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UmweltJournal Ausgabe 2018-03

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26 RECYCLING |

26 RECYCLING | ENTSORGUNG UmweltJournal /Mai 2018 Schul-Recyclingprojekt Foto: iStock.com Was tun mit alten Handys, Akkus & Co? Wir wissen, wie’s geht! Ein Pilotprojekt der Elektroaltgeräte Koordinierungsstelle Austria GmbH in Kooperation mit der MA 48 im Bildungszentrum Kenyongasse macht Schule und aus Schülern verantwortungsvolle Umweltschutzprofis. Lässig Sammeln statt uncool Wegwerfen“ unter „ diesem Motto präsentierten Schüler des Bildungszentrums Kenyongasse die Ergebnisse ihrer Schulprojektwoche. Darin drehte sich alles rund ums richtige Sammeln, Zerlegen und Wiederverwerten von Elektroaltgeräten und Altbatterien/Akkus. Mehr als 5700 Elektroaltgeräte wurden im Rahmen der Projektwoche gesammelt. Die Kinder und Jugendlichen waren begeistert am Werk – und das, obwohl sie sich fast ausschließlich mit „Müll“ beschäftigten. „Müll stimmt nicht, denn in ausgedienten Elektrogeräten wie zum Beispiel alten Smartphones oder Laptops stecken jede Menge Rohstoffe, die wertvoll sind und die verwertet oder wiederverwendet werden können“, erklärte die 17-Jährige Amelie. Learning by Doing „Gleich am ersten Projekttag haben wir in einem spannenden Workshop gelernt, dass ein Handy neben Kupfer sogar Gold enthält“, schilderte der IT-affine AHS-Schüler Sebastian (17) seine Eindrücke von einem der zahlreichen Workshops, die auf Initiative der EAK von Abfallberater der MA48 durchgeführt wurden. Eine wichtige Rolle spielte dabei der Elektroaltgeräte- und Altbatterien-Schulkoffer, den die Elektroaltgeräte Koordinierungsstelle 2014 gemeinsam mit Österreichs Abfallberatern entwickelt hat. Der Schulkoffer enthält neben altersgerechten, anschaulichen Lehrmaterialien auch Proben von geschredderten Metallen. Darunter auch Gold. „Wow, echtes Gold. Unser Erstaunen war groß, vor allem als der Abfallexperte der MA 48 erklärte, dass eine Tonne alter Mobiltelefone bis zu 50 Mal mehr Gold als eine Tonne Golderz enthält“, schilderten die Schüler ein weiteres Aha- Erlebnis der Woche. Eine Waschmaschine besteht unter anderem zu rund 60 Prozent aus Eisen, elf Prozent aus Kunststoff, fünf Prozent Glas und drei Prozent Nichteisenmetallen wie Kupfer oder Aluminium. Ein E-Herd beinhaltet sogar 83 Prozent Eisen. Allesamt wertvolle Metalle, die recycelt werden können. D.R.Z. und 48er Tandler „Umso wichtiger ist es, dass Elektroaltgeräte bei den über EDGE9: Pole-Position beim Batterie-Recycling Das Racing Team der Technischen Universität Wien entwickelt selbst E-Rennfahrzeuge und setzt nun erstmals bei der Entsorgung der Lithium-Ionen-Batterien auf das zukunftsweisende Recycling von Saubermacher. Der steirische Umweltpionier erreicht bereits heute Recyclingeffizienzen von bis zu 70 Prozent und führt somit das internationale Spitzenfeld in der Batterieverwertung an. Schon seit über zehn Jahren widmet sich das TUW Racing Team der Entwicklung und Herstellung von E-Rennfahrzeugen und nimmt auch an internationalen Wettbewerben, zum Beispiel in Silverstone, am Hockenheim Ring oder am Spielberg Ring teil. Bei der „Formula Student“ geht es nicht nur um die beste Rundenzeit, sondern auch um den gesamten Entwicklungsprozess. Die Arbeit von Saubermacher beginnt zwar erst, wenn das E-Auto stehen bleibt, doch auch abseits der Rennstrecke, und hier vor allem im Umweltbereich, möchte das Studententeam an vorderster Stelle liegen. Leichtbau und Eigenbau sind die große Leidenschaft der Studierenden der TU Wien. Daher werden immer neue Möglichkeiten gesucht, jedes mögliche Bauteil selbst zu entwickeln und zu optimieren. Durch diese Bemühungen wiegt der jüngste Bolide, der „EDGE9“, fahrfertig nur 142,5 Kilogramm. Damit ist er der leichteste Elektro-Rennwagen in der Formula Student. Die Rennautos werden mit Lithium- Ionen-Batterien betrieben. Weltspitze im Batterierecycling Mit Saubermacher wurde nun ein kompetenter Partner für die fachgerechte Entsorgung der Lithium-Ionen-Batterien gefunden. „Mir gefällt die Mitarbeit von Studierenden in so einem Projekt wirklich sehr gut. Es ist eine gute Vorbereitung für ihre Zukunft, denn es wird viel Erfahrung für das spätere Berufsleben gesammelt. Daher freut mich die Zusammenarbeit besonders“, so Hans Roth über die Kooperation im E-Motorsportbereich. Saubermacher ist derzeit österreichweit das einzige Unternehmen mit den erforderlichen Genehmigungen für den Transport beschädigter Lithium-Batterien und -Akkus. Mit dem Erwerb der Redux Recycling GmbH in 2016 katapultierte sich das Unternehmen an die Weltspitze im Batterierecycling. Mit zahlreichen, zum Teil bereits ausgezeichneten, Forschungsprojekten soll dieser Vorsprung noch weiter ausgebaut werden. Foto: Saubermacher/APA-Fotoservice/Hauzinger Saubermacher ist mit dem Erwerb von Redux Recycling in die Weltspitze beim Batterierecycling vorgedrungen – nun kooperiert das steirische Unternehmen mit E-Racing-Forschern der TU Wien. (Im Bild: A. Kazda/ Saubermacher-Kundenbetreuer der TU Wien, G. Hecker/ Vertriebsdirektor Großkunden Saubermacher, H. Roth/ Saubermacher-Eigentümer, A. Kinzer/ Projektmanager TUW Racing Team, J. Steiner/ Head of Electronics TUW Racing Team, (v.l.n.r.))

