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2HintergrundBock | Dienstag, 7. Oktober 2025«ICh wollte schon immer mitreden»Mit 20 Jahren ist Svea Lang die jüngste Parlamentarierin im Schaffhauser Kantonsrat. Seit Juni nimmt die JSVP-Politikerin Einsitz imRat. Nach ihren ersten 100 Tagen spricht sie im Interview über Überraschungen, über Momente, in denen sie Geduld braucht, undüber das Gefühl, dennoch am richtigen Platz zu sein.POLITIKSCHAFFHAUSENSalome Zulauf«Was mich an den Sitzungen im Kantonsratbisher am meisten überraschthat, ist, wie langwierig gewisse Themenbehandelt werden», sagt Svea Lang. Die20-Jährige aus Lohn sitzt seit dem 16.Juni im Schaffhauser Kantonsrat – alsjüngste Parlamentarierin des Kantons.«Von aussen ist einem oft gar nicht bewusst,welcher Aufwand hinter einerInitiative oder einer Motion steckt, bisdiese überhaupt einmal vor das Volkkommen.»«Ich hatte keine konkrete Erwartung»An ihren ersten Tag im Kantonsrat erinnertsie sich noch genau. «Ich warnatürlich nervös, weil ich nicht wusste,was mich erwarten würde. Es war ungewohnt,aber auch sehr spannend»,erzählt die Politikerin der Jungen SVP.Nach der Sommerpause im August beganndann der richtige politische Alltag:Fraktionssitzungen, Unterlagen studieren,erste Debatten. Schritt für Schritttastete sich die Lohnerin in ihre neueRolle an. Erwartungen hatte sie keine,wie die Arbeit konkret ablaufen würde.Säbelrasselnan der neuen OstfrontGASTKOLUMNESCHAFFHAUSENCarsten Priebe, Strategic foresight, AutorLeitmedien imKriegstaumel:Als Kind des KaltenKrieges bin ich mitden Modellbausätzenvon Revell undAirfix aufgewachsen.Heute, im Kalten Krieg 2.0, habenModellbausätze wieder eine hochbrisanteBedeutung. Der estnische Aussenministerlegte am 21. September demUN-Sicherheitsrat das Bild eines russischenKampfjets vom Typ MIG-31 Foxhoundvor. Das Bild stammte offenbarvon der Schachtel des Modellbausatzesvon Trumpeter für die Foxhound. DerMinister nutzte das Bild als angeblichenBeweis dafür, dass das schnellstebekannte Kampfflugzeug am 19. Septemberfür 12 Minuten den estnischenLuftraum verletzt habe. Nach Angabendes Aussenministers hätte ein Abfangjägerder NATO-Alarmrotte das perfekteFoto der MIG-31 gemacht. Allerdingsbenötigen NATO-Abfangjäger nachder Alarmierung 15 Minuten, bis sieüberhaupt in der Luft sind. Die grossenLeitmedien übernahmen die estnischeVersion der Geschichte kritiklos. DerEinwand Russlands, die Flugzeuge seienim vereinbarten Korridor geblieben,wurde weitgehend ignoriert.Düsenjäger im Schleichtempound mysteriöse DrohnenWenige Tage zuvor, am 12. September,meldeten die westlichen Leitmedien,russische Drohnen seien bis nachPolen geflogen und hätten dort einHaus getroffen. Das Bild des zerstörtenDachstuhls ging um die Welt.Die Hausbesitzer erklärten, ihr HausSie liess sich überraschen: «Ich wollteeinfach erleben, wie es ist, Teil diesesGremiums zu sein», sagt sie rückblickend.Ein klares Fazit nach hundert Tagensei deshalb schwierig. «Ich bin nochdabei, mich einzuleben. Aber ich findees schön, dass alle 60 Mitglieder ihreThemen einbringen können und dassam Ende auch wirklich etwas