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DER BIEBRICHER, Nr. 341, April 2020

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Stadtteilmagazin für Wiesbaden-Biebrich

FRANK HENNIG Auch Glarus

FRANK HENNIG Auch Glarus befindet sich derzeit im Ausnahmezustand „Es sind außergewöhnliche Zeiten. Auch bei uns hat sich der Alltag seit anfangs März drastisch verändert. Das Leben im Glarnerland steht still. Die Glarnerinnern und Glarner bleiben zuhause, unterstützen sich gegenseitig und halten die Solidarität mit den Menschen, die sich in der Gesundheitsversorgung, der Grundversorgung der Bevölkerung und für die öffentliche Sicherheit engagieren, hoch“, so der Glarner Gemeindepräsident Christian Marti in einer Grußbotschaft aus Biebrichs Partnergemeinde Glarus. Auch der Schweizer Kanton Glarus mit seiner gleichnamigen Kantonshauptstadt befindet sich aufgrund der Coronapandemie in einem Ausnahmezustand und für die Bevölkerung gelten vergleichbare Ausgangsbeschränkungen, wie in Biebrich. Christian Marti, der Gemeindepräsident von Biebrichs Partnergemeinde Glarus. Im Gegensatz zu Deutschland mit seinen föderalen Länderstrukturen wird die Schweiz in diesen Krisen-Tagen zentralistischer regiert und organisiert als in normalen Zeiten. „Dies ist gut so, gibt Halt, stellt Einheitlichkeit sicher und stärkt den nationalen Zusammenhalt. Der Kanton und die Gemeinden sind stark im Vollzug der Bundesvorgaben und mit dem Kontakt mit den Menschen vor Ort engagiert“, berichtet Marti. „Die Unsicherheit, was weiter auf uns zukommt und wie lange wir mit den ungewohnten Einschränkungen leben müssen, belastet. Auf Spaziergängen in unserer einzigartigen Natur tanken wir Energie.“ Das Coronavirus wirkt sich auch auf die partnerschaftlichen Aktivitäten zwischen Biebrich und Glarus aus. Ursprünglich sollte in den Osterferien eine Kinder- und Jugendgruppe aus Glarus einige Tage in Biebrich zusammen mit Kindern und Jugendlichen aus dem hiesigen Kinder- und Jugendzentrum in der Galatea-Anlage verbringen. „Damit wird eine schöne Tradition unterbrochen. Doch unsere Verbindung ist stark genug. Wir werden nach der Corona-Zeit daran anknüpfen und gemeinsam neue Begegnungsmöglichkeiten schaffen“, ist sich der Glarner Gemeindepräsident sicher. Ebenfalls betroffen ist der unter der Federführung des Kulturclubs Biebrich in diesem Jahr geplante Kulturaustausch. Ursprünglich sollte das Wiesbadener Ukulelennorchester Grüße des Glarner Gemeindepräsidenten „Stagies“ zusammen mit den „Birdys“ der Riehl-Schule Mitte Mai in Glarus auftreten und im Gegenzug war für Ende Mai ein Auftritt der Glarner Kultband „Rämlers“ im Kulturclub Biebrich geplant. Beide Aktivitäten sind nun vorerst in die zweite Jahreshälfte verschoben. Gemeindepräsident Marti freut sich, dass auch in diesen schwierigen Zeiten der Kontakt zwischen beiden Partnergemeinden nicht abreißt und dank der Initiative vieler Engagierter auf beiden Seiten weiterhin Planungen für gemeinsame Begegnungen betrieben werden: „Genau dieses Engagement aller brauchen wir, hüben wie drüben, sicher auch in diesen anspruchsvollen Tagen.“ „Es gibt ein Leben nach Corona“, ist sich Christian Marti sicher. „Und damit auch eine Zeit, in der wir uns wieder sehen können. Ich freue mich schon heute darauf und grüße alle Freunde in Biebrich ganz herzlich. Bleibt gesund und munter.“ (fhg) ZDF UND NFP Auch die Mainzelmännchen aus dem ZDF-Werbefernsehen wollen in der aktuellen Lage ihren Beitrag leisten und setzen sich für körperliche Distanz ein. Aktuell werben die sechs Figuren auf sympathische Art dafür, zu Hause zu bleiben, im Home-Office zu arbeiten und körperliche Distanz zu wahren. Produziert werden die Mainzelmännchen von der NFP animation film, die seit 2016 ihren Sitz in Biebrich in der Straße Am Schlosspark hat. Und auch die Vertonung der Mainzelmännchen-Spots erfolgt in Biebrich: im Tonstudio Kristen & Schmidt in der Stettiner Straße. (fhg) 14 DER BIEBRICHER / APRIL 2020

