulturorganisationen,<br />
die ihren Sitz in der Stadt Zürich haben oder<br />
ein Angebot in der Stadt Zürich realisieren.<br />
→ Eingabeschluss: 30.9.<br />
↗ www.stadt-zuerich.ch/kultur<br />
Zürich — Die Zentralbibliothek Zürich fördert<br />
mit Willy-Bretscher-Fellowships Forschende,<br />
die in ihrem Vorhaben einen Digital-Humanities-Ansatz<br />
verfolgen, einen zeitlichen<br />
Schwerpunkt im 20. Jahrhundert setzen und<br />
sich auf Bestände oder Daten der Zentralbibliothek<br />
Zürich stützen. Eine Fellowship ist mit<br />
CHF 4000 monatlich dotiert. Ausgewählte Fellows<br />
erhalten während drei bis zwölf Monaten<br />
einen Freiraum, um ihre innovativen Ideen am<br />
Beispiel von Sammlungsbeständen der ZB zu<br />
realisieren. Die Anträge werden von einer Auswahlkommission<br />
bestehend aus Angehörigen<br />
der ZB und der Universität Zürich beurteilt.<br />
→ Eingabefrist: 30.9.<br />
↗ www.zb.uzh.ch (Suche: Willy Bretscher)<br />
DIES UND DAS<br />
Draisine Derby<br />
Basel — Der Kulturkritiker Stephan Reuter bezeichnete<br />
das Draisinenrennen im Frühjahr 2021<br />
als «das originellste Kunst-Happening Basels».<br />
Das seit 2016 jährlich stattfindende ‹Draisine<br />
Derby›, organisiert von Kurator Benedikt Wyss<br />
und dem Autor und Projektentwickler Thilo<br />
Mangold, versteht sich selbst als ein «Freiraum<br />
in der Leistungsgesellschaft»: Teilnehmer:innen<br />
aus den unterschiedlichsten beruflichen Sparten<br />
wetteifern mit ihren selbstgemachten Draisinen<br />
– «Laufmaschinen» ohne Pedale – um die<br />
Gunst von Publikum und Jury, um den Sieg im<br />
Rennen, aber eben auch in der wohlklingenden<br />
Kategorie ‹Schönstes Scheitern›. So bewegt sich<br />
das Draisine Derby seit 2016 auf und zwischen<br />
den Gleisen – zwischen Kunst und Sport, Minimalismus<br />
und Spektakel, Technologie und Trash.<br />
Mit dabei sind dieses Jahr Teams aus Barcelona,<br />
Den Haag oder Wien, aber auch die Galerie von<br />
Bartha aus Basel oder der Architekt Toru Wada<br />
mit Sitz in Basel und Tokio.<br />
Willy-Bretscher-Fellowships<br />
Draisine von Deirdre O’Leary, präsentiert<br />
vom Museum Tinguely, Draisine Derby 2018.<br />
Foto: Frantisek Matous<br />
→ Dreispitz Basel, 17.9., Derby: 15–20 Uhr, anschliessend<br />
Party ↗ www.draisinenrennen.ch<br />
120 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>
Kunsttage Basel<br />
Basel — Auch Basel hat nun sein Kunstwochenende:<br />
Im ersten Pandemiejahr 2020 ins<br />
Leben gerufen, finden die Kunsttage Basel<br />
heuer zum dritten Mal statt. 55 Museen, Galerien,<br />
Ausstellungsräume und Offspaces bieten<br />
ein grösstenteils kostenloses Veranstaltungsprogramm.<br />
Im Innenhof des Kunstmuseums<br />
finden durchgängig die gemeinsam mit Radio X<br />
konzipierten Gesprächsrunden mit Persönlichkeiten<br />
der Basler Kunstwelt und internationalen<br />
Gästen statt. Alexandra Bachzetsis zeigt eine<br />
Performance im Baloise Kunstforum. Im Kunstraum<br />
Hebel_121 spricht die Kunsthistorikerin<br />
und <strong>Kunstbulletin</strong>-Autorin Sonja Gasser über<br />
NFTs. Miklos von Bartha erzählt in der Kulturstiftung<br />
Basel H. Geiger von seiner Sammlung<br />
von Keramikobjekten und Textilien aus Transsilvanien.<br />
Das Artachment und die Galerie Stampa<br />
präsentieren ihr gemeinsames Ausstellungsheft<br />
zu Roman Signer, und das HEK eröffnet die Ausstellung<br />
‹Earthbound – Im Dialog mit der Natur›<br />
mit anschliessender Party. Die informative und<br />
attraktive Website bietet einen Überblick über<br />
diese und viele weitere Programmpunkte.<br />
Bern — Das Kunstmuseum Bern plant im<br />
Frühjahr 2023 die erste monografische Ausstellung<br />
zu Annie Stebler-Hopf (1861–1918). «Die<br />
Schweizer Künstlerin Annie Stebler-Hopf hat<br />
ein aussergewöhnlich komplexes und kraftvolles<br />
Werk geschaffen», so die Medienmitteilung.<br />
Trotzdem ist sie bisher wenig bekannt, und es<br />
gibt kaum Informationen oder Forschung zu ihr<br />
und ihrem Werk. Um ein möglichst differenziertes<br />
Bild der Künstlerin zeichnen zu können, ist<br />
das Kunstmuseum Bern auf die Unterstützung<br />
von Nachfahr:innen, Verwandten, musealen<br />
und anderen Institutionen sowie des Kunsthandels<br />
und von Privatpersonen angewiesen, die<br />
die Ausstellung mit Werken, Dokumenten oder<br />
anderen Informationen zur Künstlerin unterstützen<br />
können.<br />
Annie Stebler-Hopf · Am Seziertisch (Professor<br />
Poirier, Paris), um 1889, Öl auf Leinwand,<br />
114 x 147 cm, Kunstmuseum Bern, Geschenk<br />
des Gatten aus dem Nachlass der Künstlerin<br />
→ Kontakt kuratorische Assistentin:<br />
Livia Wermuth<br />
livia.wermuth@kunstmuseumbern.ch<br />
↗ www.kunstmuseumbern.ch<br />
Kunsttage Basel 2021, Talk mit Ana Brankovic<br />
(wie wär’s mal mit), Josef Helfenstein (Direktor<br />
Kunstmuseum Basel), Victoria Holdt<br />
(Palazzina), Richard Wherlock (Direktor Ballett,<br />
Theater Basel). Foto: Manuel Bürkli<br />
→ 1.–4.9. ↗ www.kunsttagebasel.ch<br />
Gesucht: Werke von Annie Stebler-Hopf<br />
International Performance Art Giswil<br />
Giswil — Letztes Jahr feierte die Internationale<br />
Performance Art Giswil ihre 20. Ausgabe mit<br />
einem bunten Kaleidoskop der Schweizer Performancekunst.<br />
Dieses Jahr agiert das Festival,<br />
das unter der künstlerischen Leitung der Basler<br />
Performerin Andrea Saemann steht, erstmals<br />
mit einem Gastkurator und mit einer thematischen<br />
Setzung: Benjamin Sunarjo, Performer<br />
und Umweltwissenschaftler, fragt unter dem<br />
NOTIERT // AUSSCHREIBUNGEN / DIES UND DAS 121
Titel ‹Layers of Home› nach Schichtungen, die<br />
ein mögliches Gefühl von Zuhause andeuten.<br />
Der Länderfokus liegt auf der Türkei, insbesondere<br />
Istanbul, der Grenze zwischen Europa und<br />
Asien. So treten am Samstag in der grossen<br />
Turbinenhalle türkische Kunstschaffende sowie<br />
Schweizer Performer:innen mit türkischen<br />
Wurzeln oder mit Migrationshintergrund auf –<br />
darunter Quynh Dong (*1982, Zürich), Steven<br />
Schoch (*1987, Basel) und Saadet Türköz<br />
(*1961, Zürich). Eröffnet wird das Festival wie<br />
üblich mit Präsentationen aus einem vorangegangenen<br />
Performance-Workshop für Kinder.<br />
Die Veranstaltung endet am Sonntag mit einem<br />
Roundtable mit den Kunstschaffenden Claudia<br />
Barth, Parvez Imam und der Kunsthistorikerin<br />
und Kuratorin Federica Martini.<br />
auch das Lithografie-Atelier der Hochschule<br />
Luzern Design & Kunst. Nun erhält er eine der<br />
schweizweit letzten zwei Litho-Schnellpressen<br />
für Drucke bis Weltformat, genannt Johannisberg<br />
1911. Bis vor Kurzem war sie im Besitz von<br />
Christoff Heller, einstiger Inhaber einer Offset-<br />
Druckerei in Cham. Der Verein konnte das<br />
sieben Tonnen schwere, historische Gerät unter<br />
anderem Dank einem Crowdfunding erwerben.<br />
Ernst Hanke, Paul Burkart und Willy Etter, allesamt<br />
erfahrene Drucker, werden die Maschine<br />
in Zukunft betreiben und ihr Fachwissen zur<br />
Zusammenarbeit mit Kunstschaffenden anbieten.<br />
Kunst- und Kulturinteressierte können<br />
nach Vereinbarung eine Führung, einen Workshop<br />
oder die Offene Werkstatt buchen. Bei<br />
der Einweihung des neuen Ateliers druckt das<br />
Johannisberg-Team live eine dreifarbige Lithografie<br />
der Zürcher Künstlerin Myrtha Steiner.<br />
Johannisberg 1911, Alti Cherzi, Hochdorf, <strong>2022</strong><br />
→ Eröffnung: 27.8., 14–20 Uhr<br />
↗ www.weissundschwarzkunst.ch<br />
Pınar Derin Gençer · Trace, 2019, Performance,<br />
Ilmin Museum of Art, Seoul. Foto: Yisan Jeong<br />
→ Turbine/BWZ, 10./11.9.; Eintritt: CHF 25,<br />
Studierende CHF 20<br />
↗ www.performanceart-giswil.ch<br />
Johannisberg 1911<br />
Hochdorf — Der Verein Weiss- und Schwarzkunst<br />
betreibt in der ‹Alti Cherzi› in Hochdorf<br />
seit acht Jahren ein Atelier für Buchdruck<br />
und Buchbinderei sowie seit zwei Jahren<br />
Etats des lieux<br />
Lausanne — Zwanzig Jahre lang war das Maison<br />
Gaudard der Sitz des mudac, des kantonalen<br />
Museums für Design und zeitgenössische<br />
Kunst in Lausanne. Nun, da die Institution<br />
ihren Platz im Quartier des Arts, Plateforme 10,<br />
gefunden hat, ist das Herrenhaus am Münsterplatz<br />
bereit für eine neue Lebensphase. Im<br />
Frühjahr 2023 soll dort ein «Haus der Kultur<br />
und der digitalen Innovation» entstehen. Vor der<br />
Eröffnung des Ortes, der als «Ressourcenzent-<br />
122 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>
um für die Lausanner Kulturszene» gedacht ist,<br />
werden 27 Offspaces die auf sieben Stockwerken<br />
verteilten Räumlichkeiten für einen<br />
‹Etat des lieux› in Beschlag nehmen. Im ganzen<br />
<strong>September</strong> hat man Gelegenheit, die lebendige<br />
Kunstszene von Lausanne und des Kantons<br />
Waadt zu entdecken. Seit etwa fünfzig Jahren<br />
gibt es hier zahlreiche unabhängige Kunsträume,<br />
die einem breiten Publikum jedoch ziemlich<br />
unbekannt sind. Tunnel oder Circuit gehören zu<br />
den ältesten Lausanner Offspaces – sie werden<br />
im Maison Gaudard ebenso vertreten sein wie<br />
neuere Initiativen – Wunderkammer, Bureaucracy<br />
Studies oder All Stars. Rund fünfzig<br />
Veranstaltungen – Ausstellungen, Performances,<br />
Filmvorführungen, Konzerte und Partys,<br />
Podiumsdiskussionen und Radiosendungen, ein<br />
Leseclub und verschiedene Workshops – sind<br />
geplant. Eine festliche «Bestandsaufnahme»<br />
parallel zu den Eröffnungsausstellungen der<br />
Plateforme 10. Wacht Lausanne endlich aus<br />
einem langen Schlaf auf? IDL<br />
im Müllerhaus, aber auch mal im Wald oder<br />
am Seetalplatz präsentiert. Für die Ausgabe<br />
<strong>2022</strong> liegt der Schwerpunkt auf der Beziehung<br />
zwischen Mensch und Natur, auf deren Wechselwirkung<br />
in Bezug auf unser aller Gesundheit,<br />
Lebensqualität und Nachhaltigkeit sowie auf<br />
den grossen klimatischen und gesellschaftlichen<br />
Veränderungen, die wir derzeit erleben.<br />
Die Genferin Catherine Leutenegger zeigt<br />
Ausschnitte aus ihrer Langzeitdokumentation<br />
zur 3D-Drucktechnologie, der in Zürich lebende<br />
Italiener Davide Monteleone präsentiert erstmals<br />
seine ebenfalls langjährige Recherche<br />
zur ‹Neuen Seidenstrasse› und der immensen<br />
Anstrengung Chinas, den globalen Waren-,<br />
Dienstleistungs- und Kapitalverkehr damit neu<br />
zu gestalten. Führungen, Workshops, Portfolio-<br />
Besprechungen und Talks komplettieren das<br />
Festival, besonders dicht und vielfältig ist das<br />
Programm am Eröffnungswochenende.<br />
Maison Gaudard, Aussenansicht<br />
→ Maison Gaudard, 1.9.–1.10.<br />
↗ www.mudac.ch<br />
Fotofestival Lenzburg<br />
Lenzburg — Zum fünften Mal macht das<br />
Fotofestival Lenzburg die geschichtsreiche<br />
Stadt zum Ausstellungsort für zeitgenössische<br />
Fotografie. Kuratierte Einzel- und Gruppenausstellungen<br />
werden im Schloss, im Stapfer- oder<br />
Laurence Rasti · aus der fotografischen Serie<br />
‹Venuses›, 2018–2020<br />
→ 27.8.–2.10.<br />
↗ www.fotofestivallenzburg.ch<br />
St. Moritz Art Film Festival<br />
St. Moritz — Ein neues, jährlich stattfindendes<br />
Festival für Film und Videokunst hält Einzug in<br />
die Bündner Berge. Gegründet vom Architekten<br />
NOTIERT // DIES UND DAS 123
und Kurator Stefano Rabolli Pansera und getragen<br />
von einem siebenköpfigen Exekutivrat, soll<br />
das St. Moritz Art Film Festival das internationale<br />
Kino in all seinen Formen fördern und zelebrieren:<br />
«visuelle Kunst, Videokunst und Filme<br />
als kohärenter audiovisueller Ausdruck im Geiste<br />
der Freiheit und des Dialogs», so die Website. Die<br />
erste Festivalausgabe wurde von Rabolli Pansera<br />
gemeinsam mit der Kulturjounalistin Ewa Hess<br />
unter dem Titel ‹Face to Face› kuratiert. An vier<br />
Tagen werden Screenings, Diskussionen und<br />
Vorträge präsentiert. Unter anderem stehen Beiträge<br />
von Eva & Franco Mattes, Mathis Gasser<br />
(kuratiert von Oskar Weiss), Michel Auder oder<br />
Sonia Boyce auf dem Programm.<br />
Haruko · Lemontea 1, 2020/21, Öl auf Leinwand,<br />
170 x 150 cm © ProLitteris<br />
→ Zeughaus K2, 16.–25.9. ↗ www.akkuuster.ch<br />
Plat(t)form<br />
Adrian Paci · Prova, 2019, Filmstill<br />
→ Badrutt’s Palace u. Laudinella, 25.–28.8.<br />
↗ smaff.org<br />
akku Panorama<br />
Uster — Mit einer Ausstellung blickt der Verein<br />
akku Künstleratelier Uster auf fast dreissig Jahre<br />
seiner Kulturförderung zurück. Unter dem Titel<br />
‹akku Panorama› werden aktuelle Werke von 28<br />
bisherigen Stipendiatinnen und Stipendiaten gezeigt.<br />
Unter ihnen befinden sich viele Schweizer<br />
Künstler:innen, etwa Vreni Spieser, Martin Reukauf<br />
oder Thierry Perriard, aber auch Mitsuhiro<br />
Yamagiwa aus Japan oder Maya Lama aus Nepal<br />
waren schon in Uster zu Gast. Während der Ausstellung<br />
werden im Kunstkiosk bisher erschienene<br />
Kataloge und Jahresblätter zu den jeweiligen<br />
Atelieraufenthalten gezeigt. Darüber hinaus wird<br />
die Kunstkiste, das kleine mobile Kunsthaus, das<br />
wie ein Nomade herumzieht, von Bettina Carl mit<br />
einer Installation bespielt.<br />
Winterthur — Das Fotomuseum lädt wieder<br />
auf die ‹Plat(t)form›! Im Rahmen der jährlich<br />
stattfindenden Veranstaltung stellen jeweils<br />
42 ausgewählte internationale Fotograf:innen<br />
und Kunstschaffende ihre Arbeit vor. Mittels<br />
Portfolios präsentieren die Kunstschaffenden<br />
ihre Werke einem neugierigen Publikum sowie<br />
einem Team von Expertinnen und Experten. Dabei<br />
bietet sich Gelegenheit, Nachwuchstalente<br />
und neueste Tendenzen des Fotografischen<br />
zu entdecken und mit den Künstlerinnen und<br />
Künstlern persönlich ins Gespräch zu kommen.<br />
Plat(t)form 2020, Austellungsansicht.<br />
Foto: Fotomuseum Winterthur/Philipp Ottendörfer<br />
→ Fotomuseum, 8.–10.9.<br />
↗ www.fotomuseum.ch<br />
124 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>
Castell Art Weekend<br />
Zuoz — Im Hotel Castell in Zuoz verbinden sich<br />
Wellness und Kultur nicht nur dank der exquisiten<br />
Kunstsammlung, welche die öffentlichen<br />
Räume des Hotels schmückt, oder durch die<br />
langjährige Partnerschaft mit dem <strong>Kunstbulletin</strong>,<br />
sondern auch durch die Tradition der<br />
Castell Art Weekends. Die Veranstaltungsreihe<br />
wird vom Besitzer, Kunstkenner und Künstler<br />
Ruedi Bechtler jeweils selbst kuratiert. Für<br />
die kommende Ausgabe hat er einerseits die<br />
norwegische Künstlerin Ida Ekblad (*1980)<br />
eingeladen, die im Gespräch begleitet wird von<br />
Daniel Baumann, dem Direktor der Kunsthalle<br />
Zürich. Zwei weitere Tandems bilden Nora<br />
Turato (*1991, Zagreb) und der Kunsthistoriker<br />
Adam Jaspers sowie der Künstler Rinus Van<br />
de Velde (*1983) und Fanni Fetzer, die Direktorin<br />
des Kunstmuseums Luzern, die 2021 eine<br />
grosse Soloschau des Belgiers präsentierte.<br />
Kunstliebhaber:innen können sich ein Package<br />
à CHF 790 buchen, das alle Vorträge, zwei<br />
Übernachtungen, Lunches und Dinners sowie<br />
den Hamam-Eintritt beinhaltet. Externe Gäste<br />
zahlen einen reduzierten Preis von CHF 275<br />
für die Teilnahme an den Veranstaltungen von<br />
Samstagmorgen bis Sonntagmittag. Für Gäste,<br />
die nur am Samstag teilnehmen, verrechnet<br />
das Hotel den Preis individuell. In den Hotelzimmern<br />
liegt zudem das <strong>Kunstbulletin</strong> mit<br />
Informationen zu weiteren Kunstevents auf.<br />
Baukultur entdecken<br />
Zürich/Schweiz — Der Schweizer Heimatschutz<br />
hat sein Angebot für Rundgänge zu<br />
baukulturellen Themen erweitert: Ein neues<br />
Online-Tool versammelt Spazierrouten durch<br />
unterschiedliche Ortschaften auf einer Webplattform<br />
und ermöglicht Entdeckungsreisen<br />
vom Computer aus und mit dem Smartphone<br />
auch direkt vor Ort. Die verschiedenen Stationen<br />
sind in einer Übersichtskarte, in der man<br />
sich via Smartphone auch lokalisieren kann,<br />
markiert und mit kurzen Hintergrundinformationen<br />
in Deutsch oder Französisch erläutert.<br />
Die neue Web-Plattform basiert auf der<br />
Faltblatt-Reihe ‹Baukultur entdecken›, die vor<br />
rund 20 Jahren vom Schweizer Heimatschutz<br />
und seinen Sektionen entwickelt wurde. Online<br />
stehen vorerst Rundgänge zu den neun letzten<br />
Wakkerpreis-Gemeinden – von Aarau bis<br />
Meyrin – zur Verfügung, ergänzt durch Routen<br />
in den Kantonen Basel-Stadt, Schaffhausen,<br />
Wallis und Zug.<br />
Wuhrplatz, Station des Rundgangs Langenthal;<br />
Platzgestaltung: ADP Architekten AG, Kunst<br />
und Bau: Eva Bertschinger, 2010/11.<br />
Foto: James Batton / Schweizer Heimatschutz<br />
↗ Startseite<br />
rundgaenge.heimatschutz.ch<br />
James Turrell · Skyspace Piz Uter, 2005, Hotel<br />
Castell, Zuoz, Blick von innen nach aussen<br />
→ 23.–25.9.<br />
↗ www.hotelcastell.ch/kunst-architektur<br />
NOTIERT // DIES UND DAS 125
AGENDA<br />
Schweiz *0041<br />
Aarau Aargauer Kunsthaus, Aarau, Aargauerplatz Eine Frau ist eine Frau ist eine Frau 27.8.–15.1.<br />
Forum Schlossplatz, Schlossplatz 4 Mit Haut und Haar 10.9.–8.1.<br />
Eck – der Raum für Kunst im Speck, Ecke Metzgergasse / StudioK3 3.9.–22.10.<br />
Zollrain, *78 830 33 44<br />
Neue Galerie 6, Milchgasse 35, *79 541 6416 Virginia Buhofer 90. Geburtstag 27.8.–24.9.<br />
Adligenswil z s u z s a’ s galerie, Luzernerstr. 15, *370 19 19 fein – seitig: Kathrin Biffi, Lisa<br />
–ı 1.10.<br />
Enderli, Marlis Spielmann<br />
Altdorf Haus für Kunst Uri, Herrengasse 4, *870 29 29 Familienbande – Caroline Minjolle, 10.9.–20.11.<br />
Karoline Schreiber, Susanne Dubs<br />
Altstätten Museum Prestegg, Rabengasse 3, *71 595 05 00 Kostbarkeiten aus dem Fundus –ı 18.9.<br />
Appenzell Kunsthalle Ziegelhütte, Ziegeleistr. 14, *71 788 18 60 R.A.W. or the sirens of Titan –ı 16.10.<br />
Kunstmuseum Appenzell, Unterrainstrasse 5 R.A.W. or the sirens of Titan –ı 16.10.<br />
Arbon Kunsthalle Arbon, Grabenstrasse 6 Ana Strika – Taktzeit 28.8.–2.10.<br />
Galerie Adrian Bleisch, Grabenstr. 2, *71 4463 890 Jan Kaeser –ı 17.9.<br />
Arlesheim Forum Würth Arlesheim, Dornwydenweg 11, *61 705 95 95 Tomi Ungerer – Sammlung Würth –ı 20.11.<br />
Genossenschaft Alti Papieri, Schorenweg 9 Arti Papieri 16.9.–18.9.<br />
Ascona Museo Castello San Materno, Via Losone 10, *91 759 8160 Lovis Corinth – Meister der Farbe – –ı 4.9.<br />
Meister der Grafik<br />
Dimitra Charamandas 17.9.–18.12.<br />
Museo Comunale d’Arte Moderna, Via Borgo 34,<br />
Marianne Werefkin 27.8.–8.1.<br />
*91 759 81 40<br />
Stiftung Ignaz und Mischa Epper, Via Carrà dei Nasi 1,<br />
*91 791 1942<br />
Ignaz Epper –ı 30.10.<br />
Sacchetti Contemporary, Via Beato P. Berno 14,<br />
*91 791 20 79<br />
Mela Diamant – Die erträgliche<br />
Leichtigkeit des Seins<br />
3.9.–15.10.<br />
Auvernier Galerie Lange + Pult – Auvernier, Port-de-la-côte 1 Dijon 14.9.–22.10.<br />
Baar Billing Bild, Haldenstrasse 1, *761 5028 Martin Sutter 4.9.–9.10.<br />
foryouandyourcustomers, Standort Baar,<br />
Georges Wenger –ı 30.11.<br />
Bahnhofstrasse 4<br />
Bad Zurzach Galerie Mauritiushof, Hauptstrasse 41, *56 249 2412 Skulpturen – Heinz Aeschlimann –ı 28.8.<br />
Baden Museum Langmatt, Römerstrasse 30, *56 200 86 70 Liebe Grüsse –ı 4.9.<br />
Renoir unplugged –ı 4.9.<br />
Birgit Kempker –ı 4.9.<br />
Barbara Stutz – Growing Colours –ı 18.9.<br />
Schaufenster Archiv – Historische –ı 18.9.<br />
Postkartengrüsse<br />
Raumfahrt VI – Badel/Sarbach, Val –ı 25.9.<br />
Minnig, Joaquim Cantor Miranda<br />
Mark Wallinger 18.9.–11.12.<br />
Fantoche, Bruggerstr. 37A Fantoche <strong>2022</strong> 6.9.–11.9.<br />
Galerie 94, Bruggerstrasse 37, Merker-Areal, *79 416 92 43 Imagine – Anna Lehmann-Brauns, –ı 24.9.<br />
Sabine Dehnel<br />
Kunstfenster, Metro Shop/Fussgängerebene,<br />
Ausverkauf — Maria Kaegi 5.8.–16.9.<br />
Bahnhofstr. 40/42<br />
Kunst im Trudelhaus, Obere Halde 36, *76 282 0148<br />
Jubiläumsausstellung – 10 Jahre 27.8.–29.10.<br />
Kunst im Trudelhaus<br />
