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cav – Prozesstechnik für die Chemieindustrie 06.2020

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Die Fachzeitschrift cav - Prozesstechnik für die Chemieindustrie berichtet über Verfahren, Anlagen, Apparate und Komponenten für die chemische und pharmazeutische Industrie. Weitere Themen sind IT-Technologien, Industrie 4.0, digitale Produktion, MSR- und Automatisierungstechnik und Prozessanalysentechnik. Abgerundet wird das inhaltliche Spektrum durch Ex-Schutz, Anlagensicherheit, Arbeitsschutz, Instandhaltung, Standortmanagement und Energiemanagement.

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cav PULVER- UND TROCKENSTOFFTECHNOLOGIE Variation der Partikelgrößenverteilung in Abhängigkeit der Sichterdrehzahl bei der Vermahlung von Herbiziden mit einer Fließbettstrahlmühle CGS 16 Fließbettgegenstrahlmühle CGS 50 die Energie, die das Produkt bei Kollision und Brechen der Partikel erhält, aber nicht zu einer Temperaturerhöhung, da die Ausdehnung der Luft physikalisch zu einer Verringerung ihrer Temperatur führt. So gleichen sich beide Phänomene aus und die Produkttemperatur bleibt relativ konstant. Auf diese Weise werden die aktiven Moleküle thermisch nicht beschädigt bzw. beansprucht. Die Klassierung findet im oberen Teil der CGS-Mühle statt. Das optimierte Design des Convor-Sichtrades ermöglicht einen trennscharfen Schnitt auch im feinsten Bereich von wenigen Mikrometern. Die frequenzgeregelte Einstellung der Sichtraddrehzahl verleiht der CGS-Mühle eine große Bandbreite an möglichen Feinheiten. Sicher und reinigungsfreundlich Unabhängig von der gewählten Mahltechnologie muss auch eine geeignete Ausführung der kompletten Mahlanlage berücksichtigt werden. Hierbei sind zwei wichtige Aspekte bei der Vermahlung von Pflanzenschutzmitteln zu beachten: Der Sicherheitsaspekt aufgrund der vom Produkt ausgehenden Staubexplosionsgefahr sowie die Reinigung der Anlage, um Kontaminationen bei Produktwechseln auszuschließen. In den meisten Fällen enthalten Pestizide organische Komponenten, die ein Staubexplosionsrisiko darstellen. Durch eine Charakterisierung der vollständigen Formulierung werden die staubexplosionsrelevanten Werte ermittelt. Diese sind insbesondere die Mindestzündenergie, die Zündtemperatur sowie der KSt-Wert. In Abhängigkeit dieser Daten wird die Mahlanlage mit einem angemessenen Explosionsschutz ausgestattet. Eine druckstoßfeste Ausführung der Anlage einschließlich spezifischer Elemente wie Explosionsventile hat den Vorteil, dass sie die Produktionskosten begrenzt und den Betrieb einfach hält. Eine zweite Lösung ist die Vermahlung unter inerten Bedingungen mittels Stickstoff bei Kontrolle des Restsauerstoffgehalts in der Anlage. Ein Mahlanlage mit Explosionsunterdrückung über Löschmittel ist die dritte Möglichkeit. Sehr oft wird eine Anlage für mehrere Produkte mit völlig unterschiedlichen Rezepturen und möglicherweise gegensätzlichen Wirkstoffen verwendet. In solchen Fällen müssen die Anwender zwischen zwei Kampagnen besondere Sorgfalt bei der Reinigung der Maschinen walten lassen, um Kreuzkontaminationen zu vermeiden. Daher hat Netzsch besonderen Wert auf benutzerfreundliche Zugänglichkeit durch einfach zu öffnende Maschinenkonstruktionen gelegt. Eine einfache Nassreinigung wird durch zusätzlich polierte Oberflächen der produktberührten Edelstahlkonstruktionen erleichtert. www.prozesstechnik-online.de Suchwort: Netzsch AUTOR: MICHEL HAMELIN Technischer Vertrieb, Netzsch Trockenmahltechnik 44 cav 06-2020

Kleine Flüssigkeitsmengen in Feststoffe einmischen Jeder Partikel mit Flüssigkeit benetzt Das reine Mischen von Pulvern ist schon eine anspruchsvolle Aufgabe. Umso spannender wird es, wenn zu den Pulvern auch noch Flüssigkeiten zugemischt werden. Mit den Mischern von Gericke lassen sich auch kleine Mengen Flüssigkeiten homogen in Pulver einmischen. Maschinen und Prozesse für Pulver, Schüttgüter oder Granulate verschließen sich bis heute recht erfolgreich einer rein theoretischen Auslegung. Im Unterschied zu Gasen und Flüssigkeiten verändern sich Schüttgüterkenngrößen aufgrund mechanischer Beanspruchung, Schüttgewicht oder Instanteigenschaften. Die Firma Gericke setzt daher neben der Theorie auch auf Versuche im hauseigenen Testcenter. Das angesammelte Wissen wird durch moderne Simulationswerkzeuge unterstützt, die jeden Partikel diskretisieren können und sich in bestehende CFD-Programme integrieren lassen. Die Simulationswerkzeuge stoßen jedoch bei einer größeren Anzahl von Partikeln an ihre Grenzen. Als bewältigbare Kenngröße wird Stand heute von 10 Millionen Partikeln ausgegangen. Zum Vergleich: ein Mischer mit einem Füllvolumen von 2000 l enthält bei einer mittleren Partikelgröße von 200 μm über 23 Billionen Partikel. Wenn nun zu den Schüttgütern auch noch Flüssigkeiten dazukommen, wird es nochmals komplexer, auch wenn sich Flüssigkeiten durch Kenngrößen besser beschreiben lassen. Bei einer Vermengung von Partikeln oder Granulaten mit einer Flüssigkeit bewegt man sich noch lange im Bereich der Schüttgüter, wo Modelle nur bedingt greifen, bis zu dem Zeitpunkt, an dem die Partikel in der Flüssigkeit suspendiert werden oder das Gemisch die Eigenschaften einer Paste hat. Im Folgenden werden Mischungen betrachtet, bei denen kleine Mengen Flüssigkeiten in Pulver eingebracht werden, sodass sich das Gemisch wie ein Pulver verhält. Die optimale Vermischung ist dann erreicht, wenn jeder Feststoffpartikel mit der gleichen Flüssigkeitsmenge benetzt ist. Zerstäuben der Flüssigkeit Bei der Erzeugung solcher Gemische ist es hilfreich, wenn die Flüssigkeit beim Mischen zerstäubt wird. Zur Tropfenerzeugung können Ein- und Zweistoffdüsen eingesetzt werden. Welcher Düsentyp verwendet wird, hängt stark von der Flüssigkeit und der Anwendung ab. Ist eine feine Zerstäubung notwendig, um Agglomerate zu vermeiden, dann sollten Zweistoffdüsen nur dann ein- Bilder: Gericke Ein Batchmischer GMS 5000 ECD mit 5000 l Bruttovolumen in Reinigungsposition. In die Fronttüre können schnell laufende Disperser zur Verteilung von hochviskosen Flüssigkeiten in Pulvern eingebaut werden. Mischzeitendiagramm für den GMS 140 C mit Flüssigkeitszugabe: Vormischzeit, Aufsprühzeit, Nachmischzeit ohne und mit Disperser und totale Mischzeit ohne und mit Disperser in Abhängigkeit des Aufsprühstroms cav 06-2020 45

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