Jahresbericht 2015
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Modern Times<br />
© Ludwig Thalheimer<br />
Sguardi<br />
<strong>2015</strong><br />
Rücksichten<br />
Grüne Fraktion im Landtag und Regionalrat<br />
Gruppo Verde in Consiglio provinciale e regionale<br />
1
INHALT – INDICE<br />
Blicke auf <strong>2015</strong><br />
• Noi, Gutmenschen.................................................................................................... 3<br />
• <strong>2015</strong> Jahr der Vorentscheidungen......................................................................... 4<br />
• Il nostro lavoro 2014 e <strong>2015</strong>.................................................................................... 5<br />
• Am Anfang war das Leugnen................................................................................ 6<br />
Accoglienza<br />
• Profughi: “Miar derpockens!”................................................................................ 8<br />
• Als die Menschen kamen ..........................................................................10<br />
• »Sich die Freiräume stehlen« | Andreina Emeri 30 Jahre danach.................. 12<br />
• «Cosa faresti diversamente?» | Alexander Langer 20 anni dopo................. 13<br />
• Südtirols Flüchtlinge in Zahlen............................................................................... 14<br />
Über uns hinaus<br />
• Vite parallele............................................................................................................ 15<br />
• Wo der Mensch mehr zählt.................................................................................. 16<br />
• Cittadinanza meglio europea............................................................................... 17<br />
• Green connections.................................................................................................. 18<br />
Cittadinanza attiva<br />
• Der Garten als Menschenrecht............................................................................ 20<br />
• Bolzano: la città che vogliamo............................................................................. 22<br />
• Teilhabe und Inklusion........................................................................................... 24<br />
• CF Südtirol tutte contro tutti!.............................................................................. 25<br />
Ever Greens<br />
• Die Mokassins der anderen.................................................................................. 26<br />
• Sulla miseria del potere maschile......................................................................... 28<br />
• Stippvisite BBT........................................................................................................ 29<br />
• Tourismus neu denken........................................................................................... 30<br />
Kreativwerkstatt<br />
• Das Gemeinwohl im Mittelpunkt....................................................................... 32<br />
• Unterschiede erleben!........................................................................................... 33<br />
Prospettiva<br />
• Aeroporto inutile e dannoso: l’alternativa c’è ................................................... 34<br />
2
BLICKE AUF <strong>2015</strong><br />
Noi,<br />
Gutmenschen<br />
“Buonisti!”: quante volte ce l’hanno<br />
detto con il dito puntato ad offesa? È<br />
stato l’anno dei profughi, quindi anche<br />
di noi “Gutmenschen”. In Germania<br />
l’hanno eletta “non-parola” dell’anno.<br />
Con questa motivazione: “Mit dem<br />
Vorwurf Gutmensch, Gutbürger oder<br />
Gutmenschentum würden Toleranz<br />
und Hilfsbereitschaft pauschal als naiv,<br />
dumm und weltfremd, als Helfersyndrom<br />
diffamiert. Die Verwendung<br />
dieses Ausdrucks verhindert somit einen<br />
demokratischen Austausch von Sachargumenten”.<br />
Insomma: l’accusa di “buonismo”<br />
è l’insulto dei cinici e dei razzisti.<br />
Quindi noi ce lo teniamo con orgoglio.<br />
Nel <strong>2015</strong> ogni europeo ed europea è<br />
stata messa di fronte a una scelta: dare<br />
ascolto alla paura, oppure accogliere con<br />
generosità e – sì, riconosciamolo – anche<br />
ingenuità. Abbiamo sottovalutato il<br />
compito? Forse. Ma ce lo siamo assunto,<br />
questa era la scelta.<br />
Non si può lasciar affogare persone in<br />
mare, non si può lasciarle morire di freddo<br />
in stazione – gente che scappa dalla<br />
guerra e dalla fame. Tutto il resto viene<br />
dopo – ed è molto, va ben studiato e<br />
vanno unite le forze.<br />
Un anno è passato dentro la “grande<br />
migrazione”. Quando nell’ottobre 2014<br />
noi Verdi ci precipitammo al Brennero<br />
– perché riconoscemmo che lì c’era<br />
la nostra Lampedusa – non trovammo<br />
nessuno, se non Monika Weissensteiner,<br />
della Fondazione Langer,<br />
che da settimane osservava<br />
la situazione e aiutava il<br />
possibile. C’era solo lei,<br />
qualche giorno dopo Armin<br />
Mutschlechner, e poi<br />
quando la crisi si è spostata<br />
alla stazione di Bolzano, tantissime altre<br />
volontarie e volontari. Grazie a loro (e<br />
alla nostra continua pressione) le istituzioni<br />
si sono finalmente mosse.<br />
Quanto è cambiato il Sudtirolo<br />
quest’anno! Da poche decine di persone<br />
rifugiate siamo arrivati a 1000, finalmente<br />
distribuite sul territorio e non<br />
solo a Bolzano (che resta comunque<br />
sovraccarica). Nelle stazioni ferroviarie<br />
c’è un minimo di soccorso umanitario.<br />
L’integrazione racconta soprattutto<br />
storie di successo, da Merano a Brunico,<br />
da Ortisei alla Val di Vizze, da Vandoies<br />
alla stessa Bolzano.<br />
Certo: la notte di Capodanno a Colonia<br />
e i fili spinati che tornano ai confini<br />
parlano un’altra lingua. Il 2016<br />
non si presenta facile. Sulla<br />
grande migrazione l’Europa<br />
perde se stessa, o si ritrova.<br />
Il Sudtirolo del <strong>2015</strong> ha<br />
dimostrato che possiamo<br />
farcela. Noi Gutmenschen<br />
siamo la maggioranza.<br />
Riccardo Dello Sbarba<br />
Capogruppo<br />
in Consiglio provinciale<br />
<strong>2015</strong><br />
war das Jahr<br />
der Flüchtlinge, also<br />
auch das Jahr von uns<br />
„Gutmenschen”. So betitelt,<br />
werden wir zynisch und<br />
rassistisch beleidigt, und<br />
genau deshalb tragen wir<br />
diese Zuschreibung<br />
mit Stolz.<br />
3
BLICKE AUF <strong>2015</strong><br />
<strong>2015</strong><br />
Jahr der<br />
Vorentscheidungen<br />
<strong>2015</strong> war ein Jahr von neuem Optimismus, aber auch von<br />
steter Verhärtung, in dem alte Politik und Haltungen mehr<br />
denn je durchbrachen.<br />
Hans Heiss<br />
Fraktionssprecher<br />
im Regionalrat<br />
4<br />
Im Jahr <strong>2015</strong> schuf der wirtschaftliche<br />
Aufschwung vor allem in Südtirol neue<br />
Arbeitsplätze, noch mehr aber beste<br />
Bedingungen für große Sektoren der<br />
Wirtschaft. Im Aufschwung lebte aber<br />
auch altes Denken neu auf. Mit „Erreichbarkeit“<br />
als magischer Zauberformel:<br />
Während Südtirols Tourismus die beste<br />
Saison seit langem feierte und der Logistikriese<br />
FERCAM mit 600 Mio. € Umsatz<br />
auftrumpfte, beklagten Handelskammer<br />
und Unternehmer unisono das drohende<br />
abgeschnitten Werden Südtirols von europäischen<br />
Absatzmärkten. Konsequent<br />
lautete das Motto: „Freie Fahrt und neuer<br />
Flugplatz mit verlängerter Landebahn!“<br />
Während also die Ökonomie der Politik<br />
herablassend, oft auch arrogant den Weg<br />
wies, mit dem wirtschaftsfreundlichen<br />
Landeshauptmann als Kronzeugen des<br />
Neuen, schien Politik ihr Versagen oft<br />
beinahe masochistisch zu demonstrieren.<br />
Krachend im Fall von Bozen, wo der<br />
Primat der Ökonomie präpotent in den<br />
Vordergrund trat: Benko, Hager und Podini<br />
schienen jene Handlungsstärke und<br />
Weitblick zu verkörpern, die der Politik<br />
so schmerzlich abgingen. Zwei Jahre nach<br />
Durnwalders Abschied schlägt in Südtirol<br />
nun erst recht die Stunde der Oligarchen.<br />
Aber zumindest in Meran haben<br />
die ökosozialen Kräfte einen Durchbruch<br />
erzielt, mit Bürgerlistler Paul Rösch als<br />
neuem Bürgermeister und den Grünen,<br />
zumal Cristina Kury, in einer Rolle der<br />
Verantwortung, ohne die Sieg und Stabilisierung<br />
undenkbar gewesen wären.<br />
Trotz allen Gegenwinds haben die Grünen<br />
in Land und Partei <strong>2015</strong> mehr denn je<br />
und zielgerichtet an unzähligen Fronten<br />
gearbeitet: Vom Autonomiekonvent über<br />
Direkte Demokratie, Bildung, Gesundheit,<br />
Mobilität, Personal bis hin zu Umwelt<br />
und Landwirtschaft. Vor allem Brigitte<br />
bewies schier unversiegbare Arbeitskraft<br />
und Kreativität, während Riccardos<br />
Recherchen die Mehrheitsparteien kritisch<br />
begleiteten, oft genug korrigierten. Keine<br />
andere Fraktion im Landtag hat ein so<br />
umfassendes Maß an Kritik und Kreativität<br />
bewiesen. Dies auch dank eines<br />
kleinen, aber schlagkräftigen Teams rund<br />
um Serena Rauzi und Anna Hupel.<br />
„...denn sonst müssten wir den Eindruck<br />
gewinnen, dass aus der Ära Durnwalder<br />
und aus der Ära Kompatscher eine Neufusion<br />
wird, nämlich die Ära<br />
Lumpatscher” – Hans Heiss (in der<br />
Aktuellen Fragestunde vom 3.3.<strong>2015</strong>)
Il nostro lavoro<br />
2014 e <strong>2015</strong><br />
Atti politici/Anträge<br />
Nr.<br />
Interrogazioni su temi di attualità/Aktuelle Fragestunde 275<br />
