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Centurion Austria Winter 2023

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|Places| Vor über 2.600

|Places| Vor über 2.600 Jahren legten die Griechen in Marseille an und begannen, in der sonnenverwöhnten Landschaft Weinreben zu kultivieren. Ab dem Mittelalter wurde die hohe Kunst der Winzerei zum Experimentierfeld für Mönche und faszinierte den Adel – und dieser Tage auch Kinoprominenz wie Brad Pitt, George Clooney oder Ridley Scott. E in Tag ohne Wein ist wie ein Tag ohne Sonne“ – das alte provenzalische Sprichwort kommt nicht von ungefähr. Über den Genuss der herausragenden Weine der Region hinaus (die prämierten Weiß-, Rosé- und Rotweine der AOP Coteaux d’Aix-en-Provence) bietet sich nun auch die Gelegenheit, in abgelegenen Landschlössern inmitten von Trüffeleichen- und Kiefernwäldern zu übernachten oder eines der wieder zum Leben erweckten, wenn nicht gar ganz neu errichteten, neo-provenzalischen Hotels in elegant-modernem Design zu entdecken, die all das zelebrieren, was der Boden hervorbringt. Zu den großartigsten Châteaux gehört die 15 Kilometer nordwestlich von Aix-en-Provence im Krater eines ehemaligen Vulkans gelegene Villa Baulieu (villabaulieu.com), die Ende des 16. Jahrhunderts im Besitz der Wein anbauenden Grafen der Provence war, später als Privatresidenz diente und heute unter der Leitung der Airelles Group steht. Das bezaubernde italo-provenzalische Landhaus mit zwölf Schlafzimmern auf dem Gelände des 300 Hektar großen Weinguts kann für spezielle Gelegenheiten gemietet werden – Küchenchef und Personal inklusive. Es ist innen wie außen ein beeindruckendes Juwel seiner Zeit, in dem alles, von den zinnenbewehrten Türmen, dem majestätischen Empfangshof, dem steingefassten Wasserbecken und dem weitläuigen französischen Garten (in dem noch heute ein „Liebestempel“ aus dem 17. Jahrhundert steht) bis hin zur handverlesenen antiken Inneneinrichtung den Geist rauschender Feste vergangener Tage heraufbeschwört. Bücherei, Musikzimmer, Landhausküche, die verglaste Orangerie für das Frühstück, der Speisesaal im Renaissance-Look, die romantischen Himmelbetten, Gemälde, die eines Museums würdig wären, sowie Aufenthaltsräume für Tee und Cocktails sind mit viel Liebe zum Detail aufeinander abgestimmt. Im Laufe der siebenjährigen Restauration durch die vorherigen Eigentümer, die Familie Guénant, verwandelten spezialisierte Handwerker aus der Region dieses dreigeschossige Schloss in ein Paradebeispiel für die Bewahrung von Authentizität – angefangen bei den verzierten Kaminen aus weißem Gips bis hin zu den filigranen Deckenfresken. Airelles hat dem Anwesen darüber hinaus Annehmlichkeiten wie ein Indoor-Spa, einen hochmo- dernen Fitnessraum und einen gemütlichen Rauchsalon für den Tagesausklang nach dem Dinner spendiert. Ganz in der Nähe ist aus dem einst verschlafe nen Dörfchen Le Puy-Sainte-Réparade ein Hotspot für Gourmets, Weinliebhaber, Naturfreunde, Geschichtsinteressierte und Kulturbeflissene geworden. Wer nach einer unwiderstehlichen Mischung aus höchstem Komfort und den Reizen aristokratischen Lebens im 18. Jahrhundert sucht, ist im mit Bedacht restaurierten und denkmalgeschützten Château de Fonscolombe ( fonscolombe.com) genau richtig. Von der Einfahrt aus gesehen wirkt die in einem zwölf Hektar großen Park am Fuße von Weinbergen gelegene 50-Zimmer-Villa im Stil des Quattrocento mit zwei markanten ockerfarbenen Steintürmen und majestätischen Platanen wie ein privates Anwesen – was sie fast drei Jahrhunderte lang auch war. Das ehemalige Domizil zweier illustrer Bota- Oktopus und Rettich in Currybutter und Sauerrahmsuppe im Restaurant L’Orangerie des Château de Fonscolombe FOTO © LE CHÂTEAU DE FONSCOLOMBE 24 CENTURION-MAGAZINE.COM