Kunstraum Baden, Güterstrasse (Toreinfahrt<br />
Gabi Fuhrimann 3.9.–20.11.<br />
Regionalwerke), Haselstrasse 15, *56 200 84 48<br />
Balsthal Galerie Rössli Balsthal, Herrengasse 8, *76 575 28 68 René Myrha –ı 11.9.<br />
Bäretswil Museum Neuthal Textil- & Industriekultur, Im Neuthal 6,<br />
*52 397 10 20<br />
Kunstlokal Festival <strong>2022</strong> 27.8.–8.10.<br />
126 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>
Appenzell — Roswitha Gobbo,<br />
Kunstmuseum © ProLitteris<br />
Baden — Mark Wallinger, Museum<br />
Langmatt © ProLitteris<br />
Basel<br />
Antikenmuseum Basel und Sammlung Ludwig, St. Alban- Kunsttage Basel <strong>2022</strong> 1.9.–4.9.<br />
Graben 5, *61 201 12 12<br />
Artachment Art Space Basel, Hochbergerstr. 165 Kunsttage Basel <strong>2022</strong> 1.9.–4.9.<br />
Cartoonmuseum, St. Alban-Vorstadt 28 Kunsttage Basel <strong>2022</strong> 1.9.–4.9.<br />
Gabriella Giandelli –ı 30.10.<br />
Historisches Museum Basel, Barfüsserplatz 4,<br />
*61 205 8600<br />
Schöner trinken – Barockes Silber<br />
aus einer Basler Sammlung<br />
–ı 29.1.<br />
Kunsthalle Basel, Steinenberg 7, *61 206 9900 Kunsttage Basel <strong>2022</strong> 1.9.–4.9.<br />
Michael Armitage –ı 4.9.<br />
Berenice Olmedo –ı 18.9.<br />
Daniel Turner 16.9.–8.1.<br />
Ketuta Alexi-Meskhishvili 17.9.–6.8.<br />
Kunstmuseum Basel | Hauptbau & Neubau, St. Alban-<br />
Graben 16/20, *61 206 62 62<br />
Museum der Kulturen Basel, Münsterplatz 20,<br />
*61 266 56 00<br />
Variation in Print — Amerikanische –ı 28.8.<br />
Druckgrafik<br />
Brice Marden — Inner Space –ı 28.8.<br />
Making the World —<br />
–ı 4.9.<br />
Spirituelle Welten<br />
Kunsttage Basel <strong>2022</strong> 1.9.–4.9.<br />
Überspitzt — Karikaturen von<br />
–ı 11.9.<br />
Honoré Daumier<br />
Picasso — El Greco –ı 25.9.<br />
Ich hätte gerne einen<br />
–ı 22.1.<br />
typischen Chagall<br />
Kunsttage Basel <strong>2022</strong><br />
1.9.–4.9.<br />
tierisch! Keine Kultur ohne Tiere –ı 20.11.<br />
Erleuchtet! –ı 22.1.<br />
Stückwerk –ı 22.1.<br />
Memory –ı 5.7.<br />
Basler Fasnacht –ı 31.12.<br />
Museum Tinguely, Paul Sacher-Anlage 1 Kunsttage Basel <strong>2022</strong> 1.9.–4.9.<br />
Jean-Jacques Lebel –ı 18.9.<br />
Anouk Kruithof –ı 30.10.<br />
Territories of Waste 14.9.–8.1.<br />
Le Définitiv — c’est le Provisoire –ı 30.4.<br />
RappazMuseum, Klingental 11, *61 681 7121 Kunsttage Basel <strong>2022</strong> 1.9.–4.9.<br />
ARTconcret –ı 9.10.<br />
Kulturstiftung Basel H. Geiger | KBH.G, Spitalstrasse 18,<br />
*61 262 01 66<br />
Kunsttage Basel <strong>2022</strong><br />
1.9.–4.9.<br />
Transylvania’s hidden treasures –ı 6.11.<br />
Kunstforum Baloise, Aeschengraben 21 Kunsttage Basel <strong>2022</strong> 1.9.–4.9.<br />
Who can hear the monster speak? –ı 16.10.<br />
Arté Wallhoff, Klosterberg 17, *79 308 53 43<br />
Kraft, Bilder und Regenerative<br />
–ı 29.9.<br />
Resonanzen — Dr. Martin Wechsler<br />
Atelierhaus Klingental, Kasernhof 5 Kunsttage Basel <strong>2022</strong> 1.9.–4.9.<br />
AGENDA // SCHWEIZ 127
Ausstellungsraum Klingental, Kasernenstrasse 23,<br />
*61 681 6698<br />
Donation — Campaign for Ukraine 1.9.–24.9.<br />
Kunsttage Basel <strong>2022</strong><br />
1.9.–4.9.<br />
Premises –ı 25.9.<br />
Berney Fine Arts, Münsterplatz 17 Kunsttage Basel <strong>2022</strong> 1.9.–4.9.<br />
Splash! Gruppenausstellung 1.9.–4.9.<br />
Dock Kunstraum, Archiv und Ausleihe, Klybeckstr. 29,<br />
*61 556 4066<br />
Filiale Basel, Haltingerstrasse 36, & Sperrstrasse 61,<br />
*78 609 15 88<br />
Fictional Plants<br />
–ı 4.9.<br />
Kunsttage Basel <strong>2022</strong> 1.9.–4.9.<br />
Grounds Connect — Melissa<br />
16.9.–17.10.<br />
Absarah Torres<br />
Kunsttage Basel <strong>2022</strong><br />
1.9.–4.9.<br />
Peter Brunner-Brugg –ı 17.9.<br />
Boden und Wand 1.9.–17.9.<br />
Gagosian Basel, Rheinsprung 1 Kunsttage Basel <strong>2022</strong> 1.9.–4.9.<br />
Richard Artschwager 1.9.–15.10.<br />
Galerie Carzaniga, Gemsberg 10 Kunsttage Basel <strong>2022</strong> 1.9.–4.9.<br />
Andrea Gabutti, Jürg Kreienbühl, –ı 22.10.<br />
Stefan Rüesch<br />
Galerie Dominik Mueller, Rebgasse 46, *61 691 07 30 Kunsttage Basel <strong>2022</strong> 1.9.–4.9.<br />
Sonja Sekula –ı 1.10.<br />
Galerie Eulenspiegel, Gerbergässlein 6, Postfach 1946, Tamara Lise, Dario Santacroce –ı 8.10.<br />
*61 263 70 80<br />
Galerie Gisèle Linder, Elisabethenstr. 54 Kunsttage Basel <strong>2022</strong> 1.9.–4.9.<br />
Werner von Mutzenbecher — Volée 2.9.–15.10.<br />
Galerie Hilt St. Alban, St. Alban-Vorstadt 52, *61 272 3838 Kunsttage Basel <strong>2022</strong> 1.9.–4.9.<br />
Marianne Büttiker –ı 10.10.<br />
Galerie Knoell AG, Bäumleingasse 18<br />
Kunsttage Basel <strong>2022</strong> — Galerie 1.9.–4.9.<br />
Meyer Riegger<br />
Galerie Knoell AG, Luftgässlein 4 Kunsttage Basel <strong>2022</strong> 1.9.–4.9.<br />
Dadamaino 1.9.–31.10.<br />
Gallery Ann Mazzotti, Horburgstrasse 80, *76 433 17 82 Kunsttage Basel <strong>2022</strong> 1.9.–4.9.<br />
Kerstin Mörsch –ı 1.10.<br />
Guillaume Daeppen | Gallery & Space for zines,<br />
Müllheimerstrasse 144, *79 467 90 62<br />
Kunsttage Basel <strong>2022</strong><br />
Wonky: Out The Mud — Balthasar<br />
Bosshard<br />
1.9.–4.9.<br />
–ı 22.10.<br />
Dumdi's Klebtomanisch 10.9.–22.10.<br />
Hebel_121, Hebelstrasse 121, *61 321 1503 Kunsttage Basel <strong>2022</strong> 1.9.–4.10.<br />
Lila Moos — Energy can't get lost 27.8.–15.10.<br />
Kasko, Warteck PP, Burgweg 15 Kunsttage Basel <strong>2022</strong> 1.9.–4.9.<br />
Malerei im Transit 2.9.–18.9.<br />
Laleh June Galerie, Picassoplatz 4 From Instagram to Artsy –ı 6.9.<br />
Lust*Art | Galerie Durchgang, Petersgraben 31 Kunsttage Basel <strong>2022</strong> 1.9.–4.9.<br />
Messeplatz Basel, Messeplatz 22 Eye/View (Augen-Blick) –ı 23.10.<br />
Nicolas Krupp, Rosentalstrasse 28 Arnold Helbling –ı 27.8.<br />
Kunsttage Basel <strong>2022</strong> 1.9.–4.9.<br />
Liesl Raff 2.9.–29.10.<br />
Oreilles Internaxionales, Rümelinspassage, Gerbergasse 16 Kunsttage Basel <strong>2022</strong> 1.9.–4.9.<br />
Peripherie 8, Holeestrasse 8 Kunsttage Basel <strong>2022</strong> 1.9.–4.9.<br />
Anouk Sebald — ¡Transformation! 27.8.–10.9.<br />
PF25 cultural projects, Jungstrasse 33 Kunsttage Basel <strong>2022</strong> 1.9.–4.9.<br />
Projektraum M54, Mörsbergerstr. 54, *61 683 0595 Kunsttage Basel <strong>2022</strong> 1.9.–4.9.<br />
entrée&hommage 29.8.–25.9.<br />
Rhythmus Messy Cambio, Building K-102,<br />
Kunsttage Basel <strong>2022</strong> 1.9.–22.9.<br />
Klybeckstrasse 141<br />
Sarasin Art, Spalenvorstadt 14, *61 261 09 11 Kunsttage Basel <strong>2022</strong> 1.9.–4.9.<br />
The Surreal is Real — Louis<br />
1.9.–1.10.<br />
Schlumberger<br />
Louis Schlumberger 1.9.–1.10.<br />
128 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>
SGBK, Spalenvorstadt 18, *61 361 61 48 Christiane Haefelin –ı 3.9.<br />
Felippi Metelska Ewa 8.9.–24.9.<br />
space25, Rebgasse 25 Kunsttage Basel <strong>2022</strong> 1.9.–4.9.<br />
Stampa, Spalenberg 2, *61 261 79 10 Jonas Burkhalter — Mind –ı 27.8.<br />
Véronique Arnold — And when I say –ı 27.8.<br />
you are dreaming...<br />
Kunsttage Basel <strong>2022</strong> 1.9.–4.9.<br />
Roman Signer — Installation 1.9.–22.10.<br />
Zilla Leutenegger — Zeichnung 1.9.–22.10.<br />
Symbiont Space, Riehenstrasse 6 Erwin Lichtenegger, Uriel Orlow 1.9.–4.9.<br />
Kunsttage Basel <strong>2022</strong> 1.9.–4.9.<br />
Tony Wuethrich, Vogesenstrasse 29 Kunsttage Basel <strong>2022</strong> 1.9.–4.9.<br />
videocity.bs, Messeplatz 21 Eye/View Women –ı 23.10.<br />
Villa Renata, Socinstr. 16, *79 743 8923 You ask the time and I see the world –ı 4.9.<br />
Kunsttage Basel <strong>2022</strong> 1.9.–4.9.<br />
Malerei als Selbstgespräch — 18.9.–16.10.<br />
Andrea Muheim<br />
Netzwerkbiopsien — Katharina<br />
–ı 4.9.<br />
Ketterling, Till Langschied<br />
This Is Our House 18.9.–16.10.<br />
Vitrine, Basel, Vogesenplatz Kunsttage Basel <strong>2022</strong> 1.9.–4.9.<br />
Ich Dien — Martin Chramosta –ı 4.9.<br />
Voltage, Mülhauserstrasse 48 Kunsttage Basel <strong>2022</strong> 1.9.–4.9.<br />
Ephemere 1.9.–10.9.<br />
von Bartha Basel, Kannenfeldplatz 6 Kunsttage Basel <strong>2022</strong> 1.9.–4.9.<br />
Boris Rebetez — Place des Cubes 2.9.–29.10.<br />
Weiss Falk Basel, Rebgasse 27 Kunsttage Basel <strong>2022</strong> 1.9.–4.9.<br />
Wilde | Basel, Angensteinerstrasse 37, *61 311 70 51 Kunsttage Basel <strong>2022</strong> 1.9.–4.9.<br />
Mounir Fatmi — The Point of<br />
2.9.–4.11.<br />
No Return<br />
Wirdnachgereicht, Feldbergstrasse 40 Kunsttage Basel <strong>2022</strong> 1.9.–4.9.<br />
Basel/Liestal Kunsthalle Palazzo, Poststrasse 2, Postfach 277 Kunsttage Basel <strong>2022</strong> 1.9.–4.9.<br />
Sonja Feldmeier 2.9.–30.10.<br />
Basel/<br />
Münchenstein<br />
HEK (Haus der Elektronischen Künste), Freilager-Platz 9,<br />
*61 283 60 50<br />
Kunsttage Basel <strong>2022</strong><br />
1.9.–4.9.<br />
Earthbound 3.9.–13.11.<br />
Schaulager Basel, Ruchfeldstrasse 19 Kunsttage Basel <strong>2022</strong> 1.9.–4.9.<br />
Salon Mondial, Freilager-Platz 9 Kunsttage Basel <strong>2022</strong> 1.9.–4.9.<br />
Basel/Muttenz Kunsthaus Baselland, St. Jakob-Str. 170, *61 312 8388 Peace or Never — Next Generation –ı 28.8.<br />
Kunsttage Basel <strong>2022</strong> 1.9.–4.9.<br />
Werner von Mutzenbecher 9.9.–13.11.<br />
Maude Léonard-Contant 9.9.–13.11.<br />
Claudia & Julia Müller –ı 31.12.<br />
Basel/Riehen Fondation Beyeler, Baselstr. 101 Kunsttage Basel <strong>2022</strong> 1.9.–4.9.<br />
Mondrian Evolution —<br />
–9.10.<br />
Piet Mondrian<br />
Kunst Raum Riehen, Baselstrasse 71 Georg Freuler 17.9.–6.11.<br />
Künstlerhaus Claire Ochsner, Baselstr. 88, *61 641 1020 Fabelwesen — Claire Ochsner –ı 25.9.<br />
Galerie Lilian Andrée, Gartengasse 12 Matthias Holländer 28.8.–6.11.<br />
Galerie Mollwo, Gartengasse 10, *61 641 1678 Sommeraccrochage –ı 11.9.<br />
Daniel Chiquet — Stahlskulpturen 18.9.–30.10.<br />
und -reliefs<br />
Henze und Ketterer und Triebold, Wettsteinstr. 4 Kunsttage Basel <strong>2022</strong> 1.9.–4.9.<br />
–ı 28.8.<br />
Bellinzona Centro Arte Contemporanea Ticino, Via Tamaro 3,<br />
*91 825 4085<br />
Wunderkammer – Between Reason<br />
and Eroticism<br />
The Party’s Over, Welcome<br />
Darkness – Patricia Jacomella<br />
Bonola<br />
–ı 28.8.<br />
AGENDA // SCHWEIZ 129
Brugg — Christine Bänninger,<br />
Zimmermannhaus. Foto: Nelly Rodriguez<br />
Chur — François Morellet, Forum<br />
Würth © ProLitteris<br />
Bern Historisches Museum Bern, Helvetiaplatz 5, *31 350 7711 Das entfesselte Geld –ı 8.1.<br />
Kunsthalle Bern, Helvetiaplatz 1 Bird Sound Orientations 2 –<br />
–ı 25.9.<br />
Rahima Gambo<br />
Kunstmuseum Bern, Hodlerstr. 8–12<br />
Vivre notre temps! – Bonnard,<br />
–ı 16.10.<br />
Vallotton und die Nabis<br />
Gurlitt – Eine Bilanz 16.9.–15.1.<br />
Naturhistorisches Museum Bern, Bernastrasse 15 Weltuntergang – Ende ohne Ende –ı 30.11.<br />
The Substitute – Alexandra Daisy –ı 30.11.<br />
Ginsberg<br />
Zentrum Paul Klee, Monument im Fruchtland 3<br />
Leuchtendes Geheimnis – Kinder<br />
–ı 4.9.<br />
kuratieren Klee<br />
Paul Klee – Vom Rausch der<br />
3.9.–21.5.<br />
Technik<br />
artundweise kunst- und denkraum, Lorrainestrasse 16, Leena Zihlmann-Kaasalainen –ı 16.9.<br />
*31 312 5151<br />
Die Mobiliar – Öffentlicher Ausstellungsraum,<br />
Kunst & Nachhaltigkeit Vol. 15 –<br />
–ı 26.8.<br />
Bundesgasse 35<br />
Monica Ursina Jäger<br />
DuflonRacz Bern, Gerechtigkeitsgasse 40, *79 423 7550 Annette Barcelo –ı 17.9.<br />
DuflonRacz/ProjektLinks/, Gerechtigkeitsgasse 40,<br />
Lorenzo Salafia –ı 17.9.<br />
*31 311 4262 79 423 75 50<br />
Grand Palais, Thunstr. 3/Helvetiaplatz, *31 351 7454 your pain from one to ten 3.9.–15.10.<br />
–ı 17.9.<br />
Bern / Hettiswil<br />
b. Hindelbank<br />
Galerie Bernhard Bischoff & Partner, PROGR_Zentrum für<br />
Kulturproduktion, Waisenhausplatz 30, *31 312 0666<br />
Elsbeth Böniger – Alchimistische<br />
Substanz<br />
Galerie da Mihi | KunstKeller, Gerechtigkeitsgasse 40, Urs Stooss –ı 24.9.<br />
*31 332 11 90<br />
Kino Rex, Schwanengasse 9 REX Box — Eye/View Ukraine I 1.9.–2.10.<br />
REX Box – Augen/Blick Ukraine II 1.9.–2.10.<br />
videokunst.ch, Showroom: PROGR, Waisenhausplatz 30 Gewinner Sehnerv<br />
Medienkunstpreis <strong>2022</strong> –<br />
Jannik Giger, Demian Wohler, Blind<br />
Audition (Short Version), 2021<br />
–ı 17.9.<br />
Museum/Galerie Illusoria-Land, Sandro Del-Prete,<br />
Illusoria-Land, Rest. Kreuz, Hindelbankstr. 33, 3325<br />
Hettiswil, *31 921 68 62<br />
Sandro Del-Prete, optische<br />
Täuschungen und Holographien<br />
–ı 31.12.<br />
Bern/Wichtrach Galerie Henze und Ketterer, Kirchstrasse 26 Kunsttage Basel <strong>2022</strong> 1.9.–4.9.<br />
Biberist Schlösschen Vorder-Bleichenberg, Asylweg 15,<br />
Fotografie – Urs Amiet, Ursula 3.9.–25.9.<br />
*32 672 29 89<br />
Müller, Simon von Gunten<br />
Bickwil/<br />
Obfelden<br />
Open Art, Zentrum, *79 444 2161 openArt <strong>2022</strong> –ı 9.10.<br />
Biel/Bienne Kunsthaus Centre d’art Pasquart, Seevorstadt 71,<br />
*32 322 5586<br />
Aktuelle Malerei in der Schweiz<br />
–ı 4.9.<br />
Francis Upritchard – A Loose Hold 18.9.–20.11.<br />
Solo / Mute / Pan 18.9.–20.11.<br />
Photoforum Pasquart, Seevorstadt 71–75, *32 322 4482 Sheida Soleimani –ı 4.9.<br />
130 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>
Emmanuel Van der Auwera –ı 4.9.<br />
Gewölbe Galerie, Obergasse 4+10a, *32 323 49 58<br />
Gedenkausstellung Giancarlo<br />
–ı 17.9.<br />
Tamagni & Eingeladene<br />
Binn Twingi Land Art im Landschaftspark Binntal, Postfach 20 Twingi Land Art <strong>2022</strong> –ı 16.10.<br />
Birsfelden City Salts, Hauptstrasse 12, *61 311 7375 Kunsttage Basel <strong>2022</strong> 1.9.–4.9.<br />
Gina Proenza feat. Gina Fischli –ı 30.9.<br />
Adriano Costa –ı 30.9.<br />
Jean Katambayi Mukendi –ı 30.9.<br />
Bremgarten ArtWalk Bremgarten, Zentrum ArtWalk Bremgarten <strong>2022</strong> 2.9.–30.9.<br />
Brig Galerie Zur Matze, Alte Simplonstr. 28, *27 946 01 22 Amer Kobaslija –ı 4.9.<br />
Brugg Zimmermannhaus Brugg, Vorstadt 19, *56 441 96 01 Christine Bänninger, Angela Anzi –ı 2.10.<br />
Brunnen kunstkabinen.ch, Bahnhof Brunnen, Bahnhofstrasse Dave –ı 27.8.<br />
Mali Lazell 2.9.–8.10.<br />
Bruzella Rolla Foundation, Rolla.info – la Stráda Végia, (ex via Where I Came From – Philip Rolla –ı 30.10.<br />
Municipio), *77 474 0549<br />
Buchillon Aarlo u Viggo, galerie d’art, 1 Rue Roger de Lessert,<br />
Tortuga –ı 10.9.<br />
*78 300 25 01<br />
Burgdorf Altes Schlachthaus Bernhard Luginbühl, Metzgergasse 15, Altes Schlachthaus Bernhard<br />
–ı 11.12.<br />
*79 665 08 47<br />
Luginbühl<br />
Museum Franz Gertsch, Platanenstrasse 3 Xenia Hauser –ı 28.8.<br />
Franz Gertsch – blau –ı 28.8.<br />
Katsutoshi Yuasa –ı 4.9.<br />
Your Life 17.9.–27.11.<br />
Kaleidoskop – Franz Gertsch 17.9.–5.3.<br />
Castasegna Sala Viaggiatori, 1 Via Principale Max. 5 Grussworte – Das<br />
–ı 28.8.<br />
Postkartenbergell<br />
Chiasso m.a.x. museo, Via Dante Alighieri 6 Vito Noto – Quaranta anni di<br />
–ı 11.9.<br />
grafica e design. Il senso delle idee<br />
Chur Bündner Kunstmuseum Chur, Bahnhofstrasse 35 Kunst und Stickerei 27.8.–20.11.<br />
Jean-Frédéric Schnyder –<br />
–ı 31.12.<br />
Apocalypso<br />
Forum Würth Chur, Aspermontstr. 1, *81 558 0558 François Morellet oder die<br />
–ı 15.1.<br />
Leichtigkeit der Geometrie<br />
Rätisches Museum, Hofstrasse 1<br />
Bündner Söldner – Bündner in<br />
–ı 18.9.<br />
fremden Diensten<br />
Luciano Fasciati, Süsswinkelgasse 25, *79 285 3457 Judith Albert 10.9.–8.10.<br />
Davos<br />
Kirchner Museum Davos, Promenade 82, Ernst Ludwig<br />
Kirchner Platz<br />
Iris Wazzau, Promenade 72, *81 413 3106<br />
Fehmarndünen in den Alpen –<br />
Ernst Ludwig Kirchner<br />
Europa auf Kur – E. L. Kirchner,<br />
Th. Mann und der Mythos Davos<br />
Davos – Aus dem<br />
Galerie-Programm<br />
–ı 4.9.<br />
–ı 30.10.<br />
–ı 30.9.<br />
Delémont Galerie de la Fondation Anne et Robert Bloch, Rue de Fer 8 Carole Kehrwand –ı 18.9.<br />
Diessenhofen Museum kunst + wissen, Museumsgasse 11, *52 533 11 67 Donegel’ Chong –ı 18.9.<br />
Bezugspunkt Diessenhofen –ı 18.9.<br />
Andrea Buck – Anziehend! Lauter –ı 18.9.<br />
rotes Zeug<br />
Auf Tuchfühlung mit dem<br />
–ı 18.9.<br />
Kulturerbe<br />
Dietikon Holzkorporation Dietikon, Holzkorporation Kunst im Wald –ı 21.10.<br />
Dornach Kloster Dornach, Amthausstr. 7 Glocke –ı 31.12.<br />
Dürnten Nähmaschinen-Museum, Walderstrasse 202 Kunstlokal Festival <strong>2022</strong> 27.8.–8.10.<br />
Klangmaschinen Museum, Edikerstrasse 16 Kunstlokal Festival <strong>2022</strong> 27.8.–8.10.<br />
Eglisau Galerie am Platz Eglisau, Obergass 23 Una Conca incantata – Rosina Kuhn –ı 1.10.<br />
Elsau Kunsthaus Elsau, 10 Strehlgasse, *52 363 21 14 Salon der Gegenwart auf Papier 4.9.–2.10.<br />
Emmenbrücke akku Kunstplattform, Gerliswilstr. 23, *41 260 34 34 Zeitspuren – Zeichnungen aus<br />
der Zentralschweiz<br />
27.8.–23.10.<br />
AGENDA // SCHWEIZ 131
Feldbrunnen-St. Niklaus —<br />
Christian Fogarolli, Schloss Waldegg<br />
Genève — Vik Muniz, Xippas<br />
© ProLitteris<br />
Ennetbürgen Skulpturenpark Ennetbürgen, Stanserstrasse 81, *611 0510 Skulpturenpark Ennetbürgen <strong>2022</strong> –ı 13.11.<br />
Feldbrunnen- Schloss Waldegg, Waldeggstrasse 1, *32 627 63 63 Jenseits des Barock – Gegenwartskunst<br />
–ı 25.09.<br />
St. Niklaus<br />
auf Schloss Wildegg<br />
Frauenfeld Stadtgalerie Baliere Frauenfeld, Am Kreuzplatz,<br />
Willi Oertig 16.9.–9.10.<br />
*52 724 5620<br />
Kunst-Raum Frauenfeld, Marktstr. 6, *52 722 2870 Michael Siegenthaler 16.9.–2.10.<br />
Kunstverein/Bernerhaus, Bankplatz 5, *52 723 2363 Hans Bissegger – Werkschau 3.9.–9.10.<br />
Freienbach Insel Ufnau, Kapelle St. Martin, Insel Ufenau Dämonie aus dem Unbewussten –ı 20.10.<br />
Fribourg Musée d’Art et d’Histoire Fribourg, Rue de Morat 12 Isabelle Krieg –ı 18.9.<br />
Noémi Handrik – Muse(s):<br />
–ı 18.12.<br />
Zeitgenössische Keramik<br />
Genève Centre de la Photographie Genève, 28, rue des Bains Lisa Barnard 8.9.–6.11.<br />
Musée Ariana, 10, av. de la Paix Tasses ! –ı 28.8.<br />
Musée d’Art et d’Histoire Genève, 2, rue Charles-Galland Passe-Temps –ı 28.8.<br />
La course du temps –ı 2.10.<br />
Musée Rath, Place Neuve Marisa et Mario Merz –ı 25.9.<br />
Villa Bernasconi, 8 route du Grand-Lancy Julian Vogel, Olga Dukhovnaya 31.8.–2.9.<br />
Espace Muraille, 5 Place des Casemates, *22 310 4292 The Night before the Day – Robert<br />
–ı 3.9.<br />
Wilson<br />
Centre d’édition contemporaine, 15, rue des Rois<br />
L’esprit d’escalier, Before<br />
–ı 21.10.<br />
publications and recent editions<br />
Galerie Mezzanin, 63 rue des Maraîchers, *22 328 3802 Markus Amm –ı 9.9.<br />
Rudolf Polanszky 15.9.–26.11.<br />
Gowen Gallery, Grand-Rue 23, *22 310 57 83 James Nachtwey –ı 31.8.<br />
Melting Pot – Joana Vasconcelos, 6.9.–5.11.<br />
Ai Wei Wei<br />
Open House, Several locations in Geneva Open House: Session IV – Experience –ı 27.8.<br />
Skopia, Vieux-Grenadiers 9 Summer exhibition –ı 3.9.<br />
ciel et terre 16.9.–22.9.<br />
Wilde | Genève, 24, rue du Vieux-Billard, *22 310 0013 Group Show – Into the wild –ı 1.9.<br />
Xippas, Rue des Sablons 6 Vik Muniz 16.9.–29.10.<br />
Giornico fabbrica culturale baviera, 7 Via Cribiago, *77 410 91 04 Spazio 1 – Gregor Lanz –ı 24.10.<br />
Spazio 2 – Ina Barfuss, Thomas<br />
–ı 24.10.<br />
Wachweger<br />
Giswil Turbine, Unteraa, *666 6407 Internationale Performance Art 10.9.–11.9.<br />
Giswil <strong>2022</strong><br />
Glarus Kunsthaus Glarus, Postfach 1636 Silvia Kolbowski 4.9.–27.11.<br />
Laura Langer 4.9.–27.11.<br />
Sammlung – Greta Leuzinger 4.9.–5.2.<br />
Glattfelden Gottfried Keller Zentrum, Gottfried-Keller-Strasse 8,<br />
*44 867 3972<br />
Erich Steinmann, Henggart –ı 2.10.<br />
Glarus Süd Antonio Wehrli Art Space, Freibergstrasse 2 Contemporary Antiquity<br />
Von Bergen und Menschen<br />
–ı 16.10.<br />
3.9.-9.10.<br />
132 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>
Lausanne — Gustave Buchet, MCBA<br />
© Familles Bron Bersier Biber<br />
Le Locle — Emma Lucy Linford, Musée<br />
des beaux-arts du Locle<br />