Interrogazioni/Anfragen 238<br />
Mozioni/Beschlussanträge 79<br />
Ordini del giorno/Beschlussanträge zu Gesetzentwürfen 33<br />
Disegni di legge/Gesetzentwürfe 8<br />
Mozioni al parlamento/Begehrensanträge an das Parlament 7<br />
BLICKE AUF <strong>2015</strong><br />
Atti politici presentati<br />
Eingebrachte Anträge<br />
Temi/Themen Nr. %<br />
Tutela dell’ambiente/Umweltschutz 135 13,9%<br />
Democrazia/Demokratie 121 12,4%<br />
Sociale/Soziales 97 10,0%<br />
Mobilità/Mobilität 92 9,5%<br />
Urbanistica/Raumplanung 91 9,4%<br />
Salute & Sanità/Gesundheit & Sanität 89 9,1%<br />
Economia/Wirtschaft 81 8,3%<br />
Formazione/Bildung 62 6,4%<br />
Energia/Energie 56 5,8%<br />
Cultura/Kultur 51 5,2%<br />
Affari istituzionali/Institutionelle Angelegenheiten 39 4,0%<br />
Agricoltura/Landwirtschaft 26 2,7%<br />
Personale/Personal 18 1,8%<br />
Rapporti internazionali/Internationale Bez. 15 1,5%<br />
Temi/Themen<br />
In questa prima parte di legislatura abbiamo<br />
controllato con costanza il lavoro<br />
della Giunta e raccolto informazioni per<br />
presentare mozioni, ordini del giorni,<br />
disegni di legge. Non tutte sono state discusse,<br />
ma diverse sono state approvate:<br />
18 mozioni e 11 ordini del giorno. Grazie<br />
a noi, in futuro anche i negozi potranno<br />
impegnarsi per diminuire il consumo di<br />
energia e proteggere il clima; migliorerà<br />
il controllo della qualità dell‘aria; ci sarà<br />
spazio per soluzioni meno Dank der stetigen Arbeit der<br />
costose e burocratiche Grünen Fraktion im Südtiroler<br />
rispetto alla SIAE.<br />
Landtag, werden z.B. Geschäfte<br />
No entry: una rete di<br />
dazu angehalten, künftig ihren<br />
Energiekonsum zu reduzieren und das<br />
prevenzione contro la<br />
Klima zu schützen, wird die Kontrolle der<br />
violenza e una campagna<br />
a favore delle donne günstiger und weniger bürokratisch<br />
Luftqualität verbessert, der Gang zur SIAE<br />
che rischiano una pensione<br />
molto più bassa rispetto außerordentliche Leistungen im<br />
und es wird ein Preis eingeführt, der<br />
agli uomini.<br />
Bereich Klima würdigt.<br />
5
BLICKE AUF <strong>2015</strong><br />
Am Anfang war<br />
das Leugnen.<br />
Gedanken über<br />
Migration<br />
und Veränderung<br />
Brigitte Foppa<br />
Abgeordnete im<br />
Südtiroler Landtag<br />
und Regionalrat<br />
In principio fu<br />
il rifiuto. Come in ogni<br />
processo di cambiamento,<br />
anche in questa fase di cambiamento<br />
gigantesco che stiamo vivendo, la<br />
gestione della negazione è decisiva per<br />
la riuscita o il fallimento. Il rifiuto del<br />
cambiamento, che per sua natura è molto<br />
più forte in coloro i quali si riconoscono<br />
nel sistema e nei conservatori, deve<br />
essere accettato e gestito come parte<br />
del processo. Ma come superarlo?<br />
Con l‘incontro, il conoscersi, il<br />
contatto, la curiosità e il<br />
tempo.<br />
„Das Boot ist voll“, heißt es immer. Der<br />
österreichische Bundespräsidentschaftskandidat<br />
Khol sprach sogar von den letzten<br />
„freien Plätzen“ in Europa. Der Eindruck<br />
entsteht, dass Europa „gestürmt“<br />
von Flüchtlingen „überrollt“ wird.<br />
Das Bild des „vollen“ Europas, der ideologisch<br />
und gern quantitativ geführte<br />
Diskurs (Wie viel Migration verträgt<br />
Europa? Braucht es eine Obergrenze?<br />
etc.) verbirgt in Wahrheit eine Frage der<br />
Qualität, nämlich: Wie verändert sich<br />
unser Kontinent?<br />
Aus dieser Sicht bieten sich gar einige<br />
Lesarten und vielleicht auch Lösungsansätze<br />
an. Denn wir<br />
können den aktuellen<br />
Migrationsprozess<br />
aus der Sicht des<br />
Change-Management<br />
in großem<br />
Maßstab<br />
(Europa) sehen.<br />
Es lassen sich<br />
klassische Mechanismen<br />
und<br />
Stadien des Veränderungsprozesses<br />
beobachten, etwa<br />
Reaktanz (die Aufwertung dessen, das<br />
man durch die Veränderung zu verlieren<br />
fürchtet) oder die vehemente Gegenüberstellung<br />
der „VerändererInnen“ und<br />
„BewahrerInnen“. Vor allem lassen sich<br />
die Stadien von Veränderungsprozessen<br />
wie Schock, Ablehnung, „Tal der Tränen“<br />
in der Migrationsdebatte punktgenau<br />
nachzeichnen.<br />
Mit dieser Einsicht könnten wir uns<br />
endlich von der Polarisierung und<br />
Leugnung der ersten Schockphase lösen<br />
und eine Strategie für die Gestaltung<br />
des Prozesses ausarbeiten. Wie in allen<br />
Veränderungsprozessen ist auch bei dem<br />
gigantischen Veränderungsmoment, den<br />
wir gerade erleben, der Umgang mit<br />
dem Widerstand ausschlaggebend für<br />
Gelingen oder Scheitern. Der Widerstand<br />
gegen Veränderung, naturgemäß<br />
sehr ausgeprägt bei jenen, die sich mit<br />
dem System identifizieren und bei den<br />
Konservativen, muss als Teil des Prozesses<br />
angenommen und gehandhabt<br />
werden. Wie kann diesem Widerstand<br />
begegnet werden?<br />
Die Antwort ist ebenso trivial wie<br />
funktional und sie wird genau deshalb<br />
6
von all jenen zu Recht propagiert, die<br />
bereits im Managen der Migration angekommen<br />
sind: Begegnung, Kontakt,<br />
Kennenlernen, Differenzieren. Dadurch<br />
kann Angst rückgebaut, das Annehmen<br />
möglich gemacht werden. Neugier ist<br />
ein Schlüssel dazu.<br />
Ebenso wichtig ist das Tempo, sind die<br />
Tempi dieses Prozesses. Veränderung<br />
braucht auch Gewöhnung. Die sich<br />
derzeit überschlagenden Bedürftigkeiten<br />
nehmen dieser Notwendigkeit leider<br />
den Anspruch und führen zu Überforderung.<br />
Ob angesichts von Krieg, Hunger<br />
und Terror eine Anpassung der Zeiten<br />
möglich ist, bleibt allerdings fraglich.<br />
Andererseits kann das schnelle Verschieben<br />
des Problems an die Ränder Europas<br />
keine Alternative sein.<br />
Die Veränderung, wenn sie zu geschehen<br />
hat, wird uns irgendwann sowieso<br />
einholen.<br />
Denn Verschieben, Abschieben und<br />
Wegschieben sind letztlich nur Varianten<br />
desselben: des Aufschiebens.<br />
niedrig Eigenkompetenz hoch<br />
7 Phasen in Veränderungsprozessen<br />
2. Ablehnung und Festhalten<br />
1. Schock und Verwirrung<br />
3. Rationale<br />
Einsicht<br />
6. Erkenntnis<br />
4. Emotionale Akzeptanz<br />
Loslassen<br />
(„Tal der Tränen“)<br />
Zeitverlauf<br />
5. Ausprobieren<br />
Neugier<br />
Öffnung<br />
7. Integration<br />
© Shutterstock<br />
7
ACCOGLIENZA<br />
Profughi:<br />
“Miar derpockens!”<br />
“Ce la possiamo fare”, lo ha detto la Cancelliera tedesca Angela Merkel e noi Verdi ce l’abbiamo messa<br />
tutta. Ma sappiamo che l’accoglienza non è una passeggiata. Per affrontarla nelle migliori condizioni,<br />
già a maggio abbiamo stilato un nostro “decalogo” di proposte alla Provincia – ai tempi in cui i profughi<br />
accolti erano ancora un’ottantina e la Giunta si illudeva che si trattasse di “un’emergenza transitoria”.<br />
Riccardo Dello Sbarba<br />
8<br />
Sapevamo che non era così. Ci eravamo<br />
precipitati alle stazioni, avevamo visitato<br />
i centri profughi e parlato con le associazioni.<br />
Decine di ragazze e ragazzi volontari<br />
facevano miracoli e noi eravamo con<br />
loro. Ma non poteva bastare.<br />
Le stazioni si riempivano di persone in<br />
fuga, le “pattuglie trilaterali” setacciavano<br />
i treni, il governo ci inviava autobus<br />
pieni di persone appena ripescate nel<br />
Mediterraneo, che trovavano una misera<br />
accoglienza nei container della caserma<br />
Gorio ai Piani, persone che avrebbero<br />
dovuto essere visitate, accolte, sostenute<br />
psicologicamente, rifocillate e curate,<br />
assistite nella lingua e aiutate a presentare<br />
richiesta di asilo. A chi arrivava poi<br />
con mezzi propri, la Questura negava<br />
la possibilità di chiedere asilo senza un<br />
regolare domicilio.<br />
Fin da maggio dunque presentammo<br />
il nostro piano per l’accoglienza, e qui<br />
vogliamo farne un primo bilancio.<br />
1. Accordo transfrontaliero per regole<br />
certe e omogenee sull’accoglienza.<br />
Stop all’intervento delle “pattuglie<br />
trilaterali”, libertà di viaggiare per<br />
chi possiede regolare biglietto.<br />
▶ Tra Tirolo e Sudtirolo il coordinamento<br />
è stato istituito. Ma l’Europa<br />
non ha alcuna politica comune.<br />
2. Soccorso umanitario presso le<br />
stazioni di Bolzano e del Brennero,<br />
un presidio sanitario, un appoggio<br />
linguistico e legale, un posto sicuro<br />
per riposarsi e dormire.<br />
▶ Un sistema di accoglienza è stato<br />
istituito, ma solo per le immediate<br />
necessità.<br />
3. Prepararsi all’aumento delle persone<br />
rifugiate con sistemazioni dignitose<br />
e distribuite su tutta la provincia.<br />
▶ Qui si sono fatti grandi passi<br />
avanti: a fine <strong>2015</strong> il Sudtirolo<br />
aveva accolto oltre 900 persone, in<br />
diversi centri sul territorio.<br />
4. Superamento della struttura di<br />
primissima accoglienza dell’ex<br />
caserma Gorio.<br />
▶ L’assessora Stocker si era impegnata,<br />
ma a fine anno la situazione<br />
era immutata.<br />
5. La Questura di Bolzano deve accettare<br />
anche un domicilio “elettivo”<br />
per i richiedenti asilo, per esempio<br />
presso le associazioni umanitarie.<br />
▶ Problema irrisolto.<br />
6. Percorsi di inclusione per le persone<br />
assegnate al nostro territorio:<br />
mediazione linguistica, corsi di<br />
lingua, attività di volontariato o<br />
pubblica utilità, conoscenza con la<br />
popolazione locale.<br />
▶ Molte cose sono state fatte, ma<br />
soprattutto ad opera delle associazioni,<br />
di volontari/e e dei Comuni.
