Aufrufe
vor 4 Jahren

UmweltJournal Ausgabe 2018-06

Nur die besten Betriebe

Nur die besten Betriebe der Abfallwirtschaft und Recyclingbranche dürfen sich Entsorgungsfachbetrieb (EFB) nennen – folgen sie dieser Marke: ENTSORGUNGS FACHBETRIEB Warum EFB? Ein EFB-zertifizierter Betrieb befolgt ein exaktes Regelwerk, das für Rechtskonformität, Optimierung der Betriebsabläufe, eine transparente Betriebsorganisation und ausreichenden Versicherungsschutz steht. Sieben Gutachter-Organisationen mit mehr als 20 Gutachtern überprüfen die Einhaltung für den V.EFB. Erst nach einer weiteren Prüfung durch den V.EFB Fachbeirat erfolgt die Zertifizierung. Bestehende Qualitätsmanagementsysteme (ISO 9001) und Umweltmanagementsysteme (ISO 14001), sind größtenteils abgedeckt und werden durch den EFB fachspezifisch ergänzt. Eine speziell für die Branche entwickelte Prüfliste erleichtert die Umsetzung und die Überprüfung. Ein weiterer großer Vorteil ist die Berücksichtigung des EFB – Zertifikates in Ausschreibungen öffentlicher und privater Auftraggeber. Die V.EFB-Zertifizierung kann im Rahmen von Eignungs- und Auswahlkriterien Berücksichtigung finden. Der V.EFB stellt als Hilfe und Unterstützung Textbausteine für ein– und zweistufige Ausschreibungsverfahren zur Verfügung. FACTBOX Der V.EFB wurde im Jahr 1999 vom VÖEB und ÖWAV gegründet; im Jahr 2002 traten die ISWA Austria und im Sommer 2013 der WKO Fachverband Entsorgungs- und Ressourcenmanagement als weitere Mitglieder hinzu. Beim V.EFB sind die wichtigsten Interessensvertretungen der Recycling- und Abfallwirtschaftsbranche als Mitglieder, aber auch im Vorstand des V.EFB vertreten. Zurzeit sind 115 Betriebe mit insgesamt 220 Standorten EFB zertifiziert. Das Motto des V.EFB bei der Auswahl der Entsorgungsfachbetriebe ist „Qualität vor Quantität“. Mit der UMG Register VO wurde der V.EFB gesetzlich verankert und ist der EMAS national gleichgestellt. Seither sind zwei Wege der Zertifizierung möglich - Standardzertifizierung EFB und - EFB plus Zertifizierung (EMAS Gleichstellung) www.vefb.at

