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UmweltJournal Ausgabe 2018-03

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16 WASSER- UND

16 WASSER- UND ABWASSERTECHNIK UmweltJournal /Mai 2018 Grundomat 75: Bewässerungsleitung für Fußball-Naturrasenplatz Wasseranschluss 1, 2, 3 mit Erdrakete Mit der Grundomat-Erdrakete wurde die Bewässerungsleitung am Naturrasensportplatz in Eversberg (D) in nur drei Stunden neu verlegt. Der ganze Stolz der Fußballabteilung des TV Eversberg in Meschede ist der neue Naturrasenplatz, der mithilfe öffentlicher und privater Förderung nach jahrelanger Planung im Sommer 2017 in Betrieb genommen werden konnte. Die neue Bewässerungsanlage des Rasens sollte dabei mit Quellwasser aus einer Fassung nahe des neuen Sportplatzes gespeist werden. Als der Region verbundenes Unternehmen übernahm die Tracto-Technik die Teilverlegung der Wasserleitung im Rahmen einer Testbaustelle. Mit der Grundomat- Erdrakete ging das trotz felsigem Boden blitzschnell und zielgenau. Problemlos durch felsigen Untergrund Für die Verlegung des PE-Wasserrohres DA 63 wurde der Grundomat 75 mit Kronenkopf eingesetzt. Die acht Meter lange Trasse verlief mit leichtem Gefälle in 1,0 bis 1,2 Metern Tiefe unter einer Straße durch felsigen Boden mit zahlreichen Fremdleitungen. Das erforderte höchstmögliche Präzision und Lagegenauigkeit. Der gewachsene Boden mit hohem Schiefer- und Lehmanteil erlaubte jedoch nur eine schmale Startgrube, die zu klein für eine Startlafette war, so dass die Erdrakete auf Hölzern gelagert und ausgerichtet werden musste. Der bewährte und leistungsstarke Kronenkopf des Grundomat 75 arbeitete sich ohne große Probleme durch den felsigen Untergrund. Der Vortrieb im 2-Takt-Verfahren garantierte dabei größtmögliche Zielgenauigkeit. Am Ziel angekommen wurde das Wasserrohr mittels eines Ziehkopfes angekoppelt zusammen mit der Erdrakete im Rückwärtsgang zurück durch die Bohrung eingezogen. Nach nur drei Stunden war die neue Wasserleitung verlegt und die Baustelle geräumt. Die Verantwortlichen des Sportvereins waren begeistert von der Schnelligkeit der grabenlosen Rohrverlegung und die Mannschaften der Spielgemeinschaft Zum Unternehmen „SG Eversberg/Heinrichsthal/ Wehrstapel“ freuen sich auf die Heimspiele auf stets gut bewässerten Rasen. Die Tracto-Technik GmbH mit Hauptsitz in Lennestadt entwickelt, produziert und vertreibt Maschinen für die unterirdische Verlegung und Erneuerung von Rohrleitungen. Die grabenlose “NODIG”-Technik findet Anwendung beim Bau von Leitungsnetzen für Wasser, Gas, Strom, Telekommunikation, Fernwärme, bei der Glasfaserkabelvernetzung und im Pipelinebau sowie in der Abwasserentsorgung. Die ökonomischen und ökologischen Vorteile der grabenlosen Technik gegenüber der offenen Bauweise liegen auf der Hand: Für die Verlegung des PE-Wasserrohres DA 63 wurde der Grundomat 75 mit Kronenkopf eingesetzt. Am Ziel angekommen wurde das Wasserrohr zusammen mit der Erdrakete im Rückwärtsgang zurück durch die Bohrung eingezogen. wertvolle Oberflächen werden geschont, aufwendige Aushub- und Wiederherstellungsarbeiten entfallen, es gibt keine Staus, keine Umleitungen, nur geringe Emissionen von Lärm, CO 2 und Feinstaub und die eigentlichen Bauzeiten verkürzen sich signifikant. Ein weiterer Geschäftsbereich unseres Unternehmens sind Maschinen, Fertigungssysteme und Softwarelösungen für die Rohrumform- und Rohrbearbeitungstechnik, welche unter der eigenständigen Marke “Pipe Bending Systems“ entwickelt, produziert und vertrieben werden. Foto: istock.com Fotos: tracto-technik XELLETOR – Changing the way you look at separation Die Revolution der Schlammentwässerung B E S U C H E N S I E U N S A U F D E R I F A T I N M Ü N C H E N , H A L L E A 1 , S T A N D 5 5 0 Flottweg SE • Industriestraße 6-8 • 84137 Vilsbiburg • Germany • Tel.: + 49 8741 301-0 • Fax: + 49 8741 301-300 • mail@flottweg.com • www.flottweg.com