© Stefano Rellandini<br />
7. Un servizio di orientamento e<br />
informazione rivolto anche alla popolazione<br />
locale per far fronte alla<br />
nuova situazione.<br />
▶ Una necessità ancora totalmente<br />
sottovalutata.<br />
8. Istituzione di un’equipe psicologica<br />
specializzata in materia di tutela<br />
delle vittime di violenza e traumatizzate.<br />
▶ Ancora manca.<br />
9. Tavolo di coordinamento di tutti i<br />
soggetti impegnati nell’accoglienza<br />
ai profughi.<br />
▶ Un coordinamento esiste, ma va<br />
potenziato.<br />
10. Adesione della Provincia di Bolzano<br />
al sistema nazionale SPRAR per la<br />
seconda accoglienza.<br />
▶ Finora il Sudtirolo non ha aderito<br />
limitandosi alla gestione di<br />
emergenza. Ma restare fuori dallo<br />
SPRAR ha un solo effetto: rinunciare<br />
a una parte dei finanziamenti<br />
statali (7 € a persona al giorno,<br />
che su 1000 profughi farebbero<br />
2,5 milioni all’anno in più) per<br />
progetti efficaci di integrazione.<br />
Una mozione dei Verdi su questo<br />
tema verrà trattata in Consiglio<br />
provinciale nel 2016.<br />
Bereits im Mai <strong>2015</strong> haben<br />
die Grünen ihren Vorschlag<br />
zur Flüchtlingsunterbringung<br />
vorgelegt. Es ist nun an der Zeit,<br />
dass sich das Land eingesteht, dass<br />
es sich nicht mehr um einen kurzen<br />
Ausnahmezustand handelt, sondern um<br />
ein Phänomen, das andauern wird. Für<br />
die Integration müssen Finanzmittel<br />
bereitgestellt und Projekte<br />
gestartet werden.<br />
9
ACCOGLIENZA<br />
Als die<br />
Menschen<br />
kamen<br />
Florian Kronbichler<br />
Parlamentarier<br />
Grüne-SEL<br />
Christine Baur<br />
Tiroler Landesrätin<br />
Christine Baur, Tiroler Landesrätin für Soziales, Integration<br />
und Frauenpolitik spricht mit Florian Kronbichler über ihr Jahr<br />
mit den Flüchtlingen.<br />
Frau Baur, haben Sie mit <strong>2015</strong> ihr<br />
schwerstes Jahr hinter sich?<br />
Christine Baur: Ich bin eher ein<br />
pragmatischer Mensch, aber so viel<br />
Weissagerin zu sein traue ich mir zu, um<br />
zu sagen: Vorsicht! Es kann noch ärger<br />
kommen.<br />
Sie rechnen mit noch mehr Flüchtlingen<br />
in Zukunft?<br />
Wir leben in einer Zeit der Fluchtbewegungen.<br />
Kriege, Verfolgungen, Hungersnöte<br />
– Wo Menschen ihre Lebensperspektiven<br />
verlieren, machen sie sich auf<br />
den Weg. Das war immer so.<br />
Dann wurden die Flüchtlinge von heute<br />
nicht von Bundeskanzlerin Merkel<br />
angeworben?<br />
Böses Gerede! Merkel hat die Migrantenflut<br />
nicht ausgelöst. Sie war da. Und<br />
Merkel hat getan, was zu tun war.<br />
Österreich ist zwar kein EU-Außenland,<br />
hat aber doch die ganze Wucht<br />
der Flüchtlingswelle abbekommen.<br />
Im abgelaufenen Jahr <strong>2015</strong> sind 90.000<br />
Asylwerber zu uns gekommen. Das sind<br />
dreimal so viele wie 2014. In Tirol allein<br />
haben wir gegenwärtig 5.000 Asylwerber<br />
in Grundversorgung.<br />
Hinzu kommen die Durchziehenden?<br />
Die Weiter- oder Durchziehenden sind<br />
natürlich auch da, irgendwie. Gehen Sie<br />
nach Kufstein und sehen Sie sich die<br />
Menschenmassen an. Gegenwärtig sind<br />
es etwa eintausend Personen täglich, die<br />
dort ankommen und weiterwollen.<br />
Südtirol bekommt von dem Exodus so<br />
gut wie gar nichts mit.<br />
Kommt mir auch vor. Südtirol, stimmt,<br />
liegt momentan ziemlich im Windschatten.<br />
Spüren Sie Gegenwind gegen Ihre aufgeschlossene<br />
Migrationspolitik?<br />
Natürlich gibt es Gegenwind. Aber Landeshauptmann<br />
Platter und der Regierungspartner<br />
ÖVP stehen sehr loyal zu<br />
meiner Arbeit.<br />
Südtirol hat spontan Flüchtlingshilfe<br />
angeboten, erst als der Hilferuf aus<br />
Bayern kam.<br />
Das ist uns aufgefallen, ja. Als wir am<br />
Brenner das Problem mit den täglichen<br />
Rückverweisungen hatten, da hätte ich<br />
mir gelegentlich etwas engagiertere<br />
Nachbarschaftshilfe erwartet.<br />
10
ACCOGLIENZA<br />
Wie beurteilen Sie das italienische<br />
Engagement?<br />
Italien hat viel geleistet. Und wurde<br />
auch viel allein gelassen von seinen<br />
europäischen Partnern. Italien war<br />
vorbildlich im Empfang, weniger in der<br />
Unterbringung.<br />
Wie machen es die Tiroler?<br />
Ich kann von meinen Landsleuten nur<br />
Gutes sagen. Was sich da alles zu Hilfsaktionen<br />
zusammengefunden hat! So<br />
wie das Problem da war, waren auch die<br />
Helfenden da.<br />
Was macht die Politik?<br />
Wir tun einiges. Wir haben inzwischen<br />
110 Heime, verstreut über 50 Gemeinden,<br />
eingerichtet. Kleinere und größere.<br />
Für 20 bis zu für 400 Leute. Wir haben<br />
allein letztes Jahr 4.000 Plätze geschaffen.<br />
Dieses Jahr werden wir 5.000 neue<br />
schaffen. Wir haben zur Führung der<br />
Heime eine eigene GmbH gegründet.<br />
Wir betreuen die Ehrenamtlichen,<br />
sorgen für die Vernetzung der vielen<br />
NGOs, ...<br />
Già nei primi<br />
momenti dell‘emergenza,<br />
ancora alla fine del 2014, il<br />
gruppo consigliare verde ha<br />
... machen Sie incontrato Christine Baur, ministra<br />
uns bitte kein per il sociale, l‘integrazione e<br />
schlechtes Gewissen,<br />
Frau Landes-<br />
Florian Kronbichler l‘ha<br />
le pari opportunità del Tirolo.<br />
rätin!<br />
intervistata sul tema dei<br />
profughi.<br />
Nur eines noch: Wir<br />
bemühen uns, die Ruhe<br />
im Land zu bewahren.<br />
Wie steht bei dem allen die Integrations-Landesrätin<br />
Christine Baur in der<br />
Öffentlichkeit da?<br />
Mein Bekanntheitsgrad ist gestiegen,<br />
ja. Zum Preis freilich, dass ich es von<br />
Amts wegen niemandem recht mache.<br />
Den einen bin ich zu großzügig und zu<br />
schnell, den anderen zu hartherzig und<br />
zu langsam.<br />
Und die Grünen?<br />
Laut Umfragen haben wir seit den<br />
Landtagswahlen 2013 um 2 Prozent<br />
zugenommen. Von 13 damals auf 15<br />
momentan.<br />
Flüchtlingshilfe bringt also Stimmen?<br />
Weiß nicht. Vielleicht stünden wir ohne<br />
sie bei 20 Prozent (lacht).<br />
11
ACCOGLIENZA<br />
»Sich die Freiräume stehlen«<br />
Andreina Emeri 30 Jahre danach<br />
Caterina Maurer, Evelyn Gruber-Fischnaller, Co-Sprecherinnen Grüne Frauen<br />
Evelyn Gruber-<br />
Fischnaller<br />
Ingrid Facchinelli<br />
Valentina Emeri<br />
Luisa Gnecchi<br />
Caterina Maurer<br />
Mimma Battisti<br />
Il Gruppo Verde in<br />
Consiglio provinciale<br />
ha realizzato e distribuito<br />
alla popolazione delle borse<br />
di stoffa e delle cartoline<br />
in ricordo dei due primi<br />
rappresentanti verdi in<br />
Consiglio provinciale e<br />
regionale<br />
Anlässlich des 30.<br />
Todestages von<br />
Andreina Emeri<br />
haben verschiedene<br />
Frauenorganisationen<br />
auf Initiative<br />
der Grünen Frauen<br />
und in Zusammenarbeit<br />
mit der<br />
Grünen Fraktion im<br />
Südtiroler Landtag<br />
einen Abend mit<br />
Erinnerungen und Musik veranstaltet.<br />
„Andreina Emeri - Erzählungen, Erinnerungen,<br />
Begegnungen” - unter diesem<br />
Titel fanden sich am Freitag, 11.9.<strong>2015</strong>,<br />
rund 100 Menschen zusammen, darunter<br />
Kinder, FreundInnen, WeggefährtInnen<br />
der Südtiroler Anwältin, Feministin,<br />
Landtagsabgeordneten und Kämpferin.<br />
Ausgehend von dem Buch „Andreina<br />
Emeri, scritti e ricordi/Schriften und<br />
Erinnerungen“, haben wir Kontakt<br />
zu Menschen gesucht, die ihr<br />
Leben mit Andreina geteilt<br />
haben.<br />
Valentina Emeri, Tochter<br />
von Andreina, war eigens<br />
aus den USA angereist:<br />
„Meine Mutter war eine<br />
energische, empathische<br />
Frau, die die Natur liebte.<br />
Sie kämpfte dafür, dass alle<br />
Menschen die gleichen Rechte<br />
und die gleichen Möglichkeiten haben.“<br />
Luisa Gnecchi, Kammerabgeordnete in<br />
Rom, erzählte vom Engagement rund um<br />
die Beratungsstelle AIED, die heute noch<br />
Anlaufstelle für viele Frauen ist. Mimma<br />
Battisti, ehemalige Stadträtin und Freundin<br />
von Andreina Emeri gleichen Alters,<br />
erzählte von den vielen Treffen im Hause<br />
Emeri, wo Frauen sich austauschten und<br />
gemeinsam politische Ideen schmiedeten.<br />
Grazia Barbiero, ehemalige Landtagsabgeordnete,<br />
erinnerte schließlich an die<br />
Arbeit im Landtag und Regionalrat, wo<br />
sie häufig mit Andreina Emeri zusammenarbeitete,<br />
obwohl unterschiedlichen<br />
Gruppierungen angehörig.<br />
Emeri war Mitbegründerin der Frauengruppe<br />
Kollontaj in Bozen, die in den<br />
1970er Jahren u.a. für das Recht auf<br />
Abtreibung und für die Frauenhäuser<br />
kämpfte, und sie engagierte sich als<br />
Präsidentin für die Beratungsstelle AIED.<br />
Andreina Emeri, 1983 in den<br />
Südtiroler Landtag gewählt, verstarb<br />
1985 an Herzversagen während einer<br />
Reise in Norwegen.<br />
Alle Menschen, die wir getroffen haben,<br />
um uns von Andreina erzählen zu lassen,<br />
taten dies in liebevoller Erinnerung und<br />
auch mit Wehmut. Sie und ihre Weggefährtinnen<br />
haben für Bozen und Südtirol<br />
Wichtiges geleistet, für Rechte gekämpft,<br />
die für uns selbstverständlich sind.<br />
Andreina Emeri, deren Erfahrungen und<br />
Wissen uns leider größtenteils verschlossen<br />
bleiben, ist uns dennoch Inspiration.<br />
12
ACCOGLIENZA<br />
«Cosa faresti diversamente?»<br />
Alexander Langer 20 anni dopo<br />
Valentino Liberto, co-portavoce Young Greens<br />
Vent’anni fa Alexander Langer, parlamentare<br />
europeo dei Verdi, scelse<br />
di porre fine alla sua vita sulle colline<br />
di Firenze. Gli innumerevoli scritti da<br />
cui germogliarono i Verdi-Grüne-Vërc<br />
rappresentano a tutt’oggi una lezione<br />
politica preziosa per molte e molti di<br />
noi, non solo in Sudtirolo.<br />
Rileggere Alexander Langer ci permette<br />
di ricordare da dove veniamo.<br />
Ricordare che i Verdi del Sudtirolo sono<br />
innanzitutto inter-etnici: per aprire<br />
quelle “gabbie” anche mentali che<br />
ancora imprigionano la politica e la<br />
società sudtirolese in gruppi linguistici<br />
serve il nostro impegno quotidiano alla<br />
convivenza, al plurilinguismo, all’interculturalità.<br />
Ricordare che la politica non è finalizzata<br />
all’esercizio del potere in sé o a sterili<br />
esercizi di stile: all’interrogativo tra lotta<br />
e governo, noi rispondiamo stando<br />
dalla parte delle persone e dell’ambiente,<br />
di chi non ha voce e diritti.<br />
Ricordare che prima di “agire localmente”<br />
occorre “pensare globalmente”,<br />
alzare lo sguardo oltre i nostri confini<br />
regionali: non c’è questione politica che<br />
sia sconnessa dal resto del mondo.<br />
Il nostro continente è di fronte a scelte<br />
cruciali. “L’Europa muore o rinasce a Sarajevo”<br />
denunciò Alexander Langer allo<br />
scoppio della guerra in Bosnia, proponendone<br />
l’ingresso nell’Unione Europea.<br />
Vent’anni dopo l’Europa muore o rinasce<br />
ad Atene, al centro di uno scontro<br />
senza precedenti tra le istituzioni finanziarie<br />
internazionali e un paese messo<br />
in ginocchio dalle misure di austerità.<br />
L’Europa muore o rinasce al Brennero,<br />
dove alla libera circolazione delle merci<br />
non corrisponde quella di chi fugge da<br />
conflitti, povertà e crisi ambientali. Il<br />
Mediterraneo, dove migliaia di disperati<br />
continuano a morire, è il simbolo di<br />
un’Europa debole, che rinuncia alla sua<br />
missione originale.<br />
