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UmweltJournal Ausgabe 2018-05

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14 ABFALLBEHANDLUNG,

14 ABFALLBEHANDLUNG, -VERWERTUNG UmweltJournal /September 2018 Bewegliche Mahlwand verhindert Stillstandzeiten Hammermühle verkugelt Buntmetalle Durch die steigenden Rohstoffpreise nimmt das möglichst vollständige Recycling von Metallen einen immer höheren Stellenwert ein. So werden Materialien aus Buntmetallen zur Wiederaufbereitung zum Beispiel verkugelt, bevor sie weiterverarbeitet werden. Doch zahlreiche Zerkleinerungsanlagen waren bisher nur auf sehr große Durchsatzmengen ausgelegt und benötigten entsprechend viel Platz – in einem Großteil der Unternehmen ist gerade dieser jedoch nicht vorhanden ... Metalle beziehungsweise Legierungen werden in zahlreichen Elektrogeräten verarbeitet. Da der Rohstoffbedarf von Jahr zu Jahr steigt, gewinnt ihr Recycling immer mehr an Bedeutung. Bereits vor Jahren hat die Erdwich Zerkleinerungssysteme GmbH deshalb die Hammermühle HA800 auf den Markt gebracht: Damit lassen sich bereits vorzerkleinerte Bestandteile von größeren Geräten – beispielsweise von Kühlanlagen – zu Metallkugeln in Millimetergröße weiterverarbeiten, was die Rezyklierung deutlich vereinfacht. „Diese Version der Hammermühle haben wir vor allem für hohe Durchsatzmengen entwickelt, die nur in entsprechend groß ausgelegten Anlagen erreicht werden können“, erklärt Harald Erdwich, Geschäftsführer bei Erdwich. „Viele Unternehmen arbeiten jedoch mit weitaus niedrigeren Durchsatzmengen.“ Hinzu kommt, dass der Platzbedarf ein großes Problem darstellen kann – in zahlreichen Betrieben ist der Raum für eine solche Anlage schlicht nicht vorhanden. Daher muss manchmal auf externe Dienstleister zurückgegriffen werden, was wiederum den Entsorgungsaufwand und die Kosten erhöht. Kompakte Maße für einfachere Installation Während die HA800/1-1500 Maße von bis zu 2.100 mal 2.600 mal 1.560 Millimeter aufweist, wurde die neue HA600 deutlich kompakter designt: Höhe, Länge und Breite bemessen sich auf 1.100 mal 1.225 mal 1.100 Millimeter, wodurch sie sich sehr einfach in bestehende Systeme integrieren lässt. Die Leistung beträgt elf bis 45 Kilowatt; der Drehzahlbereich liegt zwischen 1.000 und 1.800 Umdrehungen. Auch das Gewicht konnte stark reduziert werden: Die HA800 wiegt – je nach Ausführung – zwischen 6.000 und 7.500 Kilogramm, die neue Version dagegen nur noch circa 1.400 Kilogramm. Während die Durchsatzmenge für Buntmetalle bei der HA800 bis zu 2.400 Kilogramm pro Stunde beträgt, liegt sie bei der HA600 bei circa 800 Kilogramm pro Stunde. Bei allen Anlagen achten die Zerkleinerungs-Experten besonders auf eine hohe Betriebssicherheit. So werden hochverschleißfeste Mahlwerkzeuge eingesetzt, wodurch nur sehr selten Reparaturen durchgeführt werden müssen. Die Hammermühlen zeichnen sich des Weiteren durch eine geschlossene Bauweise aus, die durch eine besondere Wellenund Gehäuseabdichtung sowie entsprechende Absaugstellen optimiert werden. Das führt zu einem staubfreien Betrieb und folglich zu einer sehr niedrigen gesundheitlichen Belastung der Mitarbeiter, die die Anlage bedienen. Ein mechanischer Überlastschutz mit Notauswurf sorgt dafür, dass ungeeignete Materialien und Störstoffe – beispielsweise besonders massive Stahlteile – aus der Maschine befördert werden, ohne das Schneidwerk zu beschädigen. „Dafür haben wir die Mahlwand so konstruiert, dass sie auf zwei Federn gelagert wird“, erläutert Erdwich. „Da die Wand beweglich ist, kann das entsprechende Störmaterial ohne großen Aufwand aus der Maschine entfernt werden, wodurch Stillstandzeiten verhindert werden.