„Ohne Engagement ist
„Ohne Engagement ist alles nichts!“ – Auftakt zum Jahr des Engagements ROBIN EISENMANN Startschuss für das Jahr des Engagements: Gemeinsam mit rund 200 Gästen, darunter viele Ehrenamtliche aus Vereinen, Verbänden und Organisationen, eröffnete Oberbürgermeister Sven Gerich im Marmorsaal der Sektkellerei Henkell die bis zum Jahresende laufende Aktion der Landeshauptstadt Wiesbaden. Wie können Kräfte für das Ehrenamt reaktiviert werden, wie kann man neue Personen an ehrenamtliche Arbeit heranführen – das waren die zentralen Fragen, die sich Gäste und Initiatoren an diesem Abend stellten. In wenigen Worten brachte es Gastgeber Jan Rock in seiner Begrüßung auf den Punkt: „Ohne Engagement ist alles nichts!“. Der Unternehmenssprecher der Sektkellerei, die enger Partner der Aktion ist, unterstrich, welchen Stellenwert das Ehrenamt auch innerhalb des Weltunternehmens habe, sei es im Bereich der Kultur oder des Sozialen. „Deshalb“, ergänzte Rock, „haben wir auch keine Sekunde gezögert und den Empfang in unserem prachtvollen Marmorsaal organisiert.“ Mithilfe des Aktionsmottos „Bring.Dich.Ein.“ schloss sich der Oberbürgermeister seinem Gastgeber an. Viele soziale Angebote der Stadt könnten nur durch den Einsatz ehrenamtlicher Helfer bestehen. „Das alles wäre keinesfalls durch bezahlte Kräfte zu stemmen“, so Gerich. Neue Anreize müssten deshalb geschaffen werden, was der Oberbürgermeister zum Anlass nahm, den neuen und limitierten „Dankmal“-Award zu präsentieren. Vorschläge für einen möglichen Preisträger werden ab sofort in der „Stabstelle Wiesbadener Identität. Engagement. Bürgerbeteiligung“ im Wiesbadener Rathaus entgegengenommen. Auch Workshops und weitere Aktionen der Stadt sollen Vereine in den kommenden Wochen und Monaten unterstützen, die für mehr Anerkennung ihrer Arbeit werben. Warum es immer schwerer wird, Menschen für unentgeltliche Arbeit zu motivieren, erklärte den anwesenden Gästen Stephan Würz, Geschäftsführer der Landesehrenamtsagentur Hessen. Besonders die Schnelllebigkeit und gesellschaftliche Entwicklungen, die sich wandelnde Demografie, die Mobilität der Menschen im Alltag, aber auch innerhalb ihres Lebens, seien ausschlaggebende Faktoren, so Würz. Erschwert werde die Situation jedoch häufig auch von den Vereinsvorständen selbst: Oft würden sich die sogenannten „Zugpferde“ der Vereine mit der ihnen anvertrauten Arbeit selbst übernehmen, was potenzielle Nachfolger abschrecke. Den Nachwuchs gäbe es zwar in den meisten Fällen, er traue sich aber nicht an die Arbeit heran oder fühle sich für die Aufgabe zu alt. Zu Unrecht, wie Würz darlegte: „Wenn in den USA ein 70-jähriger ohne Erfahrung Präsident werden kann, können Sie als Mittfünfziger auch die Vorstandsarbeit ihres Vereins lenken.“ Die Probleme seien vielschichtig, doch man Der neue „Dankmal“-Award der Landeshauptstadt Wiesbaden. müsse sich ihnen stellen, schloss Würz letztendlich ab: „Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel neu setzen – das hat bereits Aristoteles vor über 2.000 Jahren gewusst.“ Schnelllebigkeit spielte an diesem Abend jedoch keine Rolle. Die Gäste nutzten die Zeit für Gespräche, nahmen an exklusiven Kellereiführungen teil und genossen anschließend den Abend bei Musik und Prickelndem aus dem Hause des Gastgebers. (rei) ROBIN EISENMANN Oberbürgermeister Sven Gerich (rechts) bei der Begrüßung der Gäste im Marmorsaal der Sektkellerei Henkell zum Beginn des Jahrs des Engagements. 16 DER BIEBRICHER / APRIL 2018
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