2HintergrundBock | Dienstag, 29. April 2025Vergessen oder gar verdrängt?STI weiterhin auf hohem Niveau«Im Minimum en Gummi drum.» Was einst selbstverständlichschien, wird heute zunehmend verdrängt.Die Medizin macht vieles möglich, doch der sorgloseUmgang mit Safer Sex lässt die Zahlen sexuell übertragbarerInfektionen wieder steigen.GESUNDHEITSCHWEIZ/SCHAFFHAUSENRonny BienSexuell übertragbare Infektionen (STI) nehmenschweizweit, aber auch in Schaffhausenweiter deutlich zu. Besonders betroffensind junge Erwachsene im Alter zwischen20 und 34 Jahren, wie nationale und kantonaleErhebungen zeigen. Infektionenwie Chlamydien, Gonorrhö (Tripper) undSyphilis werden wieder häufiger diagnostiziert– eine Entwicklung, die sich auch lokalbemerkbar macht. Wie die «SchaffhauserNachrichten» vergangene Woche berichteten,wurden gemäss Kantonsarzt ChristophAnders zwischen Jahresbeginn und MitteApril insgesamt 89 Fälle von verschiedenensexuell übertragbaren Infektionen im KantonSchaffhausen gemeldet.Chlamydien auf dem VormarschGerade Chlamydieninfektionen sind inder Schweiz die am häufigsten gemeldetenSTI. Laut Bundesamt für GesundheitWalter Hotz, SVPEine MillionFranken – jedeWoche. Das ist diestolze Zahl, mitder der Finanzreferentder StadtSchaffhausen inder Jahresrechnung 2024 öffentlichprahlt. Möglich gemacht durch satte116,5 Millionen Franken Unternehmenssteuern.Beunruhigender TrendWas nach Erfolg klingt, entpuppt sichbei genauerem Hinsehen als beunruhigenderTrend: Investitionsfreude ohneAugenmass, gepaart mit einer bedenklichenVerwendung der finanziellenReserven.Was geschiehthier eigentlich?Der Stadtrat plant Projekte in einem niedagewesenen Ausmass: KSS-Hallenbadneubau80 Millionen, E-Bus Stadt- undRegionalverkehr 88 Millionen, AufwertungRheinuferpromenade 35 Millionen,Kammgarnareal 32 Millionen,Stadthausgeviert 26 Millionen, Wärmeverbünde135 Millionen, SchulanlageAlpenblick 75 Millionen, und so fort– das sind Dimensionen, die Schaffhausenlangfristig belasten werden.Angriff aufdie ReservenNoch gravierender: Um diese Ausgabenzu stemmen, werden Rückstellungen(BAG) wurden im Jahr 2022 über 13 000Fälle registriert. Aktuelle Zahlen zeigen,dass seit Jahresbeginn bis Mitte April3757 Chlamydienfälle gemeldet wurden,während es im gleichen Zeitraum des Vorjahres4004 Fälle waren. Besonders häufigbetroffen sind junge Erwachsene, wobeiviele Infektionen symptomlos verlaufenund deshalb oft unbemerkt bleiben. Unbehandeltkönnen Chlamydien bei Frauen zuEntzündungen der inneren Geschlechtsorganeund zu Unfruchtbarkeit führen, beiMännern unter anderem zu HarnröhrenoderNebenhodenentzündungen.Ein Blick nach Skandinavien zeigt: Länderwie Dänemark, Norwegen und Schwedenverzeichnen europaweit die höchsten Melderaten.Dies ist jedoch vor allem auf dieumfassenden Test- und Überwachungsprogrammezurückzuführen, die dort regelmässigeScreenings fördern und so mehrInfektionen frühzeitig entdecken. Auchin der Schweiz wird verstärkt auf gezielteTestangebote gesetzt, um Krankheitsausbreitungenwirksam einzudämmen.Millionenregen – Aberwo bleibt die weitsicht?GASTKOLUMNESCHAFFHAUSENaufgelöst und Reserven zur «Risikominderung»angegriffen. Mit anderenWorten: Die Vorsorge für schwierigerJahre wird in Hochglanzprojekte derGegenwart umgewandelt.Wird Volatilitätunterschätzt?Dabei weiss jede Gemeinde: Diesprudelnden Steuereinnahmen aus derUnternehmerlandschaft sind volatil.Wer heute auf hohem Niveau lebt, sitztmorgen womöglich auf einem Schuldenberg.Besonders bedenklich ist, dassdie Stadt trotz dieses Geldsegens keineechte Entlastung für die Unternehmenvorsieht. Der Steuerfuss für juristischePersonen bleibt unangetastet – einfatales Signal.Was, wenn derGeldstrom versiegt?Wer