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Kleine Städte in Österreich Reisefuehrer

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DIE BESONDERHEITEN, DIE UNS AUSZEICHNEN: Historisches, geschlossenes Stadtbild Denkmalgeschützte Sehenswürdigkeiten Eingebettet in besondere Naturlandschaften Regelmäßige Stadtführungen mit zertifizierten Führern Abwechslungsreiche, hochwertige Veranstaltungen Regelmäßiger Wochenmarkt Handwerksbetriebe, die man hautnah erleben kann Erlebbare touristische Attraktionen Aktives kulturelles Angebot Gepflegte Gastronomie Individuelles Shopping-Angebot Stadt mit Stadtrecht Nicht mehr als 45.000 Einwohner

Kleine historische Stadt Tisch kommen. Einst wurden hier im Reckturm Geständnisse erpresst. Ich gestehe, dass ich mich nördlich der Grenze zu Italien selten so mediterran gefühlt habe. © TVB Wolfsberg Zum Verdauungsspaziergang geht es danach den »Schloßbergweg« rauf zum Schloss der Henckel-Donnersmarcks. Der nördliche Trakt ist privat, im südlichen befindet sich ein schönes Restaurant mit Gastgarten. Der beschilderte Weg bringt mich zurück in die Altstadt, direkt zum »Haus der Regionen«, einer regionalen Vermarktungsplattform, die Schätze des Lavanttals unter einem Dach präsentiert und schmackhaft macht. Speck, Säfte, Öle, Schnäpse, Most und Lavanttaler Wein, aber auch allerhand Textilien aus regionaler Erzeugung und von vorwiegend Klein- und Kleinstbetrieben werden hier angeboten. Für Geschäftsführer Roland Bachmann war Regionalität schon ein Thema, als man dafür noch belächelt wurde. 1.500 Artikel hat man mittlerweile im Programm. Aber nicht nur kaufen kann man hier, sondern auch kosten, und das Konzept punktet auch auf sozialer Ebene, denn es werden durchwegs schwer vermittelbare Arbeitnehmer beschäftigt. Tolles Projekt. Ich erliege einem wahren Kaufrausch: Bio-Oregano, Lavanttaler Wein, Speck, Kärntner Hauswürstl, alles muss mit. Nach einem dichten Tag freue ich mich auf das Abendessen im Hotel Hochegger. Als hätte ich’s bestellt, gibt es heute u.a. Rehgulasch. Dass das Wild, das hier auf den Tisch kommt, selbst geschossen wurde ist Ehrensache, schließlich ist der Ehegatte der Hausherrin passionierter Jäger. Ein Gedicht. Auch der Speick-Schnaps, zu dem ich nachher verführt werde, ist selbst angesetzt. Sehr speziell und sehr gut. Danach heißt es Entspannen im hauseigenen Whirlpool. Herz was willst du mehr. Haus der Region, Zentrum für regionale Direktvermakter von Lebensmitteln und Kunsthandwerk. Am Morgen geht es mit dem Sohn des Hauses, Juniorchef und Wanderführer Georg Hochegger zur Wanderung auf den Geierkogel, mit 1.917 Metern ein stattlicher Berg. Mit Blick auf die Koralm und die Weinebene gehen wir los, und Georg weiß so manche Geschichte zu erzählen, etwa die, woher die Weinebene ihren Namen hat. Vom Heben nämlich. Als die Kärntner draufkamen, dass die Steirer den besseren und billigeren Wein haben, stellten die Steirer ihren Wein, nachdem sie ihn hochgeschleppt hatten, dort oben zu den Felsen hin. Die Kärntner holten ihn gegen Bares ab. Auch über den Hundsofen, an dem wir vorbeiwandern, weiß er eine: Der hieße so, weil sich einst 134

WOLFSBERG Kärnten 16 ein Jäger dort mit letzter Kraft zum Sterben hinlegte. Sein treuer Hund tat es ihm gleich und schied mit ihm aus dem Leben. Traurig, aber wildromantisch wie die ganze Gegend. Der Weg zum Gipfel ist jede Anstrengung wert: Küchenschelle und Almrausch säumen den Weg, Katzensilber glitzert verführerisch, und Heidelbeeren leuchten blau, so weit das Auge reicht. Georg ist ein überaus kundiger und unterhaltsamer Wanderführer, aber sein Herz schlägt auch für den Rock’n’Roll. Gemeinsam mit dem Musiker Herwig Zamernik veranstaltet er das Musikfestival Fuzzstock. Die Bühne für die Bands wird gleich neben dem Hotel Hochegger aufgestellt, die Verköstigung besorgt das Haus der Regionen, womit sich ein Kreis schließt und ich mich frage wieso man so weit reisen muss, um ein derart stimmiges Konzept zu erleben: Rock trifft auf Bergkulisse und regionale, heimische Erzeugnisse. Am Rückweg kehren wir noch ins Naturfreundehaus knapp unterhalb der Passhöhe ein. Eine gemütliche Almhütte mit schmackhaften Klassikern, und spätestens hier beschließe ich wiederzukommen, um den Berg zu erklimmen an dem die Lavant entspringt: Den sagenumwobenen Zirbitzkogel. Aber auch Koralpe und Umgebung sind ein Wanderparadies und bieten jede Menge Möglichkeiten. Haben die Steirer immer noch den besseren Wein? Nicht unbedingt. Habe ich jemals eine bessere Mischung aus Natur und Stadtkultur erlebt? Wohl kaum. Bis zum nächsten Mal, vermutlich beim Fuzzstock, dem Lavanttaler Weinfest oder besser noch bei beidem. Außerdem empfehlenswert: Christine Lavant: Im Museum im Lavanthaus wird auch einer der größten Schriftstellerinnen Österreichs, Christine Lavant, gedacht. SEHENSWERT Schloss Wolfsberg schloss-wolfsberg.at Museum im Lavanthaus museum-lavanthaus.at ERLEBENSWERT Altstadtführung & Weinverkostung im Haus der Region museum-lavanthaus.at Sommerrodelbahn am Klippitztörl klippitz.at Flow Trail Koralpe koralpe-kaernten.at KULINARIK / BAR Restaurant Schloss Wolfsberg schloss-wolfsberg.info Kainz – Das Restaurant Buschenschenken rund um Wolfsberg tourismus-wolfsberg.at ÜBERNACHTEN Hotel Torwirt torwirt-wolfsberg.at Hotel Hecher hecher.at EINKAUFEN Haus der Region hausderregion.at Wolfsberger Innenstadt Wochenmarkt KUKUMA Nixluke: Verborgene Höhle an der Westseite des Klippitztörls. Sie steht unter Naturschutz und soll entstanden sein, als der Teufel mit der gottlosen Seele eines Bauern aus dem Lavanttal in die Hölle abgefahren ist. Tourismusverband Wolfsberg Minoritenplatz 1, 9400 Wolfsberg Tel. +43 4352 33 40 info@tourismus-wolfsberg.at www.tourismus-wolfsberg.at 135

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