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Automationspraxis 10.2018

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_Trend des Monats Nachfrage bei Scara-Robotern steigt, gerade in Asien – das ruft jede Menge Anbieter auf den Plan Scaras: neue Technik, neue Anbieter, neue Chancen Wenn Hersteller einen Markt entdecken, sind die Kunden meist schon da. So steigt die Nachfrage bei Scara-Robotern, vor allem in Asien und vor allem in der Elektronik-Industrie. Dabei gibt es Pick-&-Place-Aufgaben, die Spezialität von Scaras, auch in vielen anderen Branchen. Autor: Bernhard Foitzik Das Besondere bei Fanucs Scaras sind die zahlreichen hauseigenen Features wie iR-Vision, iRPick-Tool und Conveyor Tracking. Der Scara-Markt wächst und der Aufschwung hat seine Gründe. „Der Scara hat seinen festen Platz in vielen Wachstumsbranchen, und ich sehe auch nicht, dass er von Sechsachsern oder anderen Robotern abgelöst wird“, sagt Dr. Klaus Kluger, Geschäftsführer bei Omron Electronics. So profitieren Scara-Anbieter vom allgemeinen Trend, manuelle Tätigkeiten zu automatisieren – etwa um qualitativ besser zu werden oder schlicht, weil Unternehmen keine Fachkräfte für die oft diffizilen Aufgaben finden. Winzige Platinen zu löten, ist ja auch nicht jedermanns Sache. Und vielleicht profitieren Scaras ja auch davon, dass mit den kollaborativen Robotern neu über Automatisierung diskutiert wird – und sich dann herausstellt, dass es ein konventioneller Roboter auch tut. Das Marktsegment „Scara“ ist nicht besonders groß. Gerade einmal elf Prozent aller neuen Roboter entfallen auf diesen Typ. Allerdings: Um durchschnittlich zwölf Prozent ist der Scara-Markt zwi- schen 2011 und 2016 – neuere Zahlen liegen bei der IFR noch nicht vor – gewachsen, zuletzt sogar um 13 Prozent auf 33 000 Stück. Und der Markt wird weiter wachsen. Die prognostizierten Steigerungsraten bis 2021 liegen zwischen fünf (Technario Market Research) und acht Prozent (Research and Markets). Pierre Mikaelsson, Senior Vice President Portfolio Management, Kuka, sieht in der General Industry noch ein enormes Potenzial: „Die Elektronikindustrie wächst Bild: Fanuc Just enough: Epsons preisgünstige Scaras der T-Serie liefern gerade genug Performance, um bestimmte Aufgaben zu automatisieren. Bild: Epson 24 Oktober 2018

Automationspraxis Trend des Monats exklusiv am schnellsten und Scara-Roboter eignen sich besonders gut für dieses Marktsegment.“ Eine Einschätzung, die er mit den anderen Herstellern teilt. Doch wer macht das Rennen? In jüngster Zeit gab es im etablierten Scara-Segment einige interessante Innovationen sowie einige Newcomer, die den Markt neu angehen wollen. Zu den etablierten Scara-Größen zählt Epson: „Epson Robotics Solutions verfolgt konsequent den Weg, sein Angebot auszubauen. Unser Ziel ist es nicht, anderen zu folgen, sondern selbst den Weg zu bereiten“, betont Volker Spanier, Leiter Robotic Solutions bei Epson Deutschland. Superschnell oder Just Enough? Keine Frage: Die Scara-Roboter wurden schon immer auf Tempo getrimmt. Da können die Pick- &-Place-Maschinen ihren Ursprung in der Elektronik-Massenmontage nicht verleugnen. Um den Titel „Schnellster Scara“ streiten sich derzeit mehrere Roboter. Benchmark ist sicher der Fast-Picker von Stäubli, für den 200 Picks pro Minute angegeben werden. Zugrunde liegt dabei immer ein sogenannter Zyklus mit 25 mm Hub, 305 mm Verfahrweg und ein 25 mm Absenken. Toshiba erreicht mit seinem THE400 Scara immerhin Zykluszeiten von 0,39 s. Und für den G1-171SZ gibt Epson eine Zykluszeit von 0,29 s an. Die Spitze liegt also eng zusammen, und man muss im Einzelfall schauen, mit welcher Traglast die Zeiten erzielt werden. Nun gibt es andererseits aber auch die Justenough-Bewegung, um einen Slogan von Epson für eine breitere Entwicklung zu verwenden. Volker Spanier skizziert die Merkmale: „Unsere Scara-T-Serie bietet unseren Kunden nicht das Schnellste, Genaueste und Größte für ihre Anlagen, sondern eben just enough – also gerade genug, um eine bestimmte Aufgabe mit dem passenden Scara-Roborter zu automatisieren.“ Auf diese Weise koste eine Zelle nur einen Bruchteil des Preises, der anfiele, wenn sie mit einem Highend-Roboter ausgerüstet wäre. „Dieser Ansatz“, ergänzt Spanier, „entspricht dem Grundsatz aller Ingenieure – so genau wie nötig, so ungenau wie möglich. Deshalb sind diese Baureihen auch sehr erfolgreich.“ Sicher auch, weil Epson den T3-Scara mit integrierter Steuerung schon ab 7500 Euro anbietet. Unterschiedliche Baureihen gibt es auch bei Omron, die Low-Cost-Schiene bietet man jedoch vorerst nur in China an. Dr. Klaus Kluger: „Wir kommen von den anspruchsvollen Anwendungen. Und auch wenn wir immer schon ein Einstiegsmodell hatten, setzen unsere Kunden doch eher auf das anspruchsvolle Segment, um sich nicht von vornherein bestimmter Möglichkeiten zu berauben.“ Zudem entwickelt Omron (das mit der Übernahme von Adept ins Robotersegment eingestiegen ist) seine Scaras passend zur i-Firmen-Strategie innovative Automation (Integration, Intelligenz und Interaktion) weiter. Entsprechend heißen die Scaras nicht mehr Cobra wie bei Adept, sondern i4. Bild: Omron Omrons kompakte i4 Serie punktet mit vorausschauender Wartung und Ethercat-Konnektivität. Bild: Stäubli Dank eigenentwickelter JCS Antriebstechnik stößt Stäublis neue TS2-Serie in neue Leistungsdimensionen vor. Oktober 2018 25

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