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UmweltJournal Ausgabe 2017-02

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12 AUSLAND

12 AUSLAND UmweltJournal /März 2017 CLT goes North Holzbau im Dunkeln des Nordens Im Observatorium in Ny-Alesund (Norwegen), einer der nördlichsten Siedlungen der Erde, beobachten Forscher klimatische Veränderungen, wie die Höhe des Meeresspiegels, Erdbeben und Gletscherschmelze in der Arktis. Nun tun sie das in einem CLT-Holzbau (Cross Laminated Timber/Brettsperrholz). Fotos: Veidekke Arctic AS Radarsystem liefert exakte Messdaten für besseren Schutz Tiefe Einblicke in Lawinen Ein Forschungsobservatorium im hohen Norden wurde mit Cross Laminated Timber (CLT/Brettsperrholz) aufgerüstet. CLT bietet nahezu unbegrenzte Möglichkeiten, was Baukonzept, Stil und Architektur anbelangt und ist absolut kompatibel mit anderen Baustoffen. CLT eignet sich für Innen- und Außenwände ebenso wie für Decken und Dächer. Die fertig zugeschnittenen CLT-Platten werden direkt zur Baustelle angeliefert, wo sie dann von einem bauausführenden Unternehmen montiert werden. Mit einer Jahreskapazität von 140.000 Kubikmetern ist Stora Enso der weltweit größte Produzent von CLT. Das nördlichste CLT- Holzbauprojekt, die geologische Forschungsstation Ny-Alesund in Svalbard/Spitzbergen, ist dieses Jahr in Betrieb gegangen. Das Arktik-Observatorium besteht aus vier Gebäuden, die überirdisch durch Gänge verbunden sind. Abgesehen von den Fundamenten aus Beton wurde bei diesem Projekt ausschließlich CLT (von Stora Enso) in Industriesichtqualität verbaut. Während des Baus war es aufgrund des Winters und der nördlichen Lage durchgehend dunkel. Diese Herausforderungen galt es zu meistern, der Einsatz von Holz war hier die Lösung. „Unsere Massivholzbauweise garantierte eine sichere und vor allem schnelle Errichtung, da die CLT-Elemente vorgefertigt auf die Baustelle geliefert wurden, was natürlich auch positive Auswirkungen auf die Baukosten hatte“, freut sich Herbert Jöbstl, Sprecher der österreichischen Sägeindustrie und CEO von Stora Enso. „CLT ist ein nachhaltiger Baustoff und durch die positive CO 2 -Bilanz von Holz und dessen lange Lebensdauer geradezu prädestiniert für den Einsatz bei Umweltprojekten.“ Insgesamt wurden 300 Kubikmeter Brettsperrholz und 50 Kubikmeter Brettschichtholz für die Errichtung des Observatoriums verwendet. „Mit diesem Projekt in der Arktis ist eindeutig bewiesen, dass Holzbau unabhängig von Jahreszeiten und klimatischen Bedingungen möglich ist“, erklärt dazu auch Helmuth Neuner, Vorsitzender der Berufsgruppe Bau im Fachverband der Holzindustrie Österreichs. Klimaschonender Baustoff in Klimaforschung Das Observatorium in Ny-Alesund ist das nördlichste seiner Art und Teil eines globalen Netzwerkes zur Erforschung und Beobachtung klimatischer Veränderungen, wie der Höhe des Meeresspiegels, Erdbeben und Gletscherschmelze in der Arktis. Das Observatorium wurde nun aufgerüstet und ist inzwischen in Betrieb: Zwillingsteleskope, eine