herauskommt.»Gleichzeitig habe sie erstaunt,wie intensiv über einzelne Punkte diskutiertwerde. «Manchmal drehen sich dieGespräche stundenlang um dieselbenDetails. Diese endlosen Debatten sindgewöhnungsbedürftig», führt sie weiteraus. Für die 20-Jährige sei das aber auchein Lernprozess: zu verstehen, weshalbpolitische Abläufe Zeit brauchen undwie komplex die Entscheidungswegesind.Richtige EntscheidungAn ihrer Entscheidung zweifelt sienicht. «Für mich war es der richtigeSchritt, dieses Amt anzunehmen», sagtSvea Lang überzeugt. Der Einstieg seifordernd, aber bereichernd – und er macheLust auf mehr. In Zukunft wolle sieeigene Vorstösse einbringen, auch wennsie sich momentan noch nicht auf spezifischeThemen festlegen möchte. «Imsei vor Monaten von einem Unwetterbeschädigt worden und nicht durchirgendeine Drohne. Doch sie fandenbei den grossen Medien kein Gehör.Die NATO-Sprachrohre änderten am18. September ihrer Geschichte zufolgender Version: Das polnische Haussei durch eine eigene Rakete getroffenworden, die versucht habe, die russischeDrohne abzufangen. Mein Vertrauenin die westliche Raketentechnik wurdedurch diese Meldung nicht geradegestärkt. Ich hätte wenigstens ein paarBrand- oder Explosionsspuren an demHaus erwartet, wenn eine 800 000 Frankenteure Rakete im Dachstuhl einesEinfamilienhauses einschlägt – zumindestsollte es der Sinn und Zweck einersolchen Rakete sein, zu explodieren.Bilder von den Raketenteilen wurdennicht veröffentlicht. Warum nicht?NATO-Expertin rät zum Abschussund denkt nicht an KonsequenzenAm 23. September herrschte Drohnenpanikin Kopenhagen. Die Polizei glaubterussische Drohnen über dem dortigenFlughafen gesehen zu haben, der dannsofort gesperrt wurde. Die Politik reagiertepanisch, die Medien vermuteten einenAngriff Russlands, auch nachdem diePolizei einräumte, man habe sich wohlgetäuscht. In der deutschen Bild Zeitungordnete die NATO-Expertin FlorenceGaub daraufhin ein:Bei weiteren russischen Provokationendürfe die NATO nicht mehr zögern. EinAbschuss von russischen Flugzeugen imNATO-Luftraum sei rein rechtlich sauber.Wie beruhigend. Das Flugzeug, dasfür die Drohnensichtungen verantwortlichwar, wurde inzwischen identifiziert.Es kam nicht aus Russland.Im Klartext: Die NATO rührt derzeitmächtig die Kriegstrommeln und die grossenMedienhäuser machen brav mit.Seit dem 16. Juni vertritt Svea Lang (JSVP) den Wahlkreis Reiat im Schaffhauser Kantonsrat.Moment ist es wichtiger, dass ich michin alle Themenbereiche einlese und mireinen Überblick verschaffe. Viele meinerRatskollegen sind seit Jahren dabei. Ichmöchte zuerst auf einen ähnlichen Wissensstandkommen.» Und wie ist es, alsjüngste Abgeordnete in einer bürgerlichenPartei ernst genommen zu werden?