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DER BIEBRICHER, Nr. 389, April 2024

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Stadtteilmagazin für Wiesbaden-Biebrich

Ein Biebricher mit

Ein Biebricher mit Oscar: Volker Schlöndorff wird 85 Er ist einer der bekanntesten Söhne Biebrichs und wurde nun 85 Jahre: Am 31. März 1939 erblickte Volker Schlöndorff in Biebrich das Licht der Welt und verbrachte hier auch seine Kindheit, wo er in der Rathausstraße 60 aufwuchs. „Biebrich war mein Schicksal“, hat er einmal erklärt. Seinen ersten Kurzfilm drehte er am Biebricher Rheinufer – Jahrzehnte später schrieb er Filmgeschichte mit der Verfilmung des Grass-Romans „Die Blechtrommel“. Volker Schlöndorffs „Blechtrommel“ war der erste von erst vier deutschen Filmen, der in Hollywood als „bester fremdsprachiger Film“ mit einem Oscar ausgezeichnet wurde. Neben anderen Filmpreisen gewann der Film auch die Goldene Palme in Cannes. Volker Schlöndorffs filmisches Lebenswerk ist geprägt von der Nouvelle Vague, einer Stilrichtung des französischen Kinos. Seine Literaturverfilmungen sind herausragende Beispiele des Neuen Deutschen Films. Seine Biebricher Wurzeln hat Volker Schlöndorff bis heute nicht vergessen. Das wurde insbesondere vor fünf Jahren deutlich, als im Festsaal des Wiesbadener Rasthauses zu seinem 80. Geburtstag ein Empfang stattfand und er sich im Goldenen Buch der Landeshauptstadt verewigen durfte. „Im Sommer ging es selbstverständlich immer auf die Gibber Kerb. Die typische Kerbetracht mit Kapp‘ und Kittel meines Vaters besitze ich noch heute“, erinnerte sich DFF - DEUTSCHES FILMINSTITUT & MUSEUM / SARA PINTO Volker Schlöndorff vor drei Jahren bei Dreharbeiten in seiner früheren Heimat vor dem Biebricher Schloss. der weltbekannte Filmregisseur, Drehbuchautor und Filmproduzent. Sein Vater war der damals in Biebrich gut bekannte Hals-Nasen-Ohren-Arzt Georg Schlöndorff, der aus Oldenburg nach Biebrich gekommen war. „Ich habe ihn immer verdächtigt, dass er sich nur deshalb in Biebrich niedergelassen hatte, weil damals die Luft aufgrund der Chemie- und Zementindustrie so schlecht war und genau das für Beschwerden der Atemwege sehr gut war“, erzählte Schlöndorff vor fünf Jahren lachend im Gespräch mit dem BIEBRI- CHER. Neben vielen positiven Kindheitserinnerungen verbindet Volker Schlöndorff aber auch tragische Erinnerungen mit Biebrich: Während des Zweiten Weltkrieges kam im Februar 1944 seine Mutter bei einem Feuerunfall ums Leben und kurze Zeit später musste die Familie nach einem Bombentreffer das Haus in Biebrich verlassen und nach Schlangenbad umziehen. Nach dem Krieg baute sein Vater das Haus gegenüber vom Biebricher Rathaus allerdings schnell wieder auf und praktizierte noch viele Jahre weiter als HNO-Arzt. Volker Schlöndorff und seine zwei Brüder besuchten nach dem Krieg Wiesbadener Schulen und verbrachten auch weiterhin große Teile ihrer Freizeit in Wiesbaden und Biebrich. Schon als Jugendlichen zog Volker Schlöndorff alles „rund um das Kino“ magisch an. Ein Glücksfall für ihn: Die schon damals im Biebricher Schloss beheimatete Filmbewertungsstelle. Dort verbrachte er im Vorführraum sehr viel Zeit, sah unzählige und vor allem noch ungeschnittene Filme – und lernte den dortigen Filmvorführer Franz Rath kennen, der später bei Schlöndorffs Erstlingswerk „Der junge Törless“ auch die Kamera bediente. Als Assistent von Jean-Pierre Melville, Louis Malle und Alain Resnais lernte er in Frankreich sein Handwerk. Im Laufe seiner mehr als fünf Jahrzehnte umspannenden Karriere gelang es dem Regisseur immer wieder, mit anspruchsvollen Literaturverfilmungen sowohl ein breites Publikum als auch die Filmkritik zu überzeugen. 1992 übergab Schlöndorff sein Archiv dem Deutschen Filmmuseum in Frankfurt. Die Sammlung, die als eine der wichtigsten zum Neuen Deutschen Film gilt, wird beständig um Exponate erweitert und ist seit 2014 online zugänglich. Auch der in Wiesbaden beheimateten Friedrich- Wilhelm-Murnau-Stiftung ist er eng verbunden und setzt sich als engagiertes Gründungsmitglied des Fördervereins für die Bewahrung und Erhaltung des Filmerbes ein. Zudem ist er seit Jahrzehnten ein profilierter Fürsprecher und Pate der Wiesbadener Caligari Filmbühne. Volker Schlöndorff lebt heute in Potsdam, wo er auch als einer der Retter der legendären Filmstudios Babelsberg gilt, die er von 1992 bis 1997 als Geschäftsführer leitete. Dennoch kommt er regelmäßig in die Region, nicht zuletzt um in die von ihm so geliebten Straußwirtschaften einzukehren, besonders gerne in Kiedrich und in Rauenthal. (fhg) Sängerinnen und Sänger für Chorprojekt gesucht Der Kirchen- und Projektchor der Oranier- Gedächtnis- und der Hoffnungsgemeinde sucht Sängerinnen und Sänger für ein Chorprojekt. Probenbeginn ist am 30. April um 19.30 Uhr. Die Proben finden jeweils dienstags von 19.30 Uhr bis 21 Uhr im Gemeindezentrum der Albert-Schweitzer-Gemeinde in der Albert-Schweitzer-Allee 44 statt. Aufführungstermin ist der 13. Oktober um 17 Uhr in der Oranier-Gedächtnis-Kirche. Da die Sommerferien dazwischen liegen, beträgt die reine Probenzeit etwas drei bis vier Monate. Ein Vorsingen ist nicht erforderlich. Lediglich Freude am Singen und ein regelmäßiger Besuch der Proben ist Voraussetzung. Geprobt werden unter anderem „Cantate Domino“ von Dietrich Buxtehude, die „Missa Brevis“ von Charles Gounod und ein Werk von John Rutter. Wer Interesse an diesem Chorprojekt hat, meldet sich bei Chorleiter Thomas Schermuly, E-Mail: oraniermusik@gmx.de oder telefonisch unter (0611) 601806. Alternativ kann man auch einfach am 30. April um 19.30 Uhr unverbindlich in die Chorprobe in das Gemeindezentrum der Albert-Schweitzer- Gemeinde kommen. (red) 6 DER BIEBRICHER / APRIL 2024