Alex Langer oggi andrebbe ad Atene e<br />
al confine del Brennero.<br />
A noi resta la responsabilità di resistere<br />
alle sirene del “non ci sono alternative”,<br />
ai politicismi, a governi sempre più<br />
distanti da milioni di elettrici ed elettori<br />
allontanati dalle urne. Continuare la<br />
giusta opera di Langer significa<br />
restituire fiducia alla politica,<br />
come luogo nel quale si<br />
immagina e si costruisce<br />
un mondo – e quindi<br />
un’Europa – migliore.<br />
Alexander Langer in<br />
Consiglio provinciale.<br />
Il divano esiste ancora.<br />
Zwanzig Jahre nach<br />
Langers Tod stirbt Europa<br />
am Brenner oder wird dort<br />
wiedergeboren – an dem Ort, wo<br />
zwar freier Warenverkehr möglich<br />
ist, aber nicht die Freizügigkeit<br />
jener gilt, die auf der Flucht sind<br />
vor Konflikten, vor Armut und<br />
Umweltkrisen. Sie sind das Symbol<br />
eines schwachen Europas, das<br />
seine ursprüngliche Aufgabe<br />
vergessen hat.<br />
© Othmar Seehauser<br />
13
ACCOGLIENZA<br />
Südtirols Flüchtlinge in Zahlen<br />
900 profughi/e su 515.000 “residenti”<br />
Eine Figur entspricht 1.000 EinwohnerInnen<br />
Un simbolo corrisponde a 1.000 abitanti<br />
In Südtirol leben rund 515.000 Frauen<br />
und Männer. Bis dato haben wir 900<br />
Flüchtlinge in Heimen und einigen<br />
wenigen Privatunterkünften aufgenommen.<br />
Ängste und Befürchtungen<br />
werden verbreitet, dass wir schon genug<br />
Flüchtlinge aufgenommen hätten und<br />
eine Obergrenze setzen müssten – sonst<br />
würden es zu viele. Die Grafik zeigt, wie<br />
das Verhältnis zwischen Flüchtlingen<br />
und „Einheimischen“ derzeit ist.<br />
In Alto Adige/Südtirol vivono 515.000<br />
donne e uomini. Per ora abbiamo<br />
accolto nelle nostre strutture pubbliche<br />
e private ca. 900 profughi. Qualcuno<br />
continua ad alimentare paure e timori<br />
intorno a questi dati. Si dice che abbiamo<br />
già accolto abbastanza profughi, che<br />
bisogna porre un limite all’accoglienza<br />
altrimenti ne saremmo sommersi. Questa<br />
grafica dimostra la reale proporzione<br />
tra popolazione residente e profughi<br />
nella nostra provincia.<br />
14
ÜBER UNS HINAUS<br />
Vite parallele<br />
Nel giugno del <strong>2015</strong>, dopo il successo<br />
delle lista civico/verde di Paul Rösch, la<br />
giovane e dinamica Madeleine Rohrer è<br />
stata nominata assessora del comune di<br />
Merano con competenze su urbanistica,<br />
pianificazione e sviluppo del territorio,<br />
viabilità e mobilità, natura e tutela del<br />
paesaggio, ambiente, ecologia ed energia...<br />
insomma l’assessorato che ogni<br />
verde sogna.<br />
Il risultato delle elezioni a Merano per<br />
i Verdi è stata una vera soddisfazione<br />
e il riconoscimento più importante va<br />
all’eletto sindaco e alla lungimiranza di<br />
Cristina Kury. Ma la mia gioia si è triplicata<br />
quando ho saputo che Madeleine<br />
Rohrer aveva accettato l’incarico. Sì,<br />
perché Madeleine ed io ci conosciamo<br />
ormai da diverso tempo e sembra<br />
quasi che le nostre vite abbiano preso a<br />
scorrere in modo parallelo, anche se con<br />
qualche anno di scarto.<br />
Come me, anche Madeleine ha vissuto<br />
all’estero per buona parte della sua vita.<br />
Anche lei è una cittadina europea che<br />
ha trovato in diverse città d’Europa un<br />
luogo che l’ha accolta, facendola sentire<br />
a casa, fin da giovanissima con il 4°<br />
anno di liceo trascorso a Strasburgo. E<br />
da quell’esperienza, che io avevo fatto<br />
qualche anno prima in Germania, anche<br />
lei come me, non ha più smesso di girare<br />
e fare esperienze. Ed era quindi destino<br />
che ci incontrassimo a un certo punto<br />
nel bel mezzo delle Alpi, nel piccolo e<br />
ricco Liechtenstein dove nel 2010 Madeleine<br />
mi ha raggiunta alla CIPRA Internazionale.<br />
Le nostre strade si sono qui<br />
unite grazie ad alcuni progetti comuni<br />
come la Rete delle città alpine, di cui lei<br />
ha rilevato la direzione quando un anno<br />
e mezzo dopo io ho deciso di proseguire<br />
la mia strada verso la collaborazione con<br />
i Verdi Grüne Vërc a Bolzano.<br />
E così, quando anche Madeleine ha<br />
ripreso il suo peregrinare, accettando<br />
la proposta dei Verdi e di Paul Rösch di<br />
tornare alla sua prima “casa”, ricca delle<br />
tante esperienze e competenze acquisite<br />
in ambito internazionale, entrambe<br />
abbiamo riso di cuore, ritrovandoci a<br />
lavorare, anche se con ruoli e a livelli<br />
diversi, nella stessa terra per la politica<br />
verde.<br />
Energia, Ambiente, Urbanistica<br />
sono temi centrali e decisivi per<br />
l’evoluzione sostenibile di un<br />
territorio. La sfida è riuscire<br />
a farli comunicare tra loro<br />
e Madeleine Rohrer si<br />
sta già muovendo bene<br />
coinvolgendo e ascoltando<br />
i cittadini e le cittadine di<br />
Merano. Ma il compito, e il<br />
mio augurio più grande per i<br />
prossimi cinque anni, è quello di<br />
riuscire a migliorare la qualità<br />
della vita dei e delle<br />
meranesi, senza perdere<br />
di vista la propria.<br />
E poi vedremo in<br />
quali altre avventure<br />
ci porteranno le nostre<br />
vite parallele!<br />
Serena Rauzi<br />
Coordinatrice<br />
Gruppo Verde in<br />
Consiglio provinciale<br />
e regionale<br />
Seit Juni <strong>2015</strong> ist<br />
Madeleine Rohrer<br />
Stadträtin der Gemeinde<br />
Meran. Energie, Umwelt und<br />
Stadtplanung sind entscheidende<br />
Themen für die nachhaltige<br />
Entfaltung eines Landes. Die<br />
Herausforderung besteht darin,<br />
diese Felder in Verbindung<br />
zu setzen.<br />
15
ÜBER UNS HINAUS<br />
Wo der Mensch<br />
mehr zählt<br />
Florian Kronbichler<br />
im Gespräch mit<br />
Rosemarie Burgmann<br />
Frau Burgmann, das Krankenhaus hat<br />
die neue Bürgermeisterin geboren,<br />
selbst aber scheint es die Geburt nicht<br />
zu überleben.<br />
Rosmarie Burgmann: Wir haben für<br />
das Krankenhaus gekämpft, kämpfen<br />
weiter dafür, aber ich bin deshalb nicht<br />
Spitalskrise-Gewinnlerin.<br />
Sie verwalten jetzt zusammen mit der<br />
SVP die Innichner Spitalskrise. Wie<br />
geht es der ehemaligen Oppositionsführerin<br />
damit?<br />
Sagen wir so: Wir spielen beide in einer<br />
neuen, ungewohnten Rolle, und beide<br />
müssen wir uns bemühen, den rechten<br />
Weg miteinander zu finden.<br />
Die SVP, die eine Ewigkeit<br />
allein regiert hat, wird sich<br />
dran gewöhnen, dass sie<br />
Macht teilen muss.<br />
Und Sie selber: von der<br />
Oppositionellen zur Bürgermeisterin<br />
– kein Eingewöhnungsproblem?<br />
Klar ist es als Opposition<br />
leichter, den geraden Weg<br />
zu gehen. Als Bürgermeisterin<br />
muss ich Kompromisse<br />
schließen. Und unvermeidlich<br />
frustriere ich damit<br />
einen Teil meiner eigenen<br />
Wähler.<br />
Inzwischen hat Innichen seine Geburtenabteilung<br />
verloren und wurde mit<br />
einem „Ambulatorium für Frauengesundheit“<br />
entschädigt.<br />
Die „Frauengesundheit Pustertal“ ist eine<br />
gute Einrichtung, aber eine Entschädigung<br />
für eine Geburtenabteilung gibt es<br />
nicht. Sie ist unersetzlich.<br />
Wie ist Ihr Verhältnis zu Gesundheitslandesrätin<br />
Stocker und Generaldirektor<br />
Schael?<br />
Mein Verhältnis zu Frau Stocker war<br />
vorher distanziert, und ist es jetzt noch.<br />
Vom Generaldirektor kenne ich eher erst<br />
die große Rhetorik und weiß, dass er<br />
Widerspruch wenig schätzt.<br />
Darf gefragt werden: Warum überhaupt<br />
noch ein Krankenhaus Innichen?<br />
Nur eine Grundversorgung auf gutem<br />
Niveau, von der Wiege bis zur Bahre,<br />
garantiert die Qualität des Lebens auf<br />
dem Lande. Ein kleines Spital der kurzen<br />
Wege, wo der Mensch mehr zählt als im<br />
großen. Das brauchen wir.<br />
Sehen Sie noch eine Chance für Ihr<br />
Krankenhaus?<br />
Bedenken wir doch: Wir werden älter,<br />
Gott sei Dank: Die chronischen Krankheiten<br />
nehmen zu, schon bei Kindern.<br />
Wenn unser Gebiet lebenswert bleiben<br />
soll, muss der Gesundheitsdienst dieser<br />
Entwicklung Rechnung tragen. Ein<br />
Hochpustertal ohne funktionierendes<br />
Spital täte es nicht.<br />
16
Cittadinanza<br />
meglio europea<br />
ÜBER UNS HINAUS<br />
Tanja Windbüchler e Georg Willi, deputata<br />
e deputato al Parlamento di Vienna<br />
ci hanno fatto visita nell’agosto <strong>2015</strong> e<br />
hanno discusso con noi e con Florian Kronbichler<br />
di autonomia e di cittadinanza.<br />
Verdi sudtirolesi e Verdi austriaci sono concordi:<br />
un rafforzamento dell‘autonomia<br />
regionale all‘interno dell‘Unione Europea<br />
non può realizzarsi attraverso una doppia<br />
cittadinanza, ma attraverso lo sviluppo<br />
ulteriore di una cittadinanza comune<br />
europea. Il risultato della doppia cittadinanza<br />
per il Sudtirolo sarebbe invece una<br />
nuova divisione tra “autentici sudtirolesi” e<br />
“rinunciatari”.<br />
Georg Willi<br />
membro a Vienna<br />
della Commissione<br />
speciale per<br />
il Sudtirolo ci ha<br />
raccontato che<br />
nel Parlamento<br />
austriaco non c‘è<br />
nessuna maggioranza a favore della doppia<br />
cittadinanza per il Sudtirolo. L‘Italia ne<br />
sarebbe molto irritata e l‘Austria dovrebbe<br />
battersi di nuovo per difendere la propria<br />
funzione di tutela.<br />
La soluzione non è la moltiplicazione<br />
di cittadinanze né la<br />
riproposizione degli stati<br />
nazionali, ma il rafforzamento<br />
di una più larga<br />
cittadinanza che in parte<br />
già esiste, quella dell‘Unione<br />
europea.<br />
Durante la conferenza<br />
stampa comune abbiamo<br />
mostrato un possibile “passaporto<br />
europeo”: non si può<br />
costruire un futuro comune su una<br />
nuova divisione della società sudtirolese,<br />
ma piuttosto su un nuovo “entusiasmo<br />
europeo”. Questa strada va percorsa fin<br />
da ora.<br />
Riccardo Dello Sbarba<br />
Tanja<br />
Windbüchler und<br />
Georg Willi, Mitglieder<br />
des österreichischen<br />
Nationalrats, haben am 20.<br />
August <strong>2015</strong> die Grüne Fraktion<br />
und Florian Kronbichler in Bozen<br />
besucht. Bei einer gemeinsamen<br />
Pressekonferenz wurde über die<br />
doppelte und eine europäische<br />
StaatsbürgerInnenschaft sowie<br />
Südtirols Autonomie<br />
diskutiert.<br />
Dopo la conferenza stampa con:<br />
Paul Rösch, Claudia Stadler, Tanja Windbüchler, Florian Kronbichler, Georg Willi und Valentino Liberto.<br />
17
ÜBER UNS HINAUS<br />
1<br />
© Paul Aigner<br />
2<br />
3<br />
Green<br />
connections<br />
18<br />
In einer grünen Landtagsfraktion zu<br />
sein, bedeutet unter anderem viele<br />
Kolleg _ innen in ganz Europa zu haben.<br />
Innerhalb der grünen europäischen<br />
Bewegung wird immer wieder Kontakt<br />
und Austausch miteinander zu gemeinsamen<br />
Themen gesucht. So wenden wir<br />
uns bei institutionellen Treffen im Ausland<br />
an unsere grünen Mitstreiter _ innen<br />
und diese melden sich, wenn bei ihnen<br />
ein Südtirol-Aufenthalt ansteht.<br />
Im Mai kamen uns im Rahmen ihrer<br />
Ausschussexkursion zum Thema Bildung<br />
die Landtagsabgeordnete Ulrike Berger<br />
und ihr Referent Christopher Dietrich<br />
aus Mecklenburg-Vorpommern besuchen.<br />
(2) Kurz danach hatte die Salzburger<br />
Landtagsfraktion der Grünen eine<br />
Informationsreise zu Gemeinwohlökonomie,<br />
Schule und Raumordnung auf ihre<br />
Agenda gesetzt.
