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prima! Magazin - Ausgabe Mai 2020

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Foto © shutterstock Hier geht es per Klick zum Interview mit WKB-Präs. Peter Nemeth >> Die Angst vor einer länger andauernden Wirtschaftskrise plagt derzeit viele Unternehmer. Sie sehen ihr Lebenswerk bedroht Gewinnspanne ist bei uns nicht groß. Es war schwierig, die Zeit seit 16. März zu überbrücken.“ Kurzarbeit musste beantragt, genehmigt und vorfinanziert werden – teils mit Krediten, die natürlich zurückbezahlt werden müssen. Ab 2. Mai dürfen Karin Artner und ihre Kolleginnen wieder für Kunden da sein. Aber Termine kann die Friseurmeisterin (bis Redaktionsschluss) trotzdem noch keine vergeben. „Was sind die Vorkehrungen, die wir treffen müssen? Solange ich die Auflagen nicht kenne, kann ich mich nicht auf den Betrieb vorbereiten. Was soll ich an Schutzmaßnahmen besorgen, wie viele Kunden darf ich gleichzeitig betreuen, welche Arbeitszeiten muss ich einhalten und demnach wie viele Mitarbeiter soll ich einteilen?“ Fragen, die die Geschäftsfrau zwei Wochen vor Wiedereröffnung quälen. Ihr Ziel ist es jedenfalls, den Betrieb und die Mitarbeiterinnen zu erhalten. Petra Klement: „Die Regierung hat es schwer“ Petra Klement musste ihre vier Mitarbeiter kündigen. Sie führt ein Damenmoden- und ein Unterwäschegeschäft in der Hartberger 12 MAI 2020 Innenstadt. Kurzarbeit mit den anfänglichen Auflagen wäre für sie nicht leistbar gewesen. Seit der Wiedereröffnung steht sie alleine im Geschäft. Perspektive auf baldige Besserung sieht sie keine. Die Lage sei trist, die Kundschaft bleibt momentan noch aus. Sie rechnet damit, in absehbarer Zeit maximal eine Kraft wiedereinstellen zu können. Auch Petra Klement ist bisher durch alle Förderungen gefallen. „Was wir bräuchten wäre eine neue Maßnahme, die für unseren Umsatzentgang aufkommt und das ohne Umwege gleich über das Finanzamt. Das Geld ist dringend nötig, um weiterzumachen, um neue Ware bestellen zu können.“ Sie artikuliert aber vollstes Verständnis für die Regierung. „Es ist eine Notsituation, in der wir uns befinden. Tagtäglich müssen die Verantwortlichen neue Lösungen für Arbeitnehmer und Arbeitgeber finden. Daher ist es verständlich, dass nicht alle Entscheidungen von heute auf morgen ausgereift sind. Und ich finde, Österreich hat die Lage noch relativ gut im Griff“, sagt sie. Gleichzeitig fürchtet sie sich vor einer Wirtschaftskrise. „Die wahren Auswirkungen werden wir erst 2021 spüren“, zeigt sie sich besorgt. WKB-Präsident Peter Nemeth: „Ja, das Geld kommt an“ Grundsätzlich sieht die Wirtschaftskammer einen gewissen Hoffnungsschimmer mit Einschränkungen für den Handel. Einige Produkte sind gefragt, Baumärkte und Gartencenter gut besucht. In anderen Branchen war der Start nach Ostern eher verhalten. „Corona hat das Konsumverhalten verändert. Zurzeit zählt nicht das Shopping-Erlebnis als Freizeitvergnügen, sondern die Menschen gehen gezielt ins Geschäft“, so Peter Nemeth, Präsident der Wirtschaftskammer Burgenland. Natürlich würde auch er sich mehr Freiheit wünschen, was die derzeitigen Regelungen betrifft. „Aber was nützt uns die Freiheit, wenn es eine zweite Schließungswelle gäbe.“ Also müssen den Unternehmen Perspektiven gegeben werden. So wurden laut Wirtschaftskammer in der ersten Phase (Härtefall Fonds 1) fast vier Millionen Euro an Schnellhilfe an die Unternehmer im Burgenland ausbezahlt, rund 4270 Anträge von der burgenländischen Wirtschaftskammer bearbeitet. Nun www.prima-magazin.at