Liebefeld — Cécile Keller, gepard14<br />
Gontenschwil Galerie Schlössli, Dorfstr. 399, *44 381 04 42 Schaufenster Intermezzo<br />
Beatrice Bircher<br />
Grenchen<br />
Kunsthaus Grenchen, Bahnhofstrasse 53, vis-à-vis<br />
Bahnhof Grenchen Süd, *32 652 50 22<br />
Maria Magdalena Z’Graggen –<br />
Un affare di famiglia<br />
Form, Farbe, Schrift – Konkrete<br />
Kunst aus der Slg. L. Beck-<br />
Barbezat (Teil I)<br />
–ı 30.9.<br />
–ı 25.9.<br />
Grindelwald Hotel Alpenhof, Kreuzweg 36, *33 853 52 70 Hansueli Urwyler –ı 31.12.<br />
Gruyères Château de Gruyères, Rue du Château 8 Marc-Antoine Fehr –ı 16.10.<br />
Heiden Henry-Dunant-Museum / Dunant Plaza, Kirchplatz 9,<br />
*71 891 44 04<br />
–ı 5.2.<br />
Unternehmen Algerien<br />
–ı 30.10.<br />
Flagge zeigen –ı 30.10.<br />
Herblingen Verein Kulturort Höfli 7, Im Höfli 7, *79 711 00 25 schAUGENau 9.9.–25.9.<br />
Hochdorf Kunstraum Hochdorf, Lavendelweg 8 über_Sicht – Charles Baumann –ı 18.9.<br />
Hombrechtikon art-noser Schaulager, Feldbachstrasse 80, *79 415 91 62 Vorbilder – Idole –ı 25.9.<br />
Interlaken Kunsthaus Interlaken, Jungfraustrasse 55, *33 822 1661 Kawakami Sumio – Emil Zbinden –ı 28.8.<br />
Galerie IHB Spectrum, Postgasse 16 Hansueli Urwyler –ı 31.12.<br />
JungfrauPark, Obere Bönigstr. 100, *33 827 5757 Hansueli Urwyler –ı 30.10.<br />
Klosters- Kunsthaus Klosters, Landstrasse 173, *78 786 65 71 Kunsthaus Klosters –ı 30.11.<br />
Serneus<br />
Kölliken Dorfmuseum Kölliken, 43 Hauptstrasse Christa Hunziker, Roland Hächler – –ı 30.10.<br />
Salvia<br />
Kriens Galerie Kriens, Obernauerstrasse 1, *320 4842 klanglos schreit – Karin Mairitsch, –ı 18.9.<br />
Katrin Odermatt, Daniella Tuzzi<br />
Küsnacht Grieder Contemporary Küsnacht, Lärchentobelstrasse 25,<br />
*43 818 5607<br />
Female Voices –ı 2.9.<br />
La Chaux-de-<br />
Fonds<br />
Musée des Beaux-Arts La Chaux-de-Fonds, Rue des<br />
Musées 33, *32 967 6077<br />
Stéphane Zaech – Nefertiti<br />
Simone Holliger<br />
Langenbruck Kloster Schönthal, Schönthalstrasse 158 if seven was five – Thomas<br />
Scheibitz<br />
–ı 16.10.<br />
–ı 16.10.<br />
–ı 6.11.<br />
Langenthal Kunsthaus Langenthal, Marktgasse 13 Latefa Wiersch – Original Features –ı 13.11.<br />
Ueli Berger, Ueli Berger,<br />
–ı 13.11.<br />
Latefa Wiersch<br />
Laufenburg Rehmann-Museum, Schimelrych 12, *62 874 4270 Spitzentanz – Daniel Waldner 3.9.–19.2.<br />
Lausanne Mudac, Plateforme 10, Place de la Gare 17 Écouter la Terre Collection<br />
–ı 25.9.<br />
du mudac<br />
Musée Cantonal des Beaux-Arts Lausanne, Plateforme 10, Marie Cool, Fabio Balducci –<br />
–ı 4.9.<br />
Place de la Gare 16, *21 316 34 45<br />
Dai campi all’elica<br />
Jean Dubuffet – Donation<br />
–ı 18.9.<br />
de Mireille et James Lévy<br />
Gustave Buchet – Accusé<br />
–ı 25.9.<br />
de peindre<br />
Train Zug Treno Tren – Voyages<br />
imaginaires<br />
–ı 25.9.<br />
AGENDA // SCHWEIZ 133
Luzern — David Hockney,<br />
Kunstmuseum. Foto: Richard Schmidt<br />
Luzern — Markéta Jachimova,<br />
Kali Gallery<br />
Fabienne Levy, Avenue Louis-Ruchonnet 6 Ekene Emeka Maduka –ı 17.9.<br />
Vanessa Safavi 21.9.–19.11.<br />
Le Locle Musée des Beaux-Arts Le Locle, Marie-Anne-Calame 6,<br />
*32 933 8950<br />
Charles Fréger<br />
Emma Lucy Linford<br />
–ı 25.9.<br />
21.5.–25.9.<br />
Le Noirmont La Nef, Ancienne Eglise, *32 951 1745 Cabane –ı 4.9.<br />
Lens Fondation Opale, Route de Crans 1, *27 483 46 10 Présent Fugitif –ı 6.11.<br />
Leuk-Stadt Stiftung Schloss Leuk, *79 637 50 11 Leuk – Jubiläum – 120 Jahre SGBK –ı 30.9.<br />
Sektion Bern/Romandie<br />
Liebefeld gepard14, Schützenstrasse 14 Cécile Keller 19.9.–13.11.<br />
Ligornetto Museo Vincenzo Vela, Largo Vela Marcel Dupertuis –ı 12.2.<br />
Locarno la rada, via della Morettina 2 Switch the Witch –ı 18.9.<br />
Locarno- Fondazione Marguerite Arp, Via alle Vigne 46, *91 751 2543 Jean Arp – Sono nato in una nuvola –ı 30.10.<br />
Solduno<br />
Lugano Collezione Giancarlo e Danna Olgiati, Riva Caccia 5,<br />
Pietro Roccasalva 18.9.–18.12.<br />
*91 921 4632<br />
Fondazione Gabriele e Anna Braglia, Riva Antonio Caccia<br />
6/a, *91 980 08 88<br />
Marc Chagall 22.9.–18.12.<br />
Luzern<br />
MASI Lugano, Piazza Bernardino Luini 6, Via Canova 10,<br />
*58 866 4230<br />
Bally Artist Award <strong>2022</strong> –<br />
10.9.–2.10.<br />
Dominique Koch<br />
Marcel Broodthaers –<br />
–ı 13.11.<br />
Industrial Poems<br />
Pietro Roccasalva – Chi è che ride 18.9.–18.12.<br />
Paul Klee 4.9.–8.1.<br />
Italienische Kunst der Moderne –ı 29.1.<br />
Stimmung und Beobachtung –<br />
–ı 2.7.<br />
Kunst imTessin 1850–1950<br />
Buchmann Galerie Lugano, Via della Posta 2, *91 980 0830 Fiona Rae –ı 30.9.<br />
Hans Erni Museum, Lidostrasse 6, c/o Verkehrshaus der Typisch Schweiz!<br />
–ı 16.10.<br />
Schweiz, *041 370 44 44<br />
10. Schweizerische<br />
Scherenschnitt-Ausstellung<br />
Sammlungspräsentation Hans<br />
–ı 31.12.<br />
Erni-Stiftung<br />
Hans Ernis Tafeln für die UNESCO –ı 31.12.<br />
Kunsthalle Luzern, Bourbaki/Löwenplatz 11, *41 412 08 09 Unsettling Identities –ı 25.9.<br />
Kunstmuseum Luzern, Europaplatz 1, *41 226 78 00 Mathis Pfäffli – Floor is Lava –ı 4.9.<br />
David Hockney –ı 30.10.<br />
Durch Raum und Zeit –ı 20.11.<br />
Shara Hughes 17.9.–20.11.<br />
Apropos, Sentimattstrasse 6, *41 240 15 78 Johanna Näf –ı 11.9.<br />
B74 Raum für Kunst, Baselstrasse 74, *78 601 80 89<br />
Zeichen und Lücken – Martin<br />
–ı 10.9.<br />
Amstutz, Regula Bühler-Schlatter<br />
Galerie gabrielaW., Alpenstrasse 1/Seite Töpferstrasse,<br />
*76 390 55 10<br />
Gabor Fekete – camera obscura<br />
tent landscape photography<br />
29.8.–24.9.<br />
134 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>
Moutier — Niklaus Manuel Güdel,<br />
Musée jurassien des Arts<br />
Rapperswil-Jona — Vandana,<br />
Kunst(Zeug)Haus<br />
Galerie Urs Meile Luzern, Rosenberghöhe 4 Miao Miao – Magic Carpet –ı 27.8.<br />
Jakob Bill 8.9.–30.10.<br />
Galerie Vitrine Luzern, Stiftstr. 4, *79 866 1233 Kunstsommer <strong>2022</strong> –ı 11.9.<br />
Erdenschön – Bruno Müller-Meyer 27.8.–15.10.<br />
Harlekin Art AG, Löwengraben 14, *41 248 46 56<br />
Piano Rotondo – Henri Spaeti in der –ı 1.10.<br />
Galerie Harlekin<br />
Impulse Gallery, 19 Haldenstrasse<br />
Beneath Reality – Julian Voss-<br />
–ı 30.9.<br />
Andreae<br />
Kali Gallery, Lädelistraße 4 My Hands – Markéta Jáchimová 27.8.–30.9.<br />
Löwengalerie Luzern, Löwenplatz 6, *78 797 37 65 Cuba meets Africa –ı 29.9.<br />
Lukaskirche, Morgartenstrasse 16 Vera Staub –ı 30.9.<br />
marytwo, 2A Mariahilfgasse, *79 959 47 07 Billy Morgan –ı 24.9.<br />
Network of Arts, Töpferstrasse 10, *76 500 74 25 Saturation 27.8.–20.11.<br />
slot_, Kunstpavillon, 24 Sälistrasse<br />
Anna von Siebenthal, Viktoria 27.8.–28.8.<br />
Sophie Conzelmann – in<br />
conversation II<br />
Männedorf Kulturschüür Männedorf, Alte Landstr. 230, *44 920 1256 Brigitta und Heinz Dieffenbacher –ı 11.9.<br />
Martigny Le Manoir de la Ville de Martigny, 3, rue du Manoir Après-hier –ı 28.8.<br />
Les archives de nos utopies –ı 25.9.<br />
Tinctoria – Vanessa Udriot –ı 30.10.<br />
Meggen Benzeholz Raum für zeitgen. Kunst, Seestrasse, *377 1365 Lorenz Olivier Schmid –ı 9.10.<br />
Melano Artrust S.A., Via Pedemonte 1, *91 649 3336 Revolutions (and uprisings) 19.9.–16.12.<br />
Melchnau Kunst am Schlossberg, Forum Melchnau, Feldstrasse 1 Kunst am Schlossberg <strong>2022</strong><br />
–ı 17.9.<br />
(Outdoor)<br />
Mendrisio Museo d’arte Mendrisio, Piazzetta dei Serviti 1 Davide Cascio – Chaosmos –ı 28.8.<br />
Gianfredo Camesi – Dallo Spazo<br />
al tempo<br />
–ı 28.8.<br />
Moutier Musée Jurassien des Arts, Rue Centrale 4, CP 729,<br />
*32 493 36 77<br />
Niklaus Manuel Güdel – Derrière<br />
la couleur<br />
–ı 13.11.<br />
Muri AG Singisen Forum, Marktstrasse 4, *56 664 70 11 Romano Galizia & seine<br />
27.8.–6.11.<br />
Künstlerfreunde<br />
Muri BE Villa Mettlen, Pourtalèsstr. 35, *31 301 4720 Kunst zum Anfassen <strong>2022</strong> –ı 18.9.<br />
Neuchâtel Centre Dürrenmatt, Ch. du Pertuis-du-Sault 74,<br />
*32 720 2060<br />
Ditesheim & Maffei Fine Art, 8, rue du Château,<br />
*32 724 5700<br />
Musée d’art et d’histoire de Neuchâtel, Esplanade<br />
Léopold-Robert 1, *32 717 79 20<br />
Friedrich Dürrenmatt – Das<br />
–ı 25.9.<br />
Arsenal des Dramatikers<br />
Friedrich Dürrenmatt –<br />
–ı 31.12.<br />
Schriftsteller und Maler<br />
23 artistes 9.9.–5.11.<br />
Du projet à l’objet<br />
Permanent – Les automates<br />
Jaquet-Droz<br />
–ı 28.8.<br />
–ı 31.12.<br />
Mouvements –ı 23.1.<br />
AGENDA // SCHWEIZ 135
Sachseln — Maya Reinhard, Museum<br />
Bruder Klaus<br />
Schaffhausen — Gabriela Löffel,<br />
Vebikus Kunsthalle<br />
Olten Kunstmuseum Olten, Kirchgasse 8, *62 212 86 76 Philipp Schaerer – Dissected<br />
4.9.–6.11.<br />
Nature<br />
Monica Ursina Jäger – Liquid<br />
4.9.–6.11.<br />
Territories<br />
Kunstverein Olten, Hübelistr. 30, *79 338 34 15 Werke aus der guten Stube 27.8.–25.9.<br />
Kulturzentrum Schützi, Schützenmattweg 15, *62 286 0810 JKON – Junge Kunst Olten <strong>2022</strong> –ı 27.8.<br />
Mokka Rubin, Ringstrasse 16<br />
N° 12 – Marc Aeschbacher &<br />
–ı 3.9.<br />
Sabine Reiss<br />
N° 13 – Vreny Brand-Peier 10.9.–29.10.<br />
Pfäffikon SZ Vögele Kultur Zentrum, Gwattstrasse 14 Der Tod, radikal normal –ı 18.9.<br />
Pfäffikon ZH<br />
Forum Museum Eva Wipf, Hochstrasse 4, Altes<br />
Bezirksgebäude, *44 950 33 48<br />
Kunstlokal Festival – Patricia<br />
Meier<br />
27.8.–8.10.<br />
Museum am Pfäffikersee, 2 Stogelenweg Kunstlokal Festival <strong>2022</strong> 27.8.–8.10.<br />
Vitoria Pinto – Fish out of water 27.8.–30.10.<br />
Pontresina plattner & plattner Art Gallery, Via da la Staziun 11 Gabriela Gerber, Lukas Bardill –<br />
–ı 23.10.<br />
Waldstücke<br />
Porza Museo Villa Pia, Via Cantonale 24, *78 608 96 94 Fabiola Di Fulvio – Non ho titolo<br />
–ı 4.9.<br />
ma esisto<br />
Poschiavo Casa Alpina Belvedere, Casa Alpina Belvedere Simon Heusser –ı 1.10.<br />
Prilly Locus solus, rue de la Combette 8, *77 41859 44 Aloïs Godinat –ı 28.8.<br />
Rapperswil-<br />
Jona<br />
*Kurator, *Altefabrik, Klaus-Gebert-Str. 5, *55 225 74 74 Die Organisation der Leere 2.9.–16.10.<br />
Kunst(Zeug)Haus, Schönbodenstrasse 1 Familiensache –ı 30.10.<br />
Natacha Donzé –ı 29.1.<br />
Acht Räume –ı 2.4.<br />
Riggisberg Abegg-Stiftung, Werner Abegg-Str. 67 Menschen, Tiere, Götterwesen – –ı 13.11.<br />
Textile Schätze aus dem Alten Peru<br />
Romanshorn Atelier Galerie Demarmels, Amriswilerstrasse 44,<br />
Ludwig Demarmels –ı 22.12.<br />
*71 463 1811<br />
Rombach Arnold – Rahmenmanufaktur GmbH, Alte Stockstrasse 7 und tschüss – Anna Sommer –ı 24.9.<br />
Roveredo openArt, Trii openArt <strong>2022</strong> –ı 9.10.<br />
S-chanf Galerie Peter Vann, Somvih 24 Textilkünst von Irma Streich-Egg –ı 10.9.<br />
Sachseln Museum Bruder Klaus Sachseln, Dorfstrasse 4,<br />
Grafit, Tusche, LED 3.9.–1.11.<br />
*41 660 55 83<br />
Saint-Maurice Galerie Oblique, Grand-rue 61, *24 485 13 23 Liliana Salone – Panoplia 3.9.–7.10.<br />
Samstagern Froh Ussicht, Hof Blum, *44 784 2994 mist – Zauber & Nährstoff –ı 30.10.<br />
Sarnen Galerie Hofmatt, Rütistr. 23, *660 7340 Ruth Rieder 3.9.–2.10.<br />
Savièse<br />
Espace d’exposition de la collection communale, Route de<br />
Saint Germain 50, *273951018<br />
École de Savièse et artistes (re)<br />
connues<br />
3.9.–30.7.<br />
Saisons 3.9.–28.7.<br />
Schaffhausen Museum zu Allerheiligen, Klosterstr. 16 Varlin/Moser – Exzessiv! –ı 25.9.<br />
Mensch und Landschaft –ı 30.10.<br />
Doppio IV – Sandra<br />
Boeschenstein / Zilla Leutenegger<br />
3.9.–30.10.<br />
136 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>
Haus der Kunst St. Josef, Baselstr. 27 Marco Eberle –ı 18.9.<br />
Kunstkästen Schaffhausen, Bahnhof Schaffhausen/ Lindenforum – about me and the<br />
–ı 11.9.<br />
Bahnhofstrasse, *52 625 2418<br />
others<br />
Vebikus Kunsthalle Schaffhausen, Baumgartenstrasse 19,<br />
*52 625 2418<br />
Gabriela Löffel,<br />
Luc Mattenberger, Luca Harlacher<br />
Scuol-Nairs Fundaziun Nairs, PF 71, Nairs 509, *81 864 98 02 Hemauer/Keller –ı 23.10.<br />
Seegräben Sauriermuseum Aathal, Zürichstrasse 69 Kunstlokal Festival <strong>2022</strong> 27.8.–8.10.<br />
Sigriswil Paradiesli, Feldenstr. 87, *33 251 51 55 Suter & Bult und Paul Suter –ı 28.8.<br />
Do Paladino und Nils Tofahrn 11.9.–28.11.<br />
Sion Ferme-Asile, Promenade des Pêcheurs 10, *27 203 2111 Encore + De Toi –ı 1.9.<br />
Lemme, 45 Rue de Lausanne Welcome Stranger –ı 24.9.<br />
Musée d’art du Valais, Place de la Majorie 15, *27 606 4690 Insights – Maria Ceppi –ı 6.11.<br />
Solothurn Kunstmuseum Solothurn, Werkhofstrasse 30,<br />
*32 626 93 80<br />
–ı 9.10.<br />
Fokus Sammlung – Hémisphère<br />
–ı 16.10.<br />
Die Sammlung Gerhard Saner –ı 30.10.<br />
Fokus Sammlung – Dieter Roth –ı 30.10.<br />
Freitagsgalerie Imhof, Kreuzgasse 5, *32 622 6434 Hanspeter Bärtschi –ı 24.9.<br />
Galerie Christoph Abbühl, Schaalgasse 9/1. Stock,<br />
Christoph Abbühl – Arbeiten<br />
–ı 24.9.<br />
*79 682 03 28<br />
auf Papier<br />
Galerie Löiegruebe, Löwengasse 10 Gregor Lanz –ı 10.9.<br />
Haus der Kunst St. Josef, Baselstr. 27, *32 621 0980 Marco Eberle –ı 18.9.<br />
Kunstforum Solothurn, Schaalgasse 9, *79 717 67 09 Akio Takamori –ı 24.9.<br />
Künstlerhaus S11, Schmiedengasse 11 11erlei –ı 4.9.<br />
Spiez Schloss Spiez, Schlossstrasse 16, *33 654 1506 Otto Tschumi – Surreale Welten –ı 16.10.<br />
Sta Sta<br />
–ı 18.9.<br />
anestrina da video, Postautohaltestelle Sta. Maria Val<br />
Müstair cumün Plaz<br />
Videocity zu Gast — Augen/Blick<br />
Ukraine<br />
St. Gallen Kunst Halle Sankt Gallen, Davidstrasse 40 Entangled Events 27.8.–6.11.<br />
Kunstmuseum St. Gallen, Museumstrasse 32 St. Andreas Slominski –ı 28.8.<br />
Manon de Boer –ı 9.10.<br />
Sammlung –ı 31.12.<br />
Grace Schwindt 17.9.–5.2.<br />
Perfect Love –ı 14.5.<br />
Kunstmuseum St. Gallen – Lokremise, Grünbergstr. 7,<br />
*76 325 8251<br />
On _ On Kawara – B. Huws,<br />
T. Miyajima, A. Signer, B. Signer,<br />
R. Signer<br />
27.8.–6.11.<br />
Museum im Lagerhaus, Davidstrasse 44, *71 223 58 57 Lene Marie Fossen – Human 1.9.–26.2.<br />
Textilmuseum, Vadianstr. 1 Sudō Reiko – Making Nuno –ı 18.9.<br />
Die Klause, Mühlenstrasse 17 Asi Föcker –ı 4.9.<br />
Ursula Palla 10.9.–9.10.<br />
Katalin Deér 27.8.–9.10.<br />
Galerie vor der Klostermauer, Zeughausgasse 8, *76 458 11 52 Marcel Bischof 26.8.–18.9.<br />
Hiltibold, Stützmauer an der Magnihalde / Goliathgasse 15 Pablo Walser, Claudia S. Bühler –ı 30.8.<br />
St. Moritz Galerie Andrea Caratsch, Via Serlas 12, *81 734 0000 Dokoupil – Corporations &<br />
–ı 3.9.<br />
Products<br />
Livia Rita & Herbert Weber 1.9.–20.9.<br />
Anna Diehl & Marion Ritzmann 13.9.–1.11.<br />
Harlis Schweizer & Georgette Maag 22.9.–11.10.<br />
Luca Pancrazzi – Volare Nuvolare –ı 3.9.<br />
Hauser & Wirth St. Moritz, Via Serlas 22, *44 446 80 50 Zhang Enli – Looking Outwards –ı 10.9.<br />
Stampa Museo Ciäsa Granda, Strada Cantonale 102, *81 822 1716 Alberto Giacometti, Paris sans fin –ı 20.10.<br />
Augusto Giacometti –ı 20.10.<br />
Stans Nidwaldner Museum Salzmagazin, Stansstaderstr. 23,<br />
*618 7514<br />
Nidwaldner Museum Winkelriedhaus, Engelbergstr. 54A,<br />
*41 618 73 40<br />
Mutig, trotzig, selbstbestimmt<br />
Nidwalden – Objekte erzählen die<br />
Geschichten eines Kantons<br />
Sommer im Museum<br />
Liselotte Moser –<br />
Künstlerinnenleben zwischen<br />
Luzern, Detroit und Stans<br />
–ı 29.1.<br />
–ı 29.1.<br />
–ı 11.9.<br />
–ı 30.10.<br />
AGENDA // SCHWEIZ 137
Von Blättler Dädi bis Hans von<br />
–ı 30.10.<br />
Matt – Frey-Näpflin-Stiftung<br />
Nachhall und Witterung –ı 30.10.<br />
Häuser für eine Minderheit – Die<br />
–ı 30.10.<br />
Reformierte Kirche in Nidwalden<br />
Galerie Stans, Dorfplatz 11 Corinne Güdemann – Tag für Tag 27.8.–16.10.<br />
Steffisburg Kunsthaus Steffisburg, Dorfplatz / Schulgässli 15 Archaeological Exravaganza –ı 27.8.<br />
Steinen Atelier R6, Räbengasse 6 Sommer im Land – B. Hennig<br />
–ı 30.8.<br />
Marques, B. Marty, I. Hänni<br />
Steinmaur/<br />
Sünikon<br />
Ateliers und Skulpturenpark, Park Aller Voraussicht nach ... –ı 30.10.<br />
Strada im<br />
Engadin<br />
Buchdruck- und Kulturmuseum, Stradun, *81 866 3224<br />
Gänsekiel, Gutenberg,<br />
Gruppenchat<br />
–ı 29.10.<br />
Sursee Museum Sankturbanhof, Theaterstr. 9, *41 922 24 00 Im Kabinett – Fabienne Immoos –ı 2.10.<br />
Die Badi –ı 2.10.<br />
Sursee – erleben –ı 31.12.<br />
Susch Muzeum Susch, Surpunt 78, *81 861 03 03 Heidi Bucher – Metamorphoses II –ı 4.12.<br />
Teufen Zeughaus Teufen, Zeughausplatz 1, *71 335 8030 Florilegium Teufen (Blütenlese) –ı 11.9.<br />
Zahnträger Wettbewerb –ı 25.9.<br />
Thalwil ThalwilerHofKunst, Artbox Perron 3/4 + 5/6, Bahnhof ArtBox#108 – Umschlingungen –ı 31.10.<br />
Thalwil, *44 720 78 56<br />
Thun Kunstmuseum Thun, Hofstettenstrasse 14, *33 225 84 20 The Other Kabul 3.9.–4.12.<br />
–ı 27.11.<br />
Thun-Panorama, Hofstettenstrasse 14, Schadaupark,<br />
*33 223 2462<br />
Sonderausstellung – Ticket zur<br />
fremden Welt<br />
Marquard Wochers Panorama –ı 27.11.<br />
Atelier & Kunstgalerie Hodler, Frutigenstrasse 46 A Hommage à Robert Schär, 1894 –1973 4.9.–1.10.<br />
Kunstraum Satellit Thun, Scheibenstrasse 2 Ausstellung mit Baubüro in situ –ı 13.10.<br />
Thusis Lilly Keller Stiftung, Obere Stallstrasse 3 + 4 Atelier Vivant — Kosmos Lilly 20.8.–10.9.<br />
Keller und die Gegenwart<br />
Unterseen<br />
–ı 11.9.<br />
Kunstsammlung Unterseen, Dachstock Stadthaus,<br />
Untere Gasse 2, *33 826 64 64<br />
Ursula Diem, Malerei –<br />
Jürg C. Bächtold, Skulpturen<br />
Uster Bechtler Stiftung, Weiherweg 1 All Chemie – Sigmar Polke und<br />
–ı 18.9.<br />
Pamela Rosenkranz<br />
Walter de Maria – The 2000<br />
–ı 31.12.<br />
Sculpture<br />
Pipilotti Rist – I couldn’t agree<br />
–ı 31.12.<br />
with you more<br />
akku künstleratelier uster, Zeughausareal akku panorama 16.9.–25.9.<br />
Kunstkiste Nr. 49 auf dem<br />
16.9.–1.12.<br />
Zeughausareal – Bettina Carl<br />
Dimitrina Sevova – Preisträgerin<br />
–ı 5.6.<br />
des Akku-Atelierstipendiums<br />
2021/<strong>2022</strong><br />
foryouandyourcustomers, Standort Uster, Bankstrasse 1 Hans Thomann –ı 30.9.<br />
Zeughaus Uster, Berchtoldstrasse 10 Kunstlokal Festival <strong>2022</strong> 27.8.–8.10.<br />
Val Müstair Postautohaltestelle Sta. Maria Val Müstair cumün Plaz videocity zu Gast im fanestrina da –ı 18.9.<br />
video «Augen/Blick Ukraine I»<br />
Augen/Blick Ukraine II 20.9.–30.10.<br />
Versam Safiental Tourismus, Safiental Tourismus/Haus Signina, Art Safiental <strong>2022</strong> –ı 23.10.<br />
Hauptstrasse 35, *81 630 60 16<br />
Vevey Images Vevey, Place de la Gare 3, *21 922 4854 Festival Images Vevey <strong>2022</strong> 3.9.–25.9.<br />
L’Appartement – Espace Images 3.9.–13.11.<br />
Vevey<br />
Musée Jenisch Vevey, 2, avenue de la Gare, *21 925 35 20 Collecting at Edition VFO – Print 15.9.–15.1.<br />
Art Now<br />
Vicosoprano Biennale Bregaglia <strong>2022</strong>, Cad Martin Biennale Bregaglia <strong>2022</strong> –ı 24.9.<br />
138 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>
Warth — Javier Téllez, Kunstmuseum<br />
Thurgau<br />
Zürich — Harald Naegeli, Musée<br />
Visionnaire © ProLitteris. A. Neumann<br />
Visp Galerie zur Schützenlaube, Ecke Schützenhausgasse / Adrian Fux –ı 11.9.<br />
Stapfengasse, *792788994<br />
Wädenswil Kunsthalle 8000, Zugerstrasse 180 The Punishment Of Luxury –<br />
–ı 3.9.<br />
R. Gysin, E. Hiltbrunner, S. Jaeggi<br />
u. a.<br />
Waldenburg Biennale ‹Ville des Arts› Waldenburg / BL, Zentrum Biennale <strong>2022</strong> in Waldenburg –<br />
–ı 22.10.<br />
Ville des Arts<br />
Walenstadt museumbickel, Zettlereistrasse 9, *81 710 27 77 Karl Bickel – Sommerausstellung –ı 11.9.<br />
Warth<br />
Kunstmuseum Thurgau / Ittinger Museum, Kartause<br />
Ittingen, *058 345 1060<br />
Gelobt, gepriesen und vergessen<br />
–ı 18.9.<br />
Josef Hofer –ı 18.12.<br />
Javier Téllez – Das Narrenschiff 4.9.–17.12.<br />
Claudio Hils –ı 18.4.<br />
Wettingen Galerie im Gluri Suter Huus, Bifangstrasse 1, *56 426 2969 Michael Günzburger,<br />