ÜBER UNS HINAUS<br />
5<br />
È sempre bello e<br />
arricchente incontrare<br />
Verdi di tutta Europa per<br />
scambiare informazioni ed<br />
esperienze. Nel <strong>2015</strong> abbiamo<br />
incontrato delegazioni dal<br />
Mecklenburg-Vorpommern, dal<br />
Tirolo, dalla Bassa Austria e Vienna<br />
per parlare di formazione,<br />
mobilità, profughi e<br />
cittadinanza europea.<br />
4<br />
Im Juni haben uns die grünen Landesrätinnen<br />
Ingrid Felipe (Umwelt &<br />
Verkehr) und Christine Baur (Soziales)<br />
in Innsbruck empfangen. Die Wirkung<br />
des Lufthunderters, die bevorstehende<br />
Wiedereinführung des Sektoralen<br />
Fahrverbotes und die Tiroler Flüchtlingspolitik<br />
standen im Mittelpunkt des<br />
Treffens. (1)<br />
Die Grüne Bildungswerkstatt Niederösterreich<br />
hatte im Juli eine Bildungsreise<br />
zum Thema Südtirol organisiert. Im<br />
Landtag gaben wir der Gruppe eine Einführung<br />
in unser politisches System. (3)<br />
Im August haben wir in Gesprächen mit<br />
Tanja Windbüchler und Georg Willi,<br />
außenpolitische Sprecherin und Fraktionssprecher<br />
der Grünen im Südtirol-Unterausschuss,<br />
die Idee der DoppelstaatsbürgerInnenschaft<br />
vertieft. Und sind<br />
zum Schluss gekommen, dass uns eine<br />
echte EU-Bürger _ innenschaft viel lieber<br />
wäre. (4)<br />
Im Oktober waren die Grünen<br />
Marcus Bocklet und Daniel May aus<br />
dem Hessischen Landtag zum Kulturausschussaustausch<br />
in Bozen. (5)<br />
Anna Hupel<br />
Mitarbeiterin<br />
Grüne Landtags- und<br />
Regionalratsfraktion<br />
19
CITTADINANZA ATTIVA<br />
Der Garten als Menschenrecht<br />
L‘orto tra i diritti umani<br />
Brigitte Foppa<br />
Arno Teutsch<br />
Petition<br />
Menschen gärtnern seit der Urzeit. Das<br />
Pflegen des Saatgutes, das Anpflanzen,<br />
Aufziehen und Ernten der eigenen<br />
Nahrung hat eine uralte Tradition und<br />
vielfältige kulturelle Ausprägung.<br />
Nach Jahrzehnten der immer stärker<br />
werdenden Industrialisierung auch im<br />
Ackerbau und Pflanzwesen samt all<br />
seinen ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen<br />
Folgen erlangt der Gartenbau<br />
derzeit eine neue Bedeutung.<br />
Diese geht weit über die reine Ernährungsfrage<br />
hinaus, wobei die Selbstversorgung<br />
schon einmal einen überaus<br />
großen Wert darstellt.<br />
Daneben sind Gärten wichtige Faktoren<br />
in der Volkswirtschaft, der Gesundheit,<br />
der gesellschaftlichen Integration. Sie ermöglichen<br />
einen nachhaltigen Umgang<br />
mit dem Boden, den Ressourcen, dem<br />
Samengut.<br />
Trotz alledem sind Gärten derzeit noch<br />
nicht ein Recht aller Menschen. Ein<br />
Großteil der Menschen auf der Erde<br />
hat keinen Grundbesitz und/oder lebt<br />
in Städten, in denen ihre Wohnstätten<br />
keine Möglichkeit zum Gärtnern bieten.<br />
Gäbe es ein Grundrecht aller Menschen<br />
auf einen Garten, müssten die Kommunen,<br />
die Länder, die Staaten und überstaatlichen<br />
Verbünde dafür sorgen, dass<br />
dieses, in welcher Form auch immer,<br />
gewährleistet wird.<br />
Dies hätte eine weitreichende Verantwortungsübernahme<br />
der Menschen für<br />
die Natur und deren schützenswerte<br />
Reichtümer zur Folge und auch eine<br />
gerechtere Verteilung derselben. Damit<br />
entspricht das Recht auf einen Garten<br />
ganz dem Geiste der UN-Menschenrechte.<br />
Wir fordern daher die Vereinten<br />
Nationen auf, dieses Grundrecht im<br />
Internationalen Pakt über wirtschaftliche,<br />
soziale und kulturelle<br />
Rechte zu verankern.<br />
Erste Unterzeichnende: Vandana Shiva,<br />
Carlo Petrini, Esperanza Martínez, Brigitte<br />
Foppa, Arno Teutsch, Luca Mercalli,<br />
Beate Koller, Boris Palmer, Ute Scheub,<br />
Marialuisa Gnecchi, Domenico Finiguerra,<br />
Paul Rösch, Florian Kronbichler, Pippo<br />
Civati, HOLLAWINT...<br />
20
CITTADINANZA ATTIVA<br />
Durante la seduta del Consiglio provinciale<br />
di dicembre il Gruppo Verde ha presentato<br />
un documento voto con cui si richiede<br />
che lo Stato italiano si impegni presso le<br />
Nazioni Unite per far riconoscere il diritto<br />
fondamentale all’orto. Purtroppo l’assessore<br />
Schuler ha giudicato la proposta come<br />
non ancora sufficientemente matura.<br />
Ma secondo noi non poteva esserci momento<br />
migliore, visto che proprio in quel<br />
momento a Parigi si discuteva del clima<br />
e del riscaldamento globale. Il più grande<br />
magazzino di CO₂, infatti, non è né la<br />
foresta, né l’oceano, ma il suolo. 100m² di<br />
suolo con 1% di humus possono immagazzinare<br />
un‘intera tonnellata di CO₂.<br />
Ma ci sono tanti altri motivi per<br />
sostenere tale richiesta. Gli orti<br />
aiutano a mantenere la biodiversità<br />
e la libera disponibilità di<br />
sementi. Coltivare un orto significa<br />
prendersi cura dell’ambiente,<br />
spesso a mani nude e con<br />
amore. In tempi di land grabbing un orto<br />
è spesso l‘unica fonte di sopravvivenza,<br />
soprattutto in Paesi poveri. E soprattutto<br />
nelle aree urbane si sta diffondendo un<br />
nuovo movimento per gli orti. Negli orti<br />
comunitari delle città si sviluppano nuove<br />
forme democratiche e incontri culturali.<br />
Nell’orto si sta a contatto con la terra, si<br />
esperisce il divenire e si arriva a riflettere<br />
su questioni esistenziali come la vita, la<br />
morte e il tempo.<br />
“ Non rinuncerei al mio orto per nulla al mondo! Una casa<br />
piena di libri e un orto pieno di verdure sono per me un’irrinunciabile<br />
approssimazione alla felicità e<br />
alla comprensione del mondo. Sono<br />
stato iniziato alla coltura dell’orto fin<br />
dall’infanzia di cui ho ricordo (...) la<br />
mia vita si misura in anni-orto! ”<br />
Luca Mercalli – presidente della<br />
Società Meteorologica Italiana<br />
Esperanza Martínez, Brigitte Foppa e<br />
Arno Teutsch per sostenere il<br />
riconoscimento dell'orto tra i diritti umani.<br />
21
CITTADINANZA ATTIVA<br />
Bolzano:<br />
la città che vogliamo<br />
Maria Laura Lorenzini<br />
architetto e consigliera<br />
comunale dei Verdi<br />
per un solo giorno<br />
La funzione primaria dell’Urbanistica è<br />
di attuare una pianificazione attenta agli<br />
ecosistemi, all’economia, al patrimonio<br />
culturale e paesaggistico, finalizzata a<br />
uno sviluppo sostenibile del territorio e al<br />
benessere di tutte le cittadine e di tutti i<br />
cittadini.<br />
Il “neoliberismo economico”, in questi<br />
ultimi anni in forte e incontrollata<br />
crescita, ha costretto “la città pubblica”,<br />
tra la mancanza di risorse economiche e<br />
una forte pressione messa in atto dalla<br />
finanza speculativa, spesso a prendere<br />
accordi con i privati.<br />
“La città pubblica” diventa così un mero<br />
“conto economico” dove il privato vede<br />
solo i progetti d’investimento, con l’unico<br />
scopo di massimizzare i profitti.<br />
L’ascolto dei cittadini, dei loro reali bisogni,<br />
le vere necessità di riqualificazione,<br />
i disagi sociali nei quartieri, la mobilità,<br />
non sono più al centro, ma passano in<br />
secondo piano. Anche le piccole imprese,<br />
che sono state sempre la forza della<br />
nostra economia falliscono, a causa delle<br />
cosiddette “liberalizzazioni”; il moltiplicarsi<br />
di grandi centri commerciali fuori<br />
misura, così lontani dagli obiettivi di benessere,<br />
sostenibilità, riduzione della CO 2<br />
,<br />
intervengono pesantemente sulla vita dei<br />
negozi di vicinato, che si vedono costretti<br />
a chiudere rendendo di conseguenza i<br />
quartieri più vuoti e pericolosi.<br />
Questa logica porta a cancellare le regole<br />
dell’Urbanistica mettendo a grave rischio<br />
i territori urbani e l’ambiente in cui<br />
viviamo. Annullando la partecipazione, si<br />
amplia quell’insoddisfazione e l’allontanamento<br />
della popolazione dalla politica.<br />
Bolzano è una città bellissima, con una<br />
storia importante e una solida cultura<br />
urbanistica. Qui sono ben riconoscibili la<br />
città storica, la città ottocentesca, la città<br />
fascista/razionalista, le successive espansioni<br />
consolidate degli anni ‘70 e ‘80 e i<br />
nuovi quartieri degli anni ‘90; è questo<br />
il nostro patrimonio e la nostra identità<br />
storico-culturale!<br />
© Maria Laura Lorenzini<br />
22
CITTADINANZA ATTIVA<br />
Bolzano è stata governata da pianificatori,<br />
politici e tecnici come Altmann, Perathoner,<br />
Piacentini, Piccinato, Vittorini e<br />
Bassetti, grande urbanista che ha avviato<br />
la riqualificazione dell’Areale ferroviario e<br />
lasciato documenti e idee su cosa dovevano<br />
essere le “tre eccellenze”: l’eccellenza<br />
urbanistica, l’eccellenza ambientale,<br />
l’eccellenza partecipativa; è questa la<br />
pianificazione urbanistica!<br />
Bolzano ha un paesaggio rurale salvaguardato<br />
dalla speculazione edilizia,<br />
anche grazie all’urbanista Alfons Benedikter<br />
che contribuì a tutelare il territorio,<br />
a difendere la natura e la popolazione,<br />
con grande senso civico e obbligo morale<br />
verso le generazioni<br />
future; è questo lo<br />
sviluppo sostenibile che<br />
guarda ai bisogni e al benessere<br />
di tutti e tutte!<br />
Il 23 luglio <strong>2015</strong> il consiglio comunale di<br />
Bolzano ha votato democraticamente<br />
contro il progetto di un centro commerciale<br />
che vuole cementificare un Parco<br />
pubblico storico per mezzo dell’articolo<br />
55 quinquies della legge provinciale<br />
sull’urbanistica. Tale progetto e l’articolo<br />
su cui si basa hanno dimostrato di<br />
essere un totale fallimento, perché di<br />
nessun interesse pubblico, perché non<br />
hanno accelerato i tempi, e perché hanno<br />
portato a una pressione inaccettabile sui<br />
decisori politici. L’articolo 55 quinquies/<br />
Lex Benko è un disastro perché fa passare<br />
come ineluttabile l’abdicazione della<br />
pianificazione pubblica, a favore di veloci<br />
soluzioni di “riqualificazione” da parte di<br />
privati che promettono “regali” e soldi in<br />
cambio di proprietà e terreni pubblici.<br />
Bozen ist<br />
eine Stadt mit<br />
einzigartigem historischen<br />
Erbe und kultureller Identität.<br />
In der jüngsten Zeit waren in Bozen<br />
erstklassige StadtplanerInnen am Werk,<br />
welche die nachhaltige Entwicklung sowie<br />
die Bedürfnisse und das Wohlbefinden<br />
aller in den Mittelpunkt gerückt<br />
haben. Der Artikel 55 quinquies des<br />
Landesurbanistikgesetzes ist eine<br />
Katastrophe für die Stadt, weil er<br />
das unvermeidbare Aus für die<br />
öffentliche Stadtplanung<br />
bedeutet.<br />
È questa la Bolzano che vogliamo?<br />
Fermiamoci a riflettere!<br />
Specie in via di estinzione: “Come i Verdi proteggono<br />
la pernice bianca, così i Freiheitlichen<br />
proteggono la famiglia tradizionale”<br />
Ulli Mair (während einer Landtagsdebatte<br />
zur „traditionellen Familie“ )<br />
23
CITTADINANZA ATTIVA<br />
Teilhabe und Inklusion<br />
Der Austausch über das Gesetz<br />
Anna Hupel<br />
Mitarbeiterin<br />
Grüne Landtags- und<br />
Regionalratsfraktion<br />
24<br />
Nach zwei Jahren Vorbereitungszeit<br />
wurde das neue Gesetz zur Teilhabe und<br />
Inklusion von Menschen mit Behinderungen<br />
in den Landtag eingebracht.<br />
Vorausgegangen waren eine breite<br />
Einbeziehung der Betroffenen und<br />
die Bemühung, einen verständlichen<br />
Gesetzestext (auch in Leichter Sprache)<br />
zu verfassen.<br />
Trotz dieser Vorarbeit blieben im Gesetzentwurf<br />
immer noch einige Punkte offen,<br />
die für die betroffenen Interessensgruppen<br />
verbesserungswürdig schienen<br />
und an die Landtagsfraktionen herangetragen<br />
wurden. Wir standen während<br />
der Behandlung des Gesetzes in engem<br />
Austausch mit der Lebenshilfe und<br />
People First, der Selbstvertretungsgruppe<br />
für Menschen mit Lernschwierigkeiten.<br />
Einen Großteil unserer Anträge<br />
im Gesetzgebungsausschuss und in der<br />
Landtagsdebatte haben wir auf Basis<br />
ihrer Rückmeldungen verfasst.<br />
Aufgrund unserer Abänderungsanträge<br />
soll nun die Kommunikation<br />
zwischen medizinischem Personal und<br />
Patient _ innen mit Behinderung auf<br />
direkte und verständliche Weise<br />
Grazie alla<br />
collaborazione con<br />
Lebenshilfe e People First<br />
il Gruppo Verde ha potuto<br />
incidere nell’elaborazione della<br />
legge sull’inclusione approvata in<br />
Consiglio provinciale il 3 luglio <strong>2015</strong>.<br />
Grazie a questo prezioso lavoro, ora<br />
la comunicazione tra paziente e<br />
personale medico avviene in modo<br />
diretto e con un linguaggio<br />
comprensibile.<br />
gewährleistet werden. Im Bereich<br />
Schule konnten wir Inklusion auch<br />
auf die gleichgestellten anerkannten<br />
Privat-Schulen ausweiten. Darüber<br />
hinaus haben wir die zeitliche Einschränkung<br />
von Projekten für den<br />
Einstieg in die Arbeitswelt aussetzen<br />
können.<br />
Unsere Initiativen für mehr Barrierefreiheit<br />
in öffentlichen Nahverkehrsmitteln<br />
und die verstärkte Einstellung von Menschen<br />
mit Behinderungen in „normalen“<br />
Arbeitsstellen, also außerhalb der sog.<br />
Werkstätten, wurden in der Landtagsdebatte<br />
abgelehnt. Eine Grundsicherung<br />
für die Arbeit in den Werkstätten, ein<br />
würdiges Entgelt, wurde von der SVP<br />
wieder rückgängig gemacht.<br />
Der Landtag hat das Gesetz einstimmig<br />
beschlossen; auch mit seinen Defiziten<br />
ist es ein wichtiger Schritt für mehr<br />
Rechte und Gleichbehandlung und unser<br />
ganz persönliches Anderssein.