“ Fotos: Erdwich Zerkleinerungssysteme GmbH Geeignet ist die Hammermühle HA600 für die Verarbeitung von hartspröden, vorzerkleinerten Materialien und ermöglicht so den effizienten Materialaufschluss. Speichermedien müssen komplett zerstört werden Geeignet ist die Hammermühle HA600 für die Verarbeitung von hartspröden, vorzerkleinerten Materialien – beispielsweise Metallschrott sowie Elektro- und Elektronikschrott aus Stahl und Aluminium – und ermöglicht so den effizienten Materialaufschluss. Ein Hauptaugenmerk liegt außerdem auf der Verkugelung von Buntmetallen. Erdwich hat außerdem ein weiteres Anwendungsgebiet berücksichtigt: „Die Sammlung von Daten rückt auch immer mehr in den Fokus des Gesetzgebers. Vor allem Fahrzeuge vernetzen sich zunehmend und Die Hammermühle zeichnet sich durch ihre geschlossene Bauweise aus. erfassen durch die hochwertige technische Ausstattung viele sensible Daten“, führt Erdwich aus. „Hier muss zukünftig darauf geachtet werden, dass die Speichermedien, die im Fahrzeug verbaut sind, oder auch Smart Keys, bei einem Recycling des Autos komplett zerstört werden. Das können wir mit der HA600 bewerkstelligen.“ Nur die besten Betriebe der Abfallwirtschaftund Recyclingbranche dürfen sich Entsorgungsfachbetrieb (EFB) nennen – folgen sie dieser Marke: ENTSORGUNGS FACHBETRIEB Warum EFB? Was garantiert ein EFB-zertifizierter Betrieb dem potenziellen Auftraggeber? Dass er ein exaktes Regelwerk befolgt, welches für Rechtskonformität, Optimierung der Betriebsabläufe, eine transparente Betriebsorganisation und ausreichenden Versicherungsschutz steht. Sieben Gutachter-Organisationen mit mehr als 20 Gutachtern überprüfen die Einhaltung für den V.EFB. Erst nach einer weiteren Prüfung durch den V.EFB Fachbeirat erfolgt die Zertifizierung. Bestehende Qualitätsmanagementsysteme (ISO 9001) und Umweltmanagementsysteme (ISO 14001), sind größtenteils abgedeckt und werden durch den EFB fachspezifisch ergänzt. Eine speziell für die Branche entwickelte Prüfliste erleichtert die Umsetzung und die Überprüfung. Ein weiterer großer Vorteil ist die Berücksichtigung des EFB – Zertifikates in Ausschreibungen öffentlicher und privater Auftraggeber. Die V.EFB-Zertifizierung kann im Rahmen von Eignungs- und Auswahlkriterien Berücksichtigung finden. Der V.EFB stellt als Hilfe und Unterstützung Textbausteine für ein– und zweistufige Ausschreibungsverfahren zur Verfügung. FACTBOX Der V.EFB wurde im Jahr 1999 vom VÖEB und ÖWAV gegründet; im Jahr 2002 traten die ISWA Austria und im Sommer 2013 der WKO Fachverband Entsorgungs- und Ressourcenmanagement als weitere Mitglieder hinzu. Beim V.EFB sind die wichtigsten Interessensvertretungen der Recycling- und Abfallwirtschaftsbranche als Mitglieder, aber auch im Vorstand des V.EFB vertreten. Zurzeit sind 115 Betriebe mit insgesamt 220 Standorten EFB zertifiziert. Das Motto des V.EFB bei der Auswahl der Entsorgungsfachbetriebe ist „Qualität vor Quantität“. Mit der UMG Register VO wurde der V.EFB gesetzlich verankert und ist der EMAS national gleichgestellt. Seither sind zwei Wege der Zertifizierung möglich: - Standardzertifizierung EFB und - EFB plus Zertifizierung (EMAS Gleichstellung) www.vefb.at

September 2018/ UmweltJournal ABFALLBEHANDLUNG, -VERWERTUNG 15 Die Zerkleinerer der Zukunft „Maschinen sollen Verschleißteile selber bestellen“ Auf der IFAT, der Messe für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft in München, feierte Vecoplan mit einem leistungsstarken Zerkleinerer Premiere. Dieser kann Materialien wie Industrie- und Produktionsabfälle oder auch Sperrmüll in hoher Ersatzbrennstoff-Qualität aufbereiten und handhaben. Das Besondere an der Maschine ist das komplett neue Design. Warum sich Vecoplan dafür entschieden hat und welche Vorteile die Kunden davon haben, erklärt Werner Berens, Vorstand der Vecoplan AG, im Interview. UJ: Herr Berens, warum muss ein Zerkleinerer gut aussehen? Berens: Schauen Sie sich Gabelstapler, Traktoren oder Hublader an. Das sind heute Hightech-Geräte. Sie sind nicht nur robust, man sieht es ihnen auch an. Sicher, in erster Linie geht es den Betreibern um Betriebsdaten, Zuverlässigkeit, Qualität, Kosten und Wartungsfreundlichkeit. Trotzdem spielt das Auge eine Rolle. Unsere Maschinen stehen bei unseren Kunden mitten in den Produktionshallen. Trotzdem möchten sie eine schöne