UMWELTjournal 6/2023 | S34 MESSTECHNIK Staatspreis Innovation für Primetals Technologies Austria GmbH Das österreichische Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft (BMAW) verlieh den Staatspreis Innovation 2023 für das Projekt „HYFOR® – Hydrogen-Based Fine Ore Reduction“ an die Primetals Technologies Austria GmbH aus Oberösterreich. Neben dieser höchsten staatliche Auszeichnung für innovative Unternehmen wurden noch die beiden Sonderpreise ECONOVIUS und VERENA vergeben. Der Staatspreis Innovation wird regelmäßig im Auftrag des österreichischen Bundesministeriums für Arbeit und Wirtschaft von der Austria Wirtschaftsservice GmbH (aws) organisiert und wurde in diesem Jahr bereits zum 43. Mal vergeben. Diesmal hat ein Messtechnik- Unternehmen aus Oberösterreich abgeräumt - die Primetals Technologies Austria GmbH. „Mit dem Staatspreis Innovation zeichnen wir Unternehmen aus, die aktuelle Herausforderungen mit innovativem Denken angehen und Lösungen erarbeiten. Wir wollen diese außergewöhnlichen Leistungen auf die Bühne holen und sichtbar machen. Primetals Technologies Austria gelingt mit ihrem Projekt HYFOR ein wichtiger Schritt in Richtung der klimafreundlichen Stahlerzeugung, wozu ich ganz herzlich gratulieren möchte. Die Strahlkraft dieser höchsten staatlichen Auszeichnung im Bereich Innovation ist für uns enorm wichtig: Durch die Innovationskraft der heimischen Unternehmen entstehen hochqualifizierte Arbeitsplätze und der Wirtschaftsstandort wird nachhaltig gestärkt“, so Eva Landrichtinger, Generalsekretärin Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft anlässlich der Verleihung des Staatspreises Innovation 2023. CO2-freie Stahlproduktion ausgezeichnet Die Primetals Technologies Austria GmbH erhält den diesjährigen Staatspreis Innovation für das Projekt „HYFOR® – Hydrogen-Based Fine Ore Reduction“. Erzverarbeitung auf Wasserstoffbasis steht noch ganz am Anfang: Durch ein radikales Direktreduktionsverfahren soll diese grüne Technologie aber bald eine breite Anwendbarkeit erfahren. Die Stahlindustrie will und muss grüner werden. Statt Koks im Hochofen setzt sie daher auf Wasserstoff und elektrischen Strom. Ein besonders radikales Verfahren zur CO2-freien Stahlerzeugung entwickelt die Linzer Primetals Technologies Austria seit 2016, eine Pilotanlage arbeitet seit 2021. HYFOR ist ein Direktreduktionsprozess, bei dem feinkörniges Erz beliebigen Typs – Hämatit, Magnetit bis Siderit – in einer Wirbelschicht zu Eisenschwamm metallisiert wird. Bislang unverzichtbare Pelletieranlagen braucht es keine mehr. Der Rohstoff vom österreichischen Erzberg bleibt so weiterhin hoch im Kurs. Gleichzeitig wird klimafreundliche Stahlerzeugung im großtechnischen Maßstab möglich: 2024 will Primetals Technologies auf dem Gelände der voestalpine Linz die erste industrielle Prototyp-Anlage errichten.
Bild: © Austria Wirtschaftsservice GmbH / APA-Fotoservice / Martin Lusser Nominierungen für den Staatspreis Innovation Weitere fünf Unternehmen wurden mit einer Nominierung ausgezeichnet: T.I.P.S. Messtechnik GmbH mit dem Projekt „T.I.P.S. Power KGD – The Next Generation of High Power Semiconductor Test“: Das auf Halbleiter-Prüftechnik spezialisierte Kärntner Familienunternehmen T.I.P.S. ermöglicht erstmals die skalierbare „Known-Good-Die“ (KGD) Testung von vereinzelten Leistungshalbleitern der neuesten Generation. Schwing GmbH mit dem Projekt „Diamond Wire Saw 4.0“ – Revolution beim Zerteilen von Natursteinblöcken: Eine digital gesteuerte und hydraulisch angetriebene exakte Diamantseilsäge löst herkömmliche Methoden ab und reduziert Emissionen, Transporte, Kosten und Verschnitt erheblich. Qualitätsbeurteilungen vom Material können schon im Steinbruch vor Ort getätigt werden. Miba AG Mit dem Projekt „Miba POWERcloser® – Sicherheitssystem für E-Fahrzeuge schützt Insassen, Helfer und Fahrzeugelektrik®“ – Drei Millisekunden bis zur Sicherheit: Ein pyrotechnischer Schließer schützt bei Unfällen Insassen und Ausrüstung von Elektrofahrzeugen vor den Folgen eines Kurzschlusses. Dental Manufacturing Unit GmbH mit dem Projekt „Laserschneidanlage für unsichtbare Zahnspangen“: Ein in Salzburg entwickelter Laserschneider mit integrierter Kamera schafft mit hoher Genauigkeit Zahnschienen mit runden Kanten – und das vollautomatisch. Getzner Werkstoffe GmbH mit dem Projekt „Innovative Schwellensohlen der nächsten Generation I Sicherheit gegenüber Gleisverwerfungen“: Diese neu entwickelten Schwellensohlen sind aus Polyurethan hergestellt und widerstehen der hitzebedingten Ausdehnung von Bahngleisen. Entgleisungen gehen dadurch zurück, genauso wie die damit verbundenen Kosten. Sonderpreis Der Sonderpreis ECONOVIUS 2023 ging in diesem Jahr an die T.I.P.S. Messtechnik GmbH für das Projekt „T.I.P.S. Power KGD – The Next Generation of High Power Semiconductor Test“.
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