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prima! Magazin – Ausgabe April 2022

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Fotos © Olga Seus Die

Fotos © Olga Seus Die Passionskrippe, entworfen von Waltraude Lechner (mit Detailansicht, großes Foto), ist zu Ostern in der Pfarrkirche Grafendorf zu sehen eingeladen. Die älteste Gemeindebürgerin ist übrigens Halina Maria Szyman, die stolze 102 Jahre zählt. Bei diesem Angebot in der Gemeinde wundert es nicht, dass neue Siedlungshäuser und Wohnungen nicht nur errichtet, sondern auch bereits verkauft sind, doch der Wohnausbau geht weiter. Neben bereits bestehenden renommierten Fach-Betrieben wie Haas Fliesen, Elektro GF, Rupo Fenster; L&M Tor Center, Schwarhofer Planung und Bau GmbH und Hackl Haustechnik GmbH wird mit dem Ausbau des Industriegebietes die Betriebsansiedelung forciert. Hier stehen Gründe zur Erweiterung zur Verfügung. Vor allem die Vereine haben in den letzten zwei Jahren durch die pandemiebedingten Maßnahmen starke Einschränkungen hinnehmen müssen. Um ihnen wieder ein Forum zu bieten, auf sich aufmerksam zu machen, zusammenzukommen und zu feiern, veranstaltet die Gemeinde mit den Vereinen am 9. und 10. Juli 2022 ein „Standlfest“, zu dem es auch ein ansprechendes Rahmenprogramm für Jung und Alt geben wird. Eine gute Gelegenheit auch für neue Bürger*innen, sich über das Angebot zu informieren und neue Kontakte zu knüpfen. Die Gemeinde macht sich überdies zukunftsfit: Nachdem der erste Bauabschnitt des Glasfaserausbaus bis Ende Mai abgeschlossen sein wird, wird der zweite Bauabschnitt in Angriff genommen. Wenn man den Pankratius-Pilgerweg von Pöllauberg entlangwandert, kommt man auf dem Weg nach Vorau etwa in der Mitte zum historischen Mesnerhäusl, das auf einer Ortshöhe von 926 Meter im Grafendorfer Ortsteil Stambach liegt. Ob wegen der frommen Absicht, der Aussicht auf eine gute Jause oder Straube oder um an diesem herrlichen Kraftort, der einen Blick ermöglicht, der über den Dingen liegt, den Kopf frei zu bekommen: Von hier aus hat man nicht nur eine wunderbare Weitsicht an schönen Tagen kann man sowohl das unterhalb liegende Grafendorf überblicken als auch sogar bis zum Plattensee nach Ungarn schauen. Auch das Mesnerhaus an sich ist sehenswert: Von 1760 bis 1885 diente es als Schulhaus, war anschließend Wohnhaus für den zuständigen Mesner und geriet 1945 unter Beschuss, wovon bis heute ein Einschussloch Zeugnis ablegt. Seit 1986 wird es als bewirtschaftete Schutzhütte geführt, von Karsamstag an ist hier Freitag-Sonntag Betrieb. Vor Ostern sollte man zudem keinesfalls verpassen, in die Pfarrkirche Grafendorf zu schauen. Dort ist die steiermarkweit größte Passionskrippe ausgestellt. Die nach einem Entwurf der ortsansässigen Künstlerin Waltraude Lechner entworfene Krippe stellt die verschiedenen Szenen aus dem Passionsweg Jesu dar. Sehr anschaulich und eine echte Rarität! TOR-CENTER ALLES RUND ums HAUS QUALITÄT zum BESTEN PREIS www.tor-center.at 8232 Grafendorf, Hauptplatz 47 gde@grafendorf.at | Hauptplatz 47 | Tel.: 03338/2262 | gde@grafendorf.at | www.grafendorf.at Tel.: 03338/2262 www.grafendorf.at 26 APRIL 2022 TORE | ZÄUNE | TÜREN | MARKISEN | TERRASSENDÄCHER www.prima-magazin.at