–ı 25.9.<br />
Kilian Rüthemann<br />
Wetzikon Museum Wetzikon, Farbstrasse 1 Kunstlokal Festival <strong>2022</strong> 27.8.–8.10.<br />
Winterthur Fotomuseum Winterthur, Grüzenstrasse 44 + 45 Wahlfamilie – Zusammen weniger –ı 16.10.<br />
allein<br />
Fotostiftung Schweiz, Grüzenstrasse 45, *52 234 1030 Georg Aerni – Silent Transition –ı 16.10.<br />
Gewerbemuseum Winterthur, Kirchplatz 14, *52 267 51 36 Bilderbücher – illustriert &<br />
inszeniert<br />
–ı 23.10.<br />
Kunst Museum Winterthur | Beim Stadthaus,<br />
Museumstrasse 52, *52 267 51 62<br />
Kunst Museum Winterthur | Reinhart am Stadtgarten,<br />
Stadthausstr. 6, *52 267 5172<br />
Kunsthalle Winterthur, Marktgasse 25, *52 267 5132<br />
Gerry Schum<br />
Monica Bonvicini<br />
–ı 11.9.<br />
10.9.–13.11.<br />
Italia<br />
–ı 11.9.<br />
Nord – Süd –ı 11.9.<br />
Di passaggio –ı 12.2.<br />
Otavio Schipper – Litany for<br />
–ı 4.9.<br />
Bubbles<br />
AXA Superblock Winterthur, Pionierstrasse 3 Nici Jost –ı 14.11.<br />
Coalmine Forum für Dokumentarfotografie, Turnerstr. 1, To Watch the War 16.9.–18.12.<br />
*52 268 6868<br />
Kulturort Weiertal, Rumstalstr. 55, *52 222 70 32 vonWegen –ı 4.9.<br />
Aussenseiterinnen – Aussenseiter –ı 4.9.<br />
kunstkasten, Katharina-Sulzer-Platz, *79 379 29 78 Susanne Hefti – Felix Austria –ı 21.10.<br />
oxyd – Kunsträume, Untere Vogelsangstrasse 4 Geschichten aus dem Hain –ı 2.10.<br />
Yverdon-les- Centre d’art contemporain Yverdon-les-Bains, Place Melting Pot – Visarte Vaud 10.9.–6.11.<br />
Bains<br />
Pestalozzi, *24 423 63 80<br />
Zofingen Kunsthaus Zofingen, Gen. Guisan-Str. 12, *62 751 4829 Grenzenlos 3.9.–6.11.<br />
Zug Kunsthaus Zug, Dorfstrasse 27 Richard Gerstl – Inspiration –<br />
–ı 4.12.<br />
Vermächtnis<br />
Galerie Carla Renggli, Ober-Altstadt 8 Françoise Nussbaumer 27.8.–1.10.<br />
Galerie Urs Reichlin AG, Baarerstrasse 133 Klaus Prior – Interpendenzen 1.9.–22.10.<br />
Lakeside Gallery, Artherstrasse 3, *41 710 46 47 Symbiosen – Grönquist & Grönquist –ı 8.10.<br />
AGENDA // SCHWEIZ 139
Zuoz Galerie Tschudi, Chesa Madalena/Somvih 115,<br />
*81 850 1390<br />
Richard Long – Stones<br />
Martina Klein, Dan Walsh,<br />
Augustas Serapinas<br />
–ı 24.9.<br />
–ı 24.9.<br />
Monica De Cardenas Zuoz, Chesa Albertini, Aguel 41, Christine Streuli –ı 3.9.<br />
*81 868 80 81<br />
Zürich Atelier Hermann Haller, Höschgasse 8a, *44 383 4247 Abstrakt gedacht –ı 2.10.<br />
Atelier Righini-Fries, Klosbachstr. 150, *43 268 0530 Jedes meiner Bilder bin ich –<br />
27.8.–17.12.<br />
Marianne von Werefkin, Willy Fries<br />
Cabaret Voltaire, Spiegelgasse 1, *43 268 08 44 Office ektor garcia – nudos de tiempo –ı 25.9.<br />
Ilaria Vinci – Phoenix Philosophy<br />
–ı 9.7.<br />
Café<br />
Graphische Sammlung ETH, Rämistrasse 101, *44 632 4046 Linien aus Ostasien –ı 13.11.<br />
Helmhaus, Limmatquai 31, *44 415 56 77<br />
Kunststipendien der Stadt Zürich<br />
–ı 4.9.<br />
<strong>2022</strong><br />
Kunsthalle Zürich, Limmatstr. 270 Liz Larner – below above –ı 18.9.<br />
Kunsthaus Zürich, Heimplatz Federico Fellini –ı 4.9.<br />
Niki de Saint Phalle 2.9.–7.1.<br />
Landesmuseum Zürich, Museumstrasse 2, *44 218 65 11 Räder, Rennen, Ruhm –ı 16.10.<br />
Anne Frank und die Schweiz –ı 6.11.<br />
Prunkvolle Schlitten –ı 2.4.<br />
Einfach Zürich –ı 31.1.<br />
Geschichte Schweiz –ı 31.12.<br />
Die Sammlung –ı 31.12.<br />
Archäologie Schweiz –ı 1.1.<br />
Migros Museum für Gegenwartskunst, Limmatstrasse 270 Basel Abbas & Ruanne Abou-<br />
–ı 11.9.<br />
Rahme<br />
Aus den Fugen – Momente der<br />
–ı 11.9.<br />
Störung<br />
Musée Visionnaire, Predigerplatz 10, *44 251 6657 Harald Naegeli – Graffiti im 31.8.–16.10.<br />
Museum!?<br />
Museum für Gestaltung, Ausstellungsstr. 60 Textiler Garten –ı 30.10.<br />
Museum für Gestaltung – Schaudepot,<br />
Pfingstweidstrasse 96<br />
Atelier Zanolli – Stoffe, Mode,<br />
Kunsthandwerk, 1905–1939<br />
Collectomania – Universen<br />
des Sammelns<br />
Museum Haus Konstruktiv, Selnaustrasse 25 Jose Dávila –ı 11.9.<br />
Neues aus der Sammlung –ı 11.9.<br />
Elisabeth Wild –ı 15.1.<br />
Museum Rietberg, Gablerstrasse 15 Hingabe und Sehnsucht –ı 30.10.<br />
Für immer Jade –ı 22.1.<br />
Wege der Kunst –ı 25.6.<br />
Museum Strauhof, Augustinergasse 9<br />
litafrika – Poesien eines<br />
–ı 4.9.<br />
Kontinents<br />
Denn wenn Chloe Olivia mag … –ı 4.9.<br />
Pavillon le Corbusier, Höschgasse Architekturikonen neu gesehen –ı 27.11.<br />
gta Ausstellungen, Stefano-Franscini-Platz 5 Space as Matrix 21.9.–14.10.<br />
Stiftung Kunstsammlung Albert und Melanie Rüegg, Werner Bommer 2.9.–12.11.<br />
Rämistrasse 30<br />
ZAZ Bellerive, Höschgasse 3 Touch Wood –ı 30.10.<br />
@theoff.space, 105 Luegislandstrasse Last words from the periphery III 17.9.–2.10.<br />
A1 M.O.V.E., Bändliweg 20, *43 311 7010 Monika Amrein –ı 12.9.<br />
Andreaskirche, Brahmsstrasse 100 Von Angesicht zu Angesicht –<br />
11.9.–9.10.<br />
Florica Marian, Edward von<br />
Niederhäusern<br />
Andres Thalmann Zürich, Talstrasse 66, *44 210 2002 Joan Hernández Pijuan 2.9.–19.11.<br />
annex14, Limmatstrasse 270, *44 202 44 22<br />
le saule contemple à l’envers<br />
l’image du héron<br />
2.9.–15.10.<br />
–ı 4.9.<br />
–ı 8.1.<br />
140 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>
ARS 28, Weinberstrasse 17, *78 981 27 72<br />
Marta Veinberga, Nic Hess,<br />
–ı 27.8.<br />
Carlos Kusnir, Peter Radelfinger<br />
Barbara Seiler, Limmatstrasse 270, *43 317 4210 Marcel van Eeden –ı 27.8.<br />
Bildhalle, Stauffacherquai 56, *44 552 09 18 Thomas Hoepker – Dear Memories –ı 27.8.<br />
Blue Velvet Projects, Rämistrasse 3, *62 918 10 80 Adam Cruces –ı 3.9.<br />
Chryssa Vardea Mavromichali –ı 3.9.<br />
Christophe Guye Galerie, Dufourstrasse 31, *44 252 0111 John Yuyi –ı 27.8.<br />
Edition VFO, Verena-Conzett-Str. 7 Rebuilding Connections –ı 1.10.<br />
Frédérique Hutter art concept (Trittligasse), Trittligasse 4 Martina von Meyenburg 8.9.–24.10.<br />
Galerie Agénor, 20 Bleicherweg, *44 500 66 40 Exile –ı 5.9.<br />
Galerie am Lindenhof, Pfalzgasse 3 Begehungen – Peter Frick –ı 5.9.<br />
Galerie & Edition Stephan Witschi, Zwinglistr. 12 (Hof) Jürg Halter — Fuck Slogans 9.9.–22.10.<br />
Galerie Eva Presenhuber, Maag Areal, Zahnradstr. 21,<br />
*43 444 7050<br />
Adam Pendleton – Toy Soldier 10.9.–26.11.<br />
Galerie Eva Presenhuber, Waldmannstrasse,<br />
Waldmannstrasse 6<br />
Goodnight Light – Amy Feldman 10.9.–26.11.<br />
Galerie Francesca Pia, Limmatstrasse 268 Bruno Serralongue – Pour la vie 3.9.–8.10.<br />
Galerie Gmurzynska Paradeplatz, Paradeplatz 2,<br />
American Masters, Roberto<br />
–ı 31.8.<br />
*44 226 7070<br />
Matta – Les Témoins de l’Univers<br />
Galerie Gmurzynska Talstrasse, Talstrasse 37, *44 226 7070 Roberto Matta –ı 31.8.<br />
Galerie Haas Zürich, Talstrasse 62a A. R. Penck 9.9.–21.10.<br />
Galerie Kogan Amaro (Rämistrasse), Rämistrasse 35, Made in Brazil – Mundano –ı 22.10.<br />
*44 422 5050<br />
Galerie Lange + Pult Zürich, Rämistrasse 27,<br />
Soft Focus – Wendy White 2.9.–29.10.<br />
*44 212 2000<br />
Galerie Mark Müller, Hafnerstrasse 44<br />
Judy Millar – Questions I have 3.9.–15.10.<br />
asked myself<br />
Galerie PhilippZollinger, Schlossgasse 5 Bea Orlandi, Arnaud Wohlhauser –ı 30.1.<br />
Galerie Rosenberg, Dufourstrasse 169, *44 311 79 52 Rolf Winnewisser 1.9.–29.10.<br />
Galerie Tenne, Probsteistrasse 10 Alma Grendene 26.8.–10.9.<br />
Galerie Ziegler SA, Rämistrasse 34, *44 251 2322 XXs und Partner –ı 1.10.<br />
XXs minus Partner –ı 1.10.<br />
Hauser & Wirth Bahnhofstrasse 1, Bahnhofstrasse 1 Facing Infinity – Pablo Picasso and<br />
Alberto Giacometti<br />
–ı 27.8.<br />
Häusler Contemporary Zürich, Stampfenbachstrasse 59,<br />
*43 810 0426<br />
The future covers the past –<br />
Michael Venezia<br />
1.9.–28.10.<br />
Jedlitschka Gallery, Seefeldstr. 52, *44 252 3530 10. Skulpturgarten –ı 31.10.<br />
König Büro, Birmensdorferstr. 299, *41 201 20 54<br />
Eleonora Meier – When it Comes, 17.9.–22.10.<br />
the Landscape Listens<br />
Last Tango, Sihlquai 274 Valentin Hauri, Rhea Myers 2.9.–13.11.<br />
Livie Fine Art, Claridenstrasse 34<br />
Pastel House – Anya Kielar<br />
–ı 3.9.<br />
Johannes VanDerBeek<br />
Lullin + Ferrari, Limmatstrasse 214, *43 205 2607 wiedmann/mettler – Lovers Mix 2.9.–22.10.<br />
Mai 36 Galerie, Rämistrasse 37 Push and Pull 9.9.–29.10.<br />
Franz Ackermann 8.9.–29.10.<br />
36.1 – Leon Xu 8.9.–29.10.<br />
Peter Kilchmann, Zahnradstr. 21 Marc Bauer – The Default Brain 1.9.–14.10.<br />
Peter Kilchmann (Rämistrasse), 33 Rämistrasse, *44 278 10 12 30 Years Anniversary Exhibiton 2.9.–14.10.<br />
Photobastei, Sihlquai 125, *44 240 2200 Leni Sinclair – participant observer 15.9.–23.10.<br />
Und dann fing das Leben an 15.9.–6.11.<br />
sam scherrer contemporary, Kleinstr. 16, *44 260 4433 Teresa Chen - Nature morte 1.9.–17.9.<br />
Schaufenstergalerie Stampfenbachstrasse,<br />
Ausstellung zur<br />
–ı 8.9.<br />
Stampfenbachstrasse 31<br />
125-jährigen Geschichte der<br />
Künstlervereinigung Zürich<br />
Schuler Auktionen, Seestr. 341<br />
Ausstellung <strong>September</strong>-Auktion 10.9.–16.9.<br />
<strong>2022</strong><br />
Shedhalle Zürich, Seestrasse 395, *44 481 5950 Protozone8 – Queer Trust 16.9.–4.12.<br />
AGENDA // SCHWEIZ 141
Zürich/<br />
Bergdietikon<br />
Belgien *0032<br />
Tableau Zürich, Stadelhoferstr. 28/Hof Stadelhofer<br />
Passage<br />
Peter Hauser – Tastes great<br />
feels good<br />
–ı 30.9.<br />
Tobias Mueller Modern Art AG, Waldmannstr. 8, *44 272 5000 Alighiero Boetti – Works on paper –ı 24.9.<br />
Verein Josua Boesch, 10 Neeserweg Wort und Metall-Ikonen –ı 31.12.<br />
Visarte Zürich, Schoffelgasse 10, *44 252 4161 Frisch <strong>2022</strong> 9.9.–17.12.<br />
WBB Gallery, Trittligasse, *79 388 73 09 Mixtura2 –ı 17.12.<br />
We Are AIA I Awareness in art, Löwenbräukunst,<br />
Limmatstrasse 268<br />
Kunstgalerie Bachlechner, Wiesenthalstrasse 8i,<br />
*44 750 1673<br />
Back to the Roots – Decolonize<br />
–ı 25.9.<br />
Nature<br />
Mino – Stefan Bächler 3.9.–7.10.<br />
Brugge Hôpital Saint-Jean, 38 Mariastraat Otobong Nkanga –Underneath the<br />
Shade We Lay Grounded<br />
Brüssel La Verrière, boulevard de Waterloo 50, *2 511 2062 Didier Vermeiren – Double<br />
Exposition<br />
Centrale for contemporary art Bruxelles, Place sainte<br />
catherine, 44, *279 6435<br />
Els Dietvorst – This is what you<br />
came for<br />
Brüssel/Uccle DuflonRacz Bruxelles, Chaussée de Waterloo 690 zigzag – Stefan Guggisberg, Zora<br />
Berweger<br />
Gent<br />
Hornu<br />
Dänemark *0045<br />
S.M.A.K. – Stedelijk Museum voor Actuele Kunst, jan<br />
hoetplein, 1, *9 323 60 01<br />
Musées des arts contemporains Hornu, 82, rue Sainte-<br />
Louise<br />
–ı 25.9.<br />
9.9.–8.1.<br />
–ı 18.9.<br />
4.9.–22.10.<br />
Splendid Isolation<br />
–ı 18.9.<br />
Lydia Ourahmane – Barzakh –ı 18.9.<br />
Marc De Cock – An Imaginary<br />
–ı 6.11.<br />
Portrait From the Collection<br />
Matthys-Colle & S.M.A.K.<br />
N. Dash – earth –ı 6.11.<br />
Marcel Broodthaers –ı 31.12.<br />
Aline Bouvy – Cruising Bye –ı 18.9.<br />
Humlebæk Louisiana Museum of Modern Art, Gl. Strandvej 13 Alex Da Corte –ı 8.1.<br />
Deutschland *0049<br />
Albstadt Kunstmuseum der Stadt Albstadt, Kirchengraben 11 Familienband – Otto Dix:<br />
–ı 11.9.<br />
Generationen<br />
Alkersum Museum Kunst der Westküste, Hauptstr. 7 Provenienzgeschichten – Max<br />
–ı 19.3.<br />
Liebermann im Fokus<br />
Arnsberg Kunstverein Arnsberg, Königstrasse 24 Malte Bartsch –ı 11.9.<br />
Augsburg Galerie Noah, Beim Glaspalast 1 Anselm Reyle & Meisterschüler –ı 18.9.<br />
Backnang Galerie der Stadt, Petrus-Jacobi-Weg 1 Douglas Henderson — Artifical 16.9.–27.11.<br />
Horizon<br />
Bad Frankenhausen<br />
Panorama Museum, Am Schlachtberg 9 Hans-Peter Müller –ı 16.10.<br />
Bad Honnef Insel Grafenwerth, Grafenwerth Umweltskulpturenpark Insel<br />
–ı 31.10.<br />
Grafenwerth<br />
Baden-Baden Museum Frieder Burda, Lichtentaler Allee 8b,<br />
*7221 398 9831<br />
Die Maler des heiligen Herzens –ı 20.11.<br />
–ı 28.8.<br />
Bayreuth Ausstellungshalle Neues Rathaus, Luitpoldplatz 13,<br />
*921 764 5310<br />
Kunstmuseum Bayreuth, Maximilianstrasse 33,<br />
*921 764 5312<br />
Ganz großes Theater – Plakate von<br />
Frieder Grindler<br />
20 Jahre Prof. Dr. Klaus Dettmann<br />
Kunststiftung<br />
–ı 16.10.<br />
Bedburg-Hau Museum Schloss Moyland, Am Schloss 4 Joseph Beuys und die Schamanen –ı 29.8.<br />
Berlin Akademie der Künste, Hanseatenweg 10 12. Berlin Biennale für<br />
–ı 18.9.<br />
zeitgenössische Kunst<br />
Alexander und Renata Camaro Stiftung, Potsdamer<br />
Straße 98A<br />
Ein Verhältnis mit Kunst –<br />
Alexander und Renata Camaro<br />
–ı 15.9.<br />
142 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>
Alfred Ehrhardt Stiftung, Auguststrasse 75, *30 2009 5333 naturstrukturabstrakt –ı 11.9.<br />
20 Jahre Alfred Ehrhardt Stiftung 17.9.–23.12.<br />
Alte Nationalgalerie, Bodestrasse 1–3, *30 2090 5801 Mein Liebermann – Eine Hommage –ı 13.11.<br />
Berlinische Galerie, Alte Jakobstr. 124–128 Sibylle Bergmann –ı 10.10.<br />
Bode-Museum, Am Kupfergraben 1, *30 2664 24242 Think Big! –ı 31.10.<br />
Hand Große Kunst –<br />
–ı 6.1.<br />
Medaillenkunst in Deutschland<br />
2007 bis heute<br />
Deutsches Historisches Museum Berlin, Unter den Linden 2 Herlinde Koelbl – Angela Merkel,<br />
–ı 4.9.<br />
Portraits 1991–2021<br />
Richard Wagner und das<br />
–ı 11.9.<br />
deutsche Gefühl<br />
Gemäldegalerie Berlin, Matthäikirchplatz<br />
Donatello – Erfinder der<br />
2.9.–8.1.<br />
Renaissance<br />
Gropius-Bau, Niederkirchnerstr. 7 Louise Bourgeois – The Woven Child –ı 23.10.<br />
Hamburger Bahnhof, Invalidenstr. 50–51, *30 397 8340 Balance –ı 9.10.<br />
Under Construction –ı 9.10.<br />
cameron clayborn – nothing left 15.9.–22.1.<br />
to be<br />
Haus am Waldsee, Argentinische Allee 30 Thomas Florschuetz –ı 28.8.<br />
James-Simon-Galerie, Bodestraße Schliemanns Welten –ı 6.11.<br />
Jüdisches Museum Berlin, Lindenstr. 9–14<br />
Wir träumten von nichts<br />
als Aufklärung<br />
–ı 11.9.<br />
KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst, Am Sudhaus 3,<br />
*30 8 3215 9120<br />
Forming Communities – Berliner<br />
Wege<br />
Gernot Wieland – Turtleneck<br />
Phantasies<br />
Rémy Markowitsch – No Simple<br />
Way Out<br />
28.8.–5.2.<br />
28.8.–26.2.<br />
18.9.–26.2.<br />
Mona Hatoum – all of a quiver 18.9.–14.5.<br />
Kulturforum Berlin, Matthäikirchplatz #holzschnitt – 1400 bis heute –ı 11.9.<br />
Barbara Kruger – Bitte lachen /<br />
–ı 28.8.<br />
Please cry<br />
Künstlerhaus Bethanien, Kottbusserstr. 10, *30 616 9030 Dissonance – Platform Germany –ı 11.9.<br />
Museum Europäischer Kulturen, Arnimallee 25<br />
Splitter des Lebens – Ein Ukraine- –ı 15.1.<br />
Tagebuch<br />
Museum für Fotografie Berlin, Jebensstr. 2<br />
Bild und Raum – Candida Höfer im –ı 28.8.<br />
Dialog mit der Sammlung<br />
Museum für Fotografie –<br />
–ı 19.11.<br />
Hollywood<br />
Neue Nationalgalerie, Potsdamer Str. 50, *30 266 2655 Barbara Kruger –ı 28.8.<br />
Sound in the Garden –ı 4.9.<br />
Sascha Wiederhold –ı 8.1.<br />
Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst,<br />
Auguststrasse 69<br />
12. Berlin Biennale für<br />
zeitgenössische Kunst<br />
–ı 18.9.<br />
Galerie Heike Arndt, Voigtstraße 12 Fresh Legs –ı 2.10.<br />
Inselgalerie, Petersburger Straße 76A Fresh Legs –ı 2.10.<br />
Galerie Judin, Potsdamer Str. 83 (Hof), *30 3940 4840 Michael Buthe 17.9.–5.11.<br />
Galerie Nordenhake Berlin, Lindenstrasse 34 To Light, Shadow and Dust –ı 29.8.<br />
Samson Kambalu – Mdondo 10.9.–29.10.<br />
Galerie oqbo, Brunnenstr. 63, *157 7536 6352 Akademieklasse Marcel van Eeden 26.8.–10.9.<br />
Galerie Poll, Gipsstr. 3 / Parterre, *30 261 7091<br />
Göran Gnaudschun – Junge Frau 2.9.–22.10.<br />
mit Unendlichkeitskette<br />
nGbK – neue Gesellschaft für bildende Kunst,<br />
The Driving Factor –ı 27.8.<br />
Oranienstr. 25<br />
Sprüth Magers Berlin, Oranienburger Str. 18 Michail Pirgelis –ı 27.8.<br />
AGENDA // SCHWEIZ / BELGIEN / DÄNEMARK / DEUTSCHLAND 143
Bernd & Hilla Becher, LaToya Ruby –ı 15.10.<br />
Frazier, Stephen Shore<br />
Jon Rafman 15.9.–29.10.<br />
St. Matthäus-Kirche, Matthäikirchplatz Via Lewandowsky – wie bitte 12.9.–27.11.<br />
Bochum Kunstmuseum Bochum, Kortumstrasse 147 Sichtbar – die Eigene Sammlung –ı 31.12.<br />
–ı 29.9.<br />
Bonn Das Esszimmer – Raum für Kunst+, Mechenstr. 25,<br />
*228 5387 6612<br />
DerDieDas – TheTheThe – Jeff<br />
Hallbauer<br />
Künstlerforum Bonn, Hochstadenring 22–24<br />
Response Art – Benefiz-<br />
–ı 28.8.<br />
Ausstellung<br />
Bremen Gesellschaft für Aktuelle Kunst, Teerhof 21 Den leeren Strand überqueren,<br />
–ı 28.8.<br />
um den Ozean zu sehen<br />
Kunsthalle Bremen, Am Wall 207<br />
Kunstpreis der Böttcherstraße in 27.8.–30.10.<br />
Bremen <strong>2022</strong><br />
Manns-Bilder – Der männliche Akt –ı 6.11.<br />
auf Papier<br />
Remix – Die Sammlung neu sehen –ı 13.11.<br />
Wer war Milli? Eine Intervention<br />
–ı 30.4.<br />
von Natasha A. Kelly<br />
Weserburg Museum für moderne Kunst, Teerhof 20 Silvia Bächli –ı 9.10.<br />
Teresa Burga – Die Seiltänzerin –ı 6.11.<br />
The Use of Colors – Nan Groot<br />
–ı 22.1.<br />
Antink, Fransje Killaars<br />
Until we meet again – Place-<br />
9.9.–12.2.<br />
Making in Southeast Asia<br />
Darmstadt Institut Mathildenhöhe, Olbrichweg 13 A Nadira Husain –ı 2.10.<br />
Raumkunst –ı 27.7.<br />
Donaueschingen<br />
Dortmund<br />
Museum Art.Plus, Museumsweg 1<br />
Museum am Ostwall im Dortmunder U, Leonie-Reygers-<br />
Terrasse<br />
Durchstarten – Take off<br />
–ı 11.9.<br />
Seliger – Gerullis – Seliger –ı 9.10.<br />
doing photography<br />
Body & Soul – Denken, Fühlen,<br />
Zähneputzen<br />
–ı 28.8.<br />
–ı 13.11.<br />
Duisburg Cubus Kunsthalle, Friedrich-Wilhelm-Str. 64 Ulrike Waltemathe – Yongbo Zhao 2.9.–27.11.<br />
Museum DKM, Güntherstrasse 13–15, *203 9355 5470 Omoshirogara –ı 4.9.<br />
Schönheit und Urkräfte der Natur – –ı 25.9.<br />
Claudia Terstappen<br />
Eros in Erwartung der Ewigkeit –ı 25.9.<br />
Düsseldorf Julia Stoschek Collection Düsseldorf, Schanzenstrasse 54 15-jährige Jubiläumsausstellung –ı 10.12.<br />
der Julia Stoschek Collection<br />
K21 Kunstsammlung NRW, Ständehausstr. 1, *211 8381204 Dialoge im Wandel – Fotografie aus –ı 25.9.<br />
The Walther Collection<br />
Der Mucha – Ein Anfangsverdacht 3.9.–22.1.<br />
Kai 10/Arthena Foundation, Kaistrasse 10 Landscapes of Labour 26.8.–8.1.<br />
Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Grabbeplatz 5, Der Mucha – Ein Anfangsverdacht 3.9.–22.1.<br />
*211 8381204<br />
Galerie Ludorff, Königsallee 22 Alex Katz – Now! –ı 10.9.<br />
Erlangen Stadtmuseum Erlangen, Martin-Luther-Platz 9 Aber Ich Lebe – Den Holocaust<br />
–ı 28.8.<br />
erinnern<br />
Essen Kunsthaus Essen, Rübezahlstr. 33 Bram Braam und Dag Przybilla 9.9.–16.10.<br />
Museum Folkwang, Museumsplatz 1, *201 884 5444 Neue Welten – Die Entdeckung<br />
–ı 30.12.<br />
der Sammlung<br />
Expressionisten am Folkwang:<br />
–ı 8.1.<br />
Entdeckt – Verfemt – Gefeiert<br />
Werke aus der Sammlung Olbricht –ı 15.1.<br />
Esslingen/N Galerie der Stadt Esslingen, Pulverwiesen 25 Barthélémy Toguo –ı 23.10.<br />
Frankfurt/M Deutsches Architekturmuseum, Schaumainkai 43 Schön hier – Architektur auf<br />
–ı 27.11.<br />
dem Land<br />
Museum für Angewandte Kunst Frankfurt, Schaumainkai 17 Erfolgsprogramm Künstlerbücher –ı 28.8.<br />
144 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>
Freiburg/B<br />
Museum MMK für Moderne Kunst, Domstrasse 10,<br />
*69 2123 0447<br />
Galerie für Gegenwartskunst, E-Werk Freiburg e.V.,<br />
Eschholzstr. 77, *761 207 570<br />
Mythos Handwerk – Zwischen<br />
–ı 11.9.<br />
Ideal und Alltag<br />
Meet asian art –ı 18.9.<br />
Die Natur der Natur –<br />
–ı 18.9.<br />
Fukushima Project<br />
Zollamt MMK – Mire Lee. Look,<br />
–ı 4.9.<br />
I’m a fountain of filth raving mad<br />
with love<br />
Museum MMK – Marcel Duchamp –ı 3.10.<br />
Tower MMK – Stéphane<br />
–ı 30.10.<br />
Mandelbaum<br />
Susanne Kühn – Solopräsentation 16.9.–13.11.<br />
