Promotion 23. Anwenderforum Additive Produktionstechnologie ▶ HERAUSFORDERUNGEN DER INDUSTRIALISIERUNG AUS SICHT EINES KUNSTSTOFFVERARBEITERS Additive Manufacturing in der Großserie Die Additive Manufacturing (AM)-Branche hat sich in den letzten Jahren rasant weiterentwickelt und in diesem Zuge viele neue Technologien hervorgebracht. Auf Produktebene bietet AM hohe Designfreiheiten bei gleichzeitig kurzen Entwicklungszyklen. Die Kombination aus Technologie- und Variantenvielfalt sowie kurzer Timeto-market führt zu neuen Herausforderungen für Industrialisierung und Produktion. Autor: Lennart Kreckel und David Heidenfelder, beide Prozessingenieur erfordern dadurch enorme Flexi - bilität. Innovationskraft in der Prozessentwicklung Der Fokus technologischer Entwicklungen lag die letzten Jahre vermehrt bei den 3D-Druckern. Für das Pre- und Post-Processing bedeutet dies oft, dass keine fertigen Lösungen verfügbar sind, sondern erst entwickelt bzw. aus an - deren Branchen adaptiert werden müssen. Umdenken aller Beteiligten Ausschnitt aus der additiven Fertigung von pulverbasierten Kunststoffbauteilen. Durch die positive Entwicklung der AM-Branche hat sich eine enorme Vielfalt an neuen Technologien und Materialien ergeben. Gleichzeitig ist die Erwartungshaltung an additiv gefertigte Produkte stark gestiegen: Unterschiedlichste, komplexe Produkte sollen in kürzeren Zyklen bei Erfüllung bestehender Standards (z. B. IATF) industrialisiert werden. Die Fülle an Technologien und Materialien sowie die kurzen Industrialisierungsphasen erfordern ein erhöhtes Maß an Flexibilität für Fertigungsunternehmen, auch da sich die Stabilität des Gesamtprozesses erst während der Hochskalierung erweist. Für eine erfolgreiche Industri - alisierung müssen die folgenden drei Grundvoraussetzungen erfüllt sein. Der Prozess muss zum Produkt passen Bild: Oechsler Die unter dem Begriff AM zu - sammengefassten Verfahren unterscheiden sich so stark, dass für jedes Produkt eine gezielte Auswahl des additiven Verfahrens erfolgen muss. Entscheidend ist in diesem Zusammenhang auch, dass der 3D-Druck max. 50 % des gesamten erforderlichen Prozesses ausmacht und auch Pre- und Post- Processing mitbetrachtet werden müssen. Notwendige Änderungen des Produktes im Scale-Up be - dingen oft maßgebliche Änder - ungen des Gesamtprozesses und Die vorangegangenen beiden Punkte machen deutlich, dass Serienprodukte mit reproduzierbaren Eigenschaften bei additiven Verfahren im Gegensatz zum Rapid Prototyping nicht von heute auf morgen herstellbar sind. Hier muss sich die Erwartungshaltung in der Branche ändern. Gleichzeitig muss gerade bei Unternehmen, die bisher konventionelle Verfahren (z. B. Spritzgießen) anwenden, das Mindset und die internen Prozesse angepasst werden, um das bestmögliche Ergebnisse zu erzielen. Zusammengefasst lässt sich sagen, dass für die Industrialisierung der Großserie eine enge Zusammenarbeit aller beteiligten Unternehmen, d. h. Materialhersteller, Hardwarehersteller (3D-Drucker) und Fertigungsunternehmen mit der nötigen Erfahrung hinsichtlich Industrialisierung erfolgversprechend ■ ist. Oechsler AG www.oechsler.com 40 additive April 2020
NEW AM-LOCK Nullpunktspannsystem für 3D-Druck SLM °C Segmenting Positioning Printing Pooling & Adapting Post-Processing pL SOLUTIONS Deutschland operated by IVO Oesterle GmbH Technik Vertriebs GmbH, An der Alten Ziegelei 14, 89269 Vöhringen-Iller Telefon +49 (0) 7306 963 710, sales@de-pl-lehmann.net www.de-pl-lehmann.net additive April 2020 41
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