DEPARTURES STYLE
DEPARTURES STYLE RICHTIGE EINSTELLUNG 44 Einem kürzlich erschienenen Bericht der Unternehmensberatung Bain & Company zufolge werden Marken, die soziale Verantwortung zeigen, von 80 Prozent der Luxuskonsumenten bevorzugt. sichtbar, quantifizierbar und vergleichbar. Anschließend werden die Auswirkungen in monetäre Werte umgerechnet, um die Nutzung der natürlichen Ressourcen zu quantifizieren. „Kering ist besessen von Nachhaltigkeit“, berichtet François-Xavier Hotier, Präsident für Nord- und Südamerika bei Ulysse Nardin, das über ein Team verfügt, welches sich mit der Erforschung und Entwicklung von recycelten Materialien in Zusammenarbeit mit externen Lieferanten beschäftigt. Dieses Bestreben wurde im vergangenen Herbst mit der Konzeptuhr Diver Net verwirklicht. Gehäuse, Mittelteil, Boden und Lünettendekoration der Diver Net sind aus einem Polyamid gefertigt, das aus alten Fischernetzen gewonnen wird. „Dieses Rohmaterial ist extrem stark und sehr widerstandsfähig gegen Reibung und Kratzer“, schwärmt Hotier. Darüber hinaus beauftragte das Unternehmen einen weiteren Zulieferer mit der Herstellung transparenter Keramik, die das in der Herstellung sehr ressourcenintensive Saphirglas ersetzt. Hotier sagt, das Konzeptstück sei ein Beispiel für die „marine Kreislaufwirtschaft“, die er als „ein Konzept beschreibt, bei dem man Dinge aus dem Wasser einsammelt und das, was man dort findet, wiederverwendet, um Objekte zu produzieren, die im Wasser verwendet werden“. Vor der Vorstellung der Diver Net brachte die Marke ein weiteres, auf ähnliche Weise hergestelltes Produkt auf den Markt, die R-Straps. Diese werden aus Polyamidgarn hergestellt, das aus ausrangierten Fischernetzen gewonnen wird und zu den Modellen Diver, Diver Chronograph, Marine Torpilleur und Freak X passt. Im Rahmen einer ähnlichen Kooperation bietet Breitling in Zusammenarbeit mit dem Bekleidungsunternehmen Outerknown, das von Breitlings Surfer-Squad-Botschafter Kelly Slater mitbegründet wurde, eine ganze Kollektion von aus Econyl-Garn hergestellten Stoffarmbändern im Nato-Stil an, einem Material, das ebenfalls aus recycelten Nylon-Abfällen aus dem Ozean gewonnen wird. Im Herbst stellte die Marke die Superocean Heritage ’57 Outerknown in zwei Versionen vor: einmal ganz aus Stahl und einmal aus Stahl mit Rotgold-Lünette. Das Retrodesign mit bronzefarbenem Zifferblatt und passendem Armband ist der ersten SuperOcean von 1957 nachempfunden. Für die Verpackung entwickelte Breitling zudem eine neue Box, die zu 100 Prozent aus wiederverwerteten PET-Flaschen besteht. Der Einsatz erheblicher Ressourcen für die Entwicklung und Beschaffung Von links: die Breitling Superocean ’57 Outerknown Limited Edition mit einem Armband aus Econyl-Garn, breitling.com; der Alpine Eagle XL Chrono von Chopard aus einer nachhaltigen Lucent- Stahl-Legierung solcher Materialien für das Upcycling erfordert eine langfristige und zukunftsorientierte Investitionsmentalität. Einem kürzlich erschienenen Bericht der Unternehmensberatung Bain & Company zufolge werden Marken, die soziale Verantwortung zeigen, von 80 Prozent der Luxuskonsumenten bevorzugt. Besonders jüngere Luxuskunden der nächsten Generation, ein Kundenstamm, mit dem Uhrenmarken gerne in Kontakt treten, nehmen dies besonders ernst. „Recyceln ist, wie wenn man ein altes Haus kauft und glaubt, dass man nur ein paar Dollar braucht, um es zu restaurieren. Am Ende kostet das Ganze dann aber mehr, als wenn man bei null angefangen hätte“, führt Pontroué von Panerai aus. „Es erfordert mehr Investitionen, ist kostspieliger und mühsamer, aber es ist eine Revolution, die wir durchmachen müssen. Derzeit sind diese Aktivitäten wenig profitabel, aber für unser Geschäftsdenken sind sie ein Muss.“ ALLE FOTOS MIT FREUNDLICHER GENEHMIGUNG DER UHRMANUFAKTUREN
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