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2010/4 - Sárospataki Református Teológiai Akadémia

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Gibt es reale Gründe glücklich zu sein?Autounfall, aber es kommen uns nicht die Tausende in den Sinn, die täglich inAfrika an Hunger oder Aids sterben. Oder wir sind betrübt von einer Untat 800Kilometer von uns entfernt, wovon das TV berichtet, aber wir wissen nicht einmaletwas vom Herzeleid unserer Nachbarin. Oder wir sehen groß die Fehler Anderer,aber die eigenen sehen wir nicht. Die Schweizer – ich komme von diesem Land –haben nach dem 2. Weltkrieg groß die Sünden ihrer deutschen Nachbarn angeklagt,aber sie haben dabei davon abgesehen, wie sehr sie selber das Naziregimeunterstützt haben. Oder die Ungarn haben 1944 große Angst vor den Russen gehabt,aber der Vernichtung von eine Million Juden meist nur zugesehen usw. Undich frage: Muss der Mensch nicht in eine nur scheinbare happiness flüchten, solangeer nicht wahrnimmt, dass es für so viele real reasons gibt to be unhappy? Undmuss er nicht solange blind sein für the real happiness?3. Boten der wirklichen FröhlichkeitIch sagte in der ersten Gedankenreihe, dass es in jedem Fall einen festen Grund zurFröhlichkeit gibt, und das ist die Verbindung Gottes mit uns. Das macht uns aufalle Fälle fröhlich, selbst wenn es sonst nichts zu lachen gibt, ja, selbst wenn wirdas nur unter Tränen erkennen könnten, selbst wenn wir Buße zu tun haben fürunsere Verkehrtheit. Und wer auch nur etwas davon gemerkt hat, der ist dannbereit, ein Bote der real happiness zu sein mitten unter seinen traurigen oder falschbelustigten oder blinden Mitmenschen. Ein solcher Bote zu sein heisst zuert selberein fröhlicher Mensch zu sein. Ein solcher Mensch lässt sich nicht schnell aus derRuhe bringen. Oder wie schon gesagt, er lässt nicht die Ohren hängen, weil er sichdaran hält „es wird regiert“. Wenn Andere den Mut und die Hoffnung verlieren, soweiß er oder sie, dass wir vielmehr guten Grund haben, trotzdem zu hoffen undbeherzt zu sein. Wenn Andere die Nerven verlieren, so kann er gleichwohl einfröhliches Gesicht haben. Wenn Andere über ihr Nebenmenschen den Stab brechen,so sucht er doch „ihn zu entschuldigen, Gutes von ihm zu reden und alleszum Besten zu kehren“, wie Martin Luther zum Gebot sagt, die Wahrheit zu sagen.Er oder sie lernt dabei von der schönen Jesusgeschichte, die aus alter Zeitüberliefert ist, aber nicht in der Bibel steht: Jesus begegnete einem alten Hund. JesuJünger schimpften: „welch ein schreckliches Tier“, aber er sagte: „Welch schöneAugen hat der Hund!“ Eine alte Frau in der Schweiz, die einst im Haus Karl Barthsals Haushaltshilfe arbeitete, erzählte mir: Als er einmal in großer Bedrängnis war,sagte er lachend: „Wir sind alle wie in einem Schiff, das schwankt und wackelt,aber es geht es geht vorwärts!“ Er war so voller Vertrauen. Alle Christen dürfen insolchem Vertrauen fröhlich and glücklich sein.Boten der Freude sind nun weiter Menschen, die offene Augen und Ohrenund offene Herzen haben, mit denen sie wieder und wieder entdecken, wie ihnenauch auf Erden unvermutet Freude gemacht und geschenkt wird. Vielleicht sind eskleine Freuden. Aber wer die kleinen Freuden nicht ehrt, ist der großen nicht wert.Karl Barth schreibt dazu einmal: „Man kann an der Natur und man kann im Verkehrmit dem Menschen Freuden erleben, und es stimmt etwas nicht, wenn Jemandentweder für beide oder, sei es für die Natur, sei es für die Menschen blind undtaub ist, oder wenn er sich auf der Suche nach Freude vielleicht abwechselnd auf<strong>2010</strong>/4 Sárospataki Füzetek 15

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