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Beschaffung aktuell 06.2021

TITEL » INTRALOGISTIK

TITEL » INTRALOGISTIK Bild: Martin Vogt/Haro Der Dreh- und Angelpunkt der neuen Fördertechnikanlage im Unternehmen Wilkhahn: Hier treffen die Rollen - bahnen auf den Vertikalförderer. Fördertechnik Ins Rollen gebracht Der bekannte Möbelhersteller Wilkhahn setzt bei der Optimierung seiner Fertigung auf den Intralogistik-Spezialisten Haro. Im Ober - geschoss schließen die Rollenbahnen nahtlos an den Vertikalförderer an, der Güter ohne manuelles Eingreifen dreht und ins Erdgeschoss befördert, wo die Produkte verpackt werden. 38 Beschaffung aktuell » 06|2021

Selten waren die Ansprüche an ergonomisches Arbeiten bedeutender und höher als zur aktuellen Zeit: Die Pandemie zwingt Arbeitnehmerinnen zum Arbeiten vom heimischen Schreibtisch aus und definiert damit neue Anforderungen an einen ergonomischen Arbeitsplatz. Unabhängig davon, ob die Arbeit von daheim oder vom gewohnten Arbeitsplatz ausgeführt wird, ob im Sitzen oder im Stehen, im Einzelbüro oder in Konferenzen: Für Ansprüche dieser Art ist der Möbelhersteller Wilkhahn der richtige Ansprechpartner. Als es vor rund einem Jahr darum ging, den innerbetrieblichen Materialfluss ebenso effizient wie die eigenen Produkte zu gestalten, wandte sich das Unternehmen aus dem niedersächsischen Bad Münder an den sauerländischen Fördertechnik-Hersteller Haro. Die Anforderungen: Die gefertigten Sitzmöbel sollen vom Ober- ins Erdgeschoss transportiert werden – nach Möglichkeit vollständig automatisiert. Haro-Konstruktionsleiter Markus Löseke erklärt die Besonderheiten dieses Projektes: „Wir haben bei unserem Kunden Wilkhahn Dutzende unterschiedliche Sitzmöbel im Einsatz, die es über die Fertigungslinie zu transportieren gilt. Vom Barhocker bis zum Drehstuhl hat jedes Möbelstück individuelle Konturen und Drehradien, die für einen zuverlässigen Transport berücksichtigt werden müssen“. Mit der Natur bauen Bereits im Jahre 1907 wurde der Grundstein für das heute weltweit erfolgreiche Unternehmen Wilkhahn gelegt: Friedrich Hahne und Christian Wilkening, deren Namen den Firmennamen bilden sollten, gründeten in Eimbeckhausen südwestlich von Hannover eine Stuhlfabrik. Aus dem Holz der umliegenden Wälder entstanden zunächst Stühle aus massiver Buche. Ständig neue Ideen, Formen und Werkstoffe ließen das Unternehmen innerhalb der vergangenen Jahrzehnte zum Pionierunternehmen im deutschen Industriedesign wachsen. „Erfolg durch Design“ lautet das Motto des Möbelherstellers, dessen Bürostühle, Sitzmöbel und Tische zum Besten zählen, was die Büromöbelbranche weltweit zu bieten hat. Selbiges Motto, wie es die Produkte der Wilkhahn beschreibt, trifft auch auf die Architektur der Produktionshallen des Unternehmens zu: Getreu dem Leitmotiv „Wir müssen mit der Natur bauen – nicht gegen sie“ werden Ästhetik und Ökonomie außerhalb und innerhalb der rund 8000 m 2 großen Produktionshallen großgeschrieben. Das gilt seit einigen Monaten auch für die Ausstattung im Hallen inneren. Bereits im Dezember 2019 wandte sich das Unternehmen mit seiner Anfrage an die Haro- Gruppe. Die Ausgangslage: Aufgrund neu gewonnener Produktionsflächen sollte das vollständige Lagermaterial näher an die Fertigung gebracht werden. Um ein neues Fertigungskonzept umzusetzen, wurde ein neues Transport- und Verpackungskonzept für den Abtransport der fertigen Stühle in den Versand benötigt. Mit dem Vorhaben galt es, gleich drei Ziele miteinander zu verbinden: Die Verpackung diverser Stuhlmodelle sollte an einem Arbeitsplatz durchgeführt werden, Montage und Reinigung sollten von der Verpackung getrennt und von unterschiedlichen Mitarbeitern übernommen werden und schließlich sollten die fertigen Stühle von verschiedenen Montageplätzen zusammengeführt und über die Bodenöffnung einer Halle zum Versand in das Erdgeschoss einer anderen Halle transportiert werden. Auch bei diesem Vorhaben legte Wilkhahn großen Wert darauf, dass der Energieverbrauch gesenkt und umweltschonende Materialien eingesetzt werden. »Vom Barhocker bis zum Drehstuhl hat jedes Möbelstück individuelle Konturen und Drehradien, die für einen zuverlässigen Transport berücksichtigt werden müssen.« Markus Löseke, Haro - Wilkhahn - Die Wilkening + Hahne GmbH + Co. KG Der Möbelhersteller Wilkhahn mit Sitz in Bad Münder steht für „Design made in Germany“ und produziert Büro- und Konferenzeinrichtungen – seit über 60 Jahren. Meilensteine wie der Bürostuhl-Klassiker „FS-Linie“(1980), der Confair-Falttisch (1994), der Bürostuhl Modus (1994), der Kufenstuhl Aline (2004) oder das Konferenzprogramm Graph (2013) haben die Büroentwicklung geprägt. Jüngste Beispiele für wegweisende Innovationen sind der Universalstuhl Occo oder die dreidimensional beweglichen ON und IN. Auch mit seiner sozial-ökologischen Ausrichtung setzt Wilkhahn Maßstäbe: Der deutsche Umweltpreisträger hat mit Frei Otto und Thomas Herzog gebaut und praktiziert seit über 25 Jahren aktive Umweltverantwortung. Neben zahlreichen internationalen Auszeichnungen erhielt der ON-Bürostuhl auch den Bundespreis eco design. www.wilkhahn.com Beschaffung aktuell » 06|2021 39

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