FRANK HENNIG Jetzt Angebote sichern Volkswagen Zubehör Wenn unterwegs, dann mit Anhang Wie in unserer letzten Ausgabe angekündigt, steht er nun am Rheinufer: Der neue Weinstand des Biebricher Gewerbevereins BIG. Schon oft wurde er angekündigt – nun ist er endlich da. Noch vor dem „Antrinken“ am 18. April wollte die BIG sichergehen, dass im Weinstand alles reibungslos läuft und hatte daher kurzfristig am 12. April zu einem eintägigen Testlauf eingeladen. Und die Fans des Biebricher Weinstandes ließen sich nicht lang bitten – bei idealem Frühsommerwetter konnten die Weine aus dem Hallgartener Weingut von Peter und Christine Keßler genossen werden. Und schnell zeigte sich an diesem Abend: Feuertaufe bestanden! (fhg) Service FRANK HENNIG Gemeinsames Singen mit Mathias Budau Die Evangelische Lukasgemeinde auf dem Gräselberg, Klagenfurter Ring 6, lädt am 3. Mai um 17 Uhr zum gemeinsamen Singen unter dem Motto „Frühlingserwachen“ mit dem Trio „Extrablatt“, mit Christiane Müller, Ute Etz und Mathias Budau, in der Lukaskirche ein. Es werden Oldies und Evergreens unter Keyboardbegleitung gesungen. Der Eintritt ist frei. (red) Wir haben alles was Sie brauchen! Blumen, italienische Feinkost und Wein Rathausstr. 29 u. Str. der Republik 17 · Tel. 0611-60 03 35 · www.bertsblumen.de Schneideratelier Nguyen Stettiner Straße 26 · 65203 Wiesbaden-Biebrich · Tel. 601 02 93 Mo. Mi. Fr. 8.30 - 18.30 Uhr · Di./Do. 8.30 - 16 Uhr · Sa. 8.30 - 13 Uhr Änderungen Reparaturen Maßanfertigungen Annahmestelle: Wäscherei & Reinigung DER BIEBRICHER / APRIL 2024 7

DER BIEBRICHER, DAS STADTTEILMAGAZIN AUS UND FÜR WIESBADEN-BIEBRICH

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