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UmweltJournal Ausgabe 2018-05

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6 DONAU

6 DONAU UmweltJournal /September 2018 Megaverschrottungsprojekt an der Donau Letzte Fahrt des Partyschiffs Anfang Mai wurde publik, dass das Partyschiff „Johann Strauss“ (lange als der Schandfleck des Donaukanals bezeichnet) von einem Grazer Schrotthändler ersteigert wurde und endlich verschrottet werden soll. Knapp zwei Wochen später legte der Dampfer ab zur letzten Fahrt. Das UmweltJournal zeigt nun exklusive Bilder davon und sprach nach der Verschrottung mit dem Käufer Robert Riepl von Rcore. als Was hat Sie dazu bewogen, das Schiff zu ersteigern? Das Partyschiff beinhaltete zahlreiche verwertbare Rohstoffe. Stahl, Kupfer und vieles mehr. Der Kaufpreis von etwa 22.500 Euro war für die Vielzahl und Menge an Rohstoffen ein guter Preis. Was ist nun mit dem Schiff nach der Versteigerung genau passiert? Es ist von Wien aus mit einem Sondertransport auf der Donau bis nach Bratislava gebracht worden. Der Transport war dabei sehr aufwendig – wir haben uns sogar die Zustimmung der Umweltbehörde eingeholt. In der Nähe der Stadt befindet sich ein industrieller Hafen, wo das Schiff innerhalb weniger Tage vollständig in Einzelteile zerlegt wurde. Danach wurden die Sorten getrennt und verkauft. Wie viele Tonnen Stahl beziehungsweise andere Materialchargen wurden gewonnen? Wir haben etwa 300 Megatonnen qualitativ hochwertigen Schrott aus dem Wrack gewonnen. Und dazu nur noch einige zusätzliche Metallfraktionen mit einem Gesamtgewicht von etwa 25 Megatonnen (25 Mio. Tonnen). Fotos: privat Vor einigen Jahren hatten Sie schon einmal ein größeres Verschrottungsprojekt an der Donau … Ja richtig. 2009 habe ich die veraltete Eisenbahnbrücke in Tulln über die Donau verschrottet. Langsam erarbeite ich mir einen Ruf (lacht). Fischwanderhilfe Greifenstein in Betrieb Donau wird immer „barrierefreier“ BISSIGER REISSWOLF ALS ANTI-BLOCKIER- SYSTEM Der zuverlässige XRipper ® Abwasser-Zerkleinerer von Vogelsang Feuchttücher, Putzlappen, Hygieneartikel – immer mehr Müll landet in der Kanalisation und verusacht kostspielige Verstopfungen. Die Lösung: Zerkleinrung statt Notfallwartung! Mithilfe des bewährten XRippers werden Störstoffe auf eine unproblematische Größe zerkleinert und so Störungen vermieden. Vogelsang bietet den XRipper in unterschiedlichen Bauformen, sodass er an nahezu jeder Stelle der Kanalisation nachgeschaltete Komponenten schützen kann. Dank ihrer aus einem Block gefertigten Ripper-Rotoren sind die XRipper robust und zuverlässig. Wartung und Service erfolgen unkompliziert vor Ort. Hier erfahren Sie mehr: info@vogelsang-austria.at Tel.: +43 664 84 66 695 vogelsang-austria.at ENGINEERED TO WORK Im Zuge des EU-LIFE+ Projektes „Netzwerk Donau“ rüstete der „Verbund“ das Kraftwerk Greifenstein mit einer neue Fischwanderhilfe aus. Bei einer ersten Befischung überzeugten sich die Projektpartner vor Ort von der Funktion. Mit der neuen Fischwanderhilfe öffnet sich frischer Lebensraum für Fische an der Donau weit über das Kraftwerk hinaus. Die Wiederherstellung der Durchgängigkeit der