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Jahresbericht 2020

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10 „Meine Zeichnungen

10 „Meine Zeichnungen und Bildgeschichten entstehen spontan aus einer Emotion und aus einem Impuls heraus”, sagt Lena Gölß. So wie diese Karikatur zur Situation psychisch kranker Menschen in der Coronakrise.

PsychoSoziale Einrichtungen Die richtige Entscheidung Menschen mit psychischen Erkrankungen stoßen immer wieder an Grenzen, können am ersten Arbeitsmarkt aufgrund ihrer Einschränkungen nicht Fuß fassen oder schaffen es nicht immer, die täglichen Aufgaben und Anforderungen allein zu bewältigen. Die Caritas-Tagesstätten und Wohnhäuser für Menschen mit psychischen Erkrankungen in Zwettl und Paudorf sind den Anforderungen der Klientinnen und Klienten entsprechend gestaltet. Lena Gölß lebt seit Juli 2017 in einer teilbetreuten Wohnung des Caritas-Wohnhauses Zwettl für Menschen mit psychischen Erkrankungen, seit Jänner 2018 arbeitet sie auch in der dazugehörigen Tagesstätte. Sehr offen und reflektiert erzählt die äußerst sympathische junge Frau ihre Geschichte: „Alles begann 2015. Ich war im Maturajahrgang in der HAK in Zwettl, da nahm im Herbst meine Psychose ihren Anfang. Ich hatte das Gefühl, ständig fremde Wesen und Stimmen rund um mich wahrzunehmen. Damit verbunden waren starke Angst und die Vorstellung, die Wesen könnten mir etwas tun, mich bestrafen für das, was ich tue“, erinnert sich Lena Gölß. In der Zeit bis zur Matura, die sie mit Auszeichnung bestand, hat der Alltag noch einigermaßen funktioniert, da Lena durch die Schule eine Tagesstruktur hatte und abgelenkt war. „Unmittelbar danach haben die Zwänge begonnen, ich musste mich ständig reinwaschen von den negativen Energien und Dämonen, die ich wahrgenommen habe und die mich sonst bestraft hätten“, erzählt die heute 23-Jährige. Ein Jahr lang war sie noch zu Hause bei ihren Eltern und wollte freiberuflich als Illustratorin arbeiten. Denn eine große Leidenschaft und auch ein außergewöhnliches Talent von Lena Gölß ist das Zeichnen. Schon während ihrer Schulzeit war sie für viele Projekte künstlerisch tätig. „Das Zeichnen ist ein Ausdruck meiner Innenwelt, das Unmögliche, über das man nur schwer sprechen kann, zu Papier zu bringen“, so die junge Frau. 11

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