Friedrichshafen Zeppelin Museum, Seestrasse 22, *7541 38 010 Beziehungsstatus – Offen –ı 6.11.<br />
Giessen Neuer Kunstverein, Ecke Licher Str./Nahrungsberg,<br />
Jürgen Heiter 26.8.–2.10.<br />
*641 250 9444<br />
Göttingen Kunsthaus Göttingen, Düstere Straße 7 printing futures – art for tomorrow –ı 25.9.<br />
Halle<br />
Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale), Friedemann- Dieter Goltzsche<br />
–ı 28.8.<br />
Bach-Platz 5<br />
Anna Franziska Schwarzbach –ı 28.8.<br />
Franz Marc –ı 28.8.<br />
Hamburg Deichtorhallen, Deichtorstrasse 1–2 Currency – Photography beyond<br />
capture<br />
–ı 18.9.<br />
Hamburger Kunsthalle, Glockengießerwall 5,<br />
*40 428 131 200<br />
Künstlerhaus Hamburg – Bergedorf, Möörkenweg 18 B-G,<br />
*17670732160<br />
Give and Take<br />
–ı 28.8.<br />
viermalvier – fourtimesfour 9.9.–31.10.<br />
Hans Makart –ı 31.12.<br />
Impressionismus –ı 31.12.<br />
something new, something old,<br />
–ı 18.2.<br />
something desired<br />
Hallo, Hallo – Noriko Kawakami,<br />
–ı 4.9.<br />
Farideh Jamshidi<br />
Jutta Konjer – Inszenierungen mit 10.9.–25.9.<br />
Arbeiten von Manfred Kroboth<br />
Hannover Sprengel Museum, Kurt-Schwitters-Platz Elementarteile –ı 31.12.<br />
Hofbieber Kunststation Kleinsassen, An der Milseburg 2 Zusammenschau –ı 28.8.<br />
Hörstel DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst, Klosterstrasse 10,<br />
*2551 69 4200<br />
Kaiserslautern<br />
mpk – Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern,<br />
Museumsplatz 1, *631 364 7201<br />
Ausstellung – Jugend gestaltet<br />
Winterlicht – plants and plastics:<br />
Nils Völker<br />
–ı 12.9.<br />
–ı 13.3.<br />
Hans Hofmann – Chimbote<br />
–ı 18.9.<br />
Graffiti –ı 18.9.<br />
100 Jahre APK –ı 25.9.<br />
Karlsruhe ZKM | Zentrum für Kunst und Medien, Lorenzstr. 19 BioMedien –ı 28.8.<br />
Schlosslichtspiele –ı 18.9.<br />
John Sanborn – Between Order and –ı 30.10.<br />
Entropy<br />
Soun-Gui Kim – Lazy Clouds 10.9.–5.2.<br />
Spatial Affairs – Worlding –ı 30.8.<br />
Badischer Kunstverein, Waldstrasse 3 Charlotte Johannesson –ı 11.9.<br />
Kassel Kunsthalle Fridericianum, Friedrichsplatz 18 documenta fifteen –ı 25.9.<br />
Hugenottenhaus, Friedrichsstr. 25 Erste Hilfe – First Aid –ı 25.9.<br />
Kiel Kunsthalle Kiel, Düsternbrooker Weg 1, *431 880 5756 Annette Kelm – Die Bücher –ı 4.9.<br />
ÜberLeben – Die Dreigroschenoper –ı 23.10.<br />
und die Kunst ihrer Zeit<br />
Wildes, Wüstes, Wunderschönes.<br />
–ı 19.2.<br />
Natur im Fokus der Sammlung<br />
Kochel am See Franz Marc Museum, Franz Marc Park 8–10, *8851 924 880 Karin Kneffel – Im Bild –ı 3.10.<br />
Köln artothek – Raum für junge Kunst, Am Hof 50, *2212 2332 Moritz Krauth – docks –ı 27.8.<br />
AGENDA // DEUTSCHLAND 145
Die Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur, Im<br />
Mediapark 7<br />
Photographische Konzepte<br />
und Kostbarkeiten –<br />
Sammlungspräsentation<br />
2.9.–8.1.<br />
Kolumba, Kolumbastraße 4 making being here enough 15.9.–24.8.<br />
ZADIK | Zentralarchiv für deutsche und internationale 30 years of ZADIK – Highlights<br />
–ı 24.5.<br />
Kunstmarktforschung, Im Mediapark 7, *221 470 89230 and Insights<br />
Galerie Boisserée, Drususgasse 7–11<br />
Rubén Martín de Lucas – Iceberg 2.9.–30.10.<br />
Nations<br />
Sean Scully – Prints 2.9.–30.10.<br />
Galerie Gisela Capitain, St. Apern Strasse 26 Elfie Semotan –ı 5.9.<br />
Liza Lacroix 2.9.–24.9.<br />
Thomas Rehbein Galerie, Aachener Strasse 5 François Jacob 2.9.–8.10.<br />
Konstanz Städtische Wessenberg-Galerie, Wessenbergstrasse 43 Zeit-Bilder –ı 4.9.<br />
Cornelia Simon-Bach 17.9.–8.1.<br />
Leipzig G2 Kunsthalle, Dittrichring 13, *341 3557 3793 Mixed Feelings – Sammlung<br />
Hildebrand<br />
–ı 18.9.<br />
Galerie für Zeitgenössische Kunst, Karl-Tauchnitz-Str.<br />
9–11<br />
Vom Haben und Teilen – Wem<br />
gehört die Sammlung?<br />
–ı 25.12.<br />
Leverkusen Museum Morsbroich, Gustav-Heinemann-Str. 80 1 Prozess, 1 Ort, 11 + 4 Räume –ı 16.9.<br />
Lindau/ Öffentlicher Raum Lindau, Stadt Lindau<br />
1. Biennale Lindau <strong>2022</strong> –ı 30.9.<br />
Bodensee Kunstmuseum Lindau, Maximilianstr. 52, *8382 27 47 47 Mythos Natur – von Monet<br />
bis Warhol<br />
–ı 3.10.<br />
Lingen Kunsthalle Lingen, Kaiserstrasse 10 a EAW – Gruppenausstellung –ı 4.9.<br />
Lörrach Dreiländermuseum, Baslerstr. 143, *7621 919 370 Paul Hübner – Maler und<br />
–ı 4.9.<br />
Schriftsteller<br />
Mainz Kunsthalle Mainz, Am Zollhafen 3–5 Homosphäre –ı 25.9.<br />
Mannheim Kunsthalle Mannheim, Moltkestrasse 9 Urban Nature von Rimini Protokoll –ı 16.10.<br />
(Haug/Huber/Kaegi/Wetzel)<br />
Liebermann, Slevogt, Corinth –<br />
–ı 20.11.<br />
Druckgraphik und Zeichnung<br />
Marl Skulpturenmuseum Glaskasten, Creiler Platz 1 Christian Odzuck – A piece of Marl –ı 18.9.<br />
Memmingen MEWO Kunsthalle, Bahnhofstraße 1, *8331 850 770 Alice Morey – Conditioning<br />
–ı 18.9.<br />
Demands<br />
Tim Smith – Die Hutterer –ı 9.10.<br />
Vom Aussterben bedroht –ı 1.11.<br />
KinderKunstLabor – Blau –ı 26.2.<br />
München Alte Pinakothek, Barer Straße 27, *89 2380 5216 Vive le Pastel! Pastellmalerei von –ı 23.10.<br />
Vivien bis La Tour<br />
Von Goya bis Manet –ı 31.12.<br />
Die Neue Sammlung – The International Design Museum,<br />
Türkenstraße 15, *89 2380 5253<br />
Design für Olympia<br />
20 Jahre Pinakothek der Moderne –<br />
21 Objekte<br />
–ı 3.10.<br />
–ı 15.1.<br />
ERES-Stiftung, Römerstrasse 15 Alter + Ego –ı 29.10.<br />
Tue Greenfort – Medusa Alga<br />
–ı 1.11.<br />
Laguna<br />
Haus der Kunst München, Prinzregentenstrasse 1 Jenna Sutela – HMO Nutrix –ı 30.8.<br />
Dumb Type –ı 11.9.<br />
Tony Cokes –ı 23.10.<br />
Joan Jonas 9.9.–26.2.<br />
Jüdisches Museum München, St.-Jakobs-Platz 16,<br />
Heidi in Israel – Eine Spurensuche –ı 16.10.<br />
*89 2339 6096<br />
Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung, Theatinerstrasse 8 JR – Chronicles –ı 15.1.<br />
Münchner Stadtmuseum, St.-Jakobs-Platz 1<br />
München 72 – Olympische<br />
–ı 31.12.<br />
Spurensuche<br />
Nachts – Clubkultur in München –ı 8.1.<br />
München 72 – Mode, Menschen<br />
und Musik<br />
–ı 8.1.<br />
146 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>
München 72 – Forum 054 — Ina Kwon –ı 8.1.<br />
München/Gyeongju and Rubble<br />
Museum Brandhorst, Theresienstr. 35a, *89 23805 2286 Future Bodies from a Recent Past –ı 15.1.<br />
Städt. Galerie Lenbachhaus/Kunstbau, Luisenstrasse 33/<br />
Königsplatz<br />
Mouse on Mars<br />
Rosemary Mayer – Ways<br />
of Attaching<br />
–ı 18.9.<br />
–ı 18.9.<br />
foryouandyourcustomers, Standort München, Liebigstraße 22 Magdalena Abele –ı 30.11.<br />
Galerie der Künstler*Innen, Maximilianstrasse 42,<br />
Mind≈Body≈Matter<br />
–ı 28.8.<br />
*89 220 463<br />
Debutant*innen <strong>2022</strong> –<br />
Janna Jirkova, Vincent Vandaele,<br />
Lukas Rehm<br />
6.9.–16.10.<br />
Gudrun Spielvogel, Maximilianstr. 45 Karin Radoy – Zwillingserwachen –ı 30.8.<br />
Klaus Staudt – Augenblicke des 9.9.–26.11.<br />
Lichts<br />
Kunstverein München, Galeriestrasse 4 Tony Cokes –ı 15.9.<br />
Smudajescheck Galerie, Schwindstr. 3, *173 311 0309 Florian Lechner – Open art Munich 9.9.–8.10.<br />
Murrhardt Ein Fenster inmitten der Welt, Heinrich von Zügel Haus, Konstantin Voit –ı 25.9.<br />
Wolkenhof 14, *79 545 87 62<br />
Neuss Skulpturenhalle, Lindenweg/Ecke Berger Weg Harald Klingelhöller 2.9.–11.12.<br />
Stiftung Insel Hombroich, Minkel 2, *2182 887 4000<br />
Landschaften – Chris Durham,<br />
–ı 30.10.<br />
Bernd & Hilla Becher<br />
Heerich 100 – Die begehbare<br />
–ı 30.10.<br />
Skulptur<br />
Nürnberg Germanisches Nationalmuseum, Kartäusergasse 1,<br />
Werkstatt Mittelalter –ı 1.10.<br />
*911 133 1103<br />
Kunsthalle Nürnberg, Lorenzer Strasse 32 Geordnete Verhältnisse –ı 28.8.<br />
Neues Museum Nürnberg, Klarissenplatz<br />
Evelyn Hofer meets<br />
–ı 9.10.<br />
Richard Lindner<br />
Institut für moderne Kunst im Atelier- und Galeriehaus Manfred Peckl –ı 28.8.<br />
Defet, Gustav-Adolf-Str. 33<br />
Oldenburg Oldenburger Kunstverein, Damm 2a Gerrit Frohne-Brinkmann 2.9.–13.11.<br />
Pforzheim Kunstverein im Reuchlinhaus, Jahnstr. 42 KEF! – Cycle of Chaos and Harmony –ı 4.9.<br />
Loft <strong>2022</strong> – Ausstellung<br />
18.9.–24.9.<br />
und Benefizauktion<br />
In Zukunft Erinnerung –ı 22.10.<br />
Schmuckmuseum, Jahnstrasse 42 Schmuck – Sprache –ı 6.11.<br />
Remagen Arp Museum Bahnhof Rolandseck, Hans-Arp-Allee 1,<br />
*2228 942 513<br />
Unwesen und Treiben –ı 16.10.<br />
–ı 28.8.<br />
Reutlingen Kunstmuseum Reutlingen / konkret, Eberhardstraße 14,<br />
*7121 303 2322<br />
Kunstmuseum Reutlingen / Spendhaus,<br />
Spendhausstrasse 4<br />
Kunstmuseum Reutlingen / Galerie, Eberhardstr. 14,<br />
*7121 303 2322<br />
Vom Verrinnen – Zeitkonzepte<br />
der Gegenwartskunst<br />
Vera Leutloff – Farbe in Bewegung 17.9.–12.3.<br />
Die Liebe ist ein Hemd aus Feuer<br />
–ı 25.9.<br />
Ins Licht – Highlights der<br />
–ı 29.1.<br />
Gemäldesammlung<br />
Çiğdem Aky –ı 23.10.<br />
Riegel kunsthalle messmer, Grossherzog-Leopold-Platz 1 Rendezvous der Illusionen –ı 23.10.<br />
Siegen Museum für Gegenwartskunst Siegen, Unteres Schloss 1,<br />
*271 405 7710<br />
Zweigeteilt – Antoni Tàpies<br />
–ı 16.10.<br />
meinejuden – Miriam Cahn –ı 23.10.<br />
Florence Jung –ı 26.2.<br />
Gemischtes Doppel –ı 26.2.<br />
Singen Kunstmuseum Singen, Ekkehardstrasse 10, *7731 85 271 Schaut her! – Toni Schneiders –ı 18.9.<br />
Stuttgart Kunstmuseum Stuttgart, Kleiner Schlossplatz 1 Tobias Rehberger –ı 28.8.<br />
Staatsgalerie Stuttgart, Konrad-Adenauer-Str. 30–32 Who Am I? I Am –ı 11.9.<br />
Moved by Schlemmer –ı 9.10.<br />
Angespannte Zustände –ı 31.12.<br />
AGENDA // DEUTSCHLAND 147
Galerie Schlichtenmaier, Kleiner Schlossplatz 11,<br />
*711 413 94<br />
Momente des Sehens –<br />
4 Positionen der Fotografie<br />
Tübingen Kunsthalle Tübingen, Philosophenweg 76 Christian Jankowski –ı 30.10.<br />
Tuttlingen Galerie der Stadt Tuttlingen, Rathausstrasse 7 Multimediale <strong>2022</strong> – Sommer-<br />
–ı 31.8.<br />
Kunst-Festival im Galeriehof<br />
Katharina Meister – Kunstkreis<br />
–ı 4.9.<br />
Tuttlingen e.V.<br />
Keith Haring – Posters 17.9.–27.11.<br />
Ulm kunsthalle weishaupt, Hans-und-Sophie-Scholl-Platz 1 Malerische Poesie –ı 9.10.<br />
Museum Ulm, Marktplatz 9 Barock in Ulm! –ı 25.9.<br />
Zum Glück! 40 Jahre Freunde<br />
–ı 20.11.<br />
des Ulmer Museum e.V.<br />
Jost Münster –ı 20.11.<br />
Otl Aicher 100 Jahre 100 Plakate –ı 8.1.<br />
Franco Clivio 17.9.–15.1.<br />
Stadthaus Ulm, Münsterplatz 50, *731 161 7700<br />
Kudzu – Sabine Bungert, Stefan<br />
–ı 18.9.<br />
Dolfen<br />
Völklingen Weltkulturerbe Völklinger Hütte The World of Music Video –ı 16.10.<br />
Waiblingen Galerie Stihl Waiblingen, Weingärtner Vorstadt 12,<br />
Cover Art –ı 16.10.<br />
*7151 5001 1686<br />
Waldenbuch Museum Ritter, Alfred-Ritter-Strasse 27 Peter Weber – Struktur und Wandel –ı 18.9.<br />
Aus Spiel wird Kunst –ı 18.9.<br />
Weil am Rhein Vitra Design Museum, Charles-Eames-Strasse 1,<br />
Plastik – Die Welt neu denken –ı 4.9.<br />
*7621 702 3200<br />
Weilburg fotobildlager7a + Archiv_Klaus Graubner*1938, Friedrich- Reality Show 2020–2021 –<br />
–ı 31.8.<br />
Ebert-Straße 7a<br />
Klaus Graubner<br />
Oberräder Gärten und Felder – 15.9.–30.4.<br />
Yves Graubner<br />
Witzenhausen Baumhaushotel Robins Nest, Berlepsch 1 Via Detour – Uber Umwege –ı 25.9.<br />
Wolfsburg Kunstmuseum Wolfsburg, Hollerplatz 1 Checkpoint – Grenzblicke<br />
–ı 18.9.<br />
aus Korea<br />
Empowerment 10.9.–8.1.<br />
Wuppertal Von der Heydt-Museum, Turmhof 8 Jankel Adler – Metamorphosen<br />
–ı 28.8.<br />
des Körpers<br />
Fokus Von der Heydt – ZERO,<br />
Pop und Minimal<br />
–ı 16.7.<br />
Frankreich *0033<br />
Skulpturenpark Waldfrieden (Cragg Foundation),<br />
Hirschstr. 12, *202 317 2989<br />
–ı 10.9.<br />
Andreas Schmitten<br />
–ı 1.1.<br />
Anish Kapoor –ı 1.1.<br />
Albine Eschaton-Kunststiftung Anselm Kiefer Anselm Kiefer –ı 30.10.<br />
Altkirch CRAC Alsace, 18, rue du Château, *3 8908 8259 Jonathas de Andrade –ı 18.9.<br />
Amilly<br />
–ı 28.8.<br />
Les Tanneries, centre d’art contemporain, 234 rue<br />
des Ponts<br />
A. Cruzvillegas, D. De Beir,<br />
G. Vappereau, L. Weinberger<br />
Angoulême Frac Poitou-Charentes, 63, Boulevard Besson Bey,<br />
Paradoxales –ı 3.10.<br />
*5 4592 8701<br />
Annemasse Villa du Parc, 12, rue de Genève, *4 5038 8461 Des grains de poussière sur la mer –ı 18.9.<br />
Antibes Fondation Hans Hartung et Anna-Eva Bergman, 173<br />
Chemin du Valbosquet, *4 93 33 45 92<br />
Arles<br />
Fondation Vincent Van Gogh, 35, rue du docteur Fanton,<br />
*490 930 808<br />
Les Rencontres d’Arles, 10, rond point des Arènes<br />
Des grains de poussière sur la mer –ı 18.9.<br />
Les archives de la création –ı 30.9.<br />
Nicole Eisenman et les modernes –ı 23.10.<br />
Les Rencontres de la Photographie<br />
<strong>2022</strong><br />
–ı 25.9.<br />
Auch Memento, 14 Rue Edgard Quinet Résidence Secondaire –ı 16.10.<br />
Besançon FRAC Franche-Comté, Cité des arts/Passage des arts 2 Tombé du ciel – Roman Signer –ı 25.9.<br />
Bourges Palais Jacques Coeur, 10 Bis, rue Jacques Cœur 3 e édition de Bourges<br />
Contemporain<br />
–ı 18.9.<br />
148 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>
Altkirch — Jonathas de Andrade,<br />
CRAC Alsace<br />
Besançon — Roman Signer, Frac<br />
Franche-Comté<br />
La Box/école nationale supérieure d’art, 9, rue Édouard<br />
Branly, *2 4869 7878<br />
Transpalette/L’antre-Peaux, 26, route de la Chapelle,<br />
*2 4850 3861<br />
3 e édition de Bourges<br />
Contemporain<br />
3 e édition de Bourges<br />
Contemporain<br />
Caen FRAC Basse-Normandie, 9, rue Vaubenard Hippydrome –ı 4.9.<br />
Chamarande Centre artistique et culturel, 38, rue du Commandant Devenir [un autre] animal –ı 18.9.<br />
Arnoux, *1 6082 5201<br />
Chantilly Château de Chantilly, 7 Rue du Connétable Albrecht Dürer – Renaissance et<br />
–ı 2.10.<br />
gravure<br />
Châteaugiron FRAC Bretagne, 3, rue de Noyal L’art d’être un·e touriste –ı 18.9.<br />
Cherbourg- Le Point du Jour, 109, av. de Paris, *22 9923 Maxence Rifflet – Nos prisons –ı 2.10.<br />
Octeville<br />
Clermont- FRAC Auvergne, 6 rue du Terrail, *4 7331 8500 Charles Pollock –ı 18.9.<br />
Ferrand<br />
Delme Centre d’art contemporain Delme, 33, rue Poincaré Henrike Naumann – Westalgie –ı 2.10.<br />
Dijon Le Consortium, 37, rue de Longvic Tschabalala Self –ı 22.1.<br />
Dunkerque FRAC Grand Large, 503 Av des Bancs de Flandres,<br />
*3 28 65 84 20<br />
Nicolas Floc’h – La couleur de l’eau<br />
Delphine Reist – Vrac Multivrac<br />
–ı 4.9.<br />
–ı 30.12.<br />
–ı 18.9.<br />
LAAC – Lieu d’Art et d’Action contemporaine, Jardin des<br />
sculptures, *3 2829 5600<br />
Eve Gramatzki – destruction =<br />
construction<br />
–ı 18.9.<br />
–ı 18.9.<br />
Enghien-les- Centre des Arts, 12–16, rue la Libération, *1 3010 8559 Prométhée, le jour d’après 21.9.–20.12.<br />
Bains<br />
Honfleur Grenier à sel, Rue de la Ville Hansueli Urwyler 5.9.–7.9.<br />
Hyères Villa Carmignac, Île de Porquerolles, *170 02 33 26 Le rêve d’Ulysses –ı 16.10.<br />
Ile de Vassivière Centre International d’Art et du Paysage Lignes de fuite –ı 6.11.<br />
Jumièges Abbaye de Jumièges, 24, rue Guillaume le Conquérant Hala Wardé –a roof for silence –ı 6.11.<br />
Landerneau<br />
Fonds Hélène & Edouard Leclerc, 71 Rue de la Fontaine<br />
Blanche, Rue des Capucins<br />
Ernest Pignon-Ernest<br />
–ı 15.1.<br />
Françoise Pétrovitch –ı 15.1.<br />
Le Muy Domaine du Muy, Domaine du Muy Not sculpture –ı 11.9.<br />
Lille Tripostal, Av. Willy Brandt, *3 2852 3000 Les Vivants –ı 2.10.<br />
Lyon Lyon Biennial, Rue Challemel-Lacour 65 16 e biennale de Lyon – manifesto 14.9.–31.12.<br />
of fragility<br />
L’Isle-sur-la- Villa Datris, 7, avenue des 4 Otages Toucher terre –ı 1.11.<br />
Sorgue<br />
Marseille FRAC PACA, 20, Boulevard de Dunkerque Â. Ferreira, W. Almendra,<br />
–ı 25.9.<br />
A. Weerasethakul, R. Guerreiro<br />
Triangle France, 41 Rue Jobin Jaimes –ı 16.10.<br />
Metz<br />
Centre Pompidou Metz, 1, parvis des Droits de l’Homme<br />
CS 90490, *3 8715 3939<br />
L’art d’apprendre<br />
–ı 29.8.<br />
Le Musée sentimental d’Eva Aeppli –ı 14.11.<br />
Milly-la-fôret Le Cyclop de Jean Tinguely, Le bois des pauvres Jennifer Caubet & Thomas Teurlai –ı 6.11.<br />
Montpellier FRAC Occitanie Montpellier, 4–6, rue Rambaud Ran Zhang – Jiggly Motions /<br />
–ı 10.9.<br />
Gigues moléculaires<br />
AGENDA // DEUTSCHLAND / FRANKREICH 149
Mouans-<br />
Sartoux<br />
La Panacée – Centre de Culture Contemporaine, 14, rue de La céramique, une épreuve du feu –ı 4.9.<br />
l’École de Pharmacie, *4 3488 7979<br />
MOCO, Montpellier Contemporain, Rue Yéhudi Ménuhin 130 Berlinde De Bruyckere –ı 2.10.<br />
Espace de l’Art Concret, Château de Mouans, *4 9375 7150 Gilles Clément – Si les parallèles –ı 16.10.<br />
se croisent...<br />
Mougins Musée de la Photographie, 67 Rue de l’Église Tom Wood – Every day is Saturday –ı 16.10.<br />
Moulis-en- Château de Chasse-Spleen Centre d’art, 32 Chemin de François Morellet –ı 30.9.<br />
Médoc<br />
la Razé<br />
Mulhouse La Kunsthalle, 16, rue de la Fonderie, *369 776 647 Exhumer le futur – Maarten<br />
–ı 30.10.<br />
Vanden Eynde<br />
Nantes<br />
–ı 2.10.<br />
FRAC des Pays de la Loire_Nantes, 7, rue Frédéric<br />
Kuhlmann<br />
Ibrahim Mahama – The Memory<br />
of Love<br />
HAB/Hangar à Bananes, Quai des Antilles 21, *2808 7728 Michael Beutler – plonger et puiser –ı 2.10.<br />
Le voyage à Nantes, 1/3 rue Crucy Le Voyage à Nantes 11 –ı 11.9.<br />
Nice Le 109, 89 Route de Turin Power Flower – Biennale des<br />
Arts <strong>2022</strong><br />
–ı 3.9.<br />
–ı 28.8.<br />
Nogent-sur-<br />
Seine<br />
Musée d’Art moderne et d’Art contemporain Nice,<br />
Promenade des Arts<br />
Lucia Marcucci – Les secrets<br />
du langage<br />
Vita Nuova – Nouveaux enjeux de<br />
–ı 2.10.<br />
l’art en Italie: 1960–1975<br />
Nîmes Carré d’Art, Place de la Maison Carrée, *4 66 76 35 70 Glenn Ligon –ı 20.9.<br />
Musée Camille Claudel, 10 Rue Gustave Flaubert<br />
–ı 26.9.<br />
Fabienne Verdier – Alchimie<br />
d’un vitrail<br />
Oiron Château d’Oiron, *5 4996 5742 L’horizon des événements –ı 2.10.<br />
Paris Centre Pompidou, Place Georges Pompidou Jochen Lempert –ı 4.9.<br />
Cité des sciences et de l’industrie, 30 Avenue Corentin Grégory Chatonsky – Disnovation –ı 9.10.<br />
Cariou<br />
Fondation d’entreprise Pernod Ricard, 1 cours Paul Ricard Horizones, 23 e Prix Fondation 6.9.–29.10.<br />
Pernod<br />
Fondation Louis Vuitton, 8, av. du Mahatma Gandhi,<br />
La Couleur en fugue –ı 29.8.<br />
*1 4069 9600<br />
Hôpital Saint Louis, 1 Avenue Claude Vellefaux Sophie Delpeux & Marc Bauer –ı 30.11.<br />
Jeu de Paume, 1, Place de la Concorde Jean Painlevé – Les pieds dans l’eau –ı 18.9.<br />
Le Panthéon, Place du Panthéon Ann Veronica Janssens – 23:56:04 –ı 30.10.<br />
Le Plateau Paris, Angle r. des alouettes et r. carducci Judith Hopf – Énergies 22.9.–11.12.<br />
Musée des Arts Décoratifs, 107, rue de Rivoli, *1 4260 3214 Shocking Chic – Les mondes<br />
–ı 22.1.<br />
surréalistes d’Elsa Schiaparelli<br />
Musée Jacquemart André, 158, Blvd. Haussmann Füssli – entre rêve et fantastique 16.9.–23.1.<br />
Musée Picasso Paris, 5, rue de Thorigny, *1 4271 2521 Farah Atassi 13.9.–29.1.<br />
Palais de Tokyo, 13, av. du Président Wilson Laura Henno, Aïcha Snoussi –<br />
–ı 4.9.<br />
Prix SAM<br />
Cyprien Gaillard – Humpty /<br />
–ı 4.9.<br />
Dumpty<br />
Bétonsalon, 9, esplanade Pierre Vidal-Naquet, *1 4584 1756 Judith Hopf – Énergies 22.9.–11.12.<br />
DOC, 26 Rue du Docteur Potain Noémie Monier –Mancie Manie 3.9.–24.9.<br />
Perpignan Centre d’art contemporain Perpignan, 3, av de Grande<br />
Bretagne<br />
Gestalt –ı 2.10.<br />
Plateau<br />
d’Hauteville<br />
Centre d’Art Contemporain de Lacoux, Place de l’ancienne<br />
école<br />
Sarah Ritter –L’ombre de la terre –ı 31.10.<br />
Poitiers Le Confort Moderne, 185, fbg du pont-neuf, *5 4946 0808 Chris Korda – The (Wo)man of<br />
the Future<br />
–ı 28.8.<br />
↗ www.artlog.net/kunstbulletin<br />