«Am Anfang hatte ich Bedenken, dass ichnicht wirklich wahrgenommen werde»,gibt sie zu. Doch diese Angst sei unbegründetgewesen. «Ich wurde vom erstenTag an herzlich aufgenommen – sowohlim Kantonsrat als auch in meiner Fraktion.Obwohl ich mit Abstand die Jüngstebin, werde ich nicht als Küken abgestempelt.»Im Gegenteil: «Wenn ich mal etwasnicht sofort verstehe, wird mir geholfen.Dafür habe ich das Gefühl, dass man mirauch Fehler eher verzeiht.»Frühes Interesse an PolitikDas Interesse an Politik begleitet SveaLang schon seit jungen Jahren. «MeineEltern waren beide sehr politisch interessiert.Bei uns wird viel am Tisch über Politikdiskutiert. In meiner Jugend wurdedieses Interesse dann noch stärker.» Mit18 trat sie der Jungen SVP Schaffhausenbei – obwohl sie sich als Teenager zunächstvor allem für soziale Themen interessierte,wie etwa den Klimastreik 2019. «Für eineDiskussion braucht es beide Seiten, das istganz klar. Aber in den letzten Jahren wurdemir bewusst, dass ich meine Rolle aufder bürgerlichen Seite sehe, wo ich meinenBeitrag an die Gesellschaft leisten kann»,ergänzt die 20-Jährige. Dass sie so schnellBock BlickAmbulante psychiatrische Versorgung.Der Regierungsrat hat einen umfassendenBericht und Antrag zur nachhaltigen Stärkungder ambulanten psychiatrischen undpsychologischen psychotherapeutischenVersorgung im Kanton Schaffhausen zuhandendes Kantonsrats verabschiedet.Basierend auf einer Untersuchung schlägter ein Paket mit fünf Massnahmen vor,das die kantonale Versorgung langfristigverbessern soll. Für die Umsetzung diesesMassnahmenpakets beantragt der Regierungsratjährlich wiederkehrende Ausgabenin der Höhe von 467000 Franken.Wie die Spitäler Schaffhausen letzte Wochein den Kantonsrat einziehen konnte, hättesie allerdings nie gedacht. Im Mai tratLara Winzeler wegen ihrer Mutterschaftzurück und da die drei weiteren Ersatzkandidatenvor Svea Lang verzichteten,rückte sie schlussendlichnach und vertritt nunden Wahlkreis Reiat imSchaffhauser Kantonsparlament.«Da hatte ichschlicht Glück, dass allesso zusammengekommenist, wie es ist», sagt sieheute.Nebst dem Kantonsratsmandathat Svea Lang geradeihre Lehre als Zeichnerinabgeschlossen. «Inmeinem Beruf arbeite ichnun auch weiter», erzähltsie. Ob sie ihr technischesWissen im Parlament einsetzenkann? «Bei Bauprojektenwie beispielsweise dem Kantonsspitaloder dem Fäsenstaubtunnelhabe ich sicher ein Grundverständnis, dasmir hilft.»Politik und Generation ZAuf die Frage, wie sie das politische Interessegerade bei jüngeren Generationeneinschätzt – oft wird kritisiert, diese würdensich zu wenig engagieren –, meintsie: «Ich sehe beide Extreme», sagt sie.«In meinem Umfeld gibt es viele, die sichstark für Politik interessieren. Gleichzeitigkenne ich aber auch viele, die damit garnichts zu tun haben wollen.» Manchein einer Mitteilung bekanntgaben, sei dieNachfrage nach ambulanten, psychiatrischenund psychologischen Leistungen inden letzten Jahren deutlich gestiegen. Mitden vorgeschlagenen Massnahmen will derRegierungsrat sicherstellen, dass die Versorgungauch in Zukunft gewährleistet bleibt.Blaulicht. Wie die Schaffhauser Polizeiin einer Mitteilung schreibt, kam es amvergangenen Samstagabend zu einem Verkehrsunfallauf der Mühlenstrasse. Ein31-jähriger Lenker hielt gegen 19.40 Uhrbei der Verzweigung Mühlenstrasse/Flurlingerbrückeam Rotlicht an. Als die Ampel«Ich sehe meineRolle auf derbürgerlichenseite, wo ichmeinen Beitragleisten kann.»Svea LangJünste KantonsrätinJunge SVP SchaffhauenBilder: Salome