Mai 2018/ UmweltJournal RECYCLING | ENTSORGUNG 17 Exklusivinterview mit Erik G. Hansen, Johannes Kepler Universität Linz Foto: Kohl Warum Digitalisierung „versehentlich“ zu mehr Kreislaufwirtschaft führt Immer mehr „smarte“ Produkte ziehen in unsere Haushalte ein, um unseren Alltag zu erleichtern. Die Vernetzung von Geräten bietet jedoch weit mehr Möglichkeiten als „nur“ die digitale Lebenshilfe. Das Internet of Things (IoT) hat das Potenzial, bestehende Wirtschaftsmodelle zur revolutionieren und „ganz nebenbei“ verstärken sie den Trend zu mehr Kreislaufwirtschaft. Das sagt Erik G. Hansen, Head of the Institute for Integrated Quality Design an der Universität Linz, im UmweltJournal-Gespräch. Hansen gibt dabei Einblick in eine brandaktuelle Forschungsarbeit seines Instituts, die zeigt, wie durch IoT der Verbrauch von Ressourcen und Produkten verringert werden kann und welche neuen Möglichkeiten in der Circular Economy entstehen. UmweltJournal: Aktuell wird fast inflationär zu den Themen IoT und Industrie 4.0 geforscht ... Was macht Ihre Untersuchung einzigartig? Hansen: Uns war es wichtig aus dem Becken herauszusteigen, in dem die meisten schwimmen. Fast jeder versteht Industrie 4.0 als einen Überbegriff für intelligente Produktion und sieht dieses Feld dann vor allem aus den Blickwinkeln der technischen Umsetzung durch Sensoren und der innerbetrieblichen Vernetzung. Wir aber interessieren uns einzig und allein für die neuen Chancen und Risiken, die durch die neuen intelligenten und vernetzten Produkte im Sinne des Lifecycle entstehen. Verkaufte Maschinen kommunizieren heute mit ihren Herstellern und Dienstleistern. Wir sehen dabei in der Verschränkung von Digitalisierung und Kreislaufwirtschaft enorme Chancen. Und zwar? Wir können bei vielen Produkten heute bereits aufgrund digitalisierter Tools den Standort, verschiedene Daten und Zustandsinformationen und so weiter abrufen. Das gibt uns enorme Möglichkeiten im Bereich der Fern-Wartung oder des Service. Das ist aber bekannt … das sind die low hanging fruits. Aus Qualitätsperspektive aber ist das ein gewaltiger Schritt in Richtung mehr Haltbarkeit und längeren Einsatzzeiten aller Produkte. Das Tracken von Produktinformationen ist nun schon in vielen Branchen am Weg ... Das ist richtig. Aber wir denken dabei einen Schritt weiter. Wir wenden die Perspektive der Circular Economy an, wo wir uns mehrere Kreisläufe innerhalb der Unternehmen genau ansehen, die von der Digitalisierung betroffen sind. Einer ist eben dieser Überwachungs- und Wartungskreislauf. Aber dazu kommen noch weitere Ebenen: Wie kann die Vernetzung im Sinne des Internet der Dinge helfen, dass die Produkte wieder zurück zum Hersteller kommen, so dass sie dann wiederverwendet oder einem zweiten Leben zugeführt werden können? Wie kann ich Remanufacturing betreiben, sprich ein systematisches überarbeiten der Produkte inklusive des technologischen Upgradings von veralteten (IT) Komponenten? Und: Erst zum Schluss reden wir dann über Recycling und Abfall. Wenn wir uns nun die Chancen der Kreislaufwirtschaft in all diesen verschiedenen Bereichen ansehen, ist unsere Erkenntnis jene, dass digitalisierte Produkte in den Unternehmen