die Zukunft sichern will, sollteRücklagen bilden, statt sie aufzulösen.Wer die Standortattraktivität erhaltenwill, sollte endlich über eine Senkungder Unternehmersteuerbelastungnachdenken. Denn eines ist klar: Wennder Geldstrom versiegt, bleibt der Stadtnicht mehr viel – ausser überdimensionierteProjekte, laufende Kosten undeine Wirtschaft, die sich fragt, warumsie für den Finanzexzess der öffentlichenHand zur Kasse gebeten wird.Könnte teuerzu stehen kommenJetzt wäre der Moment für Demut undWeitsicht. Doch stattdessen feiern wireinen Investitionsrausch, der unsereKinder und Enkel teuer zu stehen kommenkönnte.Mehrwert: Hier an der Webergasse 2/4 kann ab Mai jeden letzten Dienstag im Monat beim «VJPS» getestet werden.Weniger Angst, mehr RisikoSereina Caduff vom Verein für Jugendfragen,Prävention und Suchthilfe Schaffhausen(VJPS) sieht für die Zunahme mehrereUrsachen. Einerseits habe sich durchdie Fortschritte in der HIV-Therapie und-Prävention der Fokus beim Safer Sex verändert.Während früher das Kondom dasSymbol für den Schutz vor HIV war, steheheute der sogenannte Safer-Sex-Check imVordergrund: regelmässige STI-Tests zusätzlichzur Kondombenutzung als weitereSchutzmassnahme. «Wenn mehr getestetwird, kommen auch mehr Fälle zum Vorschein,die sonst nicht bemerkt wordenwären», erklärt Caduff.Neue Schutzstrategien und RisikenEin Einblick in verschiedene Dating-Apps zeigt zudem: Das Thema Safer Sexspielt bei vielen Nutzenden eine untergeordneteRolle. Besonders auffällig istdie stark gestiegene Nachfrage nach derPrä-Expositions-Prophylaxe (PrEP). Diemedikamentöse Vorbeugung schützt zuverlässigvor einer HIV-Infektion und istvor allem für Menschen mit erhöhtemRisiko sinnvoll, etwa Männer, die Sexmit Männern haben, Personen mit häufigwechselnden Sexualpartnern oderPartner in sogenannten serodiskordantenBeziehungen, bei denen eine Person HIVpositivund die andere HIV-negativ ist.Allerdings schützt PrEP ausschliesslichvor HIV und bietet keinen Schutz voranderen sexuell übertragbaren Krankheitenwie Chlamydien, Gonorrhö oder Syphilis.Dieses Missverständnis trägt dazubei, dass andere Infektionen weiter starkzirkulieren.Dank der medizinischen Fortschritte könnenheute auch HIV-positive Personen einnormales Leben führen. Mit einer konsequentenantiretroviralen Therapie wirddie Viruslast so weit gesenkt, dass eineÜbertragung beim Geschlechtsverkehrnicht mehr möglich ist. Dieses Konzeptist als «Therapy as Prevention» (TasP)bekannt und wird unter dem Schlagwort«U=U» (Undetectable = Untransmittable)zusammengefasst. Damit kann auchin serodiskordanten Partnerschaften einesorgenfreie Sexualität ohne Angst vor Ansteckunggelebt werden.Besorgniserregend bleibt hingegen dasPhänomen des sogenannten «Pozzen»,bei dem sich Einzelne bewusst mit HIVinfizieren lassen. Fachleute warnen schonlänger eindringlich davor, denn trotz allerFortschritte bleibt eine HIV-Infektioneine schwerwiegende, lebenslange Erkrankung.FingerspitzengefühlAuch die schulische Aufklärung spielt einewichtige Rolle, um das Bewusstsein fürSTI zu stärken. Zwar sieht der Lehrplan21 eine verbindliche Thematisierung vonTypischerweise erscheinen Chlamydien unter dem Lichtmikroskop als kleine, rundliche oder leichtovale Bakterien, oft in Zellkulturen sichtbar. Sie sind extrem klein, deswegen sieht man häufiginfizierte Zellen mit Einschlusskörperchen, die auf die Infektion hindeuten. Symbolbild: rob./KIBild: Ronny BienSexualität vor, doch laut Caduff hängt dieQualität der Umsetzung von der einzelnenLehrperson ab. «Das Thema ist mit sehrviel Scham verbunden. Es braucht Fingerspitzengefühlim Umgang mit den Schülerinnenund Schülern, aber auch mit denEltern», so Caduff. Um die