150 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>
Reims<br />
Rennes<br />
Rochechouart<br />
Domaine Pommery, 5, Place du General Gouraud,<br />
*3 26 61 62 58<br />
La Criée, centre d’art contemporain, pl. Honoré<br />
Commeurec<br />
Musée départemental d’art contemporain, Place du<br />
Château, *5503 7777<br />
Rêveries – Expérience Pommery 16 –ı 8.11.<br />
Katia Kameli – Le Cantique<br />
des oiseaux<br />
Helen Mirra – du vent au vent<br />
Prinz Gholam – Mon cœur est un<br />
luth suspendu<br />
–ı 28.8.<br />
–ı 18.9.<br />
–ı 15.12.<br />
Saint-Louis Fondation Fernet-Branca, 2, rue du Ballon, *3 8969 1077 Olivier Masmonteil –ı 2.10.<br />
Saint-Louislès-Bitche<br />
Musée du cristal Saint-Louis, Rue Coetlosquet,<br />
Andrés Baron – Cling Cling Boum –ı 19.9.<br />
*8706 4004<br />
Saint-Nazaire Le Grand Café, Place des quatres z’Horloges, *2 4022 3766 Nicolas Deshayes –Chambre froide –ı 11.9.<br />
–ı 28.8.<br />
Saint-Ouenl’Aumône<br />
Saint-Priesten-Jarez<br />
L’Abbaye de Maubuisson, rue Richard de Tour,<br />
*1 3464 3610<br />
Musée d’art moderne et contemporain de Saint-Étienne<br />
Métropole (MAMC+), Rue Fernand Léger<br />
Laura Ellen Bacon – Chaque Fibre<br />
de Mon Être<br />
Thomas Ruff – Méta-Photographie<br />
Double Je –Donation Durand-<br />
Dessert & Collections MAMC<br />
–ı 28.8.<br />
–ı 18.9.<br />
Sète CRAC Occitanie, 26, quai Aspirant Herber, *4 6774 9437 Pauline Curnier Jardin –ı 8.1.<br />
Soulac-sur-Mer Musée d’art et d’archéologie Soulac-sur-Mer, 1 Rue el Dessine maintenant –ı 18.9.<br />
Burgo de Osma<br />
St-Paul-de- Fondation Maeght, 623, ch. des Gardettes, *493 9332 8163 Au cœur de l’abstraction –ı 20.11.<br />
Vence<br />
Strasbourg Musée d’art moderne et contemporain Strasbourg, 1, Stéphane Belzère –ı 27.8.<br />
Place Hans Jean Arp<br />
Vallauris Musée National Pablo Picasso, Place de la Libération, Mark Dion –The tropical collectors –ı 17.10.<br />
*4 9364 7183<br />
Versailles Château de Versailles, Place d’Armes, *1 3083 7800 Joana Vasconcelos –arbre de vie 14.9.–15.1.<br />
Villeurbanne Institut d’art contemporain Villeurbanne, 11, rue Docteur- Jeune création internationale 14.9.–31.12.<br />
Dolard<br />
Wattwiller Fondation François Schneider, 27 rue de la Première<br />
Armée, *3 8982 1010<br />
Nos îles –ı 18.9.<br />
Griechenland *0030<br />
Athina The Stathatos Mansion, Vasilissis Sofias ave./1 Irodotou str. Brice Marden and Greek Antiquity –ı 29.8.<br />
Italien *0039<br />
Milano Armani/Silos, Via Bergognone 40, MI Magnum Photos – Colors Places<br />
–ı 6.11.<br />
Faces<br />
Fondazione Arnaldo Pomodoro, Via Andrea Solari 35, Open Studio #1 –ı 18.12.<br />
*28 907 5394<br />
Fondazione Prada Milano, Largo Isarco 2, *25 3570 9200 Human Brains – Preserving<br />
16.9.–10.10.<br />
the Brain<br />
Galleria d’Arte Moderna Milano, Via Palestro 16, MI Andrea Bowers 15.9.–18.12.<br />
Le Gallerie d’Italia Milano, 6 Piazza della Scala, MI<br />
Marmi Torlonia – Collezionare<br />
–ı 18.9.<br />
Capolavori<br />
MUDEC, Via Tortona 56, MI David LaChapelle –ı 11.9.<br />
Museo del Novecento Milano, Palazzo dell’Arengario, MI, Aldo Rossi – Design 1960–1997 –ı 2.10.<br />
*2 8844 4061<br />
Museo Diocesano, Corso di Porta Ticinese, 95, *2 8942 0019 Elliott Erwitt –ı 16.10.<br />
Palazzo Reale Milano, Piazza del Duomo 12, *2 3646 1394 Grazia Varisco –ı 18.9.<br />
Pirelli HangarBicocca, Via Chiese 2, MI, *2 6611 1573 Bruce Nauman – Neons,<br />
15.9.–26.2.<br />
Corridors & Rooms<br />
Triennale – Palazzo dell’Arte, 6 Viale Emilio Alemagna, MI Unknown Unknowns –<br />
–ı 11.12.<br />
An Introduction to Mysteries<br />
Building, Via Monte di Pietà 23, MI Roberto Ciaccio – Soglie del tempo 8.9.–15.10.<br />
Letizia Cariello –ı 23.12.<br />
Buildingbox – Flashbacks –ı 9.1.<br />
Galleria Raffaella Cortese, Via A. Stradella 7, MI Maurizio Cattelan –ı 6.11.<br />
AGENDA // FRANKREICH / GRIECHENLAND / ITALIEN 151
Monica De Cardenas Milano, Via Francesco Viganò 4, MI,<br />
*2901 0068<br />
Aosta Museo Archeologico Regionale, Piazza Roncas 1,<br />
*165 275 902<br />
Frammenti di un discorso amoroso –ı 24.9.<br />
Espressionismo svizzero –<br />
Linguaggi degli artisti d’Oltralpe<br />
–ı 23.10.<br />
Bard Forte di Bard, Cerntro, AO, *125 833 811 Fabiano Ventura –ı 18.11.<br />
Umberto Mònterin –ı 4.12.<br />
Bergamo Palazzo della Ragione Bergamo, Piazza Vecchia 8A, BG Anri Sala –ı 16.10.<br />
GAMeC, Via San Tomaso, 53, *35 270 272 Anri Sala –ı 16.9.<br />
Christian Frosi –ı 25.9.<br />
La Collezione Impermanente –ı 8.1.<br />
Biella Fondazione Pistoletto, Via Serralunga 27, *15 28 400 Arte al Centro <strong>2022</strong> –ı 15.11.<br />
Bologna Fondazione Massimo e Sonia Cirulli, Via Emilia 275,<br />
Le donne di Kabul –ı 31.12.<br />
San Lazzaro di Savena, BO<br />
Fondazione MAST, Via Speranza 42, *51 647 4345<br />
A visual alphabet of industry, work –ı 28.8.<br />
and technology<br />
Museo d’Arte Moderna, Via Don Minzoni 14, BO No, Neon, No Cry –ı 4.10.<br />
Sean Scully –ı 9.10.<br />
Raccolta Lercaro, 57 Via Riva di Reno, BO<br />
Cross Collection – Collezioni<br />
a confronto<br />
–ı 18.9.<br />
–ı 6.11.<br />
Bolzano Fondazione Antonio Dalle Nogare, Rafensteiner Weg 19,<br />
BZ, *0471 971 626<br />
Etel Adnan, Simone Fattal –<br />
Working Together<br />
Museion Bolzano, Dantestr. 6, BZ Erika Giovanna Klien –ı 7.9.<br />
David Medalla –ı 14.9.<br />
Jorge Otero Pailos –ı 18.9.<br />
Brescia Museo di Santa Giulia, Via Musei 81/b, *30 8 0076 2811 Isgrò cancella Brixia –ı 8.1.<br />
Calatafimi Parco archeologico di Segesta, Contrada Barbaro, SR 22 Nella natura come nella mente –ı 6.11.<br />
Segesta<br />
Capena Art Forum Würth, 2, Via della Buona Fortuna, *690 103 800 Op Art, Arte Cinetica e Light Art<br />
–ı 8.10.<br />
nella Collezione Würth<br />
Catania BOCS, 150 Via Grimaldi, CT, *338 2203041 Fabrice Bernasconi Borzì –ı 10.9.<br />
Catanzaro Marca, Via Alessandro Roberto Giglio –ı 31.8.<br />
Civitella La Serpara, Loc. Serpara 2, VT, *761 914 071 39 Künstler im Skulpturengarten –ı 31.12.<br />
d’Agliano<br />
Favara Farm Cultural Park, Cortile Bentivegna, AG Radical SHE – Women Quadrennial<br />
of Art and Society<br />
–ı 29.1.<br />
Firenze<br />
Museo del Novecento Firenze, Piazza di Santa Maria<br />
Novella 10, FI<br />
Museo Forte di Belvedere, Via San Leonardo, 1,<br />
*55 27 68 22<br />
Palazzo Medici Riccardi, Via Camillo Cavour 1,<br />
*55 276 0444<br />
Corrado Cagli – Artista<br />
–ı 20.10.<br />
Copernicano<br />
Luca Vitone –ı 7.11.<br />
Rä di Martino – Play It Again –ı 2.10.<br />
Oscar Ghiglia – Gli anni<br />
diNovecento<br />
–ı 13.9.<br />
Palazzo Strozzi, Piazza Strozzi 1, FI, *55 282 635 Olafur Eliasson 22.9.–29.1.<br />
Villa Romana, Via Senese 68, FI, *55 221 654 Giorgio Griffa –ı 16.9.<br />
Base Progetti per L’Arte, Via San Niccolo 18r, *55 602 102 Mircea Cantor –ı 10.9.<br />
Gallarate MAGA Museo Arte di Gallarate, Via De Magri 1,<br />
*33 170 6011<br />
Genova<br />
Palazzo Ducale Genova, Piazza Matteotti 9, GE,<br />
*10 562 440<br />
Screens – Culture dello schermo e –ı 25.9.<br />
immagini in movimento<br />
Storia e arte in Italia tra 1948 e<br />
–ı 25.9.<br />
1980<br />
Tina Modotti –ı 9.10.<br />
L’Aquila AQ MAXXI L’Aquila, 15 Piazza Santa Maria Paganica, AQ Afterimage –ı 19.2.<br />
La Spezia Centro di Arte Moderna e Contemporanea, Piazza Cesare Giacomo Verde artivista – Liberare –ı 25.12.<br />
Battisti 1, SP, *187 734 593<br />
Arte da Artisti<br />
Lecce Fondazione Biscozzi | Rimbaud, 4 Piazzetta Giorgio Baglivi Salvatore Sava – L’altra scultura –ı 25.9.<br />
Merano Merano Arte, Laubengasse 163 Together – Zusammen – Insieme –ı 25.9.<br />
152 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>
Modena<br />
Fondazione Modena Arti Visive, Corso Cavour 2, MO,<br />
*59 203 31 66<br />
Candice Breitz – Never Ending<br />
Stories<br />
–ı 18.9.<br />
Napoli Fondazione Made in Cloister, 48 Piazza Enrico de Nicola Interaction Napoli <strong>2022</strong> –ı 17.9.<br />
Fondazione Morra, Vico Lungo Pontecorvo 29/d Hermann Nitsch –ı 24.9.<br />
Museo Archeologico Nazionale, Piazza Museo 19 Gianni Fiorito –ı 5.9.<br />
Museo di Capodimonte, Bosco di Capodimonte Salvatore Emblema –ı 30.10.<br />
Museo d’Arte Contemporanea Donna Regina, Via Luigi Lawrence Carroll –ı 5.9.<br />
Settembrini, 79, NA<br />
Nuoro Museo d’Arte Nuoro, Via Satta 15, NU, *784 252 110 Sensorama – Lo sguardo le cose<br />
–ı 30.10.<br />
gli inganni<br />
Ortisei Biennale Gherdëina, 8 Pontives, BZ Persones Persons –ı 25.9.<br />
Palermo Palazzo Reale Palermo, Piazza Indipendenza 1, PA,<br />
Mostra . –ı 31.10.<br />
*91 705 1111<br />
Parma Museo dello CSAC, Strada Viazza di Paradigna 1 Claudia Losi, Paola Mattioli, Sissi – –ı 25.9.<br />
Storie di fili<br />
Pescara Vistamare, 13 Largo dei Frentani, PE Ettore Spalletti –ı 28.2.<br />
Ponzano<br />
Romano<br />
PRAC – Centro per l’Arte Contemporanea, 6 Via XX<br />
Settembre, RM<br />
lllusions & Mirrors – Sarah, Roja,<br />
Shirin Neshat<br />
Prato Centro Arte Luigi Pecci, Viale della Repubblica 277, PO Schema 50 –ı 9.10.<br />
Reggio Emilia Collezione Maramotti, Via Fratelli Cervi 66 Carlo Valsecchi – Bellum –ı 31.12.<br />
Rivoli Castello di Rivoli, Piazza del Castello, TO Naturecultures –ı 22.9.<br />
A.B.O. Theatron – L’arte o la vita –ı 6.11.<br />
Olafur Eliasson 21.9.–29.1.<br />
La Collezione Cerruti –ı 30.4.<br />
Roma Chiostro del Bramante, Via della Pace, RM, *6880 9035 Crazy – La follia nell’arte<br />
–ı 8.1.<br />
contemporanea<br />
Fondazione Memmo Arte Contemporanea, Via del Corso, Amalia Pica – Quasi –ı 16.10.<br />
RM, *687 2276<br />
Galleria Nazionale d’Arte Moderna, Viale delle Belle Arti 131 Intertwingled –ı 4.9.<br />
Chiara Bettazzi –ı 9.9.<br />
MACRO, Via Nizza 138/Via Reggio Emilia 54, *6 7107 0400 Julia Born –ı 9.10.<br />
Richard Serra –ı 9.10.<br />
Lisa Ponti –ı 30.10.<br />
Eva Barto – Sharp Smile –ı 6.11.<br />
–ı 11.9.<br />
MAXXI Museo Nazionale delle Arti del XXI Secolo, Via<br />
Guido Reni 2, RM, *96 7350<br />
Buone Nuove – donne in<br />
architettura<br />
Tokyo revisited –ı 16.10.<br />
Giacomo Balla – Casa Balla –ı 31.12.<br />
Nedko Solakov –ı 12.3.<br />
rhinoceros gallery, 19 Via dei Cerchi, RM Pablo Picasso –ı 16.10.<br />
Senigallia Rocca di Senigallia, 2 Piazza del Duca, AN Claudia Losi – Being There –ı 25.9.<br />
Taranto MArTA, via Cavour, 10, TA, *99 4532112 Federico Gori – L’età dell’oro<br />
–ı 8.1.<br />
(la muta)<br />
Torino Fondazione Merz, Via Limone 24, *11 1971 9437 Mario Merz Prize <strong>2022</strong> –ı 25.9.<br />
Dia Beacon –ı 20.11.<br />
Fondazione Sandretto Re Rebaudengo, Via Modane 16 Daniela Ortiz, Sayre Gomez –ı 2.10.<br />
Galleria d’Arte Moderna e Contemp., Via Magenta 31, TO Flavio Favelli –ı 6.11.<br />
VideotecaGAM – Jannis Kounellis –ı 13.11.<br />
OGR – Officine Grandi Riparazioni, Corso Castelfidardo 22 Naturecultures – Arte e Natura<br />
–ı 22.9.<br />
dall’Arte povera a oggi<br />
PAV – Parco Arte Vivente, Via Giordano Bruno 31,<br />
Elena Mazzi –ı 23.10.<br />
*11 318 2235<br />
Reggia di Venaria Reale, Piazza della Repubblica 4 Tony Cragg –ı 8.1.<br />
Pinacoteca Giovanni e Marella Agnelli, Via Nizza 230 Sylvie Fleury –ı 15.1.<br />
Quartz Studio, via Giulia di Barolo 18/D, TO, *11 429 0085 Alessandro Roma 12.9.–22.10.<br />
Venezia Chiesa di Santa Maria della Visitazione, 919A Fondamenta<br />
Zattere Ai Gesuati, VE<br />
Rony Plesl –ı 27.11.<br />
–ı 9.9.<br />
AGENDA // ITALIEN 153
Complesso dell’Ospedaletto, 6691 Barbaria de le Tole, VE<br />
Conservatorio di Musica Benedetto Marcello di Venezia<br />
(Palazzo Pisani), 2810 Sestiere di San Marco, VE<br />
Ramin Haerizadeh, Rokni<br />
–ı 27.11.<br />
Haerizadeh, Hesam Rahmanian<br />
Penumbra –ı 27.11.<br />
Uncombed, Unforeseen,<br />
–ı 27.11.<br />
Unconstrained<br />
Docks Cantieri Cucchini, Castello 40A/B, VE Alberta Whittle – Scotland +<br />
–ı 27.11.<br />
Venice<br />
Espace Louis Vuitton, 1353 Calle Ridotto, VE Katharina Grosse – Apollo, Apollo –ı 27.11.<br />
Fondazione Bevilacqua La Masa, Galleria di Piazza<br />
Ha Chong-Hyun –ı 27.11.<br />
San Marco 71/c, *41 523 7819<br />
Fondazione Emilio e Annabianca Vedova, Dorsoduro 46 Rainer – Vedova – Ora –ı 30.10.<br />
Fondazione Forte Marghera, 30 Via Forte Marghera, VE Elisa Giardina Papa –ı 27.11.<br />
Fondazione Prada Venezia, Ca’ Corner della Regina, Santa<br />
Croce 2215, VE<br />
Human Brains – It Begins with<br />
an Idea<br />
–ı 27.11.<br />
Fondazione Querini-Stampalia, Castello 5252 Ewa Kuryluk –ı 27.11.<br />
Isamu Noguci –ı 27.11.<br />
GAD Giudecca Art District, Via Giudecca, VE<br />
Humanabilia – Dal Mirabilis<br />
–ı 31.12.<br />
alla Téchne<br />
Galleria dell’Accademia Venezia, Campo de la Carità 1050 Anish Kapoor –ı 9.10.<br />
Gervasuti Foundation, Via Garibaldi Miltos Manetas – Assange in Prison –ı 27.11.<br />
Istituto Veneto di Scienze, Palazzo Loredan, *41 240 7711 Roma Women – Performative<br />
–ı 27.11.<br />
Strategies of Resistance<br />
La Biennale di Venezia, Giardini – Arsenale, *41 521 8711 La Biennale di Venezia <strong>2022</strong> –ı 27.11.<br />
Museo Correr, Piazza San Marco 52 Huong Dodinh –ı 9.10.<br />
Museo di Palazzo Grimani, Ramo Grimani, 4858 The Flaying of Marsyas –<br />
–ı 27.11.<br />
Mary Weatherford<br />
Georg Baselitz –ı 27.11.<br />
Bosco Sodi a Palazzo Vendramin<br />
–ı 27.11.<br />
Grimani<br />
Negozio Olivetti, 101 Piazza San Marco, VE Lucio Fontana, Antony Gormley –ı 27.11.<br />
Padiglione delle Arti Applicate, 2169 Campo de la Tana Sophia Al-Maria –ı 27.11.<br />
Padiglione Svizzero, Giardini di Castello, VE Latifa Echakhch –ı 27.11.<br />
Palazzo Cini, Rio Terrà San Vio, 864/Dorsoduro, *41 521 0755 Joseph Beuys – Fine-limbed –ı 2.10.<br />
Palazzo Ducale Venezia, San Marco 1, VE Anselm Kiefer –ı 29.10.<br />
Peggy Guggenheim Collection, 701 Dorsoduro Surrealism and Magic –<br />
–ı 26.9.<br />
Enchanted Modernity<br />
Edmondo Bacci –ı 1.10.<br />
Procuratie Vecchie, 119 Piazza San Marco, VE Edoardo Tresoldi – Monumento –ı 11.9.<br />
Louise Nevelson –ı 11.9.<br />
Chutzpah –ı 11.9.<br />
Punta della Dogana, Dorsoduro 1, VE Bruce Nauman –ı 27.11.<br />
Salone Verde, Sestiere Santa Croce 2258, Calle della Regina Take Your Time –ı 27.11.<br />
Scuola Grande della Misericordia, Sestiere Cannaregio, VE Future Generation Art Prize<br />
–ı 27.11.<br />
@ Venice <strong>2022</strong><br />
Scuola Grande San Giovanni Evangelista, San Polo, 2454 Ugo Rondinone – burn shine fly –ı 17.9.<br />
Spazio Thetis, Arsenale Novissimo di Veneia, VE Antonio Ievolella – Paranza –ı 27.11.<br />
Ca’Pesaro, Santa Croce 2076, *41 72 1127 Bice Lazzazi –ı 23.9.<br />
Raqib Shaw –ı 25.9.<br />
Afro 1950–1970 – Dall’Italia<br />
–ı 23.10.<br />
all’America e ritorno<br />
Verona Palazzo della Gran Guardia, Piazza Bra, *02 433 53522 Bosco Sodi –ı 27.11.<br />
↗ www.artlog.net<br />
154 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>
Liechtenstein *0423<br />
Vaduz<br />
Luxemburg *0352<br />
Kunstmuseum Liechtenstein mit Hilti Art Foundation,<br />
Städtle 32<br />
Körper – Geste – Raum<br />
–ı 28.8.<br />
C(hoch)4 –ı 4.9.<br />
Andrea Büttner –ı 24.9.<br />
Im Kontext der Sammlung –<br />
2.9.–15.1.<br />
Brian O’Doherty<br />
Kunstraum Engländerbau, Städtle 37, *236 6077 Muffled Vision –ı 2.10.<br />
Luxembourg<br />
Monaco *0377<br />
MUDAM/Musée d’Art Moderne Luxembourg, 3, Park Dräi<br />
Eechelen, *4537 851<br />
Lynette Yiadom-Boakye – Fly In<br />
–ı 5.9.<br />
League With The Night<br />
Isamu Noguchi, Danh Vo –ı 19.9.<br />
Tacita Dean –ı 5.2.<br />
Monaco<br />
Niederlande *0031<br />
Nouveau Musée National de Monaco, 17, avenue Princesse Newton, Riviera –ı 13.11.<br />
Grace, *98 981 962<br />
Hauser & Wirth Monaco, Place du Casino Paul McCarthy – Pirates Stew Pot –ı 28.8.<br />
Amsterdam Rijksmuseum, Museumstraat 1 Barbara Hepworth –ı 23.10.<br />
Stedelijk Museum, Museumplein It’s our F***ing Backyard –ı 4.9.<br />
Sedje Hémon, Imran Mir, Abdias<br />
–ı 16.10.<br />
Nascimento<br />
Özgür Kar – At the end of the day –ı 23.10.<br />
Sophie Douala – Follow the black –ı 31.12.<br />
rabbit<br />
Maastricht Bonnefantenmuseum, Avenue Ceramique 250 Melati Suryodarmo –ı 30.10.<br />
Österreich *0043<br />
Dornbirn Flatz Museum, Marktstrasse 33, *5572 306 4839 Irving Penn – Black and White –ı 10.9.<br />
Kunstraum Dornbirn, Jahngasse 9, *5572 55 044 Monika Sosnowska –ı 30.10.<br />
Graz Kunsthaus Graz, Lendkai 1, *316 8017 9200 Amazons of Pop! –ı 28.8.<br />
Faking the Real 22.9.–8.1.<br />
Hito Steyerl 22.9.–8.1.<br />
Neue Galerie Graz, Joanneumsviertel 2, *316 8017 9100 Paul Neagu –ı 25.9.<br />
Ladies and Gentlemen –ı 30.10.<br />
Artelier Contemporary, Griesgasse 3, *664 221 25 18 Frei – Manuel Gorkiewicz 15.9.–30.11.<br />
Halle für Kunst Steiermark, Burgring 2, *316 740 084 Anita Leisz –ı 4.9.<br />
Yalda Afsah –ı 4.9.<br />
Give Rise To Omsk Social Club &<br />
–ı 12.9.<br />
Alexander Iezzi<br />
Hohenems Jüdisches Museum Hohenems, Schweizer Strasse 5 Ausgestopfte Juden? –ı 19.3.<br />
Innsbruck Kunstraum Innsbruck, Maria-Theresien-Str. 34 Zoopolis –ı 27.8.<br />
Taxispalais Kunsthalle Tirol, Maria-Theresien-Str. 45 Zeitgeschichten –ı 6.11.<br />
Kunstpavillon & Neue Galerie Innsbruck, Rennweg 8a, Bodies of Water –ı 5.11.<br />
Rennweg 1<br />
Krems Karikaturmuseum Krems, Steiner Landstrasse 3a 100 Jahre Paul Flora –ı 29.1.<br />
–ı 30.9.<br />
Linz galerie wuensch aircube, Volksfeststrasse 36,<br />
*69988796723<br />
Lustenau<br />
Salzburg<br />
DOCK 20 – Kunstraum und Sammlung Hollenstein,<br />
Pontenstraße 20<br />
Museum der Moderne Rupertinum, Wiener-<br />
Philharmonikergasse 9<br />
Collection Wuensch –<br />
Stephan Siebers<br />
Hardrein Barth, Josef Ramaseder –ı 30.9.<br />
Luka Jana Berchtold – Dicke Haut –ı 11.9.<br />
Die Damen<br />
Nervös und böse — Schmutz und<br />
Schund<br />
–ı 11.9.<br />
–ı 11.9.<br />
AGENDA // ITALIEN / LIECHTENSTEIN / LUXEMBURG / MONACO / NIEDERLANDE / ÖSTERREICH 155
Museum der Moderne Salzburg Mönchsberg, Mönchsberg 32 Sammlungspolitik –ı 6.11.<br />
Galerie Fotohof, Inge-Morath-Platz 1–3, *662 849 2964 Elfie Semotan – privat –ı 24.9.<br />
Fotohof bibliothek: Spector<br />
–ı 26.11.<br />
Books – Das Jahr 1990 freilegen<br />
Thalheim b/WelsMuseum Angerlehner, Ascheter Str. 54, *7242 224 4220 Michael Vonbank –<br />
–ı 25.9.<br />
Dämonentheater<br />
Wien Albertina Museum, Albertinaplatz 1 Tony Cragg –ı 30.10.<br />
Wien Museum MUSA, Felderstraße 6–8<br />
Augenblick! Straßenfotografie<br />
–ı 23.10.<br />
in Wien<br />
Wiener Secession, Friedrichstrasse 12<br />
Neil Beloufa, Amoako Boafo,<br />
–ı 4.9.<br />
B. Ingrid Olson<br />
Jennifer Tee, Anna Daučíková, 16.9.–6.11.<br />
Charlotte Prodger<br />
Lieselott Beschorner – Im Atem<br />
–ı 6.11.<br />
der Zeit<br />
das weisse haus, Hegelgass 14, *1 236 3775 Corinna Helenelund 22.9.–12.11.<br />
Johanna Bruckner 22.9.–12.11.<br />
Eva Presenhuber Wien, Lichtenfelsgasse 4 Karen Klimnik 10.9.–29.10.<br />
foryouandyourcustomers, Standort Wien, Köstlergasse 6–8 Regula Dettwiler, Christoph Luger,<br />
Sali Ölhafen, Ulrich Plieschnig<br />
–ı 30.11.<br />
Spanien *0034<br />
Badajoz Meiac Alter(acción) 2.0 –ı 18.9.<br />
Raúl Cordero –ı 16.10.<br />
Colección Extremeña del MEIAC –ı 31.12.<br />
Barcelona Caixa Forum Barcelona, Avenida del Marqués de Domillas 6–8 Digerir el mundo donde está –ı 30.10.<br />
Centro de Cultura Contemporánea, Montalegre 5 Francesc Tosquelles –ı 28.8.<br />
Cervell(s) –ı 11.12.<br />
Fundació Antoni Tàpies, Aragó 255, Barcelona Mika Vainio – Sondear –ı 11.9.<br />
Melancolía – Tàpies –ı 25.9.<br />
En movimiento – Goshka Macuga –ı 25.9.<br />
Fundació Joan Miró, Parc de Montjuic, *93 443 9470 Dies llargs, nits curtes –ı 18.9.<br />
El llegat més íntim – Miró –ı 26.9.<br />
1 possessió Drift –ı 16.10.<br />
KBr Fundación MAPFRE, Avenida Litoral, 30, *932 723 180 Bleda y Rosa –ı 4.9.<br />
Museu d’Art Contemporani, Plaça dels Angels, 1<br />
Teresa Lanceta – Teixir com a<br />
–ı 11.9.<br />
codi obert<br />
Sismografia de les lluites –ı 25.9.<br />
Cinthia Marcelle –ı 8.1.<br />
Museu Nacional d’Art de Catalunya, Parc de Montjuïc Benet Rossell – Escriptures i<br />
–ı 11.9.<br />
trajectes<br />