großen Flüsse ist eines der wesentlichen Ziele, welche über die europäische Wasserrahmenrichtlinie für die kommenden Jahre vorgegeben wird. Ein naturnaher Bach ermöglicht den Fischen, die 14,5 Meter Höhendifferenz des Donaukraftwerks zu überwinden. Notwendig ist dazu ein vier Kilometer langes Gerinne, das eingebettet in die ökologisch wertvollen Flächen in der Greifensteiner Au errichtet wurde. Über 400.000 Kubikmeter Schotter wurden insgesamt in der Au beim Kraftwerk Greifenstein bewegt. Die Projektkosten belaufen sich auf rund acht Millionen Euro. Rund die Hälfte der Kosten übernimmt der Verbund. „Wir beweisen auch mit unseren Leistungen in ganz Österreich und besonders an der Donau, dass Strom aus Wasserkraft die nachhaltigste, sauberste und sicherste Form der heimischen Stromerzeugung darstellt“, so Vorstandsmitglied Günther Rabensteiner (Verbund AG). „Unsere Kompetenz wird heutzutage nicht nur im technischen Bereich bei der Stromerzeugung aus Wasserkraft, sondern auch bei Ökologieprojekten international geschätzt. Das Gebot der Stunde im Bereich Umwelt, Klima und Energie ist, die Ressource Wasserkraft bestmöglich zu nutzen und zukünftige Optionen auf hohem Standard ökologisch verträglich auszubauen und so das Rückgrat der sicheren und heimischen Versorgung zu stärken.“ Frischer Lebensraum entlang der Donau „Greifenstein war immer schon der Ort, wo die Wasserkraft neben der CO 2 -freien Stromerzeugung ökologisch bahnbrechendes geleistet hat“, so Karl Heinz Gruber, Geschäftsführer der Verbund Hydro Power GmbH. Was der Gießgang vor 30 Jahren war, sei heute die naturnahe Fischwanderhilfe. „Wir feiern damit nicht nur einen weiteren, sehr wichtigen Meilenstein bei der Herstellung der Durchgängigkeit an der Donau, es wurde letztlich auch ein zusätzlicher Lebensraum für die Wasserlebewesen und Vögel geschaffen.“ Wichtig war dabei der gesamtheitliche Ansatz bei der Umsetzung des Projekts der Fischwanderhilfe. „Neben der Ökologie achten wir daher auch immer darauf, dass die ökonomischen Rahmenbedingungen passen“, ergänzt Michael Amerer, Geschäftsführer bei Verbund Hydro Power GmbH. In Greifenstein bieten Kolke (Tiefstellen) und eigens verankerte Raubäume Lebensraum für Wasserlebewesen und Vögel. Zwei Dotationsbauwerke garantieren die erforderliche Wassermenge auch bei Nieder- und Hochwasser-Lagen. Der Bach nutzt als Lebens- und Laichraum der Artenvielfalt und „impft“ die Donau. Die Eröffnung der Fischwanderhilfe in Greifenstein zog viele Besucher an. Ein vier Kilometer langes Gerinne wurde durch die Greifensteiner Au gegraben. Der Generalsekretär Josef Plank vom Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus und LH-Stv. Stephan Pernkopf (NÖ) prüften die Fische in der neu installierten Fischreuse. Fotos: Kohl Die Barrierefreiheit für Fische ist nur eines der Ziele im Projekt „LIFE+ Netzwerk Donau“. Hauptanliegen ist die Verbindung bestehender ökologisch gesunder Flächen und Renaturierungsprojekte. In den kommenden Jahren wird der Verbund mit einem Gesamtaufwand von rund 25 Millionen Euro und mit sechs Finanzierungspartnern die Fischfauna von vier Natura 2000-Gebieten und von Zubringersystemen verbessern.

