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42 DEPARTURES STYLE RICHTIGE EINSTELLUNG Zeit für Veränderungen Recycelte Materialien finden immer öfter ihren Weg in anspruchsvolle Uhren von Herstellern, die Nachhaltigkeit ernst nehmen. Von Laurie Kahle Das Armband der Ulysse Nardin Diver Net ist aus recyceltem Plastik aus dem Ozean hergestellt und das Gehäuse aus ehemaligen Fischernetzen, ulysse-nardin.com ALS PANERAI DIESES JAHR die Guillaume Néry Special Edition Luminor Marina mit einem recycelten PET- Band auf den Markt brachte, verglich CEO Jean-Marc Pontroué dies mit einer Aufwärmübung vor einem Marathonlauf. Das Hauptereignis findet im April statt. Denn dann stellt Panerai die erste Uhr vor, die – einschließlich ihres Werks – zu 100 Prozent aus recycelten Materialien besteht. „Nachhaltigkeit beschäftigt uns bei Panerai seit etwa zwei Jahren“, erzählt Pontroué und erinnert sich an ein Gespräch mit dem Markenbotschafter Mike Horn. Der Forscher und Abenteurer erzählte ihm, dass die Umwelt selbst an den entlegensten Orten der Welt verschmutzt ist, und ermutigte das Unternehmen zu Maßnahmen, mit denen die Verschmutzung reduziert werden kann. Seitdem verwendet Panerai für eine Reihe von Uhren recycelte Materialien. So zum Beispiel für die vergangenes Jahr vorgestellte Mike Horn Submersible EcoPangaea Tourbillon, deren Gehäuse aus dem Metall des Rumpfs von Horns amphibischem Boot Pangaea gefertigt wurde. Ein weiteres Exemplar aus dem Jahr 2020 erinnert an die Partnerschaft der Marke mit dem Team von Luna Rossa Prada Pirelli,
wird und vollständig bis zu den Quellen zurückverfolgt werden kann. Verwendet wurde das ethische Gold unter anderem in den letztjährigen L.U.C XPS-Modellen sowie in den Sportuhren der Alpine-Eagle-Kollektion mit Modellen, die aus der markeneigenen Lucent-Stahl-Legierung hergestellt werden und zu 70 Prozent aus recyceltem Edelstahl bestehen. Pontroué weist darauf hin, dass Kunden, auch wenn sie noch keine recycelten Uhren verlangen, sich nach den Nachhaltigkeitspraktiken einer Marke erkundigen werden. Er zieht den Vergleich zu ähnlichen Nachhaltigkeitsbemühungen in der Automobil-, Luftfahrt- und Hotelbranche. „Ich versichere Ihnen, dass man sich in der Uhrenindustrie damit auseinanderdem offiziellen Herausforderer beim 36. America’s Cup. Das Zifferblatt der PAM1096 Luminor Luna Rossa GMT besteht aus recycelten Carbonfasern, die für die Bootsrümpfe verwendet werden. Mit der bereits erwähnten limitierten Néry-Edition weitete die Marke den Verwendungsgrad recycelter PET-Armbänder, dem heute am häufigsten verwendeten Recyclingelement in Uhren, weiter aus. Große Firmenkonglomerate wie die Swatch Group, LVMH, Richemont und Kering haben komplexe, vielschichtige Manifeste verfasst, die ihre unternehmerischen Nachhaltigkeitspraktiken sehr detailliert behandeln und alles von LEED-zertifizierter Architektur über recycelte Verpackungen bis hin zu energieeffizienten Glühbirnen in Boutiquen umfassen. Große und kleine Marken, darunter Rolex, Blancpain, Omega, Oris und Carl F. Bucherer, haben sich mit Gruppen zusammengeschlossen, die sich für die Erforschung sowie den Schutz der Ozeane und wichtiger Wasserquellen einsetzen. Einige von ihnen spenden sogar einen Teil des Umsatzes von Sondereditionen für diese Zwecke und binden ihre Kunden direkt in die Unterstützung ein. Die Integration von recycelten Materialien in die Uhr selbst hebt das Nachhaltigkeitskonzept jedoch auf eine neue Ebene. Mit seinem Programm für Fairmined-Gold stellt Chopard sicher, dass das für Uhren und Schmuck verwendete Gold unter ethischen Bedingungen produziert 9 Von links: Die Seamaster Diver 300M Nekton Edition von Omega würdigt die Markenpartnerschaft mit dem gleichnamigen Meeresforschungszentrum, omegawatches.com; ein Teil des Verkaufserlöses der Blancpain Fifty Fathoms Ocean Commitment III Limited Edition kommt dem Schutz der Ozeane zugute, blancpain. com; das Gehäuse der Guillaume Néry Special Edition Luminor Marina von Panerai besteht aus sandgestrahltem Titan, das Armband aus PET- Kunststoff, panerai.com setzen muss“, bekräftigt er. „Es ist für Marken extrem wichtig, das zu kommunizieren und zu beweisen, dass das echt ist und nicht nur ein Marketingkonzept.“ Die Kering-Gruppe, zu der auch Girard-Perregaux und Ulysse Nardin gehören, lädt ihre Mitbewerber dazu ein, die eigenen Umweltauswirkungen mit dem von ihr entwickelten Environmental Profit & Loss-Modell (EP & L) zu bewerten, einem Instrument, das interne sowie die gesamte Lieferkette umfassende Umweltauswirkungen von Geschäftsaktivitäten überwacht. Das Tool misst Kohlenstoffemissionen, Wasserverbrauch, Luft- und Wasserverschmutzung, Landnutzung sowie Abfallproduktion und macht so die verschiedenen Umweltauswirkungen 43 DEPARTURES
