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Departures Germany Autumn 2021

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DEPARTURES CULTURE LICHTBLICKE 44 „Ich mag es, mit reflektierendem Material zu spielen. Ich will sehen, wie die Sonne die Stimmung verändert und Farben sich im Tagesverlauf verändern.“ zu versteinerten Mikroorganismen inspirieren lässt. Wie William Brand nennt sie ihre Kreationen ganz bewusst „eher Lichtskulpturen“ und erklärt, dass Licht die Form und Textur des Materials betone und damit „etwas Warmes, Mysteriöses in einen Raum bringt“. Um einen Blick auf die Crème de la Crème zeitgenössischer funktioneller Kunst zu erhaschen, lohnt sich ein Trip zu den Carpenters Workshop Galleries (in London, Paris, New York City, San Francisco). Dort lernt man viel über das Handwerk der Künstler, in dem sich zuletzt alles um Lichtobjekte dreht. Am Pariser Standort strebt der Shooting Star Kostas Lambridis danach, Ordnung ins Chaos zu bringen. Und das mit einer Ausstellung, die weggeworfene Materialien manipuliert oder reinterpretiert (bis 15. September; carpentersworkshopgallery. com). Mit am eindrucksvollsten sind ein Satz massiver experimenteller Lüster sowie eine Tischlampe, gebaut aus Innenarchitekt und Designer Vincenzo de Cotiis Leuchter Little World von Trueing und Baku Takahashi Materialien wie recyceltem Buntglas, Acryl, Messing und Aluminium aus Secondhand- und Antiquitätenläden sowie Wertstoffhöfen. Während der Vernissage der Éternal- Ausstellung in der Manhattaner Galerie präsentiert Design-Koryphäe Vincenzo de Cotiis einige seiner Sammlerstücke, darunter eine Serie japanisch inspirierter Leuchter aus Muranoglas. „Licht spielt bei meinen Projekten eine fundamentale Rolle“, erzählt de Cotiis. „Ich mag es, mit reflektierendem Material wie versilbertem Messing oder Glas zu spielen. Ich will sehen, wie die Sonne die Stimmung verändert und Spiegelungen erzeugt, aber auch wie die Farben sich im Tagesverlauf verändern.“ Für Künstler wie Brand, Lambridis, de Cotiis und Trueing geht es bei der Lichtgestaltung oft weniger um die Form als um strahlende Präsenz. „Licht verleiht Räumen Emotionen“, so Brand. „Geht es um den Ausdruck, ist der stärkste Bereich im Raum mitten in der Luft.“ VON OBEN: LAUREN COLEMAN, WICHMANN+BENDTSEN

VON OBEN: © URS FISCHER, COURTESY GALERIE EVA PRESENHUBER, ZÜRICH. FOTO: STEFAN ALTENBURGER; © THE FRICK COLLECTION 2021 Hereinspaziert Das Warten hat ein Ende: Neue Kunstmuseen in aller Welt sind bereit, ihre Pforten zu öffnen. Von Hiroko Kamogawa NUR WENIGE MUSEEN hatten mitten in der Pandemie den Mut zu einer Neueröffnung. Nun, da die Einschränkungen in vielen Ländern gelockert werden, feiert gleich eine ganze Reihe kultureller Einrichtungen ihre Premiere. Die vielleicht prominenteste darunter ist François Pinaults Bourse de Commerce (pinaultcollection.com). Diese eröffnet nun endlich ihre Pforten in einem denkmalgeschützten Gebäude, das von einem Team aus internationalen Architekten um Tadao Ando restauriert wurde und nun eine regelmäßig wechselnde Auswahl der mehr als 10.000 Werke von fast 400 Künstlern aus Pinaults Sammlung beherbergt. Ein weiteres herausragendes Beispiel ist das in diesem Frühjahr in New York eröffnete Frick Madison (frick. org). In dem ikonenhaften, einst von Marcel Breuer konzipierten Gebäude in Manhattan war ursprünglich das Whitney Museum untergebracht. Später war es dann als das Met Breuer bekannt, bevor es nun vorübergehend die – für ihre Renaissance-Gemälde und Werke alter Meister bekannte – Frick Collection beherbergt, während die Renovierung des ursprünglichen Gebäudes andauert. Am Standort des ehemaligen Berliner Schlosses bildet das lang erwartete Humboldt Forum (humboldtforum.org) den jüngsten Neuzugang zur Museumsinsel und bietet dem Ethnologischen Museum sowie dem Museum für Asiatische Kunst ein Zuhause in einem 40.000 Quadratmeter großen Zentrum für Kunst, Wissenschaft und Geschichte. Zwei weitere große Eröffnungen stehen kurz bevor. Zum einen das des Großen Ägyptischen Museums (gem.gov.eg) in Kairo, das neben den Pyramiden von Gizeh so viel Platz wie ein Flughafen bietet und mit Exponaten dennoch mehr als ausgelastet ist. Zum anderen wäre da noch das GES-2 in Moskau (v-a-c.org), ein imposantes ehemaliges Kraftwerk, das von Renzo Piano in einen Kulturkomplex mit Ausstellungsräumen, Cafés, einem Theater, einer Bibliothek und Werkstätten umgewandelt wurde. Von links: Urs Fischers Installation Untitled (2011) in der Rotunda der Bourse de Commerce; Aimee Ng, Kuratorin des Frick Madison, und Vize- Museumsdirektor Xavier F Salomon in der Museumslobby KUNST ERLEBEN 45 DEPARTURES

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