Langbasisinterferometrie und ein Gerät zur Satelliten-Distanzmessung sorgen für eine präzise Analyse der Erdoberfläche sowie der Rotation und Position der Erde im Universum. Mit dem neu aufgerüsteten Observatorium ist die Norwegische Kartografische Behörde (NMA) in der Lage, Veränderungen und Bewegungen der Erde millimetergenau zu erfassen. Das Observatorium wurde vom norwegischen Bauunternehmen Veidekke umgebaut und durch die Firma Woodcon abgewickelt, geplant hatte das Projekt das Architekturbüro LPO arkitekter. WWW Besuchen Sie uns jetzt auf www.umweltjournal-online.at Was im Inneren von Schneelawinen vor sich geht messen Bochumer Forscher mit einem Sensor, der auch dann noch funktioniert, wenn eine Lawine darüber rollt. Was genau passiert, wenn sich eine Lawine den „ Berg hinunterbewegt, weiß man nicht, da man sie bislang nur von außen beobachtet hat“, sagt Forscher Christoph Baer. Es ist bereits bekannt, dass Lawinen aus mehreren Schichten bestehen, die sich wie Festkörper, Flüssigkeiten oder staubhaltige Gase verhalten. Ingenieure der Ruhr-Universität Bochum rund um Baer haben einen neuen Radarsensor entwickelt, der tiefe Einblicke in die inneren Vorgänge von Schneelawinen ermöglicht. Das Messsystem ist bereits an einem Testhang im Wallis installiert, wo das Schweizer Institut für Schnee- und Lawinenforschung im Winter 2016/17 Messungen damit durchführen möchte. Das neue Wissen um Lawinen könnte dazu beitragen, bessere Vorrichtungen zur Abwehr zu realisieren. Dichte und Druck wichtig Der Sensor erfasst Variationen der Schneedichte in der Staubschicht. Die Dichte hat unter anderem Auswirkungen auf den Aufpralldruck der Lawine, welcher maßgeblich für ihre Zerstörungskraft ist. Nur wenn die Schneedichte bekannt ist, lässt sich das Lawinengeschehen korrekt strömungsmechanisch simulieren. Mittels Radar erfasst das in Bochum entwickelte System, wie viele Schneepartikel sich in Nur wenn die Schneedichte bekannt ist, lässt sich das Lawinengeschehen korrekt strömungsmechanisch simulieren. Mittels Radar erfasst das in Bochum entwickelte System, wie viele Schneepartikel sich in der Staubschicht befinden. Haben gemeinsam einen Sensor gebaut, der die Schneedichte in Lawinen misst: Patrick Kwiatkowski, Henrik Deis und Christoph Baer (von links) der Staubschicht befinden. Je mehr Schnee enthalten ist, desto langsamer breitet sich die Radarwelle aus. So können die Forscher Rückschlüsse auf die Schneedichte ziehen und diese in Echtzeit aufzeichnen. Der Sensor besteht aus Flugzeugaluminium, da er während der Messung den enormen Kräften der Lawine standhalten muss. Er ist etwa einen Meter lang, Foto: RUB, Kramer 30 Zentimeter dick und wiegt 70 Kilogramm. Eine Lawine hat einen Aufpralldruck von bis zu sechs Bar. „Das entspricht einem Druck von 3,5 Tonnen – also zwei Autos – auf die Fläche eines DIN- A4-Blattes“, erklärt Baer. „Sie rollt direkt über unseren Sensor. Es ist eine Herausforderung, dass er an dem Testmast hängenbleibt und brauchbare Messergebnisse liefert“, weiß der Forscher.

