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KnapsackSPIEGEL 03/2021

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Das Magazin des Chemieparks Knapsack

Über was spricht man,

Über was spricht man, wenn einem die Worte fehlen? Die Hochwasserkatastrophe hinterlässt Zerstörung und Leid N ach all den negativen Ereignissen der letzten Monate hatten wir uns für eine bunte und frohe KNAPSACK- SPIEGEL-Sommerausgabe entschieden. Wollten die Möglichkeit nutzen, ein Stück Normalität zu verbreiten und einfach mal durchzuatmen. Das war der Plan – die Ausgabe so gut wie fertig. Und dann kommt – wie in letzter Zeit viel zu häufig – alles anders. Die Geschehnisse der vergangenen Tage in Worte zu fassen, ist kaum möglich. Fotos und Videos zeigen das verheerende Ausmaß einer Naturkatastrophe, wie sie NRW noch nie erlebt hat. Noch immer sind zahlreiche Einsatzkräfte und freiwillige Helfer*innen im Einsatz. Nach wie vor bangen wir mit unseren Mitarbeiter*innen, unseren Nachbar*innen und all denjenigen, die Verluste und Schäden erlitten haben und von den Auswirkungen des Hochwassers betroffen sind. Während wir uns mit den Folgen des Hochwassers beschäftigen, liegt eine fertige Sommer-Ausgabe vor uns. Gehört sie in den Papierkorb? Berichten wir überhaupt über andere Themen? Bedarf es einer Sonderausgabe? Ein Auszug der Fragen, die im Angesicht der aktuellen Lage zwar bedeutungslos erscheinen und uns dennoch begleiten. Eine Antwort darauf gibt es nicht wirklich. Wir versuchen abzuschätzen, inwiefern es angebracht ist, in einem gewissen Maße „weiterzumachen“. Ein Zwiespalt, der sich auf andere Lebensbereiche adaptieren lässt und – insbesondere aufgrund der Ferienzeit – weitere Fragen aufwirft. Dürfen wir überhaupt genießen, während andere derzeit um ihr Hab und Gut oder gar ihr Leben kämpfen? Fröhlich sein und sich unbeschwert fühlen, während andere alles verloren haben? Entspannen und erholen, während andere Tag und Nacht arbeiten? Wie sollen und ab wann dürfen wir uns „normal“ verhalten? Wer entscheidet über richtiges oder falsches Verhalten? Auch auf diese Fragen gibt es keine Antwort. Ein Strandmotiv, das als Titelbild auf die Urlaubszeit einstimmen sollte, wirkt nun makaber. Wie kann Wasser an einem Ort für so viel Freude und zur selben Zeit an einem anderen Ort für so viel Leid sorgen? Unvorstellbar, dass es irgendwo auf der Welt immer so ist. Während wir arbeiten, essen und schlafen, erfahren andere Leid – jeden Tag, jede Stunde und jede Minute. Sich einem solchen Gedanken hinzugeben ist fast unerträglich, ihn auszublenden aber kaum möglich. Wir haben uns dazu entschieden, die Ausgabe – in ihrer bereits fertigen Version – zu drucken. Sie als Momentaufnahme stehen zu lassen, ein Moment voller Hoffnung, dass es doch noch so etwas wie Ferienstimmung geben kann und darf und als Zeichen der Sehnsucht nach etwas sommerlicher Unbeschwertheit. Solche Momente und auch die Hoffnung dürfen nicht einfach eingestampft werden, weil das Negative seinen Schatten darüber legt. Sie existieren eben auch. Vielleicht in diesen Tagen etwas zurückhaltender und im Verborgenen, wie es unsere ursprüngliche und nun zweite Titelseite ausdrücken soll. Anstand und Mitgefühl gebieten es, dass sie einen Schritt zurück tritt und Platz macht für die aktuellen Ereignisse. Und so nutzen wir diese zusätzlichen Umschlagseiten, um Sie über die aktuelle Lage im Chemiepark Knapsack und Umgebung zu informieren und erste Erkenntnisse zusammenzufassen. Sie haben es jedoch selbst in der Hand, mit welchen Themen Sie sich derzeit beschäftigen möchten. Letztlich empfindet jeder Mensch mit Herz und Verstand Mitgefühl in einer solchen Situation – der Umgang mit dieser bleibt allerdings stets eine subjektive Entscheidung. Wir wünschen Ihnen und Ihren Liebsten viel Kraft. Leonie Sengelmann Kommunikation Chemiepark Knapsack

KNAPSACK SPIEGEL MAGAZIN 3 / 2021 SOMMER, SONNE, FERIENZEIT & DAS GEFÜHL VON LEICHTIGKEIT?

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