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Automationspraxis 06.2021

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_Interview des Monats

_Interview des Monats Interview: Bruno Schnekenburger (CEO) und Armin Schlenk (Marketing Director), Yaskawa Europe GmbH „Wir vereinfachen den Einstieg in die Robotik” Warum Yaskawa stark in Europa expandiert, welche Pläne die Japaner mit der Robotik im Mittelstand haben und welche Steuerungs-Innovationen in der Pipeline sind, verraten CEO Bruno Schnekenburger und Marketing & Business Development Director Armin Schlenk von Yaskawa Europe. Interview: Armin Barnitzke Bild: Yaskawa Mit Ready-to-go-Lösungen wie der Weld4me für das einfache automatisierte Schweißen will Yaskawa dem Mittelstand beim Einstieg in die Robotik helfen. 16 November 2021

Automationspraxis Interview des Monats exklusiv AP: Yaskawa hat kürzlich die Grundsteinlegung für eine neue Europazentrale in Hattersheim gefeiert. Warum bauen Sie als japanischer Robotik- und Automatisierungskonzern ein neues Europa-Headquarter? Schnekenburger: Wir haben uns schon länger mit dem Gedanken getragen, ein eigenes neues Headquarter zu bauen, weil die angemieteten Räumlichkeiten in Eschborn nicht mehr unseren Ansprüchen genügen – sowohl in Sachen Platz als auch in Sachen Energieeffizienz. Daher bauen wir ein eigenes Gebäude als Innovations-Schaufenster – mit einem großen Showroom für Veranstaltungen und Technologie-Präsentationen. Auch unsere Akademie wird dort besser integriert sein. AP: Welche Ziele verfolgen Sie in Europa? Schlenk: Wir wollen uns noch stärker als europäischer Automations-Spezialist etablieren. Denn nur, wenn wir die Nähe zum Kunden haben, können wir ihn richtig verstehen, ihm einen besseren Service bieten und unsere Produkte besser an die Ansprüche des europäischen Marktes anpassen. Deswegen haben wir in Europa nicht nur neun eigene Fertigungswerke, sondern auch ein großes Entwicklungsteam, das unter anderem ASICs, neue Produkte im Bereich Motion und Control sowie Robotersysteme entwickelt. AP: Haben Sie dafür Beispiele? Schnekenburger: Um ein aktuelles Beispiel zu nennen: In der Roboterfabrik in Slowenien ist gerade unser erster lokal entwickelter Roboter entstanden. Dabei ging es konkret um eine neue Gewichtsklassevariante aus unserem Handling-Ro- Bild: Yaskawa Armin Schlenk ist Director Marketing EMEA bei Yaskawa und zudem Chairman der Marcom Group des Weltroboterverbands IFR. boterportfolio, die gerade von unseren europäischen Kunden sehr stark nachgefragt wird. Und wir haben den Roboter nicht nur in Europa entwickelt, sondern können ihn auch hier fertigen. AP: Apropos: Wie läuft denn Ihre 2019 eröffnete Roboterfabrik in Slowenien? Wie viele Roboter produzieren Sie dort aktuell? Schnekenburger: Aktuell steigern wir in Slowenien stetig die Anzahl der dort produzierten Roboter und nähern uns damit unserem mittelfristigen Ziel von jährlich 10 000 lokal produzierten Robotern. Das heißt: Für weitere Steigerungen der Produktionskapazität haben wir bereits heute weitere Flächen für einen zukünftigen Ausbau der Roboterfabrik vorbereitet. AP: Wie viel Prozent der europäischen Roboterverkäufe decken Sie mit der Produktion in Slowenien ab? Schnekenburger: Aktuell decken wir mit den lokal produzierten Robotermodellen etwa 75 Prozent des europäischen Bedarfs ab. Durch die Fertigung weiterer Robotermodelle wollen wir den Anteil an lokal produzierten Robotern künftig auf 85 Prozent steigern. AP: Und was sind aktuell Wachstumssegmente in der Robotik? Schnekenburger: In der Robotik läuft insbesondere der Bereich Logistik besonders gut. Hier spielt auch Corona eine Rolle: Wenn die Kunden mehr über das Internet bestellen, brauchen die Firmen Lager- und Logistik-Automation, um das alles handhaben und verpacken zu können. Zudem sind unsere Schweißroboter bei der Herstellung von Gabelstaplern oder bei der Fertigung von Regalsystemen im Einsatz. Bild: Yaskawa Bruno Schnekenburger ist seit März 2019 CEO bei Yaskawa Europe. Zuvor war er COO und zudem verantwortlich für die europäische Robo - tersparte von Yaskawa. November 2021 17

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