März 2017/ UmweltJournal WASSERAUFBEREITUNG 13 Grabenlose Rohrsanierung in der Gemeinde Zell an der Pram Kanal wieder fit für Jahrzehnte Der Rohrsanierungsspezialist RTi Rohrtechnik international saniert erfolgreich die Kanalleitungen in der Gemeinde Zell an der Pram. Die vorwiegend unterirdisch verlegten Ver- und Entsorgungsleitungen sind die Lebensadern unserer Gesellschaft und leisten einen wesentlichen Beitrag zur Gesundheit der Bevölkerung, Vermeidung von Krankheiten und Reinhaltung der Umwelt. Die Alterung und Zustandsverschlechterung der unterirdischen Infrastruktur ist eine Problematik die uns oft nicht bewusst ist, obwohl diese Leitungsnetze einen der wesentlichsten Bausteine unserer modernen Zivilisation darstellen. Rechtzeitige Instandhaltung unverzichtbar Die Kanalleitungen der Gemeinde Zell an der Pram wiesen in den letzten Jahren bereits beträchtliche Schäden auf. „Die rechtzeitige Instandhaltung der Rohrleitungen durch Sanierung ist eine unverzichtbare Aufgabe der Gemeinde“, berichtet Herr Bürgermeister Matthias Bauer. So entschloss sich die Gemeinde die Kanalsanierung auszuschreiben. Der Rohrsanierungsspezialist RTi Rohrtechnik international mit Hauptsitz in Altenberg, Oberösterreich, gewann als Best-Anbieter das Projekt und führte die Sanierung der Rohrleitungen mit grabenlosen Technologien durch. „Die grabenlosen Technologien stellen eine hervorragende Alternative zur herkömmlichen (offenen) Bauweise dar und bieten eine umweltfreundliche Lösung, um Rohrleitungen ohne Aufgrabungsarbeiten rasch, effizient und nachhaltig zu sanieren“, fasst Michael Griebaum, geschäftsführender Gesellschafter der RTi Austria GmbH, zusammen. Rohrleitungssanierung ohne Aufgrabungen Der insgesamt 2.800 Meter lange Kanalabschnitt mit einem Durchmesser von 200-500 Millimeter und einem Eiprofil von 500/750 Millimeter wurde von der RTi in den letzten drei Monaten saniert (Projektbeginn 11.07.2016). Als grabenlose Sanierungstechnologie setzte die RTi das Schlauchliningverfahren ein. Diese Technologie basiert auf einem beschichteten Nadelfilzschlauch, welcher mit Epoxydharz getränkt wird. Der getränkte Liner wird über eine Spezialmaschine mit Druckluft im Reversionsverfahren in die bestehende Leitung eingebracht und anschließend mit Heißdampf ausgehärtet. Mit dem Epoxydharz „klebt“ der Schlauch an der Rohrinnenwand und es entsteht ein vollkommen dichtes Verbundsystem ohne Ringspalt zwischen Altrohr und Liner. Die Leitung ist somit vollständig saniert und steht für die Zukunft wieder für die Kanalentsorgung zur Verfügung. Zusätzlich wurden auch einige Vor- und Nacharbeiten durchgeführt. So wurden vor Beginn der Sanierungstätigkeit die in den Rohrquerschnitt einragenden Zuläufe sowie Ablagerungen mit einem speziellen Roboter weggefräst. Die dazugehörenden Schächte und Zuläufe wurden händisch saniert. Nach den Sanierungsarbeiten wurden die Zuläufe mit einem Roboter wieder geöffnet. Durch den installierten Schlauchliner ist die Dichtheit zu 100 Prozent wiederhergestellt, die Hydraulik optimiert und ein dauerhafter Schutz für das Rohr beziehungsweise die Umwelt ist gewährleistet. Somit können die Leitungen wieder in Betrieb genommen werden. Der insgesamt 2.800 Meter lange Kanalabschnitt in Zell an der Pram wurde von der RTi von Juli bis Oktober 2016 saniert. Foto: RTI Rohrtechnik SPEKTRON ENERGIEEFFIZIENTE UV-DESINFEKTION MIT SYSTEM Wirtschaftliche Trinkwasserdesinfektion mit UV-Licht Mit der Wedeco-Spektron senken Sie Ihre Energiekosten bei der UV-Desinfektion um bis zu 30 % - in kommunalen Wasserwerken, bei industriellen Anwendungen oder für den häuslichen Bedarf. Xylem Water Solutions Austria GmbH A-2000 Stockerau, Ernst Vogel-Straße 2, info.austria@xyleminc.com Verkaufsbüro Wels: A-4600 Wels, Haidestraße 41, Tel. 07242/66851, Telefax 07242/66851/12 Verkaufsbüro Kematen: A-6175 Kematen, Messerschmittweg 7a, Tel. 05232/20001, Telefax 05232/20003 www.xylemaustria.at