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cav – Prozesstechnik für die Chemieindustrie 11.2019

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Die Fachzeitschrift cav - Prozesstechnik für die Chemieindustrie berichtet über Verfahren, Anlagen, Apparate und Komponenten für die chemische und pharmazeutische Industrie. Weitere Themen sind IT-Technologien, Industrie 4.0, digitale Produktion, MSR- und Automatisierungstechnik und Prozessanalysentechnik. Abgerundet wird das inhaltliche Spektrum durch Ex-Schutz, Anlagensicherheit, Arbeitsschutz, Instandhaltung, Standortmanagement und Energiemanagement.

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cav MESSESPECIAL Bild: The Linde Group/Vega Geführte Radarsensoren für die LNG-Produktion KLARE SIGNALE FÜR LNG Am Ausgangspunkt der Nord-Stream-Pipeline in der russischen Portovaya-Bucht setzt man auf LNG, das dort tiefkalt direkt auf Schiffe verladen werden kann. Geführte Radarsensoren von Vega werden hier nach Fertigstellung einer neuen Erdgas- Verflüssigungsanlage einen wesentlichen Beitrag zu deren sicherer und effizienter Produktion leisten. 22 cav 11-2019

Bild: The Linde Group Bild: Vega Die geführten Radarsensoren Vegaflex 86 messen robust und medienunabhängig. Damit eignen sie sich für beinahe alle Substanzen und Messaufgaben des LNG-Prozesses. Sicher verpackt und reisefertig: Die geführten Radarsensoren Vegaflex 86 und Vibra - tionsgrenzschalter Vegaswing 66 vor ihrem Transport zur LNG-Baustelle an der russischen Ostseebucht von Portovaya LNG-Prozesse gehören in der Prozessindustrie zu den anspruchsvollsten überhaupt. Von 40 000 bis zu 8 Mio. t kann eine einzelne Anlage jährlich produzieren. Die Größenordnung reicht von Small- Scale- bis hin zur World-Scale-Anlage. Zwei Trends zeichnen sich bei Verflüssigungsanlagen ab. Erstens: Die Zukunft kann schwimmen. Immer häufiger werden LNG-Anlagen als sogenannte Floating facilities konzipiert. Gigantische schwimmende Verflüssigungsanlagen, die mitunter Größen von mehreren Fußballfeldern erreichen, können LNG immer exakt dort erzeugen, wo Erdgas zur Verfügung steht, ohne es durch teure Pipelines vorher an Land transportieren zu müssen. Die Branche verwirklicht damit eine bis dato nicht gekannte Flexibilität und Servicequalität. Ganz nach dem Motto: Wir kommen zu euch und liefern „frei Schiff“. Zweitens: Großanlagen zur Verflüssigung von Erdgas brauchen einen langen Atem und die Bereitschaft, hohe Investitionen zu tätigen. Aktuelle Projekte rücken daher vermehrt weg von den ganz großen Dimensionen, mit denen der Wachstumsmarkt in der Vergangenheit Ausrufezeichen setzte. Zunehmend entstehen derzeit mittlere Größen. Mit ihnen kann die Projektdauer ebenso wie das finanzielle Investment skaliert und eng an die Nachfrage angelehnt werden. So amortisiert sich die Förderung selbst in Regionen mit geringem Gasvorkommen. Bedarfsgerecht kann zu einem späteren Zeitpunkt mit vergleichsweise wenig Aufwand erweitert werden. Denn schneller, als auf der grünen Wiese zu beginnen, ist es, eine bestehende Anlage zu erweitern. Ein zusätzlicher Verdichterstrang, eine weitere Turbine oder Cold-Box, also die Kältekammer, in der das Erdgas auf minus 162 °C abgekühlt wird, erfordern im Verhältnis wenig Bürokratie. Rundum sicher mit der Komplettmessstelle Ebenso umfänglich, wie Linde seinem Auftraggeber den Prozessteil der Anlage übergeben wird, produziert Vega die passende Füllstandmesstechnik dafür. Eine Komplettmessstelle bestehend aus Bypass und Sensor bietet weit mehr als die Summe ihrer Teile. Sie umfasst ein auf die Prozesse abgestimmtes Messtechnikkonzept, das durch umfassende Engineering- und Serviceleistungen abgerundet wird. Von der maßgeschneiderten Auslegung bis hin zur Dokumentation und den erforderlichen Prüfzertifikaten kann Linde auf den einbaufertigen Zustand komplett aus einer Hand bauen. Die geführten Radarsensoren Vegaflex 86, die zumeist in Bypässen ausgeführt sind, bedeuten ebenso wie die Vegaswing 66 zur Grenzstanddetektion erhebliche Einsparungen. Diese reichen von der Planungsphase über die Möglichkeit einer einfachen Plug-and-play-Installation bis hin zum verminderten Wartungsbedarf. Die Vegaflex-Bypass-Messstellen arbeiten verschleißfrei ohne mechanisch bewegte Teile und kommen nahezu ohne Instandhaltung aus. Vormontiert und auf die vorhandenen Anlagendaten parametriert, gehören zum Lieferumfang selbst Detailauslegungen wie die Störsignalausblendung. Lediglich SIL-Funktionalitäten, so sieht es der Gesetzgeber vor, müssen live vor Ort mit dem Originalmedium, das es später zu messen gilt, abgeglichen werden. Dokumentation inklusive Bei der Auslegung von LNG-Anlagen gilt als oberstes Gebot, alle Anlagenteile mit ausreichender Robustheit und Leistung auszustatten. Nur so sind diese in der Lage, die komplexen Prozesse rund um die teils heiklen Medien verlässlich zu überwachen. An der Kernaufgabe hat sich mit allem technischen Fortschritt über die letzten Jahrzehnte nicht viel geändert. Indes sind die Anlagen in puncto Effizienz und Prozesssicherheit fast nicht wiederzuerkennen. Auf ihrer Reise zur LNG-Baustelle haben die georderten Füllstandsensoren ein dickes Bündel Papiere mit im Reisegepäck. Es gilt, strengen gesetzlichen Regelungen und oftmals noch strikteren länderspezifischen Vorgaben der Endkunden zu entsprechen. Das Augenmerk richtet sich dabei neben produktionstechnischen Abnahmen auf zahlreiche Zertifikate und Lizenzen. Herausforderung Short-Track-Projekt Das Portovaya-Projekt ist ein sogenanntes Short-Track-Projekt. „Die gesamte Anlage entsteht in ungewöhnlich kurzer Zeit“, erläutert Business Development Manager Sebastian Harbig, der bei Vega für cav 11-2019 23

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