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Automationspraxis 05.2022

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_Interview des Monats

_Interview des Monats Interview: Patrick Heimburger, Geschäftsführer, Fruitcore Robotics GmbH „Unsere Horst-Roboter sind inzwischen Digital Robots“ Wir haben Fruitcore Robotics in seiner Roboter-Produktion in Villingen-Schwenningen besucht. Dort hat uns Geschäftsführer Patrick Heimburger erläutert, wie Fruitcore Robotics den Robotereinsatz im Mittelstand befeuert und welche Pläne die Konstanzer mit ihrer IIoT-Plattform Horstcosmos haben. Interview: Armin Barnitzke AP: Sie haben im Juli 2020 in Villingen-Schwenningen einen neuen Produktionsstandort für Ihre Horst-Roboter eröffnet. Wie ist Ihre Roboter- Produktion denn angelaufen? Heimburger: Sehr gut. Wir konnten recht schnell in den Normalbetrieb übergehen und sind richtig froh, dass wir unsere Produktion nach Villingen verlagert haben: Weil wir uns nun in Konstanz voll und ganz auf die Entwicklung konzentrieren können und die Serienproduktion in Villingen stattfindet. Wir können hier derzeit rund 1000 Roboter pro Schicht und Jahr aufbauen. AP: Warum haben Sie Villingen-Schwenningen als Produktionsstandort gewählt? Heimburger: In Konstanz ist es sehr schwierig, Industrieflächen zu finden. Also haben wir uns im Umland umgeschaut. Und der Standort im Schwarzwald hat mehrere Vorteile: Erstens findet man hier bestens Fachkräfte, weil es rundherum viele Automobilzulieferer und Metallverarbeiter gibt. Zweitens kosten die Flächen hier nur ein „Unsere Roboter sind längst sehr viel mehr als nur nützliche Hardware. Der Großteil der Wertschöpfung lässt sich über intelligente Software erzielen.“ Patrick Heimburger, Fruitcore Robotics Drittel. Und drittens kommen einige der Gründer von Fruitcore Robotics ursprünglich ganz aus der Nähe. Es ist also auch ein Stück Heimat. AP: Wie können Sie am Hochlohnstandort Deutschland kostengünstige Roboter bauen? Läuft die Roboterfertigung hoch automatisiert? Heimburger: Nein, noch nicht. Mit Sicherheit werden wir die Produktion auch irgendwann automatisieren, aber im Moment wird tatsächlich manuell montiert, unterstützt von unserem eigenentwickelten Produktions-Assistenz-System, das gleichzeitig die Grundlage für die IIoT-Plattform der gesamten Roboterflotte darstellt. Dass wir unsere Roboter so günstig anbieten können, liegt an unserem innovativen Roboterkonzept. AP: Wie sieht das aus? Heimburger: Wir bauen unsere Roboter ganz anders auf als traditionelle Industrieroboter, die aus Gussteilen bestehen. Unsere Roboter montieren wir mit einem Stecksystem aus gefrästen Aluminium-Teilen. Zudem haben wir mit den Viergelenkketten ein neues Robotergetriebe erfunden, das zu einer anderen Kinematik führt. Dadurch können wir mit kleineren Antrieben gleiche Leistungsdaten in Bezug auf Traglast, Reichweite und Dynamik realisieren. Wir können daher Schrittmotoren und Planetengetriebe statt Servomotoren verwenden. Das ist um ein Vielfaches günstiger. Dafür haben wir eigene Leistungselektronik, Encoder und eine eigene Robotersteuerung entwickelt. AP: Beim kleinen Horst600 gibt es keine Viergelenkketten. Warum ist er trotzdem so günstig? 18 Oktober 2022

Automationspraxis Interview des Monats exklusiv Patrick Heimburger: „Drei Viertel der Kunden kaufen mit Horst ihren ersten Roboter. Diese hohe Zahl der Einsteiger ist der Beweis, dass unsere Vision ‚Roboter für jedermann‘ ankommt.“ Bild: Fruitcore Robotics Oktober 2022 19

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