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cav – Prozesstechnik für die Chemieindustrie 06.2023

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Die Fachzeitschrift cav - Prozesstechnik für die Chemieindustrie berichtet über Verfahren, Anlagen, Apparate und Komponenten für die chemische und pharmazeutische Industrie. Weitere Themen sind IT-Technologien, Industrie 4.0, digitale Produktion, MSR- und Automatisierungstechnik und Prozessanalysentechnik. Abgerundet wird das inhaltliche Spektrum durch Ex-Schutz, Anlagensicherheit, Arbeitsschutz, Instandhaltung, Standortmanagement und Energiemanagement.

phpro PRODUKTION

phpro PRODUKTION Spezielles Schleifverfahren ermöglicht geringere Restschmutzanhaftung Optimierte Oberflächen für Apparate und Behälter In sensiblen Branchen wie der Pharmaindustrie ist die Verschleppung von Partikeln tunlichst zu vermeiden. Eine entscheidende Rolle spielt dabei das Reinigungs ver - halten von Oberflächen, insbesondere hinsichtlich der Anhaftung von Partikeln. Bolz Intec hat ein Schleifverfahren für Apparate und Behälter entwickelt, das die Restschmutzanhaftung verringert und dadurch das Kontaminationsrisiko reduziert. Die Oberfläche dieses Transportbehälters wurde mit dem OGF- Verfahren veredelt Die Oberflächenbeschaffenheit beeinflusst maßgeblich die chemischen und physikalischen Eigenschaften von Edelstählen. Bolz Intec, ein Produzent von Behältern aus Chrom-Nickel-Stählen, hat zusammen mit der Hochschule Konstanz untersucht, welche Faktoren die Anhaftung von Partikeln an hygienischen Oberflächen beeinflussen und wie diese optimiert werden können. Stand der Technik ist die Beurteilung der Oberflächen mit zerstörungsfreien Prüfungen wie der Rautiefenmessung in Verbindung mit einer optischen Prüfung. Allerdings gibt es neben diesen noch weitere Kriterien, die nicht außer Acht gelassen werden sollten. Wichtig ist u. a. die Art und Weise der Oberflächenveredelung. So hat Bolz Intec in der Untersuchung herausgefunden, dass unterschiedliche Schleifmethoden zu unterschiedlichem Anhaftverhalten führen, obwohl der Ra-Wert beider Oberflächen derselbe ist. Diese Erkenntnis zeigte, dass auch die Art und Weise, wie das Material abgetragen wird, eine wichtige Rolle Bilder: Bolz Intec spielt. Als Versuch wurde der Behälter nicht wie üblich manuell geschliffen, sondern mit einem automatisiertem Schleifprozess über einen langen Zeitraum bearbeitet. Dieser feine Abtrag über einen längeren Zeitraum hatte eine geringere Anhaftung und somit eine bessere Reinigung zur Folge. Er wurde im weiteren Verlauf der Untersuchung als finale Oberflächenenergie bezeichnet. Automatisiert statt manuell schleifen Die aus diesen Untersuchungen gewonnenen Erkenntnisse hat Bolz Intec genutzt und ein Verfahren entwickelt, bei dem der gewünschte geringe konstante Abtrag über einen langen Zeitraum teilautomatisiert erreicht wird. Die Methode wurde Optimized Grind Finishing, kurz OGF, genannt. Dabei wird der Abtrag im Behälter mit geometrisch unbestimmten Schleifkörpern erzielt, die sich im Inneren des Behälters bewegen. Großer Vorteil des Verfahrens ist, dass die Oberfläche nicht nur eine sehr gute Qualität aufweist, sondern auch reproduzierbar ist. Das liegt daran, dass unbestimmte Variablen wie der händische Anpressdruck durch einen Mitarbeiter oder die Qualität einzelner Schleifmittel keine Rolle spielen. Wichtig war Bolz Intec dabei, im Endergebnis eine definierte Rautiefe bei geringer Tiefenbeeinflussung des Gefüges und einer optisch ansprechenden Oberfläche zu erreichen. Diese Unterschiede sind auch optisch zu erkennen, wie ein Vergleich zwischen einer mit dem konventionellen Schleifverfahren und einer mit OGF erzeugten Oberfläche zeigt. Dabei wurden die Oberflächen in Anlehnung an die DIN EN ISO 25178 mit einem optischen 3-D-Messsystem unter- 46 phpro 02-2023

3-D-Darstellung der bearbeiteten Oberflächen. Links: konventionelle Schleiftechnik, rechts: OGF-Verfahren sucht und anhand einer Falschfarbendarstellung visualisiert. Es ist zu erkennen, dass beim OGF-Verfahren keine lineare Schleifrichtung vorliegt. Dies hat zur Folge, dass die Höhenunterschiede der Oberfläche deutlich geringer ausfallen als beim Vergleichsmodell. Bestätigt wurden diese Ergebnisse durch eine Rautiefenmessung. Im Elektronenmikroskop war zudem zu sehen, dass beim üblichen Schleifverfahren Ungänzen in den Oberflächen auftreten, während diese Fehler beim OGF-Verfahren durch den sehr feinen und schonenden Abtrag deutlich reduziert sind. Verbessertes Reinigungsverhalten Im weiteren Verlauf der Untersuchungen hat Bolz Intec die Oberflächen noch weiter veredelt und einem Elektropoliturverfahren unterzogen. Dabei werden die Spitzen in der Oberflächenstruktur weiter abgetragen, was neben optischen Vorteilen auch einen verbesserten Korrosionsschutz durch eine verstärkte Passivschicht mit sich bringt. In der Endbeurteilung der Untersuchung wurde das verbesserte Reinigungsverhalten mithilfe eines Versuchs in Anlehnung an die VDA19.1 (März 2015)/ISO16232 (Dezember 2018) aufgezeigt. Der Versuch wurde in einem Prüflabor mit einer Flugaschesuspension und drei verschiedenen Oberflächen durchgeführt (walz blanker Edelstahl, gebürsteter und elektropolierter Edelstahl, OGF-Edelstahl mit Elektropolitur). Wie sich zeigte, war bei den mit dem OGF- und einem Elektropoliturverfahren behandelten Oberflächen die Restschmutzanhaftung am geringsten. Bolz Intec hat somit die zu Beginn der Untersuchungen geforderten Parameter nachgewiesen und eine Oberfläche generiert, die sowohl in ihrem Rauheitsprofil als auch in der optischen Beurteilung wiederholgenau zu erzeugen ist. Zusätzlich weist diese Oberfläche Vorteile gegenüber dem Vergleichsmodell beim Reinigungsverhalten auf. www.prozesstechnik-online.de Suchwort: Bolz Intec AUTOR: CORNELIUS MAUCH CEO, Bolz Intec We make ideas flow. Tel. +49 7940 10 0 info@buerkert.de www.buerkert.de 21.06.2023 MesseHalle Stand M7 Prozessautomatisierung / Optimierte Prozesse durch digitale Kommunikation. Sie möchten Ihre Ventile intelligent steuern und Ihre Prozesse automatisieren? Dank unseres Know-hows finden wir mit Ihnen Ihre individuelle Automatisierungslösung. Überwachung, Diagnose und Steuerung mit intelligenten Lösungen werden Ihre Prozesse effizienter und sicherer. Kommen Sie mit uns ins Gespräch und lassen Sie uns gemeinsam Ideen entwickeln. phpro 02-2023 47

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