Zulaufhätten eine gefestigte Meinung, anderegingen nicht einmal abstimmen. Ob sichdies wirklich in den letzten Jahrzehntenverschlechtert habe, ist sich die 20-Jährigenicht sicher. «Es gab bestimmt schon früherjene, die abstimmengingen, und andere, diesich kaum dafür interessierten.»Was kann man ändern?Für Svea Lang braucht esmehr politische Bildungin der Schule. «Allein wieunsere Regierung funktioniert,hatte ich erst inder Berufsschule. Dabeiwäre es wichtig, dasschon früher zu lernen:Wo f inde ich Informationenfür Abstimmungen?Wie funktioniert unserSystem überhaupt? Dennehrlich gesagt, sind die Abstimmungsbüchleinnicht immer einfach verständlich.»Weiter konkrete politische Ziele hat SveaLang derzeit nicht. «Ich habe mir nichtvorgenommen, Bundesrätin zu werden»,sagt sie mit einem Schmunzeln. «Ichmöchte zuerst einmal diese Amtszeit gutmeistern und mich in der Politik und inmeiner Partei einfinden.» Ihr erstes Fazitnach hundert Tagen fällt deshalb vorsichtig,aber optimistisch aus: ein anspruchsvollerStart, viele neue Erfahrungen unddie Gewissheit, dass dieser Schritt der richtigein die richtige Richtung war.auf Grün schaltete, beschleunigte er seinFahrzeug so stark, dass dieses ins Schleuderngeriet. In der Folge kam der Lieferwagenvon der Fahrbahn ab und prallte rechtsseitiggegen das Brückengeländer. Dank desim Geländer integrierten Stahlseils wurdedas Fahrzeug vor einem Sturz in den Rheinaufgehalten. Der Lenker blieb unverletzt.Am Lieferwagen sowie am Brückengeländerentstand jedoch Sachschaden in derHöhe von mehreren zehntausend Franken.Neben der Schaffhauser Polizei standenauch Mitarbeitende des Kantonalen Tiefbauamtsim Einsatz. Der Verkehr war durchden Unfall nicht beeinträchtigt. (shb.)

Bock | Dienstag, 7. Oktober 2025 3Nachrichten«Um all meine Ideen umzusetzen,bräuchte ich mehrere Leben»Deniz Demiral Dogan lebt für die Porzellanmalerei. Seit über 40 Jahren bemalt sie Vasen, Teller und Figuren, jede Linie ein Ausdruck vonGeduld, Kreativität und Liebe zum Detail. In ihrem Laden in der Schaffhauser Unterstadt schafft sie nicht nur eigene Werke, sondern gibt ihrWissen in Kursen weiter. So bewahrt sie ein traditionsreiches Handwerk und inspiriert zugleich die nächste Generation.KUNSTSCHAFFHAUSENClaudia RiedelWer den Laden von Deniz Demiral Doganbetritt, taucht ein in eine zarte Welt:Es ist ein Ort der Ruhe, der Kreativitätund der geduldigen Handarbeit. Hierstehen Vasen, Schalen, Dosen, Figuren,Teller und Tassen – alles aus feinstemPorzellan. Manche Stücke in sanftenFarben und filigranen Linien, anderekräftiger und pompöser. Und vieles istnoch in schlichtem Weiss, darauf wartend,bemalt zu werden.Es begann mit einer kleinen Porzellandosemit Blumenmuster. Die damals17-jährige Deniz Demiral Dogan entdecktesie in einem Atelier in der SchaffhauserNeustadt. «Ich konnte sie mirmit meinem bescheidenen Lehrlingslohngerade so leisten und kaufte sieals Geschenk für meine Schwester.»Noch mehr als der Schwester gefiel dieDose jedoch ihr selbst. Diese Kunst fesseltesie. Die 17-Jährige machte Kursebei der Atelierbesitzerin und merkteschnell, wie sie das Malen auf Porzellanerfüllte: «Ich bin ein ruhiger, geduldigerMensch, konzentriere mich gerne undarbeite auch gerne für mich allein.»Zwar schloss sie ihre damalige Lehrezur Kosmetikerin noch ab, besuchtejedoch kurz darauf die Kunstakademiein Brüssel. Heute, über 40 Jahre später,malt sie noch immer auf Porzellan.