Mai 2018/ UmweltJournal RECYCLING | ENTSORGUNG 27 2.100 kommunalen Sammelstellen des Landes zur fach- und umweltgerechten Entsorgung abgegeben werden“, bestärkte Elisabeth Giehser, Geschäftsführerin der Elektroaltgeräte Koordinierungsstelle (EAK) die Ausführungen der Jugendlichen. „In Wien werden jährlich mehr als 11.000 Tonnen Elektroaltgeräte gesammelt“, ergänzte die Sprecherin der MA48, Ulrike Volk die Ausführungen der Schüler. Von diesen 11.000 Tonnen gesammelten Elektrogeräten landen ca. 1.500 Tonnen pro Jahr im Demontage- und Recycling- Zentrum (D.R.Z.) in Wien 14, dem die Schüler im Rahmen des Projektes einen Besuch abstatten durften. „Im D.R.Z. haben wir beobachtet, wie kleinere Elektrogeräte, aber auch Kühlschränke und Waschmaschinen, zerlegt werden. Dabei werden alle enthaltenen Rohstoffe getrennt und sortiert, damit man sie weiterverwerten kann“, berichteten Adrijana (13) und Ben (12) von der spannenden Exkursion. „Die daraus wieder gewonnenen Metalle erzielen eine jährliche Wertschöpfung von mehr als 17 Millionen Euro“, so Giehser. Im D.R.Z. wird aber nicht nur zerlegt, sondern auch repariert und Neues kreiert. So werden jährlich mehr als 20.000 Stück Elektroaltgeräte in den Werkstätten des D.R.Z. bearbeitet. Rund 50 Prozent davon gelangen als geprüfte Re-Use Geräte wieder in den Verkauf – unter anderem am Tandlermarkt der MA48. Auch zum 48er Tandler stand eine Exkursion am Programm der Projektwoche. „Beim 48er Tandler kannst urviel kaufen – urgünstig und fast wie neu …“ Der 12-jährige Ben war begeistert von den neuen, alten Elektrogeräten, die dort sogar mit einer zwölfmonatigen Gewährleistung weiterverkauft werden. Schulsammlung mit Rekordergebnis Ein weiteres Highlight der Projektwoche bildete der speziell für die Schule von der EAK und der MA48 organisierte Sammeltag. Schüler, aber auch Pädagogen und Eltern brachten an diesem Tag ihre alten Elektro-Kleingeräte, Bildschirmgeräte und alte Batterien/Akkus mit, die dann von einem Sammel-LKW der MA48 im Autohof der Schule abgeholt wurden. Die Klasse, die die meisten Elektroaltgeräte sammelte, wurde von der EAK mit 500 Euro Siegerprämie für die Klassenkasse belohnt. „Echt krass, was wir da alles gesammelt und abgeben haben. Die Palette reicht von Handys und Laptops, bis zum Haarfön, Stabmixer und Staubsauger“, erzählten die Schüler der Siegerklasse 4A der Bildungsanstalt für Elementarpädagogik (BAfEP). Stolze 5.700 Stück Elektroaltgeräte sind im Rahmen des Schulprojektes in der Kenyongasse insgesamt gesammelt worden. Damit haben die Schüler einen wichtigen Beitrag geleistet, dass jede Menge Rohstoffe nicht verloren sind, sondern wieder im Produktzyklus weiterverwendet werden können. Schüler wünschen sich Recycling-Stunden „Wir haben gelernt, dass es relativ einfach ist, sich ganz bewusst ressourcenschonend und damit umweltgerecht zu verhalten. Jetzt, wo ich so viel darüber erfahren habe, komme ich sicher nie mehr auf die Idee, eine Batterie oder ein altes Gerät, auch wenn es noch so klein ist – wie zum Beispiel eine elektrische Zahnbürste, einfach in den Mistkübel zu werfen. Ich habe auch meine Eltern davon überzeugt, dass jeder Mensch durch bewusstes Handeln der Umwelt eine Chance gibt, damit auch wir Jüngeren in Zukunft noch ausreichende Rohstoffe zu Verfügung haben“, so der Appell der engagierten Schüler. „Umweltbildung kann nicht früh genug anfangen“, betonte Giehser abschließend. Umso wichtiger ist es, dass sich der hohe Stellenwert des Themas auch in den Schul-Lehrplänen niederschlägt und mehr Unterrichtsstunden für gezielte Umweltbildungs- und Bewusstseinsarbeit reserviert