REPORTAGE Fotos © Olga Seus Drei solcher Panzertüren führen in den Bunker. In Gruppenräumen sind Notbetten Relikt aus dem Kalten Krieg: Hartbergs Bunkeranlage Ungewohnt still ist es im nahezu klinisch weiß wirkenden Gang des Bunkers unter Hartbergs Bundesschulzentrum, der so surrealistisch wie ein Filmset wirkt. Erbaut wurde er zu Zeiten des Kalten Krieges, als aus Angst vor einem atomaren Angriff die Häuser mit Luftschutzräumen versehen werden mussten. Der Haustechniker Walter Weissenbacher spricht gar von einem „Schiff“. Immerhin steht das Gebäude am Rande des Sumpfgebietes Hartberger Gmoos; Tag und Nacht muss Wasser abgepumpt werden, da sonst die Schule geflutet würde. Olga Seus Gänge und Betten Hier unten gibt es wenig nicht einmal Staubkörnchen. Dafür gibt es Gruppenräume, die aus Notbetten bestehen. Diese erinnern an aufgespannte Hängematten zwischen den Bettgestellen. Jeweils drei sind übereinander, zwei hintereinander und vier nebeneinander angeordnet. Dazu gibt es ein Arztzimmer und eine Küche. Vier riesige Töpfe mit je 50 Liter Fassungsvermögen stehen immer noch bereit, loszulegen, doch niemand wird kochen. Die Anlage ist seit 20 Jahren nicht mehr aktiv. Davor wurden die Schüler*innen einmal jährlich hergeführt und konnten sich umsehen. Ein einziges Mal wurde eine ganztägige Übung angesetzt, die jedoch nach etwa sechs Stunden abgebrochen werden musste, weil die Teilnehmenden nach und nach „durchdrehten“. Man kann sich das gut vorstellen, denn es gibt keine anderen Räume als die Massenschlafzimmer, keinen Aufenthaltsraum, keine Bibliothek. Nur das „Herzstück“, wie Weissenberger sagt, die Lüftungsanlage. Hier kann man riesige Rohre bewundern, angeschlossen an ein Notstromaggregat, das mit einem Dieselmotor betrieben wird. Es funktioniert auch ohne Wartung nach wie vor. Zurück ins Tageslicht Drei reguläre Eingänge gibt es, dazu zwei Notausgänge. Durch enge Durchlässe und auf schmalen Leitern käme man in letzteren zurück nach draußen. Falls nötig gibt es zwei Werkzeugsets mit Schaufel und Säge. Eines ist aufgerissen, ein Zeichen, dass doch manchmal jemand herkommt. Als Abstellraum darf die Bunkeranla- Hartbergs Bunker Das Bundesschulzentrum mit Bunker wurde 1977 erbaut. Die Bauvorschriften sahen ab 1970 (bis 1994) vor, dass neue Gebäude (auch Privathäuser) einen Luftschutzraum bräuchten. Zugelassen ist er für 2001 Personen. Er beinhaltet etwa 700 Notbetten, Küche, Krankenstation und Lagerräume. Der Bunker ist versehen mit einer Luftfilteranlage, einem Notstromaggregat mit Dieseltank sowie Wasserspeichern. Seit etwa 20 Jahren steht er brach, wird nicht gewartet und nur zur jährlichen Feuerlöscherüberprüfung betreten. ge nicht genutzt werden. Das Graffiti „1B Halloooo 2019“ zeugt ebenfalls von seltenen Besuchern. Schließlich taucht man wieder beim regulären Eingang auf, froh, dass mit Erreichen der riesigen Panzertür, die nach innen gewölbt ist, auch das Mobiltelefon wieder Empfang hat, dass in der „echten“ Welt nach wie vor die Sonne scheint und Hartberg diese Anlage zum Glück nie im Ernstfall einsetzen musste. Doch mit Blick auf den Ukraine-Konflikt wächst die Angst vor Krieg und einem atomaren Notfall wieder. „Ich werde sehr oft nach dem Bunker gefragt, gerade auch von jungen Leuten. Doch offiziell ist nicht geplant, ihn zu reaktivieren“, so Weissenberger. 9. April, 10 -17 Uhr HAUPTPLATZ Hartberg www.hartberg.at APRIL 2022 27

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