selbst zu mehr Kreislaufwirtschaft führen. Viele Unternehmen nutzen dabei gar nicht all ihre Digitalisierungs-Möglichkeiten, die sie oft sogar schon technisch umgesetzt haben. Aber dennoch geht die Tendenz in der Produktentwicklung, im strategischen Management oder in der Produktion in „Transaction to Relationship“: Neue IoT-Businessmodelle zeigen den Wandel hin zu mehr Kundenbeziehung. die Richtung der Etablierung von Kreislaufwirtschaft. Das heißt: Was mit Digitalisierung beginnt, endet mit mehr Kreislaufwirtschaft? So könnte man sagen. Viele fangen heute auf der ersten Stufe des Monitorings ihrer eigenen Produkte hinsichtlich Digitalisierung an. Sie wollen ihre ausgelieferten Maschinen beispielsweise besser warten. Und das allein führt die Unternehmen zu daran anknüpfende Ebenen, wie zum Beispiel ein nachhaltigeres Produktdesign – denn produzierende Unternehmen werden zunehmend zu Dienstleistern und müssen plötzlich ihre eigenen Produkte wieder instand bringen, und müssen für sich selbst garantieren, dass diese auch besser zerlegbar und einfacher reparierbar sind. Damit tauchen also alle in ganz neue Prozesse ein, in denen sie sich viele Gedanken machen müssen über ihre Produktlebenszyklen und Kreisläufe. Indirekt verursacht also die Digitalisierung die Kreislaufwirtschaft. Also passiert Kreislaufwirtschaft nach der Digitalisierung fast wie zufällig? Nun, die kausale Kette ist völlig klar. Ich vermute nur, dass das in der Form noch kaum jemand zu Ende gedacht hat – man könnte dieses Ergebnis also tatsächlich fast als „Versehen“ bezeichnen. Die Unternehmen steigen ja nicht mit einer Kreislaufwirtschaftsidee in die Digitalisierung ihrer Prozesse ein. Sie wollen vielmehr den besten Kundennutzen und die beste Qualität liefern. Mit den Tools der Digitalisierung bedeutet das aber auch bessere Vernetzung, Tracking und Überwachung beziehungsweise ein weit ausgedehnter Service oder sogar das Experimentieren mit weiterreichenden Service-Geschäftsmodellen wie Miete, Pay-per-Use, Leasing, Sharing und Contracting. Über diese neue Intelligenz ihrer eigenen Produkte und die neuen Wartungsprozesse in den Unternehmen setzen sie zahlreiche Entwicklungen in Gange, die letztlich zu mehr Lebenszyklusdenken und mehr Kreislaufwirtschaft führen. Die Digitale Transformation in Industrie und Wirtschaft führt zu mehr Kreislaufwirtschaft. Wenn ein Unternehmen nun am Ende dieser Kette und damit voll in der Kreislaufwirtschaft angekommen ist, welche neuen Chancen eröffnen sich diesem? Wenn ein Unternehmen mit seinem Service in einem Kreislaufwirtschaftssystem gipfelt, dann ist es sicher nicht weit entfernt vom Wir freuen uns auf Ihren Besuch! IFAT, München | 14.-18. Mai 2018 Machen Sie Abfall zu Wertstoff − mit HSM Besuchen Sie uns auf der IFAT und erleben Sie was in jedem unserer Produkte steckt: Mehr Qualität Mehr Service Mehr Möglichkeiten MADE IN G E R M A N Y Weltmarktführer. Die Wettbewerbsvorteile sind aber nicht nur im Servicebereich angesiedelt. Denn durch Remanufacturing oder Wiederverwertung eigener Maschinen erhalten sie letztlich enorme Kostenvorteile in der Produktion. Die Kombination aus Serviceexzellenz, intelligenten Produkten und dem folgenden Einstieg in Kreislaufwirtschaftsprozesse ist dann meiner Meinung nach unschlagbar. Diesen Weg muss man aber auch konsequent beschreiten. (Das Forschungsprojekt wurde im Oktober 2016 gestartet und dauert vier Jahre. Unterstützt wird es unter anderem von Quality Austria.) www.hsm.eu DE_HSM_IFAT2018_UmweltJournal_135x98,2mm.indd 1 11.04.2018 16:13:20