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elektro AUTOMATION 01-02.2017

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Das Kompetenznetzwerk

Das Kompetenznetzwerk der Industrie Weidmüller reduziert Energieverbrauch in Transparenter Fabrik Nachhaltig aus Prinzip Der Gesetzgeber fordert, dass Unternehmen ein Energieaudit durchzuführen beziehungsweise ein zertifiziertes Energiemanagementsystem einzuführen haben. In seiner transparenten Fabrik zeigt Weidmüller wie sich die Anforderungen praktisch umsetzen lassen und sich der Energieverbrauch deutlich reduzieren lässt. Nachhaltigkeit lässt sich nicht verordnen. Nur wer sein Denken entsprechend verändert, kann Ökonomie und Ökologie letztendlich erfolgreich verbinden. In Unternehmen gehört zu diesem Nachhaltigkeitsprinzip unter anderem, die Energieeffizienz zu verbessern und die Ressourcen zu schonen. Aber keine Energieeffizienz ohne Energietransparent, das heißt ohne Energiemanagementsystem. Deshalb hat Automatisierungsspezialist Weidmüller im Jahr 2010 damit begonnen ein Energiemanagementsystem zu installieren. Der für das Unternehmen maßgebliche Energieträger ist Strom, gefolgt von Gas und Blockheizkraftwerk (BHKW)-Wärme. „Bei deutlich gesteigerten Umsätzen und Erweiterung der Produktion, ist es uns gelungen den Energieverbrauch seit 2010 annähernd konstant zu halten“, betont Torsten Hocke, der bei Weidmüller als Business Development Manager Energie tätig ist. Das Unternehmen zeigt in seiner der transparenten energetischen Fabrik die Potenziale eines konsequent energieschonenden Handelns. „Weidmüller lebt den verantwortungsvollen Umgang mit Energie und Ressourcen bereits seit vielen Jahrzehnten“, so der Energieeffizienz-Experte. „Unsere 2011 eingeweihte und nach ISO 50001 zertifizierte Produktionshalle ist ein Beispiel für die praktische Umsetzung des gesammelten Know-hows und die damit erzielbaren Effekte. Daher nutzen wir sie als transparente Fabrik, in der wir interessierte Kunden am konkreten Beispiel an das Thema Energiemanagement heranführen.“ MODERNES ENERGIEMANAGEMENT Die Aufgabe eines Energiemanagementsystems besteht darin, den Energieverbrauch eines Unternehmens zu senken. Dazu gilt es, alle relevanten Energieeinsparpotenziale zu erkennen und wirkungsvolle Energiesparmaßnahmen möglichst wirtschaftlich sowie entsprechend den gesetzlichen Normen umzusetzen. „Das Ziel war es, den Betrieb einzelner Maschinen und Prozesse oder auch ganzer Anlagen und Produktionsbereiche auf eine optimale Systemeffizient hin abzustimmen. Dabei sind wir sehr systematisch BC 8 > Sonderteil Building Control 01/2017

Energieeffizienz | PRAXIS Bild: Weidmüller Weidmüller nutzt die transparente Fabrik um Kunden an das Thema Energiemanagement heranführen Die transparente Fabrik in Detmold ist ein Beispiel für intelligentes Energiemanagement in der Praxis Bild: Weidmüller Mithilfe der Software „Energie-Manager“ werden alle Verbräuche und Kennzahlen für das Energiecontrolling ermittelt vorgegangen“, erläutert Hocke. Das Energiemanagementsystem von Weidmüller funktioniert folgendermaßen: Auf Grundlage der in einem Condition Monitoring-System ermittelten Werte lassen sich entsprechende Maßnahmen ergreifen, die eine zuverlässige Fertigung von „Gutteilen“ ermöglichen. Hier können Anomalie-Erkennungsverfahren den Aufwand für die Überwachung minimieren. Darüber hinaus, lassen sich Prozessabläufe durch die Überwachung relevanter Messgrößen optimieren. Beispielsweise lässt sich die Überwachung des Energiebedarfs einer Maschine in Kombination mit anderen Informationen wie Energiepreisen und Auftragslage für die Optimierung der Produktionskosten nutzen. Bild: Weidmüller Ein in die Maschine integriertes Messsystem misst und erfasst alle relevanten Kenngrößen der Maschine wie Temperatur, Druck, Energie und stellt sie für das Energiemanagementsystem zur Verfügung. Kommunikationsfähige Signalkonverter vom Typ ACT20C wandeln die analogen Maschinendaten in digitale Daten, die anschließend in der Cloud bereitgestellt und analysiert werden. Die Bereitstellung der Daten in der Cloud erlaubt den Abgleich von Produktions- und Fertigungsdaten sowie weiterer Informationen und verschafft Transparenz über alle Produktionsdaten. Die Technologie hat sich bereits im Alltag bewährt: Weidmüller nutzt eine baugleiche Anlage bereits in der eigenen Produktion zur Herstellung von Spritzgussteilen. UMFASSENDER ENERGIEBAUKASTEN Die Energieeffizienzmaßnahmen in der transparenten Fabrik umfassen die Wärmesowie Kälterückgewinnung, Beleuchtung und Dämmung, die Druckluftoptimierung sowie die Transformatoren. Für die Umsetzung dieser Maßnahmen nutzen die Detmolder einen sogenannten Energiebaukasten bestehend aus einer Energie-Monitoringbox, welche vorkonfiguriertes Mess- Equipment enthält, dem Energie-Manager, einer Monitoring-Lösung sowie einem Energie-Consulting, das auf der langjährigen Branchenerfahrung und Marktkenntnis von Weidmüller beruht. „Mittlerweile verwenden wir ein durchgängiges, skalierbares System, das wir auch unseren Kunden anbieten. Einzelne Komponenten sind oder können Bestandteil einer Monitoringbox sein“, erklärt Hocke. Das Lösungsangebot reiche von der einzelnen Komponente an/in der Maschine bis hin zur Leitungs-/ Managementebene. Es umfasst Messungen am Maschinenmodul in der dezentralen Anlagenebene, Messungen in der Maschinen-/Anlagenebene ebenso wie Messungen in der ge- Sonderteil Building Control 01/2017 < BC 9

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