September 2018/ UmweltJournal DONAU 7 PlasticFreeDanube Plastikfrei von der Quelle bis zur Mündung Das internationale Projekt PlasticFreeDanube zielt darauf ab, das Wissen über Eintragsquellen, Transportverhalten und mögliche Umweltgefahren durch die fortschreitende Kunststoffbelastung der Donau zu erweitern. In den letzten Jahren ist das Bewusstsein für eine saubere Donau in allen ihren Anrainerstaaten deutlich gewachsen. So ist das Reinhalten des internationalsten Stroms der Welt inzwischen ein gemeinschaftlich europäisches Anliegen, das auch in der sogenannten Plastic Strategy der Europäischen Kommission seinen Ausdruck findet. Im grenzübergreifenden Projekt PlasticFreeDanube engagiert sich viadonau gemeinsam mit österreichischen und slowakischen Partnern zur umfassenden Untersuchung und für nachhaltige gemeinsame Lösungsansätze zur Vermeidung von Kunststoffabfällen in der Donau. Zu dem frischen bilateralen Donauprojekt fand am 24. Jänner in Hainburg das erste Meeting mit nationalen und internationalen strategischen Partnern statt. Jährlich bis zu 40 Tonnen Plastik Jährlich landen bis zu 40 Tonnen Plastik in der Donau – etwa 90 Prozent durch Abschwemmung, Windverfrachtung, Abwasser und durch Wegwerfen. Kunststoffe zählen zu den vielseitigsten Materialien überhaupt und begegnen uns heute in beinahe allen Bereichen des Alltags. Ihr großer Erfolg als Allzweckstoff macht sie zugleich aber zu einem wesentlichen Teil des Müll- und Müllentsorgungsproblems – auch an und auf der Donau. Laut einer Studie des Umweltbundesamtes aus 2015, die sich auf das Vorkommen von Mikroplastik (Teile in der Größe von 0,5 bis fünf Millimeter) konzentrierte, landen jährlich bis zu 40 Tonnen Plastik (Hochrechnung für alle Größenfraktionen, Messstelle Hainburg) in der Donau. Etwa 90 Prozent der in den untersuchten Proben gefundenen Kunststoffe gelangten durch Abschwemmung, Windverfrachtung, Abwasser und durch Wegwerfen in den Fluss. Die restlichen rund zehn Prozent sind industriellen Ursprungs und stammen aus Produktion, Verarbeitung und Logistik. Während ein Teil des Plastikmülls insbesondere im Umfeld der Staustufen wieder anlandet und dabei die Flussufer verschmutzt, leitet der Strom große Mengen des Kunststoffs schließlich bis ins Schwarze Meer. Auf diese Weise wirken Flüsse als bedeutende „Lieferanten“ für die zunehmende Kunststoffbelastung der Meere und die wachsenden, ziellos über die Ozeane treibenden Müllinseln. Wissen über Kunststoffbelastung erweitern Foto: iStock.com Für wirkungsvolle Maßnahmen braucht es umfassende und verlässliche Daten. PlasticFreeDanube zielt daher vor allem darauf ab, das Wissen über Eintragsquellen, Transportverhalten und mögliche Umweltgefahren durch die fortschreitende Kunststoffbelastung der Donau zu erweitern. Mithilfe der Analysedaten sollen standardisierte Methoden entwickelt werden, um die Verschmutzung durch Makro-Kunststoffe (Teile größer als fünf Millimeter) von Flussökosystemen zuverlässig beobachten und bewerten zu können. Die gewonnenen Daten und die daraus entstehenden Monitoring-Konzepte bilden wiederum die Basis für ein zentrales Anliegen der Projektpartner: ein Aktionsplan für Kunststoffabfälle und treffsichere Pilotmaßnahmen gegen die Verschmutzung durch Kunststoffe in und entlang der Donau. Ein wichtiger Ansatzpunkt des Projekts ist dabei konsequente Bewusstseinsbildung. Neben der Erstellung maßgeschneiderter Lehr- und Ausbildungsmaterialien setzt PlasticFreeDanube auf eine eigens geschaffene Kommunikations- und Informationsplattform zum Thema Plastikverschmutzung in Flussökosystemen – ein starkes und nachhaltiges grenzübergreifendes Signal für eine saubere und lebendige Lebensader Donau. Das bilaterale Projekt PlasticFreeDanube wird von fünf Partnern aus Österreich und der Slowakei (Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) – Institut für Abfallwirtschaft (ABF) & Institut für Wasserwirtschaft, Hydrologie und konstruktiver Wasserbau (IWHW), viadonau, RepaNet o.z., Pisas – Polymer Institute der Slowakischen Akademie der Wissenschaften und der Nationalpark Donau-Auen) und 17 strategischen Partnern umgesetzt. FLOTTWEG DEKANTER FÜR LACKSCHLAMM-ENTWÄSSERUNG UND PROZESSWASSER-RECYCLING Ihre Vorteile mit Flottweg Trenntechnik: • Reduzierung des Schlammvolumens um bis zu 90 % • Minimaler Bedarf an Koagulier- bzw. Flockungsmitteln • Wiederverwenden des Prozesswassers und damit ein reduzierter Frischwasserverbrauch • Besonderer Verschleißschutz, angepasst für die Lackschlamm-Aufbereitung • Geringer Platzbedarf durch eine komprimierte Bauweise der Zentrifugen Flottweg SE • Industriestraße 6-8 • 84137 Vilsbiburg • Germany • Tel.: + 49 8741 301-0 • Fax: + 49 8741 301-300 • mail@flottweg.com • www.flottweg.com