«Am liebsten täglich von morgens bisabends», sagt sie lachend. Ferien brauchesie von ihrer Arbeit nicht. «DieserLaden, das ist mein Lebensinhalt.» DassManches ist schon unbemalt ein Hingucker.sie ihren eigenen Laden hat, verdankt sieihrer damaligen Lehrerin aus der Neustadt.Diese ermutigte sie, ihr Atelier zuübernehmen. «Das gab mir Sicherheitund bestätigte mich, dass ich eine Fähigkeithabe.» Mit 22 führte sie bereits ihreneigenen Laden und hat es nie bereut.Zuhause bleibt das Porzellan weiss«Die Arbeit ist so abwechslungsreich.Man muss sich den Formen des Porzellansanpassen. Es gibt so viele verschiedeneTechniken. Die Farben alleinsind eine Wissenschaft für sich», sagtDemiral Dogan. An Inspiration fehltes ihr nicht. Sie findet sie in der Natur:Blumen, Blätter, Käfer, Vögel – alles,was sie draussen sieht, kann zu einemMotiv werden. Aber auch geometrischeMuster haben ihren Reiz. «Ich habe soviele Ideen. Um sie alle zu verwirklichen,bräuchte ich mehrere Leben», lacht sie.Zuhause bleibt ihr Porzellan meist unbemalt.«Mein Reich an Kunst ist hier»,sagt sie und zeigt auf die Regale ihres Ladens.Hier entdeckt sie ihre eigene Kunstauch immer wieder neu. Einmal kauftesie sogar ein eigenes Stück zurück, dasihr besonders am Herzen lag.Mit ihrem Laden ist sie vor Jahren in dieUnterstadt gezügelt. Hier gibt sie nichtnur ihrer eigenen Kreativität Raum,sondern leitet auch Kurse. «Alleine vomVerkauf meiner Kunst könnte ich nichtleben», sagt sie. Doch dies sei nicht dereinzige Grund: «Ich wünsche mir sehr,dass dieses schöne Kunsthandwerk erhaltenbleibt.» Viele ihrer Kursteilnehmerkommen seit Jahren regelmässig.«Meine älteste Kundin ist bereits 90und kommt seit meinen Anfängen.»Andere kommen zu besonderen Anlässenwie Geburtstagen. «Ich hatte auchschon einen Polterabend hier.»Für alle aber ist es ein Erlebnis, zu sehen,wie sich ein schlichtes Stück Porzellanunter den eigenen Händen verwandelt.Dass dies gelingt, dazu trägt Deniz DemiralDogan unterstützend bei. «DieLeute wissen oft gar nicht, wozu sie fähigsind.» Sie erzählt von einer Kundin,die ein grosses Porzellanbild im Schaufenstersah und sich unsterblich darinverliebte. Weil sie es sich nicht leistenkonnte, schlug Demiral Dogan ihr vor,es selbst nachzumalen. «Die Frau kamdann über ein Jahr lang einmal wöchent-Seit über 40 Jahren malt Deniz Demiral Dogan auf Porzellan. «Am liebsten täglich von morgens bis abends», sagt sie.lich vorbei und malte an ihrem Bild.»Am Schluss war es für sie noch schönerund wertvoller als das Original, weil esihre eigene Handschrift trug.Manchmal fehlt die WertschätzungMit den Kursen wächst bei den Menschenauch die Wertschätzung für diehandgefertigten Stücke. «Ich weiss, dasssich nicht jeder handgemalte Sachenleisten kann», sagt die Porzellanmalerin.