niker-Familien (den Marquises de Saporta und de Fonscolombes) erweckt mit seiner Atmosphäre – unterstrichen von traumhaften Himmelbetten und herrlichen Aufenthaltsräumen mit funkelnden Kronleuchtern – das Gefühl eines zeitlosen Idylls. Aber da ist noch mehr. Ein besonderes Highlight ist der neue Küchenchef Marc Fontanne (früher im Hotel Le Prieuré Baumanière) mit seinen erlesenen Kreationen und Weinen des Hauses, die in den stimmungsvollen serviert werden. Bedient werden Gäste auch in der L’Orangerie oder unter einer schattenspendenden Zypresse. Gleich hinter Le Puy-Sainte-Réparade liegt das 200 Hektar große Château La Coste ( chateau-la-coste. com). Das Areal ist in etwa so groß wie Monaco und absolut einzigartig: Es locken unter anderem 29 Zimmer und ein Spa, fünf Restaurants, biodynamische Weinberge sowie ein von Tadao Ando entworfenes Kunstzentrum, Galerien und ein Pfad mit Open-Air-Skulpturen und von Stararchitekten kreierte Pavillons inmitten eines Kiefernwalds. Hier kommt auch die L’Auberge La Coste ins Spiel. Das Landgasthaus mit dörflichem Vibe und 70 Zimmern gegenüber dem topmodernen Weingut und den Weinbergen ist le dernier cri in Sachen erschwinglicher Chic und eine willkommene Alternative, wenn das Hotel auf dem Berg, wie so oft, ausgebucht ist. Hinter der unauffälligen, strohgelben und blassrosa Fassade des Komplexes verbergen sich ein Innenhof mit einem Steinbrunnen und einer Handvoll Boutiquen mit lokal hergestellter Keramik, eine boulangerie, eine fromagerie, ein Irish Pub sowie ein Bistro mit gehobener Hausmannskost (am Spieß gebratenes Huhn vom Hof, hausgemachte frites und Desserts aus Omas Zeiten wie der Apfelkuchen). Die Zimmer sind ein Medley aus hellem Holz, flauschigen Bettdecken und weißen Sofas. Sie sind in unterschiedlichsten Größen verfügbar, einige mit Balkon und Blick auf den von Frank Gehry designten Garten mit Musikpavillon. Höhepunkte sind die geräumigen Badezimmer mit schwarzem Marmor und japanischen Toiletten, das Aufwachen zum Klang von Vogelgezwitscher sowie Spaziergänge durch die Wälder der friedvollen Hügellandschaft. Weniger als eine Fahrstunde entfernt, versteckt sich im Bergdorf Mane mit seiner markanten Zitadelle das jüngst wiedereröffnete 49-Zimmer-Hotel Le Couvent des Minimes Hôtel & Spa L’Occitane Der Haupteingang von Le Couvent des Minimes ist eine ehemalige Kapelle aus dem 17. Jahrhundert (couventdesminimes-hotelspa.com) in einem elegant restaurierten ehemaligen Kloster aus dem 17. Jahrhundert. Von Obstplantagen, Kräutergärten und Olivenhainen umgeben, spielen Pflanzen hier seit jeher eine übergeordnete Rolle. Sogar der persönliche Botaniker von Louis XIV. reiste einst hierher, um bei den Mönchen die Kräfte der Kräuter zu studieren. Teil des Umbaus waren die Schaffung 15 weiterer Zimmer sowie eine Umstrukturierung aller öffentlichen Räume wie Kapelle, Kloster, Pool sowie der zwei Restaurants unter der Leitung des prämierten Newcomer-Chefs Louis Gachet. Und dann der Höhepunkt: die Neuerfindung des ganzheitlichen, 2.500 Quadratmeter großen Spa-Bereichs. Die 1976 in Mane gegründete Kosmetikmarke L’Occitane hat ihre Wurzeln in diesem Terroir – und dieses Spa vereint die Körperpflegeprodukte mit Mandel-, Honig-, Lavendelund Limonenextrakten mit neuen Wellnessangeboten von Privatcoaching bis hin zu Yoga. FOTO THINK UTOPIA FORMIDABLE ERZEUGNISSE Bestellen Sie in der Villa Baulieu eine Flasche des vollmundigen 2016er-Rotweins Villa Baulieu mit Noten von Beeren, Lakritz und Gewürzen. Mit zum Besten, was Château de Fonscolombe zu bieten hat, gehört der hellrosafarbene Château de Fonscolombe Coteaux d’Aix-en-Provence rosé 2022 mit Noten von Cranberry, Granatapfel und Minze. Der fruchtige Château La Coste Grand Vin Rosé 2020 mit Zitrus- und Blütennoten ist zum Verlieben. Buchen Sie zu guter Letzt im Le Couvent des Minimes Hôtel & Spa L’Occitane ein Anti-Aging-Facial à la L’Occitane mit Extrakten der ihren Namen zu Recht tragenden, im Mittelmeerraum heimischen „unsterblichen“ Immortelle. CENTURION-MAGAZINE.COM 25

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