CITTADINANZA ATTIVA<br />
CF Südtirol<br />
tutte contro tutti!<br />
Für mehr<br />
Chancengleichheit<br />
im Sport!<br />
Nel <strong>2015</strong> la Provincia ha finanziato<br />
la costruzione di un Centro sportivo<br />
ad Appiano per la squadra di calcio<br />
maschile CF Südtirol con 7,5 milioni di<br />
Euro. In più la squadra che rappresenta<br />
l’Alto Adige/Südtirol in Serie C (e che<br />
nel <strong>2015</strong> si è salvata dalla retrocessione<br />
con fatica) riceve dalla Provincia 300.000<br />
Euro in forma di sponsorizzazione più<br />
5.680 Euro di contributo.<br />
© Shutterstock<br />
Nel <strong>2015</strong> la squadra di calcio amatoriale<br />
femminile CF Südtirol (in Italia non<br />
esiste un campionato di calcio femminile<br />
professionista) ha ricevuto dalla<br />
Provincia 20.000 Euro sotto forma di<br />
sponsorizzazione e dopo lungo e faticoso<br />
girovagare da un campo all’altro per<br />
partite e allenamenti, è riuscita a trovare<br />
una “casa” stabile a Laives, anche grazie<br />
alle nostre interrogazioni.<br />
Alla fine del campionato, le ragazze<br />
del CF Südtirol sono state promosse<br />
in Serie A.<br />
25
EVER GREENS<br />
Die Mokassins der anderen.<br />
Rede zum Neuen Kulturgesetz<br />
Brigitte Foppa<br />
Nell’estate <strong>2015</strong> è<br />
stata approvata la nuova<br />
legge sulla cultura. Non è una<br />
cattiva legge, ma si sarebbe potuto<br />
fare di meglio, dare un’altra direzione,<br />
riconoscere ufficialmente l’incontro<br />
e l’incrocio tra le diverse culture<br />
in questa terra, senza per questo<br />
perdersi e rinunciare alla propria<br />
cultura. Solo quando siamo<br />
stranieri/e capiamo davvero<br />
chi siamo.<br />
Das neue Kulturgesetz ist kein schlechtes<br />
Gesetz. Aber es ist nur ein „cambio<br />
di stagione“, den man zu Winter- oder<br />
Sommerbeginn im Kleiderschrank macht.<br />
Der Kleiderschrank bleibt aber immer<br />
derselbe für dieselben Leute mit demselben<br />
Stil. Da hätte man etwas anderes<br />
machen können.<br />
Eine Neuausrichtung hätte nicht geschadet,<br />
aber man hat es vorgezogen, bei<br />
der formellen Trennung der Kulturen zu<br />
bleiben.<br />
Dabei bestehen Verflechtungen, die<br />
unsere Kultur bereichern können. Dass<br />
dabei das jeweils Eigene nicht verschwindet<br />
oder verloren geht, ist eine große<br />
Herausforderung in unserem Land.<br />
Mit der Abschaffung<br />
des 1958 eingesetzten<br />
gemischten Beirates<br />
hat man sogar<br />
einen Schritt zurück<br />
gemacht. Denn der<br />
Beirat stand dafür,<br />
dass es in diesem Land<br />
auch mehrsprachige<br />
Projekte und Vereine<br />
gibt, die die Kulturen<br />
überschreiten und sich nicht<br />
unbedingt von vorneherein an<br />
eines der drei Kästchen, die dieses Land<br />
immer wieder anbietet, wenden müssen.<br />
Der Beweis, dass es in unserem Land<br />
nicht nur Spaghetti und Speckknödel<br />
gibt - um Debeljak und Kaser zugleich zu<br />
zitieren.<br />
Wir hätten in unserer Kulturwelt alle Gelegenheit,<br />
die Grenzen zu „den Anderen“<br />
zu überschreiten: einmal ein Theaterstück,<br />
das in der „anderen Sprache“<br />
verfasst ist, besuchen, das Frühstück auf<br />
der „anderen Seite“ der Talfer einnehmen,<br />
die Nachrichten in der „anderen RAI“<br />
schauen, mit den Kindern die Bücher in<br />
der „anderen Bibliothek“ holen. Selten<br />
nutzen wir das.<br />
Es gibt den Grundsatz der Indianer, der<br />
sagt, dass man die Kultur des anderen<br />
erst kennt, wenn man drei Monate in<br />
dessen Mokassins gewandelt hat.<br />
In den letzten Jahren bin ich zwei Mal irgendwo<br />
mitmarschiert. Marschieren, was<br />
mir ja gar nicht liegt, heißt im Gleichschritt<br />
mit anderen gehen, den eigenen<br />
Rhythmus aufgeben, es ist also noch viel<br />
mehr als „in Mokassins wandeln“. Vor<br />
einigen Jahren, als das große Alpinitreffen<br />
in Bozen war, bin ich beim Festumzug<br />
durch die ganze Stadt mitmarschiert.<br />
Wie anders habe ich da „meine“ Stadt<br />
Bozen kennen gelernt! Was für eine ausgelassene<br />
Feststimmung, wie zutiefst ita-<br />
26
EVER GREENS<br />
“Ho scoperto di essere italiano solo<br />
quando sono arrivato in Sudtirolo.”<br />
Riccardo Dello Sbarba<br />
lienisch, wie fröhlich es war! Und erst vor<br />
kurzem war ich bei der Fahnenweihe in<br />
meinem Nachbardorf Truden eingeladen<br />
und auch dort zogen wir durch das Dorf.<br />
Was für ein Unterschied: die feierlich<br />
geschmückten Gassen, die Trachten, die<br />
mir vertrauten (und fremdgewordenen)<br />
Lieder.<br />
Beide Male gehörte ein Teil von mir dazu,<br />
anderes war neu. Ich habe gelernt, dass<br />
erst im Fremdsein möglich wird, das<br />
Eigene zu erfassen. Lotman sagt, dass<br />
am Rande der Grenze die Vorstellbarkeit<br />
liegt. Das habe ich in Bozens Alleen<br />
und den Trudner Gassen ganz deutlich<br />
verstanden.<br />
Es war ein Glück, das aus dem Erkennen<br />
kam und eine Sicherheit,<br />
die aus dem Glück<br />
kam. Denn das alles<br />
heißt nicht, dass man<br />
von sich selbst etwas<br />
verliert, sondern wenn<br />
schon dazu gewinnt.<br />
Alpini e Trachten in marcia. ”Capiamo la<br />
cultura dell’altra/o solo nel momento in<br />
cui marciamo nelle sue scarpe.”<br />
© Roland Saltuari, <strong>2015</strong><br />
27
EVER GREENS<br />
Sulla miseria<br />
del potere maschile<br />
Riccardo Dello Sbarba<br />
Discorso in Consiglio<br />
regionale<br />
Il 4° aprile <strong>2015</strong>, in<br />
occasione dell’Equal<br />
Pay Day, Riccardo Dello<br />
Sbarba si è aggiudicato<br />
il terzo posto nel<br />
concorso di stiratura<br />
riservato agli uomini<br />
“Ironman Contest”<br />
dell’Alto Adige.<br />
21 ottobre <strong>2015</strong>, Consiglio regionale,<br />
dibattito sulle “quote rosa”. Provo ad<br />
aprire un’autocritica sul potere maschile.<br />
Estratto dal discorso in aula.<br />
“Mi meraviglia che siate contro le quote<br />
rosa. In Sudtirolo viviamo di proporzionale<br />
etnica, ma queste quote nessuno di voi<br />
le mette in discussione. La proporzionale<br />
è servita a correggere 54 anni di<br />
discriminazioni (1918–1972) contro le<br />
persone di lingua tedesca e ladina.<br />
Le quote rosa hanno lo stesso obbiettivo<br />
di riparazione, ma per un periodo molto<br />
più lungo! La democrazia nasce in Grecia<br />
600 anni avanti Cristo. In Europa le<br />
donne ottengono il diritto di voto a metà<br />
del ‘900. Per 2500 anni di storia della<br />
democrazia le donne sono state escluse.<br />
Un’amputazione pagata non solo dalle<br />
donne, la nostra civiltà si è privata del<br />
contributo di metà del mondo.<br />
Storia passata? Ma<br />
guardatevi intorno,<br />
guardate alla fatica<br />
bestiale che le<br />
donne fanno anche<br />
ai nostri giorni.<br />
Una donna deve<br />
dimostrare di essere<br />
10 volte più brava<br />
di un maschio per<br />
fare lo stesso passo.<br />
Conosco luoghi a<br />
larga maggioranza<br />
femminile –<br />
professioni, giornali,<br />
Im Jahr 600 v. Chr. ist in<br />
Griechenland die Demokratie<br />
entstanden. In Europa haben die<br />
Frauen das Wahlrecht in der Mitte<br />
des 20. Jahrhunderts erhalten. Die<br />
Frauen wurden also 2500 Jahre lang<br />
aus der Geschichte der Demokratie<br />
ausgeschlossen. Darunter haben nicht<br />
nur die Frauen selbst, sondern die<br />
gesamte Gesellschaft gelitten.<br />
università... – dove però al comando<br />
sono tutti maschi.<br />
È normale? È merito?<br />
Che le donne partecipino alla vita<br />
politica è anche una responsabilità di noi<br />
maschi. Dobbiamo farci un’autocritica<br />
sulla politica che abbiamo creato in 2500<br />
anni di monopolio maschile. Una politica<br />
disumana, competitiva, frenetica,<br />
narcisista, astratta, insopportabilmente<br />
stressante che finisce per travolgere<br />
anche noi maschi.<br />
Se ci fermassimo a pensare alle ragioni<br />
per cui le donne preferiscono stare fuori<br />
dalla politica, forse scopriremo che il<br />
potere che ci è stato consegnato da 2500<br />
anni di monopolio maschile è un potere<br />
misero e cattivo. Un potere che avvelena.<br />
Il disagio che avvertiamo noi uomini<br />
non deriva dalla battaglia delle donne<br />
per i propri diritti, ma dalla povertà del<br />
potere che ci siamo presi in questa storia<br />
di prevaricazione. Allora, forse, nelle<br />
domande che ci fanno le donne potremo<br />
trovare una via d’uscita dalla miseria a<br />
cui noi maschi ci siamo condannati”.<br />
28
EVER GREENS<br />
Stippvisite<br />
BBT<br />
Wir waren auf der Alpenraumkonferenz<br />
in Schmirn in Tirol. Am zweiten Nachmittag<br />
gab es ein Exkursionsprogramm.<br />
Meine innere Stimme drängte mich den<br />
Stier endlich bei den Hörnern zu packen<br />
und ich entschied mich für den geführten<br />
Besuch der BBT-Baustelle in Wolf.<br />
Eine bemerkenswerte Vorführung. In<br />
einer Umkleidekabine wurden wir baustellengerecht<br />
verkleidet: gelbe Stiefel<br />
von Größe 42 aufwärts, XL-Leuchtwesten<br />
und Riesenhelme gaben Sicherheit und<br />
machten nebenbei klar, welches Geschlecht<br />
vorzugsweise durch die Baustelle<br />
geführt wird. Mit Sauerstoff-Selbstretter<br />
und Peilsender ausgestattet, stiegen<br />
wir in Kleinbusse und rein ging es in die<br />
Röhre. Tief im Berg dröhnten Bohrmaschinen<br />
und schaufelten Bagger<br />
in Hochgeschwindigkeit Material auf<br />
LKWs, die ihrerseits sogleich dem Ausgang<br />
entgegen rasten. Ob so viel Hektik<br />
Alltag ist, weiß ich nicht. Für das Wohl<br />
der dort Arbeitenden hoffe ich nicht.<br />