Anlage in ihrer Produktion haben. Da ticken wir Menschen alle sehr ähnlich. Ich bin auch davon überzeugt, dass ein zeitgemäßes Erscheinungsbild leistungsstarke Technik assoziiert. Ein modernes Design ist einfach glaubhafter. Wir differenzieren uns sowohl farblich vom Wettbewerb, als auch geometrisch. Unsere neue Maschine kommt aus einem Guss. Also ging es beim neuen Design vor allem um ein modernes Erscheinungsbild der Maschine? Der Kunde kauft unsere Produkte nicht allein aus emotionalen Gründen, wie das bei einem Auto, einem Tablet oder auch einem Kaffeeautomaten der Fall sein kann. Wichtig ist, dass wir uns in den Leistungsmerkmalen von unseren Wettbewerbern differenzieren. Diesen Gedanken muss auch das neue Maschinendesign transportieren – der potenzielle Käufer soll die Kraft spüren, die hinter der neuen Anlage steckt. Aber Design ist ja viel mehr als nur Farb- und Formgebung, es ist Anwender-Nutzen. Deswegen haben wir uns entschieden, dass wir uns in einer kleinen Gruppe mit diesem Thema beschäftigen. Als Partner haben wir Design Tech ins Boot geholt, ein international führendes Unternehmen für zielorientiertes Maschinendesign. Nach welchen Kriterien wurde die neue Maschine gestaltet? Wir haben uns auf den Mehrwert für den Kunden fokussiert und darauf, diesen sichtbar zu machen. Natürlich haben wir auch mit Emotionen gespielt. Aber am Ende des Tages ist das Design das Spiegelbild des Firmengesichts. Dabei geht es eben nicht nur um Optik, es geht auch „Wir greifen beim Design unserer Maschinen tief in die Konstruktion ein.“ Werner Berens, Vecoplan AG um Ergonomie. Damit greift das Design in die Maschinenkonstruktion ein. Das heißt, der neue Zerkleinerer ist für den Bediener einfacher Foto: Vecoplan AG zu handhaben. Dazu kommen eine deutlich verbesserte Service- und Wartungszugänglichkeit – und das Thema Industrie 4.0. Wir reden nicht nur darüber, wir sind Vorreiter. Unsere Maschinen sollen in Zukunft erkennen, ob ein Verschleißteil ausgetauscht werden muss, und dieses selbstständig bestellen. Sie kommuniziert mit dem Bediener und gibt ihm rechtzeitig die Information, wann zum Beispiel eine Wartung ansteht. Unsere Maschine wird Kunden bei ihren Prozessen so noch besser unterstützen. Betreiber werden aber nicht nur mehr Freude daran haben, sie sollen auch Betriebskosten sparen. Sie wissen genau, was sie für ihr Geld bekommen, und können sich darauf verlassen. Damit werden Sie den Zerkleinerer teurer anbieten als Wettbewerbsprodukte? „Teuer“ oder „günstig“ sind Wörter, die relativ sind. Wir haben nun die Möglichkeit, die modulare Denkweise stärker zu nutzen. Der Kunde erhält eine bedarfsorientiert ausgelegte Anlage. Das ist ein überzeugender Kostenvorteil. Klar ist: Betreiber profitieren von einer höheren Effizienz. Das spiegelt sich unter anderem in den Durchlaufmengen, in der Robustheit und in den Betriebskosten wider. Wie genau wird sich das neue Design auf die anderen Baureihen in Ihrem Programm auswirken? Wir greifen beim Design unserer Maschinen tief in die Konstruktion ein. Wir haben 2013 eine Entwicklungsoffensive gestartet und so in den vergangenen Jahren neue und optimierte Produkte auf den Markt gebracht. Diesen Kurs und diese Geschwindigkeit werden wir fortsetzen. Das ist unser erklärtes Ziel. Denn nur mit zukunftsweisenden Produkten, die einen deutlichen Mehrwert bieten, können wir unsere Kunden unterstützen. Der neue Zerkleinerer, den wir auf der IFAT gezeigt haben, ist erst der Anfang. In den kommenden drei Jahren wollen wir alle Maschinenbaugruppen daraufhin überarbeiten und das neue Design als Gesamtgedanken in unser Unternehmen integrieren. Eggersmann Anlagenbau GmbH Carl-Zeiss-Straße 6-8 32549 Bad Oeynhausen Germany Eggersmann GmbH Rothenschlatt 18 26203 Wardenburg Germany Hotlines Recycling Plants MT | BT | Service Tel. +49 5734 6690-0 Key Machines Tel. +49 4407 9133-0 › Generalunternehmer › Mechanische Aufbereitung › Biologische Aufbereitung › Recyclingmaschinen › Service und Optimierung sales@f-e.de f-e.de