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UMWELT JOURNAL 2023-5

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UMWELT JOURNAL Nr. 5/2023 mit den Themen: COVER: Green Finance für Privatanleger - Themen: Green Finance Alliance, ESG- versus Impact Investing, Raiffeisen Wien - grüne Produktpalette, Finanzrealität von Frauen ; Bibliothek: Green Finance Unterrichtsmaterial; Ausbildungen, Seminare, Kongresse

UMWELTjournal 5/2023 | S16 GREEN FINANCE ESG- versus Impact Investing Beim Investieren achten Anleger vermehrt auf passende Themen und wer diese möglicherweise am besten erfüllen kann. In Sachen Green Finance machen ESG- Investing und Impact Investing die Runde. Im Interview mit dem UMWELT JOURNAL erklärt Martin Baart, cofounder and CEO von ecoligo, was der Unterschied zwischen diesen beiden Investmentphilosophien ist. Wir haben Martin Baart, den Mitgründer und derzeitigen CEO von ecoligo gefragt, worin er die Unterschiede zwischen ESG- und Impact Investing sieht. Peter Nestler: Herr Baart, Was ist der grundlegende Unterschied zwischen ESG- und Impact Investment? Martin Baart: Der grundlegende Unterschied zwischen ESG (Environment, Social, Governance) und Impact Investment liegt in ihren jeweiligen Zielen und Schwerpunkten. ESG-Investitionen haben neben finanziellen Aspekten das Ziel, positive Veränderungen in Richtung Nachhaltigkeit, sozialer Verantwortung und Unternehmensführung zu fördern. Bei Impact Investment geht es darum, Unternehmen zu unterstützen, die gezielt soziale oder ökologische Probleme angehen und positive Auswirkungen erzielen möchten. Impact Investments haben das Potenzial, auf gesellschaftlicher und ökologischer Ebene einen signifikanten Wandel zu bewirken und können daher eine treibende Kraft für nachhaltigen Entwicklung sein.

PN: Welche Kriterien werden bei ESG-Investments berücksichtigt, und wie unterscheiden sie sich von den Kriterien bei Impact Investments? Baart: Bei ESG-Investments werden verschiedene Kriterien berücksichtigt. Die Umweltkriterien beinhalten Aspekte wie den Umgang mit Klimawandel, Ressourcenverbrauch, Emissionen, erneuerbare Energien und Umweltverschmutzung. Die sozialen Kriterien umfassen Themen wie Menschenrechte, Arbeitsbedingungen, Vielfalt und Inklusion, Arbeitsbeziehungen, Verbraucherschutz und Gemeinwohl. Die Governance-Kriterien beziehen sich auf Aspekte der Unternehmensführung, wie beispielsweise Vorstandsstruktur, Unternehmensethik, Transparenz, Korruptionsbekämpfung und Aktionärsrechte. Im Gegensatz dazu legen Impact Investments den Fokus auf spezifische Ziele, die einen positiven sozialen oder ökologischen Wandel bewirken sollen. Diese Ziele können vielfältig sein und reichen von der Bekämpfung des Klimawandels über die Armutsbekämpfung bis hin zur Förderung von Bildung oder nachhaltiger Landwirtschaft. Impact Investments zeichnen sich dadurch aus, dass sie einen messbaren Einfluss auf bestimmte soziale oder ökologische Probleme anstreben und darauf abzielen, positive Veränderungen zu bewirken. Insgesamt bieten sowohl ESG-Investments als auch Impact Investments Möglichkeiten, Kapital in nachhaltige und zukunftsorientierte Unternehmen und Projekte zu lenken und gleichzeitig einen positiven sozialen und ökologischen Einfluss zu erzielen. Der Unterschied liegt jedoch in der direkten Messbarkeit. PN: Welche Bewertungskriterien und Zertifikate können Anleger:innen verwenden, um ESGoder Impact-Investments auszuwählen? Baart: Anleger können verschiedene Bewertungskriterien und Zertifikate zurate ziehen, um ESG- oder Impact-Investments auszuwählen. Ein bekanntes Bewertungssystem ist beispielsweise das ESG-Rating. Diese Ratings bewerten Unternehmen hinsichtlich ihrer Umweltpraktiken, sozialen Auswirkungen und ihrer Governance-Struktur. Anleger:innen können die ESG- Ratings nutzen, um Unternehmen mit einem hohen Nachhaltigkeitsniveau zu identifizieren.