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information & bildung Ein zentraler Teil von Bildung: Werte und Wertvorstellungen „WERTE ENTSTEHEN IN DER BEGEGNUNG MIT MENSCHEN“ Elisabeth Rechberger Unternehmensberaterin für pädag. Bildungseinrichtungen Business- und Personalcoach Elternbildnerin Elementarpädagogin www.zusammenwachsen.or.at Wie auch in vielen anderen Bereichen des Lebens geht es bei den Werten um Bedürfnisse. Jeder Mensch hat auch individuelle Bedürfnisse. Um die Individualität und die Bedürfnisse des einzelnen Menschen zu wahren und ein gutes Miteinander in der Gesellschaft zu leben, braucht es Regeln, Normen und Werte. Normen legen fest, wie wir uns in unterschiedlichen Situationen zu verhalten haben und Regeln sind die Vereinbarungen für eine bestimmt Gruppe. Werte sind Dinge, Ideen oder Vorstellungen, die Menschen oder Gruppen von Menschen für bedeutend und erstrebenswert halten. Es gibt keine allgemein geltenden Werte, die immer und überall gelten, da der Zeitwandel die gesellschaftlichen Prioritäten stetig ändert. Es gibt jedoch bestimmte Wertvorstellungen, die für ein soziales Zusammenleben in einer Gesellschaft unverzichtbar sind. Gängige gesellschaftliche Werte sind beispielsweise Achtung der Menschenwürde, Freundschaft, Gleichheit, Verantwortung, Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit, Gerechtigkeit, Liebe, Herzlichkeit, und viele andere. Werte sind eine Voraussetzung für ein gutes Miteinander in der Gemeinschaft. Sie helfen, sich in der Welt zurechtzufinden, sich wohlzufühlen und zu wissen wohin die Reise geht. Wertebilder werden unter anderem durch Rituale, Traditionen und Gewohnheiten weitergegeben. Um Werte zu bilden, gibt es zwei Möglichkeiten. Auf der einen Seite implizite Wertebildung durch Vorleben, Vorbild zu sein und auf der anderen Seite, explizite Wertebildung, was bedeutet, über Werte zu sprechen. Implizierte Wertebildung passiert zumeist „nebenbei“. Persönliche Beziehungen und Bindungen sind für diese Entwicklung von Werten sehr entscheidend. Durch Vorleben entwickelt sich ein Wertebild, welches schon sehr früh durch das soziale Umfeld geprägt wird. Das geschieht zumeist durch die Familie, insbesondere durch Erziehung. Bei der expliziten Wertebildung geht es darum, über Werte ins Gespräch zu kommen, sich dessen bewusst zu sein, welche Werte es gibt und was dahintersteht. Es wird dadurch ein bewussterer Zugang zu wertorientiertem Handeln möglich. Zum Beispiel geht es darum, dass Regeln und Normen besser verstanden und eingehalten werden können, wenn man weiß welcher Wert dahintersteht. Die inneren Wertehaltungen eines Menschen zeigen sich im Verhalten und Handeln. Werte werden dabei vorgelebt und von anderen übernommen, ohne sich dessen bewusst zu sein. Sie zeigen sich in Regeln und Normen. Werte sind veränderbar und nicht in Stein gemeißelt. Die entwickelten Werte können sich durch, die Gesellschaft, den Freundeskreis, Erlebnisse, persönliche Erfahrungen und Weiterentwicklung ändern und neue können hinzukommen. 4 | JUNI 2021

Werte sind eine wertvolle Orientierungshilfe, um Entscheidungen im täglichen Alltag und im Leben zu treffen. Je klarer und bewusster man sich der eigenen Werte ist, umso besser kann es gelingen seine eigenen Ziele zu definieren und Entscheidungen zu treffen. Sie sind eine wichtige Stütze für die Gestaltung des eigenen Lebens und geben uns Halt und Stabilität. Daher ist es wichtig sich auch immer wieder mit den eigenen Werten und Wertvorstellungen auseinanderzusetzen. • Was ist mir im Leben wichtig? • Welche Werte sind mir wichtig? • Welche Werte lebe ich? • Welche Regeln und Normen gibt es in meinem Leben? Foto: © Gerd Altmann | pixabay.com 5 | JUNI 2021