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LERNEN MIT ZUKUNFT MÄRZ 2021

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Impulse für Erwachsene

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information & bildung Für eine bessere Zukunft: Lernbox zu Covid-Zeiten DER HUNGER LÄSST SICH NUR SCHWER MIT GEMALTEM KUCHEN STILLEN (aus China) Theresa Sacher, BA MA Caritas | Lernbox Eine Freundin erzählte mir von ihrer Tochter und über die Zeit der Schulschließungen. Elisa*, eine motivierte Tafelklasslerin, war auf Mamas und Papas Hilfe im Homeschooling angewiesen. In diesem Fall funktionierte es gut, dank Sonderfreistellung der Mutter, Homeoffice des Vaters und weil eine passende Wohnsituation und funktionierende Internetverbindung bestehen. Es war eine Herausforderung, aber eine, die zu meistern war. LOCKDOWN: SCHULKINDER WARTEN VOR DEM SCHULTOR, WEIL SIE HUNGER HABEN Anders klingen mir die Berichte von Sr. Pauline Nakayale aus Kenia im Ohr. Sie ist die Programm-Direktorin der Organisation „Hands of Care and Hope“ der Franziskaner Missionsschwestern für Afrika und leitet Schulen in Kariobangi, in den Slums von Nairobi. Bereits im Frühling erzählte sie von Scharen von Schulkindern, die täglich hungrig an die wegen der Pandemie verschlossenen Schultore klopften. Die Kinder vermissen nicht nur den Unterricht und den Kontakt mit LehrerInnen und SchulkameradInnen. Auch die täglichen Essensausgaben in den Schulpausen fehlen schmerzlich. Denn oft waren diese Schulspeisungen die einzigen fixen, warmen Mahlzeiten für die Kinder – und ein wichtiger Baustein dafür, dass die Eltern ihre Kinder überhaupt zur Schule schicken konnten. DER HUNGER IST SCHLIMMER ALS DAS VIRUS Für Homeschooling wie in Elisas Fall fehlen in den beengten Wohnverhältnissen in den Slum-Behausungen oftmals der Platz, die Internetverbindung und Eltern, die beim Lernen unterstützen können. Viele (meist Mütter und Großmütter) sind alleinerziehend, können selbst nicht lesen und schreiben – und müssen – trotz Verboten – nun unter noch gefährlicheren Bedingungen zu ihren (nun teilweise illegalen) Gelegenheitsarbeiten, z.B. hinaus auf die Müllhalden, um den Lebensunterhalt der Familien verdienen zu können. Sie fühlen sich mehr vom Hunger bedroht als vor dem unsichtbaren Virus. Schutzmaterial wie Masken sind oft nicht leistbar und meist fehlt auch die Information, wie sich COVID19 ausbreitet und was dagegen getan werden kann. Erschwerend steigen die Fälle von häuslicher Gewalt, Teenager- Schwangerschaften und Kinderarbeit. LERNBOX AKTUELL: LEBENSMITTEL UND SCHUTZ VOR DEM CORONA- VIRUS Die Caritas unterstützt Sr. Pauline und ihr Team seit Jahren. Deren Schulen in den Slums von Nairobi bieten Kindern, die sonst wie ihre Eltern auf den Müllhalden arbeiten würden, eine Chance auf Bildung und eine bessere Zukunft. Nun muss Sr. Pauline sich - wie Sie, ich, Elisa und ihre Mutter – an die neuen Fotos: © Archiv CARITAS 34 | MÄRZ 2021

Gegebenheiten und Herausforderungen anpassen – und auch die Hilfestellungen für die Kinder. Gerne unterstützen wir sie dabei und so haben wir gemeinsam die Lernbox-Unterstützung der letzten Monate adaptiert. Bedürfte Kinder und ihre Familien erhielten nun dringend benötigte Lebensmittelpakete, Schutzmaterial wie Masken und Desinfektionsmittel und Aufklärung zu COVID19 Verbreitung und Schutzmaßnahmen. Sie können uns online unter https://shop. caritas.at/lernbox-fuer-eine-bessere-zukunft dabei unterstützen, weiter situationsangepasst zu helfen. *Name geändert Foto: © AnnaliseArt | pixabay.com 35 | MÄRZ 2021