Museu Picasso Barcelona, Montcada 15–19, *93 319 6902 Proyecto – Picasso –ı 4.9.<br />
Brigitte Baer – Picasso y los<br />
–ı 20.10.<br />
Grabados<br />
Lucien Clergue – Encuentros<br />
–ı 20.10.<br />
con Picasso<br />
Palau de la Virreina, La Rambla 99, *93 316 1000 Èlia Llach – Escrito en el agua –ı 2.10.<br />
Imágenes vacías – Oriol Vilapuig –ı 2.10.<br />
Amèlia Riera – Mrs. Death –ı 6.11.<br />
Adn galería, Enric Granados, 49 Miquel García – El foc i les ferides –ı 28.8.<br />
Regina José Galindo – No te creo –ı 28.8.<br />
Galeria Àngels Barcelona, Carrer del Pintor Fortuny, 27 Mar Reykjavik – La voltereta –ı 3.9.<br />
La Capella, Hospital 56, *9 3442 7171 El que és possible i el que no –ı 28.8.<br />
Mirador Torre Glòries, Avinguda Diagonal 211, Barcelona Cloud Cities Barcelona –<br />
–ı 31.12.<br />
Tomás Saraceno<br />
Bilbao Bilbao Arte, Urazurrutia 32 Natalia Suárez Ortiz 16.9.–14.10.<br />
Guggenheim Museum, Abandoibarra Etorbidea 2 Serra / Seurat – Dibujos –ı 6.9.<br />
156 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>
Motion – Autos, Art, Architecture –ı 18.9.<br />
The Otolith Group – O Horizon –ı 9.10.<br />
Museo de Bellas Artes, Plaza del Museo 2, *94 439 6060 Sergio Prego – Trece a Centauro –ı 30.11.<br />
Sala Rekalde, Alameda Rekalde 30 Irantzu Yaldebere –ı 28.8.<br />
Ertibil Bizkaia <strong>2022</strong> –ı 16.10.<br />
Burgos Centro de Arte Caja de Burgos, Saldaña s/n. Félix de la Concha –ı 25.9.<br />
María Jesús G. Garcés –ı 25.9.<br />
Ernesto Cánovas –ı 25.9.<br />
Castellón Espai d’Art Contemporani, Carrer Prim s/n, Castellón El descrèdit de la realitat –ı 18.9.<br />
Córdoba<br />
Casa Árabe Córdoba, C/ Samuel de los Santos, Córdoba,<br />
*957 498 413<br />
Memorias en movimiento<br />
–ı 16.9.<br />
Ana Crespo 1.9.–7.10.<br />
Coruña Fundación Luis Seoane, San Francisco, s/n. Marc Vilanova – Limen –ı 18.9.<br />
Marcelo Expósito – Nueva<br />
–ı 9.10.<br />
Babilonia<br />
Cuenca Fundación Antonio Pérez, Calle de Julián Romero 20 Kimsooja –ı 31.8.<br />
Alfonso – Cuidado con la memoria –ı 31.8.<br />
Luis González Palma –ı 4.9.<br />
Gijón LABoral Centro de Arte y Creación Industrial, Los Prados, 121 Extinción Remota Detectada –ı 27.8.<br />
Girona Bolit Centre d’Art Contemporani, Pujada de la Mercè, 12,<br />
*97 222 3305<br />
Biennal 2064<br />
–ı 25.9.<br />
Parar taula –ı 25.9.<br />
Granada Centro José Guerrero, Oficios, 8 El pequeño museo más hermoso<br />
del mundo<br />
Huesca<br />
Centro de Arte y Naturaleza CDAN, C/ Doctor Artero, s/n,<br />
Huesca<br />
Ricardo Calero – Natura_tiempo y<br />
memoria<br />
–ı 11.9.<br />
–ı 16.10.<br />
Illa del Rei Hauser & Wirth Menorca, Diseminado Illa del Rei, Baleares Rashid Johnson – Sodade –ı 13.11.<br />
Las Palmas de CAAM Centro Atlántico de Arte Moderno, Balcones 9–13, Juan Hernández<br />
–ı 18.9.<br />
G.C.<br />
Las Palmas<br />
Myriam Mihindou – Le théâtre des<br />
mémoires<br />
–ı 18.9.<br />
Homenaje a Millares –ı 18.9.<br />
Espacio CV –ı 9.10.<br />
León<br />
MUSAC Museo de Arte Contemporáneo León, Avenida de<br />
los Reyes Leoneses 24, León<br />
Fernando Renes – Medir tierra<br />
–ı 11.9.<br />
Isabel & Alfredo Aquilizan –ı 6.11.<br />
Y. Z. Kami – In a silent way –ı 22.1.<br />
Metanarrativas – Colección Musac –ı 22.1.<br />
Lleida La Panera Centre d’Art, Pl. de la Panera 2, *973 262 185 Beques Art i Natura 2019–2020 –ı 2.10.<br />
Elena Aitzkoa – Brote de peral –ı 2.10.<br />
Laura Meseguer – Invisible –ı 2.10.<br />
Madrid Casa Arabe, Alcalà 62, Madrid, *91 563 30 66 Mounir Fatmi – La luz cegadora –ı 18.9.<br />
Luces o sombras de lo que fue… –ı 25.9.<br />
Casa de América, Paseo de recoletos 2, *91 595 4800 Sculpting Reality –ı 3.9.<br />
Centro Cultural Conde Duque, Conde Duque 9 y 11 Una voz / una imagen 8.9.–20.11.<br />
CentroCentro, Plaza de Cibeles 1 Archivos Lambda –ı 28.8.<br />
The Pop Art Culture –ı 18.9.<br />
Híbridos –ı 25.9.<br />
Fotografía Pública – The Sixties –ı 2.10.<br />
Circulo de Bellas Artes, Calle Alcala 42, *91 3605 400 Carlos García-Alix –ı 4.9.<br />
Sculpting Reality –ı 4.9.<br />
Ana Palacios – Armonía –ı 4.9.<br />
El Águila, RamÍrez de Prado 3, *91 720 8226 Catalá-Roca –ı 18.9.<br />
Fundación Mapfre Sala Recoletos, Paseo Recoletos 23,<br />
*91 581 6100<br />
Paolo Gasparini<br />
–ı 28.8.<br />
Carlos Pérez Siquier –ı 28.10.<br />
Fundación Telefónica, Fuencarral 3, *91 9001 10707 José Manuel Ballester –ı 3.10.<br />
Liam Young – Construir mundos –ı 23.10.<br />
Museo ICO, Zorrila, 3, Madrid, *91 420 1242 Juan Baraja –ı 11.9.<br />
Museo Lázaro Galdiano, 122 Calle de Serrano, Madrid Javier Campano –ı 28.8.<br />
Museo Reina Sofía, Santa Isabel 52<br />
De Posada a Isotype, de Kollwitz<br />
a Catlett<br />
–ı 29.8.<br />
AGENDA // ÖSTERREICH / SPANIEN 157
Madrid/<br />
Mostoles<br />
Málaga<br />
Alejandra Riera – Jardín de<br />
–ı 5.9.<br />
las mixturas<br />
Giro gráfico –ı 10.10.<br />
Leonor Serrano Rivas 21.9.–27.2.<br />
Museo Thyssen-Bornemisza, Paseo del Prado 8 Alex Katz –ı 11.9.<br />
Los Sincromistas –ı 1.11.<br />
Palacio de Cristal, Parque del Retiro, *91 574 6614 Carlos Bunga –ı 4.9.<br />
Palacio Velázquez, Parque del Retiro, *91 573 6245 Néstor Sanmiguel –ı 19.9.<br />
1 Mira Madrid, 16 Calle de Argumosa, Madrid Tomislav Gotovac & Július Koller 9.9.–12.11.<br />
Aural Galería, 68 Calle de Pelayo, Madrid Anna Bella Geiger 2.9.–11.11.<br />
Blanca Berlín Galería, 28 Calle del Limón, Madrid Isabel Muñoz 8.9.–10.12.<br />
Freijo Gallery, 46 Calle de Zurbano, Madrid, *91 310 30 70 Juan Cuenca 7.9.–29.10.<br />
Galería Elvira González, General Castaños, 3 Adolfo Schlosser 8.9.–22.10.<br />
La Caja Negra, 17 Calle de Fernando VI, Madrid Nico Munuera 8.9.–19.11.<br />
La Casa Encendida, Ronda de Valencia 2, Madrid Criaturas vulnerables –ı 18.9.<br />
Inéditos <strong>2022</strong> –ı 18.9.<br />
Eva Kot’átková –ı 2.10.<br />
Lucía Mendoza, 10 Calle de Bárbara de Braganza, Madrid Luna Bengoechea – Proyecto Salinas 8.9.–19.11.<br />
Marta Cervera, Plaza de las Salesas 2 Menchu Lamas 8.9.–19.10.<br />
PHotoEspaña, Alameda 9 International photography festival –ı 28.8.<br />
Centro de Arte Dos de Mayo, Avda. de la Constitución 23,<br />
*91 276 0221<br />
Centre Pompidou Málaga, Pasaje Doctor Carrillo Casaux<br />
s/n. 29016 Muelle Uno, Málaga, *95 192 62 00<br />
Renate Lorenz & Pauline Boudry<br />
–ı 19.10.<br />
Alexander Apóstol –ı 6.11.<br />
La arquitectura japonesa<br />
–ı 19.9.<br />
desde 1950<br />
Un tiempo propio –ı 15.10.<br />
Centro de Arte Contemporáne Málaga, Calle de Alemania Erik Parker – Easy Freedom –ı 28.8.<br />
Ben Sledsens –ı 11.9.<br />
Cristóbal Toral –ı 13.9.<br />
Museo Picasso de Málaga, San Agustín, 8, *952 127 600 Picasso visto por Otero –ı 20.10.<br />
Navarra Museo Oteiza, Calle de la Cuesta, 7 David Bestué – Aflorar –ı 15.10.<br />
Palma Museu de Mallorca, 5 Carrer de la Portella, Baleares Mallorca International Art<br />
Award <strong>2022</strong><br />
17.9.–30.10.<br />
Palma de<br />
Mallorca<br />
Esbaluard, Plaza Porta de Santa Catalina 10<br />
Mal Pelo – Before the words<br />
–ı 28.8.<br />
María Ruido – Las reglas del juego –ı 4.9.<br />
Albert Pinya & Joan Pere<br />
–ı 9.10.<br />
Català Roig<br />
Personae – Máscaras contra la<br />
–ı 8.1.<br />
barbarie<br />
Museu Fundación Juan March Palma, Sant Miquel 11 Grabados de Picasso –ı 1.10.<br />
Salamanca Domus Artium, Avenida de la Aldehuela El vértigo de la vida –ı 28.8.<br />
Lee Friedlander –ı 25.9.<br />
Ana esteve Roig –ı 30.10.<br />
Santa Cruz de<br />
Tenerifa<br />
Tea Tenerife Espacio de las Artes, Avenida de San<br />
Sebastian 10, *92 284 9057<br />
José Herrera – Velar la forma<br />
–ı 11.9.<br />
Colapso –ı 18.9.<br />
Santander Centro Botín, Muelle de Albareda s/n, Kantabrien Ellen Gallagher, Edgar Cleijne –ı 11.9.<br />
Juan Muñoz – Dibujos –ı 16.10.<br />
Retratos – esencia y expresión –ı 31.12.<br />
Santiago de<br />
Compostela<br />
Sevilla<br />
CGAC Centro Gallego de Arte Contemporáneo, Valle Inclán<br />
s/n<br />
CAAC – Centro Andaluz de Arte Contemporáneo,<br />
Monasterio de la Cartuja, Sevilla<br />
El Museo como escenario<br />
–ı 2.10.<br />
Narelle Jubelin – Nalgures –ı 16.10.<br />
Raniero Fernández – O Archivo –ı 12.1.<br />
Muntadas<br />
–ı 4.9.<br />
Rubén Guerrero –ı 11.9.<br />
Valencia IVAM Centre Julio González, Guillem de Castro 118 Anna Boghiguian –ı 4.9.<br />
Arte en una tierra baldía 1939–59 –ı 4.9.<br />
Zanele Muholi –ı 4.9.<br />
Dieter Roth –ı 25.9.<br />
Julio González y las Vanguardias –ı 9.10.<br />
158 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>
Carmen Calvo –ı 1.1.<br />
Valladolid Museo Patio Herreriano, Jorge Guillén 6 Juan Carlos Arnuncio –ı 11.9.<br />
Dora García – La máquina horizonte –ı 25.9.<br />
Derivaciones – Fotografía en<br />
–ı 13.11.<br />
España 1950–80<br />
Una revelación –ı 20.11.<br />
Vigo Museo Marco de Vigo, Príncipe, 54 Idoia Montón – Las siete ventanas –ı 4.9.<br />
Francisco Leiro –<br />
–ı 8.1.<br />
O Antropomórfico<br />
Vitoria-Gasteiz Artium Contemporary Art, Calle Francia, 24 Erlea Maneras Zabala –ı 18.9.<br />
Anna Daučíková –ı 18.9.<br />
Néstor Sanmiguel Diest –ı 1.11.<br />
Montehermoso, Fray Zacarías Martínez 2 José Ibarrola – Mirar alrededor –ı 11.9.<br />
Vereinigtes Königreich *0044<br />
Birmingham Eastside Projects, 86 Heath Mill Lane, *121 771 1778 Susan Philipsz –ı 1.9.<br />
Ikon Gallery, 1 Oozells Square, *121 248 0708<br />
Yhonnie Scarce, Salote Tawale and –ı 29.8.<br />
Osman Yousefzada<br />
Blackpool Grundy Art Gallery, Queen Street Tony Heaton – Altered –ı 24.9.<br />
Bristol Spike Island, 133 Cumberland Road, *117 929 2266 Eric Baudelaire & Alvin Curran –ı 18.9.<br />
Bruton Hauser & Wirth Somerset, Durslade Farm, Dropping Lane Henry Moore – Sharing Form –ı 4.9.<br />
Derry-<br />
CCA Derry~Londonderry, 10–12 Artillery St<br />
Ballads of Rhinestones &<br />
–ı 24.9.<br />
Londonderry<br />
Newcomers<br />
Gateshead Baltic, South Shore Road Mounira Al Solh – A day is as long<br />
–ı 2.10.<br />
as a year<br />
Glasgow The Common Guild, 21 Woodlands Terrace, *141 428 3022 Corin Sworn – Moving in Relation –ı 26.11.<br />
Leeds Henry Moore Institute, 74 The Headrow, *113 234 3158 Henry Moore – The Sixties –ı 30.10.<br />
The Tetley, Hunslet Road Bubu Ogisi –ı 29.8.<br />
Emily Hesse – The Witches’<br />
–ı 18.9.<br />
Institution (W.I.)<br />
Liverpool Tate Gallery Liverpool, Albert Dock Radical Landscapes –ı 4.9.<br />
Fact Liverpool, 88 Wood Street<br />
Yaloo and Sian Fan – My Garden,<br />
–ı 9.10.<br />
my sanctuary<br />
Walker Art Gallery, William Brown Street<br />
The Tudors – Passion, Power<br />
–ı 29.8.<br />
and Politics<br />
Kunichika – Japanese Prints –ı 4.9.<br />
London Camden Arts Centre, Arkwright Road Jesse Darling –ı 18.9.<br />
Barbican Art Gallery, Silk St., *20 7588 9023 Our time on earth –ı 29.8.<br />
Carolee Schneemann –<br />
8.9.–8.1.<br />
Body Politics<br />
Design Museum London, 224–238 Kensington High St Design Researchers in Residence: –ı 25.9.<br />
Restore<br />
ICA Gallery, 12 Carlton House Terrace, *20 7930 3647 Penny Goring – Penny World –ı 22.9.<br />
Serpentine Galleries (North), West Carriage Drive,<br />
Back to Earth –ı 18.9.<br />
Greater London<br />
Serpentine Galleries (South), Kensington Gardens Dominique Gonzalez-Foerster –ı 4.9.<br />
South London Gallery, 65 Peckham Road, *20 7703 6120 The show is over –ı 4.9.<br />
Tate Britain, Millbank Walter Sickert –ı 18.9.<br />
Cornelia Parker –ı 16.10.<br />
Tate Modern, Bankside Surrealism Beyond Borders –ı 29.8.<br />
Lubaina Himid –ı 2.10.<br />
Victoria & Albert Museum, Cromwell Road, *20 942 2000 Fashioning Masculinities – The Art –ı 6.11.<br />
of Menswear<br />
Arcadia Missa, Unit 6, Bellenden Road Business Centre Jan Vorisek – Music for shipping<br />
–ı 26.9.<br />
containers<br />
Austrian Cultural Forum, 28 Rutland Gate, *20 225 0470 The Baroness –ı 17.9.<br />
Chelsea space, 16 John Islip Street In transit our memory fades –ı 27.9.<br />
AGENDA // SPANIEN / VEREINIGTES KÖNIGREICH 159
Kate Morrell –ı 4.2.<br />
Chisenhale Gallery, 64 Chisenhale Road<br />
Nikita Gale – In a dream you climb –ı 16.10.<br />
the stairs<br />
Gasworks Gallery, 155 Vauxhall Street<br />
Lou Lou Sainsbury – Earth is<br />
–ı 19.9.<br />
a Deadname<br />
Hauser & Wirth London, 23 Savile Row, *207 287 2300 Hospital Rooms –ı 14.9.<br />
Hollybush Gardens, 3 Warner Yard, *20 79 6875 4967 An Insular Rococo –ı 24.9.<br />
Iniva (Institute of International Visual Arts), Rivington Place Emii Alrai –ı 4.9.<br />
Kate Macgarry, 27 Old Nichol St., *20 7613 0515 Chou Yu-Cheng 16.9.–22.10.<br />
Lisson Gallery London, 29 and 52–54 Bell Street Olga de Amaral 22.9.–29.10.<br />
Maureen Paley, 21 Herald Street, *20 7254 9607 Paul P. – Vespertilians 16.9.–30.10.<br />
The Showroom, 63 Penfold St., *20 7724 4300 Adam Shield – Amp Envelope –ı 17.9.<br />
Manchester Home, 70 Oxford St. British Art Show 9 –ı 4.9.<br />
Margate Turner Contemporary, The Rendezvous Ingrid Pollard – Carbon Slowly Turning –ı 25.9.<br />
Middlesbrough mima, Centre Square Lubna Chowdhary – Erratics –ı 10.10.<br />
Nottingham Nottingham Contemporary, Weekday Cross, *115 948 9750 Meriem Bennani – Life on CAPS –ı 4.9.<br />
Southend-on- Focal Point Gallery, Victoria Avenue, *253 4108 Rosanna Lee – Parallel –ı 12.12.<br />
Sea Essex<br />
Wakefield Yorkshire Sculpture Park, West Bretton, *1924 832 631 Robert Indiana –ı 8.1.<br />
The Hepworth, Gallery Walk, *1924 247 360 Sheila Hicks – Off Grid –ı 25.9.<br />
Hongkong *0852<br />
Hong Kong Hauser & Wirth Hong Kong, 15–16/F, H Queen’s, 80<br />
Queen’s Road Central, Hong Kong Island<br />
Nicolas Party – Red Forest –ı 23.9.<br />
Norwegen *0047<br />
Oslo OsloBiennale, Myntgata 2 OsloBiennale –ı 31.12.<br />
Südafrika *0027<br />
Kapstadt<br />
Zeitz Museum of Contemporary Art Africa, V&A Waterfont,<br />
S Arm Road, Silo District, *087 350 4777<br />
Vereinigte Staaten *0001<br />
Tracey Rose –Shooting Down<br />
Babylon<br />
–ı 28.8.<br />
Aspen Aspen Art Museum, 590 North Mill Street Mountain / Time –ı 11.9.<br />
Precious Okoyomon –ı 18.9.<br />
Gaetano Pesce – My Dear Mountains –ı 9.10.<br />
–ı 27.9.<br />
Berkeley Berkeley Art Museum, 2625 Durant Avenue #2250,<br />
*510 642 0808<br />
Candice Lin – Seeping, Rotting,<br />
Resting, Weeping<br />
Art Wall – Caroline Kent –ı 30.10.<br />
by Alison Knowles – A<br />
–ı 12.2.<br />
Retrospective (1960–<strong>2022</strong>)<br />
Boston Institute of Contemporary Arts Boston, 955 Boylston St. A Place for Me – Figurative<br />
–ı 5.9.<br />
Painting Now<br />
Bárbara Wagner & Benjamin de<br />
Burca – Swinguerra<br />
–ı 5.9.<br />
Museum of Fine Arts Boston, 465 Huntington Avenue, MA,<br />
*617 267 9300<br />
Philip Guston – Now<br />
–ı 1.9.<br />
The Obama Portraits Tour 3.9.–30.10.<br />
The Stillness of Things<br />
27.8.–27.2.<br />
Photographs from the Lane<br />
Collection<br />
Chicago Art Institute of Chicago, 111 S. Michigan Ave, IL Cézanne –ı 5.9.<br />
Museum of Contemporary Art Chicago, 220 East Chicago Av. Forothermore –ı 2.10.<br />
Interiors –ı 8.1.<br />
Chicago Works – Gregory Bae –ı 29.1.<br />
She Mad Season One –ı 12.2.<br />
Denver Denver Art Museum, 100 W 14 th Avenue Pkwy Carla Fernández Casa de Moda –ı 16.10.<br />
Georgia O’Keeffe – Photographer –ı 6.11.<br />
160 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>
Detroit Museum of Contemporary Art Detroit, 4454 Woodward Ave Nep Sidhu – Paradox of Harmonics –ı 11.9.<br />
Houston Contemporary Arts Museum Houston, 5216 Montrose Blvd. Amoako Boafo – Soul of Black Folks –ı 2.10.<br />
The Menil Collection, 1515 Sul Ross Meret Oppenheim – My Exhibition –ı 18.9.<br />
Wall Drawing Series – Marcia Kure –ı 22.9.<br />
Samuel Fosso – African Spirits –ı 15.1.<br />
Long Island City MoMA PS1, 22–25 Jackson Ave at 46 th Ave, NY,<br />
*718 784 2084<br />
Los Angeles<br />
Los Angeles County Museum of Art, 5905 Wilshire<br />
Boulevard, CA<br />
UCLA The Hammer Museum, 10899 Wilshire Blv., CA,<br />
*310 443 7000<br />
Our Selves<br />
–ı 2.10.<br />
Frieda Toranzo Jaeger 22.9.–13.3.<br />
Umar Rashid 22.9.–23.3.<br />
Jumana Manna 22.9.–17.4.<br />
Lee Alexander McQueen – Mind,<br />
–ı 9.10.<br />
Mythos, Muse<br />
Hammer Projects – Kiyan Williams –ı 28.8.<br />
Drawing Down the Moon –ı 11.9.<br />
Hauser & Wirth Los Angeles, 901 East 3 rd Street, CA Larry Bell & John Chamberlain –ı 2.10.<br />
Mika Rottenberg –ı 2.10.<br />
Minneapolis Walker Art Center, Vineland Place Liz Larner – Don’t put it back like<br />
–ı 4.9.<br />
it was<br />
David Hockney – People, Places & –ı 25.9.<br />
Things<br />
Carolyn Lazard – Long Take –ı 11.12.<br />
Five Ways In – Themes from<br />
–ı 1.1.<br />
the Collection<br />
New York<br />
–ı 4.9.<br />
Bronx Museum of Arts, 1040 Grand Concourse at<br />
165 th Street<br />
Jamel Shabazz – Eyes on<br />
the Street<br />
Brooklyn Museum, 200 Eastern Parkway/Brooklyn<br />
Guadalupe Maravilla – Tierra<br />
–ı 18.9.<br />
Blanca Joven<br />
Duke Riley –ı 23.4.<br />
Dia Art Foundation, 535 West 22 nd Street<br />
Walter De Maria – The Broken<br />
–ı 30.9.<br />
Kilometer<br />
Metropolitan Museum, 5 th Av. 82 nd Street In America – A Lexicon of Fashion –ı 5.9.<br />
Bernd & Hilla Becher –ı 6.11.<br />
Fictions of Emancipation –<br />
–ı 5.3.<br />
Carpeaux Recast<br />
The Facade Commission –<br />
Hew Locke, Gilt<br />
15.9.–22.5.<br />
MoMA – The Museum of Modern Art New York, 11 West 53 th<br />
Street, NY<br />
New Museum of Contemporary Art, 235 Bowery<br />
Okwui Okpokwasili<br />
–ı 28.8.<br />
Deana Lawson –ı 5.9.<br />
Our Selves –ı 2.10.<br />
Barbara Kruger –ı 2.1.<br />
Art and Race Matters – The Career –ı 9.10.<br />
of Robert Colescott<br />
Kapwani Kiwanga –ı 16.10.<br />
Doreen Lynette Garner –ı 16.10.<br />
Queens Museum of Art, Flushing Meadows Corona Park Christine Sun Kim –ı 31.1.<br />
S. R. Guggenheim Museum, 1071 Fifth Avenue Cecilia Vicuña – Spin Spin<br />
–ı 5.9.<br />
Triangulene<br />
Vasily Kandinsky – Around the Circle –ı 5.9.<br />
Eva Hesse – Expanded Expansion –ı 16.10.<br />
Sensory Poetics – Collecting<br />
–ı 16.10.<br />
Abstraction<br />
Swiss Institute, 38 St Mark’s Place, NY Si onsite – Megan Marrin: 340 E.<br />
–ı 1.9.<br />
9 th Street<br />
Whitney Museum, 99 Gansevoort Street, *212 570 3600 Whitney Biennial <strong>2022</strong> – Quiet as<br />
–ı 5.9.<br />
It’s Kept<br />
At the Dawn of a New Age – Early<br />
Twentieth-Century American<br />
Modernism<br />
–ı 26.2.<br />
AGENDA // VEREINIGTES KÖNIGREICH / HONGKONG / NORWEGEN / SÜDAFRIKA / VEREINIGTE STAATEN 161
apexart, 291 Church Street, *212 431 5270<br />
Kafala – Migrant Labor in the<br />
9.9.–22.10.<br />
Arabian Peninsula<br />
Frosch & Co, 34 E Broadway, NY, *646 820 9068 Re-Master –ı 27.8.<br />
Hauser & Wirth New York, 548 West 22 nd Street, NY Jenny Holzer 8.9.–29.10.<br />
Christina Quarles 8.9.–29.10.<br />
Zoe Leonard – Excerpts from<br />
8.9.–29.10.<br />
‹Al río/To The River›<br />
Hauser & Wirth, 69 th Street New York, 32 East 69 th Street Lorna Simpson 7.9.–22.10.<br />
Southampton Hauser & Wirth Southampton, 9 Main Street, NY Of Making and Material –ı 10.9.<br />
San Francisco Museum of Modern Art San Francisco, 151 Third Street Julian Charrière — Erratic –ı 15.5.<br />
Messen und Auktionen<br />
Schaffhausen Femme Artist Table (FATart), Kammgarn Westflügel 2. & 5. FATart Fair <strong>2022</strong> 9.9.–11.9.<br />
3. Etage<br />
Zürich Kongresshaus, Claridenstrasse 5/Eingang K, *44 206 3636 Art International Zürich <strong>2022</strong> 13.10.–16.10.<br />
Schuler Auktionen, Seestr. 341 <strong>September</strong>-Auktion <strong>2022</strong> 19.9.–23.9.<br />
Werkstadt-Zürich, 400 Hohlstrasse Art Salon Zürich <strong>2022</strong> 28.9.–2.10.<br />
Paris Atelier Richelieu, 60, rue de Richelieu Outsider Art <strong>2022</strong> 15.9.–18.9.<br />
FIAC, Grand Palais/Av. Winston Churchill, *1 47 565 000 FIAC Paris <strong>2022</strong> 22.10.–25.10.<br />
Gijón<br />
LABoral Centro de Arte y Creación Industrial, Los Prados, Vacacional 24.6.–5.11.<br />
121, *985 185 577<br />
London Saatchi Gallery – British Art Fair, Duke of York’s HQ,<br />
*20 7225 2000<br />
British Art Fair <strong>2022</strong> 29.9.–2.10.<br />