November 2018/ UmweltJournal V.EFB 11 Umfangreiche To-Do-Liste im Verein zur Verleihung des Zertifikates eines Entsorgungsfachbetriebes (V.EFB) „Neuigkeiten rund um die Neuerungen beim V.EFB“ 100. Fachbeiratssitzung – Anlässlich der 100. Fachbeiratssitzung am 3. September 2018 traf sich der Fachbeirat im Weinkeller in Sitzendorf. Der V.EFB hat sich selbst für die kommenden Monate eine umfangreiche „To-Do-Liste“ mit zahlreichen Aktivtäten und Maßnahmen auferlegt um weiterhin die Arbeit seiner Mitglieder und Partner zu erleichtern und Optimierungen anzubieten beziehungsweise umzusetzen. Hier die ambitionierten Ziele des Vereins im Detail: V.EFB reformiert sein Regelwerk Im Zuge der Regelwerksreform 2018 soll es für die zertifizierten Entsorgungsfachbetriebe weitere Vereinfachungen geben. Das RAEF Gremium, welches die neue Reform ausarbeitet, besteht aus einer Expertenrunde mit Vertretern aus dem Fachbeirat, Vorstand und Gutachtern. Mit diesem Team an Fachleuten wird bis Ende des Jahres an den letzten Schliffen der Reform gearbeitet. Die Neuerungen im Detail werden nach Abschluss der Überarbeitungen veröffentlicht! Ein großes Ziel der neuen Regelwerksreform ist beispielsweise eine Ausweitung der Rechtssicherheit. So wird bei IPPC-Anlagen (Integrated Pollution Prevention and Control; übersetzt: Integrierte Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung) die Analyse des Ist-Zustandes und Meldung bis 2019 bzw. die Adaptierung der Anlage bis 2022 der besten verfügbaren Techniken gefordert (BVT Dokumente). Ziel ist es innerhalb der Europäischen Union ähnliche Standards bei der Vorschreibung umweltrelevanter Auflagen anwenden zu können. Laut BVT Schlussfolgerungen sind Betreiber von IPPC Anlagen verpflichtet ein Umweltmanagementsystem anzuwenden. Das EFB Zertifikat deckt die Anforderungen bis auf einige wenige Spezifikationen ab. Alle EFB zertifizierten Betriebe sind der ISO 14001 und alle EFBplus zertifizierten Betriebe der EMAS gleichgestellt. (Quelle: Nationaler Umweltinspektionsplan gemäß §63a Abs. 2 AWG 2002; www.umweltbundesamt.at) Auch die seit Mai 2018 geltende DSGVO machte eine Anpassung einiger RAEF Dokumente notwendig. Die speziell für die Abfallwirtschaftsbranche entwickelte Prüfliste ist Grundlage zur Umsetzung im Betrieb und für die Überprüfung durch den Gutachter. Die Überarbeitung hat zum einen das Ziel die Anwendung weiter zu vereinfachen und zum anderen wurden aktuelle branchenspezifische Erweiterungen vorgenommen. Der Abfallkatalog soll zukünftig nicht mehr zwingend verwendet werden müssen, wenn es eine gleichwertige innerbetriebliche Alternative dazu gibt. Das Thema Versicherungsschutz ist ein zentrales Thema der EFB Zertifizierung. Die Branche hat sich zu einer Kreislaufwirtschaft entwickelt- das Brandrisiko durch die Aufbereitung der Abfälle ist gestiegen. Daher wurden auch in Bezug auf den branchenspezifischen Versicherungsschutz Änderungen erforderlich. Hierfür hat sich der V.EFB mit Spezialisten beraten, um eine Lösung mit Mehrwert zu erlangen! Weiters erarbeitet das REAF Gremium gerade intensiv eine Reform der Überprüfung der Mengenströme. Hier gibt es schon seit geraumer Zeit von mehreren Seiten den Wunsch nach einer Anpassung bzw. Vereinfachung. Hier soll die Überprüfung mit dem ins EDM gemeldeten Daten im Vordergrund stehen. Behördenkontakte werden forciert Um den V.EFB in den Ländern publik zu machen und die Vorteile einer Zertifizierung öffentlich zu präsentieren nimmt der V.EFB Termine bei Behörden wahr. Dies hat sich bewährt und soll auch weiterhin so fortgesetzt werden. Geplant sind hier wieder jährliche Besuche um den Bekanntheitsgrad weiter zu steigern. "Qualität vor Quantität" ist aber auch im Jahr 2019 immer noch oberstes Gebot beim V.EFB! Die EFB+ Zertifizierung ist national der EMAS gleichgestellt. In den einzelnen Bundesländern gibt es unterschiedliche Förderprogramme für Beratungen zur Einführung und Aufrechterhaltung EFB+ Systems analog zur EMAS. Genaueres dazu finden Sie auf der Homepage des V.EFB und Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus. Um die Pflege des Kundenkontaktes zu intensivieren wird es zukünftig regelmäßig, mindestens alle 2 Jahre, verpflichtende Schulungen geben. So können Neuerungen schnellst möglich allen Entsorgungsfachbetriebe vermittelt werden. Aber auch Kundenwünsche können und sollen bei solchen Veranstaltungen an den EFB direkt herangetragen werden. Neuerungen und Informationen werden auch über die Homepage publik gemacht! Diese wird in den kommenden Monaten erweitert. Es werden dann die EFBplus Betriebe deutlicher erkennbar sein und auch die gültigen Zertifikate werden online gestellt. Für zertifizierte Betriebe stehen im Memberbereich immer die aktuellen Unterlagen zum Download bereit. Zertifikatsverleihung Magistrat St. Pölten Am 17. September 2018 wurde im Rathaus das Erstzertifikat an das Magistrat St. Pölten verliehen. Mit dabei waren (v.l.n.r.): Ing. Erwin Ruthner, MSc (Leiter der Ver- und Entsorgung), Mag. Matthias Stadler (Bürgermeister), Anita Kraftl, MSc (Leiterin der Abfallwirtschaft), DI Wolfgang Büchler (Geschäftsführer VEFB), Nicole Schober und Marcel Moser (Mitarbeiter der Abfallwirtschaft), Mag. Renate Schmid, (Gutachterin TÜV Nord) und Jürgen Pomberger (Mitarbeiter der Abfallwirtschaft) bei der Überreichung des Zertifikats.