Präventionim Kanton Schaffhausen nachhaltig zuverbessern, wird der VJPS ab 2026 ein flächendeckendessexualpädagogisches Angebotfür alle Schulen aufbauen. Ergänzenddazu finden bereits heute Informationsanlässeund Workshops statt, die Jugendlichenhelfen sollen, ein gesundes Verhältniszu ihrer Sexualität zu entwickeln.Neues Testing im AngebotEin wichtiger Schritt bleibt auch der einfacheZugang zu Beratungen und Tests.Viele Infektionen verlaufen zunächst symptomlosund werden unbewusst weitergegeben.Frühzeitige Tests helfen, Infektionskettenzu unterbrechen und weitereAnsteckungen zu verhindern. In Schaffhausenstartet der VJPS gemeinsam mitdem Checkpoint Zürich ab diesem Maiein neues, niederschwelliges Testangebot:Jeden letzten Dienstag im Monat wird inder Webergasse 2/4 zwischen 18.45 und21.15 Uhr ein STI-Testing mit persönlicherBeratung durchgeführt. Interessiertekönnen spontan vorbeikommen oder vorabonline auf cpzh.ch/schaffhausen einenTermin buchen.Wichtige Eckdatenund KontakteDer VJPS setzt sich seit 1981 für eine bedarfsgerechteSuchthilfe und Präventionim Kanton Schaffhausen ein. Ab dem27. Mai können sich Interessierte an derWebergasse 2/4 jeden letzten Dienstagim Monat zwischen 18.45 und 21.15Uhr auf verschiedene sexuell übertragbareInfektionen (STI) zu niederschwelligenKonditionen testen lassen.VJPSCheckpoint Zürich052 633 60 10 Limmatstr. 25, ZHvjps.ch cpzh.ch/schaffhauseninfo@vjps.chmail@cpzh.ch
Bock | Dienstag, 29. April 20253ImmobilienDas Immobilienangebot ist begrenztDer neuste Eigenheim-Index der SchaffhauserKantonalbank zeigt, dass die Preise für Wohneigentumim Kanton weiter steigen. Die Nachfrage nach deneigenen vier Wänden ist ungebrochen hoch, währenddas Angebot beschränkt bleibt.EIGENHEIMINDEXSCHAFFHAUSENSchaffhauser Kantonalbank, Martin WaltherDer Eigenheim-Index der SchaffhauserKantonalbank informiert jeweils im Frühlingund im Herbst über den Immobilienmarktim Kanton Schaffhausen. Dieaktuelle Ausgabe zeigt, dass die Transaktionspreisefür Einfamilienhäuser undEigentumswohnungen im letzten halbenJahr weiter gestiegen sind, im schweizweitenVergleich sogar überdurchschnittlich.Das Preisniveau bleibt aber attraktivund bewegt sich in einem erschwinglichenSegment. Dieser Umstand und die derzeitinteressanten Finanzierungsbedingungenhalten die Nachfrage nach Wohneigentumim Kanton Schaffhausen ungebrochenhoch. Das Angebot bleibt allerdingsknapp: Es wird wenig neu gebaut und Baulandist ein rares Gut.Bevölkerung wächst weiterDie Immobilienpreise dürften sich imKanton Schaffhausen wohl auch künftigleicht steigend entwickeln. Trotz einem bescheidenenPlus an Bautätigkeit kann derverfügbare Wohnraum den Zuwachs derBevölkerung von jährlich 1,4 Prozent (imDurchschnitt von 2019 bis 2024) nichtvollständig decken.Mit diesem Wachstum an Einwohnerinnenund Einwohnern zählt Schaffhausenzu den Spitzenreitern aller Kantone. DieserZuwachs ist ausschliesslich auf einestarke Nettozuwanderung zurückzuführen.Seit 2018 verzeichnet Schaffhausennämlich eine negative Geburtenbilanz– das heisst, es werden mehr Todesfälleals Geburten verzeichnet. Ohne Zuwanderungwäre die Bevölkerungszahl imKanton Schaffhausen in den vergangenenJahren zurückgegangen.Zwei Drittel der zugezogenen Personenstammen aus dem Ausland, davon 30 Prozentaus Deutschland. Die weiteren zugezogenenEinwohnerinnen und Einwohnerstammen aus den Nachbarkantonen, vornehmlichaus Zürich und dem Thurgau.Attraktive EigentumspreiseEinen Einfluss auf die Zuwanderung ausNachbarkantonen hat höchstwahrscheinlichauch das dort höhere Preisniveau fürWohneigentum. Für ein durchschnittlichesDie Preisbandbreiten gelten für ein 5.5-Zimmer-Mustereinfamilienhaus, das 7-jährig ist, sich an