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Jahresabo für Institutionen<br />
CHF 145.– / € 110.– (+Porto)<br />
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162 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>
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MUSIK<br />
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17. <strong>September</strong> bis 6. November <strong>2022</strong><br />
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Freitag, 16. <strong>September</strong>, 18 Uhr: Vernissage<br />
Mi–Fr 13 bis 18 Uhr, Sa–So 11 bis 18 Uhr<br />
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Baselstrasse 71, 4125 Riehen, Tel. 061 641 20 29<br />
kunstraum@riehen.ch, www.kunstraumriehen.ch<br />
«entre chien et loup»<br />
Gabi Fuhrimann<br />
Kunstraum Baden<br />
3. <strong>September</strong> - 20. November<br />
Frans Snyders, Anthonis van Dyck (Figuren) ·<br />
Fischmarkt, um 1621, Öl auf Leinwand,<br />
253 x 375 cm, Kunsthistorisches Museum Wien<br />
164 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>
Jubiläum: 120 Jahre SGBK<br />
im Schloss Leuk<br />
Sektion Bern/Romandie<br />
Herzlich willkommen!<br />
bis 30.10.22<br />
bis 30.10.22<br />
bis 16.10.22<br />
Die Sammlung<br />
Gerhard Saner.<br />
Von Ferdinand<br />
Hodler bis Max Bill<br />
Fokus Sammlung<br />
Dieter Roth.<br />
Quadrat, Zirkel,<br />
Spirale<br />
Hémisphère<br />
54 Künstlerinnen in 2 Ausstellungen:<br />
Gruppe 2 | 20. August bis 28. <strong>September</strong><br />
Mo bis Fr | 11:30 bis 16:00 Uhr<br />
Schweizerische Gesellschaft Bildender Künstlerinnen SGBK,<br />
www.sgbk.ch, www.sgbk-bern.ch,<br />
www.omasglozzjini.ch, www.schlossleuk.ch<br />
Kunstmuseum Solothurn<br />
Werkhofstrasse 30<br />
4500 Solothurn<br />
DI – FR 11–17 Uhr,<br />
SA & SO 10–17 Uhr<br />
+41 32 626 93 80<br />
kunstmuseum@solothurn.ch<br />
AARGAU / BASEL / BERN / SOLOTHURN 165
10. <strong>September</strong> bis 20. November <strong>2022</strong><br />
FAMILIENBANDE<br />
Gruppenausstellung mit<br />
CAROLINE MINJOLLE Fotografie<br />
KAROLINE SCHREIBER Malerei<br />
SUSANNE DUBS Familienalben<br />
CARLOS LÜGSTENMANN Film<br />
REBECCA GISLER Literatur<br />
MAX GRÜTER Objekte<br />
Vernissage 10. <strong>September</strong>, 17 Uhr<br />
HAUS FÜR KUNST URI<br />
Herrengasse 4, 6460 Altdorf<br />
Do/Fr 14 – 18 Uhr, Sa/So 11 – 17 Uhr<br />
041 870 29 29<br />
www.hausfuerkunsturi.ch<br />
www.schloss-spiez.ch<br />
Otto<br />
Tschumi<br />
a ku Kunstplattform<br />
Zeitspuren –<br />
Zeichnungen aus<br />
der Zentralschweiz<br />
27. August –<br />
23. Oktober <strong>2022</strong><br />
Freitag/Samstag 14:00 – 17:00<br />
Sonntag 10:00 – 16:00<br />
Gerliswilstrasse 23, 6020 Emmenbrücke<br />
www.akku-emmen.ch<br />
Surreale Welten<br />
02/07 – 16/10/<strong>2022</strong><br />
Mo 14 –17h<br />
Di bis So 10 –17h<br />
Juli und August bis 18h<br />
Otto Tschumi 1941, © <strong>2022</strong> ProLitteris<br />
Tag für Tag<br />
Corinne Güdemann<br />
Malerei / Collagen<br />
166 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong><br />
Dorfpl. 11, 6370 Stans<br />
Do / Fr 15 bis 18 Uhr<br />
Sa / So 13 bis 16 Uhr<br />
www.galeriestans.ch<br />
27. August bis<br />
16. Oktober <strong>2022</strong><br />
powered by<br />
26.08. —<br />
09.10.<strong>2022</strong><br />
Lorenz Olivier<br />
Schmid<br />
Benzeholz<br />
Raum für<br />
zeitge n öss ische<br />
Kunst<br />
artlog.<br />
net<br />
Umnutzungsvorschlag<br />
Seestrasse<br />
6045 Meggen<br />
Das grösste kunstjournalistische<br />
Netzwerk der Schweiz<br />
www.benzeholz.ch
LISELOTTE<br />
MOSER<br />
Ein Künstlerinnenleben<br />
zwischen<br />
Luzern, Detroit und<br />
Stans<br />
LAYERS<br />
OF<br />
HOME<br />
SA 10.9.22<br />
SO 11.9.22<br />
24. August<br />
— 30. Oktober<br />
<strong>2022</strong><br />
Nidwaldner<br />
Museum<br />
Winkelriedhaus<br />
fein - seitig<br />
Kathrin Biffi<br />
Lisa Enderli<br />
Marlis Spielmann<br />
So 21. Aug - Sa 01. Okt <strong>2022</strong><br />
Kunsthoch Luzern<br />
Samstag, 27. August, 11 - 17 Uhr<br />
Künstlergespräch mit Sabine Arlitt<br />
jeweils um 11.30 Uhr und 16.00 Uhr<br />
zsuzsa’sgalerie<br />
luzernerstrasse 15<br />
6043 adligenswil www.zsuzsas-galerie.ch<br />
migma<br />
performance<br />
Alles was ich tragen mag<br />
all I can carry<br />
1.<br />
Oktober<br />
<strong>2022</strong><br />
Kunstpavillon<br />
Luzern<br />
migma.ch<br />
BERN / SOLOTHURN / INNERSCHWEIZ 167
© Miriam Cahn, könnteichsein, 2021, Detail<br />
JUDITH ALBERT<br />
MIRIAM CAHN<br />
VALÉRIE FAVRE<br />
ASI FÖCKER<br />
AGNÈS GEOFFRAY<br />
ROSWITHA GOBBO<br />
DIANA MICHENER<br />
MARTINA MORGER<br />
SUZANNE TREISTER<br />
BIRGIT WIDMER<br />
bis 16. 10. <strong>2022</strong><br />
Kunstmuseum Appenzell<br />
Kunsthalle Ziegelhütte<br />
CAMILLE ALEÑA<br />
Entangled<br />
MOHAMED ALMUSIBLI<br />
CAMILLE KAISER<br />
Events<br />
ROMAN SELIM KHEREDDINE<br />
27.08.–<br />
NATALIE PORTMAN<br />
6.11.<strong>2022</strong><br />
EVA ZORNIO<br />
Kunst Halle Sankt Gallen, Davidstrasse 40, 9000 St.Gallen, www.k9000.ch<br />
Öffnungszeiten: Di–Fr 12–18 Uhr, Sa/So 11–17 Uhr<br />
CASTELL<br />
ART WEEKEND<br />
23. – 25. <strong>September</strong> <strong>2022</strong><br />
Ida Ekblad<br />
begleitet von Daniel Baumann<br />
& Rinus Van de Velde<br />
begleitet von Fanni Fetzer<br />
168 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>
Ausstellung<br />
Hans Bissegger «Werkschau»<br />
Eine Auswahl aus 60 Jahre<br />
Zeichnen, Malen und Gestalten<br />
3. <strong>September</strong> - 9. Oktober <strong>2022</strong><br />
Bernerhaus / Bankplatz 5<br />
Ch-8500 Frauenfeld<br />
www.kunstverein-frauenfeld.ch<br />
Gabriela Löffel<br />
bis 9. Oktober<br />
5.752.414.468<br />
Luc Mattenberger<br />
Keep It Save<br />
Luca Harlacher<br />
erstens: Frag den Schmetterling<br />
Do 18 – 20 Uhr<br />
Fr 16 – 18 Uhr<br />
Sa / So 12 – 16 Uhr<br />
Kulturzentrum Kammgarn<br />
Baumgartenstrasse www.vebikus.ch<br />
CH – 8201 Schaffhausen<br />
werke<br />
26. Juni<br />
<strong>2022</strong><br />
12. Februar<br />
2023<br />
Ligornetto,<br />
Mendrisio<br />
der faden der ariadne<br />
museo-vela.ch<br />
OSTSCHWEIZ / GRAUBÜNDEN / TESSIN 169
DITESHEIM & MAFFEI<br />
Fine Art<br />
To Watch the War<br />
– The Moving Image<br />
Amidst the Invasion of<br />
Ukraine (2014–<strong>2022</strong>)<br />
23 artistes<br />
de la Galerie<br />
le vendredi 9 septembre de 17 h à 20 h<br />
à l’occasion de cette exposition<br />
parution de l’ouvrage<br />
L’Amour du métier<br />
pour François Ditesheim<br />
hommages, souvenirs, témoignages<br />
16.9. - 18.12.<strong>2022</strong><br />
Coalmine, Winterthur<br />
fotografie.coalmine.ch<br />
artistes exposés<br />
Camagni, Clot, Dana, Desmazières, Dournon,<br />
Edmondson, Estrada, Gavazzi, Helg, Iseli, Lecoultre,<br />
Lellouche, Lleo, L’Epée, Mathys, Monod, Myrha,<br />
Pierre Edouard, Paolucci, Rouan, Tirelli, Vičar, Wolf.<br />
exposition du 10 septembre au 5 novembre <strong>2022</strong><br />
8, rue du Château CH- 2000 Neuchâtel<br />
+41 32 724 57 70<br />
info@galerieditesheim.ch<br />
ma–ven 14 –18 h, sa 10 –12/14 –17 h, dim 15 –18 h<br />
(uniquement le 11 septembre)<br />
VON ANGESICHT<br />
ZU ANGESICHT.<br />
ZEICHNUNG UND<br />
FOTOGRAFIE..<br />
Florica Marian &<br />
Edward von<br />
Niederhäusern<br />
Ausstellung: 11. <strong>September</strong> - 9. Oktober <strong>2022</strong><br />
Andreaskirche, Brahmsstrasse 100, 8003 Zürich<br />
Vernissage: 11. <strong>September</strong>, 11.00 - 14.00<br />
Finissage: 9. Oktober, 11.00 - 14.00<br />
170 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>
Werner Bommer<br />
rythmes naturels<br />
2.9. – 12.11.22<br />
Vernissage<br />
Do, 1. <strong>September</strong>, 18 bis 20 Uhr<br />
LINIEN AUS OSTASIEN<br />
JAPANISCHE UND<br />
CHINESISCHE KUNST<br />
AUF PAPIER<br />
Andreas Thiel: Exodus - eine<br />
Dramenanalyse<br />
Mi, 14. <strong>September</strong>, 19.30 Uhr<br />
Konzert: Jonas Kreienbühl &<br />
Helmut Vogel<br />
Mi, 28. <strong>September</strong>, 19.30 Uhr<br />
17. AUGUST – 13. NOVEMBER <strong>2022</strong><br />
Graphische Sammlung ETH Zürich<br />
Mo − So 10 − 16.45 Uhr, www.gs.ethz.ch<br />
Die Graphische Sammlung befindet<br />
sich im Hauptgebäude der ETH Zürich.<br />
Rämistrasse 30, 8001 Zürich<br />
www.kunstsammlung-ruegg.ch<br />
Heimvorteil...<br />
art-tv.ch<br />
das kulturfernsehen imnetz<br />
WESTSCHWEIZ / ZÜRICH 171
Helmhaus<br />
16.7.–4.9.<strong>2022</strong><br />
Kunststipendien<br />
der Stadt Zürich <strong>2022</strong><br />
Sa 3.9.<strong>2022</strong><br />
18 bis 2 Uhr<br />
Die Lange Nacht<br />
der Zürcher Museen:<br />
Stipendien-Karaoke<br />
Di–So : 11–18 Uhr<br />
Do : 11–20 Uhr<br />
Limmatquai 31<br />
8001 Zürich<br />
helmhaus.org<br />
CALL FOR ARTISTS 2023<br />
The Fondazione Internazionale per la Scultura<br />
in Peccia, Switzerland<br />
awards five scholarships<br />
to artists active in the field<br />
of three-dimensional art.<br />
To submit your application<br />
for the 2023 Residency<br />
(which will run from May to October 2023)<br />
please visit : www.centroscultura.ch<br />
Telephone : +41 91 760 80 80<br />
Email : info@centroscultura.ch<br />
27. AUG. – 17. DEZ. <strong>2022</strong><br />
JEDES MEINER<br />
BILDER BIN ICH<br />
MARIANNE VON WEREFKIN UND<br />
WILLY FRIES – EIN DIALOG<br />
Altdorf: Kunst- und Kulturstiftung Uri<br />
AUSSCHREIBUNG: WERKJAHR, BERLIN-ATELIER<br />
2024 UND FÖRDERUNGSBEITRÄGE<br />
Die Kunst- und Kulturstiftung Uri lädt ein, sich für das<br />
Urner Werkjahr, Förderungs- und Projektbeiträge oder<br />
das Berlin-Atelier im Jahr 2024 zu bewerben.<br />
Teilnahmeberechtigt sind Kulturschaffende, die seit<br />
mindestens 3 Jahren in Uri wohnen, in Uri aufgewachsen<br />
sind oder 8 Jahre im Kanton Uri wohnhaft waren.<br />
(Ausschreibungsunterlagen: www.ur.ch, Suchbegriff: Kunst- und<br />
Kulturstiftung).<br />
Bewerbungen bis 30. <strong>September</strong> <strong>2022</strong> in elektronischer Form an:<br />
Kunst- und Kulturstiftung Uri, Veronika Volkart, Klausenstrasse 4,<br />
6460 Altdorf, veronika.volkart@ur.ch.<br />
Weitere Auskünfte erteilt Geschäftsführer Ralph Aschwanden:<br />
Tel. 041 875 20 96 oder Mail: ralph.aschwanden@ur.ch<br />
ATELIER RIGHINI | FRIES<br />
Do 17 – 20 Uhr | Sa 10 – 17 Uhr | Eintritt frei<br />
Klosbachstrasse 150, 8032 Zürich<br />
www.righini-fries.ch<br />
172 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>
BOURSE<br />
ARTS<br />
PLASTIQUES<br />
<strong>2022</strong><br />
La Commission des Expositions de la Société des Arts de<br />
Genève attribue une/plusieurs bourse(s) à un/des artiste(s)<br />
actif(s) à Genève.<br />
Cette bourse d’une somme totale de Fr. 40 000.- est destinée à :<br />
– l’aide à la réalisation future d’un projet en arts plastiques.<br />
– contribuer au financement en vue de la production d’œuvre.<br />
– l’aide à une publication future (livre d’artiste, monographie,<br />
catalogue).<br />
Les dossiers devront être remis au Secrétariat<br />
de la Société des Arts – rue de l’Athénée 2, 1205 Genève –<br />
d’ici au 21 octobre <strong>2022</strong>.<br />
RÈGLEMENT COMPLET À TÉLÉCHARGER SUR<br />
WWW.SOCIETEDESARTS.CH<br />
Ausschreibung<br />
ZENTRALSCHWEIZER ATELIER in NEW YORK<br />
für den Zeitraum Januar bis Dezember 2024<br />
Professionelle Kunstschaffende aller Sparten aus den Kantonen SCHWYZ und ZUG können<br />
sich um einen viermonatigen Aufenthalt im Zentralschweizer Atelier in New York bewerben.<br />
Der Aufenthalt umfasst die unentgeltliche Benützung des Wohnateliers sowie einen Reiseund<br />
Lebenskostenzuschuss. Aufgrund der Corona-Situation wurde der Atelierplatz 2021<br />
des Kantons Obwalden auf 2024 verlegt. Kunstschaffende aus diesem Kanton können sich<br />
deshalb erst wieder im August 2025 für das Jahr 2027 bewerben.<br />
Online-Gesuchsportal und Teilnahmebedingungen: www.zg.ch/kultur<br />
Direktion für Bildung und Kultur, Amt für Kultur, Baarerstrasse 19, 6300 Zug<br />
041 728 39 65, info.kultur@zg.ch<br />
Anmeldeschluss: Freitag, 30. <strong>September</strong> <strong>2022</strong><br />
Ausschreibung<br />
ZUGER ATELIER in BERLIN<br />
für den Zeitraum Januar bis Dezember 2024<br />
Professionelle Kunstschaffende aller Sparten aus dem Kanton ZUG können sich um einen<br />
mehrmonatigen Aufenthalt im Zuger Atelier in Berlin bewerben. Die Zusprechung umfasst<br />
die unentgeltliche Benützung des Wohnateliers sowie einen Lebenskostenzuschuss.<br />
Online-Gesuchsportal und Teilnahmebedingungen:<br />
www.zg.ch/kultur<br />
Direktion für Bildung und Kultur, Amt für Kultur, Baarerstrasse 19, 6300 Zug<br />
041 728 39 65, info.kultur@zg.ch<br />
Anmeldeschluss:<br />
Freitag, 30. <strong>September</strong> <strong>2022</strong><br />
ZÜRICH 173
Ausschreibung<br />
ATELIER FLEX<br />
Professionelle Kunstschaffende aller Sparten aus dem Kanton ZUG können sich um das<br />
Reisestipendium ‹Atelier Flex› bewerben. Destination(en), Zeitpunkt und Dauer des Aufenthalts<br />
sind frei wählbar. Es gibt keine Betreuung vor Ort. Die Reise, Unterkünfte oder andere<br />
Räumlichkeiten sind durch die Kunstschaffenden selber zu organisieren.<br />
Online-Gesuchsportal und Teilnahmebedingungen:<br />
www.zg.ch/kultur<br />
Direktion für Bildung und Kultur, Amt für Kultur, Baarerstrasse 19, 6300 Zug<br />
041 728 39 65, info.kultur@zg.ch<br />
Anmeldeschluss:<br />
Freitag, 30. <strong>September</strong> <strong>2022</strong><br />
Ausschreibung<br />
ZENTRALSCHWEIZER ATELIER in BERLIN<br />
für den Zeitraum Februar 2024 bis Januar 2025<br />
Professionelle Kunstschaffende aller Sparten aus den Kantonen LUZERN und URI können<br />
sich um einen viermonatigen Aufenthalt im Zentralschweizer Atelier in Berlin bewerben.<br />
Für den Kanton Luzern stehen zwei Plätze und für den Kanton Uri ein Platz zur Verfügung.<br />
Der Aufenthalt umfasst die unentgeltliche Benützung des Wohnateliers sowie einen<br />
Lebenskostenzuschuss.<br />
Anmeldeformulare und Teilnahmebedingungen:<br />
www.sz.ch/kultur<br />
Kulturförderung Kanton Schwyz, Bahnhofstrasse 20, Postfach 2202, 6431 Schwyz<br />
041 819 19 48, kulturfoerderung.afk@sz.ch<br />
Anmeldeschluss: Freitag, 30. <strong>September</strong> <strong>2022</strong> (Datum des Poststempels)<br />
powered by<br />
174 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong><br />
artlog.<br />
net<br />
Das grösste kunstjournalistische<br />
Netzwerk der Schweiz
Neufrankengasse 4, CH-8004 Zürich<br />
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www.artlog.net<br />
Onlineportal: www.artlog.net/kunstbulletin<br />
Web App: www.artlist.net<br />
Redaktion<br />
Claudia Jolles (Chefredaktion)<br />
Deborah Keller (Redaktion)<br />
Claudia Steffens (Redaktion artlog.net, Agenda)<br />
Ariane Roth (Administration, Vertrieb)<br />
Françoise Ninghetto (Rédaction romande)<br />
Elisa Rusca (Redazione ticinese)<br />
Layout/Satz<br />
Nicole Widmer Meyer<br />
www.directarts.ch<br />
Druck/Papier<br />
Druckerei Odermatt AG<br />
Papier: Profibulk 1.1, Abokarte Maxi Offset<br />
(FSC zertifiziert)<br />
Designkonzept/Artdirektion<br />
Susanne Kreuzer<br />
www.susanne-kreuzer.com<br />
Kontakt Deutschland<br />
Miriam Wiesel<br />
Fontanepromenade 3<br />
D-10967 Berlin<br />
Telefon 0049 (0)30 69 81 64 16<br />
kunstbulletin@t-online.de<br />
Herausgeber<br />
Schweizer Kunstverein<br />
Neufrankengasse 4<br />
CH-8004 Zürich<br />
www.kunstverein.ch<br />
ABONNEMENTE<br />
Abo-Service Stämpfli AG<br />
Wölflistrasse 1, Postfach, CH-3001 Bern<br />
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PREISE<br />
Kombi Abo <strong>Kunstbulletin</strong> und artlog.net<br />
(10 Print-Ausgaben/Jahr plus E-Paper)<br />
Für Kunstinteressierte: CHF 80/€ 53.90*<br />
Für Institutionen (Agendaeintrag + E-Services):<br />
CHF 145/€ 110*<br />
Für Künstler:innen, Professionals (+E-Services): CHF 86/€ 84.10*<br />
*Auslandspreise zzgl. Porto<br />
Kombi Abo reduziert:<br />
Für Mitglieder SKV, SIK, visarte und SGBK/SSFA: CHF 70<br />
Für Studierende: CHF 47/€ 35*<br />
Mit Kulturlegi: CHF 40<br />
ERSCHEINUNGSTERMINE<br />
Ausgabe Erscheinungsdatum Anzeigenschluss<br />
10 Oktober 23.09.<strong>2022</strong> 24.08.<strong>2022</strong><br />
11 November 28.10.<strong>2022</strong> 28.09.<strong>2022</strong><br />
12 Dezember 25.11.<strong>2022</strong> 26.10.<strong>2022</strong><br />
1-2 Januar/Februar 06.01.2023 30.11.<strong>2022</strong><br />
Mediadaten (Inserate im Heft und online)<br />
↗ www.artlog.net/media<br />
Auflage<br />
Druckauflage ca. 8000 Exemplare<br />
Abonnemente ca. 7000 Exemplare<br />
Direktvertrieb ca. 1000 Exemplare (Buchhandel und Kiosk)<br />
ANZEIGENVERWALTUNG<br />
Claudio Moffa, Anzeigenleitung<br />
Telefon 0041 (0)44 928 56 31<br />
Sandra Verardo, Administration<br />
Telefon 0041 (0)44 928 56 35<br />
kunstbulletin@fachmedien.ch<br />
FACHMEDIEN<br />
Zürichsee Werbe AG<br />
Laubisrütistrasse 44, CH-8712 Stäfa<br />
ISSN 1013 – 69 40<br />
Autor:innenkürzel dieser Ausgabe:<br />
Adrian Dürrwang (AD), Alice Henkes (AH), Angelika Maass (AM),<br />
Brita Polzer (BP), Dominique von Burg (DvB), Feli Schindler (FS),<br />
Ingrid Dubach-Lemainque (IDL), Iris Kretzschmar (IK), Katharina<br />
Cichosch (KC), Katharina Holderegger (KHO),Kirstin Schmidt<br />
(KS), Meret Arnold (MA), Martina Venanzoni (MV), Rani Magnani<br />
(RM), Roberta De Righi (RDR), Sabine Arlitt (SA), Stefanie Man<br />
they (SM), Sibylle Omlin (SO), Thomas Schlup (TS)<br />
175
DAS GROSSE RÄTSEL<br />
Anglerträume<br />
Spit Road, Homer (USA), 24.7.<strong>2022</strong>. Foto SH<br />
«So, meine Herren, ich erkläre Ihnen jetzt, wie es läuft: Sie stellen sich hier hinter<br />
Ihren Fischen auf, schön nebeneinander, damit es Platz hat für alle. Dann bringen Sie<br />
irgendwie ein Lächeln in Ihr Gesicht und halten es, bis ich mit all Ihren Smartphones<br />
die Bilder gemacht habe, die Sie brauchen.» Die junge Frau in der roten Gummilatzhose<br />
ist Chef hier und schwer auf Trab. Sie wirkt ein wenig herrisch, bringt aber gerade<br />
noch ein Lächeln zustande, denn ohne fällt das Trinkgeld deutlich magerer aus.<br />
Die Stadt Homer im südlichen Alaska nennt sich Halibut Capital of the World.<br />
Passionierte Fischer aus der ganzen Welt reisen an, um ihren eigenen Heilbutt zu<br />
fangen – je grösser, desto besser. Beim weissen Heilbutt, der hier gejagt wird, kann<br />
‹gross› eine Länge von vier Metern und ein Gewicht von dreihundert Kilo bedeuten.<br />
Die Anglerträume, die am Haken wahr werden, fallen allerdings in der Regel deutlich<br />
bescheidener aus. Eine Ausfahrt mit dem Boot kostet etwa tausend Dollar pro Tag,<br />
und freie Plätze sind rar. Central Charters ist einer der führenden Anbieter solcher<br />
Touren und hocheffizient organisiert. Wenn die Angler gegen Abend in den Hafen<br />
zurückkehren, dann übergeben sie ihre Beute der Frau mit der roten Latzhose. Die<br />
hängt die mächtigsten Tiere an ein spezielles Gestell, an eine Art Rahmen, fast wie<br />
auf dem Marktstück von und in Wien. Dann dirigiert sie ungeduldig<br />
die Fischer ins Bild, alles ältere Herren mit sonnenledriger Haut. Die zieren sich<br />
etwas, scheu wie kleine Jungs, schliesslich aber rücken sie über ihrer Beute zusammen,<br />
freudige Erregung und Stolz im Gesicht. Samuel Herzog<br />
Samuel Herzog, Textbauer, Inselbauer, Schüttsteinschaffer. info@samuelherzog.net<br />
Wo im Heft findet sich das im Text unkenntlich gemachte Kunstwerk? Mailen Sie uns bis zum 18.9. die<br />
Seitenzahl. Unter allen Einsendungen werden drei Preistragende ermittelt: raetsel@kunstbulletin.ch<br />
176 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2022</strong>
Schweizer Kunst<br />
von Ferdinand Hodler<br />
bis Max Bill<br />
Die Sammlung<br />
Gerhard Saner<br />
Kunstmuseum<br />
Solothurn<br />
kunstmuseum-so.ch<br />
DI bis FR 11 – 17 Uhr<br />
SA und SO 10 – 17 Uhr<br />
21.8. –<br />
30.10.<strong>2022</strong><br />
Karl Gerstner, Icon, grand format 1, 23.2.2010, Sammlung Gerhard Saner<br />
© Estate Karl Gerstner, Galerie Knoell, Basel, Foto: SIK-ISEA, Zürich