Im Kinder- und Jugendzentrum wird aufgeräumt und Kontakt gehalten GABI REITER „Wir sind da und ansprechbar.“ Das betont Gabi Reiter vom Kinder- und Jugendzentrum Biebrich in der Bunsenstraße. Auch diese Biebricher Einrichtung ist von den Schließungen wegen des Coronavirus betroffen. Bei unserem Telefonat am 30. März Stammbesuchern der Zentren gehören, wird etwas getan: „Wir haben einige Päckchen mit Bastelmaterial und Ideen gepackt und diese dann direkt bei den Familien vorbeigebracht, deren Adressen wir kennen“, sagt Reiter. Aber auch telefo- zwungene „Hausarrest“ bei vielen zu anstrengenden Situationen führen kann. Nicht alle haben ein eigenes Zimmer für sich und es müssen ja nun auch die Hausaufgaben zu Hause erledigt werden. „Je länger das dauert, umso angespannter sind die Leute dann auch. Das merken wir ja alle selbst.“ Aber auch in solchen Situationen sei das Team vom Jugendzentrum ansprechbar- wenn auch vorrangig per Telefon. „Wir halten ja sowieso immer guten Kontakt. Und diese Bindung lebt auch jetzt weiter. Das schätzen alle Familienmitglieder.“ Auch aktiv melde sich das Team bei einzelnen Familien und frage nach, wie es geht. Wir haben geöffnet und sind auch weiterhin für Sie da. Bleiben Sie gesund! Sanitätshaus: Rathausstraße 52 · Tel. 0611.61656 Stammhaus und Werkstatt: Straße der Republik 43 · Tel. 0611.6098939 Ortho-Nova Sports: Friedrichstr. 29 · Tel. 0611.45048091 Andre Deeg (links) und Johannes Rausch vom Kinder- und Jugendzentrum Biebrich beim Ausmisten und Vorbereiten des neuen Tonstudios. beginnt gerade die dritte Woche, in der das Team ohne Besucher auskommen muss. Ein unwirkliches Gefühl, sagt Gabi Reiter. „Wir haben uns einfach jetzt mal mit Dingen beschäftigt, die schon lange auf der Vorhaben-Liste standen, zu denen wir aber nie gekommen sind: Aufräumen, Entrümpeln, Wände streichen und so weiter.“ Ein kleiner Abstellraum wird gerade zu einem Tonstudio umfunktioniert – auch das war schon länger ein Plan, sagt die Leiterin des Jugendzentrums, zu dem auch der „Laden“ im Parkfeld gehört. Jetzt packt das Team halt hier verstärkt an und räumt mal richtig auf, so wie viele es gerade machen. Doch auch für die Kinder und Jugendlichen, die sonst zu den nisch meldet sich das Team aus der Bunsenstraße bei „ihren“ Jugendlichen und Kindern. „Präsenz zeigen ist uns wichtig. Auch wir sind am Telefon oder per E-Mail, WhatsApp oder Instagram für die Kinder und Jugendlichen und ihre Eltern da.“ Die Rückmeldungen sind positiv: „Alle freuen sich, dass wir an sie denken.“ Auch einzelne Wünsche versuche man zu erfüllen: „Ein Junge wollte gerne Sport zu Hause machen. Wir haben ihm dann Hanteln ausgeliehen.“ Viele berührende Dankeschöns habe man schon „eingesammelt“. „Und bei einer Familie konnten wir spontan auch eine etwas brisante Situation entschärfen, als wir das Päckchen gerade vorbeigebracht haben.“ Gabi Reiter weiß auch, dass der er- Traurig sei man darüber, dass der im Frühjahr geplante Kinderbegegnung mit Kindern aus Biebrichs Partnergemeinde Glarus erst einmal ersatzlos abgesagt sei, genauso wie das Osterferienprogramm. Und der Gegenbesuch nach Albanien, der in den Sommerferien stattfinden soll, wohin der Kontakt durch die Mitarbeiterin Benjolla Kaplllani so prima gepflegt wird, wackelt auch schon ein bisschen. „Das wäre wirklich traurig“, findet Gabi Reiter. Aber ihre Botschaft ist dennoch eine, die Mut machen soll: „Bleibt ruhig, denkt positiv, seid gelassen.“ In Kontakt zu bleiben, sei auf jeden Fall sehr schön und dass dies auch online gut funktionieren kann, erlebe man jetzt. „Da werden viele kreative Wege gefunden.“ Trotz allem freut sich das ganze Team aber schon auf die Zeit, wenn man wieder die üblichen Angebote machen kann und sich direkt begegnet. (art) Neu! Fotos von 10x15cm bis Din A1 www.fotostudio-wagenpfeil.de Den aktuellen BIEBRICHER gibt es auch im Internet abrufen unter www.yumpu.com/ kiosk/biebricher DER BIEBRICHER / APRIL 2020 15

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