werden. Jeder Schüler, jede Schülerin sollte zumindest ein Mal in seiner Schulzeit so eine Projektwoche Foto: EAK Austria GmbH/APA-Fotoservice/Schedl Mit einer professionell abgehaltenen Schüler-Pressekonferenz informierten junge Abfallsammel-Experten am 23. Februar 2018 die erwachsene Öffentlichkeit über die Ergebnisse ihrer Schulprojektwoche zum Thema: „Lässig Sammeln statt uncool Wegwerfen“. wie diese, oder zumindest einen Elektroaltgeräte- Workshop mit dem Schulkoffer erleben“. Resümee des Podiums der Schüler-Pressekonferenz: „Wir wünschen uns mehr Schulstunden zum Thema Ressourcenschonung und Recycling.“ Logistik optimieren mit dem Steuermodul falconic Containerpool einfach verwalten und organisieren Die Pöttinger Entsorgungstechnik hat ein Steuermodul entwickelt, das es ermöglicht, in Kombination mit einer SIM-Karte und dazugehörigem Webinterface, alle Abläufe für den Containerpool eines Unternehmens zu steuern, und zwar von der Entleerung bis zur Wartung und so Kosten zu senken. Pöttinger Entsorgungstechnik stellt das falconic System auf der IFAT 2018 (Stand 315/ 414 in Halle A5) in München vor. Zur wesentlichen Reduktion von Transport- und Logistikkosten in der Sammlung von Wertstoffen und Reststoffen trägt eine neue Lösung von Pöttinger Entsorgungstechnik bei: das neue Steuermodul falconic. Durch die Integration des Moduls in die Presscontainer können sämtliche Informationen aller relevanten Maschinenfunktionen gewonnen und zur Optimierung von Logistik und Disposition verwendet werden. Die falconic-Steuerung bietet wesentliche Vorteile durch die Kommunikation mit dem Presscontainer. Automatische Erkennung und Anpassung der Drehrichtung, Füllstandserkennung und modernster Standard in Sicherheitstechnik sind die Basics. Mit einer SIM-Karte kombiniert, bietet das System viele weitere Möglichkeiten: Mittels GPS Tracking und Visualisierung der Containerstandorte auf der falconic Website, hat der Kunde einen Überblick über seinen Containerpool, und kann damit Disposition und Transportwege optimieren. Mittels Login und Passwort kann der Kunde seine Daten abrufen. Die automatische Füllstandsmeldung des Presscontainers ersetzt den Meldebedarf durch den Bediener. Damit können Abholungen rechtzeitig geplant und Reaktionszeiten verkürzt werden. Mit falconic können die Container im Webinterface durch Echtzeitinformationen über den Containerstatus optimal verwaltet werden. Die Container werden bestmöglich ausgelastet und Logistikkosten reduziert. Durch die optimierte Maschinensteuerung und die automatische Wartungsmeldung werden zudem Wartungskosten gespart. Online Konfiguration von Maschine und Standort Per Email oder SMS wird der Disponent über Füllstand, Standort sowie eventuelle Störmeldungen der Maschine informiert. Zu welchem Zeitpunkt die Statusmeldungen erfolgen, ist frei wählbar. Mit falconic von Pöttinger ist es möglich alle Abläufe für den Containerpool eines Unternehmens zu steuern. Für den jeweiligen Maschinenstandort können verschiedene Einstellungen gespeichert werden wie Materialart, Pressenstellung oder Anzahl der Hübe. Bei einem Containertausch übernimmt der ausgewechselte Grafik: Pöttinger Container – sofern er mit falconic ausgestattet ist – automatisch die Daten vom Aufstellungsort. Zusätzlich können für sämtliche maschinenbezogene Daten Statistiken erstellt werden wie zum Beispiel für die Anzahl der Entleerungen, Startvorgänge und vieles mehr. Das System bietet auch die Möglichkeit, an bereits bestehende Disponierungs- und Abrechnungssysteme angebunden zu werden. anz_recycling_magazin_275x98_unisort_pr_IFAT_DE.indd 1 19.03.18 08:07