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DER BIEBRICHER, Nr. 388, März 2024

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Stadtteilmagazin für Wiesbaden-Biebrich

SILKE BARTSCH /

SILKE BARTSCH / HOCHSCHULE RHEINMAIN Waldsträßer Kirche künftig ein Frauenhaus und Familienzentrum? Platz für Familien oder einen Schutzraum für Frauen schaffen, einen Musikcampus einrichten oder besser doch ein Handwerksquartier? In was kann man eine Kirche und ein Gemeindezentrum umnutzen, wenn die Zahl der Gottesdienstbesucher rückläufig und die Erhaltung der Gebäude nicht mehr zu finanzieren ist? Vor dieser Frage steht derzeit die katholische Pfarrei St. Peter und Paul Wiesbaden, die für ihre Gemeinde St. Kilian an der Waldstraße eine neue Nutzung prüft. Um den Blick für das, was möglich ist, zu weiten, initiierte die Abteilung Kirchliche Immobilien Strategie des Bistum Limburg (KIS) zusammen mit Pfarrer Knud Schmitt, dem Verwaltungsrat und dem Ortsausschuss einen Ideen-Wettbewerb, dem sich ein Abschlussjahrgang an der Hochschule RheinMain unter dem Titel „Quo Vadis St. Kilian?“ stellte. Neun Absolventinnen und Absolventen des Masterstudiengangs Baukultur und Bauen mit Bestand entwickelten unter Leitung von Professor Günter Weber Ideen für eine neue Verwendung der denkmalgeschützten Kirche St. Kilian mit ihren Anbauten. Am überzeugendsten fand die Jury das Konzept „Sicherer Hafen“ von Melissa Rooney, die St. Kilian in ein Frauenhaus und Familienzentrum umwandeln würde. Auf dem zweiten Platz landete der Entwurf „Klänge des Wandels“ von Leoni Rettig, die einen Musikcampus mit Musikschule in St. Kilian unterbringen würde. Ein Handwerksquartier mit einem Campus für Kunsthandwerk und Begegnung könnte sich Absolventin Franziska Grau vorstellen und erlangte damit den dritten Platz. Bei allen drei Entwürfen, die in St. Kilian präsentiert wurden, würdigte die Jury die individuell gelungene Umnutzung des Sakralraums unter Wahrung des großzügigen Raumgefühls sowie die attraktive Campus-Gestaltung der gesamten Fläche. Kirchliche Immobilien Strategie (KIS) Damit Pfarreien im Bistum Limburg auch künftig ausreichend Mittel haben, um eine menschennahe Pastoral vor Ort gestalten zu können, gibt es das Projekt Kirchliche Immobilien Strategie (KIS). Auf diesem Weg will das Bistum Pfarreien bei der Neuausrichtung ihres Gebäudebestands unterstützen. Ob sie mitmachen und welche Phasen sie durchlaufen möchten, entscheiden sie grundsätzlich selbst. „Das sind echt coole Ideen“, zeigte sich Jurymitglied und Ortsausschussvorsitzende Christiane Wellié-Reeve von den Masterarbeiten beeindruckt. Weitere Jury- Mitglieder waren Pfarrer Knud Schmitt und Verena Schäfer, Projektleiterin der Kirchlichen Immobilien Strategie (KIS) im Bistum Limburg. Pfarrer Schmitt dankte den Absolventinnen und Absolventen für deren Ideen und Anregungen. Leider sei es notwendig, über eine Umnutzung der Kirche nachzudenken, doch gehe es nun darum Perspektiven und Möglichkeiten für den Kirchort aufzuzeigen. Man wolle die Gemeinde mitnehmen und die Entwürfe setzten dabei wichtige Impulse. Eine positive Resonanz war bei den anwesenden Gemeindemitgliedern deutlich zu spüren. Eine Anregung war, einen kleinen Sakralraum in die Planung zu integrieren, so KIS-Projektentwickler Marco Capisciolti. Unabhängig von der Prämierung enthalte jeder einzelne Entwurf kreative Ideen, die man bei der Erarbeitung der künftigen Nutzungskonzeption sehr gut aufgreifen könne. Entscheidend sei zudem, dass für die ebenfalls in St. Kilian beheimatete Kroatische Katholische Gemeinde ein attraktiver Kirchort in Wiesbaden gefunden werde, bevor über die künftige Verwendung von St. Kilian entschieden werde. (red) „Sicherer Hafen“: Melissa Rooney (rechts) überzeugte mit ihrem Entwurf. CH. + P. KROENER GmbH seit 1964 BAD + HEIZUNG . SANITÄR-INSTALLATION. Ch. + P. Kroener GmbH · Flemingstraße 11 · 65203 Wiesbaden-Biebrich HEIZUNGSBAU B S Flemingstraße 11 · 65203 Wiesbaden-Biebrich Telefon 0611.69 48 80 info@kroener-gmbh.de · www.kroener-gmbh.de 26 DER BIEBRICHER / MÄRZ 2024