guterLage befindet, 150m2 gross ist und über eine Grundstücksfläche von 550m2 verfügt. Grafik: SHKBEinfamilienhaus in Schaffhausen wirdderzeit im Schnitt (je nach Lage und Gemeinde)1100000 Franken bezahlt. Inden Nachbarkantonen sind die Preisedeutlich höher: In Frauenfeld (TG) kostetein identisches Haus durchschnittlich1600000 Franken, in Dübendorf (ZH)sogar 2300000 Franken.Beim Stockwerkeigentum sieht es ähnlichaus: Die Muster-Eigentumswohnung(4.5 Zimmer, 7-jährig, 120m 2gross, gute Lage) kostet im KantonSchaffhausen 730 000 Franken. InSteckborn (TG) kostet eine Eigentumswohnung897 000 Franken, inWinterthur (ZH) liegt der Marktwertbei 1 449 ‘ 00 Fra 000 Franken.Martin Walther ist seit über 30 Jahren beider Schaffhauser Kantonalbank und erfahrenerSpezialist für Eigenheimfinanzierungen.Der Beringer berät Kundinnen undKunden bei allen Anliegen und Fragenzum Erwerb der eigenen vier Wände.Aktuelle Facts zum ImmobilienmarktDer durchschnittliche Preis für Einfamilienhäuserstieg innert Jahresfrist im KantonSchaffhausen um 3,4 Prozent. Im Vergleichdazu hat sich das schweizweite Preisniveauleicht schwächer entwickelt (+2.3 Prozent).Der Beringer, Martin Walther berät rund umFragen zum Erwerb von Eigenheim. Bild: zVg.Das Angebot an Einfamilienhäusern bleibtinfolge von wenig Neubauten und begrenzterVerfügbarkeit von Bauland knapp.Die Transaktionspreise von Eigentumswohnungenim Kanton sind über die letztenzwölf Monate ebenfalls um 3,4 Prozentgestiegen und liegen damit leicht über demschweizerischen Durchschnitt von 3,2 Prozent.Da Stockwerkeigentum im Vergleichzu Einfamilienhäusern erschwinglicherund das Angebot breiter ist, könnte derAnteil an verkauften Wohnungen wiedersteigen. Mehr Details zum Eigenheim-Indexder Schaffhauser Kantonalbank sindunter shkb.ch/eigenheim-index zu finden.TempoWC-Papierdiv. Sorten,z.B.Classic weiss,3-lagig, 32 Rollen-40%-20%-27%-32% 45.60statt 63.–-33%Spanien, 6 x 75 cl, 2022(Jahrgangsänderung vorbehalten)6.20-22%3.90-20% -20%10.20-34%5.10-31%10.80 5.2018.90statt 15.90VolvicGrüntee Minze,6 x 1,5 l22.55statt 37.65Vega del RayoRioja DOCa VendimiaSeleccionadastatt 7.80Pringlesdiv. Sorten, z.B.Sour Cream & Onion,2 x 185 gMontag, 28.4. bisSamstag, 3.5.25statt 5.–ThomySenfdiv. Sorten, z.B.mild, 2 x 200 g3.95statt 12.75 statt 4.95statt 7.80statt 7.85 statt 27.40Felixdiv. Sorten, z.B.Party Mix Seaside, 200 gLindt Pralinésdiv. Sorten, z.B.Lindor Kugeln Milch,200 gVolgCookies ClassicChoco200 gEvianMineralwasserohne Kohlensäure, 6 x 1,5 lMagadiv. Sorten, z.B.Color Gel, 2 x 18 WGFrische-AktionAb MittwochSutteroRindshackfleisch-Spiess2 x 130 g-20%3.95statt 4.95Caprice des Dieux200 g-21%-30%-20%-21%2.25-20% -20%3.552.50statt 3.20Agri NaturaKartoffelnfestkochend,Schweiz,Tragetasche,2 kg5.15statt 7.401.90statt 2.40statt 2.856.55statt 4.45 statt 8.20SutteroGewürzschinkengeschnitten, per 100 gHass AvocadosHerkunft siehe Etikette,StückRama mit Butternote225 gBuitoniPizza CreazioneProsciutto, 435 gDruck- und Satzfehler vorbehalten.Folgende Wochenhits sind in kleineren Volg-Läden evtl. nicht erhältlich:VolgTrockenfrüchtediv. Sorten, z.B.Mango getrocknet, 200 gFreixenetProsecco DOCExtra Dry, 75 cl4.20 1.955.65statt4.9512.90statt15.90Wasa Knäckebrotdiv. Sorten, z.B.Original, 205 gHead & ShouldersClassic Clean2 x 300 mlstatt2.409.95statt12.40Sabo Öldiv. Sorten, z.B.Bonfrit, 1 lNivea Deodiv. Sorten, z.B.Men Spray, 2 x 150 mlstatt6.651.90statt2.257.50 div. Sorten, z.B. 8.40Alle Standorte und Öffnungszeiten finden Sie unter volg.ch. Dort können Sie auch unseren wöchentlichen Aktions-Newsletter abonnieren. Versand jeden Sonntag per E-Mail.statt8.90VolgTomato Ketchup560 gCifCrème Citrus,2 x 500 mlstatt10.60
Laden...
Laden...