DEPARTURES TRAVEL DESIGN-DESTINATION 18 So weit das Auge reicht Ein neu eröffnetes Resort an der Adria bringt italienisches Design in einen historischen Hafenort Istriens. Von Joshua Levine Dining im Restaurant Cap Aureo; unten: Der 50 Meter lange Pool im Wellnessbereich ist teilweise überdacht DAS GRAND PARK HOTEL in der kroatischen Hafenstadt Rovinj schöpft seine Lage – auf der Halbinsel Istrien, unweit der slowenischen Grenze – voll aus. „Es spielt keine Rolle, wo Sie sich im Hotel aufhalten. Sie haben von überall einen Blick auf die Adria, das Panorama, die Altstadt, die Kirche und auf Bäume, Bäume und noch mehr Bäume“, weiß der Designer der Anlage, Piero Lissoni. Der Maestro mit leiser Stimme aus Mailand ist nicht nur eine Legende in der Design-Branche, sondern auch als künstlerischer Leiter bei zahlreichen italienischen Luxusmarken tätig. Diese beauftragen ihn und sein Unternehmen, Konzepte für alles, worauf der Name des jeweiligen Kunden prankt, zu entwickeln – bis hin zu Gästelisten für Festlichkeiten. So auch für das Grand Park, das im vergangenen Jahr Eröffnung feierte. Lissoni und sein Team ersannen von der Gestaltung der Innenbereiche und des Mobiliars bis hin zu den Uniformen der Bediensteten praktisch jedes Detail des sechsgeschossigen Hotels mit 209 Zimmern. Als minimalistisch veranlagter Mensch wollte er nichts einbringen, was auch nur im Geringsten vom türkisfarbenen Meer und dem Sonnenschein hätte ablenken können. „Wir möchten dieses besondere Licht draußen einfangen und in das Hotel hineinholen“, so seine Intention. Mithilfe großer Glasfronten, natürlicher Hölzer und polierten Betons ist ihm das auch tatsächlich gelungen. Wirkungsvolle Kontraste setzte er mit dunklen Tischplatten und geschwärzten Decken – der daraus resultierende Effekt ist furios, ganz im Stile eines Antonioni-Streifens. Für Unterhaltung ist mit drei Pools, einem großen Spa-Bereich sowie sieben Restaurants und Bars reichlich gesorgt. In der Marina zu Füßen des Hotels liegen zahlreiche Boote, ein nahe gelegener Park lädt zum Wandern und Biken ein, und nur eine Autostunde Richtung Norden liegt auf einem Hügel das für weiße und schwarze Trüffel bekannte Dorf Motovun. Die gläserne Lobby mit angrenzender Terrasse bildet das Herzstück des Hotels. Vielleicht geht, trotz aller gebotenen Annehmlichkeiten, letzten Endes nichts darüber, sich dort einfach mit einem Drink hinzusetzen und die Aussicht zu genießen. „Ich kam kurz nach Titos Tod zum ersten Mal nach Rovigno“, erzählt Lissoni und verwendet dabei den italienischen Namen von Rovinj, „seither hat sich viel verändert – der Ort hat jetzt fast schon etwas von Portofino.“ maistra.com TOMMASO SARTORI
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