Spielplatz „Schlösschen“ wird unter dem Motto „Karussell“ umgestaltet Es ist viel los auf dem Spielplatz „Schlösschen“, gelegen am Eingang zum Biebricher Schlosspark, gegenüber der August-Laut-Straße. Die Quartiersmanagerinnen Annika Backes und Katarzyna Czech haben die örtlichen Schulen und Kitas, deren Gruppen auch sonst oft hier zu finden sind, zur Beteiligung am Auswahlverfahren eingeladen. Es steht zur Abstimmung, welches „Thema“ künftig auf dem Spielplatz den Ton angeben wird. Das bedeutet: Die Spielgeräte werden erneuert, der ganze Spielplatz wird barrierearm umgebaut – denn Inklusion ist ein großes Thema bei Wiesbadener Spielplatzerneuerungen. Und man möchte die Kinder beteiligen. Zwei Entwürfe stehen zur Wahl, betitelt „Karussell“ oder „Krone“. Es gibt einen eindeutigen Favoriten: „Karussell“. Beide Varianten bauen auf einer dreigeteilten Grundstruktur auf: Ein zentraler Aufenthalts- und Kommunikationsbereich in Form eines baumbestandenen Sitzmauerovals, einem Kletterbereich und einem großen Schaukelbereich. Die schwingende Formensprache ist an den historischen und denkmalgeschützten Landschaftspark angelehnt. Der von einem schönen alten Baumbestand Kinder dürfen mitbestimmen geprägte Spielplatz wird durch sieben weitere Bäume ergänzt, die an heißen Sommertagen ausreichend Schatten spenden. Aber bei der „Karussell“- Variante zieht offenbar der geplante „Wasser- Matsch-Bereich“, der mit Wasserpumpe, Holzrinnen und Becken sowie einem inklusiven Sandbacktisch und einer Spiel-Kutsche die Kinder schon auf dem Bild entzückt. Weitere Attraktionen: ein historisch anmutendes Karussell, ein Kletterbereich, der ein bisschen wie ein Schloss aussieht, eine große Mehrfachschaukel. Alles soll auch für Kinder mit Beeinträchtigungen nutzbar sein. Das wäre bei der Variante „Krone“ auch so gewesen, mit Sandbereich, Schaukel, Klettergerüsten, einer großen „Krone“ als Spielgerät, einem „fliegenden Teppich“ als Schaukel. Aber „Karussell“ gewinnt: Nachdem die zuständigen Mitarbeiterinnen des Grünflächenamts und des beauftragten Planungsbüros den Kindergruppen jeweils die Konzepte präsentiert haben, stimmen diese mit Tischtennisbällen ganz eindeutig ab. „Das ist bei der Internet-Beteiligung über dein.wiesbaden.de ganz genauso“ erklärt Eva Gerhold vom Grünflächenamt. Also wird es wohl diese Variante werden. Geplant ist ein halbes Jahr Bauzeit, im Sommer 2025 soll alles fertig sein. Veranschlagt sind rund 380.000 Euro. „Wir haben sehr gute Erfahrungen mit der Beteiligung gemacht“, erklärt Gerhold. Bei allen Wiesbadener Spielplätzen, die nach und nach erneuert werden, ist das vorgesehen. Die Kinder und Eltern seien sehr engagiert. „Und sie haben sich zum Beispiel bei der Gelegenheit auch mal mit Inklusion beschäftigt, also darüber geredet, was Kinder im Rollstuhl brauchen, um auch mitspielen zu können. Oder auch Kinder mit Sehbehinderungen“, berichtet Daniela Behrenbeck vom beteiligten Planungsbüro. Es gebe auch weniger Vandalismus bei Spielplätzen, die von den Nutzenden selbst mitgeplant wurden – auch dies ist ein Ergebnis zahlreicher Beteiligungsaktionen, die stets über mehrere Wochen im Internet und an einem Tag dann als direkte Aktion vor Ort stattfinden. Eine prima Sache also, und um den Beteiligungstag noch ein bisschen attraktiver zu machen, gibt es Getränke, Obst und eine tolle Seifenblasenmaschine auf dem Spielplatz. Da dürfen die Biebricher Kinder also gespannt sein, wie sie ab dem übernächsten Sommer hier nach Herzenslust matschen und planschen können. Die Kinder verfolgten aufmerksam die Präsentationen zu den beiden Gestaltungsmöglichkeiten für den Spielplatz „Schlösschen“. (art) ANJA BAUMGART-PIETSCH Beck & Sohn Garten- und Landschaftsbau Hausmeisterservice Baumfällung, Baumwurzel entfernen, Terrassenbau, Zaunanlagen setzen Pflasterarbeiten, Hecken schneiden etc. Wir freuen uns auf Ihren Anruf! Rosenstraße 25 · 65388 Schlangenbad-Bärstadt Telefon 0177-3513942 kontakt@beck-hms.de · www.beck-hms.de Autodienst Schierstein Autodienst Schierstein Rheingaustraße 33 · 65201 Wiesbaden Tel. (06 11) 215 35 · Fax (06 11) 182 03 89 info@auto-teuner.de · www.auto-teuner.de Ihr zuverlässiger Partner DER BIEBRICHER / MÄRZ 2024 27

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