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Automationspraxis 10.2018

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_Robotik Cobot entlastet

_Robotik Cobot entlastet Mitarbeiter und verbessert so Produktivität und Arbeitsschutz Kollaborativer Roboter hilft in der Endmontage Beim Schließsystemspezialisten Assa Abloy übernimmt ein kollaborativer Roboter von Universal Robots (UR) das Verschrauben von Abdeckungen und sorgt sowohl für eine Entlastung der Mitarbeiter als auch für eine erhöhte Prozess- und Produktqualität. Ein UR5 Roboter mit Sauggreifer und Schraubvorrichtung führt bei Assa Abloy selbstständig die Endmontage von Schließkörpern durch. Bild: Universal Robots um verschiedenste Aufgaben in unserer Fertigung kostengünstig zu automatisieren“, erklärt Marc Simkin, der für die Produktionstechnik verantwortlich ist. Denn für die Inbetriebnahme und Bedienung der UR- Robotermodelle sind keine speziellen Roboterprogrammierer notwendig. Durch eine benutzerfreundliche 3D-Bedienoberfläche kann jeder Anwender schnell lernen, mit den Roboterkollegen umzugehen. Bewegungsabläufe können im Freilaufmodus festgelegt werden. Dafür greift der Nutzer den Arm des Roboters und bringt ihm neue Aufgaben bei, indem er ihn von Wegpunkt zu Wegpunkt führt. So war der UR-Roboter im Werk schon bald einsatzbereit. Im neuseeländischen Auckland fertigt Assa Abloy Schlösser, Hochsicherheitstüren und Beschläge. Um im globalen Wettrennen Schritt halten zu können, ist für Assa Abloy neben schlanken Prozessen ein effizienter Arbeitsschutz ebenso elementar. Daher ging man daran, einen monotonen Schraubvorgang in der Endmontage der Schließkörperproduktion zu automatisieren – zumal diese Aufgabe eine herausfordernde Handgelenks- und Schulterbewegung für die Mitarbeiter bedeutete. Bei der Suche nach einem geeigneten Industrieroboter testete Assa Abloy die Produkte von drei Anbietern. Die kollaborierenden Leichtbauroboter von Universal Robots überzeugten. „Die Skalierbarkeit und die einfache Programmierung des UR5 waren unübertroffen. Außerdem bot uns die Lösung die nötige Flexibilität, Belegschaft nimmt Victoria sofort auf Um die Mitarbeiter mit an Bord zu holen, initiierte das Produktionsteam kurzerhand einen Namenswettbewerb. „Der Victoria getaufte UR5 wurde dann schnell wie eine Kollegin an der Fertigungslinie aufgenommen“, berichtet Simkin. Seitdem ist Victoria beim letzten Arbeitsschritt der Montage von Schließkörpern im Einsatz: Mithilfe eines Sauggreifers nimmt der UR-Roboter eine Abdeckungsplatte auf, positioniert diese auf einem Schließkörper und zieht dann zwei Schrauben an. Im Anschluss legt der UR5 das fertige Element auf ein Transportband, das zur Verpackungslinie führt. Ihre Arbeit erledigt Victoria dabei unmittelbar neben ihren menschlichen Kollegen, denn die UR-Roboter 36 Oktober 2018

_Robotik „Universal Robots ermöglicht es uns, Automatisierung in Bereichen umzusetzen, die wir so früher für unmöglich gehalten hätten.“ Marc Simkin, Assa Abloy Das für die Schließkörper zuständige Fertigungsteam in Auckland ist dankbar, dass Roboterkollegin Victoria die belastende Endmontage übernimmt. sind mit einer modernen Kraftbegrenzung ausgestattet. Neben dem verbesserten Arbeitsschutz ging die Integration des UR5 mit einer Zunahme höherwertiger Tätigkeiten für die Belegschaft einher. So übernahmen die Fachkräfte, die vorher in der Endmontage dem monotonen Schraubprozess nachgingen, neue Aufgabenbereiche in der Qualitätskontrolle und Prozessüberwachung. Die Automatisierung brachte aber nicht nur im Personalbereich positive Resultate. Die hohe Wiederholpräzision des UR5 gewährleistet eine Endmontage ohne Abweichungen. Durch die exakte Ausführung des Schraubvorgangs senkt Victoria das Risiko eines zu festen Anziehens von Schrauben. Produktionsleiter Mataio Goding: „Der konsistente Montageprozess Bild: Universal Robots hat bei uns zu einer erheblichen Qualitätsverbesserung geführt.“ Da der Robotereinsatz neben der Prozessqualität auch die Effizienz verbessert hat, geht Assa Abloy NZ davon aus, dass sich der UR5 innerhalb von zwölf Monaten amortisiert. Zwei weitere UR5 in Planung Daher arbeitet der Hersteller in seinem neuseeländischen Werk bereits an der Entwicklung einer weiteren Roboterapplikation von Universal Robots. Zwei UR5 sollen Türbänder in 22 Produktvarianten herstellen. Die Flexibilität der Roboter wird hierbei eine entscheidende Rolle spielen. Durch ihr leichtes und platzsparendes Design sind sie problemlos für unterschiedliche Anwendungen einsetzbar, ohne dass Produktionslayouts aufwändig angepasst werden müssen. Produktionstechniker Simkin: „Traditionelle Automatisierungslösungen waren für unser Fertigungsumfeld bislang schlichtweg nicht wirtschaftlich genug. Universal Robots ermöglicht es uns, Automatisierung in Bereichen umzusetzen, die wir so früher für unmöglich gehalten hätten.“ ↓ Universal Robots (Germany) GmbH www.universal-robots.com/de; Motek Halle 7, Stand 7301 Oktober 2018 37

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