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Beschaffung aktuell 12.2018

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BETRIEB Interview mit

BETRIEB Interview mit Dietmar Nick, Geschäftsführer Kyocera Deutschland „Umweltaspekte werden bei Kauf - entscheidungen verstärkt miteinbezogen“ Nachhaltigkeit gewinnt auch in der Beschaffung an Bedeutung. Dietmar Nick, Geschäftsführer bei Kyocera Document Solutions Deutschland, erklärt, was Unternehmen optimieren können und was Kyocera bereits erreicht hat. Dietmar Nick Der Mann Der 48-Jährige ist seit 2017 Geschäftsführer von Kyocera Deutschland sowie seit 2012 von der AKI GmbH. Der Diplom-Betriebswirt ist bereit s seit 2000 bei Kyocera und war nach seine r Zeit als Vertriebsleiter und Direktor Vertrieb bereits als Geschäftsführer bei Kyocera Austria tätig. Beschaffung aktuell: Herr Nick, was macht Ihr Umweltschutzengagement so besonders? Dietmar Nick: Wir arbeiten seit 1987 eng mit der Deutschen Umwelthilfe (DUH) zusammen. Wir haben über die Jahre verschiedene Maßnahmen für den Naturschutz umgesetzt und zahlreiche Ideen ausgetauscht, wie wir als Unternehmen unseren CO 2 -Ausstoß senken können. Gemeinsam haben wir Projekte wie den Kyocera-Umweltpreis oder das Kyocera-Print-Green-Programm realisiert. Die DUH unterstützt uns kontinuierlich, Optimierungspotenziale im Unternehmen oder bei unseren Produkten zu erkennen. „Unternehmen fragen immer häufiger nach den Umwelt - eigenschaften von Systemen und Lösungen.“ Dietmar Nick, Geschäftsführer von Kyocera Deutschland Beschaffung aktuell: Können Sie uns ein Beispiel für eine solche Optimierung nennen? Nick: Ja, das Ecosys-Konzept. Durch die Verwendung besonders langlebiger Komponenten in unseren Ecosys-Druckern fällt als einzi- 40 Beschaffung aktuell 2018 12

BETRIEB Das Unternehmen Kyocera Document Solutions Deutschland GmbH Kyocera ist Anbieter im Bereich Dokumentenmanagement. Neben Druckern und Multifunktionssystemen umfasst das Leistungsspektrum auch Software-Lösungen und Dienstleistungen. Das japanische Unternehmen beschäftigt weltweit rund 12.000 Mitarbeiter. Mit Sitz in Meerbusch steuert Kyocera Deutschland die deutschen Vertriebs-, Marketing- und Service- Aktivitäten. Geschäftsführer ist Dietmar Nick. Das Unternehmen unterstützt seit 1987 die Deutsche Umwelthilfe und engagiert sich im Verbundforschungsprojekt „Office 21“, das vom Fraunhofer-Institut für Arbeitsforschung und Organisation (IAO) initiiert wurde. 100-prozentige Töchter der Kyocera-Unternehmensgruppe sind die Softwarefirmen AkI GmbH (Würzburg), die Ceyoniq GmbH (Bielefeld ) und Alos (Köln). Stefan Baumeister (Geschäftsführer Myclimate), Daniela Matysiak (Managerin CSR-Management Kyocera) und Stefan Mauer (Abteilungsleiter Marketing Kyocera) freuen sich über die kompensierte CO 2 -Menge. ges Verbrauchsmaterial Toner an. Das resultiert im Vergleich zu Systemen anderer Hersteller in einer deutlich geringeren Abfallmenge. Bei der Entwicklung von Ecosys sowie des begleitenden Verpackungskonzepts haben wir eng mit der Deutschen Umwelthilfe zusammengearbeitet und ihre Meinung sowie Anregungen einfließen lassen. So setzen wir bei der Verpackung ausschließlich Recyclingkartonage und kein Styropor ein. Beschaffung aktuell: Sie haben das Kyocera- Print-Green-Programm erwähnt. Was genau verbirgt sich dahinter? Nick: Im Rahmen von Print Green bieten wir Endkunden bereits seit fünf Jahren die Möglichkeit, die CO 2 -Emissionen eines Druckers oder Multifunktionssystems zu kompensieren. Über das Programm Print Green haben wir selbst sämtliche in Deutschland vertriebene Originaltoner klimaneutral gestellt. Dazu haben wir mit Unterstützung der Klimaschutzorganisation Myclimate die CO 2 -Emissionen unserer Produkte samt Toner über den gesamten Lifecycle ermittelt. Die Kompensation erfolgt durch eine entsprechende Investition in ein Gold-Standard-Klimaschutzprojekt in Kenia, in dessen Rahmen vor Ort effiziente Haushaltskocher produziert und vertrieben werden. Dadurch wurden die Lebensbedingungen von mehr als einer Viertel Million Menschen verbessert. Über die Projektfortschritte werden wir regelmäßig von Myclimate informiert, sodass wir genau wissen, wie viel CO 2 wir durch Print Green tatsächlich kompensieren. Zudem leistet Kyocera durch das Print-Green-Projekt Beiträge zu 11 der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals). Beschaffung aktuell: Macht sich dieses Investment auch bei Ihren Kunden bezahlt oder spielt das Thema Umweltschutz hier eher eine untergeordnete Rolle? Nick: Das Thema Umweltschutz hat auch bei unseren Kunden Relevanz. Dank Print Green unterstützen sie automatisch ein zertifiziertes Klimaschutzprojekt, um den Toner zu kom pensieren. Auf Wunsch erhalten die Unternehmen eine Klimaschutzurkunde über die kompensierte CO 2 -Menge, um ihr Klimaengagement zu dokumentieren. Das Zertifikat nutzen sie für interne sowie externe Kommunikation. Neben Tonern lassen sich auch unsere Drucksysteme CO 2 -neutralisieren. Für uns hat sich die Langfristigkeit unseres Engagements auf jeden Fall bezahlt gemacht: Unternehmen fragen immer häufiger nach den Umwelteigenschaften von Systemen und Lösungen. Das beweist, dass Umweltaspekte bei der Kaufentscheidungen verstärkt miteinbezogen werden. Das Thema Umweltfreundlichkeit ist sicherlich nicht der einzige Grund, warum Kunden sich für unsere Lösungen entscheiden – unser langjähriges und konsequentes Engagement verstärkt aber unsere Glaubwürdigkeit in diesem Bereich. Beschaffung aktuell: Innerhalb der Kooperation mit der Deutschen Umwelthilfe spielt das gemeinsame Engagement im Netzwerk „Lebendige Flüsse“ eine besondere Rolle. Können Sie mehr darüber erzählen? Nick: „Lebendige Flüsse“ ist eine Initiative für den Fließgewässerschutz und die Renaturierung von Flusslandschaften in Deutschland. Mit dem Journalisten und Wanderexperten Manuel Andrack haben wir gemeinsam den „besonderen“ Wanderführer Natour-Guide aufgelegt: Deutschlandweit werden 15 Wanderungen entlang „lebendiger Flüsse“ für Anfänger und geübte Wanderer vorgestellt – Beschaffung aktuell 2018 12 41

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