«Nur manchmal fehlt mir das Verständnisfür die stundenlange Arbeit, die dahintersteckt.»Die Stücke werden Schichtum Schicht bemalt kommen so bis zuzehnmal in den Ofen.Ihre Leidenschaft fürs Malen hat DemiralDogan auch an ihre beiden inzwischen erwachsenenTöchter weitergegeben. «DieJüngere nimmt im Oktober an einer Ausstellungim Klub 8 teil», erzählt sie stolz.Und während die Töchter ihre eigenenWege gehen, unterrichtet die Mutterandere Kinder. Über die «Freizeitschule»,ein Angebot der städtischen Schulen,gibt sie Kurse für Kinder ab der zweitenKlasse. «Ich möchte ihnen die Möglichkeitgeben, kreativ zu sein, etwas Handwerklicheszu machen.» Denn sie merke,dass dies heute vielen Kindern fehle.Bilder: Claudia RiedelDie Feinmotorik, die es für ihre Arbeit braucht, fehle heute vielen Kindern, so die Porzellanmalerin.«Man sieht es an der Feinmotorik. VieleKinder können heute kaum noch einengeraden Strich mit der Feder ziehen odereinen Pinsel führen.» Hier in der Unterstadt,zwischen den Regalen voller handbemalterund noch unbemalter Porzellanstücke,lernen sie es wieder. Und nichtnur das. Der Laden ist mehr als Kursraumund Atelier: Er ist ein Begegnungsort, andem man Freundschaften schliesst, entschleunigt,Kreativität lebt – und Wertschätzunglernt.Mehr Informationen unter: Porzellanmalerin.chNEUES ZU NAMEN20-jähriges Dienstjubiläum.Riku Aro feiert in diesem Jahr sein 20-jährigesDienstjubiläum bei der BS BankSchaffhausen. Schon als junger Mann inWilchingen wusste Riku Aro, wohin erwollte. Seine erste Bewerbung ging an diedamalige Spar- und Leihkasse Wilchingen,und 1999 begann er, nur ein Jahr nach derFusion von sechs Gemeindebanken zurBSB, seine Lehre. Nach seiner Ausbildungführte ihn sein beruflicher Weg zur RaiffeisenbankWeinland, wo er als junges Mitgliedder Geschäftsleitung wertvolle Erfahrungensammelte und seine Führungskompetenzenerweiterte. Doch die Wurzeln und dieVerbundenheit zur Heimat waren stärker:2017 kehrte Riku Aro an die BSB zurück,übernahm die Leitung des Vertriebs undgestaltete mit dem Aufbau des Clientis BeratungszentrumsKlettgau.Veränderung in der Geschäftsleitung.Daniel Anders wird ab 1. Februar neuerLeiter Operations und IT und Mitglied derGeschäftsleitung der Schaffhauser Kantonalbank.Er tritt die Nachfolge von Ruedi Lenzan, der Anfang 2026 in Pension gehen wird.Daniel Anders kann auf über 25 Jahre Erfahrungbei führenden FinanzdienstleistungsundTechnologieunternehmen zurückblicken.Er kennt die Welt der Kantonalbankensehr gut und kann Erfolge in der strategischenUnternehmensführung sowie bei derLeitung komplexer IT-, Digitalisierungs- undInnovationsprojekte vorweisen. Der Bankratist überzeugt, dass Daniel Anders die idealePersönlichkeit ist, um die digitale Transformationder Bank weiter voranzutreiben. DerBankrat und die Geschäftsleitung dankenRuedi Lenz herzlich und wünschen ihm allesGute, Gesundheit und viel Freude. (shb.)AnzeigeWussten Sie, dass:Vier Kantone, ein halbes BIP:Zürich (21 %), Bern (12 %), Waadt (9 %)und Genf (8 %) stemmengemeinsam 50 % der SchweizerWirtschaftsleistung.Quelle: Institut für Schweizer Wirtschaftspolitik

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