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Grundlagen der Kriminaltechnik II - Leseprobe

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Die kriminaltechnischen Untersuchungsmethoden wurden in den letzten Jahren zunehmend verfeinert. Der Sachbeweis hat damit sowohl im Ermittlungsverfahren als auch im Strafprozess in erheblichem Maße an Bedeutung gewonnen. Beweisführung und Urteilsfindung vor Gericht stützen sich mehr und mehr auf den Sachbeweis. In den Lehr- und Studienbriefen Band 16 und 17 stellen die Autoren, ausgehend von einem versuchten Sexualdelikt als Leitsachverhalt, umfassend und praxisnah den derzeit aktuellen Stand der kriminaltechnischen Möglichkeiten dar. Die wesentlichen Spurenkomplexe werden allgemein verständlich anhand dieses Sachverhaltes erläutert und durch umfangreiches farbiges Bildmaterial veranschaulicht. Der vorliegende Band „Grundlagen der Kriminaltechnik II“ widmet sich u.a. DNA-Spuren, Schussspuren, Haarspuren, digitalen Spuren und Brandspuren sowie chemischen Fangmitteln. Zudem findet sich hier eine ausformulierte Lösungsskizze zu den Fragestellungen der kriminalistischen Fallanalyse des Leitsachverhaltes und zu ausgewählten Ermittlungsmaßnahmen. Der Band „Grundlagen der Kriminaltechnik I“ handelt die kriminaltechnischen Begriffe, die Grundlagen der Spurensuche und der Spurensicherung ab. Dargestellt wird auch der derzeitige Stand der Fototechnik zur Dokumentation des Tatbefundes. Ausführlich werden in diesem Band die wesentlichen Formspuren erläutert, so u.a. Fingerspuren, Werkzeugspuren und Schuhabdruckspuren.

Inhaltsverzeichnis 4.5.3

Inhaltsverzeichnis 4.5.3 Schussspuren ...................................................................................... 68 4.5.3.1 Schussrückstände (GSR) .................................................................... 68 4.5.3.2 Einschuss/Ausschuss ......................................................................... 74 4.5.3.3 Schussentfernungsbestimmung ........................................................ 76 4.5.3.4 Schussrichtungsbestimmung ............................................................. 78 4.6 Geruchsspuren ................................................................................... 78 4.6.1 Mantrailing-Hunde ............................................................................ 79 4.6.2 Personenspürhunde ........................................................................... 80 4.6.3 Polizeilicher Einsatz von Mantrailern und Personenspürhunden .. 80 4.6.4 Geruchsspurenvergleichshunde ........................................................ 81 4.7 Schriften ............................................................................................. 85 4.8 Stimmen .............................................................................................. 86 4.9 Chemische Fangmittel ....................................................................... 87 4.10 Digitale Spuren .................................................................................. 94 4.10.1 Einführung ......................................................................................... 94 4.10.2 Begriffserläuterung ............................................................................ 95 4.10.3 Untersuchungsziele ............................................................................ 95 4.10.4 Spurenart ............................................................................................ 96 4.10.5 Spurensuche/Sicherungsangriff ........................................................ 96 4.10.6 Beweiswert ......................................................................................... 99 4.10.7 Spurensicherung ................................................................................ 101 4.10.8 Spurenauswertung ............................................................................. 105 5 Brandspuren .................................................................................... 106 5.1 Brandzehrung, Pyrolyseprodukte (Rußablagerungen) und Putzabplatzungen .............................................................................. 110 5.2 Brandbeschleunigungsmittel ............................................................. 114 5.3 Brandspuren an Personen ................................................................. 118 6 Anhang .............................................................................................. 119 6.1 Beispielschema für Tatortbefundbericht .......................................... 119 6.2 Lösungsskizze zum Leitsachsachverhalt .......................................... 120 Zu den Autoren ................................................................................ 136 Quellenverzeichnis ......................................................................... 137 Abbildungsverzeichnis .................................................................. 141 Stichwortverzeichnis ..................................................................... 143 Leseprobe 6

Zur Einführung Zur Einführung: Leitsachverhalt 1.1 Allgemeine Lage Im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Münster gibt es derzeit keine Sexualdelikte mit einem auffälligen Modus Operandi. Sexuelle Gewaltdelikte werden im Kriminalkommissariat 12 der Direktion Kriminalitätsbekämpfung bearbeitet. 1.2 Besondere Lage Am 21.12.2014 geht gegen 18.30 Uhr auf der Leitstelle MORITZ der Notruf des Herrn Egon Müller Münster-Hiltrup, Marktallee 15f 1 ein. In diesem Notruf berichtet er, dass versucht worden sei, eine junge Hausbewohnerin zu vergewaltigen. Er habe den Täter jedoch verscheucht. Die erste Funkstreifenwagenbesatzung trifft gegen 18.35 Uhr am Tatort ein. Durch die eingetroffenen Kräfte werden folgende Feststellungen getroffen: Vor Ort hat offensichtlich ein versuchtes Sexualdelikt stattgefunden. Geschädigt ist die Jale Peksoy Geb. 02.11.1995/Sarkoy (Türkei) Münster-Hiltrup, Marktallee 15f Bankkauffrau Das Wohn-/Geschäftshaus Marktallee 15f liegt an der Geschäftsstraße des Ortes Münster-Hiltrup. Es handelt sich hierbei um ein 5-geschossiges Wohn-/ Geschäftshaus. Das Gebäude macht einen gepflegten Gesamteindruck. Es liegt direkt an der Straße Marktallee, durch eine Hofdurchfahrt gelangt man zu Fuß oder mit dem Pkw auf einen hinter dem Haus gelegenen, gepflasterten Parkplatz (Größe für ca. 40 Pkw, Gelände ohne höhere Bepflanzung). Sowohl von der Gebäudevorderseite als auch dem Parkplatz gelangt man in den Hausflur. In der Zeit von 7 – 19 Uhr ist die Haustüre nicht verschlossen. Das Ladenlokal im Erdgeschoss verfügt über einen separaten Eingang. Leseprobe In dem Gebäude befinden sich in jeder Etage insgesamt zwei Wohnungen. Die Wohnung der Geschädigten und ihrer Eltern liegt in der obersten Etage. Im Treppenhaus der jeweiligen Etage befinden sich die Sicherungskästen für die Stromversorgung. Diese sind in Stahlblechausführung gefertigt und mittels eines kleinen Rundzylinderschlosses gesichert. Die Wohnungseingangstüren sind Standardware mit Türspion und Sicherheitsbeschlägen. Bei der Wohnung der Geschädigten und ihrer Eltern handelt es sich um eine ca. 90 m 2 große Vierzimmerwohnung mit Küche, Diele, Bad und separatem WC. Die Geschädigte gibt in einer ersten Befragung gegenüber der Streifenwagenbesatzung an, dass sie gegen 18.20 Uhr plötzlich bemerkt habe, wie in der Wohnung das Licht ausgegangen sei. Zu diesem Zeitpunkt habe sie sich in ihrem Zimmer aufgehalten. Sie habe dann zunächst probiert, ob eventuell nur die Lampe defekt sei. Da in der Wohnung aber kein Licht mehr funktionierte, habe sie die Woh- 1 Sämtliche Personendaten im Sachverhalt sind fiktiv. 7