hat Phase 2 begonnen, Anträge können online abgegeben werden. „Auch das wickelt die Wirtschaftskammer als operativer Dienstleister für die Bundesregierung ab. Das ist schlichtweg eine Frage der Ressourcen. Unsere Betriebe brauchen dringend Unterstützung, und die Wirtschaftskammer sorgt dafür, dass die Beantragung so schnell und unbürokratisch wie möglich passieren kann und die Unterstützung so rasch wie möglich ausbezahlt wird.“ Über einen nicht ausreichenden Informationsfluss zeigt sich Peter Nemeth überrascht. „Die Website wko.at/corona wird laufend aktualisiert, ein Newsletter mit allen aktuellen Infos kann abonniert werden. Fachorganisationen informieren ebenfalls über ihre eigenen Kanäle. Wesentlich ist, welche Informationsquellen man nutzt. Hier sollte man nicht unbedingt immer den Sozialen Medien und manchen Krawallblättern vertrauen. In der Wirtschaftskammer jedenfalls sind die Mitarbeiter fast rund um die Uhr telefonisch oder via E-Mail für alle Fragen erreichbar.“ Ohne Hilfe vom Steuerberater sind die Anträge für viele Unternehmer kaum auszufüllen Barbara Mühl: „Es überrascht mich, dass wir Steuerberater nicht eingebunden wurden“ Mit Fragen bombardiert wird auch Barbara Mühl. „Steht mir Unterstützung zu? Welche? Wie beantrage ich sie richtig? Wann bekomme ich mein Geld?“ Das sind die häufigsten Fragen, mit denen die Steuerberaterin derzeit konfrontiert wird. So „schnell und unbürokratisch“ findet sie die Abwicklung nicht. „Auch wir mussten uns einlesen und online fortbilden, für Laien sind die Formulare kaum zu bewältigen. Konkrete Informationen über die richtige Abrechnung von Kurzarbeit zum Beispiel gibt es noch nicht,“ erklärt sie. „Ich soll beraten, sollte meine Kunden aber nicht treffen, es reduziert sich alles auf Telefongespräche, und das ist sehr mühsam. Die Antragsformulare für die Kurzarbeit sind eine Herausforderung und haben sich zudem ständig geändert. Hinzu kommt, dass die Bearbeitung so manch eines Antrages lange dauert, weil er falsch oder unvollständig vom Klienten ausgefüllt wurde und nachgebessert werden muss. Die Kurzarbeitsunterstützung durch das AMS erhalten die Arbeitgeber natürlich erst zeitverzögert, das heißt, sie müssen vorfinanzieren.“ Die Wirtschaft wird leiden, ist auch sie sich sicher. „Insolvenzen werden kommen. Es Foto © shutterstock Wir öffnen wieder! Bei den meisten Schülerinnen und Schülern sind trotz viel Fleiß beim Lernen zu Hause und toller Unterstützung durch Lehrkräfte und Eltern Wissenslücken entstanden. Doch wir unterstützen euch, bieten Nachhilfe in allen Fächern und für alle Schultypen an und helfen euch dabei, eure Lücken zu schließen und euer Wissen auf den neuesten Stand zu bringen. Parallel zu den Schulen werden wir unsere Schülerhilfen im Mai wieder für Präsenznachhilfe öffnen. Bis dahin setzen wir unsere erfolgreiche Online-Nachhilfe mittels Live Chat fort. Für die Öffnung haben wir detaillierte Sicherheits-und Hygienestandards entwickelt. Gerne beraten wir darüber, wie ein optimaler Start ins neue Schuljahr trotz vieler Wochen Zwangspause gut gelingen kann Wir freuen uns auf euren Anruf! Werbung REPORTAGE wird vor allem Unternehmen treffen, die vor der Krise schon angeschlagen waren.“ Vorsicht ist mit Krediten und Steuerstundungen geboten, denn dieses Geld ist nicht geschenkt, es muss jedenfalls zurückbezahlt werden. Ihr Tipp: „Planen Sie Ihre Zahlungen! Überstürzen Sie nichts. Der zweite Härtefallfonds kann zum Beispiel noch bis Jahresende beantragt werden, und bis dahin tut sich noch viel.“ Von Kurzarbeit, Härtefallfonds, Unterstützungen durch die einzelnen Bundesländer bis hin zu Steuerstundungen und Krediten gibt es für die Unternehmen viele Angebote. Welche Form der Unterstützung für Sie sinnvoll ist, erfragen Sie am besten bei der Wirtschaftskammer, dem AMS, der Hotline des Finanzministeriums oder beim Steuerberater Ihres Vertrauens. ERFOLGREICHE NACHHILFE! • Alle Schultypen & Alterstufen • Hochengagierte NachhilfelehrerInnen • GRATIS Lerntypentest und Lerncoaching Oberwart Schlainingerstraße 4 T: 03352/34735 od. 0664/73875773 Hartberg Wieseng. 1/Ecke Ressavarstraße T: 03332/64864 od. 0664/4675495 MAI 2020 13

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