Unbeirrt vom Geräuschpegel vermittelte<br />
die Führung Leistungszahlen, Fördermengen,<br />
Geschwindigkeiten und Kosten<br />
in Millionenhöhe. Gar einige Augen der<br />
anwesenden Grünen leuchteten. Trotz<br />
äußerer Coolness erwachte so manches<br />
innere Kind im grünen Manne.<br />
Ausnüchterung. Die Begeisterung der<br />
Ingenieure über das Umleiten des Baches<br />
und die künftige Renaturierung teilten<br />
nicht alle, drückte doch der Eingriff in die<br />
Landschaft zu sehr aufs grüne Gemüt.<br />
Gekrönt wurde der Ausflug durch<br />
ein Tête-à-Tête mit BBT-Guru<br />
Konrad Bergmeister, der<br />
uns mit gewinnendem<br />
Charme von der Güte<br />
des Projekts zu überzeugen<br />
suchte. Tapfer<br />
widerstanden wir<br />
und kehrten aus dem<br />
Bauch der Berge zu<br />
gewohnter BBT-Skepsis<br />
zurück.<br />
Brigitte Foppa<br />
Conferenza alpina dei<br />
Verdi. Dopo l’escursione<br />
al BBT torniamo con i piedi<br />
per terra: l’ «Asse verde alpino»,<br />
composto da Eike Hallitzky (Copresidente<br />
dei Verdi bavaresi), Brigitte<br />
Foppa e Georg Willi (portavoce dei Verdi<br />
tirolesi), intende elaborare delle proposte<br />
comuni per una politica della mobilità<br />
più sostenibile, che sia in armonia<br />
con la Convenzione delle Alpi,<br />
e portarle nelle rispettive<br />
assemblee legislative.<br />
Wieder an der Oberfläche folgte bei der<br />
Betrachtung des Padastertals, dessen<br />
Talboden durch das Aushubmaterial<br />
meterhoch angehoben wird, eine schnelle<br />
29
EVER GREENS<br />
Tourismus<br />
neu denken<br />
Hans Heiss<br />
Auszug aus<br />
dem Vortrag bei<br />
den Toblacher<br />
Gesprächen <strong>2015</strong><br />
Nella continua<br />
euforia per la crescita<br />
e in una formula turistica<br />
ancora di successo, la ricerca di<br />
idee e soluzioni alternative resta<br />
quasi completamente trascurata. Ma<br />
i tempi sono maturi per pensare a un<br />
turismo rispettoso del clima per un‘era<br />
di mobilità sostenibile volta alla<br />
protezione del paesaggio e alla<br />
valorizzazione della cultura<br />
e della regionalità.<br />
<strong>2015</strong> erlebte der Tourismus in<br />
Südtirol das absolute Hoch seiner<br />
langjährigen Geschichte. Nahezu<br />
30 Mio. Übernachtungen bei 6 Mio.<br />
Gästen, ein wahres Feuerwerk an<br />
Michelin- und Gault-Millau-Sternen<br />
für seine Restaurants und die deutliche<br />
Ausweitung der Herkunftsländer sind<br />
Glanzpunkte der Branche, begleitet von<br />
neuen Investitionen in Unternehmen<br />
und Aufstiegsanlagen: Mehr denn je<br />
präsentiert sich der Tourismus mit knapp<br />
20% des BIP als Garant von Wohlstand<br />
und Wachstum.<br />
Südtirol ist alpenweit die Region mit<br />
der höchsten Tourismusintensität,<br />
nirgendwo sonst kommen so viele<br />
Übernachtungen auf 1000 Einwohner/<br />
innen, mit offiziell 220.000 Betten<br />
liegt Südtirol an der Spitze des<br />
alpinen Beherbergungsangebots.<br />
Seine Aufstiegsanlagen sind<br />
von gigantischer Kapazität:<br />
Mit 372 Liften und<br />
Umlaufbahnen sind<br />
sie zwar der Zahl<br />
nach geschrumpft,<br />
transportieren aber<br />
weit mehr Personen<br />
als noch vor zehn<br />
Jahren. Ein Erfolg von<br />
epischem Ausmaß,<br />
den sich HGV-Präsident<br />
Manfred Pinzger, Marketing-<br />
Chef Marco Pappalardo und Hoteliers<br />
wie Heini Dorfer und Andreas Sanoner<br />
auf ihre Fahnen schreiben.<br />
Der Triumph des Tourismus überstrahlt<br />
aber wachsende Probleme und<br />
Nachtseiten, seine sechs Hauptsünden,<br />
gegen die kaum Therapien gesucht<br />
werden.<br />
• Die entfesselte Mobilität der stetig<br />
zunehmenden KurzurlauberInnen<br />
belasten Luft, Landschaft und<br />
Einwohner und Einwohnerinnen<br />
durch Staus und oft mörderische<br />
Lärmentwicklung.<br />
• Der wachsende Grundverbrauch<br />
für Neubauten und<br />
Betriebserweiterungen entstellt<br />
Ortsbilder und fördert Zersiedlung.<br />
• Der steigende Energiekonsum an<br />
Strom und Öl macht Einsparungen<br />
durch energetisches Bauen locker<br />
wett.<br />
• Der rasante Preisanstieg für<br />
Baugrund, Bauen und Konsumgüter<br />
belastet Lebenshaltung und<br />
Einkommen der vielen, die nicht vom<br />
Tourismus leben.<br />
• Die Lebensqualität für Mitarbeiter/<br />
innen und Einheimische im Tourismus<br />
30
EVER GREENS<br />
© Carlo Pizzinini<br />
wird durch Hektik und Rastlosigkeit,<br />
zumal in der Hochsaison, schwer<br />
getrübt, auch durch Niedriglöhne für<br />
bestimmte Kategorien.<br />
• Die Erfolgskurve des Tourismus stärkt<br />
größere Unternehmen der Drei- und<br />
Viersterneklasse und touristisch<br />
bereits starke Gemeinden, während<br />
kleinere Betriebe und schwächere<br />
Gemeinden vom Markt gedrängt<br />
werden.<br />
Im Sog der Erfolgsgeschichte des<br />
Tourismus bleibt die Suche nach<br />
Alternativen zur Wachstumseuphorie<br />
und Qualitätsoffensive auffallend<br />
vernachlässigt. Genau jetzt aber ist<br />
entschiedenes Gegensteuern angesagt:<br />
Der Aufbau von Modellen eines Klima<br />
und Ressourcen schonenden und am<br />
Gemeinwohl orientierten Tourismus,<br />
für den sich nur wenige Pioniere wie<br />
Michil Costa stark machen. Auch<br />
Universität und EURAC setzen bislang<br />
nur auf fantasielose Alternativlosigkeit<br />
zu bewährten Modellen. Die Zeit ist<br />
aber überreif für den Aufbau eines<br />
Klima-Tourismus mit postfossiler<br />
Mobilität sowie Angeboten, die sich<br />
der Schonung von Landschaft und<br />
Regionalität verschreiben und auf Kultur<br />
setzen, anstatt sich nur auf Events<br />
und Mercatini-Hype zu verlassen. Die<br />
Grüne Landtagsfraktion wird 2016<br />
mit überzeugenden Alternativen<br />
aufwarten, darunter mit einem<br />
eigenen Gesetzesentwurf zu einem<br />
nachhaltigeren Tourismus.<br />
Mi hanno chiesto perché ancora provo<br />
delusione per una battaglia persa, se non<br />
mi ci sono ancora abituata. Ho risposto:<br />
“Non mi abituo a meccanismi che voglio<br />
cambiare - se no dopo non li cambio più”.<br />
Brigitte Foppa<br />
31
KREATIVWERKSTATT<br />
Das Gemeinwohl<br />
im Mittelpunkt<br />
Johanna Donà<br />
Co-Sprecherin<br />
Das Jahr <strong>2015</strong> stand für die Grünen auch<br />
im Zeichen des Gemeinwohls. Als erste<br />
Partei Italiens starteten sie, zusammen<br />
mit der Grünen Fraktion im Südtiroler<br />
Landtag, den Prozess hin zur Erstellung<br />
einer Gemeinwohlbilanz.<br />
Die Grünen wollen sich selbst bewerten<br />
und die Kriterien der Gemeinwohlbilanz<br />
auf die Arbeit einer Partei und einer<br />
politische Gruppe anwenden. Angegangen<br />
wurde das Vorhaben dann Anfang<br />
Februar, und während des Jahres wurde<br />
in verschiedenen Arbeitsgruppen kontinuierlich<br />
gearbeitet.<br />
Worum geht es bei einer Gemeinwohlbilanz?<br />
Eine Gemeinwohlbilanz besteht<br />
aus mehreren Kriterien, welche in 5<br />
Hauptpunkte gegliedert werden:<br />
Lieferant _ innen / Geldgeber _ innen /<br />
Kund _ innen – Produkte – Dienstleistungen<br />
/ Mitarbeiter _ innen / Gesellschaftliches<br />
Umfeld. Für jedes der 17 Kriterien<br />
werden Punkte vergeben, je nachdem,<br />
wie das Unternehmen organisiert ist.<br />
Die Bewertung erfolgt aufgrund von<br />
Faktoren wie Solidarität, Menschenwürde,<br />
ökologische Nachhaltigkeit und<br />
Mitarbeiter _ innenzufriedenheit.<br />
Schlussendlich können maximal 1000<br />
Punkte erreicht werden.<br />
Den Grünen geht es nicht darum, ein<br />
Zertifikat und einen guten Punktestand<br />
Nel bilancio<br />
per un‘Economia<br />
del bene comune non<br />
si tratta semplicemente di<br />
ottenere un certificato, ma di<br />
percorrere un processo di autoanalisi<br />
e di autocritica che metta in<br />
mostra i punti di forza e quelli di<br />
possibile miglioramento per un<br />
atteggiamento corretto nei<br />
confronti del lavoro,<br />
dell‘economia e della<br />
società.<br />
zu erreichen. Es geht in erster Linie<br />
um den Prozess selbst, Kriterium für<br />
Kriterium zu besprechen und sich damit<br />
selbst unter die Lupe zu nehmen. Auch<br />
wenn sich die Grünen standardmäßig<br />
inhaltlich tagtäglich mit Nachhaltigkeit<br />
beschäftigen, konnten gar einige strategische<br />
und organisatorische Verbesserungsmöglichkeiten<br />
entdeckt werden.<br />
Im Punkt Kund _ innen und Dienstleistungen<br />
wurde der aktive Beitrag zur<br />
Erhöhung legislativer Standards sozialer<br />
und ökonomischer Natur mit 90%<br />
bewertet.<br />
Die Bilanz wird nach Fertigstellung des<br />
Prozesses veröffentlicht.<br />
Gemeinwohlbilanzen sagen mehr über<br />
ein Unternehmen oder eine Partei<br />
oder eine politische Gruppe aus als ein<br />
herkömmlicher Jahresabschluss. Initiiert<br />
wurde dieses ambitionierte Vorhaben<br />
von unserer Arbeitsgruppe verdECOnomia,<br />
unterstützt werden wir vom Terra<br />
Institut.<br />
32
KREATIVWERKSTATT<br />
Unterschiede<br />
erleben!<br />
Das Rollenspiel „80 giorni nei panni<br />
di un altr*“, von den grünen Arbeitsgruppen<br />
in Zusammenarbeit mit der<br />
Landtagsfraktion organisiert, hat eine<br />
heute immer brisantere Aktualität der<br />
großen Unterschiede von Menschen in<br />
der Welt aufgegriffen. Und zwar die in<br />
den letzten Jahrzehnten immer stärker<br />
ausgeprägten sozialen Ungleichheiten.<br />
Mehr Menschen haben immer weniger<br />
materielle Güter, leben unter größerer<br />
Abhängigkeit vom Besitz einer Arbeit<br />
und eines daraus resultierenden<br />
geregelten Einkommens. Das immer<br />
ungerechtere Verhältnis der Kosten<br />
zum Lebensunterhalt im Vergleich zum<br />
