Views
6 years ago

Centurion Germany Winter 2017

  • Text
  • Centurion
  • Stadt
  • Restaurants
  • Uhrzeigersinn
  • Diamanten
  • Singapur
  • Welt
  • Hotels
  • Lounges
  • Zeit

BLACKBOOK

BLACKBOOK STADTENTWICKLUNG Geschäftsviertel lediglich die Hausnummer und eine Eingangstür aus Sperrholz hinweisen: „Sie war 2013 die erste wirklich herausragende Independent-Bar. Seither allerdings jagt ein Highlight das nächste.“ Nicht unerwähnt lassen möchte Loh auch die elegante und auf Retro setzende Manhattan (regenthotels.com) im Regent, wo die Kellnerinnen schwarze Kleidchen tragen und während der Happy-Hour Pastrami-Sandwiches anbieten, außerdem die Gin-Lounge Atlas (atlasbar.sg), die im Januar im Art Deco Parkview Plaza Tower in der North Bridge Road eröffnet hat, sowie die seit letztem Sommer in Chinatown ihre Gäste begrüßende Bar Employees Only (employeesonlysg. com) – der Singapur-Ableger des Employees Only geht auf das Konto des CEOs der Entertainment Group SJS, Joshua Schwartz. Mit seiner Frau Sarissa gründete er 2014 mit dem Bang Bang seinen ersten Club. „Das Interessante an Singapur ist der Wandel der Wirtschaft im Generationentakt“, so Schwartz. „Unsere Ankunft hier fiel in eine Phase, in der eine Generation junger Singapurer nach einigen Jahren im Ausland zurückkehrte und hier dann nicht mehr auf das in der Ferne Erlebte und Kennengelernte verzichten wollte.“ Sein jüngstes Baby hört auf den Namen Lulu’s (lulus.sg). Graffitis zieren die Wände der Lounge mit hufeisenförmiger Bar und vielen schummrigen, vom Hauch des Verruchten umwehten Winkeln. Als ich im April zur Eröffnungsparty stieß, legte gerade ein kräftig gebauter, tätowierter Travestiekünstler eine gelenkige Burlesque auf die Bretter, während ein DJ 80er-Jahre- Hip-Hop-Tracks auflegte und dabei von einem Saxofonisten begleitet wurde, der wie eine Hipsterausgabe des Rattenfängers von Hameln herumkasperte. Das hatte rein gar nichts mehr mit dem Singapur von 2009 zu tun. „Das ist der Plan“, so Schwartz, kaum, dass ich den Gedanken ausgesprochen hatte. „Tatsächlich sehe ich Singapur auf dem Höhepunkt einer weiteren Metamorphose. Die Stadt möchte einen mutigeren Auftritt, Die Bar im Fat Prince, einem Restaurant mit Istanbul-Flair und klassisch-nahöstlicher Karte allerdings wird sie auf dem Weg dahin erst ein interessant zu beobachtendes Experimentierstadium durchlaufen müssen.“ Bleibt die Frage, ob hier Kultur überhaupt gedeihen kann. Loh sieht es so: „Wir haben Konzertarenen und Museen von Weltformat, die Lage hat sich diesbezüglich in den vergangenen zehn Jahren immens verbessert. Wir ziehen noch nicht so viele Top-Acts an, und unsere lokale Kulturszene ist noch nicht so weit entwickelt, um selbst in schöner Regelmäßigkeit welche hervorzubringen.“ Als die 64.000 Quadratmeter große National Gallery Singapore (nationalgallery.sg) 2015 eröffnete, wartete sie mit der weltweit umfangreichsten Sammlung südostasiatischer Kunst auf. Wohl niemand in der Stadt verfügt über mehr Erfahrung in Sachen Promotion von Gegenwartskunst wie Museumsdirektor Eugene Tan: Er trieb den Aufbau des Galeriekomplexes Gillman Barracks (gillman barracks.com) voran und war Leiter des „WIR HABEN IN SINGAPUR KONZERTARENEN UND MUSEEN VON WELTFORMAT.“ Institute of Contemporary Arts Singapore (lasalle.edu.sg) sowie des regionalen Sotheby’s Institute. Singapur kann seiner Meinung nach schon jetzt „die globale Kunstvielfalt in einem Rahmen gemeinsamen künstlerischen Wirkens und historischer Erfahrungen zusammenfassen“. Er fügt hinzu: „Sowohl die National Gallery als auch das NTU Centre for Contemporary Art Singapore (ntu.cca singapore.org) waren wichtig, um Schöpfung und Akzeptanz von Kunst zu fördern.“ Jetzt ist es an Singapur zu liefern. Oder, um es in den Worten des Gastronomen Goodman zu sagen: „Ich fürchte manchmal, dass wir so sehr mit dem Zelebrieren des bislang Erreichten beschäftigt sind, dass wir vergessen zu fragen, wie wir noch besser werden können. Ich würde gerne erleben, dass andere Länder bei uns anklopfen, um unsere Konzepte mit sich nach Hause zu nehmen.“ Behalten Sie die Stadt im Auge: Sie wird mit jedem Tag mutiger und interessanter. PHOTO OWEN RAGGETT 34 CENTURION-MAGAZINE.COM

339 Passagiere im Flugzeug? Es fühlt sich an, als wäre ich der Einzige. SWISS First. swiss.com/first Made of Switzerland.

CENTURION