verdienbaren Einkommen, die steigende<br />
Arbeitslosigkeit von nunmehr fast 30<br />
Millionen Menschen in der erweiterten<br />
Europäischen Union, darunter überproportional<br />
vielen Jugendlichen und<br />
älteren, über 50-jährigen Menschen,<br />
sind ein klares Zeichen eines stärkeren<br />
Angriffes der übermächtigen Finanzkapitalwelt<br />
auf unseren sozialstaatlichen<br />
europäischen Aufbau. Diese Realität<br />
schafft mehr verarmte und ausgeschlossene<br />
Menschen, denen sich oft nur eine<br />
geringe Lebensperspektive eröffnet,<br />
während sich andererseits eine sehr<br />
kleine „Clique” der Menschheit in immer<br />
größerem Reichtum und Vermögen<br />
buchstäblich „suhlen“ kann. Soziale, aber<br />
auch umweltlich nachhaltige Gerechtigkeit<br />
ist daher jene Losung, die weltweit<br />
in unserem Zeitalter der wirtschaftlichen<br />
Globalisierung und des brisanten und<br />
gefährlichen Klimawandels hochzuhalten<br />
und von allen politischen Institutionen<br />
auf allen Ebenen anzustreben ist.<br />
Dafür müssen diese dem Gemeinwesen<br />
verpflichteten öffentlichen, gewählten<br />
Institutionen alles daran setzen, um<br />
ihr Primat der Weltgestaltungskompetenz<br />
der Zukunft von der Finanzwelt<br />
und ihrer Konkurrenz- bzw. Profitlogik<br />
„zurückzuerobern“. Ansonsten<br />
werden wir unseren künftigen<br />
Generationen eine<br />
wahrlich düstere, kalte<br />
und unmenschliche<br />
Welt zurücklassen.<br />
Was sicher nicht<br />
in unserem Sinn<br />
oder im Sinn „der<br />
Bewahrung der<br />
Schöpfung“ sein<br />
kann!<br />
Christian Troger<br />
Co-Sprecher<br />
social&green<br />
Il 26 novembre <strong>2015</strong><br />
i gruppi di lavoro verdi,<br />
in collaborazione con il Gruppo<br />
Verde e l’associazione Te@ hanno<br />
organizzato il gioco di ruolo “80 giorni<br />
nei panni di un altr*”. Sedici partecipanti si<br />
sono messe/i in gioco per sperimentare sulla<br />
propria pelle le differenze di trattamento<br />
che esistono al mondo a causa del genere,<br />
del proprio orientamento sessuale,<br />
del mestiere o della provenienza<br />
geografica. E si sono divertiti<br />
parecchio... imparando.<br />
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PROSPETTIVA<br />
Aeroporto inutile e dannoso:<br />
l’alternativa c’è<br />
Riccardo Dello Sbarba<br />
34<br />
Un “aeroporto che funzioni” per il Presidente<br />
Kompatscher significa rompere<br />
tutti i tabù: far decollare e atterrare a<br />
Bolzano grandi aerei come i Boeing 737<br />
e gli Airbus, compagnie low cost come<br />
easyJet e Germanwings (già operative a<br />
Innbruck e Verona), charter, voli di linea<br />
per 8 aeroporti europei, con 19.500 voli<br />
all’anno per 15 ore al giorno, l’obiettivo<br />
di 170.000 passeggeri e passeggere entro<br />
il 2022 e mezzo milione nel 2035. Spesa:<br />
5 milioni all’anno, metà della Provincia e<br />
metà della Camera di commercio.<br />
Questo è il “Piano di sviluppo” che sarà<br />
messo ai voti nella consultazione popolare<br />
del 2016. I casi sono due: se davvero<br />
l’aeroporto raggiungerà gli obbiettivi sarà<br />
un danno enorme alla salute e all’ambiente;<br />
se fallirà, sarà un danno enorme per i<br />
bilanci pubblici. In entrambi i casi il prezzo<br />
lo pagheranno le cittadine e i cittadini.<br />
Il piano della Giunta si è basato solo su<br />
calcoli economici: la salute della popolazione<br />
e l’ambiente vengono dopo.<br />
© Gilberto Cavalli<br />
Ciò è grave, poiché l’aeroporto si trova<br />
nell’area più densamente popolata e più<br />
inquinata della nostra provincia. Studi<br />
epidemiologici fatti su aeroporti europei e<br />
americani dimostrano i danni da rumore e<br />
inquinamento. Ipertensione, ictus, infarti,<br />
disturbi dell’attenzione, stress: gli aeroporti<br />
rovinano la salute delle popolazioni<br />
che abitano vicino. E l’aereo è il killer del<br />
clima per eccellenza, con le sue emissioni<br />
di gas serra.<br />
Per l’economia l’aeroporto di Bolzano ha<br />
un’importanza minima. Il <strong>2015</strong> ha visto<br />
nuovi record negli arrivi turistici, l’Alto<br />
Adige è tra le regioni più ricche d’Europa<br />
– e tutto questo senza aeroporto!<br />
Il bilancio costi-benefici è negativo:<br />
l’aeroporto porterà vantaggi per pochi e<br />
farà pagare un prezzo alto a tutte e tutti,<br />
in un momento in cui per risparmiare si<br />
chiudono reparti di ospedale.<br />
Del resto, se l’aeroporto di Bolzano non<br />
ha mai funzionato ci sono motivi evidenti:<br />
le montagne che limitano l’accessibilità,<br />
il bacino di utenza troppo ristretto, la<br />
concorrenza di Verona, Innsbruck, Monaco,<br />
la crescente convenienza del treno per<br />
raggiungere mete come Roma.<br />
Finora i fautori dicevano: “L’aeroporto<br />
c’è, se non lo usa la Provincia, lo userà lo<br />
Stato e sarà peggio”. Ciò non è più vero. Il<br />
“Piano nazionale aeroporti” approvato dal<br />
governo Renzi il 27 agosto <strong>2015</strong>, stabilisce<br />
che gli aeroporti regionali passino alle<br />
Regioni e Province autonome, che ne<br />
faranno quel che vorranno – finanziarli,<br />
tenerli in vita, ma anche chiuderli. Roma<br />
non ne vuol più sapere!<br />
Con la provincializzazione di San
Das Flughafenentwicklungskonzept<br />
stützt sich nur auf wirtschaftliche<br />
Kriterien. Gesundheit und<br />
Umwelt müssen hintenanstehen,<br />
obwohl sich der Flughafen im am<br />
dichtesten bevölkerten und von Verschmutzung<br />
am stärksten betroffenen<br />
Gebiet Südtirols befindet. Im Jahr<br />
2016 wird die Bevölkerung über<br />
die Zukunft des Flughafens<br />
abstimmen.<br />
Giacomo, il Sudtirolo riprende la propria<br />
sovranità sull’aeroporto. Per portarla a<br />
termine servirà una norma di attuazione e<br />
la Giunta provinciale deve attivarsi al più<br />
presto verso la Commissione dei Sei.<br />
Con questo sparisce l’ultimo alibi per la<br />
politica. Sta a noi decidere che farne. I<br />
Verdi hanno proposte chiare, di immediata<br />
realizzazione a costi molto più bassi.<br />
Le alternative a un aeroporto fallimentare<br />
e dannoso si chiamano treno e bus-navetta<br />
dedicati. Per chi per muoversi deve<br />
volare potrebbe essere creato a Bolzano<br />
un vero e proprio “terminal” di mezzi pubblici<br />
in partenza e arrivo dagli aeroporti<br />
vicini, sperimentando le tecniche più<br />
avanzate per ridurre costi e tempi (es:<br />
ufficio prenotazioni in loco, check-in alla<br />
partenza, carico bagagli ecc...).<br />
Wem nützt der Flughafen?<br />
A quanti serve l’areoporto?<br />
Flugzeug<br />
Traffico aereo<br />
Bus<br />
Servizio autobus<br />
Eisenbahn<br />
Treno<br />
68.595<br />
39.328.123<br />
8.610.612<br />
PROSPETTIVA<br />
mal benutzt (2011)<br />
passeggeri/e (2011)<br />
mal benutzt (2013)<br />
convalide (2013)<br />
mal benutzt (2013)<br />
convalide (2013)<br />
Sarebbero treni e bus per gli aeroporti<br />
vicini, ma rafforzerebbero al contempo<br />
l’intero sistema del trasporto pubblico<br />
utile anche a chi è diretto verso destinazioni<br />
intermedie.<br />
“L’ultima cosa che ti serve, quando<br />
hai già la varicella su tutto il corpo, è<br />
un herpes sul labbro!”<br />
Brigitte Foppa (dibattito sull’areoporto,<br />
dicembre <strong>2015</strong>)<br />
Ein Symbol entspricht 100.000 Entwertungen/Fahrten<br />
Un simbolo corrisponde a 100.000 convalide/viaggi<br />
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Riccardo Dello Sbarba, Anna Hupel, Brigitte Foppa, Serena Rauzi, Hans Heiss: un team piccolo, coraggioso e visionario.<br />
E invece da altri veniamo disegnati come "Neinsagende realitätsverweigernde Gutmenschen".<br />
Alma Moroder<br />
Grün und bunt hat mich die Gruppe der<br />
Grünen Fraktion empfangen und grün und<br />
bunt war mein ganzes Praktikum dort. Die<br />
Abgeordneten und Mitarbeiterinnen sprühten<br />
regelrecht vor Ideen<br />
„Am Wochenende habe ich frei, dann<br />
hab’ ich Zeit zu arbeiten.“ Dieser Satz<br />
von Hans Heiss wird mir lange in Erinnerung<br />
bleiben. Vor dem Praktikum konnte ich<br />
mir zwar grob vorstellen, was die Aufgaben<br />
unserer PolitikerInnen im Südtiroler Landtag<br />
und Regionalrat sind, ich staunte dann aber<br />
nicht schlecht, wie viel Arbeit und Zeit (und<br />
Nel corso<br />
del <strong>2015</strong> Alma<br />
Moroder e Peter<br />
Natter hanno svolto<br />
rispettivamente 2 mesi<br />
di tirocinio presso il<br />
Gruppo Verde in<br />
Consiglio.<br />
- jeder Tag war eine<br />
neue, überraschende<br />
Herausforderung.<br />
Ich wurde stets dazu ermutigt, selbst<br />
Ideen vorzubringen, eigene Herangehensweisen<br />
zu Problemen zu entwickeln und<br />
immer, aktiv und mit meinem eigenen Kopf<br />
mitzudenken. Zu meinem BWL-Studium an<br />
der Humboldt Universität in Berlin war das<br />
eine sehr willkommene Abwechslung.<br />
Nerven!) tatsächlich<br />
dahinterstecken. Neben<br />
meinem Studium der<br />
Politikwissenschaft in Bologna<br />
war es für mich eine einmalige Chance in ein<br />
solches Arbeitsumfeld reinzuschnuppern,<br />
die Theorie in die Praxis umzusetzen und<br />
meinen Beitrag zu leisten.<br />
Peter Natter<br />
Impressum:<br />
Herausgeberin/Editore: Gruppo Verde in Consiglio regionale - Grüne Fraktion im Regionalrat<br />
Piazza Silvius-Magnago Platz, 6 - 39100 Bolzano Bozen<br />
Direttore responsabile/ Verantwortlicher Direktor: Riccardo Dello Sbarba<br />
Stampa/Druck: GruberDruck, Lana<br />
März / Marzo 2016<br />
WWW.VERDI.BZ.IT – WWW.GRUENE.BZ.IT<br />
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